PRIMS Full-text transcription (HTML)
[1]
Ein Chriſtliche Leichpꝛedig /
Bey der Begraͤbnus / weyllu[n] d der Edlen vnd Geſtrengen Frawen / Frawen Eliſabeth Weltzerin von Eber - ſtein / zu Heyllegg / Weltzenegg / vnd Lemberg / ꝛc. Gebornen Reuenhuͤllerin vnd Freyin / ꝛc. Den 11. Decem - bris / deß acht vnd achtzigiſten Jars / zu Clagenfurt gehalten.
(Eccleſiasti. 7.)
Es iſt beſſer in das Klaghauß gehen / den in das Trinck - hauß / in jenem iſt das Ende aller Menſchen / vnd der lebendige nimbts zu hertzen.
Getruckt zuTuͤbingen/ beyAlexander Hock/M. D. LXXXIX.
[2][3]
Dem Edlen vnd Ge - ſtrengen Herꝛn / Herꝛn Victorio Wel - tzer von Eberſtein / zu Hallegg / Weltzenegg / vnd Lemberg / Fuͤrſt. D. Ertzhertzogens Carls zu Oſterreich / ꝛc. Raht / vnd E. E. Landſchafft in Kaͤrnden Herꝛn / Verordne - ten vom Außſchuß / ꝛc. Gottes gnade durch Chriſtum Jheſum / Frid / troſt / vnd freyde im Heyligen Geiſte / meinem gebietenden Herren.

EJn bekandte vnd vberauß lehꝛ vñ troſt - reiche Hiſtoria / wirdt vnder andern / vom Heiligen Kuͤnigklichen Pꝛopheten Dauid / auch diſe geleſen / als jhme ein liebes kindt erkranckte / wie das er anfangs / in deſ - ſelbigen gefahrlichen kranckheit vnd ſchwachheit / zwar ſehꝛ trawrig geweſen / Gott den Allmaͤchti - tigen / als den beſten Artzt / vmb beſſerung erſucht / mit Betten / faſten / trawrigem ligen auff der Er - den / darumben ſtarck angehalten / vnd ſolches ge - triben habe / biß auff den ſibenden tag / an woͤlch - em das Kindle geſtorben: Bald es verſchieden / ſich von ſtundan / von der Erden auffgerichtet / ge - waſchen / geſalbet / vberkleidet / in Tempel gegang - en zu Betten / geſſen vnd getruncken / vnnd ſich nit anderſt geſtelt (wie trawrig er zuvor geweſen) alsA 2frewet[4]Vorrede. frewet er ſich des Todes / ſeines Kindes. Da ſich ſein hauß vnd Hoffgeſinde / in diſe Geſchichte nicht kunden verrichten / habe er jhnen diſe ſchoͤne antwort gegeben / vmb das Kind faſtett ich / vnnd Wainet / da es lebt / den ich gedacht / wer weiß / ob mir der Herꝛ gnaͤdig wird / das daß Kind lebendig bleibt. Nun es aber todt iſt / waß ſoll ich faſten? Kan ich auch jn widerumb holen? Jch werde wol zu jme kom̃en / Es kompt aber nit wider zu mir. 2. Sam. 12. Wolte Gott / wie bekand vñ gemein diſe Hiſtoria vnd ſchoͤne exempel Dauids iſt / das man ſich auch derſelbigen / in gleichem Haußereutz anmaſte / vnd nutzlich gebrauchete / darumben ſie /Rom. 25. wie anders alles / geſchriben wordẽ / auff das wir durch Geduldt / vnnd troſt der Schꝛifft hoffnung hetten.

Den hie haben wir ein ſchoͤne kurtze / vñ runde Inſtruction, nach deren wir vns in ſolchen faͤllen / wen vns liebe kinder / Ehegenoſſen / vñ andere lie - be freunde erkrancken / oder gar abſterben / ſollen vnnd muͤſſen Regulieren, damit wir vns hierinnen / ſo wol / als in anderm Chꝛiſtlich / vnd vnanſtoͤßig verhalten / vnd wie im weinen / klagen / faſten / als auch mit Waͤſchen / Salben / eſſen / trincken vnnd der gleichen / das ſelbige mittel treffen koͤnnen.

Wer[5]Vorrede.

Wer dieſes thun wil / der muß in ſolchem ereutz / vor allen dingen ſich erinnern / wo alle Kranckhei - ten / ſampt dem zeitlichen tode / deſſen vorbotten ſie ſein / herkom̃en / Nemlichen / auß der ſuͤnde / Dann gleich wie Dauid in ſeinem vnfal vom H. Pꝛophe ten Nathan hoͤren muͤſte / Der Son / der dir ge - boꝛn iſt / wird des todtes ſterben / weil du die feinde des Herren / haſt durch diſe geſchicht (dẽ Ehebruch vñ todſchlag) leſtern gemacht / alſo muͤſſen wir al - le / deß Falß vnſerer lieben erſten Eltern / vnnd vn - ſerer eigen Suͤnden entgeltẽ / wie geſchꝛiben ſteht / Das durch einen Menſchen / die ſuͤnde in die weltRom. 〈…〉〈…〉5. kummen ſeye / vnd der Todt durch die Suͤnde / vnd ſeye alſo der Tod zu allen Menſchen durch drun - gen / dieweil ſie alle haben geſuͤndiget / Den Gott (wie abermalen die Schꝛifft redet) hat den Men - ſchen zum ewigen leben geſchaffen / vnnd jhne ge -Sap. 4. macht zum Bilde / das er gleich ſein ſoll / wie er iſt / Aber durch deß Teuffels Neid / iſt der Tod in die welt kum̃en / vnd die ſeines teils ſind / helffen auch darzu / ꝛc. Auß welchẽ worten wir lehꝛnen / wen ein Menſch erkranckt / oder aber gar dahin Stirbt / daß diſes nichts frembds oder newes ſeye / dieweil wir alleſamen die Suͤnde / vñ vrſach deß Todes / bey vns / in vnſerm bueſem tragen / wie der ſchattenA 3dem[6]Vorrede. dem Leib folget / alſo ſchleichet vns der Todt ohne vnderlaß auff der fueß ſolen nach / Jſt eines / deſ - ſen vns gedachte Hiſtoria / vñ Exempel Dauids / erinnert.

Gleich wie ferner Dauidt in ſeinem Hauß - creutz / zu dem lieben Gebett gegriffen / vmb das Kind geweinet / gefaſtet / vnd gebett / der troͤſtlichen zuuerſicht / GOtt der Allmaͤchtige werde ſich er - bitten / vnd jhme ſein Kind lenger leben laſſen. Al - ſo ſollen vñ muͤſſen wir jhme auch thun / in ſolchen faͤllen / wider Gott nicht murren (wie die vngläu - bigen thun / welche / wie die Hund / wen ſie geworff en werden / dem Stein zu lauffen) ſonder jhne mit glaͤubigem vnnd ernſtlichem Gebett erſuchen / mitJoa. 4. dem Koͤnigiſchen ſpꝛechen: Herꝛ / komm hinab / ehe den mein Kind ſtirbt / ꝛc. Vnd glauben / daß er bey vns in vnſern noͤtten ſeye / vns herauß reiſſen / zu ehren machen / vnnd nicht mehꝛ auffladen werde / denn was wir moͤgen ertragen. Wir moͤgen vñ ſollen auch andere fuͤr vns / vnd die vnſerigen bet - ten laſſen. Vnd auff dem Bett der fuͤrbitt Chꝛiſt - licher Gemeine / vnſere kranckẽ / Chꝛiſto Jeſu fuͤr - bringen laſſen / Den es kan / wie der weiſe Mann Syrach redet / die ſtund kummẽ / das dem kranck - en allein durch jene (die fuͤrbitter) geholffen wer -de /[7]Vorrede. de / vnd geſund heit kriegen / lenger zu leben. Syr. 38. Jſt dieſes das ander / gedachter geyſtlichen In - ſtruction.

Wie aber ferner (welches das dritte iſt) vnſer vnd anderer Gebett muͤſſe geſchaffen ſein / das esJoa. 9. Gott gefalle (Sintemal kein ſuͤnder erhoͤrt wird) lehret vns obgedachts Exempel des Koͤnigiſchẽ / welcher dem woꝛt Jeſu geglaubet / vnd allhie Da - uidt in denen woꝛten / da er ſagt / Wer weiß ob mir der Herꝛ gnaͤdig wird / das daß kind lebendig blei - be. Welches woꝛt ſeind / nicht eines zweiffelhaff - tigen / oder wie die waſſerwogen / eines wanckel - muͤttigen hertzens / ſondern / ein ſolch Gebett iſts / in welchem der H. Mann / nach GOttes willen2. Sam. 13 vnd wunſch qualificieret, Gott dem Allmaͤchtigen die erhoͤrung (weil es vmb ein leibliche vñ zeitliche Gabe zuthun geweſen) auß Glauben frey heim - ſtellet / der troͤſtlichen hoffnung vnnd zuuerſicht / er werde jhne ſeiner Bitt gewaͤren / wie es Gott am aller wolgefelligſten / jme aber / vnd ſeinem kranck - en / am nutzlichſten iſt / wie auch jener Auſſetzige ge - betten / Herꝛ / ſo du wilt / kanſtu mich wol reinigẽ.

Den S. Paulus ſaget / wir wiſſen nit / ſonder - lichen aber in ſolchen faͤllen / was wir betten ſollẽ / wie ſichs gebuͤrt / Gott aber weiß es / wie / wo / vñwañ[8]Vorrede. wann es am beſten iſt / vñ braucht an vns kein ar - ge liſt / das ſollen wir jhme vertrawen: denn Gott hilffet / wen er vns ſchon vnſers gefallens nicht je - der zeit erhoͤret / vnnd als ein getrewer vnnd lieber Vatter / gemeint es guͤt mit vns / vñ gibt vns das / das vns am beſten vnd nutzlichſtien iſt.

Woͤlches abermalen Dauid zum beſten ver - ſtanden / in dem er (da das Kind verſchiden) ſich als bald von der Erden auffrichtet / vnd ehe / weñ er einig Speiſe oder Tranck zu ſich genom̃en / zur Kirchen / oder dem Tempel zuͤ geeilet / Gott fuͤr ſeine vaͤtterliche wolthat hertzlich zudancken / weil es jhme wolgefallen / ſein liebes Kind auß diſem jam̃erthal zu ſich abzufordern / das er demſelbigẽ ſo bald auß ſeinem creutz vñ ſchmertzen geholffen / vñ zu ſich genom̃en habe / mit gantz troͤſtlichen an - gehenckten woꝛten: Das da nun mehr kein wider - kehren ſeye / er zwar / werde zum kinde kom̃en / aber das Kind nicht wider zu jhme. Vnd iſt diſes das vierdte offtgedachter vnſer geiſtlichen Inſtruction, wenn wir gebettet / vmb vnſer vnnd der vnſerigen geſundheit / auch friſtung deß lebens angehalten / hierinnen auch (weil es zeitliche vnd leibliche Ga - ben) vnſern in Gottes willen geſetzt haben / ſehen darneben vnſere liebe Kinder / Ehegenoſſen vnd Freund / im friden dahin fahren / das wir in ſolch -en[9]Vorrede. en traurigen vnd biß weilen vnſerer vernunfft zu - uerhofften faͤhlen / nicht Murren / noch vngedul - dig werden / Sonder Gott vmb ſein Gericht vñ Werck danck ſagen / vnd mit dem lieben Job / mit glaubigem hetzen Sprechen / Jch bin nacket auß meiner Muͤtter leybe kummen / Nacket werde ich wider dahin fahren / Der Herꝛ hats gegeben / der Herꝛ hats genumẽ / der Nam des Herꝛn ſey gelo - bet / damit wir in diſem allem nit ſuͤngẽ / oder waß thaͤtlichers thun wider GOtt / oder (wie oben ge - meldet worden) im Weinen / ſo wol als im Lachẽ / das ſelbige Mittel treffen.

Diſes alles / Edler vñ Geſtrenger Herꝛ / ſchrei - be ich nicht darumben / als wiſſen es E. G. nicht zuuor vnd beſſer / den ich es darbringen kan / ſon - dern vmb vnſers Troſtes / vnd der hoffnung wil - len / damit ſich die ſelbigen in gegenwaͤrtigem / der ſelbigen Haußcreutz / leyd vnd traurigkeit zu troͤſtẽ hetten / vnd Chꝛiſtlich zuerinnern / wie das der ſel - bigen liebe Fꝛaw Gemahel / ein Gottſelige / nicht vnegefahꝛ / ſondern durch Gottes willen / vnnd ſchickunge / weil ſie ſo wol / als wir alle / eine Suͤn derin geweſen / geſtorben ſeye.

Daß auch weder E. G. ſtättiges ſeufftzen / fle - hen / vnnd betten / noch vnſer aller / die vmb ſie ge - weſen / emſiges anhaltẽ / noch der gantzen Gemei -Bne[10]Vorrede. ne firbitt / nichts erſpꝛuͤſſen woͤllen / ſeye darum̃en geſchehen / das der Allmaͤchtige Gott / vnd vnſer aller getrewer Vatter / ein anders vor jhme ge - habt / Nemlichen / ſie (wie Dauids Kind) auß jrem creutz der langwirigen vñ ſchweren Kranck - heiten / ſonderlich aber des Hauptes / zuerloͤſen / vnd ſie zu der thuͤr / der ewigen frewd vnd ſeligkeit hat bringen vnnd fuͤrdern woͤllen. Gleich wie Dauid zu ſeinem lieben Kind iſt kommen / alſo iſt E. G. liebe Fraw Gemahel kommen / zu jhrem naͤchſtuerſtorbnen liebſten Eliſabeht / vnd andern jhren lieben Kindern vnd Freunden / woͤlche mit hertzlichem verlangẽ auff ſie gewartet / in maſſen ſie ſelbſten auch bey denſelbigen zu ſein / fuͤr jhre Perſon / hertzlichen gewinſchet / wie ſie es mit jrem Gottſeligem geſpꝛech / vom ewigen ſeeligen leben / mit mir gehalten / dargethon / vnnd zuuerſtehn ge - ben / vnd deßwegen / biß in jr Ende / vmb der hoff - nung willen / gedultig geweſen.

