PRIMS Full-text transcription (HTML)
Ὑιοθεσία Seu Adoptio Filiorum Dei, Das iſt Geiſtliche Auffnehmung zu Kindern Gottes / Auß dem 8 Cap. der Epiſtel S. Pauli an die Roͤmer
Bey Volckreicher / Anſehlicher Verſamlung vnd Beſtattung / Des Weyland Ehꝛenveſten Wolgelahrten vnd Wolbenambten Herꝛen Balthaſaris Frentzelij J. C. vnd Fuͤrnehmen Practici zur Olß / hinter - laſſenen Ehleiblichen Soͤhnleins / GEORGII ERNESTI,
Da Jhme Der Wol-Edle / Geſtrenge / Hochbenambte vnd Hochgelaͤhrte Herꝛ Georg Gerhardt / U.J.D. Fuͤrſtl: Muͤnſterbergiſcher Olßniſcher Rath / vnd des Fuͤrſten - thumbs Cantzler / als ſeinem / an Kindesſtatt auffgenommenem Soͤhnlein / auß Vaͤterlicher affection vnd Liebe / den letzten Ehrendienſt beſtellet / Abgehandelt vnd Erklaͤret / Jn einer Leich Predigt / den 14. Sontag nach Trinitatis, war der 13 Septemb. nach Mittag zur gewoͤnlichen Veſperzeit /
A. C. M. DC. XXXVII.
(Hieronymus Tom: 1. Epiſt. 25. )Unicus raptus eſt Filius, durum qvidem, ſed tolerabile: quia ſuſtulit ille, qui dederat. (B. Paulinus Epiſtol. l. v. )DAvid ægrotanti Parvulo ſuo impendebat lacrymas, & regios cult9 mutabat cilicio, jejunio & fletu, atꝙ́ preces ad Deum mitte - bat. Poſtea verò qvàm Filij morbum vitæ finis abſolvit, qvaſi deficiente curarũ mate - riâ, hunc ſibi lugendi finem fecit, qvem Par - vulus vivendi acceperat. Satis (ut opinor) docuit Rex Propheta, qvam poſt noſtros ſo - licitudinem debeamus induere: videlicet, ut de noſtro potiùs itinere, quo ſeqvimur, qvàm de illorum qvo jam prægreßi perve - nerint, laboremus. (Heſiodus)Μομνογενὴς δὲ ϖαΐς σώζ〈…〉〈…〉 πατρώϊομ ο[]κομ. 1
DIe Gnade Gottes / des Himliſchen Vaters / die Liebe JEſu Chriſti / ſeines ein - gebornen Sohnes / vnd die werthe gemeinſchafft des Heiligen Geiſtes / ſey vnd verbleibe bey vns / zu allen Zeiten / Amen.

ERlauchte / Andaͤchtige / Geliebte vnd zum theil auch von Hertzen betruͤbte Chriſten: Ich fahe dieſe Leich vnd Ehren - Predigt billich an / mit den Nachdencklichen Worten / des Koͤniglichen Propheten Davids / (a) Meina) Pſam. 27. . 10. Vater vnd Mutter verlaſſen mich / aber der HErꝛ nimpt mich auff. Denn da haben wir alhero zu ſeinem Verordneten Ruh - vnd Schlaffkãmmerlein begleitet / ein kleines Weyſelein / welches von ſeinen liebẽ Eltern gar Zeitlich verlaſſen worden / in deme Ihme / ſein lieber Herꝛ Vater / Als der Weyland Ehrenveſte / Wolbe - nambte vñ Wolgelahrte Herꝛ / Balthaſar Frenze - lius, fuͤrnemer Juris Practicus alhie / vnd denn ſeine liebe Fr: Mutter / Die Weyland Erbahre Vielehren - Tugentreiche Fraw Anna Magdalena, geborne Harderin / ſchon fuͤr 7 Jahren / eben inn dieſem Monat Septembris (b) vnverſehens / durch den Zeitlichen todt /b) d. 7 Parẽs d. 13 Mater obiit. Año 1630. hinweg geriſſen worden / Dañhero auch vervrſacht wordẽ / Der Wol-Edle / Geſtrenge / Ehrenveſte / Hoch - benambte vñ Hochgelaͤhrte Herꝛ Georgius Ger - hardus beyder Rechten Doctor, Fuͤrſtl: Muͤnſter -A ijbergiſcher2Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.bergiſ: Olßniſ: Rath / vnd dieſes Fuͤrſtenthumbs Wolveroꝛdneter v. Wolverdienter H. Cancellarius, Sich als eines verlaſſenen Weiſeleins Vaͤterlich anzune - men / vnd zu einem Pflege Soͤhnlein zu adoptiren, wie er deñ dieſe 7 Jahre / ſeines Hertzens luſt vnd frewde / an jhme geſehen / vnd hertzlich gewunſcht / das es in der Furcht des HERRN / an Alter / Weißheit vnd Gnade / bey Gott / vnd den Menſchẽ / moͤgen auffwachſen / auch dermal eines Ihme / den letzten Ehrendienſt / welchen Er jetzundt / mit Hochbetruͤbtem gemuͤthe dem lieben Kinde geleiſtet / ſelber hette ſollen beſtellen. Aber es hat anders gefallen / dem Himliſchen Vater / welcher in der heiligen Tauffe / dieſes Soͤhnlein zu ſeinem Kindt vnnd Erben gleichfalß adoptiret, deme es auch zu gehorſamen im Leben vnd ſterben / jnmaſſen wie wir auch alleſambt / verpflichtet vnd verbunden / deme hat es alſo gefallen / das er es in ſeiner bluͤhenden jugendt / auß dieſem elenden muͤhſeligen leben / zu ſich in das ander Ewige Himliſche Frewden leben auff - nehmen wollen / ohne allen Zweiffel / das Er es in ſeinem weiſen Rath beſchloſſen / vnd dem lieben Kinde alſo / an Leib vñ Seele erſprießlichen zu ſein erachtet. Deñ ob zwar ſein Hochgeehrter Herꝛ Pflegevater / Vielgeliebte Groß - Eltern vnd Freunde / daruͤber zum hoͤchſten betruͤbet / ſo ſchadet doch / ſolch Fruͤhzeitiger todt / dem lieben Kinde nichts / ſondern es iſt deſto eher befoͤrdert wordẽ zur Selig - keit vnd Erbſchafft des Ewigen lebens / dazu wir deñ auch gehoͤren / in dem vns auch ſolche vnſer lieber Himliſcher Vater / als ſeinen Soͤhnen vnd Toͤchtern zugeſaget vnd verſprochen / wie wir vns deñ hierbey fuͤrgenommen haben den Locum communem de Adoptione Filiorum Deiabzu3Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.abzuhandeln / wie vns Gott zu ſeinen Pflegekindern auff vnd angenommen / Was wir darbey vns zu erjn - nern haben / damit nun ſolches alles GOtt zu ehren / den Leidetragenden / Hochanſehlichen freunden / zu beſonderem Troſte / vnd vns allerſeits / zu einer Chriſtlichen erbawung gereiche / ſo wollet Anfangs mit mir Beten / ein glaͤubiges vnd Andaͤchtiges Vater vnſer.

Textus deſcribitur in Epiſtolâ ad Roman. C. 8. . 14. 15. 16. 17.

WElche der Geiſt Gottes treibet / die ſindt GOttes Kinder / denn jhr habt nicht einen Knechtlichen Geiſt empfangen / das jhr Euch abermahl fuͤrchten muͤſtet / Sondern jhr habt einen Kindlichen Geiſt empfangen / durch welchen wir ruffen / Abba / lieber Vater / derſel - bige Geiſt gibt Zeugnuͤß vnſerem Geiſt / das wir Gottes Kinder ſindt / Sind wir denn Kinder / ſo ſind wir auch Erben / nemlich Gottes Erben / vnd Miterben Chriſti / ſo wir anders mitleiden / auff das wir auch mit zur Herꝛligkeit erhaben werden.

ERlauchte / geliebte. Es iſt E. Chriſtl: Liebe zu erjnnern / das der Hocherlauchte Apoſtel Paulus / nicht alleine / einen ſtattlichen Theo - logum vñ Philoſophum, ſondern auch einen fuͤrtrefflichen Juris Peritum gegeben / deñ Er nicht alleinA iijin4Chriſtliche Leich vnd EhrenPꝛedigt.a) Act: 22. . 3. Erzogẽ in der Stadt Tarſen zu den fuͤſſen Gama lielis, gelehre mit allẽ fleiß im Vaͤterlichẽ Geſetz.in Scholâ Phariſæorũ die Scripta Moyſis & Prophetarũ fleißig (a) ad pedes Gamalielis ſeines trewen Præceptoris, wie Er deſſen ſelber gedencket / hoͤren erklaͤren / ſondern es wahren jhme auch der Roͤmer Leges, conſvetudines vnd conſtitutiones wol bekandt / weil Er nicht allein Civis Romanus, ein Roͤmiſcher Buͤrger / wie Er deſſen ſelberb) Act: 22. 26. & c. 25. . 11. Ubi appellatab Inferiore judice ad ſuperiorẽ gedencket / (b) da er ſich zur Zeit der noth darauff referiret, Da er offentlich mit ruten ſolte geſtaͤupet werdẽ / ſondern er wuſte ſich auch in wunderliche haͤndel bald in ſeiner jugend zuſchicken / wie deñ / fuͤr ſeiner bekehrung die Hohenprieſter vnd Phariſeer Ihn ſtattlich wuſten zu brauchen zu allerleyc) Actor: 9. . 1. & 2. Tanquam Inquiſitorẽ & Execu - torem. (c) loſen haͤndeln / ſonderlich inn Verfolgung der armen Chriſten / wie davõ die Geſchichten der Apoſtel (d) zu leſen / Ja ſein eigen Bekaͤndtnuͤß außſaget. (e) Weil Er denn ein ſo fuͤrtrefflicher Lehꝛer / vñ aber dieſen ſeinen Sendebrieff / an die Roͤmer ſchreiben wolte: hat er ſonderlich darauffd) Act: 9. 3 geſehen / wie Er / ſolche Similia brauchte / die den Roͤmerne) 1. Tim. 1. . 13. bekandt / vnd Ihnen dadurch myſteria Regni cælorum, die Geheimnuͤſſe des Reichs Gottes moͤchte fuͤrhal - ten vnd zu erkennen geben / wie Er denn / auch ſonſten in ſeinen andern Epiſtolis, ſolche vnd dergleichen ſachen in -f) Coloſ. 2. Epheſ. 4. ſpergiret, Als weñ er in Epiſtola ad Coloß. (f) gedencket des Roͤmiſchen Triumphs / in Epiſtola ad Galatas (g) jhmeg) ad Gal. 3. 4. Vrſach zu reden nimmet / de Hæredum qvalitate, differentia & de Teſtamentis, Alſo finden wir auch / in vnſeren verleſenen Worten / allerley Juridicas materias, denn / wenn wir dieſelben / mit fleiß erwegen / ſo hetten wir anlaß zu reden / ex Titulo 3. l. r. de Jure Perſona - rum, wir koͤnten etwas ſagen de ingenuis, davon handelt Titulus 4. dicti libri primi: de his qui ſui vel alieni juris ſunt, de quibꝰ videatur Tit. 4. de Patria poteſtate Tit. 9. vnd5Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.vnd endlichen de Adoptionihus Tit. XI. davon denn auß - druͤcklich das verleſene Spruͤchlein handelt / welches denna) οθε〈…〉〈…〉 ν q. aliquem in ſilii locũ aſciſcere. Ovid. venu llè ad Ar - borũ inſi - tiones trã - ſtulit. l. 1. de remedio amoris, ubi ſic habet: Venerit in - ſitio ſac ra - mus ramũ adoptet. Germanica noſtra lin - gva impffen / einpfrepffen. nicht anders kan erklaͤret werden / als mit zuthun etlicher Rechtsgelehrten / jnmaſſen das (a) Griechiſche wort οθεσία vnd das Lateiniſche Adoptio, in vnſerer Deutſchẽ Mutter ſprache / mit einem Wort nicht kan gegeben werden. Deñ das Wort Kindſchafft / fuͤhret vns noch nicht die Sache an jhme ſelbſt genugſamb zu gemuͤthe / ſondern wenn wir eygentlich von dem Sinn vnd Meinung des Apoſtels ſol - ten reden / muͤſten wir ſagen: Eine Kindliche Erbliche auffnehmung / oder Gemeinſchafft mit Gott / wie denn dieſe art in vnſerem angezogenen Cap. 8. . 23. wieder gebraucht wirdt / wenn vnſer Apoſtel ſaget / wir ſehnen vns ſelbſt nach der Kindtſchafft / vnd warten auff vnſers Leibes Erloͤſung / dadurch S. Paulus / wie es etliche (b) erklaͤren / verſtehet das Himliſche Erbe /b) Vide Tre - mellium ad hunc locum. das vns als Pflege Soͤhnen vñ Toͤchtern bereitet iſt. Hieher gehoͤret auch 8 ſchoͤne Spruch / welcher in der Epiſt: an die (c) Galater geſchrieben / zu finden iſt / da er ſpricht / das GOtt habe ſeinen Sohn geſendet / geboren von einemc) Cap. 4. Weibe / vnd habe Ihn vnter das Geſetze gethan / auff das Er die / ſo vnter dem Geſetze waren erloͤſete / vnd wir die Kindtſchafft empfiengen / das iſt / damit wir Gottes Erben / vnd vnſer Theil an der Ewigen Erbſchafft empfangen moͤchten / darum̃ hat Chriſtus muͤſſen geboren werden. Am aller klaͤrlichſten aber / wird ſolches vns zu gemuͤthe gefuͤhret / von Johanne dem H. Evangeliſten (d)d) C. 1. Joh. . 12. & 13. Gott hat Macht gegeben ſeine Kinder (e) zu werden / allen /e) Quod aliqui red - dunt, in die an ſeinen Namen glaͤuben / welche nicht võ dem gebluͤt /A iiijnoch6Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.cõmunem filiationis dignitatẽ aſcivit. noch von dem Willen des Fleiſches / noch von dem Willen eines Mannes / ſondern von GOtt geboren ſindt. Nun wir wollen in Gegenwaͤrtiger Leichpredigt / bey vnſerem Adoptireten Soͤhnlein ferner davon mit mehrem reden / vnd in der Furcht des HERRN betrachten:

Y‘οθεσίαν ſeu Adoptionem Filiorum Dei. Vnſere Geiſtliche Auffnehmung zu Kindern Gottes / oder vnſere Kind - liche Gemeinſchafft vnd gemeine Chriſtliche Erbſchafft.

Gott der Himliſche Vater / der vns Geſegnet hat / mit allerley Geiſtlichen ſegen in Himliſchen guͤttern durch Chriſtum / wie Er vns deñ erwehlet hat durch denſelbigen / ehe der Welt grundt geleget war / das wir ſolten ſein heylig vnd vnſtraͤfflich fuͤr jhme in der Liebe / vnd hat vns verordnet zur Kindſchafft gegen jhm ſelbſt / durch Jeſ: Chriſtum / nach dem Wolgefallen ſeines Willens / zu Lobe ſeiner herꝛlichen Gnade / durch welchea) Epheſ: 5. Er vns hat angenehm gemacht in dem geliebtẽ / [a] der gebe ſelbſt zur Handlung / ſeine Gnad vnd Segen / von oben herab / das es Ihme zu Ehren / vnd vns allen zu Troſt ge - ſchehe / Amen.

Tractatio. GEL. Chr. Es iſt die Gewonheit / Pfleg Soͤhne vnd Toͤchter an Kindes ſtatt auff vnd anzu - nehmen / eine ſehr Loͤbliche vnd Alte gewonheit / vnd war nicht allein braͤuchlich bey den Roͤmern wie bey A. Gellio. zu7Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.zu leſen / [a] Sondern es bezenget Plutarchus, das diea] l. 5. c. 19. Griechen auch ſchon dieſe gewonheit gehabt / wie er denn Dencket eines Denckwuͤrdigen Exempels / das Ægeus Athenienſiũ Rex, Theſeum an Sohnes ſtatt angenom - men / vnd jhme das Koͤnigreich beſchiedẽ. Vnd was wollen wir vns vber die Griechen deßwegen verwundern: Haben wir doch inn Goͤttlicher Heiliger Schriefft deſſen etliche exempla, Alſo hat nicht allein Mardochai das Arme Wepſelein Eſther, zu einer Tochter angenommen / welche hernach zu Koͤniglichen Wuͤrden auch erhaben worden / [b]b] Eſth. c. 2. Sondern es hat auch die Tochter Pharao, des Koͤniges in Aegypten / den kleinen Moyſen., da er von Vater vnd Mutter verlaſſen / vnd nu bey dem Nilo ſterbẽ / erhungern vnd verterben ſolte / zu einem Sohne adoptiret vnd auff - genom̃en / [c] vnd hette koͤnnen der liebe Moyſes, zu groſſenc] Exod: 2. . 10. ubi Textus dieit. Es war jhr Sohn. Ehren / groſſen Geldt vnd Gutt kommen / wenn Er nicht mit dem Volck Gottes die ſchmach Chriſti hoͤher geachtet hette / als die Schaͤtze Ægypti, wie der Geiſt Gottes be - zeuget in der Epiſtel an die Hebreer / [d] vnd iſt vns be - kandt ſchon ex Geneſi, (e) wie der Ertzvater Jacob / ſeined) C. 11. 2 Enckel Ephraim vnd Manaſſem, an Sohnes ſtatt auff -e) C. 48 5. deine 2 Soͤhn Ephraim vñ Manaſſe ſollẽ mein ſein gleich wie Ru ben vnd oi - meon. genommen / vnd da ſie de jure communi, nur ein theil in der Erbſchaffe hetten nehmen ſollen / hat er verordnet / das Sie ſolten / wie wir zu reden pflegen / ſecundum capita non verò ſtirpem Erben. (f) Alſo war auch ein ſpecies Adoptionis ſeu Arrogationis, weñ einer vnter den Iſrae -f) Wie auß der Außthey - lung des ge - lobtẽ Landes zuſchen Joſ. C. 16. 17. liten / ohne Maͤnnliche Erben ſtarb / daß des verſtorbenen Bruder / die gelaſſene Wittib heyrathen muſte / vnd alſo dem verſtorbenen Bruder ſamen erwecken / vnd den erſten Sohn / den Sie gebahr / muſte Er beſtaͤtigen / nach dem Nahmen / ſeines verſtorbenen Bruders / damit ſein Name(g) Deut. 25. . [1]. & 6. nicht dertilget wuͤrde in Iſrael. (g)

BHeute8Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.
a) Vide Hie - ron. Treut - lerum Vo - lumine 1. Diſput. 2. Theſ. XI.

