Hügel des weissen Gesteins, der schaurigrau -
schenden Eiche
Grauer Nährer; du bist mir lieb vor deinen Ge -
sellen.
Lockender winkt mir dein kaltes Gestein, als mein
schwellendes Lager.
Weicher umschmiegt mich dein duftendes Moos.
Dein Säuseln und Flistern
Lullet in tiefes Staunen mich ein. Wenn der Schat -
ten des Waldes
Dämmerung um dich strömt, wenn kläglich seuf -
zend der Nachtwind
6
In den ergrauenden Locken dir wühlt, auf den
Gipfeln der Graniz
Schweigend der Vollmond ruht und deine Wangen
beglänzet —
Welche Wonne sodann, im Rauschen der Eich ',
in des Vollmonds
Dämmerscheine zu sitzen im Ringe des alternden
Maales!
Welche Wonn', im Rauschen des Waldes, im däm -
mernden Mondlicht,
Eingewiegt auf duftendem Moos 'in luftigen Schlum -
mer,
Unterzutauchen in lieblichen Traum und in trunkne
Gesichte!
Steigen seh' ich die Heldenschatten aus schlummern -
den Maalen,
Sehe sie zucken das Schwert, und den Schild em -
pören, und höre
Tosen die Berg 'und den Wald von der Kämpfer
Geschrey, von der Sieger
Wildem Frohlocken, der Sinkenden Ächzen, dem
Jammer der Mädchen.
Plötzlich erwach' ich. Ich raffe mich auf. Die
nichtigen Schatten
Schwinden in Luft. Es rauscht und stöhnt im
Wipfel der Eichen,
Dass das Haar sich leise mir hebt, und Schauder
mich schütteln.
7
Tausendjähriger Stein, wen deckst du? Welchem
Gefallnen
Thürmet das ehrende Maal? — Was frag 'ich? —
Verwittert, zerstoben
Ist der Helden Gebein in die Luft. Die Winde des
Himmels
Kriegen um ihren Staub. Vertilgt vom Antlitz der
Erde
Ist der Namen Gedächtniss sogar. Auf ewig ver -
hallt ist
Jeder Gesang von ihnen, erstummet jegliche
Klage.
Tochter Sulvills, die Seele umwölket mir
bitterer Unmuth
Über der Helden herbes Geschick. Die tückische
Norne
Seh 'ich zucken den blutigen Dolch; die zitternden
Schatten
Seh' ich mit funkelndem Stahl sie scheuchen bis hart
an des Abgrunds
Schwarzaufstarrenden Saum. Wie beben, wie
schauern die Blassen
Bange zurück! Ist denn keiner vorhanden, der Mäch -
tigen keiner,
Welcher beschwöre der Wütherin Grimm, mit dem
Zauber des Liedes
8
Ihre Wuth entwaffn ', und erlöse die flehenden
Schatten?
Tochter Sulvills, mir flammet die Seele. Das
Licht des Gesanges
Fühl 'ich erwachen in mir. Von der Eiche seufzen -
dem Aste
Reiche die Harfe mir her, die schwachbesaitete.
Dennoch
Ward es der Schwachen schon öfter vergönnt, die
hungrige Norne
Einzulispeln in seligen Schlaf und den Raub ihr zu
rauben.
Also sey es auch itzt mir vergönnt, der Räuberin
Krallen
Abzujagen ein wackeres Paar, dich König der
Inseln,
Muthiger Ritogar dich, und dich, holdselige
Wanda.
Über die Inseln des Meers, entlang die Küsten
der Ostsee,
Von der Trebel Blumengestad 'bis zur reissenden
Weichsel,
Herrschte die heilige Kraft des Helden Ritogar.
König
War er der Wilzen, der Wenden, der Tartsche -
schwingenden Guten,
9
Und der tausend Stämme der Rugen. Auf hoher
Arkona
Hielt er Hof, genoss dort schwererrungener
Ruhe.
Wohl behagte dem rüstigen Krieger die Musse
des Friedens.
Freundlich umfing ihn die schmeichelnde Ruh nach
Fehden und Schlachten.
Täglich genoss er der Freuden der Jagd in der krei -
digen Stubnitz.
Täglich in Rügens hundert Forsten. In dämmern -
der Frühe
Macht 'er sich auf zu Verfolgung des Wolfs und
des Keulers. Zu Abend
Kehrt' er beutebelastet zurück zur strahlenden
Halle,
Wo das stärkende Mahl ihn erharrt ', und der
schäumende Becher.
Doch bald däuchte die strahlende Hall 'ihm so
weit und so öde,
Ihm so einsam das nächtliche Lager. Holde Ge -
bilde
Schwebten oft um ihn im lieblichen Traum; von
zärtlichen Armen
Wähnt' er sich oft umschlungen, und oft von
schwatzenden Kleinen,
10
Die, erklimmend sein mächtiges Knie, in den Locken
ihm spielten.