Wann ſich neben diſem allem E. G. auch jres Tugendreichen vnd Gottſeligen wandels / vnnd Chꝛiſtlichen zugebꝛachten lebens erinnern / bedẽ - cken auch / wie Chꝛiſtlichen ſie ſich zu jhrem Ende geſchicket / auff die Himmelfart ſich gerichtet / vnd jhr leben / mit dem frummen Dauid / jres Endesmehr /[11]Vorrede. mehr / den des kuͤmmerlichen vñ krancken lebens / haben zu troͤſten / Ja / Gott dem Allmaͤchtigen im Tempel dancken / vnd / demnach allhie kein wider - kern mehꝛ iſt / mit offtgedachtem H. Mann Got - tes / dem H. Pꝛopheten Dauid ſpꝛechen / was ſoll ich klagen vñ trawren? Was ſol ich Faſten? Kan ich ſie auch widerumben holen? Jch werde wol zu jhr / vnd meinen / in Gott ruͤhenden Kinderlein kummen / Sie aber kumbt nicht wider zu mir. Jn maſſen ſich E. G. hierinnen beſſer / den ich es zu ſchreiben kan vnd weiß / wiſſen zuuerhalten.

Das ich aber diſe Pꝛedige / bey der Beſtaͤttigũg / Weyllund der Edlen vnnd Geſtrengen Fꝛawen / Fꝛawen Eliſabeth Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc. E. G. geliebten Fꝛawen Gemahel / in Gottſeli - gen gehalten / auch geſchriben / vñ mit diſer Papy - rener nachguͤltigen verehrunge / E. G. der zeit fuͤrkom̃e / geſchicht ſolches nicht darumben / das jr etlich / jre nachfrag darnach gehabt / vnd ſie zu le - ſen begert (Sintemal dergleichen Pꝛedigen / von andern / ſo wol als võ mir / mehr werdẽ gehalten) ſundern den Glauben vnd Gottſeeligen wandel / einer ſo hochbegabten vnnd tugendreichen / gegen jedermaͤnigklichen / auch / ſonderlich aber vmb die Armen woluerdienten Mutter vnd Ehren Ma -B 2tron /[12]Vorrede. tron / in friſcher gedaͤchtnuͤß jeder zeit zuerhalten / Andere jres gleichen Adelicher / Gottsfoͤrchtige / vnd gegen den Armen geneigte Tabeas / in gleich - en Tugenden / vñ werben zu ſtreben / Sonderlich - en aber / jre hinderlaſſne Erben / Son vnd Toch - ter / dem Edlen vñ Geſtrengen Junckern / Weltzer von Eberſtein / ꝛc? Dann auch die Wolgeborne Fꝛawen / Fꝛawen Mariam von Dietrichſtein / Freyin auff Hollenburg / vñ Finckenſtein / ꝛc. mei - nem gꝛoß guͤnſtigen Junckern / vñ (in gebier) guͤn - ſtige Fꝛawen / zur folge gleicher Muͤtterlicher Tu - genden zuerwecken / Deßwegen ich auch einen / meines erachtens / hierzu dienſtlichen Text / vnnd Hiſtoria / von der from̃en / der Armen zu Joppen Muͤtter / Tabea / zwar nicht noch notturfft / ſon - dern nach vermoͤgen / woͤlches Gott der Allmaͤch tige auß gnaden dargereicht / zu erklaͤren / an die haͤnde genom̃en. Endlichen auch meine ſchuldi - ge danckbarkeit / gegen E. G. vnnd derſelben in Gott rhuhenden Frawen Gemahel / meinen inn gebier / vilgeliebten Frawen Gefatterin / in Gott ſeligen / fuͤr die / ſo mir vnd den meinigen / in die 15. Jarlang / vilfaͤltige erzeigte wolthaten / zuerzei - gen.

Wie trewhertzig nun / ſchlecht vnd gerecht / ichdiſe[13]Vorrede. diſe Pꝛedige gehalten vñ geſchriben. Alſo mit guͤn - ſtigem willen / bitte ich / woͤllen ſie E. G. vnd der - ſelbigen geliebten obgedachte Erben / von mir / der ſelbigen vnmuͤndigen diener / auff vñ anzunemen wuͤrdigen / Denen ich mich hiemit in aller gehor - ſame / ſam̃t meinem kleinen hauffen vnderthaͤnig - lichen befelhe. GOtt den Allmaͤchtigen / durch Chꝛiſtum Jheſum von hertzen bittende / Er woͤlle E. G. im gegenwuͤrtigem Layd / durch ſeinen H. guͤten Geiſt / Vaͤtterlichen troͤſten / dañ auch der - ſelben geliebten Erben / vnnd gantzem gemeinem vnſers lieben Vatterlandts / Nutzen zu guttem / langwuͤrige vnd beſtendige geſundtheit verleyhen / Das zeitliche leben / ſeinem Vaͤtterlichen willen vñ wolgefallen / noch lenger friſten / ein vernuͤnff - tiges Gottſeliges Ende beſcheren / vñ nach diſem verleyhen / das Ewige / in Chꝛiſto Jheſu vnſern Herꝛn / Amen. Datum Clagenfurt / den 21. Decembris / im ein tauſend fuͤnff hundert / acht vñ achtziggiſten Jar.

E. G. Vnderthaͤniger Caplan / M. Bernhard Steiner / E. E. Land / in Kaͤrnden / am Euan - gelio beſtelter Diener.

[14]

ACTORVM. IX.

ZV Joppe aber war eine Juͤngerin / mit Na - men Tabea / woͤlches verdolmetſchet heiſſet / ein Rehe / die war vol guͤter Werck vñ Almoſen / die ſie thet. Es begab ſich aber zu der ſelbigen zeit / daß ſie kranck ward / vñ ſtarb. Da wuſchẽ ſie die ſelbige / vnd legten ſie auff den Soͤller. Nun aber Lidda nahe bey Joppen iſt / da die Juͤnger hoͤrten / daß Petrus daſelbſt war / ſantden ſie zu jhm / vnd vermanten jhn / das er ſichs nit lieſſe verdrieſſen / zu jhnen zu kommen.

Petrus aber ſtunde auff / vnnd kam mit jhnen. Vnd als er darkom̃en war / fuͤhretẽ ſie jn hinauff auff den Soͤller / vñ traten vmb jn alle Witwen / weyneten / vnd zeigten jm die Roͤcke vnd kleyder / welche die Rehe machte / weil ſie bey jhnen war. Vnnd da Petrus ſie alle hinauß getriben hatte / kniet er nider / bettet / vnd wande ſich zu dem Leich - nam / vnd ſpꝛach: Tabea / ſtehe auff. Vnd ſie that jhre Augen auff / vnd da ſie Petrum ſahe / ſatzte ſie ſich wider. Er aber gab jr die hand / vnd richtet ſie auff / vnd rieff den Heyligen vnd den Witwen / vñ ſtellet ſie lebendig dar. Vnd es war kundt / durch gantz Joppen / vnnd vil wurden glaͤubig an den Herꝛn.

Auß -[15]

Außlegung.

WJr ſeind / geliebte in Chꝛiſto Jeſu / auff diß mal / in einem ſehr trawrigen vñ klaͤg - lichen Namen beyſamen / vnd wolten vil lieber Lachen / den Waynen / vns Frewen / den Klagen / in dem wir abermahlen eine Gottſelige mit Schweſter in Chꝛiſto Jheſu / hieher belaytet ha - ben / dieſelbige / Chꝛiſtlicher Ordnung nach / zu der Erden zubeſtettigen / Weylund die Edele vnnd Ge - ſtrenge Fraw / Frawen Eliſabeth Weltzer in / von E - berſtein / zu Hallegg / Weltzenegg vnnd Lemberg / ꝛc. Geborne Keuenhillerin vnd Freyen / ꝛc. Weil aber alles ſeine zeit hat / Waynen ſo wol / als Lachen / vnndEccle. 3. beſſer iſt / ſich jm Klag / den im Trinckhauß findẽ zu - laſſen / vmb des Endes willen aller Menſchen / deſſenIb. 7. ſich dielebendigen erinnern / vnd (der Lehre Salomo - nis nach) jeder zeit zu hertzen nemen ſollẽ. Wil es vnsRom. 14. gebuͤren auff diß mal / mit den Waynenden zu way - nen / dar mit vnſere mitleydige hertzen / auß Chꝛiſtlich - er vnd bruͤderlicher liebe / gegen dem klagen den zuent - decken / vnd entlich mit diſem vnſe[r]m Geleyt / gedach - ter vnſer Mitſchweſter / zu der ſelbẽ Ruhbetlein / vn - ſere letzte Ehre zuerzeigen. Damit nun wir / die le - bendigen / neben diſem / ohne lehre vnd troſt von ein an - der nicht gehen / wie auch der verſtorbnen Ehrlich ge - dencken moͤgen / hat mich fuͤr nutzlich vnnd gut ange - ſehen / verleſnen Tevt E. E. L. Zuerkleren / als der ſich / meines verhoffens / auff gegen wertigen klaͤglich - en fahl / nicht vbel ſchicken / vñ voller Lehren vnd troſtJnhalt / verleſſ - ner Hiſtorien. ſein wird. Den das ich ſeines in halts kuͤtzlich geden -B 4cke /[16]Ein Chriſtliche Leichpredigt /cke / wirdt vns darinnen ein ſchoͤne Hiſtoria beſchri - ben / von einer Gottſeligen Matron / wie die ſelbige glaubig worden / Gottsfoͤrchtig gelebt / vnnd gantz loͤblich bey de / gegen Gott / vnnd jhrem Naͤchſten / ſich habe verhalten. Darunder aber / vnuerſehens er - kranckt / vnnd Geſtorben / mit groſſem hinderlaſſnen Klagen vnnd Waynen / viler / ſonderlich der Armen / Endlich durch den lieben H. Apoſtel Petrum / wun - derbarlich widerumen vom Tode auffer wecket / vnd lebendig worden.

Abteylung der Hiſtorien.Vmb mehrers verſtands / vnd beſſerer gedaͤchtnuß willẽ / woͤllen wir ſie / fuͤr diſe einfaͤltige vermanunge / in folgende drey ſtuͤcken ab teyllen. Vnd Erſtlich re - den / vom Glauben / Leben / wandel / Tod vnnd ſchey - dung Taber. Zum andern / vom herꝛlichen Wunder - werck S. Petti / wie diſe Tabea von Tode widerumb aufferwecket / vnd durch S. Petrum lebendig darge - ſtellet worden. Endlichen / was diſes Wunderzeich - en / bey maͤnigklichen / fuͤr deren Ohren es kum̃en / auß gerichtet habe / neben bey jedwederem ſtuͤcklen in ſon - derheit / vnſere lehren vnd troſt auff das einfaͤltigeſte vnnd kuͤrtzeſte anzeigen / darzu der Allmaͤchtige die gnade / ſeines H. vnd gutten Geiſtes verleyhen woͤlle / Amen.

Vom Erſten.

Legend Tabea.WEyl dem H. Geiſt an diſer Geſchicht / ſehꝛ vil ge - legen / wirt ſie durch deſſelben eingeben / vom H. Euangeliſten Luca / mit villen vm̃ſtenden / auff das trewlichſte vnnd fleiſigſte beſchriben. Erſtlich /gedenck -[17]Eliſabehta Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc. gedencket deß Namens vnd ſpꝛicht / Diſe Ehꝛenma - tron habe geheiſſen / Tabea / oder wie im Griechiſchen Tevt ſtund / Tabitha / welchs auß Syriſcher Spꝛach verdolmetſchet heiſſet / ein Rech. Die ſo gedachter / wie auch der Hebꝛaiſchen vnnd Griechiſchen / ſpꝛach - en kuͤndig ſein / geben fuͤr / die Rehen haben diſen Na - men daher / weil ſie fuͤr andre Thier ein guttes vnnd ſcharpffes geſicht haben. Warumb Ta[-]bea / ein Rech genend[w]erde. Vnd / wie diſes geiſtlich zuners ſtehn ſeye.

Ein ſolch ſcharpſichtiges Rech iſt geweſen auch diſe vnſere Tabea. Den ob ſie wol anfangs bey de vm̃ jhrer ſuͤndlichen entpfengnus vnd geburt / dann auch vmb der finſternuß jhrer vnwiſſenheit / vñ der Abgoͤt - terey willen / in deren ſie geſtecket / vbelſehend / Ja wol gar ſtarblind geweſen / vnd des volcks eine / von welch -Eſa. 9. Matt. 4. em der H. Apoſtel vnd Euangeliſt Mattheus / auß Eſaia ſchreibet / daß in Finſternus / vnnd am ort / vnd ſchatten des Todts geſiſſen / iſt ſie doch ſehend / vnd ſo ſcharpffſichtig woꝛden / das ſie Abrahams Augen be - kummen / ſeine Tochter vnnd eine Juͤngerin Chꝛiſti (wie Lucas hie redet) woꝛden / den diſer iſt das groſſeEſa. 49. liecht vnd der Morgenſtern / woͤlchen das Land Za - bulon / vñ das Land Nepthalim, am wege des Meers /pſal. 4. Jenſeid deß Jordans / vnnd die Heydntſche Galilea / hat geſehen / ja die Soñ der Gerechtigkeit / woͤlche alle Wolcken / Naͤbel vnd F[i]nſternuſſen / deß vnglaubens zurtrennet / vertreiber vnd auff[ri]ſſet.

