Die Electricitaͤt . Das erſte Buch . ‘VIRG. Æn . VIII . 205. Ne quid inauſum , Aut intentatum mihi . ’
J hr Dichter , deren Geiſt Apollens Blitz beſtrahlt ,
Und die ihr die Natur ſo ſchoͤn , ſo lebhafft mahlt ,
Steht keiner von Euch auf , den ſtoltzen Seltenheiten
Der Electricitaͤt ein Denckmahl zubereiten ?
Reißt ſie denn nicht ſo wohl euch Seel , und Geiſt , und Sinn
Bis zur Verwunderung , ja zum Erſtaunen hin ,
A Als II Als eine Roſe thut ? und muͤßt ihr nicht geſtehen ,
Sie ſey wahrhafftig werth den Alpen fuͤrzugehen ?
Auf denn erhabner Brocks , auf groſſer Haller auf .
Laßt Eurer Dichtkunſt hier gantz unumſchraͤnckten Lauff .
Hier , hier laßt Euren Kiel ſich zu den Sternen ſchwingen ,
Und alles an ſich ziehn , in Glut und Feuer bringen .
Jndeſſen biß ihr Euch an dieſe Arbeit macht ,
Und ein Gedichte ſchreibt , des ungemeine Pracht
Auch dem Lucretio unendlich fuͤrzuziehen .
So dultet wenigſtens mein loͤbliches Bemuͤhen ,
Und nehmt , dieweil ich nicht nach Wuͤrden ſingen kan ,
Wie Alexander dort die Hand voll Waſſer an .
Vielleicht laßt Jhr Euch doch durch dieſe Schrifft ermuntern ,
Und ſingt im hoͤhern Ton von ſo beſondern Wundern .
S eht , wie ſchon Plato es erſtaunens werth beſchreibt ,
Daß ſein Electrum zieht , ſo bald als man es reibt .
Seht , wie ſchon Theophraſt und ein Plutarch , beruͤhret , a Tent . Electr . pag. 17. 56. 59.
a Daß jedes , was nur leicht , den Zug davon verſpuͤhret .
Durch alle Secula findt man die Nachricht klar ,
Wie ſolch ein ſeltner Zug in wenig Weſen war .
Nur Gilbert hat zuerſt mit groſſer Muͤh entdecket ,
Daß dieſe Eigenſchafft in vielen Coͤrpern ſtecket . b ibid. pag. 17-20 .
b Reibt einen funckelnden Sapphir , und Diamant ,
Cryſtall , Glas , Schwefel , Hartz , Fluß von Avonens Strand ,
Und was nur dieſen gleicht , ſo fort iſt zu erblicken ,
Wie kleine Coͤrpergen auf den geriebnen druͤcken .
O Gil - III O Gilbert groſſer Mann , dein ungemeiner Fleiß
Brach ohne Wiederſpruch uns allen hier das Eis .
Und irreſt du ja wo , ſo muß ichs doch erzehlen ,
Du fehleſt , aber ſo , wie groſſe Geiſter fehlen .
D rauf folgt durch Fuͤrſten Huld der Florentiner Muͤh , * Jn de Monconngs Reiſen pag. 701 , und einem dieſen Reiſen einverleibten Schrei - ben des Ritters Morey pag. 543 , 544. ( nach der deutſchen Uberſetzung M. Junckers , Leipzig und Augſpurg . 1697. 4. ) iſt zu erſehen , daß Otto von Gue - ricke ſeine Schwefelkugel bereits im Jahre 1663. gebrauchet . Da nun die er - ſte Ausgabe der Academia del Cimento 1666. gedrucket worden , und man in Florentz ſchon zu Galilei und Torricellii Zeiten dieſen Verſuchen obgelegen , ſo habe kein Bedencken getragen , die Florentiner dem Otto Guericke der Zeit nach vorzuſetzen . Zu geſchweigen daß die Florentiner und Guericke in gantz verſchiedner Abſicht dieſe electriſche Verſuche angeſtellet , und alſo weder die - ſer jene , noch jene dieſe nachgeahmet . Guerickens Buch iſt bekannter maſſen 1672. herausgekommen .
* c pag. 20.
c Lehrt , daß ihr Stein den Rauch , nicht Flammen , an ſich zieh .
Daß ſelbſt das ſchwerſte Naß dem Agtſtein folgen muͤſſe ,
Wofern er ſeine Krafft mit Nachdruck von ſich ſchieſſe .
M ein Otto Guericke kam auf die rechte Spur , d pag. 21.
d Durch einen neuen Pfad , faſt gar bis zur Natur .
Die Schwefelkugel wieß ihm tauſend neue Dinge ,
Daß ſie erſt an ſich zieh , drauf wieder von ſich dringe .
Er pflantzete die Krafft durch einen kleinen Strick
Auf eine Elle fort , in einem Augenblick .
Und ließ ein Federgen frey in den Luͤfften ſchweben ,
Nachdem er ſelbigem vorher die Krafft gegeben .
Doch groſſer Guericke hier lieſſeſt du es ſeyn ?
Drangſt nicht in der Natur verborgnen Tempel ein ?
A 2 Und IV Und wareſt im Begriff das alles zu erlangen ,
Womit Britannien und Franckreich jetzo prangen ?
So iſt der Lauff der Welt , ſelbſt der Gelehrſamkeit .
Kein Reich iſt Anfangs groß . Rom waͤchſt , doch mit der Zeit .
Das Woͤlckgen , ſo den Stoff von Duͤnſten hergenommen ,
Jſt klein , nimmt zu , und kan mit Stuͤrmen wieder kommen .
E in Hauksbej ſucht aufs neu die ſchoͤnen Lehren vor . e 22. 24.
e Rieb mit der Hand , Papier , Tuch , Seyd , ein glaͤſern Rohr .
Und fand , daß das ſo fort in einem Wirbel Kreiſe ,
Was leicht und klein genung , viel Ellen an ſich reiſſe .
Drauf ſtoͤßt es wieder weg. Seht , wie es nochmahls zieht ,
So ſtarck , ſo offt , ſo ſchnell , als kaum das Auge ſieht .
Das Rohr , beraubt von Lufft , wird ſchwach , von Wunderwercken
Des Stoſſens , und des Ziehns iſt ſchwerlich was zu mercken .
Electriſir ein Rohr , und halt den Finger hin ,
Ja was dir ſonſt beliebt , Stein , Waſſer , Holtz und Zinn ,
Den Augenblick erfolgt ein Knacken , und im dunckeln
Muß , was das Rohr beruͤhrt , als ſo viel Sterne funckeln ,
Hier ruhte Hauksbej nicht . Nahm ein gewoͤlbtes Glas ,
Jn deſſen Mittelpunct ein hoͤltzern Scheiblein ſaß ,
Mit Faͤden um und um . Er heißt die Kugel drehen ,
Und ſieht , wie ſteiff , wie ſtoltz , ſo leichte Faͤden ſtehen .
