PRIMS Full-text transcription (HTML)
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CALIX IN MANU DOMINI.
Einfaͤltige vnd Chriſtliche Leichpredigt bey der Be - graͤbnuß / Weyland der Edlen / Ehrn vnd viel Tugendreichen Frawen Catharinæ von Rechburg / gebohrnen von Roͤdern / Welche Montags den 16. Maij zwi - ſchen zwey vnd drey Vhren gegen Tag ſeliglich in dem Herꝛen entſchlaffen / vnd Freytags den 20. ejuſ - dem Chriſtlich vnd ehrlich in jhr Ruhbeth - lein gelegt worden.
Gedruckt zuStraßburgbeyAntonio Bertram/ im JahrM. DC. XIV.
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Dem Geſtrengen / Edlen vnd Veſten Hans Heinrich von Rechburg / meinem Jnſon - ders Großguͤnſtigen Junckern. Gnad vnnd Troſt / ſampt aller Wolfahrt / Leibs vnd der Seelen / von Gott durch Chriſtum Jeſum / in krafft deß Heiligen Geiſtes bevor.

GEſtrenger / Edler / Veſter / Jnſonders Groß -1. Sam. 25. guͤnſtiger Juncker / Wir leſen 1. Sam. 25. da daß kluge vnnd verſtendige Weib Abi - gail / den zornigen David wider auß dem Harniſch / darein jhn der filtzige Nabal ge - jaget / reden / vnnd ſeinen zorn wider ſtillen wollen / daß ſie vnder andern beſcheidenen / vnd zu jhrem da - zumal fuͤrnehmen dienlichen wortten / auch dieſe gebraucht: So wird die Seel meines Herꝛen (naͤmlich Davids) eingebunden ſein in buͤndelein der Lebendigen / bey dem Herꝛen deinem Gott. Auß welchem nit allein offen - bahrlich erſcheinet / was ein Gottsfoͤrchtig vnd Tugendſam Weib / welches ein Edle gaab / mit vernuͤnfftigkeit bey Men - ſchen auff Erden / allermeiſt aber mit jhrem lieben vñ glaubi - gen Gebett bey Gott im Him̃el vermag / vnd was ein from - mer Eheman verliehre durch jhren abgang: Alß das ſie damit fuͤr jhren lieben Eheman / vnnd deß gantzen Hauſes wolfahrt gleichſam ſich zu einem ſchutz vnnd Ringmauren machet: Sondern es lehret auch diß Hochverſtendige Weib Abigail / zwar in einem Weibiſchen / aber doch ſolchem gleich - nuß / in welchem Weißheit / vnnd troͤſtliche lehr verborgen iſt: Wie nemlich vnſer Herꝛe Gott / der vns behuͤtet. Pſ. 121. A ijnicht[4]Pſal. 121.nicht ſchlummere noch ſchlaffe / ſondern mit Leib vnd Seel / im Leben vnnd Todt / in ſeinem ſchutz vnd ſchirm habe / daß kein einiges vngluͤck vns ſchaden thun koͤnne. Dann wie ſonderlich die Weibsperſonen luſt haben zu geſchmeiden vnd kleinodien / koͤſtlichem vnd ſchoͤnem Leinwath / vnd ſo ſie dergleichen etwas bekommen / auff das allerfleiſsigſte zu - ſammen legen in ein buͤndlein / vnnd wol verwahren: Alſo ſagt auch das vernuͤnfftige Weib Abigail / habe Gott all ſein luſt vnd gefallen an vnſerer Seelen / vnd verwahr die - ſelbige auff daß allerfleiſsigſte / als einen lieben vnnd thew - ren edlen ſchatz / der jhm hertzlich lieb / vnd zumahl auch viel gekoſtet hat: Wie viel dann? Solchen Kauffſchilling macht namhafftig der Apoſtel Petrus 1. Pet. 1. Da er ſagt:1. Pet. 1. Wiſſet / daß jhr nicht mit vergenglichem ſilber oder goldt erloͤſet ſeidt von euwerem eitteln Wandel / nach Vaͤtterli - cher weiſe: Sondern mit dem thewren Blut Chriſti als eines vnſchuldigen vnd vnbefleckten Lambs. Darumb ſo verwahret er jhn deſto fleiſſiger / vnnd legt jhn nit in einen kaſten / wie die Reichen jhre ſchaͤtz vnd rothe gulden: Son - dern hat jhn ſtaͤtig in ſeiner rechten handt / an deren (alſo zu reden) der kleinſte finger ſo ſtarck vnd maͤchtig / das auch alle Pforten der Hellen darwider nichts vermoͤgen: DannJoh. 10. ich gebe jhnen / ſagt Chriſtus / Joh: 10 das Ewige leben / vnd ſie werden nimmehr vmbkommen / vnnd niemand wirdt ſie auß meiner handt reiſſen.

Es bindet aber Gott dieſen ſeinen lieben ſchatz / nit al - lein in das buͤndlein der Lebendigen / hie auff dieſer Welt / ſchuͤtzet vnd bewahrt ſeine glaubigen / ſo lang ſie leben: Son - dern nach dieſem leben werden ſie allererſt recht in die buͤnd - lein der lebendigen gebunden / Wann ſie Gott auß dieſem Jam̃erthal zur ewigen freud vnd Seeligkeit abfordert: Alßdann[5]dann kommen ſie zur ruhe / ruhen im Herꝛen von aller ar - beit / ſind von allen jhren Feinden / Suͤndt / Todt / TeuffelApoc. 14. vnd Hoͤll erlediget. Dann der gerechten Seelen ſeindt in Gottes Handt / vnd keine qual wirdt ſie ruͤhren Sap. 3. Da -Sap. 3. rumb ſollen wir deſto getroͤſter mit Chriſto / vnſer theure - ſtes kleynodt die Seel / dem lieben getrewen Gott in ſeine haͤnd befehlen / dieweil wir wiſſen / das er dieſelbige wohl ver - wahren / vnd am Juͤngſten tag auß ſeinem buͤndlein der le - bendigen / wider wolle herfuͤr bringen / vnd mit ewiger Glory vnd Herꝛligkeit zieren. Ja wann vns Gott auch jemandt liebes weg nimbt / auß dieſem elendt / ſo ſollen wir geden - cken / ſie ſeyen wohl / ja viel beſſer / alß wir ſie jemals hetten koͤnnen verſorgen / bey Gott verſorget vnd bewahret / vnnd vor vielem vngluͤck / ſo wir noch taͤglich zugewarten befreyet / wie Eſa: 26. Gott ſagt: Gehe hin mein Volck in ein Kam -Eſa. 26. mer / vnnd ſchleuß die Thuͤr nach dir zu / verbirge dich ein klein angenblick biß der zorn fuͤrvber gehe.

Weil dann Edler / Veſter Juncker vnſer getrewer Gott E. V. durch den ſeligen abſchied auß dieſem Jam - merthal / dero vielgeliebten Haußfraw ſeliger gedaͤchtnuß / eine Ripp auß dem Leib / vnd ein angenehmes vnnd liebes ſtuck vom Hertzen weggeriſſen / vnd ſeiner Augenluſt vnud troſt beraubet / welches dañ / wie auß vielen vrſachen abzuneh - men / wie es hiebevor gehertzet / jetzmals deſto mehr ſchmertzet: Dann wir ſindt nit mehr Adam vor dem fall / da konte er - leiden / vnd Gottes hand ertragen / das er jhm ein Ripp auß dem Leib nam / jetzmal aber nach dem fall hatt ſichs alles gewendet. Vnd ſolche wunden deß hertzens kan nichts an - ders heilen noch lindern / alß das wir wiſſen / wir haben ſie nit verlohren / ſondern vorhin geſchickt / præmiſimus non amiſimus, vnd zwar an ein ſolchen ort / da ſie wohl verwah -A iijret /[6]ret / ja an welchem ort wir auch dermal eins (wo wir im glauben an Chriſtum ſeliglich abſcheiden) ſie wider wollen ſehen / vnnd mit freuden zuſammen kommen / vnd alß dann ſamptlich bey dem Herꝛen ſein vnd bleiben ewiglich: Wie ſolches auch zum theil in der Leichpredigt / wie auch der Commendation, ſo wolgedachter E. V. geliebten Hauß - frawen ſeliger gedaͤchtnus ich nach meinem geringen ver - moͤgen / vnnd adminiculo majorum authorum zu letzten ehren nachgethan / vermeldet: aber niemals ſolche meine ſchlechte arbeit von handen zugeben / viel weniger zu publi - ciren, willens geweſt: Jedoch hab ich auff groß guͤnſtig geſinnen vnd begehren E. V. wie auch der gantz Wolade - lichen / vnd dazumal anweſenden Freundſchafft ſolches auß ſchuldigkeit nit wollen verwegern / noch in etwas / was ge - dachter Woladelichen vnd Chriſtlichen Matronen zu letz - ten Ehren gedaͤchtnus dienen mag / hinderlich ſein: DannPſal. 112. billich deß gerechten nimmer ſoll vergeſſen werden Pſ. 112. Vberſchicke demnach E. V die gehaltene Leichpredigt / ver - hoffe es werde dieſelbe ſolche ringfuͤgige arbeit im beſten vnd gunſten vermercken. Thue hiemit E. V. ſampt der gantzen Woladelichen Freundſchafft allerſeits dem getrewen vnnd Barmhertzigen Gott vnnd Vatter vnſers Herꝛen Jeſu Chriſti / zu langwiriger auch zeitlicher vnd ewiger wolfahrt befehlen. Datum Neuweiller Pfingſtmontags 1614.

E. V. Dienſtwilliger Johannes Schreyer Pfarꝛer der Evangeliſchen Kirch daſelbſt.

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TEXTVS

(Ex Pſal. 75. vers. 9. )Der Herꝛ hat einen Becher in der Handt / vnnd mit ſtarckem Wein voll eingeſchenckt / vnd ſchencket auß demſelbigen: Aber die Gott - loſen muͤſſen alle trincken / vnnd die Hefen auß ſauffen.

GEliebte in Chriſto dem Herꝛen / daß wir zu dieſem mahl / in zimlicher anzahl allhie im Klag hauß zuſammen kommen / in welchem das Ende aller Menſchen betrachtet wirt / wer weiß vnd klug / nimpt ſolches zu hertzen: JſtEccleſ. 7 die vrſach / weil der Allmaͤchtig Guͤtig Gott nach ſeinem verborgenen vnd vnerforſchlichen rath / aber doch Vaͤtter - lichen vnd gnaͤdigen willen / auß dieſem vergaͤnglichen muͤh - ſeligen leben / vnd Jammerthal / durch den zeitlichen Todt (Welcher iſt der weg alles fleiſches) zu ſich in ſein ewiges1. Reg. 2. freuden weſen vnd wonne / nach langwirigen ſchmertzen vnd kranckheit / in wahrem glauben vnd feſtem vertrawen auff Chriſtum hat abgefordert / die Weyland Edle vnnd viel Tugendreiche Fraw Catharinam von Rechburg / gebohrne von Roͤdern. Deren Leichnam wir jetzo die letzte Ehr erzei - gen vnnd beweiſen / welcher auch nachvollender predigt in ſein Ruhbethlein vnd Schlaff kaͤmmerlin geſetzt / vnd alß ein edles weitzenkorn in den Acker Gottes geſaͤet / vnnd der Erden / ſo vnſer aller Mutter / in jhren ſchoß ſoll gegebenwerden /[8]Apoca. 14.werden / alda von aller arbeit / jam̃er / truͤbſall vnnd elend zu ruhen / Vnd auff die ſelige hoffnung / vnnd MayeſtaͤtiſcheTit. 2. erſcheinung der Herꝛligkeit deß groſſen Gottes / vnd vnſers Heylands Jeſu Chriſti zu erwartten: der als dann jhren nichtigen Leib auch wird verklaͤren / das er ehnlich werde ſei -Phil. 3. nem verklaͤrten Leibe / vñ daß nach der krafft vnd wuͤrckung / da er mitkann auch alle ding jhm vnderthaͤnig machen.