Diſes Geſicht hat ſie bekummen / durch die Pꝛe - digt / des H. Euangelions / vnnd alſo auß einem wil - den Rech / eine Zame Tabea worden / Jnn dem ſie die wilde waydedes vnglaubens / deß vnuerſtands vñ fal -pſalm. 23. ſcher lehꝛe verlaſſen / vnnd ſich auff die gruͤnen Awen /Cvnd[18]Ein Leichpredig / Frawenvnd geſunde Wayde begeben / der Pꝛedige von Chꝛiſto Jeſu dem Ertzhirten vnſerer aller Selen / von woͤlch - em die liebe H. Apoſtel / in gantzem Judea / Galilea / vnd Samaria haben gepꝛediget / wie Lucas in vorge - hen den worten / diſes Capitels Zeuget. Vnd eben vm̃ diſer vrſachen willen / wirdt diſe geiſtliche Wayde vom H. Pꝛopheten / ein præceptum DOMINI genennet / illuminans oculos, das iſt: ein ſolch Gebott / dz die Au - gen erleuchten. Wol denen Rehen / die ſich hie Way - den / den es gibt neben der erleuchtung der Augẽ / auch fette Seelen in wolluſt / die nimmer mehꝛ ſterben. E - ſaie. 55. Souil vom Namen Tabeæ.

Es heiſſet ſie Lucas alhie ferner auch eine Juͤnge -Wie / vnd wo - der / Tabca ein Juͤngerin Chri ſti worden. rin. Was iſt ein Juͤnger / oder Juͤngerin[?]Juͤnger / wie auß vor vñ nachgehendẽ Geſchichten diſes Buchs zuſehen / hat man in der Erſten Kirchen geheiſſen / alleAct. 2. 6. Glaͤubigen / welche das H. Euangelium haben ange - nommen / vnnd zu Chꝛiſto Jheſu / den S. Petrus amAct. 4. ende verleßner Hiſtori / einen Herꝛn nennet / bekerdt worden. Man hat ſie auch die Gemeine der Glaͤubi -Act. 9. gen / deren ein hertz vnd Seel geweſſen / geheiſſen / vnnd Heylige / ꝛc. Vnd haben diſen Namen ein lange zeit behalten / biß die Gemeine / oder Kirch Chꝛiſti zuge - nomen / vnd hernacher erſt zu Antiochia den namen der Chꝛiſten / von vnſerm Herꝛn vñ Meiſter Chꝛiſto Jeſu bekommen / das mann ſie / wie noch / Chꝛiſten ge - heiſſen. Jn maſſen auß dem vj. Capitel diſes Buchs / der Geſchichten der H. Apoſtel zuſehen.

Auß woͤlchem allem wir vernem̃en / diſe Tabea ſeye einglaͤubige vnnd Gottſelige Chꝛiſtin geweſen / vnnd auß deren Gemeine Eine / deren S. Lucas in vorge -henden[19]Eliſabtth Weltzerin von Eberſtein / ꝛc. henden worten diſes Capittels alſo gedencket. Die Gemeine hette nun freyde / durch gantz Judea vnnd Galilea vnd Samaria / vnnd bawte ſich / vnnd wan -Zb. 31. dele in der forcht des Herꝛn / vnnd ward er fuͤllet mit troſt deß H. Geiſtes / ꝛc.

So vil von beyden Namen / diſer Ehꝛn Matron / Warumb ſie Tabea / vñ eine Juͤngerin geheiſſen. FuͤrsTabea / vol gut ter Werck. dritte / meldet Lucas / diſe Tabea habe / jhr Chriſten - thumb / Glauben vnd Profefsion, nicht ſchlecht / wie gemeinlich geſchicht / auff der zungẽ gefuͤhrt / ſondernVnd Almuſen. ſeye auch vol guter Werck vnd Allmoſen geweſen / die ſie that. Das iſt / damit mans erkennen moͤchte / das ſie keine Maulchriſtin / ſondern ein rechte glaͤubige Juͤngerin / vnd Gottsfoͤrchtige Chriſtin ſeye / habe ſie jhren Glauben mit lebendigen fruͤchten / guter Werck / ſonderlich aber mit der frey gaͤbigkeit / gegen den Ar - men bezeuget vnd dargethan. Jn dem ſie / wie in die - ſer Hiſtoria folget / das Allmoſen nicht allein reich - lich / ſondern auch gantz williglich vnder die Arme[n]außgetheilt hat / Alſo / das ſie die Roͤcke vnd Kleyder die ſie jhnen gereicht / ſelbſt gemacht. Allen vermoͤg - lichen vnnd wolhaben den fleißig zumercken / Denn deren wol zu finden / die lieber damit vmbgehen / wie ſie ſich mit den ſchoͤnen Kleidern ſelbß auff das uͤppi - geſt ſchmuͤcken vnd zieren / denn das ſie Chriſto Jhe - ſu / jhn ſeinen Armen / einen Kittel anziehen / ge - ſchweig / mit ſelbs eignen Henden machen / oder dem Evempel Tabea nach / ſich vol gutes werck zu ſein be - fleiſſen. Daruon hernacher. Weil dieſe Tabea gegenTabea jedermã lieb vnd ange - nem. dem Armen ſo wol thaͤtig / vol vnnd reich an gutten Wercken geweſen / iſt ſie hingegen auch / aller gebuͤrC 2nach[20]Ein Leychpredig / Frawennach / von jeder man maͤnigklichen / lieb vnnd werd ge - halten worden / Jnn maſſen auß dem gꝛoſſen leyd / ſo auff jhr kranckheit vñ Tod gefolget / viler / ſonderlich aber der Armen / zuſehen / woͤlche lieber den Hayde - niſchen Keyſer zu Rom / den diſes einige Weybe hetten verlorn / Aber da halffe nichts fuͤr.

Den Lucas fehret in jhreꝛ Legenda fort / vndTabea erkran[-]cket / vnd ſtarb. zeyget an / wie dz ſie vnuerſehens erkranckt / vnd dar - auff geſtorben ſeye / ſo wol / als der vnglaubigen vnd Gotloſen eines / ob dern tod man biß weilẽ nit ſonders erſchricket. Weil dar durch den Armen Wit wen vnd Waͤyſen in der taͤglichen hilff vnnd Handtreichung / ein mercklich abbruch geſchehen / haben ſie nicht vn - billich / wie obgemeldet / vnnd Lucas anzeiget / auff das klaͤglichſte beweynen / vnd S. Petro jm zu Bruͤ - derlichem mitleyden zubewegen / jhr Roͤcke vnnd Kley der / welch die Raͤhe weil ſie bey jhnen geweſen / machte / gezeyget.

Tabea / wirdt zur begräbnus gerichtet.Wie Hertzlich ſie es gewuͤnſchet / das ſie noch le - ben ſolt / muͤſten ſie ſich jhreꝛ verwegen / nemen ſie aber (die letzte ehr jhr zum zeichen) vnnd waſchen jhren Leichnam / Landes Sytt vnd gebrauch nach / legen jhne auff den Soͤller / damit der zeit der begraͤbnuſſe zuerwarten.

Souil Schreibt S. Lucas vom Erſten ſtuͤck - lin verleßner Hiſtorien. Was haben wir hierauß zu - lernen vnd zubehalten[?]

Gleich wie Tabea glaͤubig / vnd vol guter Thu - genden vnd Werck geweſen / Alſo haben wir auß jre[r]Legenda vil nutzliches vnd troͤſtliches zu lernen.

Dann / Erſtlich / ſehen vnnd lernen wir / weilalle[21]Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein. alle Menſchen / ſo natuͤrlich empfangen vnd geborenDie erſte Lehr vom G. Euar - gelio / vñ ſeiner krafft vñ wirck ung - werden / von Natur Geiſtlich blindt ſein / vnnd ſich nichts verſtehen auff das / dz deß Geiſtes Gottes iſt / wie / vnd wardurch wir erleuchtet / zur wahren er - kentnuß GOttes kaͤmen / Glaubig vnd ewig Selig werden moͤgen / Nemblich / durch das eynige Mittel der Predigt des Heiligen Euangelions / durch das Wort von Chriſto / dem Liecht aller Hayden / der Warheit / deß Lebens / vnnd der Seligkeit. DennEſa. 44. Joan. 14 gleich wie die Nacht der Sonne (wenn ſie Morgens auffgeht) weicht / die Nebel vnnd Wolcken zutri - ben vnd verzehret werden / Alſo iſt die finſternuß / der Blinden vnnd verſtockten Hertzen der Juden vnnd Hayden / in Judea / Gallilea vnd Samaria gewe - ſen / bald ſie Chriſtum Jheſum die Sonn der Gerech - tigkeit haben hoͤren Predigen / vnd derſelbige Mor - genſtern / durch krafft vnd wirckung / GOttes des H. Geiſtes / in jhren Hertzen iſt auffgangen.

Deſſen Evempel / haben wir droben gedacht / auß Luca im dritten Capitel. Dergleichen wirdtAct. 2. geleſen im andern Capitel dieſes ſtuͤcks / da beſchri - ben wirdt / wie das auff den Heiligen Pfingſtage / durch ein eynige Predigt S. Petri / auß allerley Voͤlckern in die 3000. Seelen erleuchtet / bekehrt / vnnd zu Juͤngern Chriſti worden / deren aller her - nacher ein Hertz / vnd ein Seele worden.

Eben dieſes iſt geſchehen / vnd viel mehr / als die lieben H. Apoſtel hernacher in die gantze weyte Welt außgangen / vnd jhr vn zehlich viel / nicht allein gan - tze Haͤuſer / ſonder auch gantze Laͤnder / zu ChriſtoC 3Jeſu[22]Ein Leichpredig / FrawenJheſu bekehrt haben / vnder deren wir in dieſem Lan - de (durch die Gnade GOttes) auch ſein / welche weyllund ſo wol als andere / blinde Hayden geweſen /Eſa. 59. vmb den Mittag / nach der warheit getappet haben / vnd dem Stummen Goͤtzen / nach dem wir gefuͤhret2. Cor. 12. worden / nach ſein gangẽ wie S. Paulus ſeine Corin -Carnthier weil lund / hayden. thier jhrer finſternuß / vnnd alſo in derſelben Perſon auch vns Carinthier vnſer blindtheit erinnert / den wie die Hiſtorien auß weiſen / vnſere liebe Voraͤltern / vnd Einwohner diſes Landes / Lange jar nach die - ſen Apoſtoliſchen Geſchichten / zum heiligen Chriſt - lichen Glauben bekerdt worden / durch S. VirgiliumAnno 790. vnnd Ammonem, vn derm Roͤmiſchen Kaͤyſer / den mann Carolum hat genandt / den Groſſen.

Weil vns denn / Gottlob vnd danck / aber die - ſes Helle liecht / des heiligen Euangelions auch ſchei - net / wil ſichs gebuͤren / das wir dem Evempel Ta - beæ nach / wie auch anderer obgedachten Gemeinen / vnſer Augen auffthun / daſſelbige mit frewden an - nemmen / vnnd darfuͤr von Hertzen danckbar ſein /Exercitium religionis der Chriſten. vns in der Gemeine / in einer mehren anzal / aͤmbſiger vnd einmütiger finden laſſen / am Gebett anhalten / neben dem gehoͤr des heyligen Goͤttlichen Worts / das Brod brechen / das iſt / wuͤrdtiglich vnd andech - tiglich vns gebrauchen / des heiligen Hochwuͤrdigen Abendtmals / dann dieſes war das exercitium religio - nis der Erſten Kirchẽ / wie noch deſſen Evempel ha - ben wir auch an andern / als am Simeõ / Hanna derLuc. 2. Prophetin / welche nimmer vom Tempel gewichen / am Dauid / vnd dergleichen. Wie auß 27. Pſalmenzuſe -[23]Eliſabehta Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc. zuſehen / da er ſich offentlich / andern zu einem Ev - empel / vernemmen leſt / ſein groͤſter wunſch / vnnd einiges begeren ſeye dieſes / das er im Hauß des HerꝛnPſal. 27. bleiben moͤchte / ſein lebenlang (nicht ein oder zween tag) zuſchauen die ſchoͤnen Gottesdienſt des HEr - ren / vnd ſeine Tempel zubeſuchen: das er auch Got - tes Wort aller ſeiner Herꝛligkeit vnnd reichthum̃en fuͤrziehe / bezeugt Er an einem andern orth / mit dieſem worten / da erſagt: das iſt mein Schatz / dasPſal. 119. ich dein befelch halte.

Dieſes wird denen geſagt / vnd wol zu mercken ſein / welche GOttes Wort verachten / oder aber mitGottes Wort der beſte vnnd werdeſt ſchatz. vnwillen / als muͤſten ſie fewer freſſen / anhoͤren / vnd für dieſe allerheylſambſte vñ notwendigſte wolthat Gottes / mit jrem ſelbſt eygnen vnwiderbringlichen ſchaden / vndanckbar ſein / mit jaͤnen Juden / welcheAct. 13. Paulus vnnd Barnabas haben geprediget / es mit jhrem verdruß vnd vndanck von ſich ſtoſſen / vñ ſich ſelbſt nicht werd achten vnd machen / des Ewigen le - bens. Wo man aber der Prediger deß heiligẽ Euan - gelions verdriſig wirt / vñ vndanckbar iſt / wandert es gern weiter / wie es die erfahrung gibt / vnnd S. Paulus zu den Juden zu Antiochia ſagt: Sihe / ſo wenden wir vns zu den Hayden.

Laſſet vns demnach / fuͤr das Liecht der Predig des heiligen Euangelions danckbar ſein / vnd daſſel - bige fuͤr vnſern hoͤchſten / beſten vnd werdeſten ſchatz halten / vnd wol fuͤrſehen / das wir denſelbigen nicht verliehren.

Gleich wie ferner S. Lucas den friden preiſet / woͤlchen die Kirche nach der bekerung S. Pauli be -C 4kom̃en /[24]Ein Leychpredig / Frawenkommen / darumb die Kirche gewachſen / vnnd das Wort zugenomen / des haben wir nicht weniger vr - ſach / GOtt dem Allmaͤchtigen / ebener maſſen / von Hertzen zu dancken / das er vns auß ſondern Gnaden mit groſſer vnruhe vnd verfolgung anderer / auch vnſerer benachbarten / ſo gnaͤdiglich vnd Vaͤtterlich erhalten / das wir in zimlicher rhue vnd frieden / vn - ſer exercitium religionis biß anher gehabt / vnd in zimlichen anſtoͤſſen erhalten. Denn / wo es an die - ſem euſſerlichen frieden erwindet / die ſich nicht wol - len laſſen weiſen / die Thoren nicht weit / vnnd die Thuͤrnen in der Welt nit hoch gemacht werden / das der Koͤnig der Ehren bey vns einziehe / kom̃en wir zum Geiſtlichen / des gewiſſensfrieden / welcher alle vernunfft vbertrifft / ſchwerlich.