Allein ſein Finger naht . Der Faden flieht und weicht ,
Noch lange , ehr die Hand des Glaſes Bauch erreicht .
Er blaͤßt die Kugel an , und ſieht faſt mit Erſchrecken ,
Wie ſeine Faͤden ſich , gleich den erſchlagnen ſtrecken .
Kein V Kein harter Donner Strahl , der aus den Wolcken eilt ,
Der Baum und Fels zermalmt , der gantze Berge theilt ,
Kan einen feſten Maſt ſo ſchnell zu Boden ſchlagen ,
Als hier ein ſchwacher Hauch die Faͤden . Doch zu ſagen ,
Daß ſolcher durch das Glas und deſſen Hoͤhlen dringt ,
Die Faͤden niederſtuͤrtzt , und ſo zum Falle zwingt .
Das will wohl nicht beſtehn . Vielmehr iſt zu erkennen ,
Daß wir in dieſem Fall der Kugel Wirbel trennen .
D er edle Britte Gray haͤlt mit Verſuchen an . f 24-26 .
f Fuͤhrt dieſe Eigenſchafft an einer langen Bahn
Aus ſeinem Rohre fort , und ohne zu verweilen ,
Sieht er dieſelbige achthundert Schritte eilen .
Kein eintzger Coͤrper iſt , der nicht electriſch ſey .
Holtz , Steine , Blaͤtter , Sand , ein Huhn , Stroh , Waſſer , Bley ,
So er an jenen Strick vielfaͤltig angebunden ,
Hat , wenn er den beruͤhrt , ſo fort die Krafft empfunden . Gray wagte es zuerſt , und nahm ein maͤßig Kind ,
Beruͤhrt es durch ſein Rohr , daß ward hierdurch geſchwind
Auch electrificirt , zog tauſend Kleinigkeiten
Erſt an , drauf ſtieß es weg , zog nochmahls an von weiten .
Verwegner Britte Gray , kennſt du genung die Krafft
Von der unglaublichen , und neuen Eigenſchafft ?
Und darffſt du dich alſo , Verwegner , unterwinden ,
Dein Electricitaͤt mit Menſchen zu verbinden ?
B is hieher hatte man die Wunder ſchon gebracht ,
Als Galliens Du Fay ſich an die Arbeit macht , g 27. ſeqq .
g A 3 Der VI Der wahrlich ſich hierdurch ein Denckmahl aufgerichtet ,
Das keine Zeit verzehrt , die doch den Stahl zernichtet .
Er fragt , hier lacht ein Thor , ob alles in der Welt ,
Wenn man es reibt und waͤrmt , dadurch die Krafft erhaͤlt ?
Verſucht Porphyr , Achat , all ’ Arten Marmor-Steine ,
All ’ Arten edele , die Kieſel , weiche , Beine ,
Holtz , hartes , weiches , Stroh , Papier , Horn , duͤrres Kraut ,
Die Muſcheln , die ſo ſchoͤn , ſo praͤchtig aufgebaut ,
Zeug , wollen , ſeyden , Tuch , der Fiſche Schuppen , Leder ,
Pech , Schwefel , Fiſchbein , Hartz , Glas , aller Voͤgel Feder ,
Was ſich nur reiben laͤßt , und nicht davon erweicht ,
Hat ohne Wiederſpruch das Anziehn klar gezeigt .
So laͤßt ein lebend Thier auf ſeinem rauchen Ruͤcken
Wenn man es etwas ſtreicht daſſelbe deutlich blicken .
Allein was fluͤßig iſt , und ſich nicht reiben laͤßt ,
Zugleich auch ein Metall , das doch genungſam feſt ,
Das reibe wie du wilſt , da iſt nichts zu erwecken .
Da muß der Stoff zu tieff in ſeinem Urgrund ſtecken .
Doch alles fluͤßige , ( hier nehm ich uͤberall
Die eintzge Flamme aus * Denn daß ein brennend Licht in einem Platze ſteht , Da meiner Kugel Krafft durch alle Raͤumlein geht , Desmegen kan ich es noch nicht electriſch nennen . Wenns zieht , und ſtoͤßt , und knackt , ſo will ich es bekennen .
* und iegliches Metall , Das durch kein Reiben nie zu electrificiren ,
Laͤßt durch die Mittheilung die Wirckung ſcharff verſpuͤhren . h 29. Lex 11.
h B eruͤhr alſo was dir in aller Welt geluͤßt’t
Durch etwas , ſo vor ſich gar leicht electriſch iſt ,
So VII So ſiehſt du , wie der Zeug ſo ſchnell von dieſem eilet ,
Und jenem ſich davor im Augenblick ertheilet .
Hier , Leſer wundre dich , die Weſen die allein
Durch Reiben ſehr geſchwind , und ſtarck electriſch ſeyn ,
Sind durch die Mittheilung faſt gar nicht zu beleben ,
Da ſchwer electriſche die ſchoͤnſte Wirckung geben .
Nur mercke , wenn etwas durch ſolche Mittheilung
Electriſch werden ſoll , ſo iſt es nicht genung ,
Daß dein geriebnes Rohr mit ſeinem Blitz es zuͤnde ,
Es ſey denn , daß man noch den Umſtand mit verbinde ;
Es muß auf Seyde , Pech , Glas , ſolchen Sachen ruhn ,
Die leicht electriſch ſind , ſonſt magſt du alles thun ,
Was immer moͤglich iſt , ſo iſt es faſt vergebens ,
Und electrifieirſt es kaum zeit deines Lebens .
Wenn du es gegentheils auf jene Dinge ſtellſt ,
Und dein belebtes Rohr nicht ferne von ihm haͤltſt ,
Wird es in einem Huy von ſeiner Krafft durchgangen ,
Was leichtes bleibt ſo dann behende an ihm hangen .
Wie ? daß die Mittheilung den Coͤrper leicht belebt ,
Der unſerm Reiben doch ſo eiſern wiederſtrebt ?
Wie ? daß wir den , ſo wir doch leicht electriſch nennen ,
Durch dieſe Mittheilung ſo ſchwehr erwecken koͤnnen ? i 29. Lex 1.
i Gewiß , wer dieſes nur ein wenig uͤberlegt ,
Zur Lehre der Natur gebuͤhrend Neigung traͤgt ,
Der wiederſpricht mir nicht , wofern ich muthig ſchreibe ,
Wie tauſend Schwierigkeit hier ſtets verborgen bleibe .
