PRIMS Full-text transcription (HTML)
[I]
Praktiſches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche.
Zuverläſſige und ſelbſtgeprüfte Recepte zur Bereitung von verſchiedenartigen Speiſen, kalter und warmer Getränke, Gelees, von Gefrornem, Backwerken, ſo wie zum Einmachen und Trocknen von Früchten.
Mit einem Anhange, enthaltend Arrangements zu kleinen und größeren Geſellſchaften, zu Frühſtücks, Mittags - und Abendeſſen, Kaffee’s und Thee’s, und einem Küchenzettel nach den Jahreszeiten geordnet.
Mit beſonderer Berückſichtigung der Anfängerinnen und angehenden Hausfrauen
Vierte verbeſſerte und vermehrte Auflage.
Bielefeld,1849. Verlag von Velhagen und Klaſing.
[II][III]

Vorwort zur erſten Auflage.

Schon wieder die Zahl der Kochbücher vermehrt? wird Mancher ſagen, der die Anzeige dieſes Buches er - blickt. Wohl gibt es deren recht viele, und einigen, die mir bekannt ſind, fehlt es an Vielſeitigkeit keineswegs; dennoch wird manche praktiſche Hausfrau und Köchin ſich davon überzeugt haben, daß viele nur theoretiſch bearbeitet ſind und die darin befindlichen Rezepte ſich nicht immer mit Sicherheit anwenden laſſen, indem dieſelben oft auf Unkunde gegründet, oft auf guten Glauben zuſammen ge - tragen, oft nur aus koſtbaren, fremdartigen Theilen be - ſtehen, die ſich nicht für jede Küche eignen und die nur in der Hand einer geübten Köchin gelingen, nicht aber zu - gleich Anfängerinnen als Anleitung zur Bereitung dienen können.

Ich bin weit entfernt, dieſes Buch als eine eigene Ar - beit hoch ſtellen zu wollen; allein das darf ich ſa - gen, daß mit Ausnahme einiger Rezepte, Alles von mir ſelbſt nach und nach erprobt, verbeſſert und zuſammengeſetzt iſt und, daß ich nur ſolche aufgenommen, von deren Rich -IVVorwort.tigkeit ich überzeugt bin. Eben dieſes bewog mich, den wiederholten Anforderungen meiner Freundinnen und Bekannten nachzugeben und meine Rezepte und wirthſchaft - lichen Erfahrungen für den Druck zu bearbeiten, welche ich hiermit der Oeffentlichkeit übergebe.

Daß ich ſo lange damit gezögert, wollen meine geſchätz - ten Subſcribenten gütigſt entſchuldigen. Die nöthige Aus - führlichkeit in Beziehung auf Anfängerinnen erforderte viel mehr Zeit und Mühe, als ich es mir gedacht hatte, und hinderte die frühere Beendigung dieſes Buches.

Möge es nun bei geſchickten Hausfrauen eine freund - liche Aufnahme finden und jungen Anfängerinnen ſo nütz - lich werden, als ich es wünſche.

Sprockhövel, im November 1844.

H. D.

VVorwort.

Vorwort zur zweiten Auflage.

Es iſt mir eine große Freude, ſo viele günſtige Urtheile geſchickter Hausfrauen über dieſes Buch zu vernehmen und daſſelbe ſo ſtark verbreitet zu ſehen, daß es ſchon nöthig wurde, eine zweite Auflage zu veranſtalten.

Ich habe das Ganze noch ein Mal durchgearbeitet, Manches zweckmäßig verändert, Bemerkungen hinzugefügt und noch viele Rezepte von neuen und feinen, ſo wie auch von einfachen und gewöhnlichen Gerichten aufgenommen. Zugleich iſt dafür geſorgt, die neue Auflage ſo viel als möglich, rein von Druckfehlern erſcheinen zu laſſen, und ſo darf ich denn hoffen, daß das Buch auch ferner freund - lich aufgenommen und ſich recht zuverläſſig und brauchbar erweiſen werde.

Im Auguſt 1845.

H. D.

Vorwort zur dritten Auflage.

Der ſteigende Abſatz dieſes Buches, verbunden mit dem einſtimmigen Urtheil über die Zuverläſſigkeit deſſelben, ver - anlaßte mich um ſo mehr, dieſe meine Arbeit bei nochma -VIVorwort.ligem genauen Prüfen, durch Verbeſſerungen, Bemerkungen und Erneuerungen zu bereichern und wünſche ich herzlich, daß auch dieſe dritte Auflage den jungen Damen, die dies Buch als Rathgeberin wählen und ſich zu aufmerkſamen Köchinnen und Hausfrauen heran bilden wollen, willkom - men ſein und recht nützlich werden möge.

Im Auguſt 1846.

H. D.

Vorwort zur vierten Auflage.

Die vielſeitige Anerkennung, die dieſes Werk gefunden, fordert mich nur noch ſtärker auf, fortwährend für daſſelbe zu wirken und zu ſchaffen. So habe ich es mir auch bei dieſer Auflage nicht verſagen können, Alles von Neuem zu prüfen, wodurch es mir gelungen iſt, in vielen Rezepten das Verhältniß noch genauer anzugeben, manche gelungene Verſuche mitzutheilen, als auch die ausgeſprochenen Wün - ſche zu erfüllen: bei den Suppen und Gemüſen die Zeit des Kochens zu beſtimmen.

Möge dieſer vierten Auflage denn auch, gleich den frü - hern, eine günſtige Aufnahme zu Theil werden.

Im Oktober 1848.

H. D.

[VII]

Inhaltsverzeichniß.

Anmerk. 1 Sgr. iſt gleich Kr. rh. 1 Maß gleich 1 Quart.

A. Allgemeine Vorbereitungsregeln.

  • Seite
  • 1. Etwas über die Kochge - ſchirre1
  • 2. Erkennungszeichen des al - ten Geflügels1
  • 3. Von der Vorrichtung des Geflügels zum Kochen und Braten2
  • 4. Vom Spicken6
  • 5. Vom Auslöſen der Knochen des Geflügels6
  • 6. Farce von Wild oder Schweinefleiſch zu Paſteten7
  • 7. Farce von Rindfleiſch7
  • 8. Farce von Kalbfleiſch bei Suppen - und Ragout - Klößen anzuwenden7
  • 9. Farce von Semmel. Por - tion für eine Kalbsbruſt7
  • 10. Farce von Mandeln. Por - tion für einen Puter8
  • 11. Weiße Kraftbrühe zu wei - ßem Ragout8
  • 12. Braune Kraftbrühe zu braunem Ragout8
  • 13. Morcheln9
  • 14. Trüffeln9
  • 15. Champignons9
  • 16. Midder zum Fricaſſee10
  • 17. Gefüllte Krebsnaſen10
  • 18. Spargel10
  • 19. Kaſtanien10
  • Seite
  • 20. Piſtazien11
  • 21. Auſtern11
  • 22. Krebsbutter11
  • 23. Braune Butter11
  • 24. Schmelzbutter um Back - werk zu bereiten12
  • 25. Peterſilien-Butter12
  • 26. Ein gutes Fett12
  • 27. Feiner Gewürz-Extract an Ragouts13
  • 28. Soja von Champignons13
  • 29. Dragon-Eſſig13
  • 30. Eingekochte Kräuter. Zu - ſatz an Saucen14
  • 31. Kräuter-Pulver an Ra - gouts14
  • 32. Küchenpfeffer14
  • 33. Kerry-Pulver14
  • 34. Glancé zum Fleiſch glan - ciren14
  • 35. Zucker zu läutern15
  • 36. Zucker braun zu machen15
  • 37. Klare mit Hefen in Schmelzbutter zu backen15
  • 38. Klare von Eiern16
  • 39. Klare von Wein16
  • 40. Schnee zu ſchlagen16
  • 41. Mandeln zu ſtoßen16
  • 42. Butter zu Schaum zu rühren17
  • 43. Mehl zu ſchwitzen17
  • VIII
  • Seite
  • 44. Mehl braun zu machen17
  • 45. Hirſchhorn zu kochen17
  • 46. Hauſenblaſe aufzulöſen18
  • 47. Stand von Kalbsfüßen zu bereiten18
  • 48. Bierhefe zu wäſſern18
  • 49. Semmel zu braten für Sup - pen und Klöße19
  • 50. Korinthen zu reinigen19
  • 51. Reis zu reinigen und zu blangiren19
  • 52. Echten Sago zu reinigen19
  • 53. Scorzonern oder Schwarz - wurzeln zu reinigen19
  • 54. Wurzelwerk zu Fleiſchſup - pen und andern Speiſen vorzurichten20
  • 55. Vom Abrühren der Sup - pen, Saucen und Fricaſ - ſees mit Eiern20
  • 56. Vom Blangiren20
  • 57. Eine gute Braeſe zu ma - chen20
  • Seite
  • 58. Ein vorzügliches Gänſe - fett zu bereiten, was ſich ſehr lange friſch erhält21
  • 59. Gute Butter zu machen21
  • 60. Vom Verbeſſern ſtark ge - wordener Butter22
  • 61. Rohen Schinken zu ſchnei - den22
  • 62. Vom Schneiden und Ent - gräten der Häringe22
  • 63. Ein gutes Kartoffelmehl zu bereiten23
  • 64. Ueber die richtige Anwen - dung des Kartoffelmehls24
  • 65. Tafelſalz zu machen25
  • 66. Muſcheln und Krebſe ſchnell fett zu machen25
  • 67. Wachspapier. Zum Zu - binden eingemachter Früch - te in Ermangelung der Blaſen25
  • 68. Vom Aufbewahren ver - ſchiedener Artikel25

B. Suppen.

  • I. Fleiſchſuppen.
  • 1. Klare weiße Rindfleiſch - ſuppe28
  • 2. Rindfleiſchſuppe mit Perl - gerſte oder Reis29
  • 3. Schnell gemachte Rind - fleiſchſuppe29
  • 4. Klare braune Rindfleiſch - ſuppe29
  • 5. Eine gute Suppe von Bra - tenjus30
  • 6. Kalbfleiſchſuppe30
  • 7. Kalbfleiſchſuppe für Kranke30
  • 8. Suppe von Midder (Kalbs - milch) 31
  • 9. Hammelfleiſchſuppe31
  • 10. Hühnerſuppe31
  • 11. Taubenſuppe für Kranke32
  • 12. Krebsſuppe32
  • 13. Aalſuppe mit Bouillon32
  • 14. Aalſuppe mit Waſſer33
  • 15. Fiſchſuppe33
  • 16. Mock-Turtle-Suppe33
  • 17. Mock-Turtle-Suppe ein - facher zubereitet34
  • 18. Kerry-Suppe34
  • 19. Haſenſuppe von einem ganzen Haſen35
  • 20. Haſenſuppe von übrigge - bliebenem Haſenbraten35
  • 21. Einfache Haſenſuppe, oder andere braune Suppe36
  • 22. Feldhühnerſuppe36
  • 23. Krammetsvögelſuppe36
  • II. Suppen von Feldfrüchten oder Kräutern.
  • 24. Kartoffelnſuppe36
  • 25. Suppe von jungen Ge - müſen37
  • 26. Suppe von jungen Erbſen37
  • 27. Suppe von zu hart ge - wordenen Erbſen37
  • IX
  • Seite
  • 28. Suppe von getrockneten Erbſen38
  • 29. Weiße Bohnenſuppe38
  • 30. Linſenſuppe39
  • 31. Sauerampferſuppe39
  • 32. Kerbelſuppe, für Kranke paſſend39
  • 33. Kräuterſuppe39
  • III. Wein - und Bierſuppen.
  • 34. Weiße Weinſuppe40
  • 35. Schaumſuppe von weißem Wein40
  • 36. Sagoſuppe mit rothem Wein40
  • 37. Suppe v. Perlgerſte (Grau - pen) mit weißem Wein40
  • 38. Eine ſehr angenehme Sup - pe von grober Gerſte41
  • 39. Griesmehlſuppe mit Korin - then und Wein41
  • 40. Schaumbierſuppe42
  • 41. Bierſuppe mit Roſinen42
  • 42. Schnell gemachte Bierſuppe42
  • 43. Bierſuppe mit Brod43
  • 44. Bierſuppe mit Milch43
  • IV. Milch - und Waſſer - Suppen.
  • 45. Milchſuppe44
  • 46. Griesmehlſuppe mit Milch44
  • 47. Nudelſuppe mit Milch44
  • 48. Reisſuppe mit Milch44
  • 49. Suppe von feiner Gerſte (Graupen) 45
  • 50. Suppe von echtem Sago mit Milch45
  • 51. Suppe von Kartoffelſago mit Milch45
  • 52. Buchweizen-Grütze mit Milch45
  • 53. Chocoladenſuppe45
  • 54. Gebrannte Mehlſuppe45
  • 55. Buttermilchſuppe mit Mehl46
  • 56. Buttermilch mit feiner Perl - gerſte (Graupen), auch für Kranke paſſend46
  • Seite
  • 57. Buttermilch mit Pflaumen (Zwetſchen) 46
  • 58. Mehlſuppe46
  • 59. Griesmehlſuppe46
  • 60. Gerſtenſuppe für Kranke47
  • 61. Suppe von Hafergrütze für Kranke47
  • 62. Auf andere Art für Kranke47
  • 63. Zwiebackſuppe für Kranke47
  • 64. Brodſuppe, für Kranke paſſend47
  • 65. Eine gute Krankenſuppe bei rother Ruhr und Diarrhöe47
  • V. Obſtſuppen.
  • 66. Zitronenſuppe, auch für Kranke paſſend48
  • 67. Erdbeerſuppe48
  • 68. Suppe von friſchen Kir - ſchen48
  • 69. Suppe von getrockneten Kirſchen49
  • 70. Aepfelſuppe, für Kranke paſſend49
  • 71. Desgleichen49
  • 72. Aepfelſuppe mit Korinthen49
  • 73. Aepfelſuppe mit Anis49
  • 74. Suppe von friſchen Zwet - ſchen49
  • 75. Brünellenſuppe für Kranke50
  • 76. Suppe von getrockneten Zwetſchen50
  • 77. Hafergrütze mit getrockne - ten Zwetſchen; eine gute Krankenſuppe50
  • 78. Hagebuttenſuppe, paſſend für Kranke50
  • 79. Auf andere Art50
  • VI. Kalteſchalen.
  • 80. Wein-Kalteſchale51
  • 81. Apfelſinen-Kalteſchale51
  • 82. Aprikoſen-Kalteſchale51
  • 83. Kirſch-Kalteſchale51
  • 84. Erd - oder Himbeer-Kalte - ſchale51
  • X
  • Seite
  • 85. Sago - oder Reis-Kalte - ſchale52
  • 86. Bier-Kalteſchale52
  • 87. Weſtphäliſche Kalteſchale52
  • 88. Kalte Hollundermilch52
  • 89. Milch-Kalteſchale53
  • 90. Auf andere Art, eineSeite angenehme Abendſuppe, warm und kalt53
  • 91. Milch-Kalteſchale mit ge - ſchlagener Sahne53
  • 92. Geſchlagene Sahne53
  • 93. Geſchlagene ſaure Milch53

C. Fiſche.

  • I. Flußfiſche.
  • 1. Regeln bei der Zubereitung der Fiſche54
  • 2. Friſchen Lachs zu kochen55
  • 3. Lachs in gelber Sauce55
  • 3. a. Lachs mit Kräutern55
  • 4. Marinirter Lachs56
  • 5. Aal blau zu kochen56
  • 6. Aal kalt mit Oel und Eſſig57
  • 7. Geſtovter Aal57
  • 8. Gebratener Aal57
  • 9. Aufgerollter Aal57
  • 9. a. Aal in Sauce mit einem Rande von Blätterteig58
  • 10. Gefüllter Aal58
  • 11. Aal zu mariniren58
  • 12. Forellen blau zu kochen58
  • 13. Karpfen blau zu kochen59
  • 14. Karpfen mit rothem Wein59
  • 15. Karpfen mit polniſcher Sauce60
  • 16. Gefüllter Karpfen60
  • 17. Ganzer Karpfen gebacken61
  • 18. Kalter Karpfen mit Sauce61
  • 19. Marinirter Karpfen61
  • 20. Barſch zu kochen auf hol - ländiſche Art62
  • 21. Barſch auf deutſche Art62
  • 22. Auf andere Art62
  • 23. Bärſche mit Capern-Sauce63
  • 24. Hechte blau zu kochen mit Meerrettig und Butter63
  • 25. Hechte auf engliſche Art63
  • 26. Hechte auf ſächſiſche Art63
  • 27. Gedämpfter Hecht64
  • 28. Hecht mit gelber Sauce64
  • 29. Farcirter Hecht64
  • 30. Gebackener Hecht65
  • 31. Hecht mit Parmeſankäſe und Zwiebeln (vorzüglich) 65
  • 32. Hecht mit Parmeſankäſe und Capern (vorzüglich) 65
  • 33. Hecht mit Eierſauce (vor - züglich) 66
  • 34. Gebratener Hecht mit ſau - rer Sahne66
  • 35. Hecht-Ragout67
  • 36. Schleien zu kochen67
  • 37. Gefüllte Schleien67
  • 38. Gedämpfte Schleien67
  • 39. Quappen zu kochen68
  • 40. Gebackene Quappen68
  • 41. Gebackene Barben68
  • 42. Marinirte Neunaugen68
  • 43. Mai-Pieren (kl. Fiſche) zu kochen69
  • II. Seefiſche.
  • 44. Stockfiſch zu kochen69
  • 45. Stockfiſch mit Sahne70
  • 46. Laberdan70
  • 47. Schellfiſch70
  • 48. Schellfiſch zu ſtoven71
  • 49. Schellfiſchſchwänze zu bak - ken71
  • 50. Friſchen Kabeljau zu ko - chen71
  • 51. Kabeljau-Schwanz oder Kopf zu ſtoven71
  • 52. Kabeljau-Schwanz zu braten71
  • 53. Geſalzene Kabeljau zu kochen72
  • 54. Kabeljau-Scheiben mit Auſtern72
  • XI
  • Seite
  • 55. Dorſche zu kochen72
  • 56. Tarbutte und Steinbutte72
  • 57. Butte oder Schollen73
  • 58. Gebackene Butte73
  • 59. Seezungen (Tong) zu ko - chen73
  • 60. Gebratene Seezungen mit Zitronenſaft73
  • 61. Stinte mit ſaurer Sauce74
  • 62. Stinte zu backen74
  • 63. Bückinge zu braten74
  • 64. Friſche Häringe zu braten74
  • (Friſcher Häring nach der Suppe, ſo wie Sardellen -
  • Seite
  • brödchen, eine beliebte Schüſſel nach der Suppe ſiehe Seite 169.)
  • 65. Geſalzene Häringe zu räu - chern75
  • 66. Marinirter Häring75
  • 67. Häringe wie Neunaugen zubereitet75
  • 68. Hummer zu kochen75
  • 69. Gernalen 76
  • 70. Krebſe 76
  • 71. Auſtern zu braten76
  • 72. Muſcheln zu kochen76
  • 73. Bignets von kaltem Fiſch76

D. Gemüſe.

  • 1. Regeln beim Kochen der Gemüſe77
  • 2. Scorzoner oder Schwarz - wurzeln79
  • 3. Auf andere Art79
  • 4. Roſenkohl80
  • 5. Sproſſenkohl (von grünem und braunem Kohl) 80
  • 6. Schmalz - oder Butterkohl80
  • 7. Spinat81
  • 8. Portulac81
  • 9. Melle81
  • 10. Häderich81
  • 11. Sauerampfer82
  • 12. Spargel zu kochen82
  • 13. Geſtovter Spargel82
  • 14. Spargel mit jungen Wur - zeln (Möhren) 83
  • 15. Hopfen83
  • 16. Rübſtiel83
  • 17. Mairüben83
  • 18. Junge Wurzeln (Möhren) 84
  • 19. Junge Wurzeln mit Erbſen84
  • 20. Junge Erbſen84
  • 21. Ein Geſellſchafts-Gemüſe von Allerlei85
  • 22. Kücken mit jungen Erbſen und Krebſen angerichtet86
  • 23. Zuckererbſen86
  • 24. Spargelerbſen86
  • 25. Große Bohnen86
  • 26. Kohlrabi auf der Erde87
  • 27. Gefüllte Kohlrabi87
  • 28. Blumenkohl88
  • 29. Artiſchocken88
  • 30. Salat - oder Spargelboh - nen88
  • 31. Brech-Salatbohnen89
  • 32. Schneid - oder Vietsboh - nen89
  • 33. Nachleſe. (Blindhuhn) 89
  • 34. Wirſing (Savoyenkohl) 90
  • 35. Ente in Wirſing90
  • 36. Rother Kohl90
  • 37. Gedämpfter weißer Kohl91
  • 38. Weißer Kohl mit Rind - fleiſch gekocht91
  • 39. Gefüllter Kohlkopf91
  • 40. Geſtovter Sellerie92
  • 41. Gefüllter Sellerie92
  • 42. Geſtovte Zwiebeln92
  • 43. Geſtovter Borrei93
  • 44. Geſtovte Endivien93
  • 45. Geſtovte Gurken93
  • 46. Gefüllte Gurken93
  • 47. Gemüſegurken94
  • 48. Friſche Champignons94
  • 49. Auf andere Art94
  • 50. Champignons zu braten95
  • 51. Herbſt-Wurzeln (Möh - ren) zu kochen95
  • 52. Auf andere Art95
  • XII
  • Seite
  • 53. Herbſt-Rüben95
  • 54. Teltower Rüben95
  • 55. Ottersberger Rüben96
  • 56. Steckrüben oder Kohlrabi in der Erde96
  • 57. Steckrüben auf gewöhn - liche Art zubereitet96
  • 58. Grüner oder brauner Kohl ganz gekocht nach Bremer Art96
  • 59. Kurzer Kohl97
  • 60. Geſchnittener Kohl97
  • 61. Sauerkraut. (Eingemach - ter Kappus) 97
  • 62. Sauerkraut mit Hecht98
  • 63. Sauerkraut für den ge - wöhnlichen Tiſch98
  • 64. Eingemachte Endivien99
  • 65. Eingemachte Schneidboh - nen99
  • 66. Eingemachte Salatbohnen99
  • 67. Eingemachtes Stielmus99
  • 68. Getrocknete Prinzeſſen - Böhnchen100
  • 69. Getrocknete Schneidbohnen100
  • 70. Getrocknete gelbe Erbſen100
  • 71. Weiße Bohnen100
  • 72. Linſen101
  • 73. Kartoffeln zu kochen101
  • 74. Kartoffeln mit verſchiede - nen Saucen101
  • 75. Gebackene Kartoffeln mit Bratwurſt101
  • Seite
  • 76. Kartoffeln, Schweinsrippe und ſaure Aepfel zuſam - men gebraten102
  • 77. Härings-Kartoffeln102
  • 78. Schinken-Kartoffeln102
  • 79. Kartoffeln mit Zwiebeln geſtovt, auf holl. Art103
  • 80. Lorber-Kartoffeln103
  • 81. Gebratene Kartoffeln103
  • 82. Kartoffel-Mus104
  • 83. Geſtovte Scheibenkartof - feln104
  • 84. Kartoffeln mit Aepfel104
  • 85. Kartoffeln mit friſchen Bir - nen104
  • 86. Kartoffeln in der Schale gebraten105
  • 87. Kartoffelſcheiben105
  • 88. Gute Reibkuchen mit Hefen105
  • 89. Feiner Kartoffelpfannku - chen106
  • 90. Reibekuchen106
  • 91. Auf andere Art106
  • 92. Gebratene Kartoffel-Bäll - chen106
  • 93. Kuchen von kalten Kar - toffeln107
  • 94. Kartoffeln-Nudeln, (vor - züglich) 107
  • 95. Round of Beef mit Kar - toffeln107

E. Puddings.

  • 1. Vom Kochen der Puddings108
  • 2. Plumm-Pudding108
  • 3. Ein ſehr guter Plumm - Pudding mit Weißbrod109
  • 4. Neuer aufgerollter engli - ſcher Pudding109
  • 5. Engliſcher Aepfel-Pudding110
  • 6. Engliſcher Korinthen-Pud - ding110
  • 7. Reis-Pudding mit Ma - cronen111
  • 8. Reis-Pudding mit Roſinen111
  • 9. Reis-Pudding mit Zwie - back111
  • 10. Griesmehl-Pudding111
  • 11. Cabinets-Pudding112
  • 12. Figaro-Pudding112
  • 13. Korinthen-Pudding (vor - züglich113
  • 14. Weißer Sago-Pudding113
  • 15. Brauner Sago-Pudding114
  • 16. Portugieſiſcher Pudding114
  • XIII
  • Seite
  • 17. Schwamm-Pudding114
  • 18. Pudding von Faden-Ma - cronen114
  • 19. Bisquit-Pudding warm u. kalt zu geben115
  • 20. Chocoladen-Pudding warm und kalt zu geben115
  • 21. Zwieback-Pudding115
  • 22. Zwieback-Pudding mit Jo - hannisbeeren oder Kirſchen116
  • 23. Kartoffel-Pudding116
  • 24. Krebs-Pudding116
  • 25. Feiner Mehl-Pudding mit Hefen116
  • 26. Gewöhnlicher Mehl-Pud - ding mit Hefen117
  • 27. Mehl-Pudding mit Weiß - brod117
  • 28. Schwarzbrod-Pudding mit Butter117
  • 29. Schwarzbrod-Pudding ohne Butter118
  • 30. Schwarzbrod-Pudding mit Mandeln118
  • 31. Prinzregenten-Pudding118
  • 32. Weißbrod-Pudding118
  • Seite
  • 33. Auf andere Art119
  • 34. Pudding von ſaurer Sahne119
  • 35. Obſt-Pudding (vorzüglich) 119
  • 36. Mehl-Pudding mit ge - kochten Birnen ange - richtet119
  • 37. Trauben-Pudding120
  • 38. Jan im Sack120
  • 39. Fleiſch-Pudding, warm und kalt zu geben120
  • 40. Stockfiſch-Pudding121
  • 41. Kalter Sago-Pudding121
  • 42. Kalter Zitronen-Pudding121
  • 43. Kalter Wein-Pudding122
  • 44. Kalter Mandel-Pudding122
  • 45. Kalter Aepfel-Pudding122
  • 46. Kalter rother Reismehl - Pudding123
  • 47. Kalter Reis-Pudding mit Zitronen123
  • 48. Kalter Reis-Pudding mit Obſtlagen123
  • 49. Ein neuer kalter Pudding aus Baden-Baden124
  • 50. Eis-Pudding von Reis124

F. Aufläufe.

  • 1. Im Allgemeinen125
  • 2. Auflauf von bitteren Ma - cronen125
  • 3. Sago-Auflauf125
  • 4. Reis-Auflauf126
  • 5. Chocoladen-Auflauf126
  • 6. Gries - oder Reismehl - Auflauf126
  • 7. Mehl-Auflauf126
  • 8. Herzogs-Auflauf127
  • 9. Schwarzbrod-Auflauf127
  • 10. Kartoffel-Auflauf127
  • 11. Omelette ſouflée127
  • 12. Omelette ſouflée auf an - dere Art127
  • 13. Schaum-Auflauf128
  • 14. Auflauf von ſaurer Sahne128
  • 15. Auflauf von ſaurer Sahne mit Obſt128
  • 16. Auf andere Art128
  • 17. Auflauf von ſauren Kir - ſchen129
  • 18. Feiner Aepfel-Auflauf129
  • 19. Aepfel-Auflauf auf an - dere Art129
  • 20. Auflauf von Aepfeln mit Schwarzbrod129
  • 21. Marmeladen-Auflauf130
  • 22. Leipziger Punſch-Auflauf130
  • 23. Neuer Auflauf von Aepfeln und Reis130
  • 24. Eine Schweizer Mittel - ſpeiſe ſtatt Auflauf131
  • 25. Auflauf. Reſte von Reis, Puddings und Compots zu benutzen131
  • 26. Auflauf mit Parmeſan - Käſe131
  • XIV
  • Seite
  • 27. Auflauf von Macaroni, Schinken und Käſe132
  • 28. Auflauf von Macaroni, Schinken und Käſe zu glei - chen Theilen (vorzüglich) 132
  • 29. Härings-Auflauf132
  • 30. Fleiſch-Auflauf132
  • 31. Schwarzer Magiſter. Ein billiger Auflauf für den täglichen Tiſch133
  • Seite
  • 32. Reis-Auflauf mit Apri - koſen. Sehr gut133
  • 33. Auflauf von Reis mit Krebsbutter. Ein Gericht nach der Suppe zu Fiſch - Ragout zu geben133
  • 34. Italiäniſcher Reis-Auf - Auflauf zu Geflügel und Fiſchragout. Eine Schüſ - ſel nach der Suppe134

G. Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

  • 1. Eier zu kochen134
  • 2. Rührei134
  • 3. Spiegeleier134
  • 4. Eierkäſe135
  • 5. Eier-Fladen135
  • 6. Schleſiſche Griesſchnitten135
  • 7. Schweizer Semmelgericht136
  • 8. Geſchlagene Sahne nach Schweizer Art136
  • 9. Saure Kirſchen mit Sahne. Ein angenehmes Schwei - zer-Eſſen137
  • 10. Züricher Küchli137
  • 11. Geſchlagene Milch137
  • 12. Zerrührte Milch. (Bar - käſe) 137
  • 13. Eierſchaum138
  • 14. Schneeball in einer Ba - nillen-Sauce138
  • 15. Auf andere Art138
  • 16. Milch-Schneebälle für den täglichen Tiſch139
  • 17. Mandelbrei. Eine kalte Schüſſel139
  • 18. Kalte Milchſpeiſe139
  • 19. Kalte Speiſe von Reis - mehl139
  • 20. Rothe Grütze140
  • 21. Blancmanger 1140
  • 22. Blancmanger 2141
  • 23. Blancmanger 3141
  • 24. Reisbrei. Eine kalte und warme Schüſſel141
  • 25. Reis mit Aepfeln. Ein warmes Abend-Gericht142
  • 26. Reis mit Roſinen. Ein leichtes Eſſen für Kranke142
  • 27. Reis zu Ragouts142
  • 28. Ein Abend-Eſſen von Buchweizengrütze143
  • 29. Sehr gute Nudeln. Por - tion für 8 10 Perſo - nen143
  • 30. Mehl-Gräupchen zu ma - chen143
  • 31. Ein Pfannkuchen von ge - kochten übergebliebenen Nudeln144
  • 32. Macaroni oder Nudeln mit Parmeſankäſe144
  • 33. Plinzen. Eine Schüſſel allein zu geben und eine Beilage zum Spinat144
  • 34. Plinzen von ſaurer Sahne145
  • 35. Gefüllte Plinzen145
  • 36. Pfannkuchen145
  • 37. Aepfelpfannkuchen146
  • 38. Ein feinerer Aepfelpfann - kuchen von vorzüglichem Geſchmack146
  • 39. Zwetſchenpfannkuchen146
  • 40. Pfannkuchen von Heidel - beeren (Bickbeeren) 147
  • 41. Kuchen von Schwarzbrod und Aepfeln (Bettel - mann) 147
  • 42. Aepfelſcheiben in Schmalz gekocht, oder in einer Pfanne gebacken147
  • 43. Ohrfeige148
  • XV
  • Seite
  • 44. Auf andere Art ſtatt einer Torte148
  • 45. Zwiebäcke mit einer Sauce148
  • 46. Preißelbeerſchnitten148
  • 47. Karthäuſer-Klöße (zu em - pfehlen) 149
  • 48. Schaumgericht ſtatt einer Torte149
  • 49. Schaumgericht von Sahne149
  • 50. Ein gebackenes Semmel - oder Weißbrod149
  • Seite
  • 51. Gefülltes Semmelbrod149
  • 52. Semmelkuchen (Arme - Ritter) 150
  • 53. Ein billiger Semmelku - chen150
  • 54. Arme Ritter auf andre Art150
  • 55. Omelette (Eierkuchen) 150
  • 56. Round of Beef-Omelette151
  • 57. Round of Beef mit Kar - toffeln151

H. Paſteten.

  • 1. Im Allgemeinen151
  • 2. Wild-Paſtete mit einem Waſſerteig152
  • 3. Reh - und Hirſch-Paſtete auf andere Art153
  • 4. Schüſſel-Paſtete mit But - terteig von Haſen, auch wildem Geflügel153
  • 5. Paſtete von verſchiedenen Fleiſcharten154
  • 6. Kalte Feldhühner-Paſtete155
  • 7. Paſtete von Krammetsvö - geln oder andern kleinen Vögeln156
  • 8. Straßburger Gänſeleber - Paſtete157
  • 9. Eine gute Paſtete von Farce158
  • 10. Mock-turtle-Paſtete158
  • 11. Warme Paſtete von Kücken (jungen Hahnen) oder Tauben, auch Kalbfleiſch160
  • 12. Eine Schüſſel-Paſtete von obigem Geflügel160
  • 13. Paſtete von Kücken und Tauben mit Kalbfleiſch - Farce160
  • 14. Paſtete von Kücken mit Schinken-Farce160
  • 15. Paſtete von ungeſalzenen See - und Flußfiſchen161
  • 16. Paſtete von ganzen Fiſchen162
  • 17. Aal-Paſtete162
  • 18. Schüſſel-Paſtete von Lachs162
  • 19. Paſtete von Stockfiſch163
  • 20. Stockfiſch-Paſtete auf an - dere Art163
  • 21. Paſtete von Macaroni mit Schinken164
  • 22. Schinken-Paſtete164
  • 23. Schinken in Reis164
  • 24. Schinken in Madeira - Sauce165
  • 25. Krebs-Paſtete165
  • 26. Engliſche Fleiſch-Paſtete166
  • 27. Engliſche Obſt-Paſtete (Apple-Pic) 167
  • 28. Vom Backen kleiner Pa - ſtetchen167
  • 29. Paſtetchen von Geflügel167
  • 30. Krebs-Paſtetchen168
  • 31. Paſtetchen von Midder168
  • 32. Sardellen-Paſtetchen168
  • 33. Sardellenbrödchen. Eine beliebte Schüſſel nach der Suppe169
  • 34. Friſcher Häring nach der Suppe169
  • 35. Paſtetchen von Kalbfleiſch169
  • 36. Desgleichen170
  • 37. Auſtern-Paſtetchen170
  • 38. Engliſche Paſtetchen (Mince-Pic) 170
  • 39. Auf andere Art171
  • 40. Reis-Paſtetchen171
  • 41. Kleine Paſtetchen von Krammetsvögeln171
  • 42. Geſchwind gemachte Sem - mel-Paſtetchen171
XVIInhaltsverzeichniß.

I. Fleiſchſpeiſen aller Art.

  • Seite
  • 1. Allgemeine Regeln bei der Zubereitung des Fleiſches172
  • I. Ochſen - oder Rindfleiſch.
  • 2. Roſt-Beef am Spieß ge - braten173
  • 3. Roſt-Beef im Ofen gebra - ten, (vorzuglich zu empfeh - len) 173
  • 4. Mürbebraten (Ochſenhas) am Spieß174
  • 5. Mürbebraten im Ofen174
  • 6. Beef à la Mode174
  • 7. Sauerbraten175
  • 8. Sauerbraten auf eine neue Weiſe wie Wild zubereitet175
  • 9. Round of Beef176
  • 10. Ochſenfleiſch in Bier ge - dämpft176
  • 11. Gedämpftes Ochſenfleiſch177
  • 12. Beef blanc177
  • 13. Beefſteacks178
  • 14. Beefſteacks auf andere Art178
  • 15. Geſchmorte Beefſteacks178
  • 16. Beefſteacks in einem zuge - klebten Topfe179
  • 17. Escalopps als Beilage179
  • 18. Escalopps mit Senf - Sauce179
  • 19. Klopps mit Sardellen - Sauce180
  • 20. Klopps zu Kartoffeln180
  • 21. Ragout von Rindfleiſch (Pothaſt) 180
  • 22. Ochſenzunge als Voreſſen180
  • 23. Zunge als Beilage181
  • 24. Zunge auf andere Art181
  • 25. Zunge mit einer Sardel - len-Sauce181
  • 26. Zungen-Fricaſſee181
  • 27. Ochſenfleiſch-Cotelettes182
  • 28. Charles X. 182
  • 29. Gebratene Fricadelle182
  • 30. Fricadelle auf andere Art183
  • 31. Noch eine zu empfehlende Fricadelle183
  • Seite
  • 32. Kleine, ſchnell gemachte Fricadellen183
  • 33. Geſtovte Fricadelle183
  • 34. Geſchmorte Fleiſch-Rou - laden184
  • 35. Gekochtes Fleiſch mit ei - ner Kruſte184
  • 36. Auf andere Art184
  • 37. Grilladen von Suppen - fleiſch185
  • 38. Eine Schüſſel von kaltem Suppenfleiſch185
  • 39. Fricadellen von gebrate - nem oder gekochtem Fleiſch185
  • 40. Hachée ſtatt Fleiſchwurſt185
  • 41. Fleiſch mit Aepfeln186
  • 42. Ragout von gekochtem Rindfleiſch186
  • 43. Saure Rollen zu braten186
  • 44. Auf andere Art186
  • 45. Gahr zu braten186
  • 46. Rindfleiſchwurſt zu braten187
  • 47. Pöckelfleiſch zu kochen187
  • 48. Rauchfleiſch187
  • 49. Geräucherte Zunge187
  • II. Kalbfleiſch.
  • 50. Gefüllter Kalbsbraten am Spieß187
  • 51. Kalbsbraten im Topf und im Ofen gebraten188
  • 52. Kalbsbraten in Butter - milch188
  • 53. Nieren-Hachée beim Kalbsbraten herum zu reichen189
  • 54. Krokets189
  • 55. Krokets von Midder. Ein Gericht nach der Suppe190
  • 56. Gedämpfte Kalbsrippen190
  • 57. Kalbsbruſt zu füllen190
  • 58. Geſtovte Kalbsbruſt als Voreſſen191
  • 59. Kalbfleiſch zu ſchmoren191
  • 60. Kalbfleiſch auf eine neueXVIIInhaltsverzeichniß.Seite Art mit Wachholder zu ſchmoren191
  • 61. Gedämpfter Winkelbraten als Voreſſen192
  • 62. Fricandeaux192
  • 63. Feines Kalbfleiſch-Fricaſſee192
  • 64. Kalbfleiſch-Fricaſſee mit Scorzoner - oder Schwarz - wurzeln193
  • 65. Kalbfleiſch-Fricaſſee mit Blumenkohl193
  • 66. Gewöhnliches Kalbfleiſch - Fricaſſee194
  • 67. Auf andere Art194
  • 68. Ragout von gefülltem Kalb - fleiſch194
  • 69. Ragout von Kalbsgehirn194
  • 70. Fricadellen195
  • 71. Engliſches Kalbskopf - oder Mock-Turtle-Ragout195
  • 72. Midder (Kalbsmilch) 195
  • 73. Gekochter Kalbskopf196
  • 74. Gebackener Kalbskopf196
  • 75. Kalbs-Cotelettes196
  • 76. Cotelettes nach Schweizer Art197
  • 77. Rouladen von Kalbfleiſch nach Schweizer Art197
  • 78. Escalopps von Kalbfleiſch197
  • 79. Farcirte Kalbfleiſchwurſt. Ein Schweizer-Gericht198
  • 80. Gebackene Kalbsfüße198
  • 81. Geſtovte Leber198
  • 82. Ganze Leber im Netz ge - braten199
  • 83. Leber-Ragout mit Kräu - tern199
  • 84. Gebratene Leber mit Sauce199
  • 85. Gebratene Leber als Bei - lage199
  • 86. Auf andere Art200
  • 87. Geklopfte Leber im Netz gebraten200
  • 88. Nierenſchnitten200
  • 89. Nierenſchnitten in einer Klare201
  • 90. Farcirte Würſtchen von übergebliebenem Kalb - fleiſch201
  • Seite
  • 91. Kalbsbraten in Würfel geſchnitten mit Roſinen201
  • 92. Eingeſchnittener Braten wie friſcher201
  • 93. Auf andere Art201
  • 94. Ragout von Kalbsbraten201
  • 95. Braunes Kalbskopf-Ra - gout für den täglichen Tiſch202
  • III. Hammelfleiſch.
  • 96. Hammelkeule oder Zie - mer wie Wild zubereitet202
  • 97. Hammelkeule auf ge - wöhnliche Art203
  • 98. Geſchmorte Hammelkeule203
  • 99. Lammbraten204
  • 100. Lammrücken wie Reh - ziemer zu bereiten204
  • 101. Hammel - und Lamm - Cotelettes204
  • 102. Gehackte Hammel-Cote - lettes204
  • 103. Lamm-Fricaſſee mit Ca - pern205
  • 104. Hammel-Ragout205
  • 105. Hammel-Ragout von ge - kochtem Fleiſch205
  • 106. Grilladen von Hammel - fleiſch205
  • IV. Schweinefleiſch.
  • 107. Gebratener Schinken206
  • 108. Gekochter geräucherter Schinken206
  • 109. Schinken in Reis207
  • 110. Gefüllte Schweinsrippe207
  • 111. Ein Spanferkel zu bra - ten208
  • 112. Schweinefleiſch als Wild - pret zu bereiten208
  • 113. Geräucherten Schweins - kopf zu kochen209
  • 114. Pöckelfleiſch209
  • 115. Würſtchen von Schwei - nefleiſch209
  • 116. Schweins-Cotelettes209
  • XVIII
  • Seite
  • 117. Grilladen von Pöckelfleiſch209
  • 118. Klopps von Schweine - fleiſch209
  • 119. Schweinswurſt zu braten209
  • 120. Schweinswurſt in Bier gekocht210
  • 121. Panhas zu braten210
  • V. Wildpret.
  • 122. Im Allgemeinen und von paſſendem Anwenden der verſchiedenen Theile des Wildprets210
  • 123. Vom Aufbewahren des Wildprets210
  • 124. Obiges Wildpret geſchmort211
  • 125. Ragout von Hirſch - oder Rehfleiſch211
  • 126. Reh - und Hirſchziemer zu braten211
  • 127. Desgleichen Reh - und Hirſchkeulen212
  • 128. Haſenbraten212
  • 129. Haſenpfeffer213
  • 130. Wildſchweinsbraten213
  • 131. Wildſchweinskopf214
  • 132. Kaninchenpfeffer215
  • 133. Froſchſchenkel zu braten215
  • 134. Froſchſchenkel-Ragout215
  • VI. Zahmes und wildes Geflügel.
  • 135. Puter zu braten215
  • 136. Puter mit einer Fleiſch - Farce216
  • Seite
  • 137. Kapaunen zu braten216
  • 138. Eine Puterhenne mit fei - nem Ragout216
  • 139. Kapaune à la braise mit Auſtern-Sauce217
  • 140. Kücken (junge Hühner) zu braten217
  • 141. Tauben zu braten218
  • 142. Feines Fricaſſee von Kücken (jungen Hühnern), Ka - paunen oder Tauben218
  • 143. Ein feines braunes Ra - gout von Kücken, Tau - ben oder Ochſenzunge218
  • 144. Junge Hühner mit einer Sauce219
  • 145. Hühner in Reis220
  • 146. Ente zu braten220
  • 147. Enten mit Zwiebeln ge - dämpft220
  • 148. Ente mit rothem Wein220
  • 149. Ente auf franzöſiſche Art221
  • 150. Gänſebraten221
  • 151. Gänſeſchwarz221
  • 152. Gänſeweiß. (Gänſefleiſch in Gelee) 222
  • 153. Gänſe-Ragout222
  • 154. Gänſebrüſte und Schin - ken zu räuchern223
  • 155. Faſanen, Rebhühner und Birkhühner zu braten223
  • 156. Schnepfen und Becaſſinen223
  • 157. Kleine Vögel223
  • 158. Krammetsvögel223
  • 159. Salmis von Schnepfen, Feldhühnern, Krammets - vögeln, auch Enten224

K. Gelees und Gefrornes.

  • I. Saure Gelees.
  • 1. Im Allgemeinen224
  • 2. Saurer Gelee von Kalbs - füßen für jede Art Fleiſch und Fiſch225
  • 3. Lachs in Gelee226
  • 4. Aal in Gelee226
  • 5. Zubereitung des Fleiſches, das zu einer Gelee-Schüſſel beſtimmt iſt227
  • 6. Beef-Royal227
  • 7. Kapaunen in Gelee mit Sauce228
  • XIX
  • II. Süße Gelees.
  • Seite
  • 8. Feiner Wein-Gelee229
  • 9. Wein-Gelee, der weniger koſtbar iſt229
  • 10. Punſch-Gelee von Hauſen - blaſe229
  • 11. Zitronen-Gelee230
  • 12. Blancmanger von Hauſen - blaſe230
  • 13. Gelee mit allerlei Früchten230
  • 14. Gelee von Himbeeren, Jo - hannisbeeren, Kirſchen od. Erdbeeren231
  • Seite
  • 15. Marmorirter Gelee231
  • 16. Frucht-Gelee ohne Zuſatz von Stand231
  • III. Gefrornes.
  • 17. Allgemeine Regeln231
  • 18. Vanillen-Eis232
  • 19. Quitten-Eis233
  • 20. Apfelſinen-Eis233
  • 21. Punſch-Eis233
  • 22. Himbeer-Eis233
  • 23. Veilchen-Eis233

L. Klöße.

  • I. Klöße zu Suppen und Fri - caſſees.
  • 1. Regeln beim Zubereiten der Klöße234
  • 2. Klöße zu Krebs - und Aal - ſuppen234
  • 3. Klöße zu braunen Suppen235
  • 4. Klöße von Kalb - oder Hüh - nerfleiſch235
  • 5. Rindfleiſchklöße235
  • 6. Schwammklöße235
  • 7. Auf andere Art236
  • 8. Zwiebackklöße236
  • 9. Griesmehlklöße236
  • 10. Eierklöße236
  • 11. Weißbrodklöße236
  • 12. Markklöße237
  • 13. Lothklöße237
  • 14. Gewöhnliche Suppenklöße von Mehl237
  • 15. Kartoffelnklöße237
  • 16. Klöße von Eiweißſchaum zu Wein -, Bier - und Milch - ſuppen237
  • II. Klöße, die mit Brühen oder Obſt gegeſſen werden.
  • 17. Feine Weißbrodklöße238
  • 18. Eine andere Art Weißbrod - klöße238
  • 19. Kartoffelnklöße238
  • 20. Große Kartoffelnklöße238
  • 21. Eine billigere Art Kartof - felnklöße239
  • 22. Obſtkloß von Semmel239
  • 23. Gebackene Klöße zu Obſt240
  • 24. Dampfnudeln240
  • 25. Eine andere Art Dampf - nudeln240
  • 26. Hefenklöße von Mehl241
  • 27. Griesmehlklöße241
  • 28. Aepſelklöße241
  • 29. Kirſchklöße241
  • 30. Leberklöße242
  • 31. Klöße von Weißbrod und Mehl für den täglichen Tiſch242
  • 32. Desgleichen auf Obſt ge - kocht243
  • 33. Billige Mehlklöße243
  • 34. Feine Klöße zu gleichen Theilen243
  • 35. Dampfnudeln, die im Ofen gebacken werden243
  • 36. Großer Mehlkloß. Für ei - nen gewöhnlichen Tiſch244
XXInhaltsverzeichniß.

M. Crêmes.

  • Seite
  • 1. Charlotte Ruſſe244
  • 2. Wein-Crême245
  • 3. Ruſſiſche Crême245
  • 4. Zitronen-Crême245
  • 5. Arrac-Crême246
  • 6. Chocoladen-Crême mit Wein246
  • 7. Chocoladen-Crême mit Milch246
  • 8. Kaffee-Crême246
  • 9. Ein vorzüglicher Schweizer - Crême247
  • 10. Vanillen-Crême247
  • 11. Vanillen-Crême mit Ma - cronen und Gelee247
  • 12. Mandel-Crême247
  • 13. Eier-Crême248
  • 14. Auf andere Art248
  • 15. Milch-Crême mit Arrac248
  • 16. Crême von geſchlagener Sahne (Sillabub), in Glä - ſer zu füllen248
  • Seite
  • 17. Crême von ſaurer Sahne mit Hauſenblaſe249
  • 18. Crême von geſchlagener Sahne mit Eiweiß, in Glä - ſer zu ſerviren249
  • 19. Crême von Roſen249
  • 20. Himbeer-Crême in Aſſiet - ten und Gläſer zu füllen249
  • 21. Crême von Erdbeeren und Himbeeren250
  • 22. Aepfel-Crême, kalt zube - reitet250
  • 23. Erdbeer-Schaum250
  • 24. Arrac-Schaum250
  • 25. Himbeer-Schaum250
  • 26. Apfelſinen-Schale ſtatt Crê - me, auch als feines Compot250
  • 27. Erdbeeren mit Apfelſinen - ſaft251
  • 28. Spaniſcher Reis251

N. Compotes.

  • 1. Im Allgemeinen251
  • 2. Aepfel ganz zu kochen252
  • 3. Aepfelſcheibchen252
  • 4. Aepfelmus252
  • 5. Gebackenes Aepfelmus253
  • 6. Birnen zu kochen253
  • 7. Compote von friſchen Pflau - men253
  • 8. Auf andere Art254
  • 9. Pflaumen-Compote für den täglichen Tiſch254
  • 10. Pfirſiche und Aprikoſen254
  • 11. Sogenannter Aepfel-Salat. Ein feines Compot von ro - hen Aepfeln und Zitronen254
  • 12. Reineclaudes254
  • 13. Compote von Melonen255
  • 14. Quitten255
  • 15. Johannisbeeren und Him - beeren255
  • 16. Stachelbeeren255
  • 17. Heidelbeeren (Bickbeeren) 255
  • 18. Heidelbeer-Compot auf eng - liſche Art256
  • 19. Brünellen256
  • 20. Feines Compot von getrock - neten Pflaumen (Zwet - ſchen) 256
  • 21. Auf andere Art257
  • 22. Auf andere Art257
  • 23. Pflaumen-Compote, beſon - ders angenehm zu Mehl - puddings und Klößen257
  • 24. Getrocknete ſaure Aepfel257
  • 25. Wurzel-Compote beim Bra - ten258
XXIInhaltsverzeichniß.

O. Salate.

  • Seite
  • 1. Im Allgemeinen258
  • 2. Geflügel-Salat. Auf 24 bis 30 Perſonen berechnet259
  • 3. Polniſcher Salat259
  • 4. Fiſch-Salat259
  • 5. Gemüſe-Salat260
  • 6. Sardellen-Salat261
  • (Sardellenbrödchen, eine beliebte Schüſſel nach der Suppe, ſo wie friſcher Häring nach der Suppe ſiehe Seite 169.)
  • 7. Härings-Salat261
  • 8. Härings-Salat für den täg - lichen Tiſch262
  • 9. Feiner Kartoffeln-Salat262
  • 10. Ein ſehr wohlſchmeckender Salat auf Schweizer Art263
  • Seite
  • 11. Kropf-Salat263
  • 12. Gurken-Salat263
  • 13. Endivien-Salat. 264
  • 14. Weißer Kohl-Salat264
  • 15. Sellerie-Salat264
  • 16. Rother Salat264
  • 17. Gemengter Winter-Salat264
  • 18. Blumen-Salat265
  • 19. Borei-Salat265
  • 20. Spargel-Salat265
  • 21. Hopfen-Salat265
  • 22. Korn -, Brunnkreſſen - und Zichorien-Salat265
  • 23. Bohnen-Salat266
  • 24. Salat von eingemachten Gurken266

P. Saucen.

  • I. Saucen zu Fiſchen, Fleiſch und Gemüſen.
  • 1. Colis ſtatt engliſchem Soia266
  • 2. Eine gute braune Kraft - Sauce267
  • 3. Eine gute weiße Kraft - Sauce267
  • 4. Trüffel-Sauce267
  • 5. Auſtern-Sauce267
  • 6. Braune Sardellen-Sauce268
  • 7. Weiße Sardellen-Sauce268
  • 8. Härings-Sauce268
  • 9. Kalte Härings-Sauce268
  • 10. Braune Champignons - Sauce269
  • 11. Weiße Champignons - Sauce269
  • 12. Capern-Sauce269
  • 13. Morcheln-Sauce269
  • 14. Krebs-Sauce à l’Anglaiſe269
  • 15. Oliven-Sauce269
  • 16. Sauce von friſchen Gurken270
  • 17. Sauerampfer-Sauce270
  • 18. Butter zu Fiſchen und Kar - toffeln270
  • 19. Saure Eier-Sauce zu Sa -latböhnchen, ſo wie auch zu Kartoffeln270
  • 20. Saure Eier-Sauce mit Sahne zu Salatböhnchen271
  • 21. Senf-Sauce zu Fiſch271
  • 22. Senf-Sauce zu Fleiſch271
  • 23. Meerrettig-Sauce271
  • 24. Rohe Meerrettig-Sauce271
  • 25. Auf andere Art271
  • 26. Zwiebel-Sauce272
  • 27. Auf andere Art272
  • 28. Zwiebel-Sauce zu jedem gekochten Fleiſch paſſend272
  • 29. Holländiſche Sauce272
  • 30. Holländiſche Sauce mit Wein272
  • 31. Sauce zu gekochten Hüh - nern273
  • 32. Spargel-Sauce273
  • 33. Sauce zu Blumenkohl273
  • 34. Sauce zu Kalbskopf273
  • 35. Sauce à la diable zu wil - dem Schweinskopf paſſend273
  • 36. Sauce zu einer Ochſen - zunge274
  • 37. Auf andere Art274
  • 38. Gernalen-Sauce zu ver -
  • XXII
  • Seite
  • ſchiedenen Fiſchen, beſon - ders zu Seezungen und Steinbutten274
  • 39. Sauce von Krebſen275
  • 40. Speck-Sauce275
  • 41. Speck-Sauce zu Salat275
  • 42. Warme Sahnen-Sauce275
  • 43. Kaſtanien-Sauce275
  • 44. Peterſilien-Sauce276
  • 45. Dragon-Sauce276
  • 46. Sauce Remoulade276
  • 47. Eine kalte Fleiſch-Sauce276
  • 48. Kalte Sahnen-Sauce276
  • 49. Saurer Gewürz-Senf277
  • 49. a) Kräuterbutter277
  • 49. b) Sardellenbutter277
  • II. Wein -, Milch - und Obſt - Saucen.
  • 50. Weiße Wein-Sauce277
  • 51. Schaum-Sauce277
  • 52. Rum-Sauce278
  • Seite
  • 53. Kalte Punſch-Sauce278
  • 54. Rothe Wein-Sauce278
  • 55. Sago-Sauce278
  • 56. Vanillen-Sauce278
  • 57. Chocoladen-Sauce279
  • 58. Mandel-Sauce279
  • 59. Milch-Sauce279
  • 60. Geſchlagene Sahne zu Eier - käſe279
  • 61. Kalte Sahnen-Sauce mit Gelee oder rothem Wein. Zu Milchſpeiſen paſſend279
  • 62. Sauce von Johannisbeeren279
  • 63. Kirſch-Sauce280
  • 64. Hagebutten-Sauce280
  • 65. Schaum-Sauce mit Him - beerſaft280
  • 66. Himbeer-Sauce280
  • 67. Pflaumen-Sauce280
  • 68. Aepfel-Sauce281
  • 69. Sauce von getrockneten Aepfeln281

Q. Backwerk.

  • I. Torten und Kuchen.
  • 1. Regeln beim Backen281
  • 2. Ein ſehr guter Blätterteig283
  • 3. Eine andere Art Blätterteig283
  • 4. Ein Teig zu Torten und Paſteten284
  • 5. Ein guter Butterteig für Torten und Paſteten284
  • 6. Engliſcher Teig für Tor - ten und kleines Backwerk284
  • 7. Mürber Teig zu Allerlei285
  • 8. Ein ſehr guter Sahnenteig zu Torten und Paſteten285
  • 9. Hefenteig zu Obſtkuchen285
  • 10. Guß zu Kuchen von fri - ſchen Zwetſchen286
  • 11. Glace oder Zuckerguß zu einer Torte oder kleinem Backwerk, ſo wie vom Ver - zieren derſelben286
  • 12. Zuckerguß unſchädlich zu färben286
  • 13. Streuzucker zum Verzieren des Backwerks287
  • 14. Lübecker Marzipan287
  • 15. Marſeiller Torten288
  • 16. Engliſcher Plum-Kuchen288
  • 17. Noch ein guter Plum-Ku - chen288
  • 18. Braut-Torte (ganz vor - züglich) 288
  • 19. Wiener Torte289
  • 20. Auflegekuchen, der ſich lange friſch hält289
  • 21. Punſch-Torte von Mandeln290
  • 22. Punſch-Torte auf andere Art290
  • 23. Zwieback-Torte (ſehr gut) 290
  • 24. Kenziger aufgerollter Ku - chen291
  • 25. Königs - oder Bandkuchen291
  • 26. Mandel-Torte292
  • 27. Mandel-Torte mit Weiß - brod292
  • 28. Sehr gute Mandel-Torte mit Mehl292
  • 29. Kartoffeln-Torte293
  • 30. Auf andere Art293
  • XXIII
  • Seite
  • 31. Möhren - oder Wurzel - Torte293
  • 32. Brod-Torte No. 1294
  • 33. Brod-Torte No. 2294
  • 34. Brod-Torte No. 3294
  • 35. Brod-Torte mit Chocolade295
  • 36. Sandkuchen No. 1. 295
  • 37. Sandkuchen, der etwas we - nig er locker iſt295
  • 38. Sandkuchen mit Mandeln295
  • 39. Gewürz-Torte296
  • 40. Biscuit296
  • 41. Biscuit, der ſchnell gemacht iſt296
  • 42. Ein guter Böhmiſcher Sem - mel-Biscuit296
  • 43. Biscuit mit Chocolade297
  • 44. Auf andere Art297
  • 45. Chocolade-Kuchen No. 1297
  • 46. Chocolade-Kuchen No. 2297
  • 47. Korinthen-Kuchen297
  • 48. Reis-Kuchen298
  • 49. Mandel-Knappkuchen298
  • 50. Noch ein ſehr guter Man - del-Kuchen298
  • 51. Mandel-Speckkuchen299
  • 52. Küſter-Kuchen299
  • 53. Karmeliter-Kuchen300
  • 54. Anis-Kuchen300
  • 55. Macronen-Kuchen300
  • 56. Mandelberg300
  • 57. Kränze von Blätterteig mit Mandeln gefüllt301
  • 58. Schweizer Schaumtorte301
  • 59. Macronen-Schaumtorte302
  • 60. Eine andere Schaumtorte302
  • 61. Schwäbiſche Torte302
  • 62. Franzöſiſche Torte303
  • 63. Schweizer-Torte303
  • 64. Wellingtons-Torte304
  • 65. Mark-Torte304
  • 66. Linzer Torte304
  • 67. Spiegel-Kuchen304
  • 68. Blätterteig mit Zitronen - Crême305
  • 69. Erdbeer-Torte mit Vanil - len-Crême305
  • 70. Stachelbeer-Torte305
  • 71. Johannisbeer - und Himber - Torte306
  • Seite
  • 72. Johannisbeer-Torte auf andere Art307
  • 73. Auf andere Art307
  • 74. Kirſchen-Torte307
  • 75. Kirſchen-Torte mit einem Guß307
  • 76. Confitüren-Torte307
  • 77. Zitronen-Torte mit einem Guß308
  • 78. Zitronen-Torte von Blät - terteig308
  • 79. Zitronen-Torte mit Reis308
  • 80. Zitronen-Aepfeltorte309
  • 81. Aepfel-Torte von Blätter - teig309
  • 82. Feine Aepfel-Torte309
  • 83. Aepfel-Torte von Mürben - teig309
  • 84. Aepfel-Torte von Sahnen - teig310
  • 85. Aepfel-Torte von Butter - teig mit einem Guß310
  • 86. Noch eine ſehr gute Aepfel - Torte310
  • 87. Torte von friſchen Zwet - ſchen311
  • 88. Torte von getrockneten Zwet - ſchen311
  • 89. Aepfel - oder Zwetſchenku - chen von Hefenteig311
  • 90. Waldbeer - oder Heidelbeer - kuchen312
  • 91. Weſtphäliſcher Kaffee - oder Butterkuchen No. 1312
  • 92. Desgleichen No. 2313
  • 93. Desgleichen No. 3313
  • 94. Butterkuchen von feinem Weißbrodteig313
  • 95. Schleſiſcher Brünkelkuchen313
  • 96. Ein ſehr guter Schleſiſcher Käſekuchen314
  • 97. Schleſiſcher Stollen314
  • 98. Naumburger Stollen314
  • 99. Roll - oder Schneckenkuchen315
  • 100. Elberfelder Kringel315
  • 101. Dicker Kuchen316
  • 102. Feiner Rodon - oder Schnek - kenkuchen. No. 1316
  • 103. Auf andere Art. No. 2316
  • XXIV
  • Seite
  • 104. Auf andere Art. No. 3. 317
  • 105. Theekuchen317
  • 106. Korinthen-Platz317
  • 107. Ein feiner Puffert317
  • 108. Ein gewöhnlicher Puffert318
  • 109. Wickelkuchen318
  • 110. Bremer Klöben319
  • 111. Topfkuchen319
  • 112. Sächſiſcher Speckkuchen319
  • II. Kleines Backwerk.
  • 113. Marſchalls-Törtchen320
  • 114. Fruchttörtchen von Blät - terteig oder mürbem Teig320
  • 115. Gefüllte Frucht-Törtchen320
  • 116. Couverts mit Confitüren gefüllt321
  • 117. Couverts mit Mandeln gefüllt321
  • 118. Schweizer Kröpfli321
  • 119. Aepfel in Blätterteig321
  • 120. Gefüllte Kuchen322
  • 121. Blätterteig-Kolatſchen322
  • 122. Mandel-Kolatſchen322
  • 123. Franzöſiſche Kolatſchen322
  • 124. Hefen-Kolatſchen322
  • 125. Mailänder Schnitten323
  • 126. Schweizer Chocoladen - Brod323
  • 127. Quittenwürſtchen323
  • 128. Speculaci oder Theeletter - chen an den Weihnachts - baum. No. 1323
  • 129. Desgleichen No. 2324
  • 130. Desgleichen No. 3324
  • 131. Feine Anisplätze324
  • 132. Anisplätze auf andere Art324
  • 133. Vorzüglich gute Zucker - plätzchen324
  • 134. Auf andere Art324
  • 135. Frankfurter Plätze325
  • 136. Mandelplätze325
  • 137. Zimmetſterne325
  • 138. Mandelſpäne auf Oblaten325
  • 139. Mandelſchnitten326
  • 140. Louiſens Blitzkuchen326
  • 141. Eine andere Art Blitzku - chen326
  • 142. Wiener Zollen326
  • Seite
  • 143. Kleines Backwerk in Form eines S327
  • 144. Italieniſche Kuchen327
  • 145. Hirſchhörner327
  • 146. Baſſumer Kuchen327
  • 147. Zitronen-Brod327
  • 148. Gebrannte Mandeln328
  • 149. Muskaziner Mandeln328
  • 150. Pfeffermünz328
  • 151. Baiſees oder ſpaniſcher Wind328
  • 152. Gefüllte Baiſees329
  • 153. Süße Macronen329
  • 154. Bittere Macronen329
  • 155. Gewürz-Macronen330
  • 156. Pomeranzen-Nüſſe330
  • 157. Mandel-Nüſſe330
  • 158. Gewürz-Nüſſe330
  • 159. Pfeffer-Nüſſe330
  • 160. Weiße Pfeffer-Nüſſe330
  • 161. Gute braune Pfeffer-Nüſſe331
  • 162. Pfeffer-Nüſſe. (Sehr zu empfehlen.) 331
  • 163. Springerle331
  • 164. Baſeler Lebkuchen. (Ganz vorzüglich.) 332
  • 165. Braune Lebkuchen332
  • 166. Louiſens braune Lebkuchen333
  • 167. Weiße Nürnberger Leb - kuchen333
  • 168. Honigkuchen334
  • 169. Andere weiße Lebkuchen334
  • 170. Holländiſche Hylickmaker334
  • 171. Holländiſche Moppen335
  • 172. Bentheimer Moppen335
  • 173. Holländiſche Krackelinge335
  • 174. Sandtörtchen335
  • 175. Biscuittörtchen335
  • 176. Kleine Sahnenkuchen336
  • 177. Sehr gute Mandelkränze336
  • 178. Mandelkränze auf andere Art336
  • 179. Eier-Kränze336
  • 180. Windbeutel337
  • 181. Schwanenhälſe337
  • 182. Zimmet-Röllchen337
  • 183. Feine Neujahrs - oder Ei - ſerkuchen337
  • 184. Auf andere Art338
  • XXV
  • Seite
  • 185. Schaum-Waffeln338
  • 186. Sahnen-Waffeln338
  • 187. Hefen-Waffeln338
  • 188. Auf andere Art339
  • 189. Ballbauschen von ſaurer Sahne339
  • 190. Ballbauschen mit Hefen339
  • 191. Ballbauschen einfacher be - reitet339
  • 192. Aepfel-Ballbauschen340
  • 193. Berliner Pfannkuchen340
  • 194. Spritz-Gebackenes341
  • 195. Schneeballen341
  • Seite
  • 196. Butterkränze341
  • 197. Oberländiſche Mutzen342
  • 198. Kröpfeln342
  • 199. Kröpfeln auf andere Art342
  • 200. Gute Oelkrabben342
  • 201. Kleine Pufferts-Kuchen343
  • 202. Pufferts-Kuchen von Buch - weizenmehl343
  • 203. Semmel oder Milchbrod344
  • 204. Kleine Milchbrödchen344
  • 205. Feines Roggenbrod344
  • 206. Gutes Brod von gekeim - tem Roggen zu backen345

R. Vom Einmachen und Trocknen verſchie - dener Früchte und Gewächſe.

  • 1. Regeln beim Einmachen der Früchte345
  • 2. Vom Schwefeln der Gläſer und Flaſchen zum Aufbe - wahren eingemachter Früchte347
  • 3. Zucker zn Confilüren zu läutern347
  • 4. Das Candiren der einge - machten Früchte zu verhin - dern348
  • 5. Branntweins-Früchte nach franzöſiſcher Art348
  • 6. Reineclaudes, Aprikoſen und Pfirſiche in Brannt - wein348
  • 7. Mirabellen in Cognac349
  • 8. Quitten in Cognac349
  • 9. Getrocknete franzöſiſche Ca - tharinen-Pflaumen in Cog - nac349
  • 10. Kirſchen in Branntwein350
  • 11. Obſt wie friſches Compote einzumachen350
  • 12. Reife Aprikoſen in Zucker351
  • 13. Aprikoſen in Eſſig351
  • 14. Aprikoſenmus351
  • 15. Pfirſiche in Zucker352
  • 16. Reife Reineclaudes in Zuk - ker352
  • 17. Quitten einzumachen352
  • 18. Quitten-Gelee352
  • 19. Quitten-Mus352
  • 20. Quitten-Brod353
  • 21. Apfelſinenſchalen in Zucker353
  • 22. Berberitzen in Zucker353
  • 23. Berberitzenſaft ſtatt Zitro - nenſaft zu benutzen354
  • 24. Grüne Bohnen mit Zucker einzumachen354
  • 25. Deutſcher Ingwer354
  • 26. Bergamotten-Birnen ein - zumachen355
  • 27. Wallnüſſe einzumachen355
  • 28. Hagebutten einzumachen356
  • 29. Melonen einzumachen356
  • 30. Kürbis einzumachen357
  • 31. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Schale einzumachen. Ganz vorzüglich357
  • 32. Pflaumen (Zwetſchen) in Eſſig357
  • 33. Pflaumen (Zwetſchen) in Rothwein und Eſſig358
  • 34. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Steine einzumachen. Vor - züglich gut358
  • 35. Pflaumen (Zwetſchen) in Zucker358
  • 36. Pflaumen-Mus359
  • 37. Kirſchen in Zucker359
  • 38. Auf andere Art359
  • 39. Weiße Herzkirſchen in Eſſig360
  • XXVI
  • Seite
  • 40. Saure Morellen einzuma - chen360
  • 41. Kirſchen, ein gutes Compot für Kranke360
  • 42. Kirſchſaft360
  • 43. Kirſchenmus361
  • 44. Ein billiges Kirſchenmus361
  • 45. Dreimus361
  • 46. Erdbeeren einzumachen361
  • 47. Erdbeeren mit Johannis - beerſaft einzumachen362
  • 48. Erdbeermus362
  • 49. Erdbeeren-Extract362
  • 50. Maulbeeren und Weintrau - ben einzumachen362
  • 51. Mispeln363
  • 52. Gelbe Möhren (Wurzeln) 363
  • 53. Heidelbeeren ohne Zucker in Flaſchen einzukochen. (Sehr zu empfehlen.) 363
  • 54. Stachelbeeren und Kirſchen in Flaſchen einzukochen364
  • 55. Stachelbeeren in Zucker364
  • 56. Stachelbeermus364
  • 57. Johannisbeeren einzumachen365
  • 58. Johannisbeeren ohne Kerne einzumachen365
  • 59. Johannisbeer - und Him - beer-Gelee365
  • 60. Roher Johannisbeer-Gelee366
  • 61. Johannisbeerſaft366
  • 62. Dreiſaft. Ein erquickendes Getränk für Kranke367
  • 63. Himbeeren einzumachen367
  • 64. Himbeermus367
  • 65. Himbeerſaft367
  • 66. Sehr guter Himbeereſſig367
  • 67. Auf andere Art367
  • 68. Auf andere Art368
  • 69. Preißelbeeren einzumachen368
  • 70. Preißelbeeren auf eine neue Weiſe einzumachen368
  • Seite
  • 71. Preißelbeerſaft369
  • 72. Preißelbeer-Gelee. Ganz vorzüglich zum Verzieren aller kalten Schüſſeln369
  • 73. Aepfel-Gelee369
  • 74. Kirſchäpfel-Gelee von an - genehmem Geſchmack und vorzüglich ſchöner Farbe370
  • 75. Süße Gurken370
  • 76. Aufgerollte Gurken371
  • 77. Auf andere Art371
  • 78. Süße Glasgurken371
  • 79. Ruſſiſche Gurken372
  • 80. Kleine Eſſiggurken372
  • 81. Senfgurken373
  • 82. Salzgurken in großen Quan - titäten einzumachen373
  • 83. Desgleichen in Töpfen374
  • 84. Gurken wie oſtindiſchen Mango einzumachen374
  • 85. Engliſche Pickels374
  • 86. Naſturz (Capuziner-Kreſſe) einzumachen375
  • 87. Perlzwiebeln375
  • 88. Carotten (rothe Beeten) einzumachen376
  • 89. Champignons einzumachen376
  • 90. Champignons in Eſſig377
  • 91. Champignons zu trocknen377
  • 92. Gebratene Quitten zum De - ſert377
  • 93. Getrocknete Birnen desgl. 377
  • 94. Birnen zu Compote zu trock - nen378
  • 95. Brünellen zu trocknen378
  • 96. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Steine zu trocknen378
  • 97. Aepfel zu trocknen378
  • 98. Heidelbeeren (Waldbeeren) zu trocknen378
  • 99. Weintrauben zu trocknen379
  • 100. Quitten zu trocknen379

S. Vom Einmachen und Trocknen einiger Gemüſe.

  • 1. Allgemeine Regeln beim Einmachen der Gemüſe379
  • 2. Schneidbohnen roh einzu - machen381
  • 3. Schneidbohnen abgekocht einzumachen381
  • 4. Schneidbohnen auf eine vor - zügliche Weiſe einzumachen381
  • XXVII
  • Seite
  • 5. Salatbohnen mit Eſſig einzumachen382
  • 6. Eingemachtes Stielmus382
  • 7. Weißer Kohl (Kappus) 382
  • Seite
  • 8. Endivien383
  • 9. Schneidbohnen zu trocknen383
  • 10. Salatböhnchen zu trocknen383

T. Verſchiedenes Verfahren junge Gemüſe im Winter friſch zu haben.

  • 1. Vom Einmachen junger Ge - müſe in Blechbüchſen384
  • 2. Vom Einmachen in Krü - gen386
  • 3. Junge Erbſen in Salz ein - zumachen386
  • 4. Junge Erbſen zu trocknen387
  • 5. Spargel einzumachen387

U. Getränke und Liqueure.

  • I. Getränke.
  • 1. Verſchiedene Sorten des Kaf - fees, vom Brennen deſſelben und einigen Surrogaten388
  • 2. Kaffee als Getränk389
  • 3. Thee389
  • 4. Milch-Chocolade390
  • 5. Waſſer-Chocolade390
  • 6. Schlemp. Ein holländiſches Winter-Getränk391
  • 7. Punſch-Imperial391
  • 8. Ein guter holl. Weinpunſch391
  • 9. Weinpunſch392
  • 10. Ein anderer Wein-Punſch392
  • 11. Mecklenburger Punſch392
  • 12. Eier-Punſch392
  • 13. Heißer Eierwein392
  • 14. Kalter Eierwein. Ein er - quickendes Getränk392
  • 15. Punſch-Extract (vorzüglich) 393
  • 16. Feiner Biſchof393
  • 17. Ein ſehr guter Biſchofextract393
  • 18. Cardinal von Pomeranzen393
  • 19. Cardinal von Ananas394
  • 20. Cardinal von Erdbeeren394
  • 21. Pariſer Cardinal-Extract394
  • 22. Maitrank394
  • 23. Ein ſehr guter Johanisbeer - und Stachelbeerwein395
  • 24. Whip396
  • 25. Grog396
  • 26. Kalter Hoppelpoppel396
  • 27. Warmer Hoppelpoppel397
  • 28. Schaumbier397
  • 29. Bierkalteſchale in Gläſern397
  • 30. Limonade397
  • 31. Limonade bei Fieber397
  • 32. Mandelmilch für Kranke397
  • 33. Gerſtenwaſſer für Kranke398
  • 34. Molken für Bruſtkranke398
  • 35. Getränk bei Diarrhöe398
  • 36. Gerſtenthee für Kranke398
  • 37. Brodwaſſer für Kranke399
  • 38. Aepfeltrank399
  • 39. Isländiſch Moos. Ein Ge - tränk für Bruſtkranke399
  • 40. Veilchen-Eſſig. Ein beruhi - gendes Getränk für Kranke, namentlich bei Nervenleiden und Kopfſchmerz399
  • 41. Getränk von Fruchtſäften für Kranke400
  • 42. Himbeereſſig. Ein angeneh - mes Getränk in heißen Tagen400
  • II. Liqueure.
  • 43. Im Allgemeinen400
  • 44. Nägelchen-Liqueur400
  • 45. Zimmet-Liqueur400
  • 46. Gewürz-Liqueur401
  • 47. Nuß-Liqueur401
  • 48. Franzöſiſcher Nuß-Liqueur401
  • 49. Franz. Erdbeer-Liqueur401
  • 50. Curaçao401
  • 51. Quitten-Liqueur402
  • 52. Kirſch-Liqueur402
  • 53. Himbeer-Liqueur402
  • 54. Liqueur von ſchwarzen Jo - hannisbeeren402
  • 55. Hagebutten-Liqueur402
XXVIIIInhaltsverzeichniß.

V. Wurſtmachen, Einpöckeln und Räuchern des Fleiſches.

  • 1. Dicke Sommerwurſt (Ser - velatwurſt) 403
  • 2. Kleine Sauciſſen403
  • 3. Weſtphäliſche Metwürſte403
  • 4. Frankfurter Bratwürſte404
  • 5. Weiße Wurſt zu Butterbrod404
  • 6. Leberwurſt zu Butterbrod404
  • 7. Leberwurſt mit Mehl405
  • 8. Blutwurſt405
  • 9. Hirnwurſt406
  • 10. Schwarten-Magen406
  • 11. Rindfleiſchwurſt406
  • 12. Desgl. eine zweite Sorte407
  • 13. Pinkelwurſt407
  • 14. Panhas407
  • 15. Rindfleiſch-Rollen408
  • 16. Röllchen von Schweine - fleiſch in Gelee408
  • 17. Sülze von Schweinefleiſch409
  • 18. Schweinerippchen in Gelee409
  • 19. Preßkopf in Gelee409
  • 20. Preßkopf410
  • 21. Preßkopf auf andere Art10
  • 22. Ragout von Schweinefleiſch beim Einſchlachten411
  • 23. Sauerbraten beim Einſchlach - ten411
  • 24. Desgl. ein halbes Jahr lang aufzubewahren411
  • 25. Vom Ausſchmelzen des Fet - tes beim Einſchlachten412
  • 26. Fleiſch einzupöckeln, welches geräuchert werden ſoll413
  • 27. Rohes Ochſen - oder Rind - fleiſch zu Butterbrod413
  • 28. Pöckelfleiſch, welches ſich wohl ein Jahr erhält413
  • 29. Eine gute Fleiſchpöckel414
  • 30. Ein einzelnes Pöckelſtück zu machen414
  • 31. Pöckelfleiſch durch Holzkoh - len zu conſerviren414
  • 32. Dem Fleiſche ohne Rauch ei - nen Rauchgeſchmack zu geben415

W. Eſſig.

  • 1. Obſt-Eſſig S. 415. 2. Zucker-Eſſig 415. 3. Johannisbeer-Eſſig 416

Anhang.

  • Von den Anordnungen vor ei - ner Geſellſchaft419
  • Vom Decken einer großen Tafel420
  • Vom Arrangiren einer großen Tafel422
  • Vom Bedienen einer Tafel424
  • Eingang zu den Eſſen425
  • Mittagseſſen im Februar, März und April427
  • Abendeſſen desgl. 432
  • Mittagseſſen im Mai, Juni u. Juli436
  • Abendeſſen desgl. 440
  • Mittagseſſen im Auguſt, Sep - tember und Oktober443
  • Abendeſſen desgl. 447
  • Mittagseſſen im November, De - zember und Januar450
  • Abendeſſen desgl. 454
  • Eingang zu Gabel-Frühſtücks. (Dejeuné à la fourchette.) 458
  • Gabel-Frühſtücks im Februar, März und April458
  • Desgl. im Mai, Juni u. Juli460
  • Desgl. im Auguſt, September und Oktober461
  • Desgl. im November, Dezem - ber und Januar462
  • Gewöhnliche Frühſtücks463
  • Kaffeegeſellſchaften. Erſte Art465
  • desgl. Zweite Art466
  • desgl. Dritte Art466
  • Kleine freundſchaftliche Kaffees467
  • Theegeſellſchaften. Damen-Thees. Erſte Art468
  • desgl. Zweite Art469
  • desgl. Dritte Art470
  • Herren - und Damen-Thees. Erſte Art470
  • desgl. Zweite Art472
  • Thé dansants472
[XXIX]

Einleitung.

Obgleich Manche glauben, daß ein Kochbuch für einen Haushalt eine ganz überflüſſige und zum Luxus reizende Anſchaffung ſei, ſo widerlegt ſich dies ſicher bei ſolchen Büchern von ſelbſt, welche von einer ſparſamen Hand, die zu geben und zu nehmen weiß, geſchrieben ſind. Die junge, unerfahrene Hausfrau, die eine außergewöhnliche Speiſe bereiten will, gebraucht ſicher viel mehr an koſt - baren Zuthaten, als nöthig iſt und muß oft unglückliche Verſuche theuer bezahlen. Dies wird ſie dadurch ver - meiden, wenn ſie die Erfahrungen, die in einem zweck - mäßig eingerichteten Kochbuche mit zuverläſſigen Re - zepten, worauf ich bei der Ausarbeitung dieſes Buches hauptſächlich mein Augenmerk gerichtet habe, niedergelegt ſind, benutzt.

Wo die Verhältniſſe der Art ſind, daß die junge Haus - frau dergleichen nicht ſelbſt zu beſorgen hat, iſt es jeden - falls ſehr zu empfehlen, wenn ſie ſich mit alle Dem bekannt macht, was zur Küche gehört, damit ſie ihren Untergebe - nen nicht in die Hand falle.

Ich erlaube mir daher, die jungen Damen, welche die - ſes Buch als Leitfaden gewählt haben, hier gleich in der Einleitung mit den nothwendigen Anforderungen bekannt zu machen, die an eine anfmerkſame Köchin und gute Hausfrau geſtellt werden.

XXXEinleitung.

Die Erſte, um wohlſchmeckend und fein zu kochen, iſt Reinlichkeit, die ich allen jungen Anfängerinnen freund - lich anempfehle; indem dieſelbe bei der erſten Gewöhnung mit Leichtigkeit ſich einübt. Es gehört dazu Sauberkeit der Hände, Reinlichkeit der Küchengeräthe, Anrichten oder Tiſche, große Reinlichkeit im Waſchen oder Spülen der Gemüſe, wie überhaupt in dem, was zum Kochen gehört.

Die Zweite iſt Sparſamkeit. Dieſe läßt ſich ſowohl bei den feineren, als gewöhnlichen Speiſen anwenden. Das Uebermaß an Zucker, Butter und Gewürzen macht die Speiſen nicht wohlſchmeckend, benimmt ihnen aber wohl das Feine und verdirbt manche gute Schüſſel. Sparſam - keit beſteht ferner im Benutzen aller Kleinigkeiten, die die Küche mit ſich bringt, ſo wie im zweckmäßigen Verwen - den der Reſte, die in andern Geſtalten oft wieder ange - nehme Gerichte liefern.

Die Dritte iſt Achtſamkeit und Ueberlegung, die darin beſteht, die Speiſen zur rechten Zeit zu Feuer zu bringen, die Töpfe ja nicht tiefer in’s Feuer zu ſtellen, als es die darin befindlichen Speiſen erfordern, weil grade dadurch, wenn auch alle übrige Achtſamkeit angewandt wird, ſo - wohl Suppen, als Gemüſe und Fleiſchſpeiſen einen Ne - bengeſchmack erhalten. Das Feuer muß gehörig beſorgt werden, daß die Speiſen weder zu ſtark, noch zu wenig kochen, oder gar aus dem Kochen kommen, damit ſie im erſten Fall vor Anbrennen geſichert, im zweiten nicht un - gahr zu Tiſche gebracht werden.

Die Vierte: daß man, ehe man ein Gericht zu machen anfängt, die nöthigen Erforderniſſe dazu heranholt und mit ruhiger Ueberlegung vorarbeitet, damit ſich ſpäter die Arbeit nicht häufe und man Zeit gewinne, auch auf das feine Anrichten der Speiſen die nöthige Sorgfalt zu ver - wenden, indem oft die ſchmackhafteſten Gerichte durch un -XXXIEinleitung.ordentliches Anrichten ihren Werth verlieren. Dann ge - hört noch dazu, daß man während des Kochens für ko - chendes Waſſer ſorge, damit nöthigenfalls kochendes, aber kein kaltes Waſſer zu den Speiſen braucht gegoſſen zu werden, und um auch beim Anrichten die Schüſſeln, be - ſonders die zu den Braten, damit erwärmen zu können. Durch das Erwärmen im Ofen verlieren ſolche ihre Weiße, und es gibt der Glaſur des ordinären Porzellans leicht kleine Riſſe.

Die Beſtandtheile der vorkommenden Rezepte ſind zwar ſo viel, als möglich iſt, genau angegeben; doch bemühe man ſich, das Augenmaß, beſonders bei allen Speiſen, bei welchen kein Verhältniß angegeben werden kann, zu gebrauchen und zu beachten.

Auch ſei man bei der Bereitung eines Gerichtes nicht ängſtlich, wenn dieſe oder jene Würze fehlt, man kann dies nach Belieben halten und es iſt ja auch nicht ge - ſagt, daß die angegebenen Zuthaten grade einem Jeden zuſagen; nur richte man ſich bei den Hauptſachen genau nach der Angabe. Man ſei aber vorſichtig mit dem Wür - zen des Salzes und beſonders des Pfeffers, der im Ue - bermaß angewandt der Geſundheit ſehr nachtheilig ſein ſoll. Das Gehörige will jede gelungene Speiſe haben, das Zuviel aber benimmt ihr das Natürliche.

Beim Ankauf der Lebensmittel wähle man wo möglich die günſtigſte Zeit, wodurch dem Haushalt ein weſentlicher Vortheil zufließt. Zugleich ſehe man auf gute Sachen, kaufe das Beſte an Gemüſen, Fleiſch, Federvieh, Butter und Mehl, und obgleich ſolches theuer bezahlt werden muß, ſo wird man doch beim Verwenden finden, daß es immerhin billiger iſt, als die ſchlechtern, wohlfeiler be - zahlten Lebensmittel, und ſicher werden ſie auch der Ge - ſundheit zuträglicher ſein. Man ſei aber eben ſo ſpar -XXXIIEinleitung.ſam bei größeren, als kleineren Vorräthen, wodurch ſonſt der Vortheil des größeren Ankaufes verloren ginge; ſei auch darauf bedacht, die Vorräthe gehörig zu bewahren und von Zeit zu Zeit nachzuſehen; damit nicht das Ge - ringſte verderbe und Alles verſtändig angewandt werde.

Endlich möchte ich noch freundlichſt bitten, die Bemer - kungen, die den Hauptabſchnitten vorangehen, nicht zu überſehen, da grade dieſe Winke enthalten, durch welche beim Kochen Mißgriffe, die aus Unkunde oft gemacht werden, ſelbſt dann wenn ein Rezept die Beſtand - theile richtig angibt, ſicher verhütet werden.

H. D.

[1]

A. Allgemeine Vorbereitungsregeln.

1. Etwas über die Kochgeſchirre.

Es iſt zwar bekannt genug, daß man bei kupfernen Kochge - ſchirren die größte Vorſicht anwenden muß, damit die darin gekochten Speiſen der Geſundheit nicht nachtheilig werden; dennoch ſcheint es mir keineswegs überflüſſig, meinen jungen Anfängerinnen Einiges darüber mitzutheilen:

Kochgeſchirre von Kupfer und Meſſing müſſen gleich nach jedem Gebrauch gereinigt und getrocknet werden; man koche jedoch keine Speiſen oder Beſtandtheile zu denſelben darin, welche Säuren enthalten, weil dieſe den giftigen Grünſpan leicht entwickeln, vorzüglich dann, wenn die Speiſen darin ſtehen bleiben. Eigentlich ſollten ſolche nur dann gebraucht werden, wenn man ſie gut hat verzinnen laſſen. Sicherer iſt es jeden - falls, Kochgeſchirre von Eiſen zu benutzen; doch darf man auch in dieſen nichts über Nacht ſtehen laſſen, am wenigſten ſolche Speiſen, die Säure enthalten. Eiſenglaſirte und irdene Töpfe ſind allen andern vorzuziehen, weil die Speiſen darin den rein - ſten Geſchmack behalten. Zur Aufbewahrung derſelben nehme man Gefäße von Stein, Porzellan oder Glas.

2. Erkennungszeichen des alten Geflügels.

Beim Ankauf des Geflügels iſt es nöthig, mit den Merkmalen bekannt zu ſein, an welchen man junges von altem Geflügel unterſcheidet. Alte Hühner und Tauben, die zwar den Suppen und Saucen mehr Kraft als junge geben, als Fleiſchſpeiſe aber ungenießbar ſind, erkennt man an einem gedrungenern,12Allgemeine Vorbereitungsregeln.flärkeren Körperbau, härteren Bruſtknochen, einer ſprödern, dickern, ſogenannten Hühnerhaut, etwas ſtumpfern abgenutzten Klauen; Gänſe und Enten an ſtärkern Fußballen, dickerer Schwimmhaut und harten Schnäbeln; Puter an ihren rothen Beinen und den ſtärkern ſchwammichten Fleiſchlappen auf dem Kopf und unter der Kehle.

Nach dieſen Erkennungszeichen läßt ſich beim Ankauf auch das wilde Geflügel einigermaßen beurtheilen. Ob es friſch iſt das muß hauptſächlich der Geruch beſtimmen.

Man kann es vom Augenblick an, wo es geſchoſſen iſt, im Herbſt in den Federn, kalt und luftig hängend, mehrere Tage aufbewahren; doch muß es gleich, nachdem es geſchoſſen iſt, ausgeweidet werden. Zu langes Aufbewahren nach vornehmer Sitte, macht es aber ekelhaft.

Auch ſehe man beim Ankauf des zahmen Geflügels darauf, recht fettes zu kaufen, es iſt dieſes wenigſtens ¼ des Preiſes mehr werth, ſo wie es überhaupt keine Erſparniß iſt, ſchlech - tes Fleiſch billiger zu kaufen.

3. Von der Vorrichtung des Geflügels zum Kochen und Braten.

In folgenden Monaten iſt das Geflügel am beſten: Puter vom Juli bis zum September; Gänſe von der Mitte des Ok - tobers bis Mitte Januar; Kapaunen in den Wintermonaten; Hühner in der Zeit, wo ſie nicht legen; übrigens gebraucht man ſie durchs ganze Jahr; Kücken (junge Hahnen), wenn man ſie haben kann.

Nach der Art des Geflügels muß daſſelbe ein oder mehrere Tage vor dem Gebrauch geſchlachtet werden; man richte ſich dabei nach folgender Angabe. Junge Hühner, Kücken und Tauben muß man wenigſtens am Abend vorher, alte Hühner, Kapaunen und Enten einen Tag und Nacht, Puter 2, und Gänſe 3 4 Tage hinlegen.

Sollte man jedoch einmal genöthigt ſein, das Geflügel bald nach dem Abſchlachten gebrauchen zu müſſen, ſo gebe man demſelben zehn Minuten vor dem Schlachten einen Eßlöffel voll ſcharfen Eſſig ein, wodurch das Fleiſch ungleich milder wird.

Den Hühnern, Kücken, Kapaunen und Putern wird die Gurgel abgeſchnitten, Enten der Kopf abgehauen, Tauben der -3Allgemeine Vorbereitungsregeln.ſelbe abgeriſſen und den Gänſen wird mit einem ſpitzen Meſſer in die Hirnſchale geſtochen, das Blut in etwas Eſſig aufge - fangen und das Loch mit einem glühenden Eiſen wieder zu - gebrannt, damit die Federn nicht blutig werden. Alles Feder - vieh, welches man zum Braten und braunen Ragout beſtimmt hat, muß ſogleich nach dem Abſchlachten, wenn es noch warm iſt, trocken gepflückt werden, nur muß dies behutſam geſchehen, damit die Haut nicht reiße. Den Gänſen werden die Fittiche im erſten Gelenk abgedreht, die gröbſten Federn am Schwanz zurückgelegt, dann gerupft; doch auf der Bruſtſeite nur die oberſten Federn, damit die darunter ſitzenden Daunen beſonders gepflückt und aufbewahrt werden können. Darauf wird das Federvieh geſengt; doch ſehe man zu, daß es nicht von der Flamme geſchwärzt werde. Darauf beſtreicht man es mit einer Speckſchwarte und reibt mit einem Tuche alles Un - reine ab. Gänſe und Enten werden nach dem Sengen mit warmem Kleienwaſſer abgerieben und die noch daran ſitzenden Pilen oder Stoppeln mit einem ſpitzen Meſſer herausgezogen.

Das zur Suppe oder zum Fricaſſee beſtimmte Federvieh wird gleich nach dem Abſchlachten, damit es recht weiß werde, ¼ Stunde in kaltes Waſſer[geworfen]. Hierauf faßt man es bei den Füßen, ſchüttelt es ab und hält es einige Augenblicke in heißes Waſſer, und ſollten ſich die Federn nicht gut aus - ziehen laſſen, ſo wiederholt man letzteres noch ein Mal; jedoch muß man bei jungem Geflügel das Waſſer nicht zu heiß neh - men, pflückt es dann behutſam und weidet es auf folgende Weiſe aus:

Putern, Kapaunen und Kücken ſchlägt man vorher den Bruſtknochen ein, indem man ſie mit dem Rücken auf ein Tuch legt, ein zuſammen gefaltetes Tuch über die Bruſt deckt und mit einem Klopfholz den Bruſtknochen vorſichtig einſchlägt, daß die Haut nicht verletzt werde, und verfährt dann damit, wie bei allem andern Geflügel.

Man ſchneidet die Füße im erſten Gelenk ab, ſticht Augen und Ohren mit einem ſpitzen Meſſer aus, zieht die Haut vom Kamm, die hornartige Haut vom Schnabel, reißt die Zunge aus, macht zwiſchen Hals und Flügel einen kleinen Schnitt, greift mit dem Vorderfinger hinein und zieht den Kropf mit der Gurgel heraus; dann macht man unten am Bauch einen kleinen Querſchnitt, bei Gänſen und Enten indeß einen1*4Allgemeine Vorbereitungsregeln.Schnitt der Länge nach, greift mit zwei Fingern hinein, und nimmt das Eingeweide behutſam heraus, damit die Oeff - nung nicht weiter reiße und die Galle nicht verletzt werde. Zugleich muß man das geronnene Herzblut wegnehmen, die Fettdrüſe abſchneiden, ſo wie auch die Stelle, wo der Darm endet. Die Galle wird nun vorſichtig von der Leber getrennt, der Magen, wo die weiße Haut ſich zeigt, aufgeſchnitten und die Haut abgezogen. Darauf wird das Geflügel von innen und außen gut gewaſchen, aber nicht ausgewäſſert, abgetrocknet, in eine tiefe Schüſſel gelegt und ein Tuch darüber gedeckt, weil es ſonſt durch den Einfluß der Luft ſeine Weiße verliert. Will man es nun zurichten, ſo wird es noch ein Mal leicht abge - waſchen und nach der Art des Geflügels aufgebogen. Leber, Herz und Magen, wenn man ſolche nicht zum Füllen benutzen will, werden in den Leib gelegt, weil ſie ſonſt beim Braten austrocknen.

Dem Aufbiegen aber geht das Füllen voran, welches jedoch nur bei zahmem Geflügel angewandt wird und bei Allem, außer bei Gänſen und Enten, auf folgende Weiſe geſchieht: man greift mit dem Vorderfinger beim Halseinſchnitt hinein, ſucht die Haut über der Bruſt von derſelben zu löſen und die Oeffnung zu erweitern, ſteckt ein Stückchen Brodrinde in die offene Gurgelſtelle, füllt die beſtimmte Farce hinein und näht die Haut wieder zuſammen.

a. Der Puter wird auf folgende Weiſe aufgebogen: die beiden Flügel dreht man nach dem Kopfe herum, daß ſie flach auf dem Rücken liegen, die Beine werden in den Querſchnitt hinein und durch die zweite Oeffnung hinausgeſchoben; dann legt man ihn auf den Rücken, dreht den Kopf herum und ſticht denſelben mit einem hölzernen Spilchen feſt, daß er eine gute Haltung bekomme, nur nehme man ſich dabei in Acht, die Bruſt durch die Spile nicht zu verletzen. Darauf drückt man die Beine nach dem Kopf hin nieder, damit die Bruſt dadurch hervortrete, und ſteckt dann eine Spile durch die Keulen, daß dieſelben ſich feſt anſchließen. Zuletzt wird der Puter geſpickt oder es werden Speckſcheiben auf die Bruſt gebunden.

b. Kapaunen, Hühner, Kücken und Tauben werden eben ſo behandelt, nur biegt man bei den drei Erſten den Kopf am Rücken her, und legt ihn unter den Flügel nach der5Allgemeine Vorbereitungsregeln.Bruſt hin. Die beiden Erſteren werden nicht geſpickt, die beiden Letzteren nach Belieben gefüllt und geſpickt.

Man kann mit Kapaunen, Kücken und Tauben auch auf folgende Weiſe verfahren, wodurch ſie ein recht ſchönes An - ſehen erhalten. Die Beine werden in den Leib hinein geſchoben, indem man die Haut von allen Seiten durch Hin - und Her - ſchieben loszumachen ſucht. Es muß dann aber hinten die Oeffnung zum Ausnehmen durch einen kleinen Schnitt der Länge nach gemacht und derſelbe nachher wieder zugenäht werden.

c. Gänſe ſpickt man nicht. Man ſchneidet, wenn ſie nach Angabe gereinigt worden ſind, Kopf und Hals, wie auch die Beine im erſten Gelenk weg, haut den Flügel zwei Finger breit vom Körper ab und gebraucht ſolches, ſammt Leber, Lunge, Herz und Magen zum Gänſeſchwarz (Ragout), dann wird die Gans bis zum Gebrauch auf den Boden gehangen, und wenn ſie gebraucht werden ſoll, nach Angabe gefüllt.

d. Enten werden wie Gänſe behandelt, die Halshaut wird zurückgeſchoben, der Hals abgeſchnitten und die Haut in die Oeffnung gedrückt. Auch wohl nach Angabe gefüllt.

e. Faſanen, Rebhühner und Birkhühner. In eini - gen Gegenden läßt man beim Pflücken derſelben einige Federn auf dem Kopfe ſitzen, die man beim Zubereiten mit einem Pa - pier zubindet, damit man gleich das Wild erkennt. Dies bei letztern beiden nach Belieben. Die Füße werden nicht, wie bei anderem Geflügel abgeſchnitten, ſondern nur die Sporen ab - gehauen, und die obere Haut derſelben abgezogen, indem man ſie in heißes Waſſer hält. Die Spitze von den Flügeln wird abgeſchnitten. Leber und Magen wird nicht benutzt, die Flügel werden gleich wie bei anderem Geflügel nach dem Kopfe hin umgebogen, die Beine im zweiten Gelenk von unten gedreht, damit die Füße nach dem Kopfe hin gerichtet ſind und dann ein hölzernes Spilchen durch die Schenkel geſtochen.

f. Schnepfen und Becaſſinen werden eben ſo behan - delt, nur nimmt man ſie nicht aus und ſticht beim Aufbiegen den Schnabel in die Bruſt.

g. Krammetsvögeln, Lerchen und Finken ſteckt man die Beine kreuzweiſe durch die Augenhöhlung und nimmt Erſtere nicht aus.

6Allgemeine Vorbereitungsregeln.

4. Vom Spicken.

Das Spicken macht die Braten ſaftiger und gibt ihnen zu - gleich ein gutes Anſehen. Der Speck zum Spicken muß geſal - zen ſein, noch beſſer iſt der, welcher einen Luftrauch erhalten hat. Es gehört dazu ein feſtes Stück, welches man auf ein Küchenbrett legt und mit einem ſcharfen Meſſer lang und 3 Fin - ger breit von der Schwarte abſchneidet, ſägend, nicht drückend, in dünne Scheiben theilt, dieſe glatt auf einander legt und davon der Breite nach dünne gleichmäßige Streifchen ſchneidet. Nun ſteckt man mit der linken Hand ein Speckſtreifchen in die Nadel, zieht es mit der rechten ſo weit durch das Fleiſch, daß es an beiden Seiten einen Finger breit heraus ſteht, das zweite Streifchen unmittelbar daneben und ſo fortgefahren, bis man eine gleichmäßige Reihe Speckſtreifchen durchgezogen hat, die eine grade Linie bilden. Dann fängt man nebenbei wieder eine neue Reihe an. So macht man bei Haſen, die ſein ge - ſpickt werden ſollen, an beiden Seiten des Rückens der Länge nach herunter 2 Reihen, alſo 4 im Ganzen; für gewöhnlich ſind 2 wohl hinreichend. Bei andern Wildbraten, wie bei Geflügel wird das Spicken auf gleiche Weiſe gemacht. Die Spicknadeln, die man in Haushaltungen, wo viel geſpickt wird, gerne von verſchiedenen Größen nimmt, um fein und gewöhn - lich ſpicken zu können, müſſen von Kupfer oder Stahl, recht glatt, rund und hoch genug geſpalten ſein.

5. Vom Auslöſen der Knochen des Geflügels.

Dies geſchieht meiſt dann, wenn man daſſelbe zu einer Geleeſchüſſel beſtimmt hat, bei Puter und Gans in Gelee, gewöhnlich; doch auch bei anderem Geflügel. Wenn das Ge - flügel nach No. 2 rein gepflückt und geſengt worden iſt, macht man mit einem ſcharfen Meſſer der Länge nach über den Rücken, dicht an beiden Seiten des Rückgratknochens her, einen Schnitt und trennt nach beiden Seiten bis zur Bruſt das Fleiſch rein vom Knochengerippe ab, wobei man die Haut nicht verletzen darf, und nimmt das Gerippe ſammt dem Eingeweide heraus. Auch kann man aus den Flügeln und Beinen die Knochen löſen und ſolche mit den Sehnen herausziehen; doch geſchieht dies weniger. Gewöhnlich wird das entbeinte Ge -7Allgemeine Vorbereitungsregeln.flügel gefüllt; dies muß aber ſehr gleichmäßig geſchehen, da - mit daſſelbe eine ſchöne, gewölbte Form erhalte. Darauf wird die Haut zugenäht und nach Angabe eine Geleeſchüſſel daraus bereitet. Auch kann man es ſo gefüllt in einer Bräſe gahr machen, und mit einer Kraftſauce mit Champignons, Kapern, Trüffeln oder Auſtern anrichten, auch als Braten geben.

6. Farce von Wild oder Schweinefleiſch zu Paſteten.

Vier Theile Wild ohne Haut und Sehnen, oder 6 Theile mageres Schweinefleiſch wird mit einem Theil friſchen Speck recht fein gehackt, dann gibt man hinzu: Zitronenſchale, Char - lotten, Muskat, Pfeffer, Nelken, Dragon, Kapern, Alles fein gehackt, nebſt etwas im Waſſer ausgedrückten Weißbrod, Salz, einigen Eierdottern und dem zu Schaum geſchlagenen Eiweiß. Alles gut untereinander gerührt, und nach Vorſchrift benutzt.

7. Farce von Rindfleiſch.

Ein halbes Pfund mageres Rindfleiſch und 4 Loth Nieren - fett werden, jedes allein, recht fein gehackt und Salz, Zitronen - ſchale, eine geriebene, in Butter durchgeſchmorte, Zwiebel, 4 Loth oder für 2 Pfennige in Waſſer eingeweichtes und aus - gedrücktes Weißbrod und 2 Eier, das Weiße zu Schnee ge - ſchlagen, hinzugegeben. Alles wird gut unter einander ge - rührt und als Farce benutzt. Will man die in Butter ge - ſchmorte Zwiebel weglaſſen, ſo muß man ein Stück friſche Butter hinzufügen.

8. Farce von Kalbfleiſch für Suppen - und Ragout-Klöße anzuwenden.

Ein halbes Pfund Kalbfleiſch wird mit 2 Loth Mark - oder Nierenfett fein gehackt, und 4 Loth zerrührte Butter, Muskat, 4 Loth in kaltem Waſſer geweichtes ausgedrücktes Weißbrod und 2 Eier, das Weiße zu Schaum geſchlagen, hinzugegeben und Alles wohl untereinander gerührt.

9. Farce von Semmel. Portion für eine Kalbsbruſt.

Man rührt 4 Loth Butter weich, gibt 3 Eidotter, Muskat - blüthe oder Zitronenſchale, Salz, für 1 Sgr. abgeſchältes, in8Allgemeine Vorbereitungsregeln.Waſſer ausgedrücktes Weißbrod und das zu Schaum geſchla - gene Eiweiß hinzu. Ein Drittel dieſer Portion mit etwas fein gehackter Peterſilie vermiſcht, reicht hin, vier Tauben zu füllen. Auch kann man Herz und Leber fein gehackt dazu nehmen.

10. Farce von Mandeln. Portion für einen Puter.

Sechs Loth weich gerührte Butter, 3 Eidotter, Muskatblüthe, eine Obertaſſe voll Mandeln fein geftoßen, 2 Obertaſſen voll geriebenes Weißbrod, etwas gute Sahne und der Eierſchaum von 2 Eiern werden leicht durchgerührt.

11. Weiße Kraftbrühe zu weißem Ragout.

Zu einem Ragout für 12 Perſonen nimmt man 3 Pfund mageres, in kleine Stücke geſchnittenes Rindfleiſch, ſetzt es, mit Waſſer bedeckt, zu Feuer; ſchäumt es gut aus und gibt gleich hinzu: eine halbe Sellerieknolle, eine gelbe Wurzel, eine Pe - terſilienwurzel, 2 Zwiebeln, Alles in Stücke geſchnitten, kein Salz, und läßt es 2 Stunden auskochen. Dann gießt man es durch ein Haarſieb, läßt die Brühe ruhig ſtehen, ſchüttet ſie ſpäter ab, daß der Bodenſatz zurück bleibt, und nimmt das Fett ab, ehe man ſie zum Ragout verwendet.

12. Braune Kraftbrühe zu braunem Ragout.

Zu zwölf Perſonen nimmt man ¼ Pfund in Scheiben ge - ſchnittenen Speck, legt ihn in einen eiſernen Topf, darauf ¼ Pfund in Scheiben geſchnittenen rohen Schinken, oder Sommerwurſt, 2 Pfund Rindfleiſch, ebenfalls in dünne Schei - ben geſchnitten, nebſt 2 Zwiebeln, 2 Lorberblättern, einer gelben Wurzel, einer halben Sellerieknolle, einer Peterſilienwurzel, ganzes Gewürz, ſo auch, wenn man Abfall von verſchiedenem rohen Fleiſch hat, es kann das Schlechteſte ſein, nur nichts vom Kopfe, weil die Jus ſonſt nicht klar wird. Dies Alles ſetzt man auf gelindes Feuer und läßt es zugedeckt ½ Stunde langſam braten. Es iſt gut, wenn es, ohne jedoch zu bren - nen, ſich am Topfe braun anſetzt. Iſt dies geſchehen, gibt man einen Guß kochendes Waſſer hinzu und wiederholt dies, wenn es ſich angeſetzt hat, mehrere Mal. Nachdem es braun genug iſt, gießt man ſo viel kochendes Waſſer zu, als man Brühe,9Allgemeine Vorbereitungsregeln.zum Einkochen mitgerechnet, haben muß und läßt es zugedeckt an einer Seite langſam kochen. Das Salz gibt man nicht in die Brühe, ſondern erſt zum Ragout. Iſt das Fleiſch nach Verlauf von 2 Stunden gut ausgekocht, ſo gießt man die Brühe durch ein Haarſieb und klärt ſie vom Fett und Bo - denſatz.

13. Morcheln.

Von friſchen Morcheln ſchneidet man die ſandigen Stiele, wäſcht und brüht Erſtere mit kochendem Waſſer gehörig ab, damit ſie biegſam werden und nicht brechen, ſchneidet ſie in Stücke, wäſcht ſie mehrere Male in vollem Waſſer, bis alles Sandige heraus iſt. Die trockenen Morcheln werden mit kal - tem Waſſer zu Feuer geſetzt und eine Stunde gekocht; dann ſchüttet man ſie auf ein Sieb, ſchneidet das Sandige ab und die Morcheln in einige Stücke. Dieſe werden dann zum zwei - ten Mal aufgekocht, herausgenommen und ſo lange gewaſchen, bis das Waſſer klar iſt. Darauf werden ſie wie die friſchen Morcheln ausgedrückt, in Butter geſchmort, mit Bouillon nach - gefüllt und darin gahr gekocht.

14. Trüffeln.

Werden 1 1 ½ Tag eingewäſſert, das Braune abgeſchält, in Waſſer gekocht, in Butter durchgeſchmort und beim An - richten in die Sauce gegeben. Oder ſie werden eine Weile in rothem Weine gekocht, das Braune abgeſchält und in der da - zu beſtimmten Sauce gahr gekocht.

15. Champignons.

Von den friſchen Champignons zieht man den obern Theil, wie vom Stiele, die Haut ab, nimmt die unter dem Pilze ſitzenden Blättchen, Lamellen genannt, weg und ſpült ſie mit kaltem Waſſer ab. Dann ſetzt man dieſelben mit etwas Butter auf gelindes Feuer, läßt ſie zugedeckt in der eigenen Brühe gahr werden und gibt ſie mit dieſer Brühe zum Fricaſſee. Die getrockneten Champignons muß man eine Stunde im Waſ - ſer einweichen, ſind es braune und ſollen ſie zu einer weißen Speiſe gebraucht werden, muß man ſie vorher abkochen, damit10Allgemeine Vorbereitungsregeln.das bräunliche Waſſer herauszieht. Dann drückt man dieſel - ben aus und gibt ſie, wenn das Ragout oder Fricaſſee aus - geſchäumt iſt, hinzu.

16. Midder zum Fricaſſee.

Wird mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt; wenn es warm geworden, abgeſchüttet und anderes darauf gegeben, ſo einige Male, bis es weiß geworden iſt. Dann legt man es in kal - tes Waſſer, zieht von den länglichen Stücken die Haut ab, löſ’t aus den andern die fleiſchigten Theile, ſchneidet daſſelbe in einige Stücke und kocht es ¼ Stunde im Fricaſſee gahr.

17. Gefüllte Krebsnaſen.

Die Krebſe werden in brauſend kochendem Waſſer mit Salz und etwas Eſſig gekocht. Dann bricht man die Schwänze von den Köpfen, macht das Inwendige heraus und füllt ſie mit der Farce Nro. 7, jedoch nimmt man ſtatt Zwiebeln etwas fein gehackte Peterſilie dazu. Sie werden ¼ Stunde im Fri - caſſee gekocht oder auch wohl gebraten, und man gibt ſie mit den Krebsſchwänzen erſt beim Anrichten hinein. Auch kann man die Farce Nro. 9 hinein füllen; ſo auch die Maſſe, von der man Schwammklöße macht. Dann läßt man ſolche in ko - chendem Waſſer mit Salz gahr kochen.

18. Spargel.

Man ſchneidet die Köpfe einen Zoll breit ab und kocht ſie ¼ Stunde im Fricaſſee.

19. Kaſtanien.

Man ſetzt ſie, nachdem ein Kreuz in die Schale geſchnitten iſt, mit kaltem Waſſer zu Feuer und läßt ſie gahr kochen, zieht die Schale ſo wie die darunter ſitzende braune Haut da - von ab, und gibt ſie beim Anrichten in das Ragout.

Kaſtanien zum Kohl werden, wenn ſie auf dieſe Weiſe ge - kocht und abgezogen ſind, mit Butter und etwas Zucker gelb, doch nicht hart gebraten.

Kaſtanien zum Deſſert werden, wenn ein Kreuz darin ge -11Allgemeine Vorbereitungsregeln.ſchnitten worden iſt, mit etwas Waſſer und Butter feſt zu - gedeckt, zu Feuer gebracht, ½ Stunde gekocht und darauf ½ Stunde gebraten. Während des Bratens muß man ſie zuweilen umrühren.

Zu einer großen tiefen Schüſſel voll Kaſtanien darf man jedoch nicht mehr als eine Obertaſſe Waſſer, nicht weniger, als einen guten Stich Butter nehmen. Beim Anrichten wer - den die Kaſtanien in einem groben Tuch abgerieben.

20. Piſtazien.

Man ſetzt ſie mit kaltem Waſſer zu Feuer, läßt ſie zum Ko - chen kommen, zieht die Haut ab und wirft ſie in kaltes Waſ - ſer, worin man ſie bis zum Gebrauch liegen läßt. Sie müſſen ½ Stunde im Ragout kochen.

21. Auſtern.

Die Auſtern gibt man erſt beim Anrichten zum Fricaſſee oder in die beſtimmte Sauce, weil ſie durch das Kochen hart werden.

22. Krebsbutter.

Es werden etwa 20 Stück Krebſe mit kochendem Waſſer ohne Salz zu Feuer geſetzt und 5 Minuten gekocht. Dann nimmt man das Fleiſch aus den Schalen heraus, macht alle Faſern und das Gehirn heraus, wäſcht und ſtößt dann ſämmt - liche Schalen mit 12 Loth Butter im Mörſer nicht ganz fein, ſetzt ſie zu Feuer und rührt ſie zuweilen durch, bis die Maſſe roth wird und zu ſteigen anfängt. Dann gießt man ½ Maß Waſſer dazu, läßt es eben kochen und gibt es durch ein Haar - ſieb in eine tiefe Schüſſel. Wenn es ganz kalt geworden, kann man die rothe Butter abnehmen und verwenden. Das Waſ - ſer, welches den Geſchmack der Krebſe annimmt, kann zur Suppe gebraucht werden, beſonders wenn man ſtatt Waſſer Bouillon zu den Krebſen gießt. Die Krebsſchwänze gibt man in die Suppe oder zum Fricaſſee.

23. Braune Butter.

Die Butter ſetzt man in einem eiſernen Topfe auf gelindes Feuer und rührt dieſelbe ſo lange, bis ſie braun geworden iſt. 12Allgemeine Vorbereitungsregeln.Erſt zergeht die Butter, dann fängt ſie an zu ſteigen und wird allmälig braun. Soll Etwas darin braun gemacht werden, ſo muß die Butter vorher braun ſein; das zum Bräunen Be - ftimmte erhält ſonſt keine ſchöne Farbe; doch ſei man dabei achtſam, daß dieſelbe keinen bränzlichen Geſchmack bekomme.

24. Schmelzbutter für Gebackenes zu bereiten.

Die Butter, worin man Backwerk kochen will, muß gerei - nigt ſein, ſonſt wird dieſelbe, wenn man ſolches hinein gibt, ſchäumig und läuft über. Die Butter wird daher erſt auf gelindes Feuer geſetzt und gekocht, bis ſie hell und klar iſt, dann ſetzt man ſie ruhig hin, daß das Käſige ſich zu Boden ſetze, nimmt den Schaum ab und gießt das Klare vom Bo - denſatz in einen ſteinernen oder irdenen Topf.

  • Anmerk. Dieſe Schmelzbutter gibt dem Backwerk den feinſten Ge - ſchmack und iſt zum Kochen und Ausſtreichen der Formen unvergleichlich gut. Schweineſchmalz iſt zum Ausbacken auch ſehr gut. Man muß aber ja einen kleinen eiſernen Topf dazu nehmen, und hat man viel zu backen, ein Töpfchen mit heißem Schmalz zum Nachfüllen ſtehen haben, weil ſich das Fett ziemlich ſchnell verbackt. Zur Zeit ſetzt man von dieſer Schmelzbutter etwa 1 1 ½ Pfund zu Feuer, gibt, wenn ſie kocht, das Beſtimmte hinein, legt ſolches, wenn es unten gelb iſt, auf die andere Seite und läßt es beim Her - ausnehmen auf Löſchpapier oder auf einigen Schnitten Weißbrod abtröpfeln.

Wirft man ein Stück Ingwer in die Butter, ſo nimmt das Backwerk nicht ſo viel Fett an. Die Butter kann zwei Mal gebraucht und dann zu paſſenden Speiſen benutzt werden.

25. Peterſilien-Butter.

Man läßt Schmelzbutter zum Kochen kommen und rührt einen guten Theil fein gehackte Peterſilie durch und bewahrt ſie für den Winter auf.

26. Ein gutes Fett.

Ein Pfund Schmalz, ein Pfund ausgeſchmolzenes Nieren - fett und ein Pfund Butter zuſammen gekocht, gibt ein gutes Fett zum Kochen aller gröbern Gemüſe.

13Allgemeine Vorbereitungsregeln.

27. Feiner Gewürz-Extract an Ragouts.

Die Kerne von 60 Stück reifen Wallnüſſen legt man einige Minuten in heißes Waſſer, reibt mit einem Tuche die Haut ab, trocknet dieſelben und legt ſie mit folgenden Gewürzen ſchich - tenweiſe in einen ſteinernen Topf: ein Loth Muskatenblüthe, Nelken, Knoblauch, Ingwer, 2 Loth gelben Senfſaamen, Alles fein geſtoßen, das Knoblauch zerſchnitten, ¼ Loth ganzen, weißen Pfeffer, eine Stange geriebenen Meerrettig, eine Hand voll Salz, 6 8 Lorberblätter; dann kocht man ein Maß gu - ten[Weineſſig], ſchüttet ihn erkaltet darauf, bindet den Topf zu, ſetzt ihn an die Luft, füllt nach Verlauf von 2 3 Wo - chen von dieſem gewürzreichen Saft kleine Flaſchen, verkorkt ſie und ſchüttet wieder gekochten und kalt gewordenen Eſſig nach, der noch wieder kräftig genug wird. Man nimmt von dieſem Extract zu einem Ragout für 6 Perſonen einen Thee - löffel voll ſtatt aller anderen Würze.

28. Soja von Champignons.

Man nehme einen guten Theil Champignons, ſchneide die Wurzeln ab und waſche ſie gehörig. Dann ſchneide man ſie ungeputzt in kleine Stücke und gebe ſie mit halb geſtoßenem Gewürz, als: Nelken, Pfeffer, Nelkenpfeffer, Dragon, Schnitt - lauch, Baſilikum, Charlotten zerſchnitten, und nicht zu viel Salz in einen ſteinernen Napf und laſſe es zwei Tage ſtehen. Dann drücke man die Champignons mit der Hand rein aus, laſſe den Saft langſam durch ein ſauberes Tuch laufen, ſetze ihn zu Feuer und laſſe ihn langſam wie Syrup einkochen. In Flaſchen gefüllt und verkorkt hält ſich dieſer Extract recht lange und dient dazu: Fleiſchſpeiſen und Saucen einen kräftigen und angenehmen Geſchmack zu geben; nur muß man ihn theelöf - felweiſe anwenden, weil er ſehr ſtark iſt.

29. Dragon-Eſſig.

Friſch abgepflückte, ungewaſchene Dragonblätter gibt man in eine Flaſche, füllt ſie mit gutem Eſſig und läßt ſie feſt ver - korkt 14 Tage in der Sonne ſtehen. Dieſer Eſſig gibt dem Salat einen angenehmen Geſchmack. Um ihn an Ragouts zu benutzen, miſche man zu dem Dragon eine Hand voll Char -14Allgemeine Vorbereitungsregeln.lotten, einige Lorberblätter, ganzen Pfeffer, Nelken und Nel - kenpfeffer.

30. Eingekochte Kräuter. Zuſatz an Saucen.

Eine Obertaſſe voll fein gehackter Charlotten oder Zwiebeln, etwas Peterſilie, Dragon, Thimian, Baſilikum, Zitronenſchale und ein bis zwei Lorberblätter mit 4 Loth Butter werden zu Feuer geſetzt und ſo lange gerührt, bis die Butter klar her - vorkommt; braun darf ſie nicht werden. In einem zugebun - denen Glaſe kann man ſie 14 Tage aufbewahren.

31. Kräuter-Pulver an Ragouts.

Vier Theile Dragon, Baſilikum, ein Theil Rosmarin und Salbei werden getrocknet, geſtoßen, durchgeſiebt und in einem verſchloſſenen Gefäß aufbewahrt.

32. Küchenpfeffer.

Man nehme von folgenden Gewürzen gleiche Theile, etwa von jedem ein Loth: Pfeffer, Nelkenpfeffer, Ingwer, Zimmet, Muskatnuß, dazu 10 20 Stück Nelken, ſtoße Alles recht fein, miſche es gut untereinander und bewahre es in einem ver - ſchloſſenen Glaſe auf, zum Gebrauch an braunen Suppen, Ragouts und Saucen.

33. Kerry-Pulver.

Ein Viertel Pfund Reis wird in einem Topfe unter fort - währendem Rühren gelb geröſtet, mit 2 Loth Corcuma, einem Loth Coriander, ½ Loth weißem Pfeffer, Alles ſehr fein ge - ſtoßen, vermiſcht und in einem verſchloſſenen Glaſe aufbewahrt. Es wird als Würze zu einzelnen Suppen und Fricaſſees ge - nommen.

34. Glancé zum Fleiſch glanciren.

Ein Viertel Maß Bouillon, ¼ Maß Jus und Maß Bratenſatz ohne Salz wird zu Syrup eingekocht, während man15Allgemeine Vorbereitungsregeln.es zuweilen umrührt; beim Anrichten wird es warm über Fiſch oder ein Stück heiß gemachtes, angeſchnittenes Fleiſch geſtrichen, welches wieder als ein Ganzes zur Tafel gebracht werden ſoll.

35. Zucker zu läutern.

Man tunkt den Zucker in kaltes Waſſer, läßt ihn in einem Töpfchen über Feuer zergehn und ſchäumet denſelben ſo lange, bis er klar iſt. Will man ihn ſchnell und vorzüglich klar haben, gebe man ein geſchlagenes Eiweiß hinein, welches den Schaum in ſich aufnimmt.

36. Zucker braun zu machen.

Zwei Loth Zucker werden in einem kupfernen Caſſerölchen auf’s Feuer geſetzt und beſtändig gerührt, bis er dunkelbraun iſt; dann gießt man ſchnell Maß Waſſer dazu, nimmt den Zucker vom Feuer, rührt noch eine Weile und bewahrt den - ſelben in einem zugekorkten Glaſe zum Färben auf. Mit ei - nem Theelöffel voll färbt man ¼ Maß ſchön gelb. Man ge - braucht dieſen Zucker, um braunen Suppen, Ragouts und Saucen eine ſchöne Farbe zu geben.

  • Anmerk. Um ſich augenblicklich auszuhelfen, kann man eine abge - ſcheuerte Feuerzange glühend machen, ein Stück Candis da - zwiſchen halten und die herabfallenden Tropfen zum Färben benutzen.

37. Klare mit Hefen in Schmelzbutter zu backen.

Ein Viertel Pfund feines Mehl wird mit Maß (einer Taſſe voll) warm gemachtem Bier oder Wein, 2 Eidottern und etwas Salz zerrührt, nebſt 2 Loth zerlaſſener Butter, 2 zu Schaum geſchlagenem Eiweiß und einem Löffel dicker, oder einem Loth trockener Hefen. (Die Maſſe muß ſo dick ſein, daß ſie an dem, was man hinein tunkt, hängen bleibt.) Man läßt nun ſolches aufgehen, tunkt das Beſtimmte hinein und legt es dann ſchnell in das kochende Schmalz, während man es ein Mal umdreht und ſchön gelb werden läßt.

  • Anmerk. Man kann zu allen Klaren, die nicht zu Fleiſchſpeiſen ge - braucht werden, einen Eßlöffel Rum geben.
16Allgemeine Vorbereitungsregeln.

38. Klare von Eiern.

Ein Achtel Maß friſche Milch wird mit ¼ Pfund feinem Mehl, 3 4 Eidottern, etwas Salz zerrührt, dann das von dieſen Eiern zu Schaum geſchlagene Weiße darunter gemiſcht, das Beſtimmte hinein getunkt und in kochender Schmelzbutter oder Schmalz gebacken.

39. Klare von Wein.

Ein Achtel Maß Wein, 2 Loth Butter, 2 Loth Zucker wer - den heiß gemacht, 6 Loth Mehl darin auf dem Feuer abge - rührt, etwas abgekühlt den ſteifen Schnee von 4 Eiern nach und nach darunter gemiſcht, das Beſtimmte damit dick beſtri - chen und in Schmelzbutter oder Schmalz gebacken.

40. Schnee zu ſchlagen.

Um einen recht ſteifen Schnee zu bekommen, von dem das Gerathen mancher Backwerke ſehr abhängt, nehme man recht friſches Eiweiß, laſſe aber ja nicht das Geringſte von den Dottern dazu kommen und ſchlage es an einem kühlen Ort, mit einem loſen Schneebeſen oder einer Gabel, am beſten auf einer flachen Schüſſel von Blech oder Zinn, immer von einer Seite unaufhörlich und gleichmäßig, bis der Schnee ſo dick und ſteif iſt, daß man ihn umwenden kann, welches eine Zeit von 10 15 Minuten erfordert. Etwas Zitronenſaft gleich in’s Eiweiß getröpfelt, befördert das Steifwerden ſehr. Man darf den Schnee, nachdem er geſchlagen iſt, keinen Augenblick ſtehen laſſen, wodurch er wäſſerig wird.

Soll der Schnee zu Klößchen auf Milch - oder Bierſuppen gebraucht werden, ſo ſchlage man geriebenen Zucker darunter.

41. Mandeln zu ſtoßen.

Die Mandeln werden in einem Topf mit kochendem Waſſer übergoſſen, worin man ſie ein wenig ſtehen läßt. Dann ſchüt - tet man das Waſſer ab, drückt die Mandeln aus den braunen Schalen, wäſcht und ſtößt ſie theilweiſe in einem Mörſer mit etwas Waſſer, Eiweiß oder Arrac nach Vorſchrift. Trocken geſtoßen werden die Mandeln ölig. Wird man beim Stoßen17Allgemeine Vorbereitungsregeln.unterbrochen, ſo muß jedenfalls der Mörſer, ehe er wieder ge - braucht wird, ausgewaſchen werden.

42. Butter zu Schaum zu rühren.

Iſt die Butter ſtark geſalzen, muß man ſie vorher auswa - ſchen, käſige Butter langſam ſchmelzen und abgießen; dann rührt man die Butter mit einem hölzernen Löffel immer nach einer Seite hin, bis ſolche weich wird und Blaſen wirft.

43. Mehl zu ſchwitzen.

Man läßt einen Stich Butter in einem eiſernen Topfe zer - gehen, gibt einige Löffel Mehl hinein und rührt es ſo lange, bis es ſich hebt. Es muß gahr ſein, aber nur gelblich wer - den. Waſſer oder Bouillon, welche man dazu rührt, muß kochend ſein. Soll das geſchwitzte Mehl zu Fleiſchſuppe, Haſen - pfeffer, Ragout oder Fricaſſee gebraucht werden, ſo kann man ſolches, wenn es vom Feuer kommt, nach dem Ausſchäumen des Fleiſches, ohne es erſt zu zerrühren, zu der kochenden Speiſe ſchütten, da es ſich durch das längere Kochen völlig auflöſ’t.

44. Mehl braun zu machen.

Man rührt ein reichliches Stück Butter in einem eiſernen Topfe bis zum Braunwerden, gibt dann Mehl hinzu und rührt es fortwährend, bis daſſelbe eine ſchöne braune Farbe erhalten hat. Bränzlich aber darf es ja nicht werden.

45. Hirſchhorn zu kochen.

Ein Pfund friſches Hirſchhorn wird klar gewaſchen, in einer Caſſerole mit 2 Maß kaltem Brunnenwaſſer zu Feuer geſetzt und 3 4 Stunden langſam gekocht, ohne es zu rüh - ren: weil es durch das Umrühren trübe wird. Darauf läßt man etwas davon kalt werden und wenn es nicht bloß ſich hält, ſondern recht feſt wird, ſo iſt es gut. Man läßt es, ohne es zu drücken, durch ein doppeltes Leinentuch laufen, damit es klar bleibe. Ein Pfund Hirſchhorn gibt gewöhnlich ¼ Maß feſte Maſſe und dieſes iſt hinreichend, ein Maß Gelee zu bereiten.

218Allgemeine Vorbereitungsregeln.

46. Hauſenblaſe aufzulöſen.

Man klopft die noch zuſammengerollte weiße blätterige Hau - ſenblaſe, welche die beſte iſt, mit einem Hammer weich und locker, ſo, daß ſie ſich zerſchneiden läßt, bedeckt ſie mit kaltem Waſſer, läßt ſie über Nacht darin weichen und ſetzt dieſelbe in einer Caſſerole zu Feuer und kocht ſie langſam ¼ Stunde. Sie muß ſich beinahe ganz auflöſen und ſieht, wenn ſie gut iſt, wie helles Waſſer aus. Man gibt nun dieſe Flüſſigkeit durch ein loſes Tuch (welches man vorher in kochendes Waſſer gelegt hat), und gebraucht ſie nach Vorſchrift. Je nachdem die Hauſenblaſe benutzt werden ſoll, wird ſie mit Waſſer, Milch oder Wein aufgelöſ’t. Fünf Loth gute Hauſenblaſe geben 2 Maß Gelee, ſonſt aber muß man mehr nehmen.

47. Stand von Kalbsfüßen zu bereiten.

Man nimmt 4 6 Kalbsfüße, je nachdem ſie groß ſind und man Gelee haben will; ſetzt ſie gut gereinigt, reichlich mit Waſſer bedeckt, zu Feuer; ſchäumt ſie gut aus und läßt ſie 3 4 Stunden langſam kochen, bis ſie zerfallen. Dann gibt man die Brühe, die gut eingekocht ſein muß, durch ein Haarſieb; ſtellt ſie bis zum andern Tage hin, wo man das Fett rein davon nimmt und den Bodenſatz vom Stand ab - ſchneidet. Zu einem halben Maß, an Gewicht 1 Pfund, von dieſem gereinigten Stand, gibt man ¾ 1 Maß Flüſſiges zum Umſtürzen. Die Bereitung des Gelee’s findet man in R.

48. Bierhefe zu wäſſern.

Die Hefe wird mit Waſſer durchgerührt und durch ein Sieb geſchüttet, damit alles Unreine zurückbleibe. Hat ſie ſich ge - ſenkt, ſchüttet man das braune Waſſer ab und friſches darauf und rührt ſie nochmals um, wodurch ſie das Bittere verliert und weiß wird. Man kann ſie mehrere Tage aufbewahren, wenn man täglich das Waſſer abgießt, und friſches, ohne ſie wieder zu rühren, hinzufüllt. Will man ſie gebrauchen, ſchüt - tet man das Waſſer rein davon. Ob ſie noch wirkſam iſt, kann man dadurch erproben, wenn man ein wenig von der - ſelben in heißes Waſſer fallen läßt; ſteigt ſie, ſo kann ſie noch19Allgemeine Vorbereitungsregeln.gebraucht werden, andern Falls hat ſie ihre Kraft verloren. Ein reichlicher Eßlöffel voll ſolcher dicker, iſt gleich einem Loth trockener Hefe.

49. Semmel zu braten für Suppen und Klöße.

Man ſetzt Butter zu Feuer, läßt ſie heiß werden, gibt dann das in Würfel, Streifchen oder Figuren geſchnittene Weißbrod hinein und rührt ſolches fortwährend ſo lange, bis es gelb geworden iſt.

50. Korinthen zu reinigen.

Nachdem Steine und größere Stiele aus denſelben geſucht worden ſind, gibt man ſie in ein Sieb, ſtellt dies in eine tiefe Schüſſel mit kaltem Waſſer und reibt die Korinthen zwiſchen den Händen. Die kleinen Stielchen werden dadurch loſe und theilen ſich dem Waſſer mit, doch muß dies einige Mal wiederholt werden.

51. Reis zu reinigen und zu blangiren.

Man ſucht die hülſigen Körner heraus, reibt den Reis mit Waſſer zwiſchen den Händen, gießt daſſelbe ab, ſetzt ihn mit kaltem Waſſer zu Feuer und ſchüttet ihn eben vor dem Kochen auf ein Sieb. Dieſe Behandlung iſt beſonders dann nöthig, wenn man den Reis zu Krankenſpeiſen oder zu Milchſpeiſen benutzen will; indem alle Säure, die derſelbe oft hat und welche die Milch zum Gerinnen bringt, ſich dadurch verliert.

52. Echten Sago zu reinigen.

Das Unreine wird herausgeſucht, der Sago gewaſchen, mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt, und wenn er warm iſt, auf ein Sieb geſchüttet; dieß noch ein Mal wiederholt, und er iſt zum Gebrauch fertig.

Kartoffeln-Sago würde ſich auf dieſe Weiſe auflöſen, man gebe ihn daher unabgebrüht in die kochende Bouillon oder Milch.

53. Scorzonern oder Schwarzwurzeln zu reinigen.

Man werfe jedes einzelne, gut gereinigte, 2 Zoll lang ge - ſchnittene Stück gleich in Waſſer, worin man Eſſig geſchüttet2*20Allgemeine Vorbereitungsregeln.oder Mehl gerührt hat, und laſſe die Scorzonern darin lie - gen, bis man ſie zu Feuer bringt. Auf dieſe Weiſe bleiben ſie ganz weiß.

54. Wurzelwerk zu Fleiſchſuppen und andern Speiſen vorzurichten.

Sellerieknollen werden gewaſchen, geſchält, in 4 8 Theile geſchnitten, die Herzblätter bleiben daran.

Peterſilienwurzeln werden gewaſchen, geſchrappt, der Länge nach 2 Zoll breit durchgeſchnitten und wenn ſie ſehr dick ſind, kreuzweiſe geſpalten. Beides nimmt man zu Rindfleiſchſuppen; Letztere nur zu Hühner - und Kalbfleiſchſuppen.

55. Vom Abrühren der Suppen, Saucen und Fricaſſee’s mit Eiern.

Das Abrühren geſchieht dann erſt, wenn die Speiſen gahr ſind, und zwar auf folgende Weiſe: man zerrührt die Eidotter, die jedoch ganz friſch ſein müſſen, mit wenig kaltem Waſſer, gibt etwas von der kochenden Brühe dazu, und ſo allgemach mehr, während man die Eidotter beſtändig rührt, zu der kochend heißen Speiſe gibt, dann dieſe gut durchrührt, wäh - rend man den Topf ſchnell vom Feuer nimmt.

56. Vom Blangiren.

Das Blangiren geſchieht meiſt bei Kalbfleiſch und Geflügel, das zu weißen Fricaſſees beſtimmt iſt. Das Fleiſch wird mit kaltem Waſſer zum Feuer geſetzt, vor dem Kochen, weil es ſonſt noch mehr an Kraft verlieren würde, abgeſchüttet und in kaltes Waſſer geworfen, worin man es einige Minuten lie - gen läßt. Darauf wird es abgetrocknet und auf verſchiedene Weiſe benutzt.

57. Eine gute Braeſe zu machen.

Sie dient dazu, verſchiedene Fleiſcharten, als Kalb - und Hammelfleiſch, ſo wie Tauben, Kücken und Enten darin gahr zu machen und ihnen einen angenehmen Geſchmack zu geben. Es gehört dazu eine Caſſerole mit einem ſchließenden Deckel nach der Größe der Portion des Fleiſches. Man belegt den21Allgemeine Vorbereitungsregeln.Boden derſelben mit Speckſcheiben, ſtreut gröblich gehacktes Nierenfett darüber und gibt folgende Gewürze und Kräuter darauf: ganzen Pfeffer, Nelken, ein paar Stücke Ingwer, ganze Charlotten oder dicke Zwiebelſcheiben, Dragon, einige Lorberblätter, eine gelbe Mohrrübe und Peterſilienwurzeln; was man davon nicht hat, kann wegbleiben. Auf dieſes wird das beſtimmte Fleiſch, welches mit Salz eingerieben iſt, gelegt, feſt zugedeckt, langſam gahr gedämpft, wenn es nöthig iſt, mit Bouillon nachgefüllt, angerichtet, mit einer Kraft -, Capern -, Trüffel - oder Sardellen-Sauce übergoſſen, wozu man den Satz der Braeſe benutzt.

58. Ein vorzügliches Gänſefett zu bereiten, was ſich ſehr lange friſch erhält.

Das Fett wird Tag und Nacht in Waſſer gelegt, während man in dieſer Zeit das Waſſer 3 4 Mal abgießt und wieder friſches darauf ſchüttet; dann wird es geſchnitten, mit etwas Salz zu Feuer geſetzt und langſam ausgeſchmolzen; doch muß es oft umgerührt werden. Iſt es ganz klar, und ſind die Schreven gelbbraun, ſo läßt man es durch einen Durchſchlag in einen ſteinernen Topf laufen, und ſtellt es 8 Tage hin. Alsdann nimmt man das Fett heraus, läßt aber den Boden - ſatz und den Gelee zurück und ſetzt es wieder mit einigen, in vier Theile geſchnittenen, ſauren Aepfeln zu Feuer, und läßt es damit kochen, bis ſolche weich ſind, ſchüttet nun wieder das Fett durch einen feinen Durchſchlag in den Topf, und bindet ihn andern Tages mit Papier zu.

59. Gute Butter zu machen.

Man ſorge dafür, das Vieh geſund und die Milchgeſchirre recht ſauber zu erhalten, bewahre die Milch an einem luftigen Orte auf und laſſe ſie nicht länger als bis zum dritten Tage ſtehen, ehe die Sahne abgenommen wird. Das Buttern laſſe man im Sommer an einem kühlen Ort geſchehen, die Milch gehörig aus der Butter kneten, ehe Waſſer dazu kommt, und dann dieſelbe ſo oft mit recht kaltem Brunnenwaſſer waſchen, bis das Waſſer, welches abgeſchüttet wird, ganz klar iſt. Die Butter zum Einmachen muß nicht zu ſchwach geſalzen,22Allgemeine Vorbereitungsregeln.und bis zum nächſten Tage hingeſtellt werden, wo ſie wieder gut durchgeknetet und in einen ganz reinen, am beſten in einen ſteinernen Topf, welcher mit etwas naßgemachtem Salz ausgerieben iſt (weil dadurch die Butter nicht am Topfe klebt), feſt eingemacht wird. Dann lege man ein leinenes, in ſtar - kem Salzwaſſer naßgemachtes Tuch darauf und ſtelle ihn in den Keller.

60. Vom Verbeſſern ſtark gewordener Butter.

Sollte die Milch nicht gehörig ausgewaſchen ſein, welches die häufigſte Urſache ſchlechter Butter iſt, ſo thut man wohl, die Butter nochmals gut durchzukneten und zwar mit etwas ſcharfem, weißem Eſſig, der aber wieder gut heraus gear - beitet werden muß. Darauf macht man ſie in gut gereinigte Töpfe ein und ſticht in jeden Topf 4 6 Süßholzſtangen bis auf den Grund hinein.

Nach Verlauf von einigen Wochen werden dieſe den ſtar - ken Geſchmack aufgenommen und die Butter ſich ganz bedeu - tend verbeſſert haben.

61. Rohen Schinken zu ſchneiden.

Man ſchneidet ihn wohl am profitlichſten mit einem ſchar - fen Meſſer an der dicken Seite bis zum Knochen durch, nimmt erſt eine etwas dickere Scheibe heraus, die Schwarte ein wenig weg, und nun ganz glatte, feine Scheiben davor her, doch muß man immer darauf achten, daß das Stück ordentlich bleibt. Die Scheibchen legt man auf ein Brett, ſchneidet alles Unanſehnliche davon, auch ſo viel Fett, daß nur ein Finger breites Rändchen daran bleibt, legt ſie zierlich auf einen Teller und verziert ſie mit einigen Peterſilienblättchen. Es wird grob geſtoßener Pfeffer, auch wohl Senf dazu gegeben. Soll der Schinken zum Butterbrod gegeben werden, ſo ſchneidet man zuvor die aufeinander gelegten Scheibchen in feine Streifchen.

62. Vom Schneiden und Entgräten der Häringe.

Die erſten Häringe ſollen zwar weder ausgenommen, noch abgeſpült werden; ich ſtimme indeß nicht mit ein, abgezogen werden ſie jedoch nicht.

23Allgemeine Vorbereitungsregeln.

Aeltere Häringe werden, je nachdem ſie mehr oder weniger ſalzig ſind, zwei, drei, bis ſechs Stunden an einem kalten Ort in ganz kaltes Waſſer gelegt; vorher aber müſſen ſie ausge - nommen und gut abgewaſchen ſein. Nachdem wird mit einem ſcharfen Meſſer die Haut, und zwar vom Kopfe nach dem Schwanz hin, abgezogen, doch darf dabei der Häring auf keine Weiſe zerfetzt werden. Iſt er nun abgezogen, ſo wird er auf ein Küchenbrett gelegt, ein feines Streifchen am Leib herunter abgeſchnitten, nochmals abgeſpült, mit der Hand das Waſſer abgeſtreift, auf das abgeſpülte Küchenbrett gelegt und ganz ſchräg, nach Gefallen ſehr fein, oder fingerdick geſchnitten. Im erſten Fall wird der Kopf auseinander gebogen, auf die be - ſtimmte Schüſſel gelegt und die feinen Scheibchen, die runde Seite nach außen, zu beiden Seiten ſchräg daran gelegt und zwar nach der Reihenfolge wie ſie geſchnitten ſind, bis der Schwanz den Schluß bildet. So ſchön die Häringe auf dieſe Weiſe gelegt werden können, ſo finde ich doch, daß ſie appe - titlicher ausſehen, wenn weniger Kunſt dabei angewandt iſt. Man wird ſicher ohne Weiteres mich verſtehen. Im zweiten Fall, nachdem der Häring recht ſchräg in dicke Scheiben ge - ſchnitten iſt, wird derſelbe ſo auf die Schüſſel gelegt, daß er ganz ſeine vorige Geſtalt wieder einnimmt und nur eine Seite zu ſehen iſt. Es können zwei bis drei auf eine Schüſſel ge - legt werden. Der Rand der Schüſſel wird mit Peterſilien - blättchen verziert. Einzelne Häringe legen ſich auch gut auf Deſſertteller, wo ſie alsdann eine runde Form erhalten.

Zum Butterbrod werden die Häringe entgrätet und zwar wie folgt: es wird ein Schnitt am Rückgrat herunter gemacht, der Häring am Schwanz durchgeriſſen, wobei mit dem Dau - men nachgeholfen werden muß. Das Fleiſch wird alsdann in Form der Sardellen geſchnitten, ſchrägwinkelig auf ein Teller - chen gelegt und mit feinem Oel und etwas Eſſig übergoſſen.

63. Ein gutes Kartoffelmehl zu bereiten.

Im September und October enthalten die Kartoffeln das meiſte Mehl. Sie werden rein gewaſchen, geſchält, wieder gut gewaſchen, auf einem Reibeiſen gerieben, das Geriebene mit vielem Waſſer durchgerührt und ſolches auf einen Durch - ſchlag geſchüttet. Das Durchgelaufene rührt man gut um,24Allgemeine Vorbereitungsregeln.läßt es durch ein Haarſieb in ein ſauberes, irdenes Geſchirr laufen und ſtellt es an einen Ort, wo kein Staub hinein fallen kann. Hat ſich das Mehl geſenkt, ſo ſchüttet man das Waſſer davon ab, gibt friſches dazu und rührt das Mehl vom Boden los. So wiederholt man das Abſchütten des Waſ - ſers und Losrühren des Mehles ſo lange, bis das Waſſer ganz klar iſt. Dann ſchüttet man es rein ab und läßt das Mehl etwas von der Luft antrocknen, ſchabt nun mit einem ſcharfen Löffel daſſelbe ab und legt es zum Trocknen dünne auseinander. Iſt das Mehl beinahe trocken, wird es mit einer Tortenrolle fein gerieben und vollends trocken gemacht, nur darf dies nicht am Ofen geſchehen.

64. Ueber die richtige Anwendung des Kartoffelmehls.

So ſehr ich das Kartoffelmehl zur guten Zubereitung man - cher Speiſe für unentbehrlich halte, ſo ſehr habe ich mich überzeugt, daß Manche durch unrichtige, oder übertriebene Anwendung deſſelben, die Speiſen zum Mehlkleiſter machen, weshalb ich es für nöthig halte, über den richtigen Gebrauch einige Worte zu ſagen.

Das Kartoffelmehl dient vorzüglich als Bindungsmittel zu Kraft - und Bratenſaucen, doch dürfen ſie dadurch nicht dick - lich gemacht werden. Ferner iſt es beim Kochen getrockneten Obſtes zu empfehlen, indem zuletzt ein wenig mit kaltem Waſ - ſer zu der Obſtbrühe gerührt wird, etwa ſo viel, als ſolche durch ſtärkeres Einkochen an Rundung gewinnen würde. Auch kann man es mit Nutzen beim Kochen der Gemüſe anwenden, indem man, wenn das Gemüſe gahr iſt, eine Kleinigkeit mit etwas kaltem Waſſer angerührt (ein Theelöffel voll reicht ſchon für mehrere Perſonen hin), über das Gemüſe ſchüttet, bevor es angerichtet wird. Die Brühe wird dadurch gebunden und das Gemüſe ſaftiger, als wenn erſterer durch ſtarkes Ein - kochen ihre wäſſerigen Theile benommen würden. Doch rathe ich allen Unkundigen, lieber zweimal eine Kleinigkeit zu einer Speiſe zu rühren, als ihr zu viel Conſiſtenz zu geben.

Alle Weinſaucen aber und Blancmangers werden durch Kartoffelmehl ganz und gar verdorben.

25Allgemeine Vorbereitungsregeln.

65. Tafelſalz zu machen.

Zu 6 Pfund gewöhnlichem Kochſalz gibt man 6 Maß Waſſer. Das Salz läßt man in dem Waſſer durch Umrühren ſich auf - löſen und dann einige Tage ruhig ſtehen, bis das Unreine auf dem Boden des Gefäßes ſich angeſetzt hat. Iſt dies Salz - waſſer ſo klar wie Brunnenwaſſer, ſo wird es in ein rein verzinntes Geſchirr abgeſchüttet, auf’s Feuer geſetzt, und wenn es zum Theil verkocht iſt, das ſich auf dem Boden angeſetzte Salz fortwährend und ſo lange mit einem Schaumlöffel her - ausgenommen und auf ein ausgeſpanntes Tuch zum Ablaufen des Waſſers gelegt, bis Alles verkocht iſt. Das nun gewon - nene Salz trocknet man auf großen Schüſſeln, entweder auf dem Ofen oder in einem Backofen, ſchützt es jedoch ſorgfältig vor Staub und ſorgt dafür, daß es durch zu große Hitze nicht anbrenne oder gelb werde.

Sollte das Salzwaſſer ſich nicht gut klären, ſo muß es vor dem Einkochen durch ein Flanelltuch filtrirt werden. Je reiner das Waſſer, deſto weißer wird das Salz.

66. Muſcheln und Krebſe ſchnell fett zu machen.

Man mache etwas Weißbrod in Milch ganz weich, verlän - gere es mit Milch zu einer ganz flüſſigen Brühe, und gieße ſolche eine Stunde vor dem Kochen über die Muſcheln oder Krebſe, welche dieſe Milch einſaugen.

67. Wachspapier. Zum Zubinden eingemachter Früchte in Ermangelung der Blaſen.

Zwei Perſonen halten einen Bogen dickes, weißes Papier über ein ruhiges Feuer, doch ſo, daß es nicht gelb werde, und eine dritte beſtreicht es mit geſchmolzenem Wachs.

68. Vom Aufbewahren verſchiedener Artikel.

Friſches Fleiſch hält ſich am beſten im Winter, hängend an einem kalten, luftigen Orte; im Sommer, um und um mit Brenneſſeln bedeckt im Keller auf einem Stein.

26Allgemeine Vorbereitungsregeln.

Geräucherte Schinken und Sommerwürſte mit Stroh umwickelt, in Leinen genäht, an einem kühlen, luftigen Orte hängend.

Feldhühner mehrere Wochen unverändert, wenn man ſie gleich nach dem Schießen und Ausnehmen ungepflückt tief in eine Kiſte mit Hafer ſteckt und ſolche zumacht.

Kartoffeln, wenn man ſie im März auf eine andere Stelle legt. Das Umpacken verhindert das ſtarke Auskeimen, wodurch die Kartoffeln ſehr an gutem Geſchmack verlieren.

Winterwurzeln (Möhren), wenn man auf einen Theil derſelben Kartoffeln ſchüttet. Sind dieſe im Frühjahr ver - braucht, ſo wird man finden, daß die Wurzeln noch ganz ſaftig und wohlſchmeckend geblieben ſind. Auf gleiche Weiſe kann man es auch mit Steckrüben (Kohlraben in der Erde) machen. Doch iſt dies bei der jetzt noch herrſchenden Kar - toffelfäule nicht anzurathen, ſondern man bewahre ſie, ſo lange dieſe noch dauert, ſchichtenweiſe in Sand gelegt, auf.

Rother und weißer Kohl (Kappus) bewahrt ſich, ſo lange es nicht friert, am beſten auf dem Boden (Speicher), dann im Keller. Sollte er durch Froſt gelitten haben, muß man ihn ruhig liegen laſſen, damit der Froſt wieder ausziehe. Dann aber hat er den guten Geſchmack verloren und läßt ſich nicht lange mehr aufbewahren.

Feldrüben bewahren ſich am beſten in einer tiefen Grube. Dies iſt aber etwas umſtändlich und man kann ſie auch da - durch bis Weihnachten gut erhalten, wenn man ſie draußen hinſchüttet und ſtark mit Laub oder Stroh bedeckt.

Zwiebeln erhalten ſich vorzüglich, wenn ſie im Herbſt, zum Abtrocknen einige Wochen dünn auseinander gelegt, vor dem Froſt in einen Korb gethan, und um und um reichlich mit Heu bedeckt werden.

Spargel erhalten ſich einige Tage ganz friſch, wenn man ſie an einem ſchattigen Orte tief in die Erde legt.

Aepfel halten ſich am beſten, wenn man ſie an einem trockenen Tage vorſichtig, damit ſie keine Fallflecke bekommen, pflückt, gleich in den Keller bringt, auf hölzernen Bänken27Allgemeine Vorbereitungsregeln.neben einander legt, und immer gehörig nachſieht, daß jeder angefaulte Apfel weggenommen wird.

Friſche Pflaumen (Zwetſchen), wenn man ſie an einem ſonnigen Tage mit Handſchuhen gleich in einen neuen ſteiner - nen Topf, worin noch kein Waſſer geweſen iſt, pflückt, den - ſelben mit einer Blaſe zubindet, in den Keller ſtellt, einen platten Stein, der längere Zeit in der Sonne geſtanden hat, darauf legt und nun den Topf ganz mit trockner Erde bedeckt.

  • Anmerk. Die Pflaumen ſind alsdann um Weihnachten noch ganz friſch, nur halten ſie ſich, wenn der Topf geöffnet iſt, nicht lange mehr, weßhalb man wohl thut, einige kleine Töpfe zu füllen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß hierzu nur ganz feſte Pflaumen, die nicht im Geringſten beſchädigt ſind, ge - nommen werden.

Abgeſchnittene Trauben, wenn man den Abſchnitt verlackt und ſie an einem kühlen, zugigen Orte aufhängt, nur dürfen die Trauben ſich nicht berühren.

Trauben am Stock, wenn man die kleinen, eben an - geſetzten Trauben in ein weites Medizinglas ſteckt, und ſolche ſo feſtbindet, daß die Trauben unberührt in den Gläſern wachſen können. Sie gewinnen dadurch an Süße, und wer - den vor Kälte geſchützt, beſonders, wenn man vor dem Frie - ren die Gläſer mit Werg (Hede) umbindet.

Zitronen halten ſich ſehr gut, wenn man ſie in einen neuen aufrecht ſtehenden Reiſerbeſen legt und dieſen in den Keller ſtellt.

Eier bleiben friſch, wenn man ſolche, die nach der Blüthen - zeit gelegt ſind, friſch in einem ſteinernen Topfe mit dünnem Kalkwaſſer bedeckt, in den Keller ſtellt. Monate lang nachher kann man die Eier noch zu Backwerk gebrauchen, da ſich das Weiße zu feſtem Schaum ſchlagen läßt.