Flammend rollte das Blut in des Jünglings Adern.
Gewaltig
Schlug ihm das Herz. Doch war er keusch nach
der Sitte der Deutschen.
Nicht verlockt 'ihn die Flamme der Jugend zu fre -
chem Gelüsten,
Nicht der Buhlerin lüsterner Blick, noch der Un -
schuld Erröthen.
Ihm zu kiesen ein holdes Weib aus den Töchtern
der Edlen,
Sandt' er seine Vertrauten umher. Ihm lächelt
Editha
Von der Warne. Ihm winkte die weisse Wisna
vom Elbstrom.
Keine vermochte sein Herz zu rühren. Die Weich -
sel herüber
War es erschollen von Wanda, der Tochter Kra -
kus, wie huldreich,
Und wie reizend sie sey, wie Mayluft lieblich,
wie Veilchen
Ihre Augen, ihr Haar wie der Lilie goldene
Fäden.
Ritogar hatte Boten gesendet dem Fräulein von
Krakow,
11
Dass sie ihr Frieden und Gruss entböten, das Zepter
der Rugen,
Und des Rugenköniges Herz. Mit stürmender Sehn -
sucht
Harrt 'er der kehrenden Boten; kaum dass die Jagd
und der Becher
Ihm die langsam schleichende Zeit zu beflügeln
vermochten.
Neunzehn Tage verflossen. Die Boten kehrten.
Willkommen,
Hiess sie der harrende König. „ Willkommen! Nun
eilet und sagt mir,
„ Was mir Wanda entbeut, der Lechen Tochter
und Fürstin. “
„ Wanda entbeut dir Frieden und Gruss, und
Segen von Wodan
„ Deinen Waffen. Allein dein Herz und das Zepter
der Rugen
„ Darf sie nicht theilen. Sie weiht ein Gelübde zur
ewigen Jungfrau. “
„ Sie ein Gelübd '? So gelob' ich bey Thor und
Mannus und Hertha,
„ Und dem tausendbucklichten Schilde des eisernen
Wodan,
12
„ Nicht zu rasten, zu strafen die Stolze, mit mäch -
tigem Arme
„ Sie zu erfassen, sie, fliegenden Haars, mit zerris -
senem Schleier
„ In mein Schlafgemach zu führen, ein niedriges
Kebsweib. “
Fürchterlich flammte der Grimm des Königs;
furchtbar sein Eidschwur.
Nah und fern, auf den Inseln des Meers, an den
Küsten der Ostsee,
Von der Trebel Blumengestad 'bis zum Strande der
Oder
Wurden die Sassen entboten zu Ross und zu Fuss.
Sie kamen,
Rott' an Rotte, wie Schauer mit Schauern in
schlossender Herbstzeit
Wild sich jagen, herangeschwärmt die hohe Ar -
kona.
Alle Krieger kamen des quellenströmenden Jas -
mund;
Alle Söhne des meerumdonnerten Reddewisch.
Ralow
Sandte die lockenumwölkten Streiter. Die Jäger der
Wölfe
Sandte die Graniz, die Quistniz, die Wuster -
niz. Hoch vom Rugard
13
Braust 'ein gewaltiges Heer, wie der Strom, den der
schmelzende Schnee schwellt.
Wie in Tagen des Herbst, wenn der Wald
verwelkt und die See starrt,
Zu verreisen in mildere Zonen, sich Kraniche
rotten:
Also rotteten sich die Rugen zur hohen Ar -
kona.
Wie die weitgeuferte Donau mit wachsenden Was -
sern,
Erst ein Säugling, nur Wiesen wässert, weidende
Lämmchen
Tränkt, den ermatteten Wandrer erquickt, bald
aber, ein Jüngling,
Königsstädte beströmt, und Kaiserthümer durch -
wandelt;
Rings, wohin der Starke sich wälzet, reisst er die
Nymphe
Jedes begegnenden Stroms in sein Bett, und stürmt
und stürzet
Endlich mit allen, ein Meer, in das Meer aus
tausend Urnen:
Also brauste durch Länder und Reiche des Zürnen -
den Heersmacht;
Also wuchs im wälzenden Laufe der schwellende
Kriegszug.
14
Also stürmt 'und stürzt' er gewaltig ins Land der
Sarmaten.
Nicht zu steuern vermochte das Land dem ver -
derbenden Einbruch.
Weitauf dampft 'es in Blut und in Asche. Der
Saaten, der Wälder
Lohe stieg himmelempor in wirbelndem Rauche.
Zu Krakow
Sah man die Loh' und den Rauch. Ihn sah das
zitternde Fräulein.
Eine Thräne weinte die Holde dem Elend der
Treuen,
Wischte schleunig die Thräne hinweg, die glänzen -
den Locken
Deckte sie mit dem Helm, mit dem schuppigen
Panzer den Busen.