Die Wunder des Magnets , die Ebbe mit der Fluth ,
Wie in dem Saamen ſchon ein kuͤnfftig Thierlein ruht ,
Ob VIII Ob in der erſten Frucht die andern ſich verhoͤhlen ,
Jſt ſchwer , doch dieſes Ziehn weit ſchwerer zu erzehlen .
A uch ſcheinet es bey nah , als kaͤm die ſtaͤrckre Krafft
Mit von der Farbe her , bey dieſer Eigenſchafft . k 30-32 .
k Mein unermuͤdeter Du Fay das zu erfahren ,
Verſucht neun Enden Band , die gleicher Groͤſſe waren .
Schwartz , weiß , roth , goldgelb , gelb , gruͤn , blau , und indigo ,
Das letzte violet , an Farbe , doch alſo ,
Daß alle neune ſcharff in einer Reihe hingen ,
Drauf ließ er ſich ſein Rohr , das ſehr electriſch , bringen ,
Das hielt er ſchnur gerad an alle hin , gleich weit .
Das Schwartze kam zuerſt , mit einer Fertigkeit
Die unvergleichlich war , die ihn ſehr offt ergoͤtzte .
Das Weiſſe , drauf die ſechs , das Rothe ſtets das letzte . Du Fay fuhr weiter fort , ſchnitt noch neun Scheiblein ab ,
Wie ſie die Muſterung von Newtons Farben gab .
Des Newtons , als durch den der Himmel uns gezeiget ,
Wie groß der Menſchen Witz wenn er am hoͤchſten ſteiget .
Er legt ein Blaͤtgen Gold auf einen glaͤſern Fuß ,
Deckts mit dem Scheiblein zu . Dann blitzt ſein Rohr . Er muß
Nicht ohne wundern ſehn , wie da das ſchwartz und weiſſe
Dem Donner ſeines Rohrs gantz undurchdringlich heiſſe ,
Da buntgefaͤrbte ihm ſehr wenig wiederſtehn .
Ja durch das Rothe will er offt am ſchnellſten gehn .
Wer wollte nicht hierdurch faſt augenſcheinlich ſchlieſſen ,
Daß wir die Farben mit in Obacht nehmen muͤſſen .
Am IX Am weiteſten zog dort das Rohr ein ſchwartzes Band .
Unſtreitig iſt denn das der Krafft ſehr nah verwandt .
Das Rothe kam zu letzt . Das hat denn mit dem Ziehen
Am wenigſten zu thun . Wer will ſich nun bemuͤhen ,
Daß durch den ſchwartzen Ring die Wirckung dringen ſoll ?
Er nimmt die Krafft vor ſich , zieht ſich damit gantz voll .
Das rothe Band war dort am ſchwerſten zu erfaſſen .
Das raubt nicht , haͤlt nicht auf , wird alles durch ſich laſſen .
W ahrſcheinlich gnung geſagt . Doch als Du Fay gemerckt ,
Wenn ſein cryſtallnes Rohr durchs Reiben ſehr geſtaͤrckt ,
So zieh es auch das Gold ſelbſt durch die ſchwartzen Ringe ,
So zweifelt er , ob das wohl an den Farben hinge .
Nahm Farben , wie er ſie in Florens Tempel fand ,
Und die natuͤrlich ſind , die nicht des Kuͤnſtlers Hand
Durch ſeinen Sud verfaͤlſcht . Die weiſſeſte Narciſſe ,
Die ſelbſt den Schnee beſchaͤmt , der Tulpen ſchwartze Spieſſe ,
Der Roſen ſchimmernd Roth , hochgelbe Lilien ,
Den blaſſeſten Geniſt dort aus Hispanien ,
Ein Blat , ein gruͤnes Gras , ſo dem Smaragde gleichet ,
Den ſtoltzen Hyacinth , dem faſt der Himmel weichet ,
Der blauen Veilgen Sammt , den Purpur Amaranth ,
Den allen droht ſein Rohr ſehr muthig , und er fand :
Hier thut die Farbe nichts , je kleiner dieſe Blaͤtter ,
Je weiter reißt ſein Rohr ſie an ſich , wie ein Wetter .
G eſchickteſter Du Fay du biſt noch nicht vergnuͤgt ,
Weil dir die Wahrheit gar zu ſehr am Hertzen liegt ,
B Ver - X Verſuchſt , o welcher Fleiß , in einem dunckeln Zimmer ,
Mit Newtons Prismate der Farben Blitz und Schimmer .
Du Zier Britanniens . Jedoch was ſchreibt mein Kiel ,
Der mehr als zwanzigmahl mir aufs Papier hinfiel ?
Du Zier der Menſchheit ſelbſt , kaum kan ich hier mich binden ,
Dir Opffer , oder doch den Weyrauch anzuzuͤnden .
Als Newtons Dreyeck nun , und das ganz unverweilt ,
Den erſt vermiſchten Strahl der Sonne rein getheilt ,
Prangt dort ein langes Roth , ſo allen Purpur blendet .
Das Gelbe folgt . Kein Gold ſo uns Potoſi ſendet ,
Kommt dieſem Glantze bey . Kein Gras iſt ie ſo ſchoͤn ,
So lebhafft kein Smaragd , er muß beſchaͤmet ſtehn ,
So blitzt der Sonnen gruͤn . Das blau von den Sapphiren ,
Womit Bisnagar prangt , muß Feur und Schein verliehren .
Allein hier ſtutzt Du Fay , weil ſein Oracul ſchweigt .
Denn welch gefaͤrbten Licht er auch ſein Rohr gezeigt ,
So zieht es keines an . Er ſetzt die weiſſen Ringe ,
Daß dieſer roth , dann gelb , gruͤn , blaues Licht empfinge ,
Und hinter ſolchen hing das obberuͤhrte Band ,
Von dem kein eintziges des Rohres Hauch empfand .
Er macht die Scheiblein warm , und in den Augenblicken
Sieht er des Rohres Blitz die Baͤnder zu ſich ruͤcken . Du Fay verſucht noch viel , und zeiget draus zuletzt ,
Das die Natur ſich da zur Regul vorgeſetzt : „ Die Farb , als Farbe , thut nichts zu den Wunder-Sachen , „ Doch etwas thut der Stoff woraus wir Farben machen . l 32. Lex 111.
l Mein XI M ein trefflicher Du Fay wirfft hier die Frage auf :
Welch Art von Coͤrpern hemmt wohl des Electri Lauff ?
Haͤlt Glas , Papier , Metall , Holtz , tauſend ſolche Dinge ,
Dort uͤber leichtes Gold , ob das die Krafft durchdringe .
Und thut mit Fleiß und Muͤh unwiederſprechlich dar : „ Ein Coͤrper der vor ſich ſelbſt leicht electriſch war „ Laͤßt dieſen zarten Strohm durch ſeine Hoͤhlen gehen , „ Der nur durch Mittheilung wird ihn zuruͤcke wehen , m 32-34 . Lex IV .
m „ Wenn man ihn nicht vorher erwaͤrmt , wohl gar erhitzt . Da ſieht man wie der Zug ſelbſt durch Metalle blitzt .