Oder: man beſtreicht die ganz friſchen Eier mit geſchmol - zenem Talg und bewahrt ſie an einem kühlen Orte auf.

Mehl bewahrt ſich am beſten in einem Sacke, den man an einem trockenen, luftigen Orte aufhängt.

Baumöl, unverkorkt in einem luftigen Keller.

28Suppen.

B. Suppen.

I. Fleiſchſuppen.

1. Klare weiße Rindfleiſchſuppe.

Man rechnet, wenn die Geſellſchaft klein iſt, auf jede Per - ſon ¾ Pfund, bei einer großen Geſellſchaft ½ Pfund Fleiſch. Daſſelbe wird gewaſchen und mit doppelt ſo vielem Waſſer, als man Suppe haben will, zu Feuer geſetzt. Auf jede Per - ſon rechnet man bei einem Geſellſchaftseſſen Maß Suppe, alſo auch ¾ Maß Waſſer, wozu man gleich das nöthige Salz gibt, weil das Fleiſch nur in der erſten Stunde des Kochens das Salz annimmt und das ſpätere Hinzugeben des Salzes nur die Suppe würzt. Iſt das Fleiſch ſorgfältig ausgeſchäumt, gibt man eine fein geſchnittene Zwiebel hinzu, wodurch die Brühe an Kraft gewinnt, und läßt ſie, feſt zugedeckt, fort - während, aber nicht zu ſtark kochen. Eine Stunde ſpäter gießt man die Brühe durch ein Haarſieb, weil ſie nie ganz klar iſt, ſpült das Stück Fleiſch eben ab und ſetzt es mit der Brühe, die man vom Bodenſatz langſam abſchüttet, in dem ebenfalls umgeſpülten Topfe wieder zu Feuer nebſt einigen Scorzoner -, einer Sellerie - und Peterſilienwurzel. Hiermit läßt man die Suppe ferner kochen, während man zuweilen das Fett ab - nimmt, das der Bouillon den feinen Geſchmack benimmt. Man kann ein halbes Stündchen vor dem Anrichten Spargel oder Blumenkohl, was die Jahreszeit gerade bietet, hinein geben, nur muß beides eben abgekocht ſein, und darf ja nicht in der Bouillon zerkochen. Iſt das Fleiſch gahr, aber nicht zu weich gekocht, läßt man beliebige Klöße eben darin gahr kochen und richtet die Suppe an. Zugleich hat man Reis, für jede Per - ſon einen Eßlöffel gerechnet, abgebrüht und in Bouillon, wozu man ſo viel mehr Fleiſch genommen, gahr und dick gekocht; doch müſſen die Körner ganz bleiben. Derſelbe wird bei der Suppe (nach Belieben mit geriebenem Parmeſankäſe) herum - gereicht.

Rindfleiſchſuppe muß vom Kochen an, 3 Stunden kochen.

29Suppen.

2. Rindfleiſchſuppe mit Perlgerſte und Reis.

Wird gekocht wie die vorhergehende, nur mit der Abände - rung, daß, wenn die Brühe durch ein Haarſieb geſchüttet iſt, man verhältnißmäßig 1 2 Eßlöffel voll Mehl mit friſcher Butter durchſchwitzt, welches jedoch weiß bleiben muß, und die vom Bodenſatz abgeklärte Brühe hinzuſchüttet. Zugleich gibt man feine Gerſte nebſt etwas Wurzelwerk in die Suppe, ſpäter auch Spargel, Blumenkohl oder Scorzonerwurzeln, was die Jahreszeit bietet, und vor dem Anrichten die Herzblättchen der Sellerieknollen und beliebige Klöße. Man rührt die Suppe mit 1 2 Eidotter ab, indem man ſolche mit etwas Waſſer zer - rührt, und unter fortwährendem Rühren die kochende Suppe hinzu gibt. Sie muß gebunden, nur ja nicht zu ſämig ſein.

  • Anmerk. Will man Reis oder Sago zur Suppe nehmen, ſo gibt man dieſes ſpäter hinein. Man rechnet davon auf jede Per - ſon bei allen Fleiſchſuppen einen geſtrichenen Eßlöffel voll.

3. Schnell gemachte Rindfleiſchſuppe.

Für 6 7 Perſonen ſchneidet man 2 Pfund Fleiſch in kleine Würfel, läßt einige Löffel Mehl in 2 Stich friſcher Butter gelbbraun werden, gibt das Fleiſch hinzu und läßt es eben - falls ein wenig röſten, ſo wie nachher eine, in 8 Theile ge - ſchnittene Sellerieknolle, eine klein geſchnittene Zwiebel und eine geriebene gelbe Murzel (Möhre). Dies wird eine Weile gerührt und ſo viel kochendes Waſſer zugegoſſen, als man, zum Einkochen mitgerechnet, Suppe haben will. Eine bis Stunden läßt man Alles kochen und ſchüttet es durch ein Sieb. Der Reis wird allein gekocht, beim Anrichten mit dem Sellerie in die Suppe gegeben, und dieſe mit Eidotter und Muskat abgerührt.

4. Klare braune Rindfleiſchſuppe.

Die Bereitung dieſer braunen Kraftbrühe findet man in A. No. 12. Zu einer Geſellſchaft von 12 Perſonen nimmt man 6 Pfund Rindfleiſch und 1 Pfund rohen Schinken. Es werden braune Klöße No. 3 und Schwammklöße darin gemacht. Auch kann man nach Belieben braunen Sago darin kochen.

30Suppen.

5. Eine gute Suppe von Braten-Jus.

Man ſchmort eine fein geſchnittene Zwiebel mit reichlich friſcher Butter, läßt ein bis zwei Eßlöffel voll feines Mehl darin an - ziehen, und gießt dann ſo viel kochendes Waſſer hinzu, als man (zum Einkochen mitgerechnet) Suppe haben will. Nachdem Reis und eine geſchnittene Sellerieknolle darin weich gekocht ſind, gibt man Braten-Jus hinzu. Die vom Roſt-Beef No. 3 eignet ſich vorzüglich zu dieſer Suppe. Hat man reichlich Jus, ſo kann man eine Kraftſuppe daraus bereiten, das Mehl bleibt dann weg.

6. Kalbfleiſchſuppe.

Das Kalbfleiſch wie in No. 1, nach der Perſonenzahl, doch etwas reichlicher genommen, da ſolches weniger Kraft gibt, als Rindfleiſch. Nachdem es gut gewaſchen, mit Waſſer und Salz rein ausgeſchäumt, gibt man die Brühe nach Verlauf von einer ſtarken halben Stunde durch ein Sieb, ſchwitzt wie in No. 2, Mehl in Butter, ſchüttet die Kalbfleiſchbrühe vom Bodenſatz langſam hinzu, gibt eine Peterſilien - und einige Scorzoner - Wurzeln dazu, ſo wie ½ Stunde vor dem Anrichten abge - brühten Reis, und kocht die Suppe langſam, feſt zugedeckt, gahr. Später kann man Spargel oder Blumenkohl, was die Jahreszeit hat, jedoch vorher eben abgekocht, und 10 Minuten vor dem Anrichten Fleiſch - oder andere beliebige Klöße darin gahr kochen. Die Suppe wird mit Muskat, etwas fein ge - hackter Peterſilie und 1 2 Eidotter abgerührt.

Soll Griesmehl in der Suppe gekocht werden, bleibt das Mehl weg. Wird das Fleiſch nach derſelben gegeſſen, ſchneidet man es vor dem Kochen in paſſende viereckige Stückchen, und gibt eine Meerrettig-Sauce dabei.

Kalbfleiſchſuppe muß 2 Stunden kochen.

7. Kalbfleiſchſuppe für Kranke.

Es wird dazu ein gutes, fleiſchiges Stück genommen, wie oben mit etwas Salz ausgeſchäumt, die Brühe durch ein Sieb geſchüttet, mit Reis, der in kochendem Waſſer abgebrüht iſt, gahr gekocht. Hat man Spargel oder Scorzoneren, ſo kann31Suppen.man ſolche abgekocht darin weich kochen, auch ein wenig fein gehackte Peterſilie dazu geben und die Suppe, wenn es dem Kranken erlaubt iſt, mit einem friſchen Eidotter abrühren.

8. Suppe von Midder (Kalbsmilch).

Das Midder wird nach A. No. 16 vorgerichtet, in kleine Würfel geſchnitten und in Butter und Mehl gelb gemacht, mit Kalbfleiſchbrühe eine Weile gekocht, dann mit etwas fein gehack - ter Peterſilie, Muskatblüthe und Eidotter abgerührt. Auch für Kranke iſt dies eine paſſende Suppe, dann aber muß das Ge - würz wegbleiben und das Mehl mit wenig Butter nur weiß geſchwitzt werden.

9. Hammelfleiſchſuppe.

Das Fleiſch wird in Stückchen gehauen, gut gewaſchen, mit Salz ausgeſchäumt, Wurzelwerk, eine fein geſchnittene Zwiebel und einige in Würfel geſchnittene Kartoffeln hinein gegeben. Letztere müſſen ganz zerkochen, iſt dies nicht der Fall, weil manche Kartoffeln ſich nicht auflöſen, ſo reibt man ſie durch ein Sieb. Eine halbe Stunde vor dem Anrichten wird Gries - mehl hinein geſtreut, und wenn dies gahr iſt, gibt man Kar - toffel-Klöße in die Suppe und rührt ſie nach Verlauf von 10[Minuten] mit gehackter Peterſilie, Muskat und Eidotter ab. Sie muß 3 Stunden kochen.

10. Hühnerſuppe.

Zu 4 5 Perſonen rechnet man ein großes, fettes Huhn. Daſſelbe wird mit Salz gehörig ausgeſchäumt, die Brühe, wie bei allen Fleiſchſuppen, durch ein Sieb geſchüttet und mit einer Peterſilien-Wurzel gahr gekocht, was ungefähr 3 Stun - den Zeit erfordert. Ein und eine halbe Stunde vorher gibt man gut abgebrühten Reis, oder nach Belieben Perlgerſte zur Suppe, die jedoch wohl ½ Stunde länger kochen muß. Krebs - klöße und Krebsbutter ſind vorzüglich gut darin; in Erman - gelung derſelben nehme man Klöße nach Belieben und rühre die Suppe mit etwas fein gehackter Peterſilie, Muskatblüthe und Eidotter ab. Sie muß, wie auch die vorhergehenden Fleiſchſuppen gebunden, nur ja nicht breiig gekocht werden,32Suppen.wodurch das Feine verloren geht. Das Huhn kann mit der Sauce P. No. 30 gegeſſen werden.

Für Kranke läßt man Klöße und Muskat weg.

11. Taubenſuppe für Kranke.

Die Tauben werden mit Waſſer und Salz rein ausgeſchäumt, feine Perlgerſte oder Reis hineingegeben, ſo wie ½ Stunde vor dem Anrichten abgekochte Spargelköpfe oder etwas Blumen - kohl, was man haben kann. Iſt dem Kranken ein Eidotter erlaubt, ſo wird die Suppe damit abgerührt.

Sie muß, wenn die Tauben jung ſind, , im andern Fall 2 Stunden kochen.

12. Krebsſuppe.

Man kocht nach No. 1 eine gute Bouillon und zu 12 Per - ſonen etwa 24 Stück Krebſe. Dann wird das Fleiſch aus Scheeren und Schwänzen gebrochen, die ſämmtlichen Schalen im Mörſer nicht zu fein geſtoßen und über Feuer mit einem großen Stück friſcher Butter durchgerührt, bis dieſe roth wird und zu ſteigen anfängt. Nun läßt man darin ſo viel Mehl anziehn, daß die Suppe davon gebunden wird, gießt Fleiſch - brühe hinzu und das Ganze durch ein Haarſieb zu der kochenden Bouillon. Kurz vor dem Anrichten giebt man Krebsklöße, nach L. No. 2, Midder (Kälbermilch), Krebsköpfe gefüllt, mit der Maſſe, von der man Schwammklöße macht, hinein, und rührt die Suppe mit Eidotter ab; doch darf ſie ja nicht zu ſämig ſein, was überhaupt bei allen Geſellſchaftsſuppen ver - mieden werden muß.

13. Aalſuppe mit Bouillon.

Man kocht Rindfleiſch-Bouillon und in derſelben Sellerie - und Peterſilienwurzeln nebſt einem tiefen Teller voll geſchälter, in 4 Theile geſchnittener guter Birnen weich. Dann nimmt man 2 3 Pfund kleine Aale, zieht die Haut ab, ſchneidet ſie in 3 Finger breite Stücke, wäſcht ſie rein, und läßt ſie in kochen - dem Waſſer und Salz halb gahr kochen, thut ſie in die Suppe, nebſt feinen Suppenkräutern, einigen Zitronenſcheiben, macht dieſelbe mit in Butter gelb geröſtetem Mehl gebunden und gibt33Suppen.kurz vor dem Anrichten Fleiſch - oder Schwammklöße hinein. Die Zeit des Kochens iſt, wie bei Rindfleiſchſuppe.

14. Aalſuppe mit Waſſer.

Kleine Aale werden abgezogen, in 3 Finger breite Stücke geſchnitten, geſalzen, gewaſchen und abgetrocknet, in Zwieback und Salbei gedreht, mit Butter gelb gebraten. Unterdeß läßt man einige Löffel Mehl in Butter anziehn, ſchüttet Waſſer hinzu und läßt folgende Kräuter darin eine Weile kochen: Kerbel, Portulac oder Sauerampfer, etwas Thimian, Majoran, Baſilikum, Kopfſalat und was man ſonſt dieſer Art hat; Alles fein geſchnitten, nebſt Muskat und etwas Pfeffer, gibt die Aale hinein und rührt die Suppe mit 1 2 Eidottern ab.

15. Fiſchſuppe.

Hechte oder Karpfen werden in Stücke geſchnitten, in Mehl umgedreht und mit Weißbrodſchnitten in Butter gelb gebraten. Dann ſchüttet man Bouillon, die mit Wurzelwerk und Zwie - beln gekocht iſt, oder auch friſche Erbſenbrühe dazu, läßt dies noch eine Weile kochen, rührt es kurz vor dem Anrichten durch ein Sieb, läßt es wieder zum Kochen kommen, gibt fein ge - hackte Peterſilie hinein, die nicht durchkochen muß, damit ſie ihre grüne Farbe behalte. Es wird in Würfel geſchnittenes und in Butter geröſtetes Weißbrod dabei gegeben.

Wenn die Brühe vorher gekocht iſt, ſo läßt ſich dieſe Suppe in einer Stunde bereiten.

16. Mock Turtle Suppe.

Es wird hierzu für 24 30 Perſonen eine kräftige Bouillon von 8 10 Pfund Rindfleiſch mit Wurzelwerk gekocht. Zu - gleich bringt man einen großen Kalbskopf, eine Schweine - ſchnauze und Ohren, einen Ochſengaumen und eine geräucherte Ochſenzunge zu Feuer und kocht dies Alles gahr, aber nicht zu weich. Kalt, ſchneidet man es in kleine, länglich viereckige Stückchen, gibt das Fleiſch in die Bouillon, nebſt braunem Gewürz, ein Paar Meſſerſpitzen Cayenne-Pfeffer, einige Kalbs - midder in Stückchen geſchnitten (ſiehe Vorbereitungsregeln), kleine Sauciſſen, ſo viel Kalbskopfbrühe, daß man hinreichend334Suppen.Suppe hat, und macht dies mit in Butter braun gemachtem Mehl gebunden. Nachdem dies Alles ¼ Stunde gekocht hat, kommen noch Klöße von Kalbfleiſch, einige hart gekochte Eier in Würfel geſchnitten, ein Paar Eßlöffel Engl. Soja hinzu, und wenn die Klößchen einige Minuten gekocht haben, ½ Fla - ſche Madeira und auch Auſtern, wenn man ſie haben kann. Dann wird die Suppe ſogleich angerichtet.

  • Anmerk. Der Soja macht die Suppe gewürzreicher, kann jedoch gut wegbleiben, und ſtatt Madeira kann man weißen Franz - wein und etwas Rum nehmen. Sowohl die Bouillon als Kalbskopf können ſchon am vorhergehenden Tage, ohne Nachtheil der Suppe, gekocht werden.

17. Mock Turtle Suppe einfacher zubereitet.

Ein großer Kalbskopf wird gut gereinigt, nebſt einem Och - ſenmaul, Wurzelwerk und Möhren gahr, doch nicht ganz weich gekocht und kalt in kleine, länglich viereckige Stückchen ge - ſchnitten. Dann macht man einige Charlotten, Dragon und Mehl in ſteigender Butter braun, rührt gute Bouillon und Kalbskopfbrühe dazu, gibt das geſchnittene Fleiſch, Cayenne - Pfeffer und braunes Gewürz hinein und läßt es ¼ Stunde kochen. Dann kommt noch dazu: ſtatt Madeira ½ Flaſche Graves und ein Glas Arrac, Kalbfleiſch-Klöße und einige hart gekochte, in Würfel geſchnittene Eier. Dieſe Suppe muß recht gebunden, doch ja nicht dicklich ſein, man kann alſo, ehe der Wein dazu gegeben wird, entweder noch braunes Mehl oder Brühe hinzufügen.

18. Kerry-Suppe.

Für 12 Perſonen werden 2 Hühner in Butter und Zwie - beln gelb gemacht, dann in Kalbfleiſchbrühe gahr gekocht, mit einem Loth Thamarinde und einer Meſſerſpitze Spaniſchem Pfeffer gewürzt. Eine Stunde vor dem Anrichten ½ Eßlöffel voll Kerry-Pulver (deſſen Zubereitung in den Vorbereitungs - regeln zu finden iſt), durchgerührt und vor dem Anrichten werden Kalbfleiſchklöße darin gahr gekocht.

Jenachdem die Hühner jung oder alt ſind, hat man bei die - ſer Suppe auf Stunden zu rechnen.

35Suppen.

19. Haſenſuppe von einem ganzen Haſen.

Man reinige einen großen Haſen, fange das Blut ſorgfältig auf, zerſchlage die Knochen, zerſchneide das Fleiſch, jedoch wird der Rücken zurückgelegt, und koche Beides mit 2 3 Pfund Rindfleiſch, 3 Loth Zwiebeln, einigen Nelken und Pfefferkör - nern, gelben Wurzeln, Suppenkräutern und einigen Schnitten rohen Schinken gehörig aus. Der Rücken wird mit reichlich Butter und Sahne weich gebraten, in zierliche Stücken ge - ſchnitten und mit einigen Fleiſchklößchen in die Terrine gelegt; vorher aber die Sauce nebſt dem Blut an die Suppe gethan, ſolche mit bräunlich gebratenem Mehl ſämig gemacht, Alles durch ein Sieb gerührt, wieder zu Feuer geſetzt, mit ¼ Fla - ſche Portwein, einer kleinen Meſſerſpitze Cayenne-Pfeffer und dem nöthigen Salz nur eben durchgekocht und zu dem Uebri - gen in die Terrine geſchüttet.

In Ermangelung des Haſenblutes nehme man etwas Schwei - neblut. Zum Kochen dieſer Suppe gehören, in Bezug auf das Kochen des Rindfleiſches, 3 Stunden.

20. Haſenſuppe von übergebliebenem Haſenbraten.

Iſt noch gutes Fleiſch an einem Haſenbraten, der ſchon zur Tafel geweſen iſt, wird dies ganz fein gehackt, hinzugegeben: etwa für 8 Pfennig in Waſſer eingeweichtes und ausgedrücktes Weißbrod, 1 Ei dick friſche Butter, 2 Eier, Nelken, Muskat und Salz. Hiervon kleine Klöße aufgerollt, wovon man erſt einen in der Suppe aufkochen läßt, um zu ſehen, ob ſie locker werden; man gibt ſonſt ein wenig Waſſer, im andern Falle geriebenes Weißbrod hinzu. Dann wird das Knochengerippe in kleine Stückchen gehauen. Zugleich ſchneidet man für 8 Per - ſonen 2 Pfund Rindfleiſch in kleine Würfel, macht in reichlich Butter einige Scheiben rohen Schinken, 4 5 Zwiebeln, eine Peterſilien -, Sellerie - und gelbe Wurzel (Möhren), in Schei - ben geſchnitten, nebſt 2 3 Löffel Mehl braun, läßt dann das Fleiſch und zuletzt die Haſenknochen darin röſten; gibt nun ſo viel Waſſer, als nöthig iſt, hinzu, auf jede Perſon etwa ½ bis ¾ Maß gerechnet. Wenn Sauce vom Haſen da iſt, kommt ſie hinzu. Iſt das Fleiſch ausgekocht und das Wurzelwerk weich, reibt man die Suppe durch ein Sieb, bringt ſie wieder zum Kochen, würzt ſie mit Salz, Muskat und Nelken, kocht3*36Suppen.die Klöße darin gahr und richtet ſie an. In Ermangelung des Haſenfleiſches ſind auch Schwammklöße ſehr gut darin.

Zum Kochen gehören Stunden.

21. Einfache Haſenſuppe, oder andere braune Suppe.

Recht viel Zwiebeln werden in reichlich Butter braun ge - macht, Mehl gleichfalls darin gebräunt, das zerhackte Haſen - gerippe, oder auch Knochen von anderem, gutem gebratenem Fleiſche nebſt Wurzelwerk eine Weile darin durchgebraten und kochendes Waſſer und Bratenjus hinzugeſchüttet, mit Salz, Muskat und Nelken gewürzt und nachdem es 1 Stunde gekocht, durch ein Sieb gegeben, wieder zum Kochen gebracht, Schwamm - oder Griesmehl-Klößchen hinein gegeben, oder mit in Butter gebratenen kleinen Weißbrodſcheiben angerichtet.

22. Feldhühnerſuppe.

Wird wie Haſenſuppe bereitet; man kann ſtatt Klöße das Bruſtfleiſch in feine Scheiben ſchneiden und in der Suppe an - richten.

23. Krammetsvögelſuppe.

Man rechnet auf jede Perſon einen Krammetsvogel. Dieſe werden mit etwas Salz, in reichlich Butter feſt zugedeckt, lang - ſam weich gebraten. Das Bruſtfleiſch in feine Scheiben ge - ſchnitten, das Knochengerippe im Mörſer zerſtoßen. Dann wird letzteres mit einigen Scheiben Sellerie, Möhren und Zwiebeln in der Krammetsvögel-Butter gedämpft, Mehl darin eine Weile gerührt und mit guter Bouillon oder Waſſer eine Stunde lang - ſam gekocht. Das Fett abgenommen, durchgegeben, wieder auf - gekocht, Schwamm - oder Griesmehl-Klöße darin gahr gekocht und mit dem Bruſtfleiſch und Muskat angerichtet.

Zeit des Kochens Stunden.

II. Suppen von Feldfrüchten oder Kräutern.

24. Kartoffelſuppe.

Es wird ein Stück Fleiſch mit Salz oder auch Knochen von gutem Fleiſch, die klein gehauen und gewaſchen ſind, zeitig zu37Suppen.Feuer geſetzt, ausgeſchäumt, Kartoffeln, Zwiebeln, recht viel Purree und Sellerieknollen hinein gegeben und dies Alles feſt zugedeckt, ſtark und wohl 3 Stunden gekocht. Die Sellerie - knollen werden jedoch, ſobald ſie weich ſind, herausgenommen, die Suppe durch ein Sieb gerührt, wieder zum Kochen ge - bracht, die Sellerieknollen nebſt gehackten Sellerie - oder Peter - ſilienblättern hinein gegeben und angerichtet.

25. Suppe von jungen Gemüſen.

Man läßt in einem Stich Butter Mehl anziehn, gibt ſo viel Bouillon oder Waſſer, als man Suppe haben will und Salz hinzu, und läßt folgende junge Gemüſe, klein geſchnitten, darin gahr kochen. Wurzeln, Kopfſalat, Spinat, Sauerampfer, Por - tulac und junge Erbſen. Dann wird die Suppe mit fein ge - hackter Peterſilie und Eidottern abgerührt und in Butter ge - röſtetes Weißbrod dabei gegeben.

Zum Kochen dieſer Suppe ſind Stunden hinreichend.

26. Suppe von jungen Erbſen.

Die Erbſen läßt man, ohne ſie zu waſchen, in einem Stück zergangener Butter eine Weile ſchwitzen, ſo wie ſpäter darin nach Portion der Suppe, 1 2 Löffel Mehl, doch muß das - ſelbe weiß bleiben. Dann ſchüttet man ſo viel Bouillon oder Waſſer zu, als man Suppe haben will und gibt, wenn die Erbſen gahr ſind, Salz und gehackte Peterſilie dazu. Man kocht Fleiſch - oder Griesmehlklöße darin, oder gibt in Butter geröſtetes Weißbrod dazu.

Zeit des Kochens wie die vorhergehende Suppe.

27. Suppe von zu hart gewordenen Erbſen.

Dieſe laſſen ſich am beſten zur Suppe benutzen. Man ſetzt ſie mit einem guten Stück Butter und weichem kochenden Waſſer zu Feuer, läßt ſie weich kochen und rührt ſie durch ein Sieb. Die Brühe bringt man wieder zum Kochen, gibt Salz, in Butter gelb geröſtetes Mehl mit Zwiebeln hinein, kocht Kar - toffelklöße darin und rührt gehackte Peterſilie durch.

Zum Kochen gehören 2 Stunden.

38Suppen.

28. Suppe von getrockneten Erbſen.

Man muß die Erbſen, je nachdem ſie gut ſind, 2 auch wohl 3 Stunden vor dem Anrichten zu Feuer bringen und zwei Mal, jedes Mal nach einer halben Stunde Kochens abſchütten und mit friſchem, weichem Waſſer ferner kochen laſſen. Man kann nach Belieben ein Stück Rindfleiſch, oder eine geräucherte Mettwurſt, oder Schweinſchnauze und Ohren in der Suppe kochen. Letztere aber, wenn ſie ſehr ſalzig ſind, muß man vor - her in Waſſer halb gahr werden laſſen, weil das Salz die Erbſen hart macht. Die geräucherte Wurſt muß heiß abge - waſchen und wenn ſie etwa ſehr trocken ſein ſollte, die vorige Nacht eingewäſſert ſein, wodurch ſie weicher wird. Das Fleiſch muß man mit wenig Salz ausſchäumen und die abgeſchütteten Erbſen hineingeben. Was es nun an Fleiſch ſein ſoll, läßt man mit den Erbſen und reichlich Purree und Sellerieknollen weich werden, während man im Anfang zuweilen einen Guß kaltes Waſſer nachſchüttet, welches das ſchnellere Weichwerden befördert. Sie müſſen ununterbrochen, aber nicht zu ſtark ko - chen. Dann nimmt man das Fleiſch und die Knollen heraus, reibt die Erbſen durch einen Durchſchlag und läßt ſie mit in Butter gelb gebratenen Zwiebeln, Salz, dem Fleiſch und den Knollen eben durchkochen. Es wird in Butter geröſtetes Weiß - brod dabei gegeben.

Die Suppe muß zwar nicht dick, aber ſehr gebunden ſein. Iſt dies nicht der Fall, kann man ſich mit in Butter angezo - genem Mehl helfen.

  • Anmerk. Hat man Erbſen, die nicht weich werden, ſo gibt man eine weiße Bohne groß gereinigte Pottaſche zu denſelben. Auch befördert ein Stück Glas von einer Flaſche, gleich mit den Erbſen zu Feuer geſetzt, einigermaßen das Weichwerden. So auch das Hineinſchneiden einiger Zwiebeln gleich nach dem Abſchütten. Man hüte ſich aber, ſowohl Erbſen, als jede andere Art von Hülſenfrüchten in weiß glaſirten Töpfen zu kochen, weil ſie darin gekocht, völlig hart bleiben.

29. Weiße Bohnenſuppe.

Wird wie Erbſenſuppe gekocht. Hat man feinſchalige Boh - nen, kann man ſie nach Belieben in der Suppe ganz laſſen. Es gehört dann mit Butter angezogenes Mehl, Pfeffer und viel Purree darin, Zwiebeln können dagegen weg bleiben.

39Suppen.

30. Linſenſuppe.

Auch dieſe wird wie Erbſenſuppe mit einer Mettwurſt oder einem Stück Bauchſpeck gekocht, jedoch bleiben die Linſen darin ganz und man macht mit den Zwiebeln zugleich Mehl in Butter gelb, um die Suppe damit gebunden zu machen. Es wird fei - ner Eſſig dazu gereicht.

Die Zeit des Kochens wie bei der Erbſenſuppe.

31. Sauerampferſuppe.

Es wird Mehl mit reichlich friſcher Butter gelb gemacht, ein guter Theil abgeſtreifte und gewaſchene Sauerampferblätter darin durchgerührt, bis ſie zergehn, dann mit Kalbfleiſchbouillon oder Waſſer und Salz durchgekocht, mit Muskat, dicker Sahne und einigen Eidottern abgerührt und auf geröſtetem Weißbrod angerichtet, oder Eierklößchen darin gemacht.

Zum Kochen gehören ¾ Stunden.

32. Kerbelſuppe für Kranke paſſend.

Butter und Mehl wird gelb gemacht, mit Kalbfleiſch-Bouillon oder Waſſer fein gerührt, mit Salz, einem guten Theil gewa - ſchenem und fein gehacktem Kerbel durchgekocht, mit 1 Eidotter abgerührt und auf geröſtetem Weißbrod angerichtet. Letzteres bleibt für Kranke weg und ſtatt des Mehls kann man die Suppe mit Weißbrod gebunden machen.

Gleichfalls ¾ Stunden.

33. Kräuterſuppe.

Man nehme von Sauerampfer, Portulac, Baſilikum, Kopf - ſalat, Spinat, Dragon, Pimpernell, Schnittlauch und über - haupt was man von paſſenden Kräutern hat, doch von den ſtärkern weniger, zuſammen einige Hände voll, waſche und ſchneide ſie fein. Schwitze dann ein gutes Stück Butter mit ſo vielem Mehl, als man zur Suppe nöthig hat und gebe die Kräuter dazu, welche man mit Bouillon oder Waſſer fein rührt und nachfüllt und mit Salz, Kerbel und Peterſilie, Beides fein gehackt, durchkocht. Kartoffel - oder Eierklöße werden hinein gegeben und die Suppe mit Eidottern abgerührt.

Deßgleichen ¾ Stunden.

40Suppen.

III. Wein - und Bierſuppen.

34. Weiße Weinſuppe.

Zwei Eßlöffel Stärke oder feines Mehl, 6 Eidotter werden mit einer Flaſche Wein und einer Flaſche Waſſer angerührt, mit Zucker gehörig verſüßt und mit einigen Zitronenſcheiben, aus denen man die Kerne nehmen muß, über ſtarkem Feuer fortwährend bis vor dem Kochen ſtark gerührt und ſchnell in die Suppenterrine geſchüttet, in der man etwas Blüthe zer - rührt hat. Das Durchkochen bringt die Suppe zum Gerin - nen. Dann legt man von dem mit Zucker zu Schaum ge - ſchlagenen Weißen mit einem Eßlöffel kleine Klößchen auf die Suppe, beſtreut ſolche ſtark mit Zucker und Zimmet und deckt die Terrine ſchnell zu, damit der Schaum gahr werde. Man gibt Zwieback dabei. Dieſe Portion iſt für 8 10 Perſonen hinreichend.

35. Schaumſuppe von weißem Wein.

Zu dem angegebenen Verhältniß (Nro. 34) nimmt man die ganzen Eier und die Hälfte des Mehls und ſchlägt Alles über ſtarkem Feuer mit einem Schaumbeſen, bis vor dem Kochen, weil durch das Kochen augenblicklich der Schaum vergeht und die Suppe gerinnt.

36. Sagoſuppe mit rothem Wein.

Der Sago wird zwei Mal mit heißem Waſſer abgebrüht, mit kaltem, weichem Waſſer zu Feuer gebracht und mit eini - gen Zitronenſcheiben weich gekocht, welches etwa 2 Stunden dauert. Dann gibt man eben ſo viel rothen Wein, als man Suppe hat, dazu, verſüßt ſie gehörig mit Zucker, läßt ſie eben zum Kochen kommen und richtet ſie mit etwas feinem Zimmet an. Man gibt Bisquit oder friſchen Zwieback dabei.

37. Suppe von Perlgerſte (Graupen) mit weißem Wein.

Die Gerſte wird in’s kochende Waſſer geſchüttet, mit etwas friſcher Butter und einigen Zitronenſcheiben, wodurch ſie weißer und ſchneller weich wird, gahr gekocht. Eine Stunde vorher41Suppen.gibt man gewaſchene Roſinen dazu und beim Anrichten Salz, Zimmet, Wein und Zucker, und rührt die Suppe mit 1 2 Ei - dottern ab.

  • Anmerk. Auch ohne Wein iſt dies eine angenehme Suppe; dann aber muß man, nachdem die Gerſte eine Stunde gekocht hat, für 6 8 Perſonen eine ganze in Scheiben geſchnittene Zi - trone ohne Kerne hinein geben und eine Stunde vor dem Anrichten reichlicher Roſinen.

38. Eine ſehr angenehme Suppe von grober Gerſte.

Es wird ein Pfund grobe Gerſte mit einem Stückchen fri - ſcher Butter, einigen Stückchen Zimmet und wenig kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt, nach und nach ein Guß kaltes Waſſer dazu gegeben und recht weich gekocht, welches, jenachdem die Gerſte ſich gut kocht, 2 Stunden Zeit erfordert. Dann wird die Suppe ſcharf durch ein Sieb gerührt, wobei, wäh - rend des Durchrührens etwas Waſſer über die Gerſte geſchüttet wird, um alles Sämige der Suppe zuzuwenden. Darnach werden ½ Pfund gut gewaſchene Roſinen in der Suppe weich gekocht, welches etwa ¾ Stunde dauert, doch kann man dieſe nach Belieben auch ſchon früher allein kochen, die Suppe als - dann nach dem Durchrühren zum Kochen bringen und die Ro - ſinen ſammt der Brühe dazu ſchütten. Die Suppe muß recht ſämig, doch ja nicht zu dick ſein. Etwas Salz darf nicht ver - geſſen werden. Beim Anrichten werden 2 friſche Eidotter mit ¼ Maß weißem Wein angerührt und die kochende Suppe nach und nach dazu gerührt. Dieſe Portion iſt auf 8 Per - ſonen berechnet.

39. Griesmehlſuppe mit Korinthen und Wein.

Zu Maß Waſſer nehme man 3 Loth Griesmehl, 3 Loth Zucker, 3 Loth Korinthen, einen gehäuften Theelöffel Salz, ½ Taſſe weißen Wein und 1 Eidotter. Das Waſſer wird kalt mit den gewaſchenen Korinthen, einer großen Bohne dick Butter und einem Stückchen Zimmet von der Länge eines hal - ben Fingers, zu Feuer geſetzt und wenn es kocht, das Gries - mehl langſam hinein geſtreut, Zucker und Salz dazu gegeben und zugedeckt ſo lange, doch nicht zu ſtark, gekocht, bis das Griesmehl ſich nicht mehr ſenkt. Dann wird das Eidotter mit42Suppen.etwas Wein angerührt, der übrige zur Suppe geſchüttet und das Eidotter allgemach dazu gerührt.

Es iſt dieſe Portion auf zwei Perſonen berechnet.

Auch Roſinen ſind in dieſer Suppe recht angenehm; dieſe aber müſſen vor dem Einſtreuen des Griesmehles eine Weile kochen, weil ſie oft ¾ 1 Stunde Kochens bedürfen.

40. Schaumbierſuppe.

Ein Maß Bier, eben ſo viel Waſſer, 2 Eßlöffel feines Mehl, 4 ganze Eier, Zucker, Zitronenſcheiben und Zimmet nach Ge - ſchmack, ſchlägt man mit einem Schaumbeſen über ſtarkem Feuer bis vor dem Kochen, und ſchüttet es ſchnell in die Sup - penterrine. Man gibt Zwieback dazu.

41. Bierſuppe mit Roſinen.

Man kocht reichlich Roſinen mit Waſſer und Weißbrod ſo lange, bis erſtere weich ſind. Dann ſchüttet man ſo viel Bier hinzu, daß es recht kräftig ſchmeckt, verſüßt es mit Zucker, und gibt, wenn es kocht, nach Portion der Suppe ½ 1 Eßlöffel voll mit Waſſer angerührtes Mehl hinzu und rührt die Suppe mit einigen Eidottern und etwas Zimmet ab. Sie darf we - der zu dünn, noch zu dicklich ſein.

In Ermangelung der Eier rühre man das Mehl mit guter Sahne oder auch mit Milch an.

42. Schnell gemachte Bierſuppe.

Auf jede Perſon rechne man ¼ Maß Waſſer, eben ſo viel Bier, laſſe es kochen, gebe den nöthigen Zucker und eine Meſ - ſerſpitze Salz hinzu. Dann rühre man 1 Eidotter und einen gehäuften Theelöffel Kartoffelmehl zuſammen mit etwas kaltem Waſſer an, gebe unter beſtändigem Rühren nach und nach etwas von dem kochenden Bier hinzu und gieße ſolches hinein, indem man die Suppe gut durchrührt, den Topf vom Feuer nimmt und noch eine kleine Weile rührt, welches das Gerin - nen verhütet.

Nach Belieben kann man das Eiweiß mit Zucker zu Schnee ſchlagen, ſolches mit einem Löffel abſtechen, auf die angerich - tete Suppe legen und mit Zucker und Zimmet beſtreuen.

43Suppen.

43. Bierſuppe mit Brod.

Halb Schwarz -, halb Weißbrod wird mit wenig Waſſer ganz weich gekocht, durch ein Sieb gerührt, Korinthen, Zitronen - ſcheiben, Bier und Zucker hinein gegeben, und wenn die Ko - rinthen weich ſind, mit Eidotter abgerührt.

44. Bierſuppe mit Milch.

Es wird beſonders beim Kochen dieſer Suppe angenehm ſein, ſich nach einem genau angegebenen Verhältniß richten zu können, weßhalb ich ſolches hier mittheile.

Man nehme alſo für 2 3 Perſonen ½ Maß Milch mit der Sahne, ½ Maß Waſſer, ¼ Maß gutes, ſtarkes, jedoch kein bitteres Bier, 4 Loth Korinthen, Loth feines Mehl, 2 Loth Zucker, ½ Theelöffel Salz und ein friſches Eidotter. Es wird dies Alles ohne Ei und Salz in einem tiefen Topf auf ſehr ſtarkem Feuer bis vor dem Kochen ohne Aufhören ſtark gerührt, dann der Topf ſchnell vom Feuer genommen, die Suppe noch einige Minuten gerührt, weil ſie ſonſt leicht gerinnt, Salz dazu gegeben und mit dem Eidotter und etwas feinem Zimmet abgerührt.

Hat man keine Zeit, die Suppe gehörig zu rühren, ohne welches ſie gerinnt, ſo laſſe man Waſſer, Bier, Korinthen und Mehl kochen, die Milch beſonders zum Kochen kommen, nehme beides vom Feuer, miſche es unter einander und rühre die Suppe mit dem Eidotter ab.

In Ermangelung eines Eis, was übrigens ſehr dazu ge - hört, muß man reichlicher Milch und ſo viel weniger Waſſer und auch eine Kleinigkeit Mehl mehr nehmen. Uebrigens ver - ſteht es ſich von ſelbſt, daß das Verhältniß dieſer Flüſſigkei - ten zu einander vom eigenen Gutdünken abhängt und alſo zu dieſer Suppe mehr Milch oder Bier genommen werden kann, wenn man nur dabei beachten wolle, daß zu Maß Flüſ - ſigem Loth feines Mehl und 1 Eidotter hinreichend ſind.

Es wird zu dieſer Suppe Zwieback oder in Butter geröſte - tes Weißbrod gegeben[.]

44Suppen.

IV. Milch - und Waſſerſuppen.

45. Milchſuppe.

Ein Maß Milch, einen Eßlöffel voll Stärke oder Kartoffel - mehl, Zitronenſchale oder auch ein Paar friſche Pfirſichblätter, Zucker, 2 Eidotter, etwas Salz, über ſtarkem Feuer fortwäh - rend ſtark gerührt, bis es kocht, dann in die Terrine geſchüttet, von dem zu Schaum geſchlagenen Eiweiß Klößchen auf die Suppe gelegt, ſolche mit Zucker und Zimmet beſtreut und ſchnell zugedeckt.

46. Griesmehlſuppe mit Milch.

Am wohlſchmeckendſten wird dieſe Suppe, wenn man das Griesmehl mit der kalten Milch und etwas Salz über ſtarkem Feuer rührt, bis ſie gehörig kocht, und dann mit Zucker und Zimmet anrichtet. Hat man dazu keine Zeit, wird das Gries - mehl in die kochende Milch geſtreut und gekocht, bis es ſich nicht mehr ſenkt.

47. Nudelnſuppe mit Milch.

Wird wie Griesmehlſuppe gekocht. (Nro. 46.)

48. Reisſuppe mit Milch.

Der Reis muß 1 Stunden kochen, wird mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt, und wenn er ganz heiß iſt, abge - ſchüttet, weil mancher Reis etwas Säuerliches hat, wodurch die Milch gerinnt. Dann läßt man zwei Theile friſche Milch mit einem Theil Waſſer zuſammen kochen, ſchüttet den Reis mit einigen Stückchen Zimmet hinein und läßt die Suppe et - was ſämig kochen. Beim Anrichten gibt man wenig Salz und nach Belieben etwas Zucker dazu. Man kann die Suppe auch durch ein wenig Kartoffelmehl gebunden machen und dagegen etwas Reis weniger nehmen.

  • Anmerk. Das Waſſer, auf dieſe Weiſe mit der Milch vorher zu - ſammen gekocht, gibt der Suppe durchaus keinen wäſſerigen Geſchmack.
45Suppen.

49. Suppe von feiner Gerſte (Graupen).

Ungefähr zwei Stunden muß die Gerſte zu Feuer ſein. Sie wird mit etwas Butter in wenig weiches kochendes Waſſer gegeben, kurz eingekocht, friſche Milch hinzu geſchüttet und zu einer ſämigen Suppe gekocht. Salz, Zucker und Zimmet darf nicht darin fehlen.

50. Suppe von echtem Sago mit Milch.

Wird wie Suppe von feiner Gerſte (Nro. 49) gekocht.

51. Suppe von Kartoffelſago mit Milch.

Derſelbe wird in die kochende Milch gegeben, weil er ſich ſonſt ganz auflöſen würde, zugleich rührt man etwas Kartof - felmehl und Salz durch, und nachdem er ½ Stunde gekocht, die Suppe nach Belieben mit Zucker und Zimmet ab.

52. Buchweizen-Grütze mit Milch.

Man ſtreut die Grütze in die kochende Milch, läßt ſie nicht zu weich, etwa ¼ Stunde, kochen und rührt etwas Kartof - felmehl und Salz daran.

53. Chocoladenſuppe.

Ein Viertelpfund Chocolade wird mit einer Obertaſſe Waſſer zu Feuer geſetzt, und wenn ſie ganz weich iſt, zu Brei ge - rührt, 2 Maß Milch und Zucker nach Geſchmack hinzugegeben und wenn ſie kocht, die Suppe mit Vanille oder Zimmet und 1 2 Eidottern angerichtet. Man kann das Eiweiß zu Schnee ſchlagen und hiervon Klößchen auf die Suppe legen und ſolche mit Zucker und Zimmet beſtreuen. Es wird Zwieback dabei gegeben.

  • Anmerk. Die Vanille wird mit Zucker fein geſtoßen.

54. Gebraunte Mehlſuppe.

Mehl wird ohne Butter gelbbraun gemacht, während man es beſtändig rühren muß, Milch gekocht und von dem Mehl mit kalter Milch ſo viel hineingerührt, bis die Suppe gebun - den iſt. Dann rühre man ſie mit Zucker, Zimmet und Ei - dotter ab und richte ſie auf in Butter geröſtetem Weißbrod an.

46Suppen.

55. Buttermilchſuppe mit Mehl.

Um das Gerinnen der Buttermilch zu vermeiden, rühre man das Mehl mit der Milch an, ſetze ſie auf ein ſtarkes Feuer und rühre bis ſie kocht, Zucker, Zimmet und Salz daran, und wenn man ſie gut machen will, auch 1 2 Schoppengläſer weißen Wein, und rühre ſie mit 1 2 Eidottern ab. Es wird in Butter geröſtetes Weißbrod dabei[gegeben].

  • Anmerk. Anſtatt des Weines kann man ſaure Aepfel in der But - termilch weich kochen und ſolche durch ein feines Sieb rühren.

56. Buttermilch mit feiner Perlgerſte (Graupen), auch für Kranke paſſend.

Man ſetzt die Gerſte mit der Buttermilch zu Feuer, kocht ſie weich und gibt Salz, Zucker und Zimmet daran.

  • Anmerk. Die Säure der Buttermilch macht die Gerſte ſchneller weich.

57. Buttermilch mit Pflaumen (Zwetſchen).

Getrocknete Pflaumen werden in Waſſer mit Anisſamen weich gekocht, dann gibt man geriebenes Weißbrod dazu, nebſt der Buttermilch, und ſollte es nicht genug gebunden werden, noch etwas Mehl. Beim Anrichten rührt man Salz, Zucker und Zimmet durch. Auch kann man friſche Pflaumen darin ko - chen. Statt Pflaumen ſind auch Roſinen gut darin.

58. Mehlſuppe.

Ein Ei dick friſche Butter läßt man zergehen, rührt darin 3 Eßlöffel Mehl gahr, dieſes mit Waſſer fein und ſchüttet dann langſam kochendes Waſſer hinzu, während man gut rüh - ren muß, damit das Mehl ſich auflöſe und nicht klümprig werde. Wenn es kocht, gibt man Salz, Muskatblüthe oder abgeriebene Zitronenſchale, ganz wenig Zucker und ein Eidotter daran.

  • Anmerk. Man kann auf jede Perſon einen Eßlöffel voll Mehl rechnen.

59. Griesmehlſuppe.

Man läßt Griesmehl in nicht zu wenig Butter anziehen, ſchüttet, indem man gut rührt, langſam kochendes Waſſer hinzu,47Suppen.gibt Salz, und wenn es gahr iſt, Muskatnuß und 1 Eidotter daran, und in Butter geröſtetes Weißbrod dabei.

60. Gerſtenſuppe für Kranke.

Feine Perlgerſte wird in kochendes Waſſer geſchüttet und mit einem Stückchen friſcher Butter weich und etwas ſämig gekocht, dann gibt man Salz und fein gehackte Peterſilie oder Muskatnuß dazu. Letzteres iſt bei Magenſchwäche zu empfehlen.

61. Suppe von Hafergrütze für Kranke.

Die Hafergrütze wird mit kochendem Waſſer, einem Stück - chen Butter und Zitronenſcheiben, aus denen die Kerne genom - men ſind, eine Stunde gekocht, durch ein Haarſieb gerührt, Zucker und wenig Salz hinzugegeben und mit einem Eidotter abgerührt.

62. Auf andere Art für Kranke.

Die Hafergrütze wird mit kochendem Waſſer und ganz fein geſtoßenen Mandeln eine Stunde gekocht, durch ein Haarſieb gerührt, wenig Salz hinzu und nach Belieben mit Zucker verſüßt.

63. Zwiebackſuppe für Kranke.

Ganz ſein geſtoßener Zwieback wird mit Waſſer und 1 2 Zi - tronenſcheiben ſo lange gekocht, bis der Zwieback ſich nicht mehr ſenkt, Zucker und ſehr wenig Salz dazu gegeben und mit ei - nem Eidotter abgerührt.

64. Brodſuppe für Kranke paſſend.

Halb Schwarz -, halb Weißbrod wird in Waſſer ganz zer - kocht, durch ein Haarſieb gerührt, mit Korinthen, etwas Salz, Zucker und Zitronenſcheiben gekocht, bis die Korinthen weich ſind, und im Fall es dem Kranken nicht verſagt iſt, mit et - was Wein und Eidotter abgerührt.

65. Eine gute Krankenſuppe bei Rotherruhr und Diarrhöe.

Es wird ½ Taſſe gute Gerſte (Graupen) mit einer weißen Bohne dick friſcher Butter und einem Stück feinen Zimmet48Suppen.in einen irdenen Topf zu einem ½ Maß kochenden Waſſer geſchüttet, beim Einkochen noch kaltes Waſſer zugegeben und weich gekocht. Dann wird es durch ein Sieb geſchüttet, mit Zucker und ſehr wenig Salz durchgekocht und mit einem ganz friſchen Eidotter abgerührt. Die Suppe darf weder zu dünn, noch zu breiig gekocht ſein.

  • Anmerk. Als Getränk wird Reiswaſſer (ſiehe Getränke) dem Kran - ken gegeben.

V. Obſtſuppen.

66. Zitronenſuppe, auch für Kranke paſſend.

Man koche Weißbrod mit einem Stückchen Butter in Waſſer ganz weich, rühre es durch ein Haarſieb und bringe es wieder zum Kochen, gebe Saft und die abgeriebene Schale einer Zi - trone, wenig Salz, Zucker nach Belieben, etwas weißen Wein dazu und rühre die Suppe mit 1 2 Eidottern ab.

  • Anmerk. Für Kranke laſſe man die Schale der Zitrone weg.

67. Erdbeerſuppe.

Die Erdbeeren läßt man mit Zwieback und Waſſer zerkochen, rührt ſie durch einen Sieb, läßt dies mit Wein, Zucker und Zimmet wieder zum Kochen kommen, gibt, im Fall die Suppe nicht gebunden genug iſt, ein wenig Kartoffelmehl mit Waſſer gerührt hinzu, ſo wie auch nach Portion der Suppe 1 2 Un - tertaſſen voll ganz reife Erdbeeren, die man eine Stunde vor - her mit Zucker beſtreut haben muß. Es werden Bisquitſchnitt - chen dabeigegeben.

68. Suppe von friſchen Kirſchen.

Man nimmt ſaure Kirſchen, macht aus einigen die Steine, die man im Mörſer zerſtößt, und kocht ſie mit den Kirſchen, Zwieback und etwas Zitronenſchale oder 2 3 Nelken in Waſſer, bis ſich das Kirſchfleiſch zerkocht hat. Dann rührt man es durch ein Sieb und nachdem es wieder zum Kochen gebracht, richtet man die Suppe mit Zucker, rothem Wein, der mit durch - kochen darf, etwas Salz und Zimmet an und legt Zuckerplätz - chen darauf.

49Suppen.

69. Suppe von getrockneten Kirſchen.

Dieſe werden mit Hafergrütze und einigen Zitronenſcheiben zu Feuer geſetzt, jedoch vorher derſelben im Mörſer zer - ſtoßen, übrigens wird dieſe Suppe wie die von friſchen Kir - ſchen gemacht. (Nro. 68.)

70. Aepfelſuppe, für Kranke paſſend.

Saure Aepfel werden in Waſſer mit Zwieback oder Weiß - brod und Zitronenſcheiben ganz weich gekocht, durch ein Sieb gerieben, mit Zucker und Salz und etwas Wein durchgekocht und mit Eidottern und Zimmet abgerührt.

71. Desgleichen.

Ein Suppenteller voll klein geſchnittener ſaurer Aepfel wer - den mit einer Obertaſſe voll abgebrühtem Reis in Waſſer ganz weich gekocht, durch ein Sieb gerieben, mit Zucker, Zimmet, Zitronenſchale und etwas Salz durchgekocht und mit 2 Ei - dottern abgerührt.

72. Aepfelſuppe mit Korinthen.

Man kocht mit den Aepfeln etwas Weißbrod, gibt, nachdem es durch ein Sieb gerührt iſt, geriebenes, in Butter geröſtetes Schwarzbrod nebſt Korinthen und ſehr wenig Nelken und Salz dazu, läßt es ein wenig kochen und rührt die Suppe mit Zim - met und einem Löffel dicker Sahne ab.

73. Aepfelſuppe mit Anis.

Ordinäre ſaure Aepfel werden zu Muß gekocht und durch ein Sieb gerieben, dann rührt man Milch mit etwas Mehl an, gibt Anisſamen, das Aepfelmus, Zucker, Zimmet und Salz hinzu und rührt es über ſtarkem Feuer, bis es kocht.

74. Suppe von friſchen Zwetſchen.

Man ſchneidet die Steine heraus, kocht die Zwetſchen mit Waſſer, Zitronenſchale und Weißbrod weich, rührt ſie durch ein Sieb, läßt ſie mit Zucker und Zimmet durchkochen und richtet dieſe Suppe auf in Butter geröſteten Scheiben Weiß - brod an.

450Suppen.

75. Brünellenſuppe, für Kranke paſſend.

Hafergrütze wird dünn gekocht und durch ein Haarſieb ge - ſtrichen, hinzugegeben reichlich in Streifen geſchnittener Brü - nellen, Zitronenſcheiben, Zimmet, Zucker und Salz. Wenn die Brünellen weich ſind, gibt man 1 2 Gläſer Wein zur Suppe und rührt ſie mit 1 2 Eidottern ab. Iſt dem Kranken Wein und Ei nicht zuträglich, ſo läßt man Beides weg.

76. Suppe von getrockneten Zwetſchen.

Dieſe werden abgebrüht, mit Waſſer, Zitronenſchale und etwas Weißbrod weich gekocht, durch ein Sieb gerieben, viel Zucker, Zimmet und Wein durchgekocht, auf geröſtetem Weiß - brod angerichtet. Für Kranke läßt man nach Belieben Wein, Gewürz und das geröſtete Brod weg.

77. Hafergrütze mit getrockneten Zwetſchen, eine gute Krankenſuppe.

Jedes wird allein zu Feuer gebracht, die Grütze dicklich ge - kocht, durch ein Haarſieb geſchüttet, die Pflaumen mit ihrer Brühe, nebſt Zitronenſcheiben ohne Kerne dazu gegeben und ferner gekocht, bis die Zwetſchen ganz weich ſind. Dann wird die Suppe mit Zucker und wenig Salz gewürzt.

78. Hagebuttenſuppe, paſſend für Kranke.

Die Hagebutten werden in Waſſer mit etwas Zwieback oder Weißbrod weich gekocht, durch ein Sieb gerührt, wieder zum Kochen gebracht, Zucker, Zimmet, abgeriebene Zitronenſchale und Wein dazu gegeben.

79. Auf andere Art.

Einige Hände voll Hagebutten, nebſt einer Hand voll Ro - ſinen und einer Taſſe voll Hafergrütze werden ganz weich gekocht, durch einen Durchſchlag gerührt, wieder zum Kochen gebracht, mit Wein, Zucker, Zimmet und einem Eidotter abgerührt und Zwieback dazu gegeben.

51Suppen.

VI. Kalteſchalen.

80. Wein-Kalteſchale.

Man gibt eine Stunde vor dem Anrichten Macronen oder kleine feine Zwiebäcke (große bricht man in Stücke) in eine Terrine, nebſt Zitronenſcheiben, einigen Stücken Zimmet, halb weißen Wein, halb Waſſer mit Zucker verſüßt.

81. Apfelſinen-Kalteſchale.

Verſchiedene Fruchtſäfte, halb Wein, halb Waſſer, reichlich Zucker und einige Stücke Zimmet, nebſt Apfelſinen, von denen die Schale abgezogen und die in 8 Theile geſchnitten, in Zucker umgedreht ſind. Die Zwiebäcke hierzu werden mit etwas Wein angefeuchtet, doch dürfen ſie nicht weich werden, mit Zucker beſtreut, auf einander gelegt und dabei herum gegeben.

82. Aprikoſen-Kalteſchale.

Die Haut der Aprikoſen zieht man ab, macht die Steine heraus und kocht ſie mit einigen Aprikoſenkernen, Zimmet und vielem Zucker in Waſſer nicht zu weich, legt die Hälfte der - ſelben in die Terrine und rührt die übrigen Aprikoſen mit der Brühe durch ein Haarſieb, gibt ein Mal ſo vielen weißen Wein hinzu, verſüßt es reichlich mit Zucker und ſchüttet es auf die Aprikoſen. Es wird Biscuit oder Zwieback dabei gegeben.

83. Kirſch-Kalteſchale.

Aus einem tiefen Teller voll ſaurer Kirſchen werden die Steine gemacht und in einem Maß Waſſer mit einem halben Eßlöffel voll Kirſchkerne und 2 3 Stück Nelken ¼ Stunde gekocht, durch ein feines Sieb gerieben, rothen Wein, ge - hörig Zucker und Zimmet dazu, Zwieback dabei gereicht.

Auch kann man einen Sahnenſchaum nach G Nro. 8 dar - auf legen.

84. Erdbeer - oder Himbeer-Kalteſchale.

Die Erdbeeren werden gewaſchen, Himbeeren nicht. Man gibt ſie in die Suppenterrine, ſtreut viel Zucker darüber und läßt ſie eine Stunde ſtehen, dann ſchüttet man halb weißen4*52Suppen.Wein, halb Waſſer mit Zucker, Saft und abgeriebener Schale einer Zitrone, oder feinem Zimmet durchgerührt, über dieſelben.

85. Sago - oder Reis-Kalteſchale.

Es wird ¼ Pfund Sago oder Reis abgebrüht, in Waſſer, ohne ihn zu rühren, weich und dick gekocht (die Körner müſ - ſen ganz bleiben), in die Terrine gegeben, nebſt reichlich Zucker, Zimmet und abgeriebener Zitronenſchale, gut gewaſchenen und aufgekochten Korinthen mit ihrer Brühe, und wenn dies eine Stunde ſich durchzogen, eine Flaſche rothen Wein, eben ſo viel Waſſer mit Zucker verſüßt, hinzugegeben.

86. Bier-Kalteſchale.

Altes, geriebenes Schwarzbrod, nicht zu wenig gut gewa - ſchene und durchgekochte Korinthen mit der Brühe, Zimmet, Zitronenſcheiben, Bier, und je nachdem daſſelbe ſtark iſt, auch Waſſer dazu, gehörig mit Zucker verſüßt, Zwieback hineinge - brochen und nach Belieben auch etwas Wein dazugegeben.

87. Weſtphäliſche Kalteſchale.

Man reibe altes Schwarzbrod, ſchlage mit einem Schnee - beſen dicke ſaure Sahne, rühre braunes Bier, welches jedoch nicht bitter ſein darf, Zucker, Zimmet und das Schwarzbrod hinzu.

88. Kalte Hollundermilch.

Ein Maß Milch wird mit 2 Hollunderblüthen ein wenig ge - kocht, dieſe herausgenommen, ein Eßlöffel voll Kartoffelmehl, Zucker und etwas Salz hinzu und mit 2 3 Eidottern ab - gerührt. Dann ſchüttet man ſie, im Fall Blüthen abgekocht ſind, durch ein Sieb in die Terrine und legt von dem mit Zucker zu Schaum geſchlagenen Eiweiß Klößchen auf die Milch, beſtreut ſolche mit Zucker und Zimmet und deckt ſie darauf zu, damit die Klößchen gahr werden.

Auch kann man, nachdem der Hollunder gekocht, die Milch durch ein Sieb ſchütten, dieſe mit den ganzen Eiern, Zucker und Zimmet anrühren und mit einem Schaumbeſen über ſtar - kem Feuer bis vor dem Kochen ſchäumig ſchlagen.

53Suppen.

89. Milch-Kalteſchale.

Dieſe wird eben ſo gemacht, nur laſſe man ſtatt Hollunder - blüthen geſtoßene ſüße und einige bittere Mandeln oder friſche Pfirſichblätter darin auskochen, oder gebe außer Zucker und Zimmet abgeriebene Zitronenſchale daran.

90. Auf andere Art. Eine angenehme Abendſuppe warm und kalt.

Auf ein Maß friſcher Milch 2 Eidotter und ein ganzes Ei gehörig geſchlagen und gut gerührt bis vor dem Kochen. Das Durchkochen würde die Suppe zum Gerinnen bringen. Beim Anrichten Klößchen von Eiweißſchaum, der mit Zucker ge - ſchlagen iſt, darauf gelegt und mit einigen geſtoßenen bittern Macronen beſtreut. Bei Ermangelung derſelben kann man auch den Schnee mit etwas Vanille, der mit Zucker fein ge - ſtoßen iſt, durchſchlagen.

91. Milch-Kalteſchale mit geſchlagener Sahne.

Wird gekocht wie die vorhergehende, ohne Eiweißklößchen; ſtatt dieſer legt man, wenn ſie kalt iſt, einen mit Vanille und Zucker geſchlagenen Sahnenſchaum nach G Nro. 8 darauf.

92. Geſchlagene Sahne.

Süße, dicke Sahne wird mit Vanille und Zucker ſchäumig gekernt, oder mit einem Schaumbeſen ſchäumig geſchlagen, in - dem man immer den Beſen gleichmäßig auf der Oberfläche hin und her bewegt, nur muß dies im Keller geſchehen. Sie wird mit Zimmet beſtreut und Zwieback und geriebenes Schwarz - brod dabei gegeben.

  • Anmerk. Die Vanille kann man einige Stunden vorher in der Sahne ausziehen laſſen, oder ſolche mit Zucker fein ſtoßen, wodurch man weniger gebraucht.

93. Geſchlagene ſaure Milch.

Dieſe wird ganz dick (aber nicht über 2 Tage) mit der darauf befindlichen Sahne genommen und wie die vorherge - hende behandelt.

54Suppen.

C. Fiſche.

I. Flußfiſche.

1. Regeln bei der Zubereitung der Fiſche.

Die meiſten Fiſche werden geſchuppt; es wird ihnen der Leib aufgeſchnitten, das Eingeweide herausgenommen und die Galle vorſichtig abgeſchnitten, da dieſe den Fiſchen einen bit - teren, unangenehmen Geſchmack gibt, der ſich nicht wieder ab - waſchen läßt. Dann werden ſie ganz gelaſſen, oder in zwei bis drei Finger breite Stücke geſchnitten, auch wohl geſalzen, je nachdem der Fiſch iſt; nur darf man große alte Fiſche nicht lange vorher ſalzen, da ſie dies hart macht. Beim Kochen gebe man ein kleines Stück Butter ins Waſſer, weil ſie da - durch weicher und blättrig werden. Alle Seefiſche müſſen auf ſchwachem Feuer gekocht werden, damit ſie nicht aufreißen. Will man einen großen Hecht ganz gekocht zur Tafel bringen, muß man ihn erſt einige Minuten im Waſſer und der Butter kochen laſſen, ehe man das Salz dazu gibt; kleine Fiſche muß man mit kochendem Salzwaſſer zu Feuer ſetzen; weichliche Fiſche müſſen während des Kochens mehrere Male mit kaltem Waſſer abgeſchreckt werden. Um zu verſuchen, ob die Fiſche Salz genug haben, läßt man einige Tropfen kochendes Salz - waſſer in die flache Hand fallen, welches nicht brennt, wenn ſie ſalzig genug ſind. Ob die Fiſche gahr ſind, ſieht man daran, wenn ſie oben ſchwimmen, und man die Floſſen leicht ausziehen kann.

Beim Backen der Fiſche darf man die Pfanne nicht zu - decken, weil ſie dadurch weich werden.

Fiſche in Gelee findet man in R. Gelees und Gefrornes.

Alle Fluß - und ungeſalzenen Fiſche müſſen friſch gekocht und gegeſſen werden; indem ſie bald den Geſchmack verändern und dann nur Ekel erregen. Der Flußfiſch iſt am beſten, wenn er gleich aus ſeinem Element geſchlachtet wird, welches folgendermaßen geſchieht: es wird mit einem ſcharfen Meſſer in den Schwanz geſchnitten und mit dem Meſſerrücken derbe auf’s Genick geſchlagen. Doch iſt er auch dann brauchbar,55Fiſche.er nach dem Fangen hingeſtorben iſt. Man erprobt ſeine Friſche unter den Kiemendeckeln, wo er ganz friſch und roth ausſehen und auf dieſer Stelle einen friſchen Fiſchgeruch haben muß. Sind die Kiemen hingegen bleich, ſo iſt er nicht mehr zu gebrauchen. Man bewahre die Fiſche am kälteſten Ort, ziehe zugleich die Kie - men aus und ſchlage ein naſſes Tuch darum: lege ſie aber ja nicht in’s Waſſer, was denſelben, ſo wie dem Fleiſche die beſten Theile entzieht. In folgenden Monaten ſind die Fiſche am beſten: der Karpfen vom September bis April; die Forelle vom Mai bis Auguſt; der Hecht vom Februar bis April. Die Quappe im Januar und Februar. Die Schleie vom Mai bis Juli. Die Stinze vom Januar bis März. Der Aal und Lachs vom Juni bis Auguſt. Krebſe vom Mai bis Auguſt.

2. Friſchen Lachs zu kochen.

Der Lachs wird geſchuppt, in zwei Finger dicke Scheiben ge - ſchnitten und in Waſſer geworfen, daß er krimpt. Dann mit 3 Theilen Waſſer, 1 Theil Eſſig, ganzem Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer, etwas Rosmarin, Lorberblättern, Zitronenſchale und Salz zu Feuer geſetzt, geſchäumt und 5 Minuten gekocht. Darauf läßt man ihn langſam nachweichen, bis zu einer Viertelſtunde. Man gibt ihn mit Kartoffeln und geſchmolzener Butter, welche aber nicht kochen, ſondern nur heiß werden darf, und fein gehack - ter Peterſilie, oder man läßt denſelben in der Brühe liegen bis zum Gebrauch. Kalt wird er mit Eſſig und Oel gegeſſen. Es gehört zum Kochen dieſes Fiſches wenig Salz.

3. Lachs in gelber Sauce.

Wird gekocht wie in No. 2, angerichtet und mit folgender Sauce übergoſſen: ¼ Maß Wein, halb ſo viel Waſſer, ein reichliches Stück friſcher Butter, 2 Zitronenſcheiben, Muskatblüthe, ein Thee - löffel voll Kartoffelmehl zuſammen gekocht, mit einigen Eidottern abgerührt, Capern in die Sauce gegeben.

3 a. Lachs mit Kräutern.

Der Lachs wird gehörig gereinigt und in paſſende Stücke ge - ſchnitten; folgende Kräuter, als: Peterſilie, Charlotten, ausge - wäſſerte und entgrätete Sardellen, Capern, Dragon, Alles fein gehackt, mit etwas geſtoßenem Pfeffer durchmiſcht. Dann wird ein gut Theil friſche Butter geſchmolzen, die gehackten Kräuter56Fiſche.und ſo viel Zitronenſaft hinzugegeben, daß es ſäuerlich wird, alles dies zu Feuer geſetzt, und wenn es warm geworden, den Lachs hineingelegt und ſolchen unter fleißigem Umwenden 2 Stunden darin liegen gelaſſen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Butter, worin der Lachs liegt, nur flüſſig erhalten wird und nicht braten darf. Dann wird eine Pfanne mit Butter heiß gemacht, der Lachs 10 Minuten darin gebraten, während er oft vermittelſt einer Fe - der mit der Marinade auf beiden Seiten beſtrichen wird.

Zur Sauce wird die übrig gebliebene Marinade mit 2 Glas weißem Wein, einigen Löffeln guter Jus aufgekocht, und wenn ſie nicht ſäuerlich genug iſt, Zitronenſaft hinzugefügt.

4. Marinirter Lachs.

Zwei Pfund Lachs ſchneidet man, ohne ihn zu waſchen, mit der Haut in einen Zoll dicke Scheiben. Dieſe werden mit feinem Oel beſtrichen, ſchnell gahr und bräunlich gebraten, welches am beſten auf einem Roſt geſchieht. Man legt ſie in einen irdenen Topf, kocht 1 Maß Eſſig, 1 Loth Salz, 2 Zitronenſcheiben, 2 Lor - berblätter, Dragon, weißen Pfeffer eben auf und gießt es abgekühlt über den Lachs. Der Topf wird zugebunden und der Lachs bis zum Gebrauch aufbewahrt.

5. Aal blau zu kochen.

Großen Aalen zieht man die Haut ab, indem man ſolche unter den Bruſtfloſſen rund herum einſchneidet, einen Finger breit los - trennt und ſie mit einem groben Tuch und Salz nach dem Schwanz hin, abſtreift, was, ſobald man im Zuge iſt, ſehr leicht von ſtat - ten geht; nur muß man an den Schwanzfloſſen durch Losſchneiden nachhelfen. Kleine Aale reibt man ſtark mit Salz; dann wird der Leib aufgeſchnitten, ausgeweidet und gut gewaſchen. Darauf legt man ſie einige Minuten, aber nicht länger, in heißes Waſſer, wodurch ſie beſſer gereinigt werden können, ſchneidet ſie in 3 Fin - ger breite ſchräge Stücke (die Spitze des Schwanzes ſoll ſchädlich ſein, der Kopf aber gibt die beſte Gallerte), begießt dieſe mit heiß gemachtem Eſſig und läßt ſie zugedeckt ½ Stunde liegen. Dann wird der Aal in Waſſer, einem Guß Eſſig, Salz, etwas Lorber - blätter, Zitronenſcheiben, einigen Charlotten, ganzem Pfeffer, Nelken und einem kleinen Stück Butter ungefähr 10 15 Mi - nuten nicht zu ſtark gekocht und heiß mit Kartoffeln, Butter und Senf zur Tafel gegeben. Auch iſt geriebener Meerrettig mit Eſſig, feinem Oel und etwas Zucker zugerührt, gut dazu. Man thut57Fiſche.wohl, die Aalbrühe aufzuheben, und im Fall Aalſtücke über blei - ben, ſie darin aufzubewahren. Der Aal bedarf, gleich wie der Lachs, weniger Salz, als die übrigen Fiſche.

6. Aal, kalt mit Oel und Eſſig gegeben.

Wird gekocht wie in No. 5, nur nimmt man dazu halb Eſſig und halb Waſſer, nebſt grobem Gewürz, und bewahrt den Aal bis zum Gebrauch in der Brühe auf, jedoch iſt es beſſer, man läßt ihn nicht darin erkalten, ſondern legt ihn kalt geworden, wieder hinein. Er hält ſich 8 Tage ganz friſch. Die Schüſſel wird mit in Streifchen geſchnittenen eingemachten Gurken, hart gekochten Eiern, Carotten, Zitronen, Capern und Peterſilie fein verziert.

7. Geſtovter Aal.

Iſt der Aal nach No. 5 gereinigt und in Stücke geſchnitten, legt man ihn in eine Schüſſel, thut einige Taſſen Fleiſchbrühe oder Waſſer darauf, nebſt etwas geſtoßener Muskatblüthe, einigen Zitronenſcheiben, Salz und geſtoßenem Zwieback, deckt die Schüſſel gut zu und läßt ihn langſam gahr ſchmoren, wozu ungefähr eine Stunde gehört.

8. Gebratener Aal.

Derſelbe wird nach No. 5 vorgerichtet, die Stücke vorher ge - ſalzen, mit geſtoßenem Zwieback beſtreut, in einer Pfanne mit Butter ſchön gelb und weich gebraten, während man die Stücke oft mit einigen zuſammen gebundenen Salbeiblättern beſtreicht, die man in der Pfanne liegen läßt.

9. Aufgerollter Aal.

Den Aal zieht man ab, ſchneidet ihn auf, nimmt Eingeweide und Gräte heraus, die Floſſen weg und wäſcht ihn gehörig. Dann legt man ihn auseinander und ſtreut etwas Salz darüber. Hat man kleine Aale, ſo näht man ein Paar aneinander, damit die Rolle nicht zu ſchmal werde. Darauf macht man ein Füllſel von 4 5 hart gekochten Eiern, Peterſilie, Charlotten, Thymian und Majoran, Alles gehackt, Muskatnuß und Salz, und wenn man ſie hat, einige kleine Fiſche gehackt hinzu. Gut unter einander gemiſcht, ſtreicht man es über die inwendige Seite des Aals, rollt ihn feſt auf einander, bindet vorſichtig Bindfaden darum, läßt Butter in einem Brattopf zergehen, ſtellt die Rolle in demſelben in die Höhe und läßt ſie rund herum gelb und weich braten. Will man den Aal auf dieſe Weiſe gefüllt kochen, bindet man ein58Fiſche.Tuch darum und kocht ihn in Waſſer und Salz gahr. Warm wird er zu jungen Erbſen, kalt in Scheiben geſchnitten mit der Sauce Remoulade oder à la diable als Mittelſchüſſel gegeben.

9 a. Aal in Sauce mit einem Rand von Blätterteig.

Der Aal wird in Stücke geſchnitten, geſalzen und wieder ab - geſpült. Zu 4 Pfund Aal nehme man 1 Eßlöffel Mehl, rühre es mit 4 Loth Butter über Feuer gelb, gebe gute Fleiſchbrühe, Zitronenſcheiben ohne Schale und Kerne, ein Lorberblatt, Ma - deira oder weißen Wein hinzu. Der Aal wird darin gahr gekocht und auf einer heiß gemachten Schüſſel angerichtet. Alsdann gibt man Morcheln, Capern oder Champignons zur Sauce, rührt ſolche mit Eidotter ab, richtet ſie über den Aal an und ſetzt einen gebackenen Rand von Blätterteig auf den Rand der Schüſſel.

10. Gefüllter Aal.

Iſt der Aal nach No. 9 vorgerichtet, Rückgrat ausgelöſ’t und geſalzen, ſchneidet man ihn in nicht zu kleine Stücke, füllt dieſe mit dem Füllſel nach No. 9, bindet ſie mit einem Faden feſt zu, daß nichts herausfalle, beſtreut ſolche mit geſtoßenem Zwieback und brät ſie in Butter dunkelgelb.

11. Aal zu mariniren.

Der Aal wird abgezogen, ein Paar Stunden in Waſſer gelegt, eine Stunde geſalzen, in Stücke geſchnitten, mit einem Tuch ab - getrocknet, in feinem Oel gebraten und auf Löſchpapier gelegt, bis er erkaltet iſt. Zu dem in der Pfanne zurückgebliebenen Oel werden Charlotten, Pfefferkörner, ganze Muskatblüthe, einige Lorberblätter, Zitronenſcheiben gegeben, und ¼ Stunde mit ſo vielem Eſſig gekocht, als nöthig iſt, den Aal zu bedecken. Der - ſelbe wird mit dieſer heißen Brühe übergoſſen und der Topf bleibt ſo lange offen, bis Alles gehörig kalt geworden iſt.

12. Forellen blau zu kochen.

Die Forellen werden, wie alle Fiſche, die blau gekocht werden ſollen, nicht geſchuppt, nur ausgeweidet, wobei man ſie am beſten auf einen naß gemachten Tiſch legt und ſo wenig als möglich mit der Hand berührt, damit der Schleim, der das Blauwerden hervor bringt, nicht von den Schuppen abgerieben werde. Dann ſpült und legt man ſie auf eine flache Schüſſel, gießt heißen Eſſig darüber und läßt ſie zugedeckt ½ Stunde ruhig liegen. Sie werden dadurch blau, nur darf man ſie nicht berühren. Dann kocht man Waſſer59Fiſche.mit Salz, einer Zwiebel, einigen Lorberblättern, Pfefferkörnern und Nelken, ſchüttet, wenn es ſtark kocht, die Forellen mit dem Eſſig, worin ſie liegen, hinein, läßt ſie zugedeckt 6 Mi - nuten auf dem Feuer, ſetzt dann den Topf ab, wenn die Fiſche auch nicht kochen, und richtet ſie heiß mit geſchmolzener But - ter an. Die Butter zu allen Fiſchen darf beim Schmelzen nicht durchkochen, weil ſie dadurch ſehr verliert.

Kalt werden die Forellen mit Oel, Eſſig und Pfeffer ge - geben. Die Forelle gehört zu den Fiſchen, die am meiſten Salz bedürfen.

13. Karpfen blau zu kochen.

Der Karpfen wird geſchlachtet, indem man ihn in den Schwanz ſchneidet und derbe mit dem Meſſerrücken auf’s Ge - nick ſchlägt, wodurch er am ſchnellſten ſtirbt; dann wird der Bauch aufgeſchnitten, das Eingeweide behutſam heraus ge - nommen, die Galle gut abgeſchnitten, der Karpfen der Länge nach durchgeſpalten und die beiden Hälften in mittelmäßig große Stücke geſchnitten. Dieſe werden gut gewaſchen, gleich den Forellen blau gemacht und wie dieſe gekocht, bis ſie weich ſind und recht heiß angerichtet. Um die Farbe zu erhöhen, deckt man eine Schüſſel darüber, und gibt ſie mit heißer Butter und fein gehackter Peterſilie, auch wohl mit geriebenem Meerrettig, der mit Weineſſig und etwas Zucker angerührt iſt, zur Tafel.

Salz wie bei Forellen.

14. Karpfen mit rothem Wein.

Man ſchuppt den Karpfen und fängt in etwas Eſſig das Blut auf, verfährt übrigens mit der Vorbereitung nach No. 13. Sind nun die Stücke gewaſchen, thut man ſie nebſt Salz, ge - ſchnittenen Zwiebeln, grob geſtoßenem Pfeffer und Nelken, Zitronenſcheiben und Lorberblättern in eine Caſſerole, gibt etwas Weißbier oder Waſſer und übrigens ſo viel rothen Wein hinzu, daß der Karpfen eben bedeckt iſt. So ſchäumt man ihn aus, gibt dann ein großes Stück Butter nebſt et - was fein geſtoßenem Zwieback hinein und läßt den Karpfen nicht gar zu ſtark kochen. Kurz vor dem Anrichten rührt man60Fiſche.das Blut und ein Stück Zucker durch, legt den Karpfen in eine Schüſſel und rührt die Sauce, welche recht gebunden ſein muß, durch ein Sieb darüber.

Mit dem Würzen der Lorberblätter muß man ſowohl bei den Fiſchen, als den Fleiſchſpeiſen ſparſam ſein und ſie nur ſtückweiſe gebrauchen.

15. Karpfen mit polniſcher Sauce.

Die Karpfen werden nach Nro. 13 geſchlachtet, geſchuppt, geſpalten, in Stücke geſchnitten und das Blut in Eſſig aufbe - wahrt. Zu 3 Pfund derſelben nimmt man etwa 3 Wurzeln (Möhren), 2 Paſtinaken, 3 Peterſilienwurzeln, 2 Zwiebeln, ½ Selleriewurzel, ſchneidet dies Alles in Scheiben, thut es in eine Caſſerole nebſt etwas Ingwer, einigen Pfefferkörnern, Nelken, etwa 2 Lorberblättern, und ſchüttet halb Bier, halb Waſſer dazu und läßt es ¼ Stunde kochen. Dann legt man die Karpfen hinein, ſtreut gehörig Salz darauf, gibt 4 bis 6 Loth Butter, ½ Zitrone, ein Weinglas Eſſig mit dem, was ſchon zum Blut gekommen, ſammt dem Blute hinzu und läßt es feſt zugedeckt noch ¼ Stunde kochen. Sind die Karpfen dann weich, ſo nimmt man ſie aus der Brühe, ſtellt ſie warm hin, thut Pfefferkuchen oder geriebenes Weißbrod und ein Glas Rothwein an die Sauce, rührt ſie durch ein Sieb und gibt ſie theils über die Karpfen, theils dabei herum. Es werden Kartoffeln dabei gegeben. Das Bier darf nicht bitter und die Sauce muß dicklich ſein.

16. Gefüllter Karpfen.

Man ſchuppt den Karpfen, nimmt ihn aus, ſalzt ihn und löſ’t von der einen Seite das Fleiſch weg, das zwiſchen Kopf und Schwanz ſitzt, doch recht behutſam, daß Beide an der Haut hängen bleiben und der Rückgrat und die Haut nicht beſchädigt werden; dann hackt man das herausgeſchnittene Fleiſch, nachdem man die Gräten herausgemacht hat, recht fein, reibt ein reichliches Stück Butter zu Sahne, rührt hin - ein: 2 Eier, etwas in Milch eingeweichtes und wieder aus - gedrücktes Weißbrod, 1 2 Charlotten, Zitronenſchale, Salz, Muskatblüthe und zuletzt das gehackte Karpfenfleiſch. Sieht61Fiſche.man, daß dieſe Farce zu weich iſt, fügt man ein wenig ge - riebenes Weißbrod, im andern Falle etwas Milch hinzu und ſtreicht ſie in die Lücke des Karpfen, ſo, daß er ſeine vorige Geſtalt wieder erhält, beſtreut ihn mit Zwieback, legt ihn nebſt Butter auf Speckſcheiben, die gefüllte Seite nach oben, in eine Pfanne und läßt ihn unter öfterem Begießen im Ofen gahr und gelb braten.

Kann man einen Deckel mit Kohlen auf die Pfanne legen, ſo wird der Karpfen noch beſſer.

17. Ganzer Karpfen gebacken.

Der Karpfen wird geſchuppt, gewaſchen, der Rücken deſſel - ben aufgeſchnitten, ſo daß er am Bauch zuſammen bleibt, ein - geſalzen, nach einer Stunde abgetrocknet, in Zwieback oder Mehl umgewendet, in einer flachen Pfanne in kochender But - ter, oder auch Schmalz, ſchön gelb gebacken und recht heiß an - gerichtet. Beim Backen der Fiſche darf man die Pfanne nicht zudecken, weil dieſelben ſonſt weich werden.

18. Kalter Karpfen mit Sauce.

Nachdem der Karpfen geſchuppt, ausgenommen, gut geſpült und eine Stunde eingeſalzen, legt man ihn in eine Bratpfanne, gibt ¼ Maß Wein oder Weißbier, etwas Gewürz, Dragon, Peterſilie und etwa 6 Loth Butter hinzu, und läßt ihn unter fleißigem Begießen langſam kochen, bis der Karpfen weich iſt. Dann läßt man ihn kalt werden, gibt die Sauce Remoulade oder à la diable auf eine Schüſſel, legt den Karpfen hinein und verziert den Rand mit Eiern und Peterſilie.

19. Marinirter Karpfen.

Man ſchuppe den Karpfen, nehme das Eingeweide heraus, ſchneide die Galle ab und ziehe den Darm heraus; dann wa - ſche man ihn, reibe die in - und auswendige Seite mit Salz, laſſe ihn ſo eine Weile liegen, gebe dem Eingeweide ſeinen vo - rigen Platz wieder und trockne den Fiſch ab. Darauf beſtreiche man ihn mit feinem Oel oder Butter und laſſe ihn auf einem Roſt langſam gahr und gelbbraun braten; in Ermangelung62Fiſche.eines Roſtes kann man auch eine Pfanne dazu nehmen, man muß dann aber oft ſchütteln, daß er ſich nicht anſetze. Iſt dies geſchehen, läßt man ihn erkalten und ſchüttet mit Zitro - nenſchale, Charlotten oder Zwiebeln, ungeſtoßenem Gewürz, Muskatblüthe, etwas Salz und Lorberblättern aufgekochten und wieder abgekühlten Eſſig darüber. Nach einigen Tagen iſt der Karpfen zum Gebrauch gut und hält ſich einige Wochen.

Man kann den Karpfen auch vorher ſpalten und in Stücke ſchneiden.

20. Barſch zu kochen auf holländiſche Art.

Die Bärſche werden bloß auf dem Bauche mit einem Reib - eiſen geſchuppt, ausgenommen, aber ſo, daß Milch und Leber darin bleiben, gut geſpült und etwa 10 Minuten in wenig kochendem Salzwaſſer gekocht, in welchem man vorher ein Stück Butter, ganze Pfefferkörner, ziemlich viel kleine Peter - ſilienwurzeln, auf denen noch einige grüne Blätter ſind, hat weich kochen laſſen. Man legt die Peterſilienwurzeln beim An - richten zwiſchen die Bärſche in eine Schüſſel und bringt ſie mit dem Waſſer, worin ſie gekocht ſind, recht heiß und dam - pfend zur Tafel. Es werden zierliche Butterbrödchen dabei herumgereicht.

Eine Schüſſel als Voreſſen.

Der Barſch bedarf mehr Salz als der Aal, weniger als die Forelle.

21. Barſch auf deutſche Art.

Wie in Nro. 20 gekocht, dann ohne Waſſer angerichtet, mit geſchmolzener Butter, Senf, fein gehackter Peterſilie (jedoch jedes beſonders) oder mit einer ſauern Eier-Sauce und Kar - toffeln zur Tafel gegeben.

22. Auf andere Art.

Die Bärſche werden nicht wie in Nro. 20 bloß auf dem Bauche, ſondern mit einem Reibeiſen ganz geſchuppt und ge - reinigt und mit kochendem Salzwaſſer, Zwiebeln, ganzem Pfef - fer, Lorberblättern und einem Stückchen Butter zu Feuer ge - bracht und gahr gekocht. Dann hackt man 2 hart gekochte Eier mit Peterſilie klein, rührt Muskat und geſtoßenen Zwie -63Fiſche.back darunter, legt die Fiſche in eine Schüſſel, beſtreut ſie da - mit und gibt heiße Butter dazu.

23. Bärſche mit Capern-Sauce.

Man kocht ſolche nach Nro. 22 und richtet ſie mit einer Capern-Sauce an.

24. Hechte blau zu kochen mit Butter und Meerrettig.

Hierzu nimmt man kleine Hechte, weidet ſie aus und biegt den Schwanz in die Schnauze, doch muß man ſie nicht lange in den Händen halten, weil ſie ſonſt nicht recht blau werden. Dann werden ſie nach Nro. 12 blau gemacht und gekocht, doch etwas länger als Forellen. Man garnirt beim Anrichten die Hechte mit Peterſilienblättern und gibt mit der heißen But - ter zugleich geriebenen Meerrettig mit Eſſig und etwas Zucker angerührt, herum.

Die Leber, die als das Feinſte am Hecht gilt, muß ja mit gekocht werden, doch ſchneide man die Galle vorſichtig heraus.

Salz wie bei Barſch.

25. Hechte auf engliſche Art.

Die Hechte müſſen gut geſchuppt, ausgenommen, gewaſchen, in große Stücke geſchnitten und in kochendem Salzwaſſer, mit Zwiebeln, Lorberblättern, ganzem Gewürz, einem Stück But - ter und etwas Eſſig gekocht werden. Wenn ſie angerichtet ſind, ſtreut man geriebenen Meerrettig darüber, und gießt dann braune Butter ſo heiß als möglich über dieſelben, damit ſie kraus werden, zugleich um die Brühe zu verlängern, auch einige Löffel Fiſchwaſſer. Uebrigens darf die Butter hierbei nicht geſchont werden.

26. Hecht auf ſächſiſche Art.

Der Hecht wird wie gewöhnlich in kochendem, geſalzenem Waſſer gahr gekocht. Zugleich werden auch einige Eier hart gekocht, das Gelbe, das Weiße, ſo wie auch Peterſilie, jedes allein, fein gehackt, ein Schüſſelchen damit garnirt und ſolches mit brauner Butter zum Fiſch herum gereicht.

64Fiſche.

27. Gedämpfter Hecht.

Man ſchneidet mit einem ſcharfen Meſſer die Schuppen dicht an der Haut weg, daß dieſe weiß werde, ſpaltet dann den Hecht und ſchneidet ihn in beliebige Stücke, ſpült ihn gut und läßt ihn in Salzwaſſer 5 Minuten kochen und legt denſelben in einen andern Topf. Unterdeß hat man ſchon Capern mit weißem Wein, etwas Fiſchwaſſer, Zitronenſaft und Schale, ei - nem reichlichen Stück friſcher Butter und etwas geriebenem Weißbrod kochen laſſen, welches man über den Hecht ſchüttet und denſelben darin ¼ Stunde langſam ſchmoren läßt. Beim Anrichten gibt man der Sauce einen Geſchmack von Sardel - len, rührt ein Eidotter daran und bringt den Hecht darin recht heiß zur Tafel.

28. Hecht mit gelber Sauce.

Hierzu nimmt man gewöhnlich einen großen Hecht, biegt, wenn er gut gereinigt iſt, den Schwanz in die Schnauze, läßt ihn auf einem Einleger, damit er ganz bleibe, in geſalzenem Waſſer mit einem Stück Butter, wodurch das Fleiſch milder wird, gahr kochen, läßt ihn dann etwas abtröpfeln, richtet ihn in eine tiefe, heiß gemachte Schüſſel an und füllt folgende Sauce darüber:

Man läßt Butter mit einem halben Eßlöffel voll Mehl an - ziehen, rührt ſo viel ſchwache Bouillon, als man Sauce ha - ben will, dazu, läßt Zitronenſaft, Blüthe und reichlich Capern darin aufkochen, rührt dann wohl ¼ Pfund friſche Butter durch, und die Sauce mit 3 4 Eidottern ab.

Iſt dieſelbe durch die Butter nicht ſalzig genug, ſo gibt man noch etwas Salz hinzu.

29. Farcirter Hecht.

Das Fleiſch wird vom Rückgrat ſo geſchnitten, daß Kopf und Schwanz an demſelben ſitzen bleiben und das Gerippe in eine irdene Pfanne gelegt. Dann wirft man das Fleiſch eben in kochendes Waſſer, wodurch man die Gräten leichter heraus - nehmen kann. Nachdem dieſe herausgenommen ſind, wird das Fleiſch fein gehackt, mit einem reichlichen Stück Butter, zwei65Fiſche.Eiern, geriebenem Weißbrod, Blüthe und Salz zur Farce ge - macht, dieſe an den Rückgrat geſtrichen und die Form des Fiſches wieder hergeſtellt, mit Zwieback beſtreut, im Ofen ge - backen, während man ihn oft mit Butter vorſichtig begießt, daß der Zwieback nicht abgeſchwemmt werde, und Zitronenſaft darüber träufelt. Iſt der Fiſch auf einer heißgemachten Schüſſel angerichtet, gibt man etwas Waſſer, Wein und Capern in die Pfanne und rührt die Sauce mit Eidottern ab.

Auf dieſe Weiſe kann man auch andere Fiſche farciren.

30. Gebackener Hecht.

Die Hechte müſſen gut gereinigt, ſind ſie ſehr groß, geſpal - ten und in Stücke geſchnitten werden, die kleinen kann man ganz laſſen. Dann macht man Schnitt an Schnitt der Breite nach, doch bloß durch die obere Haut und ſalzt ſie gehörig. Nach einer halben Stunde trocknet man ſie ab, wälzt ſie in Zwieback oder in halb Mehl halb Zwieback und läßt ſie in einer offenen Pfanne in kochender Butter recht kroß backen.

Man kann den Hecht als Beilage zum Sauerkraut und Salat zur Tafel geben.

31. Hecht mit Parmiſankäſe und Zwiebeln. (Vorzüglich.)

Ein großer Hecht iſt hierzu am beſten. Derſelbe wird ge - putzt und nachdem der große Grat heraus genommen, in drei - fingerbreite Stücke geſchnitten und das nöthige Salz darüber geſtreut. Dann läßt man zu 5 Pfund Fiſch ein gutes Stück Butter in einer Caſſerole zergehn, gibt eine Hand voll fein geſchnittene Zwiebeln dazu, läßt die Fiſchſtücke darin gahr dämpfen und nimmt ſie heraus. Alsdann wird ¾ Maß dicke Sahne mit den weich gedämpften Zwiebeln und der Butter zer - rührt, 1 Eßlöffel feines Mehl mit Waſſer zerrührt, hinzu ge - geben und ſolches in eine tiefe porcellanene Schüſſel gethan. Die Fiſchſtücke werden nun ſo viel als möglich von den Gräten befreit, in fein geriebenen Parmiſankäſe umgedreht, die bemerkte Schüſſel lagenweiſe damit gefüllt, noch eine Hand voll Par - miſankäſe darüber geſtreut und im Backofen gelbbraun gebacken.

32. Hecht mit Parmiſankäſe und Capern. (Deßgleichen.)

Es wird hierzu eine Schüſſel mit Butter beſtrichen, mit566Fiſche.Zwieback beſtreut, der Hecht offen darauf gelegt und zwar die inwendige Seite nach oben; dann ¼ Maß ſaure Sahne mit ſo viel Bouillon zerrührt, als die Schüſſel aufnimmt und ſol - ches über den Fiſch geſchüttet. Darnach wird derſelbe mit Parmiſankäſe beſtreut, mit Capern, Pfeffer und Engliſchen Saucen gewürzt, auf dem Deckel ¼ Stunde zugedeckt gekocht und nachdem eben ſo lange im Backofen unter fleißigem Be - gießen gebacken.

  • Anmerk. Die Engliſchen Saucen ſind bekanntlich ſehr ſtark und müſſen daher theelöffelweiſe angewendet werden.

33. Hecht mit Eierſauce. (Deßgleichen).

Es wird dem Hecht der Schwanz in die Schnauze geklemmt, mit halb Eſſig, halb kaltem Waſſer, mit etwas Zwiebeln, gan - zer Peterſilie, 2 Lorberblättern, Pfefferkörnern und dem - thigen Salz in einer nicht zu weiten Caſſerole, damit die Brühe nicht zu lang werde, zu Feuer geſetzt und ſchnell gekocht. Iſt er gahr, ſo hebt man ihn vorſichtig auf eine warm gemachte Schüſſel, deckt ihn zu und gießt folgende Sauce darüber: Man löſt einen Löffel Mehl in einem Stück kochender Butter auf, rührt unterdeß 10 Eidotter mit ¾ Maß kräftiger Bouillon an, rührt dies in das aufgelöſ’te Mehl und läßt dieſe Maſſe unter beſtändigem ſtarken Rühren zum Kochen kommen, dann fügt man vorher gahr gemachte Champignons, Krebsſchwänze, Krebsbutter und etwas Zitronenſaft hinzu und richtet die Sauce über den Hecht an.

34. Gebratener Hecht mit ſaurer Sahne.

Der Hecht wird in paſſende Stücke geſchnitten, in eine ir - dene Bratpfanne gelegt. Zu 3 Pfund Hecht werden alsdann zwei Lorberblätter, einige Zwiebelſcheiben, Salz, 4 Loth But - ter, ¼ Maß ſaure Sahne gegeben und etwa 20 Minuten in einem heißen Ofen gebraten, während der Fiſch mehrere Male mit dieſer Sauce begoſſen und mit geſtoßenem Zwieback oder Parmiſankäſe beſtreut werden muß. Beim Anrichten wird die Sauce mit etwas Bouillon zuſammen gerührt, mit Zitronen - ſaft oder Eſſig vermiſcht und über den Fiſch geſchüttet. Lor - berblätter und Zwiebelſcheiben werden entfernt.

67Fiſche.

35. Hecht-Ragout.

Man gibt ein reichliches Stück friſche Butter in eine irdene Schüſſel, legt den wohl gereinigten, in Stücken geſchnittenen Hecht hinein, gibt weißen Wein, einige Zitronenſcheiben, wor - aus die Kerne genommen ſind, fein gehackte Sardellen und Salz dazu und ſtreut fein geſtoßenen Zwieback, oder altes ge - riebenes Weißbrod darüber, läßt ihn feſt zugedeckt ¼ Stunde oder ſo lange dämpfen, bis er gahr iſt, richtet ihn auf einer heiß gemachten Schüſſel an, rührt einige Eßlöffel dicke ſaure Sahne zu der Sauce und ſchüttet ſolche über den Fiſch.

36. Schleien zu kochen.

Die Schleien werden geſchuppt, das Eingeweide heraus ge - nommen, gewaſchen, eingeſalzen und Eſſig darüber geſchüttet, damit ſie vom Schleim befreit werden. Sind ſie groß, ſo wer - den ſie in Stücke geſchnitten und nochmals geſpült. Dann kocht man Waſſer mit Salz, einem Stich Butter und ganzem Pfeffer, gibt den Fiſch hinein und läßt ihn ¼ Stunde kochen. Man gibt ihn mit Kartoffeln, geſchmolzener Butter und Senf; kalt, mit Eſſig, Oel und Pfeffer, und garnirt die Schüſſel mit Peterſilie.

Salz wie bei Forellen.

37. Gefüllte Schleien.

Man zerrührt 4 Loth Butter, 2 Eier, 8 Loth in Milch ausgedrücktes Weißbrod, gehackte Zitronenſchale, Peterſilie und Salz und wenn man will, etwas Charlotten oder Zwiebeln, füllt damit 2 Schleien, nachdem ſie wie nach vorhergehender Nummer gereinigt worden ſind, näht ſie zu, legt ſie in eine Caſſerole, gibt hinzu: ¼ Maß weißen Wein, ½ Taſſe Eſſig, ein Stück Butter, etwas geriebenes Weißbrod, Salz und Blüthe, läßt ſie ¾ Stunde ſchmoren und gibt die Sauce beim An - richten darüber.

38. Gedämpfte Schleien.

Man rührt das Blut wie beim Karpfen mit etwas Eſſig an, verfährt übrigens mit der Vorrichtung nach Nro. 31, legt dann in Scheiben geſchnittene Zwiebeln nebſt anderem Wur -68Fiſche.zelwerk, grünen Kräutern und Salz in eine Caſſerole, die Fiſchſtücke darauf, ſchüttet ſo viel Waſſer und Wein darauf, daß der Fiſch beinahe bedeckt iſt und kocht dies, feſt zugedeckt, etwa ½ Stunde. Dann gibt man geriebenes Weißbrod oder etwas Mehl, ein reichliches Stück Butter, etwas geſtoßenes Ge - würz und das Blut hinzu, läßt es noch ein wenig kochen, rich - tet die Fiſche an, rührt die recht ſämige Sauce durch ein Sieb und füllt ſie darüber.

39. Quappen zu kochen.

Man nimmt die Quappen aus, ſchneidet die Galle vorſich - tig ab, die Leber bleibt darin, ſpült ſie gut und kocht ſie ¼ Stunde in Waſſer, Salz und Eſſig, läßt ſie noch ein wenig darin liegen und gibt ſie heiß mit einer ſauern Eier-Sauce oder kalt mit Eſſig, Oel und Pfeffer zur Tafel.

Salz wie beim Aal.

40. Gebackene Quappen.

Die Quappen werden gereinigt, geſpalten, in Stücke ge - ſchnitten, eingeſalzen, ¼ Stunde nachher abgetrocknet, in Zwie - back umgewandt und in ſteigender Butter gebacken. Zu Erb - ſengemüſe angerichtet.

41. Gebackene Barben.

Man richte ſich bei dieſen, wie überhaupt beim Backen der übrigen Flußfiſche ganz nach Nro. 30.

42. Marinirte Neunaugen.

Die Neunaugen werden eine Stunde eingeſalzen, eben ab - geſpült, abgetrocknet und auf einem Roſt bei ſtarkem Feuer unter beſtändigem Umwenden gahr gebraten. Hat man keinen Roſt, beſtreicht man ſie mit feinem Oel und läßt ſie in einer Pfanne röſten und gahr werden. Dann legt man ſie in einen Topf, kocht Eſſig, Charlotten, grob geſtoßenen Pfeffer, Nelken, Lorberblätter mit einander auf und gießt dies kalt darüber.

Sie werden zum Frühſtück gegeben, ſo wie man auch damit Häringsſalat und Sauerkraut garnirt. Zu letzterem werden ſie heiß genommen.

69Fiſche.

43. Mai-Pieren (kleine Fiſche) zu kochen.

Es werden dieſe weder geſchrappt, noch ausgenommen, nur mit etwas Salz gerieben, auf einem Durchſchlag, der in Waſ - ſer geſtellt wird, gewaſchen. Zugleich wird Waſſer mit Salz, einigen Lorberblättern, ganzem Pfeffer, auch wohl mit einigen kleinen Zwiebeln, zu Feuer geſetzt und eine Weile gekocht, da - mit das Gewürz ausziehe, die Pieren hinein geſchüttet, und nach einigen Augenblicken der Topf abgeſetzt, weil ſolche kaum des Kochens bedürfen. Sie werden alsdann mit dem Gewürz angerichtet und kalt mit Eſſig und Oel zur Tafel gegeben.

II. Seefiſche.

44. Stockfiſch zu kochen.

Man macht denſelben naß, klopft ihn dann mit einem höl - zernen Hammer, anfangs nicht zu ſtark, dann aber immer derber, daß er locker, aber nicht zerfetzt wird. Darauf legt man ihn in weiches Waſſer, mit welchem er eben bedeckt ſein muß, und ſtreut ſtark einen Eßlöffel voll Pottaſche darauf. So bleibt er 24 Stunden ruhig liegen und man gibt ihm nun 2 Tage lang Morgens und Abends friſches Waſſer. Dann ſchuppt man ihn, nimmt die Floſſen weg, ſchneidet den Fiſch nach der Größe des Topfes in 3 4 Stücke, legt dieſe auf einander, ſchlägt ein Tuch um dieſelben und bringt ſie in ei - nem Topfe mit weichem Waſſer, in welchem ein Teller liegt, zu Feuer. Durch das Einlegen in das Tuch bleiben die Stücke beſſer zuſammen und machen eine anſehnlichere Schüſſel. So läßt man den Stockfiſch 3 Stunden langſam ziehen, nicht ko - chen und gibt beim Anrichten über jedes Stück ſo viel feines Salz als nöthig iſt, deckt die Schüſſel zu und ſetzt ſie ſo lange auf den Fiſchtopf, bis die Kartoffeln angerichtet ſind.

Zur Sauce nimmt man geſchmolzene Butter und Senf, oder man rührt etwas Mehl mit einem Eßlöffel voll Milch an, gibt dazu etwas Stockfiſchbrühe, einen guten Theil But - ter, ein Paar Löffel Senf und läßt dies unter beſtändigem Rühren eben aufkochen.

  • Anmerk. Will man den Stockfiſch nicht im Tuche kochen, ſo kann man ihn aufrollen und einen Bindfaden darum wickeln; jedoch habe ich ihn nach obiger Angabe bei weitem beſſer gefunden. 70Fiſche.Der Langfiſch iſt dem Rundfiſch vorzuziehen, und ſolcher der beſte, der, wenn man ihn vor das Tageslicht hält, ei - nen röthlichen Schein bekommt.

45. Stockfiſch mit Sahne.

Wenn der Fiſch, wie bemerkt, gekocht iſt, befreit man ihn von allen Gräten, läßt Butter in einer Caſſerolle ſchmelzen, eine fein gehackte Zwiebel und einen Löffel Mehl darin anziehn, rührt heiß gemachte Sahne hinzu und läßt dies langſam durch - kochen. Alsdann gibt man den Fiſch nebſt etwas gehackter Pe - terſilie und Salz hinein, läßt ihn darin heiß werden und rührt die Sauce mit Eidotter ab.

46. Laberdan.

Man legt ihn einen Tag in weiches Waſſer, damit das Salz ausziehe, bedeckt ihn wie den Stockfiſch mit wenigem friſchem, weichem Waſſer und etwas Pottaſche, und läßt ihn unter mehrmaligem Wechſeln des Waſſers im Ganzen drei Tage liegen. Dann wird er mit kaltem weichem Waſſer und einem Stückchen Butter zu Feuer gebracht, wo man ihn zwei Stunden langſam ziehen und vor dem Anrichten eben durch - kochen läßt.

Es werden dieſelben Saucen wie beim Stockfiſch dazu ge - geben, auch paßt eine Peterſilien-Sauce dazu.

47. Schellfiſch.

Nachdem man die friſchen Schellfiſche geſchuppt, ausgeweidet und in Stücke geſchnitten hat, wirft man ſie in Waſſer und Salz und läßt ſie eine Stunde darin liegen. Dann gibt man ſie in kochendes Salzwaſſer, ſchäumt ſie und ſchüttet einige Mal etwas kaltes Waſſer nach, damit ſie nicht zu weich werden.

Man gibt heiße Butter und Senf dazu. Oder Butter, et - was Waſſer, ein wenig Mehl und Senf fortwährend gerührt, bis es kocht.

  • Anmerk. Beim Verſenden wird der Schellfiſch geſalzen, es braucht dann, wenn er in Waſſer geſetzt wird, kein Salz dazu ge - geben zu werden, ſo wie auch beim Kochen Rückſicht darauf genommen werden muß.
71Fiſche.

48. Schellfiſch zu ſtoven.

Iſt der Schellfiſch gereinigt, geſalzen und in Stücke ge - ſchnitten, wird er, in geſtoßenem Zwieback umgewandt, in Butter gebacken. Zugleich läßt man gereinigten und zwei Mal durchgeſchnittenen Spargel (die Köpfe werden jedoch, damit ſie nicht zerkochen, etwas ſpäter hinzugegeben) in Waſſer und Salz gahr kochen und mit dem Schellfiſch in etwas Fleiſch - brühe, Butter, geſtoßenem Zwieback, Blüthe und Zitronenſäure ein wenig ſtoven.

49. Schellfiſchſchwänze zu backen.

Nachdem die Fiſche geſchuppt ſind, werden die Schwänze ziemlich lang abgeſchnitten, geſalzen, ſpäter abgetrocknet, in Ei und in Zwieback umgedreht und in ſteigender Butter gelb und kroß gebacken.

Man gibt ſie zu Spinat.

50. Friſchen Kabeljau zu kochen.

Man ſchuppt ihn, nimmt das Eingeweide heraus, ſchneidet Kopf und Schwanz ab, das Mittelſtück in zwei Finger breite Stücke, legt ſie eine Stunde in Waſſer und Salz, und kocht ſie in kochendem Salzwaſſer ¼ Stunde. Der Kopf wird ge - wöhnlich geſtovt; ſoll er indeß mit gekocht werden, ſo muß er ſchon früher in den Topf gelegt werden.

Man gibt eine Senf-Sauce, oder geſchmolzene Butter und Senf dazu.

51. Kabeljau-Schwanz oder Kopf zu ſtoven.

Derſelbe wird geſalzen, abgeſpült und in eine irdene Schüſ - ſel gelegt; darüber gegeben: geſtoßener Zwieback, Muskatnuß oder Blüthe, reichlich Butter, eine in Scheiben geſchnittene Zi - trone, aus welcher die Kerne genommen ſind, ein Bierglas voll weißen Wein, und dann feſt zugedeckt, auf gelindem Feuer gahr geſchmort.

Auch Mittelſtücke kann man auf dieſe Weiſe zubereiten.

52. Kabeljau-Schwanz zu braten.

Der Schwanz wird eingeſalzen, abgetrocknet und in ſteigen -72Fiſche.der Butter unter öfterm Begießen gebraten. Wenn er halb gahr iſt, ſtreut man geſtoßenen Zwieback darüber, brät ihn vollends gahr und gibt ihn mit einer Capern - oder Auſtern - Sauce zur Tafel.

53. Geſalzenen Kabeljau zu kochen.

Derſelbe wird ein wenig ausgewäſſert, mit kaltem, weichem Waſſer und einem Stückchen Butter auf’s Feuer geſetzt und eine Stunde langſam gekocht. Man gibt heiße Butter und Senf dazu.

54. Kabeljau-Scheiben mit Auſtern.

Man kocht die Scheiben wie bei Kabeljau zu kochen geſagt iſt, dann läßt man ein großes Stück friſche Butter in einer Caſſerole ſchmelzen, thut etwas Mehl hinzu, läßt es gelblich werden, rührt ſo viel kräftige Bouillon hinzu, als man Sauce haben will, gibt Zitronenſaft und fein geſtoßene Muskatblüthe hinzu, rührt die Sauce mit einigen Eidottern ab und nimmt ſie ſchnell vom Feuer. Alsdann gibt man von den Bärten befreite Auſtern nebſt dem Auſterwaſſer in die kochend heiße Sauce und richtet dieſe über den Kabeljau an.

Man rechnet auf jede Perſon wenigſtens 4 Stück Auſtern. Der Fiſch muß ſich nach der Anzahl der Schüſſeln richten, je mehr dieſe ſind, deſto weniger wird von jeder Speiſe auf die Perſon gerechnet.

55. Dorſche zu kochen.

Dieſelben werden geputzt, gewaſchen und in kochendem Salz - waſſer, welches mit Pfeffer, Nelken, Lorberblättern, Zwiebeln und Eſſig zu Feuer gebracht worden, gekocht. Als ſehr wei - cher Fiſch muß er einige Mal mit einem Guß kalten Waſſers nachgefüllt werden, damit er nicht zu weich werde. Beim An - richten beſtreue man den Fiſch mit hart gekochtem und ge - hacktem Eigelb und Peterſilie, und gebe Butter und Senf oder eine Sardellen-Sauce dazu.

56. Tarbutte und Steinbutte.

Nachdem ſie geſchuppt und ausgeweidet ſind, ſchneidet man aus den letztern die auf der ſchwarzen Seite befindlichen Steine,73Fiſche.wäſcht die Fiſche und wirft ſie in kaltes Waſſer, Eſſig und Salz. Darin läßt man ſie ½ Stunde liegen, gibt ſie dann in kochendes Salzwaſſer, läßt ſie ungefähr ½ Stunde langſam kochen und richtet ſie recht heiß an.

Man gibt Butter und Senf oder eine Auſtern-Sauce, auch paßt Sauerampfer-Sauce dazu.

57. Butte oder Schollen.

Man muß ſie wenigſtens einige Stunden vorher, ehe ſie zubereitet werden ſollen, ſchuppen, ausnehmen, waſchen, in Salz und Eſſig legen, damit ſie vom Schleim gereinigt wer - den. Einige Minuten vor dem Anrichten werden ſie in Salz - waſſer gekocht, nur muß man gut darauf achten, da ſie leicht auseinander fallen.

Es wird Butter und Senf oder eine ſaure Eier-Sauce da - bei gegeben.

58. Gebackene Butte.

Sie werden, wie im Vorhergehenden geſagt worden, vor - gerichtet, jedoch etwas ſtärker geſalzen, die obere Haut Schnitt an Schnitt eingekerbt, in Zwieback oder Mehl umgewandt und in ſteigender Butter in einer offenen Pfanne ſchnell gelb und kroß gebacken.

Dieſer Fiſch wird ſehr leicht wieder weich, und muß daher, wie überhaupt jeder gebackene Fiſch, ſchnell angerichtet werden.

59. Seezungen (Tong) zu kochen.

Die Seezungen haben eine weiße Seite, die man ſchuppt, die andere wird abgezogen, darauf nimmt man das Eingeweide heraus und gibt ſie in weiches kochendes Salzwaſſer, worin man ſie ſchäumt und gahr kochen läßt. Man rechnet unge - fähr ½ Stunde und gibt Butter und Senf oder eine Ger - nalen-Sauce dazu.

60. Gebratene Seezungen mit Zitronenſaft.

Man zieht den Seezungen die Haut vom Schwanze auf - wärts ab, kerbt ſie wie bei andern Fiſchen etwas ein, und legt ſie eine Stunde in Eſſig Salz, Charlotten und Gewürze, dann werden ſie in Eiern und geſtoßenem Zwieback umgewandt74Fiſche.und in Butter ſo lange gebacken, bis ſie gahr ſind und eine gelbbraune Farbe erhalten haben. Zu der braunen Butter gibt man etwas Zitronenſaft und ſchüttet ſie über den ange - richteten Fiſch.

Derſelbe wird als feine Beilage zu jungen Erbſen, oder mit einer Gernalen -, Auſtern - oder Capern-Sauce gegeben.

61. Stinte mit ſaurer Sauce.

Die Stinte werden gewaſchen, in kochendem Waſſer mit Salz und Zwiebeln gekocht, auf ein Sieb geſchüttet, und mit einer ſauern Eier-Sauce, wenn ſie recht heiß angerichtet ſind, übergoſſen.

62. Stinte zu backen.

Nachdem man dieſelben gut gewaſchen und geſalzen, läßt man ſie auf einem Durchſchlag ablaufen, thut ſie auf ein aus - gebreitetes Tuch und trocknet ſie ab. Dann beſtreicht man ſie mit Ei und Pfeffer, wendet ſie in Zwieback oder Mehl um, legt ſie in die heiße Butter neben einander und backt ſie an beiden Seiten recht kroß.

63. Bückinge zu braten.

Will man ſie auf einen Roſt braten, wodurch ſie viel beſſer werden, ſo ſchneidet man ſie im Rücken auf, nimmt das Ein - geweide heraus, thut ein Stück Butter hinein, ſchlägt ſie wie - der zuſammen, legt ſie in ein mit Butter beſtrichenes Papier und brät ſie darin gahr. Hat man keinen Roſt, ſo werden die Bückinge an der entgegengeſetzten Seite aufgeſchnitten und nach dem Herausnehmen des Eingeweides leicht in Butter ge - braten.

Sie werden zum Sauerkraut angerichtet, oder als Schüſſel allein mit Rührei gegeben.

64. Friſche Häringe zu braten.

Man reinigt ſolche von Schuppen und Eingeweide, wäſcht, ſalzt und trocknet ſie ab, wendet ſie in Zwieback und Muskat - blüthe um und brät ſie in gelber Butter.

75Fiſche.

65. Geſalzene Häringe zu räuchern.

Dieſelben werden gut gewäſſert, am beſten in Milch, und darauf 2 Tage in den Rauch gehangen. Sie ſind dem Kieler Sprot ähnlich und werden gleich dieſem zum Butterbrod ge - geben.

66. Marinirter Häring.

Die Häringe werden, je nachdem ſie ſalzig ſind, 12 24 Stunden, am beſten in Milch, ausgewäſſert, das Eingeweide wird herausgenommen, der Leib glatt geſchnitten und dieſelben lagenweiſe mit ganzen Charlotten oder kleinen Zwiebeln, Ca - pern, wenn man ſie hat, Nelken, Pfeffer, Zitronenſcheiben und einigen Lorberblättern in einen Steintopf gelegt, mit gekochtem und wieder kalt gewordenem Eſſig übergoſſen. Auch kann man die Häringsmilch zerrühren und dazu geben, wodurch die Sauce dicklich und weiß wird.

Oder man ſchneidet die Häringe (den Sardellen gleich) in lange ſchmale Streifen, marinirt ſie, wie geſagt worden, und vermiſcht die Sauce beim Gebrauch mit feinem Salatöl.

Zum Butterbrod finde ich ſie auf dieſe Weiſe recht angenehm.

67. Häringe wie Neunaugen zubereitet.

Nachdem dieſelben ausgewäſſert und abgetrocknet, ſchneidet man den Kopf an beiden Seiten etwas kleiner, ſticht die Au - gen aus und brät ſie auf einem Roſt braun, legt ſie mit Zi - tronenſcheiben, Lorberblättern, grob geſtoßenem Pfeffer und Nel - kenpfeffer in einen Topf und gießt Eſſig und Salatöl darüber.

Man gibt ſie zum Frühſtück, auch bei Erbſenſuppe.

68. Hummer zu kochen.

Die Oeffnung des Hummers muß mit einem zugeſpitzten Holz verſchloſſen werden, weil ſonſt zu viel Waſſer einzieht, darauf wird er in brauſendem Waſſer, welches wie Fiſchwaſſer reichlich geſalzen worden, gekocht. Während des Kochens muß man einige Male ein glühendes Eiſen in dem Waſſer, worin der Hummer liegt, ablöſchen und ihn, wenn er groß iſt, eine Stunde kochen laſſen. Kleine Hummer bedürfen nur ½ Stunde Kochens.

Bringt man ihn zur Tafel, muß man vorher die Scheeren76Fiſche.aufhauen, damit man das Fleiſch leicht heraus heben kann, den Leib aufſchneiden und die Galle wegnehmen.

69. Gernalen.

Die Gernalen werden lebendig in brauſend-kochendes Salz - waſſer geſchüttet und während ſie ¼ Stunde kochen, läßt man einige Mal ein glühendes Eiſen darin ablöſchen, wodurch ſie eine ſchöne, rothe Farbe erhalten.

70. Krebſe.

Werden gekocht wie Gernalen, nur gebe man einen ſtarken Guß Eſſig (auch Kümmel) zu den Krebſen und rühre ſie doch ja, ſobald ſie in’s Waſſer kommen, gehörig um, weil ſie ſich oft ſo in einander verwickeln, daß die inwendigen eines qual - vollen Todes ſterben müſſen.

71. Auſtern zu braten.

Man tröpfelt etwas Zitronenſäure auf die Auſtern, wendet ſie in Ei und Muskatblüthe und darauf in geſtoßenem Zwie - back um, und läßt ſie einige Minuten in kochender Butter backen, doch ja nicht zu lange, weil ſie ſonſt hart werden.

Als feine Würze und Verzierung zum Sauerkraut.

72. Muſcheln zu kochen.

Wenn die Muſcheln mit einem Beſen gewaſchen und gerei - nigt worden ſind, ſchüttet man etwas Milch darauf, welche die Thiere einſaugen und wodurch ſie wohlſchmeckender werden. Dann ſchüttet man ſie in ein Netz und hält dies ſo lange in ſtark kochendem Salzwaſſer, bis ſich die Schalen eben öffnen, welches nicht lange dauert. Die Thiere werden nun aus den Schalen genommen und eine Sardellen-Sauce darüber ange - richtet, oder Butter, Senf und Zitronen dazu herum gegeben.

  • Anmerk. Unter den Muſcheln befinden ſich zuweilen giftige. Um ſicher zu ſein, legt man beim Kochen einen ſilbernen Löffel zwiſchen die Muſcheln, ſind giftige darunter, ſo läuft er ſchwarz an.

73. Beignets von kaltem Fiſch.

Man macht eine Farce von einem Stück zerrührter Butter,77Gemüſe.etwas Muskatnuß und Salz, einigen Eiern, Zitronenſchale, geriebenem Weißbrod und dem vorräthigen, fein gehackten Fiſch, formt davon Finger lange, zwei Finger breite Stückchen, wälzt ſie in Ei und geſtoßenem Zwieback, worunter man Parmeſan - oder Holländiſchen Käſe miſchen kann, und brät ſie in Butter hellbraun. Man kann ſie mit in Butter gebackener Peterſilie garniren.

D. Gemüſe.

1. Regeln beim Kochen der Gemüſe.

Man findet es ſo häufig, daß dieſe Speiſen, die als das hauptſächlichſte Nahrungsmittel vor allen andern eine ſorgfäl - tige Behandlung verdienen, oft am wenigſten berückſichtigt wer - den, weshalb ich es für nöthig erachte, hier manches zu be - ſprechen, was vielleicht überflüſſig ſcheinen möchte.

Vor Allem muß ich große Sauberkeit der Kochgeſchirre an - empfehlen, da hiervon ſowohl Geſchmack, als Anſehen der Speiſen abhängt.

Alle Gemüſe müſſen gut gereinigt, gewaſchen, geſchnitten, wieder abgeſpült und bald darauf zu Feuer gebracht werden, ohne ſie vorher in’s Waſſer geſetzt zu haben. Friſche Kar - toffeln machen hier eine Ausnahme. Gemüſe, die man vorher in Butter anziehen läßt, werden eher gahr, als ſolche, die man mit Waſſer zu Feuer bringt. Gemüſe mit kochendem Waſſer zu Feuer geſetzt, werden viel ſchneller weich und des - halb ſchmackhafter, wenn man ſie theilweiſe in den Topf thut, indem man jedes Mal das Waſſer wieder kochen läßt. Das Fett aber muß vorher in’s Waſſer gegeben werden. Hülſen - früchte bringt man mit kaltem, weichem Waſſer zu Feuer, die - ſes wird zwei Mal, jedes Mal nach einer halben Stunde des Kochens abgeſchüttet und ſelbige mit wenig kaltem Waſſer und einem Stück Butter oder Fett wieder aufgeſetzt. Beim Kochen wird nach und nach immer etwas kaltes Waſſer zugeſchüttet, welches das ſchnellere Weichwerden befördert. Zu allen Hül - ſenfrüchten muß das Salz erſt dann gegeben werden, wenn ſie weich ſind.

78Gemüſe.

Sollten ſich aber die Erbſen, wie auch die weißen Bohnen nicht gut weich kochen, ſo ſetze man ſie mit einem kleinen Stückchen Pottaſche zu Feuer und gebe nach dem Abſchütten wieder ein wenig dazu. Auch folgendes zufällig entdeckte Mit - tel befördert in etwa das Weichwerden: nämlich gleich nach dem Abſchütten einige Zwiebeln hinein zu ſchneiden. Noch iſt dabei zu bemerken, daß man keine getrockneten Hülſenfrüchte in weiß glaſirten Töpfen kochen darf, weil ſie darin hart blei - ben und würden ſie noch ein Mal ſo lange gekocht.

Eingemachtes, Bohnen und Stielmuß ſetze man am vor - hergehenden Abend in kaltes Waſſer, damit die Säure aus - ziehe, koche daſſelbe am andern Morgen mit friſchem Waſſer ab und wäſſere ſolches nachher ſo lange, als es nöthig iſt, ehe es geſtovt wird.

Man darf nicht eher das Gemüſe mit Mehl oder Eidotter abrühren, bis es völlig gahr iſt.

Beim Anbrennen des Gemüſes darf man kein Waſſer nach - füllen, ſondern muß das Gemüſe ſchnell herausſchütten, in einem andern Topfe etwas Butter mit Mehl anziehen laſſen, Fleiſchbrühe oder Waſſer und Salz dazu rühren und wenn es kocht, das Gemüſe durchrühren, oder wenn ſolches noch nicht gahr iſt, ferner kochen laſſen. Im letzten Falle muß man ſehr wenig Mehl nehmen. Gemüſe, welche abgekocht wer - den, muß man in vielem und ſtark kochendem Waſſer abko - chen, ſobald ſie ſtark kochen, den Deckel vom Topfe nehmen, ſie offen gahr kochen laſſen und wenn ſie auf den Durchſchlag geſchüttet ſind, mit Waſſer übergießen, weil manche, beſonders friſches Stielmuß, etwas Starkes haben.

Beſonders beim Kochen der Gemüſe muß ich es empfehlen, den Topf nicht tiefer in’s Feuer zu ſetzen, als die darin be - findliche Portion Gemüſe es erlaubt. Schlägt die Flamme zu hoch um den Topf, ſo erhält die Speiſe ſicher keinen reinen Geſchmack.

Noch iſt es eine Hauptbedingung, alle Gemüſe luftig, weich und ſaftig zu kochen und ſie nicht durch ſtarkes Umrühren breiig zu machen. Wird gleich das Gehörige, Fett und Salz, dazu gethan, ſo bedarf es kaum eines vorſichtigen Umrührens, da die Gemüſe beides gleichmäßig in ſich aufnehmen.

Wie viel Zeit zum Gahrwerden jedes Gemüſes erforderlich iſt läßt ſich nicht genau beſtimmen, indem dies gar zu ſehr79Gemüſe.von der Qualität, Portion, wie vom Feuer abhängt; indeß komme ich gern den ausgeſprochenen Wünſchen entgegen, in dieſer vierten Auflage das Zeitmaß in etwa zu beſtimmen.

Ich rechne bei dieſer Angabe von der Zeit an, wo das Waſſer zum Gemüſe kocht; ferner auf ein regelmäßiges Feuer, wie es beim Kochen nöthig iſt; auf mittelmäßig große Por - tionen; ſo wie auch darauf, daß das Gemüſe theilweiſe zum Kochen gebracht wird.

Bei der Zubereitung ſolcher Gemüſe, die, wie z. B. Stiel - muß, Spinat, Melle, Wirſing u. ſ. w. beim Abkochen völlig gahr gemacht werden, braucht man aber nicht bis zum letzten Augenblick zu warten, und können dieſe ohne Nachtheil, und wären es auch einige Stunden, bis zum Aufſtoven hingeſtellt werden.

Brauner Kohl und Sauerkraut können gut aufgewärmt werden, nur muß man während des Aufwärmens ſolches nicht zudecken. Gemüſe, die mit Fleiſchbrühe gekocht werden, kann man in Ermangelung derſelben auch mit Waſſer zu Feuer bringen; nur iſt es beſſer, wenn gleich die erforderliche Flüſ - ſigkeit dazu kommt; das Nachfüllen, beſonders mit Waſſer, macht das Gemüſe unſchmackhaft.

2. Scorzoner - oder Schwarzwurzeln.

Dieſe Wurzeln wirft man, ſobald ſie gereinigt ſind, in lau - warmes Waſſer und Milch, in Ermangelung der Milch kann man auch etwas Eſſig nehmen. Beides erhält ihnen ihre Weiße. Nachdem ſetzt man ſie mit Fleiſchbrühe und Butter zu Feuer und läßt ſie in kurzer Brühe gahr kochen. Eben vor dem Anrichten gibt man geſtoßenen Zwieback und Mus - katblüthe daran.

Man darf zum Kochen dieſer Wurzeln keine metallene Ge - ſchirre nehmen, da ſie ſich darin blau kochen würden.

Es gehört zum Kochen 3 Stunden.

Fricandeaux, farcirte Kalbfleiſchwurſt, junge Hühner, Kalb - fleiſch-Cotelettes werden als Beilage dazu gegeben, auch ge - ſtovte Fricadelle iſt beſonders wohlſchmeckend dabei.

3. Auf andere Art.

Man bereitet die Wurzeln vor, wie oben angegeben; kocht80Gemüſe.ſie in kochendem Waſſer, einem Löffel Weineſſig, Salz und et - was Butter ab und ſchüttet ſie auf einen irdenen Durchſchlag. Dann ſchmilzt man ein Stück friſche Butter mit einem - löffel Mehl gelb, zerrührt es mit Fleiſchbrühe, gibt etwas Eſſig, ſehr wenig Zucker, Muskatblüthe dazu, ſtovt die Wur - zeln darin auf, und rührt ſie vor dem Anrichten mit Eidotter ab. Oder weich abgekocht und in einer dicken Spargelſauce durchgerührt.

Die Beilagen ſind dieſelben.

4. Roſenkohl.

Die kleinen geſchloſſenen Roſen (Knospen) werden abge - pflückt, die welken Blätter nebſt den harten Knoten am Stiele abgeſchnitten, doch ſo, daß die kleinen Roſen ganz bleiben, und in kochendem Waſſer und Salz langſam abgekocht. Dann in Butter, worin man etwas geſtoßenen Zwieback oder Mehl hat anziehen laſſen, mit Fleiſchbrühe oder Waſſer, Muskatnuß oder Blüthe aufgeſtovt.

Zeit des Kochens ¾ 1 Stunde.

Geräucherte und gebratene Ochſenzungen, Sauciſſen, Cote - lettes als Beilage.

5. Sproſſenkohl (von grünem oder braunem Kohl).

Nachdem derſelbe verleſen und gewaſchen iſt, wird er in Bündchen gebunden, in Waſſer und Salz abgekocht und auf einen Durchſchlag gegeben. Die Fäden werden alsdann abge - nommen, die Bündchen auf eine heiße Schüſſel angerichtet, mit fein geſtoßenem Zwieback und Muskatnuß beſtreut und eine ſaure Eierſauce dabei herumgereicht.

Man kann dieſen Kohl auch wie Roſenkohl zubereiten und nach Belieben auch etwas Eſſig dazu geben. Zum Kochen ge - hört dieſelbe Zeit.

Rauchfleiſch, Fricadellen, Bratwurſt, gefüllte Kalbsbruſt paßt gut dazu.

6. Schmalz - oder Butterkohl.

Wird fein geſchnitten, gut gewaſchen, luftig abgekocht, wie Roſenkohl, doch ohne Gewürz durchgeſtovt, mit gekochten Kar - toffeln angerichtet.

81Gemüſe.

Man rechne beim Kochen auf Stunde.

Beilagen: Schinken, Rauchfleiſch, Bratwurſt.

7. Spinat.

Der gut verleſene, rein gewaſchene Spinat wird abgekocht, auf einen Durchſchlag geſchüttet, ausgedrückt und recht fein ge - hackt. Darauf läßt man Butter gelb werden, rührt etwas ganz fein geſtoßenen Zwieback darin, gibt nach Belieben Waſ - ſer, Fleiſchbrühe oder Milch nebſt Muskatnuß und Salz dazu, und läßt den Spinat darin durchſtoven. Zur Verzierung der Schüſſel beſteckt man dieſelbe mit in Butter gebratenen Weiß - brodſtreifen und gibt Spiegeleier dabei herum; oder man gar - nirt ſie mit hart gekochten, in acht Theile geſchnittenen Eiern. Die Kartoffeln dazu werden gebraten. Omelettes, Cotelettes, Fricandeaux, Sauciſſen, gebratene und geräucherte Ochſenzunge als Beilage.

8. Portulac.

Es wird eine geſchnittene Zwiebel in Butter gedämpft, die abgeſchnittenen und gewaſchenen Blätter des Portulacs darin durchgeſchwitzt, auch etwas wenig Mehl, dann ſo viel Bouillon oder Waſſer dazu, als nöthig iſt und mit etwas dicker Sahne oder einem Eidotter abgerührt.

Zeit des Kochens kaum ½ Stunde.

Als Gemüſe mit gebratenen Kartoffeln und Carbonade, oder um Suppenfleiſch, ſei es Kalb - oder Rindfleiſch, angerichtet.

9. Melle.

Wird abgekocht und auf dem Durchſchlag mit dem Schaum - löffel etwas ausgedrückt. Man ſtovt ihn mit in Butter gelb gewordenem Zwieback und Muskatnuß und gibt zuletzt auch wohl ein wenig Eſſig hinzu, damit er nicht zu weichlich werde. Man kann ihn auch wie Spinat zubereiten.

Beilagen nach Belieben.

10. Häderich.

Derſelbe wächſt im Frühjahr als Unkraut in den Gärten und Feldern und iſt ein ſehr zu empfehlendes Gemüſe, nur muß er jung genommen werden.

Er wird wie Melle, oder auch wie Spinat zubereitet.

682Gemüſe.

11. Sauerampfer.

Wird gut verleſen, von den Stielen abgeſtreift und gewa - ſchen; alsdann mit kaltem Waſſer aufgeſetzt und nur eben aufgekocht, weil er leicht zu weich wird. Nachdem die Säure in kaltem Waſſer noch etwas ausgezogen und der Sauerampfer auf einem Durchſchlag gut abgelaufen iſt, ſchwitzt man Butter mit geſtoßenem Zwieback, gibt ein Paar Taſſen ſüße Sahne, Salz und Muskatnuß dazu und läßt denſelben darin durch - kochen. Die Schüſſel wird mit in Butter gebratenen Weiß - brodſtreifchen bedeckt.

Wird eben ſo ſchnell gahr wie Portulac.

Beilagen: Cotelettes, Zunge, Rauchfleiſch, Leber.

12. Spargel zu kochen.

Der Spargel wird fein abgeſchält, und zwar vom Kopf zum Fuße hin, ſo weit er hart iſt, abgeſchnitten, gewaſchen, in Bündchen gebunden, in reichlich kochendem Waſſer mit dem nöthigen Salz, nicht gar zu ſtark, weich gekocht, weil ſonſt die Köpfe zerkochen, auf einer heißgemachten Schüſſel zierlich angerichtet und mit Muskatnuß und etwas geſtoßenem Zwie - back beſtreut.

Man gebe dabei die Spargel-Sauce P. Nro. 32, oder ge - ſchmolzene Butter und gehackte Dotter hart gekochter Eier, doch jedes beſonders; und als Beilage Fricandeaux, gebratene Hähnchen, Kalbsbraten, Lachs, Sommerwurſt, rohen Schinken, Rühreier.

Iſt der Spargel friſch und dick, ſo bedarf er, vom Kochen an, nur ¾ 1 Stunde, ſonſt aber Stunde. Der Spar - gel bleibt bis zum Anrichten im Waſſer.

13. Geſtovter Spargel.

Man ſchneide den Spargel zwei Mal durch, lege die Köpfe zurück und koche das Uebrige eben ab, weil dieſe Stücke leicht etwas Bitteres haben; alsdann laſſe man Fleiſchbrühe mit einem guten Stück Butter, Muskatblüthe, etwas Salz und ganz wenig Zucker kochen, gebe den ſämmtlichen Spargel hin - ein und koche ihn langſam gahr. Kurz vor dem Anrichten gebe man etwas geſtoßenen Zwieback dazu und rühre die Brühe83Gemüſe.mit Eidotter ab. Das Spargelgemüſe wird nun zierlich an - gerichtet, mit Semmel-Klößen garnirt und die ſehr ſämige Brühe darüber her gegoſſen. Beilagen wie oben.

Man kann zum Kochen Stunden rechnen.

14. Spargel mit jungen Wurzeln (Möhren).

Hierzu nimmt man halb Wurzeln, halb Spargel und läßt erſtere gut gereinigt, 1 2 Mal durchgeſchnitten, etwa ¼ Stunde in guter Fleiſchbrühe und Butter vorkochen; übrigens verfährt man ganz nach vorhergegangener Vorſchrift.

15. Hopfen.

Die ganz jungen Sproſſen von Hopfen werden verleſen, in kleine Bündchen gebunden und in Waſſer und Salz gahr ge - kocht; alsdann angerichtet, die Fäden ſorgfältig heraus gezo - gen, geſtoßener Zwieback und Muskatnuß darüber geſtreut und eine ſäuerliche Sauce, z. B. Nro. 19, dazu gegeben.

Iſt der Hopfen jung, ſo braucht er nur ½ Stunde zum Weichwerden.

Als Beilage: gebackene Fiſche, Cotelettes, Rauchfleiſch, Rühreier.

16. Rübſtiel.

Von den Blättern der ſchnell aufgeſchoſſenen Rüben wird das junge Kraut abgeſtreift, die Stengel werden fein geſchnit - ten, gut gewaſchen und gahr abgekocht. Dann wird Butter mit etwas Mehl durchgeſchwitzt, ſüße Sahne oder Milch, et - was Muskatnuß und Salz dazu gegeben und das Rübſtiel darin geſtovt.

Als Beilagen: Bratwurſt, Escalopps, Fricadellen, gekochter Schinken.

17. Mairüben.

Man ſchneidet die Rüben in große Würfel oder ſchmale Streifen, ſetzt ſie mit kochender Fleiſchbrühe oder Waſſer, Butter und Salz zu Feuer, läßt ſie gahr kochen und gibt ein wenig Kartoffelmehl daran. Wenn ſie angerichtet ſind, reibt man Muskatnuß darüber. Auch ſind einige Kartoffeln, dar - auf gekocht, recht angenehm.

6*84Gemüſe.

Sind die Rüben etwas bitter, werden ſie vorher halb gahr abgekocht. Man kann ſie nach dem Abkochen auch wie Stiel - mus durchſtoven; dann aber müſſen ſie gahr abgekocht ſein. Es gehört dazu, je nachdem ſie zart ſind, ½ 1 Stunde.

Schweine - oder Hammel-Cotelettes und Bratwurſt als Bei - lage.

  • Anmerk. Rüben, als ein wäſſeriges Gemüſe, bedürfen zum Kochen viel weniger Waſſer, als alle andern Gemüſe, weßhalb man ja Rückſicht darauf nehmen muß.

18. Junge Wurzeln (Möhren).

Die erſten Wurzeln werden geſchrappt, nicht durchgeſchnit - ten, in Waſſer und Butter in kurzer Brühe gahr gekocht; kurz vor dem Anrichten etwas Salz und zuletzt gehackte Peter - ſilie daran gegeben, weil dieſe ſonſt ihre grüne Farbe verliert.

Zeit des Kochens Stunden.

19. Junge Wurzeln mit Erbſen.

Wenn erſtere, wie oben angegeben, oder auch fein gewür - felt zu Feuer gebracht ſind, gibt man die ausgehülſeten Erbſen dazu. Von jedem Gemüſe nimmt man die Hälfte und verfährt übrigens wie bei den Wurzeln.

20. Junge Erbſen.

Man läßt Waſſer mit reichlich Butter kochen, gibt die aus - geſchoteten Erbſen theilweiſe nach und nach hinein, während man die Brühe jedes Mal wieder kochen läßt. Sie müſſen ungefähr eine Stunde kochen und nicht zu wenig Brühe haben. Kurz vor dem Anrichten thut man etwas Salz und wenn ſie nicht Süße genug haben, auch ein Stückchen Zucker hinzu und ſchwenkt ſie mit fein gehackter Peterſilie und einem Theelöffel Kartoffelmehl durch.

Oder man läßt ein Stück Butter zergehen, ſchüttet die Erb - ſen hinein und läßt ſie unter beſtändigem Umſchwenken ¼ Stunde damit ſchwitzen. Alsdann gießt man etwas kochendes Waſſer hinzu und verfährt damit wie oben.

Die Schüſſel, theils zu verzieren, theils das Gemüſe zu ver - feinern, kann man die Erbſen mit Schaum - oder Semmel - klößchen und Krebsſchwänzen garniren, doch muß man dann reichlich für Brühe ſorgen, die mit Eidottern abgerührt wird.

85Gemüſe.

Oder man kocht die Erbſen mit kochendem Waſſer und Salz gahr, und ſchwenkt ſie mit gehackter Peterſilie und mit reich - lich Butter durch. Sie bedürfen zum Kochen ¾ 1 Stunde.

Als Beilage: Gebratene Küken, Kalbs-Cotelettes, Klopps, Sommerwurſt, roher Schinken, geräucherter Lachs, gebackener Aal, Seezungen oder Quappen.

  • Anmerk. Man darf die Erbſen keinenfalls Abends vorher aushül - ſen; indeß ſchadet es eben nicht, wenn dies einige Stunden vor dem Kochen geſchieht. Längeres Warmhalten nach dem Kochen vertragen ſie nicht und erhalten dadurch einen etwas ſtarken Geſchmack.

21. Ein Geſellſchaftsgemüſe von Allerlei.

Tauben oder Kücken werden in vier Theile geſchnitten, in Waſſer und Salz ausgeſchäumt, dann gibt man ein Stück Butter, Muskatblüthe, etwas geſchwitztes Mehl dazu und läßt ſie langſam kochen. Unterdeß wird recht viel Spargel etwas ſtärker als zum Abkochen abgeſchält, zwei Mal durchgeſchnitten, auch Blumenkohl abgezogen, in Stücke geſchnitten und beides in Waſſer und Salz halb gahr gekocht. Dann ſchüttet man ſolches auf ein Sieb und gibt es zum völligen Gahrwerden zu den Tauben, nur muß man ſorgen, daß die Stücke ganz und anſehnlich bleiben. Darauf kocht man Krebſe, bricht ſie aus den Schalen und macht von den Scheeren nach Nro. 22 Krebsbutter, zieht den Darm aus, ſchneidet das Fleiſch an der Stelle glatt und hackt den Abfall nebſt dem Fleiſche aus den Scheeren recht fein, gibt hinzu ein Stück zerrührte Butter, in Waſſer eingeweichtes und ausgedrücktes Weißbrod, ein Paar Eier, Muskat und Salz, füllt damit einige Krebsnaſen und kocht dieſe mit kleinen Fleiſch - und Weißbrodklößchen, während man ſchon das Fleiſch nebſt dem Blumenkohl in eine heiße Schüſſel ordnet. Dann rührt man die Sauce mit einigen Ei - dottern ab, gibt ein wenig Zitronenſaft, die Krebsſchwänze und Klöße hinein; richtet ſolches zierlich über die Kücken an, gar - nirt die Schüſſel rund herum mit den Krebsnaſen und gibt die Krebsbutter darüber hin.

Dieſes Gemüſe ohne Krebſe, welche daſſelbe zwar feiner, aber umſtändlicher machen, iſt auch ſehr zu empfehlen.

Man kann zur Bereitung deſſelben reichlich 2 Stunden rech - nen.

86Gemüſe.

22. Kücken mit jungen Erbſen und Krebſen angerichtet.

Man ſchäumt die Kücken in Waſſer und Salz gut aus, gibt ein Stück Butter hinein und läßt ſie langſam weich kochen. Wenn die Brühe ſchon etwas kräftig geworden, ſetzt man in einem andern Topf ein reichliches Stück Butter auf, ſchüttet die ausgepuhlten Erbſen hinein und läßt ſie zugedeckt darin eine Weile dämpfen, indem man ſie zuweilen durchrührt. Dann füllt man von der Hühnerbrühe hinzu, läßt ſie weich kochen, rührt etwas fein gehackte Peterſilie durch und macht die Brühe mit einigen Eidottern, die man mit einem Löffel Waſſer anrührt, ſämig. Zugleich hat man Krebsnaſen, Klöße und Krebsbutter nach der vorhergehenden Nummer angefertigt, richtet die Kücken an, die Erbſen rund herum, legt die Klöße und Krebsſchwänze in zierlicher Ordnung darauf, gibt Krebsbutter darüber hin und garnirt die Schüſſel mit den Krebsnaſen.

Zeit des Kochens wie das vorige Gemüſe.

23. Zuckererbſen.

Sind die Faſern dieſer Erbſen gut abgezogen, werden ſolche mit kochendem Waſſer, Butter und Salz ungefähr eine Stunde gekocht und zuletzt mit gehackter Peterſilie und etwas Kar - toffelmehl durchgeſchwenkt. Rauchfleiſch, Bratwurſt, gebratene Leber dazu.

24. Spargelerbſen.

Werden ganz jung gepflückt, die Faſern rein abgezogen, mit Salz weich abgekocht, welches Stunde dauert, auf einen Durchſchlag geſchüttet, und mit einer ſäuerlichen Eier-Sauce nach Nro. 19, 20 oder 32 zur Tafel gebracht.

Als Beilage: roher Schinken oder Sommerwurſt, geräucher - ter Aal, Cotelettes, Fricandeaux, Fricadelle.

25. Großebohnen.

Man nehme ſolche ziemlich jung, pflücke, wenn man die Schüſſel recht fein haben will, die grün-gelben Köpfe ab, koche ſie mit reichlich kochendem Waſſer bei ſorgfältigem Schäumen, nicht zugedeckt, ſchnell weich, thue zuletzt das Salz hinzu, ſchütte ſie auf einen irdenen Durchſchlag und kochendes Waſſer dar -87Gemüſe.über hin, wodurch ſie weiß bleiben; jedoch muß man ſorgen, daß ſie nicht heiß gehalten werden. Vor dem Anrichten wer - den ſie mit Butter und Peterſilie durchgeſtovt oder beim An - richten mit geſchmolzener Butter und Peterſilie kochend heiß übergoſſen oder ſolche dabei herumgereicht.

Zeit des Kochens 1 Stunden.

Gekochter Schinken, halber Kopf, Schweine-Cotelettes, Bauch - ſpeck wird dabei gegeben.

  • Anmerk. Thut man die Großenbohnen in’s Waſſer, bevor es kocht, oder iſt das Feuer ſo ſchwach, daß es lange dauert, ehe ſie zum Kochen kommen, ſo bleiben ſie hart, und wenn ſie noch ſo lange gekocht werden.

26. Kohlrabi auf der Erde.

Werden nach Belieben, entweder in feine Streifen oder Schei - ben geſchnitten und weich abgekocht. Alsdann wird etwas Butter und Mehl geſchwitzt, ſüße Sahne oder Fleiſchbrühe, Muskat - nuß und Salz dazugegeben und darin durchgeſtovt. Sind die Kohlrabi noch recht zart, ſo werden die Herzblätter fein ge - ſchnitten, jedoch allein, ebenfalls abgekocht, mit Butter und Fleiſchbrühe durchgeſchwenkt und die Schüſſel damit garnirt. Sind die Blätter nicht mehr zart genug, ſo legt man Sau - ciſſen oder Midderſcheiben herum und gibt Cotelettes, Frican - deaux, Rouladen und Klopps dabei.

Man kann dabei auf Stunden rechnen.

  • Anmerk. Die blauen Kohlrabi ſind den weißen vorzuziehen, ſie ſind milder und werden nicht ſo leicht ſtockig als jene.

27. Gefüllte Kohlrabi.

Wenn die Kohlrabi recht rund geſchält ſind, werden ſie mit einem Ausſtecher becherartig ausgehöhlt, Deckel dazu geſchnitten und in kochendem Waſſer nur eben abgekocht. Dann füllt man jeden Becher mit einer guten, nicht zu ſteifen Kalbfleiſch - Farce, bindet einen Deckel darauf und ſetzt ſie, den Deckel nach oben, in einem flachen Topfe neben einander, dann gibt man ſo viel kochende Fleiſchbrühe und ein reichlich Stück Butter dazu, daß die Kohlrabi damit bedeckt werden und läßt ſie hierin gahr kochen. Beim Anrichten ſetzt man ſolche vorſichtig auf eine Schüſſel, bindet die Fäden ab, rührt etwas Kartoffelmehl an die Brühe, gibt etwas weißen Wein, Muskatblüthe, nach Be -88Gemüſe.lieben Krebsbutter und einige Zitronenſcheiben daran, rührt ſie mit einigen Eidottern ab und richtet ſie über die Kohlrabi an.

Man gibt dieſes Gericht als Mittelſchüſſel.

Man kann zur Bereitung deſſelben wohl 2 Stunden an - nehmen.

28. Blumenkohl.

Man verleſe den Blumenkohl, nehme die kleinen Blätter her - aus, laſſe aber die Köpfe ſo viel als möglich ganz und lege ſie in Waſſer, damit, wenn etwa noch eine Raupe darin ver - ſteckt wäre, ſolche herauskommt. Alsdann werden ſie in ko - chendem Waſſer und Salz vorſichtig mürbe gekocht. Beim Herausnehmen werden ebenfalls die Köpfe geſchont, daß ſie nicht brechen. Beim Anrichten wird der Kohl ſo gelegt, daß er eine Blume bildet und eine dicke Krebs-Sauce Nro. 14 oder eine Sahnen-Sauce Nro. 33 darüber gegeben.

Am beſten legt man den Blumenkohl zum Abkochen in eine Serviette, damit derſelbe beim Herausnehmen nicht breche und gut ablaufe. Sauciſſen, Ochſenzunge, roher Schinken, gebra - tene Kücken, gefüllte Kalbsbruſt, geräucherter Lachs, Frican - deaux als Beilage.

Zeit des Kochens Stunden.

29. Artiſchocken.

Werden kurz am Stengel abgeſchnitten, die harten Blätter weggenommen, das Rauhe von dem Bleibenden abgeputzt und alsdann eine Weile in kaltes Waſſer gelegt. Nachdem ſie un - gefähr 2 3 Stunden in ziemlich ſtark geſalzenem Waſſer ab - gekocht ſind, nimmt man das Faſerige heraus und gibt die angerichteten Artiſchocken mit der holländiſchen Sauce Nro. 29 zur Tafel.

Beilagen: wie bei Blumenkohl.

30. Salat - oder Spargelbohnen.

Sind die Faſern der Bohnen von vier Seiten her gut ab - gezogen, werden ſie gewaſchen, in geſalzenem, ſtark kochendem Waſſer weich abgekocht, trocken abgegoſſen und mit den Saucen Nro. 19 oder Nro. 20 zur Tafel gebracht. Auch kann man blos Butter und Peterſilie; auch Waſſer, Eſſig, reichlich Butter89Gemüſe.und ſehr wenig Mehl zuſammen kalt aufgeſetzt, unter beſtän - digem Rühren zum Kochen gebracht, dabei herumgeben.

Zeit des Kochens Stunden. Sollten ſie etwas früher weich ſein, ſo kann man ſie ohne Nachtheil bis zum Anrichten in der kochenden Brühe ſtehen laſſen.

Beilagen: Friſche Häringe, roher und gekochter Schinken, Schweine-Cotelettes, Escalopps.

31. Brech-Salatbohnen.

Gut abgefäſert 2 3 Mal durchgebrochen, mit Salzwaſſer weich abgekocht und mit der Sauce Nro. 42 durchgeſtovt; oder die Sauce Nro. 41 dabeigegeben.

Beilagen wie bei Nro. 30.

32. Schneid - oder Vietsbohnen.

Werden fein geſchnitten, gewaſchen, mit etwas kochendem Waſſer, reichlich Butter, Salz und einigen ganzen Pfefferkör - nern, wodurch ihnen das Blähende benommen wird, raſch weich gekocht. Vor dem Anrichten wird ein wenig Mehl und fein gehackte Peterſilie durchgerührt. Es werden gekochte Kartof - feln dazu gegeben.

Zum Kochen gehört etwa eine Stunde.

Beilagen wie bei Nro. 30.

33. Nachleſe. (Blindhuhn.)

Es wird ein Stückchen Schinken vorab gekocht, grüne Boh - nen werden auf einem Küchenbrettchen rund geſchnitten, die zu hart gewordenen ausgeſchotet, die kleinen Bohnen hinzugege - ben, und reichlich halb ſoviel gelbe Wurzeln als Bohnen, in kleine Würfel geſchnitten, Alles in Waſſer gut geſpült und theilweiſe bei jedesmaligem Durchkochen zu dem Schinken ge - geben. Hat man Birnen, ſo gibt man einige geſchälte und in Viertel geſchnittene, und wenn das Gemüſe beinahe gahr iſt, Kartoffeln mit dem nöthigen Salz und geſchälte in Stücke ge - ſchnittene Aepfel hinzu, und läßt Alles weich kochen. Darauf wird das Stück Schinken herausgenommen und etwas Pfeffer und Mehl, oder blos Mehl mit Waſſer dazugerührt und das Gemüſe damit durchgeſchwenkt. Blindhuhn muß recht ſämig,90Gemüſe.aber ſaftig gekocht ſein und von den Aepfeln einen ſäuerlichen Geſchmack haben. Wenn man zu wenig Aepfel oder keine hinzugegeben hat, ſo muß das Mehl mit Eſſig angerührt werden.

Zeit des Kochens 2 Stunden.

34. Wirſing, Savoyenkohl.

Wird gut verleſen, gewaſchen und in vollem Waſſer mit Salz bei raſchem Feuer gahr abgekocht; nachher mit Butter, etwas Fleiſchbrühe und Muskatnuß durchgeſtovt.

Zeit des Kochens Stunden.

Beilagen: Beef blanc, gebratene Enten, Ochſenbraten, für gewöhnlich auch ein Stück Suppenfleiſch.

35. Ente im Wirſing.

Der Wirſing wird in 2 3 Theile geſchnitten, die dicken Adern ausgelöſ’t; jedoch müſſen die Stücke ganz bleiben. Als - dann wird er gewaſchen und auf einen Durchſchlag gegeben. Unterdeß läßt man eine Ente, die gehörig vorgerichtet und geſalzen worden iſt, in Butter gelb-braun braten, legt einige Speckſcheiben darunter, gibt 2 Taſſen Waſſer und den Kohl, doch ſo, daß die Köpfe nicht auseinander fallen, zu der Ente, ſtreut ſchichtweiſe etwas Salz dazwiſchen, deckt den Topf feſt zu und läßt beides bei gelindem Feuer etwa 2 Stun - den dämpfen. Beim Aufgeben wird die Ente mitten in die Schüſſel gelegt und der Kohl rund herum angerichtet.

Will man die Ente nicht im Wirſing kochen, ſo kann man dieſes Gemüſe auch mit Bratenbrühe bereiten und die Ente gebraten dabei geben.

36. Rother Kohl.

Nachdem ich denſelben auf verſchiedene Weiſe zubereitet, habe ich folgende am beſten gefunden.