Nun aber hat vnſer Herꝛ Gott dieſer Adelichen vnd Chriſtlichen / nunmehr in dem Herꝛen ruhenden Matronen / zwar die gantze zeit jhres lebens / mit Creutz / Truͤbſal / vnnd bitterm ſalſen jederzeit vermenget / vnnd ſo offt ſein An -Eſa 54. geſicht im augenblick deß zorns ein wenig vor jhr ver - borgen / vnd ſie viel vnd groſſe angſt laſſen erfahren: Aller - meiſt aber am ende jhres lebens ein hartes erzeiget / vnnd ein ſtarcken trunck auß ſeinem becher eingeſchencket / durch viel vnd langwirige ſchmertzen: Dieweil ſie aber ſolchen gedultig von deß Herꝛen handt angenommen / Ritterlich außgetruncken / vnnd alſo eine gute Ritterſchafft gevbet / auch ſeliglich dem lieben Gott beſcheidt gethan / vnd durch ein ſeliges endt die Cron der ehren davon gebracht: So hab ich zu dieſem mahl vnd vorhabender Leichpredigt / kei - nen andern Text / alß abgeleſenen woͤllen erwehlen / der dann jhrer langwirigen kranckheit / vnd gantzem leben vnd wan - del nit vngemaͤß: vns aber / die wir ſtuͤndlich vnnd augen - blicklich auch nichts anders vmb der ſuͤnden willen / als Creutz / Truͤbſal / ſchmertzen vnd kranckheit / entlich auch der ſuͤnden ſold / den Todt haben zugewarten / zur lehr noͤtig / zum troſtauch nutzlich vnd heilſam ſein mag: Damit wann auch der Creutzkelch / vnd deß Herꝛen vmbtrunck / vnnd die reye vns auch ſolte ruͤhren / wir vns deſſen koͤnten heil - ſamlich erꝛinnern / vnd vnſerer nunmehr in dem Herꝛen ſe -ligen[9]ligen Schweſter exempel nach / dem lieben Gott ſtill halten / vnd alſo eine gute Ritterſchafft vben / die thewre beylag be -1. Tim. 6. wahren biß an jenem tag / kaͤmpffen den guten kampff deß glaubens / vnd ergreiffen daß ewige leben / darzu wir beruf - fen ſindt. Zu ſolchem aber werden vns dienlich ſein abge - leſene wort Aſſaphs auß dem 75. Pſalmen / die wir dann auff dißmahl vnſerer Adelichen / vnd im Herꝛen ruhenden Mittſchweſter zu letzten ehren / vns hinderbleibenden aber zu troſt erklaͤren wollen in folgenden puͤncklin.

  • 1. Was dieſes vor ein Kelch vnd Becher ſey / Nemlich deß Herꝛen / der jhn auch allein in ſeiner Handt hat.
  • 2. Wem dann derſelbige Herꝛ deß Bechers jhn dar - reiche / nemlich den from̃en vnd Gottſeligen ſo wol / alß den Gottloſen.
  • 3. Waß dañ ſolcher Becher vnd Trunck beyden par - theyen wuͤrcke: als er ſey den from̃en vnd glaubigen ein nutzliche vnd heilſame Seelen artzney zum leben: den Gottloſen aber lautter gifft zum ewigen Todt.

Solche 3. Puͤncklin nuhn nutzlich vnd fruchtbarlich zu handlen / woͤlle der getrewe Ertzſchenck / vnd Vatter vnſers Herꝛen Jeſu Chriſti / krafft vnd gnad ſeines heiligen Gey - ſtes darzu verleihen / Amen.

Belangent das erſte Puͤnctlin / ſo ſagt Aſſaph derPſal. 51. vor vielen andern ein freudigen Geiſt gehabt zu reden vonEpheſ. 5. Pſalmen / lobgeſaͤngen vnd geiſtlichen liedern / zuſingen vnd ſpielen dem Herꝛen in ſeinẽ hertzen / vnd die geiſtreichen Pſal - men Davids auff beſondere weiß im Tempel vor zuſingen / auch nach gelegenheit der zeit auff inſtrumentis muſicis zuſchlagen / vnd nach vermahnung Davids Pſal: 150. mitPſal. 150 Pſalter vnd Harpffen / mit hellen vnd wolklingenden Cym -Bbeln[10]beln zu loben / alſo: Der Herꝛ hat einen Becher in der handt. Hie redet Aſſaph mit verbluͤmbten worten / von der Chriſten vnd Kinder Gottes Creutz vnd Leiden hie in dieſer Welt: vnd nennet daſſelbe einen Becher oder Trunck / von Gott dem Oberſten Ertzſchenck zugericht / den er auch men - niglichen zur toͤdung deß alten Adams in dieſer Welt zu - neiget. Dann gleich wie ein fleiſſiger vnd getrewer Hauß - vatter / ſeinen Kindern vnd Geſindt / einem jeglichen vber der Mahlzeit / ſeinen beſcheidenen theil / glaß oder baͤcherlin voll Weins einſchencket / daran es ſich muß laſſen genuͤ - gen: Alſo hat auch Gott einen ſehr tieffen vnnd weitten Becher in der Handt / darauß er einem jeglichen einſchen - cket ſtarcken wein / daß iſt / Creutz / truͤbſall / kranckheit / ſchmer - tzen vnd dergleichen / ſo er im leben ſoll außſtehn / daran wir dann alle in gemein / als arme Patienten biß in die grub hinein zutrincken haben / vnd der Todt als der letzte ſchluck deſſelben ein ende machet: Daher kompt es daß offtermahl manch frommes vnnd Gottsfoͤrchtiges hertz / alſo auch zu - ſchaffen hat / daß jhm moͤcht daß marck in beiñen ſchwinden /Pſal. 22. vñ ſeine kraͤffte vertruͤckenen wie ein ſcherbe Pſ. 22. wie auch ferner David auß erfahrung klagt Pſal. 6. Jch bin muͤde vonPſal. 6. ſeufftzen / Jch ſchwem̃e mein beth die gantze nacht / vñ netze mit meinen thraͤnen mein lager / meine geſtalt iſt verfallẽ fuͤr trau - ren / vnd iſt alt worden: Ja es klagen offtermahl die Hey - ligen Gottes / daß er ſie mit groſſer maß voll thraͤnen ge -Pſal. 80. trencket / Pſal. 80. Daß ſie fuͤr Creutz vnd leiden gedaumelt:Pſal. 60. Alſo beklagt ſich daß betrangte Volck Gottes Pſal: 60. Du haſt deinem Volck ein hartes erzeiget / Du haſt vns ein trunck Weins gegeben / daß wir daumelten / gleich wie die Trunckenboͤlts vnnd Weinſaͤuffer / von einer wandt zu der andern duͤrmlen / daß manchem will die weitte gaſſen zueug ſein:[11]eng ſein: Alſo gehet es auch den bekuͤm̃erten hertzen / daß ſie offtermahl fuͤr verſchmachten jhrer kraͤfften gleichſam als trunckene daumlen / daß ſie mit Chriſto in der perſon Da - vids muͤſſen klagen Pſal: 22. Alle meine Gebein haben ſichPſal. 22. zutrennet / mein hertz iſt in meinem Leib wie zerſchmoltzen wachs: Darumb als Gott ſeine Kirch will troͤſten ſagt er Eſa. 51. Sihe ich neme den daumelkelch von deiner handEſa. 51. ſampt den Haͤfen deß Kelchs meines grim̃s / du ſolt jhn nit mehr trincken / ſondern ich will jhn deinen ſchindern / das iſt / Feinden in die handt geben / die zu deiner Seel ſprachen: Buͤcke dich / daß wir vberhin gehen. Vnd geſchicht ſolches auch an den Frommen / was will es dann mit den Gottlo - ſen fuͤr ein Endt gewinnen.

Weil aber Gott getrew iſt / vnnd laͤßt die ſeinigen nicht vber jhr vermoͤgen verſucht werden: So theilet er auch ſei - nen Creutzkelch mit groſſem Rath auß / nach dem einer ertra - gen kann / viel oder wenig nach der proportion: Je groͤſſer / reicher vnd ſtaͤrcker einer iſt im Geiſt durch ſeine gnadt / je ſchwerer vnd groͤſſer Creutz pflegt er jhm auffzulegen: denen aber ſo ſchwacher complexion / gibt er ein kleines truͤncklein / legt jhnen ein laſt auff / hilfft jhnen aber auch balt tragen Pſ: 68. den ſtarcken Helden aber im glauben / ſchencket erPſal. 68. dapffer ein / wie Abraham vnd andern groſſen wundermaͤn - nern begegnet.

Haben demnach alle die / ſo ſich mehr vnd lieber an dem ort laſſen finden / da man die glaͤſer ſchwencket / als im Hauß1 Lehr. deß Herꝛen / vnd in der gemein Gottes / einmahl zu geden - cken: daß ſie ja vnſer Herꝛ vnnd Gott mit ſeinem daumel - kelch nicht werde vberhupffen / darauff ſie ſich ſollen gefaſt machen / vnd mit den kindern vnnd Heiligen Gottes / ſich offtermal dieſes reyen vnd vmbtruncks erinneren / vnd alſoB ijdieſer[12]dieſer Welt luſt vnd freud brauchen / daß ſie derſelben nicht1. Cor. 7. mißbrauchen. 1. Cor. 7. Dann daß weſen dieſer Welt vergehet: Sondern zuͤchtig / vnd gerecht / vnd Gottſelig le - ben in dieſer Welt / Tit: 2. Vnnd nit meinen / es muͤſſen alle geſchirꝛ biß auff den grund boden gelaͤret ſein / vnnd geden - cken alles außzuſauffen / was eingeſchencket iſt / darauß dannProv. 23. nichts anders / alß ein vnordenliches weſen folget: Son - dern ſich auch auff einen trunck ſparen / vnd alle augenblick auff deß Herren Creutzbecher warten: vnnd gleich ſein den vernuͤnfftigen / vnd beſoſten Hoffleuten: dann wann einer von ſeinem Fuͤrſten oder Herꝛen ein trunck hat zugewarten / ſo ſchlaͤgt er manchem guten geſellen den trunck ab / vnnd ſparet ſich auff den / ſo jhm ſein Herꝛ hat zugebracht: Wie viel mehr ſollen wir vns in nuͤchterkeit / Gottesforcht / vnd maͤſſiger bereitſchaff halten / der Welt jhr vnordenliches weſen abſchlagen / vnd warten auff den Kelch vnd trunck / ſo Gott einem jeden wil zubringen. Dann es will ein - mahl auß dem Kelch deß Herꝛen getruncken ſein / vnd zwar eben / wann wirs am wenigſten gedencken. Dann gleichGen. 44. wie Jacobs Juͤngſter Sohn Benjamin / den Kelch vnnd Becher deß leidens vnwiſſentlich in ſeinem Sack trug / al - ſo auch wann vnſer Sack vnd Fortunatus Seckel voll iſt / ſo ſind wir dem Kelch der Truͤbſal am nechſten.