Vermuthlich ſind hierdurch die Oeffnungen erweitert ,
Jn welchen zu vorher das zarte Werck geſcheitert .
Sein wunderſames Rohr jagt Funck und Wellen fort ,
So ſchnell als einen Pfeil , an ſehr entfernten Ort.
Ein aufgeſpanntes Seyl von dreyzehn hundert Schritten n 25
n Zog dort am End an ſich ſo ſcharff als in der Mitten .
Jch hab es auch verſucht , wie ſehr ſchwehr dieſes faͤllt .
Der Strick den man erwehlt , die Lage , was ihn haͤlt ,
Was ihm etwa zu nah auf allen beyden Seiten ,
Das alles , alles macht uns tauſend Schwierigkeiten
Doch die ſind nun vorbey . Nun unterſteh ich mich ,
Wenn iemand wetten will , es ſey , ſo ſtell ich dich
Auf Pech , Glas , Seyde hin , von mir zehn deutſche Meilen ,
Mein Zug ſoll wie ein Blitz am Bande zu dir eilen .
A uf meine Muſe , auf . Jetzt thu durch meinen Mund
Das unbegreifflichſte von allen Wundern kund .
B 2 Ver - XII Verſchaffe , daß mein Kiel hoch , feurig , maͤnnlich bleibe ,
Was wunderbahr zu ſehn , auch wunderbahr beſchreibe . Du Fay electriſirt den Menſchen durch ſein Rohr . o 34-38 .
o Was , Muſe , thun ſich da vor neue Wunder vor .
Der Menſch zieht alles an , ſtoͤßt weg , und leichte Kleyen
Wie fahren die herum in Schnecken gleichen Reyhen .
Kommſt du mit deiner Hand dem Menſchen ziemlich nah ,
Und offt auf einen Zoll , ſo findeſt du allda
Ein Blaſen , einen Hauch , der laulicht anzufuͤhlen ,
Und merckſt an deiner Hand , wie kleine Wirbel ſpielen .
Doch wage noch was mehr , beruͤhre ſeine Hand ,
Du zuckſt , und fragſt beſtuͤrtzt : Was iſts das ich empfand ?
Was ſtach mich ? Was war das ? ich bin ja nicht verletzet ?
So weit hat mein Du Fay die Sach ins Licht geſetzet .
K aum daß Batavien die Wunder nur gehoͤrt ,
Wie unſre Feder hier dieſelbigen gelehrt ,
So zeigt ſie Muſſchenbroͤck p 1739.
p mit ungemeinen Fleiſſe , Nach der Jhm eigenen , ſo klaren , buͤndgen Weiſe .
Der ſchnelle Ruff darvon kam bald darauf gar fern ,
Bis zu den kalten Nord . Der muntre Klingenſtern q 1740. d. 26. Novembris . 1742. d. 3. Aprilis .
q Verſucht es faſt erſtaunt . Es ſammlet Doppelmaͤyer r 1743. d. 20. Sept.
r Was man bisher gewußt vom Anziehn und vom Feuer .
Auch ſelbſt mein Hauſen legt nach mir die Hand mit an . s 1743 d. 3. Octobris .
s ** Jn dem fuͤnff und funffzigſten Theile der zuverlaͤßigen Nachrichten pag. 474 fin - det man , daß Herr Profeſſor Hauſen die Hauksbejſche Kugel zu denen electri - ſchen
** Und Halle tritt vergnuͤgt auf dieſe Feuer Bahn .
Seht XIII Seht Kruͤgers muthgen Kiel . t 1743. d. 21. Decembris .
t Seht den erfahrnen Langen u 1744. d. 8. 15. Iunii .
u Wie ſie hier ebenfalls mit ihren Kraͤntzen prangen .
Dann ſtehet in Berlin mein edler Ludolff auf . x 1744. d. 23. Januarii .
x Verdoppelt Muͤh und Schritt und ſteigt im Helden Lauff .
Wie groß iſt nicht Dein Ruhm ? durch Dein und mein Exempel
Baut Dantzig ebenfalls ſich einen Ehren-Tempel .
Mein Ludolff goͤnn es mir . Es weyht Dir dieſes Blat ,
Die Cronen , die Dein Fleiß mit mir verdienet hat . Du , Ludolff , oder ich wir muͤſſens noch entdecken ,
Es mag ſich die Natur , ſo ſchlau ſie will , verſtecken .
Jhr Helden in der Kunſt , die ihr ſo billig lebt ,
Und niemand etwas raubt , das ſeine jedem gebt ,
Spart weder Zeit noch Muͤh , die Großmuth edler Seelen
Entbloͤßt , was die Natur bemuͤhet zu verhoͤhlen .
A uf meine Muſe auf . Ermuntre dich allhier .
Nimm Adlers Fluͤgel an . Erzehle wie ſich mir
Ein ungemeines Gluͤck , und unverhofft ereignet .
Allein die Glut zu ſehn , die hier mein Kiel bezeichnet . Die Zier Germaniens , ſo gleich ſagt dir dein Sinn ,
Daß dieſes niemand iſt als Anſpachs Maggraͤfin ,
Jn Deren Weſen zwar die Anmuth ſelber lieget ,
Wozu die Majeſtaͤt der Koͤnige ſich fuͤget . B 3 Jn ** ſchen Verſuchen nicht ehe als in einem collegio experimentali zu brauchen an - gefangen , welches er kurtz vor ſeinem Tode gehalten . Nun iſt dieſer anno 1743. den 2. Mey erfolget .
** VIX Jn Deren Adern noch des Groſſen Friedrichs Blut ,
Sieh , Nord und Ludwig bebt , in vollen Kraͤfften ruht , Die Zier Germaniens veraͤndert Jhre Reiſe .
Daß ich in Wittenberg Jhr ſolche Wunder weiſe .
O ungemeines Gluͤck . Gewiß , ein Hannibal ,
Der dort bey Cannaͤ ſiegt , Blut , Untergang und Fall ,
Der ſtoltzen Tiber droht , kan bey erkaͤmpfften Kraͤntzen
Vor ſeinen Puniern nicht ſo voll Freude glaͤntzen ,
Als ich , da mir das Gluͤck im hoͤchſten Gipffel war .
Weiß nicht ein iederman wie ungewoͤhnlich rar ,
Es heut zu Tage iſt , daß große Koͤnigs Kinder
Nach ſolchen Sachen ſehn ? Und doch nichts deſto minder
Forſcht Deine Hoheit ſelbſt , Durchlauchtſte Marg - Graͤfin , „ Ob ich auch alſo ſey wie ich beſchrieen bin .