Laſſet vns demnach die zeit vnſer heimſuchung danckbarlichen erkennen / vnd waß zu diſem vnſerm fug dienet / wol bedencken / iſt eines das wir auß der Legenda Tabeæ haben zu lehrnen.

Das ferner Lucas meldet / ſie ſeye eine auß der ge - meine geweſen / welche in der forcht des Herꝛn ge - wandelt / vnd vol guter werck / die ſie thaͤte: lehrnen wir fuͤrs ander hierauß / einem Chriſtẽ / wen er durch das H. Euangelium glaͤubig / vñ ein Juͤnger Chri - ſti worden / woͤlle nicht gebuͤrn / das er den Glauben auff der Zungẽ fuͤre / ſonď den ſelbigẽ mit freywillig - keit vnd Gott wolgefaͤlliger gerechtigkeit / als guten fruͤchten / eines geſchlacht en vnnd guten Baumß / be - zeuge / vnd an Tag gebe. Deñ ſo wenig als das fewer jhre hitz / vnd ein gut Baum jhre gute fruͤcht / ſo we -[25]Eliſabehta Weltzer in / von Eberſtein / ꝛc. nig iſt ein lebendiger rechtſchaffner Glaube ohne lie - be / vnd werck der barmhertzigkeit / die er Gott vndſei - nern Naͤchſten zuerzeigen / ſchuldig.

Schuldig / ſage ich / darmit wir dieſe Lehꝛe fuͤr kein Mittelding anſehen vnd halten. Den niemands kanWo Glaube / da gutte Werck. zweyen Herꝛ en dienẽ / wird er gewiß den einem zu die - nen ſchuldig ſein. So ſagt S. Paulus / das wir zuEphe. 2. Eſa. 5. Math. 7. gutten Wercken erſchaffen ſein. Eſaias vnd Miche - as / die H. Pꝛopheten vergleichẽ vns Reben im geiſt - lichen Weinberg / darzu verſencket vñ gepflantzet / das wir die beſten vnd ſuͤſſeſten fruͤchte tragen ſollen / Vnd wie es in eines gedingten Haußknechts freyen willẽ / nicht ſtets im Hauſe zu arbeiten / oder aber muͤßig zu gehn / Alſo ſtehe es in der Hauß genoſſen deß geyſtlich - en Hauſes / oder der Gemeinen Gottes wilkür nicht / jrenſin gerecht wordẽ / durch den glauben guttes oder boͤſes zu thun / ſondern ſein / wiea bermalen / S. Pau -Rom. 5. id. Ib 8. lus redet / Knecht woꝛden der gerechtigkeit / vñſchul - dener nit dem fletſch / das wir nach dem fleiſch leben / ſondern durch den Geiſt deß fleiſches geſchaͤfft toͤdten / woͤllen wir anderſt Kinder GOttes ſein. Roma. 5. vnd 8.

Es wil aber S. Lucas bey dem Evempel Tabea /Chriſten ſollen vol gutter Werk ſein. vns auch deſſen erinnern / das wir nit allein vns auß dem glaubẽ gutter Werck befleiſſen / ſondern auch der ſelbigen vol werden / ſollen vol / ſagt er / das iſt / Guttes zu thun / nicht muͤde werden / Gott vnd vnſerm naͤch - ſten / gern vnnd willigklich / nicht gezwunger / dienen vnd lieben ſollen.

Den Heuchlern wol zu mercken / welche / wañ ſie in der wochen eineſt in die Kirchen kum̃en / Sie lehrnenDwas[26]Ein Leychpredig / Frawenwas / beſſern oder boͤſſern ſich nicht / auß den Pꝛedi - gen / ſich foͤrchtẽ / wen ſie offter kaͤmen / ſie moͤchten der ſachen zuuil thun. Jtem / wen ſie ſich offter bey dem Bꝛotbꝛechẽ in der Gemeine / das iſt / bey der handlung vnd gebrauch deß H. Abendtmals vnnd alſo bey dem gantzen oberzelten exercitio religionis andaͤchtig fin - den lieſſen / es wuͤrde jhnen ſchaͤdlich vñ ſehꝛ hinderlich ſein. Aber vol gutter Werck ſein / heiſſet nit am an - dern / ſondern / am erſten Gottes Reich ſuchen / Gott vber alle ding lieben vnd vertrawen / vnd den Naͤch - ſten lieben wie ſich ſelbs. Summa / wiſſen / das man dem gutten nicht zunil thun moͤge. Ja / wen wir der gutten Werck vberfluͤßig vol werden / vnnd alles dasLuc. 17. vns zuthun gebuͤrt / bekeunen vnd ſagen / wir ſeind vn - nuͤtze Knecht / auff das ſich niemandt deß halben mit ſeinen ſcheinlichen Wercken / zu kuͤtzlen oder zu ruͤmen. So wenig als ein gedingter Knecht im hauſe / ſeiner arbeit / den er thut was erſchuldig iſt.

Wen wir den lehren / das man ſich auß dem Glau - ben gutter Werck vberfluͤßig / das iſt / eines newen ge - horſams befleiſſen ſol / ſehen wir / wie vnbillich (vnſere Lehꝛe zu tadlen) wir von vnſern widerwaͤrtigen be - ſchuldiget werden / wie das wir ſchlecht auff den glau - ben dringen / vñ darneben der gutten Werck vergeſſen / vnd ſie gar verbieten.

Die Ehre des wercks der erloͤ ſung / gebuͤret allein Chriſto.Den / ob ſie wol im werck von ſeiner Erloͤſung / vnd vmb der Ehren willen / die Chꝛiſto Jheſu allein / vnd keinem andern gebuͤret / als der die Keltern allein getretten hat / außgeſchloſſen werden / ſo muͤſſen ſiedoch[27]Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein. doch / als fruͤchte des Glaubens / not wendigklich fol -[H]eylige vñ ge - rechtfertig[t]e / thun Gott ein wolgefaͤ[lli]ge[s]Werck. gen / Folgen ſag ich / nit vor hergen / oder mit vnd neben Chꝛiſto herein brangen. Sol aber ein Baum gutte Fruͤchte tragen / muß er zuuor gut geweſen ſein / Alſo ſollen vnſere Werck gut vnnd Gott wolgefellig ſein / muͤſſen wir zuuor Glaͤubig / vnnd in Chꝛiſto gerecht ſein. Den was nicht auß Glauben geſchicht / iſt Suͤn - de. Daher die Alten recht geſagt. Bona opera ſe - quuntur iuſtificatum, non præcedunt iuſtificandum. Jſt eben ſo vil / als das S. Paulus zu den Roͤmern am 5. Capitel ſchreibet / wenn wir durch den Glauben ge - recht werden / ſein wir Knecht der gerechtigkeit. So - vil von der andern Lehꝛe. Daß wir vns auß dem Glauben guter vberflüßiger Werck befleißigen ſollen / darunder aber keinen verdienſt ſuchen / ſondern die Ehꝛe Chꝛiſto Jheſu allein geben / vnſerer heyligung / rechtfertigung / erloͤſunge vnd ſeligkeit. 1. Coꝛ. 1.

Wen hie jemands gern wiſſen vnnd fragen wolte /Die[dritt]Leh - re / vom Ca〈…〉〈…〉 go / guter werck woͤlches die GOtt wolgefelligen / vnnd angenemen Werck ſeyen / wirdt fuͤr die dritte Lehꝛe geantwoꝛt - tet. Esſeyen die oben angedeute Werck / deß exercitij religionis, der Erſten / vñ vnſerer Kirchen / Als: Got - tes Wort in der Gemeine hoͤren / Am Gebett anhal - ten / deß Heyligen Hochwuͤrdigen Abendtmals ſich gebrauchen / vnnd der gleichen / vnnd alſo GOtt von gantzem Hertzen Lieben / vnnd jhme vber alle ding vertrawen / denn vnſern Naͤchſten wie vnsſelbs / der Jnſtruction nach in der Erſten vnnd Andern Ta - felen / der Heyligen Zehen Gebott Gottes / begriffen. D 2Vnd[28]Ein Leichpredig / FrawenVnnd damit wir vns der kuͤrtze befleiſſen / haben wir auß viler treffenlichen vnd ſchoͤnen Tugenden vnnd Wercken / damit wir vnſeren ſchuldigen gehorſam ge - gen Gott / vnd liebe gegen vnſerm Naͤchſten / eꝛ zeigen vñ vben koͤnnen / bey dem Evempel Tabea / alhie ſon - derlich zu leinen / die freygaͤbigkeit / gegen den Armẽ / oder (wie hie Lucas redet) das Almuſen geben. Den Tabea / ſpꝛicht er / ſeye vol gutter Werck geweſen vnd Almoſen / die ſie thaͤtte.

Wer aber Almuſen geben / vnnd ſeine wol anlegenAlmnſen gebẽ / ein Gott wol - gefaͤllig werck. wil / der trette in die fuſtapffen Taber / vnd gebe gern / vnd mit guttem willen. Darzu vermanet vns auch Salomon / wegere dich / ſpꝛicht er / nicht dem duͤrffti -Pro: 3. gen guttes zu thun / ſo deine Hand von GOtt hat /Almuſen ſoll mit gutem wil len gereicht werden. ſolches zu thun / ſpꝛich nicht / zu deinem Freunde / ge - he hin / vnd komb wider / morgen will ich dir geben / ſo du es doch wol haſt / Soſagt S. Paulus / einen froͤlich en Geber / liebe Gott / vnd iſt die Gab dem Armen / vil1. Cor. 9. lieber / als wen es mit vnwillen vñ Murrẽ / geſchicht / Abermallẽ gemeinem Spꝛichwoꝛt nach / Bisdat, qui dat cito, Wer gern vnd bald gibt / der gibt doppelt. Wo daß nit geſchicht / vnd ein vnwillen bey dem Allmuſen geben ſich findet / kan diß werck Gott / vmb des vnglau bens oder vngeduld willen / ſo mit lauffen / nit gefallẽ / vñ iſt alſo / bey des die Gabe / vñ aller danck verlohren / wie Auguſtinus redet / Et rem, & meritum perdidit, pau - perem qui moleſta mora ſuſpendit. Das iſt / wer den Ar - men verdrießlich auffzeucht / mit ſeinen gaben / der le - gets vbel an / vnnd verleurts bey des / die gabe vnd den danck damit. Weyl Tabea gern vnd willig gegeben /jhn[29]Eliſabetha Weltzerin ron Eberſte in / ꝛc. ja auch neben anderer taͤglichẽ handreichũg die kleider Armen Witwen vnnd weiſen ſelbs gemacht / hat ſie di - ſen danck dauon / das man jhrer noch heutiges tagsEliſabet Land graͤuin / eine Mutter der Ar - men. auffs beſte vnd ehrlichſte gedencket. Einſolche Ta - bea / vnnd der Armen Mutter iſt geweſen / auch Eli - ſabeht / Ludwiges Landgraffen auß Tuͤringen Ehe - gemahel / eine geborne Koͤnigin auß Vngern / welche (wie man von jhr ſchreibet) Todten vnd lebendigẽ Ar - men gedient / die Krancken in eygner Perſon beſucht / derſelbig fleißig gepflaͤget / vnd warten laſſen / damit ſie auch mehr vrſach hette / der Armen ſich anzunemen / vnnd denſelbigen gutes zu thun / hat ſie ſich auch von geringſten Leuten / zur Gfatterin erbitten laſſen / inn Tewren zeitten / Getreid auß geteylet / vñ damit ſie di - ſes alles koͤndte reichlicher thun / mit eignen haͤnden ge naͤht / gewuͤrcket / vnd geſpunnen / wo einer geſtorben / hat ſie ſelbigen auff jhren eignen vnkoſten laſſen Ehr - lich zur Erden beſtetigen.

Das ich kuͤrtzehalber hie nichts von andern ſage / alsMatthias Koͤ nig in Vngern Alexander Magnus. von Mathia Koͤnig in Vngern / welcher ſich Armer geſchedigter Knecht ſelbs angenommen / ſie gebun - den / vnd jhrer gepflogen / dergleichen auch Alevander der groſſe gethon. Von Galeno / welcher den ArmenGalenus. S. Martinus. zu dienen / gemeine Artzney / beſchreiben / vnd damit vil nutzes geſchaffen / von S. Martino / vnd dergleichen.

Vnnd iſt diſes eine Aigenſchafft deß Almuſſen ge - bens / wer geben wil / der gebe gern / willig vnnd mit frewden.

Die ander iſt / das man reichlich gebe / wie Tabea /Almuſen ſolle reichlich auß ge theilt werden. vol guter Werck vnnd Almußen gebens (geweſen) D 3vnd[30]Ein Leychpredig / Frawenvnd die Armen mit veraͤchtlichen ſpoͤtlichen Gaben / nicht abweiſe. Nicht Pfenning / Heller / Alte ha - dern geben / ſondern / wenn wir es thun moͤgen / gantzePro. 3. Roͤcke mit theylen / Sintemal vnſere Gaben vnuer - lohren / ſondern zum beſten angelegt ſein / vnnd reich -Pro. 19. lich werden vergolten / wie geſchꝛiben ſteht: Gebet ſo wirdt euch gegeben / vnd abermalen / wer ſich deß Ar - men erbarmet / der ley het dem Herꝛn / Als woltẽ Sa - lomon vnd Chꝛiſtus ſagen / wie wir ſunſten gemeinlich geſinnet ſein / auß wenigem / vil zumachen / mit außley hen / Wuchern vnd der gleichen:

Alſo ſollen wir den Armen auch gern geben / leyhen vnnd fürſtrecken / den darmit legen wir vnſere Guts auff den Wucher bey Gott / der es reichlich vergelten / vnnd es alſo auff vnnd annemen wil / als wen es jhme ſelbs gegeben were / wie Chꝛiſtus ſich vernemen laſſet / was jhr dem geringſten gethan habt / Das habt jhrMatth. 25. mir gethan. Mich habt jhr Hungerigen geſpeiſet / nackenten bekley det / krancker beſuchet / ꝛc.