Heute zu Tage iſt faſt dieſe Gewonheit verloſchen / auſſer dem / das in etlichen Orthen / im Roͤmiſchen Reich Similia pacta braͤuchlich ſindt / welche auch in Camera imperiali [a] confirmiret ſind / da entweder Freunde jhre nahe bluts Freunde / an Kindes ſtatt auff vnd annehmen. Adoptioni non diſſimilis eſt, recepta paſſim hodie, in Germaniâ, Unio prolium, qvam nominamus, die Einkindſchafft / qvæ eſt pactum, inter parentes, eorumq́; ex diverſo matrimonio, utrinq́; ſuſceptos, & ſuſcipiendos liberos, præſuppoſito filia - tionis jure, de mutuâ invicem ſucceſſione, coram ordinario loci Magiſtratu, cum cauſæ cognitione, adhibitis iis quorũ intereſt & actis intervenientibus, ritè recteq́; initum. Oder auch offtmals zweyerley Kind Eltern vnter ſich ſelbſt / Unionem prolium eine Einkindſchafft / auff den Todes fall eines oder das ander ſterbe ab / ſtiffcen / wie ſonderlich vnter Erlauchten Fuͤrſtlichẽ Haͤuſern Pacta hæreditaria,b) Geil. ob - ſerv. 125. n. 7. Erb-vereinigungen getroffen werden / (b) wie das Fuͤrſtl: Hauß Sachſen vnd Heſſen / Brandeburgk vñ Pommern gleiche Pacta mit einander auffgerichtet. Wir wollen aber an jetzo davon nichts weiter handeln / denn wir haben vns fuͤrgenommen auß vnſerem fuͤrhabenden Spruͤchlein S. Pauli / nicht von einer jrꝛdiſchen vergaͤnglichẽ Adoption, ſondern von einer Geiſtlichen zu handeln / vnd wollen die gantze Tractation, in dieſe 4 membra einſchlieſſen / das wir fuͤr vns nehmen:

  • 1. Adoptantem, Den jenigen groſſen Reichen Herren / welcher ſich angiebet / vns Menſchen zu ſeinen Soͤhnen vnd Toͤchtern anzunehmen.
  • 2. Adoptatos, Welche die jenigen ſind / die Er wil auffnehmen.
  • 3. Adoptandi formam, Die art vnd weiſe / wie es geſchehen ſoll.
4. Finem9Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.
  • 4. Finem, Zu waß ende vnd weme zum beſten / ſolches geſchehe.

I. Erſtlich bedencken wir billich Adoptantem, Den jenigen groſſen Herren / welcher ſich fuͤr einen Allgemeinen Vater angiebet.

GEy den Roͤmern / wie deñ auch bey andern Nationẽ, lieſſen ſich gemeiniglich darzu gebrauchen / Hohe vnd Fuͤrnehme / Reiche Freye Herꝛen / die niemanden Vnter - than waren / vnd mit dem jhrigen / Macht hatten zuthun /a) Gellius l. 5. c. 19. l. Si Pater familias. Adoptio ſervorum prohibita eſt, cũ ne quidem Libertino - rum per - mittatur. was Sie wolten / die ſehr viel Guͤtter vnd ſonſten keine Leitzliche natuͤrliche Kinder hatten / den Armen gemeinen Leuten ſtunde es nicht zu / das ſie ſich herauß gemacht het - ten / ſonderlich war es verboten den Knechten / oder auch die auß Knechtẽ zur Freyheit kom̃en waren. (a) Sondern da weiß man in Hiſtorien zu ſagen / wie Micipſa Rex Numidarum habe adoptiret Jugurtham, der auch nach jhme Koͤnig worden / wie C. Julius Cæſar, habe adoptiret Octavium Auguſtum, wie Auguſtus Cajum & Luciũ, (b) vnd da dieſe geſtorben Tiberium, welcherb) Sororis ſilios emptores per æs & libram â patre Agrippa domi adoptavit. Bodinus. auch nach Auguſti todt ins Regimentkom - men. Scipio Affricanus, ob er gleich eine Tochter hatte / hat er doch adoptiret Pauli Æmilii Sohn / welcher her -c) Videatur Bodinusde Republica l. 1. cap 14. Micipſa Rex Numidarũ etiamſi legitimam de ſe prolem videret, nihilominus Jug[u]rtham nothum adoptavit & cum legitimis fra - tribus ad Regni ſpem vocavit, cùm tamen adoptionum prima potiſſimaq́; cauſſa eſſet, ut quibꝰ liberos aut certè mares natura denegaret, legum autoritate ſarcirentur. nach Junior Affricanus genennet worden / (c) vnd koͤnten derer Exempla ſehr viel ex hiſtoriis erzehlet werden. (d) Aber vnter dieſen Herꝛen / meinet v. verſtehet alhie S. Paulus keinẽ /B ijSondern10Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.Nb. d) Sie Tiberius Caligulam, Claudius Neronem, Galba Piſonẽ adoptavit, vide Bodinum dicto loco. Sed Claudius malè audiit quod Agrippinæ illecebris adductꝰ, Neronem adoptavit, cùm tamen liberos utriusq́; ſexus connubio legitimo quæ - ſitos haberet. Sondern Er helt vns fuͤr den groſſen Jehovam, wie er Ihn denn nennet / wenn er ſpricht GOttes Kinder:a) ירש Gen. 28. 3. aliꝗderivãt à nomine רש uber mamma q. Deus mã - mis ſit prę - ditus, ꝗbus omnescrea turas nu - triat. Item / Abba, Lieber Vater / dadurch verſtehet er den Himliſchen Vater / Schoͤpffer Himmels vnd der Erden / Von welchem ſtehet inn vnſerem Chriſtlichen SymboIo, Ich glaͤube an GOtt den Vater Allmaͤchtigen Schoͤpffer Himmels vnd der Erden. Dieſer iſt ein All - maͤchtiger HERR / der niemanden verbunden / vnd alſo thun kan / was Er nur will / im Himmel vnd auff Erden / wie der Pſal: bezeuget / Er iſt der El. Schaddai, (a) welches Wort die Griechen alſo verdolmetſchen vñ nennen ἀυτάρ -b) Phil. 4. . 11. κεα (b) καὶ ἀυτοκρὰτορα, fortem & potentem, ſibi ipſi ſufficientẽ, der fuͤr ſich genugſam hat / niemandes gnade leben darff / fuͤr dem ſich jederman fuͤrchten muß / der allen ſeinen feinden / fuͤr ſich alleine / wol gewachſen / vnd hat jhme niemandt einzureden / wie Er zu Moſe ſaget / welchec) C. 9. ad Roman. ex c 33. Exod. . 19. Wort auch S. Paulus (c) anfuͤhret: Welchem Ich Gnaͤdig bin / deme bin Ich gnaͤdig / vnd welches Ich mich erbarme / deß erbarme Ich mich. So iſt er auch ein ſehr Reicher vnd Maͤchtiger HErꝛ / dem es an vielen Guͤttern / Land vnd Leuten nicht mangelt / Denn Er hat 3. Groſſe Reiche / darinnen Er / als ein gewal -1. Regnum potentiæ. tiger Koͤnig / Regieret vnd Herꝛſchet / Als da iſt Regnum Potentiæ, da Er erhelt Himmel vnd Erden / vnd traͤgtd) Hebr. 1. alles mit ſeinem Allmaͤchtigen Woꝛte / (d) da wohnet Er ine) 1. Tim. 6. einem Lichte da niemandt hinkommen kan / (e) da wieſſetEr11Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.Er die Waſſer mit der Fauſt / vnd faſſet den Himmel mit der Spannen / vnd begreifft die Erde mit einem Drey - ling / vnd wieget die Berge mit einem Gewichte / vnd die Huͤgel mit einer Wage / wie Eſaias (a) redet / vnd wie era) Cap. 40. . 12. 13. ferner ſaget: (b) Der Himmel iſt ſein Stuhl / vnd die Erde ſein Fußbanck. Er faͤhret in Himmel vnd herab /b) Cap. 66. . 1. Er faſſet den Windt in ſeine Hende / Er bindet die Waſſer in ein Kleidt / Er hat alle ende der Welt geſtellet / wie Sa - lomon redet. (c) O wie iſt da alles ſo ſchoͤn vnd herꝛlich /c) Prov. 30. waß dieſer Herr ordnet / vnd Lobens werth / wie der Pſalm (d) bezeuget / wie ſihet man eine weiſe Ordnung /d) Pſal. 111. herꝛliche Schoͤnheit / mechtige Erhaltung / wunderliche Bewegung / denn Er hat den Geiſt der Weißheit vnd des Verſtandes / den Geiſt des Raths vnd der Staͤrcke / den Geiſt der Erkaͤndtnuͤß vnd der Furcht des HErꝛn / Eſa. 11. Ja auch die Sterne / Leuchten inn jhrer Ordnung mit frewden / vnd wenn Er ſie ruffet / ſo antworten ſie / (e) dae Baruch. 3 hat alles ſeinen richtigen Lauff / ein jedes ſeine Graͤntze / eines folget auff das ander / keines gehet zu ruͤcke / keines fuͤr ſich / denn dieſer Herr ordnet alles zu ſeiner Zeit / vnd alles fuͤrnehmen vnter dem Himmel hat ſeine Zeit / (f)f) Eccleſ. 3. Er kroͤnet das Jahr mit ſeinem Gutt / vñ leſt trieffen ſeine Fußſtapffen von fetten / wie Koͤnig David (g) von jhmeg) Pſal. 65. zeuget.

Darnach hat Er Regnum gratiæ, Sein Kirchen2 Regnũ gratiæ. Reich / da Herꝛſchet Er mitten vnter ſeinen Feinden / wie der Pſal: (h) ſaget / Dieſes iſt zwar aͤuſſerlich ſchlecht vñh) Pſ. 110. gering (i) anzuſehen / weil es viel feinde vnd verfolger hat /i) Eſ. 9. . 6. Seine Herꝛſ. ligt auff ſet - ner Schulter. vnd ſonderlich der Satanas jhme mit ſeinẽ anhang trefflich zuſetzet. Aber es wird wieder ſeine Macht vnd Gewalt / Wanderlicher weiſe beſchuͤtzet vnd erhalten / das auch dieB iijPforten12Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.Pforten der Hellen nichts darwieder außrichten koͤnnen /a) Cap. 16. wie der Herr Chriſtus ſelber meldet bey Matthæo, (a)b) Luc. 10. vnd ſeinem Vater dancket. (b)

3 Regnũ gloriæ.

Vor das Letzte hat Er auch Regnum gloriæ, Das Reich der Gnaden vnnd Seligkeit / welches die Schriefft nicht genugſam weiß herauß zuſtreichen vnd zu loben / vnd ſaget deutlich. Das es kein Auge geſehen / kein Ohre gehoͤret / auch nie in keines Menſchen hertz kom̃en /c) Eſt: 64. & 1. Cor. 2. was GOtt da bereitet fuͤr eine Glori vnd Herꝛligkeit / (c) wie denn S. Paulus da er nur einen blick darein gethan / nicht genugſam Worte finden kan / ſolche groſſe vnauß -d) 2 Cor. 12. ſprechliche Frewde herauß zuſtreichen. (d)

So iſt auch dieſer Herr ein Liebreicher / Milder / Barmhertziger Herr / von dem alle gutte Gaben herabe) Jacob. 1. zu vns kommen / (e) der nicht allein / vns kan viel guttes thun / ſondern Er wils auch thun / wie Er ſich denn hoͤren leſſet / das Er ein rechtes Vaͤterliches hertz zu vnsf) Eſa. 49. & Jer: 31. Matth. 6. trage / (f) Ja wie ſich ein Vater erbarmet vber ſeine Kinď / (g) alſo wolle Er ſich auch vber vns erbarmen. Er beut jeder -g) Pſal. 103. man ſeine Gnade an / wer es nur annehmen vñ erkennen wil / Alſo das vnſer Apoſtel von jhme in ſeiner Epiſtel anh) Eph. c. 3 die Epheſ. (h) dieſes ſchreibet / das Er ein Vater ſey vber alles / was da Kinder heiſſet im Himmel vnd auff Erden / Ja das Er vberſchwenglich thun koͤnne / vber alles / was wir wuͤntſchen / bitten vnd begehren / vnd darumb ſollen jhn auch fuͤrchten / ehren vnd anbeten / alle knie derer im Himmel / auff Erden / vnd vnter der Erden / wie Er leh -i) C. 3. ret in ſeiner Epiſtel an die (i) Philipper.

II. Be -13Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.

II. Betrachten wir auch Adoptatos, die jenigen / die Er wil zu ſeinen Kindern annehmen.

DIeſes ſind nu nicht die boͤſen verſtoſſenen Geiſter die Teuffel / denn ob Er ſie gleich auch / wie die gutten Engel in Heiligkeit vñ Gerechtigkeit erſchaffen / ſo ſind ſie doch nicht dabey blieben / ſondern muthwillig vnd fuͤrſetz -a) Epiſtol. Judæ . 6. lich ſich von jhme abgewendet / (a) vom Himmel herab ge -b) Eſa. 14. ſtoſſen / (b) das ſie numehr kein theil an Chriſto haben / (c)c) Joh. 14. . 30. Der Fuͤrſt der Welt hat nichts an mir. ob ſie gleich groſſe Fuͤrſten ſein / vnd in der Lufft herꝛſchen / (d) Auch ſich bißweilen vnter die Kinder Gottes mengen / wie in Hiſtoria Jobi, (e) vnd im andern Buch der Koͤniged) Epheſ. 2. zu leſen / (f) ſo koͤnnen ſie doch keine gnade mehr erlangen /e) Job. 1. . 6. & 7. ſondern es hat ſie GOtt / als die (g) Helliſchen Mancipia vnd Verdampte / Leibeigene Knechte / mit Ketten derf) 2 Reg. 22 Finſternuͤß zur Helle verſtoſſen vnd vbergeben / das ſie zumg) 2. Pet. 3. Gerichte behalten werden / Es gehet auch dieſe Adoption nicht an die heiligen Engel / denn ſie ſind zuvor in Gnadẽ vnd in hoͤchſter Seligkeit / ſie ſehen ſtets das Angeſicht des Himliſchen Vaters. (h) So iſt auch jhnen der Herrh) Matt. 18. Chriſtus nicht zu gutte geboren / wie in der Epiſtel an die Hebreer geſchrieben ſtehet / (i) ſondern einig vñ allein vnsi) C. 2. 16. Menſchen / wie deſſen gedencket S. Petrus in der Erſten Pfingſt Predigt in den Geſchichten der Apoſtel: (k) Ewerk) Actor: 2. . 39. Gellius l. 5. Servus à Domino ad optat vel apud acta ſili nomi - natus liber ſit, ſilius non ſit. vñ Ewer Kinder iſt dieſe Verheiſchung / vnd aller die ferne ſindt / welche GOtt vnſer Herr herzu ruffen wirdt. Vor Zeiten war es nicht braͤuchlich / wie wir ſchon oben erjnnert worden / das man arme Frembde vnbekante / ſonderlich Knechte Adoptirete, wie denn auch die Libertini, das iſt der Freygelaſſenen knechte Soͤhne dieſeB iiijWolthat16Chriſtliche Leich vnd EhrenPꝛedigt.Wolthat nicht erlangen kondten / vnd alſo hette Horatii Vater / auch nicht koͤnnen adoptiret werden / weil er ſel -a. Sat. 6. l. 1. Quem ro - dũt omnes Libertino Patre na - tum. ber von ſich ſchreibet / das er Libertino Patre natus, [a] vnd alſo ſein Großvater / auß einem Leibeigenen knechte Frey worden. Ja wir leſen im Erſten Buch Moyſis, das Iſmael, welcher doch ein natuͤrlicher Sohn war / ſeines Vaters Abraham, dennoch nicht konte fuͤr einen Erben erkandt werden / ſondern wurde außgeerbet / wie wir vnten mit mehrem vernehmen werden. Ja auch die jenigenb. Geneſ. 25 Abraham gab all ſein Gute Iſaac / aber den Kindern võ den Kebo - weibern gab er geſchenckt. Kinder die Abraham mit der Kethura zeugete / wurden mit Geſchencken abgewieſen / vnd behielt die Erbſchafft alleine Iſaac / wie zu leſen in Moſe, (b) welchen Gebrauch denn auch die Roͤmer / eine Zeitlang / genaw in acht ge - nommen / wie darvon Bodinus am zuvor angezogenen orte ſchreibet. (c) Romani filios naturales tantùm non alio jure habuerunt, quàm peregrinos, nec illos ad -c. Bod. l. 3. pag. 45. optare, ut Athenienſes, nec quicquàm Teſtamento legare cogebantur, ac ne ullam quidem in cos pote - ſtatem habebant. Theodoſii tamen & Arcadii Prin - cipatu temperata fuit legum ſeveritas, ac deinde Zeno - nis lege obtinuit, ut naturales liberi conſequentibus cum Matre nuptiis juſti ac legitimi haberentur.