Auf demnach Muſe auf . Auf Pallas oͤffne ſelber ,
Der ſchoͤnſten Poeſie verſchloſſenſte Gewoͤlber .
Auf , Jhro Hoheit kommt -- Wie heiß iſt nicht der Tag.
Wer weiß , wie ſchwach mein Feur ſich heute zeigen mag.
Ach ! es ſteht alles wohl ſo ſtill als eine Mauer .
Auf , Jhro Hoheit kommt . Mich ruͤhrt ein heilger Schauer . Du thuſt , Durchlauchtigſte , noch kaum den erſten Tritt ,
So bringſt Du Anmuth , Gluͤck den Himmel ſelber mit .
Wenn ſolche Fuͤrſtinnen die Wunder ſehen ſollen ,
Frag ich nichts nach der Lufft . Gnung , Jhro Hoheit wollen .
Seht wie die Kugel ſich einmahl in Wirbel reißt .
Seht wie der Degen gleich die Feuer Flocken ſchmeißt . Wie
XV Wie lebhafft ſticht der Menſch . Jch fuͤhre Glut , und Schimmer
Jm Augenblicke fort biß in das dritte Zimmer .
Der Spiritus entflammt . Die Fraͤulein welche Dir
Durchlauchtſte Marggraͤfin , kaum goͤnn ich dieſes Jhr ,
Stets ſo gar nahe iſt , o ungemeines Gluͤcke ,
Verſuchts . Jhr Funcken ſticht , blitzt , zuͤndt im Augenblicke .
Die holde Fraͤulein wirfft , Glut , Schimmer , Knall und Strahl ,
Zieht ihre Hand zuruͤck , und ſticht doch noch einmahl .
Sieh , Fuͤrſtin , was mein Feur , vor Ehrfurcht vor Dich fuͤhret ,
Wie es ſo lebhafft iſt , ja ſich nicht gleich verliehret .
Doch das iſt nicht genung , daß Jhro Hoheit Sich
Die Wunder zeigen laͤßt . Sie unterichtet mich .
Trotz , Leſer wer du biſt . Kanſt du ſo ſchoͤne Lehren
Von ſo Durchlauchtigſten , und Schoͤnſten Fuͤrſtin hoͤren ?
O groſſe Marggraͤfin , es weyht Dein Holder Mund
Noch hohe Schulen ein , thut den Gelehrten kund ,
Wie goͤttlich Dein Verſtand im Lehren und im Streiten ,
Du Wunder unſerer und der zukuͤnfftgen Zeiten .
Was Jhro Hoheit Selbſt vor einen Vorſchlag that ; „ Man dreh in einem fort dein wunderſames Rad , „ Electriſire da die Menſchen viele Stunden , „ Zu wiſſen , was ſie doch an ihnen ſelbſt empfunden :
Das , Groſſe Fuͤrſtin , iſt anietzt mein Augenmerck ,
Auf Deinen Winck thu ich vielleicht ein Wunderwerck .
Auf Deinen Winck entdeck ich tauſend neue Sachen .
Die meinen Nahmen denn durch Dich unſterblich machen .
Wie XVI Wie Deines Bruders Schwerdt im Felde ſiegt und blitzt ,
Die Feinde ſtets zerknirſcht , die Unterthanen ſchuͤtzt ,
Wie Seine Majeſtaͤt ein Koͤnig am Gemuͤthe ,
Der Laͤnder Salomo , ein Titus an der Guͤte ;
Wie Dein Durchlauchtigſter Gemahl ein Vater iſt ,
Der Buͤrger Wohl beſorgt , ſo Groſſe Fuͤrſtin biſt Du Jhnen beyden gleich . Dein Anblick lehrt uns leichte ,
Wie eine Goͤttin ſich auf unſrer Erden zeigte .
Doch wenn ein Sterblicher an eine Gottheit denckt ,
Jn das unendliche , als in ein Meer ſich ſenckt ,
Das unerforſchlich iſt , ſo muß er untergehen .
Aus Ehrfurcht werd ich mich das niemahls unterſtehen .
Und ſchlieſſe Andachts voll : Der Hoͤchſte laß allezeit , Durchlauchtſte Marggraͤfin , nach Deiner Wuͤrdig - keit ,
Nach Deiner Hoheit Dich von Seraphinen tragen ,
Und was Dein Hertz verlangt , das komme , auf Dein Sagen .
[figure] Die Electricitaͤt . Das zweyte Buch . VIRG. Æn . I. 1. Nunc mea ſola cano . G eprieſener Du Fay , ſo ſchoͤn gingſt Du mir fuͤr ,
Das ruͤhm ich oͤffentlich . Jch folgte gleich nach Dir .
Die Wahrheit redt vor mich . So darf ich das wohl ſetzen .
Sie ſieget endlich doch . Wer wolte ſie verletzen ?
Dein Angedencken ſoll niemahls bey mir vergehn .
Auch werd ich deinen Ruhm , ſo lang ich leb , erhoͤhn .
Nur alles was Du thatſt , thaſt Du mit hohlen Roͤhren ,
Die gut , wenn ſie nur nicht ſo ſehr beſchwerlich waͤren .
Jch XXIV Jch nahm zu allererſt mit viel Bequemlichkeit a 1737. autumno . pag. 54 , 55.
a Des Haucksbejs Kugel an , wodurch in wenig Zeit ,
Was ſonſt das Rohr mit Muͤh , nicht lang , auch ſchwach gezeiget ,
Unendlich ſtaͤrcker wird , ja alles uͤberſteiget .
So bald bey mir der Menſch auf Pech und Sieglack tritt ,
Theilt meine Kugel ihm ſo fort die Kraͤffte mit .
Man fuͤhlt auf vier , fuͤnff Zoll ein deutlich warmes Wehen ,
Wie tauſend Wirbel ſich in tauſend Kreyſen drehen .
Beruͤhreſt du hierauf den Menſchen mit der Hand ,
So faͤhrſt du ſchnell zuruͤck , und fragſt , was dich gebrannt .
Welch ſtechen ? Welch ein Knack ? Hat niemand nichts gehoͤret ?
Wie ? iſt das Hexerey ? Hat mich etwas bethoͤret ?
Verſuch es noch einmahl . Der Todt folgt nicht darnach .
Du wagſts , und ziehſt zuruͤck . Es iſt doch was das ſtach ,
Sprichſt du verwundrungs voll . Auch hab ich klar vernommen ,
Das Stechen iſt nicht ſtill , es iſt mit Praſſeln kommen .
Das thut nicht nur die Haut . Beruͤhre doch ſein Kleid .
Auch dadurch ſticht es dich mit vieler Hefftigkeit .