Man laſſe ſo viel Waſſer, daß es den Kohl nicht völlig be - deckt, kochen, gebe gleich feines Bratenfett von Enten, Brat - wurſt u. dergl. oder gute Butter dazu, thue den fein geſchnit - tenen Kohl, der jedoch nicht gewaſchen ſein darf, theilweiſe in’s Kochende, nebſt dem nöthigen Salz (doch ja nicht zu reich - lich), auch wenn man will, etwas wenig geſtoßene Nelken, und91Gemüſe.laſſe ihn raſch, zugedeckt 1 Stunden kochen. In der Hälfte dieſer Zeit gebe man einige halb durchgeſchnittene ſaure Aepfel, die man, um ihnen eine ſchöne Farbe zu geben, mit der Kohlrübe übergieße, dazu und läßt ſie darin gahr werden. Als - dann nehme man ſie heraus, gebe etwas Eſſig und nach Belieben ein Glas rothen Wein zu der eingekochten Brühe des Kohls, ſchwenke ihn einige Mal damit durch, richte ihn an und garnire den Rand der Schüſſel mit den Aepfeln. Der Kohl muß recht ſaftig, etwas ſäuerlich, nicht gahr gekocht ſein und es darf keine Brühe darunter ſtehn. Die Kartoffeln dazu werden gebraten.

Beilagen: Mürbebraten, gedämpfte Kalbsrippen, gebratene Ochſenzunge, Fricadellen, Sauciſſen oder Bratwurſt, Rollen, Schweinsbraten, Sauerbraten, gefüllte Schweinsrippe. Bei letz - terer läßt man die Aepfel im Kohl weg.

  • Anmerk. Wenn der Kohl etwas Starkes hat, was manchem eigen iſt, ſo laſſe man ihn die erſte halbe Stunde offen, aber recht raſch kochen.

37. Gedämpfter weißer Kohl.

Wird bereitet wie Nro. 36; doch gibt man keinen Wein dazu.

38. Weißer Kohl mit Rindfleiſch gekocht.

Ein Stück gut durchgewaſchenes Rindfleiſch wird ausge - ſchäumt und 2 Stunden lang etwas kurz eingekocht. Alsdann gießt man die Brühe durch ein Haarſieb und nachdem ſie wie - der auf das Fleiſch geſchüttet, wird der Kohl, der in große Stücke geſchnitten, auch abgekocht iſt, hinzu gethan, Salz dar - über geſtreut und mit dem Fleiſche und einigen kleinen Kar - toffeln, die ſpäter dazu gegeben werden, völlig gahr gekocht.

39. Gefüllter Kohlkopf.

Man nimmt ziemlich viel große Blätter von weißem Kohl und kocht ſie eben ab. Legt alsdann eine Serviette in einen Durchſchlag, und dieſe Blätter, aus denen man die dicken Rip - pen geſchnitten, ziemlich dick darin rund herum. Hierüber eine Farce A Nro. 7. (zu der man einige abgekochte Kohlblätter fein gehackt hat); dann wieder Kohlblätter und ſo fortgefah - ren, bis die Figur eines großen Kohlkopfes entſtanden iſt. Dann wird die Serviette zugebunden und der Kohl in Fleiſchbrühe,92Gemüſe.mit der er bedeckt ſein muß, gahr gekocht. Beim Anrichten nimmt man ihn ſorgfältig aus der Serviette, legt ihn auf die Schüſſel, gibt von folgender Brühe etwas darüber und reicht die übrige dabei herum.

Zu derſelben ſchwitzt man reichlich Butter mit Mehl, rührt von der kräftigen Kohlbrühe ſo viel als nöthig dazu, würzt ſie mit Muskatblüthe und Zitronenſcheiben und rührt ſie mit ei - nigen Eidottern ab.

Dieſes Gericht muß volle 2 Stunden kochen und wird ohne Beilage gegeben.

40. Geſtovter Sellerie.

Solcher wird, nachdem er gut gereinigt in 4 8 Theile ge - ſchnitten, abgekocht und in kräftiger Bouillon, Butter, Salz und Muskatnuß durchgeſtovt. Auch wird etwas Braten-Jus zugeſetzt, damit der Sellerie eine gelb-bräunliche Farbe bekommt, und die Brühe zuletzt mit etwas Stärkemehl ſämig gemacht.

Zeit des Kochens Stunden.

Beilagen: Gefüllte Kalbsbruſt, gedämpfte Kalbsrippen, Mür - bebraten, Rouladen, gebackne Kalbsmidder.

41. Gefüllter Sellerie.

Wird nach Nro. 27, doch ohne Krebsbutter, bereitet und gleichfalls als Mittelſchüſſel gegeben.

42. Geſtovte Zwiebeln.

Zwiebeln von mittlerer Größe werden abgeſchält, in kräfti - ger Fleiſchbrühe, Butter, Muskatblüthe, Salz und geſtoßenem Zwieback, wo möglich in einem irdenen Kochgeſchirr, gahr ge - kocht, welches 1 Stunden dauert. Nach Belieben kann auch etwas Zitronenſäure dazu gegeben werden.

Beilagen: Escalopps, Cotelettes, gebratene Zunge, gebackene Leber.

Es kann dies Gericht auch zum Suppenfleiſch gegeben werden.

43. Geſtovter Borrei.

Hiermit wird, wenn derſelbe im Keller ganz gelb geworden und in Finger lange Stücke geſchnitten, eben ſo verfahren,93Gemüſe.wie mit den Zwiebeln Nro. 42. Oder: rohes Rindfleiſch in Ragout-Stücke geſchnitten, in kurzer Brühe ausgeſchäumt, bei - nahe weich gekocht; dann den Borrei, nebſt einigen kleinen Kartoffeln darauf gelegt, etwas Salz übergeſtreut, feſt zuge - deckt, und wenn es gahr iſt, zuſammen angerichtet.

Das Fleiſch muß 3 Stunden kochen; eine Stunde vor An - richtezeit werden Borrei und Kartoffeln zum Fleiſche gethan.

44. Geſtovte Endivien.

Dieſelben werden verleſen, gewaſchen und mit Butter, Fleiſch - brühe, Muskatnuß, geſtoßenem Zwieback, Salz und etwas Zi - tronenſaft oder Weineſſig gahr geſtovt. Letzterer kommt dazu, wenn er weich iſt. Er muß ungefähr Stunden kochen. Kopfſalat wird eben ſo bereitet.

Fricandeaux, geſpickte Kalbsmidder, geräucherter Aal, Och - ſenbraten, Klopps als Beilage.

45. Geſtovte Gurken.

Man ſchält die Gurken, nimmt das Kernhaus heraus, ſchnei - det ſie in beliebige Stücke und kocht ſie eine Weile in halb Eſſig, halb Waſſer und Salz ab. Alsdann werden ſie in Fleiſch - brühe, Butter, Muskat und geſtoßenem Zwieback geſtovt.

Man kann dabei auf Stunden rechnen.

Fricadellen, marinirter Aal, Cotelettes, Hammelbraten.

46. Gefüllte Gurken.

Hierzu wählt man große Gurken, ſchält und ſchneidet ſie bis über die Mitte der Länge nach ein, nimmt das Kernhaus mit einem Löffel heraus, läßt ſie in geſalzenem Waſſer mit Eſſig einige Mal aufkochen, thut ſie darauf in kaltes Waſſer und füllt ſie, nachdem ſie abgetrocknet ſind, mit einer Kalb - fleiſch-Farce. Dann werden die Gurken zugedrückt, mit einem Faden dicht umbunden, in Fleiſchbrühe und Butter, mit Mus - kat gewürzt, in einem irdenen Geſchirr gekocht, welches etwa Stunden dauert. Vor dem Anrichten wird etwas geſto - ßener Zwieback daran gegeben.

Eine Mittelſchüſſel.

94Gemüſe.

47. Gemüſegurken.

Dieſes, freilich etwas weichliche, aber ſehr leicht zu verdauende Gemüſe iſt der Küche beſonders dadurch anzuempfehlen, daß es in einer Viertelſtunde zubereitet werden kann. Man ſchält die Gemüſegurken, die die Dicke einer großen Flaſche bekommen, ſchneidet ſie in Finger dicke lange Stücke, wirft ſie in kochen - des, geſalzenes Waſſer und kocht ſie nicht zu weich, welches nur einige Minuten Zeit erfordert. Unterdeß ſchwitzt man ei - nen Theelöffel Mehl mit einem Stich Butter gelb, rührt fri - ſche Milch dazu, würzt ſie mit Muskatnuß und läßt das Ge - müſe eben darin durchſtoven. Es hat dieſes etwas Aehnliches mit Blumenkohl.

Auch rührt man wohl, wenn es geſtovt und vom Feuer iſt, ein wenig Eſſig wie bei Salatbohnen durch.

Beilagen: Fricadellen, gebratene Kücken, jedes geſalzene und geräucherte Fleiſch.

48. Friſche Champignons.

Den Pilzen wird die Haut abgezogen, die Blättchen (La - mellen), die unter dem Hute derſelben ſitzen, werden wegge - ſchnitten, die Pilze abgeſpült. Ganz kleine brauchen nicht ab - gezogen zu werden. Man ſetzt ſie in einem irdenen Geſchirr mit etwas Fleiſchbrühe, Butter und Muskat zu Feuer und läßt ſie, feſt zugedeckt, ½ Stunde langſam kochen. Zuletzt gibt man einen Theelöffel Kartoffelmehl oder etwas geſtoßenen Zwieback, ein wenig Zitronenſaft, und ſollte Salz fehlen, auch ſolches hinzu, und läßt ſie kochen, bis die Brühe gebunden iſt, die man auch mit einem Eidotter abrühren kann.

Als Beilage: geräucherter Lachs, gebratene Hühner, Fri - candeaux.

49. Auf andere Art.

Nach vorhergehender Weiſe gereinigt, werden die Champig - nons mit einem Stück Butter und etwas Salz und Muskat aufgeſetzt, in ihrer eigenen Sauce gahr geſchmort; kurz vor dem Anrichten einige Zitronenſcheiben hinzugegeben.

95Gemüſe.

50. Champignons zu braten.

Aus den gut gereinigten Pilzen werden die Stiele gebro - chen und die dadurch entſtandene Lücke mit einem Stückchen Butter, ganz wenig geſtoßenem Pfeffer und Salz ausgefüllt und in wenig Butter ¼ Stunde gelb gebraten.

51. Herbſt-Wurzeln (Möhren) zu kochen.

Dieſe werden dünn geſchält, nicht geſchrappt. Will man ſie wie Frühlingswurzeln bereiten, ſo nehme man dazu nur das ſpitze Ende, damit ſie ganz jenen gleichen, und verfahre damit auf dieſelbe Weiſe; ſetze aber, um ihnen die erforderliche Süße zu geben, etwas Zucker zu.

Die Beilagen wie bei jungen Wurzeln, ſiehe Nro. 18.

52. Auf andere Art.

Man ſchneide die Wurzeln in ganz feine Streifchen und wa - ſche ſie gut, ſchwitze eine geſchnittene Zwiebel in Butter gelb - lich, gebe Waſſer und Salz hinzu und laſſe die Wurzeln darin gahr kochen. Auch kann man ¼ Stunde vorher einige Kar - toffeln darauf weich kochen, die aber beim Umrühren ganz blei - ben müſſen. Beim Anrichten rührt man etwas Kartoffelmehl oder eine roh geriebene Kartoffel, noch etwas Butter und Pe - terſilie durch. Zum Kochen gehören Stunden.

Potthaſt von Rindfleiſch, Rauchfleiſch, gebratene Rollen, Bratwurſt und Preßkopf dazu.

53. Herbſt-Rüben.

Werden gekocht wie Mairüben Nro. 17.

Oder: man kocht die Rüben in Waſſer und Salz weich, ſetzt Kartoffeln mit etwas Waſſer, Butter und Salz zu Feuer, gibt etwas ſpäter die Rüben dazu, kocht beides gahr, macht die Brühe mit etwas wenig Kartoffelmehl ſämig und rührt das Gemüſe vorſichtig um, damit es nicht breiig werde.

Beilagen: jedes geräucherte und geſalzene Fleiſch.

Zeit des Kochens Stunden.

54. Teltower Rüben.

Ein Stück Butter wird unter fortwährendem Rühren gelb geſchwitzt, ein Eßlöffel Zucker hinein gethan und abermals eine96Gemüſe.Weile gerührt; dann gibt man einen Theelöffel Mehl und die gut gereinigten Rüben, welche nicht durchgeſchnitten ſein dür - fen, dazu, und rührt ſie beſtändig, bis ſie bräunlich geworden ſind. Hierauf wird gute Fleiſchbrühe mit etwas Salz hinzu - gegeben und der Topf feſt zugedeckt, damit die Rüben in kur - zer Brühe langſam gahr ſchmoren, welches Stunden Zeit erfordert. Die Kartoffeln dazu werden gebraten.

Beilagen: Sauciſſen, geräucherte oder gebratene Zunge, ge - füllte Kalbsbruſt, Hammel-Cotelettes.

55. Ottersberger Rüben.

Werden der Länge nach 2 3 Mal durchgeſchnitten, übri - gens wie Teltower Rüben bereitet.

Beilagen wie bei Nro. 54.

56. Steckrüben oder Kohlrabi in der Erde.

Die gelben Steckrüben ſind die beſten. Sie werden in Fin - ger lange dicke Stücke geſchnitten, wie Teltower Rüben gekocht, die Kartoffeln dazu gebraten.

Beilagen wie bei Nro. 54.

57. Steckrüben auf gewöhnliche Art zubereitet.

Dieſe werden in feine Streifchen geſchnitten, in wenig ko - chendem Waſſer, Butter und Salz weich gekocht, dann wird ein Eßlöſſel Sahne durchgerührt und das Gemüſe mit etwas Muskat angerichtet. Die Kartoffeln hierzu werden gekocht.

Beilagen: Bratwurſt, Grilladen, Potthaſt, Pöckelfleiſch.

58. Grüner oder brauner Kohl ganz gekocht nach Bremer Art.

Erſterer iſt bei weitem vorzuziehen. Wenn der Kohl gefro - ren iſt, wird das Herz mit den nächſten Herzblättern ſammt dem Stengel, ſo weit er weich iſt, genommen und ſolches un - geſchnitten gewaſchen. Am beſten iſt es, wenn man ihn Abends vorher ſo weit vorbereitet und ihn Nachts wieder frieren läßt. In Gegenden, wo der Kohl etwas Starkes hat, was oft an der Sorte, größtentheils aber am Boden liegt, koche man ihn in vollem Waſſer raſch 10 Minuten ab, weil dies Starke den97Gemüſe.Kohl bei aller Aufmerkſamkeit im Kochen verdirbt. Dann wird etwas kochendes Waſſer mit Gänſefett oder Schweineſchmalz und Butter zu Feuer geſetzt, der Kohl lagenweiſe mit dem - thigen Salz (ja nicht zu viel), etwas Nelkenpfeffer, viel klei - nen oder in Ermangelung in Würfel geſchnittenen Zwiebeln und einer Pinkelwurſt Stunden gekocht. Der Topf muß feſt verſchloſſen, der Kohl zwar gahr, aber ja nicht zu weich und nicht viel gerührt werden, weil derſelbe ganz bleiben muß. Fehlt ihm die gewünſchte Süße, ſo wird zeitig ein Stück Zucker dazu gethan, ſo wie beim Anrichten die Brühe mit etwas Kartof - felmehl gebunden gemacht.

Es gehören zum Kochen eines wohlſchmeckenden Kohls we - nigſtens 2 Stunden.

Man garnirt ihn mit gebratenen Kaſtanien, gibt gebratene Kartoffeln, und als Beilage Gänſebraten, Schweinsbraten, Roſt - beef, Round of Beef, Rauchfleiſch, Bratwurſt, Schweinsrippe dazu.

59. Kurzer Kohl.

Hierzu werden alle nicht zu harten Blätter nebſt den wei - chen Stielen benutzt. Solche auf dem Hackbrett recht fein ge - ſtoßen und mit Gänſefett und Butter, Zwiebeln und Salz in nicht zu kurzer Brühe, worin man zu Anfang etwas Hafer - grütze ſtreut, gahr gekocht. Auch kann man geräucherte Brat - wurſt oder ein Stück Bauchſpeck darin kochen.

60. Geſchnittener Kohl.

Der Kohl wird verleſen, gut gewaſchen, fein geſchnitten und nur eben abgekocht. Alsdann mit wenig kochendem Waſſer, Gänſefett oder halb Butter, halb Schweineſchmalz und wenig Salz gahr gekocht. Zuletzt wird ein wenig Kartoffelmehl, und wenn er nicht ſüß genug ſein ſollte, etwas Zucker hinzugefügt. Die Schüſſel mit leicht gebratenen Kaſtanien garnirt.

Beilage und Zeit des Kochens wie bei langem Kohl.

61. Sauerkraut (Eingemachter Kappus).

Wird vorſichtig aus dem Faſſe genommen das Aeußerſte an den Seiten, wenn es nicht die gehörige Farbe haben ſollte,798Gemüſe.zurückgelaſſen feſt ausgedrückt. Sollte das Sauerkraut gar zu viele Säure haben, ſo ſchütte man etwas kaltes Waſſer darauf und drücke es ſcharf darin aus; gewäſſert aber darf es nicht werden. Alsdann wird daſſelbe mit kochendem Waſſer und reichlich halb Butter, halb Schweineſchmalz, am beſten in einem irdenen Kochgeſchirr, feſt verſchloſſen, in kurzer Brühe mit ganzen Pfefferkörnern gahr gekocht. Nach Belieben kann man auch einige Wachholderbeeren und Kümmel, in ein Läpp - chen gebunden, darin auskochen. Beim Anrichten wird ein we - nig Kartoffelmehl durchgerührt und gekochte Kartoffeln oder Kartoffelmus dazu gegeben. Wenn das Sauerkraut recht gut und ſein geſchabt iſt, ſo bedarf es zum Kochen nur Stunden.

Als Beilage: gekochter Schinken oder halber Kopf, Schweine - Cotelettes, gebratener Hecht, Preßkopf, auch Kalbsbraten.

62. Sauerkraut mit Hecht.

Der Kohl wird nach vorhergehender Anweiſung recht gut und fett zubereitet; der Hecht wohl geſchuppt, ausgenommen und geſpült, der Kopf davon geſchnitten und die Leber in die Schnauze geklemmt; mit etwas Butter, grobem Gewürz, Salz und ſo viel kochendem Waſſer, daß er bedeckt iſt, zu Feuer geſetzt, der Kopf, nachdem er halb gahr iſt, auf eine Schüſſel gelegt, das Uebrige weich gekocht und die Gräten gut heraus - genommen. Nun wird das Sauerkraut lagenweiſe mit dem Hechtfleiſch in eine Schüſſel etwas erhöht angerichtet, einige Löffel gute Sahne darüber gegoſſen, mit geſtoßenem Zwieback beſtreut, der Kopf des Hechtes mit der Leber in der Schnauze in die Mitte der Erhöhung geſetzt und im Ofen etwa ½ Stunde gelb gebacken. Damit der Kopf unverſehrt bleibe, lege man während des Backens ein mit Butter beſtrichenes Papier dar - über.

Man kann zu dieſem Gericht auch Krebſe kochen, ſolche aus den Schalen brechen, mit Krebs-Farce füllen, in wenig Waſſer gahr kochen und den Rand der Schüſſel damit garniren, wel - ches ſehr hübſch ausſieht und dieſelbe noch feiner macht.

Ohne Beilage gegeben.

63. Sauerkraut für den gewöhnlichen Tiſch.

Daſſelbe wird feſt ausgedrückt (nach Belieben gewäſſert), Waſ -99Gemüſe.ſer mit Schweinefett oder einem Stückchen Schweinefleiſch, wel - ches, wenn es ſtark geſalzen, vorher gewäſſert ſein muß, zum Kochen gebracht und das Sauerkraut darin gahr gekocht. Es iſt beſſer, die Kartoffeln allein zu kochen und ſie dann durch - zurühren, weil die Säure ſolche etwas hart macht. Sehr gut finde ich es, wenn man nach Verhältniß der Portion 1 2 roh geriebene Kartoffeln, wenn das Gemüſe völlig gahr iſt, durch - rührt. Es benimmt der Brühe das Wäſſerige und gibt dem Sauerkraut ein gutes Anſehen. Auch an eingemachtem Stiel - mus und Bohnen iſt dies ſehr zu empfehlen.

Man rechne zum Kochen gewöhnlichen Sauerkrauts 2 Stunden.

64. Eingemachte Endivien.

Werden gewäſſert, abgekocht, mit Fleiſchbrühe, Butter, Mus - kat und geſtoßenem Zwieback durchgeſtovt.

Zeit des Kochens 2 Stunden. Beilagen: Kalbs - oder Schweins - Cotelettes, Fricadellen, Sauciſſen.

65. Eingemachte Schneidbohnen.

Werden nach No. 1 abgekocht und ſtark ausgedrückt. Dann läßt man die Bohnen mit Waſſer, Salz, halb Butter, halb Schweineſchmalz in kurzer Brühe 1 Stunden ſtoven. Alsdann werden recht weich gekochte weiße Bohnen mit ihrer kurz eingekochten ſämigen Brühe dazu gegeben und durchge - rührt. Auch kann man ſtatt der weißen Bohnen einige kleine Kartoffeln auf dem Gemüſe gahr kochen und eine roh gerie - bene Kartoffel wie in No. 63 durchrühren.

Hierzu Rauchfleiſch, gekochter Schinken oder halber Kopf, Bratwurſt, geräucherte Zunge.

66. Eingemachte Salatbohnen.

Nach No. 1 gewäſſert und abgekocht und nach No. 30 zu - bereitet. Beilagen wie im Vorhergehenden.

67. Eingemachtes Stielmus.

Wird wie Schneidbohnen mit Kartoffeln gekocht. Wenn es gahr iſt, rührt man eine roh geriebene Kartoffel durch.

7*100Gemüſe.

68. Getrocknete Prinzeſſen-Böhnchen.

Dieſe nicht zu ſtark getrockneten Böhnchen ſetzt man mit weichem Waſſer zu Feuer und läßt ſie langſam zum Kochen kommen. Nachdem ſie ½ Stunde gekocht haben, ſchüttet man das Waſſer ab und gibt friſches darauf und wiederholt dies noch ein Mal. Haben ſie 3 Stunden ununterbrochen langſam gekocht, werden ſie weich ſein. Man ſchüttet ſie dann auf ei - nen Durchſchlag und ſtovt ſie wie friſche Salatbohnen auf, oder gibt eine ſaure Eierſauce dazu. Beilage wie bei fri - ſchen Bohnen.

69. Getrocknete Schneidbohnen.

Werden mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt und nachdem ſie ½ Stunde gekocht haben, rein abgeſchüttet, Waſſer mit Butter zum Kochen gebracht, die Bohnen hineingeſchüttet, ſpäter kleine Kartoffeln darauf gelegt, das nöthige Salz übergeſtreut und beim Anrichten etwas Kartoffelmehl durchgeſchwenkt. Hat man Peterſilie, ſo kann man nach Belieben etwas durchrühren. Man kann zum Kochen auf 2 Stunden rechnen.

Beilagen: Rauch - oder Pökelfleiſch, gebratene Mettwurſt, Schinken.

70. Getrocknete gelbe Erbſen.

Gut verleſen und gewaſchen ſetzt man ſie mit weichem Waſſer zu Feuer, läßt ſie bei 2maligem Abſchütten jedes Mal ½ Stunde kochen, ſchüttet ſie ab und läßt ſie mit anderm weichen Waſſer und Butter, bei öfterem Nachſchütten weich und kurz einkochen, gibt Salz hinzu, rührt ſie durch einen Durchſchlag, läßt ſie wieder kochend heiß werden, richtet ſie in einer Schüſſel, etwas erhöht glatt geſtrichen, an, bedeckt ſie mit in Butter braun ge - bratenen Zwiebeln und ſteckt gebratene Weißbrodſtreifchen um den Rand.

Zeit des Kochens 3 Stunden. Beilage: geſalzenes Schweinefleiſch und Häring.

71. Weiße Bohnen.

Werden wie Erbſen weich gekocht, jedoch 3 Mal abgeſchüttet und nicht durchgerührt. Beim Anrichten kann man ein wenig Eſſig hinzufügen; oder man ſchüttet die Bohnen ab und gibt Butter101Gemüſe.mit etwas Eſſig oder eine Speck - oder Zwiebel-Sauce dabei.

Beilage: gekochter Schinken.

72. Linſen.

Die Linſen werden mit weichem Waſſer zu Feuer gebracht, dieſes, nachdem ſie ½ Stunde gekocht, abgeſchüttet und mit friſchem Waſſer vollends gahr gekocht. Dann rein abgeſchüttet, angerichtet und eine Zwiebel-Sauce darüber gegeben. Oder: mit einem Stückchen Speck und einigen Zwiebeln gekocht und zuletzt etwas Mehl und Eſſig durchgerührt.

Zeit des Kochens wie Erbſen und Bohnen.

73. Kartoffeln zu kochen.

Nachdem die Kartoffeln von einer Größe recht rund und ſauber geſchält, mehrere Male gewaſchen und eine Weile in Waſſer geſtanden haben, werden ſie in brauſend kochendem Waſſer mit gehörigem Salz ſchnell gahr gekocht, dann rein abgeſchüttet, wieder einen Augenblick auf das Feuer geſetzt, in - dem man den Deckel abnimmt, damit die wäſſerigen Theile verdampfen und gleich darauf zur Tafel gebracht.

74. Kartoffeln mit verſchiedenen Saucen.

Sind die Kartoffeln wie im Vorhergehenden geſagt, gekocht und angerichtet, wird eine beliebige Sauce von Zwiebeln, oder Sahne, oder Peterſilie u. ſ. w. darüber gegeben und ſolche feſt zugedeckt.

75. Gebackene Kartoffeln mit Bratwurſt.

Die Bratwurſt wird in Butter mit fein geſchnittenen Zwie - beln gelblich gebraten, ein Löffel Mehl hineingerührt, ſo wie darauf gute Fleiſchbrühe und etwas Jus, mit Salz und Pfeffer gewürzt. Dann gibt man die vorher mit der Schale gekochten und in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln hinein und läßt ſie ein wenig durcheinander ſchmoren. Von dieſen Kartoffeln gibt man eine Lage in eine mit[Butter] beſtrichene nnd mit gerie - benem Weißbrod beſtreute Form, legt die in fingerlange Stücke geſchnittene Wurſt darüber hin und gibt wieder eine Lage Kar - toffeln darauf, beſtreut ſolche mit geriebenem Weißbrod, gibt102Gemüſe.etwas geſchmolzene Butter darüber und läßt dieſes Gericht in einem Ofen etwa ¾ Stunde oder ſo lange backen, bis es eine gelbe Kruſte bekommen hat, ſtürzt es alsdann auf eine Schüſſel und gibt es zur Tafel.

76. Kartoffeln, Schweinsrippe und ſaure Aepfel zuſammen gebraten.

Man ſetzt in einer etwas flachen Bratpfanne ein Stück Schweinsrippe halb mit Waſſer bedeckt und etwas Salz zu Feuer, deckt die Pfanne feſt zu und läßt das Fleiſch eine Stunde nicht zu ſtark kochen und gelb braten. Alsdann nimmt man daſſelbe heraus, belegt die Pfanne mit kleinen. rund geſchälten Kartoffeln, ſtreut ein wenig Salz darüber, legt die Rippe, die runde Seite nach unten, darauf, füllt die Höhlung der Rippe mit geſchälten, in 4 Theilen geſchnittenen ſauren Aepfeln, gibt eine Taſſe Waſſer dazu, deckt die Pfanne feſt zu und läßt die Kartoffeln darin langſam weich und gelb braten, während man ſie einmal umdreht. Dann legt man die Rippe mit den Aepfeln (die mit den Kartoffeln zugleich gahr werden), in eine tiefe Schüſſel und die Kartoffeln rund herum.

77. Härings-Kartoffeln.

Die Kartoffeln hierzu werden in der Schale mit Salz gahr abgekocht, abgezogen und in Scheiben geſchnitten; jedoch ſo heiß als möglich gehalten. Einige Zwiebeln mit nicht zu wenig Butter läßt man nun gelb werden, gibt etwas Mehl hinzu, dann Waſſer, wenig Salz, geſtoßenen Pfeffer, etwas Eſſig, auch einige Lorberblätter, wenn man ſie gerade hat, und wenn dies kocht, die ausgegräteten, in kleine Würfel geſchnittenen - ringe mit den Kartoffeln. Sind ſolche gehörig durchgekocht und recht heiß, wird etwas Sahne durchgerührt.

78. Schinken-Kartoffeln.

Man nimmt hierzu das, was von einem gekochten Schinken nicht mehr in ordentliche Stücke geſchnitten werden kann, ſetzt dies mit wenig Waſſer zu Feuer, läßt es ganz weich kochen und hackt es fein. Unterdeß hat man Kartoffeln in der Schale mit Salz gekocht, abgezogen, wobei ſie jedoch recht heiß ge -103Gemüſe.halten werden müſſen. Nun wird in eine Auflaufform, die mit Butter beſtrichen iſt, eine Lage Kartoffelnſcheiben gelegt, darüber kleine Stückchen Butter, eine Lage Schinken, in Butter gebratene Zwiebelſcheiben, wieder Kartoffeln und ſo fortgefah - ren, bis letztere mit Butter den Beſchluß machen. Dann wird die Form in einen heißen Ofen geſetzt und wenn die Kartof - feln ganz heiß geworden ſind, folgender Guß darüber geſchüttet und etwas geſtoßener Zwieback darauf geſtreut: 3 bis 4 Eier gut geſchlagen, dazu etwa 3 Taſſen Milch und Muskatnuß. Nach Belieben kann man auch mit dem Schinken einen - ring hacken.

Man kann darauf rechnen, daß die Form ¾ Stunden im Ofen ſein muß.

79. Kartoffeln mit Zwiebeln geſtovt, auf holländiſche Art.

Man nimmt dazu ganz kleine Kartoffeln von gleicher Größe, ſchält und wäſcht ſie recht rein. Zu einer Schüſſel rechnet man wohl einen Teller voll Zwiebeln, legt dieſe lagenweiſe mit den Kartoffeln, reichlich Butter, Salz und etwas Pfeffer in einem Topf, gibt ſo viel Waſſer dazu, daß die Kartoffeln nicht ganz bedeckt ſind und läßt ſie feſt zugedeckt weich kochen. Nach Belieben gibt man auch etwas Eſſig dazu. Zum Kochen 1 Stunde. Beilage: jedes kalte Fleiſch, Wurſt, Rollen.

80. Lorber-Kartoffeln.

Die Kartoffeln werden gehörig gewaſchen, geſpült, mit Waſſer nicht ganz bedeckt zu Feuer geſetzt, das nöthige Salz, Butter oder gutes Bratfett, geſchnittene Zwiebeln, Pfeffer und einige Lorberblätter gleich dazu gegeben und ſo lange gekocht, bis die Kartoffeln auseinander fallen. Dann rührt man ein wenig Eſſig durch und richtet ſie an. Es dürfen dieſe Kartoffeln ja nicht zu ſteif gekocht werden.

Alles Weitere wie im Vorhergehenden.

81. Gebratene Kartoffeln.

Man nimmt dazu kleine, recht rund geſchälte Kartoffeln von einer Größe, legt ſie in eine Pfanne, die mit Salz gehörig ausgeſcheuert worden iſt, läßt reichlich Butter und Schweine -104Gemüſe.ſchmalz darin heiß werden, ſtreut das nöthige Salz darüber und deckt die Pfanne feſt zu. Iſt die untere Seite der Kar - toffeln gelb, wendet man ſie um und läßt ſie vollends weich und überall gelb werden, wozu reichlich eine Stunde gehört.

82. Kartoffel-Mus.

Die Kartoffeln werden mit Salz gahr gekocht, rein abge - ſchüttet und fein geſtampft; dann mit Milch und Butter durch - gekocht, angerichtet, und mit in Butter braun gebratenen Zwie - beln, oder fein geſtoßenem, in Butter gelb geröſtetem Zwieback dick beſtrichen. Ein angenehmes Gericht zu Sauerkraut.

83. Geſtovte Scheibenkartoffeln.

Die Kartoffeln werden hierzu mit der Schale gekocht, abge - zogen, noch heiß in Thaler dicke Scheiben geſchnitten und zu - gedeckt. Indeß wird ein reichliches Stück Butter geſchmolzen, fein geſchnittene Zwiebeln darin durchgeſchmort, Pfeffer, Salz, auch nach Belieben Peterſilie, und ſo viel Waſſer hinzugege - ben, daß es eine nicht zu kurze Brühe wird, in welcher man die Kartoffeln gut durchſtovt. Dann werden einige Eidotter mit etwas Eſſig und Waſſer angerührt, zu den Kartoffeln ge - ſchüttet und damit nur eben durchgekocht.

Beilage: Cotelettes, Fricadelle, gebratene Rollen, Bratwurſt.

84. Kartoffeln mit Aepfeln.

Wenn die Kartoffeln halb gahr gekocht ſind, werden in vier Theile geſchnittene und gewaſchene Aepfel nebſt reichlich But - ter dazu gethan, und nachdem beide ganz weich ſind, fein ge - ſtampft. Sollte das Mus zu trocken werden, kann man Milch durchkochen laſſen. Es gehört hierzu mehr Butter als zu je - der andern Kartoffelnſpeiſe. Die Schüſſel mit fein geſtoßenem, in Butter gelb gebratenem Zwieback dick beſtreut, macht dies Gericht ſchmackhafter und feiner. Als Beilage ſind gebratene Rollen zu empfehlen.

85. Kartoffeln mit friſchen Birnen.

Werden eben ſo gekocht; nur muß man hierbei die Birnen früher mit Waſſer und Butter beinahe gahr kochen, ehe man105Gemüſe.die Kartoffeln hinzugibt und beim Anrichten etwas Weineſſig durchrühren, ohne daß die Kartoffeln zerrührt werden.

86. Kartoffeln in der Schale gebraten.

Recht gute Kartoffeln von mittlerer Größe werden ſehr rein gewaſchen, in einem eiſernen Topf mit etwas Salz ohne Waſſer zu Feuer geſetzt und recht feſt zugedeckt. Wenn ſie beinahe gahr geworden ſind, wendet man ſie ſchnell um und läßt ſie vollends weich werden.

Sie werden mit kalter Butter zum Thee gegeſſen.

87. Kartoffel-Scheiben.

Die Kartoffeln werden geſchält, in dünne Scheiben geſchnit - ten und gut gewaſchen. Dann gibt man nach Belieben nicht zu wenig halb Schweineſchmalz, halb Butter in die Pfanne, oder man läßt gewürfelten Speck darin gelb werden, ſchüttet die Kartoffeln etwa zwei Finger dick hinein, ſtreut das nöthige Salz darüber, gibt eine Taſſe Waſſer dazu und deckt die Pfanne feſt zu. Wenn die Kartoffeln gahr und gelb geworden ſind, kann man ſie nach Belieben anrichten, oder mit einem Pfann - meſſer umwenden und auf der andern Seite gelb werden laſſen.

88. Gute Reibekuchen mit Hefen.

Zehn bis zwölf roh geriebene Kartoffeln werden eine Stunde in Waſſer geſetzt und durch ein Tuch gedrückt, ¼ Maß Milch mit einem Vierpfennigsbrödchen und 3 Zwiebäcken heiß ge - macht und beides in der Milch zerrührt, dann die Kartoffeln hinzugegeben, ſo wie auch 4 Eier, 2 Löffel Hefen und das nöthige Salz, Alles gut gerührt und zum Aufgehen hingeſtellt. Der Teig darf nicht gar zu dünn ſein, weil ſich ſonſt leicht das Wäſſerige ſenkt, auch darf man ihn nicht länger aufgehen laſſen, als bis man noch einmal ſo viel Teig hat, als angerührt worden iſt, und man fängt dann zu backen an, doch weder bei zu ſtarkem, noch zu ſchwachem Feuer, weil die Kuchen bei letzte - rem zu ſehr austrocknen. Sie werden zwei Mal umgewandt und beim erſten Male die Pfanne zugedeckt.

106Gemüſe.

89. Feiner Kartoffelpfannkuchen.

Man reibt rohe, geſchälte Kartoffeln, läßt das Geriebene in kaltem Waſſer ½ 1 Stunde auswäſſern, gibt es ſodann auf ein Tuch zum Ablaufen, preßt das Waſſer gehörig heraus, fügt recht reichlich Eier, wovon das Weiße zu Schaum ge - ſchlagen iſt, Milch ſo viel als nöthig, ſaure Sahne und Salz hinzu, rührt Alles wohl durcheinander und backt in Butter und Schmalz kleine Pfannkuchen davon, die ganz heiß ange - richtet werden müſſen.

  • Anmerk. Das Kartoffelmehl, welches ſich im Waſſer abſetzt, wird nicht hinzugegeben, da es die Pfannkuchen dicht macht; zu anderweitigem Gebrauch iſt es ſehr gut.

90. Reibekuchen.

Große, wohlſchmeckende Kartoffeln werden geſchält, recht rein gewaſchen und roh auf einer Reibe gerieben. Zu dieſem Ge - riebenen gibt man zu jedem Kuchen etwa 2 3 Eier, 1 2 Rührlöffel voll dicke, ſaure Sahne und das nöthige Salz und backt davon raſch mit Butter oder Speck große oder auch kleine Pfannkuchen, die man ſo heiß als möglich zum Thee anrichtet.

91. Auf andere Art.

Das Geriebene wird gut gewäſſert, durch ein Tuch gedrückt, damit das Mehl herauskomme; unterdeß etwas Weißbrod mit Milch gekocht, das Ausgepreßte damit angerührt, Salz und Eier hinzugegeben, auch nach Belieben etwas dicke Sahne, wo - durch die Kuchen lockerer und wohlſchmeckender werden. Die Maſſe darf ja nicht ſteif angerührt ſein, ſie muß leicht vom Löffel abfallen.

92. Gebratene Kartoffel-Bällchen.

Die Kartoffeln werden gahr gekocht, abgeſchüttet, ganz fein geſtampft, einige Eier, ein Stück Butter und ein wenig gute Milch, auch Muskatnuß durchgerührt, runde oder längliche Bällchen davon gemacht, mit geſtoßenem Zwieback beſtreut und in Butter gelb gebraten.

107Gemüſe.

93. Kuchen von kalten Kartoffeln.

In Würfeln geſchnittener Speck oder Butter wird in einer Kuchenpfanne heiß gemacht, ſo viel kalte Kartoffeln auf einer Reibe hineingerieben, daß der Boden der Pfanne damit bedeckt iſt und nach einigen Minuten ein guter Pfannekuchenteig dar - über geſchüttet. Der Kuchen wird auf beiden Seiten gehörig gebacken und gleich zu Tiſch gegeben.

Derſelbe wird um ſo beſſer, wenn man das Weiße der Eier eben zu Schaum ſchlägt.

Dieſer Kuchen iſt beſonders zum Salat recht angenehm.

94. Kartoffeln-Nudeln. (Vorzüglich).

Man nimmt reichlich einen tiefen Teller voll geriebener Kar - toffeln, die am vorigen Tage gekocht und abgezogen ſind, vier ganze Eier, 4 Löffel Sahne oder Milch, eben ſo viel geſchmol - zene Butter und ein Löffelchen Salz Die Kartoffeln ſchüttet man auf ein Rollbrett, macht in der Mitte ein Loch, in wel - ches man etwas Mehl thut, ſo auch die Eier, Sahne, Butter und Salz, verarbeitet dies zu einem Teig, in dem man im - mer und ſo lange etwas Mehl ſtreut, bis derſelbe ſich ziehen läßt, und wenn man ihn durchſchneidet, kleine Löcher ſich zei - gen. Dann rollt man kleine Stückchen davon auf, wie lange Kartoffeln, läßt ſie 8 10 Minuten in kochendem, geſalzenem Waſſer kochen, ſchüttet ſie auf einen Durchſchlag, und wenn ſie abgelaufen ſind, noch ganz heiß in eine mit Butter heiß - gemachte Kuchenpfanne, worin man ſie von allen Seiten gelb brät.

95. Round of Beef mit Kartoffeln.

Die Ueberreſte von demſelben, oder von Rauchfleiſch, oder Schinken werden fein gehackt; Kartoffeln mit der Schale ge - kocht, ganz kalt geworden, gerieben und beides lagenweiſe, je - doch letzteres mit etwas Salz in eine mit Butter beſtrichene und Zwieback beſtreute Form oder Pfanne gegeben, wobei Kar - toffeln den Beſchluß machen. Dann wird eine Omelette, etwa nach No. 53 Eier -, Milch - und Mehlſpeiſen, auf jede Perſon ein Ei gerechnet, darüber geſchüttet und im Ofen eine Stunde gebacken.

108Puddings.

E. Puddings.

1. Vom Kochen der Puddings.

Die Form muß gleich nach dem Gebrauch mit einem Tuch ausgerieben und nicht feſt zugedeckt, an einem trockenen Ort aufbewahrt werden. Iſt ſolche, wenn ein Pudding darin ge - kocht werden ſoll, nochmals ausgerieben, ſtreicht man ſie über - all mit Butter aus, beſtreut ſie mit fein geſtoßenem Zwieback, und ſie iſt zum Gebrauch fertig.

Will man den Pudding in einem Tuch kochen, ſo muß daſſelbe vorher gut ausgewäſſert, der Raum zwiſchen Band und Maſſe weder zu weit noch zu enge ſein, und das Waſſer ununterbrochen ſtark kochen, weil der Pudding ſonſt dicht wird und alſo mißräth. Es iſt daher eine Form vorzuziehen.

Bei Hefen-Puddings darf die Form nur reichlich halb ge - füllt ſein, bei andern Maſſen läßt man gewöhnlich den vier - ten Theil fehlen. Dann wird die Form feſt verſchloſſen, da, wo ſie geöffnet wird, rund herum mit Mehl und etwas Waſ - ſer zuſammen gerührt, beſtrichen, und ſo tief in kochendes Waſſer geſtellt, daß das Waſſer während des Kochens nicht ganz an den Rand reicht, da ſonſt leicht etwas in die Form dringen kann, was das Aufgehen des Puddings verhindert. Um das Aufſpringen der Form zu verhüten, welches zuweilen der Fall iſt, lege man zwei Bolten darauf. Der Pudding muß fortwährend gleichmäßig kochen und deßhalb darf man zum Nachſchütten auch kein kaltes Waſſer nehmen, auch ja nicht an den Topf ſtoßen, wodurch der Pudding leicht zuſam - menſinkt. Beim Anrichten muß die Schüſſel gewärmt ſein. Iſt es Winter und die Küche weit vom Speiſezimmer ent - fernt, ſo nehme man die Form erſt kurz vor dem Eintritt in das Zimmer ab.

Am vorzüglichſten gerathen alle Puddings, wenn ſie in einem Dampfkeſſel gekocht werden.

2. Plumm-Pudding.

Vier Eier, das Weiße zu Schaum geſchlagen, reichlich ¼ Maß junge Sahne, ½ Pfund feines Mehl, ½ Pfund109Puddings.fein gehacktes Nierenfett, ½ Pfund gut gewaſchene Korinthen, 12 Loth ausgekernte, gröblich gehackte Roſinen, 4 Loth Zuk - ker, 2 Loth geſchnittene Succade, 2 Loth Orangenſchale, eine halbe Muskatnuß, ein halbes Weinglas Rum und etwas Salz. Dieſes Alles wird gehörig unter einander gerührt, in eine Form gefüllt und 4 Stunden gekocht. Beim Anrichten wird dieſer Pudding mit Arrac übergoſſen, derſelbe angezündet und der Pudding flammend zur Tafel gebracht.

Es wird eine weiße Schaum-Sauce, zugleich aber auch Ar - rac, Zucker, kleine Fidibuſſe und Licht herum gereicht, damit die Gäſte nach Belieben ſtatt Sauce zu ihrer Portion Arrac und Zucker nehmen und dies anzünden können.

  • Anmerk. Dieſer Pudding kann am vorhergehenden Tage angerührt werden, ohne daß es dem Gerathen deſſelben hinderlich wäre.

3. Ein ſehr guter Plumm-Pudding mit Weißbrod.

Sechs ganze Eier und 6 Eidotter werden zerrührt, abwech - ſelnd, damit das Mehl nicht klümprig werde, hinzugerührt: ½ Pfund feines Mehl, ½ Maß Milch, 3 nicht friſche, ge - riebene Raspelbrödchen (Brödchen, von denen der Bäcker die Kruſte abgeraspelt hat), oder in Ermangelung derſelben für Sgr. geriebenes Weißbrod, ¾ Pfund fein gehacktes Nie - renfett, ½ Pfund ausgeſteinte Roſinen, ½ Pfund Korinthen und etwas Salz. Dies wird in eine große Form gefüllt, oder man legt eine Serviette in eine tiefe Schüſſel, beſtreicht ſie in der Mitte mit Butter, ſtaubt Mehl darüber hin, ſchüttet das Angerührte hinein und bindet, indem man ein wenig Raum zum Aufgehen läßt, einen Bindfaden darum und kocht dieſen Pudding in kochendem Waſſer 4 Stunden.

  • Anmerk. Sollte es ſich machen, daß man ihn länger müßte kochen laſſen, ſo ſchadet es ſowohl dieſem, als dem vorhergehenden Pudding nicht.

4. Neuer aufgerollter engliſcher Pudding.

Es wird von Folgendem ein Teig gemacht: 1 Pfund feines Mehl, ½ Pfund fein geſchabtes Nierenfett, 1 Ei, eine kleine Taſſe kaltes Waſſer, 1 Löffel Zucker. Dieſer Teig wird läng - lich, 2 Meſſerrücken dick ausgerollt, mit friſchen Johannis -110Puddings.beeren, oder ſauren, ausgeſteinten Kirſchen oder Pflaumen belegt, die dann mit dem nöthigen Zucker beſtreut werden müſſen. Oder man beſtreicht den Teig mit jedem beliebigen Eingemachten oder auch gutem Compot, rollt ihn der Länge nach auf, drückt den Teig an beiden Seiten zu, rollt ihn in eine Serviette, die man nach beiden Seiten zuſammen ſchlägt und kocht ihn mit kochendem Waſſer ununterbrochen 2 volle Stunden.

Dieſer Pudding wird ohne Sauce mit geriebenem Zucker gegeben. Kalt kann er als Kuchen ſervirt werden und iſt als ſolcher ſehr zu empfehlen; nur muß dann zum Teig ſtatt Nierenfett, Butter genommen werden.

5. Engliſcher Aepfel-Pudding.

Ein Pfund feines Mehl, ½ Pfund fein geſchabtes Nieren - fett und 2 gehäufte Theelöffel voll pulveriſirten Ingwer reibt man gut unter einander und macht dann mit kaltem Waſſer einen Teig daraus, der wie Weißbrodteig nicht an den Hän - den klebt. Man gebraucht dazu beinahe eine Taſſe Waſſer. Dann rollt man dieſen Teig rund aus, legt eine Serviette in eine tiefe Schüſſel, ſtaubt etwas Mehl darüber, legt das ausgerollte Blatt hinein, füllt es mit in vier Theile geſchnit - tenen ſauren Aepfeln und einigen ganzen Nelken, drückt den Teig oben feſt zuſammen, bindet das Tuch zu und kocht ihn mit kochendem Waſſer und 2 Löffel voll Salz ununterbrochen 2 Stunden, je nachdem die Aepfel mürbe ſind. Man gibt Zucker dabei.

6. Engliſcher Korinthen-Pudding.

Es wird 1 Pfund feines Mehl mit ½ Pfund ganz fein gehacktem Nierenfett und etwas Salz vermengt, dann werden 3 ſchäumig geſchlagene Eier, ¼ Maß fette Milch, 4 Loth Zucker, 12 Loth Korinthen, 12 Loth ausgeſteinte Roſinen und Gewürz nach Belieben, dazu gerührt und dies in einer Form 4 6 Stunden gekocht.

Es kann eine Wein - oder Rum-Sauce dazu gegeben wer - den; für den täglichen Tiſch iſt folgende billigere zu empfehlen. Man läßt etwas feines Mehl mit Butter anziehen, rührt111Puddings.kochendes Waſſer dazu, läßt dies mit Zucker, Zimmet und etwas Salz kochen, nimmt die Sauce vom Feuer und rührt weißen Wein nach Belieben, auch wohl einen Eßlöffel Rum durch.

  • Anmerk. Was vom Pudding nicht gegeſſen wird, kann in der Form wieder gekocht werden, und ſoll dieſes durch nochmaliges Kochen, ſelbſt dem Pudding vorzuziehen ſein.

7. Reis-Pudding mit Macronen.

Es wird ½ Pfund Reis in Milch mit etwas ganzem Zim - met gahr und ſteif, nicht breiig gekocht. Nachdem derſelbe ein wenig abgekühlt iſt, rührt man ¼ Pfund Butter zu Sahne, gibt hinzu: ¼ Pfund Zucker, abgeriebene Zitronenſchale, 10 Eidotter, den etwas abgekühlten Reis, und miſcht zuletzt den ganz feſten Saum dieſer Eier eben durch. Dann gibt man dieſe Maſſe mit ¼ Pfund bittern Macronen lagenweiſe in eine gut ausgeſtrichene Form und kocht ſie Stunden.

Eine Schaum-Sauce wird dazu gegeben.

8. Reis-Pudding mit Roſinen.

Drei Viertelpfund Reis, 8 Eier, ¼ Pfund Butter, ½ Pfund gut gewaſchene und abgetrocknete Roſinen, ¼ Pfund Zucker. Gleich dem vorhergehenden Pudding bereitet; nur werden die Roſinen durch die Maſſe gerührt und zwar, ehe der Eier - ſchaum durchgemiſcht wird.

Mit einer Rum-Sauce gegeben.

9. Reis-Pudding mit Zwieback.

Man nehme ½ Pfund Reis, für 1 Sgr. geſtoßenen Zwie - back, 6 Eier, ¼ Pfund Butter, ¼ Pfund Zucker, die Schale einer Zitrone und Zimmet, rühre es nach Nro. 7 an, den Zwieback durch die Maſſe.

10. Griesmehl-Pudding.

Man koche ¾ Maß Milch mit ¾ Pfund Griesmehl und 4 Loth Butter ſo lange, bis dieſe Maſſe ſich vom Topfe löſ’t. Dann rühre man noch 4 Loth Butter zu Sahne, gebe unter112Puddings.fortwährendem Rühren hinzu: 12 Eidotter, 12 Stück geſto - ßene bittere Mandeln, ¼ Pfund durchgeſiebten Zucker, das etwas abgekühlte Griesmehl, und miſche den feſten Schaum dieſer Eier leicht durch.

Man laſſe den Pudding 3 Stunden kochen und gebe eine Schaum -, Rum - oder rothe Weinſauce dazu.

Sind die Mandeln groß, ſo nehme man nur die Hälfte.

  • Anmerk. Dieſe Portion iſt auf eine Form für 12 14 Perſonen berechnet.

11. Cabinets-Pudding.

Es werden 8 Loth ganz feines Mehl mit 8 Loth Zucker und ¼ Maß Milch zu einem ganz ſteifen Brei gekocht und abgerührt. Dann werden 8 Loth Butter zu Sahne gerieben, nach und nach hinzugerührt: 10 friſche Eidotter, 2 Loth in Streifchen geſchnittenen Zitronat und 2 Loth Orangenſchale, 4 Loth gröblich geſtoßene, bittre Macronen, 6 Loth Korinthen und 6 Loth Sultanroſinen, oder ausgeſteinte, in Stückchen geſchnittene Roſinen. Dies Alles wird mit dem gekochten Brei gut vermiſcht und zuletzt den ſteifen Schaum der Eier leicht darunter gerührt.

Der Pudding wird 2 Stunden gekocht und eine Schaum - ſauce dazu gegeben.

12. Figaro-Pudding.

Ein halbes Pfund gemahlener Reis wird mit ½ Maß Milch über Feuer trocken abgerührt. Dann werden 12 Loth Butter zu Sahne gerieben, 12 Eidotter nach und nach dazu gerührt, ſo wie ¼ Pfund Zucker und die etwas abgekühlte Reismaſſe. Dieſe wird nun in 4 gleichmäßige Theile getheilt, ein Theil mit Chocolade (ſiehe Backwerk No. 12) gefärbt und mit Va - nille gewürzt. (Man kann zu dieſem Zweck aus der Apotheke für 1 Sgr. mit Zucker geſtoßene Vanille holen laſſen und dieſe zur Hälfte nehmen.) Der zweite Theil wird mit Spinatſaft gefärbt und mit etwas Orangenblüthwaſſer gewürzt; der dritte Theil mit 3 Loth Krebsbutter oder auch mit etwas Cochenill roth gefärbt, zu letzterer gibt man etwas abgeriebene Zitro - nenſchale oder feinen Zimmet; wählt man aber Krebsbutter,113Puddings.ſo kommt weiter kein Gewürz dazu. Auch muß ich noch da - bei bemerken, daß dann von der Reismaſſe, bevor ſie zu der Butter gerührt wird, das Viertheil, das zu Krebsbutter be - ſtimmt iſt, zurück bleibt, und alſo auf die übrigen 3 Theile nur 9 Loth Butter gerechnet wird. Die 3 Eidotter müſſen dann auch von den 12 Eidottern zurück gehalten werden. Der vierte Theil bleibt weiß und wird mit 2 Loth fein geſtoßenen Mandeln, worunter 3 Stück bittere ſind, gewürzt. Zugleich wird von 9 Eiern das Weiße zu einem recht ſteifen Schaum geſchlagen, derſelbe in 4 Theile getheilt und ſchnell durch die verſchieden gefärbten Maſſen gezogen. Unterdeß werden in einer ausgeſtrichenen Puddingsform 4 Felder gemacht, indem man Oblaten als Scheidelinien hinein ſetzt und die Maſſen hinein gethan. Oder es werden dieſe ohne Oblaten lagenweiſe in die Form gebracht.

Der Pudding muß 2 Stunden kochen und wird mit einer Weinſauce zur Tafel gegeben.

13. Korinthen-Pudding. (Vorzüglich.)

Es werden 3 Loth Butter geſchmolzen, ½ Pfund feines Mehl mit einem halben Maß Milch angerührt, hineingeſchüt - tet und ſo lange gerührt, bis es ſich völlig vom Topfe löſ’t. Etwas abgekühlt wird noch eben ſo viel Butter dazu gerührt, ſo wie nach und nach 8 Eidotter, 2 Eßlöffel Zucker, das Ab - geriebene von einer Zitrone oder auch Muskatnuß, ½ Pfund gut gewaſchene und wieder abgetrocknete Korinthen, für ½ Sgr. altes geriebenes Weißbrod, den feſten Schaum dieſer Eier und zuletzt ein kleines Glas Rum eben durchgemiſcht. Dann wird die Maſſe ſchnell in die bereit ſtehende Form geſchüttet und gut verſchloſſen 3 Stunden gekocht.

Eine Schaumſauce dazu.

14. Weißer Sago-Pudding.

Zwölf Loth gereinigter Sago, 10 Eier, ¼ Pfund Butter, ¼ Pfund Zucker, Zimmet und Schale einer Zitrone, für 1 Sgr. geſtoßenen Zwieback, eine Taſſe Sahne. Wie Reis - Pudding zubereitet und gekocht; auch dieſelbe Sauce.

8114Puddings.

15. Brauner Sago-Pudding.

Ein Viertelpfund Sago wird einige Male kalt, dann warm gewaſchen, mit halb Rothwein, halb Waſſer gahr und dick gekocht; 6 Loth Butter zu Sahne gerührt, dazu 6 Eidotter, für ½ Sgr. geſtoßenen Zwieback, ½ Taſſe Sahne, ¼ Pfund Zucker, Zimmet und Zitronenſchale, und das zu Schaum ge - ſchlagene Weiße.

Man kocht ihn 2 Stunden und gibt eine Schaum - ſauce dazu.

16. Portugieſiſcher Pudding.

Ein Pfund Weißbrod ohne Kruſten wird in Milch geweicht, ausgedrückt, mit 4 Loth Mark, 4 Loth Butter auf dem Feuer abgerührt. Nachdem es etwas abgekühlt iſt, rührt man hin - zu: ¼ Pfund Zucker, Saft und Schale einer Zitrone, 10 Ei - dotter, 6 Loth ausgekernte Roſinen, eben ſo viel Korinthen, und das von 5 Eiern zu Schaum geſchlagene Eiweiß. Zuletzt wird ein Weinglas voll Rum eben durchgemiſcht.

Man kocht dieſen Pudding zwei Stunden und gibt eine Schaumſauce dabei.

17. Schwamm-Pudding.

Zwölf Loth ganz feines Mehl, 10 Eier, 8 Loth Butter, 6 Loth Zucker, die abgeriebene Schale einer Zitrone, ¼ Maß Milch. Die Hälfte der Butter wird geſchmolzen, das Mehl durchgerührt, die Milch dazu geſchüttet und gerührt, bis die Maſſe ſich vom Topfe löſ’t. Dann wird die übrige Butter zu Sahne gerieben, Zucker, Gewürz und die Eidotter nach und nach hinzugerührt, dann die etwas abgekühlte Maſſe und zuletzt der ganz feſte Schaum der Eier nur ganz leicht durchgemiſcht.

  • Anmerk. So wie überhaupt, muß beſonders dieſer Pudding ſogleich in die Form und in’s kochende Waſſer geſetzt werden und 2 Stunden ununterbrochen kochen. Man gebe eine Schaum - ſauce dabei.

18. Pudding von Faden-Macronen.

Ein Maß Milch kocht man mit ½ Pfund Macronen und 4 Loth Butter ſo lange, bis es ſich vom Topfe trennt; rührt115Puddings.dann noch 4 Loth Butter zu Sahne, gibt hinzu: Zitronen - ſchale, 4 Loth Mandeln, worunter einige, etwa 6 8 Stück bittre ſind, Muskatblüthe, 14 Eidotter, die etwas abgekühlte Maſſe, und dann den ſteifen Eiweißſchaum.

Der Pudding muß 2 Stunden kochen. Man gibt eine Sauce von ſaurem Kirſch - oder Johannisbeerſaft dazu.

19. Bisquit-Pudding warm und kalt zu geben.

Man legt in eine zugerichtete Form ¾ Pfund Bisquit oder auch Scheiben von Bisquit-Kuchen, ſchlägt 10 ganze Eier mit ¾ Maß junger Sahne oder friſcher Milch, gibt etwas Zucker und Vanille, die mit Zucker fein geſtoßen wird, hinzu und ſchüttet es über die Bisquits.

Der Pudding wird 2 Stunden gekocht, die Form geöffnet, an einem zugfreien Ort auf eine warme Schüſſel geſtürzt. Soll er kalt gegeben werden, läßt man ihn in der Form, bis die meiſte Hitze verdampft iſt, weil er dann weniger zuſammenſinkt.

Es gehört eine Schaum - oder Vanillenſauce dazu. Bei letz - terer miſcht man ſtatt Vanille, Zitronenſchale durch die Maſſe.

20. Chocoladen-Pudding warm und kalt zu geben.

Es werden 8 Loth Butter zu Sahne gerieben, ½ Pfund Zucker, 12 Eidotter hinzu gerührt, nebſt ½ Pfund mit Ei - weiß fein geſtoßener Mandeln, 12 Loth geriebener Chocolade und etwas mit Zucker geſtoßener Vanille. Dies Alles ¼ Stunde ſtark gerührt, das zu Schaum geſchlagene Eiweiß leicht durch - gerührt und eine Stunde bei mittelmäßiger Hitze gebacken. Will man ihn kalt geben, ſo wird derſelbe 2 Stunden gekocht und eine Vanillenſauce dazu gegeben.

21. Zwieback-Pudding.

Man nimmt für Sgr. Zwieback, beſtreicht ſie mit But - ter und legt ſolche lagenweiſe mit einer Taſſe voll Roſinen in eine gut zugerichtete Form. Dann ſchlägt man 4 ganze Eier mit einem reichlichen halben Maß ſüßer Milch, gibt 4 Loth Zucker, Zimmet hinzu und gießt dies über die Zwiebäcke.

Man läßt dieſen Pudding 2 Stunden kochen und gibt eine weiße Weinſauce dazu.

8*116Puddings.

22. Zwieback-Pudding mit Johannisbeeren oder ſauren Kirſchen.

Wird eben ſo bereitet; jedoch nimmt man 8 Eier und ſtreut ſtatt Roſinen reichlich Johannisbeeren lagenweiſe durch. Zucker muß natürlich zugeſetzt werden.

Dieſer Pudding kann ohne Sauce gegeben werden und iſt von vorzüglichem Geſchmack.

23. Kartoffel-Pudding.

Es wird ¼ Pfund Butter zu Sahne gerieben, hinzu ge - fügt: 12 Loth Zucker, 2 Loth geſtoßene Mandeln, unter wel - chen 8 Stück bittere ſind, Zitronenſchale, Zimmet und 12 Ei - dotter; dies gut gerührt, dann Pfund mit der Schale halb gahr gekochte und geriebene mehlige Kartoffeln (doch müſ - ſen ſolche am vorhergehenden Tage gekocht ſein, und hierzu darf man nur das nehmen, was hinter die Reibe fällt), eben durchgemiſcht, dann ¼ Pfund geriebenes Weißbrod durch die Maſſe gerührt, ſo wie nachdem der feſte Schaum der Eier.

Man laſſe ihn 1 Stunde backen, oder 2 Stunden kochen, und reiche eine Schaum -, Rum - oder Fruchtſauce dazu.

24. Krebs-Pudding.

Drei Viertel Pfund feines Weißbrod wird in kalter Milch geweicht, ausgedrückt und zerrieben, dann mit 9 Eidottern, 6 Loth Krebsbutter, 6 Loth Zucker, 1 Loth geſtoßenen bit - teren Macronen oder der Schale einer Zitrone, 4 Loth fein gehacktem Nierenfett, 18 Stück klein geſchnittenen Krebsſchwän - zen durchgerührt und mit dem ſteifen Eiweißſchaum durchge - miſcht, zwei Stunden gekocht. Eine Sauce dazu von Sahne und Krebsbutter mit einigen Eidottern abgerührt.

25. Feiner Mehl-Pudding mit Hefen.

Ein und ein halbes Pfund Mehl, 12 Loth Korinthen, 12 Loth ausgekernte Roſinen, 12 Loth Butter, 3 Loth trockene Hefen, 6 Eier, eine Taſſe Roſenwaſſer, 3 Taſſen lauwarme Milch, ¼ Pfund Zucker, Schale einer Zitrone, eine halbe Muskatnuß.

Die Butter wird zu Sahne gerührt, Eidotter nach und nach, abwechſelnd Mehl mit Milch und das Uebrige hinzu,117Puddings.zuletzt die in etwas Milch zerrührte Hefe und das zu Schaum geſchlagene Weiße durchgerührt. Dies läßt man in der Form aufgehen und Stunden kochen.

Eine Rumſauce dazu.

26. Gewöhnlicher Mehl-Pudding mit Hefen.

Zwei Pfund Mehl, 3 Loth trockene oder 3 Eßlöffel voll gewäſſerte dicke Hefen, 12 Loth geſchmolzene Butter, 4 - löffel Zucker, Roſinen und Korinthen nach Belieben, zuſam - men etwa ½ Pfund; ½ Maß Milch, 2 Eier. Dies unter einander gerührt, vor dem Kochen in der Form aufgehen laſ - ſen, oder die Form in lauwarmes Waſſer geſtellt und ſolches langſam zum Kochen gebracht.

Eine Fruchtſauce oder geſchmolzene Butter dabei.

Die Hälfte dieſer Portion reicht hin für 6 8 Perſonen.

27. Mehl-Pudding mit Weißbrod.

Ein halbes Maß Milch wird mit einem reichlichen Stich Butter gekocht, dann ½ Pfund feines Mehl mit etwas zu - rückgelaſſener Milch zerrührt, hinzu gegeben und die Maſſe ſo lange gerührt, bis ſie vom Topfe losläßt. Wenn dieſelbe et - was abgekühlt iſt, rührt man 8 Eidotter, noch einen Stich Butter, etwas Gewürz, für ½ Sgr. geriebenes Weißbrod und zuletzt das zu Schaum geſchlagene Eiweiß hinzu.

Wird mit gekochtem Obſt gegeben.

28. Schwarzbrod-Pudding mit Butter.

Ein halbes Pfund Butter wird zu Sahne gerieben, dann kommen 12 Loth Zucker, 12 Eidotter, etwas Nelken, Zimmet, Cardamom, Zitronenſchale, ¼ Pfund Korinthen, ½ Pfund altes geriebenes und durchgeſiebtes Schwarzbrod dazu, und wenn dies Alles wohl unter einander gerührt iſt, das zu Schaum geſchlagene Eiweiß.

Nach Belieben kann man auch 4 Loth Mandeln und ein Stück Mark hinzufügen.

Wird Stunden gekocht und eine Schaumſauce dabei gegeben.

118Puddings.

29. Schwarzbrod-Pudding ohne Butter.

Eilf Eidotter werden mit ¼ Pfund durchgeſiebtem Zucker eine Weile gerührt, dann 12 Loth trockenes und geriebenes Schwarzbrod, welches vorher mit einem Glaſe Franzwein an - gefeuchtet iſt, nebſt der Schale einer Zitrone und einem Thee - löffel voll geſtoßener Nelken hinzugegeben und zuletzt der ſteife Schaum der Eier eben durchgemiſcht.

  • Anmerk. Brod und Schnee dürfen nur leicht durchgerührt und die Form muß darauf ſogleich in’s kochende Waſſer geſetzt wer - den, weil ſonſt das Brod ſinken würde. Man läßt ihn zwei Stunden kochen und gibt ihn mit einer Schaumſauce.

30. Schwarzbrod-Pudding mit Mandeln.

Man rühre ½ Pfund geriebenes Schwarzbrod mit ¼ Pfund Butter über Feuer eine gute Weile und gebe dann ein Glas rothen Wein dazu. Etwas abgekühlt rührt man 12 Eidotter, 12 Loth geſtoßenen Zucker, ¼ Pfund fein geſtoßene Mandeln, Zimmet, Zitronenſchale und Cardamom nach Geſchmack, fügt das Schwarzbrod hinzu und dann den ſteifen Schaum dieſer Eier.

Zwei Stunden gekocht. Eine rothe Weinſauce dazu.

31. Prinzregenten-Pudding.

Ein Viertel Pfund ausgekernte Noſinen, ¼ Pfund Korinthen, ¼ Pfund fein geſchnittene Mandeln, ¼ Pfund Zucker. 12 Eier, ½ Maß Milch, für 2 Sgr. Milchbrod (von dem die Kruſte dünn abgeſchnitten), in Scheiben geſchnitten, in Butter gelb gebraten und in Würfel gebrochen. Milch, Zucker und Eier, nebſt Zitronenſchale werden zuſammen geſchlagen und das Ue - brige, welches lagenweiſe in die zugerichtete Form gelegt iſt, damit übergoſſen.

Man läßt ihn 2 Stunden kochen und gibt eine Himbeer - oder Johannisbeerſauce dazu.

32. Weißbrod-Pudding.

Für 3 Sgr. Weißbrod wird abgeſchält, gerieben und über Feuer mit ¼ Pfund Butter gerührt, bis es ganz heiß iſt; die Kruſten werden mit Milch gekocht und fein gerührt, ſehr119Puddings.flüſſig aber darf die Maſſe nicht ſein. Dann rührt man zu 10 Eidottern: 2 Eßlöffel voll Zucker, Zimmet, Zitronenſchale, ¼ Pfund Korinthen, 1 Löffel dicke oder 1 Loth trockene, mit Milch zerrührte Hefen, das Weißbrod, welches nicht zu heiß, aber auch nicht kalt ſein darf, ein Glas Rum und den feſten Schaum der Eier.

Man läßt ihn 2 Stunden kochen. Eine Schaum - oder Rumſauce dazu.

33. Auf andere Art.

Man rührt 12 Loth Butter zu Sahne, gibt hinzu 12 Ei - dotter, Muskatblüthe, Zitronenſchale, ¼ Pfund geſtoßene ſüße Mandeln, Zucker nach Geſchmack, für Sgr. geriebenes Weißbrod, ½ Maß Sahne oder Milch und den Eierſchaum.

34. Pudding von ſaurer Sahne.

Die dicke ſaure Sahne von 3 Maß Milch wird gerührt, hinzu gegeben: 16 Eidotter, Zucker, Zimmet und Zitronen - ſchale nach Geſchmack, für 3 Sgr. geriebenes Milchbrod und der ſteife Schaum der Eier.

Er wird Stunden gekocht und eine beliebige Sauce da - zu gegeben.

35. Obſt-Pudding. (Sehr zu empfehlen.)

Für 3 Sgr. Weißbrod wird dünn abgeſchält, in Stücke ge - brochen, mit ¾ Maß Milch, ¼ Pfund Butter ſo lange über Feuer gerührt, bis es ſich vom Topfe löſ’t. Dann rührt man 10 Eidotter, 8 12 Loth Zucker, je nachdem das Obſt ſäuerlich iſt, Zitronenſchale und Zimmet, die etwas abgekühlte Semmel - maſſe und zuletzt den Schaum der Eier hinzu. Dann gibt man dieſes abwechſelnd mit in Scheiben geſchnittenen ſauren Aepfeln, oder ſauren Kirſchen in die Form und kocht es zwei Stunden. Dieſer Pudding kann ohne Sauce mit Zucker ge - geben werden.

36. Mehl-Pudding mit gekochten Birnen angerichtet.

Man rühre über Feuer ½ Pfund Mehl, ¼ Maß Milch, 12 Loth Butter, bis ſich die Maſſe ablöſ’t. Etwas abgekühlt,120Puddings.rühre man nach und nach 10 ganze Eier und Zitronenſchale hinzu, gebe dies in eine mit Butter beſtrichene Serviette, lege ſie, gut zugebunden, doch muß man Raum zum Aufgehen laſſen, in kochendem Waſſer mit Salz und laſſe es eine gute Stunde ununterbrochen kochen.

Man richte dieſen Pudding in einer tiefen Schüſſel an und fülle gut gekochte Birnen oder anderes Obſt rings umher.

37. Trauben-Pudding.

Ein Viertel Pfund zerrührte Butter, 8 Eidotter, ¼ Pfund fein geſtoßene Mandeln, ¼ Pfund Zucker, etwas Zimmet wird gut gerührt, dann hinzu 24 Loth in Milch geweichtes und feſt ausgedrücktes Weißbrod, einen tiefen Teller voll abgepflück - ter Trauben und den ſteifen Schaum dieſer Eier.

Man laſſe dieſen Pudding 2 Stunden kochen. Eine Schaum - Sauce iſt am angenehmſten dazu.

38. Jan im Sack.

Man nimmt ein ganz ſauberes, in heißem Waſſer feſt aus - gedrücktes Tuch, legt es in eine tiefe Schüſſel, ſtreut lagen - weiſe halb feine Gerſte, halb Reis, mit Roſinen oder guten Pflaumen hinein, auch etwas Salz, bindet das Tuch feſt zu, jedoch muß reichlich Raum zum Ausquellen bleiben und ſetzt es bedeckt mit Waſſer und etwas Salz zu Feuer und läßt es Stunden kochen.

Man kann, wenn dieſer Pudding als Gemüſe dienen ſoll, auf jede Perſon eine Taſſe Reis mit Gerſte, und dazu eine Taſſe Pflaumen oder eine halbe Taſſe Roſinen rechnen.

Zur Sauce wird Milch mit reichlich Butter, Zucker, und je nachdem die Portion groß ſein muß, 1 2 Theelöffel Mehl zuſammen gekocht und mit einem Eidotter abgerührt.

Rauchfleiſch iſt wohl die angenehmſte Beilage hierzu.

39. Fleiſch-Pudding. Warm und kalt zu geben.

Man hackt Kalbsbraten ohne Haut und Sehnen, worunter man auch roh gehacktes Rindfleiſch und Schinken miſchen kann, im Ganzen nimmt man Pfund; ſchwitzt einige121Puddings.Charlotten in Butter und macht in dieſer Butter von 2 Eiern und 3 Löffel Milch ein weiches Rührei. Dann reibt man ¼ Pfund Butter zu Schaum, rührt 6 Eidotter, das nöthige Salz, etwas Muskatnuß und Blüthe, das Rührei, einige Löffel ſüße Sahne, für 4 Pfennige geriebenes Weißbrod und zuletzt den Schaum der Eier hinzu. Dieſer Pudding wird Stunden gekocht und eine beliebige Kraftſauce mit Cham - pignons, Capern oder Sardellen dazu gegeben.

40. Stockfiſch-Pudding.

Es wird ½ Pfund zu Sahne gerührter Butter, 10 Eier, etwas gehackte Charlotten, Muskatnuß, Salz, 2 geriebene 4 Pfennigs-Semmel, Pfund klein gehackter Stockfiſch gut durchgearbeitet und in einer gut ausgeſchmierten Form Stunden gekocht.

Man gibt hierzu folgende Sauce: Ein Stück Butter wird mit wenig Mehl, ein Paar Eidottern, etwas kaltem Waſſer, Muskatnuß, fein gehackten Charlotten gut durchgerührt und wenn es kocht, etwas Sahne daran gerührt, wodurch die Sauce ſämig wird.

41. Kalter Sago-Pudding.

Zehn Loth Sago wird, nachdem er behutſam abgebrüht iſt, in Milch mit 6 Loth Zucker und Zitronenſchale langſam gahr und ganz ſteif gekocht. Dann nimmt man den Topf vom Feuer, rührt ſogleich 6 Eidotter unter den heißen Sago und darnach auch den ganz feſten Schaum dieſer Eier, ſchüttet ſchnell dieſe Maſſe in eine mit kaltem Waſſer umgeſpülte und mit etwas Zucker beſtreute Form, wodurch der Pudding et - was Glanz bekommt, und läßt ihn in der Form kalt werden. Alsdann umgeſtürzt, gibt man ihn mit einer Schaumſauce oder reicht Fruchtſaft dazu.

  • Anmerk. Alle Puddings, die nicht in der Form gekocht werden, darf man nur in porcellanenen oder irdenen Formen erkal - ten laſſen.

42. Kalter Zitronen-Pudding.

Zwei Loth Hauſenblaſe wird mit Maß Waſſer aufgelöſt, wie es in den Vorbereitungsregeln geſagt worden iſt, und122Puddings.durch ein feines Tuch geſchüttet. Dann reibt man 3 Zitronen auf ½ Pfund Zucker ab, preßt den Saft aus denſelben, zer - rührt 11 Eidotter und läßt dies Alles mit einer Flaſche wei - ßen Wein und einem Eßlöffel Stärke unter fortwährendem Rühren eben zum Kochen kommen, nimmt ſchnell den Topf vom Feuer, rührt den ſteifen Schaum dieſer Eier darunter und füllt es in eine mit feinem Oel beſtrichene Form.

43. Kalter Wein-Pudding.

Zu dem Gelee oder Stand von 2 Kalbsfüßen nimmt man eine Flaſche guten Rheinwein, die Schale einer Zitrone, gan - zen Zimmet, ½ Pfund Zucker. Dies Alles, außer dem Ge - lee, ſetzt man feſt zugedeckt zu Feuer; wenn es vor dem Ko - chen iſt, gibt man den Gelee dazu, läßt es zuſammen durch - kochen, nimmt das Gewürz heraus, rührt 12 Eidotter behut - ſam (damit ſie ja nicht gerinnen) gut durch und gießt die Maſſe ſchnell in eine mit Mandelöl beſtrichene Form.

Es wird eine Vanillen Sauce dazu gegeben. Dieſer Pud - ding iſt vorzüglich fein und von ſehr angenehmem Geſchmack.

  • Anmerk. Die Bereitung des Gelees von Kalbsfüßen findet man in den Vorbereitungsregeln.

44. Kalter Mandel-Pudding.

Sechs Loth Butter werden weich gerührt, hinzu gegeben: nach und nach 10 Eidotter, 12 Loth Zucker, Zitronenſchale, ½ Pfund mit Roſenwaſſer fein geſtoßener Mandeln und für 1 Sgr. abgeſchältes, in Milch getunktes und ausgedrücktes Semmelbrod. Iſt dies Alles gut gerührt, wird der feſte Ei - weißſchaum leicht darunter gemiſcht und der Pudding ſogleich zu Feuer gebracht. Man läßt denſelben 2 Stunden kochen und gibt eine beliebige Sauce dazu.

45. Kalter Aepfel-Pudding.

Man kocht in einem irdenen Gefäß mit Wein und Zitro - nenſchale ein feines Aepfelmus, reibt es durch ein Siebchen, gibt noch Wein, den Saft von 1 2 Zitronen, nebſt Zucker hinzu und rührt, wenn es kocht, ſo viel Kartoffeln-Mehl dar - an, daß, wenn es kalt geworden, zum Umſtürzen dick genug123Puddings.iſt; man kann dies leicht erproben, wenn man etwas davon in einer Taſſe in kaltes Waſſer ſtellt. Die Form dazu wird mit Waſſer umgeſpült und mit Zucker leicht beſtreut.

46. Kalter, rother Reismehl-Pudding.

Ein Viertel Pfund Reismehl wird mit ½ Maß Johannis - beer - oder Himbeerſaft, ½ Maß rothem Wein und dem - thigen Zucker unter beſtändigem Umrühren nicht zu weich und nicht zu ſteif gekocht. Dann wird dies in ein mit Waſſer um - geſpültes porcellanenes Gefäß gefüllt und kalt umgeſtürzt.

Eine wohlſchmeckende Sauce dazu iſt geſchlagene Sahne mit Vanille.

  • Anmerk. Der Zucker kann nicht angegeben werden, weil die Frucht - ſäfte nicht immer mit derſelben Portion Zucker eingekocht ſind.

47. Kalter Reis-Pudding mit Zitronen.

Drei Viertel Pfund Reis wird gut abgebrüht, in Waſſer gahr gekocht, doch müſſen die Körner ganz bleiben. Unterdeß reibt man eine Zitrone auf ½ Pfund Zucker ab, ſchält 3 Zi - tronen bis an die Haut, die den Saft umſchließt, kocht die Schale in Waſſer weich und ſchneidet ſie in lange Streifchen. Nun ſetzt man etwas in Waſſer eingetunkten Zucker zu Feuer; wenn derſelbe klar gekocht iſt, gibt man die Zitronen-Streifen dazu, und läßt ſolche, während man ſie zuweilen umrührt, kochen, bis ſie den Zucker aufgenommen haben oder candirt ſind, und legt ſie zum Trocknen hin.

Der Saft dieſer 4 Zitronen wird mit 4 Taſſen Wein und dem ½ Pfunde Zucker gekocht, und der heiße Reis vorſichtig durchgerührt, die candirten Zitronenſchalen dazu gegeben und in eine umgeſpülte Form gefüllt. Nachdem ſolches völlig erkaltet iſt, ſtürzt man es auf eine Schüſſel und legt in zierlichen Fi - guren feine eingemachte Früchte darüber hin.

Man ſervirt dieſen Pudding mit einer Wein-Sauce.

48. Kalter Reis-Pudding mit Obſtlagen.

Man kocht etwa ¾ Pfund Reis mit beliebigem Gewürz und Zucker in Milch gahr. Koche zugleich geſchnittene Man -124Puddings.deln in Waſſer halb gahr, gebe hinzu ein Paar Taſſen Wein, Zucker, Zitronenſchale, Korinthen und in Scheiben geſchnittene Aepfel, laſſe ſie weich werden und mache die Sauce mit etwas Kartoffelmehl gebunden. Dann lege man in eine umgeſpülte Form eine Lage Reis, eine Lage Aepfel und ſo fort, bis Reis den Beſchluß macht. Kalt ſtürzt man dieſes auf eine Schüſſel und gibt eine Wein - oder Vanillen-Sauce dazu.

49. Ein neuer kalter Pudding aus Baden-Baden.

Ein Viertel Pfund abgebrühter Reis wird mit Milch, ei - nem Stück Vanille und 8 Loth Zucker gahr und dick gekocht. Dann wird 1 Loth in etwas Waſſer aufgelöſ’te Hauſenblaſe mit dem Reis vermiſcht, und wenn derſelbe kalt geworden, zu Schaum geſchlagene Sahne durchgerührt, in eine Form ge - ſchüttet und auf Eis geſtellt.

50. Eis-Pudding von Reis.

Man reibt die Schale zweier Zitronen auf 1 Pfund Zucker, ſchabt ſie rein ab und ſtellt dies erſt hin. Unterdeß wird 1 Pfund Reis abgebrüht, in einem irdenen Geſchirr mit reich - lich 4 Maß Waſſer und dem Pfunde Zucker 3 Stunden ge - kocht. Dann rührt man die abgeriebene Zitronenſchale mit dem Saft von 4 Zitronen und 2 Löffel Rum durch, gibt die Maſſe, nicht ganz erkaltet, lagenweiſe hin und wieder mit ei - nem Theelöffel voll Fruchtgelee durchgelegt, in eine mit Waſſer naßgemachte porcellanene Form und ſtürzt ſie, nachdem ſie ganz kalt geworden, um.

Es wird im Kalten mit einem Schaumbeſen dicke, ſüße Sahne als Sauce dazu geſchlagen, die kurz vor dem Anrich - ten mit Zucker und geſtoßener Vanille durchgerührt wird.

125Aufläufe.

F. Aufläufe.

1. Im Allgemeinen.

Die Form zu den Aufläufen muß gleich einer Puddings - form behandelt und auch wie dieſe mit Butter ausgeſtrichen und mit Zwieback beſtreut werden. Die Hitze darf weder zu ſtark noch zu ſchwach ſein und die Unterhitze nicht fehlen. Man ſtellt die Form am beſten auf einen kleinen Roſt, indem man ſie dann drehen kann, ohne den Auflauf zu bewegen. Sollte derſelbe von oben zu früh Farbe bekommen, ſo kann man die fernere Hitze durch Ueberlegen von Papierbogen ab - halten, jedoch muß der erſte Bogen, wenn der Auflauf noch weich iſt und alſo ankleben würde, mit Butter beſtrichen werden.

Die Form wird auf eine porcellanene Schüſſel geſtellt, zu Tiſche gegeben und ſelbige bei Geſellſchaft mit einer feinen Serviette umſteckt.

2. Auflauf von bitteren Macronen.

Man kocht in einem halben Maß Milch ¼ Pfund bittere Macronen und einige Zwieback ſo lange, bis ſolches ganz dick iſt. Etwas abgekühlt, rührt man 8 Eidotter mit etwas Zucker und Zitronenſchale hinzu, wie auch zuletzt das zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße der Eier. Dann gibt man dieſe Maſſe mit beliebigem feinen Obſt, welches vorher mit Zucker und Zimmet beſtreut iſt, oder auch mit eingemachten Früchten lagenweiſe in die mit Butter beſtrichene und mit geſtoßenem Zwieback beſtreute Auflaufform und backt ſie ¾ Stunde.

3. Sago-Auflauf.

Ein halbes Pfund Sago wird abgebrüht, in Milch gahr und ſo ſteif gekocht, daß er ſich vom Topfe ablöſ’t. Dann rührt man 6 Loth Butter zu Sahne, gibt nach und nach acht Eidotter, 6 Loth Zucker, Zitronenſchale, auch nach Belieben 4 Loth fein geſtoßene Mandeln, worunter 8 bittere ſein kön -126Aufläufe.nen, den etwas abgekühlten Sago und zuletzt das zu Schaum geſchlagene Weiße hinzu.

Auch kann man Zitronen und Mandeln weglaſſen und die - ſem Auflauf einen angenehmen Geſchmack durch Vanille ge - ben, die mit Zucker geſtoßen wird. Man läßt ihn 1 Stunde backen.

4. Reis-Auflauf.

Ein halbes Pfund Reis wird in Waſſer einige Minuten ge - kocht, abgeſchüttet und mit kochender Milch zu Feuer geſetzt, ohne ihn zu rühren gahr und ſteif gekocht; dann wird ¼ Pfund Butter gerührt, 8 Eidotter, ¼ Pfund Zucker, Zitronenſchale, der etwas abgekühlte Reis, einige geſtoßene Zwiebäcke, ¼ Pfund Roſinen hinzu gegeben, der Schaum durchgemiſcht und eine Stunde gebacken.

5. Chocoladen-Auflauf.

Vier Loth Butter werden weich gerieben, mit 5 6 Eidot - tern, 6 Loth Zucker, 4 Loth geriebener Chocolade, etwas Va - nille und 12 Loth in Milch geweichtem und ausgedrücktem Weißbrod gerührt, der Schaum der Eier durchgemiſcht und ¾ Stunde gebacken.

6. Gries - oder Reismehl-Auflauf.

Man läßt ½ Pfund Griesmehl in ½ Maß Milch ſo lange kochen, bis es gahr und ganz ſteif iſt. Dann rührt man 12 Loth Butter, oder noch beſſer 8 Loth Butter und 4 Loth Schweineſchmalz zu Sahne, gibt dazu 7 Eidotter, 6 Loth Zucker, 6 8 Stück bittere Mandeln, eine Meſſerſpitze Salz, das etwas abgekühlte Griesmehl und iſt dies Alles gut ge - rührt, den feſten Schaum der Eier. Man läßt den Auflauf eine Stunde backen und gibt denſelben mit der Form zur Ta - fel und beſtreut ihn mit Zucker und Zimmet.

  • Anmerk. Will man den Auflauf verfeinern, gebe man etwas Ein - gemachtes oder auch Gelee lagenweiſe zu der Maſſe.

7. Mehl-Auflauf.

Dieſelbe Maſſe, wie zum Schwamm-Pudding; wird eine Stunde gebacken. Siehe E Nro. 17.

127Aufläufe.

8. Herzogs-Auflauf.

Man rührt zu 8 Eidottern abwechſelnd, ¼ Maß lauwarm gemachte ſüße Sahne und ¼ Pfund feines Mehl, 6 Loth Zucker, 6 Loth geſchmolzene Butter, etwas abgeriebene Zitro - nenſchale, 2 Loth oder 2 Löffel Hefen und zuletzt den feſten Schaum der Eier. Dies läßt man in einer gut ausgeſchmierten Auflaufform gehörig, nicht zu ſchnell, aufgehen und ¾ Stunde backen.

9. Schwarzbrod-Auflauf.

Zwölf Loth Butter werden zu Sahne gerieben, hinzu ge - rührt: 9 Loth Zucker, 9 Eidotter, etwas Nelken, Zimmet, Cardamom und Zitronenſchale, 12 Loth geriebenes und durch - geſiebtes Schwarzbrod, 6 Loth Korinthen, auch nach Belieben 2 Loth Mandeln und zuletzt der feſte Schaum leicht durch die Maſſe gerührt und eine Stunde gebacken.

10. Kartoffel-Auflauf.

Ein Viertel Pfund zu Sahne geriebene Butter, ¼ Pfund Zucker, 8 Eidotter, 1 Loth geſtoßene Mandeln, worunter acht Stück bittere ſind, auch nach Belieben Zitronenſchale oder Zimmet, werden eine Weile gerührt, dann 1 Pfund mit der Schale halb gahr gekochte und geriebene Kartoffeln, welche am vorhergehenden Tage gekocht worden ſind, 6 Loth gerie - benes Weißbrod durchgerührt, ſo wie auch nachher der feſte Schaum der Eier. Man läßt den Auflauf eine Stunde backen.

11. Omelette ſouflée.

Vier Eßlöffel voll Zucker werden mit 4 Eidottern und der abgeriebenen Schale einer halben Zitrone 10 Minuten ſtark gerührt, mit dem ganz feſten Schnee der Eier leicht vermiſcht, auf eine mit Butter beſtrichene Platte in einem mäßig geheiz - ten Ofen höchſtens ¼ Stunde gebacken und gleich ſervirt.

12. Omelette ſouflée auf andere Art.

Sechs Eidotter werden mit 4 Eßlöffel voll fein geſtoßenem Zucker ¼ Stunde gerührt, erſt in dem Augenblick, wenn man128Aufläufe.ſie backen will, wird das zu feſtem Schaum geſchlagene Eiweiß mit 1 Eßlöffel voll feinem Mehl hinzugerührt. Dann wird auf einem ſchwachen Feuer ¼ Pfund Butter ohne Salz in einer Pfanne geſchmolzen, das Angerührte hineingegoſſen und immer etwas darin gerührt, daß der Boden herauf kommt. Wenn die Omelette die Butter nach ſich gezogen hat, ſo ſchüt - tet man ſie auf eine Schüſſel, ſchlägt ſie doppelt und beſtreut ſie mit Zucker und Zimmet, oder mit Zucker geſtoßener Va - nille, oder man legt Confitüren dazwiſchen. Auch kann man den Saft einer Zitrone darüber träufeln und dann mit Zucker beſtreuen, auch Rum darüber gießen und ſolchen anbrennen.

  • Anmerk. Dieſe Omelette kann auch in einer mit Butter beſtriche - nen Auflaufform gebacken werden.

13. Schaum-Auflauf.

Ein Eßlöffel voll dicke, ſaure Sahne wird mit 6 Eidottern, Zucker und Vanille gut gerührt, dann mit dem zu Schaum geſchlagenen Eiweiß vermiſcht und ſchnell gebacken.

14. Auflauf von ſaurer Sahne.

Ein Maß dicke, ſaure Sahne wird gut geſchlagen, mit acht Eidottern, 4 Eßlöffel Mehl, Zucker, Zimmet, Vanille oder in Ermangelung derſelben mit abgeriebener Zitronenſchale und einer Meſſerſpitze Salz gerührt, das zu Schaum geſchlagene Eiweiß durchgemiſcht und in einer Form eine Stunde gebacken.

15. Auflauf von ſaurer Sahne mit Obſt.

Obige Maſſe, jedoch ſtatt der 4 Eßlöffel Mehl nur einen Eßlöffel Stärke genommen, über feines Obſt geſchüttet und gebacken, gibt einen ſehr feinen und wohlſchmeckenden Auflauf.

16. Auf andere Art.

Ein halbes Maß ſaure Sahne wird mit 6 Eidottern, für 6 Pfennige fein geſtoßenem Zwieback, mit Zucker, fein geſto - ßener Vanille, oder mit Zucker und Zimmet eine Weile ſtark gerührt, dann der Eierſchaum durchgemiſcht und dieſes auf gut gekochtes Obſt in einer Schüſſel, worin man backen kann, oder in einer Auflaufform ¾ Stunde gebacken.

129Aufläufe.

17. Auflauf von ſauren Kirſchen.

Drei Viertel Pfund Weißbrod ohne Kruſte wird in Milch geweicht und über Feuer abgerührt. Dann rührt man 1 Ei dick Butter (4 Loth) zu Sahne, gibt hinzu: 9 Eidotter, et - was geſtoßene Mandeln, auch einige bittere, Zitronenſchale, 2 3 Löffel Zucker, das Weißbrod, den Eierſchaum, 1 Pfund ſaure, ausgeſteinte Kirſchen, die man mit Zucker vermiſcht hat, und läßt dieſes eine Stunde backen.

18. Feiner Aepfel-Auflauf.

Ganz mürbe Aepfel werden geſchält, ſo ausgebohrt, daß die Aepfel an der Stielſeite unverletzt bleiben, die Höhlung wird mit etwas Eingemachtem gefüllt und in eine mit Butter be - ſtrichene Schüſſel, in welcher man backen kann, neben einan - der geſetzt. Dann rührt man ¼ Pfund Mehl mit 4 Loth Butter und nicht ganz ¼ Maß Milch über Feuer, bis es ſich vom Topfe ablöſ’t und ſtellt es zum Abkühlen hin. Unter - deß rührt man noch ein Mal ſo viel Butter weich, gibt 6 Ei - dotter, 2 Löffel Zucker, Zitronenſchale, die abgerührte Maſſe dazu, und wenn Alles gut gerührt iſt, miſcht man den feſten Schaum der Eier leicht durch und gibt dies über die Aepfel. Der Auflauf muß eine Stunde gebacken und in derſelben Schüſ - ſel aufgetragen werden.

  • Anmerk. Auch kann man die Aepfel in vier Theile ſchneiden und jene Maſſe darüber gießen.

19. Aepfel-Auflauf auf andere Art.

Es werden 2 Teller voll ſteifes Aepfelmus gekocht, dann für 2 Sgr. altes geriebenes Weißbrod, 8 Loth zergangene Butter, 8 Eidotter, Zucker und Zimmet durchgerührt, ſo wie nachdem der Schaum der Eier. Dies wird in einer Form Stunde gebacken.

20. Auflauf von Aepfeln mit Schwarzbrod.

Einen Teller voll in Scheiben geſchnittener Aepfel ſchmort man mit einem Ei dick Butter, Zucker und Zitronenſchale. Dann reibt man einen Teller voll halb Schwarz - halb Weiß - brod, rührt Zucker, Zimmet und Nelken durch und gibt Bei -9130Aufläufe.des abwechſelnd mit Korinthen in eine zugerichtete Form und läßt es bei ſtarker Hitze eine Stunde backen.

21. Marmeladen-Auflauf.

Man nehme ½ Pfund Aprikoſen - oder Pfirſichmus, rühre den Saft einer Zitrone durch und miſche den recht feſten Schnee von 12 Eiern darunter. Dann fülle man es in eine bereit ſtehende, mit Butter beſtrichene porcellanene Schüſſel, ſtreiche den Schnee mit einem Meſſer glatt, ſtreue etwas fein geſtoßene Mandeln, die mit Zucker vermiſcht ſind, darüber, ſteche mit einem Meſſer einige Mal durch bis auf den Grund und ſtelle die Schüſſel ſogleich in einen ſehr ſtark geheizten Ofen. Dieſer Auflauf muß nur 10 15 Minuten backen und gleich gegeſſen werden, weil der Schnee wieder ſinkt.

  • Anmerk. Man kann ſtatt Marmelade auch ¼ Maß gut und ſteif gekochtes Aepfelmus, auch ¼ Pfund geſchmolzenen Himbeer - Gelee nehmen.

22. Leipziger Punſch-Auflauf.

Zwölf Eidotter werden mit 12 Loth geriebenem und durch - geſiebten Zucker gerührt, dann der Saft einer Zitrone, auch nach Belieben die abgeriebene Schale derſelben mit einem Glaſe Rum hinzu gerührt und darauf der feſte Schaum dieſer Eier durchgemiſcht. Dies in einem ſtark geheizten Ofen zehn Mi - nuten gebacken und ſogleich zur Tafel gegeben.

Dieſer Auflauf muß oben und an allen Seiten gebacken werden, in der Mitte aber noch weich einer Schaumſauce ähnlich ſein.

23. Neuer Auflauf von Aepfeln und Reis.

Man kocht nach der Größe der Form ½ ¾ Pfund ab - gebrühten Reis mit Milch und einem Stück friſcher Butter gahr, aber nicht zu weich, rührt den nöthigen Zucker, ſowie das von 4 6 Eiern zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße durch. Zugleich kocht man 12 14 Borsdorfer Aepfel, welche geſchält und halb durchgeſchnitten ſind, in Waſſer und Wein, Zucker, Zitronenſaft und Schale gahr, doch müſſen ſie ganz bleiben, nimmt ſie aus der Brühe, gibt zu derſelben noch ſo131Aufläufe.viel Zucker, daß ſie geleeartig wird und drückt den Saft einer Apfelſine dazu. Nun legt man in eine gut zugerichtete Form eine Lage Reis, eine Lage Aepfel, und bedeckt dieſe wieder mit Reis. Die Aepfel dürfen die Seiten der Form nicht berühren und auch nicht aus dem Reis hervor ſtehen. Dann ſtreut man geſtoßenen Zwieback darüber und legt kleine Stückchen Butter darauf, läßt den Auflauf etwa ¾ Stunden backen, oder ſo lange, bis er eine ſchöne gelbe Farbe bekommen hat, ſtürzt ihn dann auf eine Schüſſel, gibt ein wenig von der geleear - tigen Sauce darüber und die übrige dabei herum.

24. Eine Schweizer Mittelſpeiſe ſtatt Auflauf.

Es wird ein gutes Aepfelmus mit Wein, Zucker und Zi - tronen recht ſteif gekocht. Dann ſchneidet man ein Weißbrod, von dem die Kruſte geſchnitten, in feine Schnitten, tunkt dieſe von beiden Seiten in geſchmolzene Butter, belegt damit eine glatte Form, ſo daß keine Zwiſchenräume zu ſehen ſind und füllt das Aepfelmus hinein. Man kann auch eine Lage Con - fitüren oder Gelee dazwiſchen machen, oder 1 2 Löffel voll von demſelben in die Mitte legen. Dann deckt man in Butter getunkte Weißbrodſcheiben darüber und backt dieſe Speiſe bei einer oben und unten gleichmäßigen Hitze und gibt ſie, auf einer Schüſſel umgeſtürzt, mit Hagebutten verziert, zur Tafel.

25. Auflauf. Reſte von Reis, Puddings und Compots zu benutzen.

Man legt den Reis oder Scheiben von einem Reſt Pudding in die Form, ſtreicht Reſte Compots oder Gelee dazwiſchen, nimmt zu 4 zerſchlagenen Eiern 2 Obertaſſen Milch und zwei Löffel Zucker und Zimmet, gießt dies darüber und backt ihn ¾ Stunden.

26. Auflauf mit Parmeſan-Käſe.

Man rührt ¼ Pfund Mehl mit ½ Maß Milch, 6 Loth Butter und 4 Eidottern über Feuer zu einem ſteifen Crême. Wenn derſelbe etwas abgekühlt iſt, rührt man 6 Eidotter, Muskatnuß Salz, ¼ Pfund geriebenen Parmeſan-Käſe dazu und dann den Schaum der Eier und backt ihn bei guter Hitze eine Stunde.

9*132Aufläufe.

27. Auflauf von Macaroni, Schinken und Käſe.

Ein halbes Pfund Macaroni wird in reichlichem Waſſer mit etwas Salz weich, aber nicht breiig gekocht, abgegoſſen, in ei - nen Zoll lange Stücke geſchnitten, mit gekochtem und gehack - tem Schinken (man rechnet auf dieſe Portion 1 Pfund), Mus - katnuß und 4 Loth geriebenem Käſe lagenweiſe in die Form gelegt und mit Folgendem übergoſſen: ¼ Maß Milch, 4 Loth geſchmolzener Butter, 4 Eier gut geklopft. Man läßt dieſen Auflauf bei ſtarker Hitze eine Stunde backen.

28. Auflauf von Macaroni, Schinken und Käſe zu glei - chen Theilen. (Vorzüglich).

Ein halbes Pfund Macaroni, ½ Pfund fein gehackter Schin - ken, ½ Pfund Parmeſan-Käſe. Die Macaroni werden in Waſſer, beſſer noch in Fleiſchbrühe gahr gekocht. Nachdem ſie kalt geworden und in Zoll lange Stückchen geſchnitten ſind, ſchmort man einige fein gehackte Charlotten in etwas Butter, thut dann den Schinken, darnach die Macaroni, den[Parme - ſan] - Käſe und zuletzt noch ſtark Maß ſaure Sahne dazu und backt dies wie oben.

29. Härings-Auflauf.

Man richte ſich nach dem Kartoffel-Auflauf Nro. 9, laſſe natürlich Mandeln, Zucker, und die darin bemerkten Gewürze weg und rühre reichlich Muskatnuß und das in feine Würfel geſchnittene Fleiſch von 2 3 gut gewäſſerten und ausgegrä - teten Häringen nebſt einer Untertaſſe voll in Butter braun gebratenen Zwiebeln durch.

30. Fleiſch-Auflauf.

Man hackt Braten oder paſſendes Fleiſch recht fein, läßt Butter gelb werden, das Fleiſch darin ſchwitzen und gibt, wenn ſolches etwas abgekühlt iſt, ein Rührei von 4 6 Eiern nach der Portion des Fleiſches, ferner Zitronenſchale, Muskatnuß, etwas in Waſſer geweichtes und ausgedrücktes Weißbrod, noch 2 3 Eier, etwas Salz hinzu und rührt dies ſo lange, bis das Rührei nicht mehr zu ſehen iſt. Nun füllt man die Maſſe in eine zugerichtete Auflaufform und backt ſie in einem heißen133Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.Ofen recht gelb. Man kann ſtatt Zitronenſchale nach Belieben auch in Butter braun gemachte Zwiebeln nehmen und den Auflauf mit einer Kraft - oder Härings-Sauce, auch ohne Sauce zur Tafel geben.

31. Schwarzer Magiſter. Ein billiger Auflauf für einen täglichen Tiſch.

Für 1 Sgr. Weißbrod wird in Scheiben geſchnitten und in Butter gebraten, 1 Pfund Pflaumen, die am vorhergehenden Tage gut gewaſchen und eingeweicht worden ſind (man kann ſie über Nacht in den Bratofen ſetzen) werden ausgeſteint und mit dem Weißbrod lagenweiſe in eine Springform gelegt, dann wird ¼ Maß Milch, die auch mit Pflaumenbrühe vermiſcht werden kann, mit 2 Eiern geklopft, darüber geſchüttet, etwa 4 Loth Butter, in Stückchen zertheilt, darüber gelegt und im Backofen 1 Stunde gebacken.

32. Reis-Auflauf mit Aprikoſen. Sehr gut.

Drei Viertel Pfund Reis wird zum Kochen gebracht, abge - ſchüttet und nachdem mit ¼ Pfund Butter, ¼ Pfund Zucker, einem Stück Vanille und etwa Maß Milch langſam gahr und ſteif gekocht, die Körner müſſen ganz bleiben. Alsdann läßt man ihn ausdampfen, rührt 8 Eidotter und das zu ſtei - fem Schnee geſchlagene Weiße leicht durch, gibt eine Lage Reis und eine Lage in Zucker eingekochte Aprikoſen abwechſelnd in die Form und läßt es eine Stunde backen. Es muß gleich anfangs etwas wenig Feuer darunter gelegt werden.

Beim Herausnehmen des Auflaufs wird Aprikoſen-Mus in die Mitte und rund herum gelegt.

33. Auflauf von Reis mit Krebsbutter. Ein Gericht nach der Suppe zu Fiſch-Ragout zu geben.

Ein halbes Pfund Reis wird gut abgebrüht, mit Bouillon, dem nöthigen Salz und mit Krebsbutter gahr und dick ge - kocht, zuletzt ein Glas Madeira durchgerührt. Zuletzt wird ½ Pfund Kalbsmidder (Socht) in Bouillon gahr gekocht und beides, jedoch mit Reis angefangen, abwechſelnd lagenweiſe in einer zugerichteten Auflaufsform eine Stunde gebacken.

134Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

34. Italieniſcher Reis-Auflauf zu Geflügel und Fiſch - Ragout. Eine Schüſſel nach der Suppe.

Drei Viertel Pfund Reis wird nach dem Abbrühen mit guter Bouillon, dem gehörigen Salz und Butter gahr und dick gekocht, jedoch müſſen die Körner ganz bleiben. Alsdann gibt man den Reis mit ½ Pfund gekochten und fein gehack - tem Schinken und ¼ Pfund Parmeſankäſe abwechſelnd la - genweiſe in eine Auflaufsform und backt dies Gericht langſam 1 Stunden.

G. Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

1. Eier zu kochen.

Um die Eier genau ſo zu kochen, wie es gewünſcht wird, muß man dieſelben nicht eher in’s Waſſer legen, bis es ſtark kocht. Weiche Eier erfordern 4 Minuten, Eier zum Butterbrod, oder zum Garniren der Gemüſe, wozu man das Weiße hart, das Gelbe nicht ganz feſt nimmt, 5 Minuten Zeit zum Kochen.

2. Rührei.

Zu gewöhnlichen nicht zu kleinen Eiern nimmt man zu je - dem Ei 2 Eßlöffel voll Milch, wenig Salz, eine Bohne dick Butter, klopft dies und rührt es langſam über Feuer, bis es dick wird; dann gibt man es ſchnell in ein bereitſtehendes Schüſſelchen, weil die Eier, wenn ſie dick geworden, ſehr leicht hart werden.

Man gibt dies Rührei zu Spargel, Bückingen u. ſ. w., auch mit Sommerwurſt, geräucherter Zunge, Rauchfleiſch.

3. Spiegeleier.

Man läßt Waſſer mit Salz zum Kochen kommen, ſchlägt friſche Eier eins nach dem andern hinein, läßt das Waſſer ei -135Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.nige Mal darüber kochen, bis das Weiße ziemlich feſt, nicht zu hart iſt und nimmt ſie dann mit dem Schaumlöffel her - aus. Man kann auch vor dem Herausnehmen etwas Eſſig übergießen, welches Viele angenehm finden; dann ſchneidet man die Eier rund und gibt ſie mit etwas Salz beſtreut über Spi - nat gelegt, zur Tafel. Zu dieſem Zweck kann man auch friſche Eier in eine mit Butter heiß gemachte Pfanne ſchlagen, doch behutſam, damit jedes Ei ganz bleibe, etwas feines Salz über - ſtreuen, ſolche auf einer Seite backen und beim Spinat an - richten.

4. Eierkäſe.

Zehn bis zwölf Eier, je nachdem ſie groß ſind, ſchlägt man gut durcheinander, rührt ſie mit einem Maß Milch und etwas Salz über ſchwachem Feuer, bis es gerinnt (zu heiß darf es nicht werden) und ſchüttet es dann zum Ablaufen ſchnell in die Form, damit die Eier recht weich bleiben. Auch kann man einige Korinthen, die man vorher im Waſſer hat aufquillen laſſen, lagenweiſe durchſtreuen.

Hat man indeß etwas länger Zeit, ehe der Eierkäſe gebraucht werden ſoll, ſo wird er jedenfalls milder, wenn man das An - gerührte in einen Steintopf ſchüttet, ſolchen in kochendes Waſ - ſer ſtellt und daſſelbe ſo lange fortwährend kochen läßt, bis die Eiermilch gerinnt.

Eine angenehme Sauce dazu iſt: die Sahne von ſaurer Milch mit Zucker und Zimmet geſchlagen, bis ſie etwas ſchäumt. Auch paßt eine Wein - oder Fruchtſauce, ſo wie auch Milch mit Zucker und Zimmet gekocht, mit einigen Eidottern abge - rührt; doch müſſen alle dieſe Saucen kalt ſein.

5. Eier-Fladen.

Ein Maß Milch, 4 geſchlagene Eier und 5 Eidotter, eine abgeriebene Zitrone, Zucker und Zimmet gebe man in eine tiefe Schüſſel, ſetze ſie zugedeckt auf kochendes Waſſer und laſſe ſie ſo lange ſtehen, bis dies Gericht dick iſt. Kalt beſtreut man es mit Zucker.

6. Schleſiſche Griesſchnitten.

Zu einem Maß kochender Milch rührt man 2 gehäufte Ober -136Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.taſſen voll feines Griesmehl, Zucker, auf dem eine Zitrone ab - gerieben iſt, Zimmet, Muskatblüthe, eine ſtarke Meſſerſpitze Salz und 2 Eidotter und läßt es ein wenig kochen. Dann ſtreiche man dies einen Finger dick auf flache, mit etwas Mehl beſtaubte Schüſſeln, ſchneide es, kalt geworden, in drei Finger breite Scheiben und beſtaube jede Schnitte von allen Seiten mit Mehl. Darauf ſchlage man einige Eier mit Zucker, drehe die Schnitten darin um, beſtreue ſie mit geſtoßenem Zwieback und backe ſie in Schmelzbutter A. 24, oder in einer mit But - ter heiß gemachten Kuchenpfanne gelb. Man kann auch ohne Weiteres einen dicken Reisbrei nehmen, die Stücke in Mehl umdrehen, in Butter backen und mit Zucker und Zimmet be - ſtreuen.

7. Schweizer Semmelgericht.

Man ſchneide kleine Semmel - oder Milchbrödchen ein Mal durch, weiche ſie in kalter Milch, bis ſie durch und durch weich ſind und läſſet ſolche wieder davon ablaufen. Dann ſetzt man Schmelzbutter A. 24 in einem kleinen eiſernen Topfe zu Feuer, läßt ſie kochen und gibt die Semmel hinein, legt ſie ein Mal herum und backt ſie gelblich braun. Mit Zucker und Zimmet gleich beſtreut, gibt man ſie mit geſchlagener Sahne oder ei - ner Wein-Sauce zur Tafel. Warm ſind ſie am beſten, doch auch kalt recht gut.

8. Geſchlagene Sahne nach Schweizer Art.

In guter Sahne vom vorigen Tage, es darf aber keine Milch darunter ſein, läßt man ein geſpaltenes Stück Vanille etwa eine Stunde ausziehen, gibt dann Zucker nach Geſchmack hinzu und ſchlägt ſie im Keller mit einem Schneebeſen in gleichmäßiger Schnelligkeit, indem man denſelben immer hin und her bewegt, nimmt zuweilen den Schaum ab, legt ihn auf ein Haarſieb, ſchüttet die abgelaufene Flüſſigkeit wieder zur Sahne und fährt fort zu ſchlagen, bis man den Schaum zu - ſammen hat. Dann nimmt man die Vanille heraus (man kann ſie mehrere Male gebrauchen) und gibt dieſe geſchlagene Sahne in einer Aſſiette zur Tafel, oder man benutze ſie nach Angabe.

  • Anmerk. Man kann die Vanille auch mit Zucker fein ſtoßen, auf dieſe Weiſe gebraucht man viel weniger.
137Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

9. Saure Kirſchen mit Sahne. Ein angenehmes Schweizer-Eſſen.

Saure ausgeſteinte Kirſchen legt man in eine tiefe Glas - ſchüſſel, ſtreut recht viel Zucker und Zimmet darüber, ſchlägt nach No. 8 dicke Sahne mit Zucker zu Schaum und füllt ihn über die Kirſchen.

10. Züricher Küchli.

Man ſetzt friſche Milch mit etwas Salz in einem eiſernen oder kupfernen Topfe zu Feuer; wenn ſie kocht, rührt man ſo viel Mehl hinein, daß ſich der Teig vom Topfe loslöſ’t, gibt ihn auf ein Backbrett, formt ein Ei dick runde Brödchen davon und backt ſie in Schmelzbutter A. 24 ſchön gelb und be - ſtreut ſie mit Zucker und Zimmet. Man gibt ſie allein oder auch mit einer Frucht -, Saft - oder Schaum-Sauce zur Tafel, je nachdem ſie eine Schüſſel ausmachen ſollen.

11. Geſchlagene Milch.

Dick gewordene Milch mit der Sahne wird mit einem Schnee - beſen ¼ Stunde ſtark geſchlagen, Zucker und Zimmet durch - gerührt, in eine tiefe Schüſſel gefüllt mit Zwieback herum ge - geben. Man kann auch ein Glas rothen Wein mit durch - ſchlagen.

12. Zerrührte Milch (Barkäſe).

Man nimmt dick gewordene Milch ohne Sahne, ſetzt ſie in die Nähe des Feuers, daß ſie allmälig von den wäſſerigen Theilen ſich ſcheide; doch muß ſie weich bleiben, läßt ſie in einem dazu beſtimmten leinenen Beutel ablaufen, rührt ſie durch ein blechernes Sieb und rührt dann, wenn man ſie gut haben will, blos Sahne mit Zucker und Zimmet durch. In eine tiefe Schüſſel gefüllt und glatt geſtrichen, gibt man etwas ſaure Sahne, die mit Zucker und Zimmet ſchäumend geſchlagen iſt, darüber und die übrige Sauce dabei her. Ohne Sauce muß dieſe Milch ja nicht zu dick gerührt und Rückſicht darauf ge - nommen werden, daß ſie ſich nach dem Anrühren, ſo wie der Reis nach dem Kochen, bedeutend verdickt.

138Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

13. Eierſchaum.

Acht Eier gut geſchlagen, 1 Maß Milch, ½ Taſſe Roſen - waſſer, die abgeriebene Schale einer Zitrone, 2 3 Eßlöffel voll Zucker zu Feuer geſetzt und mit einem Schneebeſen ge - ſchlagen, bis es ſteigt, nicht kocht, in eine Aſſiette gefüllt, mit Zimmet beſtreut und kalt gegeben. Man kann auch zuletzt 1 2 Eßlöffel voll Rum darunter miſchen.

14. Schneeball in einer Vanillen-Sauce.

Ein Maß Milch wird mit ¼ Loth Vanille, einer Taſſe ſehr fein geſtoßenen Mandeln und 4 Loth Zucker langſam auf - gekocht, damit die Vanille gut ausziehe; dann das von 8 12 Eiern zu ſteifem Schnee geſchlagene Weiße, welches auf einer flachen Schüſſel mit einem Meſſer wie ein glatter, bergartiger Ball geformt wird, auf die kochende Milch geſchoben. Von der Milch gibt man vorſichtig ein Löffelchen voll nach dem andern über den Schnee, bis er gahr iſt, welches nur einige Minuten Zeit erfordert. Dann nimmt man ihn behutſam mit 2 flachen Löffeln heraus und legt ihn in eine dazu beſtimmte tiefe Schüſ - ſel, zerrührt die Eidotter mit kalter Milch und gibt ſie, wäh - rend man ſtark rührt, zu der Vanillen-Milch, ſetzt den Topf ſchnell vom Feuer, rührt noch eine Weile und füllt darauf dieſe Sauce in die Schüſſel um den Schneeball, doch ſo, daß derſelbe von allen Seiten weiß bleibt. Mit feinem Zucker be - ſtreut und niedlich verziert, macht dieſes eine ſchöne Mittelſchüſſel.

15. Auf andere Art.

Iſt der Schnee recht feſt geſchlagen, ſticht man mit dem Löffel kleine Bällchen davon, legt ſie auf die nach Angabe ko - chende Milch, läßt ſie ein Mal aufkochen, während man den Topf zudeckt, legt ſie dann ſchnell auf eine flache Schüſſel, gibt wieder andere hinein und fährt ſo fort, bis alle gekocht ſind. Dann rührt man, wie im Vorhergehenden geſagt, die Eidotter zur Milch, legt nun eine Lage Bällchen in die beſtimmte Schüſ - ſel, gibt von der Sauce darüber, wieder Bällchen und ſo ab - wechſelnd weiter, bis aus dem Ganzen ein bergartiges Gericht entſtanden. Die übrige Sauce füllt man noch über, ſtreut fein geſchnittene Mandeln darauf und legt, wenn es zur Tafel ge -139Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.bracht werden ſoll, kleine Macronen oder Zuckerplätzchen auf den Rand der Schüſſel.

16. Milch-Schneebälle für den täglichen Tiſch.

Ein Maß Milch wird mit einigen geſtoßenen bittern Man - deln oder beliebigem Gewürz, 2 3 Eßlöffel voll Zucker zum Kochen gebracht; das von 8 Eiern zu ſteifem Schaum ge - ſchlagene Eiweiß, zu kleinen Bällchen abgeſteckt, hineingelegt, ein Mal aufgekocht, in eine Aſſiette gegeben, die mit den Ei - dottern und einem Theelöffel voll Mehl abgerührte Milch über - gefüllt und mit Zucker und Zimmet beſtreut.

17. Mandelbrei. Eine kalte Schüſſel.

Ein und ein halbes Maß Milch, 12 Loth gemahlenen und durchgeſiebten Reis, 12 Loth geſtoßene Mandeln, 6 Loth Zucker, ein Stück Vanille, dies gahr, aber nicht zu weich und dick ge - kocht. Zierlich angerichtet und mit Hagebutten belegt, wird es mit Fruchtſaft herumgereicht.

18. Kalte Milchſpeiſe.

Ein Maß Milch wird mit einer Obertaſſe voll geſtoßenen ſüßen Mandeln, worunter 6 8 bittere ſind, und Zitronen - ſchale gekocht, dann rührt man 2 Eßlöffel voll Stärke oder Spelzmehl mit Milch und 4 Loth Zucker hinein, läßt ſolches einige Male gut durchkochen, nimmt den Topf vom Feuer, miſcht 4 zerrührte Eidotter nebſt dem zu ſteifem Schaum ge - ſchlagenen Eiweiß darunter, während man es bei ſtarkem Rühren noch ein Mal durchkochen läßt.

Es paßt jede beliebige kalte Frucht - oder Wein-Sauce dazu.

19. Kalte Speiſe von Reismehl.

Ein Maß Milch wird mit 2 4 Loth geſtoßenen Man - deln, 2 Eßlöffel oder 4 Loth Zucker und Zitronenſchale oder 18 Tropfen Zitronenöl gekocht, 6 Loth gemahlenen Reis und eine Meſſerſpitze Salz hineingeſtreut und unter fortwährendem Rühren einige Minuten gekocht. Dann rührt man das von 6 Eiern zu Schaum geſchlagene Weiße durch und füllt es ſchnell in eine mit Waſſer umgeſpülte Form.

140Eier, Milch - und Mehl-Speiſen.

Zur Sauce nimmt man ½ Maß Milch, für ½ Sgr. mit Zucker fein geſtoßene Vanille, Zucker, und wenn dies kocht, zerrührt man die 6 Eidotter mit kalter Milch, gibt von der kochenden nach und nach hinzu und rührt ſie durch, indem man den Topf ſogleich vom Feuer nimmt und die Sauce aus - ſchüttet.

Oder: man rührt, wenn der Reis einige Minuten in der Milch gekocht hat, 4 Eidotter mit etwas kalter Milch dazu und nachdem gleich das zu ſteifem Schaum geſchlagene Eiweiß durch.

Zur Sauce nimmt man dann entweder Fruchtſaft, eine kalt gewordene Schaum-Sauce von weißem Wein oder auch die kalte Sahnen-Sauce.

20. Rothe Grütze.

Drei kleine Obertaſſen gemahlener Reis werden mit Zucker, Zitronenſchale, Zimmet und einer Meſſerſpitze Salz unter be - ſtändigem Rühren ganz ſteif gekocht. Nachdem der Reis völlig weich iſt, gibt man ½ Flaſche Johannisbeerſaft hinzu, der aber nur eben mit aufkochen darf, weil er ſonſt die ſchöne Röthe verliert, und gibt die Maſſe zum Erkalten in eine Form.

Zur Sauce nimmt man eine kalte Vanillen-Sauce, kalte Sahnen-Sauce mit Gelee oder rothem Wein, oder auch blos ſüße Milch mit der Sahne.

21. Blancmanger 1.

Ein reichlich Maß Milch wird mit Zitronenſchale, 4 Loth Zucker, 24 Stück ſüßen und 12 bittern fein geſtoßenen Man - deln gekocht. Dann rührt man 5 Loth Stärke und 5 Eidotter mit etwas zurückgelaſſener Milch glatt, gibt es unter beſtän - digem Rühren in die kochende Milch, läßt es durchkochen und füllt es ſchnell in eine dazu bereit ſtehende Schüſſel. Dieſes Blancmanger kann nicht umgeſtürzt werden, es wird erkaltet mit eingemachten Früchten verziert oder in Taſſen mit Frucht - ſaft herumgereicht.

Man kann auch ſtatt Zitronenſchale und bittern Mandeln Vanille dazu geben.

141Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

22. Blancmanger 2.

Ein Maß Milch wird mit Zitronenſchale, ganzem Zimmet, 4 Loth Zucker, 4 Loth geſtoßenen Mandeln, worunter einige bittere ſein können, zugedeckt langſam gekocht, damit das Ge - würz auszieht, dann ſolches herausgenemmen; 7 Loth Stärke mit etwas kalter Milch dazu gerührt, durchgekocht, der Topf vom Feuer genommen, der ſteife Schaum von 12 Eiern gut durchgerührt, in ein mit Waſſer naß gemachtes und mit etwas Zucker beſtreutes Geſchirr geſchüttet. Ganz kalt geworden wird es auf eine Schüſſel geſtürzt und mit folgender Sauce her - umgereicht: 1 Maß Milch wird mit Vanille und Zucker lang - ſam gekocht und mit 10 12 Eidottern vorſichtig abgerührt. Oder man gibt Fruchtſaft, oder die kalte Sahnen-Sauce, oder Schaum-Sauce von Himbeerenſaft, oder Schaum-Sauce von weißem Wein dazu.

  • Anmerk. Man kann zu dieſem Blancmanger ſtatt des ganzen Ge - würzes 18 Tropfen Zitronenöl nehmen, oder für 1 Sgr. mit Zucker fein geſtoßene Vanille in der Milch zur Sauce kochen, ehe die Eidottern dazu gerührt werden.

23. Blancmanger 3.

Ein und ein halbes Maß Milch wird mit ¼ Pfund ſüßen und einigen bittern Mandeln, 6 Loth Zucker und Vanille oder Zitronenſchale und Zimmet langſam gekocht, mit 10 Loth zer - rührte Stärke und 10 Eidottern unter fortwährendem Rühren durchgekocht, der Topf vom Feuer genommen und mit dem ſteifem Schaum der Eier gehörig durchgerührt. Kalt gewor - den wird es umgeſtürzt gereicht.

Eine Sauce nach vorhergehender Angabe dazu gereicht.

24. Reisbrei. Eine kalte und warme Schüſſel.

Zu ½ Pfund Reis gehören 2 Maß Milch. Man brühe den Reis nach A. 51 ab, laſſe ein Stückchen Butter in einem Topfe, der nicht leicht anbrennt, zergehen, wodurch er, ohne zu rühren, vor Anbrennen geſichert wird, ſchütte die Milch hinein und laſſe ſie zum Kochen kommen. Dann gebe man den Reis mit einigen Stückchen guten Zimmet dazu und laſſe ihn gahr, aber ja nicht zu weich und zu dick kochen. Später wird ein Stückchen Zucker und wenig Salz hinzugefügt, in142Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.eine Schüſſel gefüllt und mit Zucker beſtreut. Soll der Reis kalt gegeben werden, ſo muß man beim Kochen darauf rech - nen, daß derſelbe während des Kaltwerdens viel dicker wird. Auch thut man dann wohl, ihn nicht gleich auf die beſtimmte Schüſſel zu geben, ſondern ihn vorher wieder umzurühren und ihn dann mit Zucker anzurichten.

  • Anmerk. Man kann im Winter, wo die Milch oft ſchwer zu be - kommen iſt, recht gut ein Drittheil Waſſer dazu nehmeu, ohne daß der Reis einen wäſſerigen Geſchmack erhält, wenn man nämlich beides zuſammen kochen läßt, ehe der Reis dazu kommt. Einige Stückchen Zimmet mit dem Reis gekocht, gibt demſelben einen feinern Geſchmack, als wenn der Reis da - mit beſtreut wird.

25. Reis mit Aepfeln. Ein warmes Abend-Gericht.

Man brühe den Reis gut ab, laſſe in einem Topf einen Stich Butter zergehen, gebe den Reis mit kaltem Waſſer und einem Stück Zimmet hinein und laſſe ihn langſam kochen. Wenn er halb weich iſt, gebe man etwas Salz, die Aepfel, nebſt einem guten Stück Zucker dazu, koche ihn vollends gahr, aber nicht zu dick, und rühre ihn ſorgfältig um, damit der Reis ſo viel als möglich ganz bleibe, richte ihn an und ſtreue Zucker darüber.

Auch kann man, wenn der Reis gahr iſt, ein Glas weißen Wein durchrühren.

Zu ¼ Pfund Reis ſind 6 mittelmäßig große Aepfel ein gutes Verhältniß und iſt dies eine Portion für 3 Perſonen.

26. Reis mit Roſinen. Ein leichtes Eſſen für Kranke.

Iſt der Reis abgebrüht, ſetze man ihn nach vorhergehender Angabe zu Feuer, gebe, wenn er eine kleine Weile gekocht hat, ausgeſuchte und gewaſchene Roſinen dazu, ſo wie auch ſpäter Zucker und wenig Salz und laſſe ihn gahr werden, aber nicht zerkochen.

27. Reis zu Ragouts.

Man nimmt zu 2 Schüſſeln 1 Pfund Reis, brüht ihn ab und kocht ihn in Bouillon und einem Glas Madeira gahr, rührt dann eine Taſſe Sahne, 2 Eidotter, ¼ Pfund Parmeſankäſe hinzu und legt ihn als Rand um ein angerichtetes Ragout.

143Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

28. Ein Abend-Eſſen von Buchweizengrütze.

Man läßt Milch kochen, Buchweizengrütze darin ausquellen, gibt etwas Salz hinzu und läßt es nicht gar zu weich und nicht zu dick kochen. Beim Anrichten gibt man braune Butter und Zucker darüber.

29. Sehr gute Nudeln. Portion für 8 10 Perſonen.

Hierzu gehören 4 ganze Eier, 8 Eßlöffel voll Milch und ſo viel ganz feines Mehl, als dieſe annehmen. Das Mehl gibt man in eine Schüſſel, macht in der Mitte eine Vertiefung, gibt Eier und Milch hinein, rührt mit einem Meſſer Mehl, Milch und Eier zu einem leichten Teig, legt dieſen dann auf einen Tiſch, und macht ihn mit den Händen, während man immer Mehl unterſtreut, zum glatten, ganz feſten Teig. Je länger und ſteifer derſelbe verarbeitet iſt, deſto beſſer werden die Nudeln. Dann ſchneidet man ihn in vier Stücke, rollt jedes ſo dünn wie Papier aus und hängt es zum Abtrocknen auf einen Trockenſtock. Iſt das vierte Stück ausgerollt, ſo legt man das erſte auf den Tiſch, ſtaubt etwas Mehl darüber, ſchneidet es der Breite nach ein Mal durch, rollt es auf und ſchneidet es mit einem Meſſer in Strohbreite Streifen. Dieſe macht man etwas auseinander, indem man ein wenig Mehl darüber ſtreut, und läßt ſie trocknen; doch kann man ſie auch ſogleich gebrauchen.

Man gibt ſie in kochendes Waſſer mit etwas Salz, kocht ſie gahr, etwa ½ Stunde, und ſchüttet ſie auf einen Durchſchlag. Dann kocht man Milch mit einem guten Stück friſcher But - ter und etwas Salz und läßt die Nudeln einige Mal darin durchkochen. Angerichtet, füllt man ſo viel geſtoßenen, in Butter gelbbraun gebratenen Zwieback darüber, daß die Nu - deln ganz bedeckt ſind. Man gibt Kalbsbraten dazu; doch ſchmecken ſie auch vorzüglich gut zu geſtovten Aepfeln, ſo wie auch zu getrocknetem Obſt.

30. Mehl-Gräupchen zu machen.

Derſelbe, eben ſo fein ausgerollte Teig (Nro. 29), wird in kleine Würfel geſchnitten, die man mit dem Wieg - oder Hack - meſſer ſo fein wie Graupen macht. Iſt der Teig vorzüglich144Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.ſchön und feſt, kann man ihn auch auf einer Reibe reiben. Dieſe Mehlgräupchen werden beſonders zu Milchſuppen ge - braucht.

31. Ein Pfannkuchen von gekochten, übergebliebenen Nudeln.

Zu einem Teller voll Nudeln rührt man einen Eßlöffel voll Mehl, 3 Eidotter, 2 Taſſen voll Milch und Salz unterein - ander, das zu Schaum geſchlagene Eiweiß dazu, die Nudeln durchgerührt und wie Pfannkuchen gebacken. Zwei Loth Par - meſankäſe oder auch grüner Schweizerkäſe darunter gemiſcht ſchmeckt ſehr gut.

32. Macroni oder Nudeln mit Parmeſankäſe.

Man koche ½ Pfund derſelben in Waſſer und Salz gahr, ſchütte ſie auf einen Durchſchlag, kaltes Waſſer darüber und laſſe ſie gut ablaufen. Dann gebe man ſie mit etwas Salz, Muskatblüthe, einem Stück Butter (etwa 4 Loth), 8 Loth Parmeſankäſe, alles dazwiſchen geſtreut, in eine mit Butter beſtrichene und mit Zwieback beſtreute Pfanne, Form oder Schüſſel, laſſe ſie in einem nicht zu heißen Ofen gelb backen, ſchiebe ſie auf eine dazu beſtimmte Schüſſel und gebe ſie zu Braten, Cotelettes, Fricadellen u. ſ. w.

  • Anmerk. Man kann dies Gericht ſtatt mit Parmeſan auch mit Zucker zubereiten und jedes gekochte Obſt dazu geben.

33. Plinzen. Eine Schüſſel allein zu geben und eine Beilage zum Spinat.

Zu 4 Plinzen nimmt man reichlich ¼ Maß Sahne oder Milch und 2 Eßlöffel voll geſchmolzene Butter, 4 geklopfte Eier, etwas Salz und abgeriebene Zitronenſchale oder Mus - katblüthe, ¼ Pfund feines Mehl und 4 Loth Korinthen. Alles untereinander gerührt, in einer Kuchenpfanne auf beiden Sei - ten mit Butter leicht gebacken, aufgerollt, jede Plinze zwei Mal durchgeſchnitten und mit Zucker beſtreut.

Man gibt ſie allein, ſowie auch zum Spinat. Dann aber läßt man Zucker und Korinthen weg und rührt fein gehacktes Schnittlauch durch den Teig.

145Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

34. Plinzen von ſaurer Sahne.

Sechs Loth Kartoffelmehl oder Stärke werden mit ¼ Maß ſaurer Sahne, 4 Eiern, Muskatblüthe und Salz angerührt, 4 Plinzen daraus gebacken, jede aufgerollt und mit Zucker be - ſtreut.

35. Gefüllte Plinzen.

Die Plinzen werden, wie in No. 33 angegeben iſt, gebacken. Dann ſtreicht man gut gekochtes Aepfelmus oder jedes andere beliebige Mus, Preißelbeeren, auch gekochten, mit Zucker, Zim - met und Muskatblüthe gewürzten Reisbrei darüber, rollt jede Plinze auf und beſtreut ſie mit Zucker. Man kann ſie auch mit kaltem Braten füllen. Dieſer wird fein gehackt, mit et - was ſaurer Sahne, Bouillon oder Wein, ein Stückchen Butter, Muskatblüthe, Salz, Korinthen und geriebenem Weißbrod gut durchgekocht, während man immer rührt, und alsdann über die Plinzen geſtrichen. Aufgerollt als Vor - oder Mittelſchüſſel Abends zur Tafel gegeben.

36. Pfannkuchen.

Zu 2 großen Pfannkuchen nimmt man ein etwas gehäuftes ¼ Maß feines Mehl, rührt es mit ½ Maß friſcher Milch, worunter eine Taſſe Waſſer ſein kann, etwas Salz und vier bis ſechs Eidottern recht fein, miſcht das zu ſteifem Schaum geſchla - gene Eiweiß gut durch, läßt reichlich Butter in einer Pfanne heiß werden, nimmt ſie vom Feuer, gibt die Maſſe löffelweiſe hinein, daß die Butter nicht auf eine Stelle zuſammenfließe und backt die Kuchen bei raſchem Feuer, während man ſie nur ein Mal umwendet. Das öftere Umwenden macht die Kuchen feſt, doch muß man nicht dabei weggehen, anfangs mit einer Gabel hineinſtechen, damit das Flüſſige unterlaufe, und nach - her den Kuchen oft ſchütteln und drehen.

  • Anmerk. Von dieſer Maſſe kann man auch 4 dünne Pfannkuchen backen und alle aufeinander gelegt mit Zucker beſtreut zur Tafel geben. Auch kann man auf jeden gut gekochtes Aepfel - mus ſtreichen, alle aufeinander legen, den Rand etwas glatt ſchneiden und ¼ Stunde im Ofen nachbacken laſſen. Schlägt man das Weiße nicht zu Schaum, ſo erfordert jeder Ku - chen ein Ei mehr. Anſtatt der Butter iſt in manchen10146Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.Gegenden ausgebratenes etwas durchwachſenes Speck ſehr beliebt; halb Butter halb Speck zum Pfannkuchen verdient allgemeine Empfehlung.

37. Aepfelpfannkuchen.

Man nimmt denſelben Teig wie zu Pfannkuchen, jedoch zu jedem Kuchen ein Ei mehr. Dann nimmt man zu jedem Pfann - kuchen einen Teller voll recht mürbe gewordener, geſchälter und in ganz feine Scheiben geſchnittener Aepfel, rührt ſie mit et - was Zimmet durch den Teig, gibt ihn in die Pfanne und läßt ihn zugedeckt langſam backen. Iſt er auf einer Seite dunkelgelb, wendet man ihn um, backt ihn offen auch auf die - ſer Seite und gibt ihn ſtark mit Zucker beſtreut ſogleich zur Tafel.

  • Anmerk. Zucker durch den Teig zu rühren, finde ich nicht gut, weil der Kuchen ſich dann leicht anſetzt und brennt. Man gebe ihn dabei herum. Sind die Aepfel nicht mürbe, muß man ſie vorher mit etwas Butter in der Pfanne zugedeckt beinahe gahr ſchwitzen und dann den Teig darüber geben. Aepfel - pfannkuchen müſſen ja nicht zu dünn gebacken werden, aus der[angegebenen] Portion etwa 3 Stück.

38. Ein feinerer Aepfelpfannkuchen von vorzüglichem Geſchmack.

Man kocht 2 Teller voll fein geſchnittener Aepfel mit Zucker, Zitronenſchale und ſo viel Wein langſam weich, daß keine Flüſ - ſigkeit darunter bleibt. Dann nimmt man 5 Eier, das Weiße zu Schaum geſchlagen, 2 Eßlöffel Mehl, Salz, etwas Zimmet, und reichlich ¼ Maß ſaure Sahne, backt 2 Kuchen davon auf einer Seite nur eben gelb, läßt den zweiten in der Pfanne, gibt die Aepfel gleichmäßig darüber hin, wendet den erſten, die ungebackene Seite darauf, läßt den Kuchen auf beiden Sei - ten noch etwas nachbacken und gibt ihn mit Zucker beſtreut ſogleich zur Tafel.

39. Zwetſchenpfannkuchen.

Der Teig wird gemacht wie zu Aepfelkuchen. Davon gibt man etwas in die Pfanne, läßt dies auseinander laufen, legt die abgeriebenen Zwetſchen eine neben die andere, hinein, füllt den übrigen Teig darüber und backt ihn wie Aepfelkuchen.

147Eier -, Milch - und Melch-Speiſen.

40. Pfannkuchen von Heidelbeeren (Bickbeeren).

Man macht von Pfannkuchenteig einen Kuchen und ſo bald er umgewendet iſt, belegt man die gebackene Seite dick mit Heidelbeeren (Bickbeeren), deckt ihn feſt zu und läßt ihn lang - ſam auf der andern Seite dunkelgelb backen. Unterdeß werden die darauf liegenden Beeren weich. Man gibt ihn auf eine Schüſſel und beſtreut ihn ſtark mit Zucker. Oder man gibt erſt Teig in die Pfanne, die Heidelbeeren darauf und Teig darüber und backt ihn in einer offenen Pfanne auf beiden Sei - ten gelb.

41. Kuchen von Schwarzbrod und Aepfeln. (Bettelmann).

Zwei tiefe Teller mit Zucker und Zitronenſchalen dick ge - kochtes Aepfelmus, einen aufgehäuften Teller voll geriebenes Schwarz - und Weißbrod, mit Zucker, Zimmet und etwas ge - ſtoßenen Nelken vermiſcht. Die Hälfte des Schwarzbrodes gibt man in eine mit Butter heiß gemachte Kuchenpfanne, legt das Aepfelmus gleichmäßig darauf und ſtreut nun das übrige Brod darüber. Dies wird wie ein Pfannkuchen auf beiden Seiten recht kroß gebacken, mit Zucker beſtreut und warm oder kalt zur Tafel gegeben.

Iſt das Aepfelmuß aus Verſehen nicht ſteif genug gekocht, ſo kann man es mit einigen Eiern und ein Paar geſtoßenen Zwiebäcken gut verdicken.

42. Aepfelſcheiben in Schmalz gekocht oder in einer Pfanne gebacken.

Große, ſaftige, recht mürbe Aepfel werden geſchält, in fin - gerdicke Scheiben geſchnitten, in die Klare A. 37, 38 oder 39 getunkt und in kochendem Schmalz bei beſtändigem Umſchüt - teln gelb gebacken, mit dem Schaumlöffel auf einige Brod - ſchnitten gelegt, die das Fett anziehen und dann auf einer war - men Schüſſel mit Zucker beſtreut, angerichtet. Man darf jedoch nicht mehr als 6 Stück zugleich backen, die Aepfel nehmen ſonſt zu viel Fett an.

Man kann auch die Aepfelſcheiben vorher mit Arrac und Zucker durchziehen laſſen. Die Aepfelſcheiben laſſen ſich auf dieſelbe Weiſe auch in einer Kuchenpfanne mit Butter backen

10*148Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

43. Ohrfeige.

Eine große Obertaſſe Milch (iſt gleich Maß), ein auf - gehäufter Eßlöffel voll Kartoffelmehl, etwas Salz und 4 Ei - dotter werden fein gerührt; dann das zu ganz ſteifem Schaum geſchlagene Weiße der Eier gut durchgemiſcht, während man Butter in einer recht glatten Kuchenpfanne zergehen läßt, die Maſſe hineingibt, einen vorher recht heiß gemachten blechernen Kuchendeckel darauf legt und dies auf einem gleichmäßigen, ſchwachen Feuer etwa 10 Minuten auf einer Seite backt. Dann beſtreicht man die Ohrfeige mit beliebigem Eingemach - ten, Gelee oder Preißelbeeren, oder ſtreut Zucker und Zimmet darauf, ſchlägt ſie zuſammen und gibt ſie ſogleich, mit Zucker beſtreut oder mit einer Wein-Sauce, zur Tafel. Am angenehm - ſten aber iſt ein Compot von friſchen Johannisbeeren dabei, oder auch dazwiſchen geſtrichen.

44. Auf andere Art ſtatt einer Torte.

Man backt 2 ſolcher Ohrfeigen mit etwas abgeriebener Zi - tronenſchale, tröpfelt auf eine den Saft von 2 Zitronen, ſtreut viel Zucker darüber, gibt ſie auf eine Schüſſel, ſchiebt die zweite auf einen Kuchendeckel und ſchwingt ſie mit feſter Hand auf die erſte, ſo daß die gebackene Seite nach oben kommt und gibt ſie, mit Zucker beſtreut, gleich zur Tafel.

45. Zwiebäcke mit einer Sauce.

Man legt gute Zwiebäcke in eine Schüſſel, ſchlägt zum hal - ben Maß Milch 3 Eier, Zucker und Muskatblüthe, läßt ſie darin weich werden und backt ſie in einer mit Butter heiß - gemachten Pfanne an beiden Seiten gelb und kroß. Ange - richtet gibt man eine Wein-Sauce dazu, oder man kann auch die Zwiebäcke mit Gelee oder mit eingemachten Preißelbeeren beſtreichen.

46. Preißelbeer-Schnitten.

Es werden Weißbrodſchnitten in kalter Milch und ein Paar Eiern, in Ermangelung derſelben, blos mit Milch eingeweicht, in Butter gelb gebraten, mit Preißelbeeren beſtrichen, zum Nachtiſch oder zum Thee gegeben.

149Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.

47. Karthäuſer-Klöße.

Vierpfennigs-Milchbrödchen werden auf einer Reibe abge - rieben und halb durchgeſchnitten. Dann nimmt man zu 3 Bröd - chen 3 Obertaſſen Milch, 2 Eier, 1 Eßlöffel Zucker, Zitro - nenſchale oder Zimmet, klopft dies gut untereinander, ſchüttet es über die Brödchen und läßt ſolche 2 3 Stunden darin weichen. Nachdem dies geſchehen, beſtreut man die Brödchen mit den abgeriebenen Kruſten und brät ſie in Butter gelb. Man gibt eine Wein - oder Fruchtſauce oder auch Compot dazu.

48. Schaumgericht. (Statt einer Torte.)

In Milch, Eidotter und Zucker eingeweichte Zwiebäcke wer - den nebeneinander in eine Schüſſel gelegt, ein gut gekochtes Aepfelmus darüber geſtrichen, auch nach Belieben etwas Obſt - gelee, und mit dem zu Schaum geſchlagenen Eiweiß bedeckt, ſolches reichlich mit Zucker und Zimmet beſtreut, in einen hei - ßen Ofen geſetzt oder zugedeckt auf kochendem Waſſer geſtellt und darauf ſtehen gelaſſen, bis der Schaum feſt geworden iſt.

49. Schaumgericht von Sahne.

Es wird dicke, ſüße Sahne nach No. 8 zu Schaum geſchla - gen, halb Weiß -, halb Schwarzbrod gerieben und mit Zucker vermiſcht. Dann wird dies lagenweiſe mit etwas Gelee und dem Sahnenſchaum in eine Aſſiette gegeben.

50. Ein gebackenes Semmel - oder Weißbrod.

Von einem friſchen großen Semmelbrod ſchneide man die Kruſte ab, weiche das ganze Brod gleich den Zwiebäcken ein, daß es durch und durch weich werde, tunke es in die Klare A. 38 und backe es in Schmelzbutter No. 24 gelbbraun. Man gebe eine Schaum-Sauce dazu. Auch kann man daſſelbe, wenn es eingeweicht iſt, mit geſchnittenen Mandeln beſtecken und ſol - ches im Ofen ausbacken, während man es zuweilen mit gelb - brauner Butter beſtreicht und mit Zucker beſtreut.

51. Gefülltes Semmelbrod.

Die Kruſte wird von einem ganz friſchen Semmelbrod ab - geſchnitten, daſſelbe in der Mitte getheilt und ausgehöhlt. Dann kocht man recht ſchönes Aepfelmus mit Zitronenſchale, rührt150Eier -, Milch - und Mehl-Speiſen.auf dem Feuer einige Eidotter und etwas von den Semmel - krumen darunter, daß es recht dick werde, ſchüttet es in eine Schüſſel und miſcht einige bittere Macronen oder geſchnittene Mandeln darunter, füllt dies in die Semmelſchalen, die vorher in Milch eingeweicht ſind, legt ſie aufeinander, ſtreicht, wo ſie zuſammenhalten müſſen, etwas Ei herum, tunkt ſie dann in die Klare A. 38 oder 39 und bäckt ſie in Schmelzbutter No. 24 gut aus. Dies Gericht mit eingemachten Hagebutten garnirt, mit einer Schaumſauce zur Tafel gegeben, macht eine ſehr ſchöne Schüſſel.

52. Semmelkuchen. (Arme Ritter.)

Man weicht Weißbrodſcheiben in Milch und macht ſie in einer Kuchenpfanne auf beiden Seiten mit Butter gelb. Dann ſchlägt man zu einer großen Pfanne 8 ganze Eier, 1 Eßlöffel Mehl, etwas Salz und ¼ Maß Milch (zu jedem Ei 2 - löffel voll gerechnet), ſchüttet dieſes über die Semmelſcheiben und läßt es unten eben ſo viel gelb werden, daß man es aus der Pfanne auf eine Schüſſel ſchieben kann; oben wird es nicht gebacken, aber mit Zucker beſtreut.

53. Ein billiger Semmelkuchen.

Friſche Weißbrodſchnitten werden in eine mit Butter heiß gemachte Pfanne gelegt, dann ein Pfannkuchenteig No. 36 darüber gegeben und auf beiden Seiten gelb gebacken.

54. Arme Ritter auf andere Art.

Friſche Weißbrodſchnitten werden eben in Milch getunkt, in die mit Butter heiß gemachte Pfanne gelegt, einige Eier mit etwas Salz ſtark geſchlagen, zu jedem Ei 2 Eßlöffel Milch und etwas Zimmet gerührt, und gleich auf jede Schnitte etwa 1 Eßlöffel voll von demſelben gegeben, daß ſie bedeckt werden, auf beiden Seiten leicht gebacken und mit Zucker beſtreut.

55. Omelette (Eierkuchen).

Eier, Salz, Milch und Mehl nach No. 52 angerührt, auf einer Seite leicht gebacken, mit Zucker beſtreut. Man kann auch fein gehacktes Schnittlauch darunter miſchen und Som - merwurſt, Rauchfleiſch, geräucherte Zunge dazu geben, dann aber bleibt der Zucker zurück.

151Paſteten.

56. Round of Beef-Omelette.

Reſte von Round of Beef, ſiehe I. No. 9. oder auch von Rauchfleiſch, Schinken und Braten werden fein gehackt, eine Omelette nach No. 55 angerührt, das gehackte Fleiſch darun - ter gemiſcht und auf einer Seite gebacken.

Oder man rührt das gehackte Fleiſch durch Pfannkuchenteig und backt es auf beiden Seiten. Auch kann man aus dieſer Maſſe kleine Kuchen backen.

57. Gebackene Mandelröllchen. Eine ſchnell gemachte Schüſſel ſtatt Backwerk.

Man rührt einen guten Pfannkuchenteig von feinem Mehl, einer Obertaſſe dicker Sahne, etwas Milch, 3 Eiern und ein wenig Salz, laßt etwas Butter in einer ſehr ſaubern Kuchen - pfanne auf einem ſchwachen, gleichmäßigen Feuer heiß wer - den, breitet darin den Teig ſtark einen Meſſerrücken dick aus. Dann läßt man denſelben auf der untern Seite ſo lange trock - nen, bis er ſich auf eine Schüſſel ſchieben läßt, ſchneidet ihn in dreifingerbreite Streifen, ſtreut lang geſchnittene ſüße Man - deln mit Zucker und Zimmet vermiſcht, darüber, rollt ſie feſt auf und drückt ſie oben und unten etwas an, damit die Man - deln nicht herausfallen. Darnach werden ſie in einem Töpfchen mit kochendem Bratfett (ſiehe Vorbereitungsregeln) aufrecht ſtehend gelb gebacken, mit etwas Zucker beſtreut, warm oder kalt gegeben.

  • Anmerk. Zum Backen kann entweder Butter, oder halb Butter halb Schmalz, oder auch eins von beiden mit Oel vermiſcht, ge - nommen werden.

H. Paſteten.

1. Im Allgemeinen.

Paſteten werden in Paſteten - oder Torten-Pfannen gebacken. Der Teig richtet ſich nach dem Inhalt der Paſtete. Zu feinem Geflügel, Lamm - oder Kalbfleiſch, wenn ein Fricaſſee davon152Paſteten.gemacht wird, nimmt man einen Blätterteig oder auch feinen Butterteig; ſoll das Fleiſch in der Paſtete gahr gemacht wer - den, einen guten Butterteig; den letzteren nimmt man auch zu Haſen -, Hirſch - und Wildſchweinfleiſch u. ſ. w., doch wird zu Wild auch folgender Waſſerteig genommen, der jedoch nicht mit gegeſſen werden kann.

2. Wild-Paſtete mit einem Waſſerteig.

Man läßt zu einer mittelmäßig großen Paſtete beinahe ½ Maß Waſſer mit ¼ Pfund Butter, ¼ Pfund Nierenfett kochen, nimmt 3 Pfund Mehl auf das Backbrett, macht in der Mitte ein Loch und rührt das kochende Waſſer nach und nach zum Mehl, macht einen feſten Teig daraus, den man aber ſtark verarbeiten und der ſo ſteif ſein muß, daß, wenn man ein Stück in die Höhe zieht, daſſelbe ſtehen bleibt. Vorher wird das Fleiſch, es ſei Haſen, Reh, Hirſch, Wildſchweinefleiſch, gewaſchen, von Haut und Sehnen befreit, in paſſende Stücke geſchnitten und mit gröblich geſchnittenem Speck durchzogen. Dann nimmt man Charlotten oder Zwiebeln, Zitronenſchale, Dragon, Baſilikum, Majoran, Salz, Nelken, Pfeffer und Nel - kenpfeffer, Alles fein gemacht, gibt Eſſig hinzu, reibt das Fleiſch damit ein, legt es mit einigen Lorberblättern und mit Stück - chen Butter auf Speckſcheiben in einen Topf und läßt es feſt zugedeckt halb gahr werden. Auch kann man das Fleiſch zu dieſer Paſtete auf folgende Weiſe 24 Stunden vorher mari - niren. Man rührt die genannten Kräuter und Gewürze mit Eſſig an, dreht das Fleiſch von allen Seiten in dieſer Beize herum, legt es in eine flache Schüſſel, gießt die Brühe dar - über und deckt es zu. Am andern Tage wird es ebenfalls auf Speckſcheiben halb gahr gemacht. Zugleich wird eine Farce nach A. No. 6 bereitet. Nun rollt man ein Stück Teig als Unterblatt einen halben Finger dick aus, legt es in die mit Butter beſtrichene Pfanne, rollt ein Stück Teig zum Rande mit den Händen rund und lang wie zu einem Krengel, drückt es mit dem Rollholz platt, ungefähr eine Hand breit ausein - ander und ſchneidet beide Ende glatt ab. Der Rand muß - her ſein als das darin liegende Fleiſch, damit Raum für die Sauce bleibt, die ſpäter hineingeſchüttet wird. Man beſtreicht nun das Unterblatt, ſo breit der Rand iſt, mit Eiern, ſetzt153Paſteten.den langen Streifen als Rand rund herum, legt einige dünne Speckſcheiben auf das Unterblatt und an den Seiten herum, ſtreicht die Farce darüber und ordnet nun das Fleiſch mit ei - nigen Zitronenſcheiben nach der Mitte etwas höher und nicht zu feſt in die Paſtete, daß ſie eine gute Form erhalte. Hat man reichlich Farce, kann man auch davon einige Bällchen zwiſchen legen. Iſt das Fleiſch nicht gut gewürzt, ſo ſtreut man noch etwas Salz und Pfeffer darüber und deckt es mit Speckſcheiben zu. Dann beſtreicht man den Rand der Paſtete mit Eiern, rollt ein Stück Teig zum Oberblatt aus, legt es darauf und drückt es allenthalben ſanft an. Den überſtehen - den Teig ſchneidet man rund herum ab, macht von dem Reſt einen Rand, den man mit der Kneifzange verziert und legt Verzierungen auf die Paſtete; etwa von Teig kleine, gerollte Klößchen 6 7 zuſammengelegt, oder man ſchneidet Blätter und Blumen aus. In der Mitte muß eine Fingerhut große Oeffnung aus dem Paſtetenteig geſchnitten und eine kleine Röhre von Teig darauf geſetzt werden, weil die Paſtete Luft haben muß und ſonſt platzen würde. Will man anrichten, wird aus derſelben eine runde Scheibe geſchnitten, der Speck herausgehoben und von der Sauce P. No. 2 oder 4 etwas hineingeſchüttet und die übrige dabei herumgereicht.