So war es auch nicht braͤuchlich / das ein VATER Adoptans, 2 3 auff einmal adoptirete, damit allerley Vneinigkeit / Hader Streit verhuͤttet wuͤrde / ſondern das mochte-wol geſchehen / daß / wañ ein filius Adoptatus ſtarb / ſtunde es dem Pflege-Vater frey einen andern an Sohnes ſtatt auffzunemen / wie wir oben bey dem exempel Keyſers Auguſti, ſind erjnnert worden / Ja es wurde auch dabey genaw in acht genommen / das mancher Vater eben den jenigen / welchen Er adoptiret, widerumb verſtoſſen /vnd17Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.auff vnd einenandern annahm / wie wir bald ein trawrigs exempel werden hoͤren erzehlen / vnd wurde mancher be -a) Franc. Petrarcha Dial. 79. Filiũ ado. ptare mul. tis utile multisque - què pelli ſerũ ſulſſe cõſtat. Bo num ſilium adoptavit Nerva, ſed Trajanum in ſua ad - optione de - ceptũ ꝗb - dã ſcripto - ribus viſum ſcio, nam Auguilum, in Agrippæ Nepotis adoptione circum ventum mox ſecuta teſtatur Abdicatio in Tiberij a: adoptione non deceptum ſermo ejus indicat & præſatio Tellamenti. At Micipſa prorſus, infelix Adoptator ſuit, qui non ſilium, ſed funeſtum Draconem, regiæ ſiliisq́; ſuis immiſerit, quos etſi moriens hortetur ita vivere, ne ipſe meliores filios adoptaſſe videatur quàm genuiſſe, ſæpe tamen meliores adoptantur quàm gignuntur, neq́; id mirum cum illud experientia & conſilio muniatur, hoc neutro. Sæpe autem contra non pejores modò ſed peſſimi omnium adoptantur. Fuſia enim & ambigua merx eſt homo. trogen / der einen boͤſen vngehorſamen Sohn bekam. (a) Am aller wenigſten aber / lieſet man / das jrgend ein Vater ſeinen offentlichen feind adoptiret hette. Bedencket aber hier / was es fuͤr eine gelegenheit habe / mit der Geiſt - lichen Adoptation, da werden nicht angenom̃en Frome / gehorſame Blutsfreunde / ſonſten liebe Soͤhne vnd Toͤchter / ſondern Leibeygene knechte / vngehorſame Kinder / welche zuvor muthwillig die groſſen hohen ange - bornen Guͤtter vnd Gaben des Himliſchen Vaters ver - ſchertzet habẽ / welche ſind gantz außgeſchlagen / mit vielen Suͤnden / Maͤngeln vnd Gebrechen beflecket / wie hieher gehoͤret / die harte vnd ſcharffe Geſetz predigt Eſa: c. 1 . 4.

Hoͤret jhr Himmel / vnd Erde nimb zu Ohren / Ich habe Kinder aufferzogen vnd erhoͤhet / vnd ſie ſind von mir ab - gefallen / O weh des Suͤndigen Volcks / des Volcks von groſſer Miſſethat / des Boßhafftigen ſamens / der ſchaͤd - lichen Kinder / die den Herren verlaſſen / den Hei - ligen in Iſrael leſtern / vnd weichen zuruͤck. Noch klaͤrere Worte finden wir / bey dem H. Propheten Ezechiel: c. 16 Dein Geſchlecht vnd dein Geburt iſt auß der Cananiter Lande / dein Vater auß den Ammoritern / vnd deine Mutter auß den Hethitern / niemandt jammerte dein /Cdas18Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.das Er ſich vber dich hette erbarmet / ſondern du wurdeſt auffs Feldt geworffen / alſo veracht war deine Seele / da du geboren wahreſt / Ich aber gieng fuͤruͤber / vnd ſahe dich in deinem Blut liegen / vnd ſprach zu dir / du ſolt leben / vnd habe dich erzogen / vnd laſſen groß wer -a) Ibid. . 5. & ſeq. c 16. Ezechiel. den. (a) Dannher ſchreibet S. Paulus in der Epiſtel an die Roͤmer / (b) das Gott preiſe ſeine Liebe gegen vns / dasb) C. 5. Chriſtus fuͤr vns geſtorben / da wir noch Suͤnder wah - ren. Ja das wir Gott verſoͤhnet ſind durch den todt ſeines Sohnes da wir noch Feinde waren. Jedoch behaltet hier einen Denckwuͤrdigen vnterſcheidt / Die Juden haben in dieſem fall einen groſſen Vortheil vnd Vorzug fuͤr den Heiden / denn Gott hat den Vater Abraham ſamt ſeinenc) C. 12. & 15. & 17. Nachkommen / Zum aller erſten adoptiret, wie wir leſen im Erſten buche Moyſis, (c) vnd hat Moyſi wiſſend) Pſal. 103. . 7. laſſen ſeine Wege / vnd Iſrael ſein Thun. (d) Da war Gott in Juda bekandt / in Iſrael wahr ſein Nahme herꝛ -e) Pſal. 76. . 1. & 2. lich / Zu Salem war ſein Gezelt / vñ ſeine wonung zu Zion / wie geſchrieben ſtehet / (c) Dannher ruͤhmer auch ſolchesf) Deut 4. 7. Wo iſt ſo ein berꝛlich Botck zu dem Goͤtter alſo nahe ſich thun als der HErr vnſer Gott. Moyſes, das ſich GOtt zu dem Volck Iſrael ſonderlich in Gnaden genahet / (f) Ja wie ein Mann ſeinen Sohn traͤgt / alſo habe Er das Volck Iſrael getragen / (g) vnd bekom̃et Moyſes den befehl / da er ſolte das Volck Iſrael / auß der Aegyptiſchen Dienſtbarkeit mit ſtarcker hand her - auß fuͤhren / das er ſolle ſagẽ zu Pharao: Iſrael iſt meing) Deut. 1. . 31. Erſt geborner Sohn / ſo ſpricht der Herr / [h] Ichh) Exod. 4. . 23. gebiete dir / das du jhn ziehen laſſeſt / das er mir diene / wirſtu dich des wegern / ſo wil Ich deinen Erſtgeborneni) C. 9 . 4 Sohn erwuͤrgen. Vnd alſo ſchreibet S. Paulus gar recht von den Juden in vnſerer Epiſtel an die Roͤmer / (i) das19Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.das denen von Iſrael gehoͤre die Kindtſchafft / vnd die Herꝛligkeit / vnd der Bundt. Weil aber Gott lengſt zu - vor geſehen / als ein Allwiſſender Herr / das Sie ſich nicht / als gehorſame Kinder verhalten / Sondern Ihn mit Abgoͤtterey / vnd andern ſchrecklichen Suͤnden mehr erzuͤrnen wuͤrden / ſo hat Er auch durch ſeine Heilige Pro - pheten / gar Zeitlich vom Beruff vnd Adoption der Heidẽ Predigen laſſen / vnd den auch von der Juden Rejection vñ Verſtoſſung / Lev: 26. & Deut: 27. wie deñ S. Paulus in vnſerer Epiſtel bald nach vnſerem Text deſſen mit ſehr nach dencklichen Worten erwehnet / (a) das Er nicht alleina] c. 9 23. die Juden / ſondern auch die Heiden beruffen / vnd fuͤhret deſſen zum Zeugnuͤß den ſchoͤnen Spruch Hoſeæ. (b) Ichb] c. 2. 24. wil das mein Volck heiſſen / das nicht mein Volck war / vnd meine Liebe / die nicht die Liebe war / vnd ſoll geſchehen / an dem Orte / da zu Ihnen geſaget wardt / Ihr ſeidt nicht mein Volck / ſollen Sie Kinder des Lebendigen Gottes genennet werden / mit dieſen Worten / kompt vberein / was Eſaias Prediget / vom Be - ruff der Heiden. (c) Ich wil von Morgen deinen Samenc] c. 43. bringen / vnd wil dich von Abendt ſamlen / Ich wil ſagen gegen Mitternacht / Gieb her / vnd gegen Mittag / wehre nicht / Bringe meine Soͤhne von ferne her / vnd meine Toͤchter von der Welt ende / Alle die mit meinem Na - men genenne: ſindt / nemlich / die Ich geſchaffen habe / zu meiner Herꝛligkeit / vnd Sie zubereitet vnd gemacht. Vnd alſo ſind nu auch die Heiden zu dieſer Kindtſchafft kommen / die wahren ohne Chriſto / frembde vnd auſſer der Buͤrgerſchafft Iſraelis frembde von den Teſtamenten derC ijVer -20Chriſtliche Leich vnd EhrenPꝛedigt.Verheiſchung / daher Sie keine Hoffnung hatten / vnd alſo ferne wahren / nu aber nahe worden / durch das bluta) Epheſ. 2. . 12. 13. Chriſti / [a] denn wie abermals vnſer Apoſtel meldet / [b]b) Rom. 11. . 12. Iſt alſo auß der Juden fall / den Heiden das Heyl wiederfahren. Wer wolte hie nicht mit dem Apoſtel ex - clamiren vnd ſagen: O welch eine tieffe des Reichthum̃s / beyde der Weißheit / vnd Erkaͤndtnuͤß GOttes / wie gar vnbegreifflich ſind ſeine Gerichte / vnd vnerforſchlich ſeine Wege. Denn wer hat des Herren ſinn erkandt? Oder wer iſt ſein Rathgeber geweſen? Oder wer hat Ihm etwas zuvor gegeben / das jhme werde wider vergol -c) Rom. 11. 33. & ſeq. ten? Denn von Ihm / vnd durch Ihn / vnd in Ihm ſind alle ding / Ihme ſey Ehr in Ewigkeit. [c] Amen.

III. Muͤſſen wir ferner bedencken / Formam Adoptandi, Auff was arth vnd weiſe die annehmung an Kindesſtadt geſchehe?

VOr Zeiten bey den Roͤmern / wurde dieſer Actus ſolenniſſimè gehalten / wie darvon die Rechts er - fahrenen ſchreiben / quod Adoptio, ſit actus legi -d) Azo in ſumma au - rea cap. de Adoptat: timus, Juris civilis, naturam imitans, per qvem, qui Filius non eſt, pro Filio habetur. [d]

  • 1. Da muſten offentlich Zuſam̃en kommen. 1. Adoptans,
    e) Adoptio enim corã Notario facta nulli momẽti eſ - ſe dicãtur L. 4. c de Adoptio - nibus.
    der jenige Vater / der einen frembden Sohn auffnemen wolte.
  • 2. Darnach der Adoptatus, der jenige / der ſich wolte laſſen an eines Sohns ſtatt auffnemen / ſam̃t ſeinẽ Letb - lichen Vater / vnd dañ 3. Der Magiſtratus, (e) in deſſen præſentiâ & autoritate, alles Gerichtlichen muſte vollzogẽvnd21Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.auffgeſchriebẽ werdẽ / (a) da muſte nicht allein ď Adoptans
    a) Juſtinian. Tit. XI. In - ſtitut; pro - prium, eſt Adoptatio nis quæ ſit per ſacrum oraculum, oraculum aũt dicitur quaſi inſit ei Dei ora - tio. Inde. n. Oraculum nomen ha - bet ut Cice ro in Topi - cis Author eil.
    ſich erklaͤren / das Er willens ſey / einen frembden Sohn / an Sohnes ſtatt auffzunehmen / ſondern es muſte auch ſei - nen willen darein geben / der jenige Sohn / der da ſolte auff - genommen werden / vnd den ſein natuͤrlicher Vater / wie - wol es bißweilen genugſam war / das der kleine Sohn / welcher noch in ſeines Vaters Macht vnd Gewalt war / mit ſtillſchweigen ſeinen willen zu vernehmen gab / vnd nicht offeutlich Wiederſprach / was da fuͤr Gerichte fuͤrgenom̃en wardt / (b) da wurden beſondere formalia ge - braucht / welche beym Gel[l]io zu leſen ſindt / l. 5. c. 19. (c)
c) Velitis, jubeatis, uti L. Valerius, L. Titio tam jure legeq́; ſilius ſibi ſiet, quam ſi ex eo Patre matreq́; Familias, ejus natus eſſet: Utiq́; ei vitæ necisq́; in eum poteſlas ſiet, uti pariendo ſilio eſt, hoc ita, ut dixi, ita vos Quirites rogo:

Darauff gab man einander die Haͤnde / (d) zum Zeugnuͤß /b) In Filio adoptando ſuſſicit ſi nõ contra - dicat l. 5. ff. de Adoptio nibus. das man alles ſteiff vñ feſte halten wolte. Sonderlich aber ſind zu mercken die jenigen Ceremonien vnd Gebraͤuche / welche in V. T. bey der Geiſtlichen Adoption braͤuch - lich wahren / da Gott ein beſonderes Sacrament mit demd) Adoptati quaſi ex tri bus manib mittebãtur ſic. n. legen dum cenſet Alciatut in l. penult §. quę autem de aliisc. de adopt. qvod de Patris naturalis manu, in Fiduciarii manũ tra - derentur, deinde in manum & poteſtatem Adoptivi Parentis dedit. Unde in l. ſeq. per tres mancipationes Adoptionem ſieri legimns, quas Imperator Juſtinianus anti - Vater Abraham vnd ſeinem Samen nach jhme / welches war die Beſchneidung / geſtifftet / da alle Juͤdiſche knaͤblein am achten Tage muſten beſchnitten werden / vnd ſo eines muthwillig dieſe Ceremoniã verſeumet / das wurde auß - gerottet / vnd macht ſich verluſtig alles Segens. Da ſagte nu Gott zu / ein ſolches beſchnittenes Soͤhnlein zu ſeinem Sohn vñ Kinde auffzunehmen / welches Er auch erhalten; ſchuͤtzen vñ regieren wolle / hergegen war ein ſolches Kindt auch verbunden / hinwiderumb Gott zu gehorſamen / Ihn zu fuͤrchten / zu lieben / vnd zu ehren / wie ſolches auß dem Erſten Bach Moyſis, Cap. 17. zu ſehen.

In22Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.
qvavit. Spigel. Cæterùm Alciati ſententiam refellit omnium Codicum fides & ve - terem lectionem retinendam eſſe, legendumq́; ex tribus Maribus cenſet Conna - nus lib. 2. c: 15. num. 13.

In dem Volck Gottes / war auch zu finden ein ſonder - licher Orden / derer / die fuͤr andern ſich GOtt ſonderlich verlobeten / welche man die Nazarener nennete / welche neben der Beſchneidung / auch ſich verpflichteten keinen Wein zu trincken / kein Schermeſſer auff jhr Haͤupt kom - men zulaſſen / dieweil ſie verlobte GOTtes ſein wolten / wie davon bericht zufinden im vierdten Buch Moyſis, [a]a) C. 6. 13. & ſeq. vnd halten noch die Juden biß auff heutigen tag ſeltzame gebꝛau[ch]e (b) mit ſolchen adoptatis filiis.

b) Schaſtianus Münſterus in explicat. C. 6. Num: Qui hodie votum illud ſecerit, ligatur, teneturq́; per gere Hieroſolymam & illic manere donec moriatur, aut donec templum extructum fuerit, & ipſe votum ſuum ſolverit, & cunctis diebus, quibus in terrâ alienâ manet, tenetur abſlinere à vino, raſurâ & mortuorum contactu.

Alſo iſt auch nicht Zuverſchweigen alhie die Alte Juͤdiſchec) Deut. 25 . 8. & 9. Ruth. 4. c. Zeucht ď Erbe ſelbſt dẽ ſchuch auß vnd vber - gibt jhn ſam̃t ſeinem Recht dem Boas. gewonheit / (c) derer wir oben gedacht / wenn einer ſeinem Bruder nach dem Tode nicht wolte Saamen erwecken / vnd ſeine Schwaͤgerin zum Weibe nehmen / ſo muſte die Schwaͤgerin fuͤr die Obrigkeit vnd Elteſten tretten / vnd Ihn anklagen / hernach einen Schuch von ſeinen Fuͤſſen außziehen / jhn anſpeyen vnd ſagen: Alſo ſoll man thun / einem jedern Mann / der ſeines Bruders Hauß nicht er -d) Reſerẽte Bodino. bawen will / vnd ſein Nahme ſoll inn Iſrael heiſſen / des Barfuͤſſers Hauß. Alſo meldet (d) Caſſiodorus vnde) L. 6. de geſtis Longobardorũ ſcribit Regem Herulorũ à Theodorico Rege Gothorũ & Caroli Principis Francorũ filiũ, â Luitbardo Rege Lon - gobardorum capillis reſectis adoptatũ, tametſi le gitimo connubio ſuſceptos haberet. Paulus Diaconus, (e) das bey etlichen Voͤlckern braͤuchlich geweſen / dz man den Adopta - tis, die Haar abgeſchnitten /f) vide Par - rẽ poſterio rem Exodi & totum Leviticum, Num: & Deuteron. zu geſchweigen der wunderlichen Ceremonialiſchen geſetze / von vnterſchiedenen (f) Opffern / Reinigungen / vnter -ſcheid23Chriſtl. Leich vnd EhrenPredigt.ſcheidt der Speiſe / denen die Adoptati oder Beſchnittene Juden vnterworffen wahren im Alten Teſtament / denn wer beſchnitten wardt / der verobligierte ſich zugleich / dasa) C. 5. . 3. gantze (a) Geſetze zuhalten / wie S. Paulus anzeiget in ſeiner Epiſtel an die Galater.

O bedencket / meine geliebten / die herꝛliche Solenni - tet, des N. T. wie vnſere Geiſtliche Adoption, nichts weniger Ihre ſolenma habe / denn da iſt das Sa - crament der Heiligen Tauffe / gewiß nicht eine rergebene Ceremonia, Sondern ſie iſt / das Waſſer inn Gottes Gebote gefaſſet / vnd mitb) Luth. in explicatio - ne Catech. minoris. GOTTes Wort verbunden / (b) vnd iſt Actus leg[i]timus, das emige (c) mittel / wie wir jetzundt im N. T. in den bundt GOttes tretten / denn da beut vnsc) Johan. 3. niſi qvis re - natꝰ ſuerit ex aqua & ſpiritu non poteſt in - troire in re gnum Dei. Gott der Hunliſche Vater / ſeine Gnade an / vnd macht den anfang / ſaget zu / das Er wolle vnſer lieber Vater ſein / vns ſchuͤtzen / regieren vnd erhalten / hie Zeit - lich vnd dort Ewiglich. Der Herr Chriſtus beut vns gleichfals ſeine Liebe vnd Barmhertzigkeit an / das Er vns wolle zu ſeinen Bruͤdern vnd Schweſtern auff vñ annehmen / ſeine Gerechtigkeit vnd Vnſchuldt vns mit - theilen / Vnſere Suͤnde / durch ſein heiliges Blut auß - loͤſchen / mit ſeinem Himliſchen Vater verſoͤhnen. Der Heilige Geiſt beut vns gleichfals an / ſeinen kraͤfftigen Beyſtandt / Er woll vns Heiligen / je mehr vnd mehr Er - leuchten / den rechten Glauben ſchencken vnd vermehren / vnd das iſt / daß wir Getaufft werden auff den Nahmen /1. Adoptãs. des Vaters / des Sohnes / vnd des H. Geiſtes.