Sehen auch alhie / daß es Gott allein ſey / der den Be -2. Lehr. cher deß Creutzes in ſeiner Handt habe / vnd ſo wohl den Gottſeligen / als den Gottloſen zutrincken darꝛeiche / viel meinen / wañ es ſonderlich mit jhnen in kranckheit / vnd an -Pſal. 13. derer noth ſo weit kom̃et / daß ſie mit David Pſ. 13. winſe - len vnd ſchreyen: Ach Herꝛ wie lang wiltu mein ſo gar vergeſſen / wie lang ſol ich ſorgen in meiner Seelen / vnnd mich aͤngſten in meinem hertzen taͤglich? Es habe vnſerHerꝛ[13]Herꝛ Gott jhr gar vergeſſen / vnd ſehe jhre groſſe noth nit / damit ſie ringen / Er habe ſie ewiglich verſtoſſen / Er woͤlle keine gnad mehr erzeigen / Ja es ſey gar auß mit ſeiner Guͤ - te / die verheiſſung habe ein Ende / Er habe vergeſſen gnaͤdigPſal. 77. zu ſein / vnnd ſeine Barmhertzigkeit fuͤr zorn verſchloſſen: da doch ohne Gottes willen vnnd verhengnus / kein haar mag / (das doch ein geringes iſt) von vnſerm Haubt fal -Matth. 10 len / Matth. 10. er heilet nit allein / ſondern ſchlegt vnd ver - wundet auch / 1. Sam: 2. Der Herꝛ hat einen Becher in1. Sam. 2. der handt / der Herꝛ ſchencket auß demſelben: Jn Gottes rechten ſtehet der Becher Hab. 3. darumb kompt nit einesHab. 3. von Gott / das ander vom Teuffel oder boͤſen Leuten / wie die Welt / vnd offt auch die vernunfft bey den Chriſten da - fuͤr achtet. Wahr iſt es daß vns offt der Teuffel / vnd boͤ - ſe Leut vber den halß geſchickt werden / wie auß der Hiſtoria Jobs zuſehen iſt: Jedoch ſo kompt diß alles à cauſa prin - cipali nemlichen von Gott her / der deß Teuffels vnd boͤ - ſer Leut ſo maͤchtig iſt / daß ſie ohne Gottes willen vnnd verhengnus ſo wenig koͤñen / als der Becher von jhm ſelbſt kan / wann er nit durch die handt wird gereichet dem / der da trincken ſoll. Es kompt alles von Gott (die ſuͤnde aber / deren vrſach der Teuffel allzeit außgenommen) gluͤck vnd vngluͤck / leben vnd Todt / armuth vnd Reichthum Syr. 11. Syr. 11.Wer darff ſagen / daß ſolches alles geſchehe / ohne deß Herꝛen befelch? Vnnd das weder boͤß noch guts komme auß dem Mundt deß Allerhoͤchſten? Thren. 3. Fragt mit verwun -Thren. 3. derung Jeremias. vnd Am: 3. Jſt auch ein vngluͤck in derAmos. 3. Statt / daß der Herꝛ nicht thue? Alſo ſtehet auch von dem Hauß Creutz Davids 2. Sam. 12. Der Herꝛ ſchlug daß2. Sam. 12. Kindt / daß es Todt kranck war / vnd am ſiebenden tag ſtarb. Kompt es dann von deß Herꝛen handt / ſollen wir billichB iijalles[14]alles / ſo er vns nach ſeinem gnaͤdigen willen zuleiden zu - ſchicket / gedultig von jhm auff vnd annemen / vnſere See - len mit gedult faſſen / vnd vnder ſeine gewaltige handt de - muͤtigen / nit wider Gott / ſondern wider vnſere Suͤnde mur -Job. 1. ren / vnd mit Job cap. 1. ſagen / der Herꝛ hats geben / der Herꝛ hats genommen / der Nam deß Herꝛen ſey gelobet. Mit ſolcher demuth vnd gedult / gewinnet man Gott daß hertz ab / Wie ein Kind den Eltern daß hertz abgewinnet / wann es ſich gedultig vnd gehorſam der ſtraff vnd ruthen vnder - gibt: Wann ſichs aber ſtraͤubet vnnd wehret / nichts mehr außrichtet / als daß es je mehr der Eltern hertz vnnd gemuͤth gegen jhm erbittere.

Wiewol aber der gerechte vnd auch getrewe Gott allen Menſchen auß ſeinem groſſen Credentzbecher ſtarcken Wein zutrincken darꝛeichet: Jedoch ſo trencket er gemeiniglich / vnd zum aller erſten die From̃en vnd glaubigen / damit ſich andere bey jhrem Creutztrunck deſto mehr zur beſſerung vnd buß ſchicken: Dann daß gericht faͤhet an / am Hau -1. Pet. 4. ſe Gottes. 1. Pet. 4. Vnnd er laͤſſet auch die liebſten Kin - der nicht / vnangeſehen / daß ſie rechtſchaffen an Chriſtum glauben: Sondern ſchencket jhnen zu erſt ein. Als vn -Jerem. 25. ſer Herꝛe Gott Jer. 25. dem Propheten Jeremiæ einen Becher Weins voll zorn in die handt gab / mit befelch da - rauß einzuſchencken allen Voͤlckern / zu denen er jhn ſen - den werde / ſo muß zu erſt daß Volck Gottes / Jeruſalem / ſampt den Staͤtten Juda / jhren Koͤnigen vnd Fuͤrſten trin - cken: Darnach erſt Pharao der Koͤnig in Egypten / ſampt ſeinen Knechten / Fuͤrſten vnnd gantzem Volck. Darauff gilt es als dañ den Gottloſen Zechbruͤdern alſo / das Gott den Becher deß zorns ſambt den Haͤfen gantz vnd gar auß - ſchuͤttet / vber die Leut / ſo jhn nit kennen / vnnd vber die ge -ſchlecht /[15]ſchlecht / ſo ſeinen Namen nit anruffen / Jerm. 10. dann ſoJerem. 10. der gerechte auff Erden leiden muß / wie viel mehr der Gott - loſe vnd Suͤnder. Prov. 11. Prov. 11.

Jn ſolchem ſeinem Gericht vnnd Vrtheil aber / daß er auch ſeiner glaubigen nicht verſchonet mit ſeinem Kelch: Sonder auch zum thraͤnen brot Pſ. 80. Den bittern Wer - muth deß Creutzes einſchencket / das jhnen die Augen druͤber waͤſſern moͤchten: hat Gott auch heylige vrſachen. Dann vnder andern lehret vns auch Gott die Suͤnd er - kennen / ſo auch in den Widergebohrnen / vnnd heyligen Gottes noch vbrig / vñ ſo lang ſie daß arme fleiſch vnd blut am halß tragen / koͤnnen ſie auch gar balt fallen / vnd in ſicher - heit gerahten / ſo muß nun Gott als ein gerechter Richter auch in den ſeinigen ſtraffen. Darumb als ſolches der Prophet Jeremias fuͤhlet vnd erkennet / bit Er ſampt dem Volck Jer: 10. Zuͤchtige mich Herꝛ / doch mit maß / vnd nit inJerm. 10. deinem grim̃ / daß du mich nit (naͤmlich wie die Gottloſen) auffreibeſt. Auff ſolches Gebet / ſagt Gott ja vnd Amen cap. 30. Zuͤchtigen will ich dich mit maß / daß du dich nitJerm. 30. vnſchuldig halteſt: Lehret vns alſo taͤgliche buß thun / Gott vmb verzeihung der ſuͤnden anruffen / Jn ſeiner forcht vnd diſciplin wandlen / vnd mit ernſt der beſſerung deß Lebens befleiſſigen / daß wir im gantzen Leben vnſere haͤndt moͤgen vnſtraͤfflich machen / vnnd vnſere hertzen reinigen von aller miſſethat: Vnd gedencken / Gott ſtraffe zwar in ſeinem zorn / aber nit zum verderben ſeiner Kinder / ſondern zur beſſe - rung. Nit weniger wil auch vnſer Herꝛe Gott mit ſolchem bitteren trunck langwiriger kranckheitten vnd truͤbſal / der ſeinigen gehorſam / gedult / glauben / hoffnung vnd liebe alſo probieren / damit ſie in Chriſto deſto freudiger werden / vnd in dem Herꝛen ſich frewen allezeit Phil. 4. Dem zeitlichenvrlaub[16]vrlaub geben / nach dem Ewigen vnd Him̃liſchen weſen aber deſto mehr ſich ſaͤhnen vnd verlangen / vnd von hertzen mit Paulo / Phil. 1. daß cupio diſſolvi, vnd daß ſelige vnd entli - che auffloͤſen jhres leibs / vnd bey Chriſto ſein wuͤnſchen vnd begehren / vnd daß liebe Gebet deſto bruͤnſtiger von hertzen gehe. Dann Herꝛ / wann Truͤbſal da iſt / ſo ſucht man dich /Eſa. 26. vnd wann du ſie zuͤchtigeſt / ſo ruffen ſie aͤngſtiglich Eſa 26. Eſa. 28.Vnd die anfechtung lehrt auffs wort mercken Eſa. 28. Vnd ſo wir vns ſelber richteten / ſo wuͤrden wir nit gerichtet. Wann wir aber gerichtet werden / ſo werden wir von dem Herꝛen gezuͤchtiget / auff daß wir nit ſampt der Welt ver -1. Cor. 11. dampt werden / 1. Cor. 11. Vnnd geht als dann mit vn - ſerm Gebet / wie mit einem Hafen mit waſſer beym fewr / je mehr man zuſchuͤret / je mehr daß waſſer wallet: Alſo je mehr Gott mit dem fewr der Truͤbſal bey vns anhalt / je ernſter vnnd bruͤnſtiger daß Gebett im hertzen auffſteiget / daß man als dann heilige haͤndt / vnd vnſchuldige lippen zu Gott erhebet. Aber ohne Creutz ſind wir im Gebet faul / Jm gantzen Leben Suͤndlich vnd ſicher. Darumb ſo iſt Creutz vnd Truͤbſal / daß Edle Saltzwaſſer / ſtarcke Wein vnd heilſame Artzney / vnnd eine kraͤfftige purgation / deren Gott gebrauchet / die vbrigen brocken der ſuͤnden außzufe - gen vnnd zureinigen / Ja den alten Menſchen / (der ſich durch liſt in Jrꝛthumb verderbet) ſampt ſeinen boͤſen luͤ - ſten vnd begierden zu toͤdten / damit die Suͤnd in vnſermRoͤm. 6. ſterblichen Leib nit herꝛſche Roͤm. 6. Wie auch geſchrieben1. Pet. 4. ſteht / 1. Pet. 4. Wer am fleiſch leidet / hoͤret auff von Suͤnden / daß er hinfort / was noch hinſtelliger zeit im fleiſch iſt / nit der Menſchen luͤſten / Sondern dem willen GottesPſal. 119 lebe / daß ruͤhmet auch David Pſal. 119. Bonum eſt mihi. Es iſt mir gut Herꝛ / daß du mich gedemuͤtiget haſt / daßich dei -[17]ich deine rechte lehrnete: Dann wann vns Gott / ſonder - lich ſeinen lieben Kindern / ſeinen Becher fuͤrſetzet / vnd mit ſeiner Ruthen vñ allerley widerwertigkeit heimſuchet / ſo ſie - het er nit ſtaͤts zuruck / was wir gethan / vnd wo mit wirs ver - dienet haben: Sondern er ſiehet allermeiſt fuͤr ſich / vnd auff den nutz vnd frucht / ſo der bitter tranck der Truͤbſal bey vns wircken ſoll: Nemlich wie Eſa. 28. wir jhn ſuchen / aͤngſtiglich jhm ruffen: Alſo im gantzen Leben den alten Menſchen toͤden / daß der newe leben moͤge. Will alſo hiemit vns auff ď mittel bahn vñ ſtraſſen erhalten: dañ deß Menſchen hertz iſt ein tro - tzig vnd verzagt ding: Geht es im wohl / ſo iſt es hochmuͤtig vñ ſtoltz: Geht es jhm vbel / ſo will es verzagen / vnd weiß ſei - ner ſachen nit zu rahten. Darumb wie Gott das gewitter mit Sonn vnd Regen: Alſo temperirt er auch mit gluͤck vnd vngluͤck / freud vnd leidt / geſunden vnnd krancken zeit - ten / guten vnd boͤſen tagen / vnſer leben hie auff Erden: Dañ ſo es jmmerdar ſolte Soñenſchein ſich erzeigen / muͤßte al - les auff dem Feldt verdorꝛen vnd verwelcken / were dann immer beharꝛlich regenwetter / muͤßte alles verfaulen. Eben - maͤſſig gieng es dem Menſchen auch / wann es ſtaͤts bey ſcheinender Sonnen / friede / freudt vnd wolluſt dieſer Welt lebete: Wuͤrde er ſich balt bruͤſten / vbermuͤtig vnnd ſtoltz werden. Welches der Koͤnig Salomon bey ſich gefun - den / da er bittet Prov. 30. Zweyerley bitte ich von dir / dieProv. 30 wolluſt mir nit wegern / ehe dann ich ſterbe: Abgoͤtterey vnd Lugen laß fern von mir ſein / Armut vnd Reichthumb gib mir nicht: Laß mich aber meinen beſcheidenen theil ſpeiß dahin nemen / ich moͤchte ſonſt / wo ich zu ſatt wuͤrde / verlaͤugnen vnd ſagen: Wer iſt der Herꝛ? Oder wo ich zu arm wuͤrde / moͤchte ich ſtaͤhlen / vnnd mich an dem Namen meines Gottes vergreiffen. Solchem nuhn zu wehren /Cſo muß[18]ſo muß auch Gott ſeinen glaubigen einen pfal ins fleiſch geben / daß ſie ſich gutes Zuſtands / vnd der gnade Gottes nit vberheben / 2. Cor. 12. Hergegen: wo es dann ſtaͤtigs ſol -2. Cor. 12. te alle Truͤbſal vber vns regnen / ſo wuͤrden wir kleinmuͤtig vngedultig / oder gar verzweiffeln / ſo fuͤhret vns Gott die mittel ſtraſſen / vnd helt allzeit in ſeiner forcht / vnd wechß - ſelt offt bey vns ab: Wie Auguſtinus in einer ſequentz ſol - ches alles zuſammen faſſet. Die Menſchen werden mit dem Creutz beſchwaͤret vnd gedruckt / auff daß ſie gedruckt ſchreyen / vnnd ſo ſie ſchreyen / erhoͤret werden / vnnd ſo ſie erhoͤret werden / Gott darfuͤr loben vnd preiſen.