3. Reh - und Hirſch-Paſtete auf andere Art.

Die Keule wird gut geklopft, gewaſchen, gehäutet, in Schei - ben geſchnitten, geſpickt und 24 Stunden eingebeizt wie in No. 2. Dann die ungeſpickte Seite mit der Farce wie im Vorhergehenden, gehörig mit Sardellen gewürzt, beſtrichen, aufgerollt, auf das mit Speckſcheiben belegte Unterblatt mit einigen Zitronenſcheiben bergartig nach der Mitte hin, luftig geordnet, ein Paar Löffel voll Kräuterbrühe übergegoſſen, mit Speckſcheiben bedeckt und übrigens ganz nach No. 2 verfahren.

4. Schüſſel-Paſtete mit Butterteig von Haſen, auch wil - dem Geflügel.

Die Haſen werden, nachdem ſie abgezogen und gewaſchen, von Haut und Sehnen befreit. Das Fleiſch wird vom Rück - grad gelöſ’t, in paſſende Stückchen geſchnitten und geſpickt; das Geflügel in Stückchen gehauen. Beides nach No. 2 marinirt154Paſteten.und nachher beinahe gahr gedämpft. Nun beſtreicht man eine Schüſſel dick mit Butter, ſtreut geriebenes Weißbrod darüber, legt das Fleiſch abwechſelnd mit Klößen aus der Farce A. No. 6 oder 7 aufgerollt, mit Zitronenſcheiben ohne Kerne hin - ein, ſo daß es in der Mitte höher und eben liegt. Dann nimmt man etwas Butter aus dem Schmortopf, rührt das ſich etwa Angeſetzte mit rothem Wein und Waſſer los, und gibt, um dies zu würzen, etwas von der Kräuterbrühe hinzu und gießt es durch ein Sieb über das Fleiſch. Der Teig wird nach Q. No. 4 oder 5 zu einer mittelmäßig großen Paſtete von ½ Pfunde Mehl gemacht, dieſer ein Strohhalm dick aus - gerollt, etwas Mehl darüber geſtaubt und kreuzweis zuſam - mengeſchlagen (wodurch er ſich bequemer auflegen läßt), der Rand der Schüſſel mit Ei beſtrichen, der Teig auf das Fleiſch gelegt, auseinander geſchlagen und rund herum glatt geſchnit - ten. Von dem übrigen Teig wird ein Rand gemacht, die Pa - ſtete mit Ei beſtrichen, der Rand aufgelegt und auch die - ſer beſtrichen, nur nicht rund herum, wodurch der Teig nicht aufgehen würde. Dann werden in der Mitte der Paſtete zum Ausdämpfen 2 kleine Einſchnitte gemacht und es wird dieſelbe bei einem Grad Hitze 1 1 ½ Stunden, je nachdem der In - halt milde iſt, gebacken. Vor dem Anrichten ſchneidet man einen runden Deckel heraus, gibt eine Sauce nach P. No. 2. hinein, legt ſie wieder zu, verdeckt den Rand der Paſteten - ſchüſſel mit einer Serviette oder mit Papier und gibt ſie auf eine feinere Schüſſel geſtellt zur Tafel.

5. Paſtete von verſchiedenen Fleiſcharten.

Man nimmt hierzu jedes zahme und wilde Geflügel, auch Haſen und Mürbebraten und einen Teig nach Q. 4 oder 5 von 1 ½ Pfund Mehl. Eine Springform oder tiefe Pfanne wird mit Butter beſtrichen und in letztere ein an beiden Sei - ten mit Butter beſtrichenes leinenes Band kreuzweis darauf gelegt, wodurch man die Paſtete bequemer aus der Pfanne bringen kann. Nun rollt man die größte Hälfte des Teigs nicht zu dünn aus und belegt damit die Form nach No. 2 oder auch in einem Blatt und ſchneidet das Ueberſtehende ab. Das wilde Geflügel für die Paſtete wird vorher mit einem Gemengſel von einer gehackten Zwiebel, Salz, Nelken, Pfeffer,155Paſteten.Dragon, Baſilikum und Eſſig eingerieben und auf dünne Speck - ſcheiben mit Butter feſt zugedeckt, beinahe gahr gedämpft; bei zahmem Geflügel nehme man ſtatt Pfeffer, Nelken und Zwie - beln Muskatblüthe und Zitronenſcheiben; Haſen, woraus der Rückgrad getrennt, und Mürbebraten werden gleichfalls in Stücke geſchnitten, geſpickt und über Nacht in eine Marinade No. 2 gelegt und darauf ebenfalls beinahe gahr gedämpft. Zu - gleich macht man von 1 ½ Pfund Ochſen - oder Kalbfleiſch eine Farce nach A. No. 7. Von zahmem Geflügel hackt man Herz und Leber und gibt es mit zur Farce. Die Hälfte der Farce wird nun auf den ausgebreiteten Teig auseinander geſtrichen, Speckſcheiben darüber gelegt, dann das kalt gewordene Fleiſch mit Zitronenſcheiben egal nach der Mitte hin höher darauf geordnet, mit Farce bedeckt und wieder Speckſcheibchen dar - über hingelegt. Nun macht man mit einem Meſſer in der Mitte bis auf den Grund eine Oefſnung, legt von dem zu - rückgelaſſenen Teig ein ausgerolltes Oberblatt über das Fleiſch, ſchneidet es rund herum glatt, beſtreicht es mit Ei, legt einen Rand darauf, beſtreicht ihn ebenfalls und macht von dem ab - geſchnittenen Teig Verzierungen auf die Paſtete und in der Mitte derſelben einen Fingerhut große Oeffnung. Sie muß, je nachdem die Beſtandtheile der Paſtete ſind, 1 ½ 2 Stun - den backen, und ſollte ſie zu früh Farbe bekommen, mit grü - nen Blättern oder mit Butter beſtrichenem Papier belegt werden. Man gibt ſie, wenn Wild der Inhalt iſt, mit einer Kraft - oder Trüffel-Sauce, von der etwas durch eine in die Paſtete herausgeſchnittene Oeffnung gefüllt wird. Wenn man die Speckſcheiben, ſo viel als möglich, herausgenommen hat, wird ſie wieder zugedeckt. Zu zahmem Geflügel nimmt man eine Auſtern -, Sardellen -, Capern - oder Morcheln-Sauce, wozu man den Satz des gedämpften Fleiſches benutzt. Doch kann dieſe Paſtete auch kalt gegeben werden. Es wird dann, wenn ſie aus dem Ofen kommt, 1 2 Taſſen Jus oder kräftige Bouillon durch einen Trichter in die Oeffnung geſchüttet und ſolche, wenn die Paſtete kalt geworden, mit Papier verſtopft.

6. Kalte Feldhühner-Paſtete.

Die Feldhühner werden mit Salz und Gewürzen eingerie - ben, in Weinblätter gewickelt und in Butter nicht zu weich156Paſteten.gedämpft, oder in einer ſtarken Braeſe (ſiehe Vorbereitungs - regeln), gahr gemacht und kalt in kleine Stücke geſchnitten. Zur Farce nimmt man eine kleine Kalbsleber, eben ſo viel Kalbfleiſch und Speck, hackt es recht fein und würzt es mit Salz, Muskat und etwas Nelken. Will man die Paſtete nicht lange aufbewahren, gibt man noch in Waſſer eingeweichtes und ſtark ausgedrücktes Weißbrod und einige Eier hinzu. Man macht nun einen Waſſerteig nach No. 2, belegt denſelben mit Speckſcheiben, ſtreicht ein Drittel der Farce darüber, legt die Stückchen Feldhühner mit Zitronenſcheiben, ans denen die Kerne genommen ſind, darauf, ſtellt in der Mitte 4 Stückchen auf - recht, damit inwendig eine Oeffnung bleibe, weil die Paſtete, wenn ſie keine Luft hat, leicht platzt. Dann kommt wieder Farce, Feldhühner und zuletzt macht Farce den Beſchluß. Sie wird nun weiter nach der Paſtete No. 2 behandelt und 3 Stunden in einem Conditor-Ofen gebacken. Wenn ſie gahr iſt, ſchüttet man durch einen Trichter 1 2 Taſſen voll gute Jus hinein, verſtopft, wenn ſie kalt geworden, die Oeffnung mit Papier und hebt ſie bis zum Gebrauch auf.

  • Anmerk. Dieſe Paſtete hält ſich im Winter mehrere Wochen.

7. Paſtete von Krammetsvögeln oder andern kleinen Vögeln.

Nachdem ſie gehörig gereinigt und ausgenommen ſind, ſchwitzt man das Eingeweide ohne Magen, mit Zwiebeln, Trüffeln, Champignons und einigen Wachholderbeeren in Butter gelb und läßt dies kalt werden; ſchneidet zu einer großen Paſtete 1 ½ Pfund Kalbfleiſch, 1 Pfund rohen Schinken und ½ Pfund Speck in Würfel und hackt dann dies Alles ſo fein als mög - lich; macht von 3 Eiern, 3 Eßlöffeln Milch und Butter, ein feines Rührei, gibt dies abgekühlt nebſt 3 Eiern, Zitronen - ſchale, Muskat und wenn es nöthig iſt, noch etwas Salz, für 8 10 Pfennige eingeweichtes und ſtark ausgedrücktes Weiß - brod und ſtößt dies Alles in einem Mörſer gut durch, daß es eine feine Farce werde. Hiermit füllt man die Vögel, ſticht die Beine kreuzweis durch die Augenhöhlung, dreht die Flügel um und läßt ſie in Butter und etwas Waſſer weich und ſaf - tig, nicht kroß braten. Dann rollt man nach Belieben einen157Paſteten.Blätter - oder Butterteig aus, der mit der übrigen Farce be - ſtrichen wird. Darauf werden die kalt gewordenen Vögel ge - ordnet, womit übrigens nach No. 5 verfahren wird. Von der Krammetsvögelſauce nimmt man das Fett, gibt braune Fleiſch - brühe, einige Zitronenſcheiben, Morcheln, Trüffeln, Kalbsmidder und gelbgeſchwitztes Mehl daran, füllt etwas davon in die ge - backene Paſtete und gibt die übrige dabei herum.

8. Straßburger Gänſeleber-Paſtete.

Es werden ſo viel Gänſelebern, als die Paſtete groß ſein ſoll, 12 Stunden in Milch oder Waſſer gelegt, damit ſie weiß werden und mit in Stückchen geſchnittenen Trüffeln geſpickt. Dann legt man ſie etwa 15 Minuten in eine ſtarke Braeſe (ſiehe Vorbereitungsregeln), nimmt ſie alsdann vom Feuer und läßt ſie darin kalt werden, damit ſie den gewürzigen Ge - ſchmack aufnehmen. Unterdeß macht man zu einer mittelmä - ßig großen Paſtete von ½ Pfund Midder (ſiehe A. No. 16), ½ Pfund Sauciſſen-Fleiſch, ¼ Pfund Speck, ½ Pfund Trüffeln (A. No. 14), ¼ Pfund Sardellen, ¼ Pfund Ca - pern, einigen Gewürzen, Alles mit einander fein gehackt, eine Farce, wozu noch ein zartes Rührei kommt von 2 Ei dick Butter, 3 Eiern und 3 Dotter mit einer Taſſe Milch, über gelindem Feuer gerührt, bis es dick iſt. Dies mit ſo viel Kraft-Sauce oder Sahne nebſt dem Gehackten vermiſcht, daß die Farce nicht zu ſteif werde. Zugleich wird ein Waſſerteig nach No. 2 gemacht und ausgerollt und der Boden und in - wendige Rand mit ½ Pfund geriebenem Schweizerkäſe, der mit einer Taſſe Sahne angerührt iſt, beſtrichen. Nun ſtreicht man die Hälfte der Farce auf den Boden, legt die Gänſelebern dar - auf, gießt den Satz der Braeſe, wovon das meiſte Fett ge - nommen, darüber, bedeckt ſie mit der übrigen Farce, die in der Mitte eine Oeffnung haben muß, legt Speckſcheiben dar - über hin, verfährt übrigens wie in No. 2 genau angegeben worden iſt. Dieſe Paſtete muß in einem ſehr heißen Ofen ge - backen werden und von dem Augenblick, wo ſie zu kochen an - fängt, nur ¼ Stunde kochen, weil ſonſt die Lebern nicht ſo milde bleiben. Beim Anrichten wird wie in No. 2 ein Deckel herausgeſchnitten, der Speck herausgenommen, etwas gute Auſtern -, Trüffel - oder Capernſauce hineingeſchüttet, wieder158Paſteten.zugedeckt und die übrige dabei herumgereicht. Soll die Paſtete aber kalt gegeſſen werden, wird oben, in die einen Fingerhut große Oeffnung, durch einen Trichter eine gute Jus hinein - ſchüttet und, wenn die Paſtete erkaltet iſt, das Loch mit Pa - pier zugeſtopft, bis zum Gebrauch hingeſtellt, wo dann das ganze Oberblatt herausgeſchnitten, Speck und Fett abgenom - men und obige Sauce darüber gefüllt wird.

9. Eine gute Paſtete von Farce.

Es wird zu derſelben ein Blätterteig oder Butterteig von 1 ½ Pfund Mehl und folgende Farce gemacht. Ein Pfund Rindfleiſch, 1 Pfund Kalbfleiſch, 1 Pfund Schweinefleiſch und 1 Pfund Speck; Alles ſehr fein gehackt, hinzugerührt: Salz (auf jedes Pfund kann man 1 Loth rechnen), 8 Eidotter, Muskat, weißer Pfeffer, eine geriebene in Butter geſchmorte große Zwiebel, ganz fein gehackter Dragon, Baſilikum und Meliſſe, etwa 8 10 Loth geſtoßener Zwieback, ein Paar Taſſen Wein oder Waſſer. Dies Alles gut unter einander ge - rührt und das zu Schaum geſchlagene Eiweiß durchgemiſcht. Eine Springform wird bis oben hin nach No. 5 mit ausge - rolltem Teig belegt, die Farce hinein, mit Oberblatt und Rand bedeckt, Verzierungen darauf gemacht, mit Ei beſtrichen, in der Mitte eine Oeffnung gemacht und 1 ½ Stunden gebacken. Man gibt eine Capern -, Sardellen -, Auſtern -, Morcheln - oder eine gute Kraftſauce dabei herum.

10. Mock-Turtle-Paſtete.

Man macht von 2 Pfund Mehl einen Blätterteig, wie er in Q. No. 2 beſchrieben iſt, ſchneidet ihn in zwei nicht ganz gleiche Theile, rollt den kleinſten einen Meſſerrücken dick zum Boden aus, legt die Schüſſel, auf welcher die Paſtete ge - backen werden ſoll, auf den Teig, ſchneidet denſelben mit einem Backrädchen rund herum ab und legt dies Blatt auf die Schüſſel. Dann macht man von einigen Bogen Papier einen Ball, wickelt ein Paar angefeuchtete Servietten glatt darum und legt ihn in die Mitte auf den Boden, um den inwendi - gen Raum der Paſtete dadurch nach Belieben zu erhöhen. Der andere Teig wird nun eben ſo dick, wie das Unterblatt und159Paſteten.ſo groß ausgerollt, daß ein 3 Finger breiter Rand um die Paſtete von dem Teig rund herum abgeſchnitten werden kann. Das Oberblatt wird auf die Schüſſel über den Serviettenkloß gelegt, mit verdünntem Ei beſtrichen, der Rand herumgelegt, welcher ebenfalls oben, nur ja nicht an den Seiten beſtrichen werden darf, wodurch er nicht aufgehen würde, und ½ Stunde gebacken. Der Deckel wird beim Anrichten rund heraus ge - ſchnitten, der Inhalt vorſichtig herausgenommen, daß der Teig nicht bröckelich werde, ein Ragout hineingefüllt und mit dem heraus geſchnittenen Blatt wieder zugedeckt. Dieſe Art Pa - ſteten nennt man Blindpaſteten.

Das Mock-Turtle-Ragout muß vorher auf folgende Weiſe bereitet ſein: Man nimmt zu einer Geſellſchaft von achtzehn bis zwanzig Perſonen einen großen Kalbskopf, ſchäumt ihn mit einer Hand voll Salz aus, gibt einige Zwiebeln, Lorber - blätter, ganzen Pfeffer und Nelken hinzu, läßt ihn beinah gahr kochen, welches 2 2 ¼ Stunden dauert und legt ihn zum Ablaufen auf einen Durchſchlag. Dann ſchneidet man das Fleiſch in längliche Stücke, die Zunge, nachdem ſie abgezogen, in runde Scheiben; ſetzt dies mit etwa 1 ½ 2 Maß Jus oder kräftiger Bouillon, Zitronenſchale, weißem Pfeffer und 1 2 Meſſerſpitzen Cayenne zu Feuer und läßt das Fleiſch feſt verſchloſſen auf gelindem Feuer vollends gahr kochen. Zu - gleich hat man auch 2 Ochſengaumen zur rechten Zeit zu Feuer gebracht, wobei man auf 3 3 ½ Stunde Kochens rechnen kann. Dieſe werden ebenfalls in längliche Stücke ge - ſchnitten und zum Kopffleiſch gegeben, ehe ſolches, ganz weich iſt; ſo wie auch in Butter braun gemachtes Mehl, der Saft einer Zitrone, einige in Stücke geſchnittene Trüffeln, Morcheln, Champignons, ½ Pfund Midder (deren Vorrichtung man in den Vorbereitungsregeln findet). Unterdeß hat man Klöße No. 3 in Butter gebraten, welche man mit der Gabel, damit die Butter zurückbleibt, in’s Ragout legt, nebſt Eierklößchen No. 10 und das in Jus und Zitronenſaft kurz eingekochte Kalbsgehirn mit der Brühe und ¼ Flaſche Madeira. Die Sauce muß dicklich und nicht lang ſein. Nun füllt man das Ragout in die Paſtete, deckt ſie zu und gibt ſie ſogleich zur Tafel.

160Paſteten.

11. Warme Paſtete von Kücken (jungen Hahnen) oder Tauben, auch Kalbfleiſch.

Es wird eine Blind-Paſtete, wie im Vorhergehenden geſagt worden, und ein Fricaſſee von Kücken oder Tauben mit fei - nen Zuthaten gemacht, wie man es unter den Fleiſchſpeiſen findet und ſolches mit etwas Sauce in die Paſtete gefüllt, und die übrige dabei herumgegeben.

12. Eine Schüſſelpaſtete von obigem Geflügel.

Man macht nach der Größe der Schüſſel einen Blätterteig von ½ ¾ Pfund feinem Mehl und backt davon einen Deckel mit einem darüber gelegten Rand, wie es in No. 4 beſchrie - ben iſt. Beim Anrichten wird der Deckel von der Schüſſel genommen, das fein zubereitete Fricaſſee mit der Sauce hin - eingegeben und der gebackene Deckel darauf gelegt.

13. Paſtete von Kücken und Tauben mit Kalbfleiſch - Farce.

Hierzu nimmt man einen guten Butterteig von 1 ½ Pfund Mehl nach Q. No. 4 und 5 und ein Fricaſſee wie in No. 11, doch läßt man ſolches nicht ganz weich kochen, und gibt vor - erſt keine Eidotter zur Sauce. Das Fleiſch wird aus derſel - ben genommen und zum Kaltwerden hingeſtellt. Zugleich macht man eine gute Farce nach A. No. 8, von 1 ½ Pfund Kalb - fleiſch, zu der man, wenn der Inhalt der Paſtete Geflügel iſt, Herz und Leber hackt. Nun wird das Unterblatt nach No. 5 mit Farce beſtrichen, das Fleiſch darauf geordnet, mit Farce bedeckt und übrigens nach No. 5 verfahren. Beim Anrichten wird wie gewöhnlich ein Deckel ausgeſchnitten, etwas von der heiß gemachten mit Eidottern dicklich abgerührten Sauce hin - ein geſchüttet und die andere dabei herum gegeben.

14. Paſtete von Kücken mit Schinken-Farce.

Fette Kücken werden in 4 Theile geſchnitten, in einer Braeſe (ſiehe Vorbereitungsregeln) gahr gemacht, damit ſie weiß blei - ben. Zu einer Paſtete für 12 Perſonen rechnet man 4 bis161Paſteten.5 Kücken und 1 ½ 2 Pfund rohen Schinken. Derſelbe wird mit etwas Fett ganz fein gehackt, 4 Eier, die mit Butter und 4 Löffeln Milch zum Rührei gemacht ſind, etwas eingeweich - tes und ausgedrücktes Weißbrod, Muskat und Nelkenpfeffer, 2 Eier und ½ Taſſe geſchmolzene Butter hinzugegeben und zur Farce untereinander gemiſcht. Die Hälfte davon wird auf einen ausgerollten Sahnenteig Q. No. 8 geſtrichen, die kalt gewordenen Kücken darauf geordnet, mit Farce bedeckt und übrigens nach No. 5 verfahren. Von der Braeſe nimmt man das Fett, gibt Fleiſchbrühe, geſchwitztes Mehl, etwas Wein, Zitronenſaft, Muskatblüthe, ganze Capern oder fein gehackte Sardellen hinzu und rührt die Sauce mit einigen Eidottern ab.

15. Paſtete von ungeſalzenen See - und Flußfiſchen.

Zu dieſer Paſtete werden die Fiſche, welcher Art ſie auch ſein mögen, geſchuppt, entgrätet, ausgenommen, gewaſchen und in paſſende Stücke geſchnitten. Dieſe mit Salz einige Stunden hingeſtellt und nach No. 2 in eine Marinade gelegt, aus welcher man ſie am andern Tage mit einem Tuch ab - trocknet und mit einem guten Stück Butter zum Steifwerden in eine Pfanne legt, aber nicht weich werden läßt. Zugleich macht man einen Blätter - oder Butterteig von 1 ½ 2 Pfund Mehl und folgende Farce: 3 Pfund Fiſchfleiſch aus Haut und Gräten gelöſ’t, mit Salz fein gehackt, wodurch es weiß bleibt, mit der Fiſchbutter, gehackten Charlotten oder Zwiebeln ge - hörig durchgeſchwitzt, hinzugegeben für 1 Sgr. in kaltem Waſ - ſer eingeweichtes und ausgedrücktes Weißbrod, 3 Eier und dies Alles über Feuer gerührt, bis die Maſſe ſich vom Topf löſ’t. Dann der Topf abgenommen, etwas abgekühlt, ¼ Pfund zu Sahne gerührte Butter, noch 3 Eier, Muskat und fein ge - hackte Peterſilie durchgerührt. Sollte die Farce zu feſt ſein, welches man leicht erproben kann, wenn man ein Klößchen aufrollt und ſolches in kochendem Waſſer eben aufkochen läßt, ſo gibt man noch etwas Sahne hinzu. Dann wird wie in No. 5 ein Unterblatt von dem Teig ausgerollt, Farce dar - über geſtrichen, mit Fiſchſtückchen belegt, und ſo abwechſelnd fortgefahren. Nach der Mitte hin muß, wie bei allen Pa - ſteten, der Inhalt höher geformt, die oberſte Farce mit Speck -11162Paſteten.ſcheiben belegt und in der Mitte eine runde Oeffnung in das Hineingelegte gemacht werden. Uebrigens wird ſie nach No. 5 geformt und gebacken und eine Krebs -, Auſtern -, Sardellen - oder folgende Sauce dabei gegeben, von der man, wie immer, ein Paar Taſſen voll in die Paſtete füllt: Butter und Mehl läßt man anziehen, rührt Fleiſchbrühe, Salz, Muskatblüthe, Zitronenſcheiben oder ſtatt letzterer etwas von der Marinade hinzu; hat man Krebsſchwänze, Hechtleber und Karpfenmilch, gibt man dies in Stückchen geſchnitten mit zur Sauce. Man kann auch etwas Farce zurück behalten, dieſe wie Krebsbutter roth machen, mit abgekochtem, durch ein Haarſieb gerührtem Spinat grün färben, zu kleinen Klößchen aufrollen, ſolche in Fleiſchbrühe oder geſalzenem Waſſer gahr kochen und in die Sauce legen. Zuletzt wird ſolche mit etwas fein gehackter Peterſilie und einigen Eidottern abgerührt.

16. Paſtete von ganzen Fiſchen.

Kleine Hechte oder andere Fiſche werden geſchuppt und auf folgende Weiſe entgrätet: man ſchneidet ſie unausgenommen am Rückgrat der Länge nach mit einem ſcharfen Meſſer auf, trennt das Fleiſch von den Gräten und ſticht den Kopf am Rückgrat ab, doch muß die Haut unbeſchädigt bleiben. Dar - auf werden ſie wie in No. 15 einmarinirt; erkaltet mit der beſchriebenen Farce gefüllt und auf ein mit Speckſcheiben be - legtes Unterblatt von Butterteig geordnet; übrigens richte man ſich nach No. 5.

17. Aal-Paſtete.

Wird gemacht wie No. 15, indeß bleibt der Rückgrat im Aal und zur Farce werden einige fein gehackte Salbeiblätter gefügt. Hat man keinen Fiſch zur Farce, kann man als Aus - hülfe geriebene Semmel mit Stückchen Butter unter und über den Aal ſtreuen. Der Teig zu dieſer Paſtete darf nicht fett gemacht ſein, Q. No. 5 iſt paſſend dazu.

18. Schüſſel-Paſtete von Lachs.

Iſt der Lachs geſchuppt und in Scheiben geſchnitten, wird er einige Stunden nach No. 2 marinirt und in dieſer Brühe163Paſteten.eben heiß gemacht. Zugleich wird eine Farce nach No. 15 und von ½ Pfund Mehl ein Blätterteig gemacht. Dieſer wird ausgerollt, die Schüſſel mit Butter beſtrichen, mit der Hälfte der Farce der Boden der Schüſſel einen halben Finger dick belegt; die kalten Lachsſcheiben darauf und mit Farce be - deckt. Nun kommt der ausgerollte Blätterteig darüber, mit einem Rand und Verzierungen belegt, oben werden ein Paar kleine Einſchnitte darin gemacht und gebacken. Es gehören dieſelben Saucen wie in No. 15 dazu, am angenehmſten iſt jedoch eine Krebsſauce.

19. Paſtete von Stockfiſch.

Hierzu nimmt man jeden beliebigen Butterteig von 1 Pfund Mehl, rollt den kleinſten Theil 2 Meſſerrücken dick aus, und belegt damit eine Form oder ein eiſernes Bratpfännchen, das mit Butter beſtrichen und mit Fadennudeln beſtreut iſt. Dann pflückt man etwa 2 tiefe Teller voll gekochten Stockfiſch in kleine Stücke, weicht für 1 Sgr. dünn abgeſchältes Weißbrod, von dem die Kruſte getrocknet und geſtoßen wird, in Milch ein, drückt es ſtark aus, und zerrührt es; hackt nun Zwie - beln oder Schnittlauch, ſtreut das geſtoßene Brod auf den Teig, gibt eine Lage Stockfiſch, etwas Salz, reichlich in Stück - chen zerpflückte Butter, Zwiebelkraut, von dem ausgedrückten Brod, wieder Stockfiſch und fährt ſo abwechſelnd fort, bis Alles zu Ende iſt. Dann ſchlägt man 6 ganze Eier mit ¼ Maß Sahne, würzt es mit Salz, Muskat und etwas Pfeffer und füllt dies löffelweiſe darüber, legt das Oberblatt von Teig darauf und backt es 1 Stunde dunkel gelb. Auf einer heißen Schüſſel umgeſtürzt gibt man die Paſtete allein oder mit einer Peterſilienſauce zur Tafel.

20. Stockfiſch-Paſtete auf andere Art.

Zwei Pfund gekochter und ganz klein gepflückter Stockfiſch, 6 Eier, eine Taſſe gute Sahne, Salz, Pfeffer, Muskat, ge - hacktes Schnittlauch und Baſilikum, einige gehackte in Butter gedämpfte Charlotten oder Zwiebeln, ¼ Pfund weich gerührte Butter. Dies Alles unter einander gemiſcht, wie im Vorher - gehenden geſagt worden, und gebacken.

11*164Paſteten.

21. Paſtete von Macroni mit Schinken.

Man mache hierzu einen Blätter - oder Butterteig von 1 ½ bis 2 Pfund Mehl und richte ſich beim Formen und Backen der Paſtete nach No. 5. Dann werden ¾ Pfund Macroni, oder auch Fadennudeln in Fleiſchbrühe gahr gekocht und zum Ab - laufen auf einen Durchſchlag gegeben. Nun rührt man ¼ Pfund Butter weich, gibt hinzu 5 Loth geriebenen Parmeſankäſe, 6 Eidotter, das zu Schaum geſchlagene Weiße und die Macroni. Zugleich wird gekochter Schinken mit etwas Fett fein gehackt, davon eine Lage auf den ausgerollten Teig gegeben, dann von der eingerührten Maſſe, und ſo abwechſelnd fortgefahren, bis Alles zu Ende und mit Teig bedeckt iſt.

  • Anmerk. Dies Gericht kann man auch ohne Teig in einer gut aus - geſtrichenen Form, die mit Zwieback beſtreut iſt, backen, und ſtatt Parmeſan - auch allenfalls Schweizerkäſe nehmen.

22. Schinken-Paſtete.

Ein Pfund feines Mehl, 12 Loth Butter, ein Ei, eine große Obertaſſe dicker ſaurer Sahne macht man mit einem Meſſer zum Teig, ſchneidet dieſen in mehrere Theile und rollt jeden Theil ſo dünn als möglich aus. Dann wird eine Springform oder eine eiſerne Caſſerole mit Butter beſtrichen und mit Teig ausgelegt. Zugleich wird gekochter Schinken mit etwas Fett (das Letzte vom Schinken kann dazu benutzt werden) und einer Zwiebel ganz fein gehackt; zu dieſer Portion gehört ein tiefer Teller voll. Nun werden 5 6 Eier geklopft, mit ½ Maß guter Sahne, oder in Ermangelung auch Milch, Muskat und dem Schinken durchgerührt und von dieſer Farce ein Finger dick über den Teig geſtrichen, ein rundes Blatt Teig darauf gelegt und ſo abwechſelnd fortgefahren, bis ein Stück Teig den Beſchluß macht. Dies wird bei ſtarker Hitze 1 Stunde gebacken und umgeſtürzt zur Tafel gegeben.

23. Schinken im Reis.

Der Schinken wird nach I. No. 105 weich gekocht, die Schwarte abgezogen, das Fett ein wenig davon geſchnitten und auf die dazu beſtimmte Schüſſel gelegt. Unterdeß hat man 2 Pfund Reis in Bouillon gahr und dick gekocht, die165Paſteten.Körner müſſen jedoch ganz bleiben. Zu denſelben rührt man behutſam 5 ganze Eier, die vorher geklopft ſind, nebſt ¼ Pfund geriebenen Parmeſankäſe, bedeckt damit den Schinken, ſtreicht dies mit dem Meſſer glatt, ſtreut geſtoßenen Zwieback und Muskat darüber, ſetzt die Schüſſel in eine Tortenpfanne, legt einen Deckel mit Glut darüber, oder ſtellt die Schüſſel in den Bratofen und läßt den Reis gelb werden.

Es wird eine Trüffelſauce P. No. 4 dabei gegeben.

24. Schinken in Madeira-Sauce.

Der Schinken wird nach I. No. 105 gahr gekocht, abge - zogen, das Fett bis auf ein ſchmales Streifchen abgeſchnitten, der Schinken in dünne Scheiben geſchnitten, in eine tiefe Schüſſel ein Stück neben das andere ſo gelegt, daß die Fett - ſeite nach oben kommt und folgende Sauce recht heiß dar - übergegeben. Hierzu nimmt man eine gute Jus, die aus 4 6 Pfund Fleiſch nach A. No. 12 bereitet iſt, macht 1 bis 2 Löffel Mehl in Butter braun, rührt von der Jus dazu, würzt ſie mit Salz, Zitronenſcheiben und etwas Eſſig und läßt ſie durchkochen; dann kommen Morcheln, auch Trüffeln oder Cham - pignons, die nach den Vorbereitungsregeln zur Sauce fertig gemacht ſind, hinzu, ſo wie auch eine Meſſerſpitze Cayenne und ½ Flaſche Madeira. Iſt nun der Schinken mit dieſer Sauce angerichtet, legt man einen zwei Finger breiten Rand von Reis, der auf folgende Weiſe gekocht iſt, um die Schüſſel und gibt ſie ſo heiß als möglich zur Tafel.

Ein Pfund Reis wird abgebrüht, in Waſſer mit einem Stückchen Butter halb gahr gekocht, auf einen Durchſchlag geſchüttet und mit Jus, die man zurückgeſtellt hat, und einer Taſſe Madeira gahr gekocht. Iſt dies geſchehen, rührt man eine Taſſe Sahne, 2 Eidotter und ¼ Pfund geriebenen Par - meſankäſe hinzu.

25. Krebs-Paſtete.

Man kocht 30 40 Krebſe, bricht das Fleiſch aus Scheeren und Schwänzen und ſtößt die Schalen mit friſcher Butter im Mörſer nicht ganz fein, kocht ſie, bis die Burter roth wird und gießt Fleiſchbrühe hinzu, und das Ganze durch ein Haar - ſieb. Auch kocht man ¾ 1 Pfund abgebrühten Reis in166Paſteten.Milch ganz ſteif und gibt etwas Salz dazu. Zugleich hat man ein feines Hühner-Fricaſſee (ſiehe Fleiſchſpeiſen) mit Midder, Sauciſſen, Krebsklößen nach L. No. 2 bereitet. Die Krebs - bouillon wird zum Fricaſſee gebraucht, doch wird ſolches vor - erſt nicht mit Eidottern abgerührt. Dann richtet man den Reis in Form eines Puddings auf einer tiefen Schüſſel an, macht in der Mitte eine Höhlung, ſo groß, daß das Fricaſſee ohne Sauce hineingegeben werden kann. Iſt dies geſchehen, ſtreicht man die Oeffnung wieder zu und den Reis glatt, gibt ge - ſchmolzene Krebsbutter darüber und läßt es im Ofen gelb werden, während man es zuweilen mit etwas Sauce begießt. Die übrige Sauce muß unterdeß durchgekocht und mit Zitro - nenſaft oder Wein, Eidottern und Krebsbutter abgerührt ſein. In die Paſtete wird bei Tiſche eine runde Oeffnung geſchnit - ten, einige Löffel Sauce hineingefüllt und die übrige dabei herumgereicht.

26. Engliſche Fleiſch-Paſtete.

Man nimmt zu einer Schüſſel für 8 Perſonen ½ Pfund Mehl, 12 Loth Butter, ein Ei und ſtark eine halbe Ober - taſſe kaltes Waſſer, macht hiervon im Kalten einen Teig, den man gut verarbeitet und in 2 nicht ganz gleiche Theile ſchnei - det. Den kleinſten Theil rollt man aus, ſchneidet 3 Finger breite Streifen daraus und belegt damit den Rand einer tie - fen Schüſſel, den man vorher mit Butter beſtrichen hat. Dann nimmt man jedes kalt gebratene Fleiſch, Geflügel oder auch verſchiedene Reſte, ſchneidet es in kleine paſſende Stücke, legt nun einige Speckſcheiben auf den Boden der Schüſſel und das Fleiſch darauf, indem man Salz, Nelkenpfeffer, Zitronenſchei - ben und nach Belieben auch aufgerollte Fleiſchklößchen dazwi - ſchen legt. Nun werden 1 2 Taſſen Jus oder kräftige Bouil - lon darüber gegeben, das andere Stück Teig rund herum etwas größer, als die Schüſſel ausgerollt und über das Fleiſch gelegt. Den überhängenden Teig biegt man wie eine feine Rolle nach innen und drückt ihn mit 2 Fingern rund herum, um einen Rand zu formen und beſtreicht das Ganze mit ver - dünntem Ei, macht in der Mitte zwei Einſchnitte in den Teig, und läßt dieſe Paſtete eine Stunde backen; doch muß die Oberhitze ſtärker als die Unterhitze ſein.

167Paſteten.

Man gibt ſie mit der Schüſſel, in der ſie gebacken iſt, zur Tafel.

27. Engliſche Obſt-Paſtete. (Apple-Pic.)

Der Teig und die Bereitung dieſer Paſtete iſt wie die der vorhergehenden. Nachdem die Schüſſel mit einem Teigrande ausgelegt, füllt man dieſelbe mit geſchälten, in vier Theile ge - ſchnittenen Aepfeln, ſtreut gehörig Zucker, Zitronenſchale oder Zimmet lagenweiſe durch und gibt, wenn die Aepfel im Früh - jahr nicht mehr ſaftig und weich ſind, ein Paar Taſſen Wein und Zitronenſcheiben hinzu. Dann wird das Unterblatt dar - über gelegt, wie No. 26 eine Stunde gebacken und in der - ſelben Schüſſel zur Tafel gegeben.

  • Anmerk. Zu dieſer Paſtete kann man, außer Aepfeln, auch Pflau - men und Kirſchen nehmen.

28. Vom Backen kleiner Paſtetchen.

Hierzu eignet ſich vorzüglich ein Blätterteig, doch kann auch ein Butterteig dazu genommen werden. Man rollt den Blät - terteig dünn aus, ſticht mit einem Waſſerglaſe einmal ſo viel Boden aus, als man Paſtetchen haben will und ſticht darnach mittelſt eines kleineren Glaſes die Hälfte nochmals aus, wo - durch die Ränder gebildet werden. Bevor man ſolche auflegt, beſtreicht man, des Zuſammenhaltens wegen, den Rand der Unterblätter mit etwas kaltem Waſſer. Zum Backen der Pa - ſtetchen gehört eine ſtarke Mittelhitze und nur etwa 10 Mi - nuten; doch kann man beim Durchbrechen eines derſelben am beſten das Gahrſein erproben. Sie werden nach Angabe vor, oder nach dem Backen gefüllt und warm zur Tafel gegeben. Die Farce muß dick, aber ja nicht zu ſteif gemacht werden.

29. Paſtetchen von Geflügel.

Man macht von ½ Pfund gebratenem Geflügel, 6 ausge - wäſſerten und fein gehackten Sardellen, 2 Eßlöffel Capern, ¼ Pfund Butter, 6 Eidottern, einem in Bouillon einge - weichten und wieder ausgedrückten 4 Pfennigsbrödchen, eini - gen Löffeln guter Jus, wenig Salz und dem von 4 Eiern zu Schaum geſchlagenen Weißen eine Farce, reibt ſie fein, füllt168Paſteten.ſie in die ungebackenen Paſtetchen und läßt ſie in ¼ Stunde gahr werden.

30. Krebs-Paſtetchen.

Man ſchwitzt etwas Charlotten in Butter, rührt einen - löffel Mehl darin gelb, gibt kräftige, kochende Bouillon hin - zu und läßt dies mit 5 6 Stück gut gewaſchenen, ganz fein gehackten Trüffeln oder Morcheln eine Weile kochen. Dann zieht man von ½ Pfund Kalbsmidder (Socht), welche in Bouillon gahr gekocht iſt, die Haut, nimmt die fleiſchigen Theile heraus und ſchneidet die Midder in feine Würfel, gibt ſie zur Bouillon, ſo wie auch 30 Krebsſchwänze, die ebenfalls kleinwürfelig geſchnitten ſind, und ſetzt noch etwas Zitronen - ſaft hinzu. Alles dies läßt man gut durchkochen, rührt es mit 2 Eidottern ab und füllt es in die gebackenen Paſtetchen.

31. Paſtetchen von Midder.

Auf 4 5 Perſonen rechnet man ein Kalbsmidder. Dieſes wird mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt, wenn es warm ge - worden iſt, in kaltes Waſſer gelegt, die Haut abgezogen, mit einigen Charlotten in Butter gebraten, fein gehackt, mit etwas in kalter Bouillon oder Waſſer ausgedrücktem Weißbrod, eini - gen Eiern, von welchen die Hälfte des Eiweißes zu Schaum geſchlagen wird, Zitronenſchale und - Saft, einem reichlichen Stück friſcher, zu Sahne gerührter Butter und nach Belieben mit einigen gereinigten und gehackten Sardellen gut durchge - rührt. Auch kann man einige Auſtern mit ihrer Brühe hin - zufügen. Dieſe Fülle wird vor dem Backen in die Paſtetchen gegeben und ¼ Stunde gebacken.

32. Sardellen-Paſtetchen.

Gebratenes Kalbfleiſch wird ſehr fein gehackt, gehackte Char - lotten in Butter gelb gemacht, das Fleiſch mit Salz, Zitro - nenſaft und etwas Schale und Muskatblüthe gewürzt, dann zu den Charlotten gegeben, ſo wie auch etwas gute Jus oder kräftige Bouillon. Wenn dies eine Weile über Feuer gerührt und dick iſt, einige gereinigte, fein gehackte Sardellen und ein Eidotter durchgerührt. Dies wird nach dem Backen in kleine Paſtetchen gefüllt.

169Paſteten.

33. Sardellenbrödchen. Eine beliebte Schüſſel nach der Suppe.

Milchweißbrod wird in Scheiben geſchnitten, entweder blos geröſtet, oder mit Butter in einer Pfanne gelb gemacht, oder in Milch und Ei eingeweicht und in Schmelzbutter raſch gelb gebraten. Alsdann werden die Schnittchen mit der unten be - merkten Sauce beſtrichen und mit rein gemachten Sardellen belegt. Mit dieſen Schnitten wird der Rand einer Schüſſel belegt und zwar ſo, daß die eine Hälfte der Schnitte die an - dere bedeckt. In der Mitte der Schüſſel werden verlorne Eier, halb durchgeſchnitten, die offene Seite nach oben, gelegt und das Ganze mit einer Kräuterſauce überſchüttet. Dieſelbe wird gemacht wie folgt: die Dotter 4 hart gekochter Eier werden fein gerieben, gehackte Kräuter, als: Peterſilie, Dragon, Pim - pernell, ferner Capern, Maß Bouillon, 2 Eßlöffel feinen Oel, 1 2 Löffel ſcharfen Weineſſig, Senf und etwas Pfeffer allgemach dazu gerührt.

Will man dies Gericht beſonders fein haben, ſo kann man die Eier mit Kraftgelee in kleine Förmchen thun und ſie in der Mitte der Schüſſel umſtürzen. Auch kann man die Schüſ - ſel noch mit Krebsſchwänzen, Morcheln und Blumenkohl ver - feinern.

34. Friſcher Häring nach der Suppe.

Der Häring wird, wie in den Vorbereitungsregeln geſagt iſt, vorgerichtet, in ſchräg laufende Stückchen geſchnitten. Dann wird ein kleines, feines Wellchen Butter in die Mitte einer Schüſſel gelegt, den Häring zu beiden Seiten, oder ein Kranz von Häringsſcheiben um die Butter und zierliche Weißbrod - ſchnittchen, eins zur Hälfte auf dem andern liegend, rund herum. Die Schüſſel wird mit einem Deſſertmeſſer verſehen.

35. Paſtetchen von Kalbfleiſch.

Man richte ſich hierbei nach Geflügel-Paſtetchen. Man kann einige gehackte Champignons hinzufügen, auch halb Kalbs - braten, halb gebratene Niere nehmen.

170Paſteten.

36. Desgleichen.

Hierzu hackt man ein Stückchen kalten Kalbsbraten ganz fein, würzt ihn mit etwas Zitronenſchale, Muskatblüthe, Salz und rührt dies über Feuer mit einem reichlichen Stück Krebs - oder in deren Ermangelung friſcher Butter und etwas guter Jus oder Bouillon zu einer dicken Farce. Wenn man keine Krebsbutter hat, ſo kann man zuletzt etwas fein gehackte Pe - terſilie durchrühren; bei Anwendung der erſtern aber bleibt der Geſchmack ungetheilt.

37. Auſtern-Paſtetchen.

Es wird ein reichliches Stück Krebsbutter, in deren Erman - gelung friſche Butter zu Sahne gerührt, nach Portion hinzu gefügt 2 3 Eidotter, etwas Zitronenſchale, Muskatblüthe und Salz, die Brühe von den hierzu beſtimmten Auſtern (man rechnet auf die Perſon 3 4 Stück), ferner gehackte Champignons, Capern, etwas geſtoßenen Zwieback und recht guten, fein gehackten Kalbsbraten mit Jus. Zuletzt rührt man die Hälfte des zu Schaum geſchlagenen Eiweißes durch. Sollte die Fülle zu ſteif ſein, ſo gibt man noch etwas ſaure Sahne, oder kräftige Bouillon, oder weißen Wein hinzu, füllt vor dem Backen hiermit die Paſtetchen und legt auf jedes 3 bis 4 Auſtern, die mit Zitronenſaft und Eidotter beſtrichen und mit etwas ſehr fein geſtoßenem Zwieback beſtreut ſind.

38. Engliſche Paſtetchen. (Mince-Pic.)

Ein halbes Pfund Roſinen, ½ Pfund Korinthen, beides gut gewaſchen und wieder angetrocknet, aus erſteren die Steine gemacht und mit 10 Loth Nierenfett ganz fein gehackt. Dies vermiſcht mit einer halben Muskatnuß und einer großen Taſſe Rum. Dies wird auf die Unterblätter der Paſtetchen gelegt und ſolche ſtatt eines Randes, mit einem Oberblatt bedeckt und gebacken.

Man legt ſie kranzförmig, eins zur Hälfte auf dem andern liegend, auf eine Schüſſel, gießt Rum darüber, zündet ihn an und gibt ſie flammend zur Tafel.

Aus dieſer Portion werden ungefähr 18 Stück.

171Paſteten.

39. Auf andere Art.

Ein halbes Pfund ausgekernte Roſinen werden gehackt, ſo wie auch ½ Pfund gewaſchene und wieder angetrocknete Ko - rinthen, ½ Pfund Zucker, ¼ Pfund in feine Würfel ge - ſchnittene, ſaure Aepfel, ½ Muskatnuß, 2 Loth geſchnittene Succade und eine Obertaſſe Rum. Dies Alles wird unter einander gerührt und wie im Vorhergehenden geſagt worden, gebacken.

40. Reis-Paſtetchen.

Reis, welcher gut abgebrüht iſt, wird mit Milch und dem nöthigen Salz nicht gar zu ſteif gekocht; gekochter und ge - hackter Schinken, mit ſaurer Sahne vermiſcht lagenweiſe mit dem Reis und Parmeſankäſe in ausgeſtrichene und mit Zwie - back beſtreute Förmchen gefüllt und gebacken.

41. Kleine Paſtetchen von Krammetsvögeln.

Das Eingeweide ohne Magen nebſt Reſten von gebratenem Fleiſch wird fein gehackt. Hinzugegeben: etwas in Waſſer ausgedrücktes Weißbrod, ein Paar Löffel Sahne, einige Eier, Salz, Muskat und etwas friſche geſtoßene Wachholderbeeren und dies Alles mit einem reichlichen Stich Butter über Feuer eine kleine Weile gerührt und hiermit die Vögel gefüllt. Dann wird von kleinen Brödchen die Kruſte abgerieben, die erſte Schnitte abgeſchnitten, vorſichtig ausgehöhlt und in jedes Bröd - chen ein Vogel geſteckt, wieder zugedeckt und mit einem höl - zernen Spielchen durchſtochen oder zugebunden. Nun werden ſie in einer Pfanne in den Ofen geſetzt, worin man Milch und Butter hat heiß werden laſſen, die Brödchen fleißig damit be - goſſen, und wenn dies eingezogen iſt, wird das Begießen mit Butter und Jus oder Bratenſauce fortgeſetzt, bis ſie gelb - bräunlich geworden ſind.

42. Geſchwind gemachte Semmel-Paſtetchen.

Man hackt übergebliebenen Kalbsbraten, oder was man die - ſer Art hat, mit etwas fettem Fleiſch, auch kann etwas Schin - ken dazu genommen werden, ganz fein, gibt Muskat, Salz, ein Stück Butter, einige Eier, Peterſilie oder etwas gehackte172Fleiſchſpeiſen aller Art.Zwiebeln und ſaure Sahne hinzu und rührt dies über Feuer zu einer nicht zu ſteifen Farce. Damit werden friſche Vier - pfennigs-Semmeln oder Milchbrödchen gefüllt und wie im Vorhergehenden geſagt worden, gebacken.

I. Fleiſchſpeiſen aller Art.

1. Allgemeine Regeln bei der Zubereitung des Fleiſches.

Das Ochſen - oder Rindfleiſch zu jedem Gebrauch muß im Sommer wenigſtens 1 2 Tage, im Winter 3 4 Tage alt ſein, wenn es recht gut zubereitet werden ſoll; Kalbfleiſch ent - wickelt ſich ſchneller; nur zu Suppenklößen und Farcen nimmt man es gern friſch. Man muß das Fleiſch nur ſo viel wa - ſchen, als es die Reinlichkeit erfordert, nicht in Waſſer legen, weil daſſelbe dadurch zu viel Kraft verliert. Alles rohe Fleiſch, welches gekocht wird, ſetze man mit kaltem Waſſer zu Feuer; zu dem friſchen Fleiſch gebe man gleich das gehörige Salz, nehme den Schaum ſorgfältig ab, und laſſe es zugedeckt we - der zu langſam, noch zu ſtark kochen; wie lange, dies muß das Alter des Fleiſches, ſowie die Größe des Stückes beſtim - men; doch kann man ſich ungefähr nach folgender Angabe richten: Friſches Ochſen - oder Rindfleiſch 3 3 ½ Stunden, geräuchertes Rindfleiſch oder geräucherter Schinken 4 Stunden (Beides muß man Abends vorher in Waſſer legen), Pöckel - fleiſch, wenn es ein großes Stück iſt, auch etwa 4 Stunden, Kalbfleiſch 1 ½ 2 Stunden, Hammelfleiſch 3 Stunden, ein Huhn 3 4 Stunden, junge Hühner 1 Stunde, ein Schweins - oder Kalbskopf und Fleiſch von Wild ungefähr 2 ½ Stunden, ein wilder Schweinskopf oft 5 6 Stunden.

Bei den Braten wird man zwar genau die Zubereitungs - weiſe finden, indeß bemerke ich im Allgemeinen, daß ſich ſolche beſonders auszeichnen, wenn ſie in irdenen Bratpfannen ge - braten, recht häufig begoſſen und nicht länger gebraten wer - den, als zum Gahrwerden nöthig iſt. Zu weich gebratenem173Fleiſchſpeiſen aller Art.Fleiſch iſt aller Saft entzogen, iſt weniger ſchmackhaft und ſicher auch ſchwerer zu verdauen.

Ich habe bei den Fleiſchſpeiſen zwar das übliche Gewürz be - ſtimmt; doch laſſe man es im Gewöhnlichen ſo viel als mög - lich fehlen, beſonders ſei man ſparſam mit dem Würzen des Pfeffers, da der häufige Gebrauch deſſelben der Geſundheit nachtheilig ſein ſoll.

Man ſorge aber für eine reichliche und recht kräftige Sauce, die den Fleiſchſpeiſen die beſte Würze gibt. Zu allen Fleiſch - gerichten, beſonders aber zu Braten, müſſen die Schüſſeln ge - wärmt ſein.

So bald die Fleiſchſpeiſen von der Tafel kommen, bringe man ſie ſogleich in die Speiſekammer, oder in den Keller, da - mit ſich keine Schweißfliege daran ſetze und ſie verderbe. Sehr zweckmäßig und faſt unentbehrlich ſind die Fliegenſchränke, worin das Fleiſch luftig und vor Fliegen geſchützt bewahrt werden kann.

I. Ochſen - oder Rindfleiſch.

2. Roſt-Beef am Spieß gebraten.

Man nimmt ein ganzes Nierenſtück vom jungen Ochſen, das dadurch viel vortheilhafter iſt, indem man dann den darunter liegenden Mürbebraten (Ochſenhas) für denſelben Preis be - kommt. Iſt das Stück größer, als man es zum Braten ha - ben will, ſchneidet man ein Paar Rippen zur Suppe davon ab, läßt den Mürbebraten nach Belieben darunter, oder ſchnei - det ihn aus, um denſelben als Braten oder Beefſteaks zu ver - wenden. Dann läßt man das Stück im Winter 4 Tage alt werden, klopft es gehörig, reibt es mit Salz und Pfeffer ein, ſticht es an einen Spieß, brät es mit viel Butter, anfangs ſtärker, damit kein Saft herauslaufe, und dann langſam unter fleißigem Begießen etwa Stunden, wo es mürbe ſein wird.

3. Roſt-Beef im Ofen gebraten. (Vorzüglich zu empfehlen.)

Man nimmt daſſelbe Stück oder auch den ſogenannten Bin - nerſpalt, doch muß man ſolchen 8 9 Pfund ſchwer nehmen174Fleiſchſpeiſen aller Art.und ½ Pfund Nierenfett dazu bringen laſſen. Nachdem das - ſelbe geſchnitten, läßt man es in der Bratenpfanne auf dem Feuer ſo viel zergehn, daß etwas dünnes Fett zum Begießen da iſt, legt dann das Stück gut geklopft mit Salz, nach Be - lieben auch mit etwas Pfeffer eingerieben darauf, ſtellt es in einen heißen Ofen und begießt es recht oft mit dem Fett; Waſſer kommt nicht hinzu. So läßt man das Fleiſch etwa 3 Stunden braten, richtet es an, nimmt das Fett größten - theils von der Sauce, rührt etwas Kaltes dazu und macht ſolche mit einem Theelöffel Kartoffelmehl etwas ſämig.

Von der übergebliebenen Sauce kann eine ſehr angenehme Jus-Suppe, deren Bereitung man unter den Suppen findet, gemacht werden.

  • Anmerk. Das Fett macht den Braten äußerſt ſaftig und gewinnt auf dieſe Weiſe ſo ſehr an gutem Geſchmack, daß man es wie Butter zu Gemüſen verwenden kann.

4. Mürbebraten (Ochſenhas) am Spieß.

Man ſpickt ihn wie Haſen in zwei Reihen, beſtreut ihn mit etwas Salz und Nelkenpfeffer, ſticht ihn an einen Spieß, ſtreicht reichlich Butter darüber hin und brät ihn unter fleißigem Be - gießen Stunde. Iſt er beinahe weich, gibt man 1 2 Taſſen ſaure Sahne dazu. Auf dieſe Weiſe gebraten, ſteht er dem Haſenbraten nicht viel nach.

5. Mürbebraten im Ofen.

Wird, nachdem er eine Nacht in Eſſig gelegen hat, wie in der vorigen Nummer behandelt. Dann ſetzt man ihn in einer irdenen Bratenpfanne mit reichlich Butter in, oder auf den Ofen und läßt ihn zugedeckt Stunde langſam braten, während man ihn oft begießt. Beim Anrichten wird die Sauce mit etwas kaltem Waſſer zuſammen gerührt; ſie iſt gewöhnlich ohne Kartoffelmehl durch die Sahne ſämig genug.

6. Beef à la Mode.

Ein Stück von 8 10 Pfund aus der Kluft, oder von ei - nem jungen Ochſen das Schwanzſtück, wird gut geklopft, mit Salz, Pfeffer und Nelkenpfeffer eingerieben. Dann gibt man175Fleiſchſpeiſen aller Art.etwa ¼ Pfund gutes Nierenfett oder Butter in einen Topf, iſt ſolches gelb geworden, das Stück in Mehl umgewendet hinein, daſſelbe zuweilen gedreht, ohne in’s Fleiſch zu ſtechen und ſo lange gebraten, bis es von allen Seiten recht gelb iſt. Nun wird ſo viel kochendes Waſſer zugegoſſen, daß das Fleiſch reichlich zur Hälfte bedeckt iſt und ſolches ſchnell feſt zugedeckt, nicht zu raſch gekocht, nach 2 Stunden umgedreht, eine Ober - taſſe voll gewürfelter, ſaurer Gurken, oder friſche mit ein bis zwei Löffel voll Eſſig, nebſt 2 Lorberblättern dazugegeben, das Fleiſch wieder zugedeckt und ferner kochen gelaſſen, bis es weich iſt, welches gewöhnlich 3 Stunden erfordert. Dann richtet man das Fleiſch an, nimmt das Fett größtentheils von der Sauce, iſt ſie zu dick, rührt man etwas Waſſer dazu, im an - dern Fall ein wenig Kartoffelmehl, ſchüttet einige Löffel von dieſer ſämigen Sauce über das Fleiſch und gibt die übrige dazu. Nimmt man das Beef à la Mode als Voreſſen, kann man noch Trüffeln, Champignons und Caſtanien dazu geben. Im andern Fall dient es als Beilage zu verſchiedenen Gemü - ſen, am beſten ſind übrigens Kartoffeln dazu und dann bleibt das Fett auf der Sauce.

  • Anmerk. Hat man keine Gurken vorräthig, ſo kann man ſolche recht gut fehlen laſſen.

7. Sauerbraten.

Wird gemacht wie Beef à la Mode; nur legt man das Stück vorher etwa 8 Tage in Biereſſig, und gibt ſtatt der Gurken gleich einige fein geſchnittene Zwiebeln, 2 Möhren und zwei bis 3 Lorberblätter dazu. Einige ſaure Aepfel ſind gut daran.

8. Sauerbraten auf eine neue Weiſe wie Wild zubereitet.

Man nehme das Stück wie zu einem gewöhnlichen Sauer - braten, etwa 6 Pfund ſchwer, lege es ebenfalls 8 Tage in Biereſſig, ſetze es mit ½ Pfund gewürfelten Speck und einem geſtrichenen tiefen Teller voll geſchnittener Zwiebeln, dem - thigen Salz und nach Belieben mit einigen friſchen Wachhol - derbeeren zu Feuer. Nachdem der Braten von allen Seiten unter öfterem Begießen gelb, und wohl zur Hälfte gahr ge - worden, ſchütte man einen tiefen Teller voll dicke ſaure Sahne darüber und laſſe das Fleiſch Stunden auf einem nicht176Fleiſchſpeiſen aller Art.zu ſtarken Feuer ſchmoren; indem dies Stück, ohne darin zu ſtechen, oft umgewendet und fortwährend oft begoſſen werden muß, wobei der Braten mit den Speckwürfeln bedeckt wird. Iſt die Sauce zu viel verbraten, ſo rühre man beim Anrich - ten das ſich am Topf angeſetzte mit 2 Obertaſſen voll Sahne oder Milch gehörig zuſammen und richte den Braten an.

  • Anmerk. Wenn zugleich für gutes Fleiſch geſorgt iſt, ſo wird man dieſen Braten vorzüglich gut finden.

9. Round of Beef.

Zu einem Stück gutem Ochſenfleiſch, einem Rippenſtück von 26 30 Pfund, aus welchem die Knochen getrennt worden ſind, nimmt man 1 Pfund grobes Salz, ¼ Pfund braunen Sandzucker, 1 Loth Nelken, 2 Loth Nelkenpfeffer, 1 Taſſe braunen Syrup und 1 Eßlöffel voll pulveriſirten Salpeter. Dieſes Alles wird untereinander gerührt und das Fleiſch von allen Seiten damit eingerieben, dann recht feſt aufgerollt, mit einem Bindfaden dicht neben einander feſt umbunden, in eine hölzerne Molle gelegt, worin es 4 Wochen liegen bleibt, wäh - rend es täglich umgedreht und mit der Brühe, die herauszieht, begoſſen werden muß. Man ſetzt es mit kochendem Waſſer be - deckt und etwas von feiner Brühe zu Feuer, läßt es 4 Stun - den, feſt zugedeckt, fortwährend langſam kochen, und ½ Stunde in der Brühe nachweichen. Zu dieſem kräftigen, ſehr zu em - pfehlenden Fleiſche gibt man in Bremen Sauerkraut, dicke Erbſen mit braunen Zwiebeln, braunen Kohl und gebratene Kartoffeln.

  • Anmerk. Es läßt ſich dieſes Fleiſch lange aufbewahren, ſchmeckt auch kalt vorzüglich gut und ſelbſt aus den Ueberreſten laſſen ſich wieder angenehme Speiſen bereiten, z. B. Round of Beef Omelette, Round of Beef Auflauf mit Kartoffeln u. ſ. w.

10. Ochſenfleiſch in Bier gedämpft.

Ein Stück Fleiſch aus der Kluft von etwa 8 Pfund, wel - ches nach der Jahreszeit 2 4 Tage alt ſein muß, wird ge - klopft, mit etwas Salz beſtreut, in einen Topf auf einige Scheiben Speck, 2 Zwiebeln, 1 Möhre, Lorberblätter, Dragon und grobes Gewürz gelegt, halb Bier, welches nicht bitter ſein darf, halb Waſſer darauf gegoſſen, ſo viel, daß das Stück177Fleiſchſpeiſen aller Art.gut bis zur Hälfte damit bedeckt wird, eine Obertaſſe voll Eſſig, einen Löffel voll Birnmus oder Syrup dazu gegeben und feſt zugedeckt 3 Stunden geſchmort. Beim Anrichten wird das Fett abgenommen, etwas Kartoffelmehl an die Sauce ge - geben, ſolche durch ein Sieb gerührt und das Fleiſch damit angerichtet.

11. Gedämpftes Ochſenfleiſch.

Man belegt einen Topf mit Speckſcheiben, zwei Zwiebeln, 2 Möhren, 1 2 Peterſilienwurzeln in Scheiben geſchnitten, 1 Bündchen grüner Kräuter, als Dragon, Majoran, Baſili - kum u. ſ. w., groben Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer, legt ein Stück Fleiſch aus der Kluft von 8 10 Pfund, welches gehörig alt ſein muß, geklopft und mit etwas Salz beſtreut iſt, hinein, gibt 2 Obertaſſen voll Eſſig, eben ſo viel Waſſer hinzu, deckt den Topf feſt zu, klebt den Rand mit grobem Mehl, das man mit Waſſer zu ſteifem Brei gerührt hat, zu, und läßt es in einem ſehr heißen Backofen, oder ſonſt über gelindem Feuer 3 Stunden ſchmoren. Will man ein Mal nach - ſehen, ob es gahr iſt, und ſollte man es noch nicht weich fin - den, ſo muß man den Topf wieder zuſchmieren, welches ja auch leicht geſchehen kann. Hernach wird es angerichtet; wenn die Sauce zu dick iſt, etwas Waſſer, im entgegengeſetzten Falle ein wenig Kartoffelmehl dazugegeben, durch ein Sieb gerührt, nach Belieben dieſelbe mit einigen gehackten Sardellen und Zi - tronenſcheiben gewürzt, etwas von der Sauce über das Fleiſch gegeben und die übrige dabei herumgereicht.

12. Beef blanc.

Ein nicht ſehr fettes Rippenſtück wird geklopft, mit Waſſer eben bedeckt und ausgeſchäumt, dazu gegeben: 2 Peterſilien - wurzeln, eine Hand voll Scorzonern, 1 Möhre, 3 Lorber - blätter, 2 Zwiebeln, grobes Gewürz, und ein gutes Stück Butter und damit gahr geſchmort, welches 3 Stunden erfordert. Eine Stunde vorher gibt man ziemlich viel Cham - pignons und etwas Weißbrod hinzu. Die Brühe läßt man ſo viel einkochen, als man Sauce zu haben wünſcht, und richtet ſie mit einigen Zitronenſcheiben über das Fleiſch an.

12178Fleiſchſpeiſen aller Art.

13. Beefſteaks.

Der Mürbebraten iſt hierzu am beſten. Er wird mit einem runden Klopfholz langſam geklopft, in zwei Finger dicke Schei - ben geſchnitten, dieſe werden mit Pfeffer und Salz beſtreut, und gleich darauf in kochende Butter gelegt, bei raſchem Feuer offen gebraten. Man läßt die Stücke ruhig liegen, bis ſich oben etwas Blut zeigt, dann werden ſie, ohne darin zu ſte - chen, mit einem Meſſer umgelegt und wieder gebraten, bis man auch auf dieſer Seite das Blut bemerkt. Darauf legt man ſie ſchnell in eine heiße Schüſſel, rührt etwas kaltes Waſſer zu der Sauce und gießt dieſelbe über das Fleiſch. Nur muß man nicht viel Waſſer nehmen, damit die Sauce gebun - den werde.

Der Mürbebraten muß wenigſtens im Winter 3 4 Tage alt ſein, im Sommer kann man ihn nach 2 Tagen gebrauchen.

Zu jedem Pfunde Fleiſch kann man zu gebratenen Beef - ſteaks ein knappes, zu geſchmorten Beefſteaks 1 volles Loth Salz und 1 / 10 Loth Pfeffer rechnen.

14. Beefſteaks auf andere Art.

Hierzu nimmt man, jedoch von einem jungen Ochſen, ein Stück aus der Kluft (Binnerbollen), läßt es im Winter we - nigſtens 4 5, im Sommer an einem kühlen Ort ein Paar Tage alt werden, klopft es langſam, aber lange, ſchneidet es in zwei Finger dicke Scheiben, klopft dieſe ebenfalls, jedoch mit einem runden Klopfholze, nicht mit einem Meſſer, drückt ſie wieder zuſammen, daß ſie nicht dünner werden, als ange - geben iſt, und ſtreut auf beide Seiten Pfeffer und Salz, auch nach Belieben fein gehackte Zwiebeln. Darauf legt man die Steaks in eine Pfanne, Stücke Butter dazwiſchen, ſetzt ſie auf raſches Feuer und brät ſie übrigens ganz wie in der vorigen Angabe.

Auf dieſe Weiſe zubereitet, habe ich das Beefſteak viel beſ - ſer gefunden, als wenn man, wie es häufig geſchieht, die ro - hen Scheiben in die glühend heiße Pfanne legt.

15. Geſchmorte Beefſteaks.

Ein Stück wie das Vorige wird geklopft, in 2 Finger dicke Scheiben geſchnitten, mit Pfeffer und wenig Salz beſtreut, in179Fleiſchſpeiſen aller Art.Mehl gewälzt und in viel kochender Butter oder Bratfett eine Stunde feſt zugedeckt, langſam geſchmort. Nun ſo viel ko - chendes Waſſer zugeſchüttet, daß es mit dem Fleiſch gleich iſt, wieder feſt zugedeckt und noch eine Stunde gekocht. Dann ein Eßlöffel voll Eſſig daran gegeben und das Fleiſch in der Sauce zu gekochten Kartoffeln angerichtet.

16. Beefſteaks in einem zugeklebten Topfe.

Die Beefſteaks werden, wie geſagt worden, geklopft, mit Pfeffer und Salz beſtreut. Dann läßt man in einem nicht zu weiten irdenen Topf ein Stück Butter gelblich werden, legt einige Steaks hinein, darauf eine Lage große Zwiebelſcheiben, dann wieder Steaks und ſo wechſelt man damit ab, bis die Zwiebeln den Beſchluß machen. Nun wird ſo viel kochendes Waſſer darauf gegoſſen, daß es mit dem Fleiſch gleich ſteht, der Deckel mit Roggenmehl, das mit Waſſer dick angerührt iſt, zugeklebt und auf einem ganz gelinden Kohlenfeuer 3 Stunde gekocht.

Zu der Sauce, die von den Zwiebeln ganz ſämig wird, werden Kartoffeln gegeſſen.

17. Escalopps als Beilage.

Man nimmt hierzu das Fleiſch wie zu Beefſteaks und hackt es recht fein. Zu Pfund Fleiſch nimmt man 9 Loth recht fein gehacktes Nierenfett, vermiſcht Beides mit 1 ½ Loth Salz, etwas Pfeffer, theilt es in gleiche Theile, formt ſie mit einem Meſſer wie Beefſteaks rund oder länglich platt, ſtreut fein ge - hackte Zwiebeln darüber, drückt ſie mit dem Meſſer an und brät das Fleiſch in gelber Butter etwa 10 15 Minuten auf beiden Seiten nicht zu raſch.

18. Escalopps mit Senf-Sauce.

Werden eben ſo bereitet. Wenn ſie angerichtet ſind, wird 1 Löffel Senf, 1 Löffel ſaure Sahne und etwas kaltes Waſſer zur Sauce gerührt und darüber gegeben. Beſſer iſt es, wenn man den Abfall vom Fleiſch gehörig auskocht und die kräftige Brühe ſtatt Waſſer zur Sauce benutzt.

12*180Fleiſchſpeiſen aller Art.

19. Klopps mit Sardellen-Sauce.

Zwei Pfund fein gehacktes Fleiſch wie zu Escalopps, wird mit 4 Eiern, für 6 Pfennig geſtoßenem Zwieback oder gerie - benem Weißbrod, Salz, Zitronenſchale, Muskatnuß und einer Taſſe geſchmolzener Butter, und 1 Glas Wein oder Waſſer ge - hörig unter einander gemiſcht, und wie Escalopps geformt und gebraten. Dann die Brühe von dem gekochten Fleiſchabfall, etwas geriebenes Weißbrod, einige gehackte Sardellen, Zitro - nenſchale, Muskatblüthe zu den Klopps gegeben, dieſelben noch einige Minuten darin geſchmort und etwas Sahne zu der Sauce gerührt.

20. Klopps zu Kartoffeln.

Zu 2 Pfund ſehr fein gehacktem Fleiſch nimmt man ein Viertel Pfund fein gehacktes Nierenfett, 1 Häring und eine Zwiebel, Beides fein gehackt, für 1 Sgr. geriebenes Weißbrod, 6 Eier, 4 Loth Butter, Salz, etwas Pfeffer und Muskatnuß, und miſcht Alles gut untereinander. Dann macht man kleine Klöße davon, ſetzt ſie in eine Caſſerole, legt einige Stückchen Butter dazwiſchen, gibt 4 Taſſen Bouillon (die man vorher von dem Fleiſchabfall gekocht hat), dazu, einige Zitronenſchei - ben, und kocht die Klopps zugedeckt gerade ¼ Stunde, wäh - rend man ſie ein Mal umdreht. Zuletzt gibt man etwas ge - ſtoßenen Zwieback an die Sauce und richtet ſie damit an.

21. Ragout von Rindfleiſch. (Pothaſt.)

Hierzu eignet ſich beſonders die Beibruſt. Dieſelbe wird in viereckige Stücke geſchnitten und mit etwas Salz ausgeſchäumt. Dann thut man recht viel gewürfelte Zwiebeln, ganzen Pfeffer und Nelken, nebſt einem Stück Weißbrod, oder geſchwitztem Mehl hinzu und läßt es gahr kochen. Eine Stunde vor dem Anrichten gibt man einige Zitronenſcheiben oder etwas Eſſig an die Sauce. Beſonders angenehm ſind darin einige Fleiſch - klößchen, die beim Anrichten in’s Ragout gelegt werden. Die Sauce darf weder zu dünn, noch zu dicklich ſein.

22. Ochſenzunge als Voreſſen.

Die Zunge wird mit Waſſer und wenig Salz zu Feuer181Fleiſchſpeiſen aller Art.geſetzt, ausgeſchäumt und weich gekocht, dann die Haut abge - zogen, geſpalten und in der Sauce No. 36 oder 37 ein we - nig geſtovt.

23. Zunge als Beilage.

Nachdem die Zunge in Salzwaſſer weich gekocht, abgezogen und geſpalten, ſteckt man einige Nelken hinein, beſtreut ſie mit Muskatnuß, ſtreut geſtoßenen Zwieback darüber und brät ſie in ſteigender Butter gelb.

24. Zunge auf andere Art.

Einige Charlotten werden mit Dragon und Salbei fein ge - hackt, mit Salz, Nelken und Muskatnuß unter einander ge - miſcht, die weich gekochte und geſpaltene Zunge damit einge - rieben, mit Zwieback beſtreut und in ſteigender Butter gelb gebraten.

25. Zunge mit einer Sardellen-Sauce.

Wird nach No. 23 oder 24 gebraten und eine Sardellen - Sauce darüber gegeben.

26. Zungen-Fricaſſee.

Die Zunge wird in Salzwaſſer weich gekocht, abgezogen und in zwei Finger breite Scheiben geſchnitten. Dann läßt man Butter gelb werden, rührt darin eine halbe fein geſchnittene Zwiebel und 1 Löffel Mehl gelb, gibt Zungenbrühe (die man ziemlich kräftig hat einkochen laſſen) dazu, einige Zitronen - ſcheiben, Muskatblüthe und wenn dies kocht, die Zunge hinein. Recht angenehm ſchmecken auch Champignons darin gekocht. Wenn die Zunge ¼ Stunde geſtovt hat, wird ſie angerichtet, die Sauce mit 2 Eidottern abgerührt, die Schüſſel mit Zwie - back-Klößchen nach No. 8, die man in Waſſer und etwas Salz eben hat aufkochen laſſen, garnirt, und die recht ſämige Sauce darüber gegeben.

  • Anmerk. Weil man die Zungenbrühe kräftig einkochen laſſen muß, ſo darf man beim Aufſetzen der Zunge ja nicht zu viel Salz dazu geben.
182Fleiſchſpeiſen aller Art.

27. Ochſenfleiſch-Cotelettes.

Vier Theile ſchieres Fleiſch ohne Sehnen, 1 Theil Nieren - fett mit Salz, zuſammen ganz fein gehackt, runde und platte Scheiben davon geformt, in einem Ei, worin Nelken und Mus - katnuß gerührt, umgedreht, mit geſtoßenem Zwieback beſtreut und in ſteigender Butter einige Minuten wie Beefſteaks ge - braten.

28. Charles X.

Ein ſaftiges Stück Rindfleiſch ohne Fett wird gehäutet, reich - lich mit Speck durchzogen, mit halb Waſſer, halb Eſſig, vie - lem Gewürz, beſonders Zwiebeln und Knoblauch, nebſt Butter zu Feuer geſetzt, halb kochend, halb bratend gahr gemacht; doch darf nicht hineingeſtochen werden. Man läßt dieſes Fleiſch eine Nacht ſtehen, hackt viel Charlotten, mengt ſie mit Pfeffer, Salz und geriebenem Weißbrod unter einander, ſchneidet das Fleiſch in Scheiben, beſtreicht ſie mit Ei, drückt ſie in das Gemengſel und brät ſie in einer Pfanne wie Cotelettes.

29. Gebratene Fricadelle.

Wird überaus fein und wohlſchmeckend, wenn man dazu 1 Theil Rind -, 1 Theil Kalb - und 1 Theil durchwachſenes Schweinefleiſch fein unter einander hackt und dann zu 1 ½ Pfund Fleiſch 6 Loth Butter nimmt. Dieſe Miſchung kann man jedoch nicht immer haben und man zerhackt dann 1 ½ Pfund gutes Bollenfleiſch mit 8 Loth Nierenfett oder friſchem Speck ganz fein, gibt dazu 4 ganze Eier, 1 ½ Loth Salz, Muskat - blüthe, 5 Loth geſtoßenen Zwieback oder geriebenes Weißbrod und 1 Taſſe kaltes Waſſer. Dies unter einander gemiſcht, zum runden Ball geformt, mit der naſſen Hand recht glatt ge - macht, mit Zwieback beſtreut, in ſteigende Butter gelegt, gelb gebraten, 2 Taſſen Waſſer dazu gegeben und unter fleißigem Begießen im Ofen ferner 1 Stunde gebraten. Die Fricadelle muß dunkelgelb, nicht braun ſein. Hat der Ofen von unten nicht die gehörige Hitze, kann man ſie erſt ½ Stunde auf dem Feuer zugedeckt braten laſſen und dann in den Ofen ſtellen, damit ſie oben Farbe bekommt. Man kann auch gleich einige fein geſtoßene Wachholderbeeren in die Butter geben, ehe die Fricadelle hineingelegt wird.

183Fleiſchſpeiſen aller Art.

30. Fricadelle auf andere Art.

Ein und ein halbes Pfund fein gehacktes Fleiſch mit etwas Fett, 1 ½ Loth Salz, 3 Nägelchen, ½ geriebene Muskatnuß, 3 Eier, das Weiße eben ſchäumig geſchlagen, für 1 Sgr. ge - ſtoßenen Zwieback, reichlich ½ Obertaſſe kaltes Waſſer und eine kleine halbe Obertaſſe geſchmolzener Butter. Dies Alles gehörig durchgeknetet, rund geformt und mit einem geſtoßenen Zwieback beſtreut, in einem irdenen Geſchirr mit Butter, zu - gedeckt, 1 Stunde gebraten, während man die Fricadelle mit einem Schaumlöffel ein Mal umwendet.

31. Noch eine zu empfehlende Fricadelle.

Ein und ein halbes Pfund ſehr fein gehacktes, mageres Fleiſch ohne Haut und Sehnen (nach dem Hacken gewogen), ¼ Pfund fein gehacktes Nierenfett, für 6 Pfennige dünn ab - geſchältes, in kaltem Waſſer eingeweichtes und ausgedrücktes Weißbrod, welches jedoch nicht friſch ſein darf, 3 Eier, das Weiße etwas ſchäumig geſchlagen, 1 ½ Loth Salz und nach Belieben ½ Muskatnuß. Dies Alles gut unter einander ge - miſcht und rund und glatt geformt. Alsdann läßt man reich - lich einen Stich Butter in einem paſſenden, irdenen Töpfchen mit 12 15 Stück friſchen zerſchnittenen Wachholderbeeren ko - chen, legt die Fricadelle hinein, deckt ſie feſt zu, ſetzt nach einer kleinen Weile das Töpfchen zurück auf ein ganz mäßiges Feuer und dreht und hebt die Fricadelle oft mit einem Schaumlöffel, um ſie auf dem Boden vor Anbrennen zu ſichern. Iſt ſie un - ten dunkelgelb, ſo wird ſie ein Mal umgelegt und im Ganzen etwa 1 ¼ Stunde aufmerkſam gebraten.

32. Kleine, ſchnell gemachte Fricadellen.

Es werden von obiger Maſſe 9 Bällchen geformt, mit et - was Zwieback beſtreut, in heiß gemachte Butter gelegt, zuge - deckt, etwa ¼ Stunde gebraten, während ſie ein Mal umge - wendet werden. Auch hierzu können Wachholderbeeren in die Butter gegeben werden.

33. Geſtovte Fricadelle.

Wird zubereitet wie No. 31. Wenn ſie in der Butter et -184Fleiſchſpeiſen aller Art.was gelb geworden iſt, gießt man ſo viel kochendes Waſſer hinzu, daß ſie eben damit bedeckt iſt, zugleich gibt man einige Zitronenſcheiben, 1 Peterſilienwurzel, ein wenig Salz, 2 Stücke Muskatblüthe zur Sauce und läßt ſie 1 Stunde kochen. Die Sauce rührt man mit 1 2 Eidotter ab.

Es werden Kartoffeln dabei gegeben.

34. Geſchmorte Fleiſch-Rouladen.

Man klopft ein Stück Fleiſch aus der Kluft, welches meh - rere Tage alt ſein muß, gehörig durch, ſchneidet es in große Scheiben, die man ebenfalls noch etwas mit einem Klopfholz, nicht mit dem Meſſer, klopft, beſtreut dieſelben mit geſtoßenem Zwieback, Salz, Muskatblüthe oder Nelken, legt dünne Speck - ſcheiben darüber hin, wickelt ſie auf und umbindet ſie mit ei - nem Faden, ſo, daß nichts herausfallen kann. Darauf läßt man Butter gelb werden, rollt ſie durch dieſelbe, und gießt ſo viel Fleiſchbrühe nach, daß ſie eben bedeckt ſind. So läßt man ſie feſt zugedeckt gahr ſchmoren, gibt dann einige gehackte Sardellen, Zitronenſcheiben und etwas geſtoßenen Zwieback hinzu, rührt die Sauce mit 1 2 Eidotter ab, macht die - den von den Rouladen und richtet ſie mit derſelben an.

35. Gekochtes Fleiſch mit einer Kruſte.

Von der Nachbruſt eines Ochſen wird eine gute Suppe ge - kocht. Iſt das Fleiſch beinahe weich, legt man es in eine Bratpfanne, gibt einige Löffel Suppenfett, 2 Zwiebeln, 3 Lor - berblätter darunter, beſtreut das Fleiſch mit Salz, Muskatnuß und geſtoßenem Zwieback, und läßt es unter einem Torten - deckel, worauf viel Feuer gelegt wird, oder im heißen Ofen gelbbraun werden. Es wird eine kräftige Sauce, zu welcher man Sardellen, Capern, oder Champignons nehmen kann, dazu gegeben.

36. Auf andere Art.

Ein Stück übergebliebenes Rindfleiſch oder Kalbsbraten, wel - ches man wieder ſchön und anſehnlich zu Tiſche bringen möchte, überſtreicht man ½ Zoll dick mit folgender Maſſe. Man rührt 1 Löffel Mehl mit etwas friſcher Milch, 1 Stich Butter, et -185Fleiſchſpeiſen aller Art.was eingekochten Kräutern über Feuer zu einem dicken Brei, dann nimmt man den Topf ab, rührt dazu 2 Eidotter, etwas Salz, Muskatnuß, oder 1 Obertaſſe voll geriebenen Meerrettig. Iſt das Stück Fleiſch damit beſtrichen, ſo beſtreut man es mit geſtoßenem Zwieback, legt es in eine ausgeſchmierte Bratpfanne, in die man ein wenig Bouillonfett gießt, damit das Fleiſch ſich nicht anſetze, und läßt es im heißen Ofen gelb braten.

37. Grilladen von Suppenfleiſch.

Das übergebliebene Fleiſch wird in Scheiben geſchnitten, eine Nacht in Eſſig gelegt, in Eiern, Salz und Muskat umgedreht, mit geſtoßenem Zwieback beſtreut und in Butter leicht gebraten.

38. Eine Schüſſel von kaltem Suppenfleiſch.

Das Fleiſch wird in dünne Scheibchen geſchnitten, mit einer Sauce von ſaurer Sahne, Eſſig, fein geſchnittenen Zwiebeln, Dragon, wenn man ihn gerade hat, Salz und etwas Pfeffer angemacht und ¼ Stunde hingeſtellt. Oder mit Salatöl, Eſ - ſig, gehackten Zwiebeln, Senf, Pfeffer und Salz übergoſſen.

Als Beilage zum Salat.

39. Fricadellen von gebratenem oder gekochtem Fleiſch.

Man nimmt hierzu Ueberreſte von Fleiſch, am beſten von Gebratenem, hackt ſie mit einer Zwiebel oder mit Peterſilie recht fein, rührt dazu einige Eier, Butter, Salz, etwas Nelken oder Muskat, etwas geriebenes Weißbrod, Bratenjus oder ſaure Sahne. Dann macht man 1 Ei dicke Klöße davon, beſtreut ſie mit Zwieback und brät ſie in Butter gelb. Hat man ge - kochten Schinken, kann man etwas dazu nehmen und dann die Butter weglaſſen.

40. Hachée ſtatt Fleiſchwurſt.

Gekochtes Rindfleiſch, fettes und mageres untereinander, wird gehackt, mit etwas geriebenem Weißbrod, Nelkenpfeffer, Mus - kat und Salz, nebſt etwas ſaurer Sahne, oder in Ermange - lung mit Bouillon durchgerührt. Dann wird Butter in einem Topfe gelb gemacht, das Angegebene darin durchgebraten, an - gerichtet und Aepfelmus dabei gegeben.

186Fleiſchſpeiſen aller Art.

41. Fleiſch mit Aepfel.

Man läßt Butter in einem Topf zergehen, ſchält und ſchnei - det Aepfel in 4 Theile, macht das Kernhaus heraus und läßt ſie in der Butter halb gahr ſchmoren, gibt Korinthen, 1 Glas Wein, Bouillon oder Waſſer, doch nicht zu viel, hinzu, das in dünne Scheiben geſchnittene Fleiſch (Kalbsbraten oder auch gekochtes Rindfleiſch), etwas Salz und läßt dies zuſammen ſtoven, während man den Topf zuweilen ſchwenkt. Die Brühe muß kurz und ſämig ſein.

42. Ragout von gekochtem Rindfleiſch.

Man ſchneidet das Fleiſch in paſſende Stücke, das Fett in kleine Würfel, oder man macht ſtatt letzterem Bratenfett oder Butter gelb, rührt 1 2 geſchnittene Zwiebeln darin gelbbraun, ſo wie 1 Löffel Mehl, gießt Bouillon oder Waſſer und Bra - tenbrühe hinzu, gibt etwas Pfeffer und Nelken, oder Nelken - pfeffer, 2 Lorberblätter und etwas Eſſig zur Sauce, läßt ſie durchkochen und das Fleiſch darin ein wenig ſchmoren. Die Sauce muß recht ſämig ſein. Man kann auch ½ Eßlöffel voll Syrup oder Birnmus dazu geben.

43. Saure Rollen zu braten.

Sie werden in Finger dicke Scheiben geſchnitten. Dann wird Butter oder Bratfett in der Pfanne heiß gemacht, und die Rollen nebſt einigen Aepfelſcheiben darin gebraten, jedoch müſſen erſtere leicht gebraten werden, damit ſie weich bleiben.

44. Auf andere Art.

Man legt ſie, wie oben angegeben, in die Pfanne, gibt auf jede Scheibe 1 Löffel voll guten Pfannkuchenteig, backt ſie auf beiden Seiten gelb und gibt gebratene Aepfelſcheiben dazu.

45. Gahr zu braten.

Das in Eſſig gelegene Gahr (Schnauze, Füße, Wamme u. ſ. w), wird in Mehl umgedreht und mit Aepfelſcheiben in Fett gelb gebraten.

187Fleiſchſpeiſen aller Art.

46. Rindfleiſch-Wurſt zu braten.

Man läßt ſie mit etwas Butter zugedeckt durch und durch heiß werden, nicht ſtark braten und gibt ſie zu Aepfelmus oder Kartoffeln mit Aepfel. Iſt die Wurſt indeß durch zu langes Aufbewahren trocken geworden, laſſe man ſie in kaltem Waſſer weichen, ſpalte und ſchneide ſie in Finger lange Stücke und laſſe dieſe, auf ſaure Aepfel gelegt, mit etwas Waſſer und einem Stückchen Butter kochen, bis letztere weich ſind und richte beides zuſammen an.

47. Pöckelfleiſch zu kochen.

Je nachdem es ſtark und lange gepöckelt iſt, legt man es eine Nacht oder einige Stunden in Waſſer, ſetzt es mit kal - tem Waſſer bedeckt, zu Feuer und läßt es 3 4 Stunden langſam kochen. Zum Nachgießen muß man kochendes Waſ - ſer nehmen.

48. Rauchfleiſch.

Wird eine Nacht in Waſſer gelegt, am andern Tage abge - waſchen, mit kaltem Waſſer bedeckt zu Feuer gebracht, und langſam 3 4 Stunden gekocht. Wenn es gahr iſt, kann man daſſelbe feſt zugedeckt noch ½ Stunde in der Brühe ſtehen laſſen, wodurch es milder wird und ſaftiger bleibt.

49. Geräucherte Zunge.

Man kocht ſie wie Rauchfleiſch, jedoch recht weich, legt die - ſelbe, wenn ſie gahr iſt, zwiſchen zwei Brettchen, beſchwert ſie mit einem Stein und zieht, wenn ſie kalt geworden, die Haut ab. Sie bekommt durch das Preſſen eine ſchönere Form. Wenn man ſie gebraucht, wird ſie in dünne Scheiben geſchnit - ten, kranzförmig auf eine Schüſſel gelegt und mit Peterſilie garnirt.

II. Kalbfleiſch.

50. Gefüllter Kalbsbraten am Spieß.

Man ſchneidet vom Hinterviertel, wenn es 16 17 Pfund ſchwer iſt, die Rippen ganz weg, klopft es gehörig, wäſcht188Fleiſchſpeiſen aller Art.und trocknet es mit einem Tuch ab, löſ’t den Beinknochen her - aus und füllt die Farce No. 9 hinein. Dann näht man die Oeffnung zu, ſticht den Braten an einen Spieß und gibt reich - lich Butter dazu; man rechnet auf einen ſolchen Braten etwa ¾ Pfund, und brät ihn langſam unter fleißigem Begießen und Drehen ungefähr 2 Stunden.

51. Kalbsbraten im Topf und im Ofen gebraten.

Bei einem ſchweren Braten ſchneidet man, wie ſchon geſagt, die Rippen weg, das Bein im Gelenk ab, doch ſo, daß von unten das Beinfleiſch am Braten hängen bleibt, welches man über den Knochen biegt und daſſelbe mit einem hölzernen Pfriem feſt ſticht, klopft, wäſcht und trocknet ihn ab. Dann legt man in eine Bratpfanne, in der viel Butter zum Kochen gebracht worden iſt, einige Speckſcheiben, den mit Salz eingeriebenen Braten darauf, deckt ihn mit dem Bratendeckel zu, legt Glut darüber hin und brät ihn ſo unter öfterem Begießen 2 Stun - den, während man von Zeit zu Zeit Glut nachgibt. Von unten aber muß die Hitze mäßiger ſein, als von oben, und im Fall die obere Seite zu viel Farbe bekommen ſollte, legt man ein mit Butter beſtrichenes Papier darüber hin. Iſt er angerichtet, nimmt man etwas Fett von der Sauce, rührt ein wenig kaltes Waſſer dazu, und ſollte ſie nicht ſämig genug ſein, einen Theelöffel Kartoffelmehl, wodurch die Sauce klar bleibt.

Will man den Braten im Ofen machen, verfährt man da - mit eben ſo, nur muß er dann nicht zugedeckt und häufig be - goſſen werden. Am wohlſchmeckendſten wird er, wenn man zum Braten blos Butter nimmt, welche ja auch gut wieder gebraucht werden kann; dann muß man aber bei dem Ofen - braten zuweilen ein Stück rohe Butter nachgeben, damit die Sauce nicht zu braun werde. Will man aber nicht ſo viel Butter daran wenden, gibt man zuweilen einen kleinen Guß kochendes Waſſer hinzu.

Auch etwas ſüße Sahne gibt der Sauce einen ſehr ange - nehmen Geſchmack und eine ſchöne Farbe. Man gibt dieſe zu dem Braten, wenn derſelbe noch ¼ Stunde Bratens bedarf.

52. Kalbsbraten in Buttermilch.

Der Braten wird 6 8 Tage in Buttermilch gelegt, doch189Fleiſchſpeiſen aller Art.muß er ganz damit bedeckt ſein, wodurch er ſich friſch erhält. Nur darf er nicht eher herausgenommen werden, bis man ihn zu Feuer bringt. Er wird dann ſchnell abgeſpült, getrocknet, mit Salz eingerieben und auf Speckſcheiben in die Bratpfanne gelegt. Dann gibt man hinzu: Butter, Abfall von rohem Schinken und Kalbfleiſch, einige Zwiebeln, Peterſtlienwurzeln, Möhren und Lorberblätter, Baſilikum und Majoran und läßt ihn unter öfterm Begießen 1 Stunde braten. Dann beſtreut man ihn mit einem Löffel Mehl und brät ihn vollends gahr, während man ½ Maß Sahne nach und nach hinzu gießt. Beim Anrichten wird die Sauce durch ein Sieb gerührt.

  • Anmerk. Dieſe Zubereitung iſt beſonders auf dem Lande zu em - pfehlen, wo man nicht immer gutes Fleiſch haben, oder bei einem ſelbſt gemäſteten Kalbe das Fleiſch in der Hitze nicht vor einem Nebengeſchmack ſchützen kann. Auch kann man ſtatt Buttermilch dicke ſaure Milch anwenden, obſchon jene bei weitem den Vorzug hat. Es iſt beſſer, wenn man die Milch ein Mal wechſelt.

53. Nieren-Hachée beim Kalbsbraten herum zu reichen.

Die gebratene Niere mit ihrem Fett wird fein gehackt, dann läßt man ein kleines Stück Butter mit einer gehackten Zwie - bel gelb werden, die Niere, Salz, Muskatnuß, einen Löffel ſaure Sahne, halb ſo viel Senf darin gekocht, und dieſes mit geröſteten Brodſchnitten zum Braten herumgegeben.

54. Krokets.

Es wird die Niere eines Kalbsbratens mit 1 2 gebratener Midder (Kalbsmilch) oder einem Stückchen Kalbsbraten fein gehackt, geriebene Zitronenſchale und Muskatnuß dazu gege - ben. Dann läßt man ein Stückchen Butter hellbraun werden, gibt hinein: etwas fein gehackte Zwiebeln, nachdem ein wenig Mehl, und wenn dies bei ſtetem Rühren gebräunt iſt, den Gelee vom Kalbsbraten und den Saft einer Zitrone und läßt dies Alles zu einer dicken Ragout-Sauce eben durchkochen. Etwas abgekühlt rührt man einige Eier mit dem gehackten Fleiſch darunter, ſticht mit einem Löffel kleine, längliche Klöße davon ab, wälzt ſie in geſtoßenem Zwieback mit etwas Salz und Pfeffer vermiſcht, und brät ſie in Butter hellbraun. Dieſe Speiſe kann mit gehackter, in Butter durchgebratener Peter -190Fleiſchſpeiſen aller Art.ſilie garnirt und als Beilage zu verſchiedenen feinen Gemü - ſen, als: junge Wurzeln, Erbſen, Blumenkohl, Kohlrabi und dergl., auch mit einer beliebigen, dicklichen Kraftſauce als Vor - eſſen gegeben werden.

55. Krokets von Midder. Ein Gericht nach der Suppe.

Kalbsmidder werden blangirt (ſiehe Vorbereitungsregeln) und fein geſchnitten, Charlotten und Sardellen fein gehackt und erſtere in Butter gedämpft, dann werden die Midder, Sar - dellen, etwas Wein, Salz und Muskatblüthe oder Nuß, et - was geriebenes Weißbrod, nach Verhältniß der Portion 2 bis 4 Eier und noch einige Eßlöffel Jus, oder Gelee, oder Milch hinzugegeben und Alles ſteif gekocht, während es gut gerührt werden muß. Statt Sardellen und Charlotten können auch Krebsſchwänze und Krebsbutter genommen werden, ſo wie man bei erſterem auch Capern hinzuſetzen kann. Dieſe Maſſe bleibt über Nacht ſtehen und wird andern Morgens zu länglichen Fricadellchen geformt, die mit Zwieback beſtreut und in Butter gebacken werden. Sie werden mit einem Rand von gehackter Peterſilie garnirt.

56. Gedämpfte Kalbsrippen.

Es gehört hierzu ſehr gutes Fleiſch. Man ſchneidet die Rippen glatt ab, klopft ſie gehörig, aber nicht auseinander, damit ſie ½ Zoll dick bleiben und hackt die Knochen zur Hälfte ab. Dann legt man ſie in eine dick mit Butter beſtrichene Schüſſel, beſtreut ſie mit Salz, Muskat und gibt noch Butter, Zitronenſcheiben, etwas geſtoßenen Zwieback und etwa zu 3 Pfund Fleiſch, nicht ganz ¼ Maß halb Waſſer und halb Wein hinzu. Dann wird die Schüſſel feſt zugedeckt, ein feuchtes Tuch dar - über hingelegt und auf Kohlen ¼ Stunde geſchmort.

57. Kalbsbruſt zu füllen.

Man löſ’t den Knochen aus, wäſcht und trocknet das Fleiſch, gibt die Fülle No. 9 in die Oeffnung, näht ſie zu, reibt die Bruſt mit Salz ein und ſetzt ſie mit ziemlich viel Butter in den nicht gar zu heißen Ofen. Unter fleißigem Begießen läßt man ſie bei mäßiger Hitze Stunden braten. Beim An - richten vergeſſe man nicht, die Fäden heraus zu ziehen.

191Fleiſchſpeiſen aller Art.

58. Geſtovte Kalbsbruſt als Voreſſen.

Die Kalbsbruſt wird gut geklopft, gewaſchen, getrocknet und in Butter gelb geſchwitzt; dann gibt man ſo viel kochendes Waſſer dazu, daß das Fleiſch nicht ganz bedeckt iſt, nebſt Salz, Peterſilienwurzeln und einer Hand voll gereinigter Champig - nons oder Scorzonern, läßt dies etwa Stunden langſam kochen und fügt beim Anrichten noch etwas geſtoßenen Zwie - back, ein Glas Wein, Muskatblüthe, einige Zitronenſcheiben zur Sauce, rührt ſie mit 2 Eidottern ab und füllt die in Waſſer und Salz eben aufgekochten Klöße No. 5, 8 oder 11 hinzu.

59. Kalbfleiſch zu ſchmoren.

Eine Kalbskeule, Bruſt oder ein Stückchen von der Keule wird blangirt (ſiehe Vorbereitungsregeln), mit einem Stück Butter, einem Paar Lorberblättern, Zitronenſchale und Schei - ben und etwas Salz in eine Caſſerole gelegt, Waſſer und Wein darauf geſchüttet und feſt verſchloſſen auf ein nicht zu raſches Feuer geſetzt. Sollte die Brühe zu früh abkochen, ſo muß man von beiden etwas nachgießen. Darauf wird ſie kurz und gelblichbraun eingekocht, während man durch häufiges Rütteln das Fleiſch vor Anbrennen ſchützt und mit der Sauce ſo lange begießt, bis ſie ſämig geworden iſt.

60. Kalbfleiſch auf eine neue Art mit Wachholder zu ſchmoren.

Man nimmt dazu ein Stück von der Bruſt, läßt es nach Gutdünken ganz oder theilt es in Ragoutſtücke, ſpült es eben ab und legt es auf einige Augenblicke in kaltes Waſſer. Un - terdeß ſetzt man in einem irdenen Geſchirr zu 2 Pfund Kalb - fleiſch ein Hühnereidick friſche Butter und 18 friſche zerſchnit - tene Wachholderbeeren zu Feuer, läßt die Butter zum Kochen kommen und legt das Kalbfleiſch, ohne es zu trocknen, mit etwas Salz beſtreut in die Butter, deckt das Töpfchen feſt zu und läßt das Fleiſch Stunden langſam darin ſchmoren, während es in dieſer Zeit nur einmal umgelegt, aber oft ge - hoben werden muß, um es vor Anſetzen zu bewahren.

Hat man gerade eine angeſchnittene Zitrone zur Hand, ſo192Fleiſchſpeiſen aller Art.kann man beim Umlegen des Fleiſches einige Scheiben dazu geben. Uebrigens wird man kein Gewürz vermiſſen und das Gericht wohlſchmeckend finden.

61. Gedämpfter Winkelbraten als Voreſſen.

Man nimmt hierzu das Nierenſtück ohne Niere, hackt den Rückgratsknochen ab und löſ’t die Rippen aus. Dann nimmt man ein Stück Kalbfleiſch, rohen Schinken und Speck, einige[Charlotten] oder Zwiebeln, Dragon, Peterſilie, Zitronenſchale, Sardellen, hackt dies Alles ganz fein, fügt hinzu: einige Eier, Salz, Nelkenpfeffer, geriebenes Weißbrod, 1 2 Löffel dicke, ſaure Sahne oder Waſſer, rührt dies gut unter einander und beſtreicht mit dieſer Farce das Fleiſch auf der inwendigen Seite, rollt es auf und umwickelt es mit einem Bindfaden. Darauf bringt man den Braten zu Feuer, läßt ihn in reichlicher But - ter von allen Seiten gelb werden, ſchüttet ¼ Maß kochendes Waſſer zu, welches man ſpäter wiederholt und gibt eine Möhre und 2 Lorberblätter zur Sauce, mit welcher derſelbe recht oft begoſſen werden muß. So läßt man ihn in kurzer Brühe mürbe werden. Beim Anrichten nimmt man das Fett ab, rührt die Sauce durch ein Sieb, fügt noch eine Taſſe ſaure Sahne nebſt 2 Löffel Capern hinzu und gibt etwas davon über den Braten, die übrige Sauce dabei herum.

62. Fricandeaux.

Aus der Keule ſchneide man 4 große Stücke, man kann ſie auch nach den Muskeln ablöſen, klopfe und ſpicke ſie wie Ha - ſen. Dann werden ſie etwas geſalzen, in kochende Butter ge - legt, nebſt einer Zwiebel und Peterſilienwurzel, und feſt zu - gedeckt ½ Stunde langſam gebraten. Darauf füllt man ¼ Maß kochendes Waſſer zu, ſpäter, wenn es nöthig iſt, wieder etwas und begießt die Fricandeaux oft mit der braunen Brühe. Sind ſie weich und gelbbraun, nimmt man ſie heraus, macht die Sauce mit etwas Kartoffelmehl ſämig und richtet ſolche durch - gegeben über die Fricandeaux an. Trüffeln darin gekocht macht dies Gericht noch wohlſchmeckender und feiner.

63. Feines Kalbfleiſch-Fricaſſee.

Man ſchneidet die Bruſt in kleine, viereckige Stücke und193Fleiſchſpeiſen aller Art.blanchirt ſie auf folgende Weiſe, damit das Fleiſch recht weiß werde. Nachdem ſolches mit kaltem Waſſer gewaſchen, wird es zu Feuer geſetzt und vor dem Kochen in kaltes Waſſer ge - worfen und abgetrocknet. So lege man die Stücke in einen Topf, in welchem man Butter hat zergehen laſſen, ſtreut ei - nen Löffel Mehl darüber, wendet ſie um und läßt das Mehl in der Butter gahr, aber nicht gelb werden, gießt dann ſo viel kochendes Waſſer zu, daß das Fleiſch zur Hälfte bedeckt wird, gibt Salz hinzu und nimmt den ſich etwa zeigenden Schaum ab. So läßt man es feſt zugedeckt langſam mürbe, aber nicht zu weich kochen; ¼ Stunde vor dem Anrichten füllt man folgende Sachen hinzu: Midder (Kalbsmilch), Spargelköpfe, Sauciſſen, Zitronenſcheiben, Muskatblüthe, und wenn aufge - geben werden ſoll, in geſalzenem Waſſer gahr gekochte Weiß - brod - oder Zwiebackklößchen, ein Glas Wein und rührt die Sauce mit 2 3 Eidottern ab, damit ſie recht gebunden werde.

  • Anmerk. Wie die bemerkten Zuthaten vorgerichtet werden, kann man in den Vorbereitungsregeln nachſehen.

64. Kalbfleiſch-Fricaſſee mit Scorzoner - oder Schwarz - wurzeln.

Man ſchneidet aus der Bruſt oder dem Rippenſtück kleine paſſende Stücke, ſchwitzt ſie mit etwas Mehl in Butter ein wenig durch und gießt ſo viel kochendes Waſſer zu, daß das Fleiſch reichlich bedeckt iſt. Nachdem es geſchäumt iſt, gibt man eben ſo viel gereinigte und in Stücke geſchnittene Scor - zonern, als man Fleiſch hat, mit etwas Salz und Muskat - blüthe hinzu und läßt beides mit einander mürbe werden. Zu - letzt gibt man einige Zitronenſcheiben an die Sauce und rührt ſie mit 1 2 Eidottern ab. Die Sauce muß reichlich und ſä - mig ſein.

65. Kalbfleiſch-Fricaſſee mit Blumenkohl.

Das Fricaſſee ohne Scorzonern wird bereitet nach voriger Angabe. Zugleich kocht man in kleine Stücke geſchnittenen Blumenkohl in Waſſer und Salz langſam gahr, damit er ein ſchönes Anſehn behält, richtet das Fleiſch in der Mitte der Schüſſel an, legt den Blumenkohl zierlich daran herum, die Blumen nach oben (jedoch muß man denſelben erſt behutſam13194Fleiſchſpeiſen aller Art.auf ein Sieb legen, damit das Waſſer ablaufe), und gibt dann über die angerichtete Schüſſel die reichlich lange und recht ſä - mige Sauce.

66. Gewöhnliches Kalbfleiſch-Fricaſſee.

Eine fein gehackte Zwiebel wird in Butter gelb geſchwitzt, das in kleine Stücke geſchnittene Fleiſch nebſt einem Eßlöffel Mehl eine Weile durchgerührt, mit kochendem Waſſer zur Hälfte bedeckt, geſchäumt, Salz, ganzer Pfeffer, Nelkenpfeffer, 2 Lorberblätter und einige Senfgurken hinzugefügt, mürbe ge - kocht und beim Anrichten mit 1 2 Eidottern abgerührt. In Ermangelung der Senfgurken gibt man dem Fricaſſee einen Geſchmack von Eſſig.

67. Auf andere Art.

Das Fleiſch wird mit Waſſer und Salz zu Feuer geſetzt, ausgeſchäumt, ein Stich Butter, und nachdem es ½ Stunde gekocht hat, recht fein geſtoßener Zwieback mit etwas Muskat - blüthe dazu gegeben. Beim Anrichten gibt man nach Belieben ein Glas Wein an die Sauce und rührt ſolche mit 1 2 Ei - dottern ab.

  • Anmerk. Die Sauce zu allen Fricaſſees muß recht gebunden ſein.

68. Ragout von gefülltem Kalbfleiſch.

Man ſchneidet aus einer Kalbskeule ungefähr 8 Pfund, dieſe in Handgroße Stücken, das Fleiſch, welches abfällt, wird ge - braten, klein gehackt, mit Zitronenſchalen, ¼ Pfund Sardel - len, Gewürz, 3 4 Eiern, etwas Weißbrod zu einer Farce gemacht. Die Stücken Fleiſch damit gefüllt; mit einem Bind - faden umbunden, langſam gebraten.

Zur Sauce nimmt man die Bratenjus, 2 Loth Morcheln, etwas Kartoffelmehl, und läßt das Fleiſch darin noch einige Minuten dämpfen.

69. Ragout von Kalbsgehirn.

Daſſelbe wird ganz rein gewaſchen, die Häutchen abgezogen, in Waſſer mit einigen Zwiebeln, Nelken, etwas Pfeffer, Eſſig und Salz gekocht. Dann ſchwitzt man einen Eßlöffel Mehl195Fleiſchſpeiſen aller Art.mit Butter gelb, rührt von der Brühe hinzu, gibt das Ge - hirn, einige Zitronenſcheiben und etwas Wein hinein, läßt dies ein wenig mit einander kochen und rührt die Sauce mit 2 Ei - dottern ab.

70. Fricadellen.

Gekochtes Kalbfleiſch wird in feine Würfel geſchnitten, Butter und Mehl geſchwitzt, etwas Waſſer, doch nicht zu viel, da die Sauce dick ſein muß, Salz und Zitronenſchale dazu gegeben und mit einem Eigelb abgerührt, das Fleiſch darin durchge - kocht und zum Kaltwerden auf eine Schüſſel gelegt. Sodann wird ein Ei mit etwas Salz geſchlagen und viel geſtoßener Zwie - back dazu gegeben. Demnächſt läßt man die kleinen Bällchen, welche von der kalten Maſſe geformt und hierin umgedreht ſind, in heißem Schmalz hellbraun werden, und verziert die Schüſſel mit Zweigen von Peterſilie, welche zuvor in dem Schmalze eben aufgekocht ſind.

71. Engliſches Kalbskopf - oder Mock-turtle-Ragout.

Ein gebrannter Kalbskopf und 2 Ochſengaumen werden ge - kocht, in Stücke geſchnitten, ½ Pfund Midder, die Hälfte ei - nes gebratenen Haſens, Fleiſchklöße und ½ Pfund Sauciſſen, beides vorher angebraten. Dann ſchwitzt man Butter mit Mehl braun, rührt dazu eine gute mit Wurzelwerk und eini - gen Charlotten gekochte Rindfleiſchbouillon, gibt alle dieſe Fleiſchſachen hinein, nebſt Zitronenſcheiben, geſtoßenem Pfeffer und andern Gewürzen, Morcheln, Champignons, Capern, eine Prieſe Cayenne und zuletzt ¼ Flaſche Madeira. Mit Schnitten von Blätterteig herumgereicht, vertritt dies Ragout die Stelle einer Paſtete.

Dieſe Angabe reicht hin für eine Geſellſchaft von zwanzig Perſonen.

72. Midder (Kalbsmilch).

Wird mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt, wenn es warm geworden, abgeſchäumt und anderes Waſſer darauf gegeben, ſo einige Mal, bis es ganz weiß iſt. Dann in kaltes Waſſer gelegt, von den fleiſchigen Theilen in 2 Stücke getheilt, ge -13*196Fleiſchſpeiſen aller Art.ſpickt, mit Salz und Muskat beſtreut und in ſteigender Butter leicht gebraten.

Als Beilage zu feinen Gemüſen.

Oder in Scheiben geſchnitten, in Ei, Muskat und Zwieback umgedreht, in Butter gebacken, einige Tropfen Zitronenſaft übergeträufelt und feine Gemüſe damit garnirt.

Oder ¼ Stunde in Brühe gekocht, in kleine Stücke ge - ſchnitten, in Saucen und Fricaſſees angerichtet.

73. Gekochter Kalbskopf.

Man nimmt den Topf von einem großen, gut gemäſteten Kalbe, putzt ihn rein, ſchneidet die Oberlefzen, Ohren und Augen aus, bricht die unteren Kinnbacken ab, reißt die Zunge heraus, weil ſie dann beſſer weich wird, wäſcht den Kopf, ſpal - tet ihn und bindet denſelben wieder feſt zuſammen. Darauf bedeckt man ihn mit Waſſer, gibt Salz dazu, ſchäumt und laßt ihn mit grobem Gewürz, grünen Kräutern, Zwiebeln und Lorberblättern weich kochen, welches ungefähr 2 Stunden dauert. Man kann ihn bis zum Anrichten in der Brühe lie - gen laſſen. Dann legt man ihn auf eine Schüſſel, nimmt den Bindfaden ab, biegt den Kopf auseinander, legt auf das Ge - hirn geriebenes, in Butter braun gebratenes Weißbrod, die geſpaltene Zunge zu beiden Seiten, gibt etwas Sauce darüber, die übrige dazu herum. Es gehört die Sauce No. 29 oder No. 35 dazu.

74. Gebackener Kalbskopf.

Wenn der Kalbskopf, wie eben geſagt, gekocht iſt, ſchneidet man das Fleiſch in feine Scheiben, legt dieſe in eine mit Butter beſtrichene Schüſſel, ſtreut etwas Salz dazwiſchen und gießt Folgendes darüber hin: ¼ Maß ſaure Sahne, Muskatnuß, 4 Eidotter, Salz, wenn es noch fehlen ſollte, und geriebenen Parmeſan -, oder in Ermangelung deſſelben grünen Käſe. Man läßt dies Gericht im Ofen backen.

75. Kalbs-Cotelettes.

Man nimmt ein Rippenſtück, ſchneidet den Rückgrat, die obere Haut und Sehnen ab, und theilt es ſo, daß an jedes Stück eine Rippe kommt; dann löſ’t man das Fleiſch davon197Fleiſchſpeiſen aller Art.ab, faßt an den Knochen und klopft mit einem hölzernen Ham - mer das Fleiſch langſam weich, haut den Knochen zur Hälfte glatt davon, formt das Fleiſch mit einem Meſſer rund und glatt, einen Finger dick, tunkt jedes in Ei mit Muskatnuß, wälzt es in geſtoßenem Zwieback und legt es in viel kochende Butter. Sind alle Cotelettes in der Pfanne, dreht man ſie eben in der Butter um, legt die obere Seite wieder oben, be - ſtreut ſie dann erſt mit feinem Salz, weil ſie ſonſt nicht ſo ſo gut den Zwieback halten. Man läßt ſie ungefähr 10 Mi - nuten offen braten, während man ſie oft mit der Butter be - gießt. Sind ſie dunkelgelb und zart, gibt man ſie als Bei - lage zu friſchen Gemüſen, beſonders gut ſind ſie zu Blumen - kohl und Erbſen.

Man kann ſie auch als Zwiſchenſchüſſel oder zu Kartoffeln mit einer pikanten Sauce anrichten. Den Abfall von den Co - telettes kann man zur Sauce, zu einem ordinären Ragout, oder zu einer Kalbfleiſchſülze verwenden. Um gute Cotelettes zu machen, iſt die Hauptbedingung gutes Fleiſch.

76. Cotelettes nach Schweizer Art.

Sie werden gebraten wie angegeben worden, in eine Schüſſel neben einander gelegt, zwei Taſſen Bouillon dazu und einige Zitronenſcheiben, damit zugedeckt und ¼ Stunde heiß geſtellt.

77. Rouladen von Kalbfleiſch nach Schweizer Art.

Fleiſch aus der Keule wird nach ſeinen Muskeln abgelöſ’t, geklopft, daraus ½ Zoll dicke, glatte Stücke geſchnitten, die ungefähr 4 Zoll breit und 6 Zoll lang ſind. Von dem Ab - fall macht man eine Farce nach No. 8; ſpickt die Streifen auf einer Seite mit Speck, die andere beſtreicht man mit Ei, legt von der Farce ¼ Zoll dick darauf, rollt ſie auf, umbin - det ſie mit einem Faden und läßt ſie feſt zugedeckt in Butter 1 Stunde langſam braten.

78. Escalopps von Kalbfleiſch.

Aus dem Kalbfleiſch werden Sehnen und Adern gelöſ’t, mit etwas Speck oder Nierenfett ſo fein als möglich gehackt, Mus - katnuß und Salz, beſſer mit einem Löffel ſaurer Sahne, im Fall man ſie nicht hat, mit etwas Waſſer gut unter einander198Fleiſchſpeiſen aller Art.gemiſcht, in gleiche Theile mit einem Meſſer glatt und rund ½ Zoll dick geformt, mit Waſſer feucht gemacht, mit Zwie - back beſtreut, in zergangene Butter gelegt und 10 15 Mi - nuten auf beiden Seiten gelb gebraten.

Als Beilage zu feinen Gemüſen.

79. Farcirte Kalbfleiſchwurſt. Ein Schweizer-Gericht.

Vier Theile ſchieres Kalbfleiſch ohne Sehnen und Adern wird mit einem Theil Speck oder Nierenfett recht fein gehackt; dann nimmt man zu 2 Pfund von dieſem Fleiſche 4 ganze Eier, 4 Löffel voll geſtoßenen Zwieback, 4 Löffel dicke Sahne oder Wein, Salz und Muskatnuß, miſcht dies gut unter ein - ander und füllt es in eine Wurſtſpritze. Darauf läßt man in einer flachen Bratpfanne oder Schüſſel Butter gelb wer - den, drückt die Maſſe ſchneckenförmig in die Form einer dicht neben einander gelegten Wurſt hinein, macht ſie mit etwas gelbbrauner Butter feucht, ſtreut ein wenig fein geſtoßenen Zwieback darüber hin und brät ſie im heißen Ofen, wo ſie von unten und oben Hitze haben muß, gelb.

80. Gebackene Kalbsfüße.

Wenn die Füße rein geputzt und abgeſengt worden ſind, werden ſie mit Waſſer, Eſſig, Salz, Zwiebeln, groben Gewür - zen und grünen Kräutern weich gekocht. Will man ſie nicht gleich gebrauchen, kann man ſie in dieſer Brühe einige Tage aufbewahren. Dann werden die Knochen herausgemacht, die Füße geſpalten, in die Klare No. 38 getunkt und in Back - butter No. 23 oder Schmalz gelb gebacken.

Als Beilage zu feinen Gemüſen; auch garnirt man damit Sauerkraut. Man kann ſie auch blos in Waſſer und Salz kochen und backen.

81. Geſtovte Leber.

Man wäſcht die Leber, zieht die Haut ab und ſpickt ſie auf folgende Weiſe: recht viel kurze Speckſtreifen werden in etwas Salz, Pfeffer und Nelkenpfeffer gewälzt, dann wird mit einem ſpitzen Meſſer in die Leber geſtochen und der Speck hineinge - drückt. Darauf läßt man einen guten Stich Butter gelb wer - den, brät einen halben Teller voll geſchnittener Zwiebeln da -199Fleiſchſpeiſen aller Art.mit durch, dreht die Leber einige Mal darin um, bedeckt ſie mit kochendem Waſſer, gibt 2 Lorberblätter, noch etwas Salz, Nelkenpfeffer und ein Stück Butter dazu, und wenn ſie bei - nahe weich iſt, etwas Weißbrod, einen guten Löffel Birnen - mus oder Syrup, Eſſig, und wenn man will, ein Glas Roth - wein.

Die Sauce muß reichlich und ſämig ſein

82. Ganze Leber im Netz gebraten.

Iſt die Leber, wie in der vorſtehenden Nummer geſagt, ent - häutet und ſtark geſpickt, wird ſie in ein gereinigtes Kalbsnetz zugeſchlagen und mit etwas Gewürz überſtreut. Darauf läßt man einige geſchnittene Zwiebeln in ¼ Pfund Butter gelb braten, legt die Leber darauf, gibt ſpäter etwas Salz, 2 Taſ - ſen Bouillon, halb ſo viel Wein dazu und läßt ſie langſam weich werden. Beim Anrichten nimmt man das Netz weg, gibt Bouillon, geſtoßenen Zwieback, Nelkenpfeffer, ſaure Sahne zur Sauce und gibt ſolche mit der Leber zur Tafel.

83. Leber-Ragout mit Kräutern.

Nachdem die Leber gewaſchen, enthäutet und in Streifen geſchnitten iſt, ſchwitze man etwas Charlotten, Schnittlauch, Thimian, Dragon und Peterſilie, Alles gehackt, in Butter gelb, thue die Leber und Salz dazu und rühre dieſes ſo lange, bis ſie weich iſt. Dann gebe man geriebenes Weißbrod, Mus - katnuß und Nelkenpfeffer, 2 Taſſen Bouillon, eben ſo viel Wein dazu und laſſe Alles eben mit einander durchkochen.

84. Gebratene Leber mit Sauce.

Die Leber wird gewaſchen, von Haut und Sehnen befreit, in Fingerdicke Scheiben geſchnitten, mit wenig Salz und Pfeffer beſtreut, in Mehl umgedreht und in viel Butter ſchnell, aber vorſichtig gebraten. Wenn ſie weich iſt, gibt man 2 Taſſen kaltes Waſſer zu der Leber, deckt die Pfanne ſchnell zu, läßt ſie einige Minuten ſchmoren und richtet ſie in ihrer Sauce an.

85. Gebratene Leber als Beilage.

Die Leber wird, wie ſchon bemerkt, vorgerichtet, die Schei - ben in Eier, Muskat und wenig Salz umgedreht, mit geſto -200Fleiſchſpeiſen aller Art.ßenem Zwieback, in reichlicher Butter leicht und ſchnell gebra - ten. Sie muß kroß, aber inwendig ganz mürbe ſein.

86. Auf andere Art.

Die Scheiben werden in Mehl gewälzt, dann in der kochen - den Butter eben umgedreht, darauf mit wenig Pfeffer und Salz auf beiden Seiten beſtreut und mürbe gebraten.

Nach Belieben kann man auch etwas friſche geſtoßene Wach - holderbeeren in die Butter ſtreuen. Sie geben der Leber einen angenehmen Geſchmack.

87. Geklopfte Leber im Netz gebraten.

Die Leber wird gewaſchen, fein gehackt, das Häutige und die Adern herausgenommen. Dann vermiſcht man die durch ein Sieb gerührte Leber mit ¼ Pfund Speck und ¼ Pfund Mark, beides fein gehackt, oder ſtatt letzterem ¼ Pfund zer - rührte Butter, 4 Loth Korinthen, 6 Eidotter, etwa 6 Löffel voll geſtoßenen Zwieback, Nelkenpfeffer und rührt zuletzt den Schaum der Eier eben durch. Nun läßt man Butter in ei - ner Pfanne zergehn, legt das gereinigte Netz eines Kalbes hin - ein, die Maſſe darauf, das Netz wird von allen Seiten nach oben zuſammengelegt, zugedeckt, auf beiden Seiten langſam ungefähr ½ Stunde gebraten und mit folgender Sauce an - gerichtet:

Eine fein gehackte Zwiebel in Butter gebraten, mit einem Löffel Mehl bräunlich gemacht, Bratenbrühe oder Bouillon, Muskat, Nelkenpfeffer, Zitronenſcheiben, ein Glas Rothwein und etwas Zucker dazu gegeben und durchgekocht.

88. Nierenſchnitten.

Die gebratene Niere mit ihrem Fett, etwas Kalbsbraten und Peterſilie wird fein gehackt, mit 2 Eiern, etwas Salz und Muskatnuß untereinander gemiſcht. Dann macht man Weiß - brodſcheiben in Milch weich, beſtreicht ſie dick mit dieſer Maſſe, läßt Butter zergehn, legt zuerſt die Nierenſeite hinein, und wenn ſie gelblich iſt, wird die untere Seite gelb und kroß ge - braten.

201Fleiſchſpeiſen aller Art.

89. Nierenſchnitten in einer Klare.

Sie werden zubereitet wie in der vorhergehenden Nummer geſagt worden, dann in die Klare No. 38 getunkt und in Back - butter gelb gekocht.

90. Farcirte Würſtchen von übergebliebenem Kalbfleiſch.

Man nimmt gebratenes Kalbfleiſch oder gekochtes mit Bra - tenjus, ſchneidet alles Sehnige heraus und hackt es recht fein. Dann läßt man ein gutes Stück Butter gelb werden, rührt das Fleiſch eine Weile darin durch, gibt es in ein Geſchirr und fügt hinzu: etwas geſtoßenen Zwieback oder geriebenes Weißbrod, Muskat, Salz und einige Eier, rührt dies gut unter einander, rollt längliche Klößchen wie Würſtchen daraus, be - ſtreut ſie mit geſtoßenem Zwieback und brät ſie in Butter gelb.

91. Kalbsbraten in Würfel geſchnitten mit Roſinen.

Der Braten wird in kleine Würfel geſchnitten, in Butter ein wenig geſchwitzt mit etwas Bratenbrühe, einem Glas Wein, etwas Waſſer, Roſinen, Zitronenſchale oder Muskatblüthe und Salz geſchmort, bis die Roſinen weich ſind und zuletzt die kurze Sauce mit etwas geriebenem Weißbrod ſämig gemacht.

92. Eingeſchnittener Braten wie friſcher.

Man ſchneidet ihn in Scheiben, legt dieſe in eine tiefe por - zellanene Schüſſel, gibt die Bratenjus darüber hin, und wenn dieſe nicht ſalzig genug iſt, auch etwas Salz; dann deckt man die Schüſſel feſt zu und ſtellt ſie ¼ Stunde in einen heißen Ofen oder über kochendes Waſſer.

93. Auf andere Art.

Die Scheiben werden mit dem Bratenfett oder Butter und Salz eben durchgeſchwitzt, die Jus dazugegeben und angerichtet.

94. Ragout von Kalbsbraten.

Zwei geſchnittene Zwiebeln werden in Butter oder Braten - fett gelbbraun geſchwitzt, ſo auch ein Löffel Mehl, dann einige Taſſen Waſſer nebſt Bratenjus dazu, gewürfelte ſaure Gur -202Fleiſchſpeiſen aller Art.ken, Nelkenpfeffer, Salz, und wenn die Gurken weich ſind, der in paſſende Stückchen geſchnittene Kalbsbraten darin heiß ge - macht.

95. Braunes Kalbskopf-Ragout für den täglichen Tiſch.

Man kocht einen Kalbskopf, das Herz, und wenn man will, auch die Lunge recht weich, und ſchneidet Alles in kleine Stücke. Dann brät man 2 gehackte Zwiebeln in Butter, gibt einen Löffel Mehl dazu, rührt es ſo lange, bis es bräunlich wird, füllt von der Brühe, worin der Kopf gekocht iſt, dazu, gibt Roſinen oder Korinthen, Pfeffer, Nelken und Salz, einen Löffel Birnmus oder Syrup und etwas Eſſig an die Sauce und läßt das Fleiſch darin gut durchkochen.

III. Hammelfleiſch.

96. Hammelkeule oder Ziemer wie Wild zubereitet.

Zu einem Geſellſchaftseſſen wird meiſt das Ziemer genom - men. Von der Keule wird das Bein zur Hälfte abgehauen, nicht wie Kalbsbraten im Gelenk durchſchnitten, Fett und Haut abgelöſ’t, in eine Molle gelegt, nebſt recht vielen Charlotten oder kleinen Zwiebeln, Lorberblättern, ganzen Nelken, Nelken - pfeffer und Pfefferkörnern, Dragon, Weinraute, Majoran, ei - ner Flaſche Eſſig, und wenn man trüben Rothwein hat, eben ſo viel dazu, wodurch das Fleiſch auch die bräunliche Wild - farbe erhält. Mit dieſem wird die Keule recht oft begoſſen und jeden Morgen umgelegt, während man ſie wenigſtens 8 Tage darin liegen läßt. Dann wird ſie wie Haſen geſpickt, oder man nimmt in Gewürz und Salz gewälzte Speckſtreifen, ſticht mit einem ſpitzen Meſſer dicht neben einander in die Keule, drückt jene hinein, ſo auch einige Charlotten, legt dieſelbe, im Fall man ſie nicht am Spieß braten will, in die Bratpfanne, worin man ziemlich viel Butter zum Kochen gebracht, und läßt ſie auf beiden Seiten gelb werden. Darauf gießt man allmälig von dem Eſſig, worin die Keule gelegen, nebſt den Kräutern zu, doch darf man nicht mehr nehmen, als es die Schärfe des Eſſigs erlaubt und ſetzt dann Waſſer zu. So läßt man den Braten am beſten feſt zugedeckt, unter fleißigem Be - gießen mürbe werden, welches ungefähr Stunden erfor -203Fleiſchſpeiſen aller Art.dert. Eine halbe Stunde vorher gibt man eine Taſſe gute Sahne zur Sauce, läßt ihn nun offen braten, indem man ihn recht oft begießt, daß er Farbe bekommt, rührt nachher die Sauce durch ein Sieb und macht ſie mit einem Theelöffel voll Kartoffelmehl ſämig. Die Schüſſel wird mit kleinen Kartoffel - klößchen garnirt. Zu dieſem Braten nimmt man am beſten, ſoll er nicht am Spieß gebraten werden, eine irdene Brat - pfanne, indem die Säure leicht einen Eiſengeſchmack entwickelt.

97. Hammelkeule auf gewöhnliche Art.

Hammelfleiſch beſonders muß 2 3 Tage alt ſein, ehe man es zubereitet. Man klopft die Keule gehörig durch, wäſcht und ſalzt ſie, legt dieſelbe dann in die kochende Butter, gibt hinzu: einige Charlotten oder Zwiebeln, etwas Lorberblätter, Nelken, Pfeffer, Dragon, Weinraute, wenn man es liebt auch Kümmel, und bedeckt die Keule mit 3 Theilen Waſſer und einem Theile Eſſig. Hat man friſche Gurken, kann man einen halben Teller voll in Würfel ſchneiden und ſolche gleich mit in die Braten - pfanne geben, wodurch die Sauce an Geſchmack und Anſehen ſehr gewinnt. Die Keule muß unter öfterem Begießen 3 Stun - den, am beſten feſt zugedeckt, braten. Kurz vor dem Anrich - ten nimmt man das Fett ab und gibt eine Taſſe Sahne zur Sauce. Wenn man den ſäuerlichen Geſchmack nicht liebt, ſo laſſe man den Eſſig weg.

98. Geſchmorte Hammelkeule.

Man ſetzt die Keule, nachdem ſie 2 3 Tage gelegen hat und gut geklopft iſt, mit Waſſer und Weißbier (welches nicht bit - ter ſein darf) und Salz zu Feuer, ſchäumt ſie, gibt Nelken, Pfefferkörner, 3 Lorberblätter, einige ganze Zwiebeln und ein Bündchen grüner Kräuter; als Dragon, Weinraute, Majoran, und Baſilikum hinzu und läßt ſie 2 Stunden langſam kochen. Dann ſchüttet man die Brühe ab, beſtreut die Keule mit ei - nem Löffel Mehl, gibt Butter darunter, macht ſie auf beiden Seiten braun, während ſie oft hin - und hergeſchoben werden muß, um das Anbrennen zu verhüten. Darauf füllt man von der Brühe ohne Fett hinzu, die durch ein Sieb gerührt worden iſt, gibt Zitronenſcheiben ohne Kerne, eingemachte Gur - ken, die man der Länge nach mehrere Male durchſchneidet,204Fleiſchſpeiſen aller Art.oder auch friſche mit einer Obertaſſe voll Eſſig und einer Hand voll Perlzwiebeln dazu, läßt die Keule vollends gahr ſchmo - ren (wozu im Ganzen ungefähr 3 Stunden gehören), richtet ſie mit etwas Sauce an und gibt die übrige mit den Gurken und Zwiebeln dazu.

99. Lammbraten.

Ein oder beide Hinterviertel zuſammen, gewaſchen, mit Salz und Nelken eingerieben, mit Rosmarin, einigen Lorberblättern und viel Butter in die Pfanne gelegt, wie Kalbskeule, doch nicht ſo lange gebraten.

100. Lammrücken wie Rehziemer zu bereiten.

Man nimmt hierzu den Rücken eines jungen Lammes, zieht die Haut ab und reibt ihn von allen Seiten mit folgendem Gemengſel ein: Charlotten, Dragon, etwas Majoran, Ros - marin und 2 3 Lorberblätter fein gehackt, dazu: Pfeffer, Nel - ken, Salz und 4 5 friſche, geſtoßene Wachholderbeeren, ſchüt - tet dann halb Eſſig, halb Rothwein darauf und läßt das Fleiſch darin unter öfterem Begießen 2 3 Tage liegen. Es wird alsdann nach Belieben geſpickt, mit reichlich Butter und etwas von der Beize, worin es gelegen, in einer irdenen Bratpfanne, zugedeckt zu Feuer geſetzt und bei fleißigem Begießen 1 Stunden gahr und gelb gebraten. Eine halbe Stunde vorher nimmt man den Deckel ab, gibt eine Taſſe gute Sahne zur Sauce, ſetzt das Begießen fort und rührt beim Anrichten die Sauce mit etwas kaltem Waſſer gut zuſammen, damit das Angeſetzte ſich mit derſelben verbinde.

101. Hammel - und Lamm-Cotelettes.

Werden wie Kalbs-Cotelettes No. 75 gebraten.

102. Gehackte Hammel-Cotelettes.

Das Fleiſch wird von den Rippen abgeſchnitten, ganz fein ge - hackt, mit fein gehacktem Nierenfett oder in Ermangelung deſſen mit Butter, einigen Eiern, Muskatblüthe, Salz und Nel - kenpfeffer untereinander gerührt, von dieſem Cotelettes geformt, der Knochen angedrückt, ſo, daß ſie ihre vorige Form wieder er -205Fleiſchſpeiſen aller Art.halten, mit Ei beſtrichen und mit Zwieback beſtreut, nach Be - lieben fein gehackte Zwiebeln darüber gegeben und in Butter ſchnell gebraten.

103. Lamm-Fricaſſee mit Capern.

Das Fleiſch wird in kleine viereckige Stücke geſchnitten, ge - waſchen, in kochende Butter gelegt, nebſt einigen Nelken, Lor - berblättern, ganzen Zwiebeln, Muskatblüthe, Baſilikum und Salz, eine Weile durchgerührt, etwas kochendes Waſſer zuge - goſſen und zugedeckt langſam gekocht. Wenn es beinahe gahr iſt, welches ungefähr nach einer Stunde der Fall iſt, gibt man weiß geſchwitztes Mehl, Zitronenſcheiben ohne Kerne, Capern und etwas Wein hinzu, und rührt beim Anrichten fein ge - hackte Sardellen durch, weil ſolche durch längeres Kochen das Feine verlieren.

104. Hammel-Ragout.

Das in kleine Stücke geſchnittene Fleiſch wird in Waſſer und Salz ausgeſchäumt, mit Lorberblättern, Pfefferkörnern, Nelken, Zwiebeln und etwas Fenchel (zu einer großen Portion ein Büſchelchen), gut halb weich gekocht, dann die Brühe durch ein Sieb geſchüttet, Mehl mit Butter geſchwitzt, die Brühe ohne Fett dazu gerührt, das Fleiſch nebſt einigen Zitronen - ſcheiben ohne Kerne, Perlzwiebeln, eingemachten oder friſchen Gurken (zu letzteren etwas Eſſig), hineingethan und damit gahr gekocht.

105. Hammel-Ragout von gekochtem Fleiſch.

Man ſchneidet allerlei Wurzelwerk in Scheiben und ſchmort es in Butter weich, rührt dann 1 2 Löffel Mehl darin braun, gießt unter beſtändigem Rühren nach und nach kochendes Waf - ſer hinzu, und wenn man ſie hat, etwas braune Sauce, grüne Kräuter nach No. 98, Gewürze und etwas Eſſig, läßt dies eine Weile kochen, rührt es durch ein Sieb und läßt das in kleine Stücke geſchnittene Fleiſch ein wenig darin ſchmoren.

106. Grilladen von Hammelfleiſch.

Gekochtes Hammelfleiſch wird in Stücke geſchnitten, in Ei,206Fleiſchſpeiſen aller Art.Salz, Nelkenpfeffer und Kräuterpulver nach A. No. 31 um - gedreht, mit Mehl beſtreut und in Butter gelb gebraten.

IV. Schweinefleiſch.

107. Gebratener Schinken.

Nachdem Bein und Spitze von einem friſchen Schinken ab - geſägt worden ſind, legt man denſelben 8 14 Tage in Eſſig, ſchäumt ihn mit der Brühe, Waſſer und Salz aus, gibt 6 Lor - berblätter, Charlotten oder Zwiebeln, viel ganzen Pfeffer, Nel - ken und Dragon hinzu und läßt ihn feſt zugedeckt beinahe weich kochen. Dann ſchüttet man die Brühe durch ein Sieb; gibt Butter unter den Schinken, durchkreuzt entweder mit ei - nem Meſſer die Schwarte und ſticht auf jedes Caro eine Nelke oder man zieht dieſelbe ab und ſtreut unter einander gemiſch - ten geſtoßenen Zwieback und Muskat recht dick darüber hin und brät ihn im Ofen gelb und vollends weich, während man nach und nach die Brühe hinzugießt. Jedoch muß der Schin - ken an den Seiten recht oft, aber behutſam begoſſen werden, damit die Kruſte oben hart und nicht abgeſpült werde. Beim Anrichten nimmt man das Fett größtentheils ab, rührt die Sauce recht zuſammen, ſchneidet einige Zitronenſcheiben hinein und macht dieſelbe mit etwas Kartoffelmehl gebunden. Zur Verzierung dieſes Bratens finde ich Folgendes recht ſchön. Man kocht mehrere Knollen Sellerie in Waſſer und Salz halb gahr, ſchneidet ſie der Länge nach in 8 Theile und kocht ſie in der Brühe des Schinkens, ehe man dieſelbe abgießt, weich, dann ſetzt man ſie bis zum Anrichten hin, läßt ſie zuletzt, wenn die Sauce fertig iſt, darin einige Augenblicke ſchmoren und garnirt damit die Schüſſel.

  • Anmerk. Iſt man genöthigt, den Schinken zu braten, ohne ihn zu - vor in Eſſig legen zu können, ſo ſetzt man dem Waſſer, worin der Schinken gekocht werden ſoll, etwas mehr Eſſig zu.

108. Gekochter geräucherter Schinken.

Man legt ihn eine Nacht in Waſſer, wäſcht ihn am andern Morgen mit heißem Waſſer gehörig ab und ſetzt ihn mit kal - tem Waſſer bedeckt, oder in einem Dampfkeſſel, die Schwarte nach oben, zu Feuer. Er muß ſchnell zum Kochen gebracht207Fleiſchſpeiſen aller Art.werden, aber langſam, fortwährend Stunden kochen und in der Brühe ½ Stunde, feſt zugedeckt, nachweichen. Auf dieſe Weiſe wird er zart, ohne daß er von Außen zerkocht. Man legt ihn beim Anrichten zuerſt auf eine Küchenſchüſſel, nimmt mit einem Meſſer alles Unanſehnliche weg, macht zwei Finger breit vom Ende einen geraden Schnitt durch die Schwar - te, ſo, daß dieſelbe an der Beinſeite feſt bleibt und rund herum einen Rand bildet, rollt das inwendige Stück Schwarte von der Spitze an auf, ſticht dieſe Stelle mit einem hölzernen Pfriem, oder dem feinen Knochen, den man aus dem Beine ziehen kann, feſt, rollt nun das Bein in ein zierlich geſchnit - tenes Papier, befeſtigt es und legt den Schinken auf die dazu beſtimmte Schüſſel, Peterſilienblätter auf den Rand und macht von fein gehackter Peterſilie auf die Randſchwarte eine Ver - zierung.

109. Schinken in Reis.

Der geräucherte Schinken wird gekocht nach voriger Angabe, das Fett ein wenig davon geſchnitten, die Schwarte abgezogen, und auf die dazu beſtimmte Schüſſel gelegt. Dann kocht man in kräftiger Bouillon Pfund Reis gahr und nicht zu ſteif, doch müſſen die Körner ganz bleiben, vermiſcht dies mit einem Ei dick guter Butter, 6 Loth Parmeſankäſe und vier Eiern, bedeckt damit den Schinken, ſtreicht es mit dem Meſſer glatt, ſtreut geſtoßenen Zwieback und Muskatnuß darüber, ſetzt die Schüſſel in eine Tortenpfanne, legt einen Deckel mit Glut darüber und läßt es ½ Stunde backen. Er wird mit einer Trüffelſauce No. 4 als Mittelſchüſſel zur Tafel gegeben.

110. Gefüllte Schweinsrippe.

Man nimmt die ganze Rippe, reibt ſie am Abend vorher mit Salz ein, ſchneidet das kleine blutige Stück ab, knickt die Rippen in der Mitte, ohne das Fleiſch zu verletzen, ein, füllt in 4 Theile geſchnittene ſaure Aepfel hinein, biegt das Stück zuſammen und näht es von allen Seiten feſt zu. Darauf legt man die Rippe in etwas kochende Butter, macht ſie auf bei - den Seiten gelb, gießt kochendes Waſſer darunter und läßt ſie, feſt zugedeckt, wenigſtens Stunden braten, während208Fleiſchſpeiſen aller Art.man von Zeit zu Zeit etwas kochendes Waſſer nachſchüttet und ſie oft begießt.

111. Ein Spanferkel zu braten.

Iſt daſſelbe geſchlachtet, rein gemacht und gewaſchen, werden ihm die Pfoten abgeſchnitten und die Augen ausgeſtochen; in - wendig wird es mit Salz ausgerieben, von Außen abgetrock - net, mit einem hölzernen Spieß der Länge nach durchſtochen, in die Bratpfanne gelegt, recht oft mit Speck oder feinem Oel beſtrichen, mit einer Spicknadel geſtochen, damit ſich keine Blaſen ziehen, etwas Waſſer darunter gefüllt, ohne es zu begießen. Wenn es gelbbraun und hart iſt, mit etwas Salz beſtreut, wieder mit Speck beſtrichen und nachdem es eine Stunde ge - braten, recht heiß, mit einer Zitrone im Maul, ohne Sauce angerichtet. Folgendes wird dabei herumgegeben: Leber, Herz und die abgekochte Lunge werden fein gehackt, dann gehackte Charlotten in Butter geſchwitzt, 1 Eßlöffel voll Mehl darin gelb gemacht, ſo viel Fleiſchbrühe hinzugegoſſen, daß es ein ſchlanker Brei iſt, das Gehackte in Butter gahr geſchmort da - zugegeben, nebſt Zitronenſaft, etwas von der fein gehackten Schale, Muskatnuß, Salz und Nelkenpfeffer und dieſes Alles ein wenig gekocht.

112. Schweinefleiſch als Wildpret zu bereiten.

Man nimmt den Schinken eines jungen Schweines von 8 bis 10 Pfund, ſchneidet die Schwarte ab und reibt ihn gut ein mit folgender Miſchung: ½ Maß rothen Wein, ¼ Maß Eſſig, 2 große geriebene Zwiebeln, Salz, 6 Lorberblätter, geſtoßenen Pfeffer, Nelken, Nelkenpfeffer, friſche Wachholderbeeren, Zitro - nenſchale, Ingwer und einen Zweig Dragon. Dann legt man den Braten in dieſe Brühe, begießt ihn täglich damit und läßt ihn mehrere Tage darin liegen. Darauf brät man ihn am beſten an einem Spieß, gibt zuweilen etwas von dieſer ge - würzigen Brühe hinzu und zuletzt 1 Taſſe gute Sahne. Oder man läßt ihn in einer Pfanne mit Butter gelb werden, gießt allgemach von der Brühe nach, begießt ihn fleißig damit und gibt nachher ebenfalls Sahne zur Sauce. Er muß Stun - den braten, jedoch am beſten in einer irdenen Bratpfanne.

209Fleiſchſpeiſen aller Art.

113. Geräucherten Schweinskopf zu kochen.

Derſelbe wird eine Nacht eingewäſſert, mit kaltem Waſſer bedeckt und 3 Stunden langſam gekocht. Beſonders zu Sauer - kraut und eingemachten Bohnen paſſend.

114. Pökelfleiſch.

Kocht man auf gleiche Weiſe wie No. 113; wird jedoch nur dann gewäſſert, wenn es lange im Salz gelegen hat.

115. Würſtchen von Schweinefleiſch.

Hierzu durchwachſenes, fein gehacktes Schweinefleiſch, Salz, Muskat und Zitronenſchale, oder etwas gehackte Charlotten, einige Eier, etwas geriebenes Weißbrod und ein wenig Sahne. Dies unter einander gemiſcht, mit der Hand zu kleinen Würſt - chen gerollt, mit Zwieback beſtreut in Butter gelb gebraten.

Zum Garniren des Spinats, wie auch aller Kohlarten.

116. Schweins-Cotelettes.

Werden bereitet wie Kalbs-Cotelettes nach No. 75. Sie machen beſonders zu allen Kohlarten eine ſchöne Beilage.

117. Grilladen von Pökelfleiſch.

Iſt das Fleiſch nach No. 114 gekocht, wird es in Ei und Nelkenpfeffer umgedreht, in Mehl gewälzt und in Butter gelb und kroß gebraten. Eine recht wohlſchmeckende Beilage zu verſchiedenen Gemüſen.

118. Klopps von Schweinefleiſch.

Sie werden wie in No. 19 zubereitet. Iſt das Fleiſch ein wenig durchwachſen, läßt man Butter weg. Man gibt ſie nach Belieben mit oder ohne Sauce.

119. Schweinswurſt zu braten.

Man ſetzt ſie mit etwas Waſſer in einer Pfanne zugedeckt zu Feuer, läßt ſie ¾ 1 Stunde kochen, nimmt dann, damit das übrige Waſſer verdampfe, den Deckel ab, gibt ein Stück14210Fleiſchſpeiſen aller Art.Butter darunter und brät ſie auf beiden Seiten nur eben gelb, damit ſie recht weich bleibe.

120. Schweinswurſt in Bier gekocht.

Ein Stück Butter läßt man in der Pfanne ſchmelzen, legt die Wurſt hinein, macht ſie auf beiden Seiten gelb und gibt Bier, welches nicht bitter ſein darf, nach und nach hinzu.

121. Panhas zu braten.

Butter oder gutes Fett macht man in einer Pfanne heiß, ſchneidet den Panhas in Finger dicke Scheiben, legt ſie dicht neben einander in die Pfanne und läßt ſie an beiden Seiten recht kroß und gelbbraun werden. Man gibt den Panhas zu Salat und Kartoffeln aller Art.

V. Wildpret.

122. Im Allgemeinen und vom paſſenden Anwenden der verſchiedenen Theile des Wildprets.

Es muß das Wildpret, wie es in Fleiſchſpeiſen No. 1 ge - ſagt iſt, nur leicht abgewaſchen, ja nicht ausgewäſſert werden; zerſchoſſene blutige Stücke machen hier eine Ausnahme. Drum darf man es nach alter Sitte auch nicht dem Verderben nahen, d. h. zu alt werden laſſen, weil dadurch alles Feine gänzlich verloren geht.

Die Braten müſſen gut gehäutet, ſauber geſpickt (ſiehe Vor - bereitungsregeln No. 3) und bei nicht gar zu ſtarkem, doch auch nicht bei zu ſchwachem Feuer mit reichlich Butter bei unermüdlichem Begießen ſaftig gebraten werden.

Bei allem Wildpret iſt mit Ausnahme des wilden Schweines, der Kopf der ſchlechteſte Theil und nur zu einem ordinären Ragout (wie Ragout von Schweinefleiſch beim Einſchlachten) zu gebrauchen, wozu man auch den Hals nehmen kann, die Zunge iſt jedoch ſehr gut. Darnach folgt die Bruſt, beſon - ders, wenn ſie durch den Schuß blutig geworden und iſt dann am paſſendſten zum Ragout. Dann folgen die Blätter und Keulen, die ſich ſehr zum Schmoren, letztere auch zu Braten eignen und endlich das Ziemer, das beſte Stück zum Braten.

211Fleiſchſpeiſen aller Art.

123. Vom Aufbewahren des Wildprets.

Der Haſe erhält ſich in kalten Wintertagen, wenn er gleich nach dem Schießen ausgeweidet iſt, im Fell an der Luft hän - gend 8 Tage ganz friſch; doch auch nicht länger. Indeß kann man, wenn es ſein muß, ihn dann noch einige Tage in Eſſig aufbewahren. Fleiſch vom Reh, Hirſch oder Schwein auf fol - gende Weiſe: man läßt die Stücke gehörig zu Braten hauen, beſtreut ſie mit Salz und läßt ſie in einer Pfanne ſchnell von allen Seiten zuröſten, dann ſticht man kurze Speckſtreifchen, Nägelchen und Charlotten hinein, packt ſie, wenn ſie ganz kalt geworden, mit einigen Zwiebeln, ganzem Pfeffer, friſchen Wach - holderbeeren, einer in Scheiben geſchnittenen Zitrone und etwas Salz feſtſchließend in ein kleines Faß, oder einen paſſenden Topf, gießt ſo viel gekochten und wieder kalt gewordenen Bier - eſſig darauf, daß das Fleiſch bedeckt iſt und gießt es mit Fett etwa zwei Finger dick zu. Es wird dadurch vor dem Zutritt der Luft bewahrt, erhält ſich ſehr lange und bekommt in die - ſer Beitze einen angenehmen Geſchmack.

Beim Herausnehmen eines Stückes muß man das Fett von neuem ſchmelzen und darauf gießen. Man kann die Stücke braten oder ſchmoren, letzteres iſt beſonders zu empfehlen.

124. Obiges Wildpret zu ſchmoren.

Man legt von demſelben ein Stück in einen Topf, gibt von dem Gewürz, worin es gelegen, etwas dazu, nebſt einem Stück Butter und läßt es feſt zugedeckt gahr ſchmoren. Vor dem Anrichten gibt man reichlich eine Taſſe ſüße Sahne, etwas braunes Mehl und ein Stückchen Zucker zu der Sauce.

125. Ragout von Hirſch - oder Rehfleiſch.

Hierzu eignet ſich am beſten Blatt, Bruſt und Hals. Man muß dieſe Stücke, beſonders wenn ſie zerſchoſſen, blutig, und an dieſen Stellen durch den Schuß mit Haaren gefüllt ſind, gehörig nachſehen und waſchen. Dann wird das Fleiſch in kleine, paſſende Stücke geſchnitten, nochmals geſpült, mit Waſ - ſer und Salz ausgeſchäumt und Folgendes dazugegeben: ge - riebenes Schwarzbrod oder Roggenmehl, welches in Butter oder auch Speck braun geröſtet iſt, Zitronenſchale, Pfeffer,14*212Fleiſchſpeiſen aller Art.Nelken, einige Lorberblätter, recht viel in Würfel geſchnittene Zwiebeln, länglich geſchnittene Gurken und Eſſig. Später kommt ein Glas rothen Wein und etwas Aepfel - oder Birn - kraut, oder ſtatt deſſen ein Stück Zucker; doch nur ſo viel, daß die Schärfe des Eſſigs gemildert werde, hinzu.

Die Sauce, mit der das Fleiſch angerichtet wird, muß reich - lich und ſämig ſein.

126. Reh - und Hirſchziemer zu braten.

Man legt beide nach Belieben einige Tage in Eſſig oder brät ſie friſch. Vorher wäſcht man ſie, häutet und ſchneidet alles Unreine gut ab, und ſpickt ſie recht dick mit Speckſtreif - chen, ſtreut etwas Salz über und bringt ſie am Spieß oder in der Bratpfanne zu Feuer. Dann rührt man viel Butter, etwas ausgebratenen Speck und ſaure Sahne unter einander und begießt die Braten unermüdlich damit, weil ſie nur da - durch ſaftig werden. Brät die Sauce zu viel ein, gießt man ein wenig kochendes Waſſer hinzu und läßt ſie ſo langſam nach dem Alter des Fleiſches und der Größe des Stücks 2 bis Stunden braten. Beim Anrichten wird die Sauce mit etwas kaltem Waſſer gut zuſammen gerührt, und ſollte die - ſelbe nicht ſchon durch die Sahne ſämig genug ſein, ein Thee - löffel Kartoffelmehl hinzugefügt.

  • Anmerk. Man kann dieſe Braten auf angegebene Art auf dem Feuer oder im Ofen braten.

127. Desgleichen Reh - und Hirſchkeulen.

Werden eben ſo zubereitet. Ein Braten von einem gehetz - ten Hirſch muß langſam angebraten werden, damit er nicht gleich zuröſtet, weil ſonſt der Braten zu ſtark ſchmecken würde. Man thut beſſer, ihn vorher 1 2 Tage in Eſſig zu legen.

128. Haſenbraten.

Wenn der Haſe gehörig gewaſchen, gehäutet und nach Be - lieben geſpickt worden iſt, ſtreut man etwas Salz über, be - wickelt die Füße mit Papier und läßt ihn am beſten mit recht vieler Butter unter fortwährendem Begießen am Spieß etwa eine Stunde braten. Liebt man indeß, nach engliſcher Weiſe,213Fleiſchſpeiſen aller Art.das Fleiſch inwendig roth, ſo braucht man ihn nur ½ Stunde in der Maſchine zu laſſen, ¼ Stunde vorher gibt man eine Taſſe Sahne zur Sauce. Im Ofen gebraten iſt die Behand - lung dieſelbe, nur thut man wohl, den Haſen nicht bei zu ſchwachem Feuer zu braten, weil er ſonſt austrocknet. Reich - lich Butter und ſehr fleißiges Begießen macht ihn ſaftig, ſelbſt das Fleiſch an den Beinen wird dadurch eben ſo mürbe und ſaftig, als der Rücken. Iſt er gahr, welches in einer Stunde der Fall iſt, ſo muß er ſogleich aus dem Ofen genommen und die Sauce mit etwas kaltem Waſſer zuſammengerührt werden, wodurch ſich die Sahne mit der Butter, die ſonſt klar hervortritt, verbindet.

  • Anmerk. Wenn man am Haſen einen ſäuerlichen Geſchmack liebt, ſo lege man ihn vorher 12 24 Stunden in Eſſig.