Zum24Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.
2 Adoptat

Zum andern / muß Trawen auch der Adoptatus ſeinen Willen darzu geben / Deßwegen werden verordnet / Teſtes Baptiſmi, die muͤſſen an ſeine ſtatt / vnd von ſeinet wegen Zuſagen / daß der Taͤuffling oder Adoptatus hinfort Glaube vnd Glaͤuben wolle / an Gott den Vater / der jhn Erſchaffen / an JEſum Chriſtum /a) Emanei - patio. der jhn Erlöſet / an Gott den Heiligen Geiſt / der jhnb) Ph: Mel: in examine Sciant Ba - ptizati ba - ptiſinum ipſis ſtipu - lationẽ eſſe bonæ con - ſciẽtię erga Deum per reſuriectio nem Jeſu Chrtſti, id eſt, ſciant tunc mutu um fœdus eſſe factum inter Deum & baptiza - tũ, ut ſcri - ptum eſt. 1. Pet. 3. c. Geheiliget.

Ja es wird auch der Adoptatus gefraget / ob er (a) ent - ſage dem Satan, vnd alle ſeinem Weſen / vnd alle ſeinem Wercke / das iſt / Er wolle jhme nicht mehr gehorchen / ſich ferner von jhm verfuͤhren laſſen ſondern weil er ein Chꝛiſt vnd newe Creatur worden / (b) GOtt ſeinem Schoͤpffer / Erloͤſer vnd Heyland dienen in Heiligkeit vnd Gerechtig - ktit / die jhme gefaͤllig iſt / Darauff geſchiehet nun Triplex optio, (c) vnd wirdt getaufft auff den Namen Gottes des Vaters / Sohnes vnd Heiligen Geiſtes / vnd zwar geſchiehet ſolches inn beyſein der Heiligen Hoch - gelobten Dreyfaltigkeit / der Heiligen lieben Engel / vnd denn vieler fromen Chriſten / wie denn Herꝛ Doctor Lutherus in vnſerem kleinen Kinder Catechiſmo gar ſchoͤn davon redet / in quæſtione, wenn gefraget wirdt / Was bedeut ſolch Waſſer taͤuffen. . Es bedeut /c) Adoptio. 3. In Con - ſpectu Sum - mi Magi - ſtmtus. das der alte Adam / in vns / durch taͤgliche Rew vnd Buſſe ſoll erſeufft werden / vnd ſterben / mit allen Suͤnden vnd boͤſen Luͤſten / vnd widerumb taͤglich herauß kommen vnd aufferſtehen / ein newer Menſch der in Gerechtig - keit vnd Reinigkeit fuͤr Gott Ewiglich lebe. Vnd25Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.Vnd alſo werden wir nu als wilde Reyſer vnd Staͤm̃e eingepflantzt dem rechten Weinſtock Chriſto / wie deñ der Herr ſelber ſaget bey dem Evangeliſten Johanne. (a)a) C. 15. & Paulus uti - tur hac ſi - militudine in epiſtola ad Roman. c. 11. . 17. Ich bin der Weinſtock / Ihr ſeidt die Reben. Item / bleibet in mir / vnd Ich in Euch / da ſchencket vns nu der Herr ſeine Vnſchuldt / Heiligkeit / Gerechtigkeit / vnd nimbt von vns vnſere angeboꝛne vnreinigkeit / vielfaltige Suͤnde vnd Vngerechtigkeit. Er iſt / vnd bleibet das Haͤupt / wir aber ſeine Glieder. Er der Braͤutigam̃ / wir aber ſeine liebe Braut / Er der Lehns vñ Erbherꝛ / (b) wir aber ſeineb) Pſal: 82. . 9. Vaſallen, denn durch Ihn haben wir Frewdigkeit vnd Zugang in aller Zuvorſicht durch den Glauben an jhn / (c)c) Epheſ 3. . 12. vnd alſo / die wir weylandt ferne geweſen / ſindt nu nahe worden / durch das Blut Chriſti / Dann Er iſt vnſer Friede / der auß beyden eines hat gemacht / vnd hat abge - brochen den Zaun / der da zwiſchen war / inn dem / das Er durch ſein Fleiſch weg nahm die Feindtſchafft / vnd iſt kommen / hat Verkuͤndiget im Evangelio den frieden. Euch die jhr ferne waret / vnd denen / die nahe wahren / deñ durch jhn habẽ wir den Zugang alle beyde in einẽ Geiſte zum Vater. So ſeidt jhr nu nicht mehꝛ Gaͤſte vnd Frembdlinge / ſondern Buͤrger mit den Heiligen vnd Gottes Haußgenoſſen. d) Wir beſchlieſſen auchd) Eph. 2. dieſes Stuͤck mit den Worten des Herren Chriſti / die bey S. Marco zu leſen ſindt. (e) Vnd Er ſahe rings vmbe) Marci C. 3. . 35. ſich auff die Juͤnger vnd ſprach: Siehe / das iſt meine Mutter vnd meine Bruͤder / denn wer Gottes willen thut / der iſt mein Bruder / vnd meine Schweſter / vnd meine Mutter.

DIV. Es26Chriſtliche Leich vnd EhrenPꝛedigt.

IV. Es iſt noch vbrig / das wir betrach - ten Finem, zu waß ende / vnd weme zum beſten / dieſe Adoption geſchehen ſey?

B anhero haben wir / Geliebte Chriſten / vnſere abgeleſene Worte wenig angefuͤhret / denn wir haben vns muͤſſen beydes auß dem Alten vnd Newen Teſtament / vnd dann auch auß den Schriefſten der Rechtsgelahrtẽ vnterꝛichten laſſen / was eygentlich die Adoptio oder Kindtſchafft ſey / derer der Apoſtel ge - dencket / was dazu gehoͤꝛet / vnd wie Sie mit ſonder - lichen Ceremonien iſt volbracht worden / jetzundt ſollen wir bedencken Finem, zu waß ende ſolche fuͤrgenom - men worden / davon handelt nun vnſer Text durch vnd durch / vnd erzehlet / den ſchoͤnen vñ herꝛlichen nutz / weichẽ die Kinder Gottes zu erlangen haben. Damit wir aber den herꝛlichen nutz / deſto beſſer verſtehen moͤgen / muͤſſen wir zugleich ſehen auff den Adoptantem, vnd denn auch auff die Adoptatos. Wenn wir bedencken Adoptantem, ſo erlangete dadurch ein ſolcher Vater einen Sohn / einen Erben / welcher gantz vnd gar ſeiner Macht vnd Gewalta) Bod. l 3. Imperium illud vitæ ac necis Parentes in eos quos adoptarunt perinde habue - runt atq́ue in eos quos juſto connubio quæſiverunt. Idem ibidem, Scipio Affri - canus Pauli Æmilij filium modo no - minis ſed & bonorũ Hæredem ſcripſit. vbergeben (a) wardt / dadurch wurde ſein Nahme vnd Ge - ſchlecht erhalten / vnd bekam alſo einen Stecken vnd Stab in ſeinem hohen Alter. Es mag auch wol ſein / das jhr viel ob conjugii moleſtias, wegen vieler beſchwerung im Ehe - tande nicht haben heyrathen wollen / damit nun jhr Name nicht vergienge / namen ſie einen Pflege Sohn auff vñ an /Hergegen27Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.Hergegen wurde der Pflege Sohn auch herꝛlich begabet /a) Weſenbec. in Paratit. Adoptati in omnib - jura juſto - rum libe - rorum ob - tinebant. weñ Er den todt (a) ſeines Pflege Vaters erlebete / bekame Er entweder die gantze / oder auch die meiſte Erbſchafft / wie wir oben gehoͤret haben / Alſo erbete Auguſtus von ſei - nem Herꝛen Vettern vnd Pflege Vatern das dritte theil der Erbſchafft / des Julij Cæſaris, (b) neben dem Kayſer - thumb / vnd koͤnten dergleichen exempla etliche erzehlet werden. Jedoch trug ſichs auch offte zu / das beydes derb) Bodin - dicto loco Cæſardicta tor Augu - ſtum Octa - viũ adopta vit & ex do drante - redẽ teſta - mento re - liquit. Vater vnd Sohn / mit einander vneins worden / vnd der Pflege Vater / dem Sohne / die Vaterſchafft / vnd her - gegen der Sohn dem Vater die Kindtſchafft auffſagte / vnd wurde ein ſolcher Adoptatus beydes von dem rechten Vater / vnd dañ auch võ dem Pflege Vater außgeerbet / (c) vnd muſte alſo zwiſchen zweyen ſtuͤhlen darnieder ſitzen. Ein ſehr Denckwuͤrdiges Exempel / erzehlet M. Wences - laus Sturmius (d) ex Fulgoſo im 284 blat / von Erkem -c) Idẽ poll pauca f. 47. Sæpißimè is Filium adoptavit, leviſſimâde causâ eun - dem repu - diavit, quo ſiebat, ut idem Parẽ - tis utriusq; Hęreditate careret. buldo Burbajenſi, welchen er einen Anſehnlichen / Ade - lichen Mann / Præpotentem & Divitem in Germaniâ nennet / der hatte auch einen Jungen vom Adel / weil Er kein Kindt hatte / an Sohnes ſtatt auff - vnd angenom̃en / Aber Er verhielt ſich gegen dem Alten vngehorſamb vnd Vndanckbarlich / denn er nicht allein allerley loſe haͤndel fuͤrnahm / in Fuͤllerey vnd Vnzucht lebete / welches dem Alten Herꝛn Vettern vbelgefallen / vnd befahl den Die - nern / man ſolte jhn ſtraffen / Ja endlich gar auffhencken / vnd als ſich die Diener deſſen weigerten / muſte er / weil erd) in Prom[tu]a[t]io Ex - emplorũex Fulgoſo l. 6. c. 1. ſehr Kranck war / ſich zu frieden geben / auff eine Zeit aber / als der junge Vetter meinete es were alles vergeſſen / gieng zu dem Alten mit frewdigem gemuͤthe / vermeinete Er wuͤrde jhme etwas heimliches ſagen / da vmbfieng jhn der Alte / nahmb ein Meſſer bey dem Bette / vnd ſtach jhmeD ijſolches28Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.ſolches in den Halß / daß dadurch der junge Adoptatus des gehligen Todes ſtarb. Sehet geliebte / wie bald iſt es geſchehen vmb Menſchen gunſt / Liebe vnd Freund - ſchafft. Ich koͤnte auch wol erzehlen / wie offtmals / vnter nahen Freunden vñ geſchwiſtern / der Adoptation halber / groſſe Zwitracht / Vneinigkeit vnd Krieg entſtanden / zu - geſchweigen / das ein Junger Adoptatus, wenig ſeiner ad - option genoſſen / weñ er fuͤr ſeinem Pflege Vater geſtorbẽ. Aber es giebet hiervon nicht Zeit vñ Gelegenheit zu reden / Es hat auch mit der Geiſtl: Adoptation, gar eine andere beſchaffenheit vñ gelegenheit / denn wehn einmal / Gott der Himliſche Vater / zu einem Sohne / vnnd JEſus Chriſtus / zu einem Bruder / vnd der Heil. Geiſt / zu ſeinem Diener auffgenommen / der darff ſich nicht fuͤrchten / das er ſo leichte werde verſtoſſen werden / ſondern hat deſſen einen Vberſchwencklichen nutz vnd fromen / in dieſem vnd Zukuͤnfftigem Ewigen leben. Davon lauten die Worte des Apoſtels Pauli alſo: Welche der Geiſt GOttes treibet / die ſind Gottes kinder / denn jhr habet nicht einen Knechtlichen Geiſt empfangen / das jhr Euch abermal fuͤrchten muͤſtet / ſondern jhr habt einen Kindlichen Geiſt empfangẽ / durch welchen wir ruffen Abba lieber Vater / derſelbige Geiſt giebet Zeugnuͤß vnſerem Geiſt / das wir Gottes kinder ſein / Sind wir deñ Kinder / ſo ſind wir auch Erben / nemlich GOttes Erben / vnd Miterben Chriſti / ſo wir anders mit leiden / auff das wir auch mit zur Herꝛligkeit erhaben werdẽ. In29Chriſtl. Leich vnd EhrenPredigt.In welchen Worten / der Apoſtel erzehlet / etliche herꝛliche Prærogativas, welche die Kinder Gottes zugewarten habẽ:

1. Agitationem Spiritus Sancti, Das Sie empfangen1. a) Ph; Mel: in Exam: p. . Sp. S. mittitur in corda cre - dentiũ, ut tales mot amorem & lætiuâ ac - ꝗeſcentem in Deo, in eis accen - dat, qualis eſt ipſe. die Gnade vnd Gabe des Heiligen Geiſtes / der ſie treibet (a) zu allem gutten / da machet Er auß vns ſeinen Tempel vnd Wohnung / Er erlaͤuchtet vnſern verſtandt / neiget vnſern Willen / Erwaͤrmet vnſere Hertzen / Erhelt in vns vnd vermehret den Glauben / treibet vns zur Liebe vnd Hoffaung / vnd iſt ſonderlich geſchaͤfftig / jn / vnd bey / ſeiner Werckſtatt / wo GOttes Wort lauter vnd rein gelehret wirdt (b) da macht Er ſeine Wohnung vnter vns / wie der HERR ſaget bey dem Eoangeliſt: Johanne, (c) da treibet Er vns zu den rechten Geiſtlichen fruͤchten des Glaubens / als da iſt Liebe / Frewde / Freundligkeit / Sanfftmuth /b) Rom. 10. fides ex au - ditu. Gedult / Keuſchheit / wie S. Paulus zun Gal: ſchreibet. (d)

2. Haben wir auch zugewarten / Fiduciæ filialis ob -c) C. 14. ſignationem, das wir vns nicht mehr fuͤr GOtt / als fuͤrd) Cap. 5. . 23. & 24. einem Geſtrengen / Eyfrigen Richter fuͤrchten duͤrffen / wie es denn ein elendes ding war / vmb die Armen Leib - eygenen Knechte / welche offtmals jhre Herꝛen / mit einem Worte oder Vnfreundlichen geberde / dermaſſen erzuͤr - neten / das ſie elendiglich vnd jaͤmmerlich / eines ſchme - lichen todes ſterben muſten. Eine ſolche Knechtiſche furcht haben die boͤſen Geiſter / denn von jhnen S. Jacobus be - zeuget / daß Sie zwar glaͤuben / das ein Gott ſey / Aber ſie erzittern dafuͤr / das iſt / ſie ſind deſſen wenig gebeſſert. (e)e) Jac. 2, . 29. Gar viel eine andere Gelegenheit hat es mit einem ge - tanfften glaͤubigẽ fromen Chriſten / welchem Gott gegebẽ den Geiſt nicht der Furcht / ſondern der Krafft vñ Liebe / (f) der kan fuͤr Gott tretten / mit einem Kindlichemf) 2. Tim. 1. . 7.D iijhertz -30Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.hertzlichem Vertrawen vnd Zuverſicht / vnd kan ſagen: Abba, Lieber Vater. Allhie bedencket doch die groſſe Demuth / vnd die vnaußſprechliche Vaͤterliche liebe Got - tes / gegen vns Menſchen / deßwegen vnſer Apoſtel / das Hebraiſche woͤrtlein wollen behalten / vñ nicht in die Latei - niſche oder Griechiſche Sprache verſetzen / weil es gar fein lautet / vnd faſt mit einem Worte kan gegeben werden / Welche Gluͤckſeligkeit andere Sprachen nicht haben / Ja Er wil damit mit Fingern gewieſen haben / auff das Ernſte vnd Hertzliche Flehentliche Gebet / welches der Herr Chriſtus ſelbſt / kurtz fuͤr ſeinem Leiden vñ ſterben gebetet / da Er denn ſeinen lieben Vater auch alſo anredet. a) Matt. 26. Marci. 14.Abba Mein a) Vater / iſt es moͤglich ſo gehe dieſer Kelch von mir / doch nicht mein / ſondern dein Wille geſchehe. b) Luc. 23.Item / Vater Ich befehle meinen Geiſt in deine Haͤnde. Vnd hat vns auch / eine ſolche Formulam zu Beten fuͤr - geſchrieben / das wir nicht allererſt groſſe honorũ Titulos, wie man alhie / gegen groſſe Koͤnige / Fuͤrſten vnd Herꝛen gebrauchet / in vnſerem Gebete erzehlen duͤrfſen / vnd etwa ſagẽ: Aller Großmaͤchtigſter / Vnvberwindlicher Durchlauchtigſter Gott / ſondern mit recht Kind - licher Zuverſicht / Abba Lieber Vater / welche ſchoͤnec) C. 4. 6. & 7. Vermahnung denn der Apoſtel in ſeiner Eniſtel an die Galater (c) widerholet: Weil jhr denn Kinder ſeide / hat Gott geſandt den Geiſt ſeines Sohnes in Ewere hertzen / der ſchreyet / Abba, Lieber Vater / Alſo iſt nu hie kein Knecht mehr / ſondern eitel Kinder / ſinds aber Kinder ſo ſinds auch Erben Gottes / durch Chriſtum. Dieſes hat jhme in ſeinem Gebete / der frome Alte vnd Liebe Theologus D. Bugenhagius wol wiſſen nuͤtze zu machen /wenn31Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.weñ Er ſich ſelbſten offtmals angeredet: (a) O liebe Seele:a) O amma, quem invo cas? . in - voco Patrem, invoco Fratrem, invoco Advocatum. Quo a〈…〉〈…〉? Patre jubente, Fratre inſtruente, Advocato im pellente. Qua ſi - ducia? . Patre promittente, Fratre adjuvante, Advocato te - ſtiſicante. Quid petis? . Hæreditatem, quàm Frater im - petravit, Pater concellit, Ad - vocatus conſirmavit, Sum enim Hæres Dei & Cohæres Chriſti. wehn wiltu andeten? Antwort? Meinen lieben Vater / Meinen lieben Bruder / Meinen trewen Advocaten vñ Beyſtandt / Je was macht dich darzu ſo Muthig vnd Frewdig? . Der Vater hat mirs befohlen / der Sohn hat mich alſo vnterꝛichtet / der Heil. Geiſt / treibet mich vnd leitet mich alſo. Je woher koͤm̃t dir dieſe Zuverſicht? . Der Vater hats verheiſchen / der Sohn wil darzu behuͤlff - lich ſein / der H. Geiſt / wil es mit ſeinem Zeagnuͤß bekraͤfftigẽ. Lieber was bitteſtu denn? . Die Erbſchafft / die mir mein Vater vergoͤn - net / die mir mein Bruder erworben / vnd erarnet / die mir mein trewer Advocat beſtetiget / denn Ich bin ein Erbe Gottes vnd Miterbe Chriſti.