Also zog sie einher vor dem todeschleudernden
Heerzug:
Also funkelt 'ein freundlicher Stern am Saum des
Gewitters.
Ritogar hörte: „ Sie kommt! Es kommt die
fürstliche Jungfrau! “
Freude durchzuckte sein stürmisches Herz, wie Blitz
durch die Nacht zuckt.
Bald zu kühlen gedacht 'er die Brunst der Lieb' und
der Rache.
15
Nacht sank nieder ins Thal, den arbeitseligen
Menschen
Ruhesäuselnd, den Kummer beschwichtigend, mil -
dernd die Sorgen.
Stirn 'an Stirne lagen die Heere der Rugen und
Lechen,
Weitgestreckt, von der Fette des Landes schwel -
gend. Ein Bächlein
Sonderte sie. Die Feuer des Lagers durchflammten
das Dunkel
Roth und grausig. An einer der halbverloderten
Eichen
Hatte sich Ritogar niedergestreckt, das Haupt auf
dem Schilde.
Ihn umflügelten Schlummer und Traum. Es daucht'
ihm, er ruhe
Neben dem Fräulein von Krakow auf bräutlichem
Lager; und wann er,
Sie zu umfassen, die Arm 'ausstreckte, so waren die
Arme
Welk ihm und schlaff, und wann er mit freundli -
chen Worten ihr kosen
Wollte, so war ihm die Zunge gelähmt. Urplötz -
lich beströmte
Blut das Lager. Urplötzlich begann er zu sinken,
und immer
Tiefer sank er, und immer umnachtender, grausiger,
düstrer
16
Engt' er sich ein. Da kamen sein Vater, und seines
Erzeugers
Vater, und grüssten ihn „ Sohn! “und „ Willkom -
men! “ Plötzlich erwachend
Rafft 'er sich auf aus dem nichtigen Traum. Rings
um ihn im Lager
Waren die Feuer erloschen. Tief Dunkel war um
ihn. Der Halbmond
Blickte hervor aus düsterm Gewölk', um auf immer
zu scheiden.
Ängstlicher ward das Schweigen, die Stille stiller.
Dem Helden
Schauerte leis ', und es wehet' ihn an, wie Geister -
geflister.
„ Guthart, “rief er, „ mein Freund, erwach '
aus täuschendem Schlummer!
„ Tief ist die Nacht, und das Lager so todt. Die
ermüdeten Krieger
„ Haben sich niedergestreckt auf ihre Schilde. Nun
lass uns
„ Wachen für sie, sie wachten für uns, und die
lauernden Feinde
„ Hüten, dass sie nicht kommen, und Sieg und
Leben uns stehlen. “
Guthart raffte sich auf. Gefasst mit der Rechten
die Schwerter,
17
Und mit der Linken die Schilde, durchwallten sie
einsam das Lager.
„ Guthart, “sagte der König, „ die Nacht ver -
weilet. Noch lange
„ Säumt es zu tagen. Du hast mir noch nicht von
Wanda, dem holden
„ Fräulein, erzählt, wie reizend sie sey; wie sie
herrschet in Krakow.
„ Sprich, ist sie würdig des Kampfes der Männer?
Du sahst sie in Krakow.
„ Ist sie schön, wie der Ruf sie feyert? Sag 'es mir,
Guthart! “
„ Schön ist Wanda, “so sprach mit geflügelten
Worten der Jüngling,
„ Schön vor allen Fräulein, die je mein Auge ge -
sehen,
„ Schöner, als Wunna vom Sund, und die weisse
Wisna vom Elbstrom.
„ Ich vergleiche die Holde dem blüthenduftenden
Frühling,
„ Einer Sonn 'ihr Gesicht, die Locken rollenden
Strahlen.
„ Ihre Augen umflort jungfräuliche Blöde. Noch
immer
„ Seh' ich ihr heiliges reines Leuchten, und sehe
noch immer
2 B18
„ Ihre Wangen, zwey nie versiegende keusche Au -
roren,
„ Sehe die ewigfrischen Lippen, und höre noch
immer
„ Klingen das Harfengelispel in meiner innersten
Hörkraft.
„ Reiner ist nicht des Schwanes Hals als der Hals
der Erhabnen,
„ Blendender nicht der ballende Schnee als der Busen
der Hohen.
„ Weiss ist ihr Arm, wie weiss! wie weich! und
würdig, der Helden
„ Ersten in Schlummer zu wiegen. Indem die Hehre
einherging,
„ Glaubt 'ich Hertha schreiten zu sehn. Indem sich
ihr Busen
„ Unruhvoll, hochklopfend, halbschüchtern, den
Augen enthüllte,
„ Fasste mich heilige Scheu, wie sie fasst den Prie -
ster der Hertha,
„ Wenn er die Göttin sich baden sieht im einsamen
Waldsee.