129. Haſenpfeffer.

Die Vorderbeine nebſt Bauchhaut des Haſen werden in Stücke geſchnitten, gehörig gewaſchen und die Haare, die ſich etwa darin finden ſollten, gut abgeſpült, der Kopf wird ge - ſpalten und ſolches mit Herz, Leber und Lunge gewaſchen, bedeckt mit Waſſer und dem nöthigen Salz zu Feuer gebracht und ausgeſchäumt. Dann gibt man hinzu: recht viel in Wür - fel geſchnittene Zwiebeln, ganzen Pfeffer und Nelken, einige Lorberblätter, ein Stück Butter, Eſſig und in Butter braun gemachtes Mehl, welches man nur hinein geben kann, ohne es erſt mit Waſſer anzurühren. Wenn das Fleiſch gahr iſt, rührt man einen Löffel Birnkraut oder ein Stück Zucker und nach Belieben auch ein Glas rothen Wein an die Sauce. Hat man friſches Haſenblut, vermiſcht man ſolches mit etwas Eſ - ſig und rührt es, wenn der Haſenpfeffer fertig iſt, eben durch, dann aber muß man anfangs nur wenig Mehl dazu thun, weil das Blut die Sauce recht ſämig macht. Sie gewinnt dadurch ſehr an Farbe und angenehmem Geſchmack.

  • Anmerk. Das Haſenblut darf nicht über zwei Tage alt ſein und muß gleich mit etwas Eſſig angerührt, im Keller aufbe - wahrt werden.

130. Wildſchweinsbraten.

Der Braten von einem überjährigen Wildſchwein oder Friſch - ling iſt der vorzüglichſte. Das Stück wird gehäutet und ge -214Fleiſchſpeiſen aller Art.ſpickt, mit etwas kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt, ausgeſchäumt und folgende Gewürze hinzugegeben: Pfeffer, Nelken, Nel - kenpfeffer, Zwiebeln, einige Lorberblätter, Wachholderbeeren ¼ Maß Eſſig und Salz; doch nicht zu viel, weil die Brühe einkochen muß und dann zu ſalzig würde. Iſt der Braten gahr, ſchüttet man die eingekochte Brühe durch ein Sieb, läßt den Braten mit Butter oder ausgebratenem Speck und Sahne unter fleißigem Begießen braun werden, indem man nach und nach die Kraftbrühe hinzugießt.

Man läßt die Keule etwa 2 ½ 3 Stunden, ein Stück vom Rücken kürzere Zeit braten.

131. Wildſchweinskopf.

Man ſchickt den Kopf zum Schmied, um ihn mit glühen - dem Eiſen gehörig abſengen zu laſſen, wäſcht ihn rein, ſchnei - det die Haut vom Ober - und Unterrüſſel los, macht vor der Stirn einen Einſchnitt, weil ſonſt die Schwarte aufplatzen würde, und läßt ihn eine Nacht ganz im Waſſer liegen, damit der durch das Sengen hervorgebrachte Geruch ſich verliere. Kann man ihn nicht in einem Schinkenkeſſel auf einem Ein - leger kochen, thut man wohl, den Kopf in ein reines, altes Tuch zu binden, die Ohren müſſen dann glatt angelegt und das Tuch zuſammen gebunden werden, um ihn bequemer her - ausziehen zu können. Dann legt man ihn in einen Topf, bedeckt ihn mit zwei Theilen Waſſer, einem Theil Eſſig, gibt Salz dazu, ſchäumt ihn gut aus und läßt ihn mit Zwiebeln, Pfeffer, Nelken, Lorberblättern, Salbei, Thimian, Rosmarin 4 5 Stunden langſam kochen, bis er faſt weich iſt. Dann putzt man die Ohren aus, zieht die Zunge ab und läßt ihn in der Brühe 2 Stunden abkühlen. Darauf legt man ihn in ein paſſendes Geſchirr, gießt die Brühe hinein und bewahrt ihn auf. Er hält ſich in dieſer Brühe Wochen lang. Will man ihn gebrauchen, ſchneidet man die ſchwarze Haut unten am Halſe ein wenig ab, verziert die Schüſſel mit gehackter Peterſilie, bunt geſchnittenen Zitronenſcheiben, Carotten, dem Weißen und Gelben von hart gekochten Eiern und in Strei - fen geſchnittenen Gurken, den Kopf mit Grün und gibt ihm eine Zitrone oder einen Apfel ins Maul. Er wird mit der Sauce P. No. 35 oder No. 46 zur Tafel gegeben.

Was vom Kopf übrig bleibt, legt man wieder in die Brühe.

215Fleiſchſpeiſen aller Art.

132. Kaninchenpfeffer.

Das Fleiſch wird in paſſende Ragoutſtücke gehauen, mit einigen Lorberblättern, Salz, Nelken und Pfefferkörnern meh - rere Tage in Eſſig gelegt. Dann wird es in Waſſer und etwas Salz ausgeſchäumt, der Eſſig mit den Gewürzen hinzu - geſchüttet, nebſt recht viel in Würfel zerſchnittenen Zwiebeln, das Fleiſch darin gahr gekocht. Eine halbe Stunde vorher wird die Sauce mit in Butter braun gemachtem Mehl recht gebunden gemacht und ein Löffel Birnkraut dazugegeben.

Auf dieſe Weiſe zubereitet iſt das Kaninchenpfeffer dem Ha - ſenpfeffer ſehr ähnlich.

133. Froſchſchenkel zu braten.

Man läßt ſie ¼ Stunde mit Salz ſtehen, wäſcht ſie mit kaltem Waſſer ab, tunkt ſie in Eier und Muskat, wälzt ſie in geſtoßenem Zwieback oder Semmel und backt ſie in heiß gemachter Butter ¼ Stunde gelb.

134. Froſchſchenkel-Ragout.

Hierzu werden die Froſchſchenkel mit Waſſer, Eſſig und Salz in ein Gefäß gelegt und mit einem Beſen gepeitſcht. Dann läßt man einen Stich Butter zergehen, legt ſie nebſt einigen Charlotten und etwas Salz hinein und läßt ſie zuge - deckt beinahe gar dämpfen. Man ſtaubt nun etwas Mehl dar - über, gibt gute Bouillon, Muskatblüthe und einige Zitronen - ſcheiben daran und richtet ſie mit einigen Eidottern abgerührt zierlich an. Auch können Weißbrodbällchen in Bouillon oder geſalzenem Waſſer aufgekocht, zwiſchen das Fleiſch gelegt werden.

VI. Zahmes und wildes Geflügel.

135. Puter zu braten.

Wenn der Puter nach den Vorbereitungsregeln No. 3 zwei Tage vorher geſchlachtet, aufgebogen, nach Belieben geſpickt, oder ungeſpickt mit der Fülle No. 9 oder 10 gefüllt worden iſt, ſtreut man Salz darüber, legt dünne Speckſcheiben auf die Bruſt und bindet Papier über dieſelbe, ſo wie auch um216Fleiſchſpeiſen aller Art.den Kopf. Dann bringt man ihn mit recht viel kalter Butter am Spieß oder in einer Pfanne zu Feuer, deckt, wenn man letzteres wählt, wo möglich einen Deckel mit Kohlen, in Er - mangelung deſſelben eine irdene Schüſſel darauf, wodurch der Braten viel ſaftiger wird und läßt ihn 2 ½ Stunden langſam braten. Auch muß man zuweilen etwas Waſſer zugießen, da - mit die Butter nicht zu braun werde und ihn recht fleißig be - gießen. Die Schüſſel und das Papier werden ſo früh abge - nommen, daß die Bruſt etwas gelb werden kann. Beim An - richten rührt man einen Theelöffel voll Kartoffelmehl an die Sauce, gibt dem Puter eine Zitronenſcheibe in den Schnabel und legt einige feine Zitronenſcheiben um die Schüſſel.

136. Puter mit einer Fleiſch-Farce.

Zu dieſer Fülle nimmt man ¾ Pfund gehacktes Kalbfleiſch ohne Sehnen, ¾ Pfund Schweinefleiſch, ebenfalls fein ge - hackt, eine halbe Obertaſſe geſchmolzene Butter, 2 Eier, von denen das Weiße zu Schaum geſchlagen und zuletzt durchge - miſcht wird, für 1 Sgr. in kaltem Waſſer eingeweichtes und ausgedrücktes Weißbrod, 1 Loth gereinigte und geſchnittene Morcheln, 4 Stück halb gahr gekochte und abgezogene Käl - bermilch, welche man ganz dazwiſchen legt, Salz und Muskat. Auch nach Belieben gehackte Peterſilie und gehackte Sardellen.

Dieſe Farce wird in den Kropf und den Leib des Puters gefüllt, derſelbe gebraten oder in einer Braeſe (ſiehe Vorbe - reitungsregeln) wie Kapaune zubereitet.

  • Anmerk. Auf dieſe Weiſe gefüllt, reicht der Puter zu einer großen Geſellſchaft hin und kann warm und kalt zur Tafel gege - ben werden.

137. Kapaunen zu braten.

Sie werden zubereitet wie Puter, nur nicht geſpickt und nur 1 Stunde gebraten, wenn ſie nämlich jung ſind.

138. Eine Puterhenne mit feinem Ragout.

Dieſelbe wird wie zum Braten vorbereitet, die Beine, wie in den Vorbereitungsregeln No. 3 angegeben worden, in die Haut geſchoben. Dann ſetzt man ſie mit kalter Butter und einigen Charlotten zu Feuer, läßt ſie langſam etwas gelb217Fleiſchſpeiſen aller Art.werden und ſchüttet etwas kochende Fleiſchbrühe oder Waſſer hinzu, gibt Zitronenſchale, doch nur das Gelbe, Muskat - blüthe, etwas Dragon daran und ½ Stunde ſpäter recht viel Champignons, und läßt ſie in kurzer Brühe feſt zugedeckt gahr ſchmoren; ¼ Stunde vorher kocht man Fleiſchbrühe mit gelb geſchwitztem Mehl durch, gibt dazu nach Belieben Midder, gefüllte Krebsnaſen, Piſtazien, Spargel oder Blumenkohl, doch muß Alles weich werden, aber nicht im Mindeſten zerkochen, nimmt das Fett von der Puter-Sauce, fügt dann dieſe ge - kochte Sauce hinzu, ſchneidet darin einige Zitronenſcheiben, rührt dieſelbe mit 2 Eidottern und Krebsbutter ab und richtet die Puterhenne mit Weißbrod -, Kalbfleiſch -, oder Schwamm - klößen, die in Waſſer und Salz eben aufgekocht ſind, in ihrer Sauce zierlich an. Man reicht Schnitten von Blätterteig da - bei herum und gibt dies Gericht ſtatt Paſtete.

Die Bereitung der Zuthaten kann man in den Vorberei - tungsregeln nachſehen.

139. Kapaune à la Braeſe mit Auſtern-Sauce.

Sind die Kapaunen nach den Vorbereitungsregeln No. 3 b. vorgerichtet, legt man Speckſcheiben in einen Topf, darauf in Scheiben geſchnittene Sellerie, Möhren, Peterſilienwurzeln, Paſtinaken, Charlotten, Knoblauch, rohen mageren Schinken, Gewürze und Salz, zuletzt die Kapaune, füllt Bouillon hinzu und läßt ſie langſam gahr, doch nicht zu weich kochen. Man gibt ſie mit einer Auſtern -, Champignons -, Capern - oder Krebsſauce zur Tafel.

Siehe Braeſe A. No. 57.

140. Kücken (junge Hühner) zu braten.

Am beſten werden die Kücken, wenn man ſie ſauber ſpickt, nachdem man ihnen, wie in den Vorbereitungsregeln No. 3 a. und b. angegeben, die Beine in den Leib geſchoben, in die - ſelben ein reichliches Stück Butter, nach Belieben auch ge - waſchene Peterſilie füllt und ſie am Spieß brät. Doch[kann] man die Kücken auch ſaftig braten, wenn man ſie ungeſpickt mit reichlich Butter (auch inwendig), wenig Salz, in einem irdenen Gefäße feſt zugedeckt, unter fleißigem Begießen, gahr218Fleiſchſpeiſen aller Art.und gelb, nicht zu ſtark und lange, etwa nur ¾ 1 Stunde braten läßt.

Nach Belieben kann man auch einige friſch geſtoßene Wach - holderbeeren, mit den Kücken zugleich in die Butter legen.

141. Tauben zu braten.

Dieſe werden eben ſo behandelt, nur fülle man ſie nach A. No. 9.

142. Feines Fricaſſee von Kücken (jungen Hühnern), oder Kapaunen, oder Tauben.

Man ſchneidet die Kücken in 4 Theile, die Tauben der Länge nach durch, Kapaunen werden nicht zerſchnitten, ſetzt ſie mit etwas Salz und reichlich friſcher Butter zu Feuer und fügt nach einer halben Stunde Bouillon, einige Zitronenſcheiben, aus welchen die Kerne genommen, ein Stück Muskatblüthe und etwas fein geſtoßenen Zwieback hinzu und läßt ſie feſt zugedeckt langſam, doch nicht zu weich, kochen. Eine Viertel - ſtunde vorher gibt man folgende Zuthaten in’s Fricaſſee, deren Vorrichtung in den Vorbereitungsregeln nachzuſehen iſt. Midder (Kalbsmilch), Krebsnaſen, Morcheln, Spargelköpfe, Sauciſſen, ſo wie beim Anrichten in Bouillon oder geſalzenem Waſſer gahr gekochte Weißbrodklößchen, Auſtern, Krebsſchwänze und Krebsbutter. Die Sauce wird mit ein Paar Eidottern abge - rührt. Recht fein angerichtet wird dieſe Schüſſel mit Schnit - ten von Blätterteig zur Tafel gebracht und vertritt die Stelle einer Paſtete.

  • Anmerk. Ein gewöhnliches Fricaſſee wird eben ſo gemacht, nur daß die feinern Zuthaten wegbleiben und daß kochendes Waſſer ſtatt Bouillon zugeſchüttet wird.

143. Ein feines braunes Ragout von Kücken, Tauben oder Ochſenzunge.

Man rechnet auf 12 Perſonen 4 Kücken, oder 8 Tauben, oder 2 Zungen. Kücken und Tauben werden wie im Vorher - gehenden geſagt worden, vorgerichtet, in Butter gahr gedämpft. Die Zunge läßt man ganz, ſchäumt ſie reichlich mit Waſſer bedeckt aus und kocht ſie ganz weich, welches wohl 3 Stun -219Fleiſchſpeiſen aller Art.den dauert. Dann wird ſie abgezogen, das fleiſchige Stück ab - geſchnitten und die Zunge in dicke Scheiben getheilt. Nun rührt man ein Ei dick friſche Butter, bis ſie braun iſt, ſtreut Mehl hinein und rührt es ebenfalls braun, doch darf es ja nicht bränzlich werden. Dieſes Mehl wird mit der kräfti - gen Brühe, worin das Geflügel gahr gemacht iſt, oder wenn das Ragout von Zunge gekocht wird, mit etwas Zungenbrühe angerührt und mit brauner Kraftbrühe, wie ſie in den Vor - bereitungsregeln No. 12 beſchrieben iſt, nachgefüllt, eine in Scheiben geſchnittene Zitrone, woraus die Kerne genommen, dazugegeben, nebſt etwas geſtoßenen Nelken, Pfeffer und Salz. Wenn dies kocht, wird nach Belieben, was man von Folgen - dem hat, hinzugethan: eine kleine Hand voll Morcheln, eben ſo viel in Stückchen geſchnittene friſche, oder eingemachte Champignons, 6 8 Stück in Scheiben geſchnittene Trüffeln, ½ Pfund Midder (Kalbsmilch), ½ Pfund Kaſtanien, ½ Pfund in Butter gebratene kleine Sauciſſen, Klöße, die aus ½ Pfund fein gehacktem Fleiſch aufgerollt ſind, eine halbe Taſſe Capern und ein Eßlöffel voll Piſtazien. Wie dies Alles vorgerichtet werden und wie lange es im Ragout kochen muß, kann man in den Vorbereitungsregeln nachſehen. Zugleich wird auch das Fleiſch ins Ragout gelegt, und wenn Alles ¼ Stunde lang - ſam gekocht hat, angerichtet. Die Sauce muß dicklich ſein und nur einen Geſchmack von Säure haben.

  • Anmerk. Die Klöße werden in der dicken Sauce gekocht, nicht ſo locker, es iſt beſſer ſie in Fleiſchbrühe oder geſalzenem Waſ - ſer einige Minuten oder ſo lange zu kochen, bis ſie inwen - dig nicht mehr roth ſind und dann ins Ragout zu legen. Daſſelbe wird als Voreſſen allein, oder auch wohl mit ge - bratenen Kartoffeln gegeben.

144. Junge Hühner mit einer Sauce.

Man ſetzt ſie mit Waſſer, Salz, einem reichlichen Stück Butter und etwas Peterſilienwurzel zu Feuer, ſchäumt und läßt ſie nicht zu weich kochen. Dann macht man von der Hühnerbrühe eine Capern -, Champignons -, Sardellen - oder Krebsſauce, oder auch die Sauce P. No. 31 und richtet ſie über die Hühner an.

220Fleiſchſpeiſen aller Art.

145. Hühner in Reis.

Die Hühner werden in Waſſer und Salz ausgeſchäumt und mit einem Stück Butter gahr gekocht. Zugleich brüht man Reis ab (man kann auch Perlgraupen nehmen), füllt von der Hühnerbrühe darauf und kocht ihn langſam weich, aber nicht breiig. Eine halbe Stunde vorher gibt man nach Belieben gut gewaſchene Roſinen zum Reis und ſchüttet die andere Hühnerbrühe nach, damit derſelbe nicht zu ſteif werde. Dann werden die Hühner in Reis angerichtet, und wenn man will, die Schüſſel mit Weißbrodklößchen No. 8 oder 12 garnirt.

146. Ente zu braten.

Dieſe wird nach Belieben gefüllt oder ungefüllt mit etwas Salz eingerieben, mit reichlich Butter zu Feuer gebracht, feſt zugedeckt, langſam 1 ½ Stunden gebraten, während man ſie gut begießt. Zur Fülle nimmt man entweder: in 4 Theile geſchnittene Aepfel und Korinthen oder man nimmt die fein gehackte Leber, gibt dazu ein Stück weich gerührter Butter, 2 Eier, für 8 Pfennige in Waſſer eingeweichtes, ſtark ausge - drücktes Weißbrod, Muskatnuß und Salz, oder man nimmt zum Füllen Zwiebeln, Salbei, Weinraute und Salz.

147. Enten mit Zwiebeln gedämpft.

Man ſchäumt ſolche in Waſſer und Salz aus, gibt zu zwei Enten einen tiefen Teller voll geſchnittener Zwiebeln, etwas Weißbrod und Nelken, auch Dragon, wenn man ihn gerade hat, und kocht ſie darin gahr. Dann wird die Sauce durch ein Sieb gerührt, mit Zitronenſcheiben durchgekocht und über die Enten angerichtet.

148. Ente mit rothem Wein.

Die Ente wird mit Butter und einigen geſchnittenen Zwie - beln gelb gemacht, aber ja nicht zu braun, damit die Butter ihren guten Geſchmack behält, dann gießt man kochendes Waſ - ſer hinzu, gibt etwas Zitronenſchale, Nelken, Cardamom und Salz daran, ſpäter geſchwitztes Mehl und Jus und beim An - richten ein Glas rothen Wein nebſt einigen Zitronenſcheiben. Die Sauce muß bräunlich und recht ſämig ſein, Trüffeln darin gekocht verfeinert ſie.

221Fleiſchſpeiſen aller Art.

149. Ente auf franzöſiſche Art.

Man hackt die Leber mit etwas Speck, Charlotten und macht dies mit in Waſſer ausgedrücktem Weißbrod, 2 Eiern, Mus - kat und Salz zu einer Farce, füllt damit die Ente und näht ſie zu. Dann legt man Butter oder Speck in einen Topf, nebſt einer Hand voll Peterſilie, 3 4 ganzen Zwiebeln und einigen Scorzoner - oder gelben Wurzeln und läßt die Ente darin gahr und gelbbraun braten, rührt etwas geſchwitztes Mehl, Waſſer und ein wenig Eſſig und nach Belieben ein Stückchen Zucker an die Sauce und läßt die Ente noch einige Minuten darin ſchmoren.

150. Gänſe-Braten.

Hat man die Gans nach A. No. 3 zum Braten vorgerich - tet, füllt man den Leib mit in 4 Theile geſchnittenen Aepfeln, unter welche man nach Belieben Roſinen oder Corinthen, oder auch abgebrühte Pflaumen miſchen kann. Auch füllt man die Gans wohl mit gekochten Caſtanien oder mit kleinen Kartof - feln und etwas Salz. Dann näht man die Oeffnung zu, legt die Gans in die Bratenpfanne, ſalzt ſie, gibt Waſſer darun - ter und läßt ſie anfangs zugedeckt, unter fleißigem Begießen, 2 ½ 3 Stunden braten. Beim Anrichten der Gans zieht man die Fäden aus, nimmt das Fett größtentheils von der Sauce und macht dieſe mit etwas Kartoffelmehl ſämig, alles Angeſetzte muß man gut los - und zuſammenrühren.

151. Gänſeſchwarz.

Alles, was nicht zum Gänſebraten gehört (ſiehe Vorberei - tungsregeln No. 3), wird mit Waſſer und Salz ausgeſchäumt, mit einigen Zwiebeln, 3 Lorberblättern, Pfeffer und Nelken, auch nach Belieben mit einer Hand voll Pflaumen, gahr ge - kocht. Dann macht man Mehl mit Butter braun, achtet aber darauf, daß es nicht bränzlich werde, rührt es mit der Brühe zum Schwarz und gibt etwas Eſſig, auch einen Löffel voll gutes Birnkraut dazu. Hat man Gänſeblut, ſo wird dieſes mit Eſſig angerührt und eben durchgekocht, wodurch das Gänſe - ſchwarz ſehr an Farbe und angenehmem Geſchmack gewinnt, dann aber muß man vorher weniger Mehl nehmen, weil das222Fleiſchſpeiſen aller Art.Blut die Sauce recht dick macht. Uebrigens muß dieſelbe ſehr dicklich und auch reichlich ſein.

Es werden zu dieſem Gänſeſchwarz Kartoffeln gegeſſen.

152. Gänſeweiß. (Gänſefleiſch in Gelee.)

Die Gans, ohne Kopf, Hals, Beine und Flügel wird in paſſende viereckige Stückchen gehauen, mit halb weißem Eſſig, reichlich halb Waſſer und dem nöthigen Salz in einem irdenen oder glaſirten Topfe ausgeſchäumt, die Brühe durch ein feines Sieb geſchüttet, das Fleiſch eben abgeſpült und mit der Brühe, wenn ſich alles Unklare geſenkt hat, wieder zu Feuer geſetzt. Dann gibt man hinzu: für 2 Sgr. geraspeltes Hirſchhorn, welches man loſe in ein Stückchen Leinen gebunden hat, vier Lorberblätter, 2 Zwiebeln, Zitronenſchale, nebſt einem guten Theile ganzen Pfeffers und Nelken, läßt das Fleiſch darin weich werden und die Brühe ſo viel einkochen, daß ſie, wenn man etwas davon kalt werden läßt, dick wird. Dann legt man das Fleiſch in ein gläſernes oder porzellanenes Gefäß, nimmt ſo viel als möglich das Fett von der Brühe, gießt ſolche durch ein Haarſieb darüber und bewahrt es bis zum Gebrauche auf. Dies Gänſeweiß hält ſich mehrere Wochen. Es wird als Mittelſchüſſel, auch zum Butterbrod gegeben.

153. Gänſe-Ragout.

Dazu wird die ganze Gans in Stückchen gehauen, ſammt Herz, Lunge und Leber in Waſſer und Salz ausgeſchäumt, mit einigen Zwiebeln, Lorberblättern, Zitronenſcheiben, ganzem Pfeffer und Nelken weich gekocht. Soll das Ragout braun ſein, ſo wird vorher etwas in Butter braun gemachtes Mehl mit Eſſig und einem halben Löffel Birnkraut oder einem Stück - chen Zucker, ſo wie zuletzt das Gänſeblut hinzugegeben. Soll es ein weißes Ragout ſein, ſo wird das Mehl gelb geſchwitzt, weniger Eſſig dazu gegeben, das Süße bleibt weg, und die Sauce wird mit Muskatblüthe und einem Eidotter abgerührt.

  • Anmerk. Das Blut wird gleich beim Schlachten der Gans mit et - was Eſſig gerührt und bis zum Gebrauche an einen kalten Ort hingeſtellt. Doch darf es nicht über zwei, höchſtens drei Tage alt werden.
223Fleiſchſpeiſen aller Art.

154. Gänſebrüſte und Schinken zu räuchern.

Die Bruſt wird vom Bruſtknochen abgelöſ’t, die Schinken im Gelenk abgeſchnitten, mit Salz gehörig eingerieben und nach 8 Tagen geräuchert, doch dürfen ſie nicht länger als acht Tage im Rauch hängen und müſſen während dieſer Zeit mehr Luft als Rauch haben.

Sie werden roh, mit ihrem Fett in dünne Scheibchen ge - ſchnitten und zum Butterbrod gegeben.

155. Faſanen. Rebhühner und Birkhühner zu braten.

Nachdem ſolche nach A. No. 3 e. zum Braten vorgerichtet, die Köpfe mit einem Papier vorſichtig zugebunden ſind, wer - den ſie entweder fein geſpickt oder man bindet dünne Speck - ſcheiben auf die Bruſt, brät ſie mit viel Butter am Spieße oder in einem irdenen Gefäß auf dem Feuer, feſt zugedeckt, recht aufmerkſam, etwa 1 1 ¼ Stunde, ſtreut das Salz dann erſt darüber, wenn ſie halb gahr ſind und begießt ſie fleißig.

156. Schnepfen und Becaſſinen.

Sind dieſelben nach A. No. 3 f. zum Braten fertig, wer - den ſie geſpickt oder es werden Speckſcheiben auf die Bruſt gebunden, dann ſetzt man ſie langſam mit kalter Butter zu Feuer und läßt ſie zugedeckt braten. Zugleich röſtet man dünne Schnittchen Weißbrod, legt ſie unter die Schnepfen, damit das Inwendige während des Bratens darauf falle. Auch kann man vor dem Braten das Eingeweide herausnehmen, mit etwas Butter fein hacken, auf geröſtete Weißbrodſchnittchen ſtreichen und ſolche im Ofen gelb braten laſſen. Dies ſogenannte Schnep - fenbrod wird unter den Schnepfen angerichtet.

157. Kleine Vögel.

Werden in einem irdenen Geſchirr mit wenig Salz, etwas Waſſer, reichlich Butter mit friſchen Wachholderbeeren unter öfterem Begießen, feſt zugedeckt, langſam gahr gebraten.

158. Krammetsvögel.

Solche werden nach A. No. 3 g. vorgerichtet, nicht ausge -224Gelees und Gefrornes.nommen und gut gewaſchen. Man ſetzt ſie mit viel Butter (auf 12 Stück kann man ½ Pfund rechnen) und etwas Waſ - ſer, am beſten in einem irdenen Gefäß, zu Feuer, ſtreut etwas Salz darüber, gibt nach Belieben geſtoßene Wachholder - beeren hinzu und brät ſie, feſt zugedeckt, gahr, oder ſo lange, bis ſie recht kroß ſind.

159. Salmis von Schnepfen, Feldhühnern, Krammets - vögeln, auch Enten.

Man legt einige Scheiben rohen Schinken in einen Topf, das Wild darauf, gibt hinzu: Salz, eine gelbe Wurzel, einige geſchnittene Zwiebeln, Zitronenſcheiben und Butter und brät das Geflügel, feſt zugedeckt, gelb, gießt gute Fleiſchbrühe hinzu und läßt es vollends weich werden. Dann zerlegt man ſolches mit einem ſcharfen Meſſer in kleine, zierliche Stückchen, ſtößt, was nicht zerlegt werden kann, nebſt Lunge, Leber und dem Schinken im Mörſer und rührt es mit der Brühe durch ein Sieb. Zu dieſer Sauce gibt man noch etwas gehackte Char - lotten und eine Meſſerſpitze Pfeffer und kocht ſie mit dem Fleiſch eben durch.

Die Sauce muß recht ſämig ſein, und eigentlich von durch - gerührtem Fleiſch ſämig gemacht werden; doch kann man auch auf andere Weiſe ein wenig nachhelfen.

K. Gelees und Gefrornes.

I. Saure Gelees.

1. Im Allgemeinen.

Zur Bereitung der Gelees nimmt man als Bindungsmittel eine Abkochung von Kalbsfüßen, Hirſchhorn oder Hauſenblaſe. Letzteres gibt den zarteſten, aber auch den theuerſten Gelee. Doch iſt der Gelee von Kalbsfüßen auch ſehr gut und beſon -225Gelees und Gefrornes.ders für Kranke der beſte. Wie der Gelee oder Stand von Kalbsfüßen bereitet und die Hauſenblaſe aufgelöſ’t wird, fin - det man in den Vorbereitungsregeln. Die Formen zu den Gelees müſſen ſehr ſauber gehalten und vorher mit feinem Oel beſtrichen werden. Iſt der Gelee ganz kalt und feſt und ſollte dennoch ſich nicht leicht aus der Form ſtürzen laſſen, ſo lege man ein in heißem Waſſer ausgedrücktes Tuch einige Augen - blicke um die Form oder man halte ſolche einige Augenblicke über kochendes Waſſer, wodurch ſich der Gelee löſen wird.

2. Saurer Gelee von Kalbsfüßen für jede Art Fleiſch und Fiſch.

Derſelbe muß in einem glaſirten Topfe gekocht werden. Man ſetzt 2 3 Pfund Rindfleiſch (nur nichts vom Kopfe, wodurch der Gelee trübe wird), ein Stück Kalbfleiſch und 4 6 blan - chirte Kalbsfüße, reichlich mit Waſſer bedeckt, und Salz zu Feuer, ſchäumt es gehörig und gibt dazu reichlich ganzen Pfeffer, Nelken, Nelkenpfeffer, einige Lorberblätter, 2 Stück Zwiebeln, 1 gelbe Wurzel, 1 Peterſilienwurzel, 1 Sellerie - knolle, die Schale einer Zitrone, etwa ½ Maß guten Wein - eſſig, läßt das Fleiſch darin weich werden und die Füße ſo lange kochen, bis die Knochen herausfallen. Dann gießt man die Brühe durch ein Haarſieb in ein porzellanenes Geſchirr, ſtellt ſie über Nacht in den Keller und macht am folgenden Tage von dieſem Stand das Fett und den Bodenſatz rein ab, ſetzt ihn mit einer halben Flaſche Wein, dem Saft einer Zi - trone zu Feuer, gibt das Weiße von 6 geſchlagenen Eiern nebſt den zerdrückten Schalen, zu welchen man nach und nach einige Taſſen Geleebrühe ſchlägt, hinein, verſucht nach Salz und Säure und läßt ihn unter öfterem Umrühren zum Kochen kommen. Darauf ſetzt man den Topf auf ein ſchwächeres Feuer, wo die Hitze nur von einer Seite kommt und läßt den Gelee zugedeckt ¼ Stunde langſam ziehen. Man läßt nun zur Vorſicht einige Tropfen auf einen Teller fallen, um zu erproben, ob der Gelee die nöthige Feſtigkeit bekommen hat, ſonſt kann man ihn offen noch etwas verſchwinden laſſen, im andern Fall noch Wein, Waſſer oder Eſſig dazu ſchütten. Dann gießt man ſolchen an einen warmen Ort ſammt Eiweiß und den Schalen in einen Gelee-Beutel (Beutel von Filz), oder,15226Gelees und Gefrornes.in Ermangelung deſſen, auf eine Serviette, die auf einem um - gekehrten Stuhle ausgeſpannt und feſtgebunden worden iſt. Nur muß man die Serviette vorher in kochendes Waſſer legen und ganz feſt ausfringen, weil der Gelee ſonſt leicht einen Nebengeſchmack erhalten könnte. Das erſte und zweite Glas, welches durchläuft und immer trübe iſt, muß langſam wieder aufgegoſſen und ſollte das auf der Serviette Befindliche zuletzt nicht mehr warm ſein und alſo nicht gut durchlaufen, wieder heiß gemacht werden.

Nun ſchüttet man etwas von dem durchgelaufenen Gelee in eine mit Mandelöl beſtrichene Form. Wenn derſelbe ſteif ge - worden iſt, legt man eine Verzierung, einen Stern oder eine Guirlande von Zitronen, Carotten, hart gekochten Eiern, ein - gemachten Gurken, Capern, Peterſilie darauf, bedeckt dies mit etwas Gelee und legt, wenn ſolcher feſt geworden, das Be - ſtimmte, Fleiſch oder Fiſch, darauf, gibt nun den übrigen Gelee hinzu, mit welchem der Fiſch oder das Fleiſch bedeckt ſein muß und ſtellt es zum Kaltwerden hin. Kann man die Form auf Eis ſtellen, ſo iſt man ſchneller damit fertig und wünſcht man den Gelee gelblich zu haben, ſo gibt man mit dem Eiweiß etwas gebrannten Zucker hinzu, deſſen Bereitung man in den Vorbereitungsregeln finden wird.

3. Lachs in Gelee.

Man kocht in einem glaſirten Topf Waſſer mit weißem Pfeffer, Zitronenſcheiben, Zwiebeln, Muskatblüthe, Salz und 2 3 Lorberblättern eine gute Weile, daß die Gewürze aus - ziehen, gibt dann Eſſig und den Lachs hinzu und kocht ſolchen darin gahr. Dann wird derſelbe herausgenommen, 4 blan - chirte Kalbsfüße, eine kräftige Fleiſchbrühe nebſt einigen gelben Wurzeln, Peterſilienwurzeln dazu gethan und gekocht, bis das Fleiſch von den Knochen fällt. Iſt dieſer Gelee wie in No. 2 am nächſten Tage vom Fett und Bodenſatz gereinigt, ſo ſetzt man ihn mit Wein und Weineſſig verdünnt (im Ganzen kann man wohl eine Flaſche rechnen) nebſt dem geſchlagenen Wei - ßen von 4 Eiern zu Feuer und verfährt übrigens ganz wie bei No. 2.

4. Aal in Gelee.

Zu einer gewöhnlichen Form kann man zwei große Aale227Gelees und Gefrornes.rechnen, die in dicke Scheiben geſchnitten und wie Lachs ge - kocht werden, mit der Ausnahme, daß man hierzu halb Waſſer und halb Eſſig nimmt. Iſt die Form mit feinem Oel beſtri - chen, ſchüttet man ¼ Zoll hoch Gelee-Brühe nach No. 3 hin - ein, läßt ſie kalt und feſt werden und legt dann ſchön geord - net, wie in No. 2, in feine Scheiben geſchnittenen Zitronen, Carotten (Beete) und hart gekochte Eier, Krebsſchwänze, Pe - terſilienblättchen darauf und gibt ſo viel Gelee-Brühe darüber hin, daß das Ausgelegte etwas naß wird, läßt es feſt werden, legt die Aalſcheiben darauf, bedeckt ſie mit Gelee-Brühe und nachdem Alles völlig kalt geworden, ſtürzt man den Gelee auf eine Schüſſel und verziert den Rand mit Peterſilienblättern.

  • Anmerk. Auch kann man in der Aalbrühe ſtatt der Kalbsfüße Hirſch - horn loſe in ein Stückchen Leinwand binden und ſolches darin auskochen laſſen.

5. Zubereitung des Fleiſches, das zu einer Gelee-Schüſſel beſtimmt iſt.

Jedes Fleiſch, es ſei Mürbebraten (Ochſenhas), den man häufig dazu wählt, oder Geflügel, wird, mit Ausnahme der Gans, geſpickt, indem man den Speck in Salz umdreht und den hervorſtehenden Speck glatt abſchneidet; aus dem Puter und der Gans nimmt man die Knochen, worüber eine An - weiſung in den Vorbereitungsregeln zu finden iſt. Dann ſetzt man das beſtimmte Fleiſch mit halb Waſſer, halb Eſſig und dem nöthigen Salz zu Feuer, ſchäumt es rein aus, fügt die in No. 2 angegebenen Gewürze hinzu und läßt das[Fleiſch] darin langſam gahr werden. Dann gießt man dieſe Brühe entweder zu jener Gelee-Brühe, wie ſie in No. 2 angegeben worden iſt, oder man ſchüttet ſie durch ein Haarſieb, reinigt ſie am nächſten Tage von allem Fett und Bodenſatz, ſetzt ſie mit 2 Pfund Kalbsſtand, der aus 6 Kalbsfüßen bereitet iſt, wie man die Anweiſung in den Vorbereitungsregeln findet, zu Feuer und verfährt weiter nach No. 2.

6. Beef-Royal.

Ein Stück recht gutes Rindfleiſch legt man 8 Tage in Eſ - ſig, ſpickt es gehörig und läßt es mit 8 Kalbsfüßen, Lorber -15*228Gelees und Gefrornes.blättern, Charlotten, einer in Scheiben geſchnittenen Zitrone, weißem Pfeffer, Salz und 1 ½ 2 Flaſchen rothem Wein drei Stunden, feſt verſchloſſen, langſam kochen. Dann nimmt man das Fleiſch heraus, ſchüttet die Brühe durch ein feines Sieb, gibt etwas braun gebrannten Zucker dazu, klärt ſie, wie an - gegeben worden iſt, und ſchüttet die Brühe über das Fleiſch.

7. Kapaunen in Gelee mit Sauce.

Die Kalbsfüße werden mit dem Fleiſch und den Gewürzen nach No. 2 zu Feuer gebracht. Dann nimmt man aus den Kapaunen die Knochen, und füllt ſie mit folgender Farce, die für 2 Kapaunen berechnet iſt; doch kann man ſie auch unaus - gekocht füllen. Für 8 Pfennige Milchbrod wird gerieben und mit 6 Loth Butter über Feuer eine Weile gerührt, dann nimmt man den Topf vom Feuer, gibt hinzu: 1 Pfund ganz fein gehacktes Kalbfleiſch, ¼ Pfund fein gehackten Speck, die ge - hackten Lebern, 2 3 Eidotter, etwas dicke Sahne, Salz, Mus - kat, etwas gehackte Zitronenſchale nebſt Saft und das zu Schaum geſchlagene Weiße. Dies Alles wird gut durchge - knetet, die Kapaune damit gefüllt, zugenäht und ſolche in der Gelee-Brühe 2 2 ½ Stunden gekocht. Dann nimmt man ſie heraus, und verfährt mit der Bereitung des Gelees ganz nach No. 2. Wenn derſelbe nun fertig iſt, gibt man davon eine Lage in die beſtimmte Form, läßt dies erkalten, legt den Ka - paun darauf (auch kann man ihn in Stückchen ſchneiden), be - deckt ihn mit der Gelee-Brühe, ſtürzt ihn anderen Tages auf die beſtimmte Schüſſel, und füllt rund herum folgende Sauce:

Ein Rührlöffel voll dicke Sahne oder das Gelbe von 2 hart gekochten Eiern wird mit einem Theelöffel Senf und eben ſo viel Zucker gut gerührt; langſam hinzugerührt: 2 Löffel Eſſig, 2 Löffel Salatöl, etwas fein gehackter Dragon, ein wenig Pfeffer und Salz und von der noch zurückgelaſſenen Gelee - Brühe. Dies Alles ſtark gerührt, um den Kapaun gegeben und eine Verzierung von Capern darauf gelegt.

Auch kann man den Kapaun ohne Gelee auf die Schüſſel legen und die Sauce herumfüllen; man braucht dann die Ge - lee-Brühe nicht zu klären und kann gleich die Sauce davon fertig rühren.

229Gelees und Gefrornes.

II. Süße Gelees.

8. Feiner Wein-Gelee.

Man nimmt zu 3 Maß Wein 12 große Kalbsfüße und kocht ſolche 3 4 Stunden bis zu 1 ½ Maß ein, ſchüttet die Brühe durch ein Haarſieb und nimmt am nächſten Tage Fett und Bodenſatz davon weg. Dann ſetzt man dieſen Stand mit 1 ½ Maß Wein, 1 ½ 2 Pfund Zucker, 1 ½ Loth gutem, in Stückchen gebrochenem Zimmet, dem Saft von 16, und der gelben Schale von 6 Zitronen zu Feuer; gibt 12 zu Schaum geſchlagene Eiweiß, welche mit einigen Taſſen von der kalten Maſſe durcheinander geſchlagen ſind, hinzu und läßt es unter öfterem Umrühren durchkochen. Uebrigens verfahre man nach No. 2 und gebe den Gelee in Gläſer, oder in eine mit Man - delöl beſtrichene Form.

9. Wein-Gelee, der weniger koſtbar iſt.

Man kocht 9 Kalbsfüße mit Waſſer zu 3 Pfund Stand ein (ſiehe Vorbereitungsregeln) gibt am nächſten Tage, wenn Fett und Bodenſatz von demſelben abgeſchnitten iſt, 2 2 ½ Maß weißen Wein, 1 1 Pfund Zucker, Schale und Saft von 4 Zitronen, 1 Loth feinen ganzen Zimmet, einige ganze Nelken hinzu und klärt es mit 6 Eiweiß. Uebrigens wie geſagt worden.

  • Anmerk. Man rechnet zu einer Flaſche Wein 3 Kalbsfüße, für Kranke jedoch nur 2, weil dieſer zarter ſein muß. Ueber - haupt müſſen alle Gelees nicht zu feſt gemacht werden, je leichter, deſto feiner; jedoch muß man ſorgen, daß ſie nicht brechen, wenn ſie aus der Form geſtürzt werden.

10. Punſch-Gelee von Hauſenblaſe.

Drei Loth Hauſenblaſe werden mit ¼ Maß Waſſer (ſiehe Vorbereitungsregeln) aufgelöſ’t, und mit ¾ Pfund Zucker, woran eine Zitrone abgerieben worden, ½ Maß Wein, dem Saft von 6 Zitronen und einem geſchlagenen Eiweiß zum Ko - chen gebracht, der Schaum abgenommen, der Topf vom Feuer geſetzt, ½ Maß Rum durchgerührt und durch ein feines Tuch in eine mit Mandelöl beſtrichene Form geſchüttet.

  • Anmerk. Es iſt hier auf ſehr gute Hauſenblaſe nach A. No. 46 gerechnet. Iſt ſie weniger gut, ſo muß man mehr nehmen.
230Gelees und Gefrornes.

11. Zitronen-Gelee.

Ein halbes Maß oder 1 Pfund Kalbsſtand nach A. No. 47, 1 Maß weißer Wein, ½ Pfund Zucker, ¼ Loth ganzer Zim - met, einige Nelken, von 4 Zitronen der Saft, von 2 die Schale, eine Erbſe groß Safran, 4 Eiweiß nach No. 2 bereitet. Der Gelee wird mit confitürten Zitronenſcheiben verziert.

12. Blancmanger von Hauſenblaſe.

Man kocht 4 Loth Hauſenblaſe in ¼ Maß Waſſer oder Milch nach A. Vorbereitungsregeln, läßt ½ Pfund ſüße und einige bittere, ganz fein geſtoßene Mandeln, ¼ Loth Vanille, Loth Zimmet und ½ Pfund Zucker, worauf 1 Zitrone ab - gerieben iſt, mit 2 Maß friſcher Milch langſam kochen, nimmt den Topf vom Feuer, gibt die Hauſenblaſe dazu und gießt es durch ein Haarſieb in die beſtrichene Form.

Um dieſem Blancmanger auf eine unſchädliche Weiſe ein ſchönes Anſehen zu geben, färbt man die Hälfte mit folgender Miſchung: ½ Loth Cochenille, ¼ Loth Cremortartari, ¼ Loth gereinigter Pottaſche, Loth Alaun wird zuſammen in einem Mörſer fein geſtoßen, mit Maß kochendem Waſſer und 4 Loth Zucker unter einander gerührt. Dann läßt man es einige Minuten ſtehen, gießt es durch ein Tuch und vermiſcht von dieſer Flüſſigkeit ſo viel als nöthig iſt mit der Hälfte des Blancmangers. Alsdann gibt man einige Taſſen ungefärbter Maſſe in die mit feinem Oel beſtrichene Form, wenn dieſe feſt iſt, eben ſo viel gefärbte darauf und ſo fortgefahren, bis die Maſſe, die man aber in der Nähe des Ofens warm halten muß, zu Ende iſt. Nur laſſe man jedes Mal der Flüſſigkeit Zeit zum Feſtwerden, weil es ſonſt keine reine Abtheilung gibt. Völlig kalt geworden ſtürzt man den Blancmanger auf eine Schüſſel.

13. Gelee mit allerlei Früchten.

Man macht einen Wein - oder Zitronen-Gelee, gießt den - ſelben in eine Aſſiette, ſetzt Früchte der mannigfaltigſten Art, als: Erdbeeren, Kirſchen, Himbeeren, Johannisbeeren u. ſ. w. in zierlicher Ordnung hinein und läßt den Gelee feſt werden.

Oder man reibt 1 ½ Maß reifer Erdbeeren durch ein Sieb,231Gelees und Gefrornes.legt das Durchgelaufene auf eine ausgeſpannte Serviette und gießt einen ſchon durchgelaufenen und wieder heißgemachten Zitronen-Gelee darauf.

14. Gelee von Himbeeren, Johannisbeeren, ſauren Kir - ſchen oder Erdbeeren.

Ein halbes Pfund Zucker wird mit ¾ Maß Waſſer und ei - nem Eiweiß geläutert, ausgeſchäumt, mit 1 Maß von obigem Obſt an’s Feuer geſetzt, damit es 2 Stunden langſam zieht, auf ein Tuch gegoſſen, ohne es zu drücken. Der durchgelau - fene Saft wird mit 1 ½ Loth aufgelöſ’ter Hauſenblaſe ver - miſcht und in eine Aſſiette gegeben.

Statt des friſchen Obſtes kann man auch eingekochten Saft gebrauchen und weniger Zucker nehmen.

15. Marmorirter Gelee.

Es wird ½ Maß Kirſch-Gelee, eben ſo viel Blancmanger, genommen, eine Form auf Eis geſetzt, wodurch die Maſſe ſchneller feſt wird. In dieſelbe gibt man 1 Zoll hoch Gelee, wenn derſelbe feſt iſt, eben ſo viel lauwarmen Blancmanger und ſo fort, bis beides zu Ende iſt. Nachdem der Gelee ganz feſt geworden, ſtürzt man ihn auf eine Schüſſel, oder auch wohl auf ein Brett, ſchneidet ihn mit einem ſcharfen, warmen Meſſer in Scheiben und legt ihn zierlich auf eine Schüſſel.

16. Frucht-Gelee ohne Zuſatz von Stand.

Gelees von Johannis - oder Himbeeren, beſonders aber von Kirſchäpfeln, wie man ſie beim Einmachen der Früchte findet, in Glas - oder Porzellanformen aufbewahrt und beim Gebrauch umgeſtürzt, machen ſchöne Geleeſchüſſeln.

III. Gefrornes.

17. Allgemeine Regeln.

Die Geräthſchaften dazu ſind: ein Eimer und eine Büchſe von Zinn oder Blech, die ganz feſt verſchloſſen werden können;232Gelees und Gefrornes.dabei darf das Eis nicht fehlen, welches man ſo fein zerſchla - gen muß, daß die Stückchen nicht größer ſind wie kleine Ha - ſelnüſſe. Zuerſt ſchüttet man eine Hand hoch Eis in das Ge - fäß, ein Paar Hände voll Salz darüber, dann ſetzt man die mit Crême gefüllte Büchſe feſt zugemacht hinein, legt an den Seiten rund herum eine Lage Eis, ſtreut eine Hand voll Salz darüber, ſetzt die Büchſe feſt, und fährt mit dem Eis - und Salzſtreuen ſo fort. Die Büchſe und das Eis muß mit der Höhe des Eimers gleich ſtehen. Dann ſtreut man noch eine Hand voll Salz darüber. Ohne Salz kann man kein Gefror - nes machen, je mehr man nimmt, deſto ſchneller iſt man fertig. So läßt man die Büchſe ¼ Stunde im Eiſe ſtehen, dreht ſie am Henkel einige Mal herum, ohne ſie zu heben, nimmt den Deckel behutſam ab, rührt mit einem dazu geſchnittenen glat - ten Spaten die Maſſe durch, macht Alles los, was ſich am Boden und an den Seiten angeſetzt hat, während man mit der andern Hand die Büchſe immer ſo ſchnell als möglich im Kreiſe um den Spaten dreht; doch muß man ja vorſichtig dabei ſein, daß kein Eis in die Büchſe falle. Iſt nun die Maſſe gut zerrührt, macht man die Büchſe wieder feſt zu und läßt ſie ¼ Stunde ruhig ſtehen, fängt dann wieder an zu rühren, alles Eiſige abzuſtoßen und mit der Maſſe zu verei - nigen, indem die Büchſe immer bewegt werden muß. So fährt man fort, bis die Maſſe dick, geſchmeidig wird, und ſich wie dicke Sahne rühren läßt. Wenn ſie zu ſchnell frieren ſollte, muß man die Maſſe mit Gewalt los ſtoßen und zerrühren, jedoch ohne die Büchſe zu heben, und langſamer drehen. Wird das Gefrorne zu früh fertig, ſchüttet man 1 Maß kaltes Waſ - ſer auf das Eis, damit das in der Büchſe Befindliche nicht nachfriere und eiſig werde, deckt den Eimer mit einem Tuch zu und läßt die Büchſe bis zum Anrichten darin ſtehen. Dann füllt man das Gefrorne in Gläſer und gibt es zum Deſſert.

18. Vanillen-Eis.

Man läßt ½ Loth Vanille in etwas Milch langſam aus - kochen, preßt es durch ein Stückchen Leinwand und rührt hin - zu: 16 friſche Eidotter, 2 Maß gute friſche Sahne, ¾ Pfund Zucker, und läßt dies unter beſtändigem Rühren bis vor dem Kochen kommen und rührt die Maſſe nachdem noch ſo lange,233Gelees und Gefrornes.bis ſie nicht mehr heiß iſt, damit ſie keine Haut bekomme. Ganz kalt geworden ſchüttet man ſie in die Gefrierbüchſe.

  • Anmerk. Aus dieſer Portion bekommt man 30 34 Gläſer.

19. Quitten-Eis.

Die Quitten, welche vorher geſchält ſind, werden mit Waſſer und einigen Stücken Zimmet ganz weich gekocht, zerdrückt, durch ein feines Sieb gerieben, mit Zucker vermiſcht, in die Gefrierbüchſe geſchüttet.

Zu jedem Pfunde durchrührter Quitten nimmt man ein halbes Pfund Zucker.

20. Apfelſinen-Eis.

Ein halbes Pfund Zucker wird mit Waſſer gekocht und aus - geſchäumt, hinzugegeben die auf Zucker abgeriebene Schale von einer Apfelſine, der Saft von 8 Apfelſinen und 2 Zitronen, ½ Flaſche Malaga und 1 ½ Loth in ¼ Maß Wein aufge - löſ’te Hauſenblaſe.

21. Punſch-Eis.

Drei Viertel Maß Waſſer, ¾ Maß Wein, 1 Pfund Zucker, 1 Stück Vanille, Zimmet und die an Zucker abgeriebene Schale einer Zitrone, der Saft von 4 Zitronen und 12 Eidotter. Dies läßt man unter ſtarkem Rühren bis vor dem Kochen kommen. Während des Gefrierens rührt man beim Oeffnen der Büchſe nach und nach 4 Taſſen Arrac durch die Maſſe.

22. Himbeer-Eis.

Man nimmt den Saft von 2 Pfund ausgepreßten Himbee - ren, ¾ Pfund mit etwas Waſſer ausgeſchäumten Zucker, ½ Maß weißen Wein und einige Stücke Zimmet, läßt es zu - ſammen aufkochen und gefrieren.

23. Veilchen-Eis.

Ein halbes Pfund Zucker, 1 ¼ Maß Sahne, ¼ Maß Veil - chenſaft, 12 Eidotter. Dies wird unter beſtändigem Rühren bis vor dem Kochen gebracht und erkaltet in eine Gefrier - büchſe geſchüttet.

234Klöße.

L. Klöße.

I. Klöße zu Suppen und Fricaſſees.

1. Regeln beim Zubereiten der Klöße.

Will man eingeweichtes Weißbrod zu Klößen gebrauchen, ſo darf dies ja nicht in warmem Waſſer eingeweicht werden, wo - durch das Brod klebrig wird, ſondern es muß eine kleine Weile in kaltes Waſſer gelegt und dann feſt ausgedrückt und zerrie - ben werden.

Fleiſchklöße zu Fricaſſees und Suppen ſticht man entweder mit einem naß gemachten Löffel ab, oder man rollt ſie mit den Händen auf, indem man die Hand mit kaltem Waſſer feucht macht. Die Klöße legt man auf eine Schüſſel und gibt ſie alle zugleich in’s Kochende. Die übrigen Klöße werden mit einem Löffel, den man jedes Mal in die heiße Bouillon taucht, abgeſtochen, in die kochende Suppe gegeben, zugedeckt und nach ihrer Art 10 15 Minuten gekocht. Wenn die Klöße von Mehl, Kartoffeln oder Weißbrod inwendig trocken geworden ſind, ſo ſind ſie gahr, Fleiſchklöße, wenn man kein rohes Fleiſch mehr ſieht. Alle Klöße, auch die zu Fricaſſees, werden am beſten, wenn man ſie in Bouillon oder Waſſer und Salz kocht. Alle Klöße müſſen gleich, nachdem ſie gekocht ſind, an - gerichtet werden.

2. Klöße zu Krebs - und Aalſuppen.

Man rühre 2 3 Eßlöffel voll Krebsbutter weich, gebe hin - zu: 2 Eidotter, eine Untertaſſe voll fein gehacktes Fiſch - und Krebsfleiſch, eben ſo viel in Waſſer eingeweichtes und ſtark aus - gedrücktes Weißbrod, Muskatblüthe, Salz und das zu Schaum geſchlagene Weiße; forme kleine runde Klöße daraus, koche ſie in der Suppe eben auf, oder backe ſie auf einem Blech gelb - bräunlich und gebe ſie beim Vorlegen in die Suppe.

235Klöße.

3. Klöße zu braunen Suppen.

Ein Viertel Pfund mageres Schweinefleiſch, ¼ Pfund Kalb - fleiſch ohne Sehnen wird fein gehackt, dann 4 Loth Butter zu Sahne gerührt, 2 Eidotter, 4 Loth oder für 2 Pfennige in Waſſer eingeweichtes und ausgedrücktes Weißbrod, Salz, Zi - tronenſchale und Muskatblüthe hinzugefügt, nebſt dem gehack - ten Fleiſch und dem zu Schaum geſchlagenen Weißen. Hier - von werden kleine Klöße aufgerollt, dieſelben in Fleiſchbrühe gahr gekocht, mit feinem Zwieback beſtreuet und in Butter gelb gebraten.

4. Klöße von Kalb - oder Hühnerfleiſch.

Werden bereitet wie in No. 5, nur nimmt man dazu ein halbes Pfund Kalb - oder Hühnerfleiſch von der Bruſt, und etwas fein gehackte Peterſilie, kocht ſie 5 10 Minuten in der Suppe und richtet ſie darin an.

5. Rindfleiſch-Klöße.

Ein halbes Pfund Rindfleiſch ohne Sehnen wird mit 2 Loth fein gehacktem Mark oder Nierenfett unter einander gemiſcht. Dann 4 Loth Butter zu Sahne gerührt, hinzugefügt: 2 Ei - dotter, 4 Loth oder für 2 Pfennige abgeſchältes, in Waſſer eingeweichtes Weißbrod, Muskatblüthe, Salz und zuletzt das zu Schaum geſchlagene Weiße eines Eies. Die Maſſe muß ſo weich ſein, daß ſie eben zuſammenhält, welches man mit einem Klößchen verſuchen kann. Man ſticht ſie mit einem Löf - fel ab und kocht ſie 5 10 Minuten in der Suppe.

6. Schwammklöße.

Zwei Eiweiß gibt man in eine Obertaſſe, füllt den übrigen Raum mit Milch, ſchüttet dies in einen kleinen Topf nebſt einer Obertaſſe Mehl und einer guten Wallnuß dick Butter, rührt ſolches über Feuer, bis es ſich vom Topfe ablöſ’t, und nachdem es nicht mehr ſehr heiß iſt, gibt man 2 Eidotter und Muskatblüthe hinzu; ſticht mit dem Löffel kleine Klöße davon in die kochende Suppe und läßt ſie zugedeckt 5 10 Minu - ten kochen.

236Klöße.

7. Auf andere Art.

Eine Obertaffe Milch, eben ſo viel Mehl, eine gute Wall - nuß dick Butter, rührt man über Feuer, bis es ſich vom Topfe ablöſ’t. Etwas abgekühlt rührt man 2 Eidotter, eine Meſſer - ſpitze Muskatblüthe und Salz, wenig geſtoßenen Zwieback und zuletzt das von einem Eiweiß zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße gut durch.

8. Zwiebackklöße.

Man rührt ½ Ei dick Butter zu Sahne, dazu 2 ganze Eier und Muskatnuß, gibt dann nach und nach unter fort - währendem Rühren 6 fein geſtoßene Kaffeebrödchen, gleich 4 ge - häufter Eßlöffel voll Zwieback, hinzu, von denen man ½ - löffel voll zurückläßt, welches man, da die Maſſe ſehr weich ſein muß, zum Aufrollen benutzt. Die Klöße werden alle zu - gleich in die kochende Bouillon gegeben, ein Mal aufgekocht und dann wird der Topf ſchnell vom Feuer genommen und zugedeckt, weil ſie ſonſt feſt werden.

9. Griesmehlklöße.

Man rühre 4 Loth Griesmehl mit Maß Milch und ei - ner Wallnuß dick Butter über Feuer ſo lange, bis die Maffe ganz ſteif iſt. Dann reibe man noch eben ſo viel Butter weich, gebe Muskatblüthe, Salz, 2 Eidotter hinzu, das etwas abgekühlte Griesmehl und zuletzt das zu Schaum geſchlagene Eiweiß. Dies theelöffelweiſe in die kochende Suppe gegeben und 10 Minuten langſam gekocht.

10. Eierklöße.

Ein Viertel Maß Fleiſchbrühe oder Milch, 4 Eier, wohl geſchlagen, fein gehackte Peterſilie, Muskatblüthe und Salz, füllt man in einen mit Butter beſtrichenen Topf, läßt es in kochendem Waſſer dick werden, und ſticht Klößchen davon in die angerichtete Suppe.

11. Weißbrodklöße.

Vier Loth Butter zu Sahne gerieben, dazu 2 Eidotter, ſtark gerührt, Muskatblüthe, etwas fein gehackte Peterſilie, für acht237Klöße.Pfennige in Waſſer eingeweichtes und ſtark ausgedrücktes Weiß - brod, und das von 2 Eiern zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße. Hiervon kleine Klöße mit dem Löffel abgeſtochen und in der kochenden Suppe 5 Minuten langſam gekocht.

12. Markklöße.

Mark wird geſchmolzen, durchgeſiebt und nach No. 11 Klöße daraus bereitet.

13. Lothklöße.

Zwei Loth Waſſer, 2 Loth Mehl, 2 Loth Butter unter ein - ander gemiſcht, über Feuer gerührt, bis es recht trocken iſt, etwas abgekühlt, 2 Eidotter, 1 Eiweiß und Muskatblüthe da - zugegeben. Von dieſer Maſſe ¼ Stunde vor dem Anrichten mit dem Theelöffel kleine Bällchen abgeſtochen und ſolche in der Suppe gut gekocht.

14. Gewöhnliche Suppenklöße von Mehl.

Ein Stück Butter ſo groß wie ein Hühnerei wird geſchmol - zen und gerührt, bis es kalt iſt, dann 1 ganzes Ei, 1 Dot - ter, Muskat oder gehackte Peterſilie, Salz und 2 gehäufte - löffel voll feines Mehl allgemach hinzugefügt, die Maſſe eine kleine Weile gerührt, mit dem Theelöffel abgeſtochen und die Klöße 10 Minuten in der Suppe gekocht.

15. Kartoffelnklöße.

Ein halbes Ei dick Butter wird zu Sahne gerührt, 2 Ei - dotter, eine Untertaſſe voll geriebenes Weißbrod, eben ſo viel gekochte und geriebene Kartoffeln, Zitronenſchale, Muskat und Salz allgemach dazu gerührt und zuletzt der ſteife Eierſchaum eben darunter gemiſcht. Von dieſer Maſſe rollt man kleine Klößchen auf und läßt ſie in der Suppe 10 Minuten kochen.

16. Klöße von Eiweißſchaum zu Wein -, Bier - und Milch - Suppen.

Man ſchlägt Eiweiß mit Zucker zu ſteifem Schaum, ſticht mit dem Löffel Klöße ab, legt ſie auf die kochend heiße ange -238Klöße.richtete Suppe, beſtreut ſie ſtark mit Zucker und Zimmet und deckt ſie ſchnell zu.

II. Klöße, die mit Brühen oder Obſt gegeſſen werden.

17. Feine Weißbrodklöße.

Zu einem Ei dick geſchmolzener Butter rührt man 4 Ei - dotter, Salz, Muskat, 2 kleine hölzerne Löffel voll Mehl, für 1 Sgr. Weißbrod ohne Krufte, welches in Waſſer eingeweicht und ausgedrückt worden iſt und zuletzt den Schaum der Eier. Dieſe Maſſe läßt man löffelweiſe auf Obſt ½ Stunde, oder in kochendem Waſſer mit Salz ¼ Stunde kochen.

18. Eine andere Art Weißbrodklöße.

Man ſchneide von 1 Sgr. Weißbrod die Oberrinde in kleine Würfel und brate ſie in Butter oder Speck gelb, dann ſchütte man ſo viel Milch auf das Brod, daß es darin gut weichen kann, zerreibe es, gebe dann ſtark 4 hölzerne Rührlöffel voll Mehl, 4 6 Eier, Salz, Muskat, einen Löffel geſchmolzener Butter und die gebratene Kruſte dazu, rühre Alles gut unter einander und koche ſie wie die vorigen.

19. Kartoffelnklöße.

Zwei Suppenteller geriebener Kartoffeln, die am Tage vor - her mit der Schale gekocht worden ſind, 4 hölzerne Rührlöffel voll Mehl, Muskat, Salz, eine Obertaſſe geſchmolzener But - ter und 6 Eier, das Weiße zu Schnee geſchlagen. Alles wohl unter einander gerührt, mit dem Löffel abgeſtochen, in kochen - des Waſſer mit Salz gegeben und ¼ Stunde gekocht. Man gibt braune Butter nach Belieben mit geriebenem Brod dazu.

Es gehören hierzu mehlige Kartoffeln, wäſſerige Kartoffeln machen die Klöße kleberig.

20. Große Kartoffelnklöße.

Die mit der Schale in Waſſer und Salz nicht ganz weich gekochten Kartoffeln werden abgeſchält, und nachdem ſie völlig239Klöße.kalt geworden, gerieben. Dann fügt man zu 3 Theilen Kar - toffeln einen Theil geriebenes Weißbrod, brät die in kleine Würfel geſchnittenen Kruſten in Butter oder Speck gelb und nimmt von dieſem auf einen Suppenteller voll 2 Eier und 2 Loth Butter. Die Butter wird mit den Eidottern und Mus - kat eine Weile gerührt, das Uebrige darunter gemengt, und zuletzt der Schaum durchgerührt. Hiervon werden handdicke Klöße aufgerollt, mit Mehl beſtreut, die in kochendem Waſſer und Salz gekocht werden, bis ſie inwendig trocken ſind, etwa 10 15 Minuten. Es wird braune Butter dazu gegeben.

Eine Hauptbedingung zum Gerathen dieſer Klöße ſind, wie ſchon im vorhergehenden Recept bemerkt worden, mehlige Kar - toffeln.

21. Eine billigere Art Kartoffelnklöße.

Man nimmt zu 6 etwas gehäuften Suppentellern voll ge - riebener Kartoffeln einen Teller voll geriebenes Weißbrod, die Kruſten gewürfelt und in Speck gebraten, 3 gehäufte hölzerne Rührlöffel voll Mehl, 6 Eier, von denen das Weiße zu Schaum geſchlagen wird und ¼ Pfund in feine Würfel geſchnittenen und ausgebratenen Speck. Sie werden geformt und gekocht wie die Klöße im vorhergehenden Rezept und mit brauner Butter, worin man einen Löffel voll Kloßwaſſer rührt, zur Tafel gegeben.

22. Obſtkloß von Semmel.

Man rechnet auf jede Perſon für 4 Pfennige Weißbrod, 1 Ei und 1 Loth Butter. Die Kruſten des Brodes werden fein gewürfelt und mit anderer Butter oder in Speck gelb ge - braten, das Weißbrod gerieben, durch ein Sieb gerührt und das Zurückgebliebene in Milch geweicht. Dann wird die But - ter mit den Eidottern gut gerührt, Muskatblüthe, Salz, das Weißbrod hinzugegeben und zuletzt der ſteife Schnee darunter gemiſcht. Man kann auch Roſinen hinzufügen. Dieſe Maſſe wird als Kloß auf friſche Birnen oder Backobſt eine Stunde vor dem Anrichten auf’s Feuer gebracht und muß feſt zuge - deckt dieſe Zeit langſam, aber fortwährend kochen. Das Obſt muß mit ziemlich vielem Waſſer, etwas Butter und Zucker ſchon eine gute Weile gekocht haben, ehe der Kloß darauf ge -240Klöße.geben wird, nur ſehe man zu, daß die Brühe nicht über dem Obſte ſteht, weil ſonſt der Kloß nicht ſo locker werden würde.

23. Gebackene Klöße zu Obſt.

Zwei Pfund Mehl, ¼ Maß lauwarme Milch, 3 Eier, eine Obertaſſe voll geſchmolzener Butter, 2 Löffel dicke oder 2 Loth trockene Hefe und 2 Eßlöffel Zucker. Die Hälfte des Mehls rührt man mit der Milch, Salz, den Eiern und der Hefe an und läßt es aufgehen; dann rührt man das übrige Mehl, Butter und Zucker hinzu, macht es zu einem Teige, den man ſtark ſchlägt und nochmals langſam aufgehen läßt. Darauf formt man dieſelben zu kleinen Bällen, welches am leichteſten auf folgende Weiſe geſchieht: Der Teig wird dick ausgerollt und mit einem engen Waſſerglaſe werden Klöße daraus abge - ſtochen. Dieſe läßt man alsdann zum dritten Male aufgehen und kocht ſie in Schmelzbutter No. 24 etwa 10 Minuten.

24. Dampfnudeln.

Der Teig wird bereitet wie in der vorhergehenden Nummer geſagt worden. Sind die Klöße zum dritten Male aufgegan - gen, gibt man ſie in eine tiefe Pfanne, in der man reichlich Butter halb gelbbraun hat werden laſſen, gießt ¼ Maß Milch darunter, deckt ſie ganz feſt zu und legt noch ein feuch - tes Tuch darüber hin. Wenn ſie unten braun geworden ſind, etwa nach 10 Minuten, legt man ſie um und läßt ſie offen auch auf der andern Seite braun werden. Oder man kocht ſie ½ Stunde in Waſſer und Salz. Man gibt braune Butter und Obſt dazu.

25. Eine andere Art Dampfnudeln.

In einem eiſernen Topfe wird ¼ Maß Milch gekocht, dann recht ſchnell ſo viel Mehl hineingerührt als die Milch annimmt und über Feuer verarbeitet, bis man kein Mehl mehr ſieht. Nun wird der Teig herausgenommen, mit Salz und einem Ei dick Butter gerührt, bis er nicht mehr ſehr heiß iſt, und dann gleich 6 7 Eier nach und nach dazugegeben. Darauf kocht man in einer Pfanne ¾ Maß Milch mit einem guten Stück Butter eben auf, gibt mit einem Löffel die Klöße hinein, deckt241Klöße.einen Deckel, der gut ſchließt, darauf, und kocht ſie ½ Stunde, während man ſie in dieſer Zeit ein Mal umkehrt. Noch viel beſſer werden ſie, wenn man einen Deckel mit Kohlen darauf legt und die Klöße unberührt liegen läßt, bis ſie gahr ſind. Sie werden mit brauner Butter und Obſt gegeſſen.

26. Hefenklöße von Mehl.

Man macht von 2 Pfund Mehl, 12 Loth Butter, ½ Pfund Roſinen oder Corinthen, ½ Maß lauwarmer Milch, drei bis vier Eiern, reichlich 2 Löffel voll Hefe und Salz einen ſchönen Kloßteig, läßt ihn 1 Stunde an einem warmen Orte aufge - hen und gibt ihn löffelweiſe in kochendes Waſſer und Salz. Man läßt dieſe Klöße ¼ Stunde zugedeckt kochen und richtet ſie ſchnell mit brauner Butter und Obſt an. Auf Obſt ge - kocht werden ſie auch recht gut. Siehe No. 22.

27. Griesmehlklöße.

Drei Viertel Maß Milch, ½ Pfund Griesmehl, Salz und 1 Ei dick Butter werden über Feuer gerührt, bis die Maſſe ganz ſteif iſt und ſich vom Topfe ablöſ’t. Etwas abgekühlt, gibt man 5 6 Eier, Zitronenſchale oder Muskatblüthe hin - zu, formt eidicke Klöße daraus, die man mit Zwieback be - ſtreut, in Butter gelb brät, anrichtet und mit Zucker und Zimmet beſtreut.

Man gibt ſie als Speiſe allein, oder mit Obſt.

28. Aepfelklöße.

Man fügt zu einem Suppenteller voll in kleinen Würfeln geſchnittener guter Aepfel 2 Obertaſſen voll Milch, Zucker, Zi - tronenſchale und ſo viel geriebenes Weißbrod, etwa ¾ Pfund, daß es ein guter Teig wird, nebſt 5 6 Eiern, das Weiße zu Schaum geſchlagen, und 1 Ei dick Butter. Wenn Alles wohl unter einander gemiſcht iſt, werden Klöße davon in Waſſer und Salz gekocht, mit Zucker beſtreut und eine Wein-Sauce dazu gegeben.

29. Kirſchklöße.

Ein Pfund ausgeſteinter Kirſchen wird ohne Waſſer mit16242Klöße.Zucker, Zitronenſchale und Nelken langſam weich gekocht. Et - was abgekühlt gibt man ein kleines Stück Butter, 4 Eier und ſo viel geriebenes Weißbrod hinzu, daß die Klöße im Kochen an einander halten, welches man erſt mit einem Klößchen ver - ſuchen muß. Man läßt ſie 5 10 Minuten kochen und gibt die Schaumſauce No. 51 dazu.

30. Leberklöße.

Zu einer Kalbsleber von mittlerer Größe, die man abge - häutet, geklopft und durch ein Sieb gerührt hat, gibt man ein Ei dick fein gehackten Speck, 4 ganze Eier mit ½ Taſſe Waſſer, Salz, Muskat und etwas Pfeffer unter einander ge - klopft, für ¼ Sgr. gewürfeltes, in Butter geröſtetes Weiß - brod (auch nach Belieben fein gehackte Zwiebeln), und ſo viel Mehl, als zum Zuſammenhalten der Klöße nöthig iſt. Um dies zu erproben, gibt man einen kleinen Kloß in’s kochende Waſſer; er muß an einander halten, aber ganz locker ſein. Dann gibt man mit einem hölzernen Löffel die Maſſe in ko - chendes, geſalzenes Waſſer, nur muß man den Löffel jedes Mal darin heiß machen, damit ſich die Klöße, die eine Hand dick groß ſein müſſen, leicht ablöſen. Man läßt ſie ſtark zehn Minuten kochen und richtet ſie auf einer heiß gemachten Schüſſel mit geriebenem, in Butter geröſtetem Schwarzbrod an. Zur Sauce kocht man Butter, etwas Waſſer und Salz, und macht ſie mit einem Theelöffel voll Kartoffelmehl ſämig.

Sie werden ſowohl allein, als auch zu Sauerkraut gegeſſen.

31. Klöße von Weißbrod und Mehl für den täglichen Tiſch.

Ein Pfund und 20 Loth Mehl, 3 ganze Eier, 3 Dotter, ¼ Pfund geſchmolzener Butter, für 2 ½ Sgr. Weißbrod, ½ Maß Milch mit etwas Waſſer vermiſcht. Die Kruſte des Brodes wird in kleine Würfel geſchnitten und in Butter ge - braten, das Brod in der Milch geweicht und mit Butter, Eiern und Salz eine Weile gerührt, dann das Mehl und zuletzt das geröſtete Brod hinzu gegeben und mit dem Löffel kleine Klöße in kochendes Waſſer und Salz gethan. Sie müſſen eine ſtarke Viertelſtunde zugedeckt kochen und werden mit brauner Butter und Obſt gegeſſen.

243Klöße.

32. Desgleichen auf Obſt gekocht.

Werden ebenſo angerührt, nur gibt man 3 Loth Hefen dazu, läßt den Teig eine Stunde aufgehen und ſchüttet dieſe Maſſe dann erſt auf das kochende Obſt, wenn ſolches noch 1 Stunde Kochens bedarf. Siehe No. 22.

33. Billige Mehlklöße.

Zu ¼ Pfund in kleine Würfel geſchnittenen und gelb ge - bratenen Speck gibt man ein reichliches Maß Mehl, ¾ Maß Waſſer und 4 Eiweiß und rührt es auf ſtarkem Feuer ſo lange, bis es ganz ſteif iſt und ſich vom Topfe löſ’t. Dann läßt man die erſte Hitze abdampfen, arbeitet 4 Eier und die 4 Eidotter nebſt Salz gut durch, rollt mit der Hand Klöße daraus, beſtreut ſie mit Mehl, gibt die Hälfte in einen weiten Topf mit kochendem Waſſer und Salz, und läßt ſie ¼ Stunde zugedeckt kochen.

34. Feine Klöße zu gleichen Theilen.

Ein halbes Maß Mehl, ½ Maß geriebenes Weißbrod, ½ Maß aufgeſchlagener Eier, ½ Maß Milch. Die Kruſten des Weißbrodes werden in kleine Würfel geſchnitten und in Butter gebraten. Dies Alles wird zuſammen gerührt und in einem Topfe mit 6 8 Loth Butter abgebrannt. Hat ſich die Maſſe vom Topfe gelöſ’t und iſt etwas abgekühlt, ſo werden mit der Hand Klöße davon gerollt, mit Mehl beſtreut und in kochendem Waſſer und Salz ¼ Stunde zugedeckt gekocht.

Man gibt braune Butter und Obſt dazu.

35. Dampfnudeln, die im Ofen gebacken werden.

Man zerrührt in einem Topfe Maß lauwarmer Milch, ¼ Pfund geſchmolzener Butter, 1 Eßlöffel voll Zucker, vier Eidotter und 2 Eßlöffel voll guter dicker Hefe unter einander, gießt dies auf 1 Pfund Mehl in ein Geſchirr, macht einen Teig daraus, den man gut durcharbeitet und 2 Finger dick ausrollt. Dann ſticht man mit einem Weinglaſe Klöße dar - aus, die man in einer ausgeſchmierten Pfanne oder Schüſſel neben einander ſetzt, dach ſo, daß ſie Raum zum Aufgehen16*244Crêmes.behalten, läßt ſie in gleichmäßiger Wärme aufgehen und im heißen Ofen backen. Wenn ſie gahr und gelbbraun ſind, gießt man ¼ Maß kochende Milch mit Zucker darüber, welche ein - zieht, läßt ſie noch einige Minuten im Ofen ſtehen und rich - tet ſie recht heiß mit brauner Butter an.

36. Großer Mehlkloß. Für einen gewöhnlichen Tiſch.

Man rechne auf 3 4 Perſonen 1 Pfund gutes Mehl, vier Eier, reichlich eine Taſſe recht warmer Milch, 1 Loth Hefen, einen Stich Butter oder Schmalz, einen gehäuften Theelöffel voll Zucker und etwas Salz.

In der Mitte des Mehls wird eine Vertiefung gemacht, die heiße Milch hineingerührt und nachdem das Uebrige mit dem Mehl zu einem Teig gemacht, den man mit den Händen ſtark verarbeitet und dann an einen warmen, zugfreien Ort zum Aufgehen hingeſtellt. Nachdem der Teig gut aufgegangen, ar - beitet man ihn nochmals leicht durch, bindet ihn in eine aus - geſchmierte und mit Mehl beſtaubte Serviette, indem man ein wenig Raum zum Aufgehen läßt, legt den Kloß zum Auf - gehen noch eine Weile hin und kocht ihn dann mit kochendem Waſſer und Salz 2 Stunden, und gibt geſchmolzene Butter und Obſt dazu.

M. Crêmes.

1. Charlotte Ruſſe.

Ein Viertel Maß ſüße Sahne kocht man mit ½ Pfund Zucker und einem ziemlich großen Stück Vanille, rührt, wenn ſie kalt geworden, 10 Eidotter dazu, ſchlägt dies mit einem Schneebeſen über Feuer ſo lange, bis es dick iſt, nimmt den Topf ſchnell ab, rührt die Crême noch eine Weile, damit die - ſelbe nicht gerinne. Dann gibt man 3 Eßlöffel voll ſteifen Stand oder Gelee von Kalbsfüßen, wie man ihn in A. Vor -245Crêmes.bereitungsregeln angegeben findet, geſchmolzen hinzu, ſchlägt ¾ Maß dicker ſüßer Sahne zu Schaum (ſiehe G. No. 8), rührt ihn unter die abgekühlte Crême und füllt dieſelbe in eine Form, die mit Mandelöl beſtrichen und mit langen Biscuits ausgelegt iſt und ſtellt die Form zum Frieren hin.

2. Wein-Crême.

Man ſchlägt 10 ganze Eier, rühre hinzu: einen gehäuften Eßlöffel voll zerrührter Stärke oder feines Mehl, eine Flaſche Wein, 12 Loth Zucker, eine an Zucker abgeriebene Zitrone nebſt dem Saft von 2 Zitronen. Schlage dieſes mit einem Schneebeſen in einem glaſirten Topfe über ſtarkem Feuer, bis vor dem Kochen, nehme den Topf ſchnell ab, ſchlage die Crême noch eine gute Weile und ſchütte ſie in ein porzellanenes Ge - fäß. Wenn dieſelbe kalt geworden iſt, rühre man ſie nochmals durch und fülle Aſſietten oder Gläſer damit an. Es werden bittere Macronen dabei gegeben.

Die Crême in Aſſietten kann mit rothem und weißem ſpa - niſchen Wind, fein geſchnittener Succade, Blättchen von Prei - ßelsbeeren-Gelee u. dgl. verziert werden.

3. Ruſſiſche Crême.

Vier ganze Eier und 8 Eidotter werden geſchlagen, hinzu - gegeben: 1 Flaſche weißen Wein, ½ Pfund Zucker, worauf 3 friſche Zitronen abgerieben ſind, nebſt dem Saft derſelben, über ſtarkem Feuer mit einem Schaumbeſen nicht länger bis vor dem Kochen tüchtig geſchlagen, der Topf ſchnell vom Feuer genommen, während 1 ½ Loth mit etwas Waſſer oder Wein aufgelöſ’te Hauſenblaſe (ſiehe Vorbereitungsregeln) gleich unter fortwährendem Schlagen dazu gegeben und ferner geſchlagen wird, bis die Crême nicht mehr heiß iſt.

Nach Belieben kann man den Arrac weg laſſen.

4. Zitronen-Crême.

Eine Flaſche Wein, Saft und abgeriebene Schale von zwei Zitronen, 12 Loth Zucker, 12 Eidotter, 1 Eßlöffel voll Stärke unter ſtarkem Rühren bis vor dem Kochen gebracht. Die Crême wird mit fein geſchnittenen Blättchen Succade verziert.

246Crêmes.

5. Arrac-Crême.

Wird eben ſo wie in Nro. 4 bereitet; jedoch gießt man, wenn dieſelbe im Topfe ſchon ganz heiß geworden iſt, ¼ Maß Arrac hinzu. Auch muß man 1 Eidotter oder einen Thee - löffel voll Stärke mehr nehmen.

6. Chocoladen-Crême mit Wein.

Ein Viertel Pfund Chocolade läßt man mit Waſſer über Feuer zergehen und gibt, wenn ſie gut und ganz fein zerrührt iſt, eine Flaſche Wein, 12 16 Loth Zucker, 10 ganze Eier, mit Zucker geſtoßener Vanille und Zimmet hinzu und ſchlägt dies mit einem Schaumbeſen über ſtarkem Feuer bis vor dem Kochen.

Alle dieſe Crêmes müſſen auch dann noch geſchlagen wer - den, wenn ſie ſchon vom Feuer ſind, weil ſie ſonſt leicht wäſ - ſerig werden.

7. Chocoladen-Crême mit Milch.

Ein Viertel Pfund Chocolade wird, wie im Vorhergehenden geſagt iſt, ganz fein zerrührt und mit einem Maß Milch ein Viertel Stündchen langſam gekocht. Dann werden 6 Eidotter, 2 ganze Eier, für ½ Sgr. mit Zucker geſtoßener Vanille oder etwas geſtoßenen feinen Zimmet mit zurückgelaſſener Milch gut zerſchlagen, von der kochenden Milch unter beſtändigem Schlagen nach und nach dazu gegeben und darauf das Ange - rührte eben durch die kochende Chocolade gerührt, während der Topf ſchnell abgenommen und die Crême ferner wie in No. 2 geſchlagen und in einer Aſſiette angerichtet wird.

Wenn die Crême völlig erkaltet iſt, ſo ſchlage man 6 Ei - weiß mit Zucker zu Sahne, beſtreiche ſie damit, ſtreue geſto - ßene Mandeln mit Zucker vermiſcht darüber und mache ſolche durch eine glühend gemachte Schaufel bräunlich.

8. Kaffee-Crême.

Eine Taſſe Kaffee, die von 8 Loth Kaffee gemacht worden iſt, wird kurz vor dem Anrichten mit ¾ Maß zu Schaum geſchlagener Sahne und 8 Loth Zucker unter einander gerührt.

247Crêmes.

9. Eine vorzügliche Schweizer-Crême.

Acht Eidotter werden mit Maß ungekochter Milch und 8 Loth Zucker über Feuer gerührt, bis es dicklich geworden iſt, der Topf ſchnell abgenommen und die Crême ferner bis zum Erkalten gerührt. Dann feuchtet man eine Crêmeſchüſſel mit Rum an, legt bittere Macronen darauf, doch dürfen dieſe nicht zu weich werden. Die Crême wird darauf geſchüttet und mit einem Sahnenſchaum, der von ½ Maß Sahne mit Vanille geſchlagen und mit Zucker und 3 Löffel Rum vermiſcht wor - den iſt, bedeckt.

Auch kann man ſtatt deſſen beim Anrichten den Schaum von ¼ Maß guter Sahne unter die Crême rühren, ſo auch ſtatt Vanille 12 Loth Aprikoſenmus darunter miſchen.

10. Vanillen-Crême.

Zwei geſtrichene Theelöffel feines Mehl rührt man mit ein Maß ſüßer Sahne, 16 Eidottern, ¼ Loth Vanille, die man vorher in der Sahne hat ausziehen laſſen und Zucker nach Geſchmack, ſchlägt ſolches über Feuer, bis es dicklich wird (ko - chen darf es nicht), nimmt den Topf alsdann ſchnell vom Feuer und ſchlägt die Crême noch eine Weile, damit ſie nicht gerinne.

  • Anmerk. In Ermangelung der Sahne kann man recht gut junge Milch, und ſtatt des ¼ Lothes Vanille für 1 Sgr. mit Zucker geſtoßener Vanille in der Apotheke holen laſſen, wo - durch dieſe Crême viel billiger wird. Die geſtoßene Vanille kann man nach Belieben loſe in ein Mullläppchen binden, damit die ſchwarzen Körnchen zurück bleiben; indeß macht es nichts, wenn man ſie auch in der Crême findet.

11. Vanillen-Crême mit Macronen und Gelee.

Der Boden einer Aſſiette wird mit ſüßen Macronen bedeckt, auf jede Macrone einen Theelöffel voll Himbeer - oder Johan - nisbeer-Gelee gelegt und eine Vanillen-Crême darüber ange - richtet.

12. Mandel-Crême.

Ein und ein halbes Maß friſche Milch, ¼ Pfund geſtoßene Mandeln, 6 Loth Zucker, für ½ Sgr. mit Zucker fein ge - ſtoßener Vanille oder etwas Zitronenſchale und 2 Eßlöffel Mehl248Crêmes.laſſe man unter beſtändigem Rühren zum Kochen kommen, nehme den Topf vom Feuer und ſchlage 8 10 Eidotter, die mit etwas von dieſer Mandelmilch gerührt ſind, vorſichtig hin - ein, daß die Crême nicht gerinne, und ſchlage ſie fortwährend, bis ſie nicht mehr heiß iſt.

13. Eier-Crême.

Ein Maß ungekochte Milch, für 1 Sgr. mit Zucker geſto - ßener Vanille, 6 8 Loth Zucker, 8 ganze Eier und 1 - löffel Stärke. Dies ſchlägt man mit einem Schneebeſen über ſtarkem Feuer, bis es ſteigt, nimmt den Topf ſchnell vom Feuer, ſchlägt die Crême, bis ſie nicht mehr ſehr heiß iſt, richtet ſie an und beſtreut ſie mit gröblich geſtoßenen, bittern Macronen.

14. Auf andere Art.

Das Weiße von 12 Eiern wird mit 1 Maß ſüßer Sahne oder Milch, 2 Eßlöffeln Stärke oder Mehl, mit Zucker geſto - ßener Vanille, oder Zitronenſchale, oder Roſenwaſſer, mit ei - nem Schaumbeſen über Feuer geſchlagen, bis es dick iſt. Die Crême wird ebenfalls mit Macronen beſtreut.

15. Milch-Crême mit Arrac.

Man laſſe einen gehäuften Eßlöffel feines Mehl mit einem Stück ausgewaſchener guter Butter warm werden, rühre hin - zu: 1 Maß Milch, 10 Eidotter, Zucker und Zitronenſchale und ſchlage dies beſtändig bis vor dem Kochen. Nachdem es nicht mehr ganz heiß iſt, rühre man ½ 1 Taſſe Arrac durch.

16. Crême von geſchlagener Sahne (Sillabub), in Gläſer zu füllen.

Ein Maß dicker, ſüßer Sahne, Schale und Saft von 2 Zi - tronen, die an ½ Pfund Zucker abgerieben ſind, und 3 Glä - ſer beliebigen weißen Wein. Wenn Alles unter einander ge - rührt iſt, wird es im Kalten zu Schaum geſchlagen; doch kann man das Ganze nicht bis auf den Grund zu Schaum ſchla - gen, derſelbe wird daher immer abgenommen und in kleine Gläſer gefüllt und ſo fortgefahren, bis Alles Schaum iſt. Man249Crêmes.kann ſchon einige Stunden vorher, ehe man zu ſchlagen an - fängt, dieſes unter einander miſchen.

17. Crême von ſaurer Sahne mit Hauſenblaſe.

Ein Maß dicker ſaurer Sahne wird mit 2 Weingläſern ge - würzreichem Wein, Zucker nach Geſchmack und einem Stück Vanille zu einem feſten Schaum geſchlagen, 2 Loth aufgelöſ’ter Hauſenblaſe gut durchgerührt und in eine mit Mandelöl be - ſtrichene Form gefüllt. Angerichtet wird die Crême mit ſpani - ſchem Wind, kleinen Macronen, oder feinen Biscuits verziert.

18. Crême von geſchlagener Sahne mit Eiweiß in Gläſer zu ſerviren.

Man ſchlägt Eiweiß mit Zucker zu ganz feſtem Schaum, rechnet auf jedes Eiweiß einen Löffel dicker, ſaurer Sahne, die mit Zucker und Vanille (welche mit Zucker fein geſtoßen), oder in Ermangelung derſelben auch mit abgeriebener Zitronenſchale vermiſcht wird. Schlägt dies mit einem Schaumbeſen, ohne es zu kochen, durch den ſteifen Eiweisſchaum, füllt ſolchen in Gläſer und gibt ihn ſogleich zur Tafel, damit die Sahne ſich nicht ſenke.

19. Crême von Roſen.

Es wird 1 Maß Milch mit Zucker, einem Teller voll Ro - ſenblättern, einer Taſſe fein geſtoßener Mandeln gekocht, zwei Eßlöffel Mehl dazu gegeben und durch ein Haarſteb geſchüttet dann 8 10 Eidotter mit der Milch angerührt und ſolche, während man ſtark rührt, bis vor dem Kochen gebracht. Mit Roſenblättchen verziert.

20. Himbeer-Crême in Aſſietten und Gläſer zu füllen.

Halb Himbeer - halb Johannisbeerſaft. Man nimmt zuſam - men ½ Maß und 12 Eidotter, ſchlägt ſolches mit einem Schaumbeſen über ſtarkem Feuer bis vor dem Kochen, nimmt den Topf ſchnell ab, rührt den ſteifen Schaum dieſer Eier gut unter die Crême und füllt ſie in Aſſietten oder Gläſer.

250Crêmes.

21. Crême von Erdbeeren und Himbeeren.

Eine Zitronen-Crême, jedoch nur mit einer Zitrone, wird lagenweiſe mit ſchönen, reifen Erdbeeren oder Himbeeren, die mit Zucker beſtreut ſind, in eine Aſſiette gefüllt, die oberſte Lage muß Crême ſein, die mit Himbeeren und Biscuit ver - ziert wird.

22. Aepfel-Crême, kalt zubereitet.

Fünf Stück großer, gebratener Aepfel werden geſchält, und das Kerngehäuſe herausgenommen, ſchnell durch ein Siebchen gerieben, dazu gegeben 3 Eiweiß, Saft und Schale einer Zi - trone und 12 Loth Zucker. Dies Alles wird 2 Stunden un - unterbrochen nach einer Richtung gerührt und zierlich ange - richtet.

23. Erdbeer-Schaum.

Ein Maß ganz reifer Wald-Erdbeeren wird mit ¼ Maß dicker, ſüßer Sahne gerührt, durch ein Sieb gerieben, mit ſechs bis acht Loth Zucker und der Schale einer halben Zitrone zu Schaum geſchlagen, in Gläſern angerichtet.

24. Arrac-Schaum.

Ein Maß dicker, ſaurer Sahne, Maß Arrac oder auch Rum, Loth Vanille, Zucker nach Geſchmack. Dies Alles wird zu Schaum geſchlagen, in Gläſer ſervirt.

Für Herren kann etwas mehr Arrac genommen werden.

25. Himbeer-Schaum.

Fünf Eiweiß, 3 Eßlöffel Himbeer-Gelee, 3 Eßlöffel Zucker werden ½ Stunde geſchlagen, dann in Gläſer ſervirt.

26. Apfelſinen-Schale ſtatt Crême, auch als feines Compot.

Die Apfelſinen werden abgezogen, in feine Scheiben geſchnit - ten, lagenweiſe mit geriebenem Zucker in eine Schale gelegt und ſtatt Crême herumgereicht. Den Rand der Schale kann man mit Erdbeeren gleich einer angeſchnürten Perlenſchnur verzieren.

251Compotes.

27. Erdbeeren mit Apfelſinenſaft.

Apfelſinen werden ausgepreßt, gute, reife Erdbeeren vor - ſichtig gewaſchen, lagenweiſe mit Zucker in eine Schale gelegt, der Apfelſinenſaft wird darüber geſchüttet und der Rand der Schale mit Apfelſinenſcheiben garnirt.

28. Spaniſcher Reis.

Ein halbes Pfund guter Reis wird mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt, vor dem Kochen abgeſchüttet und in einem irde - nen Geſchirr mit kaltem Waſſer langſam gahr und trocken, aber nicht zu weich gekocht, damit die Körner ganz und an - ſehnlich bleiben. Am beſten wird der Reis, wenn man ihn nach dem Abkochen über Nacht in kaltes Waſſer ſtellt und andern Tages eben gahr kochen läßt. Alsdann wird ½ Pfund Zucker mit einer Flaſche weißem Wein, dem Saft von 2 Zi - tronen und nach Belieben der abgeriebenen Schale einer Zi - trone zum Kochen gebracht, der Reis darin eben aufgekocht und ¼ Maß Arrac oder Rum durchgerührt. Man ſtelle das Geſchirr zum Kaltwerden hin und ſei unbeſorgt, wenn der Reis zu dünn ſcheinen ſollte. Derſelbe wird während des Er - kaltens dicker und darf auch kalt nicht zu ſteif ſein. Er wird vor dem Einfüllen, am beſten mit einer Salatgabel, durchge - rührt, in Aſſietten angerichtet und mit Gelee verziert.

Es wird eine Sauce von rothem Wein mit Zucker und etwas gerührter Stärke gekocht und kalt dazu gegeben.

N. Compotes.

1. Im Allgemeinen.

Alle Früchte, ſowohl getrocknete, als friſche, dürfen nicht in eiſernen Töpfen, ſondern müſſen in irdenen oder glaſirten Ge - ſchirren gekocht werden. Zu friſchen, ſaftigen Früchten, als:252Compotes.Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, friſchen Zwetſchen u. ſ. w. wird beim Kochen kein Waſſer gegeben, ſie werden in ihrem eigenen Safte gekocht, wo hingegen getrocknete Früchte reichlich mit Waſſer zu Feuer gebracht, langſam weich gekocht werden müſſen.

Die Sauce darf weder zu dünn, noch ſtark eingekocht ſein. Bei getrocknetem Obſt kann man, wenn es gahr iſt, eine Klei - nigkeit Kartoffelmehl an die Sauce rühren, doch muß dieſe dadurch nicht ſämiger gemacht werden, als ſie durch Einkochen an Sämigkeit gewinnen würde.

Beim Anrichten werden die ſchönſten Früchte nach oben ge - legt, die Hälfte der Sauce wird gleich darüber gegeben, die andere aber erſt beim Auftragen der Aſſietten, weil die ober - ſten Früchte leicht austrocknen und unanſehnlich werden.

2. Aepfel ganz zu kochen.

Dazu werden gute Tafeläpfel von mittler Größe recht rund geſchält, das Kerngehäuſe ausgebohrt, gewaſchen, mit weißem Wein, Zucker, Zitronenſchale und ganzem Zimmet in einem irdenen Geſchirr feſt zugedeckt, gahr gekocht, doch dürfen mit einem Male nicht mehr Aepfel in den Wein gelegt werden, als neben einander liegen können. Sind die erſten gahr, wer - den ſie vorſichtig mit einem Löffel herausgenommen (das Hin - einſtechen mit einer Gabel macht ſie unanſehnlich), und auf dieſe Weiſe auch die übrigen gekocht. Dann richtet man ſie in einer Aſſiette zierlich an, legt auf jede Oeffnung der Aepfel eine eingemachte Hagebutte und füllt den Wein, worin die Aepfel gekocht ſind, darüber.

Halbe, oder in vier Theile geſchnittene Aepfel werden auf dieſelbe Weiſe gekocht.

3. Aepfelſcheibchen.

Die Aepfel werden in 4 Theile und dann in Scheiben ge - ſchnitten, dieſe nebſt gut gewaſchenen Korinthen in halb Waſ - ſer, halb Wein, Zucker, Zitronenſchale gahr gekocht, mit dem Saft angerichtet. Die Scheibchen dürfen nicht zerkochen.

4. Aepfelmus.

Man nehme dazu Aepfel, die leicht zerkochen, ſchäle und253Compotes.ſchneide ſie in 4 Theile, waſche ſie ſauber, laſſe ſie mit Wein, oder mit Wein und Waſſer, Zucker, ganzem Zimmt und Zi - tronen völlig zerkochen, nehme das Gewürz heraus und rühre ſie fein, jedoch ja nicht durch ein Sieb, wie dies oft geſchieht. Dann richte man ſie an, ſtreiche ſie mit einem Meſſer glatt und verziere die Schüſſel etwa auf folgende Weiſe: Man nehme ein rundes Gewürzreibchen, feuchte es an und tunke damit in feinen Zimmet, drücke es am Rande der Schüſſel in das Aep - felmus ab, und fahre ſo fort, indem man die Kreiſe in ein - ander greifend zu einer Kette bildet. In der Mitte der Schüſ - ſel mache man ebenfalls eine Verzierung, etwa von paſſenden eingemachten Früchten, Mandeln, Zitronenſchale u. dgl.

5. Gebackenes Aepfelmus.

Ein recht gut zubereitetes, dickes Aepfelmus wird in einer Aſſiette angerichtet, mit einer Hand voll geſtoßenen Mandeln, die mit Zucker, etwas Zitronenſaft und dem Schaum von zwei Eiern vermiſcht worden ſind, beſtrichen, gelb gebacken und nach - dem es erkaltet, mit Gelee verziert.

6. Birnen zu kochen.

Man ſchält dieſelben recht rund, ſchneidet die Stiele zur Hälfte ab und kocht ſie bedeckt mit Waſſer, etwas Zucker, gan - zem Zimmet und einigen Nelken, auch, wenn man ſie hat, einigen ſauren Kirſchen ohne Steine, oder mit etwas Brühe von eingemachten Pflaumen, oder Wein, wo möglich in einem verzinnten, ſonſt in einem irdenen Geſchirre, weil ſie in erſte - rem ſchöner roth werden, zugedeckt, 2 3 Stunden, oder ſo lange, bis ſie ganz roth und weich ſind. Je länger ſie kochen, deſto röther werden ſie. Dann richtet man ſie zierlich an; iſt die Sauce nicht ſämig genug, gibt man ein wenig Kartoffel - mehl dazu und gießt ſie über die Birnen.

7. Compote von friſchen Pflaumen.

Man zieht den Pflaumen (Zwetſchen) die Haut ab, nach - dem man ſie vorher in einem Siebchen einige Minuten in ko - chendem Waſſer gehalten. Iſt dies nun geſchehen und ſind die Steine herausgenommen, ſetzt man ſie mit geſtoßenem Zucker254Compotes.und etwas Zimmet zu Feuer, läßt ſie gut durchkochen, doch nicht länger, weil ſie ſonſt zu weich werden, und richtet ſie mit dem Saft an.

8. Auf andere Art.

Recht reife abgezogene Pflaumen mit den Steinen 1 Stunde vor dem Anrichten in geriebenem Zucker gewälzt und in eine Aſſiette gelegt, iſt ein angenehmes Compote.

9. Pflaumen-Compote für den täglichen Tiſch.

Die Pflaumen werden gut gewaſchen, ausgeſteint, ohne Waſ - ſer, mit Zucker und etwas Zimmet weich gekocht, mit dem Saft angerichtet.

10. Pfirſiche und Aprikoſen.

Dieſe werden abgezogen, durchgeſchnitten, die Steine heraus - genommen, mit Zucker, etwas weißem Wein, einigen der ab - gezogenen Kerne 5 10 Minuten gekocht, damit ſie ja nicht zu weich werden. Dann legt man ſie in eine Aſſiette, die runde Seite nach oben, kocht den Saft noch ein wenig ein und gießt ihn darüber hin.

11. Sogenannter Aepfel-Salat. Ein feines Compote von rohen Aepfeln und Zitronen.

Gute abgeſchälte Borsdorfer Aepfel und Zitronen, aus wel - chen die Kerne genommen und die ja nicht bitter ſein dürfen, werden in ganz feine Scheiben geſchnitten und abwechſelnd la - genweiſe mit fein geſtoßenem Zucker und etwas Wein in eine Schale gelegt. Der Wein dient das Compote zu durchziehen, es darf aber keine Brühe entſtehen. Die letzte Lage muß Zi - tronen und Zucker ſein.

Dieſe Schale wird einige Stunden vor dem Gebrauch ge - macht und zu feinen Braten gegeben.

12. Reineclaudes.

Dieſe werden mit den Schalen und den Stielen mit etwas Waſſer und Zucker nicht zu weich gekocht, angerichtet, der Saft noch etwas eingekocht und damit überſchüttet. Auch kann man einen Theelöffel voll Arrac durch den Saft rühren.

255Compotes.

13. Compote von Melonen.

Iſt die Melone hart, oder will man ſie nicht roh gebrau - chen, kann man ſie zu einem Compote ſehr gut benutzen. Sie wird geſchält, in lange Stücke geſchnitten, in Waſſer, Wein, Zucker und reichlich Zitronenſcheiben weich gekocht und mit dem kurz eingekochten Saft angerichtet.

14. Quitten.

Dieſelben werden dünn geſchält, mitten durchgeſchnitten, das Kerngehäuſe heraus gemacht und ſolches mit den Quitten in Waſſer, mit Zucker und etwas ganzem Zimmet weich gekocht. Dann gibt man ein Glas Wein dazu, nimmt die Quitten her - aus, läßt den Saft, wenn es nöthig iſt, noch etwas einkochen und ſchüttet ihn durch ein Sieb über die Quitten.

  • Anmerk. Das Gehäuſe macht den Saft ſchneller dicklich und die Kerne geben den Quitten eine ſchöne rothe Farbe.

15. Johannisbeeren und Himbeeren.

Werden mit einer Gabel von den Stielen geſtreift, nicht ge - waſchen, mit vielem geſtoßenen Zucker lagenweiſe durchſtreut, nicht länger gekocht, bis die Beeren eben weich ſind, und ſchnell mit dem Schaumlöffel herausgenommen. Dann wird der Saft Syrup ähnlich eingekocht und abgekühlt über das Compot ge - geben.

16. Stachelbeeren.

Hierzu nimmt man die Stachelbeeren unreif, wenn ſie die Hälfte ihrer Größe erreicht haben, ſchneidet Stiele und Blü - then davon ab, ſetzt ſie mit vielem kalten Waſſer zu Feuer und ſchüttet ſie vor dem Kochen auf ein Sieb, wodurch ſie ſehr viel von ihrer Säure verlieren. Alsdann kocht man ſie mit vielem Zucker und etwas ganz fein geſtoßenem Zwieback weich; doch müſſen die Beeren ſo viel als möglich ganz blei - ben, und richtet ſie mit dem Saft an.

17. Heidelbeeren (Bickbeeren).

Werden, nachdem ſie ausgeſucht und gewaſchen, auf einem Durchſchlag abgelaufen ſind, mit vielem Zucker gekocht, doch256Compotes.nicht länger, bis ſie weich ſind, weil es ſonſt zu viel Saft gibt. Dann legt man entweder einige Zwiebäcke in eine Aſſiette, rich - tet die Heidelbeeren mit dem Saft darauf an und beſtreut ſie mit Zucker und Zimmet; oder man nimmt wie bei den Jo - hannisbeeren, die Heidelbeeren heraus und läßt den Saft noch etwas einkochen. Oder man kocht die Heidelbeeren mit Zucker und Zimmet und rührt beim Anrichten einen Löffel dicke Sahne durch.

18. Heidelbeer-Compot auf engliſche Art.

Nachdem die Heidelbeeren gewaſchen und auf einem Sieb abgelaufen ſind, ſchüttet man ſie in einen Steintopf, worin nichts Fettiges geweſen iſt, ſtreut gehörig Zucker und etwas guten Zimmet lagenweiſe durch, deckt ſie mit Porzellan feſt zu und ſetzt den Topf in kochendes Waſſer, welches fortwährend am Kochen bleiben muß, bis die Heidelbeeren weich ſind. Dann werden ſie ohne alles Weitere angerichtet.

  • Anmerk. Die auf dieſe Weiſe znbereiteten Heidelbeeren erhalten einen ungleich feineren Geſchmack. Für den täglichen Tiſch iſt guter Farin zum Verſüßen dieſes Compotes ſehr zu empfehlen.

19. Brünellen.

Dieſe dürfen nur leicht gewaſchen werden. Man ſetzt ſie mit Wein und Waſſer, oder auch blos mit Waſſer, Zucker und etwas Zitronenſchale oder Zimmet zu Feuer, läßt ſie etwa 10 bis 15 Minuten kochen und richtet ſie an.

20. Feines Compot von getrockneten Pflaumen (Zwetſchen).

Die Pflaumen werden überhaupt, wenn ſie ſehr gut ſind und durchaus keinen räucherigen Geſchmack haben, mit heißem und dann mit kaltem Waſſer gewaſchen; im Gegenſatz aber müſſen ſie nach dem Waſchen mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt und vor dem Kochen rein abgeſchüttet werden. Bei ſtarkem Rauchgeſchmack muß dies zwei Mal geſchehen.

Zu dieſem Compote gehören ſehr gute Pflaumen. Sie wer - den nach der angegebenen Vorrichtung, zwei bis drei Tage vor dem Gebrauch, mit weißem Wein bedeckt, mit Zitronenſchale,257Compotes.einigen Stückchen feinem Zimmet und dem gehörigen Zucker in einem irdenen Geſchirr, feſt zugedeckt, ſehr langſam nur zum Kochen gebracht, bis zum beſtimmten Tage hingeſtellt und an - gerichtet; jedoch müſſen ſie in dieſer Zeit oftmals umgeſchüttelt werden.

Auf dieſe Weiſe ſind die Zwetſchen an angenehmem Ge - ſchmack den eingemachten vollkommen gleich.

21. Auf andere Art.

Man ſetze ſie Abends vorher in einem ſteinern Napf, zuge - deckt, in einem noch heißen Bratofen, worin ſie völlig aus - quillen und weich werden. Andern Tages nehme man ſie aus der Brühe, lege ſie in eine Aſſiette, koche weißen Wein, Zucker, Zitronſchale und einige Stückchen Zimmet, rühre ſehr wenig Kartoffelmehl an die Sauce und gieße ſie über die Pflaumen.

22. Auf andere Art.

Man ſetzt ſie über Nacht, reichlich mit Waſſer bedeckt in ein porzellanenes Geſchirr und kocht ſie des andern Tages in die - ſer Brühe mit etwas Zucker und Zitronſchale oder Zimmet etwa 15 Minuten, in welcher Zeit ſie gewöhnlich weich ſind. Dann gibt man ebenfalls ſehr wenig Kartoffelmehl an die Brühe und richtet die Pflaumen damit an.

23. Pflaumen-Compote, beſonders angenehm zu Mehl - puddings und Klößen.

Die Pflaumen werden zeitig in einem irdenen Geſchirr mit Waſſer bedeckt, auch nach Belieben mit etwas Gewürz zu Feuer gebracht, wo ſie mehr weichen als kochen müſſen. Nachdem ſie halb gahr geworden ſind, gibt man zu zwei Pfund Pflau - men ein Pfund Roſinen, kocht beides weich und richtet es an.

Sollen die Pflaumen auf gewöhnliche Weiſe gekocht wer - den, ſo laſſe man die Roſinen weg und gebe gleich etwas Zucker oder auch guten Syrup zu den Pflaumen.

24. Getrocknete ſaure Aepfel.

Sie werden gut gewaſchen, in einem irdenen Geſchirr reich - lich mit Waſſer bedeckt zu Feuer geſetzt, mit etwas Zucker und17258Salate.Zimmet langſam weich gekocht. Iſt dies geſchehen, nimmt man ſie aus der Brühe, macht ſolche, wenn ſie zu dünn iſt, mit etwas Kartoffelnmehl ein wenig ſämig und ſchüttet ſie über das Obſt.

25. Wurzel-Compote beim Braten.

Man ſchält die Wurzeln mit einem feinen Meſſer, daß ſie wie Locken ſich kräuſeln, der mittlere Piek darf nicht mit dabei, kocht ſolche, mit dem Gelben (Schale) von 2 Zitronen gahr; ſollte noch Brühe darunter ſein, ſo läßt man ſie zurück. Zu Pfund Wurzeln ½ Pfund Zucker, von 2 Zitronen den Saft und etwas Eſſig, läßt Alles aufkochen, nimmt die Wurzeln heraus und läßt den Saft noch etwas einkochen und gibt ſie kalt zur Tafel.

O. Salate.

1. Im Allgemeinen.

Alle grünen Salate werden gut verleſen, kurz vor dem An - richten in vielem Waſſer leicht geſpült, nicht gedrückt und in einem Salatkorb oder Tuch ausgeſchwenkt, um das Waſſer ſo viel als möglich herauszubringen. Man darf ſolche mit der Sauce nicht eher vermiſchen, bis ſie gegeſſen werden, weil ſie durch längeres Stehen zuſammenfallen und zähe werden. Zum Salat iſt Provenceöl am feinſten, friſches Mohnöl iſt jedoch auch von gutem Geſchmack. Daſſelbe hält ſich am beſten, wenn man es in einer unverkorkten Flaſche mit einem Papier, worin Oeffnungen geſtochen ſind, zugebunden an einem kühlen Ort aufbewahrt. Zu einer Salat-Sauce, zu der man hart gekochte Eier gebraucht, muß man, wenn die Dotter fein gerieben, erſt etwas Eſſig und dann das Oel rühren, weil die Sauce ſich ſonſt nicht verbindet. An manchem Salat ſind Zwiebeln eine angenehme Würze, weil aber dieſer Geſchmack von Vielen nicht geliebt wird, ſo gebe man bei einem Geſellſchaftseſſen zum259Salate.Salat, woran ſie paſſen, einige fein gehackte Zwiebeln mit et - was Eſſig begoſſen, herum. Sie erhalten durch den Eſſig eine ſchöne Farbe.

2. Geflügel-Salat. Auf 24 30 Perſonen berechnet.

Sechs junge gemäſtete Hahnen werden mit Butter und et - was Salz gahr, aber nicht zu weich gedämpft, kalt zerlegt, Bruſt und Beinchen unausgekocht zum Salat genommen. Rück - grat, Flügel und Kopf werden mit einem Stückchen Kalbfleiſch ausgekocht, etwas geſchwitztes Mehl dazu gegeben und nach ½ Stunde Kochens die Brühe durchgeſiebt, 4 Eidotter mit Muskat, ½ Glas Wein, etwas weißem Pfeffer angerührt und die Kraftſauce kochend dazu gegeben, die alsdann über das Fleiſch geſchüttet wird. Dann wird Kopſalat in 4 Theile ge - ſchnitten, oder Endivien, aus denen der Grat geſchnitten, mit folgender Sauce angemengt: die Dotter von 6 hart gekochten und 2 rohen Eiern werden ganz fein gerieben, mit Eſſig an - gerührt, nicht ganz ¼ Maß ganz feinen Salatöl allgemach dazu gerührt, ſo auch fein gehackter Dragon; 2 Theelöffelchen voll Zucker, 1 Löffelchen Senf, die Kraftſauce, welche das Fleiſch nicht aufgenommen, ſondern ſich in der Schüſſel geſenkt hat. Mit dieſem Salat wird das Fleiſch ſternförmig in eine feine Schüſſel gelegt.

  • Anmerk. Im Winter kann man ſtatt Dragon Dragoneſſig nehmen.

3. Polniſcher Salat.

Kalter Kalbs - oder Rinderbraten wird in Würfel geſchnit - ten, Kopfſalat oder Lattig hinzugegeben und beides mit Oel, Eſſig, Senf, Pfeffer, Salz, Zwiebeln und weich gekochten Eiern gut durchgemengt.

4. Fiſch-Salat.

Zu einem Geſellſchaftseſſen, wozu viele Gerichte beſtimmt ſind, iſt folgende Angabe zu 20 Perſonen hinreichend: 1 Pfund Aal, 1 Pfund Hecht, ½ Pfund Forellen, ½ Pfund Tarbot, ½ Pfund Seezunge, ¾ Pfund Salm, ½ Pfund Rümchen (Pieren) und 5 Stück Pricken. Die Fiſche werden am vor - hergehenden Tage gekocht. Es wird Waſſer mit Salz, Pfeffer - körnern, das Inwendige und die gelbe Schale einer Zitrone17*260Salate.zum Kochen gebracht. Zuerſt wird der Aal darin gekocht, weil derſelbe am wenigſten Salz bedarf, dann wird dieſer her - ausgenommen und der Hecht, welcher mehr Salz erfordert, ge - kocht, nachdem Forellen, Zunge und Tarbot, eine Sorte nach der andern, alle mit noch reichlicherem Salz. Der Salm wird mit wenig Salz in anderem Waſſer zu Feuer gebracht. Nach - dem die Brühe, worin die erſtern Fiſche gekocht ſind, kalt ge - worden iſt, bewahrt man ſolche bis zum andern Tage darin auf. Fiſche, welcher Art ſie auch ſein mögen, in ihrer Brühe erkalten zu laſſen, taugt nicht, es gibt ihnen einen faden Ge - ſchmack. Bei der Zubereitung des Salates werden die Fiſche gut entgrätet, in kleine Stückchen geſchnitten, die Pricken einen halben Fingerlang ſchräg geſchnitten und dies Alles ſamt den Rümchen mit ½ Taſſe Capern in Felder, oder Kreiſe, oder in Streifen zierlich angerichtet, wozu auch noch etwa 30 bis 40 Auſtern und 20 in Streifchen geſchnittene oder auch ganze Krebsſchwänze genommen werden können. Folgende Sauce wird über die angerichteten Fiſche gegeben: Drei hart gekochte Eier und ein rohes Eidotter werden fein gerieben, mit einer Taſſe kräftiger Fleiſchbrühe, 1 / 16 Maß feinen Salatöl, 2 Thee - löffel Senf, 1 Theelöffel Zucker, ſtark eine Meſſerſpitze weißen Pfeffer, 1 Eßlöffel dicker Sahne, Eſſig und etwas Salz nach Geſchmack gut gerührt.

  • Anmerk. Sollte eine oder die andere Sorte Fiſch fehlen, ſo wird das Gewicht bei den andern zugeſetzt.

5. Gemüſe-Salat.

Man läßt Gemüſe aller Art, wie es die Jahreszeit zuſam - menbringt: Spargel gut geputzt, Blumenkohl abgezogen, in kleine Stücke geſchnitten, kleine Salatböhnchen gut abgefäſert, Wirſing in Stückchen geſchnitten, auch junge Möhrchen geputzt und Alles, was man dieſer Art hat, mit Salzwaſſer weich kochen und kalt werden. Dann legt man ſolches mit in Stück - chen geſchnittenen Fiſch: Lachs, Hecht, Forellen, Karpfen, Aal, Quappen, Schleien, Krebsſchwänzen mit Carotten, die läng - lich wie Rüben geſchnitten ſind, und eingemachten Gurken zier - lich geordnet in eine Schüſſel und begießt dies Alles mit der Sauce, wie ſie im Geflügel-Salat, jedoch ohne Zuſatz der Kraft - ſauce, angegeben iſt.

261Salate.

Den Rand der Schüſſel kann man mit kleinen Krebsſchee - ren verzieren.

6. Sardellen-Salat.

Man wäſſert die Sardellen und reißt ſie durch, damit man die Gräte herausnehmen kann, ordnet ſie in eine Salatſchüſſel mit vielen Capern, kleinen Eſſiggurken, eingemachten Pflau - men, in Scheiben geſchnittener Braunſchweiger Wurſt, mari - nirtem Aal, der vorher geſpalten und in Finger dicke Stücke geſchnitten iſt; auch kann man nach Belieben Morcheln und Auſtern hinzufügen und in der Mitte der Schüſſel einige Schnitte geräucherten Lachs legen. Den Rand verziert man mit Zitronenſcheiben und gießt eine Sauce, wie im vorherge - henden oder die Dotter einiger hart gekochter Eier fein gerie - ben, mit Eſſig, Oel, Pfeffer und Salz angerührt darüber.

7. Härings-Salat.

Von zwölf Stück guter Häringe kann eine Schüſſel für 24 30 Perſonen gemacht werden. Dieſe werden ausgenom - men, gewaſchen und einige Stunden in Milch gelegt, damit das Salz ausziehe, von Haut und Gräten gereinigt und in feine Würfelchen geſchnitten. So viel dies an Portion iſt, nimmt man auch Kartoffeln, die man mit der Schale kochen und kalt werden läßt, Gurken, Carotten (rothe Beeten), gute ſaure Aepfel, Kalbsbraten, und wenn man ihn hat, etwas ge - kochten Schinken und 12 hart gekochte Eier, von denen man 4 Stück zum Verzieren zurücklegt. Dies Alles wird gleich den Häringen in feine Würfel geſchnitten, nach Belieben eine Taſſe Capern und etwa 8 10 Stück Neunaugen, in ein Glied lange Stücke geſchnitten, hinzugefügt, welches den Salat verfeinert, und das Ganze mit reichlich feinem Oel, Eſſig, Wein, Pfeffer und Salz angerührt. Dann kann man ihn auf folgende Weiſe verzieren: Grüne eingemachte Gurken oder Peterſilie, ganz ſein gehackt, ebenfalls das Gelbe von den 4 hart gekochten Eiern, ſo auch das Weiße derſelben und rothe Rüben, jedoch jedes allein. Nun ſtreicht man den Salat in der Schüſſel glatt, zeichnet mit einem Meſſerrücken eine Figur darauf, etwa einen Stern, und legt mit einem Theelöffel in jedes Feld eine andere Farbe, indem man mit der linken Hand ein Meſſer an die262Salate.Scheidelinie hält, damit man von allen Seiten in der Gränze bleibe. Rund herum legt man einen Rand von einer beliebigen Farbe, wählt man weiß oder gelb, ſo ſehen Blättchen von krauſer Peterſilie darauf gelegt, hübſch aus; ſo kann man auch gewäſſerte, durchgeriſſene und aufgerollte Sardellen und Capern zum Auszieren benutzen. Auch kann man die Schüſſel mit den genannten Sachen kreisförmig belegen. Es werden Zwiebeln nach No. 1 dabei herumgereicht, oder man vermiſcht die Hälfte des Salats, ehe man ihn verziert, mit 1 2 fein gehackten Zwie - beln und legt als Erkennungszeichen eine kleine Zwiebel in die Mitte der Schüſſel.

Auf dieſe Weiſe bereitet wird der Häringsſalat bei Abend - eſſen, Herren - und Damen-Thees und Frühſtücks genommen. Als Voreſſen bei Mittageſſen ſchneide man alles Angegebene in ſolche

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Striemen, rühre ein Paar hartgekochte, ganz fein geriebene Eidotter an die Sauce und damit den Sa - lat vorſichtig an, damit Alles ganz bleibe.

8. Härings-Salat für den täglichen Tiſch.

Zu 2 Teller Kartoffeln, rothe Mäuſe ſind am beſten dazu, 2 3 gewäſſerte Häringe, gehackt oder geſchnitten, 2 Unter - taſſen voll Carotten, eben ſo viel ſaure Aepfel und Fleiſch, Alles in feine Scheiben geſchnitten, mit Zwiebeln, Baumöl, Eſſig, Pfeffer und Salz vorſichtig angerührt, damit es ganz bleibe. Hat man ſaure Sahne, gebe man etwas zur Sauce, ſonſt muß der Eſſig durch etwas Milch oder Waſſer gemil - dert werden, weil dieſer Salat viel Sauce bedarf.

9. Feiner Kartoffeln-Salat.

Man nehme hierzu, wenn man die Wahl hat, rothe Mäuſe, koche ſie mit Salz gahr, ziehe ſogleich die Schale ab und ſchneide ſie warm in feine Scheibchen, gieße 1 Taſſe kochendes Waſſer darüber und decke ſie zu, bis die Sauce fertig iſt. Für 6 Per - ſonen 6 Salatlöffel feines Oel, eben ſo viel rothen Wein, 6 Löffel Eſſig, nach der Schärfe deſſelben auch noch Waſſer, gehörig Pfeffer und Salz dazu, und damit die Scheiben ganz bleiben, gibt man eine Lage Kartoffel in die Salatſchüſſel, ei - nige Löffel Sauce darüber und ſo fort, bis alle Kartoffeln gut angefeuchtet ſind. Vorher tunkt man einige Scheiben von glei -263Salate.cher Größe in die Sauce, die man oben auf die Schüſſel legt. Es werden fein geſchnittene Zwiebeln mit Eſſig durchgerührt, dazugegeben.

10. Ein ſehr wohlſchmeckender Salat auf Schweizer Art.

Ein Theil Carotten und ein Theil in Waſſer und Salz gahr gekochter Sellerieknollen, beides in Scheiben geſchnitten, ein bis zwei Theile grüner Kornſalat werden mit ſo vielem Oel als Eſſig, mit Pfeffer und Salz unter einander gemiſcht.

  • Anmerk. In Ermangelung des Kornſalates kann Endivienſalat ge - nommen werden.

11. Kropf-Salat.

Die äußern grünen Blätter werden davon gebrochen, aus den großen gelben die Rippen genommen und das Herz in vier Theile geſchnitten. Man nimmt auf etwa 5 6 Perſo - nen 2 3 hart gekochte Eier, die Dotter mit Salz, feinem Senf, Pfeffer und einem Salatlöffel voll Eſſig ganz fein ge - rieben, dann je nachdem der Eſſig ſcharf iſt, noch 2 3 Löffel hinzugerührt, nebſt 4 Löffel feinem Oel, eben ſo viel Wein und nach Belieben einige Salatkräuter. Auch kann man den Wein weglaſſen, Eidotter und Oel halb nehmen und dagegen einige Löffel dicker ſaurer Sahne hinzufügen. Hiermit wird der Salat nicht eher, als derſelbe gegeſſen werden ſoll, unter einander gemiſcht, weil er ſonſt an Geſchmack verliert und zu - ſammenfällt.

12. Gurken-Salat.

Man findet, wie bekannt, mitunter ſo bittere Gurken, daß ſie faſt ungenießbar ſind, welches beſonders wohl bei den ſpä - teren der Fall iſt. Dieſem aber kann leicht abgeholfen wer - den. Das Bittere ſitzt nämlich in der Spitze der Gurke und wird mit dem Meſſer beim Schälen verbreitet. Man ſchneide daher bei ſolchen Gurken ein nicht zu kleines Stück von der Spitze und ſchäle dabei immer vom Stiel nach der abgeſchnit - tenen Seite hin. Alsdann ſchneide man die Gurken in ganz ſeine Scheibchen und vermiſche ſie erſt, wenn der Salat gegeſ - ſen werden ſoll, mit folgender Sauce: Hart gekochte Eidotter oder dicke ſaure Sahne mit Eſſig, feinem Oel, Pfeffer, Salz264Salate.und Dragon eine Weile gerührt. Zwiebeln kann man dar - unter miſchen, oder ſolche mit Eſſig angefeuchtet dabei geben, wodurch ſie eine ſchöne Farbe erhalten. Einige ſtreuen vor dem Anrühren des Salats Salz zwiſchen die Gurken, damit der darin befindliche Saft herausziehe. Dies aber nimmt ih - nen nicht allein den angenehmen Geſchmack, ſondern ſoll ſie auch unverdaulicher machen.

13. Endivien-Salat.

Man nimmt hierzu nur die gelben Blätter, die groben Sten - gel müſſen heraus, die feinen geſpalten und in kleine Stücke geſchnitten werden, mit Oel, Eſſig, Senf, Salz und Pfeffer gemiſcht, oder man gibt eine warme ſaure Sahnen-Sauce und warme Kartoffeln dazu.

14. Weißer Kohl-Salat.

Der Kohl wird ſehr fein geſchnitten, dann mit einer guten, ſauren Sahnen-Sauce oder auch mit einer warmen Speck - Sauce nebſt Pfeffer und Salz gemiſcht und warme Kartoffeln dazu gegeben.

15. Sellerie-Salat.

Die Sellerieknollen gut gewaſchen, in Waſſer und Salz abge - kocht, geſchält, in Scheiben geſchnitten, mit Oel, Eſſig, Pfeffer und Salz begoſſen und die Salatſchüſſel mit Sellerieblättchen garnirt.

16. Rother Salat.

Man nimmt dazu einen Theil mit der Schale weich gekochter in Scheiben geſchnittener Kartoffeln (rothe Mäuſe), einen Theil in Scheiben geſchnittener Carotten und einen Theil, den man aber reichlicher nimmt, fein geſchabten rothen Kappus. Dies wird vorſichtig, damit Alles ganz bleibe, mit reichlich feinem Oel, Eſſig, der Carottenbrühe, Pfeffer und Salz angerührt und zu Braten gegeben.

17. Gemengter Winter-Salat.

Zwei Theile in feine Scheiben geſchnittener Kartoffeln, ein Drittheil in Scheiben geſchnittener Carotten, ſaurer Aepfel und265Salate.Gurken mit einer Sauce von Eſſig, reichlich Oel, etwas ſau - rer Sahne, Pfeffer und Salz vorſichtig angerührt, daß die Scheibchen ganz bleiben, in eine Aſſiette gefüllt, ein Kranz von mit Eſſig und Oel angemengtem Kornſalat rund herum gelegt und denſelben mit nicht gar zu hart gekochten Eiern, welche in 8 Theile geſchnitten ſind, verziert.

Es wird kaltes Fleiſch und Häring dazugegeben.

18. Blumen-Salat.

Die Blüthen von Naſturz (Capuziner-Kreſſe) werden mit folgender Sauce übergoſſen: die Dotter einiger hart gekochter Eier werden fein gerieben, mit etwas Weineſſig angerührt, we - nig Salz und reichlich Provenceöl dazugegeben.

  • Anmerk. Dieſer Salat iſt von angenehmem Geſchmack und dient zugleich zur Verſchönerung einer Tafel.

19. Borei-Salat.

Wird nach No. 15 gemacht, nur ſchneidet man den Borei ſtatt in Scheiben, ſo weit derſelbe weiß iſt, in zwei Finger breite Stücke.

20. Spargel-Salat.

Der Spargel wird geputzt, in Bündchen gebunden, mit ko - chendem Waſſer und Salz langſam gahr gekocht und auf einen Durchſchlag gelegt. Völlig erkaltet, macht man die Fäden los und legt ihn in zierlicher Ordnung in eine Salatſchüſſel und gibt feines Oel und Eſſig zu gleichen Theilen, mit Salz und Pfeffer vermiſcht, darüber.

21. Hopfen-Salat.

Junger aufkeimender Hopfen, ehe Blätter daran ſind, wird gewaſchen, zuſammengebunden und wie Spargelſalat behandelt.

22. Korn -, Brunnkreſſen - und Zichorien-Salat.

Nachdem die Salate verleſen, die gelben Zichorienblättchen in Stückchen geſchnitten und gewaſchen worden ſind, werden ſie mit Oel, Eſſig und Salz gemiſcht und Carotten dazugegeben.

Die Sauce zum Kornſalat kann man mit etwas Sahne oder auch Milch ſehr verbeſſern.

266Salate.

23. Bohnen-Salat.

Kleine Salatbohnen werden in kochendem Waſſer und Salz weich gekocht, auf einen Durchſchlag gegeben, kalt mit Oel, Eſſig, Pfeffer und Salz durch einander gemiſcht.

24. Salat von eingemachten Gurken.

Salz - oder große Eſſiggurken werden fein abgeſchält, in Schei - ben geſchnitten, mit reichlich Oel und je nachdem die Gurken ſaurer ſind, auch wohl mit etwas Eſſig unter einander gemiſcht.

Dieſer Salat iſt zu Suppenfleiſch, Braten, auch mit Kar - toffelnſalat gegeben, ſehr zu empfehlen.

P. Saucen.

I. Saucen zu Fiſch, Fleiſch und Ge - müſen.

1. Colis ſtatt engliſchem Soia.

Beides wird zu einer guten Kraft-Sauce gebraucht. Um erſteres zu machen, nimmt man etwa ¼ Pfund rohes, derbes Kalbfleiſch, ein kleines Stück rohen Schinken, einige Charlotten oder eine Zwiebel, eine Sellerie -, Peterſilien - und gelbe Wur - zel, ein Lorberblatt, ungefähr 8 Stück Nelken, Nelkenpfeffer und Pfefferkörner. Obiges wird in Würfel geſchnitten, mit 8 Loth Butter zu Feuer geſetzt und zuweilen umgerührt. Eine kurze Zeit bleibt es weiß, wird dann aber braun. Will man weiße Colis haben, ſo gibt man Mehl hinein, wenn es noch gelb iſt, läßt ſolches ebenfalls gelb werden, ehe man Bouillon hinzugießt; braune Colis, ſo muß das Angegebene erſt braun ſein; man läßt dann das Mehl, während man es beſtändig rührt, gleichfalls recht braun werden, gibt Bouillon und Jus oder Bratenſalz, Champignons, Zitronenſchale, grüne Kräuter, als: Dragon, Baſilikum u. ſ. w. hinzu, läßt dies Alles ½ Stunde267Saucen.kochen und reibt es durch ein Sieb. Die Colis muß recht dick ſein, weil ſie beim Gebrauch verdünnt wird. Sie iſt das beſte Hülfsmittel, alle Fleiſch-Saucen gut und ſchnell zu bereiten und hält ſich im Winter wenigſtens 2 Wochen, wenn man ſie ein Mal wieder durchkochen läßt.

2. Eine gute braune Kraft-Sauce.

Man macht Mehl mit Butter braun; thut hinzu: eine ge - hackte Zwiebel, desgleichen eine gelbe Wurzel, ½ Peterſilien - wurzel, Thimian, Dragon, Nelken, Pfefferkörner, ein Lorber - blatt, und hat dies eine Weile geſchmort, Bouillon, Jus oder Bratenſalz; läßt dies Alles ¼ Stunde kochen, reibt es durch ein Sieb, bringt es wieder zum Kochen und gibt ihm einen Geſchmack von Zitronenſaft und Schale, Capern, gehackten Sar - dellen oder Champignons. Sollen letztere hinzu, ſo müſſen dieſe gehörig weich kochen.

3. Eine gute weiße Kraft-Sauce.

Wie die vorhergehende, nur mit weiß gebranntem Mehl und Bouillon zubereitet, die Nelken bleiben weg.

4. Trüffel-Sauce.

Butter und Mehl wird zuſammen braun gemacht, mit Bouil - lon, Jus oder Bratenbrühe verdünnt, hinzugegeben: ein Lor - berblatt, beliebiges Gewürz, vor allem Nelken, Zitronenſchale und Saft derſelben und ein Glas Wein. (Eigentlich gehört Malaga-Wein dazu.) Zuletzt läßt man die Trüffeln oder Mor - cheln in der Sauce eben durchkochen. Man ſehe in den Vor - bereitungsregeln, wie beide zubereitet werden. Die Sauce muß recht braun ſein. Hat man keine braune Jus, nimmt man etwas gebrannten Zucker und läßt das Mehl braun werden, übrigens ſchmeckt zu allen Saucen weiß gebranntes Mehl am beſten. Hat man braune Colis, ſo erſetzt dieſe die angegebe - nen Zuthaten, es bedarf blos einer Verlängerung von Jus oder kräftiger Brühe, ehe die Trüffeln durchkochen.

5. Auſtern-Sauce.

Man macht von den Auſtern die ſogenannten Bärte, kocht letztere mit etwas Fleiſchbrühe und gibt ſie durch ein Sieb, dann268Saucen.nimmt man mit Butter weiß gebranntes Mehl, gibt dazu dieſe Brühe, Muskatblüthe, Zitronenſchale und etwas Saft, Salz, einige Charlotten, die man nachher heraus nimmt, und vor dem Anrichten die Auſtern nebſt der ſalzigen Flüſſigkeit, worin ſie liegen, damit dieſe nur eben durchkochen, ſie werden ſonſt hart. Die Sauce wird mit einigen Eidottern abgerührt. 25 Au - ſtern reichen hin für 6 8 Perſonen.

6. Braune Sardellen-Sauce.

Braune Colis, mit Kraftbrühe nachgefüllt und ¼ Pfund gut gewaſchener und fein gehackter Sardellen, nebſt etwas Zi - tronenſaft eben durchgekocht.

Oder man läßt Butter und Mehl gelbbraun werden, gibt dazu: Bratenſauce oder Bouillon, klein gehackte Zwiebel, Eſſig, Dragon, Nelkenpfeffer und Zitronenſchale; dies durchgekocht und durchgerührt; dann mit Capern, Morcheln, wenn man will, auch fein gehackten Sardellen eben durchgekocht.

7. Weiße Sardellen-Sauce.

Man nimmt Fleiſchbrühe, Gräte von denjenigen Sardellen, die hierzu gebraten werden ſollen, Zwiebeln, Zitronenſaft und Schale, läßt dies gut kochen und gibt es durch. Dann nimmt man dieſe Brühe, rührt dazu einen Theelöffel Mehl, Muskat - blüthe, ein Stück Butter, die gehackten Sardellen und rührt, wenn ſie kocht, einige Eidotter daran. Das Abkochen der Grä - ten erſetzt mehrere Stück Sardellen.

8. Härings-Sauce.

Ein in Milch gewäſſerter und ausgegräteter Häring wird fein gehackt, dann eine fein gehackte Zwiebel in gelber Butter mit einem Löffel voll Mehl durchgebraten, Fleiſchbrühe oder Waſſer dazu gegeben und mit dem gehackten Häring, Pfeffer und einigen Zitronenſcheiben durchgekocht.

Zu Fiſchen und Fleiſch.

9. Kalte Härings-Sauce.

Ein in Milch gewäſſerter und ausgegräteter Häring wird mit 3 hart gekochten Eidottern und einigen Zwiebeln ganz fein269Saucen.gehackt und mit Pfeffer, Oel und Eſſig zu einer Sauce gerührt.

Zu kaltem Braten.

10. Braune Champignons-Sauce.

Braune Colis mit Brühe angerührt, Zitronenſaft oder Eſſig dazu und die Champignons darin gahr gekocht oder nach No. 6 zubereitet.

11. Weiße Champignons-Sauce.

Man richte ſich nach No. 7, nehme jedoch keine Sardellen dazu.

12. Capern-Sauce.

Etwas weiß gebranntes Mehl, Bouillon, Zitronenſchale und Saft, Muskatblüthe, eine halbe oder ganze Taſſe Capern nebſt Brühe, worin ſie liegen, ein großes Stück Butter, wenn es kocht, mit Eidottern abgerührt.

13. Morcheln-Sauce.

Sind die Morcheln gereinigt, dämpft man ſie in guter But - ter weich, gibt dazu in Butter gelb gemachtes Mehl, Braten - brühe oder Bouillon, Zitronenſchale und viel Saft derſelben oder Eſſig, Muskatblüthe und fein gehackte Peterſilie und kocht ſie eben durch.

Dieſe Sauce paßt zu Kalbfleiſch.

14. Krebs-Sauce à l’Anglaiſe.

Vier Eidotter, ein Eßlöffel Mehl, Muskatnuß, Salz, eine Taſſe voll Krebsbutter, dieſes mit Bouillon angerührt und unter beſtändigem Rühren bis vor dem Kochen gebracht. Die Sauce muß recht gebunden ſein. Ueber Blumenkohl angerich - tet, macht dieſelbe eine ſehr feine, ſchöne Schüſſel.

15. Oliven-Sauce.

Man ſchäle die Oliven vom Stein mit einem kleinen Meſ - ſer ſo ab, daß ſie ſich wieder rund zuſammenrollen. Dann nimmt man in Butter braun gemachtes Mehl, Bratenſauce oder Bouillon, Zitronenſchale und Saft, Muskatblüthe, fein270Saucen.geſchnittene Gurken, ganzen Pfeffer und Nelken und einige Charlotten. Dieſes Alles wird gut gekocht, durchgerührt und die Oliven mit Capern darin ein wenig gekocht.

16. Sauce von friſchen Gurken.

Man ſchält friſche Gurken, theilt ſie, nimmt das Kernhaus heraus und ſchneidet ſie in Würfel. Sie werden in Fleiſch - brühe mit Eſſig, Charlotten, in Butter gebratenem Mehl, Salz und einem Lorberblatt weich gekocht und zu Kalb - und Hammelfleiſch gegeben.

17. Sauerampfer-Sauce.

Nachdem Mehl mit Butter geſchwitzt iſt, ſchneidet man eine Hand voll Sauerampferblätter dazu, rührt ſie mit durch, gibt Fleiſchbrühe und Muskatblüthe hinzu, läßt ſie durchkochen und rührt ſie mit Eidottern ab.

Zu gekochtem Rindfleiſch paſſend.

18. Butter zu Fiſchen und Kartoffeln.

Dieſelbe darf nur zergehn und heiß werden, nicht kochen.

Oder: Butter mit etwas Waſſer durchgekocht und mit ei - nem Eidotter abgerührt.

Oder: 2 Theile Butter, ein Theil Waſſer kalt zu Feuer geſetzt und ſtark gerührt, bis es kocht. Die Sauce wird da - durch ganz ſämig.

19. Saure Eier-Sauce zu Salatböhnchen, ſo wie auch zu Kartoffeln.

Man nimmt ¼ Maß kaltes Waſſer, welches mit ſo vielem Eſſig vermiſcht iſt, daß die Sauce die gewünſchte Säure be - kommt. Hiermit rührt man 3 Eidotter (wenn die Eier theuer ſind, 2 ganze Eier) und einen Theelöffel Mehl an, gibt ſehr reichlich ein Ei dick Butter dazu und läßt die Sauce auf ſtar - kem Feuer unter fortwährendem Rühren bis vor dem Kochen kommen, nimmt ſie ſchnell vom Feuer und rührt ſie noch ei - nige Augenblicke, damit ſie nicht gerinne.

Dieſe angegebene Portion iſt auf 3 Perſonen berechnet.

271Saucen.

20. Saure Eier-Sauce mit Sahne zu Salatböhnchen.

Es werden drei Eidotter nebſt einem Theelöffel Mehl, mit ¼ Maß junger Sahne angerührt, ein ſehr reichlicher Stich friſcher Butter, Muskatnuß und ſo viel Eſſig dazu gegeben, daß die Sauce einen ſäuerlichen Geſchmack bekommt und über Feuer bis vor dem Kochen mit einem Schaumbeſen ſtark geſchlagen. Sollte die Butter ſchwach geſalzen ſein, ſo rührt man noch ein wenig Salz durch die Sauce.

Für drei Perſonen hinreichend.

21. Senf-Sauce zu Fiſch.

Ein gutes Stück Butter wird mit Waſſer und einigen Löf - feln Senf gekocht, dann mit einem Eidotter oder etwas Kar - toffelmehl abgerührt.

22. Senf-Sauce zu Fleiſch.

Ein kleiner Theelöffel voll Mehl, 2 Eidotter, ein Eßlöffel Zucker, 2 Löffel Senf, Taſſe Waſſer, Eſſig nach Geſchmack und 1 Stich Butter. Dies Alles wird unter beſtändigem Rüh - ren eben durchgekocht. Man kann auch einige fein geſchnittene Gurken hinzugeben.

23. Meerrettig-Sauce.

Der Meerrettig wird gerieben, Fleiſchbrühe mit etwas Eſſig, Muskatblüthe, einem Stückchen Zucker, Salz, Butter und ge - ſtoßenem Zwieback gekocht und der Meerrettig durchgerührt. Die Sauce muß recht dick ſein. Man gibt ſie zu gekochtem Rind - und Kalbfleiſch.

24. Rohe Meerrettig-Sauce.

Man rührt den geriebenen Meerrettig mit Eſſig, Oel, Zucker, Pfeffer und Salz untereinander.

Vorzüglich zu Fiſch paſſend.

25. Auf andere Art.

Es werden Meerrettig und gelbe Wurzeln (Möhren) zu glei - chen Theilen auf einer Reibe gerieben, dies Geriebene mit Salz, ſehr wenig Zucker, Oel und Eſſig angerührt.

272Saucen.

26. Zwiebel-Sauce.

Drei bis vier Stück Zwiebeln fein geſchnitten, in Butter gelb gemacht, ein Löffel Mehl mit durchgebraten und dann Bouillon oder Waſſer, Eſſig, Salz, Butter, auch nach Belie - ben Senf dazugegeben und gekocht.

27. Auf andere Art.

Es wird Speck in kleine Würfel geſchnitten und gelb ge - braten, während zuweilen darin gerührt werden muß, dann werden recht viele Zwiebeln ebenfalls in kleine Würfel ge - ſchnitten, dazugegeben, und wenn auch dieſe gelb gebraten ſind, nach Portion der Sauce 1 2 Eßlöffel Mehl darin durchge - rührt. Nachdem wird Waſſer, Eſſig und Salz nach Geſchmack hinzugefügt und die Sauce eben durchgekocht.

28. Zwiebel-Sauce zu jedem gekochten Fleiſch paſſend.

Sechs Stück geſchnittener Zwiebeln werden in Butter ge - ſchwitzt, ein Löffel Mehl dazu gerührt und mit Bouillon auf - gefüllt; dann reibt man dieſes durch ein Sieb, gibt etwas Zi - tronenſaft, Muskatblüthe und Salz dazu und rührt die Sauce mit 3 Eidottern ab.

Dieſe Sauce paßt zu allem gekochten Fleiſch.

29. Holländiſche Sauce.

Vier Eidotter werden mit Waſſer und 2 Theelöffel voll fei - nem Mehl glatt gerührt, dies mit Waſſer und Muskatnuß unter beſtändigem Rühren durchgekocht, dann ¼ Pfund But - ter und etwas Eſſig gut durchgerührt. Je nachdem man dieſe Sauce gebrauchen will, kann man Auſtern, gehackte Sardel - len, Capern und Senf hinzugeben.

30. Holländiſche Sauce mit Wein.

Man rührt 4 5 Eidotter mit Waſſer und einem Thee - löffel voll feinem Mehl glatt, gibt halb Waſſer, halb weißen Wein dazu, Muskatblüthe, etwas Zucker, rührt ſie bis zum Kochen und miſcht dann ¼ Pfund Butter hinzu und einige Tropfen Zitronenſaft. Man gibt dieſe Sauce beſonders zu Artiſchocken, friſchen Champignons und dergleichen, ſo wie auch über Ochſenzunge.

273Saucen.

31. Sauce zu gekochten Hühnern.

Man läßt einen Theelöffel voll feines Mehl mit einem Stück friſcher Butter anziehn, gibt dazu kräftige Hühner-Bouillon, Muskatblüthe, etwas Zitronenſaft und Salz und rührt ſie mit 3 Eidottern ab. Wenn man den Geſchmack liebt, kann man auch einen Theelöffel voll fein gehackter Peterſilie darunter miſchen; auch ſind ſtatt der Peterſilie Capern vorzüglich gut darin. Die Sauce muß dicklich ſein.

32. Spargel-Sauce.

Zu einer kleinen Portion Spargel 3 Eidotter, eine gute Meſſerſpitze Mehl, 2 Löffel ſüßer Sahne, Spargelbrühe, einen guten Stich friſcher Butter, Muskatnuß, Salz, Eſſig und Zucker; von beiden letztern indeß nur ſehr wenig. Dies muß man unter beſtändigem, ſtarken Rühren eben zum Kochen kom - men laſſen.

Gleich der vorigen Sauce muß auch dieſe dicklich ſein.

33. Sauce zu Blumenkohl.

Man läßt friſche Butter mit einem halben Eßlöffel voll Mehl etwas anziehn, gibt junge Sahne, in Ermangelung derſelben friſche Milch oder Bouillon, je nachdem man die Sauce liebt, Muskatnuß und Salz hinzu und rührt ſie mit 2 3 Eidot - tern ab.

34. Sauce zu Kalbskopf.

Butter und Mehl läßt man mit 2 Zwiebeln gelb werden, gibt, wenn man ſie hat, braune Jus dazu, rührt dies mit Fleiſchbrühe glatt und läßt dieſe Sauce mit 2 Möhren, Pe - terſilienwurzeln, 1 Lorberblatt, etwas Cayennepfeffer und Zi - tronenſchalen ½ Stunde kochen. Dann reibt man ſie durch ein Sieb, fügt ein Glas Madeira oder Maß weißen Franz - wein, einige Zitronenſcheiben, ein Stück Butter, Eſſig, etwas Zucker und Salz hinzu und läßt ſie kochen. Ein halber - löffel engliſcher Soia macht die Sauce noch wohlſchmeckender, das Wurzelwerk bleibt dann weg.

35. Sauce à la diable zu wildem Schweinskopf paſſend.

Vier hart gekochte, zerrührte Eidotter, 6 Eßlöffel rothen18274Saucen.Wein, 4 Löffel feines Oel, 2 Senflöffel Senf, Saft von zwei Zitronen, geſtoßene Nelken und Pfeffer, Salz, gehackte Char - lotten, Zucker nach Geſchmack und wenn der Sauce noch Säure fehlt, etwas Eſſig. Dies wird roh ſo lange gerührt, bis man das Oel nicht mehr ſehen kann.

36. Sauce zu einer Ochſenzunge.

Zwei Eßlöffel voll Mehl werden mit einem Stich friſcher Butter dunkelgelb geſchwitzt, mit Zungenbrühe abgerührt, dazu Roſinen, rother Wein, Zitronenſaft und Schale, Muskatblüthe, etwas Zucker und Salz. Hat man Braten-Jus, gebe man etwas hinzu, die Sauce gewinnt dadurch an Geſchmack und Farbe. Hierin wird die Zunge ſo lange geſtovt, bis die Ro - ſinen weich ſind. In Ermangelung der braunen Jus laſſe man ein Stück Zucker in der Butter braun werden, ehe das Mehl hinzu kommt.

37. Auf andere Art.

Man macht einige geſchnittene Zwiebeln und Mehl mit But - ter braun, rührt dazu von der Brühe, worin die Zunge weich gekocht iſt, 2 3 Lorberblätter, etwas geſtoßenen Pfeffer, - gelchen, einige Zitronenſcheiben, etwas ſcharfen Eſſig und nach Belieben ein Paar gehackte Sardellen, oder Korinthen und bei letzteren ½ Löffel Birnkraut. Auch ſind in Würfel ge - ſchnittene eingemachte Gurken ſehr gut dazu.

In dieſer Sauce läßt man die abgezogene, in dicke Scheiben geſchnittene Zunge ¼ Stunde ſchmoren und richtet ſie mit gekochten Kartoffeln an.

Die Sauce paßt auch, gekochtes Rindfleiſch darin aufzuſtoven.

38. Gernalen-Sauce zu verſchiedenen Fiſchen, beſonders zu Seezungen und Steinbutten.

Man ſchwitzt einen halben Eßlöffel Mehl mit friſcher But - ter weiß, gibt Bouillon, Zitronenſaft und Muskatblüthe, wenn es kocht, ¼ Pfund Butter, einen guten Theil abgekochter und ausgeſchälter Gernalen hinzu und rührt dieſe Sauce mit drei Eidottern ab.

275Saucen.

39. Sauce von Krebſen.

Wird eben ſo gemacht. Statt der Gernalen nehme man Krebſe.

40. Speck-Sauce.

Man brät fein gewürfelten Speck langſam dunkelgelb, nimmt die gebratenen Speckwürfel heraus und rührt nach Portion der Sauce 1 2 Löffel Mehl hinein, läßt ſie mit Waſſer, Eſſig, Pfeffer und Salz durchkochen, rührt die Sauce nach Belieben mit 1 2 Eidottern ab und gibt beim Anrichten die Speck - würfel hinein.

41. Speck-Sauce zu Salat.

In Würfel geſchnittener und gelbbraun gebratener Speck wird mit 3 4 Eidottern, einem Löffel Mehl und 4 5 Löffel Eſſig und etwas Waſſer angerührt und zu einer dicken Sauce gekocht.

  • Anmerk. Dieſe Sauce muß, bevor man den Salat damit anrichtet, ganz erkaltet ſein.

42. Warme Sahnen-Sauce.

Ein Eßlöffel voll Mehl wird mit ſüßer Sahne oder in Er - mangelung derſelben mit ſo viel friſcher Milch, daß die Sauce gebunden wird, durchgekocht; wenn ſie vom Feuer genommen, rührt man einige Löffel ſcharfen Eſſig und ein reichliches Stück Butter und Salz durch.

Dieſe Sauce ſchmeckt ſehr gut zu warmen Salatbohnen, Kar - toffeln, auch zu Endivien - und Kohlſalat.

43. Kaſtanien-Sauce.

Die Kaſtanien werden mit kochendem Waſſer zu Feuer ge - bracht, gahr gekocht und abgeſchält; dann in einen Topf, wor - in 2 Loth Zucker ſchon gelb geworden, ein wenig geſchwitzt und die Sauce No. 2 dazu gegeben, jedoch ohne Capern, Sar - dellen und Champignons.

Dieſe Sauce gibt man zu Rauchfleiſch als Beilage zum braunen Kohl.

18*276Saucen.

44. Peterſilien-Sauce.

Butter und Mehl zuſammen geſchwitzt, Bouillon oder Waſ - ſer und Salz dazu gegeben, beim Durchkochen ein gutes Stück friſcher Butter und zuletzt fein gehackte Peterſilie durchgerührt.

Durchs Kochen verliert die Peterſilie ihre grüne Farbe.

Man gibt dieſe Sauce über Kartoffeln; zu gekochtem Rind - fleiſch wird ſie mit Eidottern abgerührt.

45. Dragon-Sauce.

Wird eben ſo gemacht, nur mit etwas Zitronenſaft oder Eſſig und 2 Eidottern abgerührt.

Sie wird zu Suppenfleiſch gegeben.

46. Sauce Remoulade.

Zwei große, geriebene Zwiebeln, 3 hart gekochte und geriebene Eidotter, 8 Theelöffel voll Senf, 3 Eßlöffel feines Oel, ein Eßlöffel Zucker, ¼ Maß Eſſig, Pfeffer und Salz. (Auch drei bis vier Stück gehackte Sardellen, wenn man will.) Dies Alles wird eine Weile gerührt, nicht gekocht, durch ein Sieb gege - ben und nach Belieben Capern hinzugefügt.

Dieſe Sauce paßt zu jedem kalten Fiſch, Braten und - kelfleiſch, ſo wie auch beſonders zu wildem Schweinskopf.

47. Eine kalte Fleiſch-Sauce.

Man nimmt einige hartgekochte, fein geriebene Eidotter, oder ſaure, dicke Sahne, gibt einige Löffel feines Oel unter beſtän - digem Rühren langſam hinzu und rührt es noch eine Weile, daß es dick werde und ſich verbinde, dann Eſſig, fein gehack - ten Dragon, Charlotten oder Zwiebeln, Pfeffer und Salz dazu.

Dies über kaltes, in dünne Scheibchen geſchnittenes Rind - fleiſch gegeben, iſt eine ſchöne Beilage zum Salat.

  • Anmerk. Nimmt man zu dieſer Sauce Eidotter, ſo muß man ſolche mit etwas Eſſig anrühren, ehe Oel dazu kommt, weil Oel und Eidotter ſich nicht binden.

48. Kalte Sahnen-Sauce.

Dicke, ſaure Sahne mit ſcharfem Eſſig und Salz eine Weile gerührt, ſo iſt die Sauce fertig.

Sie paßt zu Salat.

277Saucen.