3. Denn da haben wir endlich auch zu hoffen / vnd koͤn - nen vns gewiß verſichern / das wir werden gelangen ad Hæreditatis æternæ Poſſeſſionem. Es war ein groſſes /b) Vide Exed. 3. 8 17. . 19. Levit; 20. . 24. Num. 13. . 28. Deut. 11. 9 Jer. 11. . 5. & 32. Eze. 20. 6. óyr 46. 10. das den Juden in V.T. bey jhꝛer Adoption, auch zugeſaget wurde / das herꝛliche ſchoͤne gelobte Land / welches in der Bibel (b) nicht allein / ſondern auch bey vielen an - dern Scribenten, (c) ſehr geruͤhmet wirdt / das es freylich ein Land geweſen / da Milch vnd Honig jnnen ge - floſſen. O wie klaͤglich war es / das vnter Sechs mal hundert tauſent Maͤnnern / die alle Streitbare Maͤnner vnd auß Aegypten waren auß gefaͤhret wordẽ / nur zweene /c) Vide Strabonem Joſephum & alios. Joſua vnd Caleb, Tichtig vnd Wuͤrdig gehalten worden die das ſchoͤne Land genieſſen vnd betretten ſolten / die an - deren ſturben alle in der Wuͤſten / (d) vnd zwar die meiſtend) Num 14. . 22. 23. [24].D iiijeines32Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.a) 1. Cor. 10 . 5.eines ſchmaͤlichen (a) vnd elenden todes. Vns hat zwar der liebe Gott / in Specie kein gelobtes Land zugeſaget / ſondern wir finden viel mehr eben in vnſeren verleſenen Worten / eine ſchwere Condition, nemlich exceptionem crucis & calamitatis, das wir auch ſollen vnd muͤſſen / mit Chriſto leiden / denn wollen wir mit Erben vnd herꝛſchen / wie der Text klaͤrlich bezeuget / ſo muͤſſen wir auch mitte leiden /b) 2 Tim. 3. . 12. Denn (b) alle die Gottſelig leben wollen in Chriſto JEſu / muͤſſen Verfolgung leiden / vnd das iſt gewißlich war / Sterben wir mit / ſo werden wir mit Leben / Dulden wir / ſo werden wir mit Herꝛſchen / Verlaͤugnen wir / ſo wirdc) 2 Tim. 2. . 11. Er vns auch Verlaͤugnen / (c) Darumb wollen wir das ende vnſeres Glaubens / welches iſt der Seelenſeligkeit (d)d) 1. Pet. 1. davon bringen / ſo muͤſſen wir vns die hitze des Creutzes / ſo vns offtmals begegnet / nicht befrembden laſſen / als wiederfuͤhre vns etwas ſeltzames / ſondern frewet Euch /e) 1. Pet. 4. . 12. & 13. das jhr / mit Chriſto leidet / auff das jhr auch zur Zeit (e) der offenbahrung ſeiner Herꝛligkeit / frewde vñ wonne haben moͤget. (f) Gedencket viel mehr an das was vnſicht - bar vnd Zukuͤnfftig / denn an das was Sichtbar vnd ver - gaͤnglich / denn weil wir in dieſer ſterblichen Huͤtten ſein / haben wir keine beſtendige frewde / denn was Sichtbar /g) 2 Cor. 4. . 18. das iſt Zeitlich / was aber Vnſichtbar iſt / das iſt Ewig (g) Darumb ſollen wir vnſer Hoffnung ſetzen / auff das / was kuͤnfftig wir zu gewarten haben. Hoffen wir allein in dieſer Welt auff Chriſtum / ſo ſind wir die elendeſten vnter allen Menſchen / es wird aber zu ſeiner Zeit / das Verweſent - liche anziehen das vnverweſentliche / vnd der Leib der ge - ſeet in Vnehren / wird aufferſtehen / in Herꝛligkeit / (h)h) 1 Cor. 15. . 19. da werden wir denn als dann gelangen:

1. Ad33Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.

1. Ad honoris Excellentiam, Daß wir werden Mit - Erbeu Chriſti ſein / darauff vns vnſer Text vertroͤſtet. Ein groſſes war / da Moyſes, zu einem Sohn der Tochter Pharao angenommen wardt. Aber es war dabey groſſe Gefahr / vnd hette leichtlich die Erbſchafft des Ewigen lebens dadurch verſchertzen ſollen / darumb Er auch Zeit - lich ſeiner Adoption reſigniret. Ein groſſes war auch / da Eſther zu Koͤniglichen Wuͤrden erhoben wurde. Aber was iſt dieſe vergaͤngliche Ehre zu rechnen / gegen der Ehre / derer gedencket der Apoſtel in den verleſenen Worten / da deñ bedencklich iſt ſeine Argumentation oder Schluß - rede: wenn Er es nicht ſchlechter dinges darbey bleiben leſt / vnd ſpricht / Sindt wir denn Kinder / ſo ſindt wir auch Erben / ſondern er ſetzt auch noch darzu GOttes Erben vnd Mit Erben Chriſti / denn es iſt zuwiſſen darbey. 1. Erſtlich / daß nicht alle Kinder auch zugleichNb. α Erbẽ des Vaters ſind / alſo hat Abraham Zweene Soͤhne / Einen von der Freyen / den andern von der Magd / Jſaac Erbete gar alleine / Jſmael aber wurde ſem̃t ſeiner Mutter außgeſtoſſen / wie deutlich der Apoſtel in ſeiner Epiſtel an die Galater ſchreibet / (a) vnd zeucht an auß Moyſe, (b)a) Cap. 4. . 22. & 30. die Worte: Stoß die Magd hinauß mit jhrem Sohn / denn der Magd Sohn / ſoll nicht Erben / mit dem Sohnb) Cen. 21. . 16. & c. 25. Den Kindern võ der Kethu - ra / gab Abra - ham auch nur Geſchencke. der Freyen. Alſo hat GOtt auch viel Kinder / denn alle Menſchen ſindt ſeine Kinder wegen der Erſchoͤpffung / vnd Erhaltung / die wenigſten Erben das Reich der Herꝛligkeit / Ihr viel machẽ ſich vorluſtig der Seligkeit durch jhre Gottloſigkeit vnd muthwilligen Vngehorſam̃. So ſtehet auch von etlichen / daß Sie jhꝛ theil in dieſer Welt empfangen mit dem Reichen Manne / (c) oderc) Luc. 16.Ewie34Chriſtliche Leich vnd EhrenPredigt.a) Matt. 6. . 2.wie ſonſten die Schriefft redet von den Heuchlern / ſie habẽ alhie in dieſer Welt jhren Lohn dahin. (a) Item / nicht alle die da ſagen: Herre / Herre / werden ins Himmelreich eingehen / ſondern die den Willen thun desb) Matt. 7. Der weg zum verdamniß iſt weit vñ breit / vnd viel die darauff wan - deln. Vaters im Himmel. (b) Ja es braucht der Herr ſehr nachdenckliche Wort bey S. Matthæo (c) ferner / das viel werden kommen von Morgen vnd von Abendt / vnd mit Abraham, Jſaac vñ Jacob im Himmelreich ſitzen / aber diec) C. 8. Kinder des Reichs / werden außgeſtoſſen werden / in die Finſternuͤß hinauß / da wird ſein heulen vnd Zeen - klappern. Item / was Er anders wo ſaget: Es werden die Letzten die Erſten / vnd die Erſten die Letzten ſein. Matth. 20.

Nb. β.

Fuͤrs ander moͤchte jemandt dencken: Es hat ja GOtt der Himliſche Vater / einen einigen Allerliebſten Sohn /d) Luc. 3. Matth. 3. in welchem Er ſeines Hertzens luſt vnd frewde hatt / (d) denſelben wird Er ja nicht Außerben / vnd frembde Kinder auffnehmen / Darauff antwortet S. Paulus ferner / es hindere dieſes gantz nichts die Glaͤubigen Kinder Gottes / ſondern der Herr Chriſtus laſſe es gar gerne zu / das wir ſeine Miterben werden. Ja weil wir in jhme (c) er -e), Ehpeſ. 1. wehlet vnd adoptiret ſindt / hat Er ſelbſt Rath vnd That darzu gegeben / vnd da ſeine groſſe Liebe vnd Trewe / gegen das gantze Menſchliche Geſchlecht ſehen laſſen / in deme Er nicht allein ſelbſt / ein armes Menſchen kindlein woꝛdẽ / Fleiſch von vnſerem Fleiſch / vnd Gebeine von vnſerem Gebeine / auff das Er durch den Todt / die Macht nehme /f) Hebr. 2. . 14. & 15. dem / der des Todes gewalt hatte / [f] das iſt dem Teuffel / vnd erloͤſete die / ſo durch furcht des todes / im gantzen leben Knechte ſein muſten / ſondern Er hat auch / das gantze Werck der Erloͤſung verꝛichtet / vnd vns mit Gott ſeinemVater35Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.Vater verſoͤnet / Alſo / das wir vns auch GOttes ruͤh - men / durch vnſern Herrn JEſum Chriſtum / durch welchen wir die Verſoͤnung empfangen haben / (a)a) Rom. 5. . 11. vnd deſto getroͤſter ſollen wir ſein im Creutz vnd Leiden / vnd deſto williger auch ſein Creutz vnd Joch wie Er vns denn vermahnet / (b) auff vns nehmen / Auff das ſo wirb) Matt. 11. mit jhme Leiden / auch mit jhme zur Herꝛligkeit moͤgen erhaben werden. Deñ Er der Herꝛ Chriſtus nach Bernhardi Zeugnuͤß / das Himelreich auff zweyerley Recht beſitzet. 1. Tanquam Unigenitus, Als der ein - geborne Sohn des Vaters / vnd alſo behelt Ers fuͤr ſich ſelbſt. 2. Tanquam Emptor & Redemptor, Dieweil ers erkauffet / vnd mit ſeinem Blut thewer bezahlet hat / vnd nach dieſem Recht ſchencket Er vns ſolches / deñ das Ewige leben iſt eine Gabe (c) in Jeſu Chriſto vnſerem Herren. c) Rom. 6. . 23.O wer wolte nu nicht mit Chriſto leiden? wer wolte nu nicht Chriſtum wieder lieben / deñ von Ihm / durch Ihn / vnd in Ihm ſind alle ding / Ihme ſey Ehre in Ewigkeit. Ja wer Chriſtum nicht lieb hat / der iſt ſein nicht werth / Ja er iſt nicht wuͤrdig das er ein Kindt GOttes heiſſe / ſondern iſt / vnd bleibt ein verfluchter vnd verbandter Leib -d] Cor. 16. Anathema Maharam motha, ꝗb. verbis deſi - gnatur ſpe - cies extre - mi anatlie - matis. eygener Knecht / zur Ewigen Marter verdampt. (d)

2. Werden wir auch als dann gelangen Ad bonorum omnium affluentiam, denn da darff niemandt dencken? vnd fragen? Je wird ſich auch das Erbe ſo weit erſtrecken / das wir Alle gnug werden daran haben / vieleicht / werden die H. Ertzvaͤter / Propheten vñ Apoſtel alles weg nehmen / vnd vns eine ſchlechte Erbſchafft laſſen? O Nein / der Herr Chriſtus vertroſtet vns bey Johan: das in ſeines Vaters Hauß viel Wonungen / (e) Die ſchoͤne Stadte] Joh. 14.E ijJeruſa -36Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.a) Ap. 21. 22.Jeruſalem / iſt weit vnd breit genugſam / (a) ſo werden wir auch nicht im Ewigen leben Eſſen / Trincken / Haͤuſer / Hoff / Aecker vnd dergleichen bedoͤrffen / nicht Freyen nochb) Rom. 14. Matth. 19. Freyen laſſen / wie deutlich Chꝛiſtus ſelbſt v. S. Paulus (b) lehꝛet / ſondern Liebliches weſen haben zur Rechten Gottesc) Pſal. 16. jmmer vnd Ewiglich / (c) da wird man nicht mehr doͤrffen Streitten vnd Zancken / da wird keine Nacht / FinſternuͤßBernhard. Tã magna, ut nõ pos - ſint mẽſn - rari, tam multa, ut nõ poſſint numerari, tam copio - ſa ut non poſſint ter - minari, tã pręcioſa, ut nõ pos - ſint æſti - mari. Ansh: ſuᵱ hunc locũ. Hæreditas in qua co - hæredes e - rimus, non minuetur multitudi - ne Filiorũ, non angu - ſtior ſit nu - meroſitate cohæredum, ſed tanta multis, quanta omnib, inebriabimur enim pingve - dine domus tuæ. Alcimus. Ceſſabit gemitus, luctus, metus, Ira, voluptas Fraus, dolor, atꝙ́ dolus, mæror, diſcordia, livor, Nullus egens, nullus capiens, ſed pace ſub una Suſſiciet cunctis Sanctorum gloria Chriſtus. vnd bekũmmernuͤß ſein / vnd wird nicht hinein kommen / das da Grewel hat / vnd Liegen / daruͤber denn der alte Kirchen Lehrer Bernhardus jhme feine gedancken machet / vnd ſpricht / da werden wir ſo groſſe Guͤtter haben / derer groͤſſe man nicht wird koͤnnen meſſen / So viel / das man ſie nicht wird koͤnnen zehlen / So Haͤuffig / das derer kein ende wird geſehẽ werden / So koͤſtlich vnd Werth / das ſie Hoch genugſam nicht werdẽ koͤnnen geſchetzet werden.

Der Alte Kirchen Lehrer Anshelmus aber / eben da er vnſeren fuͤrhabenden Spruch erklaͤret / Braucht vber die maſſen ſchoͤne Wort: Das Himliſche Erbe / wird nicht vorgeringert / durch die groſſe Menge der Kinder / ſondern es haben ſo viel daran der groſſe Hauffe / als eine kleine menge / Einer ſo viel zugewarten / als etliche mit einander / denn wie der Pſalm ſaget / wie thewer iſt deine guͤtte Gott / das Menſchen kinder vnter dem Schatten deiner ſtiegel trawen. Sie werden truncken / von den reichen Guͤttern deines Hauſes / vnd du traͤnckeſt ſie mit Wolluſt / als mit einem Strom.

Ich37Chriſtl: Leich vnd EhrenPredigt.

Ich beſchlieſſe mit den ſchoͤnen Worten des alten Kirchen Lehrers Bernhardi: (a) Drey ſtuͤcke betrachte Ich fleißig ina) Bernh: Serm: 3. de fragmentis 7. Tria corſi - dero in ꝗb. tota mca ſpes ciſiſtit Charit. tẽ Adoptio - nis, verita - tem[]miſſi - enis, pote - ſtatẽ rod - ditionis,〈…〉〈…〉 qv[a]mim voluerit, inſipiens cogitatio mea, dicens: Quis es Tu? & qvanta illa gloria, meruis hanc obtinere ſperas, & Ego ſiducialiter reſpondeo: Scio cui credidi, & certus ſum, quia in Charitate nimiâ adoptavit me, qui verax eſt in promiſſione, potens in exhibitione. meinem gantzen Leben / alſo / das ich alle meine Hoffnung darauff ſetze: Die groſſe Liebe / daß mich GOtt zu ſeinem Kinde auffgenommen / Seine warheit / das alles was Er mir verheiſchen / Er gewiß leiſten werde / Seine groſſe Macht / daß Er geben kan / alles waß Er nur will. Da mag nun aufftretten meine blinde Vernunfft / vnd mich anfechten vñ ſagen / wer biſtu lieber Menſch / wie kombſtu zu dieſer gnade / wie wilſtu erlangen die Ewige herꝛligkeit: darauff antworte Ich mit glaubiger Zuverſicht: Ich weiß an wehn ich geglaͤubet habe / vnd bin gewiß / das der jenige groſſe Herr vnd GOtt / der mich auß lauter Liebe zu ſeinem Kindt auffgenommen / der werde halten / waß Er verheiſchen hat / denn Er iſt warhaffeig / Er werde mir geben / waß Er geſaget hat / denn Er iſt Maͤchtig.

Eben damit wollen ſich nu auch die Hochbetruͤbte Groß Eltern / Herꝛ Pflege Vater / vnd gantze anſehliche Freund - ſchafft troͤſten / das numehr Ihr liebes Kindt / der Him - liſche Vater (b) zu ſeinem Erben auffgenommen / vndb) Cujus hæreditas ſunt ſilii Pſal. 126. gezweiget / was Er jhm in der heiligen Tauffe verheiſchen hat / das es ſolte ſein / ein Erbe GOttes vnd ein Miterbe Chriſti / vnd dahin ſehnen wir vns billich mit hertzlichem verlangen alleſambt / denn

Daſelbſt wird rechte Buͤrgerſchafft den Glaͤubigen ge - geben / darzu der Engel Bruͤderſchafft / ein gar herꝛlichee Leben / mit ſolcher Wonne / Frewb vnd Luſt / die keinE iijMenſch38Chriſtliche Leich vnd EhrenPꝛedigt.a) Doctor Heß in Cantione Funebri. O Menſch be - denck zu dieſer friſt / was dein Thun iſt auff Erden.Menſch hat nie gekoſt / noch nie kein Hertz erfahren. (a) Vnter deſſen behaltet auch dieſe Vermahnung: Iſt Euch das Ereutz bitter vnd ſchwer / bedenckt wie heiß die Helle wehr / darein die Welt thut rennen / mit Leib vnd Seel / muß leiden ſein / ohn vnterlaß die Ewige pein / vnd mag doch nicht verbrennen:

Ihr aber werdet nach dieſer Zeit / mit Chriſto haben Ewige frewd / daran ſollet jhr gedencken / Es Lebt kein Mann / der außſprechen kan / die Gloriam vnd Ewigen Lohn / den Euch der HERR wird ſchencken.

Vnd was der Ewige guͤttige GOtt / in ſeinem Wort verheiſchen hat / Geſchworen bey ſeinem Nahmen / Das helt / vnd giebt Er gewiß fuͤr wahr / der helff vns an derb) Barth: Ringwald in ſeinem Kirchẽ geſang. Engelſchar / durch Jeſum Chriſtum Amen. (b)

Teſtimonium Defuncti.

