PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Einleitung in die ſtatiſche Baukunſt
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Prag,mit Schriften der k. k. Normalſchul-Buchdruckerey.1789.
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Ausgetheilt als unter dem Vorſitze des Hochwuͤrdigen und Hochgelehrten Herrn Johann Nepomucen Diesbach, der Weltweisheit und Gottesgelehrtheit Doktor, k. k. Rath, Domherr zu Dynaburg in Liefland, der Weltweisheit im phyſiſchen und mathematiſchen Fache Praͤſes und Direktor; in Gegenwart des Hochwuͤrdigen und Hochgelehrten Herrn Stanislaus Wydra, der Weltweisheit Doktor, der reinen und angewandten Mathema - tik k. k ordentlichen Profeſſor, und koͤn. Examinator, an der Univerſitaͤt zu Prag, der philoſophiſchen Fakultaͤt Dekan. Und in Beyſeyn der ganzen philoſophiſchen Fakultaͤt ſeine Zuhoͤrer Joſeph Ritter, von Bruͤnn aus Maͤhren, Franz Nedbal, von Walliſchbuͤrken aus Boͤhmen, Joſeph Hantſchl, von Zwickau aus Boͤhmen, Hoͤrer der philoſophiſchen Wiſſenſchaften ins dritte Jahr. Aus den angehaͤngten Lehrgegenſtaͤnden der hoͤheren Analyſis im großen karoliniſchen Hoͤrſale den 7. Heumonat vormittags von 10 bis 12 Uhr oͤffentlich gepruͤfet wurden.

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Bey den Fortſchritten, welche die mechani - ſchen Kuͤnſte ſeit einem Jahrhundert mit Hilfe der hoͤheren Mathematik machten, traf die Baukunſt das unverdiente Schickſal ziem - lich weit hinter den uͤbrigen zuruͤckzubleiben.

Leibnitz und die Bernoullyen hatten zwar auch einigen Saamen zu ihrer Vervollkommnung geſtreuet, indem ſie die Kettenlinie fuͤr die ſchicklichſte zu Gewoͤlben erklaͤrten. Allein außer dem, daß ſich dieſe Linie mit dem guten Ge - ſchmack der Alten nicht vertragen wollte, konn - ten, oder wußten die Baumeiſter von derſelben keinen vortheilhaften Gebrauch zu machen, weil ſie mehr die Schwerpunkte der Gewolbſteine als die Lehrboͤgen anzugehen ſchien. Belidor hielt ſich daher an die gemeinen Zirkelgewoͤlbe. Seine Saͤtze aus denen er die Widerlagen be - rechnet, gruͤnden ſich jedoch in Ruͤckſicht des Druckes ſowohl als des Widerſtandes auf ſo willkuͤhrliche Hypotheſen, daß er bey der Aus - uͤbung ſelbſt gegen ſie mistrauiſch wird, und Sicherheits halber den Widerlagen an Dicke zuzugeben anraͤth. Friſt, der alles pruͤfte, was hieruͤber bis zu ſeiner Zeit geſagt wor - den, aͤndert Belidors Zerlegung der Kraͤfte unrecht, und bleibt uͤbrigens bey allen mangelba - ren Vorausſetzungen, worauf dieſer gebauet hatte.

a 2Unſere[4]

Unſere oͤffentlichen Gebaͤude, ſie moͤgen zum Beduͤrfniß oder zur Pracht dienen, werden demnach entweder nach den Originalen der Al - ten oder nach praktiſchen Urtheilen von erfahr - nen Baumeiſtern ausgefuͤhret, ohne jedoch mit voͤlliger Sicherheit (wenigſtens im Durchſchnit - te genommen) ihre Dauer verbuͤrgen zu koͤnnen; zumal da nach dem Zeugniße der beruͤhmteſten Architekten noch kein großes Gewoͤlbe durch Menſchenhaͤnde entſtanden, in dem ſich nicht fruͤh oder ſpaͤt einige Niſſe, aus was immer fuͤr Urſachen, geaͤußert haͤtten; wozu ſtatt allen andern die einzige Kuppel der Peterskirche in Rom als Beiſpiel dienen kann.

Nur eine gruͤndliche und aus der Natur des Bauens ſelbſt hergeleitete Mechanik kann dieſen Gebrechen ſteuern kann allein unſern Woh - nungen beruhigende Sicherheit und Staatsge - baͤuden eine Haltung geben, die wenigſtens nicht ſelbſt die Urſache ihrer Aufloͤſung in ſich traͤgt, und ſohin nur dem unausweichlichen Zahn der Zeit zu trotzen hat. Schade! daß die großen Maͤnner dieſer Kunſt, vom Vitruv anzufan - gen, das Meiſterſtuͤck der Baukunde nur in gu - ten Verhaͤltniſſen der Saͤulenordnungen und Bogenſtellungen geſetzt, von der Bewunderung, die man ſelbſt den Ruinen alter Prachtgebaͤude nicht verſagen kann, hingeriſſen, ſich blos zur Nachahmung geſtimmt, und ſchon dadurch in den Beſitz der beſten Bauregeln zu kommen ver - muthet haben. Seit dem ward die Feſtigkeit, die doch das Weſentliche großer Bauwerke iſt, durch den Hang nach Schoͤnheit ſo ſehr uͤber - gangen, daß die Frage: ob ihre Pracht auch ih - rer Dauer angemeſſen ſeye, beinahe immer die letzte war. Der Grund davon wird begreiflich,wenn[5]wenn wir bedenken, daß, wo nicht alle, doch der aufgeklaͤrtere Theil der Menſchen immer Geſchmack an dem Schoͤnen hat: jedes Zeital - ter, ſelbſt das Mittlere der Barbarey nicht aus - genommen, hatte ſeine ſchoͤnen Geiſter. Allein des Gluͤck in die Geheimniſſe der natuͤrlichen Mechanik einzudringen, ward bisher nur wenigen zu Theil, die von der Natur mit beſondern Scharfſinn nnd unbiegſamen Eifer in gleichem Maße begabt, in die gluͤcklichen Umſtaͤnde geſetzt wurden, Anlaß und Unterſtuͤtzung bei ihrem Kunſt - fache zu finden. Haͤtte Italien den unſterbli - chen Newton hervorgebracht, ſo wuͤrden wir, vielleicht fuͤr alle Faͤlle der Baukunſt, ſichere, brauchbare und faßliche Regeln haben, und bei der Betrachtung majeſtaͤtiſcher Gebaͤude die Be - ſorgniß unterdruͤcken duͤrfen, daß ſie hoͤchſtens nur Erſcheinungen fuͤr ein oder das andere Jahr - hundert ſeyn werden.