Und in der Finſterniß , ja gar am hellem Tage ,
Sieht man , daß dieſer Stich ein Feuer bey ſich trage ,
Jch noch begieriger , ging auf das Arſenal .
Nahm unſrer Garniſon gleich zwantzig an der Zahl , * Vernunfft nicht wahr du lachſt , von meinen zwantzig Leuten Wie ſchwehr ein jeder wog ſorgfaͤltig anzudeuten ? Wer nur ſein Kind verſucht , der zeigt es fleißig an . Sein Anhang lobts , und preißt den accuraten Mann .
* b 82.
b Electriſirte die . Des Martis tapffre Soͤhne
Veruͤbeten vielleicht vorher wohl ihr Gehoͤhne .
Davon XXV Davon beruͤhrete der eine nur , und kaum ,
Der Kugel ſchnelles Rund , ſo lag der gantze Raum ,
Viel ſchneller als man glaubt , in des Electri Feſſeln .
Wen man begriff , der ſtach , und brennte trotz den Neſſeln . c p. 38.
c Allein nimm tauſend Mann , und nimm nur wohl in Acht ,
Daß ſie auf Coͤrpern ſtehn , wie ich es ſchon gedacht ,
So bald der erſte ſich faſt an die Kugel ſteiffet ,
So ſieh , wie dieſer Strohm gleich uͤber alle laͤuffet .
Der letzte zieht ſo fort auch dicke Stricke an ,
Und ſticht , daß ſchwache Fauſt es kaum ertragen kan .
Das Knacken hoͤret man dabey ſo unvermeidlich ,
Bey mir iſts ſchon geſchehn , auf achtzehn Schritte , deutlich .
Allein die Flamme ſticht nicht etwan nur einmahl .
Laß deinen Finger drauf , ſo brennt es ohne Zahl ,
So , wie ein Funcken thut . Es klingt auch ſolches Raſſeln , d 84.
d Gleich ſo , als hoͤrte man das Saltz im Feuer praſſeln .
Was dieſes unſer Heer in ſeine Haͤnde nimmt ,
Das wird in Augenblick zu gleicher Krafft beſtimmt ,
Und offt iſt dieſer Stich ſo hart , ſo unertraͤglich ,
Als macht er Sehn und Nerv durch Arm und Hand beweglich .
A uch ſtand wohl eh bey mir auf Pech ein groſſer Tiſch , e 65.
e Und auf demſelbigen Confect , Obſt , Braten , Fiſch ,
D Wein XXVI Wein , Teller , Schuͤſſeln , Saltz , Bier , Meſſer , Serviette ,
Und hundert Sachen mehr . Verſuch es , und ich wette ,
Der Funck iſt uͤberall , nur mit dem Unterſcheid .
Der eine Funcke ſticht , und wen er trifft , der ſchreyt .
Ein andrer aber ziſcht mit einem ſtillen Knarren , f 61. 66.
f Und ſcheint , doch auf die Glut wirſt du vergebens harren .
Menſch , Waſſer , Fleiſch , Metall , als Coͤrper die vor ſich
Gar nicht electriſch ſind , das alles ruͤhret dich ,
So ſtarck , ſo ungemein , es ſchwirret durch die Nerven ,
Als wolt es ſelbige aus allen Gliedern werffen .
Was aber Sachen ſind , ſo durch das Reiben ſchon
Die Wunder-Wirckung thun , da folgt ein ſchwacher Ton .
Hier meyneſt du : wie kan das wohl ein Feuer heiſſen ,
Davon die Funcken ſich ſo klar im Waſſer weiſen ?
Ehr wird der Erden nichts die Sonne zu ſich ziehn .
Der Loͤwe Libyens vor Angors Ziegen fliehn . g Tournefort . voi . Tom. 11. pag. 463. edit. du Louvre .
g Der laͤngſte Tag die Sonn im tieffſten Steinbock leiten .
Ehr wird erweichtes Glas den Diamant zerſchneiden .
Ehr unſer Feuer dort in jenem Waſſer blitzt .
Und wenn man es beruͤhrt , ſo hell aus Wellen ſpruͤtzt ,
Daß es gar offtermahls des Glaſes Grund erleuchtet . b 64.
b So lange , ders verſucht , den Finger nicht befeuchtet .
Doch XXVII D och wenn mein Funcken nun in helle Flammen bricht ,
Und zuͤndet , ſtecket an , da leugneſt du doch nicht ,
Dasjenige , wodurch wir was entflammen koͤnnen ,
Sey ohne Wiederſpruch recht Feuer zu benennen ?
Auf , mache dich bereit . Ein neues Wunder droht ,
Du wirſt vor Warten ſchon , vor Furcht der Dinge roth .
Ja alles was wir dir bishero vorgetragen ,
Jſt Kleinigkeit , bey dem , was wir anietzo ſagen :
Wenn Menſchen und Metall ſcharff electrificirt ,
Und jenes Finger faſt den Brandewein beruͤhrt ,
So folget Funck , auf Funck , und Strahl , auf Strahl , und Blitzen ,
Die offtmahls deine Hand betaͤuben , ja faſt ritzen .
Und auf die letzte brennt ſo gar der Brandewein . i 77.
i Hier muß , trotz leugn es mir , ein wahres Feuer ſeyn .
Den loͤſche hundertmahl . Dein Finger zuͤndet hundert ,
Ja noch mehr mahl , ihn an . Wers ſieht , der ſtutzt verwundert .
So , wie die rothe Glut aus ſchwartzen Wolcken faͤhrt ,
Jetzt jenen Strahl durchcreutzt , jetzt rechts , jetzt lincks ſich kehrt ,
Und tauſend Flammen ſchießt , und Funck und Feuer regnet ,
Und ſchon ein neuer Blitz dem alten Strahl begegnet :
So faͤhrt ein Wetter hier zu deinem Finger raus .
Vergebenſt blaͤſeſt du die helle Kertze aus .
D 2 Du XXVIII Du ſelbſt biſt Zunder gnung ſie wieder anzuſtecken .
Nicht nur im Alcohol kanſt du die Glut erwecken .
Nimm alles was leicht brennt , Oel , Schwefel , Spiritus , k 70. 78.
k Pech , Hartze , Siegelwachs , erwaͤrm es hoch . Es muß
Durch dieſen Funcken gleich blutrothes Feuer fangen .
Jch , damit nicht vergnuͤgt , bin noch viel weiter gangen :
Des Pulvers donnernd Schwartz wird auf zwoͤlff Zoll belebt ,
Daß es an dem Metall , und denen Fingern klebt .
Doch ſchmeltz es . Sieh dich fuͤr . Laß deine Funcken ſtrahlen .
Es faͤngt , blitzt , donnert , zuͤndt , und knallt zu tauſend mahlen . l 70. 78.
l Nur kochen kont ich nicht . Bald haͤtt ich mich gehaͤrmt .