„ Hold ist Wanda, ein holder Garten voll Blüthen
und Düfte,
„ Aber auch gut und weis' und geliebt von den Ihren.
Wir werden's
„ Inne werden, wann kehret der Tag in der stürmen -
den Feldschlacht.
19
„ Höre nun auch, wie an Wanda kam das Zepter
der Lechen.
„ Krakus war Lechus Sohn, und bauete Krakow.
Sein Sohn war
„ Krakus und Erbe des Zepters der Lechen. Dess
grollte der Jüngre,
„ Lechus genannt. Er verlockte den Bruder, und
stiess ihm den Jagdspiess
„ Tief in das Herz. Die schwarze That empörte die
Völker.
„ Lechus verbanneten sie, und gaben Wanden das
Zepter,
„ Wanden, der Tochter des älteren Krakus. Des
grauen Erzeugers
„ Kleinod war sie, so lang 'er lebte. Nun ist sie
der Völker
„ Preis und Lust, die Perle des Osten, des Kampfes
der Männer
„ Würdig, so würdig, als Bardengesang und ewiger
Nachruhm.
„ Ruhm errangen wir uns, “sprach Ritogar.
„ Tönen im Liede
„ Unsre Namen nicht längst? Was mögen wir wün -
schen, als Liebe?
„ Freund, es ist Nacht. Was stehn wir und säumen
und eilen nicht längst schon
B 220
„ In der Lechen Lager hinüber! Vielleicht, dass
ich selber
„ Sie erschaue, sie drücke mit Wonn 'an den klop -
fenden Busen.
„ Auf, mein Geliebter! Mich schreckt nicht ihrer
Reisige Rasseln,
„ Nicht die Mauer von Stahl, die ihr Lager um -
funkelt. Die tausend
„ Tode schrecken mich nicht, die mir grinsen. Ich
will sie erfassen,
„ Will sie führen mit eisernem Arm in die bräutliche
Kammer. “
Freudig durchschritten die Helden das Dunkel.
Des Baches Geriesel
Hemmte sie nicht. Sie erreichten das Lager. Die
flammenden Eichen
Waren erloschen. Von weitem nur glomm noch
dämmernd ein bleiches
Sterbendes Flämmchen. Sie folgten dem Dämmer -
scheine durch Reihen
Schlafender Tausende nach. Sie schliefen Schlummer
des Todes.
Mitten im Lager erblickten sie, siehe! in funkeln -
der Runde
Speer und Lanzen gespiesst. Es schlief bey jedem
der Speere
21
Einer der Starken lethargischen Schlummer. In
Mitten der Runde
Schlief, schön hingegossen, auf duftendem Moose,
die Schneebrust
Rings umschleyert von goldenen Locken, die fürst -
liche Jungfrau.
Heftiger pochte das Herz des kühnen Kriegers. Er
sah sie
Liegen beym blassen Schein der sterbenden Flamme.
Die Flamme
Fackelt noch einmal auf und erlosch. Im locken -
den Dunkel
Tappte sich Ritogar, zitternd jedoch, und mit
schlotternden Knieen
Zu dem schlafenden Mädchen hinzu, umschlang sie,
und hob sie,
Trug sie hinweg mit mächtigem Arm, an den po -
chenden Busen
Dicht sie gedrückt. Laut schrie sie erwachend.
Die Krieger erwachten,
Taumelten auf, ergriffen die Lanzen. Im wilden
Getümmel
Hieben sie blind um sich her. Noch rief das Fräu -
lein. Ihr Rufen
Tönte ferner mit jedem Moment, und dumpfer mit
jedem.
Rings, wo sie rief, erwachte das Lager, erklangen
die Schilde,
22
Klirrten die Speer 'und trafen die Lanzen, und
stürmt' es und tobt 'es.
Durch das Stürmen und Toben erscholl das Rufen
des Fräuleins.
Rings umdrängt sah Ritogar sich. Mit nerviger
Linken
Hielt er das Fräulein, das Schwert mit der Rechten.
So kämpfte, so stritt er,
Bis ihm die Kraft entging. Ihm sank das ringende
Mädchen
Aus dem schwerverwundeten Arm. Die mächtige
Rechte
Schleuderte Wunden und Tod. Und itzt rief Gut -
hart: „ Was frommt es,
„ Dass wir fallen unrühmlichen Falls, gleich Dieben
zur Nachtzeit!
„ Zween sind unser. Der Feinde sind tausend. Was
rasen wir? Tollkühn
„ Soll nicht der Tapfere seyn. Hinein, dieweil uns
noch Kraft bleibt!