WAs nun anlanget dieſes inn Gott Seelig verſtoꝛbenen Soͤhnleins Leben / vnd Seliges ableiben. So iſt daſſelbe in dieſe muͤhſelige Welt / von Chriſtlichen vornehmben Eltern / Weylandt Herꝛn Balthaſaro Frentzeln Jure Conſ: vnd vornehmben Practico alhier / ſeinem Vatern / vnd Frawen Annen Magdalenen Frentzelin geborner Harderin võ Briegk / ſeiner Mutter / auß einem Chriſtlichen keuſchen Vnbe - fleckten Ehebette / erzeuget / vnd jhnen auß der Hand des Allmaͤchtigen huͤlffreichen GOTtes / Anno 1628 den 30. Decembris,39Chriſtliches Ehren Zeugnuͤß.Decembris, vnd alſo nur 2. Tage / vor dem Heil: Newen Jahrs tage / an welchem es zu der Geiſtlichẽ Widergeburt / durch die Heil: Tauffe / Chriſtlich befoͤrdert / zum froͤlichen Newen jahrs geſchenck gnaͤdiglich geſchencket vnd gegeben worden.

Deme ſeine Liebe Eltern / den Nahmen Geoͤrg Ernſt / in der Heiligen Tauff / zueignen laſſen / vnd jhnen trew - lich angelegen gehalten / in der Furcht des Herren / zu erziehen.

Es hat aber dem hochfromen GOTT / nach ſeinem vnerforſchlichen Rath vñ willen / gnaͤdig gefallen / das ſeine liebe Eltern / als das Seelige Kindt / kaum Sieben viertel Jahr alt geweſen / von dieſer Welt / durch den zeitlichẽ todt abgeſchieden. Da ſich gleich Anno 1630. die Infection da - mals zur Olſſen alhier / vormercken laſſen / In dem des lieben Kindes Mutter / den 7. Septembris nach 8. Vhr / Abends / der Vater den 13. Ejuſdem hernach / in GOtt Seliglich eingeſchlaffen / vnd in dieſe Fuͤrſtliche Schloß - vnd Pfarꝛkirchen / Chriſtlich zur Erden beſtattet worden. Vnd alſo dieſes jhr eintziges Liebes Kind / vnd Soͤhnlein / Vorweiſet hinter ſich vorlaſſen muͤſſen / Welche dañ ſolch Ihr liebes Kindt / kurtz zuvor auff jhrem Siech vnd Todt - bette / zufoͤrderſt jhrem hochfromen Gott / als dem rechten vnd einigen Himmliſchen Vater / vber alles was Kinder heiſſet / vnd darnach als einem jrꝛdiſchen vnd ſterblichen Vater / Dem Wohl Edlen / Geſtrengen / Hochbenambten vnd Hochgelaͤhrten Herꝛn Georg Gerhardten / U. J. D. Fuͤrſtl: Muͤnſterbergiſch: Olßniſ: Rathe / vnd des Fuͤrſten - thumbs Cantzlern / als des lieben Kindes Groß Mutter Brudern / zu Trewer Vaͤterlicher Sorge vnnd Auffer - ziehung hertzlich empfohlen / Sich ſeiner als eines vner -E iiijzoge -40Chriſtliches Ehren Zeugnuͤß.zogenes Weißleins / an Vaters ſtatt trewlich anzunehmẽ / hertzlich gebeten / auch beyde Eltern / in ſolchem vertrawen / deſto frewdiger zuſterben Sich getroͤſtet.

Darumb dann auch vorgedachter Herꝛ Cantzler / Sie Ihrer bitt gezweiget / vnd alſo baldt / das Kindt zu Sich / vnd mit zugleich an Kindes ſtatt / auff: vnd angenommen / daſſelbe / als ſein jhme hoͤchſt vertrawtes Pfandt / trewlich / vnd mit Vaͤterlichen hertzen allzeit gemeinet / vnd als weñ es ſein Leibliches Kindt wehre / bey Ihm aufferzogen / vnd Chriſtlich verſorget;

Als nun ſolches etlicher maſſen erwachſen / vnd ſich bey jhme nicht allein eine zimbliche Leibes diſpoſition, ſondern auch ein feines geſchicktes Ingeniũ vormercken laſſen; Hat wolgedachter H. Cantzler / dieſes ſein an Kindesſtatt an - genommenes Soͤhnlein / allhier zur Schulen gethan / In erwegung / das Educatio Scholaſtica bonorum morum mater, & totius humanæ fœlicitatis præcipuum fun - damentum ſey. Darinnen es dann durch Trewfleißige Vnterweiſung / vnd angewendeter Privat vnterrichtung / des Herꝛn Rectoris allhier in kurtzen alſo weit gebracht / das es fertig leſen / Seinen Catechiſmum, als den grundt vnſers Chriſtenthumbs / ſambt vielen ſchoͤnen Spruͤchen / Pſalmen / vnd Gebetlein / richtig faſſen / recitiren, vnd herſagen / vnd Sich derer auch in werender ſeiner ſchwe - ren Niederlage troͤſtlich gebrauchen koͤnnen; Alſo / das gedachter ſein Herꝛ Pflege Vater vñ Groß Eltern / hierob ſonderbare Frewd vnd Anmuth empfangen / vnd jhnen nicht vnbillich / gutte Hoffnung gemacht / daß dieſer jhr Sohn / vnd Enckel / jhnen je mehr vnd mehr Frewde ge - beren / vnd der Troſt vnd Stecken jhres Alters ſein vnd vorbleibẽ ſolte / welche gefaſte Hoffnung / Troſt vñ frewde /aber41Chriſtliches Ehren Zeugnuͤß.aber / der Allerhoͤchſte / nach ſeinem allein weiſen Rath vnd Willen / jhnen gar geſchwind benommen / vnd in hertzliche Clag vnd Trawren veraͤndert / Als welcher dieſes Vn - wandelbahre Decret, allen Menſchen gegeben / daß jhnen geſetzet ſey einmahl zu ſterben.

Hebr. 9.

Ja / daß alle vnſere Tage auff eim Buch geſchrieben ſind / die noch wehren ſollen. Alſo / das Job recht ſaget / der Menſch habe ſeine beſtimbte zeit / die Zahl ſeiner Monden ſtehe bey GOtt / der habe Ihm ein Ziel geſetzet / das Er nicht vbergehen werde. Welcher hochfrome GOtt / dieſem lieben Soͤhnlein / dann ſein Ziel auch / vnd zwar gar kurtz geſetzet. Denn als ſolches / abgewichenen 7. Auguſti am Durchlauff / welcher von erkaͤltetem Magen ſeinen Vr - ſprung genommen / Kranck vnd Lagerhafft worden / hat die Kranckheit / bey jhme derogeſtalt vberhand genommen / daß vngeachtet aller Menſchlichen Ordentlichen Mittel / vnd gepflogenem rath des Herꝛen Leib Medici, das liebe Kindt / ſonderlich weil es an Speiß vnd Medicamenten wenig zu ſich nehmen koͤnnen / von allen Kraͤfften kommen / daß es endlich / Ob es wol anfangs ſeiner Kranckheit fleißig zu GOtt vmb befrieſtung ſeines Lebens gebetet / Seinen Willen in den Willen GOttes geſtellet / vnd vmb Seelige Entbindung andaͤchtig geſeufftzet. Wie Er dann etlich mahl / wenn die Mattigkeit groß worden / Sich mit dem Herꝛn Cantzler / als dem Pfleg-Vater / vnd den lieben Seinigen geſegnet / den Herꝛn Vatern zugeſprochen vnd gebeten / Er ſolte vmb ſeiner Schwachheit willen / Sich nicht aͤngſtigen vnd betruͤben. Am nechſt vergangenen Donnerſtage Acht tage / als die Mattigkeit bey jhme ſich je mehr vnd mehr funden / hat Er zu denen vmbſtehenden angefangen / Nun der Todt iſt nunmehr vorhanden;FAls42Chriſtliches Ehren Zeugnuͤß.Als man jhm aber Zugeſprochen / Nicht der Todt / ſondern Chriſtus ſein Erloͤſer ſey bey jhme / jhn von ſeiner Kranck - heit zuentbuͤndẽ / Als der da ſey / die Aufferſtehung vñ das Leben: hat Er bald darauff geantwortet / Ja Chriſtus iſt mein Leben / vnd ſterben iſt mein gewinn / vnd Sich ſelbſt mit ſeinen erlerneten Troſt - vnd Hertzens Spruͤchlein / fort vnd fort / biß an die Letzte Todesſtunde / getroͤſtet / vnd ſolche fleißig gebetet / auch ſeine Warterin / vnd die andern die ſtets vmb jhn geweſen / mit jhm zu beten vnd zu ſingen ermahnet: Vnter vielen Gebeten / hat Er offters wieder - holet / das ſchoͤne Gebetlein

Ein Wuͤrmlein bin Ich arm vnd klein.
Item.Hilff Helffer hilff in Angſt vnd Noth: ꝛc.
VndHerre Jeſu / dir Leb Ich / ꝛc.
Item.O Heiliger Geiſt / du Tröſter werth / in meinem End / dein Troſt mir ſend / ꝛc.
Item.In deine Haͤnde befehl Ich dir meinen Geiſt / Du haſt Mich erloͤſet / HERR du trewer Gott: ꝛc. Das Blut Jeſu Chꝛiſti reiniget vns von allen vnſern Suͤnden: ꝛc.
Item.Leben Wir / ſo Leben wir dem Herꝛen / Sterben Wir / ſo ſterben wir dem Herꝛen / ꝛc.

Vnd waß der Schoͤnen Spruͤche vnd Todes gedancken mehr geweſen / ꝛc. Welche Er mit guttem Verſtandt den Er biß an die Letzte Todesſtunde behalten / offt geſprochen vnd wiederholet / biß Entlich GOtt / ſeine Seele / durch einen ſanfften Seuffger / ohne einige Vngeberde / vnd das die Vmbſtehenden faſt kaum wahrnehmen vnd merckenkoͤnnen /43Chriſtliches Ehren Zeugnuͤß.koͤnnen / von jhme genommen / vnd jhn heut Acht Tage / war der 6. Septembris, Abends vmb 6. Vhr / Seeliglich einſchlaffen laſſen; Als Er in ſeiner Kranckheit darnieder gelegen 4. Wochen vnd 2 Tage / vnd in dieſer muͤhſeligen Welt gelebet / vnd Alt worden / 8. Jahr / 36. Wochen / Ruhet nun in der Hand des HERREN / da jhn keine Quall ruͤhret. Das Coͤrperlein aber ſol jetzo in die Schoß der Erden / biß auff die Zukunfft des groſſen Tages ge - ſencket werden.

Haben alſo / die Hochbekuͤmmerten Leyde - tragenden nicht Vrſach / ferner Zuklagen vnd ſich zu be - kuͤmmern / Weil jhr liebes Soͤhnlein / numehr gar wol verſorget / in deme es / fuͤr vielem Creutz vnd Elend / welches vns noch treffen kan / ſo Zeitlich / zu der Himliſchen Erbſchafft / welche Koͤnig David nennet ein ſchoͤnes (a)a) Pſal. 16. Erbtheil / Vnd S. Bernhard: mit ſchoͤnen wotẽ erkleret (b)b] Bernb in med〈…〉〈…〉 cap. 16. Ubi ſumma, ſemper jucunditas, ſumma felicitas, felix libertas & felix beatitudo, ubi nec ulla tentatio inimiei nec peccandi facultas, ſed totũ lætitia, totũ exultatio (poſſidet. iſt auff vnd angenommen worden. Wie Ich denn zum Beſchluß / Ihme dieſes kleine Epitaphium auffrichte:

ESt aliquid, Magnus quod Te Gerhardus adoptat,
Sed mage, quod Gnatum, Te Deus ipſe vocat.
Jlle dedit vitæ præſentis commoda multa:
Hic dabit æternæ gaudia mille Pater.
Sangvine Christe tuo qui noſtrum nomen adoptas,
Fac nos Hæredes, Maxime Christe tuos.
Nil dat perpetuum mundus ſunt cuncta caduca,
Dat Pater in cælis regna parata piis.
Meta -[44]
Metaphraſis Germanica.
WEißlein / dir iſt widerfahren
Groſſe Ehr / in jungen Jahren /
Da dein Vetter nach dem Sterben
Dich / des Vatern / macht zum Erben.
Doch hat GOTT dich mehr erhaben /
Vnd geſchenckt viel groͤſſer gaben /
In den Bundt dich auffgenommen /
Das du konſt in Himmel kommen.
Da du ſihſt viel tauſent Frewd /
Vnd erlangſt Volkommenheit /
Auch dich nichts betruͤben kan /
Was vns noch hie Fichtet an.
O Kindt GOttes JEſu Chriſt /
Ohne dich kein Helffer iſt /
Schreib durchs Blut auff vnſern Nam
Nim vns All zu Erben an.
Was iſt doch der Menſch / die Welt?
was iſt Ehr / vnd alles Geldt?
kein Troſt iſt im Leben hier /
kom vnd holl vns heim zu dir.

Vnd alſo / laſſen wir jhn alhie ruhen vñ ſchlaſſen / vnd gehen anheimb vnſere Straſſen / ſchicken vns auch mit allem fleiß / denn der Todt koͤmpt vns gleicher weiß. Hierauff wollen wir zum Beſchluß vnſere Hertzen vnd gemuͤther zu Gott erheben / vnd mit einander alſo ſeufftzen vnd beten:

Herr GOtt / du bleibſt in Ewigkeit
der Menſch hat ſein beſtimbte Zeit / ꝛc.
[45]

Seqvun - TUR EPICEDIA.

[46]

Juſtus Lipſius ad Christophorum Asson - villium, Conſiliarium Regium intimum, obi[t]um filij d[i]lectiſsimi lugentem

UTinam, ſcribit, ut flumen in rivos plures ſparſum minuitur: ſic tuus dolor, communi - catus cum aliis, levior, minorꝙ́ fiat! Certè ego quoꝙ́ inter minuentes eſſem: ego inter canales, qui exciperem & derivarem. (Centur. 2. Epiſtol. ad Belgas. 28. )

Idem amico Veteri & charißimo pro - filij ſui, ex ſorore nepotis, obitum graviter lugenti aſſcribo:

SI, velut in plures flumen dum ſpargitur ingens
Rivos rareſcit, fitꝙ́ manetꝙ́ minus;
Sic etiam imminui lachrymis Breslenſibus Olſnæ
Luctus amicorum cura dolorꝙ poteſt:
Adſum[47]
Adſum ego, qui minuo, excipio, derivo, canalis,
Fiat ut Olſnenſis cura dolorꝙ́ minor!
NAſcimur & rurſum denaſcimur; illa Jebovæ
Lex poſita eſt homini firma manetꝙ́ Mori.
Mors igitur cunctos nullo diſcrimine ſexus,
Nullo habito ætatis ſub ſua jura trahit.
Respatet, haud opus eſt ut longè exempla petantur
Comprobat hac hodiè qui tumulatur humo.
Hunc puèrum quamvis teneræ ſub flore juventæ
ſpem generis, propero funere Parca tulit.
Sic oriente viret Roſaſplendida fole vigetꝙ́
ſole cadente iterum marcida facta cadit.
Chare puer Tibi meta quidem data curta dierum
Parte tamen vivis ſed meliore tui.
Quõdam etiã in cineres quãvis reſoluta reſurgent
Quæ nunc conduntur frigida membra ſolo.
Felix quem vitæ vocat è ſtatione Jehova
Temporius. Juvenem quemꝙ́ amat Ille vocat.
In[48]
INvida cui propriam ſubolem natura negavit;
Ne foret improli mors obeunda ſeni,
Adſciſcis natum ipſe tibi, ſub imagine qvadam
Naturæ, arbitrio, magne Gerharte, tuo.
Talem eqvidem, qvem rebaris documenta daturum;
Electus qvantum præmineat genito.
Mors at eum rapiens ſubitò heu! ſpem ſuſtulit omnem.
Cauſſa unde ingentis juſta doloris adeſt.
Sed qvid agas, ſi Fata tuis contraria votis?
Longè aliusq̀; Dei, qvàm tuus, ordo fuit?
Qvem luges, non ille tuo revocabilis ore eſt.
Convenies ipſum tute, ubi Fata volent.
Et verò, qvi rerum heres neqvit eſſe tuarum,
Æternas heres is modò cernit opes.
Qvò terrena magis cedunt cæleſtibus: hoc plus,
Cur gratêre illi, qvàm qveruleris, habes.
Funus adoptivi tibi, magne Gerharde. dolori eſt?
Cogita, adoptivum Frenzelium eſſe Dei.
Ille amor eſt ingens, quẽ ſignat adoptio: quæ Mors
Mortifera bis, Numen quos amat, eſſe poteſt?
Eheu[49]
EHeu, qvi fueram Tecùm gaudere paratus:
Jam ſuper Aſcanio qvantùm ego non doleo!
Qvantùm ego non doleo! Te mors qvia ſæva momordit,
Magne Gerharde, dolor major an eſſe poteſt?
Mater eras, fuerasꝙ́ Pater, tutorꝙ́ miſelli
Orphani; & hoccé Deo, deſinis eſſe Patre.
Nemo vices, dicet, qvod non ſuppleveris iſtas:
Sed qvid prætendas, nil tamen omne juvat.
Nomine perdurus, qvi re ſed mollior audis:
Sic obtura os, & frange neci acculeos:
Orbus patre ſolo, matre orbus, & orbus in Orbe
Orphanus ut fueras; in polo ita omne id habes.
Et qvia patre polo dis, matre & vivis ibidèm.
Tutior an Te, aut qvis ditior ullus erit?

Proſopopæia Defuncti ad Excellentiß. D. Georg. Gerhardum u.i.d. Conſil. & Cancell. Monſterberg. & ç.

MAtris juncte mihi, Gerharde, nexu
Qvi mi pro patre, matre utrinꝙ́ & ipsà
Abreptis nece, præſtitiſti amorem
Paternum, qvoꝙ́ matris ac amorem;
Et matre & patre mortuis, amorem
Mellitum, Stabilemꝙ́ qvin amorem:
Præſtabo Tibi qvem vicißim honorem,
Et cuî debeo, nîl niſi omnem honorem,
Sempèr debueram Tibi & qvem honorem,
Et qvi demeruit merum ſubinde honorem,
Et pro tot meritis, tot atꝙ́ honores;
Non doctus teneris honorem & annis,
A 3Sed[50]
Sed qvem non potui exhibere honorem:
qvos longior haut dediſſet ætas,
Meſſem convehere & tot inde honorum?
Parvus pauca ſolo, polo daturus
Magnus, plurima, gratus addo grates
Tales: qvalis eram Tua paternà
Curâ; talis & eſto jam, Supremi
Curâ, dum Tibi vita erit, Parentis,
Ec ſic, Chare parens, vale; Valere
Omnes atꝙ́ meos volo. Valete
Cœli gaudia nec invidete.
NÆ magni, Vir magne, Tibi mors cauſa doloris
Ejus, qui Gnati charus adinſtar erat.
Ac nimiùm haut doleas. Majori ceſlit Amico,
Æterno in cujus grata quies gremio.
Ad Te non reditus illi datur: aſt Tibi ad Ipſum
Tandem aditus, quando Fata benigna volent.
Interea heic placidè vivas. Virtutis ab Actis,
Quàm multis Gnatis, Gloria major erit.
Optimo[51]

Optimo Patri, Tenerrimum filium ſepelienti.