Dieſe Gedanken haben mich ſchon im Jahre 1776 da ich als Schuͤler der hoͤheren Mathema - tik, mich mit den Schriften dieſes Faches be - kannt machte, aufgemuntert, alles, was ich hieruͤber ausfindig machen konnte, zu durchfor - ſchen, und den ſchwerſten Theil der hoͤheren Baukunſt, die Woͤlbungstheorie, ſo viel als moͤglich, auf die einfachſten ſtatiſchen Grundſaͤ - tze zuruͤckzufuͤhren. Es gelang mir damals, zu den Wahrheiten, wozu meine Vorgaͤnger Jakob und Johann Bernoully, Leibnitz, Gregory, de la Hire, Couplet, Clairaut, und Elvius gekom - men waren, bequemere Wege zu finden, und eine groͤßere Ausſicht zu gewinnen. Vorzuͤg - lich freute mich das Gluͤck, nicht blos fuͤr die Schwerpunkte der Gewoͤlbſteine, wie Lambert, ſondern fuͤr die ganze Maße der Gewoͤlbe dasa 3Gleich -[6]Gleichgewicht entdeckt zu haben. Ich gieng hierauf weiter, und fand Mittel, einer jeden gegebenen krummen Linie die naͤmliche Eigen - ſchaft des Gleichgewichts zu verſchaffen. Die Reſultate meiner Rechnungen uͤber die Kup - pelgewoͤlbe fielen mit den Angaben der erſten Baumeiſter uͤbereinſtimmend aus. Ich kam auf eine gruͤndlichere und leichtere Methode die Staͤrke der Widerlagen zu berechnen; und en - digte mit einigen Betrachtungen uͤber die Fe - ſtigkeit wirklich beſtehender Gewoͤlbe, mit Ruͤck - ſicht auf die Bindung und den Zuſammenhang ihrer Materie.

Gegenwaͤrtiger Aufſatz enthaͤlt ungefaͤhr den vierten Theil dieſer Arbeit. Ob er fuͤr das, wofuͤr ich ihn beſtimmt habe, naͤmlich fuͤr eine Einleitung in die ſtatiſche Baukunſt dienen koͤnne, uͤberlaſſe ich meinen Leſern zu entſchei - den. Wird es meine Lage erlauben, mich fer - ner dieſem Gegenſtande zu widmen, ſo werden die weiteren Aufſaͤtze in aͤhnlicher Geſtalt von Zeit zu Zeit folgen.

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1.

Wenn ein Balken oder Stein, von der Geſtalt ei - nes Prisma, A B (1 Fig.) bey ſeinen Enden A und B auf zwo Unterlagen C und D gelegt wird, ſo iſt offen - bar, daß jede Unterlage die Haͤlfte ſeiner Laſt tragen muͤſſe:

Werden beyde Ende dieſes Balkens (2. und 3. Fig.) an Seile gebunden, dieſe uͤber Rollen gezogen, und zwey Gewichte daran gehaͤngt, deren jedes halb ſo ſchwer iſt, als der Balken, ſo bleibt alles im Gleich - gewicht, der Balken mag wagerecht (2. Fig.) oder ſchief (3. Fig.) aufgehaͤngt werden; vorausgeſeßt, daß der Balken frey haͤngt, daß die Seile parallel ziehen, und daß ihre eigene Schwere nicht in Betrachtung komme.

2.

Lehnen wir dieſen Balken an eine ſenkrechte Flaͤ - che X Z (4. Fig.) z. B. an eine glatte Mauer, ſo muͤſ - ſen ſeine Ende A und B durch zwo eben ſo groſſe Kraͤf - te als die Seile zu ziehen hatten, unterſtuͤtzt werden. Wir wollen dieſe Kraͤfte, oder die halben Laſten des Balkens durch zwo gleiche Linien A E und B F aus - druͤcken. Die Richtung der Laſt A E iſt zur Mauer parallel, ſie kann alſo von derſelben nicht erhalten wer - den; ziehen wir aber E C ſenkrecht auf X Z, und er - gaͤnzen das Parallelogramm A C E D, ſo wird die Laſt A E in A C und A D aufgeloͤſet. Die erſte A D wirkt ſenkrecht auf die Mauer, und wird von derſelbena 4ganz8ganz erhalten: die zweite A C muß vom Balken ſelbſt erhalten werden; ſie geht nach ſeiner Richtung in dem - ſelben fort, und aͤuſſert ſich bey B. Wir haben daher bey dem unteren Ende B zwo Kraͤfte, B I (= A C) und B F (= A E) zu betrachten, welche durch das Parallelo - gramm B I K F zuſammengeſetzt, die Kraft B K geben, womit der angelehnte Balken bey B gegen ſeine Wi - derlage druͤckt, und die unterſtuͤtzt werden muß, wenn der Balken nicht weichen oder fallen ſoll.

3.

Wenn wir ſtatt der Flaͤche X Z von der andern Seite einen gleichen Balken a b unter dem Winkel Z a b entgegenlehnen, und die Laſt a e (= A E) durch das Parallelogramm a c e d in a d und a c zerlegen, ſo ſind die Kraͤfte A D und a d einander gleich, und ent - gegengeſetzt; ſie heben daher einander auf, und am Ende des Balkens b aͤuſſert ſich die Kraft b k (= B K) u. ſ. w. Daher gilt alles, was immer fuͤr eine Seite angefuͤh - ret wird, auch fuͤr die andere.

4.

Weil die Kraft B I (= A C) aus B G (= C E) und G I (= A E = B F = F H) zuſammengeſetzt iſt, ſo zerfaͤllt B K in B G und B H (= B F + F H = B F + A E). Die letztere B H wirkt ſenkrecht auf den Horizont, und iſt der ganzen Laſt des Balkens gleich: die erſtere B G aber wird durch den Winkel C A E, und durch die hal - be Laſt des Balkens A E beſtimmt; denn wenn wir die ganze Laſt des Balkens p nennen, ſo iſt C E = A E. Tang. B A Z = ½ p. Tang. ½ B A b.

Hieraus laͤßt ſich leicht der Druck berechnen, womit die gemeinen Daͤcher auf ihre Widerlagen druͤcken. Denn derſelbe iſt immer aus zween zu - ſammengeſetzt, wovon einer (B H) ſenkrecht wirkt,und9und der Laſt von einer Seite des Daches gleich iſt: der andere (B G) wirkt wagerecht, und iſt gleich dem Produkte aus der halben Laſt der Dachſeite in die Tangente des halben Winkels, den die Sparren miteinander machen.

5.

Auch die Frage, ob die hoͤheren teutſchen, oder niedern waͤlſchen Daͤcher ihre Widerlagen mehr be - ſchweren, laͤßt ſich hieraus leicht beantworten. Denn der ſenkrechte Druck B H waͤchſt offenbar mit der Groͤſſe des Daches; er faͤllt aber ganz in die Rich - tung der Seitenmauern, und traͤgt oft noch zur Feſtig - keit des Gebaͤudes bey, wie wir in der Folge ſehen werden. Der wagerechte Druck B G verhaͤlt ſich bey zwo Dachſeiten A B, C B, (5. Fig.) wie ½ A B Tang. B A Z: ½ C B Tang. B C Z = (weil im Dreyeck B A C, B A: B C = Sin. B C Z: Sin. B A Z) 〈…〉 : 〈…〉 = Coſec. A B Z: Coſec. C B Z; und iſt da - her um ſo groͤſſer, je niedriger das Dach iſt.

Der aus beyden zuſammengeſetzte Druck B K (4. Fig.) iſt = 〈…〉 = 〈…〉 = 〈…〉 = (wegen p = B A = 〈…〉 . Dieſer Ausdruck wird unendlich, ſowohl wenn die Hoͤ - he des Daches A Z = o, als auch wenn ſie unendlich groß iſt; er hat daher ein Kleinſtes, welches erhalten wird wenn das Differenziale der letzteren Formel (in wel - cher die halbe Breite des Gebaͤudes B Z = b, und die veraͤnderliche Hoͤhe des Daches A Z = x geſetzet wird) a 5ver -10verſchwindet. Hieraus iſt 2 A Z2 = B Z2; und A B Z = 35° 161.