„ Frisch hinein und hindurch! Und mit grauendem
Tag' an der Spitze
„ Unserer Schaaren zurückgekehrt, und erstritten
das Fräulein! “
Also sprach er. Der König gehorchte dem Rath,
und gewaltig,
23
Unaufhaltsam, zwey Deich und Damm durchbre -
chende Ströme,
Stürzten die Freunde hinein in die drängenden Tau -
sende, brachen,
Pflasterten mitten hindurch sich eine blutige,
weite,
Öde Strasse. Der König entkam. Der wackere Gut -
hart
Strauchelt 'und fiel auf gethürmten Leichen. Es
jauchzten die Feinde.
Herzhaft umringten die Feigen den Fallenden, ban -
den ihn kläglich
Mit zwey mächtigen Stricken, und führten ihn stolz
zu der Fürstin.
Wanda, noch bleich und verstört, erblickte den
Jüngling. Sein Anblick
Regt 'ihr Mitleid. Vergebens sucht sie zu zürnen,
vergebens
Ihr sanftschmachtendes Auge mit Blitzen zu waffnen,
vergebens
Ihrer Stimme rührenden Laut zum Donner zu
schwellen.
„ Sey uns gegrüsst, o Sohn der Fremde! Und
seh' ich den starken
„ Ritogar hier in Ketten, in Ketten den Ersten der
Helden? “
24
„ Ritogarn siehst du nicht hier in Ketten, “ant -
wortet 'ihr Guthart.
„ Rügens Löwen zu fahn, sind deine Doggen zu
wenig.
„ Dennoch sey stolz auf deinen Gefangnen, Fräulein
von Krakow.
„ Guthart bin ich, der Nächste nach Ritogar! Ihm
der Nächste
„ An Gewalt und Liebe zu dir, o Schönstes der
Mädchen. “
Röthe, so wie sie die Lilie färbt in der Nähe
der Rose,
Leise Röthe, beglänzte der Jungfrau Wangen. Nur
schüchtern
Schlug sie die seidenen Wimpern empor: „ Und liebt
mich dein König,
„ Guthart? Liebt mich in Ernst der Mann mit dem
eisernen Arme? “
„ Ob er dich liebe, du Holde, so fragst du,
Tochter von Krakow?
„ Frage die tausend inbrünstigen Küsse, die er dir
heute
„ Drückt 'auf den rosigen Mund. Die tausend offe -
nen Wunden,
„ Die ihm bluten um dich, die frag', ob dich Ri -
togar liebe! “
25
Guthart sprach es, und hoch erseufzete Wanda,
und eilends
Wandte sie von dem Dreisten sich weg, und im
schirmenden Dunkel
Überliess sie sich ganz des Herzens süssen Gefüh -
len,
Ganz der Seele dämmerndem Wunsch, und verbor -
genem Ahnen.
Immer noch flammten ihr Ritogars Küss 'auf den
brennenden Lippen.
Immer noch pochte sein schlagendes Herz an dem
Ihren. Noch immer
Klang ihr im innersten Ohr sein schmeichelndes Lie -
besgeflister.
Ritogar schritt indess durch die Nacht und die
Schwerter und Lanzen
Stracks vor sich hin, sprang über den Bach, und
vermisste nun Guthart.
Guthart! rief er, und abermal Guthart! und hun -
dertmal Guthart!
Nicht zu dulden vermocht 'er das dunkele Schicksal
des Freundes.
Schon beschloss er zurückzufliehn, den Bedräng -
ten zu retten,
Oder zu fallen zugleich mit dem Fallenden. Seine
Getreuen
26
Wehrten dem wilden Entschluss. Sie riethen ihm,
Rache zu nehmen,
Rühmliche Rach 'im Antlitz des Tags am Blute der
Feigen.
Also liess er sich kaum bereden, den Tag zu
erwarten.
Als nun der Tag ergraut ', und des Osten Rosen
erblühten,
Rafften die Heere sich jauchzend auf zur freudigen
Feldschlacht.
Als im Osten die Rosen zu lichterem Schimmer
erblassten,
Reihten sie sich den Fluss entlang, zwey stählerne
Mauern.
Als die ersten feurigen Strahlen dem Osten ent -
wallten,
Standen sie fürchterlich schön in stahlgepanzerten
Gliedern
Schimmernd und blendend hinab des Flusses Ufer.
Entgegen
Jauchzten die Schaaren der kommenden Sonne. Der
Hehren entgegen
Hoben sie hoch die geschliffenen Schilde, dass jeg -
licher Wölbung
27
Ihre lodernde Scheib 'entglänzt', und rings das Ge -
filde
Funkelte, wie in des Jänners Nächten die Feste
des Himmels.
Ritogar zäumte sein stattliches Schlachtross.
Schnaubend und scharrend
Bäumt 'es sich wild, schlug sprühende Funken.
Die silberne Trense
Triefte von Schaum. Ein Ahnen durchflog die Seele
des Königs.