Haben demnach vnnd ferner alle / denen Gott / als ſeinen3. Troſt. convictoribus vnd Tafelgenoſſen / ſeinen Becher durch al - lerley kranckheit vnd ſchmertzen darꝛeichet / einen Troſt deß ſeligen wechßſels zubehalten: Daß es auch einmahl ein Endt werde gewinnen / ob es ſchon ſchwer vnd vntraͤglich zu ſein ſcheinet / vnd beduncket: Dann Gott nennet vnd vergleicht jhr Creutz nit einem Lebendigen waſſer quell / oder fleſſen - dem waſſer / dem nit zu wehren: Sonder einem Becher oder Kelch / der wie groß er auch jmmer ſein mag / dannoch der - mahl eins auß ſein wirdt / ſonderlich weil jhrer ſo viel da - rauß trincken. Dann wann Truͤbſal da iſt / ſo denckſtu der Barmhertzigkeit / ſagt der Prophet Hab: 3. cap. Der HerꝛHab. 3. Toͤdet zwar / Er macht aber auch wider lebendig / fahret in die Hoͤll / vnnd wider herauß / ſingt Hanna 1. Sam. 2. Vnd1. Sam. 2. Gott der Herꝛ ſelber redt ſeine glaubigen troͤſtlich an mitEſa. 54. ſolchen worten / Eſa. 54. Jch hab dich ein klein augenblick verlaſſen / aber mit groſſer Barmhertzigkeit wil ich dich ſam̃ - len: Jch hab mein Angeſicht im augenblick deß zorns ein wenig vor dir verborgen / aber mit ewiger gnad will ich mich dein erbarmen / Spricht der Herꝛ dein Erloͤſer. BeimPropheten[19]Propheten Oſea cap. 6. Weiſet ſelbſt Gott ſein Volck hierauff / vnd ſagt: Wanns jhnen vbel gehet / ſo werden ſie mich fruͤh ſuchen vnd ſagen: Kom̃et wir wollen wider zum Herꝛen / dann er hat vns zerꝛiſſen / er wirdt vns auch heilen: Er hat vns geſchlagen / er wird vns auch verbinden. Da -Tob. 3. rauff hoffet Sara Raguels Tochter / Vnd nimbt jhr Creutz auff die leichte Achſel / vnd bettet zu dem Herꝛen alſo: Daß weiß ich fuͤrwar / wer Gott dienet / der wird nach der anfech - tung getroͤſtet / vnd auß der Truͤbſal erloͤſet / vnnd nach der zuͤchtigung findet er gnad: Dann du haſt nit luſt zu vn - ſerm verderben / vnd nach dem vngewitter / laſſeſtu die Sonn wider ſcheinen / vnnd nach dem heulen vnnd weinen / vber - ſchuͤtteſtu vns mit freuden. Ja je groͤſſer die noth vnnd Truͤbſal / je herꝛlicher auch dermahl eins / ſonderlich im Ewi - gen Leben / die Erloͤſung erſcheinen wirdt: Dann dieſer zeit leiden iſt nit wehrt / der Herꝛligkeit / die an vns ſoll of - fenbar werden: So iſt Gott ſelbſten der glaubigen Sonn vnd ſchildt / vnd wird kein gutes manglen laſſen den From -Pſal. 84. men Pſal. 84. Ja daß ſoll ſein luſt ſein / daß er jhnen gutsJerm. 32. thun ſoll / Jer: 32. Vnd ſein zorn wehret nur ein augenblick /Pſal. 30. vnd er hat luſt zu leben / den abend zwar lang weret daß wei - nen / aber deß morgens die freudt. Thut nuhn manch - mahl einer auff ſeines Herꝛen geſundheit ein Trunck vber - macht / nur gnad bey jhm zu erhalten: Warumb wolten wir vns wegern / Chriſti vnſers getrewen Bruders Ebenbilt ehn - lich zu werden / auch mit einem bittern trunck zuthun / vnd kleine zeit mit demſelbigen zu leiden / vnd mit David ſagen Pſal. 116. Jch wil den heilſamen Kelch nemen / vnnd deßPſal. 116. Herꝛen Namen predigen: Wie dann Chriſtus jhn ſeine Juͤngern darꝛeichet Matth. 20. Meinen Kelch ſolt jhrMatt. 20. trincken / vnnd mit der Tauff / da ich mit getaufft werde /C ijſolt[20]ſolt jhr getaufft werden: Zu dem wiſſen wir auch / daß vnſer Truͤbſal / die zeitlich vnd leicht iſt / ſchaffet ein ewige / vnd vber alle maß wichtige Herꝛligkeit / vnd ſoll vns dieſes alles zu ſeiner zeit im Himmel wohl belohnet werden. Vnd ſo viel von dem erſten puͤncklin.

Ander Theil.

Belangend nuhn das Ander fuͤrgenommene Stuͤcklin / nemlichen wem der Herꝛ deß Bechers dañ ſol - chen zuneige. So ſoll E. L. wiſſen / weil er in der rechten handt deß Herꝛen / der deß Bechers maͤchtig / daß es ein reyen oder vmbtrunck ſey / deſſen ſich niemandt wird koͤnnen ver -Jerm. 25. wegern. Dann alſo befihlt Gott Jerm. 25. Er ſolte da - rauß einſchencken allen Voͤlckern / dahin Er den Prophe - ten werde ſenden / muͤſſen trincken auß einem Becher ei - ner wie der ander / daß iſt / Gott macht ſeinen Chriſten kein beſonders: Sonder Chriſten vnd Vnchriſten muͤſ - ſen offtermahl mit einem Regen beregnet / einerley Creutz vnd vnfall / zorn vnd ſtraff Gottes gleiche theil vnnd ge - mein haben / vnd auß einem Becher einerley Wein trin -Eccleſ. 9. cken / daß iſt / Wie Salomon Eccleſ. 9. ſagt: Es begegnet einem wie dem andern / dem gerechten wie dem Gottloſen: Dem guten vnd reinen / wie dem vnreinen / Dem der da opffert / wie dem der da nit opffert: Wie es dem guten gehet / ſo gehet es auch dem Suͤnder: Wie es dem Mein - eydigen gehet / ſo geht es auch dem / der den Eydt foͤrchtet. Wie ſolches auß vielen Exempeln / vnd der taͤglichen erfah - rung zuſehen iſt. Ehren Matronen vnd Weiber gebaͤren in jhrem Gott wohlgefaͤlligen Eheſtand / jhre Kinderlin ſo wohl mit ſchmertzen in dieſe Welt als andere VnehlicheHurenbaͤlg /[21]Hurenbaͤlg / Ja wohl ſawrer kompt ſie offt die Geburt an als jene: Wie dann die Gottsfoͤrchtige Rachel jhren GeiſtGen. 35. daruͤber auffgeben muͤßte Gen. 35. Die Gottloſen werden im Land Canaan mit Hunger vnnd Thewrung / die groß / geplagt. Dieſelbige fuͤhlet auch Abraham Gen. 12. DerGen. 12. vntrewe Beck Pharaonis ligt im Thurn / alſo auch der fromme vnd fuͤrſichtige Joſeph / Gen. 40. Da iſt ein Kelch /Gen. 40. vnd einerley Wein. Jonathas der from̃e Held / vnd ver - trawte hertz Davids / wird eben in der Schlacht erſtochen / da auch Saul der abtruͤnnige / vnnd verfluchte Menſch zu grund gieng / 1. Sam. 31. Die Gottloſen werden mit Pe -1. Sam. 31. ſtilentz geſchlagen. Deßgleichen auch die Frommen vnnd Gottſeligen Regenten / Job / David vnd Hiskias Job. 2. Job. 2.Eſa 38. Der vnſchuldige Naboth / Stephanus vnd Blut -Eſa. 38. zeug Chriſti / werden mit Steinen zu Todt geworffen / deß - gleichen auch die falſchen Zeugen vnnd Richter Suſannæ1. Reg. 21. 1. Reg. 21. Actor. 7. Da iſt einerley Becher / vnd ein Wein. Actor. 7.Es ſtirb Salomon der Weiſe / es ſtirbt auch Nabal der Tolle vnd Volle / vnd im zeitlichen Todt haben ohn vn - derſcheid / Chriſten vnd Vnchriſten / fromme vnd Gottlo - ſe / einerley Kelch / vnnd einerley Wein. 1. Sam. 25. Beyde1. Sã. 25. Schaͤcher / hangen neben Chriſto in gleicher pein vnd qual /Luc. 23. einer wird gehandelt / wie der ander. Da iſt abermal einerley Kelch / vnd einerley Wein. 1. Troſt.

Wie aber nun ſolche gleichheit deß Bechers vnd truncks Gottes / den er ſo wohl den frommen / als den Gottloſen zuneiget / vnd laͤßt es gehen dem Narꝛen / wie dem Weiſen: Soll den frommen vnd glaubigen Kindern Gottes zum Troſt dienen / das ſolche vngleichheit dermal eins ſoll auff - gehalten / vnd ſie / die ein kleines hie mit den Gottloſen an einem Joch der Truͤbſal ziehen / auß einem Becher / einer -C iijley Wein[22]ley Wein muͤſſen trincken / daß ſie balt mit jhren augen wer -Pſal. 91, den ſchawen / wie es den Gottloſen vergolten wird: Alhie ſo lang wir im fleiſch leben / iſt es ſo wohl von noͤthen / daß Gott ſo wohl die ſeinigen / als auch die Gottloſen im zwang halte: Dort aber / wann wir dermahl eins gar von dem ſuͤndlichen fleiſch erloͤſet / vnnd durchauß rein ſein worden: Werden wir als dann auch Gott / nit mehr ein gezwunge - nen / Sondern freywilligen gehorſam / vnnd Gottesdienſt leiſten.