6.

Wollen wir den Sparren A B (6. Fig.) noch mit einem anderen B M unterſtuͤtzen, ſo hat dieſer bey B, nebſt der Laſt B K noch die Haͤlfte ſeiner eigenen Schwe - re (= H L) zu tragen; die Diagonale des Parallelo - gramms B G N L giebt daher die Richtung, nach wel - cher dieſer untere Sparren B M geſtellet werden muß, damit die Richtung des ganzen Druckes nicht auſſer der Baſis M falle. Bey M koͤmmt wieder die Kraft M O (= B N) mit der andern Haͤlfte ſeiner eigenen Schwere (P R) zuſammen; dieſe geben mit einander die Kraft M Q, womit beede Sparren bey M auf die Widerlage druͤcken.

Wollte man unter dieſe zween noch einen dritten M S ſetzen, ſo muͤßte wieder M Q mit der Haͤlfte ſeiner Laſt (= R T) zuſammengeſetzt werden: die Diagonale M S gaͤbe die Richtung, nach welcher derſelbe geſtellet werden muͤßte, und zugleich die Kraft, mit der er bey ſeinem unteren Ende U druͤckte u. ſ. w.

7.

Hieraus ergeben ſich folgende Saͤtze:

I. Weil C E = G B = N L = V M = S T u. ſ. w., ſo iſt offenbar, daß der wagerechte Druck einer - ley Groͤſſe behalte, wir moͤgen ſo viel Balken un - tereinander ſetzen, als wir wollen.

II. A E war (§. 2) die halbe Laſt des oberſten Sparrens; B L war (§. 4 und §. 6) die ganze Laſt des oberen, mehr der halben Laſt des zweiten; M T war (§. 6) die ganze Laſt der erſten zween, mehr der halben Laſt des dritten u. ſ. w.; wenn daher alle Sparren gleich ſchwer ſind, ſo ſteigt der ſenkrechte Druckan11an den Winkeln A, B, M = ½: : .... = 1: 3: 5 d. i. wie die ungeraden Zahlen.

III. Weil endlich Tang. A B Z = Tang. A C E = 〈…〉 ; Tang. B M ϒ = 〈…〉 ; Tang. M U X = 〈…〉 ſo iſt (wegen C E = L N = S T ) Tang. A B Z: Tang. B M ϒ: Tang. M U X = A E: B L: M T d. i. die Tangenten der Winkel, welche die Spar - ren mit dem Horizonte machen, verhalten ſich wie die Laſten an den Punkten A, B, M , oder wenn die Sparren einander gleich ſind, wie die ungeraden Zahlen 1: 3: 5

8.

Der letzte Satz gieht uns eine leichte Methode die Lage der Sparren durch eine Zeichnung zu finden. Wenn der Winkel A B C (7. Fig.) den der obere Dach - ſparren mit dem Horizonte macht, mit Ruͤckſicht auf das Clima beſtimmt worden, und beede Sparren ein - ander gleich ſeyn ſollen, ſo mache man A C = A D = D E oder C E = 3 A C, ſo giebt die gerade Linie E B M die Lage des unteren Sparrens B M.

Soll die Hoͤhe des Daches A G (8. u. 9. Fig.) der halben Breite C G gleich ſeyn, ſo nehme man die ganze Breite des Gebaͤudes C c (8 Fig.) zum Radius, und mache mit demſelben erſtens aus C und c bey D, und hernach aus A in der verlaͤngerten Breite C c bey E und e Durchſchnitte. Werden endlich die Linien A E, A e, C D und c D gezogen, ſo iſt C B A b c die Zeichnung des gebrochenen Daches. Denn wir haben Tang. 〈…〉 12 〈…〉 〈…〉 .

Oder man beſchreibe uͤber der gegebenen Breite C c (9. Fig.) den halben Kreis C A c, und theile jeden Vier - telkreis in drey gleiche Theile, welches geſchieht, wenn die Sehnen A D, C E, A d, und c e, dem Halbmeſſer A G gleich gemacht werden; ſo geben die Linien C B und B A, c b und b A die Lage der Sparren. Denn der Winkel A B b (= A D d) hat zu ſeinem Maße ½ A d = 30°, und der Winkel E C c hat zu ſeinem Maße ½ E e c = 60°; daher iſt Tang. A B b: Tang. B C G = Tang. 30°: Tang. 60° = 1: 3

9.

In dieſem Falle iſt der horizontale Druck des gebrochenen Daches = ½ A B. Tang. B A F = ½ A B. 〈…〉 ; und der wagerechte Druck des einfachen Daches A C iſt = ½ A C Tang. C A G = ½ A C. Weil aber im Dreyeck C B A, A B: A C = Sin. A C B: Sin. A B C = Sin. 15°: Sin. 30° = 1: 2 Coſ. 15° = 1: 1,9218; ſo verhaͤlt ſich der wagerechte Druck des ge - brochenen zum wagerechten Druck des einfachen Daches wie 〈…〉 beynahe. Die gebrochenen Daͤcher gewaͤhren daher, nebſt dem, daß ſie mehr in - neren Raum verſchaffen, und daß ſie ſich mit kuͤrzerem Holze ausfuͤhren laſſen, auch noch den Vortheil, daß der wagerechte Druck, der in jedem Gebaͤude der ge - faͤhrlichſte iſt, kleiner wird.

10.

Die Linie B K (4. Fig.) zeigt die Richtung, nach welcher der obere Sparren auf den unteren wirkt. Wird13Wird hierauf die ſenkrechte Linie m n gezogen, und werden die Sparren A B und B M (6. Fig.) nach eben dieſer Linie zuſammengefuͤget, ſo ſteht die Richtung ihres wech - ſelſeitigen Druckes auf einander ſenkrecht, und am ſicherſten.

11.

Was bisher von der Zuſammenſetzung der Dach - ſparren geſagt worden, gilt auch von der Stellung der Gewoͤlbſteine, wenn ſie ſelbſt einander das Gleichge - wicht halten ſollen: die Tangente des Winkels den je - der Gewoͤlbſtein mit dem Horizonte macht, muß hier ebenfalls der Haͤlfte ſeiner eigenen Schwere ſammt der Laſt aller daruͤber liegenden Gewoͤlbſteine bis an den Schlußpunkt des Gewoͤlbes proportional ſeyn. Die Zeichnung (§. 8.) laͤßt ſich hier allgemein anwenden.

Sind die Gewoͤlbſteine von einerley Dicke, ſo trage man ihre Laͤngen auf die Senkellinie A X (10. Fig.) nach der Ordnung auf, ſo daß A B = A b, B C = b c, C D = c d u. ſ. w., und theile eine jede davon in zween gleiche Theile, A 1 = 1 b, b 2 = 2 c u. ſ. w.; wird endlich der Winkel A 1 O, den der obere Gewoͤlb - ſtein mit dem Horizonte macht, oder die Normallinie A O angenommen, ſo geben die Linien 1 O, 2 O, 3 O, u. ſ. w. die Richtungen fuͤr alle Gewoͤlbſteine; naͤm - lich: der erſte A B iſt parallel mit 1 O, der zweite B C iſt parallel mit 2 O, der dritte C D mit 3 O u. ſ. w.