Daher der Alte Lehrer Baſilius ſaget / PauperumBaſilius. ventres ſunthorrea, inquæ frumenta noſtra deponere poſ - fumus ne vnquam pereant. Das iſt / der Armen Beuche / ſein Scheuren / in denen wir vnſer Getraͤyd auff behalten / daß es nicht verdirbt. Hieher gehoͤren auch die woꝛt S. Pauli / da er ſagt / wer reichlich Se -2. Cor. 9. et / der Erndet auch reichlich. Wenig Saͤen / vnd vil Garben ſchneiden / wil er ſagen / kenne beyſamen nicht ſein. Dero wegen / wer zeitlich wil geſegnet vnd Reich werden / der werde Reich vnd vol an gutten Wercken / vnd Almuſſen / gegen Armen / Wittwen vñ Waͤyßen. Ja[31]Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc. Ja auch / wer kuͤnfftig ſein reichliche belohnung ein - nemen wil / der mache jhme hie freunde auß vngerech -Luc. 1〈…〉〈…〉. tem Mam̃on / vñ Lade zu ſich Arme / Krum̃e / lame / blinde / weil es diſe / vns nit haben zuuergelten / das ſie vns kuͤnfftig in jre huͤtten nemen / vñ alles vergoldtenJohannis. 14. werde in der Aufferſtehung der Gerechten. DennAlmuſen geben Wird hie vnnd dort vergolten. ſo mancher Armer / dem wir hie in ſeinen noͤtten ha - ben geholffen / geſpeiſet / getrencket oder bekleidet / ꝛc. ſo manchen Zeugẽ werden wir in jenem leben haben / vn - ſers Glauben vñ der liebe gegen dem Naͤchſten. Vn - ſer lieber HErꝛ vnnd Heyland Jeſus Chriſtus ſelbs wird vns deſſen oͤffentliche Zeugnus geben / zuſich mitMatth. 25. freundlichen worten ruͤffen / Kompt her jhr gebene -& q; deyten meines Vatters / ererbet das Reich / das euch& q; bereitet iſt von anbegin der Welt. Dañ ich bin hunge -& q; rig geweſen / vnd jhr habt mich Geſpeyſet / ich bin dur -& q; ſtig geweſen / vnd jhr habt mich Getrencket / ꝛc. Wird& q; nun eines groſſen Herꝛn lob / zeitliche Comendation vnd Promotion / vor wenig Leuten / vnd von einer ge - ringen ſtellen zu einer beſſerẽ / hochgehalten / wieuil hoͤ - her wird diſes lob Chriſti zu achten ſein / welches er vns geben wird / vor der gantzen Welt / vnd ſeine Pro - motion / da mir nit auß Ver dienſt / ſondern auß gna - den als geſegnete oder Glaͤubige / in den Gebenedey - ten Samen befuͤrdert werden / zur Erbſchafft des ewigen lebens.

Auß welchem allem zuſeben / welch ein fuͤrtreffen - lich / den Armen Naͤchſten Menſchen nuͤtzlich / vns ſelbß heilwuͤrtig / vnd Gotts wolgefaͤlliges Werck es iſt / Sich der Witwen vnd Wayſen Zur zeit der nohtannemen[32]Ein Leychpredig / Frawenannemen / vnd den ſelbigen bey de willig vnnd reichlich geben. Den der gleichen Leuteſein / Kinder vnd Er - ben deß Reichs Gottes. Vnd wie man (ſagt der H.Chriſoſtomꝰ. Chriſtoſtomus) bey Guͤldenẽ Ketten der Edlen Her - ren kinder / oder Erben erkennet: Alſo erkennet man bey der freygebigkeit vñ Almuſen / gegen dem Armen / die kinder Gottes des barmhertzigen Vatters / welch - er ſein Sonne ſcheinen laſſet / vber boͤſe vnd from̃e.

Diſes ſeye ſonderlich den Reichẽ geſagt / das ſie dem Exempel Tabea nach / vol gutter Werck ſeyen / ſonder - lichen aber in Almuſen geben / gegen den Armen / willig vnd freygaͤbig / Roͤcke vnd kleider machen laſſen. Den vmb diſer vrſachen / naͤmlichen / vmb der folge willen / hat der H. Geiſt diſe Hiſtoriam vñ Legendam Tabea / ſo fleißig beſchriben / vnnd jhre Tugenden vnnd gutte Werck / ſo hoch erhabt / das mann es noch heut zu tag / den Reichen fuͤr halten / vnd ernſtlichen ſcherpffen ſoll. Dergleichen ſchaꝛpffe vermanunge ſchꝛeibet S. Pau -1. Tim. 6. lus an ſeinen Timotheum / dem er ernſtlichen auffer - legt / das er hierinnen die Reichen nicht vil bitten / ſon - dern / den ſelbigen ernſtlichen gebietten ſol / das ſie jhme1. Tim. 6. hierinnen folgen vnd gehorchen. Seine deß H. Apo -& q; ſtels woꝛt lauten alſo. Den Reichen von diſer welt /& q; gebeut / das ſie nicht ſtoltz ſeyen / auch nit hoffen auff& q; den vngewiſſen Reichthumb (ſondern) auff den le -& q; bendigen Gott / der vns dargibt reichlichen / allerley zu& q; genieſſen. Daß ſie guttes thun / reich werden / an gut -& q; ten Wercken / gern geben / behuͤlfflich ſein / Schaͤtz ſam -& q; len / jhnen ſelbs einen gutten Grundt auffs kuͤnfftige / das ſie ergreiffen das Ewige leben. Vnnd an einemandern[33]Eliſabetha Weltzerin von Eberſtein / ꝛc. and[e]r ort. Laſſet vns guts thun / vñ nit muͤde wer -Gal 6. den / den zu ſeiner zeit werdẽ wir auch Erndẽ on auff hoͤrn / Als wir den nun zeit haben ſo laſſet vns gutes thun / an jederman / aller meiſt aber / an deß Glaubens genoſſen.

Wer nicht gantze Roͤcke vnd Kleyder zumachen /Der Armen Al - muſen / iſt Gott auch angenem. vnd hin zugeben hat / vnd wolte doch auch vol guter Werck vñ Almuſen gebens ſein / der bꝛeche dem hung - erigen ſein Bꝛodt / der lege ſeine Stewer auff ein jaͤg -Eſa. 58. 1. Cor. 16. Mar. 1〈…〉〈…〉 lichẽ Sabbat ein / bey ſich ſelbs / ſamle vnd reiche nach ſeinem vermoͤgẽ / Gleich wie Chꝛiſto die zwey ſchoͤrpf - lein (woͤlche beyde einen einigen heller machten) im Caſten zu Jeruſalem / der Armẽ Witwen wol gefal - len / das er ſaget / Sie habe mehꝛ den alle andere einge - leget / den jaͤne hetten von jrem vbrigen / diſe aber von jhrer Armut / vnd alles was ſie hatte / jhre gantze na - rung eingelegt / Alſo wuͤrd er vnſere / der Armen ga - ben / noch nicht verwerffen / Sollen vnd koͤnnen dem - nach beyde Reiche vnnd Arme / Gott wolgefaͤlliges Almuſen reichen / vnd jedes nach ſeiner maß / vol gut - ter Werck werden / vnd ſich der zeitlichen vnd kuͤnffti - gen belohnung troͤſten.

Damit mir aber den Armen jhre Lectiõ alhie auchFaullentzen〈…〉〈…〉 wuͤrdige Arme. geben / ſollẽ ſie wiſſen / das Gott der gleichen Tabeas / Elizabethas / Martinos der Armen Vaͤtter vnnd pflaͤger / nit jederman / ſondern den Armen Witwen / Wayſen / vnd allein recht duͤrfftigẽ / erwecke / Nit den faullentzern / gayllen / vnd mutwilligen Witwen / die arbeyten moͤchten / vñ ſelbſt dem duͤrfftigen zu geben betten / wie S. Paulus vermanet. Derwegen / werEnicht[34]Ein Leychpredig / Frawennit Arbeit / derſol auch nit eſſen / geſchweig auß faul - keit ſich auff den muͤßigang begeben. Souil von der dritten lehre. Vnnd darmit vom Erſten Teil / diſer Pꝛedige.

Vom andern.

Das Wunder - werck Petri / mit ſeinen vm̃ - ſtaͤnden / beſchri ben.

BEtreffendt das Wunderwerck / beſchreibet S. Lucas / dz ſelbige ebner maſſen / mit ſeinen vm - ſtenden fleißig / zeiget an / Als der Herꝛ der Ge - meine thut gegeben / das wort / beguͤnnet zu wachſen / vnd die Kirche Chꝛiſti zuzunemen / habe ſich S. Pe - trus auffgemacht / ſeye durch zogen allenthalben dieLidda. Gemeine zubeſuchen. Vnder andern aber auch kum̃en zu den Heyligen zu Lidda / in einem Staͤttlein bey 6. Meil wegs / von Jeruſalem / von Joppen aber / bey 3. Meillen wegs gelegen. Bald diſes die Joppenſar er - farn / haben ſie Botten zu jme abgefertiget / vñ bitten laſſen / Er woͤlle auch zu jhnen kummen. Bald er er - ſchinen / vñ ſie ſein anſichtig worden / haben jne die Ar - men Witwen vñ Wayſen vm̃rungen / Tabeam hertz - lich bewaynd / jme der ſelben glauben vnnd wandel er - zelt / ſonderlich aber / jhre freygebigkeit / gegen den Ar - men geruͤm̃t / daneben die Roͤcke vñ Kley der gewiſen / die ſie weil ſie glebt jnen gemacht. Darmit zuuerſtehn gebẽ / ſie moͤchtẽ ley den / wen es Gots will were / Tabea lebte noch. Richten darmit ſo vil auß / das ſie dem H. Apoſtel ſein hertz ein nemen / das er ſie als bald auß ſchaffet / das liebe Gebett an die haͤnde nimbt / Gott ernſtlichen angeruͤffet / er woͤlle diſer verſtorbnen / nitſchlegt[35]Frawen Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein /ſchlecht denn Armen zugefallen / den ſelbigen lenger zu dienen / ſondern fuͤrnemlich / vmb deren willen / die durch diß ſchwerlich wuder werck bekert moͤchtẽ wer - den / jhr leben widerumben ſchencken / vñ ſie von Tod - ten erwecken / Ruͤffet darauff auß ſteiffem vnd vnbe - weglichen glauben:

Tabea / ſteh auff. Was geſchicht[?]Antwoꝛtet Lu - cas / Sie thaͤt jhre Augen auff / vnnd da ſie Petrum geſehen / ſatzte ſie ſich wider. Da er jhr aber ſeine hand retchte / vnnd ſie auffrichtete / warde ſie widerumb - en lebendig. Damit mann aber es fuͤr kein Gſpenſt hielte / ſetzet er hinzu. Habe Petrus ſie als bald den Heyligen / das iſt / der gantzen daſelbſten auff dem Soller / da die Leyche gelegen / verſamleten Gemei - ne / lebendig dar geſtellet / Was Lehꝛnen wir dan hie - rauß[?]

Erſtlich / ſehen wir / wie warhafftig Oſeas / Mich -Die erſte Lehre von[Auferſtehung]der Todten. tas / vnnd andere Heylige Pꝛopheten vom kuͤnffti - gen Meßia geſchꝛiben / das er werde ein Durchbrech -Oſe:〈…〉〈…〉 Mich. 2: er ſein / dem niemandts widerſtehn koͤnnen / Denn Todte wuͤrgen / Die Hoͤlle zerſtoͤren / vnnd dem Teuffel alle ſeine macht nemen / das / wer an jne glau -Ioan. 11. bet / der werde Leben / ob er gleich Stuͤrbe / vnnd wer da lebet vnnd Glaubt an jhne / der werde nimmer mehꝛ Sterben / den das der Todt hie gewichen / vnnd Tabeam verlaſſen / vnnd dem leben platz gegeben / wie auch bey andern verſtorbnen / welche die Heiligẽ Apo - ſtel auffer wecket / das hat man niemands anders / dañ Vnſerem lieben Herꝛn vñ Heyland Chꝛiſto Je - ſu / dem Heꝛtzogen vñ Fuͤꝛſten des lebens / zu danckenE 2gehabt /[36]Ein Leichpredig / Frawen2. Cor. 15.gehabt / wie S. Paulus die wort ſein erklaͤrt / vnnd ſchreibet / der Todſey in dem Syg verſchlungen / Tod wo iſt dein Stachel[?]Hoͤll / wo iſt dein Syg[?]Aber der Stachel des Todes iſt die Suͤnde / die krafft aber der ſuͤnde / iſt das Geſatz. Gott aber ſeys gedanckt / der vns den Syg gibt / durch vnſern Herꝛn Jeſum Chri - ſtum.