Doch Oel von Terpentin , und andre mehr , erwaͤrmt ,
Beruͤhr electriſirt , wen haͤtt ’ es ie getraͤumet ,
Daß das recht kocht , dann brennt , erſt tauſend Wellen ſchaͤumet . m 78.
m Du zitterſt , faſt auch ich . Der doch ſchon laͤngſt , o Luſt , n 1743. autumno . 70.
n Das wundrungswuͤrdige von dieſer Glut gewuſt .
Ey fragſt du halb erzuͤrnt , iſt denn der Menſch voll Feuer ?
So machſt du uns wohl gar zu Aetnaͤ Ungeheuer .
Daß nun das Schrecken nicht durch deine Glieder dringt ,
Und dir ein kleiner Artzt ein groß Laus Deo bringt ,
So muß ich dir ja wohl was lieblichers erzehlen .
Doch wenn du luͤſtern biſt , mit Venus Flammen quaͤlen .
Ein XXIX E in Engel , deſſen Blick ſofort das Hertze raubt ,
Wenn ſeine Schoͤnheit nur das bloſſe Sehn erlaubt ,
Und der , wofern das Gluͤck ſich nach Verdienſten acht’te ,
Zum allerwenigſten noch Kronen gluͤcklich machte .
Des Taille Venus gleicht . Wo auf den Lippen Glut ,
Und Ros und Lilie auf keuſchen Wangen ruht .
Jn deſſen Augen Blau die helle Sonne blicket .
Und wo die ſammtne Hand beruͤhrt , auch gleich entzuͤcket .
Des weiſſer Schwanen-Hals ſelbſt Stoens Haͤrte droht ,
Und wo , - - der Philoſoph erſtarrt , wird blaß , und roth , - -
Der unſchulds-volle Schnee der Blut-gekroͤnten Bruͤſte
Der ſchoͤnſten Menſchlichkeit ein ewig Prunck-Geruͤſte .
Ein ſolch bezauberndes , anbetungswuͤrdges Kind
Wird electrificirt , ſo ſchnell als wie ein Wind .
Unſtreitig wird hierdurch mein wunderbares Feuer ,
Viel Millionen mahl ſo edel , werth , und theuer .
Beruͤhrt ein Sterblicher etwan mit ſeiner Hand
Von ſolchem Goͤtter-Kind auch ſelbſt nur das Gewand ,
So brennt der Funcken gleich , und das durch alle Glieder .
So ſchmertzhafft als es that , verſucht ers dennoch wieder ,
Beruͤhrt , halbzitternde , den Alabaſter Arm.
Von weiten fuͤhlt er ſchon , hier werd ihm bang und warm .
Und kommt er naͤher hin , gleich ſengt die helle Flamme .
Er findet , daß ihn die zur Sclaverey verdamme .
D 3 Doch XXX Doch nicht nur durchs Gewand , durch den geſchnuͤrten Leib
Wirckt dieſer Funcken durch . Jch rathe , werther , bleib ,
Noch iſt es Zeit , zuruͤck . Es noch einmahl zu wagen ,
Wird ohne Huͤlff und Rath dich in die Ketten ſchlagen .
Vom ſtoltzen Fiſchbein-Rock iſt hier der tieffſte Reiff . o 66.
o Haſt du noch ſo viel Hertz ? ſo wag es . Aber greiff
Gar ſehr behutſam dran . Er ſticht . Was iſt es wunder ,
Wofern du Feuer faͤngſt ? indem du wie von Zunder .
Ein auſſereintzigmahl verſucht ich es , und nahm p 69.
p Der Venus einen Kuß , * Wem dieſes aͤrgerlich , ach ! der nehm einen Stein , Und ſpring ins Meer und Kolck , wo die am tieffſten ſeyn .
* doch Himmel wie bekam Mir ſolcher Frevel-Muth . Es ſchien , ein ſchmetternd Stechen
Verdrehte faſt den Mund. Die Zaͤhne wolten brechen .
D u zweiffelſt wohl vielleicht , ob meine Feder nicht
Allhier ein wenig mehr als ſtrenge Wahrheit ſpricht .
Wenn mir nun einige nicht gerne glauben wollen ,
So macht es ſo , wofern die Zaͤhne knirſchen ſollen .
Der Menſch der ſeine Krafft von meiner Kugel nimmt ,
Der zu dem ſchmertzlichſten Verſuche ſich beſtimmt ,
Darf einen Thaler nur knapp in die Zaͤhne faſſen .
Doch in die Zaͤhn ’ allein . Die Lippen weggelaſſen .
Ein XXXI Ein andrer ruͤhre drauf den harten Thaler an ,
Wenn jener ſtarck genung , daß er ihn halten kan ,
So raßt ein Zitterſchmertz ihm nauf in das Gehirne .
Die Zaͤhne beben faſt . Es ſchmettert in der Stirne .
Haͤlt er ihn allzuſchwach , ſo prallt der Stoß ſo hart ,
Die weil er gantz gewiß ihn nicht ſo ſtarck erwart’t ,
Schlaͤgt ihm den Thaler raus mit einem lauten Krachen . q 58.
q Jhm thut es graͤslich weh , wenn ſchon die andern lachen .
H ier iſts der Muͤhe werth . Nimm ein Cryſtallnes Rohr , ( Ein weiſſes geht allzeit dem dunckelgruͤnen vor )
Dem auf der Antlia die Lufft recht rein zu nehmen .
Verſieh hier nichts . Sonſt wird dich der Verſuch beſchaͤmen .
Wenn alle Lufft heraus electriſirt ichs ſcharff ,
Biß daß es von ſich ſelbſt Blitz , Flamm , und Funcken warff .
Und hielts in Wirbel hin der ſchnell getriebnen Sphaͤre .
Das war fuͤrwahr als ob ich in den Wolcken waͤre .
Es fuhr Licht , Schimmer , Feur in dieſem Leeren rum ,
Wie tauſend Wetter thun , ich ward erfreut , doch ſtumm .
Die Strahlen ſchoſſen ſtets wie Schlangen durch einander .
Krumm wie Ulyſſes reißt , und Pellens Alexander .
Nicht etwan ſo , als wie wenn ſich das Wetter kuͤhlt .
Vollkommen ſo , als wie ein ſtarckes Nord-Licht ſpielt .
Gang , XXXII Gang , Wendung , Flocken , Glantz . Es nur einmahl erblicken ,
Vermag kein Wort ſo gut , als : Nord-Licht , auszudruͤcken .
Drauf nahm ich leeren Raum , die gantze Antlia
Zur Electricitaͤt , forſcht ’ jedem nach , was da
Vor neue Wirckung waͤr . Weil alles durchgegangen ,
Soll das zu ſeiner Zeit im dritten Buche prangen .