Sind aber die Gewoͤlbſteine von ungleicher Dicke und Schwere, ſo muß (11. Fig.) die Linie A b dem Gewicht des erſten, b c dem Gewicht des zweiten, c d dem Gewicht des dritten u. ſ. w. proportional gemacht, und jede davon nach der Entfernung des Schwerpunktes von einem Ende deſſelben, in α, β, γ, .... getheilt werden; dann wird wieder die Lage eines jeden durch die zugehoͤrige Linie α M, β M, γ M .... beſtimmt.

12.14

12.

Je kleiner die Gewoͤlbſteine angenommen wer - den, deſto mehr naͤhert ſich das erhaltene Polygon ei - ner regulaͤren Kruͤmme. Ziehen wir fuͤr einen belie - bigen Gewoͤlbſtein E F (10. Fig.) die wagerechten Li - nien E K, F N, die Senkrechte E I, und ſetzen A C E = s, E F = d s, E I = d y, F I = d x, ſo iſt Tang. 〈…〉 ; und wenn endlich das beſtaͤndige Verhaͤltniß, in welchem die Tangente des Winkels E F I mit der zugehoͤrigen Laſt ſtehet, durch 1: m ausgedruͤcket wird, ſo iſt 〈…〉 . Dieß iſt die bekannte Gleichung fuͤr die Kettenlinie; daher giebt uns jede Kette oder lockere Schnur, die an beyden Enden feſtgemacht, und in der Mitte ſo tief hinabgelaſſen worden, als die Hoͤhe des Gewoͤl - bes werden ſoll, die vortheilhafteſte Zeichung der Lehr - linie fuͤr ein Gewoͤlb, das durchaus einerley Dicke hat.

Geometriſch laͤßt ſich die Kettenlinie zeichnen, wenn wir die endliche Gleichung fuͤr ihre Coordinaten x und y ſuchen. Wir haben vorhin erhalten 〈…〉 , daher m d y = s d x; werden hievon beyde Theile qua - driret, und s2 d y2 zu beyden addiret, ſo iſt (m2 + s2) d y2 〈…〉 .

Im Scheitelpunkte iſt s = o, daher y = m. Hiedurch wird (12 Fig.) die Ordinate A N im Schei - telpunkte, oder die Entfernung der Abſciſſenlinie N P vom Scheitelpunkt der Kettenlinie A beſtimmt.

Wenn15

Wenn wir den Werth von s aus der letzteren Gleichung in die erſte ſetzen, ſo iſt 〈…〉 ; daher 〈…〉 ; und x = m. k. Logar. 〈…〉 , wo k den natuͤrlichen Loga - rithmus der Grundzahl 10 (= 2, 302585) bedeutet, wenn wir uns der brighiſchen Logarithmen bedienen wollen: oder wenn wir die Grundzahl der natuͤrlichen Logarithmen (= 2, 718282) e nennen, ſo iſt 〈…〉 〈…〉 In dieſer Gleichung erhaͤlt offenbar y einerley Werth, wir moͤgen x poſitiv oder negativ nehmen; die Kettenlinie S R A r s wird daher durch die gerade Linie N M in zwo gleiche Haͤlften getheilet, und wir brauchen nur die Coordinaten fuͤr die poſitiven Abſciſſen zu be - rechnen, womit wir ſchon die ganze Kettenlinie kon - ſtruiren koͤnnen.

Wenn wir zur leichteren Rechnung m = 10 ſe - tzen, ſo erhalten die zuſammengehoͤrigen Coordinaten folgende Werthe:

Wir16

Wir koͤnnen nun was immer fuͤr einen Maß - ſtab zur Hand nehmen, und von demſelben die Ab - ſciſſen N 1 = 1, N 2 = 2, u. ſ. w. von beyden Seiten des Anfangspunktes N auftragen. Ziehen wir durch alle Punkte 0, 1, 2, 3 ſenkrechte Linien, und tragen auf jede derſelben die zugehoͤrige Ordinate y aus der vorhergehenden Tafel auf, ſo liegen alle ge - fundenen Punkte in der Kettenlinie, wodurch eine fortlaufende krumme Linie ohne Schwierigkeit gezogen werden kann.

13.

Die bisher vorgetragene Theorie ſetzt voraus, daß das Gewoͤlb durchaus einerley Dicke, und nichts weiter zu tragen habe, als ſeine eigene Schwere. Weil aber dieſer Fall ſelten iſt, und meiſtens die Gewoͤlbe zu dem Ende erbauet werden, daß ſie noch eine Laſt tragen, ſo wollen wir den gewoͤhnlichſten Fall, wenn die daruͤber liegende Laſt ſich oben mit einer wagrech - ten Linie endiget, z. B. bey Bruͤcken, Gewoͤlben in Wohngebaͤuden u. dgl. naͤher unterſuchen. H N C (13 Fig.) ſey die oberſte Flaͤche einer Bruͤcke, A E e ſey die erfoderliche Woͤlbung, und E e ein beliebiges Element derſelben; H E, h e zwo ſenkrechte Linien auf N H, und e f ſenkrecht auf H E f; A N = b, N H = x, H E = y, E f = d y, e f = h H = d x. Weil die Tangente des Winkels E e f (= 〈…〉 ) mit der Laſt N A E H (= y d x) in einem beſtaͤn - digen Verhaͤltniß (= 1: m 2) ſtehen muß, ſo haben wir die Gleichung 〈…〉 . Laſſen wir d x beſtaͤndig, ſo iſt 〈…〉 , oder17 〈…〉 .

Hieraus ſehen wir, daß fuͤr den Fall b = m, die verlangte Lehrlinie wieder die naͤmliche Kettenlinie iſt, die wir oben (§. 12) gefunden haben; wenn aber b groͤſſer oder kleiner iſt als m, ſo ſtehen die Ordina - ten unſerer Lehrlinie mit den Ordinaten der Kettenli - nie, fuͤr einerley Abſciſſen, in dem beſtaͤndigen Ver - haͤltniß b: m. Wir koͤnnen alſo die Ordinaten der Kettenlinie A R S (14. Fig.) in jedem beſtimmten Ver - haͤltniß theilen (O r: O R = N a: N A), oder ver - laͤngern (O R: O R = N A: N A), und durch al - le erhaltenen Punkte r r a r r, oder R R A R R eine krumme Linie ziehen, ſo erhalten wir immer eine Woͤlbungslinie, welche die daruͤber liegende Laſt bis an die Abſciſſenlinie O O N O O traͤgt, und im Gleich - gewicht erhaͤlt. Auch folgt noch ferner, daß in jeder Flaͤche s r a a' r 's', die zwiſchen zwo Woͤlbungslinien s r a, s' r' a' liegt, ſich gleichfalls alles im Gleich - gewicht erhalte. Weil aber durch jede Ordinate N n, oder O r unendlich viel Woͤlbungslinien gezogen wer - den koͤnnen, ſo iſt hiedurch nicht blos die Woͤlbungs - linie, ſondern die ganze Maſſe des Gewoͤlbes ins Gleich - gewicht gebracht.

b14.18

14.

Hieraus fließen folgende allgemeine Anmer - kungen:

I. Fuͤr Gewoͤlbe, welche durchaus einerley Dicke, und nichts als ihre eigene Laſt zu tragen haben, gehoͤret die gemeine Kettenlinie.

II. Gewoͤlbe, welche wagerecht ausgefuͤllet werden, muͤſſen nach einer Kruͤmme aus der Ver - wandtſchaft der Kettenlinien erbauet werden, wovon die oberſte wagrechte Linie immer die Abſciſſenli - nie iſt.