, Venerande Socer, Tibi condoleam lugenti?
Qui gemitu quateris, Tibi. condoleam?
Verùm quo doleam leſſu? Quas Muſula cauſas
fingat ſolatI neſcit Apollo meus?
Nam lugere haut eſt, Natum, res parva parenti:
Elugere ſed eſt res mage, Crede, gravis.
Ni Tibi Velle Dfi, & Cœlestis Gaudia VitÆ!
SolatI, adju[t]em, non ſupereſſe ſatis.
PArca cur ſubitò juvenilia ſtamina Vitæ
Rumpitis? an veſtrum nomen id omen babet?
Par[t]ere non ulli vidco vos, millia multa
Offertis morti, cum puerisꝙ́ ſenes.
Sic est in fatis; Mortales naſcimur omnes
Præmonſtrat nobis quælibet hora necem.
Non eſt in medico ſemper relcvetur ut eger;
Non valet antidotus non panacæa juvat.
Multos ſpes fallit; non prodeſt cura parentum
Sedula; non Sceptrum prævalet, Ars & Opes.
Omnia namꝙ́ rapit, conſtans divina voluntas
Et fiunt nutu conſilioꝙ́ Dei.
Ergo virum præſta te Compater optime, triſtem
Mentis & adfectum nunc moderare tuum.
Cumꝙ[52]
Cumꝙ aliis ſemper preßit qvos aſpera ſors, Tu
Auxilio adfueris conſilioꝙ́ bono.
Vince animum ludumꝙ́ tuum; Dic cuncta ſupremus
Nunc bene perfecit; Gloria Lausꝙ DEO.

Statera Dolorum

CEu nequit â Brutis Homo brutum auferre dolorem,
Cùm patitur membrum corporis exitium:
Sic homines Homini juſtos prohibere dolores
Jura vetant. Homines parte ab utrâq; Sumus:
Humani â nobis alienum nilq̀; putamus:
nemo Hominum potis eſt Stoicus eſſe
  • Deus
  • Lapis.
Eſt tamen in rebus Modus; eſtq; Statera Dolorum:
Menſuram prudens ſcit tenuiſſe ſuam.
Utq̀; ſupra Lunam ſtatus eſt ſine nube ſerenus:
Lucidus & Placidus, ſic Pius eſt Animus.
Ergo doloroſis, Vir Prudentiſſime, Fatis
Si curſum nequeas ſiſtere, fræna regas.
Mors Omnes Reges Superat: Mors Omnia Solvit:
Terminus eſt noſtræ Mors reſupina Viæ.
Credimus aſt aliam Tandem poſt Funera Vitam:
Nubila nunc ſerimus; Jubila tunc ferimus.
Tu, Ver poſt Hiemem; poſt horrida prælia Pacem;
poſt Tenebras Lucem, da, Deus alme, Tuam.
Tri -[53]
TRiſtia Nepenthes pellit, teſtante Galeno:
Galenus.
Nepenthes melius pagina ſacra docet.
Dat Deus, & repetit ſobolem, ſua dona, Parentum;
Pſal. 127.
Job. 1.
Ergò Ephore in luctu, talia verba dabis.
Theſaurum tibi trado meum, dulcißime JEſu,
Utꝙ́ Naitanum, ſic mihi, redde meum.
Verba. Greg. Naz de matre Maccab. 2. Mac. 7. Luc. 7.

Piè Defunctus De Anno, Menſe ac Die ſuo emortuali.

ME licet è vivis nono, revocaverit, Anno
Omnipotens, fuerit ſic mea Vita brevis.
Mi licet Autumnus jam ſit funeſtus ut ante
Dum moritur Mater dum moriturꝙ́ Pater.
Atꝙ́ Die Solis fuerim lethaliter Æger,
Mortuus, adꝙ Meos Conditus in tumulum.
Spes tamen eſt, qvòd redivivo longior Ætas
In Cœlis, qvid? qvòd Vita perennis erit.
Spes tamen eſt, qvòd Ego terræ de pulvere ſurgens
Perpetui, Lœtus, tempora Veris, agam.
Spes tamen eſt, Solis Dominus, qvòd Me Genitori
Reddet, Adoptivo, reſtituetꝙ Patri.
BUt[54]
UT maris indomiti non eſt ſine fluctibus æquor,
Sic neq̀; Vita hominum luctibus absq; fluit.
Sed veluti fluctus fluctum ciet impete magno,
Sic luctus Luctum, vi glomerante trahit.
Fluctibus at poſitis, tandèm velut unda quieſcit,
Luctibus exactis, Sors ità fauſta redit.
Felices, quoſcunq; Deus placidè evocat hujus
Vitæ non vitæ è Luctibus innumeris;
Navigat in Portu, placidâ qui morte ſolutus
Hinc abit, & 1.1 ſede receptus agit.
Naufragium vitæ facimus cum funus obirnus
Sed benè habet fractâ nave, parata Salus.
Georg. Ernest moriens liquiſti magna Gerhardo
tœdia, teſtatum, quod loquor, omne facis,
Vita procelloſo tibi erat quoq; naufraga mundo,
Lœtus at in Portu vela ſecunda trahis?
Nam Fluctum & Luctum penitùs nova Patria neſcit,
Patria navifragis, Una, beata, Quies.
Aliud.
LOtio viſa tibi mors eſt; Verùm hæc tibi Lucrum eſt.
Frenceli, per quam Cœlica, Lotus, adis.
Aliud.
Vitrea Vita hominum eſt; Vitrum ceu frangitur ic[t]u
Frenceli, tua ſic Vitrea vita perit.
Epigraphe Sepulchralis
piè denati Frencelii.
OLsnÆ Frencelius genuit me & Magdalis Anna
Harderin, eduxit me quoq; fortè duos
Annos; aſt ſeptem mihi erat Gerrhard pater alter.
Cujus Delicium Cordoliumq; fui.
Olse -[55]
Olsenium (ut potui comprêndere) dotibus auxit
me ingeni, condit Olsenium oſſa mea.
Hæc mea Vita brevis fuit, hæc Mors; Ergo Viator
his lectis rectè Vivere, Disce Mori.
EXoritur fruticis veluti ſpes maxima Jonæ,
Umbram quæ præbet, quæ recreatꝙ́ virum
Sed ſimulac Dominus vermim ſubmi ſit Eoo
primo, mox plantæ vis generoſa perit:
Haut aliter, Gerharde, tuú, Conſulte, nepotem
Eripit ex oculis mors truculenta tuis,
Olim delicium cordis, mentisꝙ́ levamen,
Obruerat quoties publica cura animum.
One Te tangat nimium hæc jactura, precamur!
Quæ fuerat terræ, planta futura poli eſt.
B 2Peri -[56]
PEriculoſum quis quis iter trabe
Tentat dolatâ per maris æquora,
Seu decubet ſomno ſepultus,
Seu vigilans moveatur, Euri
Tendente fertur carbaſa flamine,
Curſu citato, nec datur unius
Olli quies momenti, ad actam
Donec eat properans carina.
Vitæ per undas ſic homo navigat
Celoce ſalſas terreus, auffugit
Dies & hora, annusꝙ́, pandum
Nosꝙ́ ſimul rapit ad ſepulcrum.
Beatus ille eſt navita, flumine
Tranquilliori currere cûi licet,
Plenisꝙ́, non tardante Cauro,
Oſtia tuta ſubire velis.
Sed ter quaterꝙ́ eſt ille beatior,
Viiæ recurvam qui Maleam citò
Declinat, & ducente Christo
E tumido remeat profundo.
Fecit; triumphat monſtra natantia,
Omnemꝙ́ Nereî vim, modò plectiles
Et geſtat è lauru corollas,
Maſcula Frenzelii propago,
Ger -[57]
Gerhardi adoptans quam ſibi propriam
Domus benigni ſcripſerat; Hûic nurûs
Dant lacrumas, cordatiores
Plauſibus, & meritò, parentant.

Παρωδια Ex Horat: Od: 29. lib. 1.

SIc ſic Paterno haud invideas Dei
nutu, nec acrem militiam pares
Jovæ: ſed evicto dolore
aſſiduo, horribiliq̀; monſtro
nectas catenas; quêis tibi pectora,
luctu necato, libera ſervient.
Puer citatus, mox triumphis,
ad ſolium ſtatuetur, almis
divina doctus promere carmina
voto paterno. Quis tumuli neget
corpus reduci poſſe, tectum
ædibus, & ſobolem reverti?
Christus, coėmptos cùm undiq̀; nobiles
natos, vocabit; terrigenûm & domum
mutabit, æternæ ſalutis,
ſangvine, regna, parata, cernes.
B 3Ad[58]

Ad Magnificum Nobilißimum Amplißimum & Conſultißimum Virum, Dn. Georg. Gerhard. J. u. d. Jlluſtrißimorum Principum Bernſtad: Olſnenſ: Monſterb: Conſiliarium & Cancellarium, Patronum meum magnum adoptivi ſui filij Georgii Ernesti Frencelio - Gerhardi magnæ Spei & optimæ indolis pueri præcocem obitum ace: biſſimè lugentem.

VInce animū, luctumꝙ tuum, qui cœtera vincis
Magne Vir. In Christo vincit ovatꝙ Fides.
Tot cla des bominum, patriæ tot vulnera, duras
tot ſortes, aures ſuſtinuêre tuæ:
Unius ex obitu pueri perferre dolorem
non valeas? in Te ô nil dolor intus agat!
Mens tua perſpiciat præſentia tempora quæ ſint,
quæ ſequiora etiam, cogitet, eſſe queant.
Ofuimus Troës! ievis eſt ſpes illa futuri
temporis in mundo ſecla beata putans.
Ingenio Vivus ſpem de ſe præbuit amplam,
Vivis ſpem rapuit mortuus ille puer.
Ipſe ſed haud potuit melioris ſortis habere
ſpem, paradiſiaci quàm bona ſumma ſoli.
Huc[59]
Huc puer Ernestus tuus ille Georgus abivit,
delicium cordis ſuavis odorꝙ tui.
Spes fidei certa eſt, poſt hujus tempora vitæ
quæ ſperat Christi morte parata bona.
Vince igitur luctum Vir conſultißime, Vivit
Ille puer, mortem Vincit, ovatꝙ Fides.
PErge ſub æthereas ſedes Animilla GeorgI
Ernesti, patrias atq; reviſe domos.
Vivere namq; diu, eſt torqueri hoc tempore, felix
Ad requiem veram quem pia fata trahunt.
Ergò Pii lachrymas porro deponite, namq;
Gaudia defunctum non peritura manent.

Epitaphium

Adoleſcentis, Indolis Speiq́; Optimæ,
Georgii Ernesti Frentzelii,
Dn. Balthasaris Frentzelii Jcti, Filii germani,
Dn. Georgii Gerhardi V. J. D. Cancellarii Olſnenſis,
Filii adoptivi,
B 4Dn. [60]

Dn. Matthæi Thomæ, Conſiliarii Olſnenſis, ex Privignâ Nepotis, & ç.

CUi ſunt Ernesti concredita membra Georgî,
Has tumulo inſcribi jußit Apollo notas.
Hîc ſpes Aonidum cubat, hîc roſa læta Parentum;
Patris adoptivi ſidus, ocellus avi.
CEu flos, ſic flacceſcit homo. Vix intulit orbi
Sors dia hunc, & mors mox inopina rapit.
Ne turbet tamē hoc, obiiſſe, Gerharde, puellum,
Qui tibi tam cordi, ac te ſatus eſſet, erat.
Præiit ad cœli, quas nunc capit ille beatus,
Delitias, quales quis det in orbe pares?
Ergo conceptum Tu ſic ſolare dolorem:
Delitiæ (at ſerò!) me quoꝙ́ nempè ma -
nent.
Ad[61]

Ad Nobilem Conſultißimumꝙ́ Virum Dominum Matthæum Thomam Con - ſiliarium Monſterbergenſem atq; Olſnenſem, &. ç Compatrem & fratrem ut veterem, ita obſervandum & Carißum, Qvum Nepotem ſuum è Filià, GEorg. Ernestum Frencelium, Opt. Spei Adoleſcentulum lugeret.

LUcta mera eſt, Luctusꝙ́ merus vita iſta Beatus,
Qui bene luctatur, qui bene luget, Homo!
Tunc bene luctamur, qvū noſtræ obſtacula Carnis
Et Mundi illecebras exſuperare datur.
Tunc bene lugemus, quando Mors illa velilla
Nos memores noſtri funeris eſſe facit.
Sic quoꝙ́ luctare & luges Clarißime Thoma!
Hinc bonus eſt Luctus hinc bona Lucta Tua
eſt.
Qui ſic luctari, qui ſic lugére recuſat;
In Lucta & Luctu perpete luctus erit.
CErgo[62]
ERgo Te comitem, Mors ſæva, Parentib. æquat,
Frenceli, juvenile decus, Pupille cupite!
Heu lacrymoſa dies! lacrymis æquare dolorem
Quis valet infandum! cecidit ſpes magna Gerhardo
Magno, communi noſtrûm pietate Parenti,
Sollicito Noſmet ſtudio qui curat amatꝙ́!
Quàm citò, blande Puer, (nimiùm ô miſerabilis hora!)
Improba Morta tibi præcidit ſtamina Vitæ.
Quid nunc delitiæ, quid proſunt jubila mundi?
Quid Vernans ætas, Vultûs quid pulchra Venuſtas?
Quid decus ingenii, quid ſortis præmia proſunt?
Non ſecus, ut varii flores, quos mane comantes,
Purpureiꝙ́ decus pandentes Veris amænum
Cernimus, afflatv pereunt mox turbinis icti,
Qui modò vernabant inſignes fiorido in horto.
Talis Vita Hominum eſt, viget hæc modò, mox perit illa;
Quotidie ad letum nullo diſerimine currunt,
Et juvenes grandesꝙ́ Viri; immò etiam Embryo & Infans
Hac Lege exempti non ſunt, Cunctis Moriendum est.
Hæc quoꝙ́ Te Nobis rigidi ſententia Fati,
Frenceli, eripuit tenerum florentibus annis.
Sed bene res habet; es Vità meliore ſuperſtes,
In cœlisꝙ́ viges mundatus ſanguine Christi.
O formoſe puer, vegetæ ne fidito Vitæ,
Hora venit Mortis, minimè quo tempore credis.
Ad[63]

Ad Adoptantem;

SPes [eheu!] confiſa jacet, quæ, Agnate, ſenectæ
Hactenus in terris ſola columna fuit;
Spes convulſa jacet, cognomine quâ genus omne
Et Frentzeliadum rara propago ſtetit;
Spes ſic illa perit, quam vidiſti fore magnum
Solamen clari, poſt tua fata, viri;
Spes, deſiderium, Frentzelius hic erat uſꝙ́
Et quaſi pars vitæ, deliciæꝙ́, tuæ!
Spe ſed Adoptivi es privatus; dum properata
Mors, licet invitum, ad cælica adoptat eum;
Ergo juvet luctum nunc noſſe, quòd inferat omnis
Mortalis mortem, dum modò natus humo.
Gratia perſolvenda Deo hinc, octo quòd ad annos
Is fuerit præſens & Tibi, Avoꝙ́ Thomæ;
Filio adoptari, ſors proſperitatis in orbe
Eſt magna humanæ, ſic fuit uſus ;
Major erit ſed, Filio adoptari Illum in olympc;
Poſthac gaudia ubi & regna beata capit.
Siſtite lugere ergo Patres ab utroꝙ́ rogati;
Nam quod adoptaſtis, Numen adoptat idem.
Et cùm jam nequeat flecti divina voluntas;
Vos nunc lugentes erigat illa, precor.
C 2Siccine[64]
SIccine adoptivus quoꝙ́ Filius ille Gerhardi
Doctoris, charus, concidit ante diem?
Sic eſt; Sic cecidit teneræ ſub flore juventæ,
Indole de cujus ſpes bona cûiꝙ́ fuit.
Hinc meritò plangunt, qui non modò ſangvine juncti,
Sed virtutis amor quos Pietasꝙ́ tenet.
Aſt abſint lachrumæ nimiæ, ceſſentꝙ́ querelæ,
Conſiciens ceſſet corpus & oſſa dolor.
Pars adamata Domus Domini fuit, ecce Gerhardi,
Qui, nunc eſt ſancti pars adamata chori.
Pars adamata chori cum Christo vivit Jëſu,
Concipit ac verè gaudia mille poli.
Nunc modò nunc Patriæ conſervet Jova Gerhardum,
Porrò ut conſiliis poſſit adeſſe bonis.
QUi pia ſpes nobis fueras, Erneste Georgl,
Cum charo mavis vivere Patre Polo?
Ê gremio raperis Muſarum pullus amenus,
Inter Frentzelios gloria qui fueras.
Carperis ante diem tam bellus floſculus ævi,
Neſtoris in ſeros digne virere dies.
Sic voluit Deus, hac ratione beatior es tu:
Quod cupis, in Cœlo plenius omne capis.
Præ -[65]
Præriperis multis felici ſorte periclis,
Quæ nos circumſtant undiꝙ́ triſtifica.
O vivat Princeps & Cancellarius Ipſe
Longiùs, heic brevior quò tibi Vita fuit.
Tu nunc Ætherei pars exoptata Lycei,
Æternùm Salve, perpetuumꝙ́ Vale.

Ad Clarißimum Dn. Gerhardum Perpetuum Sileſiæ noſtræ Ornamentum.