Aber sich schnell ermannend, ergreift er die Zügel
des Rosses,
Streichelt den schimmlichten Nacken ihm schmei -
chelnd, führt' es die Reihen
Einmal hinauf und hinab, und schwingt sich ihm hui!
auf den Rücken.
Siehe, nun tummelt er freudig sein freudiges
Ross vor der Stahlwand.
Über und über bedeckt mit leuchtendem Stahle,
wie blitzt 'er
Über und über im Strahle der steigenden Sonne!
Sein Schlachtross
Wieherte, warf in die Luft den trotzigen Nacken.
Der Ostwind
Rollt' auseinander sein Silbergemähn, wie er ballen -
den Schnee rollt.
28
So nicht Wanda, der Lechen Fürstin. Im
Glanze der Schönheit,
In der Unschuld rührendem Reiz, in der stilleren
Würde,
Die die bedrängte Schönheit verleiht, stand einfach
und edel
Wanda auf einer der Höhen, zu schauen den Kampf
der Getreuen,
Ihre Gefahr zu theilen, und mit den Gefallnen zu
fallen.
Also sahen die Holde die Lechen und Rugen.
Sie sahen
Ihre Göttergestalt, der Formen lieblichen Um -
riss,
Sahn ihr Antlitz, den holden, den rosenspriessen -
den Frühling,
Ihre Augen, die lichten, die blauen glänzenden
Himmel,
Ihre Wangen, die nie versiegenden keuschen Au -
roren,
Ihre Lippen, die Heimath des seelegewinnenden
Wohllauts,
Ihren Lilienhals, des seufzersteigenden Bu -
sens
Stolze Wölbung. Sie sahn das ganze Strahlenge -
bilde
29
Jedes Fehlers baar und jeglicher Makel. Die
Krieger,
Wie von heiligem Graun ergriffen, standen und
staunten.
Ritogar gab die Losung der Schlacht. Verge -
bens! Sie standen.
Wie ein gegossener Säulengang stand starrend die
Stahlwand.
Zürnender, stürmender gab der König die Lo -
sung der Feldschlacht;
Aber als hätten geweihete Schauder, geheiligte
Schrecken
Ihnen die Sehnen gelähmt, so entsanken den trotzi -
gen Kriegern
Schwerter und Schilde — „ Mit Männern geziemt es
Männern zu kämpfen, —
„ Nicht mit Göttern, und nicht mit Weibern. Mit
jenen zu kämpfen,
„ Brächt 'uns nicht Sieg; uns brächte, mit diesen
zu streiten, nicht Ehre.
„ Männer wollen nur fechten mit Männern “— So
riefen die Schaaren.
Ritogar stand, wie vom Wetter gerührt; er
stand, und sein Ross stand,
Wie, auf Felsen emporgethürmt, ein eherner Held
steht.
30
Als er aus der Erstarrung erwacht, als bitterer
Ingrimm
Trat an die Stelle der dumpfen Betäubung — mit
funkelnder Klinge
Drohet er itzt dem grollenden Volke; dann sprengt '
er verhängten
Zügels, gestreckten Laufs in die dichtesten Reihen
der Lechen.
Reissend, vertilgend, Verheerung rings um sich
breitend, ein Waldstrom,
Welchen schwellte der schmelzende Schnee von tau -
send Bergen,
Wüthet er unter den fliehenden Schaaren. Zerwor -
fen, zerschmissen
Stoben sie auseinander vor ihm, wie Spreu vor der
Worfel.
Einsam in ödem Raum stand Ritogar. Nur aus der
Ferne
Wagten sie ihn zu befehden. Von tausend eibenen
Bogen
Schnellten sie ihre Tod' auf ihn ab. Schon sank
sein Schlachtross.
Schon sank starrend vom Schweiss, vom Blut, und
blutigem Staube,
Umgebrochen vom doppelten Sturm der Lieb 'und
der Rache,
Ritogar auf sein schwankendes Knie. Um den
Sinkenden stürzten
31
Tausend zusammen. Doch Ritogar rief: „ Den Keu -
ler der Rugen,
„ Sollten den fahen die Hunde von Krakow? “ Die
schwindenden Kräfte
Rafft er zusammen, erfasset das Heft, stösst tief
sich, mit weit aus -
Hohlendem Arme, das blutige Schwert in das Herz,
dass dumpf ihm
Scholl die eherne Brust, und unter dem Falle des
Starken
Rings der Boden erdröhnte. Des Fallenden bre -
chende Augen
Zürnten noch, noch zürnte der Mund, und die
zuckende Lippe.
Zeugen des blutigen Schauspiels, wie standen
staunend die Lechen,
Staunender noch die Rugen! Der treue wackere
Guthart
Sprengte die Fessel, entschlüpfte den Wächtern,
ereilte die Rugen.
„ Sklaven, rief er, ihr feigen, ihr bellenden, klaf -
fenden Hunde,
„ Gierige Räuber! gewaltig beym Frass und bey
Weibern! im Schlachtfeld
„ Todtes Aas! mein Freund ist gefallen! gefallen
mein König!