III. Je kleiner N a, oder je ſchwaͤcher das Gewoͤlb beym Schlußpunkt iſt, deſto flaͤcher wird die Lehrlinie s r r a, und je groͤſſer N A, oder je ſtaͤrker das Gewoͤlbe, deſto gebogener iſt die Woͤlbung, fuͤr einerley Breite

IV. Die Laͤngen der Gewoͤlbſteine ſollen von einer Woͤlbungslinie s' r 'r' bis an die andere s r r reichen (15. Fig.)

V. Ihre Seitenflaͤchen r r 'ſollen auf alle Woͤlbungslinien, die durch ihre Dicke hindurchgehen, ſenkrecht ſeyn. Hiezu waͤre zwar noͤthig, daß dieſe Seitenflaͤchen ſelbſt nach einer krummen Linie gehauen wuͤrden, ihre Laͤnge iſt aber ſelten ſo betraͤchtlich, daß dieſe Kruͤmmung von einer geraden Linie merklich un - terſchieden waͤre.

VI. Die Laͤnge der Gewoͤlbſteine richtet ſich nach ihrer Guͤte, und nach der Laſt, welche getragen werden ſoll. Dieſe Umſtaͤnde muͤſſen die Wahl be - ſtimmen, die ein Baumeiſter unter der unendlichenAn -19Anzahl der angezeigten Lehrlinien (14. Fig.) zu ma - chen hat.

VII. Die Lehrlinien ſind um ſo weniger von einem Zirkelbogen unterſchieden, je flaͤcher ſie ſind. Nur wird es darauf ankommen, daß der Baumeiſter fuͤr jeden Fall denjenigen Halbmeſſer angeben moͤge, welcher von der zugehoͤrigen Woͤlbungslinie am wenig - ſten abweicht.

VIII. Bey dem Schlußpunkt A (16. Fig.) wird die Flaͤche N A E H (= . y d x) = o, daher iſt auch daſelbſt Tang〈…〉〈…〉 〈…〉 , folglich der Winkel E A F ein rechter Winkel. Eben ſo iſt auch e A F ein rechter Winkel. Die gothiſchen Gewoͤlbe ſind demnach der Natur nicht angemeſſen. Es giebt jedoch Faͤlle, wo ſelbſt unſere Grundſaͤtze ein Eck in der Lehrlinie erfodern: an dem Orte naͤmlich, wo eine beſondere Laſt auf das Gewoͤlb geſetzt werden ſollte; da aber die - ſer Fall wider die ſcheinbare Feſtigkeit und wider den guten Geſchmack in der Baukunſt iſt, ſo waͤre es uͤberfluͤßig, eine beſondere Berechnung hieruͤber an - zufuͤhren.

b 2[20]

Lehrſaͤtze und Aufgaben aus der Analyſis der hoͤheren Gleichungen.

1. Wenn in einer ganzen Funktion an die Stelle der veraͤnderlichen Groͤſſe ein ſolcher Werth geſetzt wird, wo - durch ein Faktor der Funktion verſchwindet, ſo heben alle Glieder einander auf; und umgekehrt: alle Glieder koͤn - nen einander nicht aufheben, wenn nicht wenigſtens ein Faktor verſchwindet.

2. Jede ganze Funktion kann in ſo viel einfache Fakto - ren aufgeloͤſet werden, als der groͤßte Exponent der veraͤn - derlichen Groͤſſe Einheiten hat. Daher hat jede Gleichung eben ſo viel Wurzeln.

3. In jeder geordneten Gleichung iſt der Coefficient des zweiten Gliedes die Summe aller Wurzeln, der Coeffi - cient des dritten iſt die Summe der Produkte aus je zwoen, der Coefficient des vierten iſt die Summe der Produkte aus je dreyen u. ſ. f. das letzte Glied endlich iſt das Pro - dukt aus allen Wurzeln; die Wurzeln erſcheinen aber alle mit entgegengeſetzten Zeichen.

4. Methode aus den Faktoren des letzten Gliedes die rationalen Wurzeln aller Gleichungen zu finden.

5. Wenn in einer Gleichung alle Glieder das naͤm - liche Zeichen haben, ſo ſind alle Wurzeln negativ: wenn ſich aber die Zeichen von einem Gliede zum andern wechſel - weiſe aͤndern, ſo ſind alle Wurzeln poſitiv. Ueberhaupt hat jede Gleichung ſo viel poſitive Wurzeln als Veraͤnde - rungen, und ſo viel negative als Folgen der Zeichen. Die - ſe Regel des Deskartes gilt jedoch nur fuͤr jene Gleichun - gen, in welchen alle Wurzeln moͤglich ſind.

6. Iſt das letzte Glied poſitiv, ſo iſt die Anzahl der poſitiven Wurzeln eine gerade Zahl: iſt es aber ne - gativ, ſo iſt ſie ungerade; und umgekehrt.

7. Irrationale Wurzeln, wenn ſie in der Gleichung ſelbſt nicht ſichtbar ſind, ſie moͤgen uͤbrigens moͤglich (poſſi -biles,21biles, reales) oder unmoͤglich (impoſſibiles, imaginariæ) ſeyn, ſind immer parweiſe vorhanden; ein jedes Par hat vor und hinter dem Wurzelzeichen die naͤmlichen Groͤſſen, und ſeine zween Theile unterſcheiden ſich nur durch + und vor den Wurzelzeichen.

8. Jede Gleichung, in welcher der groͤßte Exponent der Unbekannten eine ungerade Zahl iſt, hat wenigſtens eine moͤgliche Wurzel: iſt aber der groͤßte Exponent eine gerade Zahl, und das letzte Glied der Gleichung negativ, ſo ſind wenigſtens zwo Wurzeln moͤglich.

9. Wenn der Coefficient des erſten Gliedes die Ein - heit iſt, und die uͤbrigen Glieder keine Bruͤche enthalten, ſo kann kein Bruch eine Wurzel ſeyn.

10. Alle Wurzeln einer Gleichuug um eine gegebene Groͤße vermehren oder vermindern; oder ein beliebiges Glied der Gleichung tilgen.

11. Alle Wurzeln mit einer gegebenen Groͤße mul - tipliciren oder dividiren; oder die Bruͤche und ſteigenden Potenzen aus den Coefficienten wegſchaffen.

12. Methode, die Quadrat und Cubikwurzeln aus zuſammengeſetzten Irrationalgroͤſſen auszuziehen.

13. Aufloͤſung der reinen kubiſchen Gleichungen.

14. Cardaniſche Methode, die Gleichungen des drit - ten Grades aufzuloͤſen. Kennzeichen ob nur eine oder alle drey Wurzeln moͤglich ſind. Fuͤr den erſteren Fall gilt die Cardaniſche Methode, fuͤr den andern koͤmmt die Aufloͤ - ſung Nr. 32. vor.

15. Methode die Gleichungen des vierten Grades in zween moͤgliche Faktoren des zweiten aufzuloͤſen.

16. Allgemeine Methode, die Wurzeln aller Glei - chungen durch die Annaͤherung zu finden.

17. Die Grenzen der groͤßten moͤglichen poſitiven und negativen Wurzeln zu beſtimmen.

Von Logarithmen und Exponentialgroͤſſen.