NUnqvid adoptivi tàm luges funera Nati,
Et parvū nimius, magne Gerharde, doles?
Parva parum cupiunt, plus funera magna doleri.
Qui moritur, quem Tufles, modò parvus erat.
Parce pio capiti, nec amaro confice luctu
Cor, quod inabrupti cura laboris edit.
Dùm parces, alios Aulæ defende dolores,
Efſice, ne doleant pectora fida Ducum.
Ne doleat veſtræ populus numeroſior Olſnæ,
Ne Themis & Clarii turba novena chori.
Patria ne doleat tellus, ne quotquol in oris
Sunt Patriæ clari laude recente Viri.
C 3Ne[66]
Ne doleant, quos Tu, dùm vivis, more Parentis,
(Quorum quàm ſeries eſt numeroſa!) juvas.
His ego defendam luctûs, ais? immò valebis,
Dante DEo, verè: quomodò? Ne Morere.
[figure]

VIRO Magnifico Nobiliß. & Excellentiß. Dn̄° Georg. Gerhartt, u.i.d. Jlluſtriß: PP. Monſterbergenſium Con[b]liar. & Ducatus Olſnenſis Cancellario, Fil[i]i Adoptivi Georgii Ernesti Frencelii immaturum & luctuoſsmum obitum ex animo plangenti.

HÆſitat, & neſcit triſtis mea Muſula, qvonam
Sis conſolandus, Magne Patrone, metro?
Cum Tibi præproperâ mortis ſicilice reſectus
Natus adoptivo jure dicatus obit.
Qvi columen Vitæ, qvi ſpes reqviesꝙ ſenectæ,
Qviꝙ Tuis oculis lumen amorꝙ fuit.
Muſa ſtupet! verèꝙ dolet tot germina flore
Primævo, ſubitæ fata ſubire necis.
Sed qvis Supremi pervertet Velle Jehovæ?
Velle hominum nihil eſt ſit niſi Velle DEi.
Ergo[67]
Ergo DEi ſit Velle Tuum Vir Magne: Voluntas
Sancta DEi tandem â poſteriore patet.
Siſte qverelarum fluctus, Tibi parce, Bonisꝙ
Qvos juvat auxilium Conſiliumꝙ Tuum.
Cum Regione Duces Te gaudent ſoſpite. Natus
Jam ſuperâ ſoſpes vivit in arce Dei.

Georgius Erneſtus Fræncelius Fiduciâ meriti Agni Morbo & Morte ſuperatis Triumphans Ex Apoc. 7. c. . 15.

SAngvine lotus Ego roſeô FrÆncelius Agni
Hîc Morbi & Mortis caſſus acore cubo.
Morte vale, dixi; qvia Mors Morbo æqvior ipſo:
Hic gravis, illa mihi facta beata qvies.
Victus ab utroꝙ́ hic jaceo: at Leo fortis utrumꝙ́
Qvi vicit, pugnæ Læta tropæa dedit.
C 4De[68]
De balneo, cujus ægrotans memor.
COrpus aqvâ tangi voluiſti, Erneste Georgi,
In Morbo, & medio Mortis agone ſimul.
Scilicet immundi cùm nil cæleſtia regna
Intret, & ipſe cupis Mundus adire polum.
Hinc ubi ſat Mundus leti in diſcrimine viſus
Decedis Mundo Mundus & aſtra ſubis.
Anagramm.
Georgius Erneſtus Fræncælius
Sanus unà grege cœleſti frueris.
Georgius Erneſtus Fræncælides.
Gaudes inſons: fruâre rege celeſti.
JUnior ægrotas, vitâ priváre caducâ
Atꝙ́ ſodalitiô, belle Ereneste tuô.
Sed citiùs vitâ Sanus donare perenni,
Et Frueris Coelesti Unà Ereneste Grege.
Sons bîc vivebas, qvis enim vitæ integer? In -
In ſuperâ Gaudes gaudia, ſede DEi.
(sons
Ergo Fruare tuô Celesti Ernestule Rege:
Ecqvis enim invideat gaudia tanta Tibi?

συμπαϑείας declarandæ ergò Balthaſar Weinberger Paſt. ad Omnium Sanctorum.

Quem[69]
Quem Bonitas puerū primis commendat in annis
Ingenii, hunc ætas vix ſupereſſe videt.
Scilicet aut mixtura mali aut dementia mentem
perdit, & Ingenium cum Bonitate perit!
Inſuper iſta mali ſunt ultima ſecula mundi,
aut nocuiße Bonis, aut necuiße Bonos!
Ergò Bonus benè qui primis jam concidit annis,
Spe cadit, aſt animâ non cadit, ille Puer.

Caſpar Titſchardus in Neapoli Wratisl. Diacon.

TRiſtis es. Ecquidnam cauſæ? ſi quæreret ex te
Quis, te dicturum talia verba ſcio.
An neſcis? quòd ſit defunctus, proh dolor, ille,
Qui fuit affatim lux mea, vita mea.
Hinc illæ lachrymæ, hinc threnodia, ſaucia cura,
Artus quæ tundit conficit atꝙ́ ſenes.
Sanè nequaquam hunc luctum improbo, Avuncule magne;
Quin potius threnis næniam & addo meam.
O dolor! O ingens luctus! violentia mo[rt]is
Quòd tantum facinus perficere auſa ſiet,
Ceſſerit è vitâ quòd, ſit concluſus & urnâ,
Qui tuus ignis erat deliciumꝙ́ tuum.
Verùm eſto, veniat quòd ſic nunc contumulandus
Vermibus & dandus filius iſte tuus:
Attamen eſt & reſtat adhuc Spes conveniendi,
Claros cùm dederit buccina ſera ſonos.
Hanc in te, hanc in me firmet foveatꝙ Jehova,
Afflatu cujus vivit & omne viget.

Georgius Bogenus.

Dωρο -[70]

Προσωποποϊία Defuncti qvâ Cognatis valedicit.

ΠἈντεοτίν ἀςι κατθανει̃ν πεπρωμεύομ,
Λείπδιντε τομ Κόσμοιο πάσας ἡδονάς.
ὄυτ̓ ἀνέρων πλούτῳ κομώντων ἀςάτῳ,
Οὔτ̓ ἀνέρων πενίᾳ ταρέντων δυσβίῳ,
Ἐν τῇδε φείδεται μόρος πικρος χϑονί.
Αἴρει γέροντας, τομ`ς κεκασμϑύομς καλοῖς
Τῶν μομσέων δώροις αόρομς̓ ἐϋπρεπει̃ς.
Ἀνακτόρων ὑπερμενῶν, ἠδ̓ Ὀρχάμωυ
Ἐριϑενῶν κρομ̓ει ϑύρας ϛρατηγίδας.
Τομ̃δ̓ ἑίνεκ̓ ομ̓δ̓ ἐμομ̃ βροτοῖο φείδετο
Η῾ μοῖρα κᾂν ἁπαλοῖς τέϑηλ̓ ἔτεοτι παῖς.
Απόϑεσϑε γοῦν, συγτενει̃ς μομ ωροσφιλει̃ς,
Γόον, φίλον δακόντα ϑυμὸν ὑμέωυ.
Α´καχήμενοι γὰρ τῆς ἀπαλλαγῆς ἐμοῦ
Οὐ πρήξετ̓ ομ̓δὲν. Ε῎νδοϑ̓ ἀυλῆς αἰθέρος
Ἐγὼ πέλω, πολλῶν ἐπαυρῶν χαρμάτωυ.
Ε῎κτοϑεν εἰμι πασέων ἀνίεωυ,
Νόσωντ̓ ἐπαχϑέων, δυσαλγέωντ̓ ἄχωυ.
Οὐ νοϛέοιμι, κᾂν ἐμόι τις χρήμασα
Καὶ κτήματ̓ ἂν κόσμομ πάροι πολυχανδέος.
Ε῎ῤῥωσϑε νμυὶ συγτενει̃ς, φίλοιτ̓ ἐμοί,
Μάλιϛα δὲ ωρὸ συγτενῶν ἄλλων ἐμομ̃,
Ε῎ῤῥωσο πολλά, μομ πάτερ σὺ Κύριε.
Χάριν μεγίϛην οἶδά σοι πιϛφς τροφῆς.
Πάρισϑί σοι καὶ συγτενέοσι μομ φιλοις
Πᾶσιν θεος· μικρὸν βιώσομει ἀϑρόοι
Ἐν ομ̓ρανῷ, τῶν ̓συ σεβῶν πιόντων ϑρόιῳ.

Paulus Poliogonius, in jlluſtri Olſna Cantor.

Ad[71]

Ad mœſtißimum Dn̄m Parentem.

QUod Tuus, ut voluit rigidi Lex ænea fati,
Filius extremum clauſit in orbe diem
Mente hanc jacturā patienti Sustine acerbam
Abstine & immodicè flere, dolere, queri.
Ut placuit Domino, Domini ſic facta voluntas,
Ad nos mortales, quæ venit apta venit.
Ivit, trivit iter, quod mox nos Ibimus omnes
Et nemo noſtrûm quod revocare poteſt.
Et benè: nam vicit nobis quod vincere reſtat
Triſteꝙ́ per funus, Nobile fœnus, habet.
In Mundi pelago nos undiꝙ́ tundimur, Ipſum
JEsus, tuta Ejus Cymba Salutis habet.
Hujus enim in mortem precioſaꝙ́ vulnera, Gnatus
Occubuit placidè, Speꝙ́ Fideꝙ́, Tuus.
Quare Te noli lacrymis conſumere multis
Planctus nec totos continuare dies.
Lætitiæ in Cœlo dulcis, ſic Ipſe videris
Invidus, atꝙ́ boni, quod ſine fine tenet.
Deſineres nimiùm, triſtari, jàm moriturus
Ardentèr petiit Filius ipſe Tuus.
Supplico, Care Parens, Ex Totå Suppli -
co mente
Cor Macerare Tuum, Me Moriente,
Fuge!
D 2De -[72]
Defuncti extremum concedas hocce petitum,
Quod promiſiſti, pondus habere ſuum.
Ut fiat, facias DEus ô DEus Optime? nam Tu
Triſtitiæ noſtræ dulce levamen habes.
Ut quoꝙ́ Defuncti mens cælis addita gaudet,
Sic des in tumulo, Molliter ossa cubent!

Conſolationis & condo - lentiæ ergò ſcbb. Jacobus Bogenus St.

Apoſtrophe ad Defunctum.

Vltæ ſumma brevis! fatiferæ ſoror
Clot hus præpropero pollice plurimis
Fuſos præcipitat! nempe Tuum Patrom,
Frenzeli, Eunomiæ decus
Illud grande, cui dulce emt ad vadum
Francorū Charitum ſub trabibus ſacris
Mecum unâ patinâ paſcter, Atropos
Exſpmare animam citò
J[i]ſſit, cum Patriæ, cum ſibi, cum tibi
Vix nato, Themidos legibus oreꝙ́
Facundo, atꝙ́ altis auxiltis opem
geſtiret amabilem
Apportare, ſui non ſine nominis
Magmēto. Genitrix, prob dolor! & tua
Sexus fæminei fulgidalux, fuit
Fato ex[ti]mcta pari. Tibi
Vernanti puero parcere noluit
Parcarū atra trias. Non genus, indolcs
Ætatis teneræ lumine primulo
Virtutis rad[i]ans Eam
Flexit. Sed bene! Tu plurima ſeculi
Præſentis fugiens damna, agis, addnus
Divinæ Triados ſedibus optimam
Vitam, cladibus omnibus
Extmctus; frueris cœlicolum Patris
Jucundo intuitu; non patris indiges
Terreni ſtud[i]is; omnibus affl[u]is
Cœli deliciis; tenes
Nobis terricolis abdita; non times
Hoſtis Mœnalij terribilem impetum,
Nec monſtra hæreſewn, degenerum aut
Exantlanda pericula
(gregi
Quondā inter tenebras Eumenidū. Tibi
Fortunate Puer, non equidem tuam
Hanc ſortem in video: me quoꝙ́ beet
Tandem ſidereus Pater.
Hæc ſors noſtrū etenim rebus in aſperis
Eſt ſolatiolum, divitiis Tagi
Præſtat, nactus eam, credito, maximo
Mundi eſt rege beatior.

M. Johannes Lucas Gymn. Breg. Colleg.

Vita[73]
Jac. 4. . 14. Eſa. 40. 6. Heb 13, 14. Phil 3, 14. Rom. 5, 18. Gal. 2. 16. Rom 6. 5 Rom. 14, 7. Sap 4. 13. . 10. Sap. 4. 8. Sap. 3. 17 Matth. 7, 9 2 Sam. 9. 11 . 12. Syr 44. 1 1, Tim. 4, 7 . 8. 2 Sam. 12, 4. Syr. 14, 18. . 19. Eccl 38, 17. Joh. 11, 25. Rom. 8, 35. . 37. . 38 Eccl 38, 24 1 Theſ. 4, 16 1 Theſ. 4, 13. Pſal. 31, 6. 1. Tim. 6, 15. 2 Cor. 1, 4. 1 Theſ. 4, 18. Gen. 47, 9. Syr. 40, 1. 2. 2 Sã 12. 23. 1 Theſ. 4, 17
VIta quid eſt hominum? Vapor eſt: vaneſcit in aums
Pſ. 90. . 6. 1. Pet 1. 24. Col. 3. 1. 2. Phil 3. 16. Heb. 12. 22. Apoc. 21. 4. Fph. 2. . 8. Rom. 6. 4. Rom. 6. 7. Rom 14 7. Sap. 4 13. Act 7. 60. Sap. 4. . 9. Sap. 3. . 17. Luc 7. 12. Syr. 44. 1. Prov. 9, 10. Eccl. 7, 26. Fph. 6. 4. [P]ſ. 103. 16. 2. Sā. 14, 14 Oſe. 10. 7. Eccl. 38, 16. Joh. 14 6. Act. 4. 12. Rom. 8, 35. 1 Joh. 4. 4. 1 Theſ 4, 14. Apoc. 20, 13 Eccl. 12, 17. Pſal. 31. 6. 2 Reg. 23, 18 Job 3. . 15. Pſal[.]119, 92 Pſal[.]125, 4. Act. 14, 22. Apoc. 21, 4. Rom. 14, 17. Pſal. 16, 12.
ad modicum durans; eſt velut herba Caro.
Orbis non ſtabilis Nobis Urbs; quærere juſſit
Quæ ſurſum, Dominus: certus hic eſto Canon.
Scilicet in Cælis eſt manſio, Vita perennis:
Ob Christi meritum, Gmtia tanta piis.
Frentzelio hæc donata Fide, Baptiſmate tinctus
dum moritur Domino: vivit & hic Domino.
Protinus implevit perfectus tempom longa:
Cuî benè complacuit, reddidit huic animum.
Vita ea longa, ſatis quam Virtus condidit: at non
Quæ virtute caret Vita ea, longa fuit.
Jllum ceù Natum Patroni cum ſovebat
Gerhardi, eximii perpete Laude Viri,
Cum pietate bonas ſolers ut diſceret artes,
Quæreret & mentis nobilioris opes.
Occidit at veluti ventorum flamine motus
Floſculus; ut pluviæ bulla liqueſcit aquæ.
Inde dolent omnes, & nos lugemus ademtum;
Sed vivit Christo, qui via, vita, Salus.
Sepamt haùd ab Amore Dei Mors, vita fideles,
non aliud quicquam: Victor Iöva piis.
Eſt hoc ſolamen noſtrum; in Dominoꝙ́ reſurgent
Mortui in illo: mors reddet & ipſa datos.
Siſtimus hinc Lachrymas, defuncti animamꝙ́ Parenti
tradimus æterno; molliter oſſa cubent!
Rex Regum ſancti mæſtos ſolamine verbi
erigat, & cuncta proſperitate beet,
Nos demum triſtis poſt hæc diſcrimina vita
Conjungat cælis; eſt ubi ſola Quies.

piæ Condol. e. ſcribb. Balthaſar Rohrman Gymn. Vratisl. Collega.

D 3Dum[74]
DUm Meſſor falcem maturis mittit ariſtis,
Ingenti Cereris fœnore tecta replet.
Cœlicus & Meßor, pingvi quæ ſemina agello
Mundi commiſit, cum rube facta, metit,
Frencelium hoc ipſo juvenem detondet ariſtā
Præpingvem, & cœli tegmine, ſole tegic.
Floruit Hic terris modicum ceu floſculus agri:
Et roſa grata ſolo nunc roſa grata polo.
Areſcit morbi medio ſub ſole cruenti;
Quo perit ingenii & concidit omne decus.
Elyſiis campis æterno flore, virore,
Floreat & vireat fertilis iſta ſeges.

Johannes Gerhardus Docentium in jlluſtri Gymnaſio Bregenſi Collega, & templi Parochialis Cantor.

PRoh Hominum ſortes & inevitabile Fatum
Proh Homines, Mundo quêis ſupereſſe datur.
Vita quidem brevis eſt, multis ſed fæta periclis
Conceſſa & nobis conditione gravi:
[annos
Vivimus in lachrymis, lachrymis complemus &
Principium labor eſt, Finis & ipſe dolor.
Interea liceat fragilem tranſmittere vitam,
Dum pateat ſupero, vita futura, polo:
Hanc[75]
Hanc ut Frenzelius felici ſorte teneret,
Valde immaturum, mortis, adivit iter;
Qui deſiderium Patriæꝙ́ Patriꝙ́ reliquit,
Funeſtum dicens voce gemente, Vale.
Nunc ſede Ernestus, nunc vitâ gaudet Olymp
Nunc illi nec Mars, nec nocet ulla lues.
Clauſula cunctorum Mors eſt optata malorum
Vivere quà liceat, Mors Tibi pandit iter.

Condolentiæ & obſerv: debitæ ergo ſcrib: Georgius Stier Olſnenſis Al:

About this transcription

TextHyiothesia [gr.] Seu adoptio filiorum dei, Das ist Geistliche Auffnehmung zu Kindern Gottes/ Auß dem 8 Cap. der Epistel S. Pauli an die Römer
Author Georg Seidel
Extent75 images; 15925 tokens; 6416 types; 109281 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationHyiothesia [gr.] Seu adoptio filiorum dei, Das ist Geistliche Auffnehmung zu Kindern Gottes/ Auß dem 8 Cap. der Epistel S. Pauli an die Römer Bey Volckreicher/ Ansehlicher Versamlung vnd Bestattung/ Des Weyland Ehrenvesten Wolgelahrten vnd Wolbenambten Herren Balthasaris Frentzelij J. C. vnd Fürnehmen Practici zur Olß Georg Seidel. . 75 s. e.s. l.1637.

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Universitätsbibliothek Breslau Universitätsbibliothek Breslau, 4 O 47/11 / 508299

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Leichenpredigt; Gebrauchsliteratur; Leichenpredigt; ready; aedit

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
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