Gleich aber wie Chꝛiſtus vnnd ſeine lieben Apoſtel / Lazarum / das Toͤchterle Jairi / Tabeam / vnd ande - re aufferweckt habẽ / Alſo werden am Juͤngſten tag / alle widerumb Aufferſtehn / vnnd bey dem / der vnſere Suͤnde / zur gerechtigkeit verwandlet / den Todt zum1. Cor. 1. Zoan. 11. Gal. 16. ſanfften ſchlaff gemacht / vnſere Graͤber zu Rhubet - lein der ſchlaff heuſer bereyttet / vnd mit ſeinem beyligẽ thewren blut den Him̃el auff geſchloſſen hat / dortten ewiglich leben. Daß ſollen wir feſtigklichen glau - ben / vnd vns hiemit (wie S. Paulus vermanet) vn - der einander troͤſten. 1. Theſſ. 4. Den wie abermalẽ〈…〉〈…〉. Theſſ. 4. Tertullianus redet / Reſurrectio mortuorum, conſolatio Chriſtianorum. vnnd daß die Joppenſer diſes geglau - bet / vnd ſich deſſen getroͤſtet / haben ſie es mit dem be - zeuget / das ſie den Leychnam jhrer verſtorbnen Ta - beam nicht liederlich hin geworffen / ſondern jhne gewaſchen / den ſelbigen ordenlich vnd ehrlich zur Er - den zubeſtaͤttigẽ / Als ein ſchoͤnes Waytzen koͤrnlein /Joan. 12. Math. 13. welches zu ſeiner zeit widerum herfuͤt kum̃en / gruͤnen vñ lebendig werdẽ / in der Ernde des Jüngſten tags / durch die liebe H. Engel geſchnitten / vñ in die Schew - ren deß Ewigen ſeligen Lebens auff gehaben werden ſolle.

Wolt[37]Eliſabehta Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc.

Wolt aber einer hie kluͤglen vnd ſagen / hat doch S. Petrus alhie des Namens Jheſu Chꝛiſti nichts ge - dacht / villeicht wird die Ehre der auffer weckung der Toden / vnd diſes wun derwerck ſo wol jme / als Chꝛi - ſto / zu zuſchrieben ſein Antwort[?]Gleich wie S. Petrus kurtz vor diſem wunder werck zu Lidda / einen Armen krancken Gichtbruͤchigen Mañ / woͤlcher 8. Jar zu Bett gelegen / geholffen: Alſo hat er auch diſe Tabeam vom Tod widerumb aufferwecket. Er ſa - get aber zu jaͤnem alſo. Enea. Jeſus Chꝛiſtus mache dich geſund / Stehauff / vnnd bethe dir ſelber / ob wol der gleichen woꝛt bey diſem Wunder zeichẽ nit beſchri ben / wirder ſich doch der ſelbigen / oder aber gleichfoͤr - miger gebꝛaucht haben. Alſo hat er jenem LamenAct. 3. Betler zu Jeruſalem geholffen / zu dem erſagte / Gold vnd Sylber hab ich nicht / was ich aber habe / das gebe ich dir / Jm Namen Jeſu Chꝛiſti von Nazareth / ſteh auff vnd wandele. Eben inn diſem Namen hat S.Act. 13. Ib. 16. Ib. 14. Paulus Elimam einen Zauberet geblindet / Einen warſager Geiſt / auß einer Magt getriben / einen von Mutter leyb / Lamẽ / der niemallen gewandlet hatte / geſund vnd gerad gemacht / ꝛc. Diſem Chꝛiſto Je -Luc. 10. ſu / geben die Sibentzig Juͤnger zeugnuß / das jhnen auch die Teuffel / in ſeinem Namen vnderthan gewe - ſen ſeyen.

Alles dahin wol zumercken / Das wir nicht alleinTroſt in allerley an ligen / ſonder - lich aber / in tod - te[s]noͤten. den Herꝛn von den knechten / die Wunderwerck Chꝛi - ſti / vnnd ſeiner H. Apoſtel wiſſen zu vnder ſcheiden / Sondern auch wo hin / vnnd zu wem wir in vnſern noͤten vnnd obligen (ſie haben einen Namen wie ſieE 3woͤllen)[38]Ein Leychpredig / Frawenwoͤllen) flichen ſollen / das vns geholffen werde / Nem - lichen nicht zu den Verſtorbnen Heyligen / Petro oder Paulo / ſondern zu Chꝛiſto Jeſu ſelbs / dem Rech ten Meiſter zu helffen / vnd vnſern mit einigen Ertz - hirten vnſerer Seelen / ſonderlichen aber / inn Todtes noͤtten. Den Abraham waiß von vns nicht / vnnd Jſrael keñet vns nit / der Herꝛ aber iſt vnſer Vatter /Eſa. 24. vñ vnſer Erloͤſer / von alters her / iſt das ſein Name. Jſt eines das wir alhie zu lehꝛnen haben. Namlichẽ / wen wir kranck werden / oder ſterben ſollen / Daß wir vns erinnern / Chꝛiſtus ſeye der beſte vnd einige Artzt / vnder woͤlchem alle kranckheiten / der Todt vñ Teuf - fel weichẽ muͤſſen / vñ wie er alhie Tabeam vom Tod Aufferweckt / Alſo werde er vns alle widerumben le - bendig machen / vnd am Juͤngſten tag aufferwecken / das ſie bey jhm ſeyen / wo er iſt / Sollen jhme der wegẽ vnſere Seelen ſicherlichen vertrawen vnnd befaͤhlen / vnd keinen Heyligen: auff jhne vnnd ſeine / nicht auff die beyligen vnd der ſelbigen Wunder werck ſehen.

Syr. 35. Ecc. 17. Ioan. 10. 4 : Reg. 18.Zum andren / lehꝛnen wir hierauß / welch ein kraͤff - tig ding es ſeye / vmb das liebe Gebett / wie es alle wol - cken durch dringet / die Feindt ſchlahe / der Sonnen lauff hindere vnnd auff halte / den Himmel auff vnd zu ſchlieſſe / ꝛc. Ja auch den Todt verjagel / das er weichen muͤß. Sonderlich wen es im Namen Jeſu Chꝛiſti / vnſers einigen Mittlers vnnd fuͤrbitters ge - ſchicht. Sollen derowegen in Kranckheyten auchVrſachen / wa - rum̃ nit allezeit der kranken Ge bet / erhoͤrt wird ſelbs Betten / vnd andere fuͤr vns Betten laſſen.

Warumben / moͤchte eins hie fragen / hat Gott das Gebett / Flehen vnnd Waynen der Armen / wie auchTabea[39]Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc. Tabeaſelbs nicht erhoͤret / vnnd ſie der Armen / vnnd villeicht jhrem ſelbs eignem wunſch vñ begern nach /Alle Geyli〈…〉〈…〉 en Suͤndlich / vnd deß wegẽ ſterb lich. nit laſſen lenger leben[?]Antwort. Erſtlichen / Da - rumben Tabeam / wie heylig vnd vol gutter Werck ſie geweſen / jhrer Suͤnden vnnd ſterbligkeit zu erinnern / ob ſie wol gerecht / iſt ſie doch nur immutatione, vnd nit omnimoda regeneratione heylig / fꝛomb vnnd gerecht / das iſt / nicht aller dings ohne Suͤnde geweſen / Bluͤt vnd Fleiſch / hernach ſo wol / als daruor an jr gehabt / Aber vmb CHꝛiſti Jheſu willen / deſſen ſie Juͤngerin geweſen / iſt jhr diſes nicht zugerechnet / ſondern zuge - decket worden / den ſie im H. Tauffe hatte angezogen / weil aber Fleiſch vnd Bluͤt / ins Reich Gottes nicht kummet / muͤſſen ſie es durch den zeitlichen Todt able -Verſtorbne hel - ligen treffen mit Gott einen guten tauſch. gen. So war jr der Todt nicht ſchaͤdlich / thete mit Gott einen guttẽ tauſch / ſchlieffe vñ rhute in Chꝛiſto ſaͤnfftigklich / vnd ruͤret ſie keine qual mehꝛ an / hatte das jhre vberſtanden / vñ muſte hernach zum andern mal Sterben. Endlich wolte der Herꝛ die Augen der Armen / von Tabea abziehen / vnd zuuerſtehn ge - ben / das ſie auff jhne ſehen ſollen / deſſen Tabea / dieGott allein / der rechte Wayſen Vatter. Naͤrin geweſen / vnd ſeiner Guͤtter nur eine Schaͤffne - rin oder haußhalterin. Er woͤlle ſelbs der Armen Wytwen vnnd Wayſen rechter Vatter ſein / vnnd ſie verſorgen.

Sollen dem nach in vnſern kranckheitẽ / fleißig für vns ſelbs / vnd für andere Betten / zil aber / zeit vnd maaß / wen vnd wie Gott vns helffen / auch wie lang er vns leben laſſen ſoll / nicht fuͤrſchreiben / vil wenigerwenn[40]Ein Leichpredig / Frawenwenn er vns vnſerm wunſch nach nicht erhoͤrt / mur - ren. Denn wir wiſſen nit was mir bitten ſollen / wieRom 8. ſichs gebuͤrt. Die erhoͤrung auch der hilff iſt Zwey - erley / Voluntatis vnd Vtilitatis, das iſt / nach dem vnsTroſt in abſter - den liebe freund. nutzlich oder aber Gott wolgefellig iſt. Wenn nur fromme vnd Gottſelige Tabeæ vnd die Armen wol - verdiente Eliſabetha / Martini vnnd dergleichen Heyligen er krancken vnnd ſterben / bißweilen ein zeit - lang im Creutz auffgehalten / nicht gleich erhoͤrt wer -Eccle. 9. den / muͤſſen wir nicht euſſerlichemſchein / vnd vnſerer vernunfft nach / von jhrem ende vrtheilen / (denn der gſtalt wuͤrde niemands wiſſen / ob er bey Gott in gna - den / oder vngnaden ſeye) Sondern vns erinnern / das ſie ſterblichen Menſchẽ / wie mir alle geweſen / den Tod vnnd vrſach des Tods jederzeit bey ſich in jhrem buſenGen. 2. haben getragen / die ſchuld der Natur bezalen muͤſ - ſen / vnd den ſententz / der vber Adam vnnd Eua / im Paradeiß / nach dem Faal ergangen (welches tags du von dem Baum des erkendtnuß Gutes vnd boͤſes wirſt eſſen / ſoltu ſterben) helffen volziehen.

So haben ſie ein gutten lauff getroffen / vñ koͤnnẽ mit S. Paulo ſprechen: Chriſtus iſt mein lebẽ / ſterben aber iſt mein gewin. Vnd abermalen Lebenwir / ſo le -Rom. 14. & 8. ben wir dem Herꝛẽ / ſterben wir / ſo ſterbẽ wir dem Her - ren / wir ſeind tod oder lebendig / ſo ſeind mir des Herꝛn. Vnd ſeind deſſen im Hertzen verſichert vnd gewiß / dz weder Tod noch leben / weder engel noch fuͤrſtentumb / noch gewalt / weder gegenwertig / noch zukuͤnfftig / weder hohes noch tieffes / noch kein andere Creatur / ſie ſcheiden moͤge / von der liebe Gottes / die in ChriſtoJeſu[41]Eliſabehta Weltzerin / von Eberſtein / ꝛcJeſu / iſt vnſerm Herꝛn. Weil auch der gleichen Hey - lige vnd from̃e leut jhr von Gott empfangen Pfund / wol angelegt / vnnd jhrem ampt vnd beruff getrewe geweſen / vnſer Herꝛ vnnd GOtt mit jhrer / als ge - trewen Knechten auch zur ruh / damit ſie dermalen eins die froͤliche ſtimme hoͤren / Ey du from̃er vnd ge -Matth. 25. trewer Knecht / du biſt vber wenig getrew geweſen / ich will dich vber vil ſetzen / gehe ein zu deines Herꝛn frewde / da ſie dann aller arbeyt ergoͤtzt werden / vnd ruhen ſollen. Wie geſchriben ſteht / Seelig ſeind die Todten / die in dem Herꝛn ſterben von nun an. Ja der Geyſt Spricht / das ſie ruhen von jhrer Arbeyt. Ap: 14:Denn jhre werck folgen jhnen nach / Begibt ſichs / das der gleichen from̃e Leut im Creutz ein weile auff gehalten / vnd etwan gegen ende jhrer ſinnen vnd der vernunfft beraubt werden / muß man abermal hie / nicht allein auff das Creutz geffen / ſonder beyde / auff jhr wolher gebrachts leben / vnd die zubereytung zum ende ſehn / ob ſie juͤnger Chriſti geweſen / Gottsfoͤrch - tig gelebt / bey dem Exercitio religionis haben laſſen finden / vnnd ſich auß glauben aller Tugen den vnnd Gottſeligen werck haben befliſſen.

Sich zu jhrem ſterbſtün dlein / Chriſtlich geſchickt / vnd den abſchid auß diſem jamerthal / recht genum̃en / das iſt / ob ſie in der beicht mit Gott dem Almaͤchtig - en abgeraittet / den Reitbrieff der H. Abſolution / im buſen jhrer Glaͤubigen hertzen geleget: Jm H. Hoch - wirdigen Abendmal / den H. weſentlichen leib / ſampt dem Heyligen vnd weſentlichen Blut Chriſti Jheſu / das rechte pfandt vnnd Sigil der Gerechtigkeit / vndFeinige[42]Ein Leychpredig / Fraweneinige ἐφὸδιον oder zehrpf[e]nning / auff die Raiß zum Ewigen leben / zu ſich vnnd mit ſich haben genem̃en / Vnd alſo in Chꝛiſto Jheſu / wie ſie hie in muͤhe gelebt / entſchlaffen ſeyen. Wenn diſes alles geſchen / da iſt kein zweyffel dann das Gott mitten in der groͤſten noht / ſeiner ver heiſſung nach / bey jnen geweſen / der H. Geiſt ſie getroͤſter / Chꝛiſtus Jheſus / der Weg / die Warheit vnd das leben / jhr getrewer geleits Mañ geweſen / vnd durch das finſter Thal des Tods ſie geleytet habe / in das ewige leben.

Diſes ſey geſagt von der ander Lehꝛe / weil das liebe gebett ſo kraͤfftig / das es im namen Jeſu Chꝛiſti / La - megerad / Sehend / blind / todte lebendig machet. Das wir in vnſern noͤtten / kranckheiten vñ ſchwachhei - ten (wie auch Syrach vermanet) zum gebett greiffen / ernſtlichẽ Gott im namen Jeſu Chꝛiſti anruͤffen ſol - len volgt eine froͤliche erweckung goͤtlicher hilff (wie allhie Tabea) wol vñ guͤt / folgt ſie nicht / vnd wie da - runder oder vnſere vol liebe freunde ſterben / das wir deß wegen an Gottes willen vnd vermoͤgen nit zweif - feln / ſondern jme ſtillhalten / denn er weiſt wens ambe - ſten iſt / vnnd treibet mit vns hier in keinen argen lißt / das ſollen vnnd muͤſſen wir jhme vertrawen / wie die Kirche ſingen. So muß wie Paulus ſaget / den from - men vnd Gottſeeligen alles zum beſten gedeutet. So vil võ andern theil diſer Hiſtori / nemlich / vom Wun - derwerck Petri / vnd den fuͤrnemſten lehren / vnd troͤ - ſten / die wir haben zubehalen.