18. Die Logarithmen aller Syſteme haben folgende Eigenſchaften gemein, daß ſie die Multiplication und Divi - ſion zwoer Zahlen in die Addition und Subtraction ihrer Logarithmen, die Erhebung auf Potenzen, oder Ausziehung der Wurzeln in die Multiplication oder Diviſion des Lo - garithmen mit der gegebenen Potenzzahl verwandeln.

19. Die Logarithmen zwoer Zahlen in zwey verſchie - denen Syſtemen ſtehen mit einander in einem beſtaͤndigenb 3Ver -22Verhaͤltniß. Hieraus laſſen ſich die Logarithmen aller uͤbrigen Syſteme berechnen, wenn ſie fuͤr ein Syſtem bekannt ſind.

20. Vortheile des gemeinen oder brighiſchen Syſtems.

21. Erklaͤrung der hypothetiſchen Logarithmen, der - gleichen in den trigonometriſchen Tafeln gebraucht wer - den: Regeln, welche bey der Multiplikation, Diviſion, Er - hebung auf Potenzen, oder Ausziehung der Wurzeln mit dieſen Logarithmen zu beobachten ſind.

22. Den Logarithmus einer jeden Zahl durch eine unendliche Reihe ausdruͤcken.

23. Fuͤr jede Zahl den natuͤrlichen Logarithmus durch die Annaͤherung finden.

24. Die gefundenen natuͤrlichen Logarithmen in ge - meine fuͤr die Grundzahl 10, oder fuͤr jede beliebige Grund - zahl verwandeln

25. Jede Exponentialgroͤſſe in eine unendliche Reihe aufloͤſen, oder aus dem gegebenen Logarithmen und der Grundzahl des Syſtems die zugehoͤrige Zahl beſtimmen.

26. Die Grundzahl der natuͤrlichen Logarithmen fin - den.

Von trigonometriſchen Linien.

27. Allgemeine Ausdruͤcke fuͤr alle Boͤgen, die einer - ley Sinus und Coſinus haben.

28. Formeln fuͤr den Sinus und Coſinus, fuͤr die Tangente und Cotangente der Summe und des Unterſchieds zweener Boͤgen.

29. Formeln, wodurch die Produkte der erſteren in Summen oder Unterſchiede einzelner Sinuſſe und Coſinuſſe aufgeloͤſet werden.

30. Den Sinus und Coſinus eines jeden Bogens durch eine unendliche Reihe ausdruͤcken.

31. Anwendung der trigonometriſchen Linien zur Erfindung aller moͤglichen einfachen und doppelten Fakto - ren von folgenden Gleichungen: + xm ± am = o; x2m ± 2am xm Cos. g + a2m = o.

32. Eine neue Methode die Gleichungen des dritten Grades in jenem Falle aufzuloͤſen, wenn alle drey Wur - zeln moͤglich ſind, oder wenn die Aufloͤſung nach der Car - daniſchen Methode unmoͤglich wird.

33. Jede Zahl hat nebſt einem moͤglichen noch un - endlich viel unmoͤgliche Logarithmen, die alle in der For -mel23mel Log. 〈…〉 enthalten ſind, in welcher Log. z den moͤglichen Logarithmus der Zahl z, 2π die Peri - pherie des Kreiſes fuͤr den Halbmeſſer 1, k den natuͤrli - chen Logarithmus der Grundzahl, und m eine jede beliebi - ge ganze Zahl bedeutet.

Von unendlichen Reihen.

34. Methode, alle gebrochenen rationalen Funktionen in wiederkehrende Reihen aufzuloͤſen, d. i. fuͤr jeden Fall a) die Potenz des erſten Gliedes, b) die gemeinſchaftliche Differenz der Exponentenfolge, und c) das Geſetz zu fin - den, nach welchem alle folgenden Coefficienten aus den Vor - hergehenden beſtimmt werden.

35. Die Aufgabe des Newtoniſchen Parallelogram - mes: oder wenn in einer Gleichung zwo Unbekannte vor - handen ſind, eine durch eine unendliche Reihe der andern auszudruͤcken.

36. Jede Reihe umzukehren. Vorſicht dabey, wenn das erſte Glied eine beſtaͤndige Groͤſſe iſt.

37. Die Laͤnge des Kreisbogens durch ſeinen Sinus oder Coſinus auszudruͤcken.

38. Die Reihen in andere zu verwandeln, wo die Coefficienten aus den Differenzen der Coefficienten der ge - gebenen Reihe genommen werden.

39. Reihen, fuͤr welche die n te Differenz der Coeffi - cienten beſtaͤndig iſt, ſummiren.

40. Jede Reihe, in der ſich die Zeichen der Glieder wechſelweiſe aͤndern, in eine fallende verwandeln.

Aus der geometriſchen Analyſis.

41. Jede gegebene Gleichung mit zwo Unbekannten durch eine geometriſche Linie konſtruiren.

42. Die Geſtalt der geometriſchen Linie, vorzuͤglich im unendlichen Raum, erklaͤren, wenn die Funktion der Ordinate rational, und 1, 2, 3. oder n foͤrmig iſt.

43. Die Geſtalt der geometriſchen Linie, vorzuͤglich im endlichen Raum, aus den gegebenen Faktoren hinter den Wurzelzeichen erklaͤren, wenn die Funktion der Ordi - nate irrational iſt. Anzeige der konjugirten Ovalen, Kno - ten, Spitzen, u. d. gl.

44. Fuͤr jede geometriſche Linie laſſen ſich unendlich viele Gleichungen angeben, wenn entweder der Anfangs -b 4punkt24punkt der Abſciſſen, oder die Abſciſſenlinie, oder auch der Coordinatenwinkel veraͤndert werden.

45. Die algebraiſchen Linien werden am ſchicklichſten nach dem Grad der Potenz, welche die zwo Unbekann en miteinander in der Gleichung haben, geordnet.

46. Jede Linie des erſten Grades wird durch 2, des zweiten durch 5, des dritten durch 9, und des n ten Grades durch 〈…〉 Punkte beſtimmt.

47. Jede Linie der n ten Ordnung kann von einer ge - raden Linie hoͤchſtens nur in n Punkten durchſchnitten wer - den.

48. Methode die Tangenten, Subtangenten, Nor - malen, und Subnormalen fuͤr jeden Punkt der geometri - ſchen Linien zu finden.

Von den Linien der zweiten Ordnung insbeſondere.

49. Jede Linie der zweiten Ordnung geht entweder in ſich ſelbſt zuruͤck, und iſt in dieſem Fall eine Ellipſe, oder ſie hat zween unendliche Zweige von einer Seite, und iſt eine Parabel, oder ſie hat zween unendliche Zweige von beeden Seiten, und iſt eine Hyperbel. Alle drey werden unter dem allgemeinen Namen Kegelſchnitte verſtanden.

50. Die Produkte aus den Ordinaten auf was im - mer fuͤr einer Sehne ſind mit den Produkten aus den Ab - ſciſſen, die von beeden Durchſchnittspunkten ber gerechnet werden, in einem beſtaͤndigen Verhaͤltniß, Die Quadrate der Tangenten verhalten ſich gleichfalls wie die Produkte der Secanten.

51. Jede gegebene Gleichung des zweiten Grades in eine andere fuͤr zween konjugirte Diameter verwandeln.

52. Den Mittelpunkt des Kegelſchnitts, die Groͤſſe beeder konjugirten Diameter, ihre Lage in Ruͤckſicht der gegebenen Coordinaten, und den Winkel beſtimmen, unter welchem ſie einander durchſchneiden.