32
„ Nein, er erlag den Tausenden nicht, nicht den
klaffenden Hunden,
„ Die ihn umgrinsten. Sich selbst erlag er. Noch
steht ihr und säumet
„ Rache zu nehmen, zu waschen mit Blut die ewige
Schande!
„ Nicht die Fluthen des Sund, nicht alle Wasser
der Belte
„ Mögen waschen die ewige Makel. Von Kindern
zu Kindern
„ Folgt sie euch unauslöschlich, untilgbar. Nicht
gnügt, sie zu tilgen,
„ Euer müdester Schweiss, noch der Feinde röthe -
stes Herzblut. “
Also schalt er mit herzzerspaltenden Worten die
Rugen.
Aufgeregt von der glühenden Scham, von der lo -
dernden Rachgier
Scharfgestachelt, bestürmten sie nun die Schaaren
der Lechen.
Schwül ward die Schlacht. Der Tag ward schwül.
Den strahlenden Bogen
Hatte die Sonne bereits erstiegen. Noch währte die
Feldschlacht.
Wilder noch ward sie. Es thürmten in Meeren
schäumenden Blutes
33
Dampfende Leichengebirge sich auf. Die goldene
Deichsel
Hatte die Sonne bereits gesenkt. Noch währte die
Feldschlacht,
Noch das Würgen und Fallen, das Jauchzen und
Ächzen der Kämpfer.
Schon entbrannte der Abend. Schon zogen Geyer
und Adler
Langsam, gierigkreischend herum, gleich wandelnden
Wolken.
Itzund waren die Schaaren der Rugen zerschlagen,
zerschmettert,
Wie ein Ährengefild voll wallender Saaten. Der
Sturm war
Auf in der Nacht. Der Morgen ergraut. Nun eilet
der Landmann
Sorgend hinaus, schaut ängstlich um sich, findet
die Stätte
Seiner Saaten nicht mehr. So die Rugen. Vom
Antlitz des Himmels
Waren sie weggerafft, getilgt von der Erde, der
Rache
Wodans gestürzt, und der Schand 'entnervendem, fei -
gem Bewusstseyn.
Nieder wallte nunmehr die Nacht vom thauen -
den Himmel,
2 C34
Hergefleht der flüchtigen Rugen ermüdeten Schaaren,
Hergesehnt der mordermatteten Schaaren der Sie -
ger,
Hergeschmachtet und hergeweint dem Fräulein von
Krakow.
Ach, nun war sie allein mit ihrem Jammer. Nun
hielt sie
Ihre Thränen nicht mehr. In der Schlucht des ein -
samen Ufers
Sass sie verloren, und jammert 'und schluchzt' und
weinte. Der Halbmond
Spiegelte sich in den glänzenden Thränen: „ So bist
du gefallen,
„ Ritogar, Preis der Helden, der Schönheit Blume,
gefallen!
„ Ach, wie erscholl von dem Stosse die Brust! Wie
beströmte das Blut sie!
„ Ach, nun liegst du erstarrt! erstummt! Mich liebet
in Zukunft
„ Keiner! Von mir wird keiner geliebt, in Ewigkeit
keiner! “
Also sprach sie und weint 'und schluchzte. Im
schaurigen Mondlicht
Tappte sie durch das Leichengefilde sich hin zu der
Stätte,
Wo vom Staub' und Blut 'entstellt der schlafende
Held lag.
35
Eine der goldenen ringelnden Locken entschnitt sie
dem Schläfer,
Rings um den Finger rollte sie sie — „ Sieh' da, den
Trauring!
„ Siehe, wie glänzt sein Gold, wie schmiegt er sich
treu um den Finger!
„ Dir gelob 'ich, mich nicht von dir zu scheiden
auf ewig!
„ Dir gelob' ich, bey dir zu bleiben, und bey dir
zu wohnen,
„ Dir dein Küssen von Staub zurecht zu legen, mich
selber
„ Neben dich hinzustrecken in Küssen von Staub und
zu sterben! “
Also verging ihr die öde Nacht in einsamen
Jammer.
Als nun der Tag ergraut ', und des Osten Rosen
erblühten,
Machten die Schaaren der Lechen sich auf zum stol -
zen Triumphzug.
Als im Osten die Rosen zu lichterem Schimmer
erblassten,
Schmückten sie einen vergoldeten Wagen. An schim -
mernder Deichsel
C 236
Schirrten sie vier schneeweisse Rosse, die Fürstin
zu führen.
Als die ersten Strahlen der Sonne dem feurigen
Osten
Golden und roth entwallten, begann der stolze
Triumphzug.
Schön war der Morgen, wollüstig schön. Die hül -
lenden Nebel
Waren so eben hinabgeworfen vom Strahle der
Sonne.