2. Ver - manung.Alſo ſol es im gegentheil den ſichern vnd ruchloſen eine notwendige vermahnung ſein / dz bey leib mit ď from̃en jhrem Creutztrunck ſie ſich nit kuͤtzlen / vnd vber jhrem vngluͤck in die fauſt lachen: Wie dann die Welt ſolcher Spottvoͤgel / vnd meiſter kluͤgling voll iſt / welche / wann ſie ſehen / daß auch vn - ſer Herꝛ Gott ſeinen liebſten Kindern / den Becher aller - ley Truͤbſal / vnd kranckheiten / alſo voll einſchencket / vnnd lang mit der Zuchtruhten anhelt: als balt Gott in ſein vr - theil / vnd gericht fallen / vnnd ohne Gott die vrſach ſeiner wunderlichen regierung wiſſen wollen / als hetten ſie ſolches an jhnen / dieſen oder jenen verdienet / nicht anderſt / als wañ ſie vber den zaun weren / vnnd Gottes langen arm gar ent - gangen / frewen ſich deſto mehr deß naͤchſten ſchaden vnnd vngluͤck. Da wir doch alleſampt vndereinander ſollen an - ziehen / als die außerwoͤhlten Gottes heyligen / hertzliches er -Coloſ. 3. barmen / Coloſ. 3. Vnnd mit den traurigen / traurig / vnndRoͤm. 12. mit den froͤlichen / froͤlich ſein / Rom. 12. Vnd gedencken / es wird balt an dich auch kommen / brennet meines nechſten wand / ſo iſts meinem Hauß zu nahe / vnd geſchicht ſolches an den frommen glaubigen / als an gruͤnem holtz / was will dann an den Gottloſen vnd duͤrꝛem holtz werden.

Solche vntrewe ſchadenfroh / Gottloſe Spoͤtter vnd vn -barmhertzige[23]barmhertzige Bluthund vber der from̃en vngluͤck / ſind ge - weſen die Edomiten / die gar Vnbruͤderlich frolocketen / vber jhrer Bruͤder der Kinder Jſrael vngluͤck / die auch ein bit - teren Trunck vnd Becher von deß Herꝛen handt mußten annemen: Wider ſolche ſagt der Prophet Jeremias Thren. Thren. 44. Ja frewe dich / vnd ſey froͤlich du Tochter Edom / die du wohneſt im Lande Vtz / dann der Kelch wird auch vber dich kom̃en / du muſt auch truncken / vnd gebloͤſet werden. Dann ſolches Gott / vnd ſeinem willen zum hoͤchſten zuwider / wañ ſich einer mit deß andern vngluͤck kuͤtzelt / vnnd als dann iſt gewiß ſein verderben nit weit / vnd ſein vngluͤck bluͤhet: Glei - cher weiß / wie kein rechtſchaffener Vatter duldet / wann Er daß eine Kind ſteupet / daß das andere wolte lachen vnd ſei - ner ſpotten / ſondern es muͤſte auch herhalten: Viel weni - ger kan es Gott leiden: Wañ Er einen heut / den andern morgen zuͤchtiget: den einen lang vnd hart / den andern ge - linder: daß andere ſeiner[wolten] ſpotten / welches eine zucht vnnd art iſt / deß leidigen Sathans / der ſich frewet / wanns dem Menſchen vbel gehet.

Lehrnen auch in gemein fromme vnd Gottloſe / die deß3. Lehr in gemein. Kelchs alle augenblick muͤſſen gewerdig ſein: Wann es ſich begibt / daß du mit truͤbſal vnnd leid heimgeſuchet wirſt / ſo dencke alſo: Wollan nuhn kompt der Kelch deß zorns Got - tes / auch einmahl an mich / ich hab es wohl beſchuldet / vnnd mit meinen ſuͤnden mehr verdienet. Darumb will ich in Demuth vnd gehorſam / die ſtraff vnd zuͤchtigung / von dem lieben Gott auff vnd annemen: Vnnd richte ein jeglicher als dann ſeine ſachen dahin / auff daß der vnliebliche vnnd bittere tranck / durch Chriſti gnad vnd hilff / etwas anmuͤtig werde / vnd zu trincken deſto leidenlicher / vnd bitte Gott / daß Er jhm ſeine ſuͤnde zuerkennen gebe / auff daß Er in rechterbekehrung /[24]bekehrung / glauben vnnd zuverſicht an den Herꝛen Chri - ſtum (der mit ſeinem leiden am holtz / das bittere waſſer vndExodi 15. tranck ſuͤß machen kann / wie Exodi. 15. iſt fuͤr gebildet wor - den) der grund bitteren Haͤfen / vnd der Hoͤlliſchen grund - ſuppen / deß vnredlichen grimmigen zorns Gottes / in jener Welt fuͤr den Gottloſen / moͤge vberhaben ſein. Wie dann ſolches im 3. Stuͤcklin jetzt wird folgen.

3. Theil.

Zum Dritten belangent die operation vnd wuͤr - ckung dieſes Bechers vnd Truncks: So moͤchte zwar je - mandt fragen / Jſt daß dann die richtſchnur Goͤttlicher ge - rechtigkeit / daß Er den frommen / wie den Gottloſen auff einerley weiß heimſuchet / vnd trencket auß einerley Kelch vnd Becher? Antwort. Gott iſt gerecht / vnd alle ſeine ge - richt ſeindt gerecht / Ja Er iſt die Gerechtigkeit ſelber / der auch die gantze Welt mit Gerechtigkeit richten wird. Da - rumb ſo folget der merckliche vnderſcheid / in dem / daß Aſſaph ſagt: Aber die Gottloſen muͤſſen alle trincken / vnd die Haͤ - fen außſauffen / daß iſt / Ob es wohl Gottes Vhralter brauch vnd weiß / daß er ſeine liebe Kinder am erſten zuͤchti - get / vnd auß einem Kelch auch einſchencket / ſo trincken ſie doch daß reine oben herab ohn alle bitterkeit / vnd leiden mit froͤlichem hertzen / vnd gutem gewiſſen / ſeind verſichert / jhr frommer Gott ſuche jhr heil / vnd ewige wohlfahrt: Den Gottloſen aber wird jhr theil auff die letzte geſparet / muͤſſen die Haͤfen außſauffen / es ſey jhnen lieb oder leyd / daß ſie nichts auff dem grund vnd boden deß Herꝛen Kelchs / dañ zorn vnd grim̃ / vnnd endliches verderben deß Gerechten Gott ſehen: Dann je lenger Gott mit der ſtraffverzeucht /je redli -[25]je redlicher trifft er ſie hernach / vnd je hoͤher er die handt auff hebet / je ſchwerer er ſie nachmalen niderfallen laßt.

Sehen vnd mercken alhie / daß der Kelch deß leidens auff zweyerley weiß muß angeſehen vnd getruncken werden: ein - mahl an jhm ſelbſt nach dem Geſetz / ſo fern er als eine ſtraff Gottes iſt. Vnd alſo iſt er bitter vnd herb / daß leib vnd ſeel ſich daruͤber ruͤmpffet: Meine ſeel / ſagt Chriſtus / da jhm dieſer Becher vorgeſtellet ward / iſt betruͤbt biß in den Todt. Daß ander anſehen aber hat dieſer Becher nach dem Evangelio / da man mit Geiſtlichen Augen auff Chriſtum ſihet / der alles Creutz ſuͤß vnd gut machet / vnd ſeinen Glau - bigen zum beſten wendet: Vnnd alſo iſt er lieblich vnd heil - ſam. Darumb ſo iſt vnd bleibt wohl der Kelch deß Herꝛen1. Vnder - ſcheid. nach dem Geſetz / ein Kelch deß leidens: Aber den frommen nach dem Evangelio / iſt er ein Troſtbecher / Jſrael hat dannoch Gott zum Troſt: Wie hergegen den vnbußferti -Pſal. 73. gen vnd Gottloſen derſelbe nach dem Geſetz ohne daß Evan -Gen. 4. gelium iſt ein zweiffel Becher. Gen. 4. rufft Cain / meine ſuͤnd ſeind groͤſſer / als ſie mir koͤnnen vergeben werden. Da doch nach dem Evangelio / Gottes genad / vnnd Chriſti ge - nugthung fuͤr die ſuͤnde / der gantzen Welt miſſethat weit vberwiegen: Darumb er auch in krafft ſolches / den from - men ein Segenbecher / vnd geſegneter Kelch iſt / vnnd ſo offt ſie dieſelbigen trincken / ſo bringt er daß ſelige benedicite von Chriſto mit ſich: Den Gottloſen iſt er ein Zornbe - cher / deß grim̃s vnd fluchs / welchen auch der Teuffel ſeinem Tiſchgenoſſen dem Koͤnig Saul vorgeſetzt / vnd zugebracht / da er ſagt / 1. Sam. 28. Morgen wirſtu vnd deine Soͤhn1. Sã. mit mir ſein: Den glaubigen vnd frommen / iſt er ein heil - ſamer Kelch / vnd geſunde purgation / wie zu dem Endt / mit freuden ſolchen von der handt deß Herꝛen angenom̃en derDliebe[26]Pſal. 116.liebe David Pſal. 116. Da er ſagt: Jch wil den heilſamen Kelch nemen / vnnd deß Herꝛen Namen predigen: Den Gottloſen aber iſt er ein ſchaͤdlicher Kelch / als bey welchem nichts anders / als eytel ſchandt vnnd ſchad verhanden iſt /Jerm. 8. Jer. 8. bleibet alſo entlichen bey den Glaubigen ein freund - licher wilkom̃ Gottes / den Er nach ſeinem Vhralten brauch / vnd Hauſes gerechtigkeit jhnen fuͤrſetzet: Dann wer Got - tes Freund vnd Juͤnger ſein will / der neme ſein Creutz auffLuc. 9. ſich / vnnd folge jhm nach / Luc. 9. Den Gottloſen aber ein feindſeliger daumelkelch / vnd muͤſſen ſich deß ſtarcken trancks vnd jam̃ers volſauffen / weil jhr Becher vnd Kelch / auß ge - rechtem vrtheil Gottes / ein Kelch deß jam̃ers vnd trawrensEzech. 23. iſt / Ezech: 23.

2. Vnder - ſcheid.Zum andern / iſt hierinnen auch ein mercklicher vnder - ſcheid / daß jhn nit alle From̃e vnd Gottloſe / ohn ordnung / vnd mit gleicher maß trincken muͤſſen: dañ ob er wohl auch bey den frommen etwas hart / bitter vnd ſaur / ſo iſt doch fein lautter / vnd ohn Haͤfen / daß ſie allzeit den grund vnnd bo - den / der gnad / vnd Barmhertzigkeit Gottes ſehen / mit freu - den auch deß außgangs erwarten / Dann ſie ſind gewiß / daß er jhnen ohn ſchaden ſein / vnd zum beſten bekom̃en muͤſſe / Rom. 8. Dann Gott ſchencket jhnen mit mehr ein / als daßRom 8. ſie ertragen vnd verdawen moͤgen / 1. Cor. 10. Vnd lecken1. Cor. 10. kaum den ranfft / thun ein kleines trincklein / dañ jhr Truͤb -2. Cor. 4. ſal iſt zeitlich vnd leicht / 2. Cor. 4. vnd weret nur ein Augen - blick deß zorns / Eſa. 54. Aber die Gottloſen thun zumahlEſa 54. ein betruͤbtes trincken: dann / ſagt der Text / Gott ruͤhre al - le Haͤfen ſeines zorns zuſammen / die muͤſſen ſie außſauf - fen / es ſey jhnen lieb oder leyd / vnnd muͤſſen ſo lang ſchlu - cken / biß ſie nichts mehr im Kelch deß Herꝛen ſehen / dann ſeinen grimmigen zorn / der ſie als ein feind der ſuͤnden hal -ben ver -[27]ben verfolget: Vnd wird bey jhnen wahr werden die ſtraff vnnd plag / ſo Gott ſeinem Volck / Deut: 32. verkündiget:Deut. 32. daß fewr iſt angangen durch meinen zorn / vnd wird bren - nen biß in die vnderſte Hoͤll.