53. Die einfachſte Gleichung fuͤr jeden Kegelſchnitt angeben, in welcher die Abſciſſen vom Mittelpunkte an ge - rechnet werden, und wo nur die zween konjugirten Dia - meter als bekannte Groͤſſen vorkommen.

54. Wenn zween konjugirte Diameter gegeben ſind, die Lage und Groͤſſe der Axen beſtimmen.

55. Die Entfernung des Durchſchnittspunktes der Tangente und eines Diameters iſt die dritte Proportional - linie zur zugehoͤrigen Abſciſſe und zum halben Diameter.

56.25

56. Wenn aus den Endpunkten zweener zuſammen - gehoͤrigen Diameter Ordinaten auf die groͤſſere oder klei - nere Axe gezogen werden, ſo iſt die Summe der Quadrate der Abſciſſen dem Quadrate derſelben Axe gleich.

57. Die Summe der Quadrate zweener Diameter iſt ſo groß, als die Summe der Quadrate der Axen.

58. Das Rechteck aus den Axen iſt dem Parallelo - gramm aus den Diametern gleich.

59. Sowohl in der Ellipſe als Hyperbel giebt es zween Punkte, wovon die Vektoren rational ſind.

60. In der Ellipſe iſt die Summe, und in der Hy - perbel iſt der Unterſchied dieſer Vektoren ſo groß als die groͤſſere Axe.

61. Die Winkel, welche die zween Vektoren mit der Tangente machen, ſind einander gleich.

62. Wenn aus jedem Brennpunkte ſenkrechte Linien auf die Tangente gezogen werden, ſo begegnet jede derſel - ben dem Vektor aus dem andern Brennpunkte in einer Entfernung, welche ſo groß iſt, als die rechte Axe.

63. Alle Punkte wo dieſe ſenkrechte Linien in die Tangente einfallen, liegen in der Peripherie eines Kreiſes, der aus dem Mittelpunkt des Kegelſchnittes mit dem Halb - meſſer der halben rechten Axe beſchrieben wird.

64. Die Ordinate im Brennpunkte (Parameter) iſt die dritte Proportionallinie zur rechten und konjugirten Axe.

65. Eine Gleichung fuͤr die Ellipſe und Hyperbel zu finden, in welcher die Abſciſſen vom Scheitelpunkte an gerechnet werden, und wo nur die rechte Axe und der Pa - rameter als beſtaͤndige Groͤßen zum Vorſcheine kommen.

66. Sowohl die Ellipſe als Hyperbel werden zur Parabel, wenn die rechte Axe unendlich groß wird.

67. Die Entfernung des Brennpunktes vom Schei - telpunkte der Parabel iſt dem vierten Theile des Parame - ters gleich.

68. Jeder Vektor der Parabel iſt ſo groß, als die Summe aus der Abſciſſe und der Entfernung des Brenn - punktes vom Scheitelpunkte.

69. Alle Diameter der Parabeln ſind einander pa - rallel.

70. Die Subtangente der Parabel iſt zweimal ſo groß, als die Abſciſſe.

71. Die Winkel, welche die Vektoren und Diameter mit den Tangenten machen, ſind einander gleich.

b 572.26

72. Wenn eine Linie aus dem Brennpunkt ſenkrecht auf die Tangente gezogen wird, ſo theilet ſie ſelbe in zween gleiche Theile; und eine Linie aus dieſem Durch chnittspunkte ſenkrecht auf die Axe gezogen, faͤllt immer in den Schei - telpunkt der Parabel.

73. Die Gleichung fuͤr jeden Diameter der Parabel iſt der Gleichung fuͤr die Axe aͤhnlich.

74. Der Parameter eines jeden Diameters iſt ſei - nem vierfachen Vektor gleich.

75. Die Aſymtoten der Hyperbel aus der Gleichung fuͤr die Axen herleiten, ſie konſtruiren, und den Aſymtoten - winkel beſtimmen.

76. Eine Gleichung fuͤr die Hyperbel finden, wenn die Abſciſſen auf einer Aſymtote, und die Ordinaten der andern Aſymtote parallel, oder auch nicht parallel genom - men werden.

77. Von jeder Sehne ſind die Abſchnitte, welche beederſeits zwiſchen den Aſymtoten und der Hyperbel lie - gen, einander gleich.

78. Die Produkte der zwo Ordinaten fuͤr jede Ab - ſciſſe ſind alle gleich groß.

Conſtruktion der beſtimmten Gleichungen.

79. Jede Gleichung des erſten oder zweiten Grades mit dem Zirkel und Lineal conſtrulren.

80. Jede Gleichung des dritten oder vierten Grades mit dem Zirkel und mit einer gegebenen Parabel conſtrui - ren.

81. Einen gegebenen Winkel in drey gleiche Theile zertheilen, und die Conſtruktion mit einer Hyperbel zwi - ſchen den Aſymtoten, oder mit einer gegebenen Parabel verrichten.

Von endlichen Differenzen, und derſel - ben Summen.

82. Aus der gegebenen Differenz der Wurzel, die Differenz einer jeden algebraiſchen Funktion beſtimmen.

83. Weiters die 2te, 3te, 4te n te Differenz der - ſelben Funktion finden.

84. Das Geſetz fuͤr die hoͤheren Differenzen bleibt unbeſtimmt, wenn das Geſetz fuͤr die Stuffen, um welche die Wurzel zunimmt, unbeſtimmt iſt.

85. Jede Funktion der n ten Potenz hat zur n ten Differenz eine beſtaͤndige Groͤße.

86.27

86. Aus der gegebenen Differenz zwoer Zahlen die Differenz ihrer Logarithmen finden; und umgekehrt aus der gegebenen Differenz des Exponenten oder Logarithmen die Differenz der zugehoͤrigen Exponentialgroͤſſe finden.

87. Aus der gegebenen Differenz eines Winkels die Differenz des zugehoͤrigen Sinus und Coſinus beſtimmen.

88. Aus den gegebenen Differenzen einer Reihe ihr allgemeines Glied finden, und hiedurch die Reihe interpo - liren.

89. Die Summen fuͤr jede ganze Potenz beſtimmen, wenn die Differenz der Wurzel gegeben iſt.

90. Anwendung davon zur Summirung der Reihen, wenn das allgemeine Glied bekannt iſt.

Differenzialrechnung.

91. Die endlichen Differenzen werden zu Differen - zialien, wenn die gegebene Differenz der Wurzel = o iſt. Ungeachtet alle Differenzialien hiedurch zu nichts werden, ſo haben ſie doch endliche Coefficienten, nnd unter einander endliche Verhaͤltniſſe, mit deren Beſtimmung ſich die Diffe - renzialrechnung beſchaͤftiget.

92. Jedes Differenzial der n ten Ordnung ſteht mit der n ten Potenz des Differenzials der Wurzel in einem beſtimmten Verhaͤltniß, und verſchwindet deswegen gegen alle Differenzialien der vorhergehenden Ordnungen.

93. Von jeder ganzen Funktion der n ten Ordnung wird der Coeffcient des Differenzials der (n + 1) ten Ord - nung = o; dieſes Differenzial verſchwindet daher auch gegen alle hoͤhere Differenzialien.

94. Methode, das Differenzial einer jeden rationa - len und irrationalen Potenz der veraͤnderlichen Groͤſſe zu finden, ohne dabey die newtoniſche Binomialformel voraus - zuſetzen.