49. Saurer Gewürz-Senf.

Scharfer Eſſig wird mit einigen geſchnittenen Zwiebeln, Knob - lauch, Dragon, Lorberblättern, ganzem Pfeffer, Nelken und Salz gekocht, durch ein Sieb gegoſſen und wenn dies erkaltet iſt, mit feinem Senfmehl angerührt.

Zu kaltem Fleiſch paſſend. Dieſer Eſſig läßt ſich, in Fla - ſchen verkorkt, lange aufbewahren.

49. a) Kräuterbutter.

Man nimmt einen Theelöffel voll fein gehackter Peterſilie, Charlotten und Kerbel, arbeitet dieſes mit 8 Loth friſcher, ab - geklärter Butter untereinander, gibt den Saft einer Zitrone, etwas Salz, Pfeffer und Muskatnuß dazu.

Dieſe Butter wird hauptſächlich zu Beefſteak gegeben.

49. b) Sardellenbutter.

Ein Viertel Pfund gewaſchene und entgrätete Sardellen wer - den mit einem Tuch abgetrocknet, fein geſtoßen und während des Stoßens mit 12 Loth abgeklärter Butter gut vermengt und dann durch ein Haarſieb gedrückt.

II. Wein -, Milch - und Obſt-Saucen.

50. Weiße Wein-Sauce.

Man rühre ſtark einen Theelöffel voll Mehl nebſt 5 Eidot - tern mit etwas Waſſer glatt, gebe hinzu ½ Flaſche weißen Rheinwein, Zucker nach Geſchmack, Zitronenſcheiben und etwas ganzen Zimmet und laſſe dies unter beſtändigem Rühren bis vor dem Kochen kommen. Sollte die Sauce nicht ſämig ge - nug werden, ſo füge man noch etwas Kartoffelmehl hinzu.

51. Schaum-Sauce.

Zwei ganze Eier ſtark geſchlagen, ¼ Maß Wein, 1 Thee - löffel voll Mehl, etwa 2 gehäufte Eßlöffel voll Zucker, einige Zitronenſcheiben, ganzer Zimmet, wird mit einem Beſen ge - ſchlagen, bis der Schaum ſteigt, nicht kocht.

278Saucen.

52. Rum-Sauce.

Ein Glas Rum, ¼ Maß Wein, 1 Theelöffel voll feines Mehl, 2 ganze Eier ſtark gerührt, von einer Zitrone Saft und Schale, Zucker nach Geſchmack. Dies beſtändig geſchla - gen, bis der Schaum ſich hebt.

53. Kalte Punſch-Sauce.

Wird eben ſo gemacht, nur nehme man 4 Eidotter, rühre ſie bis zum Kochen und miſche kalt ein Glas Arrac dazu. Zu kalten Puddings paſſend.

54. Rothe Wein-Sauce.

Ein halbes Maß rother Wein, Zucker nach Geſchmack, von einer Zitrone Saft und Schale, ganzer Zimmet, Himbeer - oder Johannisbeer-Gelee und ſo viel zerrührte Stärke, daß die Sauce ſämig wird; dies in einem irdenen Geſchirr eben aufgekocht.

55. Sago-Sauce.

Soll die Sauce von rothem Wein gemacht werden, nehme man braunen Sago; von weißem Wein, weißen Sago. Man waſche ungefähr 8 Loth, laſſe ihn langſam mit etwas Waſſer ankochen, dann gebe man den Wein hinzu, Zitronenſchale, gan - zen Zimmet, Zucker und beim Anrichten den Saft einer Zi - trone. Zu rother Sauce gebe man auch etwas Gelee oder Himbeereſſig, der dann die Stelle des Zitronenſaftes erſetzt.

Sie muß ungefähr 2 Stunden kochen.

56. Vanillen-Sauce.

Man läßt ein kleines Stück Vanille mit etwas Milch aus - kochen, gibt dann einen Theelöffel Mehl, 6 Eidotter, etwas Zucker und ½ Maß junger Sahne, oder friſcher Milch hin - zu, und läßt dies unter beſtändigem Rühren bis vor dem Ko - chen kommen. Oder man kocht die Sauce und rührt ſie mit den Eidottern ab. Man gibt ſie warm und auch kalt. Die Vanille kann zwei Mal gebraucht werden.

  • Anmerk. Man kann, da die Vanille ſehr theuer iſt, für 1 Sgr. mit Zucker geſtoßener Vanille zur Hälfte loſe in einem ab - gebrühten Läppchen gebunden, mit der Sauce zu Feuer ſetzen.
279Saucen.

57. Chocoladen-Sauce.

Man läßt 4 Loth Chocolade mit etwas Milch zerkochen, gießt dann ¼ Maß ſüßer Sahne, ¼ Maß Milch, worin eine Stange Vanille ausgekocht iſt, nebſt Zucker hinzu und rührt die Sauce mit 1 2 Eidottern ab.

58. Mandel-Sauce.

Zwei Loth geſtoßener Mandeln, worunter einige bittere ſein können, werden mit Zitronenſchale in etwas Milch ¼ Stunde gekocht, durch ein Sieb gegeben, mit ½ Maß junger Sahne oder Milch, einem Theelöffel Mehl und Zucker gekocht, und 4 5 Eidotter daran gerührt.

Man kann auch ſtatt Mandeln ganzen Zimmet und Zitro - nenſchale nehmen.

59. Milch-Sauce.

Man ſchwitzt mit einem guten Stich Butter einen Löffel Mehl, rührt ½ Maß Milch hinzu und läßt dies mit Zucker, Zimmet und etwas Salz kochen, rührt auch nach Belieben ein Eidotter daran. Wird zu Jan im Sack gegeben.

60. Geſchlagene Sahne zu Eierkäſe.

Saure Sahne wird mit Zucker und geſtoßener Vanille zu Schaum geſchlagen.

61. Kalte Sahnen-Sauce mit Gelee oder rothem Wein. Zu Milchſpeiſen paſſend.

Eine Taſſe voll Himbeer - oder Johannisbeer-Gelee oder Saft, erſteres laſſe man flüſſig werden und ſchlage dann mit einem Schaumbeſen ¼ Maß dicke, ſüße Sahne hinzu.

Oder: man ſchlage halb rothen Wein, halb dicke Sahne mit Zucker und Zimmet ſchäumig. Es darf aber keine Milch mit der Sahne vermiſcht ſein, weil dann kein Schaum entſteht.

62. Sauce von Johannisbeeren.

Die Johannisbeeren werden von den Stengeln abgepflückt und gekocht, durch ein Haarſieb gerieben, dann mit Zucker,280Saucen.Zimmet, Nelken und Zitronenſchale noch einmal aufgckocht und mit Kartoffelmehl ſämig gemacht.

Zu Blancmanger und Reisſpeiſen.

63. Kirſch-Sauce.

Man ſtößt ſaure, trockne Kirſchen, oder von friſchen die Steine im Mörſer, kocht ſie mit den Kirſchen in einem halben Maß Waſſer und Zitronenſcheiben ¼ Stunde, rührt dies ſcharf durch ein Sieb, läßt es wieder kochen, gibt Zucker, geſtoßenen Zimmet und etwas Nelken hinzu und rührt mit etwas Waſſer ſo viel Stärkemehl daran, daß die Sauce recht ſämig werde. Auch ein wenig Arrac iſt nicht übel daran. Statt der Kir - ſchen kann man auch Kirſchenmus nehmen.

64. Hagebutten-Sauce.

Eine Hand voll Hagebutten mit ½ Maß Waſſer ¼ Stunde gekocht, durch ein Sieb geſtrichen, mit weißem Wein, Zucker und Zimmet durchgekocht und ſo viel Stärkemehl mit Waſſer daran gerührt, daß die Sauce dicklich wird.

65. Schaum-Sauce mit Himbeerſaft.

Vier ganze Eier ſtark geſchlagen, dazu ½ Maß friſchen Himbeerſaft, Zucker und Zitronenſchale. Dies mit einer Ruthe geſchlagen, bis es ſteigt, nicht kocht. Zu eingekochtem Saft kann man ein Drittheil weißen Wein miſchen.

66. Himbeer-Sauce.

Himbeerſaft oder Gelee mit Waſſer, Wein, Zimmet und Zucker aufgekocht, dann mit feiner Stärke ſämig gemacht.

67. Pflaumen-Sauce.

Man macht aus ½ Pfund getrockneten Pflaumen die Steine, zerſtößt ſie im Mörſer und kocht beides mit ½ Maß Waſſer ſo lange, bis ſie weich ſind. Dann reibt man ſie durch ein Sieb, gibt weißen Wein, Zitronenſaft und Schale, Zucker und Zimmet hinzu und kocht dies eben durch. Sollte die Sauce nicht ſämig genug ſein, rührt man noch einen Theelöffel voll Stärke dazu.

281Backwerk.

68. Aepfel-Sauce.

Ein halber Teller voll gewaſchener und geſchnittener ſaurer Aepfel werden mit etwas Waſſer und Zitronenſchale gekocht, durchgerührt und mit weißem Wein, Zucker und dem Saft ei - ner Zitrone eben zum Kochen gebracht, dann mit Stärkemehl ſämig gemacht.

69. Sauce von getrockneten Aepfeln.

Wird eben ſo bereitet. Auch kann man etwas bittere Man - deln und getrocknete Hagebutten dazu nehmen.

  • Anmerk. Die drei letzten Saucen paſſen zu Klößen oder einem ge - wöhnlichen Mehl-Pudding.

Q. Backwerk.

I. Torten und Kuchen.

1. Regeln beim Backen.

Alle Torten und Kuchen mit Hefen, oder mit zu Schaum geſchlagenem Eiweiß müſſen an einem zugfreien Ort bereitet werden. Das Mehl darf nicht feucht geſtanden haben, ſondern es muß völlig trocken ſein, am beſten iſt es, ſolches einige Stunden vorher an einen warmen Ofen zu durchwärmen. Schmelzbutter (ſiehe Vorbereitungsregeln) iſt zu allen Kuchen, mit Ausnahme von Blätter - und Butterteig, beſonders zu empfehlen. Die Hefe muß friſch, darf weder ſäuerlich noch bitter ſein. Das Nähere hierüber iſt in den Vorbereitungs - regeln nachzuſehen, ebenſo wie das Eiweiß geſchlagen werden muß. Bevor das zu Backende eingerührt wird, hat man zu ſorgen, daß die Form oder Pfanne rein ausgerieben, mit Schmelzbutter oder wenig geſalzener Butter allerwärts gut be - ſtrichen und mit geſtoßenem Zwieback oder getrocknetem Weiß - brod beſtreut wird, damit man nicht genöthigt iſt, das Ein -282Backwerk.gerührte hinzuſtellen, bis die Form fertig gemacht iſt. Blät - terteig bedarf jedoch keiner ausgeſchmierten Platte oder Form, da derſelbe durch eigene Fettigkeit losläßt. Zu Hefenteig muß die Milch gehörig warm ſein. Derſelbe wird nach dem An - rühren mit dem flachen Löffel eine Weile ſtark geſchlagen, dar - nach an einen warmen, zugfreien Ort hingeſtellt, wo er we - der zu ſchnell, noch zu ſtark aufgehen darf, weil er dadurch zähe und trocken wird. Es gehört dazu wenigſtens 1 Stunde.

Die Bereitung der Kuchen iſt in jedem Rezept genau an - gegeben, indeß halte ich es für zweckmäßig, hier über das Rüh - ren einige Worte zu ſagen: Zum Einrühren gehört eine tiefe Schale und ein kleiner, hölzerner Löffel mit einem langen Stiel. Man ſetzt ſich entweder mit der Schale hin, oder man legt ein naß gemachtes Tuch auf einem Tiſch und ſtellt ſie darauf, wodurch ſie nicht hin - und hergeſchoben wird. Den Löffel hält man mit der linken Hand oben leicht an, indeß man mit der rechten Hand mehr nach unten den Löffel anfaßt und ihn im - mer in derſelben Richtung von der linken zur rechten Seite, oder umgekehrt die Runde machen läßt, indem man die offene Seite des Löffels nach vorn hält. Es muß dies lebhaft ge - ſchehen und darf nicht langſamer geendet werden als angefan - gen worden iſt. Auf dieſe Weiſe reicht ¼ Stunde zum Rüh - ren hin; das ſtundenlange Rühren hilft zu nichts und iſt nur Zeitverſchwendung.

Der Grad der Hitze läßt ſich durch ein Stück Papier er - proben Legt man dasſelbe in den Backofen und es wird bald gelb, aber nicht ſchwarz, ſo iſt dieſer erſte Grad der Hitze für Blätter -, Butter - und Hefenteig geeignet; wird das Papier langſam gelb, ſo hat die Hitze den zweiten Grad erreicht und paßt für das Meiſte zu Backende; noch ſchwächere Hitze, der dritte Grad, für Sachen, die austrocknen müſſen.

In den Rezepten folgender Backwerke iſt auf friſche Butter gerechnet. Sollte man indeß in Ermangelung derſelben einge - machte Butter nehmen müſſen, ſo kann man nach dem Abſchmel - zen auf ein Pfund ¼ Pfund weniger nehmen. Die Formen müſſen nach dem Backen mit einem trockenen Tuche ausgerie - ben und an einen luftigen Ort hingeſtellt werden.

Alles Gebackene erhält ſich am beſten in einem Porzellan - geſchirr mit feſt ſchließendem Deckel. Es eignet ſich eine Sup - penterrine beſonders dazu.

283Backwerk.

2. Ein ſehr guter Blätterteig.

Ein Pfund feines, trockenes Mehl, 1 Pfund guter Butter, ungefähr 1 1 ½ Taſſe kaltes Waſſer, ein kleines Glas Brannt - wein und ein ganzes Ei. Abends vorher wird die Butter mit der Hand gut ausgewaſchen; damit ſie recht zähe werde, einen Finger dick platt aus einander gedrückt, auf einen Teller in den Keller geſetzt. Am andern Tage macht man in der Mitte des Mehles eine Vertiefung, gibt Ei, Waſſer und Branntwein hinein und rührt es mit einem Meſſer rund, das Mehl dazu und verarbeitet nachdem den Teig mit den Händen wie einen Weißbrodteig; derſelbe darf nicht zu ſteif ſein, aber auch ja nicht an den Händen kleben. Dann rollt man ihn einen klei - nen Finger dick aus, legt die Butter darauf und ſchlägt den Teig rechts und links über die Butter und ſo auch von den beiden andern Seiten und läßt ihn im Kalten ½ Stunde ruhen. Darauf wird er wieder ausgerollt, wozu man zum Ueber - und Unterſtauben nur wenig Mehl nehmen darf. Der Teig wird nun mit einem reinen Handſtauber abgeſtaubt, da - mit kein Mehl darauf liegen bleibe und derſelbe nach ange - gebener Weiſe zum zweiten Male zuſammengeſchlagen und gleichfalls ihn zum Ruhen ½ Stunde Zeit gelaſſen. So ge - ſchieht es noch zwei Mal. Ehe der Teig zum vierten Male ausgerollt wird, ſchneide man ein Stück zum Rande ab, rolle das große Stück dünn aus, lege eine Schüſſel darauf, um die beſtimmte Größe und runde Form zu bekommen, ſtaube etwas Mehl darüber, ſchlage den Teig kreuzweis zuſammen, weil man ihn ſo beſſer auf die Platte bringen kann, ſtaube das Mehl rein ab, beſtreiche ihn ringsum, wo der Rand zu liegen kommt, nur nicht die Seiten, mit etwas Ei oder auch Waſſer, mache von dem abgeſchnittenen und ausgerollten Teig einen Rand darauf und backe ihn bei einem Grad Hitze nicht über ½ Stunde.

  • Anmerk. Wenn der Teig zum vierten Male ausgerollt und auf die Platte gelegt iſt, darf er durchaus nicht ſtehen und muß ſogleich in den Ofen geſetzt werden.

3. Eine andere Art Blätterteig.

Man nimmt zu 2 Torten als Unterblatt ¼ Maß guter, ſaurer Sahne, rührt darin 2 Eier, 2 Eßlöffel voll Brannt - wein und ſo viel feines Mebl. bis der Teig nicht mehr an284Backwerk.den Händen klebt. Dann rollt man ihn dünne aus, ſchneidet ihn in zwei gleiche Theile, legt auf jeden Theil ein Ei dick platt gedrückte Butter, die wie oben bemerkt, zum Blätterteig vorgerichtet iſt, legt den Teig wie in No. 2 zuſammen und rollt ſo in jedes Blatt 12 Loth Butter in drei Malen hinein. Wenn der Teig auf dem Backbrette Blaſen wirft, ſo iſt er recht gut.

4. Ein Teig zu Torten und Paſteten.

Zu einem Pfunde feinem Mehl gehören ¾ Pfund gute aus - gewaſchene Butter, ein ganzes Ei, 1 Eidotter und 2 Eßlöffel Franzbranntwein. Das Mehl wird in eine Schüſſel gethan, die Butter, in kleine Stücke zerpflückt, durch das Mehl gemiſcht. Dann wird in der Mitte deſſelben eine Vertiefung gemacht, die Eier mit einer kleinen Obertaſſe Waſſer zerſchlagen, nebſt dem Branntwein hineingegeben und ein Teig daraus gemacht, der wie Blätterteig vier Mal ausgerollt und zu beliebigen Zwecken benutzt wird.

  • Anmerk. Dieſer Teig iſt beſonders im Sommer zu empfehlen, wo wegen der großen Hitze der Blätterteig für Ungeübte ſchwie - rig zu machen iſt.

5. Ein guter Butterteig für Torten und Paſteten.

Man nimmt dazu ein Pfund feines Mehl, 20 Loth gute ausgewaſchene Butter, ein Ei, eine Meſſerſpitze Salz und ſo viel kaltes Waſſer (etwa eine reichliche Obertaſſe), daß der Teig nicht mehr an den Händen klebt. Dieſen Teig bindet man in eine Serviette, legt ihn über Nacht in kaltes Waſſer und arbeitet am andern Morgen, ehe man ihn ausrollt, für Obſtkuchen noch 4 Loth Zucker durch; für Paſteten bleibt der - ſelbe ohne Zucker.

Soll der Kuchen mit einem Gitter belegt werden, ſo gehö - ren 1 ¼ Pfund Mehl dazu.

6. Engliſcher Teig für Torten und kleines Backwerk.

Ein Pfund feines Mehl, ¼ Pfund durchgeſiebter Zucker, ¼ Pfund geſtoßene Mandeln, ein Eidotter, 9 hart gekochte Eier, von denen das Gelbe ganz fein gehackt wird, ½ Pfund ausgewaſchene, in kleine Stücke zerpflückte Butter und ſo viel285Backwerk.weißen Wein (etwa 2 Gläſer), daß es einen Teig gibt, der ſich leicht rollen läßt. Hiervon ein Unter - und Oberblatt, oder eine gitterartige Torte gemacht.

7. Mürber Teig zu Allerlei.

Zu einem Pfund Mehl nehme man 20 Loth Butter, ¼ Pfund Zucker, 2 Eidotter und ¼ Taſſe Arrac, oder in Ermange - lung dicke, ſaure Sahne. Die Butter wird weich gerührt, Ei - dotter, Zucker und Arrac hineingegeben und mit dem Mehl im Kalten zum Teig verarbeitet, den man zum bequemeren Ausrollen ein wenig ruhen läßt.

Will man dieſen Teig zu Obſtkuchen verwenden, ſo nehme man nur 4 6 Loth Zucker dazu.

8. Ein ſehr guter Sahnenteig zu Torten und Paſteten.

Ein Pfund ſeines trockenes Mehl, ½ Pfund ausgewaſchene Butter, in Stücke zerpflückt, mit dem Mehl vermiſcht. In der Mitte des Mehls wird eine Vertiefung gemacht und hinein - gegeben: 1 Ei, ¼ Maß dicke, ſäuerliche Sahne, 2 Eßlöffel oder 4 Loth Zucker und eine Meſſerſpitze Salz. Dies wird im Kalten mit einem Meſſer gerührt, bis man den Teig ver - arbeiten kann. Iſt derſelbe fertig, muß man ihn über Nacht, oder wenigſtens einige Stunden in den Keller legen, weil man ihn ſonſt nicht rollen kann. Sollte der Teig aber ſogleich aus - gerollt werden müſſen, darf man nur reichlich die Hälfte Sahne nehmen.

Zu Paſteten bleibt der Zucker weg.

9. Hefenteig zu Obſtkuchen.

Ein Pfund feines, gewärmtes Mehl, 20 Loth ausgewaſchene Butter, 1 Ei, 2 Eidotter, 3 Eßlöffel Zucker, reichlich Maß iauwarme Milch, 2 Eßlöffel dicke ausgewäſſerte, oder 2 Loth trockene, in etwas Milch oder Waſſer zerrührte Hefen. Die Hälfte des Mehles rührt man mit der Milch und den Hefen, läßt es gut aufgehen, arbeitet dann das übrige Mehl, die Butter und eine Meſſerſpitze Salz durch, rollt oder drückt den Teig mit der flachen Hand auseinander und ſtellt ihn zum Aufge - hen an einen warmen, zugfreien Ort.

286Backwerk.

10. Guß zu Kuchen von friſchen Zwetſchen.

Man ſchlägt einen Suppenteller voll dicke Sahne und gibt hinzu: 4 Eidotter, Zucker und Zimmet nach Geſchmack und das zu Schaum geſchlagene Weiße, und gibt dies, wenn der Kuchen beinahe gahr iſt, löffelweiſe darüber. Wer den ſchäu - migen Guß nicht liebt, kann ganze Eier zu der Sahne rühren.

11. Glace oder Zuckerguß zu einer Torte oder kleinem Backwerk, ſo wie vom Verzieren derſelben.

Acht Loth feine, durchgeſiebte Raffinade, ein zu Schaum geſchlagenes Eiweiß, der Saft einer Zitrone, oder ein Löffel Rum oder Arrac. Zucker und Zitronenſaft werden gerührt und das Eiweiß theelöffelweiſe allmälig hinzugegeben, während man den Guß fortwährend nach einer Seite rührt, bis er ſchneeweiß iſt. Dies wird, wenn der Kuchen auf der Schüſſel erkaltet iſt, darüber geſtrichen und abgetrocknet, welches an der Sonne, in einem abgekühlten Ofen oder durch eine glühend gemachte Schaufel geſchehen kann, die man über den Kuchen hin und her bewegt; nur ſei man bei letzterem vorſichtig, daß der Guß weiß bleibe und von der Hitze keine gelben Flecken bekomme. Auch kann man den Guß mit Streuzucker verzie - ren oder mittelſt einer kleinen Blumenzange eine Guirlande von Myrthen oder anderen paſſenden Blättchen um den Ku - chen und in der Mitte kleine, zierliche Bouquetchen von fei - nem Grün mit Blumenblättchen (etwa von Graniums und dergleichen) legen, doch muß dies geſchehen, ehe der Guß trocknet.

Es iſt dies eine überaus feine und ſchöne Verzierung.

12. Zuckerguß unſchädlich zu färben.

Man kann den Guß auf folgende Weiſe färben oder etwas von demſelben und den weißen damit verzieren; dann aber darf kein Zitronenſaft dazu genommen werden. Braun, wenn man etwas geriebene Chocolade in die Maſſe rührt. Schön Roſa, wenn wan für 1 Sgr. Torneſal in einer Caſſerole mit einer Obertaſſe voll Waſſer kocht; iſt die Farbe aus dem Tuche gezogen, läßt man den rothen Saft kurz einkochen und rührt ihn zu dem Guß. Hochroth mit Cochenille. Blau mit Veil - chenſaft. Gelb mit Zitronenzucker oder etwas Saffran, wor -287Backwerk.auf einige Tropfen Branntwein gegeben ſind. Grün, ſo thut man das Eiweiß, welches zum Zucker ſoll gebraucht werden, zu 2 Loth rohem Kaffee in ein Töpfchen und läßt es eine Nacht ſtehen, ſo iſt es am andern Tage grün; oder man preßt aus gekochten Spinatblättern den Saft.

13. Streuzucker zum Verzieren des Backwerks.

Man gibt ¼ Pfund Mohnſamen in eine flache Schüſſel und kocht ¼ Pfund Zucker, den man vorher im Waſſer getunkt hat; wenn er nicht mehr heiß iſt, gibt man einen Löffel da - von auf den Mohnſamen und rührt ihn mit der flachen Hand ſo lange, bis er anfängt, kalt zu werden. Dies wiederholt man 6 8 Mal, wo alsdann der Zucker zu Ende ſein wird.

Man färbt ihn mit folgenden unſchädlichen Farben. Roth: ¼ Loth Cochenille, ¼ Loth Cremor tartari und ein klein we - nig Pottaſche wird mit einander im Mörſer, oder beſſer auf einem glatten Stein ganz fein gerieben, dann gibt man es in ein Geſchirr, rührt etwas Waſſer darunter, wodurch es zu kochen anfängt. Es iſt dann zum Färben fertig und läßt ſich in einem verſchloſſenen Glaſe langſam aufbewahren. Von die - ſer Flüſſigkeit nimmt man ein wenig zum Streuzucker und rührt ihn damit. Gelb färbt man ihn mit Saffran, der mit einigen Tropfen Branntwein abgezogen iſt. Blau mit Neu - blau. Grün mit Neublau und Saffran. Ein Theil des Zuk - kers muß weiß bleiben.

14. Lübecker Marzipan.

Ein Pfund Mandeln wird abgeſchält, alles Fleckige abge - ſchnitten, gewaſchen, mit einem Tuche getrocknet, mit Oran - genblüthenwaſſer ſo ſein wie Mehl geſtoßen, und mit einem Pfund feinem, durchgeſiebtem Zucker in einem kupfernen Caſ - ſeröllchen auf gelindem Feuer ſo lange gerührt, bis es nicht mehr an der Hand klebt; trockener aber darf es nicht werden. Dann legt man es auf ein mit Zucker beſtaubtes Backbrett, rollt es aus, während man ſo viel durchgeſiebten Zucker über - ſtreut, als nöthig iſt, formt es zur Torte oder ſticht mit Förm - chen kleine Figuren davon aus und läßt ſolche in einem ab - gekühlten Ofen ein wenig trocknen, doch muß der Marzipan nicht hart werden und weiß bleiben. Als Torte wird derſelbe288Backwerk.mit feinen Zuckerblümchen und Pomeranzenſchale, die man in feine Blätter ſchneidet, niedlich verziert.

15. Marſeiller Torten.

Ein Pfund feines Mehl, 12 Loth Zucker, 4 Eidotter, 2 ganze Eier und 2 Eßlöffel Butter werden zu einem Teig verarbeitet, dick ausgerollt, in kleine Würfel geſchnitten und in abgeklär - ter Butter gelbbraun gebacken. Dann wird 1 ¾ Pfund Zucker mit etwas Roſen - oder Orangenblüthenwaſſer geſchmolzen; wenn der Zucker kocht und abgeſchäumt iſt, kommen 6 Loth in Wür - fel geſchnittene, verzuckerte Orangenſchale, die zerſchnittene Schale einer friſchen Zitrone, 4 Loth ſüße und 2 Loth bittere, in Streifen geſchnittene Mandeln, 1 Loth Zimmet, ½ Loth Nel - ken, Loth Cardamom, Alles fein geſtoßen hinein und zu - letzt die Würfel. Nun preßt man dieſe Maſſe in eine mit weißes Wachs ausgeſchmierte Form, läßt ſie erkalten und ſtürzt ſie ſo ungebacken auf eine Schüſſel.

16. Engliſcher Plum-Kuchen.

Ein Pfund Schmelzbutter wird zu Sahne gerieben, hinzu - gerührt nach und nach 12 Eidotter, 4 Loth geſchnittener Suc - cade, ½ Loth Zimmet, ¼ Loth Nelken, beides ſein geſtoßen, den ſteifen Schaum der Eier, 1 Pfund ſein geſtoßene und durchgeſiebte Stärke, welches mit einem Pfund Zucker vermiſcht iſt, und 1 Pfund gewaſchener und im Ofen wieder etwas getrockneter Korinthen. Dies Alles ſtark geſchlagen, bis die Maſſe Blaſen wirft, dann ein Weinglas voll Madeira oder Arrac durchgerührt und 1 ½ Stunden bei einer Mittelhitze gebacken.

17. Noch ein guter Plum-Kuchen.

Ein Pfund Schmelzbutter, 8 Eier, 1 Pfund Stärke, 1 Pfund Zucker, eine Muskatnuß, 1 Pfund Korinthen, 1 Weinglas Arrac oder Rum auf die vorhergehende Weiſe angerührt und gebacken.

18. Braut-Torte (ganz vorzüglich).

Ein Pfund Schmelzbutter, oder langſam geſchmolzene und wieder kalt gewordene Butter wird an einem warmen Orte zu289Backwerk.Sahne gerieben und mit einem Pfund Zucker, der abgeriebe - nen Schale einer Zitrone und einem Theelöffel Muskatenblü - the flüſſig gerührt, 12 Eidotter nach und nach langſam hin - eingegeben, ſo wie auch 1 Pfund mit Eiweiß fein geſtoßener Mandeln. Dieſe Maſſe ¼ Stunde ſtark gerührt, dann 1 Pfund feines, erwärmtes Mehl durchgemiſcht, ſo wie nachdem das zu Schaum geſchlagene Eiweiß. Hiervon 4 Kuchen bei 2 Grad Hitze nicht zu blaß gebacken. Dann wird ¼ Pfund friſche, ausgewaſchene Butter geſchmolzen mit ¼ Pfund Zucker, ab - geriebener Schale einer Zitrone, 4 Eidottern und dem Saft von 4 Zirronen über ſchwachem Feuer ſtark gerührt, bis es dick wird, ſchnell abgenommen, noch eine Weile gerührt, über 3 Kuchen geſtrichen und alle vier aufeinander gelegt. Am andern Tage ſchneidet man den Rand mit einem ſcharfen Meſ - ſer eben, beſtreicht den Kuchen mit dem Zuckerguß No. 11 und verziert ihn mit Myrthenblättchen und Blümchen.

  • Anmerk. Um dieſe Kuchen von gleicher Größe zu bekommen, ſchneide man nach der beſtimmten Schüſſel runde Blätter von Pa - pier, beſtreiche ſolche mit Butter und vertheile die Maſſe darauf.

19. Wiener Torte.

Ein halbes Pfund abgeklärter Butter und ½ Pfund durch - geſiebter Zucker, woran eine Zitrone abgerieben iſt, rührt man, bis die Butter dick geworden, gibt dann 15 Eidotter unter beſtändigem Rühren nach und nach hinzu, ſo wie auch 4 Loth fein geſtoßener Mandeln. Dies ¼ Stunde ſtark gerührt, dann ½ Pfund feines Mehl hinzugegeben, und das zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße von 10 Eiern leicht unter die Maſſe ge - miſcht. Hieraus 3 4 Kuchen gebacken. Dann reibt man ſaure Aepfel auf einer Reibe, läßt den Saft davon laufen, ſetzt ihn mit dem Zucker in einem irdenen Geſchirr zu Feuer und läßt unter öfterem Umrühren ihn dicklich einkochen. Abgekühlt rührt man eine Taſſe Arrac, den Saft einer Zitrone und die abge - riebenen Aepfel dazu, ſtreicht es über die Kuchen, legt ſie auf einander, ſchneidet den Rand rund herum glatt und verziert die Torte mit dem Zuckerguß No. 11.

20. Auflegekuchen, der ſich lange friſch hält.

Acht Eier, ſo ſchwer als dieſe mit der Schale wiegen (ſie19290Backwerk.machen an Gewicht gewöhnlich ein Pfund aus) durchgeſiebten Zucker, Butter und Mehl. Die Butter wird geſchmolzen, ab - geklärt und mit dem Zucker gerieben, bis derſelbe geſchmolzen iſt, dann die ganzen Eier nach und nach hinzugegeben und ferner ¼ Stunde ſtark gerührt. Dann wird das Mehl mit der Maſſe vermiſcht, 3 Kuchen daraus gebacken, 2 derſelben mit Gelee beſtrichen, aufeinander gelegt und der oberſte Ku - chen mit Zucker beſtreut.

  • Anmerk. Man kann dieſe Maſſe, mit abgeriebener Schale und Saft einer Zitrone vermiſcht, auch zu einem Kuchen backen. Man gibt ihn entweder zum Thee, oder zum Deſſert mit Drei - mus oder Gelee.

21. Punſch-Torte von Mandeln.

Zwölf Eidotter werden mit ¾ Pfund Zucker gerührt und mit der abgeriebenen Schale einer Zitrone, ½ Loth Zimmet, einer Muskatnuß und einem Pfund mit Eiweiß feingeſtoßener Mandeln ¼ Stunde ſtark gerührt, 4 Loth Punſchertract nebſt dem ſteifem Schaum von 6 Eiern durchgemiſcht. Drei Kuchen daraus gebacken, 2 mit Confitüren dünn beſtrichen, alle drei aufeinander gelegt. Am andern Tage wird der Rand mit ei - nem ſcharfen Meſſer glatt geſchnitten, der Kuchen glacirt und mit feinen Früchten verziert.

  • Anmerk. Alle aufgelegten Kuchen werden beſſer, wenn man ſie 1 bis 2 Tage vor dem Gebrauch macht.

22. Punſch-Torte auf andere Art.

Drei Viertelpfund Butter langſam geſchmolzen, abgeklärt, mit ¾ Pfund Zucker dick gerieben und mit 9 Eidottern, Saft und abgeriebener Schale einer Zitrone ¼ ½ Stunde ſtark gerührt, dann ½ Obertaſſe Arrac, ¾ Pfund Mehl und zu - letzt den ſteifen Schaum der Eier leicht unter die Maſſe ge - rührt und wie Sandkuchen gebacken. Es wird ein Punſchguß wie im Vorhergehenden, von 8 Loth Zucker, darüber gemacht.

23. Zwieback-Torte (ſehr gut).

Man rührt 15 Eidotter mit ¾ Pfund durchgeſiebtem Zuk - ker, 12 Loth fein geſtoßenen Mandeln, ½ Loth gutem Zim - met, der abgeriebenen Schale einer Zitrone nebſt Saft der -291Backwerk.ſelben und einem Theelöffel voll fein geſtoßenen Nelken ohne Aufhören (ſiehe No. 1) ¼ Stunde. Alsdann wird das zu ſteifem Schaum geſchlagene Eiweiß durchgerührt und nachdem 15 Loth geſtoßenen und durchgeſiebten guten Zwieback ſchnell durch die Maſſe gezogen.

Die Torte wird wie Mandeltorte gebacken.

24. Kenziger aufgerollter Kuchen.

Ein halbes Pfund durchgeſiebter Zucker wird mit 15 Ei - dottern ½ Stunde ſtark gerührt, dann kommen 13 Loth fei - nes Mehl hinzu und der feſte Schaum der Eier. Hiervon werden 2 länglich viereckige Kuchen auf einer Platte 20 bis 30 Minuten bei 2 Grad Hitze gebacken, einer derſelben mit eingemachtem Mus jeder Art, oder Gelee beſtrichen, der andere darauf gelegt und das Ganze wie eine Papierrolle aufgerollt.

  • Anmerk. Dieſer Kuchen iſt von ſehr angenehmem Geſchmack, hält ſich lange und kann immer wieder als ein ganzer zur Tafel gebracht werden, indem man von demſelben fingerdicke Schei - ben abſchneidet, die man in paſſende Stücke zertheilt. In Ermangelung der Confitüren paßt auch zum Beſtreichen ganz vorzüglich das Zitronenmus in der Brauttorte.

25. Königs - oder Bandkuchen.

Ein Pfund Butter wird langſam geſchmolzen, abgeklärt, mit einem Pfund durchgeſiebten Zucker dick gerührt, 16 Eidotter, Saft und die abgeriebene Schale einer Zitrone, 1 Theelöffel Muskatblüthe, 2 Mal ſo viel feinen Zimmet, 6 Loth ſüßer, 2 Loth bitterer fein geſtoßener Mandeln dazu gethan und dies Alles ¼ Stunde ſtark gerührt. Dann gibt man den feſten Schaum von 12 Eiern mit 1 Pfund erwärmtem Mehl löffel - weiſe zur Maſſe. Von derſelben ſtreicht man einen Strohhalm dick in eine flache zugerichtete Form, läßt es gelb backen, ſtreicht dann wieder eben ſo viel darüber, bäckt es wieder gelb und fährt ſo fort, bis zu 5 Lagen und die Maſſe zu Ende iſt. Nachdem die erſte Lage gebacken, muß das Feuer größtentheils weggenommen, aber übrigens 2 Grad Hitze (ſtehe No. 1) gleichmäßig unterhalten werden.

Auch kann man dieſe Maſſe zu einem Kuchen backen.

19*292Backwerk.

26. Mandel-Torte.

Ein Pfund Mandeln, worunter 1 Loth bittere ſind, wer - den abgezogen, gewaſchen und mit Eiweiß recht fein geſtoßen; 15 Eidotter mit ¾ Pfund durchgeſiebten Zucker, worauf eine Zitrone abgerieben iſt, nebſt dem Saft derſelben eine Weile gerührt, die Mandeln hinzugethan und die Maſſe gleichmäßig und ununterbrochen nach einer Richtung ½ Stunde gerührt. Dann miſcht man zwei gehäufte Eßlöffel durchgeſiebtes Kar - toffelmehl oder Stärke, ſo wie das nach A No. 40 zu feſtem Schaum geſchlagene Weiße von 12 Eiern leicht durch, füllt es ſogleich in die bereit ſtehende zugerichtete Form, ſtellt ſie bei 2 Grad Hitze in den Ofen und läßt dieſen Kuchen 1 ¼ Stunde backen. Es darf ja nicht daran geſtoßen werden, und die Hitze von unten darf nicht ſtärker ſein, als die von oben.

Zur Verſchönerung dieſer Torte kann man einen Zuckerguß No. 11 darüber machen, ſolchen mit eingemachten Früchten belegen oder eine Verzierung von Pomeranzenſchalen anwen - den, die aber ſo dünn wie Papier geſchnitten werden müſſen.

27. Mandel-Torte mit Weißbrod.

Man rührt 20 Loth Zucker, auf welchem eine Zitrone ab - gerieben iſt, nebſt dem Saft derſelben mit 12 14 Eidottern ¼ Stunde nach einer Richtung; dann werden 18 Loth ſüße und 2 Loth bittere mit Eiweiß fein geſtoßener Mandeln hin - zugefügt und wieder ¼ Stunde gerührt. Wenn dies geſche - hen, miſcht man 16 Loth ſein geriebenes und durchgeſiebtes Weißbrod, welches jedoch nicht friſch ſein darf, ſchnell durch die Maſſe und dann das von 10 Eiern zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße.

Dieſe Torte wird wie die vorhergehende gebacken und verziert.

28. Sehr gute Mandel-Torte mit Mehl.

Ein Pfund abgeklärter Butter wird zu Schaum gerührt, dann kommt 1 Pfund geriebener und durchgeſiebter Zucker, 10 Ei - dotter, ¼ Pfund geſtoßener bitterer, eben ſo viel ſüßer Man - deln, ½ geriebener Muskatunß und das Gelbe einer Zitrone hinzu. Dies wird ¾ Stunden gerührt, dann wird 1 Pfund feines Mehl hineingerührt, ſowie zuletzt das von 10 Eiern zu293Backwerk.ſteifem Schaum geſchlagene Weiße leicht durchgemiſcht. Dieſe Maſſe wird nun ſchnell in die bereit ſtehende zugerichtete Form gegeben und bei guter Hitze ¾ 1 Stunde gebacken.

29. Kartoffeln-Torte.

Die Kartoffeln werden am vorigen Tage mit der Schale ſchnell gahr, aber nicht ganz weich gekocht, gleich abgezogen, und wenn ſie völlig kalt geworden, gerieben und das, was hin - ter die Reibe fällt, gewogen. Man nimmt hiervon 1 ¼ Pfund, legt es auf eine flache Schüſſel auseinander und ſtellt ſie bis zum nächſten Tage an einen luftigen Ort. Dann rührt man 16 Eidotter, ¾ Pfund Zucker, worauf eine Zitrone abgerie - ben iſt, nebſt dem Saft, 10 Loth mit Eiweiß fein geſtoßener füßer und 2 Loth bitterer Mandeln, ¼ ½ Stunde gleich - mäßig und ſtark nach einer Richtung, gibt dann die Kartof - feln nach und nach hinein und rührt das von 14 Eiern zu feſtem Schaum geſchlagene Weiße mit einem gehäuften - löffel voll pulveriſirten Stärkemehls leicht, aber gut durch. Die Form muß, wie zu allen Kuchen, vorher zugerichtet ſein, da - mit die fertige Maſſe ſogleich hineingethan und in den Ofen geſetzt werden kann. Dieſer Kuchen wird wie Mandel-Torte gebacken und kann die Stelle derſelben ſehr gut vertreten.

Eine Hauptbedingung dabei iſt, daß ganz mehlige Kartof - feln dazu genommen werden.

30. Auf andere Art.

Ein Pfund geriebener Kartoffeln, ¼ Pfund Mandeln, wor - unter 1 ½ Loth bittere ſind, 10 Eier, Schale und Saft einer Zitrone und ½ Pfund Zucker. Nach der vorhergehenden Weiſe gerührt und gebacken.

31. Möhren - oder Wurzel-Torte.

Die Möhren werden gewaſchen, in Waſſer halb gahr ge - kocht, und wenn ſie ganz kalt geworden ſind, gerieben, das Herz bleibt zurück. Von dieſem Geriebenen nimmt man 18 Loth. Dann ruhrt man 14 Eidotter mit 20 Loth Zucker, Saft und abgeriebener Schale einer Zitrone, 18 Loth ſüße und 4 Loth bittere geſtoßene Mandeln, gibt die Möhren hinzu und rührt294Backwerk.dies ſtark ¼ Stunde, miſcht dann den ſteifen Schaum von 9 Eiern mit einem Eßlöffel voll feinem Mehl durch und backt die Maſſe 1 Stunde wie Mandel-Torte.

32. Brod-Torte No. 1.

Sechszehn Eidotter werden mit 1 Pfund fein geſtoßenen Mandeln, eben ſo viel durchgeſiebtem Zucker, 4 Loth Chocolade, 4 Loth Zitronat, 1 Loth Zimmet, ¼ Loth Nelken, eben ſo viel Cardemom, Saft einer Zitrone gut gerührt; dann wer - den 8 Loth bräunlich geröſtetes, fein durchgeſiebtes Schwarz - brod mit etwas rothem Wein angefeuchtet, durchgerührt, ſo wie darauf der feſte Schaum von 12 Eiern und eine Taſſe Arrac. Dies in einer ſtark beſtrichenen, mit geröſtetem Brod beſtreuten Form 1 1 ½ Stunde wie Mandel-Torte gebacken. Man gibt allen Kuchen dieſer Art, wenn ſie gut aufgegangen ſind, von unten etwas weniger Hitze. Es wird ein beliebiger Zuckerguß mit Zitronenſaft und Chocolade darüber gemacht.

33. Brod-Torte No. 2.

Man ſtößt 18 Loth ſüße Mandeln mit der Schale, 2 Loth bittere ohne Schale mit Eiweiß recht fein; rührt ¾ Pfund durchgeſiebten Zucker, 16 Eidotter, Schale und Saft einer Zi - trone, gibt die Mandeln hinzu und rührt dieſes ½ Stunde. Dann kommt noch zur Maſſe: für 3 Sgr. fein geſchnittener Zitronat, ½ Loth feiner Zimmet, ¼ Loth Nelken, etwas we - niger Muskatblüthe, 8 Loth getrocknetes, geſtoßenes und durch - geſiebtes Schwarzbrod mit einem Glaſe rothem Wein ange - feuchtet, Alles gut durchgerührt und der feſte Schaum von 12 Eiern leicht darunter gemiſcht.

34. Brod-Torte No. 3.

Zwölf Loth abgezogene, mit Eiweiß fein geſtoßene Man - deln, worunter 2 Loth bittere ſind, 12 Eidotter, ¾ Pfund Zucker, die abgeriebene Schale einer Zitrone, ½ Loth Zim - met, ¼ Loth Nelken, Loth Cardemom, 12 Loth altes, geriebenes und durchgeſiebtes Schwarzbrod und der feſte Schaum von 10 Eiern. Dies nach vorhergehender Angabe gerührt und gebacken.

295Backwerk.

35. Brod-Torte mit Chocolade.

Zwölf Eidotter werden mit ¾ Pfund Zucker und 6 Loth Chocolade ¼ ½ Stunde ſtark gerührt, dann kommt die ab - geriebene Schale einer Zitrone, ½ Loth Zimmet, oder ſtatt Zimmet ein Stückchen mit Zucker fein geſtoßener Vanille, nebſt 18 Loth altem, geriebenem und durchgeſiebtem Schwarzbrod hinzu und der ſteife Schaum der Eier.

36. Sandkuchen No. 1.

Man reibt 1 Pfund abgeklärte Butter mit 1 Pfund Zucker, bis ſie dick wird, gibt dann nach und nach 12 Eidotter, Saft und abgeriebene Schale einer Zitrone hinzu und rührt dies immer nach einer Richtung raſch und gleichmäßig ¼ ½ Stunde. Alsdann wird 1 Pfund fein geſtoßene und durchge - ſtebte Stärke hineingerührt und nachdem ſogleich der feſte Schaum der Eier. Ohne die Maſſe einen Augenblick ſtehen zu laſſen, kommt ſie gleich in die zugerichtete Form und in den Ofen, der 2 Grad Hitze haben muß, und wird 1 Stunde gebacken, während nicht an die Form geſtoßen werden darf. Die Un - terhitze kann anfangs etwas ſtärker als die Oberhitze ſein, dann aber muß ſie vermindert und ſpäter das Feuer ganz weg - genommen werden.

  • Anmerk. Die Bereitung aller Kuchen dieſer Art muß in einem war - men Zimmer geſchehen. Iſt man im Winter genöthigt, ein - gemachte Butter zu nehmen, ſo muß es ¼ weniger ſein.

37. Sandkuchen, der etwas locker iſt.

Das Verhältniß iſt wie im Vorhergehenden, nur rührt man zuletzt ſtatt von 12 das von 6 Eiern zu Schaum geſchlagene Weiße und ½ Weinglas Arrac durch die Maſſe, die wie oben angerührt und gebacken wird.

38. Sandkuchen mit Mandeln.

Ein halbes Pfund abgeklärte Butter, Pfund Zucker, 6 Eier, Saft und Schale einer Zitrone, ¾ Pfund Stärke, auf die vorhergehende Weiſe angerührt, halb gahr gebacken mit ¼ Pfund (gleich einer Taſſe voll) gröblich geſtoßene oder geſchnittene Mandeln, die man mit ¼ Pfund Zucker und et - was Zimmet vermiſcht hat, beſtreut und vollends gahr gebacken.

296Backwerk.

39. Gewürz-Torte.

Dieſe wird gemacht und gebacken wie Sandkuchen No. 36; jedoch rührt man mit den Eidottern zugleich folgende Gewürze zu der Butter: 1 Loth feinen Zimmet, ½ Loth fein geſto - ßene Nelken, die abgeriebene Schale einer Zitrone. Auch kann man nach Belieben 1 Loth gehackte Succade und 1 Loth con - fitürter Pomeranzenſchale hinzufügen.

40. Biscuit.

Zwölf Eier, 1 Pfund Zucker, ½ Pfund ganz feines Mehl, beides durchgeſiebt, abgeriebene Schale und Saft einer friſchen Zitrone. Die Eidotter mit dem Saft und der Schale der Zi - trone gerührt, das Weiße zu einem ſo feſten Schnee geſchla - gen, daß man ihn ſchneiden kann, und die Eidotter hineinge - ſchlagen, dann auf einem gelinden Feuer mit dem Schneebeſen fortwährend geſchlagen, bis die Maſſe milchwarm geworden vom Feuer genommen und mit dem Schlagen fortgefahren, bis ſolche beinahe erkaltet iſt. Dann den Zucker und das Mehl leicht durchgemiſcht und wie Sandkuchen gebacken.

41. Biscuit, der ſchnell gemacht iſt.

Man ſchlägt 13 Eiweiß zu einem ſo feſten Schnee, als mög - lich iſt, rührt 15 Eidotter mit der abgeriebenen Schale und dem Saft einer Zitrone eben unter einander und läßt dies langſam in den Schnee laufen, indem man denſelben fortwäh - rend ſtark ſchlägt; dann ſtreut man ½ Pfund durchgeſtebten Zucker hinein, ferner ½ Pfund feines, durchgeſiebtes Mehl und ſchlägt nun nicht länger, bis ſich das Mehl mit der Maſſe vereinigt hat. Dieſe muß ſogleich in die Form geſchüttet, in den Ofen geſetzt und wie Sandkuchen gebacken werden.

42. Ein guter Böhmiſcher Semmel-Biscuit.

Auf jedes Ei nimmt man 1 Loth Zucker und 1 Loth einen Tag altes, geriebenes und durchgeſiebtes Weißbrod. Die Ei - dotter werden mit dem Zucker, Saft und Schale einer Zitrone und Zimmet ½ Stunde ſtark gerührt, dann das Weißbrod hineingeſtreut und gleich den ſteifen Schaum der Eier leicht darunter gemiſcht. Dies in einer wohl zugerichteten Form ½ ¾ Stunde gebacken.

297Backwerk.

Iſt das Weißbrod älter, muß man etwas weniger nehmen. Für 6 Perſonen ſind 8 Eier hinreichend.

43. Biscuit mit Chocolade.

Zwölf Eiweiß, 15 Eidotter, ¾ Pfund durchgeſiebter Zucker mit 4 Loth bittere Chocolade, ¼ Loth Zimmet, etwas mit Zucker geſtoßener Vanille vermiſcht und 12 Loth feines Mehl durchgerührt. Wie den vorhergehenden Biscuit geſchlagen und gebacken.

44. Auf andere Art.

Zwölf Eidotter werden mit ½ Pfund Zucker und der ab - geriebenen Schale einer Zitrone ¼ Stunde ſtark gerührt, dann miſcht man ¼ Pfund ſüße Chocolade und ¼ Pfund feines Mehl durch, und wenn ſich das Mehl mit der Maſſe verei - nigt, den ſteifen Schaum von 6 Eiern. Wie oben gebacken.

45. Chocolade-Kuchen No. 1.

Zwölf Eidotter und 2 ganze Eier werden mit ½ Pfund Zucker, eben ſo viel geſtoßenen Mandeln, 12 Loth geriebener Vanillen-Chocolade ½ Stunde gerührt, dann wird das von den Eiern zu Schaum geſchlagene Weiße durchgemiſcht und ½ Stunde wie Mandel-Torte gebacken.

46. Chocolade-Kuchen No. 2.

Zwanzig Eidotter rührt man mit 1 ¼ Pfund durchgeſieb - tem Zucker, an welchem eine Zitrone abgerieben iſt, ¼ Stunde, gibt dann für 3 Sgr. fein geſchnittenen Zitronat, eine Taſſe Franzbranntwein, ½ Pfund geriebene und durchgeſiebte Cho - colade, ¼ Loth Zimmet, ½ Pfund feines Mehl hinzu, und wenn nichts mehr von letzterem zu ſehen iſt, miſcht man den[ſ] teifen Schnee von 15 Eiern leicht durch. Wie Sandkuchen gebacken und mit dem Zuckerguß No. 11 glacirt.

47. Korinthen-Kuchen.

Ein Pfund langſam geſchmolzene und abgeklärte Butter wird mit ¾ Pfund durchgeſiebtem Zucker, der abgeriebenen Schale einer Zitrone, ½ Muskatnuß eine Weile gerührt, dann gibt298Backwerk.man unter fortwährendem Rühren 12 Eidotter eins nach dem andern langſam hinein, eine Meſſerſpitze pulveriſirtes Hirſch - hornſalz, und rührt die Maſſe ¼ Stunde nach einer Rich - tung, miſcht ¼ Pfund gewaſchene, im Ofen wieder angetrock - nete Korinthen, ferner 1 Pfund fein geſtoßene und durchge - ſiebte Stärke, den ſteifen Schaum dieſer Eier und 2 Eßlöffel Arrac oder Rum durch, füllt die Maſſe ſogleich in eine bereit ſtehende Form und backt ſie wie Sandkuchen.

48. Reis-Kuchen.

Drei Viertelpfund Reis wird in Waſſer gehörig abgebrüht, mit Milch langſam weich, aber recht ſteif gekocht; doch müſſen die Körner ganz bleiben. Dann reibt man 12 Loth Butter zu Sahne, gibt unter fortwährendem Rühren hinzu: 16 Loth Zucker, 12 Eidotter, 8 Loth geſtoßene Mandeln, worunter 12 Stück bittere ſind, rührt es noch eine Weile, miſcht dann den Reis, die abgeriebene Schale einer Zitrone, ¼ Loth Zim - met und den ſteifen Schaum von 10 Eiern durch. Dieſe Maſſe wird in einer gut zugerichteten Springform, mit fein geſtoße - nem Zwieback beſtreut, bei 2 Grad Hitze 1 Stunde gebacken.

  • Anmerk. Sollte der Reis nicht ſteif genug gekocht ſein, müſſen ei - nige fein geſtoßene Zwiebäcke unter die Maſſe gerührt wer - den, ehe der Schnee dazu kommt. Auch kann man ſtatt der Mandeln ½ Pfund ausgekernte Roſinen nehmen.

49. Mandel-Knappkuchen.

Man rührt ¼ Pfund ausgewaſchene Butter zu Schaum, gibt hinzu: 2 Eier, ¼ Pfund Zucker, ¼ Pfund geſtoßene Mandeln (gleich einer Taſſe voll), worunter 6 Stück bittere ſind, rührt dies eine Weile, miſcht ½ Pfund Mehl unter die Maſſe, drückt ſolche in der Kuchenpfanne ziemlich dünn aus und backt ſie gelb.

Der Kuchen wird mit Gelee beſtrichen; zieht man vor, ihn mit Zucker zu beſtreuen, ſo ſchneidet man ihn vorher, wenn er aus dem Ofen kommt, mit einem ſcharfen Meſſer in paſ - ſende Stückchen.

50. Noch ein ſehr guter Mandel-Kuchen.

Drei Viertelpfund abgeſchälte Mandeln, von welchen man299Backwerk.eine Obertaſſe voll von einer Größe zurückläßt, werden gröb - lich geſtoßen und mit ¾ Pfund Zucker und ½ Loth Zimmet vermiſcht, von welchen man ebenfalls eine Taſſe voll zurück - behält. Alsdann nimmt man zu dieſem noch ½ Pfund But - ter, ¾ Pfund Mehl und 1 Eiweiß, macht einen Teig daraus und drückt ihn mit der Hand in der Tortenpfanne zu einem Kuchen von beliebiger Größe auseinander, ſtreicht ein Eidotter darüber, ſchneidet dann längliche Caro darauf, legt in jede Ecke eine Mandel und inwendig ein Stückchen Orangenſchale und ſtreut die geſtoßenen Mandeln darüber.

51. Mandel-Speckkuchen.

Man tunke ½ Pfund Zucker in Waſſer, laſſe ihn flüſſig kochen, rühre in dieſem geſchmolzenen Zucker ½ Pfund ge - ſtoßene Mandeln und von einer Zitrone die klein geſchnittene Schale, nebſt dem Saft und ſtelle es zum Abkühlen hin. Dann mache man einen mürben Teig, vertheile ihn in 2 gleiche Theile, rolle jeden Theil zu einem Kuchen aus, jedoch einen derſelben 2 Finger breit größer, als den andern, breite auf dem größ - ten Kuchen die Maſſe ſo aus, daß an den Seiten ein 2 Fin - ger breiter Raum bleibe, lege das andere Blatt Teig auf die Maſſe und laſſe ihn nicht zu langſam backen. Wenn er gahr iſt, ſtreicht man das von 2 Eiern zu Schaum geſchlagene Weiße darüber, ſchneidet Zitronen in kleine Würfel, wie man Speck ſchneidet, ſtreut ſie auf den Kuchen, belegt ihn auch mit eini - gen Zitronenſcheiben, ſtreut einige Loth gröblich geſtoßenen Candis darüber und ſtellt den Kuchen ein wenig in den Ofen, damit die oberſte Maſſe etwas trockne.

  • Anmerk. Alle Kerne müſſen jedoch aus den Zitronen entfernt wer - den.

52. Küſter-Kuchen.

Ein Pfund Butter wird zu Sahne gerührt, dann hinzuge - geben: ½ Pfund Zucker, 8 ganze Eier, ½ Pfund geſtoßene Mandeln und 1 Pfund Mehl, gehörig durchgemengt, auf ei - ner Platte einen Finger dick auseinander gedrückt und hell - braun gebacken. Wenn er kalt geworden iſt, beſtreut man ihn mit Zucker und legt auf verſchiedenen Stellen Gelee darauf.

300Backwerk.

53. Karmeliter-Kuchen.

Neun ganze und das Gelbe von 2 Eiern ſchäumig geklopft, hinzugegeben: ¾ Pfund durchgeſiebten Zucker, ½ Pfund Mandeln mit der Schale, die mit Roſenwaſſer nicht ganz fein geſtoßen ſind, 3 Eßlöffel Kirchwaſſer, die abgeriebene Schale einer Zitrone, ein Loth Zimmet, eine Muskatnuß. Dies Alles ½ Stunde ſtark und gleichmäßig gerührt, ½ Pfund feines Mehl darunter gemiſcht und bei 2 Grad Hitze gebacken.

54. Anis-Kuchen.

Zehn Eier, 10 Eier ſchwer Zucker, 5 Eier ſchwer Mehl und 3 Loth Anisſamen. Zuerſt werden die Eidotter mit dem Zucker lange gerührt, dann mit dem zu Schaum geſchlagenen Eiweiß vermiſcht und darauf das Mehl mit dem Anisſamen nicht länger durchgerührt, bis man kein Mehl mehr ſieht. Dies in der zugerichteten Form oder Kuchenpfanne ¾ Stunden bei mäßiger Hiße, die anfangs von unten etwas ſtärker ſein kann, gebacken.

  • Anmerk. Dieſer Kuchen kann in einer zugedeckten Porzellanſchüſſel lange Zeit aufbewahrt werden.

55. Macronen-Kuchen.

Drei Viertelpfund mit Eiweiß nicht ganz fein geſtoßene Man - deln, worunter 1 Loth bittere ſind, werden mit der abgerie - benen Schale einer Zitrone und ½ Pfund Zucker gehörig ver - miſcht, mit dem ſteifen Schaum von 5 Eiern gut durchgerührt, Oblaten nach der beſtimmten Größe zuſammengeklebt, in die Form gelegt, die Macronenmaſſe darauf auseinander geſtrichen und bei ſchwacher 3 Grad Hitze gebacken. In Ermangelung der Oblaten kann man auch Papier nehmen, dann aber muß der Kuchen, gleich wenn er gebacken iſt, umgekehrt und das Papier mit einem naßgemachten Pinſel beſtrichen werden, wo - durch daſſelbe los wird. Die untere Seite des Kuchens muß jedoch wieder nach oben.

56. Mandelberg.

Man rollt von 1 Pfund Mehl einen Blätterteig aus, macht davon 2 Finger breite Kränze von beliebiger Größe, jedoch301Backwerk.jeden etwas kleiner, als den andern, ſo, daß der letzte die Größe einer Taſſe hat. Man kann auch ſtatt des Blätterteigs von Oblaten dieſe Kränze ſchneiden, wozu man jedes Stück - chen benutzen kann, indem man es mit Eiweiß zuſammen klebt. Nun werden 2 Pfund Mandeln abgeſchält, die größten der - ſelben, ungefähr die Hälfte, der Länge nach in feine Scheib - chen geſchnitten; die übrigen werden mit Eiweiß fein geſtoßen, mit 10 Eidottern, 1 ½ Pfund Zucker, der abgeriebenen Schale einer Zitrone, für 2 Sgr. klein geſchnittenen Zitronat, ½ Loth Zimmet, 1 Quentchen Nelken, halb ſo viel Cardemom, gut durchgerührt und mit dem zu Schnee geſchlagenen Weißen die - ſer Eier vermengt. Darauf ſtreicht man die Maſſe auf die Kränze, ſtreut die geſchnittenen Mandeln darüber, und backt ſie einzeln auf Platten bei mäßiger Hitze, die dann von unten aber ſtärker ſein muß, als die Oberhitze iſt, wenn nämlich die Kränze von Blätterteig gemacht ſind. Nachdem ſolche kalt ge - worden, legt man ſie bergartig auf einander, und ziert den oberſten mit einem Blumenſträuschen aus.

57. Kränze von Blätterteig mit Mandeln gefüllt.

Ein halbes Pfund geſchälter, mit Roſenwaſſer fein geſtoße - ner Mandeln, ½ Pfund Zucker, 1 Ei, die abgeriebene Schale einer Zitrone, ¼ Loth Zimmet. Hiervon wird ein Teig ge - macht, den man einen halben Finger dick ausrollt und in ſchmale Streifen ſchneidet. Zugleich rollt man einen Blätter - teig ſo viel breiter, daß er den Mandelteig umgibt und rollt ihn zuſammen. So fährt man fort, bis aller Teig gerollt iſt, ſchneidet aber jeden Streifen 2 Finger breit kürzer, als den andern, beſtreicht die Kränze mit Ei, wälzt ſie in grob ge - ſiebtem Zucker, legt ſie kranzförmig auf eine Platte und backt ſie bei 1 Grad Hitze ſchnell gelb. Nachher werden ſie auf ein - ander gelegt.

58. Schweizer Schaumtorte.

Man macht von ¾ Pfund Mehl, ½ Pfund Butter, 1 Ei, ½ Weinglas franzöſiſchen Branntwein und 4 Loth Zucker im Kalten einen Teig, den man zum bequemen Ausrollen etwas ruhen läßt, rollt dann ſtark des Teigs aus, ſchneidet ihn302Backwerk.nach der beſtimmten Größe rund, beſtreicht den Rand des Un - terblattes mit Ei, nur nicht die Seiten, welches dem Aufge - hen hinderlich iſt, legt von dem zurückgelaſſenen, ausgeroll - ten Teig einen ſchmalen Rand darauf, und backt ihn bei 1 Grad Hitze (ſiehe No. 1) etwa ½ Stunde. Dann macht man aus ſauren Kirſchen die Steine, verſüßt ſie gehörig mit Zucker, legt ſie mit dem Saft auf den Kuchen, bis an den Rand, und ſetzt ihn noch ſo lange in den Ofen, bis die Kirſchen weich ſind. Unterdeß hat man einen mit Vanille geſchlagenen Sahnenſchaum von ½ Maß guter Sahne nach G. No. 8 be - reitet, den man über die Kirſchen füllt, wenn ſie nicht mehr heiß ſind.

  • Anmerk. Statt Kirſchen kann man zu dieſer Torte auch jedes Ein - gemachte oder Gelee nehmen.

59. Macronen-Schaumtorte.

Es wird ein Macronenkuchen nach No. 55 gebacken, und mit beliebigem Eingemachten bedeckt. Dann ſchlägt man acht Eiweiß zu ſteifem Schaum, miſcht ¼ Pfund Zucker und für 1 Sgr. mit Zucker fein geſtoßener Vanille durch und ſtreicht dies glatt über das Eingemachte, verziert es mit Streuzucker, und läßt den Schaum in einem ſchwach geheizten Ofen trocken werden.

60. Eine andere Schaumtorte.

Ein halbes Pfund Butter wird zur Sahne gerührt, mit ½ Pfund Zucker und 8 Eidottern ¼ Stunde gerührt, ½ Pfund Mehl und der Eierſchaum darunter gemiſcht und gelb gebacken. Uebrigens ganz wie im vorhergehenden verfahren.

61. Schwäbiſche Torte.

Man legt einen Boden von Blätterteig in eine Springform, ſetzt einen aufſtehenden Rand von Blätterteig rund herum, be - ſtreut das Unterblatt mit fein geſtoßenem Zwieback, gibt hin - ein ein gut und recht ſteif gekochtes Compot von unreifen Stachelbeeren, Johannisbeeren, Aepfeln, Kirſchen oder auch Zwetſchen und macht folgenden Guß darüber: 6 Eidotter wer - den mit ¼ Pfund Zucker, ¼ Pfund geſtoßenen Mandeln, der abgeriebenen Schale einer Zitrone und etwas Muskatblüthe303Backwerk.¼ Stunde gerührt und mit dem ſteifen Schaum dieſer Eier vermiſcht. Dieſe Torte wird bei 1 Grad Hitze gebacken, wenn der Guß gelb geworden iſt, lege man einige Stücke Papier darüber, daß er nicht dunkler werde.

62. Franzöſiſche Torte.

Es wird im Kühlen ein mürber Teig nach Nro. 7 von 1 ¼ Pfund Mehl, den man zum bequemern Ausrollen etwas ruhen läßt, in 2 nicht ganz gleiche Theile ausgerollt, der kleinſte rund geſchnitten, in die Tortenpfanne gelegt und mit einem ſchmalen Rande verſehen. Dann ſetzt man ½ Pfund mit Ei - weiß geſtoßener Mandeln, worunter 2 Loth bittere ſind, mit ½ Pfund Zucker in einer Caſſerole auf ein ſchwaches Feuer, läßt ſie ſo lange durchziehen, bis ſie nicht mehr an der Hand kleben und gibt ſie zum Abkühlen in eine Schale. Nachdem rührt man geſchnittene Orangen - oder abgeriebene Zitronen - ſchale nebſt 4 zu ſteifem Schaum geſchlagene Eiweiß gut durch, ſtreicht dieſe Maſſe gleichmäßig auf den Teig, bis an den Rand, macht aus dem Zurückgelaſſenen noch einen zweiten Rand und ſchmale Streifen, legt dieſe wie ein längliches Gitter über den Kuchen und zuletzt den Rand auf den erſten, damit die En - den der übergelegten Streifen nicht zu ſehen ſind, beſtreicht ſie mit Ei, nur nicht den Kuchen rund herum, wodurch der Rand nicht aufgehen würde und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Iſt die Macronenmaſſe ſchön gelb, legt man ein Papier darüber, bis der Kuchen gahr iſt.

Auf der Schüſſel legt man in jedes Kreuz abwechſelnd ver - ſchiedene eingemachte Früchte, oder in eins Früchte, und in’s andere einen Sahnenſchaum, wie in der Schweizer-Torte.

63. Schweizer-Torte.

Sechszehn Loth Mehl, 12 Loth Butter, ¼ Pfund Zucker und 2 Eier. Hiervon ein Teig gemacht, den man dünn aus - rollt, in der Trockenpfanne ausbreitet und mit einem ſchmalen Rand belegt. Dann kommen eingemachte oder friſche Früchte darüber, letztere werden gehörig mit Zucker verſüßt. Wein - trauben werden auch wohl dazu genommen. Unterdeß hat man ¼ Pfund fein geſtoßener Mandeln, ¼ Pfund Zucker und304Backwerk.6 Eiweiß ½ Stunde ſtark rühren laſſen, bedeckt damit die Früchte und backt die Torte bei 1 Grad Hitze gahr.

64. Wellingtons-Torte.

Es wird ein Teig gemacht von ¼ Pfund Butter, ¼ Pfund Zucker, 2 ganzen Eiern, ¼ Pfund fein geſtoßenen Mandeln, ½ Pfund Mehl, ausgerollt und mit 12 Loth gehackten Man - deln, worunter einige bittere ſind, 12 Loth Zucker und 5 zu Schaum geſchlagenen Eiweiß beſtrichen und ſchnell gebacken.

  • Anmerk. Man kann auch den Teig wie Mandelknappkuchen rühren und in der Form auseinander drücken.

65. Mark-Torte.

Ein halbes Maß ſüße Sahne oder Milch wird gekocht, mit für 8 10 Pfennig geſtoßenem Zwieback zum dicken Brei ab - gerührt, dann ¼ Pfund Mark mit etwas kaltem Waſſer im Mörſer fein geſtoßen, mit ¼ Pfund Zucker und ¼ Pfund mit Roſenwaſſer geſtoßenen Mandeln zur Maſſe gerührt, ſo wie auch 4 ganze Eier und Muskat. Dies ſtreicht man auf einen ausgerollten Sahnenteig No. 8, macht ein Gitter nach No. 62 darüber, backt die Torte bei 1 Grad Hitze und gibt ſie warm zur Tafel.

66. Linzer Torte.

Vierzehn Loth ſüße, 2 Loth bittere Mandeln mit Waſſer geſtoßen, ½ Pfund Mehl, ½ Pfund Zucker, 12 Loth Butter, 2 Eidotter, das Gelbe von 3 hart gekochten Eiern fein gerie - ben und die feine Schale einer Zitrone zum Teig gemacht, ausgerollt, mit einem Rand umlegt und gebacken. Dann mit beliebigem Eingemachten beſtrichen.

67. Spiegel-Kuchen.

Man backe einen Kuchen mit einem ſchmalen Rande von Engliſchem - oder Mürbenteig und macht dazu folgenden Gelee: Zwei Loth aufgelöſ’te Hauſenblaſe (ſiehe Vorbereitungsregeln) wird mit weißem Wein, abgeſchälter Zitronenſchale, Zucker und Arrac nach Geſchmack, im Ganzen Maß Flüſſigem305Backwerk.eben zum Kochen gebracht, wenn es noch heiß iſt auf den Ku - chen gegoſſen und zum Kaltwerden hingeſtellt.

68. Blätterteig mit Zitronen-Crême.

Man macht einen Blätterteig von ¾ Pfund Mehl, rollt ihn zum Kuchen aus, belegt ihn mit einem nicht zu flachen Rand und backt ihn ſchnell gahr. Dann bereitet man folgende Crême: 10 Eidotter füllt man in ein Glas, gibt in ein glei - ches den Saft von 4 Zitronen und ſo viel weißen Wein da - zu, daß es mit den Eidottern gleichen Raum einnimmt, ferner 12 Loth Zucker, die abgeriebene Schale von 2 Zitronen, fünf zerſchlagene Eiweiß und ½ Eßlöffel voll Stärkemehl. Dies Alles unter einander gerührt und auf dem Feuer fortwährend geſchlagen; wenn es ganz ſteif iſt, ſchnell vom Feuer genom - men und noch ſo lange geſchlagen, bis es nicht mehr heiß iſt. Wenn die Torte zur Tafel gebracht werden ſoll, füllt man den Crême auf den Blätterteig und verziert ihn mit kleinen Bai - ſees, die unter dem Backwerk zu finden ſind.

69. Erdbeer-Torte mit Vanillen-Crême.

Dazu wird ein Blätterteig gebacken und ein Crême gemacht wie folgt: ¼ Maß guter ſüßer Sahne rührt man mit ½ - löffel voll feinem Mehl und 8 Eidottern; gibt ¼ Pfund Zuk - ker, ein Stück mit Zucker fein geſtoßener Vanille hinzu und ſchlägt ſolches auf nicht zu ſtarkem Feuer bis vor dem Kochen. Dann ſchnell abgenommen, ſchlägt man das zu Schaum ge - ſchlagene Weiße von 6 Eiern langſam unter die Crême und fährt mit Schlagen ſo lange fort, bis dieſelbe nicht mehr heiß iſt. Unterdeß hat man recht reife Erdbeeren gewaſchen, auf einem Haarſieb trocken ablaufen gelaſſen und dick mit Zucker beſtreut, rührt, wenn die Torte zur Tafel gebracht werden ſoll, die Erdbeeren leicht unter die Crême, und füllt ſolche bis an den Rand auf die Torte.

70. Stachelbeer-Torte.

Man macht von 1 Pfund feinem Mehl einen Blätter -, Mür - ben - oder Sahnenteig nach No. 8, der ſich vorzüglich zu dieſer Torte eignet, rollt des Teiges zu einem Unterblatt nicht20306Backwerk.zu dünn aus, weil ſonſt der Saft der Stachelbeeren durch - dringt und der Kuchen nicht unverletzt von der Platte genom - men werden kann, und beſtreut den Boden mit fein geſtoßenem Zwieback. Unterdeß hat man 1 ½ Pfund von Stiel und Blume gereinigter, unreifer Stachelbeeren mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt, nicht ganz zum Kochen gebracht (wodurch ſie ſehr viel von ihrer ſcharfen Säure verlieren), und auf einem porcella - nenen Einleger zum Abkühlen hingeſtellt. Dieſe legt man als - dann auf den Kuchen, läßt jedoch rund herum einen 2 Finger breiten Raum, den man, wenn die Stachelbeeren mit ¾ Pfund geriebenem Zucker beſtreut worden ſind, nach innen überſchlägt und den Kuchen bei 1 Grad Hitze 1 Stunde backt. In einem Bäckerofen wird dieſer Kuchen jedoch in ½ Stunde gahr. Sind die Stachelbeeren ſehr dick, ſo bedecken ſie den Kuchen nicht und man muß ſie alsdann durchſchneiden und die runde Seite nach oben legen.

Auch kann man die Stachelbeeren zu einem ſteifen Compote einkochen, das Unterblatt von der Hälfte des Teiges ausrollen und das ganz kalt gewordene Compote darüber ſtreichen. Dann werden von dem übrigen Teige ſchmale Streifen gerädert, dieſe gitterartig über die Stachelbeeren gelegt, doch ſo, daß die En - den durch einen Rand, den man darüber legt, bedeckt werden.

  • Anmerk. Das Ueberſchlagen des Teiges zum Rande iſt deßhalb ei - nem aufgelegten Rande vorzuziehen, weil dadurch derſelbe mit Obſt gefüllt iſt und durch die Erhöhung das Ueberflie - ßen des Saftes verhindert wird. Vom Zucker darf nichts abgezogen werden, man rechnet gewöhnlich auf jedes Pfund Stachelbeeren 1 Pfund Zucker; doch finde ich dies Verhältniß angenehmer. Ein Verſuch, dieſen Kuchen auch von reifen Stachelbeeren zu backen, iſt recht gut gelungen. Er bedarf weniger Zucker.

71. Johannisbeer - und Himbeer-Torte.

Man nimmt dazu einen Sahnen - oder Mürbenteig, rollt ihn aus, ſtreut reichlich geſtoßenen Zwieback darüber und legt das Obſt mit Zucker beſtreut darauf. Zu einer ziemlich gro - ßen Torte gehören 1 ½ Pfund Johannisbeeren und ¾ Pfund Zucker; zu Himbeeren kann ¼ Pfund Zucker weniger genom - men werden. Mit dem Formen des Randes und Backen ver - fahre man wie bei der Stachelbeertorte

307Backwerk.

72. Johannisbeer-Torte auf andere Art.

Es wird von ½ Pfund Mehl ein Blätterteig gemacht und zu einem Unterblatt ausgerollt (ſiehe Stachelbeer-Torte), dann das von 6 Eiern zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße mit ½ Pfund Zucker und einem Teller voll Johannisbeeren durch - gerührt, auf dem Blätterteig auseinander gebreitet und gebacken.

73. Auf andere Art.

Man nimmt dazu einen Blätter -, Mürben - oder Sahnen - teig, rollt ihn zu einem Unterblatt aus, beſtreicht es recht dick mit Gelee oder Eingemachtem, ſchlägt 8 Eiweiß zu ſteifem Schaum, vermiſcht es mit ½ Pfund Zucker und etwas geſto - ßener Vanille, ſtreicht es über den Kuchen und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Der Schnee muß nur einen gelblichen Schein haben, weshalb man, wenn es nöthig iſt, Papier darüber le - gen muß, nur darf es den Schnee nicht berühren.

74. Kirſchen-Torte.

Es wird dazu ein Sahnenteig gemacht, die Hälfte zum Un - terblatt ausgerollt, ſaure Kirſchen ausgeſteint, mit Zucker und Zimmet vermiſcht, ohne den ausgelaufenen Saft auf den Ku - chen gelegt, von der andern Hälfte des Teigs ein Gitter dar - über gemacht und bei 1 Grad Hitze gebacken.

Der ausgelaufene Saft wird mit Zucker etwas eingekocht und theelöffelweiſe in die ſchrägen Vierecke gefüllt.

75. Kirſchen-Torte mit einem Guß.

Wird gemacht wie die Vorhergehende, doch ohne übergelegte Streifen gebacken. Dann ſchlägt man dicke, ſaure Sahne mit dem ausgelaufenen Kirſchſaft, im Ganzen etwa ¼ Maß (reich - liche 2 Taſſen voll), nebſt 4 5 Eidottern, verſüßt es mit Zucker und Zimmet und gibt es über den Kuchen, wenn er beinahe gahr iſt, und läßt ihn vollends gahr backen.

76. Confitüren-Torte.

Man nimmt die Hälfte von dem engliſchen Teig No. 6, rollt ihn zu einem Kuchen aus, legt rings herum einen ſchma -20*308Backwerk.len Rand darauf und backt ihn ſchnell gahr. Dann beſtreicht man den Kuchen mit Confitüren jeder Art, Aprikoſenmus eig - net ſich am beſten, und macht einen Zuckerguß nach No. 11 darüber, den man nach Belieben mit Zitronenſaft oder Oran - genblüthenwaſſer rührt.

77. Zitronen-Torte mit einem Guß.

Es wird ein offener Kuchen von Blätter - oder Mürbenteig gebacken, mit Zucker beſtreut, Zitronenſcheiben dicht an einan - der darüber hin gelegt, gehörig verſüßt, mit Biscuit-Schnitten bedeckt und mit 4 ganzen Eiern, ½ Maß dicker Sahne und Zucker, welche mit einem Schneebeſen gut geſchlagen iſt, über - goſſen und noch ſo lange in den Ofen geſtellt:, bis der Guß dick iſt.

78. Zitronen-Torte von Blätterteig.

Man ſchält 4 friſche, ſaftige Zitronen dick ab, kocht die Schale in Waſſer weich, zerſchneidet ſie in längliche Streifchen, kocht 2 gehäufte Eßlöffel Zucker mit 1 Eßlöffel Wein oder auch Waſſer zu einem dicken Syrup, und kocht die Schale dar - in ſo lange, bis ſich der Zucker anhängt. Der Saft wird rein aus den Zitronen gepreßt, mit ½ Pfund geſtoßenen Mandeln, ½ Pfund Zucker, der candirten Zitronenſchale und 4 ganzen Eiern ſtark gerührt. Dies auf einen Blätterteig geſtrichen und ſchnell gebacken.

79. Zitronen-Torte mit Reis.

Es wird Abends vorher zu einer großen Torte ½ Pfund Reis gut gewaſchen, über Nacht mit Waſſer bedeckt, damit er ausquille; andern Tages in demſelben Waſſer, ohne ihn zu rühren, weich gekocht und zum Ablaufen auf ein Sieb geſchüt - tet. Dann reibt man eine Zitrone auf ½ Pfund Zucker ge - hörig ab, ſchneidet von 3 Zitronen die Schale recht dick ab, kocht dieſe in Waſſer weich, ſchneidet ſie dann in Streifchen, und candirt ſie wie im Vorhergehenden. Der Saft der 4 Zi - tronen wird mit dem Zucker gerührt und der Reis mit einer Salatgabel vorſichtig durchgemiſcht. Zugleich hat man einen Blätterteig von 1 Pfund Mehl nach No. 2 zu einem Unter -309Backwerk.blatt ausgerollt und einen Rand von der Breite eines Fin - gers, der halb ſo dick iſt, aufgelegt. Iſt der Blätterteig ge - backen und erkaltet, ſtreicht man den Reis darüber und be - ſtreut ihn mit der candirten Zitronenſchale.

  • Anmerk. Dieſer Kuchen iſt von ſehr angenehmen Geſchmack und beſonders dann zu empfehlen, wenn das Obſt fehlt.

80. Zitronen-Aepfeltorte.

Zwölf bis vierzehn geriebene Borsdorfer Aepfel, 8 Eidotter, 8 Eßlöffel geſchmolzener Butter, 6 Löffel geſtoßener Zucker, von 2 Zitronen Saft, von einer die abgeriebene Schale. Dies Alles wird unter einander gerührt, mit dem Schaum dieſer Eier vermiſcht auf einen ausgerollten Blätterteig geſtrichen und bei 1 Grad Hitze gebacken. Oben muß man Papier überle - gen, damit er nur gelb werde.

81. Aepfel-Torte von Blätterteig.

Es wird ein Blätterteig nach No. 2 gemacht, die Hälfte deſſelben zu einem Unterblatt ausgerollt. Dann nimmt man gute in Scheibchen geſchnittene Aepfel, 4 Loth Mandeln (eine halbe Taſſe voll), 1 2 in dünne Scheibchen geſchnittene Zi - tronen, Zimmet und ſo viel Zucker, daß die Aepfel gehörig ſüß werden. Dies Alles wird mit den Aepfeln lagenweiſe auf den Teig gelegt, mit einem Oberblatt bedeckt, oder ein Gitter nach No. 62 darüber gemacht und bei ſtarker Hitze gebacken.

82. Feine Aepfel-Torte.

Achtzehn bis zwanzig kleine Aepfel werden geſchält und aus - gebohrt, mit etwas Butter weich gedämpft, mit Korinthen, et - was Zucker, Zimmet und Succade, einem Stückchen friſcher Butter gefüllt, in einer zugerichteten Tortenpfanne neben ein - ander geſetzt. Dann werden 6 Eidotter mit ¼ Pfund Zucker, eben ſo viel geſtoßenen Mandeln gerührt und zuletzt das zu Schaum geſchlagene Eiweiß darunter gemiſcht. Dies über die Aepfel geſchüttet und ½ Stunde gebacken.

83. Aepfel-Torte von Mürbenteig.

Ein mürber Teig nach No. 8 wird ausgerollt, gute, ſaure310Backwerk.Aepfel in Scheibchen geſchnitten, mit Zucker, Zitronenſchale, Zimmet, ¼ ½ Pfund gut gewaſchener Korinthen auf den Teig gelegt, ein Gitter darüber gemacht, oder mit einem Ober - blatt bedeckt und bei 1 Grad Hitze gebacken.

84. Aepfel-Torte von Sahnenteig.

Der Sahnenteig No. 8 wird ausgerollt, mürbe, gute Aepfel von einer Größe rund geſchält, halb durchgeſchnitten, die runde Seite mit einem ſcharfen Meſſer ſchnell zerhackt, damit ſie nicht roth werden und in folgende Miſchung getunkt: eine Taſſe weißen Wein, abgeriebene Schale einer Zitrone nebſt Saft, et - was geſtoßene Mandeln und reichlich Zucker. Nun wird die durchgeſchnittene Seite der Aepfel auf den Kuchen gelegt und bei ſtarker 1 Grad Hitze eine Stunde gebacken. Die Torte wird mit allerlei eingemachten Früchten verziert und ein Rand von Apfelſinenſcheiben, die mit Zucker durchzogen ſind, herum - gelegt.

85. Aepfel-Torte von Butterteig mit einem Guß.

Man rollt des Teiges nach No. 5 aus, legt in Scheib - chen geſchnittene Aepfel, mit Zimmet und Zucker beſtreut, dick darauf und ſetzt den Kuchen bei 1 Grad Hitze in den Ofen. Ehe er ganz gahr iſt, macht man einen Sahnenguß nach No. 10, gibt ihn gleichmäßig über das Obſt und läßt ihn vol - lends gahr werden.

86. Noch eine ſehr gute Aepfel-Torte.

Es wird ½ Pfund Butter zu Sahne gerieben, 1 Ei, zwei Eßlöffel Rum, 6 Loth Zucker und 22 Loth Mehl allgemach dazugegeben, das Ganze noch eine Weile gerührt, in eine zu - gerichtete Kuchenpfanne auseinander gedrückt, ſo, daß der Teig an den Seiten etwas dicker wird, wovon man einen Rand formt. In 8 Theile geſchnittene Aepfel werden unterdeß in Wein, Zucker, Zitronenſchale und ganzem Zimmet gahr, aber nicht zu weich gekocht und wenn ſie kalt geworden ſind, die Scheibchen eins auf das andere anliegend in dichten Kreiſen zierlich auf den Kuchen gelegt und bei 1 Grad Hitze gebacken. Die Brühe läßt man dick einkochen und gibt ſie, wenn der311Backwerk.Kuchen aufgetragen werden ſoll, über die Aepfel.

  • Anmerk. Das Auseinanderdrücken des Teiges geht am leichteſten mit einem flachen hölzernen Löffel, den man zuweilen in Mehl tunkt, doch darf nur wenig Mehl dazu genommen werden. Auch kann man ſtatt Aepfel abgezogene Zwetſchen auf den Kuchen legen und ſolche mit Zucker und Zimmet beſtreuen.

87. Torte von friſchen Zwetſchen.

Man legt einen Teig No. 5 oder 7 in die Tortenpfanne, macht einen Rand herum, zieht Zwetſchen ab, indem man ſie einige Minuten in kochendes Waſſer wirft, wodurch ſich die Schale beſſer abziehen läßt und beſtreut ſie lagenweiſe reichlich mit Zucker und Zimmet. Haben ſie ſich durchzogen, legt man ſie in Kreiſe dicht neben einander auf den Teig und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Unterdeß kocht man den ausgelaufenen Saft etwas ein und gibt ihn erſt dann über die Zwetſchen, wenn die Torte aufgetragen werden ſoll.

88. Torte von getrockneten Zwetſchen.

Ein Pfund Catharinenpflaumen, oder gute Zwetſchen, wer - den gut abgebrüht und in etwas Waſſer ſo lange langſam ge - kocht, bis ſich die Steine herausdrücken laſſen, dann werden ſie mit der Brühe, ½ Flaſche weißem Wein, 12 Loth Zucker, Saft und Schale einer Zitrone in einem irdenen Töpfchen feſt zugedeckt, ganz langſam weich gekocht. Eine Viertel Stunde vorher gibt man ¼ Pfund gut gewaſchener Korinthen hinzu und läßt es kurz einkochen. Völlig kalt geworden, ſtreicht man dies auf einen ausgerollten Blätterteig, macht, wie bei der franzöſiſchen Torte, einen Gitter darüber und backt ihn bei ſtarker Hitze.

89. Aepfel - oder Zwetſchenkuchen von Hefenteig.

Man gibt 1 Pfund Mehl in eine Schale, legt in die Mitte 12 Loth geſchmolzene Butter, 1 Löffel Zucker, rührt dies mit einer Taſſe lauwarmer Milch, worin man 2 Loth trockene, oder 2 Eßlöffel dicker Hefe zerrührt hat, und 2 Eiern zum lockeren Teig, läßt ihn aufgehen, rollt ihn dünn aus und legt ihn auf eine beſtrichene eiſerne Platte; dann beſtreicht man ihn312Backwerk.mit geſchmolzener Butter, ſtreut Zucker und Zimmet darüber, läßt Obſt, in Scheiben geſchnittene Aepfel, oder ausgeſteinte friſche Zwetſchen in einem Topf mit etwas Butter warm wer - den, legt ſie darauf dicht aneinander (die Zwetſchen offen, die inwendige Seite nach oben), kleine Stückchen Butter, Zucker und Zimmet darüber und läßt den Kuchen an einem warmen Ort ſo lange ſtehen, bis er gut aufgegangen iſt, und backt ihn ſchnell gahr.

Nach Belieben kann man einen Sahnenguß No. 10 darüber machen, ehe der Kuchen ganz gahr iſt, und ihn dann vollends gahr backen.

Das Erwärmen des Obſtes macht den Kuchen bedeutend beſſer.

90. Waldbeer - oder Heidelbeerkuchen.

Der Teig wird wie im Vorhergehenden gemacht, die Hei - delbeeren ſtellt man auf einer Schüſſel vorher in den Ofen, daß ſie etwas erwärmt werden, legt ſie dick auf den Teig, ſtreut reichlich Farin (Puderzucker) und Zimmet darüber, läßt den Teig aufgehen und backt ihn bei ſtarker Hitze.

  • Anmerk. Weil die Heidelbeeren viel Saft haben, ſo ſtreue man ge - ſtoßenen Zwieback über den Teig, ehe die Beeren darauf gelegt werden.

91. Weſtphäliſcher Kaffee - oder Butterkuchen No. 1.

Drei Pfund feines Mehl, 2 Pfund Butter, 7 Loth Zucker, ½ Maß lauwarmer Milch (gleich 4 gewöhnlichen Taſſen), 9 Loth Hefen, 3 Eier, 3 Dotter, ¾ Pfund Korinthen oder ausgeſteinte Roſinen, 4 Loth Succade, die abgeriebene Schale einer Zitrone.

Die Hälfte des Mehls rührt man mit der Milch, den Eiern und den dritten Theil der Hefe an und läßt es an einem war - men, zugfreien Ort gut aufgehen; dann arbeitet man das übrige Mehl, den Zucker, die Hälfte der Butter, Gewürz und die zu - rückgelaſſene Hefe gehörig durch, drückt den Teig mit der fla - chen Hand, die man zuweilen in Mehl tunkt, auf eine große Bäckerplatte gleichmäßig auseinander, läßt ihn zum zweiten Male gut aufgehen, gibt dann die zurückgelaſſene Butter ge - ſchmolzen darüber, nebſt ¼ Pfund grob geſtoßener Mandeln313Backwerk.worunter 2 Loth bittere ſind, ¾ Pfund Zucker und Zimmet, und backt dieſen Kuchen bei ſtarker 1 Grad Hitze etwa 15 bis 20 Minuten hoch gelb, er muß aber inwendig weich bleiben.

Alle Kuchen von Hefenteig müſſen an demſelben Tage ge - backen werden, wo man ſie gebrauchen will.

92. Desgleichen No. 2.

Drei Pfund Mehl, 1 Pfund Butter, ½ Maß lauwarmer Milch, 3 Eier, 3 Eidotter, ¾ Pfund Roſinen, ¼ Pfund Zucker, 6 Loth Hefen, nach Belieben Zitronenſchale. Wie No. 1 angerührt, auf der Platte die Hälfte der Butter übergeſtrichen, ¼ Pfund Zucker, 4 Loth Mandeln und Zimmet übergeſtreut.

  • Anmerk. In Ermangelung der Eier kann man ſolche beim Anrüh - ren dieſer Art Kuchen weglaſſen, ohne daß ſie dadurch ver - dorben werden.

93. Desgleichen No. 3.

Drei Pfund Mehl, ½ Pfund Butter, 6 Eier, 6 Loth He - fen, ½ Maß Milch, 1 Pfund Roſinen. Die Hälfte der But - ter bleibt zurück, das übrige macht man zum Teig, läßt ihn aufgehen, rollt ihn auf einer Platte aus und nachdem er wie - der gegangen iſt, gibt man die geſchmolzene Butter, ½ Pfund Zucker und Zimmet darüber und backt ihn ſchnell gahr.

94. Butterkuchen von feinem Weißbrodteig.

Will man mit einem Butterkuchen gerne ſchnell fertig ſein, ſo kann man vom Bäcker für 6 Sgr. guten Weißbrodteig neh - men, dann 12 Loth Butter, 4 Eier, ½ Pfund Roſinen und 3 Eßlöffel voll Zucker durcharbeiten, 12 Loth geſchmolzener Butter überſtreichen, den Kuchen gehörig mit Zucker und Zim - met beſtreuen, aufgehen und backen laſſen.

95. Schleſiſcher Brünkelkuchen.

Wenn ein guter Butterkuchen-Teig von Pfund Mehl ohne Roſinen auf der Platte aufgegangen iſt, beſtreicht man ihn dünn mit Butter und beſtreut ihn mit folgendem Ge - mengſel: 4 Loth gröblich geſtoßener Mandeln, ½ Pfund fei - nes Mehl, ½ Pfund Zucker, ½ Pfund geſchmolzener Butter,314Backwerk.½ Loth Zimmet, wird mit der Hand loſe durchgemengt, daß es kleine Krümelchen werden, ſolche dick über den Kuchen ge - ſtreut, mit einer Feder noch etwas geſchmolzene Butter darauf geſprengt und ſchnell gebacken.

96. Ein ſehr guter Schleſiſcher Käſekuchen.

Man macht denſelben Teig wie zum Brünkelkuchen No. 95, rollt ihn auf einer großen Bäckerplatte dünn aus und läßt ihn aufgehn. Dann rührt man einen tiefen Teller voll Dicke - oder Käſemilch mit junger Sahne fein, aber nicht zu dünn, gibt hinzu eine Taſſe geſchmolzener Butter, Zucker und Zimmet nach Geſchmack, 2 Eier, ½ Pfund gut gewaſchener Korinthen, ſtreicht dies über den Teig und backt ihn wie Butterkuchen.

  • Anmerk. Dieſer Kuchen iſt von angenehmem Geſchmack; wenn er nicht zu lange im Ofen iſt (weil er ganz weich bleiben muß) und friſch gegeſſen wird.

97. Schleſiſcher Stollen.

Man macht von Pfund Mehl, ½ Maß lauwarmer Milch, 8 Eidottern, 4 Loth Hefen und etwas Salz einen Teig, den man im Warmen aufgehen läßt, arbeitet dann ½ Maß abgeklärter Butter, ½ Pfund ausgeſteinter Roſinen, 12 Loth Zucker, 8 Loth geſtoßener Mandeln, noch 4 Loth Hefen und abgeriebene Zitronenſchale durch den Teig, ſchlägt ihn, bis er Blaſen wirft und läßt ihn nochmals aufgehen. Dann formt man ihn zu einem langen Brod, macht mit dem Meſſer auf der Oberfläche der Länge nach 2 zackige Streifen, ſtreicht reich - lich geſchmolzene Butter darüber, backt es bei 1 Grad Hitze ½ ¾ Stunde, oder ſchickt es zum Bäcker in den Ofen.

98. Naumburger Stollen.

Ein ſtarkes halbes Maß Milch, 1 Pfund Butter, ¼ Pfund Hefen, ½ Pfund Roſinen, ½ Pfund Korinthen, ¼ Pfund Zucker, ½ Quentchen Muskatblüthe und ſo viel Mehl, etwa 3 Pfund, daß es ein Teig wird, der nicht an den Fingern klebt. Mehl und Butter müſſen an einem warmen Ort ge - ſtanden haben, Korinthen und Roſinen, nachdem ſie gut ge - waſchen, im Ofen erwärmt worden ſein.

315Backwerk.

Zuerſt gießt man die warme Milch in die Mitte des Mehls, dann die Hefen, mit etwas Branntwein angerührt, dazu und mit der Butter und dem übrigen durchgearbeitet, Roſinen und Korinthen kommen zuletzt dazu. Iſt der Teig nun gemacht, ſetzt man ihn zum Aufgehen an einen warmen zugfreien Ort, formt ihn dann zu einem langen Brod, macht darin Einſchnitte, beſtreicht es mit geſchmolzener Butter, ſtreut 6 Loth ſüßer, zwei Loth bitterer Mandeln darüber. Wenn es aus dem Ofen kommt, wird es wieder mit Butter beſtrichen, mit Zucker und Zimmet beſtreut.

99. Roll - oder Schneckenkuchen.

Zwei und ein halbes Pfund feines Mehl, 8 Eier, von vier das Weiße zurückgelaſſen, 5 Loth trockene, oder 5 Eßlöffel voll gut gewäſſerter dicker Hefe, ½ ¾ Pfund Farinzucker oder Melis, 1 Pfund Butter, ½ Pfund Korinthen, ½ Pfund Ro - ſinen, 1 große Taſſe lauwarmer Milch. Die Eier werden ge - klopft, die Milch wird mit der Hefe zu den Eiern geſchüttet, die Hälfte des Mehls dazu gerührt. Dieſes läßt man ½ Stunde aufgehen, rührt nachher ſo viel Mehl in den Teig, daß man ihn rollen kann, arbeitet die Butter durch, gebraucht das übrige Mehl zum Unterſtreuen und rollt ihn dünn aus. Dann ſtreut man Zucker, Korinthen, Roſinen, Zimmet und nach Belieben geſchnittene Mandeln darüber, ſchneidet mit einem Backrädchen zwei und einen halben Finger breite Streifen daraus, rollt ſie in Form eines Schneckenhauſes auf und ſetzt ſie in eine zuge - richtete Tortenpfanne, doch nicht zu nahe aneinander, damit ſie Raum zum Aufgehen haben. Sind größere Röllchen da - bei, ſo kommen dieſe in die Mitte. Man läßt ſie gut aufge - hen, und backt ſie bei einem Grad Hitze ½ ¾ Stunde.

100. Elberfelder Kringel.

Zwei Pfund Mehl, ¾ Pfund Butter, ¾ Loth Zimmet, ½ Pfund Zucker, 5 Eier, Maß Milch (gleich eine Taſſe voll), ¾ Pfund Korinthen oder 2 Taſſen Gelee.

Die Hälfte des Mehls rührt man mit der warmen Milch, den Eiern und den Hefen an, läßt es aufgehen und nimmt dann ¼ Pfund Zucker und ſo viel Mehl dazu, daß der Teig316Backwerk.verarbeitet werden kann; die Butter gibt man nach und nach dazu, ſo wie auch das übrige Mehl. Dann wird der Teig nicht zu dünn ausgerollt, der übrige Zucker, Zimmet und Ko - rinthen übergeſtreut oder mit Gelee beſtrichen, vorſichtig auf - gerollt und zu einem offenen Kranz geformt. Dieſer wird dann auf eine Platte gelegt, wenn er gut aufgegangen iſt, mit But - ter beſtrichen und ½ Stunde gebacken.

  • Anmerk. Wird der Kringel mit Gelee gefüllt, braucht kein Zucker auf den Teig geſtreut zu werden.

101. Dicker Kuchen.

Zwei Pfund Mehl, ¾ Pfund Butter, ¼ Pfund Zucker, 8 9 Eier, ½ Maß Milch, ½ Pfund ausgeſteinter Roſinen, 3 Loth Hefen. Erſt wird die Butter zu Sahne gerieben, Zim - met oder Muskatblüthe hinzugegeben und mit dem Zucker und den Eiern gut gerührt, dann abwechſelnd das Mehl mit der lauwarmen Milch und den Hefen durchgemengt, zuletzt die Ro - ſinen. Nachdem er in der Form gut aufgegangen, läßt man ihn bei ſtarker Hitze ½ Stunde backen. Iſt der Kuchen gahr, beſtreicht man ihn mit geſchmolzener Butter, beſtreut ihn mit Zucker und ſetzt ihn noch einige Minuten in den Ofen.

102. Feiner Rodon - oder Schneckenkuchen. No. 1.

Drei Viertel Pfund Butter, 20 Eier, ¼ Pfund gröblich geſtoßener Mandeln, ¼ Pfund Zucker, 1 Pfund warmgeſtan - denes Mehl, Maß lauwarmer Milch, 3 Loth Hefen, die abgeriebene Schale einer Zitrone. Die Butter wird zu Sahne gerieben, nach und nach werden 20 Eidotter, Mandeln, Zucker, Zitronenſchale hinzugerührt, ſo wie nachher abwechſelnd das Mehl mit der Milch, in der man die Hefen hat zergehen laſ - ſen, und zuletzt der ſteife Schaum von 15 Eier durchgemiſcht. Dies läßt man in einer gut zugerichteten Radonkuchenform an einem warmen Orte, wo kein Zug dazu kommen kann, auf - gehen und gibt ihm eine Hitze zwiſchen 1 und 2 Grad. In ¾ Stunden iſt der Kuchen gewöhnlich gahr.

103. Auf andere Art. No. 2.

Ein Pfund Butter, 12 Loth Zucker, 18 ganze Eier, Zitro -317Backwerk.nenſchale oder Zimmet, 2 Pfund feines Mehl, reichlich ¼ Maß Milch, 4 Loth Hefen, nach Belieben ¾ Pfund gewaſchener und ausgeſteinter Roſinen, wie oben angerührt, doch wird das Weiße der Eier nicht zu Schaum geſchlagen, dagegen wird der Teig mit dem Löffel gut geſchlagen.

  • Anmerk. Man kann im Rodonkuchen nach Belieben den Zucker weg - laſſen, weil Manche ihn darin nicht angenehm finden.

104. Auf andere Art. No. 3.

Ein halbes Pfund Butter, 8 Loth Zucker, Zitronenſchale oder Muskatblüthe, 9 ganze Eier, Pfund Mehl, Maß (gleich 3 Taſſen) lauwarmer Milch, 3 Loth Hefen, auch nach Belieben ½ Pfund ausgeſteinter Roſinen; der Teig wird gut geſchlagen.

105. Theekuchen.

Zu 12 Loth zu Sahne geriebener Butter gibt man 2 Eier, 1 Taſſe dicker Sahne, 2 gehäufte Eßlöffel Zucker, Zitronen - ſchale oder Blüthe, 2 Loth zerrührter Hefen und 1 Pfund Mehl, macht einen Teig daraus, den man ſtark ſchlägt, einen Finger dick ausrollt oder auf einer Platte auseinanderdrückt, gut aufgehen läßt, mit 4 Loth geſchmolzener Butter beſtreicht, reichlich mit Zucker und Zimmet beſtreut, und bei ſtarker Hitze 15 20 Minuten backt.

106. Korinthen-Platz.

Zwei und drei Viertel Pfund Mehl, ¾ 1 Pfund Korin - then, ½ Pfund Butter, ½ Maß lauwarmer Milch, 4 Loth Hefen, 1 Obertaſſe voll Zucker, 2 Eier, Muskatblüthe oder Zimmet und etwas Salz. Milch, Eier und die Hälfte der He - fen rührt man mit der Hälfte des Mehles an, läßt es auf - gehen und macht es dann mit dem Uebrigen zum Teig, den man in eine flache Tortenpfanne legt, gut aufgehen läßt, mit verdünntem Ei beſtreicht und bei 1 Grad Hitze ¾ 1 Stunde backt.

107. Ein feiner Puffert.

Ein und ein halbes Pfund Mehl gibt man in ein Geſchirr, macht in der Mitte des Mehls eine Vertiefung, gibt hinein:318Backwerk.eine Taſſe geſchmolzener Butter, eine Taſſe Zucker, Muskat - blüthe oder Zimmet und 5 ganze Eier, die man zerſchlagen und mit Maß (gleich 3 Taſſen voll) lauwarmer Milch, et - was Salz und 2 Loth Hefen angerührt hat, und macht dar - aus einen Teig, rührt ¼ ½ Pfund Roſinen durch, ſchlägt den Teig ſtark, läßt ihn in einer Pfanne gut aufgehen und backt ihn im Ofen ¾ Stunde.

  • Anmerk. Man kann ihn auch in der Kuchenpfanne bei ſchwachem Feuer auf dem Ofen backen, man muß ihn dann bis zum Umwenden zudecken, es darf aber während des Backens kein Zug daran kommen, doch iſt er im Ofen gebacken bei wei - tem beſſer.

108. Ein gewöhnlicher Puffert.

Ein und ein halbes Pfund gutes Mehl wird mit ½ Maß lauwarmer Milch, 3 Eiern, ½ Taſſe geſchmolzener Butter, etwas Salz und 2 Loth mit etwas Milch zerrührter Hefen an - gerührt und mit dem flachen Löffel ſtark geſchlagen. Dann läßt man den Teig an einem warmen Ort zugedeckt, wohl eine Stunde aufgehen und backt von dieſer Maſſe, bei nicht zu ra - ſchem Feuer, in einer Kuchenpfanne mit Butter, je nachdem die Pfanne groß iſt, 1 oder 2 Puffert, die man nur einmal umwendet.

  • Anmerk. Hat man ganz feines Mehl, ſo kann man eine Taſſe Milch mehr nehmen.

109. Wickelkuchen.

Man gibt Pfund feines, warm geſtandenes Mehl in eine Schale, legt in die Mitte ¾ Pfund erwärmter Butter, 4 Loth Zucker, rührt 3 Eier mit 3 Loth Hefen und Maß (eine Taſſe voll) lauwarmer Milch an, ſchüttet dies in das Mehl und macht davon einen Teig, den man aufgehen läßt. Dann rollt man einen langen, ſtark ¼ Elle breiten Streifen daraus, beſtreut ihn mit ½ Pfund gewaſchener, im Ofen er - wärmter Korinthen, ¼ Pfund Zucker, 2 Loth geſchnittener Pomeranzenſchalen und ½ Loth Zimmet, rollt ihn der Breite nach loſe auf, legt das Ende der Rolle in die Mitte einer Form, und ſo immer rund herum, bis der Streifen zum Ku - chen geformt iſt, jedoch muß die Rolle ſo gelegt werden, daß319Backwerk.etwas Raum zum Aufgehen dazwiſchen bleibt. Man läßt ihn an einem warmen Orte gut aufgehen und backt ihn ½ ¾ Stunde bei guter Hitze.

110. Bremer Klöben.

Drei Pfund gewärmtes Mehl gibt man in eine Schale, in die Mitte 1 Pfund Butter, ½ Pfund Zucker, Gewürz nach Belieben, beinahe ½ Maß lauwarmer Milch, worin 6 Loth Hefen zerrührt ſind, macht hieraus einen lockern Teig, den man gut verarbeitet aufgehen läßt. Dann mengt man 1 Pfund Ro - ſinen, die gewaſchen und im Ofen angetrocknet ſein müſſen, damit ſie nicht naß und kalt ſind, durch den Teig, rollt ihn 2 Finger dick zu einem langen, ſchmalen Streifen aus, drückt ihn mit dem Rollholz in der Mitte der Länge nach ein, da - mit an den Seiten der Teig dicker werde, füllt, wenn man will, dieſe Stelle mit Korinthen, Succade, geſchnittenen Mandeln und ſchlägt dann die beiden Seiten auseinander, daß keine vor - ſteht, bringt den Klöben in Form eines halben Mondes auf eine Platte, die zuſammengelegte Seite nach außen, worin man 3 Finger breit von einander Einſchnitte macht, läßt ihn gehö - rig aufgehen, beſtreicht ihn mit Ei und backt ihn 1 Stunde.

111. Topfkuchen.

Zu jedem Pfund Mehl ¼ Pfund Butter, 1 Ei, 2 Loth Hefen, ¼ Maß lauwarmer Milch, Gewürz nach Belieben, ½ Pfund Roſinen, 1 Eßlöffel Zucker, etwas Salz. Dies zum Teig gemacht, gut geſchlagen, in einen mit Butter beſtrichenen Topf oder eine Pfanne gethan, zugedeckt, und wenn er auf - gegangen, langſam gebacken. Iſt der Kuchen oben ganz trok - ken, ſo wird er umgewendet und vollends gahr gebacken.

  • Anmerk. Man kann dieſe Portion bis zu 3 Pfund vergrößern. Hat man kein feines Mehl, muß man zu 3 Pfund Mehl nur ½ Maß Milch nehmen. Halb Schweineſchmalz, halb But - ter iſt hierbei ſehr zu empfehlen.

112. Sächſiſcher Speckkuchen.

Drei Viertel Pfund Mehl, ¼ Pfund geſchmolzener Butter, ſtark ½ Taſſe lauwarmer Milch, 2 Loth Zucker, Loth Hefen, 2 Eidotter, eine Meſſerſpitze Salz werden zu lockerem320Backwerk.Teige gemacht. Wenn er aufgegangen iſt, zum Kuchen in eine flache Pfanne gedrückt, einen Rand herum geformt, und wenn er zum zweiten Male aufgegangen iſt, mit ¼ Pfund in kleine Würfel geſchnittenen Speck, Kümmel und etwas Zucker beſtreut.

II. Kleines Backwerk.

113. Marſchalls-Törtchen.

Man rollt Blätterteig einen Strohhalm dick aus, ſticht mit einem kleinen Waſſerglaſe Boden aus und legt von folgender Miſchung etwas darauf, welches man mit einem Theelöffel ein wenig auseinander ſtreicht. Hierzu 4 zu ſteifem Schaum ge - ſchlagene Eiweiß, ½ Pfund Zucker und 12 Loth fein geſchnit - tene Mandeln. Dieſe Törtchen werden bei 1 Grad Hitze gelb gebacken und friſch gebraucht.

114. Fruchttörtchen von Blätterteig oder mürbem Teig.

Blätterteig wird ganz dünn ausgerollt, mit einem großen Waſſerglaſe Boden davon ausgeſtochen, aus der Hälfte derſel - ben werden kleinere Boden gemacht, die erſten rund herum, nur nicht die Seiten mit Ei beſtrichen, die Ringe als Ränder darauf gelegt. Dann belegt man ſie mit allen beliebigen Früch - ten, auch Trauben und unreifen Stachelbeeren, letztere aber müſſen vorher eben abgekocht ſein, gibt nach der Art der Früchte den nöthigen Zucker und Zimmet darüber, und backt ſie ſchnell. Nimmt man ſehr ſaftige Früchte, als Johannisbeeren oder Him - beeren, ſtreut man etwas Zwieback auf den Boden. Sollen eingemachte Früchte oder Gelee darauf gelegt werden, backt man die Törtchen vorher allein.

115. Gefüllte Frucht-Törtchen.

Ein mürber Teig wird dünn ausgerollt und kleine Formen damit ausgelegt. Vorher aber hat man Quitten mit der Schale weich gekocht, eben ſo viel ſaure Aepfel gebraten. Von Bei - den nimmt man das Inwendige ohne Kerngehäuſe und Schale, rührt Zucker, Zitronenſaft und Schale durch, und füllt hier - von die Formen. Zugleich hat man Eiweiß zu Schaum ſchla - gen laſſen, ſchlägt Zucker und etwas mit Zucker geſtoßener321Backwerk.Vanille durch, ſtreicht dies über die Törtchen, beſtreut ſie mit gröblich geſtoßenen Mandeln, die mit Zucker vermiſcht ſind, und backt ſie bei ziemlich ſtarker Hitze.

116. Couverts mit Confitüren gefüllt.

Hierzu wird ein Blätter - oder mürber Teig ganz dünn aus - gerollt, in viereckige, ¼ Elle große Stücke geſchnitten, inwen - dig in viereckiger Form ganz dünn mit Confitüren beſtrichen, alle 4 Spitzen in der Mitte zuſammengelegt, ein wenig ange - drückt und mit Eigelb, welches mit Zucker vermiſcht iſt, beſtri - chen, doch darf nichts dahin kommen, wo der Teig abgeſchnit - ten iſt, weil er ſonſt nicht aufgehen würde. Man backt ſie bei 1 Grad Hitze und legt eine eingemachte Hagebutte oder Kirſche als Siegel oben darauf.

117. Couverts mit Mandeln gefüllt.

Nachdem die Couverts, wie im Vorhergehenden angegeben, ausgerollt und geſchnitten ſind, beſtreicht man ſie einen halben Finger dick mit folgender Maſſe: ¼ Pfund fein geſtoßener Mandeln, worunter einige bittere ſind, 4 Eidotter, Schale und Saft einer halben Zitrone und 12 Loth Zucker, dies wird eine Weile gerührt, 2 zu Schaum geſchlagene Eiweiß durchgemiſcht, und übrigens wie in voriger Nummer verfahren.

118. Schweizer Kröpfli.

Ein halbes Pfund Mehl, 12 Loth Butter, 3 Loth Zucker, 3 Eßlöffel Waſſer zum Teig ausgerollt, mit einem großen Waſ - ſerglaſe Boden davon ausgeſtochen, dieſe mit eingemachten Früch - ten oder Gelee gefüllt, zuſammengeſchlagen, mit Ei beſtrichen und ſchnell im Ofen gebacken.

119. Aepfel in Blätterteig.

Mürbe Aepfel werden geſchält, ausgebohrt, einige Stunden vorher mit Arrac begoſſen, mit Zucker und Zimmet beſtreut. Abfall von Blätterteig wird mit noch etwas Mehl dünn aus - gerollt, in Stücke geſchnitten, die Aepfel mit eingemachten Jo - hannisbeeren, wozu man ein Paar geſtoßene Macronen mi - ſchen kann, gefüllt, oder mit geſchnittenen Mandeln, gewaſchenen21322Backwerk.Korinthen, Zucker und Zitronenſchale gefüllt, auf den Teig ge - ſetzt, derſelbe nach allen Seiten zugeſchlagen, der obere Theil in Zucker, Ei und Mandeln gedrückt und bei ſtarker Hitze ge - backen.

120. Gefüllte Kuchen.

Abfall von Blätterteig dünn ausgerollt, Zwetſchen oder gu - tes, ſteifes Aepfelmus theelöffelweiſe darauf gelegt, mit ausge - rolltem Teig bedeckt und mit einem Glaſe ausgeſtochen. Man beſtreicht dieſe Kuchen mit Ei, beſtreut ſie mit gehackten Man - deln und Zucker, und backt ſie bei ſtarker Hitze.

121. Blätterteig-Kolatſchen.

Abfall von Blätterteig ſticht man mit einem kleinen Wein - glaſe aus, beſtreicht die Plättchen mit Ei, drückt ſie in grob geſtoßene oder geſchnittene Mandeln, die mit Zucker und Zim - met vermiſcht ſind, und backt ſie bei ſtarker Hitze gelb.

122. Mandel-Kolatſchen.

Zehn Loth Butter werden mit einem Ei und 2 Dotter ge - rührt, 10 Loth Zucker und 1 Loth geſtoßener bitterer Man - deln, ſo wie nachdem ½ Pfund Mehl durchgemiſcht. Kleine Klöße davon auf eine mit Wachs beſtrichene Platte geſetzt, mit einigen geſchnittenen Mandeln und Zucker beſtreut, bei 2 Grad Hitze gebacken.

123. Franzöſiſche Kolatſchen.

Ein Viertel Pfund Butter, 2 Eier, 2 Dotter und 4 Loth Zucker gut gerührt, eine halbe Obertaſſe Franzbranntwein oder Rum und 12 Loth Mehl hineingerührt. Hiervon mit dem Löf - fel kleine Klöße auf eine mit Wachs beſtrichene Platte geſetzt, mit geſtoßenem Candis beſtreut und bei mäßiger Hitze gebacken.

124. Hefen-Kolatſchen.

Ein Viertel Pfund abgeklärter Butter mit 5 Eidottern, zwei Loth Zucker, Zitronenſchale, einer Taſſe guter Sahne, Loth Hefen und 24 Loth Mehl gut gerührt. Von dieſer Maſſe auf eine beſtrichene Platte Klöße geſetzt, die aufgehen müſſen, dann323Backwerk.auf jeden eine eingemachte Kirſche, Hagebutte oder Roſine ge - legt, mit halb ſteif geſchlagenem Eiweiß über und über be - ſtrichen, mit grob geſtoßenem Zucker beſtreut und bei ſtarker Hitze 10 Minuten gebacken.

125. Mailänder Schnitten.

Ein Viertel Pfund Butter, 12 Loth Zucker, ½ Pfund Mehl und 1 Ei wird zum Teig gemacht, ausgerollt, in ſolche

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Stücke geſchnitten und ſchnell gebacken.

126. Schweizer Chocoladen-Brod.

Man rührt zu dem ſteifen Schaum von 3 Eiern 12 Loth Zucker, Loth geſtoßener Mandeln und 3 Loth geriebener Chocolade. Dann ſtreicht man dieſe Maſſe auf Oblaten, zer - ſchneidet ſie in ſchmale längliche Stückchen und backt ſie bei ſchwacher Hitze.

127. Quittenwürſtchen.

Quitten werden mit Waſſer weich gekocht, durch ein Sieb gerieben und ſo viel Zucker als Quittenmus genommen, dies auf dem Feuer ſteif abgeröſtet, mit gehackten Mandeln, Zitro - nat, Orangenſchale, Zimmet und Nelken gewürzt, in gut ge - reinigte Schafsdärme gedrückt und nachher zu kleinen Würſt - chen abgetheilt.

128. Speculaci oder Theeletterchen an den Weihnachts - baum. No. 1.

Ein Pfund Zucker, 4 Eier, Zimmet und Zitronenſchale un - ter einander gemiſcht, 12 Loth ausgewaſchener Butter und ein Pfund Mehl durchgearbeitet, den Teig über Nacht oder we - nigſtens einige Stunden an einen kalten Ort gelegt, daß er hart werde; dann ausgerollt, ſchnell in Formen gedrückt, den Teig mit dem Meſſer rings herum abgeſchnitten, die Figuren auf einer Platte langſam gelb gebacken.

  • Anmerk. In Ermangelung der Formen kann man von feinem Pap - pendeckel Figuren ausſchneiden, ſolche auf den Teig legen und mit dem Meſſer rund herum den Teig abſchneiden.
21*324Backwerk.

129. Desgleichen No. 2.

Drei Viertel Pfund Mehl, ¼ Pfund Butter, 12 Loth Zuk - ker, 1 Ei, 1 Eßlöffel dicker Sahne, ¼ Loth Zimmet, wie No. 1 gebacken.

130. Desgleichen No. 3.

Ein Pfund Mehl, ½ Pfund Farinzucker, 4 Loth Butter, 1 Ei, 1 Loth gereinigter Pottaſche mit etwas Milch aufge - löſ’t, wie No. 1 gebacken.

131. Feine Anisplätze.

Zwölf Eiweiß zu feſtem Schaum geſchlagen, 12 Eidotter zerrührt und langſam in den Schaum gegeben, während man immer ſchlägt, ſo auch ¾ Pfund durchgeſiebten Zucker, der mit einer Hand voll ausgeſuchten Anisſamen vermiſcht iſt, und zuletzt ¾ Pfund feines Mehl. Dies löffelweiſe auf einer be - ſtrichenen Platte bei 2 Grad Hitze gebacken. Sie halten ſich lange. Die Hälfte dieſer Portion gibt ſchon recht viel.

  • Anmerk. Zu all dieſen Plätzchen iſt Stärkemehl ganz beſonders gut.

132. Anisplätze auf andere Art.

Vier ganze Eier werden mit ausgeſuchtem Anisſamen und ½ Pfund Zucker ¼ Stunde ſtark gerührt, dann ½ Pfund, halb Spelz, halb Kartoffelmehl, gut durchgerührt und gleich den Vorigen gebacken.

Auch kann man die Maſſe auf eine mit Wachs abgeriebene Platte ſtreichen und, wenn ſie aus dem Ofen kommt, in ſchräge Vierecke ſchneiden.

133. Vorzüglich gute Zuckerplätzchen.

Man rührt 8 Eidotter mit 8 Loth Zucker, etwas Zitronen - ſchale und Zimmet ¼ Stunde, rührt dann 8 Loth Mehl durch, gibt es theelöffelweiſe auf eine Platte und läßt es bei ſchwa - cher Hitze gelb backen.

134. Auf andere Art.

Acht Eidotter mit ½ Pfund Zucker und abgeriebener Zi -325Backwerk.tronenſchale oder Blüthe ¼ Stunde gerührt, ½ Pfund Mehl dazu und der ſteife Schaum dieſer Eier mit der Maſſe ver - miſcht; dieſe theelöffelweiſe auf eine Platte geſetzt, mit feinem Zucker überſtäubt, bei 1 Grad Hitze gebacken.

135. Frankfurter Plätze.

Fünf ganze Eier, ½ Pfund Zucker, eine halbe Muskatnuß, etwas Cardemum gut gerührt, ½ Pfund Mehl darunter ge - miſcht, wie die Vorigen auf eine Platte geſetzt, ein Stückchen Succade oder Pomeranzenſchale darauf gelegt.

136. Mandelplätze.

Man reibt 4 Loth Butter weich, rührt darin ½ Pfund Zucker, nach und nach 4 ganze Eier, 4 Loth mit Roſenwaſſer geſtoßene Mandeln und die abgeriebene Schale einer Zitrone. Iſt dies ¼ Stunde ſtark gerührt, miſcht man ½ Pfund Mehl unter die Maſſe und backt ſie theelöffelweiſe auf einer Platte bei mittler Hitze.

137. Zimmetſterne.

Ein Pfund Zucker, 2 Loth Zimmet, fein geſchnittene Zitro - nenſchale wird mit dem Schnee von 6 Eiweiß ¼ Stunde ſtark gerührt, dann nimmt man etwas davon heraus, gibt 1 Pfund Mandeln zur Maſſe, die mit einem Tuche abgerieben und mit der Schale und etwas Eiweiß geſtoßen worden ſind. Dann wird der Teig ausgerollt, Sterne oder beliebige Figuren da - von ausgeſtochen, mit dem Zurückbehaltenen beſtrichen und auf einem mit Wachs abgeriebenen Blech langſam gebacken.

138. Mandelſpäne auf Oblaten.

Ein halbes Pfund Mandeln wird abgezogen, gewaſchen, mit einem Tuche abgetrocknet, in Streifen geſchnitten; 12 Loth Zucker mit 2 Eiweiß, etwas abgeriebener Zitronenſchale, Zim - met, 2 geſtoßenen Nelken und einem Eßlöffel voll Orangen - blüthenwaſſer zu einer dicken Maſſe gerührt, mit den Mandeln vermiſcht, dies einen Meſſerrücken dick auf Oblaten geſtrichen, ſolche in Finger lange, 2 Finger breite Stücke geſchnitten, bei ſchwacher (3 Grad) Hitze gebacken.

326Backwerk.

139. Mandelſchnitten.

Ein halbes Pfund ausgewaſchene zu Sahne gerührte But - ter, 2 Eier, ¼ Pfund durchgeſiebter Zucker, ½ Pfund geſto - ßene Mandeln, ½ Pfund feines Mehl wird zum Teig gemacht; jedoch behält man ungefähr die Hälfte Mandeln und Zucker zum Ueberſtreuen zurück. Dann rollt man den Teig ½ Fin - ger dick aus, ſchneidet längliche, viereckige Schnitten daraus, beſtreicht ſie mit geſchlagenem Eiweiß, ſtreut Mandeln mit Zucker vermiſcht darüber und backt ſie bei mäßiger Hitze gelb.

140. Louiſens Blitzkuchen.

Acht Loth Butter werden langſam geſchmolzen, abgeklärt, zu Sahne gerieben, nach und nach 4 ganze Eier hinzugerührt, ſowie 18 Loth Zucker, von dem man jedoch einen Theil zum Ueberſtreuen zurückläßt, die abgeriebene Schale einer Zitrone und zuletzt 18 Loth feines Mehl. Dies einen Meſſerrücken dick auf eine Platte geſtrichen, dann mit ¼ Pfund geſchnittenen Mandeln, die mit dem zurückgelaſſenen Zucker und Zimmet ver - miſcht ſind, beſtreut, ſchnell gelb gebacken und auf der Platte in ſchräge Vierecke geſchnitten.

141. Eine andere Art Blitzkuchen.

Vier Eier, 4 Eier ſchwer Zucker, 2 Eier ſchwer feines Mehl. Eier und des Zuckers werden mit Zitronenſchale oder Zim - met und etwa 3 Nelken ¼ Stunde ſchäumig gerührt, das Mehl darunter gemiſcht, auf eine beſtrichene Platte einen Meſ - ſerrücken dick auseinander geſtrichen, mit geſchnittenen Man - deln, Zimmet und dem übrigen Zucker beſtreut, bei ſchwacher Hitze gebacken, gleich mit einem ſcharfen Meſſer auf der Platte in längliche Vierecke geſchnitten und ſolche um ein Rollholz gebogen.

142. Wiener Zollen.

Drei ganze Eier, ½ Pfund feiner Zucker, ¼ Loth Zim - met, ½ Quentchen Cardemum, reichlich ſo viel Nelken, die abgeriebene Schale einer Zitrone und 3 Stück recht fein ge - hackter, eingemachter Nüſſe. Dies Alles ¼ Stunde recht ſtark gerührt, dann ½ Pfund feines Mehl löffelweiſe hinzugerührt,327Backwerk.und jedes Mal einen Theelöffel voll Maſſe in fein geſtoßenem Zucker umgedreht, längliche Stückchen daraus geformt und ſolche auf einer beſtrichenen Platte bei ſchwacher Hitze gelb gebacken.

143. Kleines Backwerk in Form eines S.

Von einem Pfund Mehl, 20 Loth Butter, 20 Loth Zucker, 2 ganzen Eiern, etwas Zitronenſchale und Cardemum macht man im Kalten einen Teig, von welchem man kleine Stückchen auf einem Backbrett lang rollt und ſolche in obiger Form auf einer Platte dunkelgelb backen läßt.

144. Italieniſche Kuchen.

Ein halbes Pfund zu Sahne geriebene Butter, 3 Eier und 3 Dotter, ½ Pfund durchgeſiebten Zucker und 1 Löffel Oran - genblüthenwaſſer ¼ Stunde gerührt, 1 Pfund durchgeſiebtes Mehl hinzugegeben und hiervon kleine Kuchen auf einer Platte gebacken.

145. Hirſchhörner.

Ein Pfund Mehl, ½ Pfund Zucker, ½ Pfund Mandeln, ½ Taſſe Sahne, eben ſo viel geſchmolzene Butter, 4 Eier. Hiervon wird ein Teig gemacht, ausgerollt, länglich runde Striemen daraus gerädert, umgebogen, die Enden mit dem Tortenrädchen getheilt, gebacken.

146. Baſſumer Kuchen.

Ein Pfund Mehl, ¾ Pfund geſchmolzene Butter, ½ Pfund Zucker, 2 Eier, Gewürz nach Belieben. Wenn dies gut durch - gerührt iſt, macht man Bällchen davon, drückt ſie auf eine Platte, beſtreut ſie mit grob geſtoßenem Zucker und Zimmet und backt ſie gelb.

Dieſe Portion gibt 50 Stück.

147. Zitronen-Brod.

Zwei ganze Eier, die abgeriebene Schale einer Zitrone, zwölf Loth Zucker und ½ Pfund Mehl zum Teig gemacht, ausge - rollt, Streifen wie ½ Kartenblatt daraus geſchnitten, mit328Backwerk.Butter beſtrichen, mit Mandeln, Zucker und Zimmet beſtreut, dann gelb gebacken.

148. Gebrannte Mandeln.

Ein Pfund in Stücke getheilter Zucker tunkt man in Waſ - ſer und kocht ihn in einem meſſingenen Caſſeröllchen bis zu folgender Probe: man hält eine Gabel hinein, nimmt ſie her - aus und bläſ’t dagegen; wenn der Zucker in Blaſen von der - ſelben fliegt, ſo iſt er gut und es werden dann 1 Pfund ab - geputzter, nicht abgeſchälter Mandeln hineingeſchüttet, die man beſtändig mit einem eiſernen Spaten rührt, bis die Mandeln den Zucker aufgenommen haben. Dann ſetzt man den Topf vom Feuer und rührt ſie fortwährend, bis ſie trocken gewor - den ſind, wo man den Topf wieder zu Feuer ſetzt, die Man - deln rührt, bis ſie glänzen. Nun ſchüttet man ſie auf eine flache Schüſſel und pflückt ſie von einander. Man kann, ſo lange ſie noch heiß ſind, nach Belieben ¼ Loth Zimmet durch - rühren.

149. Muskaziner Mandeln.

Drei Viertel Pfund Mandeln mit der Schale werden rein abgeputzt und mit einigen Eiweiß fein geſtoßen, dazu gibt man noch von ſo viel Eiern das Eiweiß, daß im Ganzen 8 her - auskommen, und ¾ Pfund Zucker. Dies wird auf gelindem Feuer ſo lange gerührt, bis es nicht mehr an der Hand klebt, dann läßt man es abkühlen, rührt ½ Loth Zimmet, 1 Quent - chen Nelken und die abgeriebene Schale einer Zitrone durch, formt kleine Mandeln daraus und backt ſie bei ſchwacher Hitze.

150. Pfeffermünz.

Ein Viertel Pfund Zucker laſſe man kochen wie zu gebrann - ten Mandeln, rühre einige Tropfen Pfeffermünzöl durch und laſſe dies tropfenweiſe auf eine Platte fallen, indem man von einer ſteifen Papiertute die Spitze ſchneidet und den Zucker durchtröpfeln läßt.

151. Baiſees oder ſpaniſcher Wind.

Acht Eiweiß werden zu einem ganz ſteifen Schnee geſchla -329Backwerk.gen, 1 Pfund feiner Zucker mit etwas Vanille langſam hinein geſtreut, während man immer ſchlägt; dies mit einem Thee - löffel auf eine mit Wachs beſtrichene Platte geſetzt, Zucker darüber geſtreut und langſam bei 3 Grad Hitze gebacken.

Oder man kocht den Zucker wie in No. 148, bis er Bla - ſen wirft, und rührt ihn abgekühlt nebſt etwas mit Zucker fein geſtoßener Vanille zu dem ſteifen Eiweiß. Sollte es nicht ganz dick werden, ſo gibt man noch geſtoßenen Zucker dazu. Auf dieſe Weiſe werden die Baiſees feſt und nicht bröckelich.

152. Gefüllte Baiſees.

Obige Baiſees-Maſſe wird mit zwei Eßlöffeln wie Eier ge - formt, mit Zucker beſtreut, wodurch ſie Glanz erhalten, und auf eine mit Wachs oder Butter abgeriebene Platte im Ofen langſam mehr getrocknet, als gebacken. Wenn ſie ganz trocken ſind, ſie dürfen aber nur einen gelblichen Schein bekommen, nimmt man ſie von der Platte und das Inwendige mit einem Löffel heraus, ſchlägt dicke, ſüße Sahne mit Zucker und Va - nille zu ganz feſtem Schaum, füllt damit in dem Augenblick, wo ſie aufgetragen werden ſollen, die Hälfte der Baiſees und legt die übrigen darauf.

153. Süße Macronen.

Ein Pfund mit Eiweiß fein geſtoßene Mandeln werden mit Pfund geriebenem Zucker, der abgeriebenen Schale einer Zitrone und 4 zu ſteifem Schaum geſchlagene Eiweiß gut un - ter einander gerührt, mit einem Löffel auf eine mit Wachs beſtrichene Platte geſetzt, bei ſchwacher Hitze gelb gebacken. Auch kann man die Macronen auf Oblaten backen, welches am be - quemſten iſt. Hat man indeß beides nicht, und muß ſie auf Papier backen, ſo beſtreicht man daſſelbe, wenn ſie aus dem Ofen kommen, auf der untern Seite mit einem naſſen Pinſel, wodurch ſie los werden.

154. Bittere Macronen.

Werden eben ſo gemacht, nur nimmt man ſüße und bittere Mandeln und zu 1 Pfund derſelben Pfund Zucker.

330Backwerk.

155. Gewürz-Macronen.

Ein Pfund mit Eiweiß geſtoßener Mandeln, Pfund Zucker, eine abgeriebene Zitrone, ½ Loth Zimmet, etwas Nel - ken, Blüthe oder Muskatnuß mit ſo viel Eiweiß, daß die Maſſe hält, vermiſcht, welches auf folgende Weiſe geſchieht: man ſtößt die Maſſe mit einem hölzernen Löffel eine gute Weile hin und her, ohne ſie zu rühren. Die Macronen wer - den gleich den vorhergehenden gebacken.

156. Pomeranzen-Nüſſe.

Man rührt 3 ganze Eier mit ½ Pfund Zucker ¼ Stunde, gibt 3 Loth Pomeranzenſchalen, 3 Loth Zitronat, beides in kleine Würfel geſchnitten und ½ Pfund feines Mehl dazu, rührt es, bis man kein Mehl mehr ſieht, rollt kleine Bällchen davon, ſetzt ſie auf eine beſtrichene Platte und backt ſie bei mäßiger Hitze gelb.

157. Mandel-Nüſſe.

Vier Loth Butter werden zu Sahne gerieben, dazu gegeben: 2 Eier, ¼ Pfund geſtoßene Mandeln, Zitronenſchale, ½ Pfund Zucker, gut gerührt, ½ Pfund Mehl durchgemiſcht, kleine Bäll - chen davon aufgerollt und langſam gelb gebacken.

158. Gewürz-Nüſſe.

Vier Loth Butter, 2 Eier, ½ Pfund Zucker gerührt, bis derſelbe weiß iſt, 4 Loth gröblich geſtoßene Mandeln, Loth Nelken, Loth Muskatnuß, 2 Loth Succade, 2 Loth can - dirte Orangenſchale und ½ Pfund Mehl dazugerührt, Bäll - chen davon, wie oben angegeben, gebacken.

159. Pfeffer-Nüſſe.

Ein Pfund Zucker wird mit 10 Eidottern ¼ Stunde ge - rührt, 3 kleine geriebene Muskatnüſſe, Zimmet nach Belieben und 1 Pfund Mehl dazu gerührt. Wie in No. 156 gebacken.

160. Weiße Pfeffer-Nüſſe.

Vier Eier, 1 Pfund Zucker, 2 Loth fein geſchnittener Zi -331Backwerk.tronat, Zitronenſchale, 2 Meſſerſpitzen voll weißer Pfeffer, ein Pfund Mehl wird wie oben zum Teig gemacht, einen kleinen Finger dick ausgerollt, mit kleinen runden Förmchen ausge - ſtochen und gebacken.

  • Anmerk. Wenn man ½ Loth gereinigte in etwas Milch aufgelöſ’te Pottaſche mit dem Teig vermiſcht, werden dieſe Pfeffernüſſe größer und beſſer.

161. Gute braune Pfeffer-Nüſſe.

Zwei und ein halbes Pfund Mehl, Pfund Syrup, ½ Pfund Zucker, ¼ Pfund Schmalz, ¼ Pfund Butter, bei - des zuſammen geſchmolzen, 2 Eier, Loth gereinigte in et - was Milch oder Waſſer aufgelöſ’te Pottaſche, ¼ Loth Nelken, 1 Quentchen Cardemum. Nachdem der Syrup wohl geſchäumt und abgekühlt iſt, wird ſolcher zu dem Uebrigen geſchüttet und gut durchgearbeitet. Die Maſſe wird beſſer, wenn ſie 8 Tage an einem warmen Ort ſteht. Dann werden kleine Bällchen davon aufgerollt, ſolche auf einer mit Butter beſtrichenen Platte bei guter Hitze etwa ¼ Stunde aufmerkſam gebacken. Bricht man eine Nuß durch, und ſie iſt inwendig locker und trocken, ſo ſind ſie gahr. Sie haben einen angenehmen Geſchmack und halten ſich wohl ein Jahr lang.

162. Pfeffer-Nüſſe. (Sehr zu empfehlen.)

Ein Pfund Mehl, 1 Pfund Zucker, 4 Eier, 6 Loth Zitro - nat, die Schale einer Zitrone, 1 Muskatnuß, 1 kleines Kaf - feelöffelchen geſtoßener Nelken, 1 Eßlöffel Zimmet, ½ Loth gereinigte Pottaſche. Das Gewürz wird mit den Eiern, der Pottaſche und dem Zucker vermengt, dann das Mehl hinein gerührt, der Teig auf einem Backbrett gut verarbeitet, kleine Kügelchen daraus geformt und auf einem Blech in einem Ofen langſam gebacken.

163. Springerle.

Ein Pfund durchgeſiebter Zucker wird mit 4 ganzen Eiern, einer Wallnuß dick Butter und einer Meſſerſpitze Pottaſche ¼ Stunde gut gerührt und alsdann mit 1 Pfund feinem Mehl, von welchem man noch etwas zurückläßt, zu einem Teig gemacht, der ſich ausrollen läßt. Alsdann legt man ihn auf332Backwerk.ein mit Mehl beſtäubtes Backbrett, verarbeitet den Teig noch eine Weile und wirkt ihn mit dem Rollholze ½ Finger dick aus, beſtäubt ihn mit etwas Mehl und drückt ihn in die ei - gens dazu beſtimmten Formen. Der ausgedrückte Teig wird auf den Backtiſch geſtürzt, ſo daß die Figuren oben zu liegen kommen, mit einem Backrädchen von einander geſchnitten und auf Brettchen gelegt, die mit Anis beſtreut ſind. Darauf blei - ben ſie, an einen trockenen Ort geſtellt, über Nacht liegen. Andern Tages werden Bleche mit Wachs oder mit Butter be - ſtrichen, die Springerle darauf gelegt und in einem mäßig warmen Ofen weißgelb gebacken.

164. Baſeler Lebkuchen. (Ganz vorzüglich.)

Zu ½ Maß altem Honig (derſelbe muß wenigſtens 1 Jahr alt ſein, weil ſonſt die Kuchen nicht zuſammenhalten) nimmt man Pfund Zucker, 3 Loth Zimmet, ½ Pfund unge - ſchälte Mandeln, 1 Stück Muskatblüthe, ½ Loth Nelken, ½ Pfund Zitronat, ½ Pfund Pomeranzenſchale, von 2 Zi - tronen die Schale, 3 Pfund Mehl, 1 Glas Kirſchwaſſer, zwei Meſſerſpitzen gereinigte Pottaſche oder Amonium.

Der Honig wird mit dem Zucker aufs Feuer geſetzt, wenn er zergangen iſt und ſteigt, werden die grob geſchnittenen Man - deln eine gute Weile darin geröſtet, dann wird er vom Feuer genommen, das Gewürz, die zerſchnittene Pomeranzenſchale ꝛc. und wenn er nicht mehr zu heiß iſt, die Pottaſche durchge - rührt. Nachdem kommt das Kirſchwaſſer und zuletzt das Mehl hinzu. Man rollt den Teig, ſo lange er noch warm iſt, zwei Meſſerrücken dick aus, macht viereckige Stückchen daraus und legt ſie dicht zuſammen auf ein dick mit Mehl beſtäubtes Blech und läßt ſie über Nacht liegen. Man backt ſie bei gelinder Hitze. Die Hitze nach dem Brod in einem Bäckerofen iſt eine geeignete. Noch heiß werden ſie mit einem Meſſerchen durch - geſchnitten und nachdem ſie kalt geworden ſind, von einander gebrochen. Zum Guß läutert man Zucker, läßt ihn kochen, bis er Faden zieht und beſtreicht die Kuchen damit.

165. Braune Lebkuchen.

Zwei Pfund Mehl, 1 Pfund Zucker, ½ Pfund fein ge -333Backwerk.ſchnittene Mandeln, ¼ Pfund ausgewaſchene Butter, 1 Pfund brauner Syrup, ¼ Loth Zimmet, ¼ Loth Nelken, Loth Cardemum, 2 Loth in kleine Würfel geſchnittene Succade, zwei Loth verzuckerte Pomeranzenſchale, die abgeriebene Schale einer Zitrone, 2 Loth gereinigte, in einem Weinglas voll Roſen - waſſer, Bier oder Milch aufgelöſ’te Pottaſche.

Den Syrup läßt man auf dem Feuer dünn werden, thut dann des Zuckers, Butter, Mandeln und Gewürze hinein, ſetzt den Topf vom Feuer, rührt das Mehl allgemach dazu und wenn es abgekühlt iſt, auch die Pottaſche. Die Maſſe wird beſſer, wenn ſie 8 Tage an einem warmen Ort ſteht. Man knetet ſie dann mit dem zurückgelaſſenen Zucker durch und macht ſie ½ Finger dick auf eine mit weißem Wachs beſtrichene und wieder abgewiſchte (in Ermangelung mit Butter beſtrichene) Platte, und ſetzt ſie bei etwas mehr als 2 Grad Hitze in den Ofen. Die Kuchen ſind, ſobald ſie inwendig trocken ſind, gahr, und werden dann ſogleich mit einem ſcharfen Meſſer auf der Platte in Form eines Kartenblatts geſchnitten. Will man ſie glaciren, ſo ſchlägt man Eiweiß etwas ſchäumig, rührt Zucker damit zu einer flüſſigen Maſſe, beſtreicht damit die Kuchen ganz dünn und läßt es eben trocknen. Auch kann man auf der Platte, ehe ſie in den Ofen kommt, in dieſer Form

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halbe Mandeln auf den Teig drücken.

166. Louiſens braune Lebkuchen.

Zwei Pfund guter Syrup, ¼ Pfund ausgewaſchene But - ter, ¼ Pfund grob geſtoßene Mandeln, die Schale einer Zi - trone, ¼ Loth Zimmet, ¼ Loth Nelken, ¼ Loth Cardemum, Pfund feines Mehl, 2 Loth gereinigte, in etwas Bier auf - gelöſ’te Pottaſche. Nach 8 Tagen wird vor dem Ausrollen, welches im Kalten geſchehen muß, weil der Teig ſonſt zu weich wird, ¼ Pfund Zucker ſchnell durch die Maſſe gearbeitet; beim Einrühren und Backen richte man ſich ganz nach dem Vorhergehenden.

167. Weiße Nürnberger Lebkuchen.

Ein Pfund feines Mehl, 1 Pfund durchgeſiebter Zucker, ein Pfund geſchnittene, im Ofen weiß geröſtete Mandeln, 8 Eier,334Backwerk.4 Loth verzuckerte Pomeranzenſchale, 4 Loth Zitronat, Loth Cardemum, Loth Nelken, ¼ Loth Zimmet und 1 Loth gereinigte, in etwas Roſenwaſſer aufgelöſ’te Pottaſche. Die Eier werden ſtark geſchlagen, mit dem Zucker und Gewürz ¼ Stunde gerührt, dann das Mehl mit der Pottaſche nach und nach hineingerührt, zuletzt die Mandeln. Vorher ſchnei - det man Oblaten ſo groß wie Kartenblätter, ſtreicht die Maſſe darauf und läßt ſie auf einer Platte bei nicht zu ſtarker Hitze gahr werden.

168. Honigkuchen.

Zwei Pfund Honig und ½ Pfund Butter läßt man mit einander kochen, rührt 2 Pfund Mehl in den kochenden Honig und nimmt den Topf vom Feuer, knetet die fein geſchnittene Schale einer Zitrone, ½ Loth Nelken, ¼ Loth Cardemum, 12 Loth mit der Schale grob geſtoßene Mandeln, und wenn die Maſſe abgekühlt iſt, 2 Loth gereinigte, aufgelöſ’te Pottaſche gut durch und läßt den Teig über Nacht, oder wenigſtens ei - nige Stunden, liegen. Dann rollt man ihn einen kleinen Fin - ger dick aus, drückt mit einer viereckigen Form Kuchen dar - aus, legt auf alle 4 Ecken geſpaltene Mandeln und Zitronat und backt ſie gelbbraun; jedoch darf die Unterhitze nicht ſtär - ker als die Oberhitze ſein.

169. Andere weiße Lebkuchen.

Man läßt 1 Pfund guten weißen Honig mit 1 Pfund Zuk - ker flüſſig werden, ſchäumt und läßt es abkühlen, rührt ein Viertel Pfund geſchnittene Mandeln, die man im Ofen etwas röſtet, ¼ Loth Nelken, Loth Cardemum, die geſchnittene Schale einer Zitrone, 2 Loth in Roſenwaſſer aufgelöſ’te Pott - aſche und 2 Pfund Mehl dazu, und backt es wie die vorher - gehenden Kuchen.

170. Holländiſche Hylickmaker.

Hierzu kocht man ¾ Pfund braunen Honig mit Pfund braunem Farinzucker, ſchäumt ihn aus und gibt, wenn er ab - gekühlt iſt, hinzu: 1 geriebene Muskatnuß, ¼ Loth Zimmet, 4 Loth Orangenſchale, eben ſo viel Succade, beides in Streif - chen geſchnitten, Pfund Mehl und 2 Loth gereinigte, in335Backwerk.etwas Milch oder Bier aufgelöſ’te Pottaſche. Dieſe Maſſe wird ½ Finger dick auf eine Platte geſtrichen, bei mittelmäßiger Hitze gebacken und warm in Stücke geſchnitten.

171. Holländiſche Moppen.

Ein Pfund Mehl, 1 Pfund Zucker, 4 ganze Eier, Loth Nelken, 1 Loth gereinigte, in etwas Milch aufgelöſ’te Pottaſche. Dieſe Maſſe ſtark verarbeitet, in wallnußgroße Kugeln gerollt, eine halbe Mandel oder ein Stückchen Orangenſchale darauf gedrückt und gebacken.

172. Bentheimer Moppen.

Zwei und ein halbes Pfund Mehl, Pfund Sandzucker, ½ Pfund Butter, beinahe 3 Taſſen Milch, 1 Loth Zimmet, 1 Loth Pottaſche. Butter, Zucker, Milch und Zimmet werden zum Kochen gebracht, wenn es abgekühlt iſt, wird die Pott - aſche damit zerrührt und ſolches in die Mitte des Mehles ge - ſchüttet, das Ganze zu einem Teig gemacht und zum Ballen geformt. Alsdann wird derſelbe in Scheiben geſchnitten, jede Scheibe einen kleinen Finger dick ausgerollt, mit kleinen ble - chernen Formen von der Größe eines Fünfgroſchenſtücks aus - geſtochen und wie Pfeffernüſſe gebacken.

173. Holländiſche Krackelinge.

Man macht von ½ Pfund feinem Mehl, ½ Pfund Zucker, ¼ Pfund Butter, 2 Eidottern, 1 Eßlöffel voll ſaurer Sahne und 1 Eßlöffel voll geſtoßenen Coriander einen Teig, von dem man Stückchen abbricht, ſolche mit der Hand lang rollt, zu Bretzelchen oder Kränzchen formt und bei 2 Grad Hitze gelb backt.

174. Sandtörtchen.

Kleine ausgeſtrichene Formen werden mit der Sandkuchen - maſſe No. 36⅔ hoch gefüllt und langſam gebacken. Sie bleiben einige Tage friſch.

175. Biscuit-Törtchen.

Mit der Maſſe No. 41 werden kleine ausgeſtrichene For -336Backwerk.men ſtark zur Hälfte gefüllt und ſchnell gebacken. Dieſe bal - ten ſich länger als die Vorhergehenden.

176. Kleine Sahnen-Kuchen.

Ein halbes Pfund Mehl, 12 Loth Butter, 1 Ei, 4 Loth Zucker, 2 Eßlöffel dicke, ſaure Sahne wird zum Teig gemacht, ausgerollt, mit einem Glaſe kleine Kuchen daraus geſtochen, ſolche mit gelbbrauner Butter beſtrichen, mit Zucker und Zim - met beſtreut und auf einer Platte im Ofen gebacken.

177. Sehr gute Mandelkränze.

Zu Maß lauwarmer Milch (gleich einer Obertaſſe voll) 2 Eidotter und 4 Loth mit etwas Milch zerrührter Hefen, rührt man ſo viel Mehl, daß es ein nicht gar zu feſter Teig werde, wozu ungefähr 1 Pfund gehört, wiegt den Teig und nimmt Butter weniger, als derſelbe ſchwer iſt, etwa ein Pfund, verarbeitet ſie mit dem Teig, indem man ſo viel Mehl unterſtreut, als nöthig iſt. Gewöhnlich gebraucht man dazu ¾ Pfund. Dann bricht man Stückchen Teig ab, rollt ſie lang und biegt ſie rund zuſammen, beſtreicht ſie mit ge - ſchlagenem Eiweiß, drückt ſie in eine Miſchung von grob ge - ſtoßenen Mandeln, Zucker und Zimmet und legt ſie nicht zu dicht neben einander auf eine Platte. Nachdem ſie aufgegan - gen ſind, backt man ſie bei ſtarker Hitze gelb. Man gebraucht 12 Loth Mandeln dazu.

  • Anmerk. Aus dieſer Portion werden 65 70 Kränze.

178. Mandelkränze auf andere Art.

Ein Pfund Mehl, ½ Pfund gute friſche Butter, ¼ Pfund Zucker, 1 Ei und 1 Dotter, ½ Taſſe Franzbranntwein oder etwas Aehnliches zu Teig gemacht, kleine Stückchen davon ab - gebrochen, kleine Kränze daraus geformt, mit Ei beſtrichen, mit grob geſtoßenen Mandeln, Zucker und Zimmet beſtreut und ſchnell gebacken.

179. Eier-Kränze.

Ein Pfund Mehl, ½ Pfund Butter, ½ Pfund Zucker, von 6 Eiern, die ganz hart gekocht ſind, das Gelbe. Dieſes337Backwerk.wird fein gerührt, mit dem Zucker vermiſcht, Mehl und But - ter nebſt etwas Franzbranntwein hineingeknetet und zum Teig gemacht, kleine Kränze daraus geformt, in Zucker und Zim - met platt gedrückt, bei raſcher Hitze gebacken.

180. Windbeutel.

Ein halbes Pfund Waſſer, ½ Pfund ganz feines Mehl, ½ Pfund Butter, 8 friſche Eier. Butter und Waſſer läßt man kochen, ſtreut und rührt das Mehl hinein, und rührt, bis es ſich vom Topfe ablöſt. Wenn es noch nicht ganz kalt geworden iſt, ſchlägt man unter beſtändigem Rühren nach und nach 8 ganze Eier und etwas Muskatblüthe oder abgeriebene Zitronenſchale zu der Maſſe, gibt ſie mit einem Eßlöffel auf eine reichlich mit Butter beſtrichene Platte und ſetzt dieſe, ohne ſie einen Augenblick ſtehen zu laſſen, ſogleich in einen recht heißen Ofen und läßt ſie gelb backen. Sie ſind ſchnell gahr, werden mit Zucker beſtreut und ganz friſch gegeſſen.

181. Schwanenhälſe.

Dazu dieſelbe Maſſe mit 6 ganzen Eiern. Es werden Stück - chen davon abgebrochen, dieſe mit grob geſtoßenen Mandeln, Zucker und Zimmet einen Finger dick und einen Finger lang gerollt, wie Schwanenhälſe gebogen und auf einer Platte bei ſtarker Hitze gebacken.

182. Zimmet-Röllchen.

Vier ganze Eier werden mit ½ Pfund Zucker ſtark gerührt, 12 Loth geſchmolzene Butter hinzugegeben, ebenfalls gut ge - rührt und zuletzt ½ Loth Zimmet und 1 Pfund Mehl durch - gemiſcht. Man kann auch 4 Loth Mehl weniger nehmen und dagegen 4 Loth geſtoßene Mandeln hinzufügen. Dann wer - den Bällchen davon ſo groß geformt, daß ſie das Rollkuchen - eiſen füllen (gewöhnlich müſſen ſie Loth ſchwer ſein). Wenn ſie aus dem Eiſen kommen, werden ſie trichterförmig gebogen.

183. Feine Neujahrs - oder Eiſerkuchen.

Ein halbes Pfund geſtoßener Candis wird in ½ Maß ko -22338Backwerk.chendem Waſſer aufgelöſ’t und abgekühlt mit 1 Pfund feinem Mehl, 12 Loth friſcher, geſchmolzener Butter und 1 Ei ge - rührt, mit abgeriebener Zitronenſchale und Zimmet gewürzt, auch kann man nach Belieben Anisſamen durchrühren. Man gibt davon jedes Mal 1 Eßlöffel voll in das Eiſen und rollt die Kuchen, wenn ſie gahr ſind, im Eiſen auf. Sie werden beſſer, wenn man den Teig Tags vorher anrührt. Dieſe Por - tion gibt etwa 100 Stück.