Zum dritten / wie nun die perſonen vngleich / ſo auß dem3. Vnder - ſcheid. Becher einerley Wein trincken: Alſo hat er auch zwo gantz vngleiche / vnd widerwerdige operationes vnnd wuͤr - ckungen: Dann wie daß Evangelium den glaubigen / iſt ein geruch deß Lebens zum leben / den vnglaubigen aber ein geruch deß Todts zum Todt: Wie ein Jmme auß ei - ner Roſen honig / ein Spinn aber gifft darauß ſauget: Alſo iſt auch dieſer Wein im Kelch deß Herꝛen / den frommen / wann ſie den effectum vnnd nutz betrachten / honig ſuͤß: den Gottloſen aber lauter gifft vnd Todt. Jehnen iſt er ein Ehrentranck / dann dulden wir mit Chriſto / ſo werden wir auch mit jhm herſchen / 2. Tim. 2. Dieſen aber iſt er die er -2. Tim. 2. ſte Weihe zum galgen / der anfang zur ſchmach vñ ſchand / wie Eſther am 6. an Haman zuſehen iſt. Jehnen iſt er ein freu -Eſther. 6. denwein / gibt jhnen ein froͤlich hertz / vnd gut gewiſſen / daß ſie daruͤber geiſtlich truncken / in Creutz vnnd leiden mutigPhil. 4. im Herꝛen froͤlich vnd luſtig werden allezeit / Phil. 4. WirRom. 5. ruͤhmen vns / ſagt Paulus Rom: 5. der Truͤbſal / dieweil wir wiſſen / daß Truͤbſal gedult bringet / gedult aber bringt er - fahrung / erfahrung bringt hoffnung / hoffnung (in Gott) laßt nit zuſchanden werden. Jn betrachtung deſſen / er -1. Pet. 4. mundert Petrus in ſeiner Erſten Epiſtel cap. 4. alle / ſo den Kelch deß Herꝛen fuͤr ſich ſtehend / haben: Frewet euch daß jhr mit Chriſto leidet / auff daß jhr auch zur zeit der offenbahrung ſeiner Herꝛligkeit / freude vnnd wonne haben moͤget. Solches truncks war nit allein ſatt: SondernJob. 13. auch geiſtlich truncken in gewiſſer hoffnung / Job / dann erD ijſagt /[28]ſagt / cap. 13. Ob mich gleich der Herꝛ wird toͤden / will ichRom. 8. dannoch auff jhn hoffen: David als ein geiſtlicher Ritter bochet auch darauff / es koͤnne nemlich nichts jhn ſcheiden von der liebe Gottes / weder Truͤbſal noch angſt / verfolgungPſal. 23. noch hunger / ja der Todt ſelbſten nit / Drumb ſagt Er Pſ. 23. Ob Jch gleich Wandele im finſtern Thal / (deß To - des) ſo foͤrcht ich doch kein vngluͤck. Dieſen aber nemlich den Gottloſen iſt er lauter Trawrwein / ſo Leib vnd Seel angſt vnd bang machet / darumb ſie auch als geiſtliche trun - ckene ſo erbaͤrmlich klagen / ſonderlich Cain / Gen. 4. Mein ſuͤnd iſt groͤſſer / als ſie mir koͤnnen vergeben werden. Saul klagts dem vermeinten Samuel / deſſen larffen der Teuffel1. Sam. 28. hat angezogen / 1. Sam. 28. Jch bin ſehr geaͤnſtiget / die Philiſter ſtreitten wider mich / vnd Gott iſt von mir gewi - chen / vnnd antworttet nur nicht / weder durch Propheten / noch durch traͤum.

Jenen iſt er ein temperirter Trunck / ſo mit dem waſ - ſer deß lebens / (auß dem Gnadenbrunnen Chriſto quillet) vermiſchet / ja mit krafft deß Heyligen Geiſtes beſprenget iſt: Wie nun dieſer mit dem lebendigen Brunnenwaſſer alles Troſts gemiltert: Alſo haben die andern nichts / dañ ein Trunck vermiſchet mit Grimm vnnd Gall / wie derHab. 3. Prophet Habacuc cap. 3. ſagt / daß ſie ſchaͤndlich ſpeyen muͤſ - ſen: Dann der Gottloſen Wein iſt Trachengifft / vnndDeut. 32. wuͤtiger Ottern gall ſagt Moyſes Deut. 32.

Jenen gedeyet jhr trunck zum allerbeſten / zur zeitlichen vnnd ewigen wolfahrt / purgiert ſie vom zaͤhen ſchleim der ſuͤnden: Welchen nutz Gott hinder den ſeinigen ſuchet /Ezech. 33. Ezech. 33. So wahr ich leb / wil ich nicht den Todt deß Suͤnders / ſondern daß er ſich bekehre vnd lebe: Dieſen aber bringt er ſchwere verdamnuß mit ſich / daß ſie nicht vmb -kehren /[29]kehren / vnd buß thun: Sondern wie daß graß / werden ſie in jhren ſuͤnden abgehawen: vnd muͤſſen wie daß gruͤne kraut verwelcken Pſal. 37. Pſal. 37.

Entlich iſt er der glaubigen Schlafftrunck: Dann wie ſich ein Knecht ſaͤhnet nach dem ſchatten / vnd ein Tagloͤh - ner / daß ſein zeit auß iſt / Iob. 7. Alſo auch die glaubigen /Job. 7. wann ſie ſich matt gezecht / vnd dem getrewen ErtzſchenckenEſa. 26. beſcheid gethan / So wuͤnſchen ſie nicht mehr / als daß ſieApoc. 14. Gott in jhr Schlaffkaͤmmerlin vnd Ruhbethlin zu ruhen von jhrer arbeit woͤlle weiſen. Dann wann ſie empfinden / daß die Stund jhres abſchieds vorhanden / ſo iſt daß jhr einiger wunſch / daß ſie mit dem alten Greiſen Simeone ſagen / Luc. 2. Herꝛ nuhn hab ich den Becher gar außgetrun -Luc. 2. cken / nim̃ jhn von meiner handt / vnd laſſe mich deinen Die - ner / vnd Dienerin in friede fahren. Jetzt begehr ich auff - geloͤſt zu werden / vnd bey Chriſto zu ſein / Phil. 1. DarumbPhil. 1. Herꝛ Jeſu / thue deine Allmaͤchtige handt auff / & ſuſcipe ſpiritum meum, Actor. 7. Aber dieſer Endt vnd Schlaff -Actor. 7. trunck iſt ſchrecken / Todt vnd verdamnus / ja ewiger See - len durſt / daß ſie auch dermahl eins / nit ein troͤpfflin waſſer / jhre zung zu kuͤhlen / werden bekommen moͤgen ewiglich / wie Luc. cap. 16. zuſehen iſt. Luc. 16.

Vnnd deſſen alles gibt Gott der Herꝛ ſelbſt einen auß - ſchlag / vnd macht einen mercklichen vnderſcheid / beym Pro - pheten Eſaia cap. 65. Siehe meine Knecht ſollen eſſen /Eſa. 65. jhr aber ſolt duͤrſten: Siehe meine Knecht ſollen froͤlich ſein / jhr aber ſolt zu ſchanden werden: Siehe meine Knecht ſol - len fuͤr gutem muht jauchtzen / jhr aber ſolt fuͤr hertzenleid ſchreyen / vnd fuͤr jam̃er heulen. Vnd daß iſts / daß Aſſaph alhie ſagt. Die Gottloſen muͤſſen alle trincken / vnd die Haͤfen außſauffen. Hergegen wer hie mit ChriſtoD iijauß[30]auß ſeinem Kelch / ſeines eigenen Tiſchweins / daß iſt / waſſer der Truͤbſal getruncken: Der ſoll auch mit jhm / vnd allen Engeln / lautern Claret / vnnd reinen Wein ohne Haͤfen trincken ewiglich Darumb huͤte ſich / wer da kan / fallt Gott nit in ſein gericht / Sondern laſſe jhn ſtraffen / vnnd wehre nicht / es iſt ja beſſer hie zeitlich / ein bittern trunck verſchlu - cket / als daß mans wolte vberhaben ſein / vnnd muͤßte nach - mals ewiglich an den Haͤfen zu ſauffen haben: Daß weiß Chriſtus / darumb ſagt Er / vnd vertroͤſtet ſeine Juͤnger ei -Luc. 22. nes beſſeren / Luc: 22. Jhr ſeids / die jhr beharꝛet habt bey mir / in meinen anfechtungen: Jch will euch daß Reich be - ſcheiden / wie mirs mein Vatter beſcheiden hat / daß jhr eſ - ſen vnd trincken ſolt / vber meinem Tiſch in meinem Reich / vnnd ſitzen auff Stuͤlen / vnd richten die zwoͤlff geſchlecht Jſrael.

1. Ihr ge - burt vnd Adelich herkommen.Zum beſchluß belangend nun / die Weyland Edle / Ehren vnnd viel Tugendreiche Fraw / Catharinam von Rech - burg / geborne von Roͤdern: Ob wohl dieſelbe eines alten Adelichen gebluͤts / vnd herkommens geweſen: Jedoch hat ſie ſich deſſen gegen Gott in jhrem hertzen / im leben gegen geringers ſtands perſonen niemals vberhebet. Dann jhr Vatter ſeliger iſt geweſen / der Edel vnnd Veſt / Philips von Roͤdern / Churf. Pfaltzgraͤviſcher Faudt zu Landecken: Jhre Mutter aber Barbara / eine geborne Zorninn / von welchen Chriſtlichen / vnnd Gottſeligen Eltern / ſie in dieſe Welt iſt gezeuget vnd gebohren worden / in Anno 1551. den 11. Aprilis. Vnnd als balt auch durch die heilige Tauff / Chriſto Jeſu jhrem Erloͤſer iſt einverleibt worden. Aber balt noch in jhrer vnſchuldigen Jugend vnd vnwiſſent / den Creutzbecher von deß Herꝛen handt nemen muͤſſen: Jn dem noch in den 6. Wochen / der gerechte Gott jhre liebe Mutter(ſeliger[31](ſeliger gedechtnus) auß dieſem Jam̃erthal zu ſeinen gna - den abgefordert / deren trew ſie zwar wohl bedoͤrfft hette / wuſte aber von derſelbigen als ein Weyßlin / wenig zuſa - gen: Jedoch ſo hat jhr Gott / ein Vatter der Weyſen / noch eine zeitlang jhren lieben Vatter gelaſſen / auch nach ablei - ben deſſelben / ſolche Adeliche Bruͤder / vnd andere Verwan - den / beſcheret / die ſie von Jugend auff in Gottesforcht (ſo zu allen dingen nutz) auch anderen Adelichen tugenten / in ſtillem / Ehrbarem vnd Chriſtlichem Wandel / aufferzo - gen / Wie ſolches jhr gantzes Leben nachmalen genugſam bezeuget hat.

Anno 1585. Jſt ſie Ehlichen verheurath worden / an den Edlen vnnd Veſten Hanß Heinrich von Rechburg / jetzt trauriger / vnd betruͤbter Witwer hie zugegen / mit welchem ſie (aber gleichwohl nach Gottes willen) ohne Leibser - ben 29. Jahr / friedlich / vertraͤglich / in hertzlicher Ehlicher Lieb vnnd trew gelebet: Jn wehrender Ehe gegen jhrem lie - ben Junckern / als ein Tochter Saræ / ſich Ehrerbietig vnnd gehorſam erzeiget / jederzeit mit vernuͤnfftigen vnnd gelinden wortten auß ſanfftmuͤtigem Geiſt begegnet / ja wo muͤglichen geweſen / allen ſeinen gedancken genug zu thun / wuͤrde ſie es jhr fuͤr ein ruhm gehalten haben / vnd an ver - moͤgen nichts laſſen erwinden. Vnd ein ſolcher Eheman / deſſen hertz ſich darff auff ein ſolches Weib verlaſſen / mag wohl ſagen mit Syr. cap. 26. Wohl dem / der ein Tugend - ſam Weib hat / deß lebt er noch eins ſo lang: Daher leicht - lich abzunemen / was fuͤr ein trewes adjutorium, gegenwer - tiger Juncker Witwer verlohren / vnd wie manches trewen beyſtants er nunmehr beraubet / dann es heiſt bey ſolchem.

Kein[32]
Kein groͤſſer ſchmertz auff Erden kreyß
Gefunden wird / dann wann zureiſt
Der grimmig Todt / zwey Ehelich Leut /
Welch habn gelebt in lieb vnd freudt.