Vom dritten.

Weil wir vns in vorgehenden ſtuͤcklen etwas ver -weilet[43]Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc. weillet / woͤllen wir diſes mit wenig woꝛten kuͤrtzlich vberlauffen / diſes Wunder werck zeiget Sanct. Lu - cas zuend verleßner Hiſtorien an / habe ſo vil außge - richt / vnnd bey den Joppenſern gewircket / das jhrer vil / die biß daher inn der Finſternuß / jhrer Abgoͤt - terey vnd geiſtlichẽ blindheit geſiecket / jren aber glau - ben fallen laſſen / dem H. Euangelio beyfall gethon / Juͤnger Chꝛiſti / glaͤubig vñ durch jhne ſeelig worden. Vnd vm̃ mehrer vergwiſung willen / gedenckt er auch deß orts / da diß wunder zeichen geſchehen / Nemlich zu Joppen / der zeit Joppe genand / ein Statt am Meer gelegen / darbey ein Meerhaffen / alda die jenigen / ſo vom abendt nach Jeruſalemſchiffen / anfahren / vnd von dannen zu Landt / vngefahrlich / fuͤnff welſcher meilen / gehn Jeruſalem zu rayſen haben.

Lehꝛnen hier auß / war fuͤr wir alle WunderzeichenWunderzeich - en / Credentz - brieff[der]G. A - poſtel. in gemein / der lieben H. Pꝛopheten / Chꝛiſti vnnd ſei - ner H. Apoſtel anſehen vnd halten ſollen / Nemlich / fuͤr Goͤttliche kenn vñ wort zeichen / das jhre lehre / die ſie gefuͤret auß Gott / gerecht vnnd Heylſam geweſen ſey. Gleich wie gꝛoſſe Herꝛn jhre Boteſchafft vnnd Legaten / neben jhrer inſtruction, vmb mehrers anſe - hens vnd glaubens willen / auch mit Credentz bꝛieffen verſehen. Alſo hat Chꝛiſtus ſeine liebe H. Apoſtel mit gabe wunderzeichẽ zuthũ geziert damit mã jn glaub - te. Woͤllen diſes mit etlichen Evempel darthun vnd erklaͤren. Bin ich ein Man Gottes (ſagt Elias zum2. Reg〈…〉〈…〉. Joan. 18. Hauptman des Koͤnigs von Jſrael) ſofalle Fewer vom Him̃el / vnd feſſe dich vnnd deine fuͤnfftzig. Da fiele Fewer vom Himmel / vnnd fraß jhn vnnd ſeineF 2fuͤnfftzig.[44]Ein Leichpredig / FrawenJohannie. 18.Fuͤnffzig. Wen ſuchet jhr (Fraget Chriſtus im garten die Juden) Jeſum ſagten ſie von Nazareth: Jch bins / Antwort Chriſtus. Auß krafft diſer zwey - er einigen wort / ſpricht Johannes ſeind ſie all zu ruck gewichen / vnd zu boden gefallen / als hette ſie der plütz vnd doñer darnider geſchlagen. Damit man Petro vnnd Johanni zu Jeruſalem Glauben gebe / das jhr Predige von Chriſto Jeſu gewiß / vnnd gerecht were / machtẽ ſie den Lamen geſund / vor dem Tempel. Das die zu Philippis vnd Lyſtꝛa vnd andern orten mehr / S. Paulo / vnd ſeinem mitgeferten / dem Barnabas ſicherlich trawen doͤrffen / haben ſie neben der Predig wunderzeichen gethon / wie oben gemeldt worden / Sehende geblendet / Lame gerad gemacht / Teuffel außgetrieben / alles nit auß eignen kraͤfften vnd ver - moͤgen / ſonder im namen Jheſu Chriſti / jhres Herꝛn vnd meiſters / deſſen auſſerwoͤhlte Rüſtzeuge vnd Le -Mar. 12. gaten ſie geweſen. Dañ die zeichen / ſagt Marcus / die da folgen ſollen / denen die Glauben / ſeind diſe / in mei - nem Namen werden ſie Teuffel außtreiben / mit new - en Zungen reden / Schlangen vertreiben / vnd ſo ſie et - was Toͤdtlichs Trincken / wirts jhnen nicht ſchaden / Auff die Krancken werden ſie Hende aufflegen / ſoDurch wun - derzeychen Jſt das Euange - lium B[e]kreff - tigt. wirts beſſer mit jhnen. Vnnd abermal / Sie aber giengen auß vnd Predigten an allen orten / vnnd der Herꝛ Wirckete in jhnen / vnnd bekrefftiget das Wort durch nach volgende Zeychen. Jſt eines das wir hie zu behalten haben. Nemlich / das durch die vilfelti - gen vñ herꝛlich Wunderzeichen / die Predigt des Hey - ligen Euangelij / ſeye beſtetiget worden.

Jtem[45]Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein.

Jtem: Das gleich wie mann das Volck mit einerWunder zeichẽ locken die leur zu Chriſto. Puſonen zu ſamen rieffet vnd ladet: Alſo werden die Leut durch wunderzeichen zu Chriſto gelocket / das ſie jre Abgoͤtterey fallẽ laſſen / ſich zu jm bekeren / Glaͤu - big vnd ewig Seelig werden. Wie abermal / Johan /Joan. 20. nes hieuon ſchreibt. Nicht all wunderzeichen ſpricht er ſeind beſchriben / diſe aber ſeind beſchrieben / das wir Glauben ſolten / Jeſusſey Chriſtus der Son Gottes / vnnd das wir durch den Glauben das Leben haben / in ſeinem Namen. Alſo ſchreibet (wie mir vernom -Wunderwerck ſterekẽ die Chri - ſten / in jhrem Glauben an Chriſtum. men haben) allhie S. Lucas von der krafft vnnd wirckung des wunder wercks S. Petri / wie das es kund worden ſeye durchs gantz Joppen / vnd jhr vil Glaͤubig an den Herꝛen.

Jſt nun die Predig des H. Euangelions / mit gnugſamlichen wunderzeichen beſtettiget / Sein der wunderwerck ſo vil beſchriben / das wir neben ander lehre / des H. Euangelij / moͤgen Glauben vnnd ver - gwiſſet werden / in vnſern hertzen / das Jeſusſey Chri - ſtus der Sohn Gottes / ꝛc. Laſſen mir vns gantz vnd gar nichts jrren / der widerwertigen reden / wenn ſie fuͤrgeben / Bey vnſerm Euangelio geſchehen keineNewe Lehren / bedoͤrffen newe - er Wunde[r -]werck. Wunderzeichen / koͤnne derwegen nicht gerecht ſein / ꝛc. Dann wie mir vns der vralten Lehre halten / alſo laſſen wir vns an den alten Wunderzeichen benuͤgen / vnd laſſen newen lehrer vnnd lehren jhre newe Wun - der zeychen. Weñ auch ein Engel vom Himmel / ein anders Euangelium Predigen wuͤrde / der ſolte ver - flucht ſein.

An dem aber / zum beſchluß / diſer gantzen ver ma -F 3nung /[46]Ein Leychpredig / FrawenBeſchluͤß vnnd erholung / der gantzẽ Predig.manung / wirt das meiſte gelegen ſein / wenn wir heut heut ſage ich / die ſtim̃e des Herꝛen hoͤrn / dz wir vnſere ohren nicht zu ſtopffen / vnd wenn vns diſes liecht des Heils / die Sonn der gerechtigkeit / vnd der beylbarti - ge Morgenſtern Chꝛiſtus Jeſus wie denen in Judea / Galilea / Samaria vnd andern / deren S. Paulus ge - denckt / auff geht vñ erſcheinet (wie er vns dañ / Gott lob vnd danck / gantz herꝛlich ſcheinet) das wir vnſere Augen nicht zuhalten / vñ wie die Eulen / vmb Mit - tag blind ſeyen: Sunder dem Evempel nach gedach - ter glaubigen zu Lidda / Joppe / Tabea vñ andere / di - Augen vnnd Ohren auff thun / die Pꝛedig des H. E[-]uangelij danckbarlich annemmen / als den groͤſten vñ - beſten Schatz / darmit wir jhne auch nicht wider ver - lieren / vnd jederman / auch die / ſo drauſſen ſeind / ver - mercken koͤnne / das wir in den orden Tabea vnnd an - derer glaͤubigen getretten / das iſt / rechtſchaffne Juͤn - ger Chꝛiſti ſeyen / ſoſollen vnd muͤſſen wir vnſer Pꝛo - feßion des Chꝛiſtenthum̃s / auch mit Gottſeligẽ wer - cken darthon vñ erweiſen / ja vol gutter Wercken / vnsLuc.[1]〈…〉〈…〉 zuwerdẽ befleiſſen / folgents in der forcht des Herꝛen wandeln / jme dienen in heyligkeit vñ gerechtigkeit / die jm gefellig iſt / vnſer lebenlang / biß wir endlich vnſers glaubens ende / die Ewige frewd vnnd Seeligkeit / in Chꝛiſto Jeſu / den Weg / die Warheit vnnd das Leben erlangen moͤgen.

Ewer Liebe haben inn Eingang diſer verma - nunge / vnder andern vernommen / das nicht gnung ſey / ſich zu ſeiner zeit im Klaghauß finden laſſen / Sonder wil auch / von noͤtten ſein / daß / was daſelbſtgeſchehen[47]Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc. geſchehen / gehoͤret oder geſehen worden / ſolches die Lebendigen zu Gemuͤt fuͤhren vnnd behalten. Eb - ner maſſen wil Eſaias / wenn gerechte Sterben / vnd heylige Leut auffgerafft werden / das wir achtung darauff geben / vnnd wie Syrach vermanet / vnſerer verſtorbnen gedencken / vnd nach dem ſie geweſen / Be - weinen ſollen / halte es demnach darfuͤr / wir werden daran nicht vnrecht thon / wañ wir zum end der an - gehoͤrten Pꝛedige auch vnſere mitſchweſter / die wir hie her / zu jrem Ruhbettlein beleytet / Weylund der Ed - len vnnd Geſtrengen Fꝛawen / Fꝛawen Eliſabetha Weltzerin von Lemberg / Geboꝛne Kewenhüller in vnd Freye / ꝛc. nicht wenig werden gedencken.

Den weñ wir jhr ankunfft / glaubẽ / wandel / leben / vnnd Ende anſehen / befinden wir das ſie eine rech - te Schweſter Tabea der Juͤngerin Chriſti geweſen. Ob ſie wol (wie mir alle) in Suͤnden empfangen vnd geborn / deß wegen natuͤrlich Chꝛiſtum nicht erkennẽ moͤgen / ſundern Geiſtlich vbelſchend / ja ſtarblind ge - weſen / deßwegen einiger Heyligkeit ſich vor Gott nicht zu ruͤmen gehabt / Jſt ſie doch der getaufften Juͤngerin eine geweſen / denen jhre Suͤnden im H. Tauffe verzigen worden / vnd vmb Chriſti Jeſu wil - len / den ſie anziehen / nicht mehr zugerechnet werden / Damit ſie auch den Gott / auff deſſen namen ſie Ge - taufft worden erkennen / vnd fuͤr das kleid deß heils Rock der gerechtigkeit / den ſie in der tauffe bekum̃en / vnndſie dardurch ein Jünger inn CHꝛiſti worden / moͤchte danckbarſein / iſt ſie von jren lieben AdelichenF 4Eltern[48]Ein Leichpredig / FrawenEltern von jugendt auff zum gehoͤr des H. Goͤtt - lichen worts geweſen vnd geleytet werden / zu dem ge - brauch des H. Hochwirdigen Abendmals / zum Ge - bett / zur liebe Gottes / vnd des naͤchſten. Dariñen ſie ſich taͤglich vnd embſiglich genieget / nach vñ nach zu genummen / vnd verharret / biß ſie ſelbſt eine Mutter werden / liebe kinder / geſinde bekom̃en. Jn welchem Gott wolgefelligem beruff des haußſtands / ſie jhren Glauben / vnd Chriſtenthumb abermaalen / nit auff der zungen gefuͤret / Sonder / mit allerley guten wer - cken / deren ſie wol / ſo wol / als Tabea geweſen / genug - ſamlich erwiſen. Jn dem ſie nicht allein fuͤr jre Per - ſon Gottes wort fleißig angeherdt / vñ mit liebe keine Predige verſaumet / deſſelbigen diener gehoͤret / des H. Nochwürdigen Abendmals offemalen wuͤrdiglichen vnd andaͤchtiglich gebraucht / am Gebett ſtaͤttiglich / wie ſie von jugendt auff gewont geweſen / angehalten / deß wegen auch (wie mir von S. Petro gehoͤrt) da - mit ſie abgeh / ſonderlich vnd andaͤchtiger moͤchte ein eigens Oratorium oder Capelle in jrem Schloß oder wohnunge zierlich laſſen bereytten.