184. Auf andere Art.

Ein Pfund feines Mehl, 1 Maß Milch, 16 Loth Melis, 6 Loth Butter, 1 Ei, ½ Loth Zimmet wie oben gebacken.

  • Anmerk. Hat man kein ganz feines Mehl, ſo muß weniger Milch genommen werden.

185. Schaum-Waffeln.

Man rührt 1 Pfund ausgewaſchene Butter zu Sahne, rührt nach und nach dazu: 12 Eidotter, 1 Pfund feines Mehl, 1 Maß Milch, etwas Zitronenſchale oder Zimmet, und wenn man zu backen anfängt, das zu ſteifem Schaum geſchlagene Eiweiß. Dieſe Maſſe wird in einem Waffeleiſen gebacken, mit Zucker beſtreut und warm gegeſſen.

186. Sahnen-Waffeln.

Sechs gehäufte Eßlöffel voll dicker ſaurer Sahne wird ſchäu - mig geklopft, hinzugerührt: 6 Eidotter, ¼ Pfund Zucker, ¼ Pfund geſchmolzene Butter, ½ Pfund feines Mehl, und wenn man zu backen anfängt, das zu Schaum geſchlagene Eiweiß.

187. Hefen-Waffeln.

Ein halbes Pfund friſche Butter wird zu Sahne gerieben, nach und nach abwechſelnd dazugerührt: 7 Eidotter, ¾ Pfund warm geſtandenes feines Mehl, ¼ Maß lauwarme Milch, 2 Loth Hefen, die man mit einer Taſſe Milch zerrührt hat, und das zu Schaum geſchlagene Eiweiß. Dieſe Maſſe muß vor dem Backen ganz langſam, doch gehörig aufgehen, welches wohl Stunde dauert, und mit 1 Taſſe Branntwein durch - gerührt werden.

339Backwerk.

188. Auf andere Art.

Zu 1 Pfund geſchmolzener Butter wird abwechſelnd nach[und] nach hinzugerührt: 2 Pfund feines Mehl, 16 ganze Eier, ¼ Maß warme Milch, 3 4 Eßlöffel Hefen. Dann läßt man den Teig gut aufgehen und rührt vor dem Backen 1 Taſſe ſtarken Branntwein durch.

189. Ballbauschen von ſaurer Sahne.

Auf jedes Ei nimmt man 1 Eßlöffel dicke ſaure Sahne und ½ Löffel feines Mehl, etwas Zucker, Muskatblüthe und ein wenig Salz. Die Maſſe wird gut gerührt, das zu Schaum geſchlagene Eiweiß kommt zuletzt hinzu. Hiervon gibt man jedes Mal ſtark 1 Eßlöffel voll in eine Ballbauschen-Pfanne, in der man Butter hat heiß werden laſſen, backt ſie gelbbraun und beſtreut ſie mit Zucker. Sie werden warm gegeſſen.

  • Anmerk. Man kann ſie auch mit einer Frucht - oder Wein-Sauce ſtatt Pudding geben.

190. Ballbauschen mit Hefen.

Acht Eidotter, ¼ Pfund geſchmolzene Butter (gleich einer Taſſe voll), die abgeriebene Schale einer halben Zitrone, ¼ Loth Zimmet oder etwas Muskatblüthe, 1 Pfund warm geſtan - denes Mehl, ½ Maß lauwarme Milch, 8 12 Loth gut ge - waſchene Korinthen, 2 Loth trockene, oder 2 Eßlöffel gewäſ - ſerte, dicke Hefen, 2 Eßlöffel Zucker, etwas Salz zuſammenge - rührt, zuletzt das zu Schaum geſchlagene Eiweiß mit der Maſſe vermiſcht, und nachdem ſie langſam, aber gut aufgegangen iſt, welches wohl Stunde dauert, wird ſie gleich der vorher - gehenden gebacken.

  • Anmerk. Man kann 1 Taſſe Milch weniger nehmen und dafür nach Belieben ſo viel Roſenwaſſer zuſetzen.

191. Ballbauschen einfacher bereitet.

Ein und ein halbes Pfund Mehl, ſtark ¾ Maß lauwarme Milch, 2 Loth zerrührte Hefen, 2 Eßlöffel Zucker, Zitronen - ſchale oder Blüthe, 4 5 ganze Eier, etwas Salz. Dies wird mit etwas Milch angerührt und mit einem Löffel ſtark geſchla -22*340Backwerk.gen, dann kommt die übrige Milch noch hinzu. Man kann 12 Loth Roſinen durch die Maſſe rühren.

192. Aepfel-Ballbauschen.

Ein Pfund warm geſtandenes Mehl wird mit ¼ Maß Milch, die mit 4 Loth Butter (gleich 1 Ei dick) lauwarm gemacht iſt, 1 Meſſerſpitze Salz, 3 Eiern und 3 Dottern, 2 Loth mit Milch zerrührter Hefe angerührt, der Teig ſtark geſchlagen und zum langſamen Aufgehen an einen zugfreien, warmen Ort geſtellt. Dann rührt man einen Teller voll zarter, in kleiner Würfel geſchnittener Aepfel mit etwas Butter über Feuer, daß ſie warm, aber nicht weich werden, gibt hinzu ¼ Pfund warm gewa - ſchene Korinthen, Saft und Schale einer Zitrone, oder Zim - met, gehörig Zucker und nach Belieben 4 Loth geſchnittene Mandeln. Wenn der Teig ſtark gährt, rührt man das er - wärmte Gemengſel durch und backt dieſe Maſſe löffelweiſe in kochender Schmelzbutter. Man kann ſie auch in einer Ball - bauschenform backen, dann muß man aber Maß Milch zum Anrühren nehmen.

193. Berliner Pfannkuchen.

Ein viertel Maß Milch wird mit 4 Loth Butter lauwarm gemacht, unterdeß ſchlägt man 1 ganzes Ei und 5 Eidotter, rührt die Milch daran, nebſt 3 Loth Hefen, 3 Loth Zucker, auch etwas Salz, und rührt dies mit feinem Mehl, das vorher an einem warmem Orte geſtanden hat, zu einem leichten Teig, den man ſo lange ſchlägt, bis er Blaſen wirſt und nicht mehr am Löffel klebt. Dann legt man ihn auf ein mit Mehl be - ſtäubtes Backbrett, rollt ihn einen Finger dick aus, legt mit dem Theelöffel eingemachte Johannisbeeren, Kirſch - oder Drei - mus, oder auch Gelee darauf, legt ein Stück Teig darüber, ſticht mit einem Ausſtecher oder Glaſe Kuchen davon aus, be - ſtreicht ſie da, wo ſie zuſammentreffen, mit Ei, legt ſie auf Stücke Papier, welche vorher beſtrichen ſind und läßt ſie in der Wärme langſam aufgehen. Unterdeß hat man Schmelz - butter (ſiehe Vorbereitungsregeln) in einem kupfernen oder ei - ſernen Töpfchen kochend heiß gemacht, gibt einige Stücke Ingwer oder einen kleinen Guß Rum hinein, weil dadurch das Back - werk nicht ſo viel Fett aufnimmt, und läßt die Kuchen 3 4341Backwerk.zugleich vom Papier in das heiße Fett fallen und darin gelb - braun werden, während man das Geſchirr oft ſchüttelt. Man legt ſie dann einige Augenblicke auf Löſchpapier oder auf Weißbrodſchnitten, die das Fett eben ſo gut aufnehmen und ſolches dann nicht verloren geht, da dieſe zu andern Zwecken wieder gebraucht werden können. Sie werden heiß mit Zucker und Zimmet beſtreut und ganz friſch gegeſſen.

194. Spritz-Gebackenes.

Zwölf Loth Waſſer läßt man mit 3 Loth Butter kochen, ſtreut 12 Loth Mehl hinein und rührt es, bis es trocken wird und nicht mehr an dem Topfe klebt. Dann nimmt man es vom Feuer, rührt unter die heiße Maſſe ein Ei, abgeriebene Zitronenſchale, einen Eßlöffel Zucker, und wenn ſie abgekühlt iſt, noch 4 Eier. Dies drückt man durch eine Spritze in heiße Schmelzbutter und läßt es darin gelb werden.

195. Schneeballen.

Ein viertel Maß Milch, 4 Loth Butter (gleich einem Ei dick) und ½ Pfund Mehl rühre man, wie im Vorhergehen - den, trocken ab, wenn es abgekühlt iſt, rühre man 8 9 Eier hinein und ſchlage den Teig mit einem Löffel, bis er zart iſt. Alsdann macht man mit 2 Eßlöffel Ballen davon und backt ſie wie Berliner Pfannkuchen in Schmelzbutter gelb. Sie wer - den heiß mit Zucker und Zimmet beſtreut.

  • Anmerk. Wenn man die Eier vorher in warmes Waſſer legt, ſo gehen die Schneeballen beſſer auf.

196. Butterkränze.

Man macht 4 Loth Butter, Maß Milch (gleich einer Obertaſſe voll) lauwarm, rührt dies mit 1 Loth Hefen, 1 Ei, 4 Eidotter, 2 Löffel Roſenwaſſer, 4 Loth geſtoßener Mandeln, worunter einige bittere ſind, etwas Nelken und Cardemum, auch eine Meſſerſpitze Salz zu 1 Pfund warm geſtandenem Mehl, ſchlägt den Teig ſtark und legt ihn auf ein mit Mehl beſtäub - tes Backbrett. Nun werden davon kleine Stücke länglich ge - rollt, zu Kränzen geformt, in welche man rund herum kleine Einſchnitte macht und die man zum Aufgehen hinlegt, bis alle fertig ſind. Dann fängt man mit den erſtgemachten wie Ber -342Backwerk.liner Pfannkuchen zu backen an. Sie dürfen aber nur hoch - gelb werden. Man beſtreut ſie ebenfalls heiß mit Zucker und Zimmet.

197. Oberländiſche Mutzen.

Zwei Eßlöffel Milch, eben ſo viel Roſenwaſſer, geſchmolzene Butter und Zucker, nebſt etwas Zitronenſchale und Zimmet, 3 ganze Eier und 3 Eidotter. Dies Alles geſchlagen mit 1 Pfund Mehl zum Teig gemacht, denſelben dünn ausgerollt, mit dem Backrädchen in beliebige Stücke geſchnitten und wie oben gelb gebacken.

198. Kröpfeln.

Eine kleine Taſſe Milch, 4 Loth Butter, 3 Loth Zucker, 3 Eier, etwas Nelken, Zimmet und Cardemum wird mit einem Pfund Mehl zum Teig gemacht, derſelbe dünn ausgerollt, zwei Finger breite und lange Streifen davon geſchnitten, dieſe der Länge nach drei Mal ſo weit eingeſchnitten, daß ſie nur eben zuſammenhalten, loſe durcheinander geflochten und wie Mutzen gebacken.

199. Kröpfeln auf andere Art.

Ein Pfund Mehl rührt man mit Maß Milch und 3 Loth Hefen an, läßt den Teig aufgehen, rührt dann noch beinahe eben ſo viel Milch und 2 Eier, 4 Loth Zucker, eine abgerie - bene Zitrone dazu, ſchlägt den Teig ſtark mit einem Löffel, bis er ſich loslöſ’t und arbeitet dann noch 12 Loth Butter durch, und darauf ſo viel Mehl, daß man den Teig einen Strohhalm dick ausrollen kann. Iſt dies geſchehen, rädert man ihn in beliebige Stücke, läßt dieſe aufgehen und backt ſie alsdann in Schmelzbutter goldgelb.

Auch kann man die Kröpfeln füllen. Man rollt ſie dann dünn aus, legt das Obſt zwiſchen zwei Stückchen Teig und verfährt ſonſt wie oben.

200. Gute Oelkrabben.

Zwei Pfund feines Mehl, ½ Maß Milch, 4 Eier, ½ bis ¾ Pfund mit warmem Waſſer gewaſchene und ausgekernte343Backwerk.Roſinen, 12 Loth Butter, 4 Loth Hefen und 2 Theelöffel Salz.

Die Hefe wird mit etwas lauwarmer Milch angerührt, in der Mitte des Mehls, welches zuvor in der Nähe des Feuers gewärmt iſt, eine Vertiefung gemacht, Salz, abgeſchmolzene Butter, die erwärmte Milch, Eier, Hefen und Roſinen hinzu gegeben, dies Alles mit dem Mehl gerührt, der Teig mit dem flachen Löffel geſchlagen, mit einem erwärmten Deckel zuge - deckt und zum Aufgehen hingeſtellt. Zugleich wird in einem eiſernen Töpfchen ½ Maß gewöhnliches Rüböl kochend heiß gemacht, alsdann ein Krüſtchen Schwarzbrod hinein geworfen, benimmt das Starke. Iſt der Teig ganz gehörig aufgegan - gen, ſo tunkt man einen Eßlöffel (des Schmelzens wegen aber keinen von Zinn) in das kochend heiße Oel und gibt dann von dem Teig löffelweiſe ſo viel Bällchen hinein, als neben einander liegen können, dreht ſie einmal mit einer Gabel um, nimmt ſie, nachdem ſie dunkelgelb geworden ſind, heraus und beſtreut ſie heiß mit Zucker und Zimmet.

  • Anmerk. Es gehört hierzu, wie zu allem im Fett Gebackenem ein gutes Feuer.

201. Kleine Pufferts-Kuchen.

Ein halbes Maß Milch wird mit 4 Loth Butter lauwarm gemacht, dann ſchlägt man 3 4 Eier, gibt 1 Eßlöffel voll Zucker, eben ſo viel dicke, oder 1 Loth trockene Hefen dazu, und rührt dies mit der Milch und dann mit 1 Pfund ge - wärmtem Mehl, welches mit 8 12 Loth gut gewaſchener Ko - rinthen vermiſcht iſt, zu einem glatten Teig, den man ſtark ſchlägt und gut aufgehen läßt. Dann backt man davon kleine Kuchen, wie eine Untertaſſe groß, in einer Kuchenpfanne und wendet ſie nicht eher um, bis ſie trocken ſind.

202. Pufferts-Kuchen von Buchweizenmehl.

Das Mehl muß fein ausgeſiebt ſein. Man rechnet auf jede Perſon eine Taſſe Mehl, eine Taſſe halb dicke, ſaure Sahne, halb Waſſer, ½ Loth Hefen, 1 Ei und etwas Salz.

Dies wird angerührt und mit dem flachen Löffel ſtark ge - ſchlagen, dann läßt man die Maſſe gut aufgehen und backt davon kleine Kuchen in Butter.

344Backwerk.

203. Semmel oder Milchbrod.

Man nimmt zu einem Maß friſcher Milch 4 Pfund Mehl und 3 4 Loth trockene, friſche Hefen. Das Mehl muß vor - her in der Wärme geſtanden und die Milch gehörig warm ge - macht ſein; dann wird die Hefe zu der Milch und ſo viel Mehl hineingerührt, daß es ein dicker Brei wird, den man mit Mehl überſtäubt. Das übrige Mehl bleibt zum Auskne - ten zurück, welches aber erſt dann geſchehen darf, wenn die Maſſe ſo ſtark gegangen iſt, daß, wenn man mit der Hand darauf drückt, ſie niederfällt. Dann wird etwas feines Salz über den Teig geſtreut und derſelbe mit dem Mehl ſo lange verarbeitet, bis er nicht mehr an den Händen klebt. Wenn dies geſcheben, macht man Brode von beliebiger Form; ſie müſſen von außen ganz glatt ſein und keine Riſſe haben, läßt ſie auf der Platte nochmals ein wenig aufgehen, macht dann einen Einſchnitt darin, beſtreicht ſie auch nach Belieben mit verdünntem Ei, ſchiebt ſie in einen gut geheizten Ofen und läßt ſie gahr backen.

204. Kleine Milchbrödchen.

Man macht denſelben Teig wie im Vorhergehenden; nur arbeitet man gleich zu Anfang noch 4 Eier und ¼ Pfund Butter durch und formt kleine Vierpfennigs-Brödchen daraus, die auf der Platte noch ein wenig aufgehen und ſchnell backen müſſen.

205. Feines Roggenbrod.

Zu einem Maß Waſſer nimmt man 5 Pfund gebeuteltes Roggenmehl und etwas Sauerteig von der Größe eines klei - nen Apfels. Des Abends vor dem Backtage mengt man, nach - dem das Waſſer gehörig warm gemacht iſt, einen Theil des Mehls mit dem Waſſer und dem Sauerteig zu einem Brei, beſtäubt ihn gut mit Mehl und ſtellt ihn bis zum andern Morgen an einem warmen Ort. Darauf knetet man ihn mit etwas Salz und dem übrigen Mehl gut aus, macht ein run - des oder langes Brod davon, legt es zum Aufgehen auf ein mit Mehl beſtäubtes Backbrett und läßt es in einem gut ge - heizten Ofen 2 Stunden backen.

345Vom Einmachen und Trocknen ꝛc.

Sollte der Teig am Morgen noch nicht genug gegangen ſein, ſo kann man beim Auskneten etwas Hefen zuſetzen. Mengt man den Teig ſtatt Waſſer mit guter Buttermilch, ſo wird das Brod noch beſſer, man nimmt dann nur die Hälfte Sauer - teig.

206. Gutes Brod von gekeimtem Roggen zu backen.

Zu einem Maß Milch, die etwas mehr als lauwarm ge - macht ſein muß, rechnet man etwa 6 8 Pfund gebeuteltes Roggenmehl und 6 Loth guter Hefen. Abends vor dem Back - tage wird die Milch mit etwas Mehl, Salz und der Hälfte Hefen gleich einem Pfannkuchenteig angerührt und im Winter über Nacht in eine warme Stube geſtellt. Andern Tages wird der Teig mit dem übrigen Hefen und Mehl ausgeknetet, ver - arbeitet und zu länglichen Broden geformt, die gut aufge - gangen in einem paſſend geheizten Ofen 2 Stunden gebacken werden.

  • Anmerk. Durch das Anrühren des Teiges am vorhergehenden Tage erhält derſelbe einen Anflug von Säure, welche die Urſache ſein muß, daß das Brod ſehr gut geräth.

R. Vom Einmachen und Trocknen verſchiedener Früchte und Gewächſe.

1. Regeln beim Einmachen der Früchte.

Um die Früchte recht gut und lange zu erhalten, darf man dieſelben in keinem Topfe kochen, in welchem etwas Fettiges geweſen iſt. Man nehme dazu ein neues, irdenes Geſchirr, welches man aber vorher mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt und gut hat auskochen laſſen. Löffel und Schaumlöffel müſ - ſen ebenfalls rein von Fett ſein, weshalb ich es ſehr zweck -346Vom Einmachen und Trocknenmäßig finde, die zum Einmachen erforderlichen Geräthe blos zu dieſem Gebrauch zu benutzen. Auch ſorge man für Wein - eſſig. Früchte mit klarem Fabrikeſſig eingemacht, erhalten ſich ſehr ſelten und werden gewöhnlich weich. Während des Ein - kochens der Früchte oder des Fruchtſaftes darf auf dem Heerd nichts Fettiges, noch ſonſt etwas gekocht werden, was Dunſt und Geruch hervorbringt, wie es beſonders beim Abkochen aller Gemüſe der Fall iſt. Das Feuer muß vorher gehörig beſorgt, und iſt es ein Kohlenfeuer, ja nicht von oben darin geſtockert werden, weil der dadurch entſtehende Qualm nachtheilig ein - wirkt. Die eingemachten Früchte müſſen mit Saft bedeckt ſein, und wenn ſie in den Gläſern völlig erkaltet ſind, mit einem darauf paſſenden Stück Briefpapier, welches mit Franzbrannt - wein oder Arrac ſtark angefeuchtet iſt, belegt und die Gläſer mit einer präparirten Blaſe zugebunden werden. Die Blaſe wird nämlich einige Stunden in ſcharfen Branntwein, beſſer noch in Spiritus, gelegt und dann mit Weizenkleie abgerie - ben. Will man die Früchte gebrauchen, läßt ſich die Blaſe dadurch leicht abnehmen, wenn man ein in heißem Waſſer feucht gemachtes Tuch um den Rand derſelben hält. Wachs - papier kann man auch zum Zubinden der Gläſer benutzen, wie dieſes bereitet wird, findet man in den Vorbereitungs - regeln. Früchte welche mit Eſſig eingemacht ſind, als: Gur - ken, Pflaumen, Kirſchen ꝛc. bedecke man mit einer paſſenden Schiefer-Scheibe und lege einen kleinen ſauberen Stein dar - auf. Sorgt man nun noch dafür, daß die eingemachten Sa - chen an einem kühlen, recht luftigen, trockenen Orte hingeſtellt werden, beim Oeffnen der Gläfer kein Hauch darüber geht, das Eingemachte mit einem reinen, ſilbernen Löffel herausgenom - men und die Gläſer gleich wieder zugebunden werden, auch zuweilen das Anfeuchten des Papiers mit ſtarkem Branntwein wiederholt wird, ſo iſt man ſicher, daß die Früchte ſich ſehr gut erhalten. Dennoch darf man nicht verſäumen, von Zeit zu Zeit nachzuſehen, und ſollte man finden, daß durch irgend ein Verſehen das Eingemachte ſich verändert hätte, ſo koche und ſchäume man etwas Eſſig und Zucker und laſſe ſolches darin eben durchkochen. Fehlt es jedoch nicht an Saft, ſo iſt das Aufkochen ohne Eſſig und Zucker hinreichend. Wenn die Eſſiggurken mit Kahm bedeckt ſind, welches häufig Folge ei - nes ſchlechten Eſſigs iſt, ſo müſſen Topf und Gurken mit kal -347verſchiedener Früchte und Gewächſe.tem Waſſer rein gewaſchen, der Eſſig gekocht, gut geſchäumt und dann heiß auf die Gurken geſchüttet werden. Iſt der Eſſig aber ſchaal geworden, nehme man beſſer friſchen und koche ihn mit den abgewaſchenen Gewürzen durch und binde nach meh - reren Stunden den Topf wieder zu.

2. Vom Schwefeln der Gläſer und Flaſchen zum Aufbe - wahren eingemachter Früchte.

Es iſt dies, wie ich mich davon überzeugt habe, zum Er - halten aller Früchte ſo empfehlenswerth, daß ich es mit Ver - gnügen hier mittheile.

Die Flaſchen und Gläſer werden wie gewöhnlich gut ge - ſpült und erſtere an der Sonne inwendig ganz und gar ge - trocknet. Zugleich wird etwas Schwefel geſchmolzen, ein klei - nes Stück Leinewand hineingetunkt, das zu dieſem Gebrauch aufbewahrt werden kann. Von dieſem wird nun ein Stück - chen an einem Drath, den man ſich leicht auf folgende Weiſe verfertigen kann, befeſtigt. Man biegt nämlich eine große neue Haarnadel auseinander, macht an einem Ende ein kleines Häk - chen, klemmt ein Stück geſchwefelter Leinewand, etwa von der Größe einer weißen Bohne, hinein, läßt es anbrennen und ſteckt den Drath in die Flaſchen oder Gläſer, indem man er - ſtere gleich mit einem Kork und letztere mit einer Untertaſſe bedeckt. Nach Verlauf von ¼ Stunde zieht man den Drath heraus, füllt ſogleich die eingemachten oder die einzumachen - den Früchte in die bläulich angelaufenen Gläſer und bindet ſie mit einer Blaſe zu.

Das Schwefeln läßt keinen Schwefelgeſchmack zurück.

3. Zucker zu Confitüren zu läutern.

Man thut wohl, zum Einmachen der Früchte nur Raffinade zu gebrauchen; iſt man aber genöthigt, Melis zu nehmen, ſo muß derſelbe nothwendig und zwar mit einem Eiweiß geläu - tert werden. Das Läutern geſchieht auf folgende Weiſe: Der Zucker wird in beliebige Stücke geſchlagen und zu 1 Pfund Zucker Maß kaltes Waſſer genommen. Beides wird am beſten in einem ſauberen meſſingenen Kochgeſchirr, welches nicht tiefer in’s Feuer geſetzt wird, als der Zucker es erlaubt, flüſſig348Vom Einmachen und Trocknengekocht, dann noch etwas kaltes Waſſer dazu geſchüttet, bei Melis aber 1 Eiweiß mit etwas kaltem Waſſer zerklopft, dazu gegeben, welches das Unreine beſſer aufnimmt, ſo daß der Zucker reiner abgeſchäumt werden kann; jedoch muß er bis zum Schäumen oft durchgerührt werden. Derſelbe wird nun auf einem gleichmäßigen, nicht zu ſtarkem Feuer ferner gekocht, bis ſich kleine Blaſen zeigen, alsdann wird er vom etwaigen Bodenſatz abgeſchüttet und er iſt zum Gebrauch fertig.

4. Das Candiren der eingemachten Früchte zu verhindern.

Das Candiren der Früchte hat darin ſeinen Grund, daß entweder der Zucker zu ſtark eingekocht oder die Frucht an ſich zu trocken geweſen iſt. Erſteres läßt ſich durch Achtſam - keit verhindern; iſt man jedoch genöthigt Früchte zu nehmen, die nicht ſaftig ſind, ſo füge man zu dem Zuckerſaft, wenn ſolcher von den Früchten geſchüttet und nachgekocht iſt, eine Erbſe groß guten Alaun, der mit einem Eßlöffel Waſſer auf - gelöſ’t iſt, wodurch das Candiren verhindert wird.

5. Branntweins-Früchte nach franzöſiſcher Art.

Die reifen Früchte werden, nachdem ſie mit einem Tuch ab - geputzt worden ſind, in ein grünes Einmachglas gelegt und ſo viel Franzbranntwein dazu gegoſſen, daß ſie bedeckt ſind; auf ein Maß Branntwein wird ein Pfund Zucker zwiſchen die Früchte geſtreut, das Glas mit einer präparirten Blaſe (S. No. 1) zugebunden und ſolches zwiſchen Heu in einem Keſſel mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt. Vom Kochen an läßt man die Früchte ¼ Stunde kochen und dann in dem Waſſer kalt werden. Die Gläſer müſſen jedoch nicht ganz voll ſein, ſo daß das Waſſer über den Früchten ſteht.

6. Reineclaudes, Aprikoſen und Pfirſiche in Branntwein.

Man nimmt die Früchte reif, aber unaufgeſprungeu; zu 1 Pfund Frucht ¾ Pfund Zucker, läutert denſelben, legt die ſorgfältig abgeriebenen Früchte hinein, nimmt das Geſchirr vom Feuer und läßt die Früchte darin erkalten. Nach 24 Stun - den kocht man den Saft gut ein, füllt ihn kalt mit den Früch - ten in Einmachegläſer, ſchüttet ſo viel Cognac oder Franz -349verſchiedener Früchte und Gewächſe.branntwein hinzu, daß ſie bedeckt ſind, und verfährt übrigens nach S. No. 1.

Haben ſich die Früchte geſenkt, ſo iſt der Branntwein ein - gezogen und ſie ſind zum Gebrauch gut.

7. Mirabellen in Cognac.

Man ſchüttet 2 Pfund nicht zu reifer Mirabellen in kochen - des Waſſer, läßt ſie darin, bis ſie ſteigen, nicht aufſpringen, legt ſie auf einen Einleger, läutert Pfund Zucker, gießt ihn in einen porzellanenen Napf, legt die abgelaufenen Mira - bellen in den warmen Zucker und läßt ſie darin ſtehen bis zum andern Tage. Dann nimmt man die Früchte heraus, legt ſie in ein Einmacheglas, ſchüttet das Waſſer, das der Zucker angezogen, ab und rührt ſo viel Cognac zu dem Zuk - ker, als nöthig iſt, die Mirabellen völlig damit zu bedecken. Beim Zubinden und Aufbewahren richte man ſich nach S. No. 1.

8. Quitten in Cognac.

Man ſchält Birnquitten, ſchneidet ſie in 8 Theile, das Kern - gehäuſe heraus, und wirft ſie gleich in friſches, kaltes Waſſer. Dann läßt man Waſſer kochen, gibt die Quitten hinein und läßt ſie darin ein wenig kochen, doch nicht zu weich werden, ſchüttet ſie vorſichtig auf einen irdenen Durchſchlag, und nach - dem ſie abgelaufen ſind, legt man dieſelben auf Schüſſeln aus - einander, daß ſie erkalten, und bewahrt das Waſſer, worin ſie gekocht ſind. Am andern Tage wiegt man die Quitten, ſticht in jedes Stück ein Stückchen Zimmet und ſeine Streifchen Zi - tronenſchale und legt ſie in ein Einmacheglas. Dann nimmt man zu jedem Pfund Quitten ¾ Pfund Zucker, kocht den - ſelben mit etwas Quittenwaſſer dicklich ein und gießt, nach - dem man es etwas abgekühlt, ſo viel guten Cognac dazu, daß es kräftig genug iſt, gibt die Sauce über die Früchte und bin - det wie gewöhnlich das Glas mit einer Blaſe nach S. No. 1 zu.

9. Getrocknete franzöſiſche Catharinen-Pflaumen in Cognac.

Man legt die getrockneten Pflaumen 24 Stunden lang in ordinären oder trüben weißen Wein, daß ſie quillen und gießt350Vom Einmachen und Trocknenſie zum Abtrocknen auf einen Durchſchlag. Dann legt man ſie in ein Einmacheglas, gibt Stangen-Zimmet und einige Muskatnägelchen dazu, ſo wie auch feinen Zucker, gießt ſo viel ächten Cognac darauf, daß die Pflaumen ſtark bedeckt ſind, und ſtellt das Glas gut zugebunden eine Zeitlang an die Sonne oder an einen warmen Ort.

10. Kirſchen in Branntwein.

Am beſten ſind hierzu die ſüßen Glaskirſchen, die an einem trockenen Tage gepflückt ſein müſſen; ſie werden abgeputzt, die Stiele zur Hälfte abgeſchnitten und in ein Einmacheglas ge - legt. Zu 4 Pfund Kirſchen nehme man ein Maß guten Franz - brantwein und Pfund feinen Zucker, läutere denſelben und laſſe ihn abkühlen, rühre den Branntwein gut durch und fülle ihn mit einigen Stückchen Zimmet und Nelken über die Kirſchen. Völlig erkaltet bindet man das Glas mit einer Blaſe zu.

11. Obſt wie friſches Compote einzumachen.

Man legt abgeputzte Pflaumen, Kirſchen, Aprikoſen, ſo auch ſaure Morellen-Kirſchen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Hei - delbeeren u. ſ. w. in ein Einmacheglas, und gibt etwa auf ein Maß derſelben, jenachdem das Obſt viel oder weniger Säure hat, 8 12 Loth geriebenen Zucker, auch nach Belieben einige Stückchen feinen Zimmet, dann bindet man das Glas mit ei - ner präparirten Blaſe, ſiehe S. No. 1, zu, ſetzt ſolches mit kaltem Waſſer, worin etwas Heu liegt, zu Feuer, und läßt es von der Zeit, wo es zu kochen anfängt, ¼ ½ Stunde ko - chen, je nachdem das Obſt iſt, und dann in dem Waſſer er - kalten. Ein mit Franzbranntwein getränktes Papier vor dem Kochen auf das Obſt gelegt, gibt denſelben einen angenehmen Geſchmack und es bewahrt ſich dadurch beſſer. Obſt auf dieſe Weiſe eingemacht, iſt ſehr zu empfehlen, erhält ſich aber nicht länger als ¾ Jahr. Thut man es aber in geſchwefelte Glä - ſer, ſo bewahrt es ſich mehrere Jahre. Es iſt das Schwefeln in No. 2 nachzuſehen. Beim Gebrauch des Obſtes wird noch Zucker durchgerührt, oder es wird das Compote eben damit aufgekocht. Das Verhältniß des Zuckers beim Einkochen kommt gar nicht ſo ſehr darauf an.

351verſchiedener Früchte und Gewächſe.

12. Reife Aprikoſen in Zucker.

Wenn die Aprikoſen ihre völlige Reife erhalten haben, wer - den ſie gepflückt, dann geſchält, oder mit einem weichen Tuche abgeputzt, in der Mitte durchgeſchnitten und die Steine her - ausgenommen. (Man kann die Aprikoſen auch ganz laſſen). Nun nehme man auf 1 Pfund derſelben ½ Pfund ganz fein geſtoßener Raffinade, lege die Aprikoſen in ein porzellanenes Gefäß, doch ſo, daß die offene Seite nach oben liegt, und ſtreue dann lagenweiſe den Zucker dazwiſchen. Am andern Tage koche man dies auf gelindem Feuer eben auf, doch ja nicht weich, laſſe die Aprikoſen auf einem Einleger abtröpfeln und lege ſie mit den abgeſchälten Aprikoſenkernen in ein Einmacheglas. Dar - auf kocht man den Saft ein, bis er dicklich wird, und gießt ihn kalt über die Früchte. Nach Verlauf von 8 Tagen wird der Saft nochmals nachgekocht und wieder kalt übergeſchüttet. Uebrigens wie S. No. 1.

13. Aprikoſen in Eſſig.

Zu 4 Pfund reifen, aber nicht zu weichen Aprikoſen nimmt man Pfund Zucker und ½ Maß guten Eſſig, läßt bei - des kochen und ausſchäumen und die abgeſchälten, halb durch - geſchnittenen Aprikoſen darin eben durchkochen. Dann läßt man ſie auf einem Einleger abtröpfeln, legt ſie mit den abgeſchäl - ten Aprikoſenkernen, Stückchen Zimmet und zu jeder Aprikoſe eine Nelke gerechnet, in ein Einmacheglas, läßt den Eſſig und Zucker dicklich einkochen und ſchüttet ihn kalt über die Apri - koſen. Sollte der Saft nach Verlauf von einigen Tagen wie - der dünn werden, ſo muß man denſelben nochmals einkochen, und oft muß dies zum dritten Mal geſchehen. Beim Zubin - den der Gläſer richte man ſich nach S. No. 1.

14. Aprikoſenmus.

Die Aprikoſen werden geſchält, aufgeſchnitten und die Steine herausgenommen. Zu 2 Pfund derſelben läutert man 1 Pfund Zucker, nebſt einigen Stückchen Zimmet. Dann gibt man die Früchte hinein, läßt ſie ganz zerkochen, rührt die abgeſchäl - ten Aprikoſenkerne mit durch und füllt es abgekühlt in Ein - machegläſer. Sollte die Marmelade nachwäſſern, muß man ſie352Vom Einmachen und Trocknennoch ein wenig einkochen. Uebrigens wie in S. No. 1 be - merkt worden.

15. Pfirſiche in Zucker.

Werden eingemacht nach No. 12.

16. Reife Reineclaudes in Zucker.

Man nimmt zu 1 Pfund ½ Pfund Zucker, kocht ihn zu perlendem Syrup und ſchüttet ihn kochend über die Früchte. Nach 24 Stunden kocht man den Saft etwas ein, gibt ihn kalt über dieſelben und wiederholt dies nach einigen Tagen noch ein Mal; dann aber muß der Saft mehr einkochen. Man verſäume ja nicht, ein mit Branntwein getränktes Papier über die Früchte zu legen und das Glas mit einer Blaſe zuzubinden.

17. Quitten einzumachen.

Birnquitten ſind zum Einmachen die beſten. Sie werden gut abgerieben, geſchält, der Länge nach einmal durchgeſchnit - ten und mit den Schalen und dem Kerngehäuſe in Waſſer gahr, aber nicht weich gekocht. Die Kerne geben den Quitten eine ſchöne rothe Farbe. Dann läßt man ſie auf einem Ein - leger abtröpfeln, während man das Uebrige noch eine Stunde kocht, alsdann durch ein Sieb gibt und die durchgelaufene Brühe mit dem Zucker ausſchäumt. Zu jedem Pfund[Quitten] nimmt man ½ ¾ Pfund Zucker. Iſt dies geſchehen, läßt man dieſelben in dem Saft vollends weich und klar kochen, legt ſie mit Nelken und Stückchen Zimmet in ein Glas, kocht die Brühe noch etwas ein und gießt ſie nicht zu heiß über die Quitten. Der Saft muß, wie bei allem Eingemachten, die Früchte bedecken. Liebt man an den Quitten einen etwas ſäuerlichen Geſchmack, ſo fügt man beim Kochen zu 1 Pfund derſelben eine Obertaſſe Eſſig oder den Saft einer Zitrone.

18. Quitten-Gelee.

Die Quitten werden geſchält, roh auf einer Reibe gerieben, durchgepreßt und gewogen. Auf 1 Pfund oder ½ Maß Saft nimmt man ½ Pfund Zucker. Dieſer wird in Wein getunkt, zu Feuer geſetzt, wenn er zergangen, wird der Saft hinzuge -353verſchiedener Früchte und Gewächſe.geben, geſchäumt und gekocht, bis er dicklich wird. Kalt gibt’s dann Gelee.

19. Quitten-Mus.

Die mürbe gewordenen Quitten werden rein gewaſchen, Blü - then und Stiele abgemacht, dann bedeckt mit Waſſer und mit einigen Nelken und Stücken Zimmet gekocht, bis ſie weich ſind, etwa 1 Stunde. Dann werden ſie zerdrückt, durch ein Sieb gerührt und mit geläutertem Zucker zu einer Marmelade ein - gekocht, die zum Füllen verſchiedener Backwerke zu empfehlen iſt. Auf 1 Pfund Quitten wird ½ Pfund Zucker gerechnet.

  • Anmerk. Das Waſſer, worin die Quitten gekocht ſind, kann man mit Zucker zu Gelee einkochen.

20. Quitten-Brod.

Die Quitten werden in Waſſer weich gekocht, dann abge - ſchält und bis zum Kernhauſe abgeſchabt. Dann nimmt man zu 1 Pfund Quittenfleiſch 1 Pfund Zucker, läutert ihn mit etwas Waſſer, gibt erſteres nebſt etwas abgeriebener Zitronen - ſchale und Zimmet hinein und läßt es unter fleißigem Um - rühren kochen, bis es ſteif iſt. Darauf wird es in papierne Kapſeln gefüllt, die man in einem abgekühlten Ofen trocknen läßt. Das Quittenbrod muß ſo trocken ſein, daß man es ſchnei - den kann. Um ſolches aus den Kapſeln zu bringen, macht man das Papier von außen feucht.

21. Apfelſinen-Schalen in Zucker.

Die Schale wird in 4 Theilen von der Frucht abgezogen, in Waſſer faſt weich gekocht, eine Stunde in friſchem Waſſer ausgewäſſert und abgetrocknet. Dann läutert man zu einem Pfund Schale ¾ Pfund Zucker, gießt ihn ſo heiß darüber und läßt ſie 24 Stunden damit ſtehen. Am folgenden Tage kocht man beides, bis der Zucker dick iſt, läßt es einige Tage offen ſtehen und ſollte derſelbe nicht wieder Saft ziehen, trock - net man die Schale auf Papier, ſonſt kocht man ihn noch - mals ein.

22. Berberitzen in Zucker.

Die Beeren werden Ende September oder Anfangs October23354Vom Einmachen und Trocknenreif. Man nimmt zu 1 Pfund ausgeſuchter Berberitzen mit den Stielen 1 Pfund Zucker, läutert ihn, gibt die Früchte hinein und nimmt das Geſchirr vom Feuer; ſie dürfen nicht von den Stielen fallen. Dann nimmt man die kleinen Träub - chen heraus, kocht den Saft ſyrupähnlich ein und füllt ihn abgekühlt mit den Früchten in Gläſer.

Mit dieſem Eingemachten kann man Puddings und Kuchen ſehr hübſch verzieren.

23. Berberitzenſaft ſtatt Zitronenſaft zu benutzen.

Die Beeren werden ohne Stiele zerdrückt, ausgepreßt, der Saft bis zum andern Tage hingeſtellt, vom Bodenſatz langſam abgeſchüttet, in ſaubere und trockene Bouteillen gefüllt, dieſe 14 Tage offen an die Sonne oder einen warmen Ort zum Ausgähren hingeſtellt. Später werden ſie verkorkt und zum Gebrauch aufbewahrt.

Dieſer Saft kann zu Punſch und andern Getränken, auch an Fleiſchſpeiſen ſtatt Zitronenſaft gebraucht werden.

24. Grüne Bohnen mit Zucker einzumachen.

Man nehme kleine Salatbohnen, die noch keine Kerne ha - ben, mache die Fäden davon, laſſe ſie in einem kupfernen Keſſel in kochendem Waſſer einige Mal überkochen und lege ſie zum Abtrocknen auf ein Tuch. Auf 1 Pfund Bohnen koche man ¼ Maß Eſſig mit ¾ Pfund Zucker, ſchäume ihn, gebe 4 bis 6 Stück Nelken, ganzen Zimmet und die Bohnen hinein und koche ſie langſam weich. Dann laſſe man beides ein wenig abkühlen, fülle es in die Gläſer, koche nach einigen Tagen den Eſſig noch etwas ein und gieße ihn kalt über die Bohnen. Dieſe müſſen ihre grüne Farbe behalten und mit dem Eſſig bedeckt ſein.

25. Deutſcher Ingwer.

Grüne Kürbiſſe werden geſchält, in Ingwer ähnliche Stücke geſchnitten, in Waſſer halb gahr gekocht. Dann läßt man ſie ablaufen, legt ſie in eine porzellanene Schüſſel, beſtreut ſie ſtark mit ſehr fein geſtoßenem, weißem Pfeffer, Cayenne und pulveriſirtem Ingwer und läßt ſie über Nacht ſtehen. Am an - dern Tage kocht man zu 2 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker,355verſchiedener Früchte und Gewächſe.auf den man einen Eßlöffel voll Cognac tröpfelt, mit ¾ Pfund feinem, gelbem Honig klar, gibt die Kürbiſſe mit dem Saft hinein und läßt ſie noch ein wenig kochen, aber nicht weich werden, füllt ſie in Gläſer, kocht den Saft ſyrupähnlich ein und gießt ihn etwas abgekühlt darüber. Sollte derſelbe nach einigen Tagen wieder dünn werden, ſo wiederholt man das Aufkochen noch ein Mal.

26. Bergamotten-Birnen einzumachen.

Es werden dazu die ſogenannten doppelten Bergamotten ge - nommen, die ganz mürbe ſein müſſen. Sie werden glatt ge - ſchält, in der Mitte durchgeſchnitten, das Kernhaus herausge - macht und gleich in Waſſer geworfen, damit ſie weiß bleiben. Zu 9 Pfund Frucht nimmt man 3 Pfund Zucker und 1 ¼ Maß Weineſſig. Wenn beides kocht, legt man die Birnen hinein, doch nicht viel mehr, als neben einander liegen können und kocht ſie weich. Dann nimmt man ſie ſchnell heraus, weil ſie durch das zu lange Kochen ihre gelbe Farbe verlieren, legt ſie mit Stückchen Zimmet und etwas fein geſchnittener Zitronen - ſchale in ein Glas und ſchüttet den vorher dicklich eingekoch - ten Saft darüber. So läßt man ſie einige Tage ſtehen, kocht dann den Eſſig, der unterdeß wieder dünn geworden, ſtark ein, gibt ihn abgekühlt zu den Birnen und ſchüttelt zuweilen das Glas, daß ſich dieſelben ſenken. Wird die Brühe wieder dünn, wiederholt man das Aufkochen noch ein Mal und richtet ſich übrigens nach S. No. 1.

27. Wallnüſſe einzumachen.

Wenn die Nüſſe noch keine feſte Schale angeſetzt haben, zwi - ſchen dem 10. bis 20. Juli, durchſticht man dieſelben mit ei - nem zugeſpitzten Holz, legt ſie in kaltes Waſſer und läßt ſie 4 Tage darin liegen, während man ihnen täglich zwei Mal friſches Waſſer gibt. Dann kocht man ſie in vollem Waſſer weich, trocknet ſie mit einem Tuch ab und ſticht in jede Nuß ein Stückchen Zimmet und eine Nelke. Zu jedem Pfund Nüſſe nimmt man ein Pfund Zucker, tunkt ſolchen in Waſſer und ſchäumt ihn aus, kocht die Nüſſe ein wenig darin und läßt ſie im Saft 24 Stunden liegen. Dann gibt man ſie in ein Einmacheglas, kocht den Saft ſyrupähnlich ein, gießt ihn et -23*356Vom Einmachen und Trocknenwas abgekühlt auf die Früchte, und ſollte nach einigen Tagen derſelbe wieder dünn werden, muß man das Aufkochen noch ein Mal wiederholen. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.

28. Hagebutten einzumachen.

Die Hagebutten ſind Ende Juli oder Anfangs Auguſt zum Einmachen gut; es hängt dies jedoch viel von der Jahreszeit ab, man nehme ſie daher völlig roth, laſſe ſie aber nicht bis zum Weichwerden hangen. Die größten und ſchönſten eignen ſich vorzüglich zum Einmachen, die kleinern ſind zum Trocknen gut. Man thue ſie in ein reines, grobes Tuch, reibe ſie ſo lange, daß ſie von den Stacheln gereinigt ſind, ſchneide die Krone glatt und mache die Kerne mit einem Federmeſſer oder Theelöffelſtiel rein heraus; die Stiele bleiben daran. Dann nehme man zu 2 Pfund Hagebutten 1 Pfund Zucker und Maß Eſſig, werfe die Hagebutten in kochendes Waſſer und ſchütte ſie gleich zum Ablaufen auf ein Sieb, wodurch ſie eine ſchö - nere Farbe bekommen. Unterdeß koche und ſchäume man den Eſſig und Zucker aus, gebe Stückchen geſchnittenen Zimmet, etwas Nelken und ſo viel Hagebutten hinein, als neben ein - ander liegen können, koche ſie mürbe, ungefähr 10 15 Mi - nuten, nehme ſie heraus, verfahre nachher mit den übrigen eben ſo und laſſe den Saft noch etwas einkochen. Erkaltet rühre man die Früchte behutſam durch denſelben und richte ſich nach S. No. 1.

  • Anmerk. Man kann auch ſtatt Eſſig den Saft einer Zitrone mit dem Zucker kochen, wodurch die Hagebutten nur einen Ge - ſchmack von Säure erhalten. Dann aber muß man ſo viel Zucker als Hagebutten nehmen, weil man ſonſt nicht Saft genug erhält, das Eingemachte zu bedecken. Der Zucker wird dann in Waſſer getunkt, klar gekocht, die Hagebutten in Waſſer beinahe weich gekocht und dann in dem Zucker mit dem Zitronenſaft eine Weile gekocht.

29. Melonen einzumachen.

Die Melonen werden geſchält, das Inwendige herausgemacht, in Finger lange und breite Stücke geſchnitten und 10 bis 12 Stunden in guten Eſſig gelegt. Dann nimmt man ſie heraus, legt ſie eben ſo lange in geriebenen Zucker, zu 1 Pfund Melonen ¾ Pfund Zucker gerechnet. Darauf ſetzt man den357verſchiedener Früchte und Gewächſe.Zuckerſaft zu Feuer, ſchäumt ihn, gibt Zitronenſchale, Nelken, einige Stücke Ingwer und die Melonen hinein, kocht ſolche darin gahr, den Saft ſtark ein und gibt beides erkaltet in ein Glas. Uebrigens wird wie gewöhnlich verfahren.

30. Kürbis einzumachen.

Geſchieht ganz wie Melonen No. 29, nur nehme man dazu noch nicht ganz gelb gewordene Kürbis.

31. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Schale einzumachen. Ganz vorzüglich.

Man taucht große Pflaumen mit einem Netz in kochendes Waſſer und ziebt die Haut ab. Zu 4 Pfund derſelben kocht man ½ Maß Eſſig mit 1 ¼ Pfund Zucker, ſchäumt ihn, gibt Stückchen Zimmet nach Belieben hinein und läßt ihn kalt werden. Dann legt man die Früchte in einen Steintopf oder Einmacheglas, ſchüttet den Eſſig darüber (er muß mit ihnen gleich ſtehen), ſetzt ſolches in einen Topf mit kaltem Waſſer zu Feuer, bedeckt es mit Papier, daß keine Fliegen hineinfal - len und läßt die Zwetſchen vom Kochen an etwa ¼ Stunde kochen und in dem Waſſer wieder kalt werden. Nach 14 Ta - gen kocht man den Eſſig etwas ein, gießt ihn kalt auf die Früchte und ſchüttelt einige Zeit täglich den Saft über dieſel - ben, oder drückt ſie mit einem ſilbernen Löffel behutſam nie - der, bis ſie ſich geſenkt haben; dann legt man ein Brannt - weinspapier darauf und bindet das Glas mit einer Blaſe zu.

32. Pflaumen (Zwetſchen) in Eſſig.

Zu 6 Pfund Pflaumen nimmt man 2 Pfund Zucker, ein Maß Eſſig, ½ Loth Zimmet und ¼ Loth Nelken. Zucker, Eſſig und Gewürz läßt man zum Kochen kommen, gibt große reife, aber feſte Pflaumen, die gut abgeputzt ſind, hinein, die Stiele bleiben daran, kocht ſie einige Minuten, bis ſie platzen, doch nicht länger, und läßt ſie auf einem Einleger abtröpfeln. Man darf dieſelben aber nicht zugleich kochen, weil dadurch einige zu weich werden; gibt ſie dann in Einmachegläſer, kocht den Eſſig ſyrupähnlich ein und ſchüttet ihn abgekühlt über die Früchte. Wie gewöhnlich aufbewahrt.

358Vom Einmachen und Trocknen

33. Pflaumen (Zwetſchen) in Rothwein und Eſſig.

Man richte ſich ganz nach dem vorhergehenden Rezept, nur nehme man hierzu halb rothen Franzwein, am beſten Pontac, und halb Eſſig. Der Wein gibt den Pflaumen einen ſehr an - genehmen Geſchmack.

34. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Steine einzumachen. Vorzüglich gut.

Man nimmt recht gute, reife Pflaumen, die keine Flecken haben, putzt ſie mit einem reinen Tuche ab, ſtößt mit einem Pfeifenſtiele die Steine heraus, kocht 1 Maß Eſſig mit 2 ½ Pfund Zucker und ¼ Loth Nelken, ½ Loth in Stückchen gebrochenen Zimmet, gibt die Pflaumen theilweiſe fünf Mi - nuten hinein, wenn ſie auch nicht kochen, damit ſie nicht weich werden und legt ſie zum Abtröpfeln auf einen Einleger. Wenn man die ganze Portion Pflaumen auf dieſe Weiſe gekocht hat, läßt man die Brühe noch etwas einkochen und ſchüttet ſie kalt über die Pflaumen. Nach Verlauf von einigen Tagen wird die Brühe von den Pflaumen rein abgeſchüttet, nochmals gut eingekocht, übergeſchüttet und, wie geſagt, aufbewahrt. Zu der angegebenen Portion Eſſig und Zucker kann man etwa 10 Pfund Pflaumen nehmen.

35. Pflaumen (Zwetſchen) in Zucker.

Nach No. 31 zieht man den Pflaumen die Haut ab, macht die Steine heraus und nimmt zu 3 Pfund derſelben 1 Pfund Zucker, 6 Eßlöffel voll Franzbranntwein, ¼ Loth in Stücke gebrochenen Zimmet und einige Nelken. Den Zucker ſetzt man mit dem Branntwein befeuchtet zu Feuer, ſchäumt ihn und gibt dann die Zwetſchen nebſt dem Gewürz hinein, kocht ſie eben darin auf, gibt ſie in ein porzellanenes Geſchirr und rührt den Saft, nachdem man ihn noch eine Weile hat nach - kochen laſſen, abgekühlt mit den Pflaumen durch und füllt ſie in ein Einmacheglas. Nach Verlauf von einigen Tagen kocht man den Saft nochmals nach, ſchüttet ihn völlig kalt gewor - den über die Früchte und verfährt übrigens nach S. No. 1.

359verſchiedener Früchte und Gewächſe.

36. Pflaumen-Mus.

Die Zwetſchen werden vorher gewaſchen, und wenn ſie ganz zerkocht ſind, durch einen Durchſchlag gerührt, daß Steine und Haut zurückbleiben. Dann ſetzt man dies mit Wallnüſſen in ihrer grünen Schale und geſtoßenen Nelken, zu ¼ Scheffel Zwetſchen etwa 1 Dutzend Wallnüſſe und 1 Loth Nelken ge - rechnet, zu Feuer und kocht es, bis es ganz ſteif iſt, wozu eine Zeit von 8 9 Stunden gehört. Doch muß es ſtark und beſtändig gerührt werden, weil es ſehr leicht anbrennt, beſon - ders, wenn es anfängt dick zu werden, weshalb man wohl thut, zuletzt das Feuer nur ſchwach zu unterhalten. Nachdem es vom Feuer genommen, muß es noch eine Weile gerührt werden, dann füllt man es in ganz trockene, ſteinerne Töpfe, ſtellt ſolche in den Backofen, daß das Mus eine dünne Kruſte bekomme und gießt geſchmolzenes Fett darüber hin. Auf dieſe Weiſe erhält es ſich vorzüglich. Will man das Mus für den täglichen Tiſch bereiten, ſo kann man vorher die Zwetſchen ausſteinen und die Haut mit zerkochen.

37. Kirſchen in Zucker.

Man nimmt dazu Herzkirſchen, befreit ſie von Stielen und Steinen und verfährt damit wie bei Zwetſchen in Zucker. Man kann auch ſaure Glaskirſchen nehmen; auf 2 Pfund derſelben 1 Pfund Zucker, denſelben läutern, die Kirſchen darin gahr kochen und den Saft nachgekocht kalt darüber geben.

Die Steine laſſen ſich am beſten mit einem Pfeifenſtiel her - ausſtoßen.

38. Auf andere Art.

Dicke, ſchwarze Herzkirſchen werden ausgeſteint, einen Tag und eine Nacht in Eſſig geſetzt und zum Ablaufen auf einen Einleger geſchüttet. Dann werden ſie lagenweiſe mit Zucker, Zimmet und Nelken in ein Glas gelegt und an die Sonne ge - ſtellt. Wenn der Zucker ganz zergangen iſt, gießt man den Saft in ein Geſchirr, läßt ihn kochen und die Kirſchen darin eben durchkochen, füllt ſie wieder in das Glas und gießt den Saft, wenn er ein wenig dicklich geworden iſt, kalt über die Kirſchen.

360Vom Einmachen und Trocknen

39. Weiße Herzkirſchen in Eſſig.

Man nimmt zu ½ Maß Eſſig 1 ¼ Pfund Zucker. Die Kirſchen werden abgeputzt, die Stiele halb abgeſchnitten, mit den Steinen eben ſo eingemacht, wie die Pflaumen in No. 34.

40. Saure Morellen einzumachen.

Man ſchneidet von dieſen Kirſchen die Hälfte der Stiele, legt ſie in ein Einmacheglas, kocht ¼ Maß Weineſſig mit 1 Pfund Zucker, ½ Loth feinem, in Stückchen geſchnittenem Zimmet, ¼ Loth Nelken und ſchüttet ihn kalt über die Kir - ſchen. Nach einigen Tagen kocht man den Eſſig wieder auf, gibt, wenn er nicht ſüß genug iſt, noch ein Stück Zucker hin - ein, läßt ihn völlig kalt werden und füllt ihn über die Kirſchen.

41. Kirſchen, ein gutes Compot für Kranke.

Man nimmt halb ſüße, halb ſaure Kirſchen, macht die Steine heraus und kocht zu 4 Pfund derſelben 1 Pfund Zucker in Waſſer getunkt, ſchäumt ihn gut aus und läßt die ſüßen Kir - ſchen nebſt etwas Zimmet und Nelken darin kochen, dann gibt man die ſauren Kirſchen dazu, kocht Alles weich, nimmt ſie aus dem Saft, ſchüttet von dem letzteren in kleine Flaſchen, läßt den übrigen Saft noch etwas nachkochen und füllt ihn über die Kirſchen. Zu dem Kirſchſaft fügt man noch in jede Flaſche einige Stückchen Zimmet und 2 3 Nelken, läßt ihn eine Nacht ſtehen, gibt dann einen Theelöffel voll Franzbrannt - wein darauf, korkt die Flaſchen zu, verbindet ſie mit einer Blaſe und ſtellt ſie zum Aufbewahren behutſam, ohne ſie zu ſchüt - teln, an einen trocknen Ort.

  • Anmerk. Statt Branntwein kann man auch einen Theelöffel voll feines Oel auf den Saft gießen. Will man denſelben ge - brauchen, ſo ſtecke man vorher ein Stück Löſchpapier in den Hals der Flaſche, welches das Oel aufnimmt.

42. Kirſchſaft.

Saure Morellen werden ausgeſteint, die Hälfte der Steine zerſtoßen und ſolche mit den Kirſchen bis zum andern Tage hingeſtellt. Dann preßt man ſie durch ein Tuch, wiegt den Saft und gibt zu jedem Pfund deſſelben nach Belieben bis361verſchiedener Früchte und Gewächſe.½ Pfund Zucker, ſchäumt und kocht ihn ¼ Stunde, füllt ihn in kleine, ganz trockene Flaſchen und verfährt übrigens wie im vorhergehenden Rezept geſagt worden.

  • Anmerk. Dieſer Saft gibt die ſchönſte Frucht-Sauce; ſowohl un - vermiſcht zum Blancmanger gegeben, als auch auf folgende Weiſe: Waſſer und etwas zergangene Stärke werden auf - gekocht und abgekühlt den Saft durchgerührt.

43. Kirſchenmus.

Zu 4 Pfund ſüßen, ſchwarzen Kirſchen ohne Stiele und Steine nimmt man 1 Pfund Zucker und etwas Zimmet und Nelken. Der Zucker wird geläutert, Kirſchen und Gewürz hin - eingegeben und gekocht, bis der Saft nicht mehr flüſſig iſt. Dann mit einem Branntweins-Papier belegt und gut zuge - bunden.

44. Ein billiges Kirſchenmus.

Süße, ſchwarze Kirſchen ohne Stiele und Steine werden (jedoch ja nicht in einem eiſernen Topf) ohne Zucker, mit ei - nigen Nelken und Kirſchenkernen und einem Geſchmack von Weineſſig 2 2 ½ Stunde gekocht, während es zuweilen ge - rührt werden muß, kalt in geſchwefelte Gläſer, oder neue, ge - ſchwefelte Steintöpfe gefüllt und wie gewöhnlich aufbewahrt.

45. Dreimus.

Ein Pfund Zucker wird geläutert, dann hinzugegeben: ein Pfund Johannisbeeren, 1 Pfund Himbeeren und 1 Pfund aus - geſteinte ſaure Kirſchen nebſt etwas geſtoßenem feinem Zimmet und den Kirſchkernen, und Alles gekocht, bis der Saft dicklich wird. Dann in Gläſer gefüllt und nach S. No. 1 aufbewahrt.

Dieſes Dreimus, ſowohl auf Kuchen geſtrichen, als beim Deſert herumgegeben, iſt von ſehr angenehmem Geſchmack.

46. Erdbeeren einzumachen.

Zu 1 Pfund geläutertem Zucker gibt man 1 Pfund reife Erdbeeren, die vorher gewaſchen und auf einem Sieb gehörig abgelaufen ſind, rührt ſie behutſam durch den Zucker und ſtellt den Topf hin. Am andern Tage kocht man ſie auf, ſtellt ſie362Vom Einmachen und Trocknenwieder in demſelben Topfe hin bis zum folgenden Tage und wiederholt das Aufkochen noch ein Mal, ohne ſie zu rühren. Nachdem ſie erkaltet ſind, füllt man ſie in Gläſer. Siehe S. No. 1.

47. Erdbeeren mit Johannisbeerſaft einzumachen.

Zu 1 Pfund Erdbeeren nehme man 1 Pfund geriebenen Zucker, ſtreue die Hälfte deſſelben in eine Schüſſel lagenweiſe durch die Erdbeeren und laſſe ſie über Nacht ſtehen. Am an - dern Tage koche man die Hälfte des Zuckers mit ¼ Maß ro - them Johannisbeerſaft zu einem Syrup, gebe die Erdbeeren mit ihrem Saft hinein, und koche ſie, bis ſich eine Gallerte bildet.

  • Anmerk. Man kann dies Compot auch zu trocknem Kuchen, wie z. B. Sandkuchen, auch allein mit junger Sahne geben.

48. Erdbeermus.

Man gibt zu ¾ Pfund geläutertem Zucker 1 Pfund Erd - beeren und kocht ſie ſo lange, bis ſie ſich aufgelöſ’t haben und der Saft dicklich wird. Nach S. No. 1 aufbewahrt.

49. Erdbeeren-Extract.

Ein und ein halbes Pfund Zucker wird in einem flachen, irdenen Geſchirr zu einem dicken, jedoch nicht verhärteten Sy - rup gekocht; dann ein gehäufter Teller voll Walderdbeeren auf den Zucker geſchüttet, den man, ohne zu rühren, unter den Erdbeeren kochen läßt, bis er ſich über dieſelben hebt. Nach - dem ſchüttet man dies auf ein, in einem irdenen Durchſchlag gelegtes, leinenes Tuch. Der durchgelaufene Zucker wird kalt in kleine, ſaubere, geſchwefelte Flaſchen gefüllt, an einem ſehr dunkeln, kühlen Ort, aufrecht ſtehend, aufbewahrt.

Da die Erdbeeren nicht ausgedrückt werden dürfen, ſo ſind ſie kalt ein wohlſchmeckendes Compot.

50. Maulbeeren und Weintrauben einzumachen.

Die Behandlung iſt dieſelbe wie bei den Erdbeeren. Die große blaue Maulbeere eignet ſich zum Einmachen am beſten.

363verſchiedener Früchte und Gewächſe.

51. Mispeln.

Man ſchneidet von den reifen Mispeln das rauhe, reibt ſie mit einem Tuch ab und kocht ſie in Waſſer, bis ſie ſich durch - ſtechen laſſen. Dann auf einem Durchſchlag abgetröpfelt, rech - net man auf 1 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker, den man mit 2 Obertaſſen voll Franzbranntwein zu einem klaren Sy - rup kocht. Unterdeß ſticht man Stückchen Zitronenſchale und Zimmet in die Mispeln und gießt den Zucker heiß auf die - ſelben. Am nächſten Tage kocht man den Saft wieder auf, gießt ihn ebenfalls heiß auf die Früchte und kocht ſolche am dritten Tage im Saft vollends weich, füllt ſie in Gläſer, läßt die Brühe nachkochen und gibt ſie über die Früchte. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.

52. Gelbe Möhren (Wurzeln).

Nachdem die Möhren gereinigt, nimmt man das Herz her - aus, ſchneidet ſie in feine Streifchen, kocht ſie in Waſſer ganz weich und legt ſie zum Abtröpfeln auf ein Tuch. Dann nimmt man zu 1 Pfund derſelben ¾ Pfund Zucker, läutert ihn, gibt den durchgeſiebten Saft von 2 3 Zitronen hinein, nebſt den Möhren und der Schale dieſer Zitronen, die man aber vorher in Waſſer weich gekocht und gleich den Möhren geſchnitten ha - ben muß und läßt es ſo lange kochen, bis man noch Saft genug hat, ſie zu bedecken. Dann wie gewöhnlich aufbewahrt.

53. Heidelbeeren ohne Zucker in Flaſchen einzukochen. (Sehr zu empfehlen.)

Recht reife Heidelbeeren werden an einem ſonnigen Tage gepflückt, in gut gereinigte, ganz ausgetrocknete, am beſten ge - ſchwefelte Flaſchen (ſiehe No. 2), die eine weite Oeffnung ha - ben, gefüllt und ſolche unverkorkt in einem Keſſel mit kaltem Waſſer auf ein raſches Feuer geſtellt, doch muß der Boden mit Heu bedeckt und auch Heu zwiſchen die Flaſchen gelegt ſein, damit ſie ſich nicht berühren. Man läßt ſie, vom Kochen an, ¼ Stunde kochen und im Keſſel kalt werden. Alsdann nimmt man eine der Flaſchen und füllt damit die andere bis auf zwei Finger breit voll, weil die Beeren durch’s Kochen zuſammenfallen, ſchüttet einen Theelöffel voll Arrac oder Rum364Vom Einmachen und Trocknendarauf, verkorkt die Flaſchen mit neuen Korken, verſiegelt ſie oder bindet ein Stück Blaſe über den Kork und bewahrt ſie, aufrecht ſtehend, im Keller an einem dunklen Ort auf.

Beim Gebrauch rührt man entweder etwas Zucker durch, oder man kocht das Compote in einem irdenen Geſchirr, wor - in nichts Fettiges geweſen, mit etwas Zucker und Zimmet auf.

Beides Verfahren iſt gut, der Geſchmack aber verſchieden, beſonders da bei erſterem ein Arracgeſchmack etwas vorherr - ſchend iſt, der bei letzterem ſich verliert. Ich ſtimme jedoch für’s Aufkochen.

54. Stachelbeeren und Kirſchen in Flaſchen einzukochen.

Dieſe müſſen gleichfalls an einem ſonnigen Tage gepflückt ſein. Die Stachelbeeren nimmt man nur halb reif, befreit ſie von Stielen und Blumen, doch ſo, daß ſie nicht verletzt wer - den. Kirſchen nimmt man reif, aber unaufgeſprungen ohne Stiele und verfährt mit beiden nach vorhergehender Angabe, jedoch bedürſen ſie etwas mehr Zeit zum Kochen.

55. Stachelbeeren in Zucker.

Man nimmt zu 1 Pfund recht reifer, rother Stachelbeeren, von denen man Stiel und Blume abgeſchnitten, ½ Pfund Zucker, kocht ſolchen, in Wein getunkt, zum dünnen Syrup, ſchäumt ihn gut, gibt dann die Stachelbeeren hinein, kocht ſie weich und nimmt ſie mit einem Schaumlöffel heraus. Nach - dem der Zucker noch ein wenig nachgekocht, gibt man ihn er - kaltet über die Stachelbeeren und füllt beides in ein Glas. Siehe S. No. 1.

56. Stachelbeermus.

Dunkelrothe, überreife Stachelbeeren, nachdem ſie abgeputzt, von Stiel und Blume befreit ſind, werden mit einem ſilbernen Löffel zerdrückt, alsdann durch ein Sieb gerührt, gewogen, und auf 1 Pfund ½ Pfund Zucker gerechnet. Dieſes wird zu Sy - rup gekocht, die Stachelbeeren hineingegeben, auch nach Belie - ben etwas Zitronenſchale und unter fortwährendem Rühren gekocht, bis es dick wird.

365verſchiedener Früchte und Gewächſe.

57. Johannisbeeren einzumachen.

Die Johannisbeeren werden gewaſchen, und nachdem ſie auf einem Sieb gut abgelaufen ſind, macht man ſie mit einer Ga - bel von den Stielen und nimmt zu 1 Pfund Beeren 1 Pfund Zucker. Derſelbe wird in Waſſer getunkt, zu perlendem Sy - rup gekocht, dann die Beeren hineingegeben, die man gut durch - kochen und ſolche mit dem Schaumlöffel auf einem Einleger abtröpfeln läßt. Der Saft wird dicklich eingekocht, und nach - dem er abgekühlt iſt, die Johannisbeeren durchgerührt und in Einmachegläſer gefüllt. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.

58. Johannisbeeren ohne Kerne einzumachen.

Man durchſticht jede Beere mit einer Feder, damit die Kerne herausfallen und nimmt zu 1 Pfund derſelben 3 Pfund Zuk - ker. Nachdem dieſer gut geläutert, gibt man die ausgekernten Beeren hinein, läßt ſie eben durchkochen und gibt ſie dann mit dem Saft zum Erkalten in ein porzellanenes Gefäß und füllt es in Einmachegläſer.

  • Anmerk. Obgleich etwas umſtändlich und koſtbar, mag dieſes ſeine und an Farbe ſo unvergleichlich ſchöne Eingemachte hier ei - nen Raum finden.

59. Johannisbeer - und Himbeer-Gelee.

Sind die Johannisbeeren gewaſchen, läßt man ſie gut ab - laufen, macht ſie mit einer Gabel von den Stielen, zerquetſcht ſie und drückt ſie durch ein grobes Tuch; doch darf man, um den Saft gehörig herauszubringen, auf einmal nicht zu viel nehmen. Sind nun alle Beeren durchgepreßt, gibt man den Saft durch ein reines, wollenes Tuch, welches, wenn man viel Saft hat, zuweilen ausgeſpült und ſtark ausgedrückt werden muß, weil der ſich hineinſetzende Schleim das Durchlaufen hin - dert. Dann ſetzt man den Saft bis zum andern Tage hin, ſchüttet ihn langſam ab, daß der Bodenſatz zurückbleibe. Zu 1 Pfund Saft gehört 1 Pfund geriebener und durchgeſiebter Zucker. Der Saft wird nun zu Feuer geſetzt, der Zucker lang - ſam hineingeſtreut, während man von Anfang an gleichmäßig und fortwährend rührt. Iſt der Zucker zu Ende, ſo muß der Saft zu kochen anfangen; dann wird er vom Feuer genom -366Vom Einmachen und Trocknenmen, 10 Minuten ruhig hingeſtellt, die darauf befindliche Haut mit einem ſilbernen Löffel abgenommen, in Gläſer gefüllt, nach 24 Stunden mit einem in Franzbranntwein oder Arrac ange - feuchteten Papier zugelegt und gut zugebunden.

  • Anmerk. Dieſer Gelee iſt eben ſo ſchön an Farbe und Geſchmack, als der rohe, und hält ſich mehrere Jahre, wenn alle ſechs Monate etwas Franzbranntwein zugegoſſen wird. Der Gelee von ſchwarzen Johannisbeeren wird, jedoch mit der Hälfte Zucker, eben ſo gemacht. Derſelbe wird haupt - ſächlich zum Verzieren gebraucht.

60. Roher Johannisbeer-Gelee.

Man preßt ganz trockene Johannisbeeren durch ein Tuch, wiegt den Saft und gibt ihn in eine tiefe porzellanene Schüſ - ſel. Zu 1 Pfund geriebenem und durchgeſiebtem Zucker nimmt man 1 Pfund Saft, den man mit einem ſilbernen Löffel in einer Richtung gleichmäßig und ohne Aufhören 2 Stunden rührt, während man jede halbe ¼ Stunde Zucker hinzugibt. Man muß denſelben ein wenig eintheilen, damit er hinreicht, bis man mit dem Rühren fertig iſt. Dann wird der dick ge - wordene Saft in Gläſer gefüllt und wie im Vorhergehenden aufbewahrt.

61. Johannisbeerſaft.

Iſt der Saft, wie zu Johannisbeer-Gelee, ausgepreßt und abgeſchüttet, nimmt man zu 3 Pfund Saft 1 ¼ Pfund, oder zu 3 Flaſchen 2 Pfund feinen Zucker und legt ihn ſtückweiſe hinein. Wenn der Saft zu kochen anfängt, muß er fortwäh - rend geſchäumt werden, bis er klar iſt. Alsdann wird derſelbe beinahe verkocht ſein. Man nimmt ihn alsdann vom Feuer, läßt ihn ein wenig abkühlen und ſchüttet ihn in reine, ganz trockene, am beſten geſchwefelte, halbe Weinflaſchen, die aber nur ſo voll ſein dürfen, daß zwiſchen Saft und Kork ein Finger breit Raum bleibt. Dann läßt man die Flaſchen eine Nacht offen ſtehen, gibt einen Theelöffel Franzbranntwein oder Rum hinzu, verkorkt ſie, bindet ein Stück Blaſe darüber, und ſtellt ſie vorſichtig an einen kühlen und trocknen Ort.

  • Anmerk. Dieſer Saft an Saucen, Kalteſchalen und Getränken iſt ſehr zu empfehlen und hält ſich mehrere Jahre. Neun bis zehn Pfund Saft geben 6 Halbe Flaſchen. 367verſchiedener Früchte und Gewächſe.Noch zweckmäßiger als halbe Flaſchen zum Aufbewahren des Saftes ſind Medizingläſer, indem eine angebrochene Fla - ſche ſich nicht lange erhält.

62. Dreiſaft. Ein erquickendes Getränk für Kranke.

Ein Pfund Himbeerſaft, 1 Pfund Johannisbeerſaft, 1 Pfund ſaurer Kirſchſaft mit 1 Pfund Zucker gekocht, und wenn er ausgeſchäumt iſt, wie Johannisbeerſaft aufbewahrt.

63. Himbeeren einzumachen.

Dieſe werden wie Johannisbeeren No. 57 behandelt, jedoch nicht gewaſchen.

64. Himbeermus.

Wird bereitet wie Erdbeermus No. 48.

65. Himbeerſaft.

Nach Johannisbeerſaft, jedoch iſt zu einer Flaſche Saft ein Viertel Pfund Zucker hinreichend.

66. Sehr guter Himbeereſſig.

Man nehme zu 5 Maß friſch gepflückter Himbeeren 1 Maß guten Weineſſig. Die Beeren werden etwas zerrührt und mit dem Eſſig 24 Stunden hingeſtellt, ausgepreßt, zum Klarwer - den über Nacht ſtehen gelaſſen, abgeſchüttet und dann zu je - dem Maß Saft 1 ¼ Pfund Zucker genommen. Derſelbe wird alsdann zu Feuer geſetzt, ausgeſchäumt und nachdem hinge - ſtellt, bis er ganz kalt geworden. Der Saft wird andern Ta - ges in kleine geſchwefelte Flaſchen (ſiehe No. 2) gefüllt, ge - ſchieht dies nicht, ſo gießt man einen Theelöffel Arrac oder Rum darauf, verkorkt und verſiegelt ſie, oder bindet eine Blaſe über den Kork und bewahrt ſie, aufrecht ſtehend, im Keller an einem dunklen Orte auf.

67. Auf andere Art.

Zu 4 Pfund Himbeeren ¼ Maß ſcharfen Weineſſig und 2 Pfund Zucker, wie im Vorhergehenden geſagt, zubereitet.

368Vom Einmachen und Trocknen

68. Auf andere Art.

Zu 4 Maß Himbeeren 2 Maß ſcharfen Weineſſig. Durch - gepreßt gibt dies 3 ½ Maß Saft, den man mit 7 Pfund Zucker gleich dem Vorhergehenden kocht, ausſchäumt und auf - bewahrt.

  • Anmerk. Es ſchadet nicht, wenn die Himbeeren auch einige Tage länger im Eſſig liegen.

69. Preißelbeeren einzumachen.

Die Preißelbeeren werden gut verleſen, gewaſchen und zum Ablaufen auf ein Sieb geſchüttet. Dann nimmt man zu neun Maß Beeren 3 Pfund Zucker, läutert ihn und ſchüttet die Preißelbeeren dazu. Bei öfterem Umrühren läßt man ſie gahr, aber nicht zu weich kochen, gibt ſie dann mit dem Schaum - löffel in ein porzellanenes Geſchirr, läßt den Saft noch etwas einkochen, doch nicht zu ſtark, und ſchüttet ihn über die Bee - ren. Kocht man ſie auf einem Feuer, auf welchem ſie lang - ſam weich kochen, ſo braucht der Saft nicht nachgekocht zu werden. Am andern Tage rührt man ſie gehörig unter ein - ander, füllt ſie in einen Topf, legt ein mit ſtarkem Brannt - wein getränktes Papier darüber und bindet ihn mit einer Blaſe zu.

  • Anmerk. Dieſe Portion bleibt ungefähr 5 Maß. Die Preißelbeeren werden zwei Mal reif, Ende Auguſt und Ende October. Die erſte Leeſe iſt bei einem heißen Sommer eben ſo gut, als die letzte. Daß zur Veredlung der Früchte ein Reif darüber gehen müſſe, wie manche behaupten, iſt meine An - ſicht nicht, indeß finde ich dies auch eben nicht nachtheilig, wenn ſie nämlich gleich darnach eingemacht werden; bleiben ſie aber dann noch länger an den Sträuchern, ſo werden die vom Froſt berührten Beeren faulig und dürfen nicht mit ein - gekocht werden. Sie fallen beim Waſchen auf den Boden des Gefäßes.

70. Preißelbeeren auf eine neue Weiſe einzumachen.

Man ſetzt ſie gut verleſen und gut gewaſchen mit kaltem Waſſer zu Feuer, ſchütte ſie, wenn ſie heiß geworden ſind, zum Ablaufen auf ein geſcheuertes Sieb, worauf ſie jedoch nur ei - nige Augenblicke bleiben dürfen, weil ſonſt zu viel guter Saft verloren geht. Dann läutert man den Zucker, ſchüttet die Bee -369verſchiedener Früchte und Gewächſe.ren darauf, und kocht ſie bei öfterem Umrühren, indem man den ſich etwa zeigenden Schaum abnimmt, gahr, aber nicht zu weich und verfährt übrigens wie im Vorhergehenden be - merkt worden.

Die Preißelbeeren gewinnen dadurch ſehr an angenehmem Geſchmack, verlieren (wie man ſich überzeugen wird, wenn man die Brühe verſucht), das Herbe und Saure, nicht aber das beliebte Eigenthümliche. Ein Pfund Zucker zu 4 Maß Beeren gerechnet, iſt daſſelbe Verhältniß im Geſchmack wie 1 Pfund zu 3 Maß auf gewöhnliche Weiſe eingekocht; jedoch halten ſie ſich bei dem zuletzt bemerkten Verhältniß am beſten. Dieſe Weiſe iſt aber nur dann zu empfehlen, wenn die Preißelbeeren nicht recht reif geworden ſind; bei völliger Reife der Frucht geht zu viel Saft verloren.

71. Preißelbeerſaft.

Die Preißelbeeren werden wie im Vorhergehenden abge - ſchüttet, durchgepreßt und zu jedem Maß Saft ¼ Pfund Zucker genommen, beides gekocht und ausgeſchäumt und wie Johannisbeerſaft aufbewahrt.

72. Preißelbeer-Gelee. Ganz vorzüglich zum Verzieren aller kalten Schüſſeln.

Die Beeren werden ausgeleſen, gewaſchen, wobei man die, welche auf den Boden fallen, zurückläßt, und zum Ablaufen auf ein Sieb geſchüttet. Dann werden ſie zum leichteren Aus - preſſen eben heiß gemacht. Der Saft wird zum Klären hin - geſtellt, abgeſchüttet und zu jedem Maß Saft 1 Pfund feiner Zucker genommen. Beides wird zu Feuer geſetzt und bei fort - währendem Schäumen 10 15 Minuten gekocht, der Topf ab - geſetzt, nach einer Weile der ſich noch zeigende Schaum abge - nommen und der Gelee in Gläſer gefüllt. Durch zu langes Kochen verliert derſelbe ſein ſchönes Roth; jedoch muß er ganz feſt werden, damit man ihn in feine Blättchen oder beliebige Figuren ſchneiden kann.

73. Aepfel-Gelee.

Hierzu nimmt man noch nicht völlig reife Pigeon oder ſonſt24370Vom Einmachen und Trocknenrecht ſaftige Aepfel, reibt ſie mit einem Tuche ab, ſticht Blume und Stengel heraus, und ſchneidet dieſelben, ohne ſie zu ſchä - len, in 8 Theile. Darauf ſetzt man ſie mit ſo viel kochendem Waſſer zu Feuer, daß ſie davon bedeckt ſind, läßt ſie ſchnell einige Minuten kochen und dann zugedeckt einen Tag und zwei Nächte ſtehen. Nun gibt man ſie mit dem Saft in einen dazu verfertigten leinenen Beutel, der aber erſt ausgekocht ſein muß, und hängt ſolchen über ein Gefäß, damit der Saft hinein laufe, welches eine Zeit von 1 2 Tagen erfordert. Auf je - des Pfund Saft rechnet man ¾ Pfund Zucker, worauf die Schale einer Zitrone abgerieben iſt, wie auch den Saft derſel - ben, oder ſtatt dieſes ein Glas weißen Franzwein. Dann ſetzt man Alles zuſammen auf ſtarkes Feuer, und läßt es ſo lange kochen, etwa ¼ Stunde, bis es kalt geworden dick iſt, welches man mit einigen Tropfen verſuchen muß. Nun füllt man den Gelee in Einmachegläſer und verfährt weiter nach S. No. 1.

74. Kirſchäpfel-Gelee von angenehmem Geſchmack und vorzüglich ſchöner Farbe.

Die Kirſchäpfel werden gewaſchen, mit kaltem Waſſer be - deckt zu Feuer geſetzt, weich gekocht und mit der Brühe durch - gepreßt. Am nächſten Tage wird der Saft abgeklärt und zu jedem Pfund dieſes Saftes 1 ½ Pfund Zucker genommen. Bei - des wird dann unter fortwährendem Schäumen 1 Stunde ge - kocht, wodurch der Gelee die ſchöne rothe Farbe erhält.

Man füllt ihn in Gläſer und bewahrt ihn wie Johannis - beer-Gelee auf. Auch kann man ihn in Glasformen aufbe - wahren und ſolche beim Gebrauch auf eine Glasſchüſſel um - ſtürzen und man hat die ſchönſte Geleeſchüſſel.

75. Süße Gurken.

Völlig ausgewachſene Gurken werden geſchält, halb durch - geſchnitten, das Inwendige mit einem ſilbernen Löffel heraus - genommen, dann die Gurken in lange, 2 Finger breite Strei - fen geſchnitten, gewaſchen und abgetrocknet. Zu 6 Pfund Gur - ken gehört ſtark ¼ Maß Weineſſig, 3 Pfund Zucker, ¼ Loth in Stückchen geſchnittener Zimmet, eben ſo viel weißer Pfef - fer. Zuerſt kocht man die Gurken in Eſſig, bis ſie die Farbe371verſchiedener Früchte und Gewächſe.verändern, läßt ſie rein ablaufen, und gibt ſie dann in den mit Gewürz und Zucker kochenden Eſſig. Wenn ſie gehörig weich ſind, legt man ſie in ein Glas, läßt die Brühe noch eine Weile einkochen und gießt ſie darüber. Nach einigen Ta - gen wird der Eſſig nochmals eingekocht, kalt über die Gurken geſchüttet, und ſollte man es nöthig finden, ſo wird das Auf - kochen noch ein Mal wiederholt, dann das Glas zugelegt und zugebunden.

76. Aufgerollte Gurken.

Man nimmt zu 24 Stück großer Schlangengurken ½ Maß Weineſſig, 1 Pfund Zucker, ¼ Loth Nelken, eben ſo viel Zim - met. Die Gurken werden ungeſchält kreuzweis durchgeſchnit - ten, die Kerne herausgemacht und in ordinärem Eſſig halb weich gekocht. Dann rollt man jedes Stück auf, beſteckt es mit Muskatblüthe, Nelken und Zimmet, und ſteckt auch die Röllchen damit zu, kocht den Eſſig mit Zucker und gießt ihn darüber. Nach 3 Wochen wird der Eſſig ſtark eingekocht und lau über die Gurken gegoſſen. Die Nelken geben denſelben einen angenehmen Geſchmack und eine ſuccadenähnliche Farbe.

77. Auf andere Art.

Man nimmt zu 24 Stück ausgewachſener Gurken ½ Maß Weineſſig, 1 Pfund Zucker. Die Gurken werden in Biereſſig halb weich gekocht, dann wird Eſſig, Zucker, Nelken und Zim - met gekocht und kochend über die Gurken gegoſſen. Nach drei Wochen wird der Eſſig ſtark eingekocht, und nachdem die Gur - ken mit Muskatblüthe, Nelken und Zimmet beſteckt worden, derſelbe lau darüber gegeben. Zu dieſer Portion gehört ¼ Loth Zimmet; die Nelken geben den Gurken einen angenehmen Ge - ſchmack, aber eine dunkle, jedoch keine häßliche Farbe.

78. Süße Glasgurken.

Hierzu nimmt man ganz reife Gurken, behandelt ſie wie es im erſten Gurkenrecept geſagt worden, und nimmt zu 20 bis 24 Stück derſelben 1 Pfund Zucker, ¼ Maß Weineſſig, ein Viertel Loth Zimmet, eben ſo viel weißen Pfeffer, kocht es auf und gießt es kalt über die Gurken. Nach 10 Tagen wird372Vom Einmachen und Trocknendie Brühe ſtark eingekocht, kalt mit den Gurken durchgerührt, in Gläſer gefüllt, mit einem Branntweinpapier belegt und gut zugebunden.

79. Ruſſiſche Gurken.

Mann nimmt 30 Stück große Gurken, die jedoch noch nicht viel Kerne haben, wäſcht ſolche rein, ſalzt ſie ſtark und läßt dieſelben 48 Stunden darin liegen. Auf einem Durchſchlag rein abgelaufen, trocknet man ſie mit einem Tuche ab, legt ſie dicht neben einander in einen Steintopf und legt folgende Kräuter oben auf die Gurken. Ein Pfund Charlotten, 2 Loth Knoblauch, eine Hand voll feinen Baſilikum, eben ſo viel Fen - chel und Dragon, 4 Loth weiße Senfkörner und eine friſche Schote ſpaniſchen Pfeffer. Dann kocht man Weineſſig, ſchüttet ihn kochend darüber; doch muß derſelbe die Gurken bedecken, kocht nach 14 Tagen den Eſſig wieder auf, und gibt ihn kalt über die Gurken. Nach 6 Wochen ſind ſie zum Gebrauch fertig.

  • Anmerk. Dieſe Gurken ſind von ganz vorzüglichem Geſchmack; man laſſe aber das Knoblauch ja nicht fehlen.

80. Kleine Eſſiggurken.

Man waſche die Gurken in friſchem Waſſer, beſtreue ſie mit Salz und laſſe ſie bis zum nächſten Morgen ſtehen. Dann lege man ſie, nachdem ſie mit einem Tuche abgetrocknet ſind, in einen Topf und ſchütte ſo viel kochenden Eſſig darüber, daß ſie bedeckt ſind. Nach 14 Tagen gieße man denſelben ab, laſſe von den Gurken alle Feuchtigkeit ablaufen, und lege ſie mit in Scheiben geſchnittenem Meerrettig, Pfeffer, friſchen Lorber - blättern, Dragon, Ingwer, Fenchel oder Dill (den man kurz abſchneidet und beim Anrichten zierlich nebeneinander an den Rand der Aſſiette legt), lagenweiſe in einen Topf, koche fri - ſchen Eſſig, gieße ihn kalt über die Gurken und binde den Topf gut zu. Hat man aber echten Weineſſig, kann man denſelben Eſſig, den man zum erſten Mal kochend übergießt, zwei Mal, jedes Mal nach 4 Tagen, aufkochen und kalt übergießen. Vor dem letzten Male legt man die Gurken mit den Gewürzen ein.

  • Anmerk. Sollte man die Gurken aus dem eigenen Garten nehmen, pflückt man ſie nach und nach, ſo wie ſie die paſſende Größe373verſchiedener Früchte und Gewächſe.erhalten haben, und nachdem jede Portion eine Nacht in Salz gelegen hat und abgetrocknet iſt, fügt man ſie zu den früher gepflückten in rohen Eſſig, ſchütte aber jedes Mal etwas zu, damit ſie bedeckt ſind, koche zuletzt den Eſſig auf, gebe ihn kochend über die Gurken und mache ſolche nach 4 Tagen ein, wie ſchon geſagt worden iſt.

81. Senfgurken.

Man nehme große Schlangengurken, ſchäle und ſchneide ſie der Länge nach durch, mache mit einem ſilbernen Löffel die Kerne heraus, waſche und beſtreue ſie mit Salz und laſſe ſie eine Nacht ſtehen. Gut abgetrocknet ſchneide man ſie in zwei Finger breite, lange Streifen, lege ſie in einen Topf und gieße kochenden Weineſſig darüber. Nach 4 Tagen koche man den - ſelben Eſſig wieder auf, lege die Gurken lagenweiſe mit gan - zen Nelken, Pfefferkörnern, Charlotten, in Scheiben geſchnit - tenem Meerrettig, Lorberblättern, Dragon, Ingwer und vielem gelben Senfſamen in einen Steintopf, gieße ſo viel kalt ge - wordenen Eſſig darüber, daß die Gurken damit bedeckt ſind, und binde den Topf gut zu.

82. Salzgurken in großen Quantitäten einzumachen.

Große ausgewachſene Gurken, die jedoch noch nicht viele Kerne haben dürfen, ſetze man 24 Stunden in friſches Brun - nenwaſſer, bürſte und waſche ſie ganz rein und lege ſie zum Ablaufen auf einen Durchſchlag. Darauf ſchichte man ſie mit Dragon, Fenchel oder Dill, Blättern von ſauren Kirſchen, Weinranken und kleinen Trauben, Baſilikum, Pfeffer und Nel - ken lagenweiſe in ein reines Faß, koche auf ½ Anker 8 bis 9 Maß Waſſer, ½ Maß Eſſig, und auf jede 2 Maß eine Theetaſſe voll Salz, gieße dies kalt darüber, laſſe das Faß zuſpunden und ſtelle es in den Keller und ſetze ſolches alle acht Tage ein Mal herum.

  • Anmerk. Will man die Gurken bald gebrauchen, ſo ſtelle man das Faß offen an einen warmen Ort, und erſt, wenn es aus - gegohren hat, laſſe man es zuſpunden und bewahre es im Keller auf. Beim Herausnehmen der Gurken muß eine Schieferſcheibe darauf gelegt und ſolche mit einem Stein be - ſchwert werden.
374Vom Einmachen und Trocknen

83. Desgleichen in Töpfen.

Die Gurken werden wie im Vorhergehenden gehörig gewa - ſchen, 24 Stunden in friſches Brunnenwaſſer gelegt, welches während dieſer Zeit ein Mal gewechſelt wird. Dann werden die Gurken in einen Steintopf gelegt, mit Weinblättern und kleinen Träubchen, ſauren Kirſchblättern, ganzem Pfeffer, Meer - rettig und Fenchel durchlegt und damit bedeckt. Dann kocht man zu 2 Maß Brunnenwaſſer 1 Maß Weineſſig und 4 Loth Salz und gießt dies kalt darüber; doch muß die Pöckel die Gurken völlig bedecken, breitet ein leinenes Tuch darüber, (wel - ches dazu dient, den auf den Gurken etwa entſtehenden Kahm leichter abnehmen zu können), legt eine Scheibe von Schiefer, ſo groß als der inwendige Raum des Topfes, darauf und be - ſchwert ſie mit einem Stein, der jedoch nicht ſchwerer ſein darf, als nöthig iſt, um das Niederhalten der Gurken zu be - wirken.

  • Anmerk. Dieſe Gurken ſind zu Rindfleiſch und Kartoffeln in den Schalen, auch vorzüglich im Winter zu Gurkenſalat zu empfehlen.

84. Gurken wie oſtindiſchen Mango einzumachen.

Man nimmt Gurken von mittlerer Größe, ſchneidet in die Mitte derſelben ein rundes Loch von der Größe eines Fünf - groſchenſtücks, macht mit einem Theelöffel alle Kerne heraus, ſtreut Salz über die Gurken und läßt ſie eine Nacht ſtehen. Am andern Tage gut abgetrocknet, füllt man die Höhlung mit weißen Senfkörnern, Capern oder in Ermangelung derſelben mit in Salz und Eſſig gelegenen Naſturz, grob geſtoßenen Muskatnüſſen, in erbſengroße Würfel geſchnittenen Meerrettig und Charlotten, weißen Pfefferkörnern und einigen zerſchnit - tenen Nelken. Dann das herausgeſchnittene Stück Gurke auf die Oeffnung gelegt und ſolche mit einer Binde von feiner Leinwand umwunden, zugenäht, die Gurken in einen Topf ge - legt und kochenden Weineſſig darüber geſchüttet.

  • Anmerk. Mit dieſer Binde wird der Mango zur Tafel gegeben und wie Salzgurken zum Suppenfleiſch und Braten ſervirt.

85. Engliſche Pickels.

Man nehme Blumenkohl, Wirſing, ganz kleine Möhren,375verſchiedener Früchte und Gewächſe.junge Salatbohnen, ausgeſchotete junge Erbſen, kleine Gurken, den Samen von Naſturz, Schoten von Radies, Perlzwiebeln oder Charlotten, und einige der Länge nach in 8 Theile ge - ſchnittene Zitronen. Die 5 erſten Beſtandtheile werden nach ihrer Art gereinigt, Blumenkohl und Wirſing in ein Ei dick große Stücke geſchnitten, Möhren ein Mal getheilt, die Sa - latböhnchen, wenn ſie klein ſind, ganz gelaſſen, Alles dies mit Salz in vollem Waſſer beinah gahr, aber nicht weich gekocht, und zum Ablaufen auf ein Sieb geſchüttet. Die Gurken wer - den den Abend vorher gewaſchen, mit Salz beſtreut, am an - dern Tage abgetrocknet und mit allem Genannten unter ein - ander gemiſcht, in einen Topf gelegt, lagenweiſe mit in Schei - ben geſchnittenem Meerrettig, Pfeffer, Dragon, Fenchel und Lorberblättern durchſtreut und mit kochendem Weineſſig über - ſchüttet. Nachdem dies völlig kalt geworden, bindet man den Topf mit einer Blaſe zu. Hat man indeß keinen Weineſſig, muß man, wie bei den Gurken, erſt kochenden Eſſig übergie - ßen, ſolchen nach 4 Tagen abſchütten und erſt alsdann Alles mit den Gewürzen einlegen, und ſo viel gekochten, kalt ge - wordenen Eſſig überfüllen, daß derſelbe Alles bedeckt.

  • Anmerk. Dieſes ſchöne, beſonders bei Herren ſo beliebte Einge - machte, wird ſowohl bei Suppenfleiſch, als bei Braten ge - geben. In England werden halbe Kürbiſſe mit ihrer Schale ohne Kerne in Eſſig wie Gurken eingemacht, dieſe Pickels beim Anrichten zierlich geordnet hineingelegt und ſolche in Aſſietten aufgetragen.

86. Naſturz (Capuziner-Kreſſe) einzumachen.

Der grüne Samen, ſo lange er noch zart iſt, wird gepflückt, gewaſchen, mit Salz beſtreut; am andern Tage zum Abtrock - nen auf ein Tuch ausgebreitet, mit Pfeffer, Nelken, vielem Dragon und Meerrettig in einen Topf gelegt und mit kochen - dem Eſſig übergoſſen

Man benutzt dieſe Körner an verſchiedenen Speiſen und Saucen ſtatt Capern.

87. Perlzwiebeln.

Dieſe werden gewaſchen und mit einem hölzernen Pfriem oder einem ſilbernen Theelöffel von ihrer Schale befreit, (nimmt376Vom Einmachen und Trocknenman dazu ein Meſſer, ſo werden ſie ſchwarz), mit kochendem Eſſig übergoſſen, und bleiben dann einige Tage ſtehen. Nach - dem alle Feuchtigkeit abgelaufen, gibt man ſie mit vielem Dra - gon, weißem Pfeffer und Meerrettig in einen Topf und ſchüt - tet wieder kochenden Eſſig darüber. Ganz erkaltet bindet man den Topf zu.

  • Anmerk. Die Perlzwiebeln dienen als Beilage zum Suppenfleiſch und Hammelsbraten. Auch eine Stunde in Hammel - oder Rindfleiſch-Ragout gekocht, geben ſie demſelben einen guten Geſchmack. Beim Anrichten legt man ſie wie an einander gereiht auf den Rand der Schüſſel. Charlotten werden auf gleiche Weiſe eingemacht und benutzt.

88. Carotten (rothe Beeten) einzumachen.

Man ſchneide und blättere nicht das Geringſte davon ab, weil ſonſt der dunkelrothe Saft herauskochen würde, waſche ſie recht rein, ſetze ſie mit kaltem Waſſer bedeckt zu Feuer und koche ſie ſo lange, etwa 3 4 Stunden, bis ſie ſich weich an - fühlen; nur müſſen ſie während dieſer Zeit beſtändig kochen und es darf ja nicht mit der Gabel hineingeſtochen und zum Nachgießen muß kochendes Waſſer genommen werden. Dann zieht man gleich die Haut ab, ſchneidet ſie erkaltet in dünne Scheiben und legt ſolche mit etwas Salz und Pfefferkörnern, nach Belieben auch mit Lorberblättern, in einen reinen Topf, worin nichts Fettiges geweſen, gießt ſo viel Eſſig darüber, daß ſie bedeckt ſind und bindet den Topf zu.

  • Anmerk. Iſt der Eſſig ſehr ſcharf, kann man ihn mit etwas Waſſer vermiſchen. Sehr lange halten ſich die Carotten nicht, man thut daher wohl, nicht zu große Portionen zu kochen. Man gibt ſie zu Suppenfleiſch, Braten, auch zu Endi - vien und Kornſalat.

89. Champignons einzumachen.

Man nehme ganz kleine, noch geſchloſſene Champignons, ſchneide die Stiele ab und waſche die, welche nicht madig ſind, unabgeputzt, in lauwarmem Waſſer und laſſe ſie auf einem Tuch abtrocknen. Dann koche man einen guten Theil Butter wie Oel klar, lege die Champignons mit dem Saft einiger Zitronen und Nelken hinein und laſſe ſie unter fortwährendem Rühren ein wenig durchkochen. Sind ſolche ſo heiß, daß ſie377verſchiedener Früchte und Gewächſe.Saft von ſich geben, nehme man ſie vom Feuer und lege ſie mit Butter und Saft in kleine Gläſer. Die Butter muß ei - nige Finger breit darüber ſtehen, weil ſie ſich ſonſt nicht hal - ten würden. Völlig kalt geworden, binde man die Gläſer mit einer Blaſe zu.

90. Champignons in Eſſig.

Hierzu kann man kleine und große nehmen; putze Alles davon ab, was nicht feſt daran iſt, waſche dieſelben ſchnell, damit ſie nicht zu viel Waſſer ziehn und laſſe ſie auf einem Tuch abtrocknen. Unterdeß koche man Weineſſig mit ganzem Gewürz, Pfeffer, Nelken, Nelkenpfeffer, Lorberblättern, Dragon, laſſe die Champignons darin einige Mal aufkochen, lege ſie in Gläſer, koche den Eſſig wegen der wäſſrigen Theile der Cham - pignons nach und gieße ihn darüber. Ganz kalt binde man die Gläſer mit einer Blaſe zu.

91. Champignons zu trocknen.

Dieſelben werden rein abgeputzt, an einen Faden gereiht und an der Sonne, oder in einem halb abgekühlten Ofen ganz langſam getrocknet. Man kann ſie auch fein geſtoßen als Ra - gout-Würze benutzen.

92. Gebratene Quitten zum Deſert.

Man legt ſie in eine irdene Schüſſel, brät ſie im Backofen ganz weich und gibt ſie kalt geworden mit Zucker zur Tafel.

93. Getrocknete Birnen zum Deſert.

Große, nicht zu ſaftige Birnen (die ſogenannte Bußelbirne iſt am beſten dazu) werden geſchält, die Blume herausgeſto - chen und in Waſſer, Wein, Zucker, Nelken und Zitronenſchale gahr gekocht. Dann legt man ſie, den Stiel zur Seite, auf ein Brett, ein gleiches darauf und drückt ſie langſam platt bis zu der Dicke eines Fingers. Darauf werden ſie an der heißen Sonne, oder im mäßig geheizten Ofen auf irdenen Schüſſeln langſam, nicht hart getrocknet, mit Zucker beſtreut und in ſteinernen Töpfen aufbewahrt.

378Vom Einmachen und Trocknen
  • Anmerk. Beim Einkochen des Birnſaftes auf dem Lande kann man die geſchälten Birnen in dem Saft gahr kochen und ſpäter mit dem Zucker etwas Zimmet überſtreuen.

94. Birnen zu Compote zu trocknen.

Die Birnen werden ſehr ſchön, wenn man ſolche, nachdem ſie erſt vom Liegen mürbe geworden, in kochendes Waſſer wirft, ein wenig kochen läßt, abſchält und die Blume herausſticht. Gewöhnlich kann man die Schale abziehn. Dann werden ſie auf mit Papier belegten ſogenannten Hohrten, in einem - ßig geheizten Ofen langſam, nicht hart getrocknet.

95. Brünellen zu trocknen.

Reife, große Zwetſchen werden mit einem Netz ein Paar Augenblicke in kochend Waſſer getunkt, die Haut abgezogen, Steine herausgemacht und wie im vorhergehenden Rezept ge - ſagt worden, getrocknet. Sie müſſen noch etwas weich bleiben, werden dann auseinander gelegt, an der Luft noch ein wenig nachgetrocknet und in ſteinernen Töpfen aufbewahrt.

96. Pflaumen (Zwetſchen) ohne Steine zu trocknen.

Sind dieſelben halb trocken, ſtoße man mit einem irdenen Pfeifenſtiel die Steine heraus und ſetze ſie wieder in den nicht zu heißen Ofen; doch müſſen ſie nicht zu lange darin ſein, ſondern an der Luft noch etwas nachtrocknen.

97. Aepfel zu trocknen.

Man nehme reife, vom Liegen etwas mürbe gewordene Aepfel, ſchäle und bohre das Kerngehäuſe heraus oder ſchneide ſie in der Mitte durch, mache das Kerngehäuſe heraus und trockne ſie in einem mäßig geheizten Ofen.

98. Heidelbeeren (Waldbeeren) zu trocknen.

Gut ausgeſucht, werden ſolche dünn auseinander gelegt, in der Sonne getrocknet.

  • Anmerk. Heidelbeer-Compote, ſowol von friſchen, als getrockneten Beeren, ſoll ein vorzügliches Mittel gegen Diarrhöe ſein.
379einiger Gemüſe.

99. Weintrauben zu trocknen.

Man nehme dazu die kleinen, ſüßen, ſchwarzen Trauben, pflücke ſie ab und trockne ſie wie Heidelbeeren. Man kann ſie ſtatt Korinthen gebrauchen.

100. Quitten zu trocknen.

Dieſe werden, wenn ſie vom Liegen etwas mürbe geworden, geſchält, in acht Theile geſchnitten, getrocknet, zur Zeit einige Stücke unter getrockneten Aepfeln und Birnen gekocht, wo - durch ſolche für Manche einen angenehmen Geſchmack erhalten.

S. Vom Einmachen und Trocknen einiger Gemüſe.

1. Allgemeine Regeln beim Einmachen der Gemüſe.

Die Fäſſer müſſen gleich, ſo wie ſie leer geworden ſind, mit einem Handbeeſen gut gereinigt, darauf mit kaltem Waſſer gefüllt, ſolches acht Tage lang täglich erneuert, dann gut ge - ſcheuert, mit heißem Waſſer gebäet und an der Luft getrock - net werden. Vor dem Einmachen der Gemüſe muß man das Ausbäen wiederholen. Gemüſe, die vor dem Einmachen ab - gekocht werden, erhalten dadurch eine ſchöne, grüne Farbe, wenn dies in einem kupfernen Keffel geſchieht, welches auch durchaus nicht nachtheilig iſt, wenn jedes Mal friſches Waſſer genommen wird. Iſt das Gemüſe eingemacht, muß daſſelbe mit einem leinenen Tuche bedeckt, mit einem Einleger und ſo vielem Gewicht verſehen werden, daß die Brühe über das Ge - müſe tritt. So lange das Faß nicht angebrochen iſt, bedarf es des Reinigens nicht, wenigſtens verdirbt dadurch das Ge - müſe nicht; doch kann dies nach Belieben alle 14 Tage ge - ſchehen. Will man Gemüſe gebrauchen, ſo nehme man ſorg -380Vom Einmachen und Trocknenfältig die Haut davon ab, und faſſe dann das darauf liegende Tuch von allen Seiten zuſammen, damit der darauf befind - liche Schleim ſich nicht dem Gemüſe mittheilt, und nehme auch von den Seiten ein wenig weg. Darauf wird das Gemüſe nicht über dem Faſſe ausgedrückt. Es darf demſelben nie die Brühe mangeln, und ſollte dies dennoch ein Mal der Fall ſein, ſo koche man eine ſchwache Salzpöckel und ſchütte ſie kalt in die Mitte des Faſſes darauf. Das Nachfüllen von Waſſer macht das Gemüſe hart und gibt dem Sauerkraut leicht et - was Bitteres. Dann wird mit einem reinen Tuch das Un - reine, das ſich im Faſſe angeſetzt hat, weggenommen, das zum Ueberlegen beſtimmte Tuch ausgewaſchen, Einleger und Ge - wicht abgeſpült und das Faß mit denſelben wieder zugelegt. Auf dieſe Weiſe bleibt das Gemüſe ohne allen Nebengeſchmack ganz friſch.

  • Anmerk. Noch beſſer iſt es, wenn man das Gemüſe mit Blättern von weißem Kohl (Kappus) bedeckt und das Tuch darüber legt. Zum Einmachen ziehe ich die Speckſalatbohnen den Schwertbohnen vor, weil letztere, wenn man nicht Zeit hat, gerade den nöthigen Zeitpunkt zu benutzen, gar zu ſchnell hart werden.

2. Schneidbohnen roh einzumachen.

Zu 100 Pfund Bohnen (eine gewöhnliche Mange voll), die man fein und lang ſchneidet, nimmt mann Becher Salz, welches man theilweiſe durchſtreut und loſe durchrührt. So läßt man die Bohnen über Nacht in dem Gefäß ſtehen, und füllt ſie am nächſten Morgen ohne die Brühe in das dazu beſtimmte Faß. Es wird dann noch ſo viel Brühe hervortre - ten, als nöthig iſt, die Bohnen zu bedecken. Nach 4 6 Wo - chen wird das Unreine abgenommen und ſollte es nöthig ſein, ſo wird eine gekochte Salzpöckel darauf geſchüttet. Uebrigens richte man ſich nach No. 1.

  • Anmerk. Man ſetzt dieſe Bohnen Abends vorher mit kaltem Waſſer zu Feuer, läßt ſie eine Stunde kochen und ſetzt ſie über Nacht in kaltes, friſches Waſſer. Am andern Morgen wer - den ſie gut abgeſpült und zum Aufſtoven mit Waſſer und Butter zu Feuer gebracht. Sie ſind in einer Stunde gahr und von ſehr gutem Geſchmack.
381einiger Gemüſe.

3. Schneidbohnen abgekocht einzumachen.

In Landhaushaltungen, wo die Bohnen im eigenen Garten wachſen, pflücke man ſolche jung, ſo wie ſie zum Einmachen paſſend ſind, ſchneide dieſelben fein und lang, vermiſche ſie mit wenigem Salz, rühre ſie ſo lange loſe durcheinander, bis der Saft ſich zeigt. Dann ſchütte man dieſelben in ein Faß und beſchwere ſie gehörig mit Gewicht. Sind die Bohnen zum Ein - machen wieder herangewachſen, mache man ſolche auf dieſelbe Weiſe zu den andern ein und fahre ſo fort, bis die zum Ein - machen beſtimmten Bohnen zuſammen ſind. Dann bringt man reichlich Waſſer in einem großen Keſſel zum Kochen, füllt ei - nen Korb zur Hälfte mit den eingemachten Bohnen, ſetzt die - ſelben in das ſtark kochende Waſſer, läßt ſie eben durchkochen und legt ſie zum Abkühlen in den Keller auf grobe Tücher. Durch das Abkühlen an der Luft oder mit Waſſer verlieren die Bohnen ihre grüne Farbe und letzteres macht ſie etwas hart. Darauf drückt man dieſelben mit wenigem Salz in das Faß und verſieht ſolches nach No. 1 mit dem nöthigen Tuch, Einleger und Gewicht.

  • Anmerk. Das Einmachen der Bohnen vor dem Abkochen dient zur Bequemlichkeit, um nur ein Mal die Mühe des Abkochens zu haben. Auch kann man damit ſo lange warten, bis das Stielmus abgekocht wird.

4. Schneidbohnen auf eine vorzügliche Weiſe einzumachen.

Die Bohnen werden vollwachſend, doch noch jung, geſchnit - ten, ein kupferner Keſſel voll Waſſer zum Kochen gebracht, die Bohnen hineingeſchüttet und nur einige Minuten darin ge - laſſen, wenn ſie auch nicht völlig durchkochen, in einen Korb oder Durchſchlag geſchüttet und zum Abkühlen viel kaltes Waſ - ſer darüber gegoſſen. Der Boden des Faſſes wird nun mit etwas Salz beſtreut und jede abgekochte Portion Bohnen, wozu man jedes Mal friſches Waſſer zum Kochen bringt, ins Faß geſchüttet und ein wenig Salz darauf geſtreut. Iſt man mit dem Abkochen fertig, ſo ſtreut man noch etwas Salz auf die Bohnen und bedeckt das Faß mit kaltem Waſſer, beſchwert es Anfangs nicht ſtärker, als es das Niederhalten der Bohnen erfordert, damit ſolche nicht zu feſt gepreßt werden (ſpäter kann man etwas mehr Gewicht zum Beſchweren nehmen). Nach382Vom Einmachen und Trocknen14 Tagen ſchüttet man die Brühe ab, gießt wieder kaltes Waſ - ſer darauf und ſo wiederholt man dies von Zeit zu Zeit etwa alle 14 Tage.

Die Bohnen, auf dieſe Weiſe eingemacht, haben eine vor - züglich ſchöne Farbe, bedürfen zum Weichwerden nur eine kurze Zeit, haben keinen unangenehmen Geruch und ſind im Ge - ſchmack faſt den friſchen Bohnen gleich.

5. Salatbohnen mit Eſſig einzumachen.

Die Salatbohnen, welche man nach Belieben von jeder Größe nehmen kann, werden gut abgefäſert, in einem kupfernen Keſ - ſel theilweiſe in brauſend kochendes Waſſer geworfen, worin ſie aber nur 5 Minuten bleiben dürfen, wenn das Waſſer auch nicht wieder kocht, weil ſie ſonſt im Faſſe zu weich würden und leicht verderben könnten. Dann legt man ſie zum Kalt - werden auseinander; doch darf dies nicht an der Luft geſche - hen, die Luft benimmt den Bohnen ihre grüne Farbe. Als - dann drückt man ſie mit etwas Salz, Lorberblättern, ganzem Pfeffer und Nelkenpfeffer in ein Faß. Zugleich kocht man Waſ - ſer und echten Biereſſig, oder Weineſſig, und wenn beides ganz kalt geworden iſt, nimmt man von erſterem zwei Theile, von letzterem einen Theil, bedeckt damit die Bohnen und beſchwert ſie nur ganz leicht.

  • Anmerk. Zu einem halben Eimer kann man ½ Pfund Salz nehmen. Dieſe Bohnen werden beim Gebrauch, ohne ſie vorher gewäſſert zu haben, in kochendem Waſſer etwa 5 10 Mi - nuten gekocht, wo ſie ganz weich ſein werden, abgeſchüttet, mit einer Sahnen-Sauce oder nach Belieben durchgeſtovt, auch mit Oel und Eſſig als Salat gegeben.

6. Eingemachtes Stielmus.

Daſſelbe wird gereinigt, gewaſchen, ganz fein geſchnitten und wieder gut geſpült, damit nichts Sandiges zurückbleibe. Dar - auf wird es wie Schneidbohnen No. 3 oder 4 eingemacht.

7. Weißer Kohl (Kappus).

Derſelbe wird, wo möglich gleich, oder doch bald nach dem Abnehmen fein und lang geſchabt, in einem Gefäß mit ſehr wenigem Salz ſo lange loſe und behutſam durchgemengt, bis383einiger Gemüſe.er feucht wird, dann mit der flachen Hand ſanft ins Faß ge - drückt, nach Belieben auch ganze Pfefferkörner durchgeſtreut, weiter nach No. 1 verfahren.

Zu ¼ Ohm kann man ungefähr 30 36 feſte Köpfe und ½ Pfund Salz rechnen. Ganze Weintrauben und kleine Bors - dorfer Aepfel nach Oberländiſcher Weiſe abwechſelnd lagen - weiſe durchgelegt iſt ſehr zu empfehlen.

8. Endivien.

Nachdem man ſolche von ihren grünen Blättern gereinigt hat, werden ſie gewaſchen und in ein Glied lange Stücke ge - ſchnitten, nochmals gewaſchen und zum Ablaufen hingeſtellt. Hierauf legt man ſie mit wenigem Salz in ein reines Faß oder in einen ſteinernen Topf und beſchwert ſie gehörig mit Gewicht. Es werden hierzu nur glatte Endivien genommen.

  • Anmerk. Will man ſie im Winter zubereiten, werden ſie abgekocht, ausgewäſſert, feſt ausgedrückt, mit Butter, Salz und etwas geſtoßenem Zwieback durchgeſtovt, auch wohl mit einem Ei - dotter abgerührt.

9. Schneidbohnen zu trocknen.

Man nehme dazu die großen, ſogenannten Speckſalatbohnen, die ſchon ausgewachſen, aber noch recht zart ſind, ſchneide ſie lang und einen halben Finger dick, koche ſie eben ab und trockne ſie in einem leicht geheizten Ofen ja nicht zu ſtark, damit ſie grün bleiben.

10. Salatböhnchen zu trocknen.

Dazu ſind die Prinzeſſenböhnchen vorzuziehen, doch ſind auch andere kleine Salatbohnen gut; nur finde ich ſolche beſſer, die ſchon kleine Böhnchen haben. Dieſelben werden vorſichtig ab - gefäſert, eben abgekocht und langſam, nicht zu ſtark getrocknet. Jedoch laſſen ſich die Faſern oder Streifen reiner davon ab - ziehen, wenn man ſie vorher abgekocht hat.

384Verſchiedenes Verfahren junge Gemüſe

T. Verſchiedenes Verfahren junge Gemüſe im Winter friſch zu haben.

1. Vom Einmachen junger Gemüſe in Blechbüchſen.

Das Einmachen der Gemüſe geſchieht in Blechbüchſen, welche hermetiſch verſchloſſen, Jahre lang aufbewahrt werden können. Das Gelingen hängt allein von der Güte der Büchſen ab, ſind ſolche nicht vorſichtig dicht gearbeitet, ſo erhält das Gemüſe ſich nicht in denſelben. Als Deckel dient ein plattes, rundes Stück Blech, welches ungefähr Zoll mehr Durchmeſſer, als die Oeffnung der Büchſe hat. Bevor das Einmachen be - gonnen wird, werden die neuen Büchſen zuerſt in Pottaſchen - lauge und dann in heißem Waſſer tüchtig ausgebrüht, um das zum Löthen dienende Harz zu entfernen, da dieſes den ſo - genannten Blechgeſchmack bedingt. Die zum Einmachen geeig - netſten Gemüſe ſind: Erbſen (die niedrige Engliſche Mark - erbſe iſt vorzüglich zu empfehlen), Großebohnen, Schneidboh - nen, kleine Wurzeln (Möhren), doch Alles jung, ebenfalls Blu - menkohl und Spargel, obgleich letztere beide eine etwas gelb - liche Farbe annehmen. Alle bemerkten Gemüſe, außer Schneid - bohnen, werden in geſalzenem Waſſer gahr gekocht, wobei we - der reichlich Waſſer, noch reichlich Salz genommen wird, da das fehlende Salz leicht beim Durchſtoven der Gemüſe erſetzt werden kann. Schneidbohnen werden mit Bouillon, abgeklär - ter Butter und dem nöthigen Salz gahr gekocht und heiß in die Büchſen gedrückt; indeß behaupten Manche, daß es beſſer ſei, auch die Schneidbohnen, gleich den andern Gemüſen, ab - zukochen. (Da ich ſelbſt noch keine Verſuche gemacht habe, ſo kann ich nicht darüber entſcheiden.) Die Spargel werden ſenk - recht in die Büchſen geſchichtet und mit der Brühe, worin ſie gekocht ſind, übergoſſen. Die übrigen Gemüſe werden ebenfalls möglichſt dicht, und zwar ſo lange ſie noch heiß ſind, in die Büchſen gefüllt, jedoch braucht man ſich nicht damit zu über - eilen. Unter dem Deckel muß noch ein leerer Raum von der Breite eines kleinen halben Fingers bleiben. Sind die Büchſen385im Winter friſch zu haben.ſo weit angefüllt, gießt man in jede ſo viel von der Brühe in der die Gemüſe abgekocht ſind, daß die Oberfläche derſelben eben bedeckt wird, ſo daß nur noch ein kleiner lufterfüllter Raum von 2 Strohhalmbreite von der Oberfläche des Ge - müſes bis an den Deckel der Büchſe vorhanden iſt, ohne wel - chen das Löthen unmöglich wäre. Alsdann geht man zum Löthen der heiß angefüllten Büchſen über, welches einen ge - ſchickten und zuverläßigen Blecharbeiter erfordert, da von dem - ſelben, wie gleich anfangs bemerkt, das Gelingen des Ganzen abhängt. Die kleinſte, unbedeutendſte Oeffnung von der Größe einer Nadelſpitze bewirkt das Verderben des Gemüſes; wird dagegen nachſtehendes Verfahren vom Klempner treulich be - folgt, ſo iſt das ganze Zulöthen eine Kleinigkeit. Der auf die Oeffnung gelegte Deckel wird zuerſt mit dem Löthkolben und etwas Zinn von unten her aufgelöthet, ohne mehr Zinn zu nehmen, als daß der Deckel haftet, dann muß der Klempner anfangen, auf dem ganzen überſtehenden Rande deſſelben, von der untern Seite her, einen Tropfen Zinn neben den andern zu ſetzen, ſo daß die einzelnen Tropfen ſich dachziegelförmig decken, und auf dieſe Weiſe ein erhabener, dicker Ring von Zinn entſteht. Die zugelötheten Büchſen kommen ſodann in einen großen Keſſel mit kochendem Waſſer, worin ſie unun - terbrochen 4 5 Stunden kochen und nachdem darin erkalten müſſen. Alsdann kann man das Gelingen oder Mißlingen gleich beurtheilen. Iſt der Boden und Deckel leicht nach in - nen gebogen, ſo iſt das Gelingen gewiß; ſind hingegen die - ſelben nach außen gebogen, ſo hatte die Büchſe Luft und muß daher wieder aufgemacht, von neuem gelöthet und gekocht wer - den. Das Kochen hat den Zweck, den Sauerſtoff der Luft, bei einer Temperatur, bei welcher keine Gährung ſtatt finden kann, zu aſſimiliren, woher auch beim Erkalten der luftleere Raum der Büchſe entſteht.

Beim Eintragen der Büchſen muß der Klempner gegenwär - tig ſein und ſolche noch ¼ Stunde in dem kochenden Waſſer beobachten. Iſt nun das kleinſte Löchelchen vorhanden, ſo macht ſich dieſes durch kleine, aus demſelben aufſteigende Luftblaſen bemerklich. Die Büchſen werden an einem kühlen, recht trok - kenen Ort aufbewahrt. Nach 14 Tagen müſſen ſolche nach - geſehen werden, ſind ſie dann nach außen gebogen, ſo muß der Inhalt gleich gebraucht werden. Das Aufmachen geſchieht25386Verſchiedenes Verfahren junge Gemüſemit einem alten Meſſer und einem glühenden Stocheiſen. Das Gemüſe wird wie gewöhnlich geſtovt und die Büchſen gleich gereinigt, getrocknet und an einem trockenen Ort bis zum nächſten Gebrauch aufbewahrt.

2. Vom Einmachen in Krügen.

Das Einmachen in Blechbüchſen iſt mir ſehr empfohlen und iſt daſſelbe allerdings weniger ſchwierig, als es durch die - thige, genaue Anweiſung erſcheint; indeß iſt ſolches doch im - merhin eine etwas umſtändliche Sache. Einfacher iſt jeden - falls das Einmachen in Krügen, auch hat es ſich erwieſen, daß Bohnen, auf dieſe Weiſe eingemacht, am beſten und zwar ganz vorzüglich ſich erhalten.

Man ſchneide junge Bohnen, fülle ſie ſo dicht als möglich in Krüge, die gut gereinigt und völlig trocken ſein müſſen, thue in jeden Krug einen Theelöffel Salz oben auf die Boh - nen, verkorke ſie gut und ſetze ſolche in einen Keſſel mit kal - tem Waſſer auf ein ſtarkes Feuer, doch muß ſo viel Heu zwi - ſchen die Krüge gelegt werden, daß ſie ſich nicht berühren. Der Keſſel darf nicht über eine Stunde auf dem Feuer blei - ben, alsdann läßt man die Krüge in demſelben erkalten, ver - ſiegelt ſie gut und bewahrt ſie im Keller an einem dunkeln Ort. Selbige dürfen bis zum Gebrauch nicht von der Stelle geſetzt werden, alsdann wird der Hals vom Krug geſchlagen und die Bohnen, wie friſche, mit Bouillon, oder Waſſer und Butter geſtovt.

  • Anmerk. Ein Krug liefert bei einer nicht zu großen Geſellſchaft eine hinreichende Portion. Noch iſt das Schwefeln der Krüge zum Erhalten des Gemüſes ſehr zu empfehlen, es kann dies beim Einmachen der Früchte No. 2 nachgeſehen werden.

3. Junge Erbſen in Salz einzumachen.

Es werden 3 Theile junge Engliſche Erbſen und 1 Theil Salz gemeſſen, in ein kleines, ſauberes, ausgebrühtes und wie - der getrocknetes Säckchen von Leinwand gethan, zugebunden, in einen Steintopf geſetzt und auf das Säckchen eine mit Waſ - ſer gefüllte Weinflaſche geſtellt.

Beim Gebrauch werden die Erbſen mit weichem Waſſer aus - gewäſſert und ſolche wie friſche, mit etwas Zucker, gekocht.

387im Winter friſch zu haben.

4. Junge Erbſen zu trocknen.

Man wähle dazu die niedrige Engliſche Markerbſe. Es wer - den dieſe jung ausgehülſet, in weiches, kochendes Waſſer ge - ſchüttet, nach 5 Minuten herausgenommen und auf Tücher zum Abtrocknen ausgebreitet. Dann werden ſie auf Rahmen, die mit ſaubern Papierbogen belegt ſind, in einem ſchwach ge - heizten Ofen langſam getrocknet. Man bewahrt ſie in papier - nen Säckchen, an einem trocknen, luftigen Orte hängend, auf.

Beim Gebrauch werden ſie Abends zuvor in kaltes, weiches Waſſer geſetzt und andern Tages ſchnell abgekocht. Alsdann wird weiches Waſſer mit friſcher Butter und einem Stückchen Zucker zum Kochen gebracht, die Erbſen darin weich gekocht und mit dem nöthigen Salz, Peterſilie und noch einem Stück - chen Butter, welches in Mehl umgedreht iſt, angerichtet.

  • Anmerk. Die angegebene Sorte bedarf zum Weichwerden bis höchſtens 2 Stunden. Hat man keine grüne Peterſilie, ſo kann zum Kochen Peterſilienbutter genommen werden.

5. Spargel einzumachen.

Der Spargel zum Einmachen wird ganz jung und friſch genommen, gehörig abgezogen, ſo weit abgeſchnitten, bis er anfängt, härtlich zu werden, in kochendem, geſalzenen Waſſer in einem ſauberen Topfe, der mit Waizenkleie ausgekocht ſein muß, offen gahr gekocht und auf einem Tuche zum Abtrock - nen auseinander gelegt. Alsdann wird klare Schmelzbutter, ohne den mindeſten Bodenſatz, zu Feuer geſetzt und wenn ſie kocht, der Spargel hinein geſchüttet, eben durchgekocht und ſol - cher mit der Butter in Einmachegläſer gefüllt, doch muß die etwa abgegebene Feuchtigkeit des Spargels, die zu Boden ſinkt, zurückbleiben und nicht das Geringſte vom Spargel aus der Butter hervorſtehen. Die Gläſer werden offen an einem kal - ten, aber trocknen, luftigen Ort aufbewahrt.

Beim Gebrauch wird derſelbe mit der Butter heiß gemacht, ſodann heraus genommen, mit einer Spargelſauce angerichtet, oder zu Suppen und Fricaſſees benutzt.

25*388Getränke und Liqueure.

U. Getränke und Liqueure.

I. Getränke.

1. Verſchiedene Sorten des Kaffees, vom Brennen deſſel - ben und von einigen Surrogaten.

Der wohlſchmeckendſte und feinſte Kaffee iſt der Mocca, aber auch der theuerſte. Nächſt dieſem iſt der braune und gelbe Java, ſo wie der Minado der beſte. Dieſe drei Sorten ſind ſtark und milde; Portorico iſt ebenfalls ſtark, hat aber etwas Schärfe; Domingo iſt zwar weniger ſtark und oft unrein, aber milde von Geſchmack und ſoll ein ſehr geſunder Kaffee ſein. Vom Brennen des Kaffees hängt der angenehme Ge - ſchmack eben ſo ſehr ab, als von der Qualität. Er muß vor - her gehörig ausgeſucht und bei ſtarkem Feuer gebrannt wer - den, während man ihn beſtändig ſchütteln muß, damit derſelbe egal werde. Ehe er zum ſogenannten Schwitzen kommt, wel - ches durch das Hervortreten der öligen Theile entſteht, muß er ſchnell in ein bereit ſtehendes Geſchirr geſchüttet werden, weil er ſonſt das Feine verliert und ſchwächlichen Perſonen nicht gut bekommen ſoll.

Als Surrogat, um den Kaffee bedeutend zu verſtärken, kann man ihn mit Zucker brennen, wodurch er keinen unangeneh - men Geſchmack erhält. Man nimmt zu 1 Pfund Kaffee 4 Loth guten Farin (Puderzucker), der aber erſt dann hinzugegeben wird, wenn der Kaffee beinahe den richtigen Grad des Bren - nens erreicht hat. Er wird dann noch eine kleine Weile ge - brannt, bis die Kaffeebohnen nicht mehr naß ſind und glaſirt ausſehen, zu dunkel darf er ja nicht werden. Alsdann ſchüt - tet man ihn ſchnell aus und rührt ihn, weil er ſich ſonſt zu einer harten Maſſe zuſammenſetzen würde.

Ein zweites ganz vorzügliches Surrogat iſt folgendes: Die Körner der Hagebutten, die beim Einmachen und Trocknen derſelben abfallen, werden braun gebrannt, gemahlen und eine Kleinigkeit davon dem Kaffee zugeſetzt. Es bedarf vorher nicht des Entfernens der wolligen Theile, mit welcher die Körner verbunden ſind, da dieſe während des Brennens zerfallen.

389Getränke und Liqueure.

2. Kaffee als Getränk.

Die Kanne muß vorher mir kochendem Waſſer auf eine heiße Platte geſtellt werden, damit ſie ganz heiß iſt, ehe man den Kaffee, der nicht lange vorher gemahlen ſein und nicht offen ſtehen muß, hineingibt. (Man rechnet zu einem ſtarken Kaffee à Perſon 1 Loth, bei einer größern Geſellſchaft gebraucht man weniger.) Dann ſchüttet man die nöthige Quantität kochen - des Waſſer gleich hinzu, einige Taſſen heraus und wieder in die Kanne und ſtellt ſolche einige Minuten auf eine heiße Platte, damit er ziehe oder ein Mal aufwalle. Hat ſich der Kaffee geſenkt und iſt er klar, ſo kann man ihn in eine an - dere heißgemachte Kanne abgießen. Hartes Waſſer macht den Kaffee wohlſchmeckender als weiches.

Zugleich muß man aber auch für gute Milch ſorgen, weil ſchlechte Milch einen guten Kaffee verdirbt. Am beſten iſt na - türlich Sahne, nach Belieben roh oder gekocht. Hat man dieſe indeß nicht und mag nicht gern fett gekochte Milch nehmen, weil Manche die Haut ſcheuen, ſo kann man ſich auf folgende Weiſe helfen: man ſetzt friſche Milch auf ein raſches Feuer und rührt ſie beſtändig, bis ſie kocht, dann rührt man nach der Menge der Milch 1 2 ganz friſche Eidotter mit einigen Tropfen kaltem Waſſer, gibt von der kochenden Milch allge - mach dazu und rührt dies dann eben durch, indem man die Milch ſchnell vom Feuer nimmt und noch eine kleine Weile rührt, damit ſich keine Haut bilde. Der Kaffee bekommt durch dieſe Milch einen angenehmen Geſchmack.

Das Anſetzen des Kaffees mit wenigem Waſſer habe ich für weniger gut befunden, ſo häufig es auch geſchieht.

3. Thee.

Die Miſchung des Thees muß der eigene Geſchmack beſtim - men; indeß geben zwei Theile Kugelthee und ein Theil Pecco eine feine Miſchung. Da aber der ſchwarze Thee weniger als der grüne die Nerven angreifen ſoll, ſo nimmt man in Hol - land, wo er als tägliches Getränk gebraucht wird, allgemein halb Hayſan, halb guten Congo-Thee. Um denſelben recht gut zu machen, ſpüle man den Topf mit kochendem Waſſer zwei Mal um, damit ſolcher recht heiß werde, gebe auf jede Perſon reichlich einen Theelöffel Thee (bei einer großen Geſellſchaft390Getränke und Liqueure.jedoch weniger) hinein und ſo viel kochendes Waſſer hinzu, daß der Thee etwas mehr als angefeuchtet iſt und ſtelle den Topf zum Ziehen (kochen darf er nicht), einige Minuten auf eine heiße Platte oder über die Dämpfe des Theekeſſels. Dann wird der Theetopf mit kochendem Waſſer nicht ganz voll ge - goſſen.

Beim Serviren des Thees ſchütte man nur 2, höchſtens 3 Taſſen ein und fülle jedes Mal ſo viel kochendes Waſſer nach. Auch muß zuweilen etwas Thee nachgegeben werden. Auf dieſe Weiſe iſt der Thee nicht ſo ſchnell abgetrunken und man gebraucht weniger. Weiches Waſſer macht denſelben an - genehmer als hartes.

Zu Thee iſt ungekochte Milch der Sahne vorzuziehen, weil das Fettige der Sahne dem feinen Geſchmack des Thees hin - derlich iſt.

  • Anmerk. Soll der Thee für Kranke gebraucht werden, ſo muß der - ſelbe gleich, nachdem er gut zubereitet iſt, von den Blättern abgeſchüttet werden. Er ſoll dann ſelbſt bei einem ſchwa - chen Fieberzuſtande dem Kranken nicht nachtheilig ſein.

4. Milch-Chocolade.

Hierzu kann man kein beſtimmtes Verhältniß angeben, weil dies zu ſehr von der Qualität der Chocolade und wie man ſie zu trinken beliebt, abhängt. Gewöhnlich rechnet man von guter ſüßer Chocolade auf ¼ Pfund Maß, oder auf ein Loth Taſſe, zum Verkochen etwas zugegeben. Man ſetzt die Chocolade mit wenigem Waſſer zu Feuer und nachdem ſie ganz weich iſt, rührt man ſie zu einem gleichartigen Brei und die friſche Milch hinzu, die man mit einem Drittheil Waſſer verdünnen kann, wodurch die Chocolade einen angenehmern Geſchmack erhält und beſſer bekommt, als wenn ſie bloß mit Milch gekocht wird; gibt dann gleich den nöthigen Zucker hin - zu und läßt ſie etwa zehn Minuten unter beſtändigem Rüh - ren kochen.

5. Waſſer-Chocolade.

Zu dieſer kann man etwa zu einem Maß Waſſer ¼ Pfund gute, ſüße Chocolade oder zu jeder Taſſe 1 Loth rechnen, zum Verkochen muß man zugeben. Sie wird wie die Milch-Cho -391Getränke und Liqueure.colade gemacht, muß aber wenigſtens ¼ Stunde bei ſtarkem Feuer kochen, wodurch ſie ſich verbindet.

6. Schlemp. Ein holländiſches Winter-Getränk.

Eine halbe Taſſe grüner Thee, 1 Eßlöffel Gerſte, 1 Priſe Safran, 6 Nelken, etwas Muskatblüthe und Zimmet werden mit kochendem Waſſer in einem Theetopf angeſetzt, die Düte muß mit Papier zugeſtopft werden. Dies läßt man 1 Stunde ziehen, kocht dann zu dieſer Portion Maß friſche Milch, gibt den Thee durchgedrückt hinzu, rührt das Ganze mit vier Eidottern ab und ſervirt es in Taſſen.

7. Punſch-Imperial.

In einem Maß kochendem Waſſer läßt man ein 2 Finger breites Stück Vanille und ¼ Loth feinen, ganzen Zimmet ausziehen, nimmt das Gewürz heraus, gießt es in eine Bowle und gibt hinzu: 1 Pfund Zucker, worauf eine Zitrone, auch nach Belieben eine Orange abgerieben iſt, nebſt dem Saft von 4 Zitronen und 4 Apfelſinen und einer ganzen Ananas. Wenn dies kalt geworden iſt, wird eine Flaſche Rheinwein, eine Fla - ſche Champagner, nicht ganz eine Flaſche Arrac und ½ Krug Selterswaſſer dazu geſchüttet.

8. Ein guter holländiſcher Punſch.

Ein Theil durchgeſiebter Zitronenſaft, 2 Theile geriebener Zucker, 4 Theile Arrac in einem Glaſe gemeſſen. Dies wird in einem kleinen Geſchirrchen zugedeckt auf dem Feuer geſchmol - zen und 8 Theile kochendes Waſſer durchgerührt.

  • Anmerk. Man kann zu dieſem Punſch ſtatt des Zitronenſaftes auch Berberitzenſaft nehmen, deſſen Bereitung man beim Einma - chen der Früchte findet.

9. Wein-Punſch.

Sechs Flaſchen Rheinwein und eine Flaſche Arrac werden mit Zucker, 6 8 Loth per Flaſche, bis zum Kochen erhitzt und dann in einer Bowle aufgetragen.

Ein einfaches, ſehr bekömmliches und wohlſchmeckendes Ge - tränk.

392Getränke und Liqueure.

10. Ein anderer Wein-Punſch.

Drei Flaſchen Rheinwein werden bis zum Kochen erhitzt und hinzugefügt eine Flaſche ſtarker Thee, der von etwa einem Loth gemacht iſt, und 24 Loth Zucker, worauf 2 Zitronen abgerieben ſind, nebſt dem Saft derſelben. Wenn dieſe Mi - ſchung in die Bowle geſchüttet worden iſt, ſetzt man, je nach - dem der Punſch ſtärker oder ſchwächer ſein ſoll, etwa ¼ Maß Arrac hinzu.

11. Mecklenburger Punſch.

Man nehme zu dieſem ſehr beliebten Punſch: eine Flaſche guten Thee, 4 Flaſchen feinen, rothen Franzwein, 1 Flaſche Portwein, 1 Flaſche Cognac, ½ Flaſche Madeira und 3 Pfund Zucker, worauf ein Paar Zitronen abgerieben ſind.

12. Eier-Punſch.

Etwas Thee, Zimmet, Muskatnuß und einige Nelken läßt man in ½ Maß kochendem Waſſer ausziehen und preßt es aus, gibt hinzu ¾ Pfund Zucker, woran 2 Zitronen abge - rieben ſind, nebſt dem Saft derſelben, Flaſche guten Franz - wein, 8 friſche Eier, und ſchlägt dies Alles mit dem Schnee - beſen recht ſtark über raſchem Feuer, bis der Schaum ſich hebt. Wenn der Topf abgenommen iſt, muß man noch ein wenig ſchlagen und während des Schlagens nach Geſchmack etwas Arrac hinzuſchütten.

13. Heißer Eierwein.

Zu jedem ¼ Maß weißen Wein nimmt man ein friſches Ei und 3 Loth Zucker, ſchlägt es auf raſchem Feuer mit ei - nem Schaumbeſen bis vor dem Kochen. Durchkochen darf es nicht, weil es dann gerinnt. Man ſervirt ihn in Gläſern.

14. Kalter Eierwein. Ein erquickendes Getränk.

Man nimmt zu ¼ Maß weißen oder auch rothen Wein 2 ganz friſche Eidotter, rührt ſie mit geriebenem Zucker und Muskatnuß und dann den Wein allgemach dazu.

393Liqueure und Getränke.

15. Punſch-Extract. (Vorzüglich.)

Man löſ’t 1 ½ Pfund Zucker mit etwas Waſſer auf, läßt ihn klar kochen, gibt den Saft von 4 Zitronen hinzu, und wenn es abgekühlt iſt, eine Flaſche Arrac. Beim Gebrauch gießt man zu einem Theil dieſes Extractes 2 Theile kochendes Waſſer.

16. Feiner Biſchof.

Zu einer Flaſche guten, rothen Wein gibt man die feine Schale von 2 kleinen grünen Pomeranzen und Zucker nach Geſchmack. Die Schale muß nach 10 Minuten entfernt wer - den. Man kann auf die Schalen noch ein Mal Wein gießen.

17. Ein ſehr guter Biſchof-Extract.

Zwölf Stück friſche, grüne Pomeranzen werden mit einem ſcharfen, feinen Meſſer ganz dünn abgeſchält, die grünen Scha - len alsdann mit ½ Maß völlig fuſelfreien Spiritus über - goſſen und bei gelinder Wärme drei Tage digerirt, wobei das Gefäß mit Blaſe oder Kork gut verſchloſſen - und öfters um - geſchüttelt werden muß. Nach dem Ausziehen wird die Eſſenz durch Löſchpapier filtrirt und zum Gebrauch aufbewahrt.

Man nimmt hiervon zu jeder Flaſche rothen Wein etwa 2 Eßlöffel voll und verſüßt ſie nach Geſchmack mit 6 8 Loth feinem Zucker.

18. Cardinal von Pomeranzen.

Drei bis vier Pomeranzen werden mit einem kleinen ſchar - fen Meſſer möglichſt dünn geſchält (die noch nicht ganz reifen, grünen Pomeranzen eignen ſich am beſten dazu), die Schale wird in ein Glas mit etwas Waſſer gelegt. Feſt zu - gedeckt läßt man ſie hierin 10 Minuten ziehen, nimmt die Schale heraus, gibt das Uebrige in die Bowle und fügt hinzu: 6 Flaſchen Rhein - oder Moſelwein, 1 Flaſche Rothwein, wo - durch der Cardinal eine ſchöne Farbe erhält, Zucker nach Ge - ſchmack, in der Regel 5 bis 6 Loth per Flaſche und einen halben Krug Selters - oder Heppinger-Waſſer.

  • Anmerk. Wird Champagner zum Cardinal gegeben, ſo läßt man dafür das Selters - oder Heppinger-Waſſer fehlen. 394Getränke und Liqueure.Einen ſehr angenehmen Geſchmack erhält der Cardinal dadurch, daß man reichlich mit Zucker beſtreute Erdbeeren mit etwas Wein eine halbe Stunde zugedeckt ziehen läßt und dann hinzugibt.

19. Cardinal von Ananas.

Man läßt die in dünne Scheiben geſchnittene Ananas, recht reichlich mit Zucker beſtreut, 24 Stunden und länger feſt zu - gedeckt ſtehen, gibt ſie ſodann in die Bowle und fügt hinzu: 8 12 Flaſchen Rhein - oder Moſelwein, je nach der Größe der Ananas, einen halben Krug Selters-Waſſer und Zucker nach Belieben.

20. Cardinal von Erdbeeren.

Man beſtreut die Erdbeeren recht reichlich mit Zucker, gibt etwas Waſſer dazu, läßt ſie 1 Stunde zugedeckt ſtehen und fügt dann Rhein - oder Moſelwein (½ Flaſche Rothwein), Selters-Waſſer und Zucker nach Belieben hinzu.

21. Pariſer Cardinal-Extract.

Vier Loth beſter Zimmet, ½ Loth Vanille, die Schale von 4 Stück Apfelſinen und ¾ Maß Arrac. Der Zimmet wird grob geſtoßen, Vanille in kleine Stücke geſchnitten, die Apfel - ſinen fein geſchält, in Stücke gebrochen und mit dem Uebri - gen in eine Maßflaſche geſchüttet, übrigens wie beim Biſchof - Extract verfahren.

Von dieſem Extract werden 2 Loth zu einer Flaſche guten Rheinwein gegeben und mit feinem Zucker verſüßt.

22. Maitrank.

Vier Loth Meliſſe, 3 Loth ſchwarze Johannisbeerblätter, 1 Loth wilder Thimian, ¾ Loth Pfeffermünze, ½ Loth Dra - gon, Pimpernelle, grober Thimian, 5 Stück Blätter vom be - ſten gelben Salbei, Loth Balſam, Lavendel und 2 3 in Scheiben geſchnittener Zitronen ohne Kerne. Dieſe Kräuter thut man in eine Bowle, gießt 8 10 Flaſchen halb Rhein - wein, halb Moſelwein hinzu und nimmt auf jede Flaſche nach Geſchmack 5 6 Loth Zucker. Die Kräuter dürfen höchſtens ½ Stunde ziehen und müſſen dann aus dem Wein genom -395Getränke und Liqueure.men werden. Die Zitronen läßt man darin und gibt zur Ver - ſchönerung noch hinzu: Aepfelblüthen, Veilchen und Erdbeer - blüthen.

Eine einfachere, doch auch eine gute Miſchung iſt folgende:

Ein halbes Loth Zitronenkraut, ſchwarze Johannisbeerblät - ter, beſter Zimmet, 3 Stück in Scheiben geſchnittene Zitronen, 8 Flaſchen Rheinwein, 1 ¼ Pfund Zucker.

Oder: Man kann den Maitrank auch bloß von Waldmei - ſter und Zitronen bereiten. Dann aber ſind Apfelſinen darin ſehr zu empfehlen, die vorher geſchält und der Länge nach getheilt worden ſind. Man gibt in jedes Glas ein Stückchen Apfelſine.

  • Anmerk. Der Waldmeiſter ſoll ſehr an Aroma gewinnen, wenn er vor dem Gebrauch einige Tage in einer ganz ſaubern, ver - ſchloſſenen Schachtel bewahrt worden iſt.

23. Ein ſehr guter Johannisbeer - und Stachelbeerwein.

Man nimmt zu einem Anker Wein 50 Pfund vollkommen reife Trauben, welche mit den Stielen ausgepreßt werden. In der Regel liefern dieſe 12 Maß reinen Saft; ſollte man aber nicht ſo viel erhalten, ſo muß man noch Trauben auspreſſen. Hierzu fügt man 24 Pfund Raffinade, die man vorher in Waſſer auflöſ’t, oder beſſer in kleine Stücke zerſchlägt, daß ſie durch’s Spundloch in’s Faß, welches auf’s Zuverläſſigſte ge - reinigt ſein muß, geworfen werden können, und ſchüttet nun Waſſer zum Auflöſen des Zuckers hinein, wobei man das Faß zuweilen ſchütteln muß. Iſt dies geſchehen, füllt man das Faß mit Saft und Waſſer voll, indem man anfangs daſſelbe noch ei - nige Mal ſchüttelt, damit der Zucker ſich mit dem Saft und Waſſer vereinigt, und legt es ſodann offen in den Keller auf ein Geſtell, damit ſowohl die Gährung ablaufen, als auch ſpäter das Ab - zapfen bequemer vorgenommen werden könne. In 8 14 Ta - gen fängt die Gährung erſt recht an. In dieſer Zeit muß man den Zucker, der ſich theilweiſe geſenkt hat, einige Mal mit einem abgeſchabten Stock umrühren und nicht verſäumen, jeden Morgen den Schaum rein vom Spundloch wegzu - nehmen und das Faß wieder mit Waſſer nachzufüllen. Oft fängt der Wein auch früher zu gähren an, es iſt deßhalb - thig, gleich in den erſten Tagen darnach zu ſehen. Wenn keine Bewegung mehr im Faſſe und die Gährung ganz vor -396Getränke und Liqueure.über iſt, welches oft über 5 Wochen dauert, verſchließt man daſſelbe, indem man den, mit einem reinen Lappen umwickel - ten Spund ſo feſt in das Spundloch einſchlägt, daß die äu - ßere Luft nicht mehr eindringen kann. Auch iſt noch dabei zu bemerken, daß vorher, ehe der Saft ins Faß geſchüttet wird, 4 Zoll über der Oeffnung, worin der Krahnen geſteckt wird, noch ein Loch. gebohrt werden muß, aas welchem zunächſt der Wein abgezogen wird, und nachher, wenn er nicht mehr fließt, bedient man ſich der unterſten Krahnenöffnung, damit derſelbe recht klar bleibe. Jedoch müſſen beide Oeffnungen vom Faß - binder zugemacht werden, weil ſonſt durch die Stärke des Weins die Korke herausfliegen würden.

So läßt man den Wein bis Ende März ruhig liegen. In - deß iſt es rathſam, damit keine Exploſion erfolge, während die - ſer Zeit das durch ein zugeſpitztes Hölzchen verſchloſſene Zwick - loch alle 4 6 Wochen einige Minuten lang zu lüften; eine Erſchütterung des Faſſes muß aber möglichſt dabei verhütet werden; man füllt ihn alsdann in reine trockene Flaſchen und bewahrt dieſe dicht verkorkt und verſiegelt, aufrechtſtehend auf.

  • Anmerk. Dieſer Wein iſt von vorzüglicher Qualität und wird durch das Alter immer beſſer. Das Faß muß gleich nach dem Abziehen auf’s Sorg - fältigſte gereinigt, gebäet, an der Luft getrocknet und an einen luftigen Ort hingeſtellt werden.

24. Whip.

Zwei Flaſchen weißer Wein, etwa 16 18 Loth Zucker, woran die Schale von 1 2 Zitronen abgerieben, nebſt dem Saft, Loth feiner ganzer Zimmet, 6 zerklopfte friſche Eier. Dies Alles mit einem Schaumbeſen auf raſchem Feuer bis vor dem Kochen ſtark geſchlagen, ſchnell in eine Bowle geſchüttet, in Gläſer gefüllt und heiß getrunken.

25. Grog.

Man vermiſcht 2 Theile kochendes Waſſer mit einem Theil Arrac oder Rum und Zucker nach Belieben.

26. Kalter Hoppelpoppel.

Vier Eidotter und ½ geriebene Muskatnuß werden mit397Getränke und Liqueure.½ Maß ſüßer Sahne angerührt, dann wird ¼ Maß Arrac oder feiner Rum hinzugegeben und mit Zucker verſüßt.

27. Warmer Hoppelpoppel.

Ein Maß ſüße Sahne wird mit Zucker nach Geſchmack, ei - nem kleinen Stückchen mit Zucker fein geſtoßener Vanille zum Kochen gebracht, der Topf vom Feuer genommen, 4 Eidotter mit etwas Milch angerührt hinzugegeben und nachdem ¼ Maß Arrac durchgerührt.

28. Schaumbier.

Man rechne auf jede Perſon ¼ Maß Bier, 1 friſches Ei, 2 Loth Zucker, auch nach Belieben etwas Zitronenſchale oder Zimmet. Das Ei wird zerklopft, mit Bier und Zucker auf ein raſches Feuer geſetzt und mit einem Schaumbeſen fortwäh - rend bis vor dem Kochen ſtark geſchlagen (kochen darf es nicht, weil es ſonſt gerinnt), der Topf vom Feuer genommen, noch ein wenig geſchlagen und in Gläſer gefüllt.

29. Bierkalteſchale in Gläſern.

Geriebenes Schwarzbrod, gewaſchene und aufgekochte Ko - rinthen, Zimmet, Zucker, einige Zitronenſcheiben und Bier wird unter einander gemiſcht und in Gläſer gefüllt.

30. Limonade.

Drei Theile Waſſer, ein Theil weißer Wein, einige Zitro - nenſcheiben werden mit Zucker nach Geſchmack verſüßt.

31. Limonade für Kranke. Bei Fieber.

Zu einem Maß kochend Waſſer gebe man den Saft (nicht die Schale) einer guten Zitrone. Dies wird in eine Flaſche geſchüttet und kalt dem Kranken mit etwas Zucker zum Trin - ken gereicht.

32. Mandelmilch für Kranke.

Ein Viertelpfund geſchälter, gewaſchener und mit etwas Waſ - ſer, oder nach Belieben mit Roſenwaſſer fein geſtoßener ſüßer Mandeln wird mit ¾ 1 Maß kochendem Waſſer vermiſcht,398Getränke und Liqueure.durch ein ſauberes Tuch, welches vorher in heißem Waſſer gelegen hat (weil die Mandelmilch leicht davon einen Geſchmack annimmt), ſtark durchgepreßt und mit etwas Zucker verſüßt. Sie hält ſich in einer Flaſche an einem kühlen Orte, in kal - tes Waſſer geſtellt, bis zum dritten Tage. Auch kann man zu den Mandeln 4 6 Stück bittere nehmen.

33. Gerſtenwaſſer für Kranke.

Die Gerſte wird in kochendes Waſſer mit einigen Zitronen - ſcheiben ohne die Kerne, oder ein wenig Weineſſig, wodurch ſie weiß wird, auf’s Feuer geſetzt. Nach einer Stunde wird das Gerſtenwaſſer durch ein Sieb geſchüttet, nicht gedrückt und nach Belieben mit etwas Zucker verſüßt.

34. Molken für Bruſtkranke.

Ein Zoll langes Stück von einem trockenen Kälbermagen, der bei den Schlächtern zu haben iſt, wird zum Einweichen 12 Stunden in kaltes Waſſer gelegt. Nachdem läßt man ein Maß Milch kochen, rührt das Stück Kälbermagen ſammt dem Waſſer in die langſam kochende Milch und läßt ſolches auf ſchwachem Feuer ſo lange kochen, bis die Abſonderung erfolgt, welches in ¼ bis höchſtens ½ Stunde der Fall ſein wird. Die Käſematte darf ja nicht hart ſein. Alsdann ſchüttet man das Ganze in ein ſehr ſauberes, ausgebrühtes Säckchen von Leinewand und läßt es allgemach ablaufen.

Es wird dies Getränk nach Vorſchrift des Arztes gebraucht.

35. Getränk bei Diarrhöe.

Es wird eine Taſſe Reis gut abgebrüht, mit einem Stück feinen Zimmet in einen irdenen Topf zu einem Maß kochen - dem Waſſer gegeben, weich gekocht, ohne Rühren durch ein Sieb geſchüttet und mit Zucker verſüßt.

36. Gerſtenthee für Kranke.

Ein Eßlöffel feine Gerſte wird in einen Theeropf gegeben und derſelbe voll kochendes Waſſer geſchüttet. Dies kalt mit etwas Himbeerſaft vermiſcht.

399Getränke und Liqueure.

37. Brodwaſſer für Kranke.

Weißbrod wird in Scheiben geſchnitten, geröſtet, kochendes Waſſer darauf geſchüttet, Zitronenſcheiben, bei Fieber bloß der Saft, hinzugegeben und mit Zucker verſüßt.

38. Aepfeltrank.

Man nehme 8 Stück gewaſchene, mit der Schale in 4 Theile geſchnittene Aepfel, die gelbe Schale einer halben, den Saft einer ganzen Zitrone, ein Stück Zimmet und ½ Taſſe voll gewaſchener Roſinen, eben ſo viel Korinthen. Dies mit 2 Maß Waſſer gekocht, bis die Aepfel weich ſind; dann wird es auf ein Haarſieb geſchüttet, mit Zucker verſüßt und kalt getrunken.