2 Ihr le - ben vnnd wandel.2. Betreffent jhr gemeines Leben vnd Wandel / welches zwar nit Engliſch vnd rein: Sondern auch / wie ſie es offt mit thraͤnen geklagt / ſuͤndlich vnd ſtraͤfflich geweſen: Je - doch ſo laͤßt ſie / ſo viel auch Gott durch ſeinen guten geiſt / jederzeit in jhr gewuͤrcket / ein ehrlichen guten Namen / vie - ler herꝛlichen vnd Adelichen tugenden hinder jhr / wie men - niglich dieſes orts / ſo der warheit geneigt / Edel vnnd Vn - edel wird zeugnus geben muͤſſen: Dañ wie ſie von Jugend auff zur Gottesforcht angezogen worden / alſo hat ſie auch derſelben jederzeit ſich befliſſen / Gottes wort ſehr lieb ge - habt / mit andacht vnnd eyffer gehoͤrt / fleiſſig auch daheim geleſen / vnnd jhr groͤſte klag jederzeit geweſen / daß ſie nit koͤnne die Kirch beſuchen / vnnd ſchawen die ſchoͤnen Got - tesdienſt deß Herꝛen / nit allein ein Hoͤrerꝛin / ſonder auch ein Thaͤterin deß worts / vnd in demſelben dermaſſen geuͤbt geweſen / daß ſie (welches ein freud zu hoͤren war) ſich ſelb - ſten mit vielen ſchoͤnen Troſtſpruͤchen wuſte zuerquicken. Jhre Seelſorger hat ſie jederzeit in gebuͤrlichem reſpect vnd ehren gehalten / vnd in ſolchem / wie auch andern tugenden den jhrigen mit gutem / vnd aufferbawlichem Exempel vor - gangen / vnnd vor allem aͤrgernuß mit fleiß gehuͤtet / allem ſtoltz vnd pracht in kleydungen vnd anderem vberfluß von hertzen feind geweſen / gegen jhrer lieben Schweſter ſo noch im leben jederzeit ſich Schweſterlich: gegen andern nechſt Verwandten als ein Mutter erzeiget / vnnd mit allerleygutthaten[33]gutthaten / trew vnd wolmeinent finden laſſen. Alles was jhr der liebe Gott zu leiden zugeſchickt / die gantze zeit jhres lebens mit gedult allezeit vberwunden / vnbillichkeit / ſo jhr zugefuͤget worden / wiſſen zuertragen / allen vnnutzen Nar - ꝛenteydungen / faulen / liederlichen / vnd vnnutzem geſchwetz von hertzen feind geweſen: hergegen die warheit / vnd auff - richtigkeit hertzlich geliebet / vnnd weil ſie auch nit ignara mali geweſen: Sondern in vielen Truͤbſalen probirt wor - den / hat ſie auch wiſſen mit andern / ſonderlich krancken ein mitleiden zuhaben: Dann weil ſie ein fleiſſige Haußmut - ter geweſen / vnnd die erfahrung in allerley Artzneyen / Waſſern / vnd andern mitteln gehabt / hat ſie auch jhre ob wohl kleine aber doch gute / vnd nutzliche Hauß Apotecken gehalten / vnnd in fuͤrfallenden noͤthen menniglichen reich vnd arm / (Wie ich ſolches an meiner perſon genugſam erfahren) auß trewem hertzen mitgetheilet / auch wo ſie dem geringſten mit rath koͤnnen bedienet ſein / jhres leibs nit geſparet / das viel nunmehr / ins kuͤnfftig jhrer hilff wer - den manglen.

3. Jhre Kranckheit belangent / hat zwar dieſſelbige lang3. Ihre Kranck - heit vnd langwiri - ge ſchmer - tzen. gewehret / das ſie gar nah anderthalb Jahr / gantz betruͤſſig geweſen / daß dann bey den Weltkindern das anſehen hat / als ob ſie die groͤſte Suͤnderin geweſen / habe es etwa hie oder dort / an dieſem oder jenem verdienet: Dann alſo geht es frommen / die Gott eine zeitlang heimſuchet / daß ſie der Welt ſpott vnd hohn nit moͤgen geuͤbriget ſein: Ja wann auch ſolten die heyligen Engel / die doch ohne ſuͤnd / ſicht - barlich auff Erden herumb wandlen / wuͤrden ſie doch jhre kluͤgling vnd tadler haben / wie auch Chriſtus der gerechte Knecht Gottes in ſeinem wandel auff Erden deſſen nit moͤgen vberhaben ſein. Aber Gott wil zeitlich die ſeini -Egen alhie[34]gen alhie ſtraffen / damit er ewiglich jhrer moͤge verſcho - nen: Dann alſo werden ſie zum Gebett / anruffung Got - tes / gedult vnd wahrem glauben getrieben / vnd angemah - net / daher Paulus Rom. 5. ſagt: Wir ruͤhmen vns der Truͤbſal / dieweil wir wiſſen / daß Truͤbſal gedult bringet / gedult bringt erfahrung / erfahrung bringt hoffnung / hoff - nung aber laͤßt nit zuſchanden werden: Wie auch oben er - wehnet worden.

Jn ſolcher jhrer langwirigen kranckheit aber / ſind jhr fuͤrnemlich 2. ding hart angelegen: Daß eine / jhr lieber Juncker vnd Eheman / mit dem ſie bißhero lieb vnnd leid getrewlich getragen / nunmehr aber durch den zeitlichen Todt von demſelbigen muͤſſe abſcheiden / jederzeit fuͤr den - ſelben fleiſſig geſorget / vnd jhm alles heil vnnd wolfahrt gewuͤnſchet / nechſt Gott im Himmel auch trewhertzigen leuten denſelben befohlen: Daß ander jhrer Seelen heil vnd ſeligkeit / daß ſie ſtaͤtig mit hindanſetzung deß zeitlichen / fuͤr daß ewige geſorget / vnd ſolches auch zu erlangen / die rechte Chur balt zu anfang / als es ſich etwas hart wolte anlaſſen / an die handt genommen[:]Dann jhr nicht vnbe - wuſt geweſen / hat es auch von hertzen erkennet / daß wie derRom. 6. Todt ſelber der Suͤnden ſolt Rom. 6. Alſo ſeyen auch al - le kranckheiten / deſſelben gewiſſe vorbotten: Dann es iſt der Menſchen boßheit ſchuld / daß ſie ſo geſteupet / vnndJerem. 2. jhres vngehorſams / daß ſie ſo geſtrafft werden Jer. 2. Vnd wer fuͤr ſeinem Schoͤpffer ſuͤndiget / der muß dem Artzt in in die haͤnde kom̃en Syr. 28. Darumb ſie auch vor allenSyr. 38. dingen / ſich vnder die gewaltige handt Gottes / allezeit in wehrender kranckheit gedemuͤtiget / von hertzen bekennet / daß ſie nit der geringſten / ſondern groͤſſeſten Suͤnderin ei - ne ſey / die Gottes gebot vbertretten / vnd ſchwerlich widerjhren[35]jhren lieben Gott geſuͤndiget / vnnd damit den zeitlichen vnd ewigen Todt wohl verdienet: Aber auß wahrem glau - ben an Chriſtum allezeit hertzlich geſeufftzet / es wolle doch Gott jhr geaͤngſtes vnd zerſchlagen hertz vmb jhrer ſuͤnden nit verachten Pſ. 51. Sonder jhr ſuͤndliches gewiſſen hei -Pſal. 51. len / vnd jhre arme Seel erquicken / vnnd daß alles in krafft deß einigen opffers Jeſu Chriſti / dadurch ſie mit jhrem lieben Gott verſoͤhnet / dann gleich wie Moſes in der wuͤ - ſten eine Schlang ꝛc. Joh. 3. Ja ſie glaube auch veſtiglich /Joh. 3. daß das verdienſt Chriſti / jhr loͤßgelt / ſeine aufferſtehung jhre gerechtigkeit / ſeine Himmelfahrt jhr verſicherung daß ſie ein Erb deß Ewigen lebens ſey / vnnd wo jhr Haupt Chriſtus / da werde ſie als ſein glidmaß auch ſein / wie dann dergleichen jhre wort zum offtermalen gelautet.

Hierauff auch offt in wehrender kranckheit mit dem hei - ligen Hochwürdigen Abendmahl / als neben dem Troſt deß Evangelij / der rechten Seelen Artzney laſſen verſehen / vnd ſich allezeit getroͤſtet / vnd veſtiglich geglaubet / daß nit allein Chriſtus in demſelbigen mit ſeinem warhafftigen Leib vnd Blut ſie ſpeiſe vnd trencke: ſonder auch dardurch als ein thewres pfand verſichere / daß ſie ein Erb aller Him̃ - liſcher guͤter / ja daß hiemit er ſich durch ſeinen Heyligen Geiſt in jhr hertz geſencket / er nit mehr wolle von jhr laſſen / ſondern in jhr ſchaffen ein rein Hertz / vnnd jhr geben einPſal. 51. newen gewiſſen geiſt Pſal. 51. new leben / liecht vnd freud in jhr wuͤrcken / werde alſo Chriſtus in jhr / vnd ſie in jhm blei - ben / Joh. 17. Daß ſie ewig ſatt vnnd ſelig werde: Zu demJoh. 17. lieben Gebet / auff die grundloſe Barmhertzigkeit Gottes / hat ſie all jhr zuflucht gehabt / den lieben Gott nit allein fuͤr jhr Perſon / vmb erꝛettung angeruffen: Sondern auch an die Kirch Gottes gelangen / ſonderlich wie Pſ. 50. zurPſal. 50.E ijzeit der[36]zeit der noth. Dann in dieſer jhrer wehrenden vnd lang - wirigen kranckheit / hat ſie ja die noth wohl lehren betten / in dem neben der gewonlichen leibs ſchwachheit / auch an - dere ſchwere vnd gefehrliche zuſtaͤnd ſich funden / mit de - nen ſie offtermahl alſo gekempffet / daß die vmbſtaͤnde ſich jhres lebens verwegen hatten: Aber doch / ob jhr ſchon off - termal ſolche an daß hertz geſtoſſen / daß der kalte ſchweiß außgangen / hat ſie doch Ritterlich gekempffet / vnd gedul - tig auß deß Herꝛen Becher gedruncken / vnd allzeit auff mein einfaͤltiges zuſprechen auß Gottes wort wider erho - let: Ja ſie ſelbſten auß Gottes wort als einer geiſtlichen Apotecken / mit einem ſchoͤnen Spruch / vnnd geiſtlichen zuckerkoͤrnlin / jhren trunck temperirt / jhr geaͤngſtes hertz vnd betruͤbte Seel wider erquicket / die angſtſchweiß vber - wunden vnd abgewuͤſchet: Vnnd nit allein offt in ſolchen zuſtaͤnden mit verwunderung vnſer aller / einen ſolchen muth geſchoͤpffet / daß ſie ſagt: O Todt / wann du noch ſo greulich wereſt / hetteſtu doch keine macht an mir / du biſt durch meinen Herꝛen Jeſum Chriſtum vberwunden / ſein Todt iſt mein leben / da bey bleib ich / Jtem / noch dannoch wil ich von meinem Gott nit laſſen / vnd ſolt mir leib vnd leben drauff gehen / dann ich weiß / daß ich auch im TodtRom. 14. dannoch Gottes liebes Kind bin / Dann Rom. 14. Wir leben oder ſterben / ſo ſeind wir deß Herꝛen. Vnnd wenn ich etwann ſie / jhrer familiar vnd gemeinen ſpruͤchen er -Job. 19. innert / als Job. 19. Jch weiß daß mein Erloͤſer lebet ꝛc. Ezech. 33.Wider die Suͤnd / Ezech. 33. So wahr als ich lebe ꝛc. Pſal. 42.Wider die anfechtung Pſal. 42. Was betruͤbſtudich mei -Pſal. 73. ne Seel ꝛc. Jtem Pſal. 73. Herꝛ wann ich nur dich hab ꝛc. Joh. 3.Wider den zorn Gottes Joh. 3. Alſo hat Gott die Welt geliebet ꝛc. Wider die ſchwachheit deß glaubens / der jm -mer[37]mer muß / wie Moyſis handt vnderbawet ſein Eſa. 42. Eſa. 42Der Herꝛ wird daß zuſtoſſene Rohr nit gar zerbrechen ꝛc. Wider die langwirige ſchmertzen Eſa. 49. Kann dochEſa. 49. auch ein Mutter ꝛc. Wider den Todt Apoc. 14. SeligApoca. 14 ſind die Todten ꝛc. Wieder die Hoͤll vnnd Verdamnus Oſeæ 13. Jch wil ſie auß der Hoͤll erloͤſen ꝛc. So hat ſieOſeæ 13. jederzeit nit allein dieſelbe alle mit freuden vnnd andacht / von mir vnwuͤrdigen hoͤren anfahen. Sondern als balt ſelbſten angefangen zuerzehlen vnd zu reden / auch uſum & ſuccum krafft vnd ſafft darauß geſchoͤpffet / vnd im glau - ben jhr appliciret: Auch hertzlich dem lieben Gott gedan - cket mit auffgehabenen haͤnden mit dieſen worten / Gott ſey Ewig Lob vnd danck geſagt / abermahl ein ſtrauß fuͤr - vber / daß heiſt practicirt / was Eſa. 38. ſagt: Siehe vmbEſa. 38. troſt war mir ſehr bang / du aber haſt dich meiner Seelen hertzlich angenommen / daß ich nicht verduͤrbe.