Belanget ferner jhren wandel / iſt derſelbige (wie meniglich bewuſt) Gottsfuͤrchtig / erbar zuͤchtig / ein - gezogẽ / freundtlich / vñ aller maſſen Dugendlich gewe - ſen. Jn dem ſie dahaymen im Hauße / gegen jhrem lieben Herꝛn ehr erbietig / liebreich vnd freundlich ſich verhalten / Ja gantzeinig vñ fridlich wie zwey Teub - blen / meines wiſſens / in die 28. Jar beyſamen gelebt / dahero mit jhrem vnuerſehnen abzug auß diſem ja - merthal / dem vberblibnen nochlebenden zimmlichenſchwachen[49]Eliſabehta Weltzerin / von Eberſtein / ꝛc. ſchwachen Ehegenoſſen nicht weniger leydes vnnd ſchmertzens hinderlaſſen / gleichſam / als wenn auff freyem felde ein par Turtel Tauben genennet wirdt / darum̃ dz verlaſſene auß verlangen vnd ſehnen noch ſeinen mitgeſellen vñ conſortem / kein lautter Waſſer mehr trincket / ſonder macht es zu vor mit dem fuͤſſen tꝛieb. Damit aber erhielt diß Liebreich vnd fridlie - bende Taͤuble / wie ein verſtendige Abigail / zuͤchtige vnd gehorſame Eſter / nit allein frid / lieb / vnnd ey - nigkeit / das ſterckeſte band der liebe / ſonder gab auch Gott Evempel von ſich / vnd leuchtere dem gantzen Haußgeſind / mit jren Tugendt vorher / wie ein bren - nende helle fackel.

Wie Tugendtlich / zuͤchtig / vnd freundlich ſie ſich ferner auſſer dem Hauſſe / gegen andern auch buͤrger - lichen / vnnd geringes ſtandes leuten (als deren nie - mandt zuſchlecht geweſen) erzeiget vnd verhalten / iſt jedermaͤniglich / der ſie gekent / beſſer bekant / dann ich es alhie erzehlen kan. Alſo das man von jhr ſo wol als von Tabea / mit grund der warheit ſagen moͤ - ge / ſie ſey voller gutter werck vnd Tugenden geweſen / ja ein Spiegel aller Gottsfürchtigen Ehrliebenden Matronen. Vnd damit wir kuͤrtze halben auß vi - len guten wercken / allein dz Allmoſen geben / mit we - nig worten gedencken / hat ſie wie maͤniglich weiſt / dem exempel Tabeæ nach / den Armen weyßlen vnd wey - ſen / nicht allein Roͤck vnnd Kleider gemacht / oder machen laſſen / Sonder auch dieſelbigen geſpeyſet vñ gerrencket / in Thewren zeiten dz liebe getraͤydt / dem E[x] empel der Koͤniglichen vnnd Fuͤrſtlichen Eliza -Gheth /[50]Ein Leichpredig / Frawenbeth nach / mit fuͤrlehen geringern werdt / als auff dem Marckt gangen außgetheylet / wo Krancke geweſen in eygner Perſon beſuchet / Schadhafftige an leiben / als fern ſich jhr verſtandt erſtrecket / ſelbs verbun - den vnd geheilet / ſelbſt Waſſer gebrendt / vnd allerley Artzney / wie Galenus gethan / fuͤr die Armen bereitet / vñ vernuͤnfftiglich vnder dieſelbigen außgetheilt / wo ſie hier innen nicht vertrawt / erfarner Artzt rath ge - pflegt / vnd dieſelbige zuhilff genommen. Wo Kindt - betterin geweſen / ſonderlich aber in gefaͤhrlichen miß - geburten / mit rath vnd that / ſich jederzeit in eygner Perſon / ſo wol bey Armen / als reichen / laſſen willig vnd gern finden. Auch vmb jhrer Gottſeligkeit vnd gebetts willen (als deren alle leicht fertigkeit zu wider geweſen) glück vnd Segen in ſolchen noͤhten geſpuͤret worden / damit ſie auch jhr vilen gelegenheit vnnd mehrer vrſach hatte zu dienen / hat ſie ſich / aberma - len dem Evempel gedachter Fuͤrſtlichen Elizabeth nach / von den aͤrmſten vnnd geringſten leuhten Tag - weheren vñ Taͤgloͤnern zu gefatterſchafften er bitten laſſen / vnd dieſen dienſt abermalen in eygner Perſon / nicht durch andere verrichtet / deſſen ich nicht allein / ſonder vil Armer in / vnd auſſer der Stadt mit wey - nenden Augen vberfluͤſſige kundtſchafft geben / Bot - ten / Pfadten / Geldt vnnd anders das ſie jhnen ge - reicht (ſo wol als die zu Joppen) zu weyſen haben werden. Wil jetzt von dem nichts ſagen / wer - den es abermalen ſelbſt mit klagendem Mundt beken - nen / vil Arme Wittwen vnd Eltern / das ſie vil Ar - mer Waͤyſen zu ſich in jhr Hauß genommen / in allerGot -[51]Frawen Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein /Gottes forcht auffer zogen / mit ſpeyß vnd Kleydung reichlich erhalten / vndſo weit gebracht / das ſie der - ſelben nicht wenig / als wenn ſie jhr leibaygene Kin - der weren (jhrer maß vnd gebuͤr nach) verheyratet / vnd außgeſteuret hat.

Andere die ſie im hauſe / vnder jhrer zucht / vmb der maͤnnige des Geſindes willen / nicht halten moͤ - gen / hat ſie bey andern in die zucht vnd koſt verdinget / ſie mit aller notturfft / ſo wol / als wenn ſie in jhrem hauſe weren / ohne allen abgang verſorget / vñ allen vnkoſten fuͤr ſie bezalet. Ob ſich wol bißweylen vn - der dieſen allen vngeratne / vnd vndanckbare gefun - den / hat ſie ſich doch dieſes nicht jrꝛen / vil weniger jre hende ſperꝛen laſſen / ſondern ohne vnderſcheyd jeder - maͤnniglich guttes gethon / vnd jhr Almoſen willig vnd reichlich gereichet. Summa / ſie hat der Armen alſo nicht vergeſſen koͤnnen / das ſie jhreꝛ auch in jrem Syechbette gedacht / in dem ſie vor wenig Tagen / in meiner gegenwerdt / befoh len / weil Arbeyter vnnd Schuſter im hauſe ſeyen / mann ſol auch etliche par Schuch fuͤr die Armen machen.

Ob nun dieſe vnſere Mitſchweſter / vol gutter werck geweſen / vnnd Tabeæ zu Joppen / Elyzabeth der Landtgraͤfin zu Tuͤringen (die man eine Mut - ter der Armen genennet) vnnd andern Gottſeligen im Almoſen geben / zuuergleichen / oder ſie vbertrof - fen / laſſe ich andere vrtheylen / Sonderlich aber die maͤnnige der Aꝛmen / Wittwen vnnd Waͤyſen / die jhreꝛ ſchwaͤrlich werden entrahten / vnnd wol leyden moͤchten / das ſie / wie Tabea / widerum̃ auffer -G 2weckt[52]Ein Chriſtliche Leichpredigt /weckt wurde / oder aber nie geſtorben were. Jn ma - ſen wir ſelbſten gehoffet / vnſer Herꝛ vnd Gott werde vnſer / vnd viler ſeufftzen erhoͤren / vnnd ſie noch lenger (doch ſeinem gnedigen vñ Vaͤtterlichen willen nach) bey vnd vmb vns ſein / vnd bleiben laſſen. Weil es a - ber jhne fuͤr guͤt angeſehen / diſen Tauſch mit jhr zu treffen / vñ ſie auß diſem Jamerthal zu ſich / in die ruhe der ewigen frewd vnd Seligkeit abzuforden / muͤſſens wirs vns / als glaͤubige vnnd gehorſame Kindern ge - buͤrt / auch laſſen gefallen / vnnd nicht allein in ſeine werckt nichts reden / oder darwider Murren / ſonder mit dem gedultigen Job ſagen / der Herꝛ hats geben / der Herꝛ hats genommen / der nam des Herꝛn ſey ge - lobet: Darunder aber / zum beſchluß diſer Pꝛedig / vns neben andern / auch troͤſten jhrer Seeligen vnnd Chꝛiſtlichenſchiedung.

Deñ da ſie Jüngſtlich / Gott der Allmaͤchtige vber die langwuͤrige Kranckheit vnd ſchwachheit / die ſie lange zeit / fuͤrnemlich aber in jhrem Haupt / hat auß geſtanden / auch mit einer gefaͤhrlichẽ Apoſtema vber - fallen vñ angriffen / hat ſie (hindan geſetzt alle gefar / euſſerlich vnd leybliche mittel / deren jr man vil ange - botien vnd fuͤrgetragen) vhn verzogenlich nach dem rechten vnd einigen Seelenartz Chꝛiſto Jeſu getrach - tet / vnnd nach mir Vnwuͤrdigen Diener Goͤttliches worts / deſſen dienſts ſie ſich inn die 15. Jar gebꝛaucht geſchicht / Neben jrer ſelbſten aygnen andaͤchtigen vñ ruͤwiger bekan dnuſſe / die ſie in ſonderheit gethã / auch die allgemeine offne beycht mir mit demuͤttigen vnnd bußfertigen hertzen nach geſprochen / die Abſolutiondar -[53]Eliſabetha Weltzerin / von Eberſtein. darauff mit frieden vernom̃en / vnd ſich des H. Leibs vnd Bluts Jeſu Chriſti / in ſeinen Hochwuͤrdigen A - bendt mal theilhafftig gemacht / damit ſich dem All - maͤchtigen befohlen / vnd jhren / in ſeinen willen gehor - ſamlichen ergeben / ja auch / mit S. Paulo mehrers nicht begerdt / denn als baldt auffgeloͤſt werden / vnd bey Chriſto Jeſu zu ſein. Deñ ſie ſeye dieſes zeitlichen lebens Satt vnd vberdruͤßig / Troͤſte ſich aber vnd frewe ſich des kuͤnfftigen vñ ewigẽ hertzlich / darauff ſie ſicheiner Predig eriñert / die in ď Kirchen gehoͤrt / in deren das Ewige Selige leben / von vnſer einem / der Kirchendiener einem ſehr groſſen hauffen außerleß - ner liebſter freundt verglichen worden / welche alle in groſſer wohne vnd frewdigkeit beyſamen verſamlet / vnnd vnſer zu ſich mit groſſem verlangen warten: Wer aber zu denſelbigen kommen woͤlle / der müſſe einen groſſen Berg / nicht ohn gefahr vnd beſchwer - nuß vberſchreyten ꝛc. Damit dieſe Gottſelige Ehren Matronene vol glaubens vnd der gedult zuverſtehen geben woͤllen / ob wol der zeitlich Todt / vnd deſſelben vorbotten die Kranckheiten etwas bitter / vnnd ein ſawer Kelch / den ſie außtrincken / ein ſehr hoher berg den ſie vberſchreyten / vnnd ein finſters gefaͤhrlichs Thalſeye / dadurch ſie raiſſen muͤſſe / endtſetzte ſie ſich darob alſo nichts / das ſie ſich dieſer Seligen rayß hertz - lichen frewe vmb der liebſten frewdt willen / zu denen ſie bald kommen werdt. So habeſie einen guten ge - leydtsman / vnd mirgefaͤrten / Chriſtum Jheſum bey ſich / ſein ſtecken vnd Stab / deren Troͤſte ſie ſich / ꝛc.

Welchen Artickel vnſers Allgemeinen Ckriſt -G 5lichen[54]Ein Leichpredig / Fraweñlichen Glaubens / ewigen leben / ſie jhr dermaſſen ein - gebildet / vnd ſeiner ſich alſo getroͤſtet / das ſie / vmb der hoffaung der herbeynahen den jreꝛ erloͤſunge / kuͤnff - tiger ergoͤtzligkeit / friede vnnd Seligkeit willen / die gantze zeit jhrer Kranckheit vberauß / wie ein Lemb - lein geduͤltig geweſen / biß die jhr von Gott beſtimbte Stunde vnd jhres lebens herbey kommen / die Sechſte vhr Morgends vorgeſtrigen Tages / in deren ſanfftig - lich / ohne aͤynige empfindtligkeit des ſchmertzen des Todtes / in Chriſto Jheſu endſchlaffen / in vnnd bey welchem ſie / in rechter rhue vnd friedeſchlaffet / vnd allererſt eine rechte Elyzabeth / das iſt / eine in Gott rhwende / mit dem namen vnd der that genent wirdt.

Woͤlche rhwe / Ehre vnd frewde / wir jhr auß grundt vnſers hetzen goͤnnen / vnnd GOtt dem All - maͤchtigen / im Namen Jheſu Chriſti demuͤttiglich bitten woͤllen / daß / wie er vns zu erkendtnuß ſeines Heyligen Worts / der Predig des H. Euangelij ge - bracht / er vns in beſtendiger vnd freydiger bekandt - nuſſe er halten / ſeine liebe Jünger vnd Jüngerin / vol gutter werck ſein laſſen / vnd nach dieſem elenden zur - gencklichen leben verley hen woͤlle das ewige / das ende vnſers Chriſtlichen Glaubens / in Chriſto Jheſu vn - ſerm eynigen HErꝛn / welcher mit Gott dem Vat - ter / vnd dem Heiligen Geiſt / lebet vnd Regie - ret / gleicher GOtt Hochgelobet / in alle Ewigkeit / Amen. Amen.

ENDE.

[55]

EPITAPHIVM M. BERN: STA: CVIVS DISTI - chon prius annum obitus, poſterius vero famili - am defunctæ notat.

Hîc Iacet ELISabeth VIctorIs dIgna quIete
VXor VVelzeri, fIda MInIſtra Dei.
Illuſtri nata hîc quondam de gente Baronum
Keuennhüllorum: nunc tenetaſtra poli.

About this transcription

TextEin Christliche Leichpredig
Author Bernhardin Stainer
Extent55 images; 12019 tokens; 3578 types; 82720 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationEin Christliche Leichpredig Bey der Begräbnus/ weyllund der Edlen vnd Gestrengen Frawen/ Frawen Elisabeth Weltzerin von Eberstein Bernhardin Stainer. . 55 Alexander HockTübingen1589.

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Universitätsbibliothek Breslau Universitätsbibliothek Breslau, 4 O 1035/15 / 511531

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LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Leichenpredigt; Gebrauchsliteratur; Leichenpredigt; ready; aedit

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  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T09:35:57Z
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Holding LibraryUniversitätsbibliothek Breslau
ShelfmarkUniversitätsbibliothek Breslau, 4 O 1035/15 / 511531
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