95. Unter eben dieſer Bedingniß die Differenzialen der Logarithmen und Exponentialgroͤſſen zu finden.

96. Aus dem gegebenen Differenzial des Sinus oder Coſinus, der Tangente oder Cotangente, das Differenzial des zugehoͤrigen Bogens finden; und umgekehrt, aus dem gegebenen Differenzial des Bogens das Differenzial der zugehoͤrigen trigonometriſchen Linie beſtimmen.

97. Das Differenzial einer jeden Funktion von ver - aͤnderlichen Groͤſſen iſt der Summe aller einzelnen Diffe - renzialien gleich, welche erhalten werden, wenn von derſelben ein Theil nach dem andern als veraͤnderlich, alle uͤbrigen aber als beſtaͤndig betrachtet werden.

98.28

98. Anwendung dieſer Regel, um zu erfahren, ob ein gegebenes aus mehreren veraͤnderlichen Groͤſſen zuſam - mengeſetztes Differenzial, in der vorgegebenen Geſtalt aus der Differenzirung einer endlichen Funktion habe entſtehen koͤnnen.

99. Anwendung der Differenzialrechnung zur Auf - loͤſung der Funktionen in unendliche Reihen.

100. Beweis der newtoniſchen Binomialformel fuͤr alle ganze und gebrochene Exponenten.

101. Erhebung einer unendlichen Reihe auf jede ge - gebene Potenz.

102. Taylors Formel, die endlichen Differenzen mit - telſt der Differenzialrechnung zu finden.

103. Erfindung des Groͤßten und Kleinſten; noͤthige Vorſichten dabey, und Kennzeichen eines von dem andern zu unterſcheiden.

104. Formeln zur Erfindung der Tangenten, Sub - tangenten, Normalen, und Subnormalen.

105. Entdeckung der vielfachen, conjugirten, und Umkehrungspunkte.

106. Die Kruͤmmung der geometriſchen Linien durch eine allgemeine paraboliſche Gleichung erklaͤren.

107. Erfindung des Kruͤmmungshalbmeſſers, der Schlangenpunkte, u. ſ. w.

108. Beſtimmung des unbeſtimmten Werthes 〈…〉 den manche Funktionen in gewiſſen Faͤllen annehmen.

109. Zerlegung der rationalen gebrochenen Funktionen.

Integralrechnung.

110. Integrirungsmethode fuͤr die rationalen ganzen Funktionen.

111. Integrirungsmethode fuͤr die rationalen gebro - chenen Funktionen a) wenn der Nenner in moͤgliche einfa - che Faktoren b) wenn er nur in moͤgliche doppelte Fakto - ren zerlegt werden kann.

112. Methoden die irrationalen Funktionen rational zu machen a) wenn die irrationale Funktion des erſten Grades iſt, b) wenn ſie des zweiten Grades und der Expo - nent derſelben = ½ iſt.

113. Die Faͤlle anzugeben, in welchen die Formel 〈…〉 rational gemacht werden kann.

114.29

114. Zwo Methoden, die irrationalen binomiſchen For - meln auf die einfachſten ihrer Art zuruͤckzufuͤhren.

115. Integrirungsmethode fuͤr Differenzialformeln, in welchen Logarithmen oder Exponentialgroͤſſen vorkommen.

116. Integrirungsmethode, wenn trigonometriſche Li - nien vorkommen.

117. Anwendung der Integralrechnung zur Berech - nung des Flaͤcheninhaltes und zur Rectification der krum - men Linien.

118. Berechnung des Cubikinhalts und der Ober - flaͤche der Koͤrper.

119. Umgekehrte Methode der Tangenten.

Beyſpiele zur Uibung in den vorgetragenen Rechnungs - arten.

120. Ein Wechsler kauft einen Schuldbrief von (a fl.), der aber erſt nach (n) Jahren zahlbar iſt, fuͤr (c fl.); wie viel Prozente (z) gewinnet er bey dieſem Kaufe?

Dieſe Aufgabe kann noch auf dreyerley Art ver - aͤndert vorkommen, naͤmlich:

Ein Schuldbrief (a), der nach (n) Jahren zahlbar iſt, wird zum Verkaufe angebothen, wie viel (c) kann ich fuͤr denſelben geben, ohne bey meinem Kaufe die gewoͤhnlichen Prozente (z) zu verlieren? Ein Kaufmann nuͤtzt ein Capital (c) auf (z) Prozente, und legt die ausfallenden Zinſe jaͤhrlich wieder zum Capital; wie groß iſt der Be - trag deſſelben (a) nach (n) Jahren? oder wie viel Jahre (n) ſind noͤthig, damit daſſelbe bis auf die Summe (a) ſteige.

Fuͤr alle dieſe Faͤlle gilt die allgemeine Frage: wenn von den genannten vier Zahlen a, c, n, z, drey gegeben ſind, die vierte zu finden? Dieſe allgemeine Aufloͤſung zu geben, wird ſowohl hier als auch in folgenden Auf - gaben verſtanden.

121. Nach der Suͤndflut iſt das Menſchengeſchlecht von 6 Menſchen fortgepflanzet worden; wenn wir anneh - men, daß ihre Anzahl nach 200 Jahren auf 1000000 an - gewachſen, wie groß mußte ihre jaͤhrliche Vermehrung ſeyn?

122. Die Einwohner eines Landes ſind ein Capital (a) mit (z) von hundert jaͤhrlich zu verzinſen ſchuldig, zah - len aber hierauf alle Jahre (b); nach wie viel Jahren (n) wird die ganze Schuld getilget ſeyn?

123.30

123. Es ſoll eine geometriſche Linie fuͤr alle jene Punkte gefunden werden, deren Entfernungen von zween gegebenen Punkten zu einander ein gegebenes Verhaͤltniß haben, oder

124 . Deren Entfernungen mit einander eine gegebene Summe machen, oder

125 . Deren Entfernungen mit einander einen gegebenen Winkel einſchließen.

126. Die vortheilhafreſte Stellung der Streben, Sturmbaͤnder u. d. gl. zu beſtimmen.

127. Den Winkel zu beſtimmen, unter welchem ein Anker am ſtaͤrkſten in den Grund greift.

128. Die vortheilhafteſte Hoͤhe des Lichtes uͤber ei - nem Tiſch zu finden, damit ein Gegenſtand, der in einer gegebenen Entfernung vom Leuchter liegt, am hellſten be - leuchtet werde.

129. Den Winkel zu beſtimmen, unter welchem die Pferde einen Schlitten am leichteſten ziehen.

130. Beſtimmung der Quadratur, der Oberflaͤche und des Cubikinhaltes aller drey Kegelſchnitte, mit Huͤlfe der logarithmiſchen und trigonometriſchen Tafeln.

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About this transcription

TextEinleitung in die statische Baukunst
Author Franz Joseph von Gerstner
Extent43 images; 6852 tokens; 1749 types; 45992 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationEinleitung in die statische Baukunst Franz Joseph von Gerstner. . 30 S., 1 Ill. Normalschul-BuchdruckereyPrag1789.

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SUB Göttingen Göttingen SUB, 8 M ARCH I, 2184https://opac.sub.uni-goettingen.de/DB=1/CMD?ACT=SRCHM&IKT0=54&TRM0=8%20M%20ARCH%20I%2C%202184

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationFachtext; Technik; Wissenschaft; Architektur; core; ready; china

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  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
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ShelfmarkGöttingen SUB, 8 M ARCH I, 2184
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