Jn ſolchem allem aber iſt ſie in beſtendiger gedult jeder - zeit geblieben / welches nit der geringen gutthaten eine / ſo jhr der getrewe Gott erzeiget / der ſie ſelbſten auch in jhr hertz gepflantzet / als in ſeinen luſtgarten: O es iſt ein koͤſt - lich ding / gedultig ſein / vnd auff die hilff deß Herꝛen hof - fen Thren. 3. Dann ſeine Barmhertzigkeit iſt alle mor -Thren. 3. gen new / vnd ſeine trew iſt groß: Vnnd hat in dem ſich verhalten / wie die Jungen Kinder / welche jhre krancke haͤuptlein den Muͤttern in die ſchoß legen: Alſo ſie auch allezeit jhr anliegen vnnd kranckheit auff den Herꝛen ge - worffen / vnd in ſeinen ſchoß geſchuͤttet / vnnd gedultig / je - doch mit verlangen / als zuerachten / gewartet / vnd ſich ge - ſaͤnet nach jhrem ſtuͤndlein / darumb offtermahls gefraget / wann doch jhr Herꝛe Gott einmahl kommen / vnd ſie von allem uͤbel vnnd ſchmertzen endlich erloͤſen werde. AberE iijdoch[38]doch ſolche fragen alle / ohn einige vngedult mit dieſen wor - tẽ laſſen benem̃en / ſie ſolle noch ein kleines in gedult ſtillhal - ten: Soll ſich erꝛiñern was vnſer Herꝛ Gott jhr vnd allen ſeinen Kindern verheiſſen habe Jer. 31. Jſt nicht Ephraim mein thewrer Sohn. Vnd mein trawtes Kind / dann ich dencke noch wohl daran / was ich jhm geredt hab / Darumb bricht mir mein hertz daß ich mich ſein erbarmen muß / ſpricht der Herꝛ. Weil ſie dann ſtaͤtigs jhre augen auff den Kelch deß newen Teſtaments auff daß Blut Jeſu Chriſti gerichtet / darinnen auch allein jhr heil vnnd ſelig - keit geſuchet / ſo hat ſie krafft deſſelbigen / ſich ſtaͤtigs geſoͤ - net nach dem Ewigen leben / vnd Him̃liſchen Vatterland / vnd von hertzen daheim zu ſein bey dem Herꝛen gewuͤn - ſchet: Dann vnſer aller Wandel iſt im Himmel Phil. 3. Jſt geweſen eine rechte Monica (auff welchen tag ſie auch dieſe Welt geſegnet) wann jhr vom Ewigen leben geſagt vnd geleſen worden / jhre Augen gehn Himmel ge - ſchlagen / jhr gewuͤnſchet gleich vnd balt dahin zufahren: Zwar wann ſie auch nit jhres hertzen ampel / mit troſt / hoff - nung vnd glauben hette lengſt zuvor gefuͤllet / ſo were es / Menſchlich davon zureden / vnmuͤglich geweſen / daß ſie ſich ſo langwirig / ſo Chriſtlich vnd Gottſelig in jhrer kranck - heit ſollte verhalten haben: Aber wann der Glaub ſihet Jeſum Chriſtum an / der genug hat fuͤr vns all gethan / vnd vnſer Mitler worden / ſo iſt kein ſchmertz zu groß / kein Wein der Truͤbſal zu ſtarck.

4. Ihr Todt vnd abſcheid auß die - ſem leben.Darumb als ſie vermercket / daß nunmehr ſchier die zeit vnd ſtund jhres abſchieds vorhanden / hat ſie ſich Chriſt - lich vnd Ritterlich drein ergeben / Sontag vor jhrem ſe - ligen Endt mit allerley Gottſeligen vbungen / vnd betten zubracht: Vnd da ſie ohngefehr vmb 1. Vhr in der nacht /jhren[39]jhren letzten ſchlaff vnnd ſcheidtrunck hat thun ſollen / hat ſie auch in jhrem Todkampff vnd groͤſten noth / da jhr der Todtſchweiß albereit außgebrochen / von jhrem lieben Junckern vnd Eheman / mit einem ehlichen liebkuß jhren abſcheid genommen / mit dieſen worten: Gelt Juncker / wir wollen im Ewigen Leben wid zuſam̃en kom̃en / wie auch allen vmbſtehenden ein gute nacht geben / mit gutem verſtandt vñ da ich ſie etlich mahl gefraget / ob ſie mich auch noch verſtuͤn - de / mit neigendem Haupt / vñ einem Bruſtſchlag allzeit ſol -Pſal. 30. ches bekrefftiget / vñ ſonderlich dem Ewigen Hohenprieſter Chriſto Jeſu jhre Seel in dieſen wortẽ / ſo ich jhr vorſprach / Herꝛ Jeſu Chriſt / in deine haͤndt befehle ich dir meinen geiſt / du haſt mich erloͤſt / Herꝛ du trewer Gott / befohlen / vnd mit dieſen jhren letzten worten / vnd lauter ſtim̃: Ach Herꝛ Jeſu / jhren geiſt auffgeben / ſanfft vnd ſtill / ohn ei - nige bewegung ſeliglich in dem Herꝛen zwiſchen 2. vnd 3. vhren entſchlaffen.

Hat alſo dem zeitlichen Sontag vnd Sabath ein gu - te nacht gegeben / hergegen nach vielen ſchmertzen / ein ewi - gen ruh vnd feyrtag / Sabbathum ex Sabbatho Eſa. 66.Eſa. 66. angefangen in jener ſchoͤnen newen Welt / vnnd ſitzet nun mit Chriſto vber ſeiner Him̃liſchen Tafel in ſeinem Reich Luc. 22. vnd trincket jhr vnbefleckter geiſt / vnd erloͤſte Seel /Luc. 22. auff ein newe geiſtliche vnd Him̃liſche weiß / newen Wein / in einem newen Land der lebendigen / auß einem newen Kelch deß Herꝛen / den niemals kein Aug geſehen Eſa. Eſa. 64.64. Der nit mit leiden / truͤbſall / kranckheit oder ſchmertzen: Sondern mit guͤte vnd Barmhertzigkeit vol eingeſchen -Pſal. 23, cket Pſal. 23. ja der mit Ewiger freud / glory vnd Herꝛlig - keit vberlaufft: Gott ſpricht nunmehr jhr vnd allen auß - erwehlten alſo freundlich zu Cant. 5. Eſſet meine lieben /Caut. 5.trincket[40]trincket meine Freund / vnnd werdet truncken. JtemEſa. 65. Eſai: 65. Frewet euch Ewiglich vnnd ſeit froͤlich vber dem / daß ich ſchaffe. Jn Summa wir ſind gewiß / daßEſa 35. nunmehr Eſa. 35. Ewige freud vber jhrem Haupt iſt / freude die fuͤlle vnd wonne hat ſie ergriffen / ſchmertz vnd ſeufftzen iſt weg von jhr / dann ſie iſt getrew geweſen biß inApoc. 2. den Todt / Apoc. 2. vnd hat vberwunden durch daß BlutApoc. 11. deß Lambs Gottes Jeſu Chriſti Apoc. 11. Darumb iſt jhr nu mehr beygelegt die Kron der Ehren / die jhr vnd al - len glaubigen / ſo ſeine erſcheinung lieb haben / auff ſetzen2. Tim 4. wird / der gerechte Richter Jeſus Chriſtus 2. Tim: 4. Der wolle auch jhrem Leichnam vnnd vnſer aller / an ſeinem groſſen vnnd offenbahrlichen tag / ein froͤliche Aufferſte - hung / vnd ſelige heimfahrt in daß Him̃liſche Vatter - land / von Gott ſeinem Himmliſchen Vatter durch ſeinen Heyligen Geiſt ver - ley hen / Amen.

EPICE -[41]

EPICEDIVM IN NOBILISSIMÆ AC PIENTISSIMÆ MATRONÆ CATHA - RINÆ à RECHBURG, EX STEMMATE RôDE - RORUM oriundæ, nobiliſsimi Viri Dn. JOANNIS HENRICI à RECHBURG conjugis ſua - viſſimæ, p. m. luctuoſum obitum. Nobilis defunctæ matronæ Dn. maritus loquitur.

OCcidit ah uxor! mihi quæ charißima quondam,
Corpore dùm noſtro vita manebat, erat.
Occidit heu uxor! quæ me complexa maritum;
Cujus erat vitæ regula ſola DEVS.
At ſatiùs perferre DEI quod ſancta voluntas,
Mutanda haud ullâ conditione, tulit
A quo, qui ſolus verè est ſapiensꝙ́, potensꝙ́,
Propoſita hæc meta est omnibus una MORI.
Tendimus huc omnes, pariter juvenesꝙ́, ſenesꝙ́:
Dives: egens: cunctis iſta terenda via est.
FHeu[42]
Heu quàm vita brevis! variorum hæc plena laborum eſt!
At tıbi qui fidıt, CHRISTE, beatus agit.
Ergò DEI Soboles, mundiꝙ́ æterne redemtor,
Da nos in victâ fidere mente TIBI:
Fac et, in extrema tua nos ut ſublevet hora
Gratia, nos vultum ſiſtat & ante TVVM.

Michaël Himmelius paſtor Imsheimenſis.

FINIS.

About this transcription

TextCalix in manu Domini. Einfältige vnd Christliche Leichpredigt bey der Begräbnuß/ Weyland der Edlen/ Ehrn vnd viel Tugendreichen Frawen Chatarinae von Rechburg/ gebohrnen von Rödern
Author Johann Christoph Schreier
Extent42 images; 10735 tokens; 3013 types; 71122 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationCalix in manu Domini. Einfältige vnd Christliche Leichpredigt bey der Begräbnuß/ Weyland der Edlen/ Ehrn vnd viel Tugendreichen Frawen Chatarinae von Rechburg/ gebohrnen von Rödern Johann Christoph Schreier. . 42 Antonius BertramStraßburg1614.

Identification

Universitätsbibliothek Breslau Universitätsbibliothek Breslau, 4 S 136/6 / 523843

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Leichenpredigt; Gebrauchsliteratur; Leichenpredigt; ready; aedit

Editorial statement

Editorial principles

Publication information

Publisher
  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T09:36:08Z
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Holding LibraryUniversitätsbibliothek Breslau
ShelfmarkUniversitätsbibliothek Breslau, 4 S 136/6 / 523843
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