Auch für Kranke iſt dies ein angenehmes und geſundes Ge - tränk, dann aber können die Gewürze wegbleiben. Statt der Roſinen und Korinthen kann man eine kleine Kruſte Schwarz - brod mit den Aepfeln kochen und die Zitronenſchale zurück - laſſen.

39. Isländiſch Moos. Ein Getränk für Bruſtkranke.

Man läßt 2 Loth Isländiſch Moos mit einem Maß Waſſer 3 Stunden bis zu 3 Taſſen einkochen. Dann wird es durch - gepreßt und mit Zucker verſüßt, auch wohl mit friſcher Milch des Morgens als Thee getrunken. Man kann es den vorher - gehenden Tag kochen und Morgens warm machen.

40. Veilchen-Eſſig. Ein beruhigendes Getränk für Kranke, namentlich bei Nervenleiden und Kopfſchmerz.

Zwei bis drei Hände voll blauer, wohlriechender Veilchen, von denen die Stiele gepflückt ſind, thut man in eine Flaſche, füllt ſie mit Weineſſig und läßt ſie verkorkt einige Zeit in der Sonne oder an einem warmen Ofen ſtehen, ſchüttet den Eſſig durch ein Fließpapier und bewahrt ihn in einer Flaſche ver - korkt zum Gebrauch auf.

Es wird davon ½ Theelöffel voll in ein Glas Waſſer ge - ſchüttet und mit Zucker verſüßt.

Zugleich iſt dieſer Eſſig eine feine Würze an Saucen und Ragouts.

400Getränke und Liqueure.

41. Getränk von Fruchtſäften für Kranke.

Himbeer -, Johannisbeer - oder Kirſchſaft mit Waſſer ver - miſcht, iſt beſonders in Fieberkrankheiten ein angenehmes, dem Kranken ſehr zuträgliches Getränk.

42. Himbeer-Eſſig. Ein angenehmes Getränk in heißen Tagen.

Es werden einige Eßlöffel voll in ein Glas Waſſer geſchüttet.

II. Liqueure.

43. Im Allgemeinen.

Zur Bereitung derſelben nimmt man eine große Flaſche mit einem weiten Hals, füllt das Beſtimmte nebſt dem Brannt - wein, wozu man nach Belieben Franz -, Kirſch - oder auch Kornbranntwein wählt, korkt die Flaſche gut zu und ſtellt ſie 3 4 Wochen an die Sonne oder an einen warmen Ort, wäh - rend man ſie oft ſchüttelt. Dann tunkt man den in kleine Stücke geſchnittenen Zucker in Waſſer, kocht und ſchäumt ihn, läßt ihn etwas abkühlen, rührt den Branntwein dazu, und läßt ihn durch Fließpapier laufen. Alsdann füllt man den bereiteten Liqueur in reine, trockene Flaſchen und verkorkt ſie gut. Auf die Kräuter kann man wieder etwas Branntwein gießen. Zu Franz - und Kirſchbranntwein von 85 Grad Tral - les kommt zu ¾ Maß ¼ gekochtes Waſſer, welches man zu dem Zucker gibt. Dieſe Miſchung wird in den folgenden Re - cepten als ein Maß Branntwein angenommen.

44. Nägelchen-Liqueur.

Ein Maß Branntwein, ¼ Pfund Zucker, ½ Loth Nelken, 1 Loth Coriander, beides gröblich geſtoßen und 20 Stück ge - trocknete, ſchwarze Kirſchen.

45. Zimmet-Liqueur.

Ein Maß Branntwein, ¼ Pfund Zucker, ½ Loth beſter, geſtoßener Zimmet.

401Getränke und Liqueure.

46. Gewürz-Liqueur.

Ein und ein halbes Maß Branntwein, ½ Pfund Zucker, 1 Loth Fenchel, Anisſamen, Wachholderbeeren oder Coriander, ¼ Loth Zimmet, ſo viel Safran, als man zwiſchen vier Fin - ger faßt und 6 8 Stück Nelken.

47. Nuß-Liqueur.

Ein Maß Branntwein, 1 Pfund Zucker, 1 Pfund Wall - nüſſe, die vor Ende Juni gepflückt werden müſſen.

48. Franzöſiſcher Nuß-Liqueur.

Zu 30 Stück Wallnüſſen, die um Johanni gepflückt ſein müſſen, und die man zerſtößt, gibt man 30 Muskatnägel, ¼ Loth guten Zimmet und eine Flaſche Cognac, und läßt dies 7 Wochen an der Sonne ſtehen, während man es täglich ſchüttelt. Dann filtrirt man es durch ein wollenes Tuch, gibt ein Paar Stangen Candiszucker dazu, läßt es noch einige Tage ſtehen und füllt es in kleine Flaſchen.

49. Franzöſiſcher Erdbeer-Liqueur.

Man nehme eine Liqueurflaſche, fülle ſie halb mit kleinen, reifen Erdbeeren, halb mit geſtoßenem Candis und gieße ſie dann voll feinen Franzbranntwein oder Arrac, ſtelle ſie täg - lich an die Sonne, gieße den Inhalt nach Verlauf von eini - gen Monaten durch ein Flanelltuch und der Liqueur iſt fertig.

50. Curaçao.

Zu einem Maß Franzbranntwein ¼ Pfund Orangen - oder auch Apfelſinenſchale. Dieſe wird in Waſſer gelegt, damit man die weiße Schale von der gelben trennen kann und letztere in kleine Stückchen geſchnitten und zu dem Branntwein in die Krüge gegeben. Feſt verkorkt läßt man ſolche beim Ofen vier - zehn Tage, oder im Keller 3 Wochen ſtehen, während man ſie täglich umſchüttelt. Dann ausgepreßt gibt man ½ Pfund braunen Candiszucker, in kleine Stückchen zerklopft, dazu und wieder in die Flaſchen, ſchüttet es täglich, und wenn der Zuk - ker geſchmolzen iſt, filtrirt man es durch Fließpapier.

26402Getränke und Liqueure.

51. Quitten-Liqueur.

Man putzt die Quitten mit einem Tuche ab, reibt ſie auf einer Reibe und ſtellt dies 24 Stunden in den Keller. Dann drückt man ſie durch ein wollenes Tuch, nimmt zu 1 Maß Saft ¾ Pfund weißen Zucker, kocht beides ¼ Stunde auf gelindem Feuer, läßt es etwas erkalten und gießt dann ſo viel feinen Branntwein ohne Zuſatz von Waſſer daran, als es Saft iſt. Zu jedem Maß dieſer Flüſſigkeit gibt man unge - ſtoßen 2 Loth bittere Mandeln und 1 ½ Loth Coriander, gießt Alles in reine Flaſchen oder Krüge, läßt ſie an einem warmen Orte ſtehen, nur von Zeit zu Zeit etwas geſchüttelt. Nachher wird es durch Fließpapier filtrirt und in reinen, trock - nen Flaſchen aufbewahrt.

52. Kirſch-Liqueur.

Ein Maß Branntwein, ½ Pfund Zucker, 2 Pfund Kir - ſchen, halb ſüße, halb ſaure, welche geſtoßen werden, 1 Ober - taſſe voll ſchwarzer Johannisbeeren, ¼ Loth Zimmet, Alles in eine Flaſche gefüllt und 24 Stunden hingeſtellt.

53. Himbeer-Liqueur.

Ein Maß Franzbranntwein, ¼ Loth Zimmet, ¾ Pfund Zucker, ¼ Maß Himbeeren wie in No. 1 bereitet.

54. Liqueur von ſchwarzen Johannisbeeren.

Wird mit ½ Pfund Zucker eben ſo bereitet.

55. Hagebutten-Liqueur.

Wenn man Hagebutten einmacht, ſo kann man allen Ab - fall, ſowohl Schale, als auch Kerne in eine Flaſche geben (auf das Verhältniß kommt es eben nicht genau an) und dazu den Branntwein nach No. 1 gießen. Zu einem Maß kommt ſpäter, nachdem es filtrirt iſt, ¼ Pfund Zucker.

403Wurſtmachen, Einpöckeln und Räuchern ꝛc.

V. Wurſtmachen, Einpöckeln und Räuchern des Fleiſches.

1. Dicke Sommerwurſt (Servelatwurſt).

Man ſchneidet gutes, mageres Schweinefleiſch ohne Sehnen, auch fettes, in grobe Würfel, hackt jedes allein ſo fein, daß man keine Stückchen mehr fühlt. Beides zuſammen gehackt iſt nicht ſo gut, das Fett hängt ſich zuſammen und wird nicht ſo fein. Es müſſen ungefähr 6 Theile Fleiſch und ein Theil Fett ſein. Zu 12 Pfund von dieſem gehackten Fleiſch (der blutige Saft muß ja durchgemiſcht werden) nimmt man 12 Loth Salz, 2 Loth gröblich geſtoßenen, am beſten weißen, oder 2 ½ Loth ſchwarzen Pfeffer, ¾ Loth Salpeter und ½ Ober - taſſe voll rothen Wein oder Rum, macht ſolches gut durch - einander, drückt es vorſichtig in weite, glatte Fettdärme, oder man löſet auch wohl die Haut von dem Nierenfett, ſchneidet ſolche in paſſende Stücke, näht ſie zu und füllt das Fleiſch hinein, drückt ſie vorſichtig nach, damit ſie nicht platzen, jedoch ſo feſt als möglich werden und bindet ſie zu. Je feſter ſie gefüllt und je dicker ſie ſind, deſto beſſer erhalten ſie ſich. Es iſt nöthig, um die in Fettdärme gefüllten Würſte ein Kreuz - band zu machen, da ſolche zuweilen am Bande abreißen. Dar - auf hängt man ſie 10 14 Tage in einen ſchwachen mit Luft verbundenen Rauch, der von Wachholder iſt der beſte, und bewahrt ſie dann an einem luftigen Orte. Man thut wohl, dieſe Wurſt nicht zu friſch zu benutzen, indem ſie nach Verlauf von 2 Monaten ungleich ſchmackhafter wird.

2. Kleine Sauciſſen.

Gut durchgewachſenes Schweinefleiſch wird fein gehackt, mit Salz, Muskatblüthe und ſehr wenig Pfeffer gewürzt, in ganz dünne Därme gefüllt, die man 2 Zoll lang umdreht und in Butter und etwas Waſſer feſt zugedeckt gelb brät. Sie wer - den zu Ragouts oder als Beilage zu feinen Gemüſen benutzt.

26*404Wurſtmachen, Einpöckeln und

3. Weſtphäliſche Metwürſte.

Durchwachſenes, auch etwas fettes Schweinefleiſch wird in kleine Würfel geſchnitten, nicht gehackt. Zu 10 Pfund des - ſelben nimmt man 10 Loth Salz und 1 Loth Pfeffer, nach Belieben auch 1 Loth Nelken. Jedoch iſt es beſſer, die zum Räuchern beſtimmten Würſte nicht mit Nägelchen zu wür - zen, ſie bekommen dadurch etwas Unangenehmes und Starkes. Man räuchert ſie 2 3 Wochen ganz langſam und bewahrt die Würſte, welche man friſch halten will, in der Luft auf.

4. Frankfurter Bratwürſte.

Durchwachſenes Schweinefleiſch ohne Sehnen, auch etwas Fett wird fein gehackt, mit Salz, Muskatblüthe, Coriander, gehack - ter Zitronenſchale, wenig Pfeffer und ein Glas Rum gewürzt, in Schweinsdärme gefüllt. Friſch iſt dieſe Wurſt am fein - ſten, doch auch leicht geräuchert recht gut. Man hängt ſie in der Luft auf.

5. Weiße Wurſt zu Butterbrod.

Zwei Pfund Schweinsmürbebraten oder Has und 1 Pfund ſchieres Schweinefleiſch wird gehackt, 1 Pfund Speck abgekocht und kalt in ganz feine Würfel geſchnitten, für ½ Sgr. in kräftiger Brühe geweichtes Weißbrod, die fein geſchnittene Schale einer Zitrone, Salz und Muskatblüthe. Dies Alles wird gut untereinander gemiſcht, in klare Schweinedärme gefüllt und in kochendem Waſſer 20 Minuten gekocht.

6. Leberwurſt zu Butterbrod.

Man ſtampft eine Schweinsleber ganz fein, reibt ſie durch ein Sieb, gibt einen guten Theil weich gekochtes, fein gehack - tes Fleiſch und Fett hinzu, Salz (doch nicht zu viel, weil man die Leber leicht verſalzen kann), geſtoßene Nelken, Nelkenpfef - fer, Muskatnuß, nebſt in feine Würfel geſchnittenem, rohem, in der Pfanne heiß gemachtem Speck. Dies Alles miſcht man gut durcheinander, füllt es in dicke, glatte Schweinsdärme, läßt jedoch einen 2 Finger breiten leeren Raum zum Ausdehnen der Leber. Dann legt man ſie in kochende Brühe oder geſal - zenes Waſſer und läßt ſie langſam ½ Stunde kochen, wäh -405Räuchern des Fleiſches.rend man ſie mit einem glatten Löffel ſanft niederdrückt, wel - ches das Aufſpringen verhütet. Man gebraucht die Würſte friſch und geräuchert. Im letztern Falle hängt man ſie 8 bis 10 Tage in einen nicht ſtarken Rauch und dann an einen luftigen Ort auf, wo es jedoch nicht frieren darf.

7. Leberwurſt mit Mehl.

Auch zu dieſen Würſten iſt die Leber roh geklopft und durch ein Sieb gerührt der gekochten vorzuziehen. Man gibt hierzu fein gehacktes Fleiſch und Fett, Salz, Pfeffer, Nelken, Nelken - pfeffer, reichlich in Würfel geſchnittenen Speck, den man recht heiß werden läßt, rührt dies mit ſo viel kräftiger, kochender Fleiſchbrühe an, als man die Maſſe verlängern will, und gibt das nöthige Weizenmehl hinzu. Die Leber muß gut anein - ander halten und recht ſaftig ſein, weshalb man wohl thut, etwas in der Pfanne zu verſuchen. Dann füllt man ſie in weite Schweinsdärme, läßt einen drei Finger breiten leeren Raum und kocht ſie nach vorhergehender Angabe. Sie wer - den geräuchert, in Scheiben geſchnitten und gebraten.

Will man außer der Schlachtzeit Leberwurſt machen, ſo kann man beim Beſtellen des Fleiſches ſich nach folgendem Verhältniß richten: Auf eine Schweinsleber 3 Pfund gekoch - tes und gehacktes Schweine - oder Rindfleiſch, 2 Pfund halb gahr gekochten, in feine Würfel geſchnittenen Speck, 3 Pfund Weizenmehl und ſo viel von der eingekochten Brühe, worin das Fleiſch gekocht iſt, als zum Zuſammenhalten der Maſſe nöthig iſt; Salz, Pfeffer, Nägelchen nach Geſchmack.

8. Blutwurſt.

Das Blut wird warm, ſo wie es vom Schweine kommt, mit einem kleinen Beſen geſchlagen, bis es ganz kalt iſt, und durch ein Sieb gerührt, wodurch es flüſſig bleibt. Dann gibt man zu dieſem Blut etwas kräftige, kochend heiße Fleiſchbrühe, in der man einen guten Theil gekochtes, fein gehacktes, mageres und fettes Schweinefleiſch, nebſt den weich gekochten und fein gehackten Schwarten durchgerührt hat, ferner in kleine Würfel geſchnittenen rohen, in der Kuchenpfanne eben heiß gemachten Speck, Salz, Nelken, Pfeffer, und ſo viel Mehl, daß die Maſſe zuſammenhält, welches man ebenfalls in einer Pfanne erpro -406Wurſtmachen, Einpöckeln undben kann. Man nimmt zu dieſen Würſten Weizenmehl, Ei - nige ziehen feines Roggenmehl vor; recht fett müſſen ſie aber auf jeden Fall gemacht werden. Dies wird nun in weite Schweinsdärme gefüllt, die jedoch nur voll ſein dürfen, und wie Leberwurſt gekocht, geräuchert und gebraten werden. Auch werden die Blutwürſte, nachdem ſie geräuchert, wohl ganz in Waſſer oder Erbſenſuppe nach dem Gebrauch der ver - ſchiedenen Gegenden gekocht.

9. Hirnwurſt.

Man zieht von dem ausgewäſſerten Gehirn die Haut, nimmt etwas gutes, fein gehacktes, rohes Mettfleiſch und hackt ſol - ches zuſammen durch. Dann weicht man eben ſo viel Weiß - brod ohne Kruſte mit kaltem Waſſer ein, drückt es aus, gibt ſolches nebſt einigen Eßlöffeln voll dicker ſaurer Sahne, Mus - katnuß, Salz, eine Meſſerſpitze Nelkenpfeffer und in Butter gebratene und durch ein Sieb gerührte Zwiebeln zu dem Fleiſch, miſcht Alles wohl unter einander, füllt es nicht zu feſt in Därme, kocht die Würſte gahr und brät ſie beim Gebrauch in Butter gelb.

10. Schwarten-Magen.

Man nimmt hierzu von dem gehackten Sommerwurſtfleiſch ohne Fett, Salz und Pfeffer, wie bei dieſem, etwas geſto - ßene Nelken und einen Eßlöffel voll fein geſtoßenen Zimmet, ein Drittheil ſo viel weich gekochte, fein gehackte Schwarten, einen Suppenlöffel voll Blut, die gekochten Zungen von zwei Schweinen, oder eine Kuhzunge in kleine Würfel geſchnitten, füllt dieſe Maſſe, nachdem ſie wohl durcheinander gerührt iſt, nicht zu feſt in den Schweinemagen, läßt denſelben 2 Stun - den langſam in etwas geſalzenem Waſſer oder Brühe kochen, preßt ihn eine Nacht zwiſchen 2 Brettern und räuchert ihn 2 3 Wochen.

  • Anmerk. Dieſer Schwartenmagen hält ſich recht lange und iſt zum Butterbrod ſehr ſchmackhaft. Man laſſe den Zimmet, ſo unpaſſend er ſcheint, nicht darin fehlen.

11. Rindfleiſch-Wurſt.

Rindfleiſch wird recht weich gekocht, ohne Haut und Seh -407Räuchern des Fleiſches.nen ganz fein gehackt. Dann gibt man fette, kräftige Fleiſch - brühe, Salz, Muskat und geſtoßene Nelken dazu. Hat man Rollenbrühe, ſo gibt dieſe derſelben einen ſehr guten Geſchmack. Die Maſſe muß nicht zu mager und recht ſaftig ſein, man füllt ſie in dünne Kuhdärme, kocht ſie ¼ Stunde in Brühe, und wenn ſie völlig kalt geworden, hängt man ſie an einen luftigen Ort auf.

Beim Gebrauch läßt man ſie in Butter heiß und gelb wer - den und gibt ſie zu Aepfelmus oder Kartoffeln mit Aepfeln.

12. Eine zweite Sorte Rindfleiſch-Wurſt.

Man verlängert das gehackte Fleiſch mit Gerſtengrütze, die man vorher mit Fleiſchbrühe hat weich kochen laſſen und gibt Fett, Salz, Nelken und Nelkenpfeffer hinzu.

Oder man füllt zu dem Fleiſch einige Löffel Fleiſchbrühe nebſt Fett, gibt die Gewürze hinzu und ſo viel Weizenmehl, daß es die gehörige Conſiſtenz bekommt.

[Oder] man weicht Weißbrod ohne Kruſten in fette Fleiſch - brühe, zerrührt dies und gibt es nebſt Gewürzen zum Fleiſch.

13. Pinkel-Wurſt.

Man hackt Nierenfett von einer Kuh, gibt eben ſo viel Ha - fergrütze, die weder zu fein, noch zu grob ſein darf, dazu, nebſt recht viel gehackten Zwiebeln, Salz, Nelken, Pfeffer und Nel - kenpfeffer, füllt dies in glatte, dicke Därme, läßt jedoch etwas Raum zum Ausquillen der Grütze und hängt ſie in den Rauch.

Sie werden in braunem Kohl, auch in Bohnenſuppe gekocht.

14. Panhas.

Derſelbe wird am beſten, wenn man dazu halb Rindfleiſch, halb nicht zu mageres Schweinefleiſch nimmt. Man kocht es weich, ſucht alle kleine Knochen heraus, hackt es ganz fein und ſchüttet die Brühe durch ein Sieb zu dem Fleiſch. Dann läßt man ſolches kochen, würzt es mit Salz, Pfeffer und Nelken - pfeffer, ſtreut unter fortwährendem Rühren ſo viel Buchwei - zenmehl hinein, daß die Maſſe dick wird und vom Topfe ab - läßt und läßt ſie ¼ Stunde kochen. Darauf füllt man den Panhas in trockene, irdene Geſchirre und bewahrt ihn an ei - nem trockenen, luftigen Orte.

408Wurſtmachen, Einpöckeln und

Derſelbe wird auf folgende Weiſe zubereitet: Man ſchneidet ihn in Fingerdicke Scheiben, legt ſolche in einer mit Butter heiß gemachten Pfanne neben einander, und brät ſie auf bei - den Seiten recht gelb und hart.

15. Rindfleiſch-Rollen.

Man ſchneidet mageres und fettes Rindfleiſch in dünne Strei - fen (das ſchlechteſte kann hierzu gebraucht werden), jedoch wird alles Häutige entfernt, legt es durch einander und würzt es reichlich mit Salz, Pfeffer und Nelken. Man kann zu 10 Pfund Fleiſch 12 Loth Salz, 1 ¼ Loth Pfeffer und eben ſo viel Nelken rechnen.

Zugleich ſchneidet man die Wamme (Panze) in große, läng - lich viereckige Stücke, legt das Fleiſch darauf und näht ſolche recht dicht zu, damit Fleiſch und Gewürz nicht ſo ſehr aus - kochen; doch dürfen ſie nicht zu feſt gefüllt ſein, weil ſie ſonſt platzen. Darauf bringt man die Rollen reichlich mit Waſſer bedeckt und etwas Salz zu Feuer, ſchäumt und kocht ſie etwa 3 4 Stunden, bis man mit einem ſteifen Strohhalm hinein ſtechen kann. Dann nimmt man ſie aus der Brühe, vermiſcht etwas von dieſer mit ſcharfem Eſſig und ſchütter es, wenn die Rollen ganz kalt geworden ſind, darüber. Jedoch müſſen ſie damit bedeckt ſein.

16. Röllchen von Schweinefleiſch in Gelee.

Die Schwarten werden vom Speck abgelöſ’t und in 4 Fin - ger breite, reichlich ¼ Elle lange Stücke geſchnitten; es wer - den auch dünne Scheiben mageres Schweinefleiſch von derſel - ben Größe geſchnitten. Beide legt man aufeinander, ſtreut Salz und fein geſchnittene Zitronenſchale darüber, rollt ſie feſt auf, bewickelt ſie mit einem Faden und ſetzt ſie nebſt ei - nigen Schweinepfoten in einem glaſirten Topfe mit halb Eſſig und halb Waſſer bedeckt zu Feuer, ſchäumt ſie gut und läßt ſie mit einigen Lorberblättern, ganzem Pfeffer und einem Stück Zitronenſchale weich kochen. Dann legt man ſie in einen Topf, gießt die Brühe durch ein Haarſieb, und wenn ſie ſich geſenkt hat, auf die Röllchen. Dieſe werden beim Gebrauch in Schei - ben geſchnitten, mit etwas von dem Gelee belegt, zu Butter - brod oder auch zu Salat gegeben.

409Räuchern des Fleiſches

17. Sülze von Schweinefleiſch.

Schnauze, Pfoten und Ohren vom Schweine werden mit 1 ½ Pfund magerem Rindfleiſch, Salz, einem Maß Eſſig und ſo vielem Waſſer, daß es ausgeſchäumt werden kann, in einem glaſirten Topf zu Feuer gebracht, mit einigen Lorberblättern, reichlich ganzem Pfeffer und Nelkenpfeffer ſo weich gekocht, daß ſich das Fleiſch von den Knochen trennt. Dann wird die Brühe durch ein Haarſieb geſchüttet, bis zum andern Tage hingeſetzt, die Knochen aus dem Fleiſch genommen, und wenn daſſelbe ganz kalt geworden, in feine Streifchen geſchnitten; doch bleibt das Rindfleiſch zurück. Am andern Tage ſchneidet man Fett und Bodenſatz von dem Gelee, ſetzt ihn mit dem geſchnittenen Fleiſch und einer in Scheiben geſchnittenen Zitrone zu Feuer, läßt es ¼ Stunde kochen und füllt es in Geſchirre oder For - men, die man vorher mit kaltem Waſſer umgeſpült hat. Beim Gebrauch ſtürzt man die Sülze auf eine Schüſſel und gibt ſie zu Butterbrod und zu Salat. Sie hält ſich mehrere Wochen friſch.

18. Schweinerippchen in Gelee.

Die Rippen werden der Länge nach zwei Mal durchgehauen, und ſo geſchnitten, daß 2 Rippen aneinander bleiben. Dieſe werden mit einigen Schweinepfoten, mit halb Waſſer und halb Eſſig zu Feuer geſetzt (Weineſſig kann man etwas weniger nehmen) und gut ausgeſchäumt. Dann gibt man Zitronen - ſchale, reichlich ganzen Pfeffer, Nelkenpfeffer und einige Lor - berblätter dazu und kocht die Rippen gahr. Die Brühe wird durch ein Sieb geſchüttet, und wenn ſie ſich geſenkt hat, ſo füllt man die klare Brühe mit den Rippen in einen Topf.

Sie werden zu Butterbrod mit etwas von dem Gelee, worin ſie liegen, und zu Salat gegeben.

19. Preßkopf in Gelee.

Zwei Schweinsſchnauzen, 4 Schweinsohren, 4 Schweinsfüße, 2 Kalbsfüße, ¼ Ochſenmaul, auch Schwarten ohne Fett wer - den mit halb Eſſig, halb Waſſer, einer Flaſche Wein und et - was Salz ausgeſchäumt, dann werden 4 mit Nägelchen be - ſpickte Zwiebeln, Pfefferkörner und eine in Scheiben geſchnit -410Vom Wurſtmachen, Einpöckeln undtene Zwiebel dazu gethan und das Fleiſch darin gahr gekocht. Solches wird von den Knochen geſucht, in längliche Stückchen geſchnitten, in ein ſauberes Küchentuch gelegt, in dünne Scheib - chen geſchnittene rothe Rüben abwechſelnd mit dem Fleiſch in die Schwarte gelegt, mit Schwarte zugedeckt, das Tuch recht feſt zugebunden und beſchwert, die Brühe durch ein Haarſieb geſchüttet. Am andern Tage wird der Preßkopf in Finger breite Scheiben geſchnitten; in eine Schüſſel gelegt, von der zu Gelee gewordenen Brühe Bodenſatz und Fett abgeſchnitten, wie Gelee geklärt und auf das Fleiſch geſchüttet. Es wird umgeſtürzt zur Tafel gegeben.

20. Preßkopf.

Eine Kuhzunge wird mit dem halben Kopf eines Schwei - nes und einigen Schwarten gahr gekocht, die Schwarte vor - ſichtig abgetrennt und ſowohl der Kopf als die Zunge in dünne Scheiben geſchnitten. Dann legt man ein grobes Küchentuch in eine tiefe Schale, macht darin eine Verzierung von friſchen Lorberblättern, legt die Schwarte darauf und füllt dieſelbe mit dem geſchnittenen Fleiſch, das man lagenweiſe mit reichlich Salz, geſtoßenen Nelken, Pfeffer, Nelkenpfeffer und fein ge - ſchnittener Zitronenſchale würzt. Iſt dies geſchehen, legt man das Fleiſch mit Schwarten zu, nimmt das Tuch feſt zuſam - men und bindet einen Bindfaden darum, legt den Preßkopf in kochende Brühe und läßt ihn ¼ Stunde kochen. Iſt der - ſelbe nachdem zur Hälfte abgekühlt, legt man ihn zwiſchen 2 Brettchen, beſchwert ihn mit Gewicht und legt ihn am an - dern Tage in Eſſig. Man gibt denſelben mit Senf und Zucker zu Butterbrod, Salat, Sauerkraut u. ſ. w.

21. Preßkopf auf andere Art.

Man kocht den ganzen Schweinskopf ſammt Schnauze gahr und löſ’t die Schwarte ab. Das Fleiſch wird gehackt und mit ¾ Loth Pfeffer, ¾ Loth Nelken und dem nöthigen Salz, etwa einer Hand voll, vermiſcht. Dann werden Schwarten in ein Küchentuch gelegt, das Fleiſch hinein und weiter nach vorhergehender Angabe verfahren.

411Räuchern des Fleiſches.

22. Ragout von Schweinefleiſch beim Einſchlachten anzuwenden.

Man haut die Knieſtücke, Schnauze und einige Rückenſtücke, von denen man die größte Hälfte des Specks abgeſchnitten hat, in kleine paſſende Stücke, ſchäumt ſie mit 2 Theilen Waſſer, einem Theil Eſſig und Salz aus, gibt viel ganzes Gewürz, als: Nelken, Pfeffer, Nelkenpfeffer, Zwiebeln, Lorberblätter hinzu und läßt das Fleiſch gahr, aber nicht zu weich kochen. Dann nimmt man ſolches heraus, ſchüttet die Brühe durch ein Sieb, macht in einem eiſernen Topf Mehl braun, rührt es mit der Brühe zu einer recht ſämigen, reichlich langen Sauce, gibt ein wenig Kraut oder Syrup dazu, doch nur ſo viel, daß der Eſſig gemildert wird, läßt das Fleiſch noch gut darin durchkochen und füllt es in einen ſteinernen Topf.

Zur Zeit macht man einen Theil von dieſem Ragout heiß und gibt es zu Kartoffeln.

Es iſt ein wohlſchmeckendes Eſſen und hält ſich einige Wo - chen ganz friſch.

23. Sauerbraten beim Einſchlachten.

Hat man Sauerbraten zum Aufbewahren ausſchneiden laſ - ſen, ſo erhalten ſich dieſe beſonders gut, wenn man ſie einige Minuten lang in das kochende Nierenfett legt, dann auf einer Schüſſel kalt werden läßt und darauf ſolche in einem paſſen - den Topfe mit Eſſig bedeckt.

Die Fettdecke erhält das Fleiſch lange friſch und läßt auch nicht ſo viel Säure eindringen.

Zu Sauerbraten ziehe ich ſcharfen Biereſſig jedem andern Eſſig vor.

24. Sauerbraten beim Einſchlachten, ein halbes Jahr lang aufzubewahren.

Hierzu werden diejenigen Stücke genommen, die ſich zu Bra - ten eignen und ſolche wie anderes Fléiſch geſalzen. Nach Ver - lauf von 2 3 Tagen ſetzt man ſie in einen großen Topf mit halb Weineſſig, halb Rollenbrühe reichlich bedeckt zu Feuer, ſchäumt ſie gut und gibt einige Lorberblätter, grob geſtoßene412Wurſtmachen, Einpöckeln undPfefferkörner und Nelken hinzu. Nach einer Stunde Kochens legt man ſie in große, gut gebäete Steintöpfe, oder in ein recht ſauberes Fäßchen, nimmt das Fett von der Brühe, weil dies wie Butter zum Kochen der Gemüſe gebraucht werden kann und ſchüttet die Brühe über das Fleiſch, welches völlig damit bedeckt ſein muß. Wenn ſolches ganz kalt geworden iſt, ſchmilzt man es mit gutem Rinderfett einen Zoll hoch zu. Beim Herausnehmen eines jeden Stückes muß das Fett ge - ſchmolzen und das Fleiſch wieder damit bedeckt werden.

Beim Gebrauch wird das Fleiſch wie anderer Sauerbraten zubereitet, nur gibt man, nachdem ſie gelb gebraten ſind, ei - nige Löffelchen von der Brühe, in welcher ſie gelegen haben, ſowie eine Taſſe Sahne hinzu und läßt ſie nur eine Stunde ſchmoren.

25. Vom Ausſchmelzen des Fettes beim Einſchlachten.

In die kochende, gewürzige Brühe, worin die Rindfleiſch - Rollen gekocht ſind, ſchüttet man das in Würfel geſchnittene Nierenfett und läßt es bei öfterem Umrühren ſo lange kochen, bis daſſelbe ganz klar geworden iſt. Dann nimmt man das klare Fett ab, läßt es durch ein Sieb in einen ſteinernen Topf laufen und füllt den Bodenſatz in einen zweiten Topf.

Das Fett gewinnt dadurch ſo ſehr, daß man es an man - chen Speiſen ſtatt Butter verwenden kann.

Hat man aber keine Rollenbrühe, ſo kann man das Fett auf folgende Weiſe verbeſſern: man läßt etwas friſche Milch mit einigen Lorberblättern und Salz kochen und das Fett darin ausbraten.

Oder: man läßt eine Hand voll Salz mit einer Taſſe Waſ - ſer kochen und ſchüttet das Fett hinzu, weil das Salz ſonſt zu Boden fällt und ſich dem Fett nicht mittheilt. Es muß oft umgerührt werden und ſo lange kochen, bis die ſogenannten Schrewen gelblich und das Fett klar geworden iſt.

Darmfett wird geſchnitten, von allen Geſchwüren gereinigt und bei mehrmaligem Wechſeln des Waſſers gut ausgewäſſert. Dann ſetzt man es mit kaltem Waſſer zu Feuer und ſchüttet es vor dem Kochen zum Ablaufen auf ein Sieb, welches auf ein Faß geſtellt iſt. Es wird nachdem ausgedrückt und gleich dem Nierenfett ausgebraten.

413Räuchern des Fleiſches.

Die Fettdecke, die ſich auf dem abgegoſſenen Waſſer bildet, kann man mit anderem Abfall nach Gutdünken verwenden.

26. Fleiſch einzupöckeln, welches geräuchert werden ſoll.

Auf 100 Pfund Fleiſch, es ſei Rindfleiſch oder Schweine - fleiſch, rechnet man 8 Pfund Salz und 1 Loth Salpeter. Das Faß wird mit Salz beſtreut, dann das übrige Salz mit dem Salpeter durcheinander gemiſcht, jedes einzelne Stück damit recht ſtark eingerieben und ſo ins Faß gepackt, daß alle Stücke feſt ineinander ſchließen, wobei die Lücken mit kleinen Knochen oder Stückchen Fleiſch ausgefüllt werden. Dann wird Salz darüber geſtreut und ſo lagenweiſe fortgefahren. Von dieſem feſten Zu - ſammenpacken hängt viel der reine Geſchmack des Fleiſches ab. Nach 14 Tagen wird es aus der Pöckel genommen und zum Räuchern an einem luftigen Ort aufgehangen und am beſten mit Wachholder geräuchert, wozu man auf folgende Weiſe leicht eine Einrichtung machen kann: es wird nämlich da, wo ge - räuchert werden ſoll, ein alter Ofen ohne Deckel und Röhre hingeſtellt, mit einigen Wachholderzweigen gefüllt, die ange - ſteckt werden. Dies wird täglich wiederholt, während auch dem Fleiſch durch Oeffnen des Fenſters zuweilen Luft gegeben wer - den muß, weil nicht Rauch allein, ſondern Rauch mit Luft verbunden dem Fleiſch einen guten Geſchmack gibt.

27. Rohes Ochſen - oder Rindfleiſch zu Butterbrod.

Hierzu nimmt man am beſten ein Nagelſtück von einem gut gemäſteten Ochſen, ſalzt es nicht zu ſtark ein, weil dies das Fleiſch überhaupt zähe macht, gibt auch nach Belieben ſehr wenig Salpeter hinzu und läßt es nach Verlauf von 14 Ta - gen langſam mit Wachholder räuchern.

Beim Gebrauch legt man das Stück auf ein Brettchen und ſchneidet ganz dünne Scheibchen davon ab.

28. Pöckelfleiſch, welches ſich wohl ein Jahr ganz rein von Geſchmack erhält.

Dazu werden Stücke genommen, die nicht viel Knochen ha - ben. Zu 100 Pfund Fleiſch gehören 8 Pfund Salz und für 6 Pfennige Salzpeter. Das Fleiſch wird damit recht ſtark ein -414Wurſtmachen, Einpöckeln ꝛc.gerieben und ſo feſt in halbe Ankerfäſſer ( Ohm) gepackt, daß bis oben hin keine Zwiſchenräume zu ſehen ſind. Dann werden die Fäſſer zugeküfert, in den Keller geſtellt und alle 8 Tage herumgeſetzt. Nachdem ein Faß angebrochen iſt, muß immer das oberſte Fleiſch genommen, das Faß mit einer Schie - ferſcheibe belegt und mit Gewicht beſchwert werden.

  • Anmerk. Das Fleiſch erhält ſich auf dieſe Weiſe von einem Jahr in’s andere.

29. Eine gute Fleiſchpöckel.

Zu 100 Pfund Fleiſch, es ſei Rindfleiſch oder Schweine - fleiſch, wird 7 Pfund Salz, ¾ Pfund Candiszucker, 6 Loth Salpeter und 14 Maß Waſſer zuſammen gekocht und, ganz kalt geworden, auf’s Fleiſch geſchüttet.

30. Ein einzelnes Pöckelſtück zu machen.

Am beſten eignet ſich dazu ein gutes Schwanzſtück. Man nehme zu 7 Pfund Fleiſch 1 ¾ Maß Waſſer, ½ Pfund Salz, 2 Loth Sandzucker, ½ Loth Salpeter und 2 Eßlöffel Syrup. Dies Alles wird zuſammen ausgeſchäumt und kalt über das Fleiſch geſchüttet, welches ungefähr 8 9 Tage darin liegen muß.

Beim Kochen wird das Fleiſch, damit der Saft nicht her - auslaufe, mit kochendem Waſſer zu Feuer gebracht.

  • Anmerk. Dieſe Pöckel hält ſich ſehr lange und man kann ſie daher wieder von neuem ausſchäumen und ein anderes Stück hin - ein legen.

31. Pöckelfleiſch durch Holzkohlen zu conſerviren.

Zu einem Stück Fleiſch von 12 Pfund wirft man 2 Hand voll Salz in einen Keſſel kochendes Waſſer, läßt es ſchmelzen und das Fleiſch eben darin aufkremmeln (kochen darf es nicht), und dann kalt werden. Nachdem reibt man es mit 12 Loth Salz und 2 Loth geſtoßenen Salpeter ein, beſtreut es überall mit geſtoßenen Holzkohlen und hängt es an einen kalten Ort, wo Luft dazu kommt, auf.

  • Anmerk. Das Fleiſch hält ſich gut und iſt von angenehmem Ge - ſchmack.
415Eſſig.

32. Dem Fleiſch ohne Rauch einen Rauchgeſchmack zu geben.

Die Stücke Fleiſch werden wie gewöhnlich eingeſalzen, dann überall mit Holzeſſig (eine Eſſenz, die einen Rauchgeſchmack gibt) bepinſelt, in der Luft angetrocknet, wieder bepinſelt und ſo bis zu drei Malen. Darauf hängt man es an einen luf - tigen Ort auf.

  • Anmerk. Man kann es gleich gebrauchen und ſchmeckt wie Rauch - fleiſch, welches jedoch ohne Wachholder geräuchert iſt und hält ſich recht gut.

W. Eſſig.

1. Obſt-Eſſig.

Die zum Eſſig beſtimmten Aepfel (auch abgefallene Aepfel und Birnen) werden ſo klein als möglich geſtampft und in einer Obſtpreſſe recht trocken ausgepreßt. Der ſo erhaltene Moſt wird in offene Fäſſer gethan, worin er 8 10 Tage ſtehen bleibt. Die Unreinigkeit gährt nach oben, wird vorſichtig ab - genommen, dann der Moſt in Fäſſer gefüllt und ſolche an einen warmen Ort hingelegt. Nun erfolgt noch etwas Gäh - rung aus dem Spundloch und der vorher in Flaſchen hinge - ſtellte Moſt wird zum Nachfüllen gebraucht. Iſt die Gährung ganz beendigt, ſo wird das Spundloch mit einem nicht zu dich - ten Stück Leinwand bedeckt und die Fäſſer bleiben bis zum Frühjahr ſtill liegen, wo man den Eſſig dann vorſichtig ent - weder in Fäſſer oder Flaſchen abzapft. Unten im Faß findet ſich immer ein ziemlich ſtarker Satz. Es iſt ein gutes Zeichen, wenn ſich eine Haut auf der Oberfläche bildet, die vor dem Abzapfen nicht geſtört werden darf.

2. Zucker-Eſſig.

Man nehme zu 6 Flaſchen oder 4 ½ Maß Waſſer 1 ½ Pfd. 416Eſſig.Puderzucker (Farin), koche ſolches ½ Stunde, während man es gut ſchäumt und gieße es in ein offenes Faß. Wenn es abgekühlt iſt, füge man eine Schnitte Weißbrod, die gut mit Hefen beſtrichen iſt, dazu und laſſe dieſes 2 Tage gähren. Dann gieße man es in ein anderes Faß, welches an einem warmen, trockenen Ort liegen muß, klebe ein Papier über das Spundloch und mache kleine Oeffnungen darin, daß die äuſ - ſere Luft eindringen könne. Wenn man am Eſſig eine ſchöne Rheinweinfarbe liebt, ſo füge man anfangs zu dem Waſſer und Zucker eine Quantität Priemeln oder Schlüſſelblumen, die man mitkochen läßt.

3. Johannisbeer-Eſſig.

Die Johannisbeeren werden ausgepreßt, den Saft ſtellt man bis zum andern Tage hin und füllt ihn in reine Flaſchen, der Bodenſatz muß zurückbleiben. Dann ſetzt man die Flaſchen offen zum Ausgähren an die Sonne, oder an einen warmen Ort und verkorkt ſie dann erſt, wenn die Gährung völlig been - det iſt.

Dieſer Eſſig wird ſtatt franzöſiſchen rothen Eſſig zu Salat gebraucht und gibt demſelben einen feinen Geſchmack.

[417]

Anhang.

Arrangements zu kleinern und größern Geſellſchaften, zu Frühſtücks, Mit - tags - und Abendeſſen, Kaffee’s und Thee’s, und einem - chenzettel nach den Jahreszeiten geordnet.

[418]

Es iſt von mehreren Seiten der Wunſch an mich gerichtet worden, meinem Kochbuche Arrangements zu Geſellſchaften fol - gen zu laſſen. Ich darf nun um ſo mehr hoffen, daß dieſe überhaupt nicht unwillkommen ſein werden, da ſie insbeſon - dere als Anhang zu dieſem Buche beſtimmt ſind. Dieſe Auf - gabe jedoch völlig genügend zu löſen, iſt eine ſchwierige Sache. Die Sitte in den verſchiedenen Gegenden iſt eben ſo verſchie - den, als die Wahl der Speiſen, die ſich ja auch zugleich nach dem, was man gerade haben kann, richten muß; indeß kön - nen dieſe Arrangements immerhin als bequeme Hülfsmittel dienen und als ſolche habe ich ſie möglichſt vollſtändig auszu - führen geſucht. Wenn ich dabei Manches beſprochen habe, was ſolchen Hausfrauen, die von Jugend auf in größeren Kreiſen gelebt haben, beſſer bekannt ſein wird, als ich es zu arran - giren weiß, ſo bitte ich dieſes damit zu entſchuldigen, daß ich bei der Ausführung derſelben glaubte, auch auf diejenigen Rückſicht nehmen zu müſſen, denen es vielleicht an Gelegen - heit dazu gefehlt hat.

[419]

Von den Anordnungen vor einer Geſellſchaft.

Zu jeder Geſellſchaft, die man zu geben beabſichtigt, es ſei eine größere oder kleinere, arrangire man Alles zu rechter Zeit, überlege und notire, welche Gäſte gebeten, was für Gerichte gegeben werden ſollen und was dazu an Lebensmitteln beſchafft werden muß; ſorge für Alles, was zum Decken der Tafel ge - hört, putze vorher, wenn es nöthig ſein ſollte, Silberzeug, Porzellan und Gläſer nach, ſorge für geriebenen Zucker, der oft unvorhergeſehen bei Tiſche gebraucht wird; bei Abendge - ſellſchaften für das Aufſtecken und Anbrennen der Lichte, bei Mittagseſſen zugleich auch für gebrannten Kaffee, geſchnittenen Zucker und ſtelle das Kaffeeſervice vollſtändig im Nebenzimmer hin; decke, wo möglich, am vorhergehenden Tage die Tafel, arbeite überhaupt gehörig vor und ſei gekleidet, ehe die Gäſte erſcheinen, damit man durch ſie nicht in Verlegenheit gerathe, vielmehr ihnen ſogleich heiter und herzlich entgegen treten könne. Hauptſächlich ſehe man darauf, die Gäſte mehr durch Gaſt - freundſchaft und angenehme Unterhaltung bei einigen gewähl - ten und gut zubereiteten Schüſſeln, als durch Abſpeiſung mit mannigfaltigen Gerichten zu bewirthen. Da der Luxus unſerer Zeit aber oft eine reich beſetzte Tafel fordert, ſo ſind auch grö - ßere Eſſen neben den kleineren berückſichtigt bei deren Zuſam - menſetzung ich mich auf den Inhalt meines Kochbuches bezo - gen habe.

Vom Decken einer großen Tafel.

Es iſt immerhin angenehmer und bequemer, die Gäſte an einer Tafel zu placiren. Bei Mangel an Raum iſt dies aber oft ſchwierig. In ſolchem Fall iſt es am leichteſten, die Ta - fel gleichmäßig zu beſetzen, wenn die Tiſche in Form eines27*420Arrangements für Geſellſchaften.Hufeiſens geſtellt werden, wobei aber Rückſicht auf bequemes Oeffnen der Thüren und das Bedienen der Tafel genommen werden muß.

Bei Hochzeitsfeſten werden feine Damaſtgedecke, meiſt un - genäht, gebraucht, damit ſie nichts von ihrem Anſehen ver - lieren; doch kann man dies nach Belieben halten. Das Tiſch - tuch läßt man, wenn es ſein kann, wohl eine halbe Elle herab hängen, die Zipfel nimmt man in kleine Falten zuſammen und ſteckt ſie mit einer Nadel feſt, ſo, daß auf der rechten Seite, ohne daß die Nadel zu bemerken iſt, die Falten fächerförmig ſich ausdehnen, oder es wird in der Mitte des Zipfels eine kleine Roſette gebildet und dieſe mit einer leicht herunterfal - lenden blauſeidenen Schleife zierlich gebunden. Die Couverts werden ſo weit auseinander gelegt, daß die Gäſte nicht genirt, ſondern recht bequem neben einander ſitzen können, welches durch das Hinſtellen einiger Stühle am richtigſten probirt wird. Es werden nicht mehr als zwei flache Teller auf ein - ander herumgeſetzt, die Servietten auf dem Teller mit einem kleinen darunter liegenden Brödchen zur Suppe, nach Belie - ben flach oder künſtlich gefalten, hingelegt, das Meſſer rechts, die Schneide nach dem Teller hin (bei Mittagseſſen den Löffel darneben), und die Gabel links zur Seite, die Zinken nach unten gekehrt. Bei Mittagseſſen werden die Suppenteller auf - einander mit dem Suppenlöffel davor liegend, ſo auch die Vor - legelöffel da hingelegt, wo die Suppenterrine und die Gerichte ſtehen ſollen.

Bei Hochzeitseſſen hauptſächlich, doch auch bei andern Eſſen macht man die Mitte der Tafel gern zu Oben, wo die beiden Plätze des Brautpaares durch ein auf dem Couverte liegendes feines Bouquetchen von Myrthen und einer halb aufgeblühten Roſe zuſammengebunden, bezeichnet werden. Recht hübſch iſt es, wenn auch jedes andere Couvert ein Blumenſträußchen ziert; jedoch müſſen alle ſich ganz von denen des Brautpaares un - terſcheiden. Das Verzieren der Couverts mit Blumenbouquet - chen geſchieht indeß nicht blos bei Hochzeitseſſen, ſondern auch bei andern fröhlichen Feſten. Zugleich wird jedem Gaſt durch ein auf dem Couverte liegendes Zettelchen, worauf der Name geſchrieben ſteht, ſein Platz angewieſen, wobei nur auf Unter - haltung, nicht auf Stand und Rang Rückſicht genommen, wel - ches vielmehr bei einer feinen Bewirthung ganz vermieden wird421Arrangements für Geſellſchaften.und die Plätze ſo geordnet werden, daß nirgend ein Oben zu finden iſt, wodurch auch noch der Zweck erreicht wird, daß die Familienglieder ſich an der ganzen Tafel vertheilen, alſo die Unterhaltung anregen und zugleich das Fehlende beachten kön - nen. Wenn ich erwähnte, daß die Mitte der Tafel zu Oben gemacht wird, ſo iſt nur damit gemeint, daß von da, wie ich mich näher darüber ausſprechen werde, der Glanzpunkt aus - geht. Gläſer für verſchiedene Weine werden zuſammen, nicht in eine Reihe, links, etwas ſeitwärts vor das Couvert hinge - ſtellt. Wird vor der Suppe ein Glas Portwein oder Ma - deira gegeben, ſo wird derſelbe entweder durch die Bedienung in kleinen Gläſern herum präſentirt, oder es werden Port - wein - und Madeiraflaſchen auf die Tafel geſetzt. Die Wein - flaſchen in ihren Flaſchentellern werden zu beiden Seiten der Tafel, etwa jedes Mal bei dem fünften Couverte, aufgekorkt geſtellt; doch ſo, daß ſie nicht gegen einander, ſondern ſchräg gegenüber zu ſtehen kommen. Wird rother und weißer Wein zugleich aufgeſetzt, ſo wechſelt man mit den Flaſchen. Bei Abendeſſen, wo nicht etwa der Saal oder das Geſellſchafts - zimmer auf andere Weiſe hinreichend beleuchtet iſt, wird jeder Flaſche gegenüber ein Licht geſtellt, hat man große Lampen, ſo kann von der Mitte der Tafel aus, eine rechts und eine links, in gehöriger Entfernung einen Platz finden. Einſätze mit Senf, Oel und Eſſig zu Salate und kalten Fiſchen dür - fen nicht fehlen, und Salz - und Pfefferfäßchen ſtellt man hin und wieder neben die Couverts. Iſt kein Büffet im Zimmer, ſo wird ein Nebentiſch gedeckt, der verſehen wird mit reichlich Tellern, Meſſern und Gabeln zum Wechſeln, auch noch mit einigen Löffeln, Gläſern und Waſſercaraffen (die aber erſt beim Anfang des Eſſens friſch gefüllt werden), mit Brod und einer Serviette zum etwaigen Gebrauch.

Vom Arrangiren einer großen Tafel.

Wie ſchon erwähnt, iſt die Mitte der Hauptpunkt der Ta - fel. Es wird daſelbſt eine anſehnliche Torte, deren Rand mit grünen Blättchen verziert iſt, hingeſtellt. Hat man zwei Tor - ten, ſo erhält ein Aufſatz von Kryſtall mit Früchten aller Art gefüllt, in der Mitte einen Platz. Im Herbſt läßt ſich der -422Arrangements für Geſellſchaften.ſelbe am ſchönſten füllen. Man legt weiße und rothe Trau - ben mit einigen Ranken, Pflaumen, die mit den Stielen ge - pflückt ſind und ihren blauen Schein noch haben, friſche Wall - nüſſe, feine Tafelbirnen, Apfelſinen u. dgl. abwechſelnd mit klei - nen Weintraubenblättern zierlich geordnet, hinein. Im Winter, Frühjahr und Sommer kann dieſer Aufſatz mit Apfelſinen, im Sommer mit Blumen gefüllt werden. Es bleibt derſelbe ſeiner Größe und Schwere halber auf ſeinem Platz ſtehen und es werden beim Deſſert Früchte daraus auf Schalen herum - gereicht; oder wenn man im Herbſt reichlich Früchte hat, ſo legt man zugleich einzelne derſelben auf Schalen oder in Frucht - körbchen und ſetzt ſolche, zwei verſchiedene gegenüber am Ende der Tafel, in der Nähe der beiden Torten hin, die dann beim Deſſert herumgereicht werden, und der Aufſatz bleibt unbe - rührt. Um dieſen Aufſatz werden Kryſtalltellerchen mit feinen Conditorſachen geſetzt. Der Ueberſicht halber werde ich hier einige nennen:

  • Verzuckerter Kalmus.
  • Süße und bittere Macronen.
  • Chocoladeplätzchen.
  • Pfeffermünzküchelchen.
  • Schaumſachen in verſchiedenen Farben.
  • Gebrannte Mandeln.
  • Deviſen.
  • Fragen und Antworten.
  • Punſchküchelchen.
  • Aniskörner.
  • Geduldplätzchen.
  • Kleines Marzipan.
  • Weiße und rothe Bohnen.
  • Zimmetſtangen.
  • Kleine Bonbons und Knallbonbons.

Nach dieſem wird rechts und links eine feingefüllte Blumen - Vaſe geſtellt; iſt jedoch der Korb mit Blumen gefüllt, ſo ſetzt man blos am Ende der Tafel eine hübſche Blumen-Vaſe, oder bei einer ſehr langen Tafel auch noch eine auf die Zwiſchen - punkte derſelben. Um die Blumen-Vaſe, die wir nun von der Mitte der Tafel an rechts und links neben den kleinen Sachen ſtehend, uns denken, werden kleine Kryſtall - oder Porzellan -423Arrangements für Geſellſchaften.ſchüſſelchen mit feinem Eingemachten geſetzt. Dann bleibt ein leerer Raum für Gemüſe und Beilagen. Darnach folgt eine Geleeſchüſſel oder eine Schüſſel mit kaltem Fiſch, und dann eine Crêmeſchüſſel, die man mit Succade, kleinen Schaumſachen, eingemachten Hagebutten, Berberitzen oder auch mit geſpalte - nen Mandeln und Blumenblättchen niedlich verzieren kann. Nun bleibt, bei einer langen Tafel, wieder ein leerer Raum, wo ebenfalls Gemüſe und Beilagen hingeſtellt werden. Dann läßt man, im Fall eine kalte Paſtete gegeben werden ſoll, dieſe fol - gen, darnach Compotes, die Torten und Früchte.

Die Suppe wird an einem Nebentiſche aufgegeben. Die Ge - müſe werden beim Wegnehmen von der Tafel mit andern Schüſ - ſeln gewechſelt, z. B. mit irgend einem Ragout, oder einer warmen Paſtete, einem Pudding, Braten. Nach dem letzten warmen Gericht ſetzt man die nebenan ſtehenden Schüſſeln ein wenig näher, damit keine leeren Räume entſtehen.

Dieſes jetzt angegebene Arrangement iſt in vielen Gegenden noch zu üblich, als daß ich es hätte übergehen dürfen, indeß finde ich folgendes ungleich angenehmer und feiner:

Die Mitte der Tafel wird mit jenem Kryſtall-Aufſatz oder mit einer anſehnlichen Torte, umgeben von kleinen Conditor - ſachen, beſetzt, ferner mit Compotes und Eingemachtem, Crê - mes, Geleeſchüſſeln, kalten Fiſchen und Früchten und zwiſchen - durch mit Blumen verziert. Die warmen Speiſen werden auf einen gedeckten Seitentiſch geſtellt, das Fleiſch dort trangirt und Alles einzeln herumgereicht.

Bei warmen Eſſen, wo die feinſte Etiquette beachtet wird, kommt jedoch kein Gericht auf die Tafel. Es wird dieſe nur mit ſüßen Gelees, Confitüren, kleinen Conditorſachen und fei - nen Früchten in Geſchirr von Silber und Kryſtall mit Blu - menverzierungen decorirt. Die Suppen nebſt allen andern Gerichten ſtehen auf einem gedeckten Tiſch im Nebenzimmer, wo zugleich das Trangiren der Braten geſchieht und von wo aus die Speiſen nach ihrer Reihenfolge einzeln präſentirt werden.

Vom Bedienen einer Tafel.

Es iſt dies bei einem Geſellſchaftseſſen gar keine Nebenſache, da die feinſte und koſtbarſte Bewirthung durch eine ſchlechte424Arrangements für Geſellſchaften.Bedienung ungemein verliert. Hat man keine eingeübte Leute, ſo inſtruire man ſie vorher gehörig, worüber ich das Weſent - lichſte zu bemerken mir erlaube.

Vorab mache ich aufmerkſam darauf, daß die Bedienung ſich recht proper kleide und ſich mit leichten Schuhen verſehe. Die Schüſſeln und Saucièren werden beim Präſentiren mit einer feinen Serviette, und bei ganz feinen Eſſen nicht mit der blo - ßen Hand, ſondern mit weißen, baumwollenen Handſchuhen angefaßt.

Das Präſentiren geſchieht an der linken Seite der Gäſte mit der linken Hand, weil dies die Gäſte am wenigſten genirt, be - hutſam, damit Keiner beläſtigt werde. Beſonders empfehle man die größte Achtſamkeit beim Herumreichen der Saucen, da dieſe leicht unangenehme Situationen herbei führen können. Beim Wegnehmen der Suppenteller wird ein Teller in die rechte Hand genommen, worauf jedesmal der Löffel gelegt wird, die Teller werden mit dem Arm an ſich haltend gefaßt und aufeinander geſetzt; doch nicht zu viel, damit das Abnehmen nicht ſchwerfällig von Statten gehe. Das Zuſammengehörende z. B. Gemüſe und Beilage, Braten und Sauce wird von Zweien ſo ſchnell nacheinander folgend gereicht, als geſchähe es von einer Hand, damit das Erſtgenommene nicht kalt oder gegeſ - ſen werde, ehe die Speiſe vollſtändig präſentirt worden iſt. Sind alle Gäſte bedient, ſo muß gut darauf geachtet werden, wo noch etwas angebracht werden könne, zum dritten Male aber wird nicht gefragt.

Bei jedem Gericht werden die Teller und bei feinen Eſſen auch jedes Mal Gabeln und Meſſer gewechſelt, die dann nicht wie beim Decken zu beiden Seiten, ſondern auf dem Teller liegend, hingeſtellt werden, weil jenes zu lange aufhalten und die Gäſte beläſtigen würde. So wird zu Crêmes auch zugleich der Löffel auf dem Teller liegend, hingeſetzt. Zugleich empfehle man, beim Bedienen zwar recht raſch, doch ſinnig zu verfah - ren, beim Aus - und Eingehen die Thüre geräuſchlos zuzuma - chen und beim Deſſert ſich zu entfernen.

Nach aufgehobener Tafel führt die Wirthin die Damen aus dem Speiſeſal in ein Cabinet, wo der Kaffee ſervirt wird, wäh - rend die Herren an der Tafel noch verweilen. So bald die Damen verſorgt ſind, wird von der Bedienung ein Kaffeebrett mit eingeſchenkten Taſſen, Zucker, Sahne und Arrac oder Rum425Arrangements für Geſellſchaften.in den Saal gebracht und den Herren eine Taſſe Kaffee an - geboten.

Uebrigens iſt noch zu bemerken: daß die Bedienung bei je - der Art Geſellſchaft zuerſt bei den Damen, und nicht immer auf einer Stelle, ſondern bald hier, bald dort, zu präſentiren anfängt, damit keinem Gaſte eine untergeordnete Stellung ge - geben werde.

Eingang zu den Eſſen.

Ehe ich zu den Arrangements der Eſſen übergehe, möchte ich im Allgemeinen Einiges dabei bemerken.

Wie ich ſchon zu Anfang erwähnte, beabſichtige ich nur, die folgenden größeren Eſſen als bequeme Hülfsmittel bei Geſell - ſchaften zuſammenzuſtellen. Es können nach Belieben aus die - ſen oder jenen einzelne Gerichte gewählt, und daraus ein Eſſen arrangirt werden. Sollte es belieben, ein Mal eins dieſer an - gegebenen Eſſen zu benutzen, ſo kann immerhin hier oder da ein Gericht ausfallen, ohne daß das Eſſen dadurch unvollſtän - dig zu nennen wäre. Auch hat man ſich nach augenblicklicher Sitte keineswegs ſtrenge an eine beſtimmte Reihenfolge zu bin - den; ich habe bei den feinſten Geſellſchaftseſſen die Gerichte oft in ganz verſchiedener Reihenfolge gefunden, nur werde ich das beſtimmt Angenommene hier kurz mittheilen:

Auſtern werden mit einem Glas Port - oder Madeirawein, oft vor, oft nach der Suppe, und zwar auf einem Teller, worauf etwa 6 Stück geöffnet in ihrer Schale mit dem Achtel einer friſchen Zitrone liegen, deren Saft Jeder nach Belieben darüber träufeln kann, den Gäſten gereicht. So wird auch der Caviar entweder auf ganz friſch geröſteten Schnittchen Weißbrod, oder Pumpernickel geſtrichen, präſentirt. Beides wird auch bei Abendeſſen genommen und mit dem einen, oder dem andern angefangen. Nach der Suppe gibt man nach Be - lieben Paſtetchen und läßt dann ein Voreſſen folgen. Warme Paſteten werden am häufigſten nach dem Gemüſe gegeben; in - deß findet man ſie auch wohl gleich nach der Suppe, kalte Pa - ſteten jedoch nur nach dem Braten. Warme Puddings werden vor dem Braten gereicht. Die Braten werden nicht zugleich präſentirt, man läßt ſie nach einander folgen und zwar den einheimiſchen vor dem Wildbraten, ſo wie auch, wenn zweierlei426Arrangements für Geſellſchaften.Ragouts da ſind, das weiße vor dem braunen gegeben wird.

Wird Champagner gegeben, ſo geſchieht dies beim Braten. Mitunter wird bei Abendeſſen ſtatt des Champagners auch noch wohl eine Bowle aufgeſetzt; mehr wird dieſe jedoch bei Frühſtücks gegeben.

Bei der Wahl des Fleiſches hat man Rückſicht darauf zu nehmen, daß von einer Art Fleiſch keine zweierlei Gerichte er - ſcheinen. Gibt man z. B. einen Roſt-Beef nach der Suppe, ſo kann man keinen Mürbebraten zum Braten, oder zu einer Geleeſchüſſel beſtimmen. Bei einem Kalbskopf wähle man wo möglich keine Kalbs-Cotelettes. Es wird keine Haſenſuppe ge - nommen, wenn Haſenbraten gegeben werden ſoll, und keine Paſtete von Schwarzwild, wenn Reh - oder Hirſchbraten folgen.

Bei kleineren Eſſen, die aus etwa vier bis fünf Gängen be - ſtehen, kann man nach der Suppe das Suppenfleiſch mit einer Sauce oder etwas Salat geben. Dann kommt Gemüſe mit Beilage, Braten mit Compote und darnach läßt man einen Pudding oder Auflauf folgen, der dann die Stelle eines Ku - chens vertritt. Hat man indeß noch einen Kuchen, ſo gibt man den Pudding vor dem Braten.

Bei großen Eſſen wird ſelten darauf geſehen, was eine reich beſetzte Tafel koſtet, obgleich, ohne daß es zu bemerken iſt, darin viel erſpart werden kann. Dies lernt ſich aber erſt mit der Zeit, während man bei kleinern Eſſen und im täglichen Leben mehr Gelegenheit hat, ſich darin zu üben, gute und paſſende Gerichte mit wenigen Koſten zuſammenzuſtellen.

Bei kleinen Eſſen kann nach einer Fleiſchſuppe das Sup - penfleiſch als Beilage zu einem dazu paſſenden Gemüſe, z. B. Wirſing dienen; folgt dann noch Braten mit Compot und etwa noch ein Nachgericht: ſo kann ein ſolches Eſſen bei einem freundſchaftlichen Beſuche ſehr wohl gelten.

Man ſehe bei kleinern Eſſen darauf, eine Hauptfleiſchſpeiſe zu haben und richte darnach das Eſſen ein. Will man z. B. zum Gemüſe einen Roſt-Beef, Sauerbraten, Beef à la Mode, Kalbsbraten, ein Stück Rauchfleiſch oder Schinken u. ſ. w. ge - ben: ſo kann ſtatt Fleiſchſuppe, eine andere gute Suppe ge - nommen werden, oder es kann die Suppe auch ganz fehlen. Statt Braten kann dabei ein Nachgericht folgen. Hat man als Hauptfleiſchſpeiſe einen großen Braten: ſo kann man zum Gemüſe eine kleine Beilage wählen, z. B. Cotelettes, kleine427Mittagseſſen im Februar, März u. April.Fricadellen, geſchnittenen kalten oder rohen Schinken u. dgl., und ſo läßt ſich auf dieſe Weiſe durch verſtändiges Ueberlegen Vieles erſparen.

Zu bemerken iſt noch, daß es jetzt zum feinen Ton gehört, wenig Gerichte, aber ſehr feine zu geben.

Auch wird häufig zu Braten kein Compot, ſondern nur Salat, und darnach die Compotes mit etwas Gebackenem gege - ben. Man wird alſo hier bei den mitgetheilten Speiſezetteln auch einige finden die dem neueren Ton angehören.

Mittagseſſen im Februar, März und April.

1.

  • Geröſtete Schnittchen mit Caviar.
  • Braune Bouillon mit Eierklößchen, kräftige weiße Bouillon, wozu Reis und Parmeſankäſe gereicht wird.
  • Kleine Paſtetchen von Midder (Kalbsmilch).
  • Tarbutt mit Capern-Sauce.
  • Roſenkohl mit geräucherter Zunge und gebratenen Kartoffeln.
  • Faſanen in Gelee.
  • Flammender Plumm-Pudding mit Arrac oder Rum, Schwamm - Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Rehbraten mit Salat von eingemachten Gurken.
  • Schnepfen mit Confitüren.
  • Wein-Gelee.
  • Zitronen-Torte mit Reis.
  • Kleines Deſſert.
  • Apfelſinen und Malaga-Trauben.

2.

  • Kräftige Bouillon mit Reisnudeln.
  • Eine Schüſſel mit Sardellenbrödchen.
  • In Büchſen oder Krügen eingemachte Schneidbohnen, ein Schüſ - ſelchen kleine Kartoffeln mit Peterſilienſauce übergoſſen, mit Würſtchen von Schweinefleiſch (ſiehe Fleiſchſpeiſen) und geräuchertem Salm oder Gänſebruſt.
  • Mock-Turtle-Paſtete.
  • Rehbraten mit Salat von Carotten, Sellerie und eingemach - ten Gurken.
428Mitagseſſen im Februar,
  • Compote und Confitüren mit kleinem Backwerk: Zuckerbisquit oder Mandelſchnittchen ꝛc.
  • Vanillen-Crême.
  • Macronen-Schaumtorte.
  • Eis, Ingwer, Conditorſachen und Früchte.

3.

  • Kräftige Bouillon mit feinen Fleiſchklößchen.
  • Fiſchragout, dazu Reis mit Krebsbutter.
  • Gebratene Kartoffeln, Scorzonern mit Krokets von Kalbfleiſch.
  • Cabinetspudding mit Weinſauce.
  • Wildbraten mit Sellerie-Salat und eingemachten Pickels.
  • Wurzeln-Compote, Compote von rohen Aepfeln und Zitronen, Confitüren mit Gebackenem.
  • Omelette ſouflée.
  • Plumkuchen, oder Zwiebackkuchen.
  • Deſſert, Branntweinsfrüchte.

4.

  • Auſtern.
  • Kräftige Bouillon mit Fleiſchklößchen darin gekocht, und Reis dazu gegeben.
  • Seezungen mit Zitronenſaft und Kartoffeln mit Butter und Senf.
  • In Büchſen eingemachte, oder getrocknete junge Erbſen mit gebratenem Midder.
  • Schinken in Madeira-Sauce (ſiehe Paſteten).
  • Korinthen-Pudding mit Wein - oder Rum-Sauce.
  • Gebratene Enten mit friſchem Salat und eingemachten Pickels.
  • Schnepfen mit allerlei Eingemachtem.
  • Aal in Gelee.
  • Charlotte Ruſſe.
  • Braut-Torte.
  • Branntweinsfrüchte.
  • Kleines Deſſert.
  • Traubenroſinen, Knackmandeln, Feigen, Apfelſinen.

5.

  • Klare Rindfleiſch-Bouillon mit Fleiſchklößchen.
  • Hecht mit Eierſauce.
  • Gebratene Kartoffeln, Teltower Rüben, mit Hammels - oder Kalbs-Cotelettes.
  • Macaroni, Schinken und Käſe zu gleichen Theilen.
429März und April.
  • Mürbebraten mit Sahne gebraten und mit Perlzwiebeln gar - nirt, mit Schweizerſalat.
  • Eine Schüſſel gebratener junger Tauben mit Eingemachtem.
  • Kalter Wein-Pudding mit Vanillen-Sauce.
  • Marſeiller - oder Mandel-Torte.
  • Gelee von Kirſchäpfel oder andern Früchten.
  • Früchte und kleines Deſſert.
  • Ingwer.

6.

  • Kräftige Rindfleiſchſuppe mit feiner Perlgerſte oder Reisnudeln darin gekocht (letztere dürfen nur ½ Stunde kochen).
  • Barſch auf Holländiſche Art mit zierlich gemachten Butter - brödchen.
  • Kartoffeln, friſches Stielmus mit geräucherter oder gebratener Zunge und Sauciſſen.
  • Schwarzbrod-Pudding mit Wein - oder Schaum-Sauce.
  • Ein gebratenes Lamm mit Salat von eingemachten Gurken.
  • Kapaunen mit Eingemachtem.
  • Schweizer-Crême.
  • Confitüren-Torte.
  • Kleines Deſſert und franzöſiſche getrocknete Früchte.

7.

  • Mock-Turtle-Suppe.
  • Hecht mit Parmeſankäſe.
  • Fricaſſee von Kapaunen mit Schnitten von Blätterteig. (Siehe Puterhenne mit feinem Ragout.)
  • Sauerkraut mit Hecht, oder Sauerkraut und Leberklöße.
  • Flammender Plumm-Pudding mit Schaumſauce.
  • Ein Spanferkel mit Schweizerſalat.
  • Schnepfen mit Eingemachtem.
  • Leipziger Punſchauflauf.
  • Macronenberg.
  • Ingwer oder Branntweinsfrüchte.
  • Kleines Deſſert, Mandeln und Tafelroſinen.

8.

  • Kräftige Hühnerſuppe mit Reis, Weißbrodklößchen und Spargel.
  • Das Suppenhuhn mit Sardellen-Sauce.
  • Gebratene Kartoffeln, Spinat mit Eiern garnirt, geräucherter kalter Schinken und Escalopps von Kalbfleiſch.
  • Griesmehl-Pudding mit rother Weinſauce.
430Mittagseſſen im Februar,
  • Mürbebraten mit friſchem Salat und allerlei Eingemachtem.
  • Gewürzkuchen.
  • Früchte.

9.

  • Fiſchſuppe.
  • Paſtetchen mit Sardellen-Farce.
  • Kartoffeln mit Peterſilienbutter, junges Stielmus mit Schweins - Cotelettes oder gebratener Fricadelle.
  • Reis-Pudding mit Macronen.
  • Hammelsbraten wie Wild zubereitet, mit Salat von einge - machten Gurken, und mit beliebigem Eingemachten.
  • Spaniſcher Reis.
  • Brod-Torte.
  • Früchte.

10.

  • Rindfleiſchſuppe mit feiner Perlgerſte und Schwammklößchen.
  • Suppenfleiſch mit Portulac garnirt, mit eingemachten Gurken oder Carotten.
  • Gebratene Kartoffeln, Kohlrabi in der Erde mit kaltem, ge - räucherten Fleiſch und Würſtchen von Schweinefleiſch. (Siehe Fleiſchſpeiſen.)
  • Auflauf von Macaroni, Schinken und Käſe.
  • Kalbsbraten mit gekochten Pflaumen und eingemachten Prei - ßelbeeren.
  • Kalte Reisſpeiſe mit Fruchtſaft.
  • Kenziger aufgerollter Kuchen.
  • Früchte.

11.

  • Kalbfleiſchſuppe mit Reis.
  • Roſtbeef No. 3 mit Kartoffeln und getrockneten Salatböhnchen.
  • Pudding von Fadenmacaroni mit Fruchtſaft oder Weinſauce.
  • Gebratene Enten mit friſchem Salat und Eingemachtem.
  • Torte von getrockneten Zwetſchen.
  • Früchte.

12.

  • Sauerampferſuppe.
  • Kartoffeln mit Hecht auf ſächſiſche Art gekocht.
  • Kalbsbraten mit Nudeln und gekochten Pflaumen.
  • Mandel-Knappkuchen.
  • Früchte.
431März und April.

13.

  • Weinſuppe.
  • Kartoffeln und Sproſſenkohl mit Rauchfleiſch.
  • Reismehl-Auflauf mit Eingemachtem gefüllt.
  • Früchte.

14.

  • Suppe von Perlgerſte mit weißem Wein.
  • Beef à la Mode mit Kartoffeln.
  • Ohrfeige mit Gelee gefüllt.
  • Butter und Käſe.

15.

  • Bierſuppe.
  • Sauerkraut mit gekochtem Schinken.
  • Gefüllte Trauben mit Compot.
  • Etwas kleines Backwerk.

16.

  • Rindfleiſchſuppe.
  • Suppenfleiſch mit Meerrettig-Sauce oder Carotten.
  • Kalbsbraten mit Kartoffelnklöße und gekochten Pflaumen.

17.

  • Schnell gemachte Rindfleiſchſuppe.
  • Kalbsbraten mit Nudeln und geſtovten Aepfeln.
  • Härings-Auflauf.

18.

  • Stockfiſch und Kartoffeln.
  • Fleiſchpudding mit einer beliebigen Kraftſauce.
  • Karthäuſerklöße.

19.

  • Buttermilchſuppe.
  • Potthaſt von Rindfleiſch mit Kartoffeln.
  • Zwiebäcke mit einer Sauce.

20.

  • Kartoffelnſuppe.
  • Klöße mit Butter und gekochtem Obſt.

21.

  • Erbſenſuppe mit Häring.
  • Kartoffelbrei, Sauerkraut mit Schinken, oder Pöckelfleiſch.

22.

  • Braune Knochenſuppe. (Siehe Haſenſuppe.)
  • Grüne eingemachte Bohnen mit Rauchfleiſch.
432Mittageſſen im Februar,

23.

  • Kräuterſuppe.
  • Kartoffeln, getrocknete Schneidbohnen mit jedem beliebigen Fleiſch.

24.

  • Bierſuppe.
  • Eingemachtes Stielmus mit magerem Speck.

Abendeſſen im Februar, März und April.

1.

  • Mock-Turtle-Paſtete.
  • Gekochter Lachs und Kartoffeln mit Butter und Senf oder Peterſilie.
  • Korinthen-Pudding mit Weinſauce.
  • Lammbraten mit Salat.
  • Tauben mit Wachholder gebraten, mit feinem Eingemachten.
  • Ruſſiſcher Crême.
  • Mandel-Torte.
  • Branntweinsfrüchte oder Ingwer.
  • Kleines Deſſert.
  • Traubenroſinen und Mandeln.

2.

  • Zungenragout mit Klößchen.
  • Kartoffeln, Scorzonern mit Kalbs-Cotelettes.
  • Farcirter Hecht mit Capernſauce.
  • Kartoffel-Pudding mit Schaum - oder rother Weinſauce.
  • Hammelsbraten (wie Wild zubereitet) mit Schweizerſalat.
  • Enten in Gelee.
  • Kaffee - und Vanillen-Crême.
  • Gewürz-Torte.
  • Kleines Deſſert.

3.

  • Straßburger Gänſeleber-Paſtete.
  • Friſcher Lachs mit Butter und Kartoffeln, und gedämpfte Enten.
  • Plumm-Pudding mit Rum und Weinſauce.
  • Hammelsziemer wie Wild mit Kopfſalat oder Lattig.
  • Schnepfen mit Wurzeln-Compote, mit eingemachten Früchten.
  • Kapaun in Gelee mit Sauce.
433März und April.
  • Spaniſcher Reis.
  • Macronen-Torte.
  • Kleines Deſſert und franzöſiſche getrocknete Früchte.

4.

  • Bouillon in Taſſen und Midder-Paſtetchen.
  • Ein feines, braunes Ragout von Tauben, Enten, oder Och - ſenzunge.
  • Fiſchſalat.
  • Rehbraten mit gebratenen Kartoffeln und kleinen eingemachten Gurken.
  • Schwammpudding mit Weinſauce, mit feinen Confitüren her - umgereicht.
  • Crême von ſaurer Sahne mit Hauſenblaſe.
  • Macronenkuchen und Deſſert.

5.

  • Bouillon in Taſſen und geröſtete Schnittchen mit Caviar.
  • Hecht mit Parmeſankäſe.
  • Geflügelſalat.
  • Wildbraten mit Eingemachtem und beliebigem Compote.
  • Blancmanger.
  • Braut-Torte.
  • Früchte, kleines Backwerk.

6.

  • Geflügel-Ragout mit Schnitten von Blätterteig.
  • Kabeljau und Kartoffeln mit Butter und Senf.
  • Mürbebraten mit Salat.
  • Compote und Confitüren mit Mandelplätzchen, oder Bisquits.
  • Flammender Plumpudding.
  • Deſſert.

7.

  • Fiſchragout mit Italieniſchem Reis.
  • Kalbskopf mit Capernſauce.
  • Auflauf von bittern Macronen.
  • Gebratene Enten mit Salat und eine kleine Schüſſel guter ge - bratener Kartöffelchen.
  • Compote mit Windbeutel.
  • Zwieback-Torte und Früchte.

8.

  • Fiſch und Kartoffeln mit Butterſauce und Senf.
28434Abendeſſen im Februar,
  • Geflügelſalat.
  • Wildbraten mit Compots und Confitüren.
  • Macronenkuchen und Früchte.

9.

  • Feines Kalbfleiſch-Fricaſſee mit Klößchen.
  • Roſtbeef mit Roſenkohl und gebratenen Kartoffeln.
  • Kalter gebratener Aal mit Zitronenſcheiben, grünen Lorber - blättern, hart gekochten, in 8 Theile geſchnittenen Eiern und Perlzwiebeln garnirt, mit Schweizerſalat.
  • Gebratene Enten mit allerlei Eingemachtem.
  • Schneeball mit einer Vanillen-Sauce.
  • Wiener Torte.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

10.

  • Enten mit Zwiebeln gedämpft.
  • Gebratene Kartoffeln, Spinat mit Eiern garnirt, mit gebrate - nem Midder und geräucherter Ochſenzunge.
  • Geflügelſalat.
  • Mürbebraten mit Aepfel - und Brünellen-Compote.
  • Kleine Vögel mit Wachholder gebraten, mit Eingemachtem.
  • Wein-Crême.
  • Mandel-Torte mit Mehl.
  • Früchte.

11.

  • Kalbfleiſch-Fricaſſee mit Scorzonerwurzeln.
  • Sauerbraten wie Wild mit Kartoffeln.
  • Auflauf von Macaroni, Schinken und Käſe.
  • Lammbraten mit Salat und Eingemachtem.
  • Kalter Reis-Pudding mit Zitronen.
  • Sandkuchen No. 1.

12.

  • Bouillon in Taſſen mit Krebspaſtetchen.
  • Karpfen mit polniſcher Sauce und Kartoffeln mit Butter.
  • Sardellen-Salat.
  • Auflauf von bittern Macronen.
  • Rehbraten mit Eingemachtem.
  • Himbeerſchaum.
  • Schwarzbrod-Torte.
  • Kleines Deſſert und Früchte.
435März und April.

13.

  • Fiſchſalat.
  • Beef-Royal.
  • Gebratene Enten mit Eingemachtem.
  • Kalter Wein - oder Zitronen-Pudding.
  • Macronen-Schaumtorte.
  • Früchte und kleines Deſſert.

14.

  • Häringsſalat.
  • Lammbraten mit gebratenen Kartoffeln und Eingemachtem.
  • Kalter Reis-Pudding mit Zitronen.
  • Auflegekuchen.
  • Früchte.

15.

  • Friſcher Salat mit marinirtem Häring und Nierenſchnittchen.
  • Schinken-Paſtete.
  • Kalte Speiſe von Reismehl mit Sauce.
  • Aniskuchen.

16.

  • Barſch und Kartoffeln.
  • Fleiſch-Pudding mit einer beliebigen Kraftſauce.
  • Reismehl-Auflauf mit Eingemachtem gefüllt.
  • Früchte.

17.

  • Beeffteacks mit Kartoffeln.
  • Griesmehl-Pudding mit Schaumſauce.

18.

  • Hecht oder Karpfen und Kartoffeln mit Butter und Senf.
  • Fleiſch-Auflauf.

19.

  • Geſtovte Fricadelle mit Kartoffeln.
  • Eine Schüſſel mit Plinzen.

20.

  • Leberragout mit Kräutern, Kartoffeln dazu.
  • Gefülltes Semmelbrod.

21.

  • Pothaſt mit Kartoffeln.
  • Karthäuſerklöße mit Preißelbeeren oder mit Weinſauce.

22.

  • Beef à la Mode mit gekochten Kartoffeln.
  • Kalte Milchſpeiſe.
436Mittagseſſen im Mai,

23.

  • Sagoſuppe mit rothem Wein und friſcher Zwieback dazu ge - geben.
  • Kalbsbraten mit Salat und Compot.

24.

  • Kartoffelſalat mit kaltem Fleiſch und Pfannekuchen.

25.

  • Häringskartoffeln mit kaltem Fleiſch.

26.

  • Schinkenkartoffeln mit Korn - oder friſchem Salat.

27.

  • Geſtovte Scheibenkartoffeln mit gebratenen Bückingen und Rührei.

28.

  • Kartoffelbrei mit braunen Zwiebeln und gebratener Leber.

29.

  • Taſſe Thee mit Oelkrabben und Butterbrod.

Mittagseſſen im Mai, Juni und Juli.

1.

  • Klare Bouillon mit Reis und Parmeſankäſe dazu, Apfelſinen - kalteſchale.
  • Midderpaſtetchen.
  • Schinken in Reis mit Trüffel-Sauce.
  • Ein Gemüſe von Tauben oder Kücken mit Spargel, Blumen - kohl und Krebſen.
  • Obſt-Pudding mit Weinſauce.
  • Forellen in Gelee.
  • Puter mit Compote von Stachelbeeren und Kirſchen, nebſt Eingemachtem.
  • Gelee mit allerlei Früchten.
  • Johannisbeer-Torte.
  • Kleines Deſſert.
  • Melonen und Kirſchen.

2.

  • Kräftige Bouillon mit Fleiſchklößchen.
  • Sardellenpaſtetchen.
437Juni und Juli.
  • Gebratene Kartoffeln, Spinat mit Eiern garnirt, Krokets von Midder.
  • Spargel mit geräuchertem Salm, oder Gänſebruſt, oder ro - hem Schinken.
  • Forellen mit Oel und Eſſig.
  • Gefüllter Puter mit Eingemachtem.
  • Kalter, rother Reismehlpudding mit geſchlagener Sahne.
  • Mandeltorte.
  • Krebſe.
  • Apfelſinen[und] kleine Conditorſachen.

3.

  • Hühnerbouillon mit Reisnudeln und Krebsklößchen.
  • Schüffel mit friſchem Häring, mit einem Wellchen Butter und Weißbrodſchnittchen garnirt.
  • Schleien blau, mit Kartoffeln, Butterſauce und Senf.
  • Gefüllte Kahlrabi.
  • Cabinetspudding mit Fruchtſauce.
  • Rehbraten mit Gurkenſalat.
  • Compote von Inhannisbeeren mit Schwanenhälſen.
  • Engliſcher Plumkuchen.
  • Früchte.

4.

  • Krebs-Suppe.
  • Kleine Fleiſchpaſteten.
  • Roſtbeef mit Kartoffelnbällchen (Siehe Kartoffelſpeiſen) und Gurkenſalat.
  • Kartoffeln, Blumenkohl mit gefüllter Kalbsbruſt und geräu - chertem Salm oder rohem Schinken.
  • Schwarzbrodpudding mit Schaumſauce.
  • Aal in Gelee.
  • Junge Enten und Kapaunen mit Johannisbeer-Compote und Eingemachtem.
  • Geſchlagene Sahne nach Schweizer Art oder Erdbeer-Schale.
  • Stachelbeer-Torte.
  • Kleines Deſſert.
  • Erdbeeren, Johannisbeeren, Kirſchen.

5.

  • Klare Bouillon mit Klößchen und Erd - oder Himbeerkalteſchale.
  • Krebs-Paftete.
438Mittagseſſen im Mai,
  • Gekochte Schleien und Kartoffeln mit Butter und Senf.
  • Junge große Bohnen mit warmem, geräuchertem Schinken und friſchem Häring.
  • Aufgerollter Engliſcher Pudding.
  • Hammelsbraten wie Wild mit Gurkenſalat.
  • Kirſchvögel mit Wachholder gebraten, mit Compote.
  • Himbeer-Crême.
  • Apfelſinenſchale.
  • Braut-Torte.
  • Kleines Deſſert.
  • Beliebige Früchte.

6.

  • Braune Bouillon mit Reisnudeln und Eierklößchen.
  • Macaroni, Schinken und Käſe zu gleichen Theilen.
  • Portulac mit Krokets von Kalbfleiſch.
  • Kartoffeln, junge Wurzeln mit Schweins-Cotelettes.
  • Geflügel-Salat.
  • Wein-Pudding mit Vanillen-Sauce.
  • Puter mit friſchem Compot und Eingemachtem.
  • Omelette ſouflee.
  • Schwäbiſche Torte.
  • Krebſe.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

7.

  • Kräftige Hühnerſuppe mit Reisnudeln und Spargel.
  • Suppenhuhn mit Capernſauce.
  • Gebratene Kartoffeln, Ente in Wirſing.
  • Mürbebraten mit Gurkenſalat.
  • Omelette ſouflee (bezeichnet: auf andere Art), mit Johannis - beer-Compot.
  • Macronenkuchen.
  • Früchte.

8.

  • Rindfleiſchſuppe mit Perlgraupen und Zwiebacksklößchen.
  • Suppenfleiſch mit Gurkenſalat.
  • Kartoffeln, kleine Salatböhnchen mit Klopps von Schweine - fleiſch und friſchem Häring.
  • Auflauf von ſaurer Sahne mit Obſt.
  • Kücken mit Compot.
439Juni und Juli.
  • Erdbeeren mit Johannisbeerſaft und junger Sahne.
  • Stachelbeer-Torte.
  • Früchte.

9.

  • Jus-Suppe.
  • Kohlrabi mit Blättergemüſe garnirt mit Sauciſſen oder Co - telettes.
  • Schinkenpaſtete.
  • Mürbebraten mit Compote.
  • Schaumgericht von Schwarzbrod und geſchlagener Sahne.

10.

  • Rindfleiſchſuppe mit Blumenkohl und Weißbrodklößchen.
  • Suppenfleiſch mit Portulac.
  • Schneidbohnen mit warmem Schinken und friſchem Häring.
  • Aufgerollter Engliſcher Pudding.

11.

  • Rindfleiſchſuppe mit Fleiſchklößchen.
  • Suppenfleiſch mit Wirſing oder weißem Kappus und Kartoffeln.
  • Ohrfeige mit Johannisbeeren.

12.

  • Hammelſuppe mit Griesmehl und Kohlrabi darin gekocht.
  • Suppenfleiſch mit Mairüben.
  • Gebackene Zwiebäcke mit Preißelbeeren.

13.

  • Wein-Kalteſchale.
  • Roſtbeef mit Salatböhnchen und Kartoffeln.
  • Engliſche Obſtpaſtete (Apple-Pic).

14.

  • Sago oder Reis-Kalteſchale.
  • Hammelbraten mit Kohlrabi und Kartoffeln.
  • Karthäuſerklöße mit Johannisbeer-Compote.

15.

16.

  • Sauerampferſuppe.
  • Große Bohnen mit Speck und friſchem Häring.

17.

  • Geſchlagene ſaure Milch.
  • Beef à la Mode mit Kartoffeln.
440Abendeſſen im Mai,

18.

  • Buttermilch mit Zucker und Zimmet angerichtet mit Zwieback dazu.
  • Brechbohnen mit warmer Sahnen-Sauce durchgeſtovt mit Schinken.

19.

  • Suppe von jungen oder zu hart gewordenen Erbſen.
  • Eingeſchnittener Braten mit Kartoffelklößchen.

20.

  • Kartoffeln, Kohlrabi mit Kalbs-Cotelettes.
  • Heidelbeerpfannkuchtn (Waldbeer, Bickbeer).

21.

  • Kerbelſuppe.
  • Salat und Kartoffel mit Round of Beef-Omelette oder Nie - renſchnittchen.

Abendeſſen im Mai, Juni und Juli.

1.

  • Kückenfricaſſee mit Schnitten von Blätterteig.
  • Schleien oder Forellen und Kartoffeln mit Butter und Senf.
  • Ruſſicher Salat.
  • Junge gebratene Enten mit Compote von Stachelbeeren und Kirſchen.
  • Reis-Pudding mit Macronen.
  • Puter mit eingemachten Früchten.
  • Vanillen-Crême.
  • Königskuchen.
  • Sillabub in Gläſern.
  • Kleines Deſſert.
  • Früchte.

2.

  • Zungenfricaſſee mit Kartoffeln, Butter und Seuf.
  • Spargel mit geräuchertem Salm.
  • Geflügel-Salat.
  • Plumm-Pudding mit Weißbrod, mit Schaumſauce.
  • Mürbebraten mit Johannisbeer-Compote.
  • Kapaune mit Apfelſinen-Schale.
  • Gelee mit allerlei Früchten.
  • Gewürz-Torte.
441Juni und Juli.
  • Crême mit geſchlagener Sahne, mit Eiweiß in Gläſern.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

3.

  • Krebs-Paſtete.
  • Gefüllte Kalbsbruſt mit Blumenkohl und Kartoffeln.
  • Roſt-Beef mit Kropf - und Spargelſalat.
  • Gebratene Enten mit feinem Compote.
  • Forellen in Gelee.
  • Crême von[ſaurer] Sahne mit Hauſenblaſe.
  • Möhren - oder Wurzeln-Torte.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

4.

  • Gedämpfte Schleien.
  • Kücken mit jungen Erbſen und Krebſen angerichtet.
  • Schinken mit Madeira. (Siehe Paſteten).
  • Lachs oder Forellen mit Oel und Eſſig.
  • Puter mit feinem Compote und Eingemachtem.
  • Kalter rother Pudding mit Vanillen-Sauce.
  • Sand-Torte No. 1 mit Frucht-Gelee gegeben.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

5.

  • Fiſchragout mit Italieniſchem Reis.
  • Gemüſe-Salat.
  • Junge Erbſen mit Mürbebraten (Ochſenhas) und gebackenen Seezungen, oder Quappen, oder Aal.
  • Auflauf von ſaurer Sahne mit Obſt.
  • Kapaune mit Compote von Stachelbeeren, Johannisbeeren nebſt feinen Confitüren.
  • Spaniſcher Reis mit Weinſauce.
  • Sandtorte No. 1 und kleines Backwerk.
  • Eis.
  • Apfelſinen.

6.

  • Geſellſchaftsgemüſe von Allerlei.
  • Gefüllte Schleien mit Sauce.
  • Gebratene Enten mit Gurken und gebratenen Kartoffeln.
  • Beliebiges Compote mit Bisquit oder Zuckerplätzchen.
  • Gewürztorte.
  • Krebſe.
  • Früchte.
442Abendeſſen im Mai,

7. Zwei kalte Abendeſſen.

(Die Braten dazu ſind warm angenehmer, weshalb ſie ſelten kalt ge - geben werden.)

  • Aalpaſtete. (Beſſer warm.)
  • Geflügelſalat.
  • Kalter Reis-Pudding mit Zitronen.
  • Junge Enten mit zweierlei Compote.
  • Kapaune in Gelee mit Sauce.
  • Arrac - und Vanillen-Crême.
  • Macronen-Schaumtorte.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

8.

  • Fiſchſalat.
  • Wein-Pudding.
  • Puter mit Compote von Johannisbeeren und Eingemachtem.
  • Lachs in Gelee.
  • Schwarzbrod-Torte.
  • Krebſe.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

9.

  • Kücken mit jungen Erbſen.
  • Gebackener Fiſch mit Kopfſalat.
  • Zwieback Pudding mit Johannisbeeren.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

10.

  • Hammelsragout mit Kartoffeln.
  • Salat mit Eiern und einer Schüſſel von kaltem Suppenfleiſch.
  • Kücken mit Compote.
  • Früchte.

11.

  • Kropfſalat mit gebackenem Aal.
  • Geſtovte Fricadelle mit gekochten Kartoffeln, Salatböhnchen und friſchem Häring.
  • Schaumgericht von Schwarzbrod und geſchlagener Sahne.

12.

443Juni und Juli.

13.

  • Kartoffeln mit Zwiebeln geſtovt auf Holländiſche Art mit ge - bratener Leber.
  • Reisbrei.

14.

  • Salat mit Eiern und Pfannekuchen.
  • Gebackene Kartoffeln mit Bratwurſt.

15.

  • Schinken, Kartoffeln und Salat.

16.

  • Bohnen-Salat mit kaltem Schinken und friſchem Häring.

17.

  • Gebratene Kartoffelſcheiben mit Salat, kaltem Fleiſch und Eiern.

18.

  • Salat mit Eiern und Kuchen von kalten Kartoffeln.

19.

  • Salat, Kartoffelbällchen und Eier.

20.

  • Salat, gebratene Kartoffeln und Nierenſchnittchen.

21.

  • Härings-Kartoffeln mit kaltem Fleiſch.

22.

  • Geſtovte Scheiben-Kartoffeln mit gebratener Leber.

23.

  • Lorber-Kartoffeln mit Fricadellen.

24.

  • Milch-Kalteſchale.
  • Butterbrod mit kaltem Fleiſch.

Mittagseſſen im Auguſt, September und October.

1.

  • Klare Bouillon.
  • Paſtetchen.
  • Roſt-Beef mit verſchiedenen Gemüſen, beſtehend aus geſtovtem Sellerie, geſtovten Zwiebeln, geſtovten Gurken und ge - bratenen Kartoffeln, Alles theilweiſe in einer Schüſſel zierlich angerichtet.
  • Schwarzbrod-Pudding mit Korinthen mit Schaum-Sauce.
  • Lachs mit Oel und Eſſig mit Kopfſalat.
444Mittagseſſen im Auguſt,
  • Rehbraten mit Aepfel und Aprikoſen-Compote.
  • Feldhühner mit Eingemachtem.
  • Schweizer Crême.
  • Wein-Gelee.
  • Mandel-Torte mit Mehl.
  • Kleines Deſſert.
  • Reineclaudes, Pfirſiche, Melonen, Birnen.

2.

  • Schildkrötenſuppe.
  • Geröſtete Schnittchen mit Kaviar.
  • Krebspaſtete.
  • Eine Gemüſeſchüſſel, worin Blumenkohl, rother Kohl, Prin - zeſſenböhnchen und gebratene Kartöffelchen angerichtet ſind, erſtes Gemüſe mit Krokets von Midder garnirt, zweites: mit Würſten von Schweinefleiſch (ſiehe Fleiſchſpeiſen), drittens: mit Beignets von Fiſch.
  • Fiſchſalat.
  • Auflauf mit Aprikoſen.
  • Schnepfen mit Compote von Bergamottbirnen und abgezoge - nen Pflaumen, nebſt Confitüren.
  • Crême von geſchlagener Sahne mit Hauſenblaſe.
  • Plumkuchen.
  • Pfirſiche, Apfelſinen, Ingwer.

3.

  • Kräftige Bouillon mit Krebsklößen.
  • Salmis von Schnepfen.
  • Artiſchocken mit Holländiſcher Sauce, gebratene Kartöffelchen und leicht gebratene Kücken.
  • Flammender Plumpudding oder ein anderer Engliſcher Pudding.
  • Puter mit beliebigem Compote.
  • Forellen in Gelee.
  • Apfelſinen-Schale.
  • Zwieback-Torte.
  • Früchte.

4.

  • Braune Bouillon mit Eierklößchen.
  • Taubenfricaſſee mit Krebsſchwänzen und Krebsbutter.
  • Gefüllter Kohlkopf mit Sauce.
  • Junge Erbſen mit gebratenem Aal.
  • Auflauf von Macaroni, Schinken und Käſe zu gleichen Theilen.
445September und October.
  • Portugieſiſcher Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Haſenbraten mit Compote von ganzen oder halben Aepfeln, von Reineclaudes und Melonen.
  • Kalte Feldhühner-Paſtete.
  • Spaniſcher Reis.
  • Vanillen-Eis.
  • Branntweins-Früchte.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

5.

  • Haſen-Suppe.
  • Krebspaſtetchen.
  • Kabeljau und Kartoffeln mit Butter und Senf.
  • Schneidbohnen mit kaltem geſchnittenen Schinken und Häring.
  • Junge Herbſtwurzeln mit Cotelettes.
  • Feines braunes Ragout von Kücken, Tauben oder Ochſenzunge.
  • Trauben-Pudding mit Wein-Sauce.
  • Hirſchbraten mit Salat.
  • Krammetsvögel und Compote von Aepfeln und friſchen abge - zogenen Zwetſchen.
  • Charlotte Ruſſe.
  • Schwäbiſche Torte.
  • Kleines Deſſert.
  • Trauben, Pfirſiche, gute Pflaumen und Birnen.

6.

  • Hühnerſuppe mit Reis und Fleiſchklößchen darin gekocht. Die zerlegten Hühner in einer kräftigen, dicklichen Sauce mit Fleiſchklößchen, Champignons, Krebſen und Capern an - gerichtet mit Schnitten von Blätterteig.
  • Kartoffeln, Blumenkohl mit Krebs-Sauce à l’Anglaise mit ge - bratener Zunge und rohem Schinken.
  • Auflauf von ſaurer Sahne mit Obſt.
  • Hammelsbraten mit Gurkenſalat und Compote von friſchen Zwetſchen.
  • Gänſebruſt in Gelee.
  • Kalte Milchſpeiſe.
  • Aepfeltorte.

7.

  • Aalſuppe mit Birnen.
  • Gebratene Kartoffeln, Ente im Wirſing.
  • Aufgerollter Engliſcher Pudding.
446Mittagseſſen im Auguſt,
  • Feldhühner mit geſtovten Aepfeln.
  • Macronenkuchen.
  • Früchte.

8.

  • Weinſuppe mit friſchem Zwieback.
  • Kartoffeln, Kalbsbraten mit Blumenkohl.
  • Schinken-Paſtete.
  • Krammetsvögel mit Aepfel-Compote.
  • Aniskuchen.
  • Früchte.

9.

  • Fleiſchſuppe mit Blumenkohl und Kartoffelnklößchen.
  • Suppenfleiſch mit Gurkenſalat oder Carotten.
  • Gänſebraten mit gebratenen Kartoffeln.
  • Feiner Mehl-Pudding mit Rum-Sauce.
  • Aepfelmus-Deſſert.

10.

  • Bierſuppe.
  • Schweinsbraten mit Salatböhnchen und Kartoffeln.
  • Engliſche Obſtpaſtete.

11.

  • Suppe von Perlgraupen mit Roſinen und Wein.
  • Weißer Kohl mit Rindfleiſch gekocht.
  • Haſenbraten mit geſtovten Aepfeln.

12.

  • Braune Knochenſuppe. (Siehe Haſenſuppe No. 2.)
  • Kartoffeln, Borrei mit Rindfleiſch gekocht.
  • Schaumgericht.

13.

  • Kartoffeln mit Peterſilien-Sauce angerichtet und gebratene Leber.
  • Mehl-Pudding mit gekochten Birnen angerichtet.

14.

  • Haſenpfeffer mit Kartoffeln.
  • Engliſcher Aepfel-Pudding.

15.

  • Griesmehlſuppe mit Wein.
  • Rother Kohl mit Sauerbraten oder Bratwurft und Kartoffeln.
  • Aepfelſcheiben in Schmalz oder in einer Pfanne gebraten.
447September und October.

16.

  • Schaumbierſuppe mit friſchem Zwieback.
  • Gänſe-Ragout mit Kartoffeln.

17.

  • Jus-Suppe.
  • Aepfel und Kartoffeln mit Bratwurſt.

18.

  • Kartoffeln, Salatböhnchen mit Schweins-Cotelettes.
  • Aepfelpfannkuchen.

19.

  • Blindhuhn mit Schinken darin gekocht.
  • Pflaumenpfannkuchen.

20.

  • Kartoffelnſuppe.
  • Rüben mit Hammelfleiſch oder Ente.

21.

  • Birnen und Kartoffeln mit kaltem Sauerbraten, Rauchfleiſch oder Schinken.

Abendeſſen im Auguſt, September und October.

1.

  • Feines Kückenfricaſſee mit Schnitten von Blätterteig.
  • Kartoffeln, Blumenkohl mit Fricadelle oder gebratener Zunge.
  • Häringsſalat.
  • Schwamm-Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Haſenbraten mit gebackenem Aepfelmus.
  • Feldhühner mit feinem Eingemachten.
  • Lachs in Gelee.
  • Chocoladen - und Zitronen-Crême.
  • Mandeltorte mit Weißbrod.
  • Kleines Deſſert.
  • Trauben, Birnen, Pflaumen, friſche Nüſſe.

2.

  • Feldhühner-Paſtete.
  • Karpfen und Kartoffeln mit Butter und Senf.
  • Sago-Pudding mit rother Wein-Sauce.
  • Rehbraten mit rothem Salat.
  • Wilde Ente mit Compote von Aepfeln und Pflaumen.
  • Wein-Crême und Blancmanger.
448Abendeſſen im Auguſt,
  • Schweizer-Torte von Weintrauben.
  • Eis.
  • Branntweinsfrüchte.
  • Deſſert.

3.

  • Weißes Gänſe-Ragout.
  • Gebackene Karpfen mit Capern-Sauce.
  • Gebratene Kartoffeln, rother Kohl mit Roft-Beef No. 3.
  • Auflauf von bittern Macronen.
  • Hirſchbraten mit Kopf - und Blumenſalat.
  • Krammetsvögel mit Aepfel-Compote.
  • Eis-Pudding von Reis.
  • Schwäbiſche Torte.
  • Deſſert.

4. Vier kalte Abendeſſen.

(Braten warm.)

  • Heiße Bouillon in Taſſen mit Paſtetchen.
  • Geflügelſalat.
  • Haſenbraten mit Compote von Aepfel und friſchen abgezoge - nen Zwetſchen.
  • Wein-Pudding mit Vanillen-Sauce.
  • Schnepfen mit feinem Eingemachten.
  • Aal in Gelee.
  • Charlotte-Ruſſe.
  • Braut-Torte.
  • Reiches Deſſert.

5.

  • Bouillon in Taſſen und Kalbfleiſchpaſtetchen.
  • Geflügelſalat.
  • Fiſchſalat.
  • Warmer Rehbraten mit feinen Compotes.
  • Kapaune in Gelee mit Sauce.
  • Krebſe.
  • Kleines Deſſert aller Art.
  • Annanas-Kardinal.

6.

  • Roſt-Beef (warm) mit gemiſchtem Salat. (Statt des Korn - ſalates nehme man Endivien.)
449September und October.
  • Kalter Reis-Pudding mit Obſtlagen.
  • Puter mit Compot und Eingemachtem.
  • Lachs in Gelee.
  • Blancmanger mit Fruchtſaft.
  • Sandtorte No. 1.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

7.

  • Ruſſiſcher Salat, oder Gemüſeſalat.
  • Warmer Hirſchbraten mit gebratenen Kartoffeln.
  • Krammetsvögel mit halben Aepfeln in Wein gekocht nebſt Ein - gemachtem.
  • Kapaune in Gelee mit Sauce, oder Gans in Gelee.
  • Mandel-Crême und Zitronen-Crême.
  • Torte von friſchen Zwetſchen.
  • Deſſert.

8.

  • Kalbskopf mit Sauce zu demſelben.
  • Mürbebraten mit rothem Kohl und gebratenen Kartoffeln.
  • Marinirter Karpfen mit roher Meerrettigſauce.
  • Gebratene Kücken mit Aepfel - und Pflaumen-Compote.
  • Macronen, friſche Nüſſe, Butter und Engliſcher Käſe.

9.

  • Haſenpfeffer mit Kartoffeln.
  • Preßkopf mit Salat.
  • Rindfleiſchwurſt mit Aepfel.

10.

  • Kalbfleiſch-Fricaſſee.
  • Gebratene Kartoffeln, rother Kohl mit Sauerbraten oder weſt - phäliſchen Metwürſten.
  • Kartoffeln-Auflauf.

11.

  • Sago-Suppe mit rothem Wein.
  • Gebackene Kartoffeln mit Bratwurſt.
  • Krammetsvögel und Aepfel.

12.

  • Pothaſt mit gekochten Kartoffeln.
  • Obſt-Pudding mit Wein-Sauce.

13.

  • Kartoffeln, Schweinsrippe und ſaure Aepfel zuſammen gebraten.
  • Zwiebäcke mit Hagebutten - oder Wein-Sauce.
29450Mittagseſſen im November,

14.

  • Karpfen und Kartoffeln mit Senf-Sauce.
  • Pfannekuchen mit Preißelbeeren beſtrichen.

15.

  • Buttermilch-Suppe.
  • Kartoffeln und Aepfel, mit Rindfleiſchwurſt oder Panhas.

16.

  • Geſtovte Zunge mit Kartoffeln.
  • Aepfel-Pfannkuchen.

17.

  • Gebratene Kartoffeln mit Aepfelmus und ſauren gebratenen Rollen.

18.

  • Geſtovte Kartoffeln mit Lorberblättern und gebratener Leber.

19.

  • Kartoffeln mit Zwiebelſauce und Häring.

20.

  • Kartoffeln mit Peterſilien-Sauce übergoſſen, mit Preßkopf.

21.

  • Kartoffelnſalat mit einer Schüſſel von kaltem Suppenfleiſch.

22.

  • Kartoffeln in der Schale mit großen eingemachten Gurken und Häring.

Mittagseſſen im November, December und Januar.

1.

  • Auſtern.
  • Braune Bouillon mit Schwammklößchen, klare Bouillon mit Fleiſchklößchen.
  • Haſen-Paſtete.
  • Gefüllte gebratene Gans mit gebratenen Kartoffeln, braunem Kohl und Kaſtanien.
  • Schwamm-Pudding mit rother Wein-Sauce.
  • Wildſchweinsbraten mit Schweizer Salat.
  • Schnepfen mit feinem Eingemachten.
  • Wein - und Vanillen-Crême mit Macronen.
  • Feine Aepfeltorte.
  • Kleines Deſſert.
  • Trauben, Mispeln, Tafelbirnen, Lambertsnüſſe.
451Dezember und Januar.

2.

  • Kräftige Bouillon mit Reisnudeln und Klößchen.
  • Macaroni, Schinken und Käſe zu gleichen Theilen. (Siehe Aufläufe.)
  • Sauerkraut mit Hecht.
  • Gebratene Kartoffeln, Roſenkohl mit Sauciſſen.
  • Aufgerollter Engliſcher Pudding mit Eingemachtem gefüllt.
  • Wilde Enten mit rothem Salat.
  • Haſen mit Aepfel - und Brünellen-Compote.
  • Kalter Wein-Pudding mit Vanillen-Sauce.
  • Braut-Torte.
  • Kleines Deſſert, Mandeln und Traubenroſinen.

3.

  • Kräftige Hühner-Bouillon mit Krebsbutter und Reis dazuge - geben.
  • Kleine Sardellenpaſtetchen.
  • Roſt-Beef mit gebratenen Kartoffeln, geſtovtem Sellerie und geſtovten Zwiebeln.
  • Salmis von wildem Geflügel.
  • Kalter Zitronen-Pudding.
  • Rehbraten mit Salat von eingemachten Gurken.
  • Puter mit Wurzeln-Compot und eingemachten Früchten.
  • Straßburger Gänſeleber-Paſtete.
  • Schweizer - und Caffee-Crême.
  • Wein-Gelee.
  • Ingwer.
  • Macronenkranz.
  • Deſſert.

4.

  • Caviar.
  • Haſenſuppe.
  • Kalbskopf mit Sauce.
  • Gebratene Kartoffeln, Wirſing mit gedämpften Enten.
  • Flammender Plumm-Pudding.
  • Rehbraten mit Compote und Eingemachtem.
  • Lachs in Gelee.
  • Spaniſcher Reis mit Wein-Sauce, oder Fruchtſaft.
  • Möhren-Torte.
  • Eis.
452Mittagseſſen im November,
  • Branntweinsfrüchte.
  • Deſſert.

5.

  • Kräftige Bouillon mit Reis und Parmeſankäſe dazu.
  • Hecht - und Krebs-Sauce mit Capern.
  • Mock Turtle-Ragout mit Schnitten von Blätterteig.
  • Roſt-Beef mit gebratenen Kartoffeln und Teltower Rüben.
  • Hummer mit der Sauce Remoulade und eingemachten Pickels.
  • Portugieſiſcher Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Haſenbraten mit Compote und Eingemachtem.
  • Crême von ſaurer Sahne mit Hauſenblaſe und Aepfel-Crême.
  • Brod-Torte oder Franzöſiſche Torte.
  • Kleines Deſſert.
  • Apfelſinen und Franzöſiſche Confitüren.

6.

  • Kräftige Bouillon mit Fleiſchklößchen und eingemachten Spargel.
  • Kabeljau mit Kartoffeln, Butter und Senf.
  • In Büchſen eingemachte Schneidbohnen, oder braun gekochte Kohlrabi in der Erde mit geräucherter Zunge.
  • Scorzonern mit Kalbs-Cotelettes.
  • Korinthen-Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Haſen mit Aepfel-Compote und Eingemachtem.
  • Arrac-Schaum.
  • Mandel-Torte.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

7.

  • Gute Fleiſchſuppe mit Figurennudeln und Klößchen.
  • Das Suppenſtück mit Carotten, eingemachten Gurken, Senf - oder Meerrettig-Sauce.
  • Gans mit braunem Kohl und gebratenen Kartoffeln.
  • Kartoffeln-Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Auflegekuchen.
  • Früchte.

8. Ein beliebtes Herren-Eſſen.

  • Kräftige Bouillon, wozu Reis und Parmeſankäſe gegeben wird.
  • Round of Beef, Sauerkraut, durchgeſchlagene, dick gekochte Erbſen mit braun gebratenen Zwiebeln bedeckt, brauner453Dezember und Januar.Kohl und Kaſtanien, gebratene Kartoffeln. Jedes Ge - müſe beſonders angerichtet.
  • Macronenkranz oder Macronenkuchen.
  • Butter und Engliſcher Käſe.

9.

  • Rindfleiſchſuppe mit Perlgraupen und beliebigen Klößchen.
  • Das Suppenfleiſch mit Wirſing und Kartoffeln.
  • Schinken-Paſtete.
  • Schaumgericht. (Eier -, Milch - und Mehlſpeiſen.)

10.

  • Haſen - oder braune Knochenſuppe.
  • Kartoffeln, eingemachte Bohnen mit warmem Rauchfleiſch.
  • Ohrfeige mit Preißelbeeren.

11.

  • Sago-Suppe mit rothem Wein.
  • Roſt-Beef mit braunem Kohl und gebratenen Kartoffeln.
  • Aepfelſcheiben in Schmalz.

12.

  • Suppe mit Perlgraupen und Wein.
  • Kalbsbraten mit Nudeln und geſtovten Aepfeln.
  • Preßkopf mit Senf und Zucker.

13.

  • Weinſuppe.
  • Roſt-Beef No. 3 mit rothem Kohl und Kartoffeln.
  • Gebackene Zwiebäcke mit Preißelbeeren.

14.

  • Fleiſchſuppe.
  • Suppenfleiſch mit Salat von eingemachten Gurken.
  • Stockfiſch und Kartoffeln, Butter und Senf.

15.

  • Bierſuppe.
  • Gefüllte Schweinsrippe mit gebratenen oder gekochten Kartoffeln.
  • Griesmehl-Auflauf.

16.

  • Gute Bierſuppe.
  • Schweinsbraten mit rothem Kohl und gebratenen Kartoffeln.

17.

  • Erbſenſuppe mit Häring dazu.
  • Sauerkraut mit Schinken.
454Abendeſſen im November,

18.

  • Kartoffelnſuppe.
  • Weißbrodklöße mit Pflaumen-Compote zu Mehlpudding.

19.

  • Buttermilchſuppe.
  • Sauerbraten mit Kartoffeln.

20.

  • Bierſuppe.
  • Linſen mit Pöckelfleiſch.

21.

  • Kartoffelnſuppe.
  • Grüne Bohnen mit Rauchfleiſch oder geräuchertem Schweinskopf.

22.

  • Suppe von weißen Bohnen.
  • Kartoffeln mit Aepfel und Bratwurſt.

23.

  • Linſenſuppe mit Häring.
  • Rüben mit Ente oder Schweinefleiſch.

24.

  • Getrocknete Schneidbohnen mit kaltem Rauchfleiſch oder Schinken.
  • Aepfel-Pfannkuchen.

25.

  • Kartoffelnſuppe.
  • Round of Beef-Omelette.

Abendeſſen im November, Dezember und Januar.

1.

  • Kapaune à la Braise mit Auſtern-Sauce.
  • Mürbebraten wie Haſen gebraten, trangirt und rund herum mit folgendem Gemüſe angerichtet: geſtovter Sellerie, ge - ſtovte Zwiebeln, Teltower Rüben und gebratenen Kar - toffeln.
  • Karpfen mit Butter und Senf.
  • Bisquit-Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Rehbraten mit Compot und feinem Eingemachten.
  • Ruſſiſcher Crême.
  • Plummkuchen oder Wiener-Torte.
  • Kleines Deſſert und Früchte.
455Dezember und Januar.

2.

  • Caviar.
  • Braunes Zungen-Ragout und Kabeljau mit Kartoffeln.
  • Plumm-Pudding und kalter Mandel-Pudding.
  • Wildſchweinsbraten mit Sellerie-Salat und eingemachten Pickels.
  • Haſenbraten mit ganz gekochten Aepfeln mit allerlei Einge - machtem garnirt.
  • Frucht-Gelee und Wein-Crême.
  • Mandeltorte mit Mehl.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

3.

  • Auſtern.
  • Gedämpfte Enten.
  • Roſt-Beef mit gebratenen Kartoffeln, Gurken und Perlzwiebeln.
  • Mock-Turtle-Paſtete.
  • Schaum-Pudding mit Wein-Sauce.
  • Kapaune und Schnepfen mit feinem Eingemachten.
  • Lachs in Gelee.
  • Crême von geſchlagener Sahne (Sillabub).
  • Marſeiller-Torte oder Sand-Torte.
  • Deſſert.

Drei kalte Abendeſſen. (Die Braten dazu warm.) 4.

  • Paſtete.
  • Roſt-Beef mit gemengtem Salat.
  • Engliſcher Pudding mit rother Wein-Sauce.
  • Wildſchweinskopf, oder Röllchen von Schweinefleiſch in Gelee mit Sauce Remoulade.
  • Haſen mit Compot und Eingemachtem.
  • Wein-Pudding mit Vanillen-Sauce.
  • Macronen-Schaumtorte.
  • Deſſert.

5.

  • Heiße Bouillon in Taſſen mit kleinen Paſtetchen.
  • Härings-Salat.
  • Rehbraten mit Compot und Eingemachtem.
  • Kalter Reis-Pudding mit Zitronen.
  • Feine Aepfeliorte und Bisquit.
  • Deſſert.
456Abendeſſen im November,

6.

  • Gebratener Schinken mit gebratenen, recht heiß angerichteten Kartoffeln.
  • Kalter, rother Pudding mit Vanillen-Sauce.
  • Härings-Salat.
  • Wildbraten mit Compot und Eingemachtem.
  • Beef-Royal.
  • Aepfel-Crême und Blancmanger.
  • Mandelſpeckkuchen und Deſſert.

7.

  • Kalbfleiſch-Fricaſſee mit Scorzonerwurzeln.
  • Beef à la Mode mit rothem Kohl und Kartoffeln.
  • Zwieback-Pudding mit Wein-Sauce.
  • Gebratene Enten mit Compote.
  • Mandel-Knappkuchen.

8.

  • Gebratene Kartoffeln und Beefſteacks mit Kräuterbutter.
  • Gemiſchter Salat mit Häring und kaltem Fleiſch.
  • Engliſche Obſtpaſtete.

9.

  • Sago-Suppe mit rothem Wein.
  • Haſenpfeffer mit Kartoffeln.
  • Aepfel-Auflauf.

10.

  • Suppe von Perlgraupen (Perlgerſte) mit weißem Wein.
  • Ragout von Schweinefleiſch mit Kartoffeln. (Siehe Wurſtmachen.)
  • Härings-Auflauf.

11.

  • Gebackene Kartoffeln mit Bratwurſt.
  • Pfannekuchen mit eingemachten Preißelbeeren.

12.

  • Milchſuppe.
  • Härings-Kartoffeln.

13.

  • Obſtſuppe.
  • Schinken-Kartoffeln mit Endivienſalat.

14.

  • Kartoffeln auf Holländiſche Art mit Preßkopf.
  • Schleſiſche Griesſchnitten.
457Dezember und Januar.

15.

  • Schellfiſch und Kartoffeln.
  • Nudeln und Apfelmus.

16.

  • Beefſteacks mit Kartoffeln.
  • Reis und Aepfel.

17.

  • Karpfen mit Kartoffeln, Butter und Senf.
  • Salat, Sülze von Schweinefleiſch und Eier.

18.

  • Geſtovte Fricadelle mit Kartoffeln.
  • Aepfelſcheiben in Schmalz.

19.

  • Gebratene Kartoffeln, Cotelettes und Macronen oder auch Nudeln mit Parmeſankäſe. (Siehe Eier -, Milch - und Mehlſpeiſen.)

20.

  • Rindfleiſchwurſt, gebratene Kartoffeln und Aepfelmus.

21.

  • Gänſeſchwarz mit Kartoffeln.

22.

  • Ragout von gekochtem Rindfleiſch mit Kartoffeln.

23.

  • Gebratene Kartoffeln, Hachée ſtatt Fleiſchwurſt und Aepfelmus.

24.

  • Kartoffeln und Aepfel mit ſauren, gebratenen Rollen.

25.

  • Korn-Salat, Eier und Kuchen von kalten Kartoffeln, oder Kartoffelnbällchen.

26.

  • Kartoffelnmus mit Gahr.

27.

  • Geſtovte Scheibenkartoffeln mit kleinen gebratenen Fricadellen.

28.

  • Thee mit Reibekuchen und Butterbrod.

29.

  • Thee mit Kartoffelnbällchen, Butterbrod und kaltem Fleiſch.

30.

  • Thee mit Kartoffeln in der Schale gebraten, Butterbrod und Käſe.
458Gabel-Frühſtücks.

31.

  • Thee mit Ballbäuschen, oder kleinen Puffertskuchen, oder Oelkrabben, Butterbrod und marinirtem Häring.

Eingang zu Gabel-Frühſtücks. (Dejeuné à la fourchette.)

Die Tafel wird wie gewöhnlich gedeckt, in der Mitte ein Aufſatz von Früchten, oder Blumen, oder auch wohl eine Bowle hingeſtellt, die in kalter Jahreszeit aus heißen Getränken, im April und Mai aus Maitrank beſteht. Auch werden im Som - mer, mit dem Wein zugleich, kühlende Getränke: Limonade, Fruchtſäfte oder Himbeereſſig mit Waſſer gereicht. Rechts und links in die Mitte der Tafel kommt eine Torte, die andern Räume werden mit Braten, Compotes, Paſteten, Geleeſchüſ - ſeln, Crêmes, kleinen Conditorſachen (wie ſie bei den Eſſen nachzuſehen ſind), Früchten und Blumen ausgefüllt. Es läßt ſich das Wie nicht genau angeben, da dies von der Größe der Tafel und von der Anzahl der Schüſſeln abhängt; doch wird es bei einiger Ueberlegung ſicher gelingen, die Tafel aufs Feinſte zu arrangiren. Nach Belieben wird in kalter Jahreszeit mit einer Taſſe heißer, kräftiger Bouillon und warmen Paſtetchen dazu, angefangen. Vorher werden auch wohl Auſtern oder Schnittchen mit Caviar gegeben und darnach können die Schüſ - ſeln nach gegebener Ordnung folgen; jedoch iſt noch zu be - merken: daß die Braten jedesmal heiß gegeben werden.

Gabel-Frühſtücks im Februar, März und April.

1.

  • Schnitten mit Caviar.
  • Bouillon in Taſſen mit warmen Paſtetchen.
  • Fiſch-Salat.
  • Mürbebraten mit Compot von Aepfel und Brünellen.
  • Puter mit Apfelſinen-Schale und feinem Eingemachten.
  • Faſanen in Gelee.
  • Mandel-Pudding mit Wein-Sauce und Blancmanger mit Fruchtſaft.
  • Sandtorte No. 1.
  • Macronen-Schaumtorte.
459Gabel-Frühſtücks.
  • Kleines Deſſert.
  • Eis.
  • Ingwer.
  • Apfelſinen, Feigen, Traubenroſinen, Mandeln.
  • Butter und Engliſcher Käſe.

2.

  • Bouillon in Taſſen mit Sardellenpaſtetchen.
  • Fiſchſalat.
  • Warmer Rehbraten oder Roſtbeef mit gebratenen Kartoffeln und Pickels, oder Salat von eingemachten Gurken.
  • Windbeutel mit gebackenem Aepfelmus, Pflaumen in Wein und Confitüren aller Art.
  • Kalter Weinpudding mit Vanillen-Sauce.
  • Plumkuchen.
  • Kleines Deſſert, Früchte, Butter, Neunaugen und zweierlei Käſe.

3.

  • Auſtern.
  • Bouillon in Taſſen mit Schnitten von Blätterteig.
  • Wildſchweinsbraten mit Schweizerſalat.
  • Kalter Schwarzbrod-Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Schnepfen mit Wurzeln-Compote und feinem Eingemachten.
  • Lachs in Gelee.
  • Spaniſcher Reis und Himbeerſchaum.
  • Auflegekuchen und Wiener Torte.
  • Kleines Deſſert.
  • Franzöſiſche getrocknete Früchte. (Confitüren).

4.

  • Warme Paſteten von verſchiedenen Fleiſcharten.
  • Härings-Salat.
  • Beef-Royal.
  • Enten mit Compot.
  • Kapaune mit Eingemachtem.
  • Wein-Pudding mit Vanillen-Sauce und Chocoladen-Crême.
  • Zitronentorte mit Reis und Gewürztorte.
  • Kleines Deſſert, Früchte, Butter und Käſe.

5.

  • Bouillon in Taſſen.
  • Schweinsbraten mit heißen gebratenen Kartoffeln und einge - machten Pickels und Gurken.
  • Kalter Reis-Pudding mit Obſtlagen.
460Gabel-Frühſtücks.
  • Mürbebraten mit Sahne gebraten mit Compot von getrockneten Kirſchen, oder Hagebutten und gebackenem Aepfelmus.
  • Gefüllte Tauben mit Compot.
  • Schneeball mit Vanillen-Sauce, Wein-Crême.
  • Torte von getrockneten Zwetſchen und Bisquitkuchen.
  • Kleines Deſſert, Früchte, Butter und Käſe.

Gabel-Frühſtücks im Mai, Juni und Juli.

1.

  • Warme Paſtete von Geflügel, oder Reh.
  • Roſtbeef mit Kopfſalat und Gurkenſalat.
  • Kalter Sago-Pudding mit Wein-Sauce.
  • Gefüllter Puter mit Compot von Johannisbeeren und Melo - nen nebſt Eingemachtem.
  • Forellen in Gelee.
  • Saure Kirſchen mit Sahne und ſpaniſcher Reis.
  • Stachelbeertorte und Aniskuchen.
  • Kleines Deſſert.
  • Kirſchen, Erdbeeren und Melonen mit geriebenem Zucker, zu letzteren auch Pfeffer.
  • Krebſe, Butter und Engliſcher Käſe.

2.

  • Warme Paſtete von Kücken mit Schinkenfarce.
  • Gemüſe-Salat.
  • Puter mit Compote von Johannisbeeren, unreifen Stachel - beeren und allerlei Confitüren.
  • Erdbeeren mit Zucker beſtreut und geſchlagene Sahne. (Es kann die Sahne über die Erdbeeren, oder dazu gegeben werden.)
  • Franzöſiſche Torte.
  • Conditorſachen, Apfelſinen, Butter, Käſe und friſcher Häring.

3.

  • Warme Tauben-Paſtete.
  • Eine Schüſſel mit gebratenem Aal, Spargelſalat, Blumenſalat und Mai-Pieren (kleine Fiſche) angerichtet.
  • Rehbraten mit Stachelbeer-Compote und Eingemachtem.
  • Junge Enten in Gelee.
  • Rother Pudding in Vanillen-Sauce.
  • Erdbeer-Schale.
461Gabel-Frühſtücks.
  • Johannisbeertorte und Mandeltorte.
  • Kleines Deſſert.
  • Früchte, Butter und friſcher Häring.

4.

  • Warme Aal-Paſtete.
  • Geflügelſalat.
  • Kalter Reis-Pudding mit Zitronen.
  • Schleien blau mit Oel und Eſſig.
  • Hammelsziemer wie Wild mit Compot von Kirſchen.
  • Kapaunen mit Eingemachtem.
  • Apfelſinen-Schale und Crême von ſaurer Sahne mit Hauſen - blaſe.
  • Erdbeer-Torte mit Vanillen-Crême, Möhrentorte.
  • Kleines Deſſert, Früchte, Butter, friſcher Häring und Käſe.

5.

  • Roſt-Beef mit gebratenen Kartoffeln.
  • Kalter Reis-Pudding mit Zitronen.
  • Fiſchſalat.
  • Hirſchbraten mit Johannisbeer-Compot und Eingemachtem.
  • Mandel-Crême und Wein-Crême.
  • Schwäbiſche Torte und Königskuchen.
  • Kleines Deſſert und Früchte.

Gabel-Frühſtücks im Auguſt, September und Oktober.

1.

  • Härings-Salat von friſchen Häringen und Neunaugen.
  • Engliſche Paſtetchen. (Mince-Pic.)
  • Rehbraten und Compot von Reineclaudes und Aprikoſen.
  • Kapaune in Gelee mit Sauce.
  • Crême mit geſchlagener Sahne mit Eiweiß, Chocoladen-Crême.
  • Zitronentorte mit Blätterteig, Brodtorte.
  • Kleines Deſſert.
  • Trauben, Tafelbirnen, Aprikoſen, Pfirſiche.
  • Butter und Engliſcher Käſe.

2.

  • Feldhühner-Paſtete.
  • Bisquit-Pudding mit Schaum-Sauce.
  • Haſen mit Aepfel - und Zwetſchen-Compote.
  • Wildſchweinskopf in Gelee mit Sauce à la diable.
462Gabel-Frühſtücks.
  • Wein-Pudding mit Vanillen-Sauce.
  • Feine Aepfel-Torte, Mandel-Torte mit Mehl.
  • Kleines Deſſert, Früchte.

3.

  • Butterbrödchen mit friſchem marinirten Häring, Sardellen oder Neunaugen.
  • Wildſchweinsbraten mit Carotten -, Gurken -, Sellerie -, Blu - men - und Kopf-Salat, Alles ſternförmig in einer Schüſſel angerichtet.
  • Kalter Karpfen mit Sauce.
  • Kalter Mandel-Pudding mit Schaum-Sauce oder jeder belie - bigen Sauce.
  • Feldhühner mit Compot von Zwetſchen und Birnen.
  • Krammetsvögel mit Aepfel.
  • Eis-Pudding von Reis und Wein-Crême.
  • Torte von friſchen Zwetſchen, Brodtorte.
  • Deſſert.

Gabel-Frühſtücks im November, Dezember und Januar.

1.

  • Bouillon in Taſſen mit kleinen warmen Paſtetchen.
  • Kapaune à la Braiſe mit Auſtern, oder einer beliebigen Sauce.
  • Schweizerſalat und Preßkopf mit Senf und Zucker.
  • Spaniſcher Reis.
  • Gebratene Gans mit Aepfel-Compote.
  • Rebhühner mit allerlei Eingemachtem.
  • Zitronen-Crême und Chocoladen-Crême.
  • Braut-Torte und franzöſiſche Torte.
  • Kleines Deſſert.
  • Trauben, Tafelbirnen, Nüſſe, Feigen.

2.

  • Bouillon in Taſſen mit Schnittchen von Caviar.
  • Härings-Salat mit Neunaugen vermiſcht.
  • Auflauf von bittern Macronen mit Weinſauce.
  • Rehbraten mit Compote von Birnen und Brünellen.
  • Haſen mit ganzen Aepfeln und Eingemachtem.
  • Schweizer Crême.
  • Plummkuchen, Mandelſpeckkuchen.
  • Deſſert.
463Gewöhnliche Frühſtücks.

3.

  • Bouillon in Taſſen.
  • Auſtern mit Zitronen.
  • Wildſchweinskopf mit Sauce, oder gebratene Enten mit Ca - pern-Sauce.
  • Kalter Reis-Pudding mit Zitronen.
  • Haſen mit gebackenem Aepfelmus.
  • Becaſſinen mit Eingemachtem.
  • Lachs in Gelee.
  • Wein-Crême und Vanillen-Crême.
  • Ingwer.
  • Kränze von Blätterteig mit Mandeln gefüllt, Brodtorte.
  • Deſſert.

Gewöhnliche Frühſtücks. (Dejeuné.)

Es wird eine Tafel gedeckt, mit Senf, Pfeffer und Salz verſehen, Deſſertteller und Meſſer ohne Servietten herum ge - ſetzt. Bei einer Geſellſchaft von Herren und Damen wird nach Belieben mit dem Wein auch Chocolade ſervirt und kleines Backwerk dazu gegeben. Der Ueberſicht halber werde ich hier Einiges benennen:

  • Aniszwieback oder Anisplätzchen.
  • Springerle.
  • Macronen.
  • Sprützgebackenes.
  • Windbeutel.
  • Waffeln.
  • Gefüllte Baiſees.
  • Blitzkuchen.
  • Couvertes mit Mandeln oder Confitüren gefüllt.
  • Schweizer Kröpfli.
  • Zimmetſterne.
  • Mandelplätze.
  • Schweizer Chocoladenbrod.
  • Quittenwürſtchen.
  • Kleines Backwerk in Form eines S.
  • Wiener Zollen.
  • Pfeffernüſſe.
464Gewöhnliche Frühſtücks.
  • Mailänder Schnitten.
  • Kolatſchen.
  • Kleine Schneckenkuchen.
  • Eierkränze.
  • Mandelkränze.
  • Schwanenhälſe.
  • Zimmetröllchen.
  • Verliner Pfannekuchen.
  • Sand -, Bisquit - und Marſchalls-Törtchen.
  • Baſeler Lebkuchen.

Mit dem kleinen Backwerk werden auch Torten oder Kuchen, Butter mit einem kleinen Meſſer daran liegend, mit verſchie - denen Brodſorten und Beilagen dazu, aufgeſetzt. Letztere kann man unter folgenden wählen:

  • Geräucherter Salm.
  • Roher fein geſchnittener Schinken. (Siehe Vorbereitungsregeln.)
  • Gekochter geräucherter Schinken.
  • Geräucherte Zunge.
  • Rauch - und Pöckelfleiſch.
  • Jede Art von Braten.
  • Preßkopf.
  • Sülze.
  • Röllchen von Schweinefleiſch in Gelee.
  • Sommer - und Leberwurſt.
  • Schwartenmagen.
  • Friſcher und marinirter Häring.
  • Gänſebruſt.
  • Caviar.
  • Sardellen und Neunaugen.
  • Hartgekochte, in Scheiben geſchnittene Eier mit etwas feinge - hackter Peterſilie beſtreut.
  • Käſeſorten.
  • Radieſen und Rettige.
  • Honig.
  • Zuckeranis u. ſ. w.

Die Torte kommt in die Mitte der Tafel.

Alle Fleiſchſorten werden zierlich geſchnitten, auf Deſſert - teller gelegt, mit einer kleinen Gabel verſehen, mit der Butter in gehöriger Ordnung, kreisförmig, oder in Form eines Vier -465Kaffeegeſellſchaften.ecks, die Brodſorten zu beiden Seiten hingeſtellt.

Die Chocolade wird auf einem Nebentiſche ſervirt und den Damen mit kleinem Backwerk präſentirt, indeß die Herren mit Wein verſorgt werden. Zugleich wird Kuchen, darnach But - terbrod mit Beilagen und zuletzt werden Früchte gereicht.

Kaffee-Geſellſchaften.

Erſte Art.

Der Tiſch wird fein gedeckt, der Größe der Geſellſchaft nach, ein oder zwei Kaffeeſervice mit Allem, was dazu gehört, dar - auf geſtellt und Deſſertteller herumgeſetzt. Im Sommer kön - nen ein Paar hübſch gefüllte Blumenvaſen den Tiſch verzieren. Zum Kaffee nehme man, was beliebt, etwa:

    • Butterkuchen,
    • Rodonkuchen,
    • Schneckenkuchen,
    • Elberfelder gefüllter Kringel,
    • Wickelkuchen,
    • Stollen,
    geſchnitten und in Körbchen gelegt.
  • Mandelkränze.
  • Windbeutel.
  • Waffeln.
  • Feine Neujahrskuchen.
  • Zuckerbretzeln.
  • Auch zierlich gemachte Butterbrödchen.

Den Kaffee mache man erſt dann, wenn die erſten Gäſte erſcheinen, damit er recht heiß ſervirt werden könne. Die Taſ - ſen ſchenke man nur ſo weit voll, daß, wenn viel Milch zum Kaffee genommen wird, derſelbe nicht in die Untertaſſen fließe und laſſe ſie dann mit Zucker und Milch auf einem Präſen - tirteller herumreichen.

Hat man zu einer Seite eine verheirathete, und zur andern eine unverheirathete Dame, ſo fange man bei erſterer zu prä - ſentiren an und fahre dann in derſelben Reihe weiter fort. Die Beilagen zum Kaffee präſentire man jedoch nicht immer an derſelben Stelle, ſondern bald hier, bald dort, damit kei - nem Gaſt eine beſondere Auszeichnung, und keinem eine un - tergeordnete Stellung gegeben werde.

Kann man die Geſellſchaft nach dem Kaffee in den Garten,30466Kaffeegeſellſchaften.oder in ein anderes Zimmer führen, ſo laſſe man unterdeß ſchnell abräumen, das Tiſchtuch mit einem Tafelbeſen abkeh - ren, auch um den Tiſch aufkehren und denſelben auf folgende Weiſe wieder beſetzen: Der Größe der Geſellſchaft nach nehme man einen, oder zwei Kuchen, einen Obſt - und einen andern Kuchen, die man vorher in paſſende Stückchen ſchneidet und den Rand derſelben mit grünen Blättchen verziert. Gibt man einen Kuchen, ſo ſtelle man ihn in die Mitte des Tiſches, ſind indeß zwei Kuchen da, dann einen rechts, den andern links in gehöriger Entfernung hin, und in die Mitte einen Aufſatz mit Blumen, oder eine Kryſtallſchale auf einem Fuß ſtehend, mit Apfelſinen oder Crême gefüllt. Zwiſchen dieſem Aufſatz und den beiden Kuchen kann man eine Crême-Schüſſel ſetzen, ſo auch kleines Gebäck: Macronen und Schaumſachen, die wohl zu den Crêmes gegeben werden. Nach den beiden Kuchen, am Ende des Tiſches, ſetzt man Früchte.

Erſt wird der Obſtkuchen herumgegeben, dann die Crêmes und zuletzt der zweite Kuchen mit den Früchten.

Auch die bei den Crêmes bemerkte Apfelſinen - und Erdbeer - Schale, ſo auch Compote von rohen Aepfeln und Zitronen, ſind zur Zeit zum Nachgeben recht fein und angenehm.

Zum Getränk wird nach Belieben Maitrank, Biſchof, Car - dinal, oder Wein mit Zucker ſervirt.

Zweite Art.

Zum Kaffee wird, wie geſagt worden, jedes Beliebige gege - ben, und nach dem Kaffee der Tiſch mit Kuchen, kleinem Ge - bäck, allerlei Brodſorten, Butter mit einem kleinen Meſſer ver - ſehen, Käſe, marinirtem Häring, geſchnittenem Fleiſch und Früchte, wie die Jahreszeit ſie bietet, beſetzt.

Es wird mit Kuchen angefangen, dann Butterbrod und Bei - lagen (ſiehe Frühſtücks) und zuletzt Früchte gereicht.

Dritte Art.

Es werden kleine Tiſche mit Servietten gedeckt, an paſſende Stellen geſetzt, woran die Geſellſchaft ſich gruppirt. Der Kaffee wird auf einem Seitentiſch ſervirt und herumgereicht.

Nach dem Kaffee werden ebenfalls Kuchen, Crêmes, Blanc - Mangers, Getränke und Früchte auf einen Seitentiſch geſtellt und den Gäſten präſentirt; indem zu dem Kuchen kleine Tel -467Kleine, freundſchaftliche Kaffees.ler und Meſſer, zu den Crêmes beſondere Tellerchen oder Un - tertaſſen mit Theelöffel herumgeſetzt werden.

Kleine, freundſchaftliche Kaffees.

Der Tiſch wird ſauber gedeckt, das Kaffeeſervice auf die Mitte des Tiſches geſtellt, Deſſertteller mit Meſſern werden herum geſetzt und zu beiden Seiten des Services ein oder zwei Brod-Sorten und Butter, nach Belieben auch Zwieback und Bretzelchen (Kringel), hingeſtellt. Auch wird wohl ſtatt But - terbrod und Zwieback ein Butter -, Rodon - oder Schnecken - kuchen präſentirt.

Nach einer Stunde des Kaffeetrinkens wird der Tiſch mit Folgendem beſetzt: Schwarz - und Weißbrod oder Brödchen, Butter, geſchnittenem Braten oder fein geſchnittenem rohen Schinken (ſiehe Vorbereitungsregeln), marinirtem Häring oder Käſe und Früchte.

Zugleich wird ein beliebiges Gericht, das die Stelle eines Kuchens vertritt, auf die Mitte des Tiſches geſtellt, etwa ein:

  • Schaumgericht,
  • Zwiebäcke mit einer Sauce, oder mit Preißelbeeren beſtrichen,
  • Karthäuſer-Klöße,
  • Omelette (Eierkuchen),
  • Gefülltes Semmelbrod,
  • Züricher Küchli,
  • Schweizer Semmelgericht,
  • Ohrfeige mit Johannisbeeren, Gelee, oder Preißelbeeren gefüllt,
  • Ohrfeige ſtatt einer Torte,
  • Zwetſchen - oder Aepfelpfannkuchen,
  • Pfannkuchen mit Preißelbeeren beſtrichen,
  • Aepfelſcheiben in Schmalz,
  • Schleſiſche Griesſchnitten,
  • Kuchen von Schwarzbrod und Aepfel,
  • Plinzen allein zu geben,
  • Plinzen von ſaurer Sahne,
  • Gefüllte Plinzen,
  • Ballbäuschen,
  • Berliner Pfannkuchen,
  • Schneeballen,
  • Oelkrabben,
30*468Kleine freundſchaftliche Kaffees.
  • Kleine Puffertskuchen,
  • Waffeln,
  • Kleine Reibkuchen,
  • Kartoffelbällchen,
  • Kartoffelnudeln u. ſ. w.

Als Getränk gibt man hierzu im Winter eine Taſſe Thee, auch wohl zugleich Chocolade; im Sommer ein Glas Wein mit Zucker, oder Limonade. Dazu paßt dann aber keins der genannten Kartoffelngerichte, die nur zu Thee gegeben werden.

Im Sommer kann man ſtatt des Gebackenen oder vor die - ſem, ein kaltes Gericht geben, z. B.

  • Kalte Speiſe von Reismehl mit Schaum - oder Fruchtſauce,
  • Schneeball mit Vanillenſauce,
  • Eierſchaum,
  • Eier-Crême,
  • Eierkäſe,
  • Eierfladen,
  • Kalte Milchſpeiſe,
  • Saure Kirſchen mit Sahne,
  • Blancmanger,
  • Mandelbrei,
  • Reisbrei,
  • Zerrührte Milch (Barkäſe),
  • Geſchlagene Milch u. ſ. w.

Es wird mit dieſem Gericht angefangen, darauf werden die Tellerchen gewechſelt, und falls noch etwas Gebackenes gege - ben werden ſoll, ſo läßt man ſolches folgen und gibt dann Butterbrod mit Beilagen und dann Früchte.

Thee-Geſellſchaften.

Damen-Thees.

Auch die Art der Theegeſellſchaften weichen in den verſchie - denen Gegenden ſehr von einander ab; ich werde ſie daher nach verſchiedener Sitte arrangiren.

Erſte Art.

Die Damen nehmen um einige hingeſtellte, mit Servietten gedeckte Tiſche im Kreiſe Platz. Iſt die Geſellſchaft ſehr groß, ſo placirt man die jungen Damen in einem Nebenzimmer bei469Thee-Geſellſchaften.geöffneter Thüre. Es wird der Thee in einem Seitenzimmer gut gemacht (ich erlaube mir, auf den Thee in den Getränken meines Kochbuches aufmerkſam zu machen), recht heiß ſervirt, auf einem großen Theebrett mit Zucker, Milch, einer Kryſtall - flaſche mit rothem Wein, zuerſt den älteren, auf dem Sopha ſitzenden Damen, und dann der Reihe nach weiter präſentirt. Das Gebackene zum Thee, von welchem gewöhnlich dreierlei und dazu feine Butterbrödchen gegeben werden, wird in vier Körbchen auf einem zweiten Präſentirteller mit den Taſſen zugleich gereicht. Man kann ſolches in den Frühſtücks nach - ſehen und wählen.

Die Taſſen werden nicht einzeln und nicht zu ſchnell nach - einander gefüllt, ſondern erſt dann, wenn die ganze Geſellſchaft bedient werden muß. Dieſe werden dann alle zugleich abge - nommen, auf ein Theebrett geſtellt, da, wo der Thee ſervirt wird, ſchnell geſpült, wieder gefüllt und mit dem Gebackenen zugleich herumgereicht. So wird noch zum dritten Mal der Thee angeboten und darauf nach einer Viertelſtunde Alles ab - geräumt. Nachdem die Dame des Hauſes eine Unterhaltung für die Geſellſchaft arrangirt hat, werden Deſſertteller mit Meſſer darauf liegend und eine vorher zierlich geſchnittene Obſt-Torte den Damen ſtehend oder ſitzend, da präſentirt, wo ſie ſich befinden, ſo auch zugleich ein beliebiges Getränk. Nach Verlauf einer Viertelſtunde wird auf Tellerchen oder Unter - taſſen eine kleine Portion Crême oder Blancmanger mit der Sauce ſervirt, ſolche mit Theelöffeln auf einen Präſentirteller geſtellt und nach Belieben mit Macronen oder Schaumſachen herumgereicht. Beide Tellerchen bleiben ſtehen und es wird nach einer Pauſe die zweite Torte präſentirt, auch wohl Obſt dazu. Aepfel, Birnen oder Apfelſinen werden in Zimmet von der Dame des Hauſes, der Tochter, oder von irgend einer andern jungen Dame geſchält und in einer Schale angeboten. Zuletzt folgt ein zweiter Crême.

  • Anmerk. Ich mache auf die Erdbeer - und Apfelſinen-Schale, die auch ohne Erdbeerſaft gemacht werden kann, zwiſchen durch zu geben, aufmerkſam.
Zweite Art.

Die Damen gruppiren ſich um einzelne kleine, mit Ser - vietten gedeckte Tiſche; der Thee wird an einer Seite des Zim -470Herren - und Damen-Thees.mers gemacht, ſervirt, die Taſſen mit Milch, rothem Wein und Zucker auf ein Theebrett geſtellt und mit beliebigem Back - werk präſentirt. Die leeren Taſſen werden von Zeit zu Zeit einzeln, oder zwei zuſammen auf einem Präſentirteller abge - holt und wieder gefüllt, bis nichts mehr beliebt. Nachdem abgeräumt worden iſt und die Dame des Hauſes auf irgend eine Weiſe für Unterhaltung der Geſellſchaft geſorgt hat, wird ein gedeckter Tiſch mit Kuchen, kleinem Backwerk, Crêmes, Früchten, Butterbrödchen mit Beilagen und Wein hübſch ge - ordnet, verſehen, ins Zimmer gebracht und zur Seite hinge - ſtellt. Die Gerichte werden nach vorhergehender Weiſe mit Tellerchen den Damen präſentirt. Das Butterbrod wird zu - letzt gegeben.

Dritte Art.

Es wird eine Tafel gedeckt, mit einem Theeſervice, mit Torten, Kuchen, kleinem Backwerk, Brodſorten, Butter (ein kleines Meſſer daran liegend) und verſchiedene Beilagen ver - ſehen, woran die Geſellſchaft Platz nimmt. Die Dame des Hauſes, oder wenn eine Tochter da iſt, ſo ſervirt dieſe den Thee; ſie hat eine Theemaſchine zur Seite und läßt die Taſſen durch eine Bedienung präſentiren.

Herren - und Damen-Thees.

Die Damen werden vom Sopha aus nach beiden Seiten in einen Halbkreis placirt, in welchem einige kleine Tiſche einzeln ſtehen. Die Herren gruppiren ſich nach Belieben ſte - hend oder ſitzend. Es werden die Taſſen auf einem großen Theebrett mit Zucker, Milch, rothem Wein und Arrac oder Rum hereingebracht und nebſt dreierlei Gebackenem und But - terbrödchen zuerſt bei den im Sopha ſitzenden älteren Damen zu präſentiren angefangen, und dann der Reihe nach weiter, bis alle verſorgt ſind. Nachdem werden die Herren bedient. Nach dreimaligem Präſentiren, wie bei den Damenthees ge - ſagt worden, werden die Taſſen weggenommen. In den Pau - ſen der gefellſchaftlichen Spiele oder muſikaliſchen Unterhal - tungen wird Wein, Biſchof oder Cardinal, auch Eis gereicht, ſo auch gleich in der erſten Pauſe ein Obſtkuchen, wie die471Herren - und Damen-Thees.Jahreszeit das Obſt dazu bietet, oder ſonſt eine ähnliche Torte, etwa eine:

  • Brauttorte,
  • Zitronentorte mit Reis,
  • Zitronentorte mit Blätterteig,
  • Zitronentorte mit einem Guß,
  • Mandel-Speckkuchen,
  • Confitürentorte,
  • Macronenſchaumtorte,
  • Schwäbiſche Torte,
  • Franzöſiſche Torte,
  • Blätterteig mit Zitronen-Crême u. ſ. w.

Nach einer reichlichen Viertelſtunde werden kleine Teller oder Untertaſſen mit Theelöffeln und ein beliebiger Crême prä - ſentirt, etwa ein:

  • Wein - oder Zitronen-Crême mit Macronen,
  • Kalte Speiſe von Reismehl mit Fruchtſaft, oder Weinſauce,
  • Blancmanger desgleichen,
  • Charlotte Ruſſe,
  • Kalter Zitronenpudding,
  • Weinpudding mit Vanillenſauce u. ſ. w.

Später folgt ein zweiter Kuchen mit Wein, etwa eine:

  • Mandeltorte,
  • Mandeltorte mit Weißbrod,
  • Mandeltorte mit Mehl,
  • Brodtorte,
  • Kartoffelntorte,
  • Möhrentorte,
  • Wienertorte,
  • Punſchtorte mit Mandeln,
  • Punſchtorte mit Mehl,
  • Zwiebacktorte,
  • Bisquit -,
  • Plumm -,
  • Band -,
  • Sand -,
  • Königskuchen,
  • Kenziger aufgerollter Kuchen u. ſ. w.

Nach einer Pauſe wird Härings -, Fiſch - oder Sardellen - ſalat präſentirt, dann ein zweiter Crême oder ſpaniſcher Reis,472Thé dansants.auch noch wohl Sprützgebackenes oder Berliner Pfannkuchen, und zuletzt Butterbrödchen mit vielerlei Beilagen, wie ſie zur Bequemlichkeit in den Frühſtücks nachzuſehen ſind.

Zweite Art.

Der Thee wird nach vorhergehender Weiſe gegeben. In einer Pauſe der geſellſchaftlichen Unterhaltung führt der Herr und die Dame des Hauſes die Gäſte in ein Nebenzimmer, wo ſie ſich an einen gedeckten Tiſch niederlaſſen. Derſelbe iſt mit Getränken, Härings -, Fiſch -, Sardellen -, Geflügel -, Ruſſiſchem - oder Gemüſeſalat, kalten Puddings und Saucen, warmen Bra - ten mit Compotes und Eingemachtem, kalten Paſteten, Fiſch - und Geleeſchüſſeln, Crêmes, Torten, Eis, kleinem Backwerk, Früchten und Blumen zierlich beſetzt. Die Gerichte werden nach angegebener Reihenfolge herumgereicht.

Nach aufgehobener Tafel kehrt die Geſellſchaft in den Saal zurück. Nach einer Pauſe wird abwechſelnd Wein, Limonade, kleines Backwerk und Früchte gereicht.

Thé dansants.

Werden ganz nach erſter oder zweiter Art gegeben. In den Pauſen der Tänzen werden kühlende Getränke: Limonade, Man - delmilch, Fruchtſäfte oder Himbeereſſig mit Waſſer gereicht, ſo wie auch Früchte, Apfelſinen-Schale (welche auch ohne Erd - beerſaft zu empfehlen iſt), kleines Backwerk. Zuletzt wird auch wohl eine Taſſe kräftige Bouillon präſentirt.

Druck von Velhagen & Klaſing in Bielefeld.

About this transcription

TextPraktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche
Author Henriette Davidis
Extent513 images; 136318 tokens; 9548 types; 946970 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationPraktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte zur Bereitung von verschiedenartigen Speisen, kalter und warmer Getränke, Gelees, von Gefrornem, Backwerken, so wie zum Einmachen und Trocknen von Früchten Henriette Davidis. 4., vermehrte u. verbesserte Auflage. XXXII, 472 S. Velhagen und KlasingBielefeld1849. (Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. \"Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]\". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.)

Identification

Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz SBB-PK, 50 MA 41871http://stabikat.de/DB=1/SET=12/TTL=1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=1016&SRT=YOP&TRM=64554289X

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationFachtext; Gesellschaftswissenschaften; Gebrauchsliteratur; Kochbuch; core; ready; china; women

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
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