Perlend lag die Erde nun da in bräutlicher Schön -
heit.
Brünstig bebt 'ihr duftender Schooss des blumigen
Frühlings
Heisser Umarmung entgegen. In Wandens Busen
erwachte
Unauslöschlicher Schmerz. Trübsinnig bestieg sie
den Wagen.
Als nun die Weichsel entlang der triumphirende
Zug zog,
Als in der Wogen Donnergetös ', in der Räder Ge -
rassel,
In der Rosse freudiges Wiehern, den Jubel des
Heerzugs
Immer „ Wanda “erscholl, und immer „ Ritogar!
Heil dir
37
„ Wanda! er liegt, er modert im Staube, der trotzige
Freyer! “—
Plötzlich entsprang die geweihete Jungfrau dem rol -
lenden Wagen.
Eilenden Laufes, mit wehendem Haar und flattern -
dem Schleyer,
Flog sie das stickelste Ufer hinan, mit verbreiteten
Armen.
Angesichts des staunenden Heers und des schauen -
den Himmels,
Warf sie vom schroffesten Hang sich hinab in die
Wasser der Weichsel.
Dumpf auf tos'te die Fluth. Die Ufer donnerten.
Weit auf
That sich des Flusses blauer Schooss, und führte das
Fräulein
Tief hinunter in seine stillste heiligste Grotte.
Doch Allfader gebot dem Flusse, das liebliche
Fräulein
Weiter zu führen ins Grab der Natur, ins heilige
Weltmeer.
Dort liegt Wanda, und schläft. Es hat Allfader
sie selber
In das grundlose Grab versenkt des heiligen Welt -
meers.
38
Ritogar lag noch immer im Felde. Es thaute
der Morgen
Über ihn her. Es umweht 'ihn des Abends kühlen -
der Fittig.
Geyer und Adler zu tausend umschwärmten ihn.
Aber des Helden
Hatte sich Wodan erbarmt, und bedeckt' ihn mit
ehernem Schilde,
Dass kein Vogel der Luft, kein Thier des Feldes
noch Waldes
Mit nur einer Klau 'ihm sich nahte, dass keine Ver -
wesung
Seine Gestalt verderbte, noch Fäulniss die Glieder
versehrte.
Also lag er, von Wodans Schilde bedeckt, neun
Tage.
Mit dem zehnten erschien der treue, wackere Gut -
hart.
Ihn geleiteten zwanzig der tapfersten Diener des
Fürsten.
Diese erhuben die heilige Leiche. Mit traurigem
Pompe
Führten sie sie durch das feindliche Land in das
heimische Eiland.
Keiner der Lechen befehdete sie. Es störete
keiner
Ihren Zug. Sie waren betäubt vom Tode der Fürstin.
39
Als mit den Helden der todte Held in das hei -
mische Eiland
Rückkam, ward ihm sein enges Haus bereitet. Es
ward ihm
Über das enge Haus ein Hügel geschüttet, vor an -
dern
Herrlich und hoch und weit zu schaun. Auf dem
Gipfel des Hügels
Thürmten sie einen gewaltigen Stein. Um den mäch -
tigen wurden
Reiser gepflanzt der heiligen Eich '. Im Antlitz des
Himmels
Wuchsen die Zarten empor zu himmelanrauschenden
Bäumen,
Haben nun tausend Jahr' auf dem Hügel gerauschet.
Noch heute
Rauschen sie, leiser jedoch, mit minderen Zwei -
gen, mit ärmerm
Laube, mit berstendem Stamm ', und erdwärts sin -
kendem Wipfel.
Eich ', auch deine Kraft neigt sich zu Grabe.
Bald wirst du
Staub seyn. Hügel, du wirst zur Kluft einsinken.
Dich selber,
Mächtiger Quarz, auch dich wird der Zahn zer -
malmen der Zeiten!
40
Alles vergeht. Es vergeht der Held und des Helden
Denkmal.
Hügel des weissen Gesteins, der tausendjährigen
Eiche
Grauer Nährer, du wölkst mit Wehmuth die Seele.
Mir rieseln
Thränen die Wangen hinab, mit den Tropfen des
thauenden Spätroths.
Alles vergeht! Es vergeht der Held und des Helden
Denkmal.
Ach, nicht trösten würd 'ich mich können; in mü -
ssigem Grame
Würd' ich vergehn, und rosten lassen die Harf 'an
der Eiche,
Rauschte die Leyer Homers mir nicht durch den
ewigen Lorbeer,
Lispelte nicht aus verwitternden Eichen die Harfe
von Cona:
„ Alles vergeht! Es vergeht der Held und des Hel -
den Denkmal.
„ Aber die Stimme des Liedes mag nimmer verhallen,
verklingen,
„ Nimmer der Saiten Klang, die Phöbos weihet' und
Braga! “