U nd da beſchreib ich auch , wie , was nur fluͤßig iſt ,
Jn Roͤhren noch einmahl , ſo ſchnell , ſo hefftig ſchießt
Wenn es electrifirt . Und wie in Herons Ballen
Die Tropffen nicht mehr gantz , im finſtern funckelnd fallen .
Was Schwefel-Kugeln thun , was Sieglack , Porcellan .
Wie ſehr die Witterung das Feuer ſchwaͤchen kan . r 67.
r Wer alles dieſes nicht ſo offt als ich probiret ,
Hat ſolche Hinderniß auch freylich nicht verſpuͤhret .
Wie eines Menſchen Puls gar mercklich ſtaͤrcker ſchlaͤgt ,
Wenn dieſe Krafft ſein Blut mit neuer Glut erregt .
Was das Gewicht hierdurch vor Aenderungen leyde .
Wie Blitz und Knall die Haut offt faͤrbe , ja zerſchneide .
Wie warm es einem ward , als dreyer Kugeln Schwung , * Hier rechn ich nicht allein auf die Behendigkeit , Mit der ein kleiner Glas in der gegebnen Zeit Sich um ſein Centrum reißt . Das groſſe triumphiret . Komm , ſieh ’ es , zweiffelſt du , hernachmahls raiſonniret .
* Ja vier , den Menſchen gantz ins innerſte durchdrung .
Das XXXIII Das alles will ich hier von weiten nur beruͤhren ,
Sonſt moͤchte ſich die Kraͤh mit fremden Federn zieren .
W ie dieſes ſich durchaus aufs Feuer hinbezieht ,
So hoͤre wie der Menſch vom Kopff zur Scheitel gluͤht . s 61. 79. 80.
s Du braucheſt weiter nichts als einen groͤſſern Kaſten ,
Rund um voll Pech , da wir ſonſt nur auf kleinen raſten .
Jn dieſen tritt der Menſch , an dem die ſeltne Krafft
Der Kugel eintzger Schwung im Augenblicke ſchafft ,
Da ſteh er unberuͤhrt . Wer ſolt es ewig meynen ,
Jn kurtzen wird das Pech zu ſeinen Fuͤſſen ſcheinen .
Jm Anfang zeiget ſich ein mattes , blaſſes Licht ,
Wie , wenn am Horizont der Mond durch Wolcken bricht .
Das haͤufft ſich nach und nach , und ſteigt biß an die Kniee ,
Als ob ein Eiſen dort in blutgen Kohlen gluͤhe .
Heiß ich die Kugel denn noch eine Weile drehn ,
Dem Menſchen unberuͤhrt , wird ſich der Schein erhoͤhn ,
Bis an das Hertz und Kopff . Zuletzt wird er gebildet ,
Als waͤr er von Metall , durch Kuͤnſtlers Hand verguͤldet .
Wie man die Heiligen , ja ſelbſt die Engel mahlt ,
Wie das gemeine Volck von einem Jrrwiſch prahlt ,
So ſteht mein Held alsdenn in einem Schimmer-Glantze ,
Jn einem feurigen , faſt fuͤrchterlichen Krantze .
E Und XXXIV Und wenn man dieſem naht , noch lange nicht beruͤhrt ,
So wird von weiten ſchon Hauch , Waͤrm , und Licht geſpuͤhrt .
Drauf faͤhrt ein Keil heraus , der ſchwerlich zu ertragen .
Jch , dem er ſo bekannt , muß ſelber alſo klagen .
Du ſiehſt , daß dieſes nur im Dunckeln ſich erzeigt .
Daß mein Electrum hier ſich ſelber uͤberſteigt .
Daß ich die Seltſamkeit zu allererſt verſuchet .
Vor achzig Jahren noch wurd ich vielleicht verfluchet ,
Verwuͤnſcht , verdammt , ja gar nach unſerm luſtgen Recht ,
Als ein der Republic hoͤchſt ſchaͤdliches Geſchlecht ,
Am Pfahl geſchmaͤucht , verbrannt . Laß mich den Himmel loben ,
Daß ich anietzo bin , da kluͤgre Rechte toben .
S o haſt du bisanher , geſehn , gehoͤrt , gefuͤhlt ,
Wie ſtarck die Wirckung ſey , mit der manch Lehrer ſpielt .
Die aber , komm und ſieh , ſich unter meinen Haͤnden
Faſt zur Gefaͤhrlichkeit beginnet hin zu wenden .
Nun dampfft noch der Geruch . Die Kugel wenn ſie laͤufft ,
Hat einen Wirbel-Kreis um ſich herum gehaͤufft ,
Der ſich wahrhafftig offt auf vier , fuͤnff Schuh erſtrecket ,
Als biß dahin ſie mir das leichte Gold erwecket .
Da trifft es ſich nun gern daß ein ſubtiler Dunſt
Die Naſe lebhafft ruͤhrt . Wie wenn des Scheiders Kunſt
Jn XXXV Jn ſeinem Aquafort das Silber aufgeloͤſet ,
Und Oel des Vitriols die Theilgen von ſich ſtoͤſſet .
Weil aber dieſes doch ſich nicht beſtaͤndig fuͤgt ,
Wenn Himmel oder Lufft voll Duͤnſt und Wolcken liegt ,
So hab ich es verſucht , bey ieder Zeit und Stelle
Erfolgt faſt ein Geruch von einer Schwefel-Quelle .
So nimm demnach ein Schwerdt , ( weils auch die Scheere thut , t 80. 81.
t Nimm die im Fall der Noth ) das nur auf Glaſe ruht ,
So daß der Degen-Knopff , ( und hier das eine Ende )
Der Kugel nahe kommt , die drehe dann behende .
Jm Augenblicke wird der Coͤrper Feuer ſpeyn ,
Die Spitz im Finſtern uns Cometen-Fackeln draͤun .
Da blaͤßt es kalt heraus . Man ſieht , und riecht viel Zolle ,
Wie ſchnell da Blitz auf Blitz aus dieſer Spitze rolle .
Doch nimm ein Silberwerck , nimm Schmuck und Diamant . u 87.
u Das electrificir . Denn was ich da empfand ,
Wie lebhafft , weit das roch , iſt ſo nicht zu erklaͤren ,
Wie mein ’ Erfahrungen daſſelbige gewaͤhren .
W er aber ſaget mir , wie alles das geſchieht ?
Denn wer vergnuͤget ſich , wenn er die Wunder ſieht ?
Ein Edelmuͤthger Sinn moͤcht auch von dieſen Dingen
Die Urſach gerne ſehn , und an das Tags-Licht bringen . E 2 Jhr XXXVI Jhr Helden , die ich ſchon im obigen gedacht , x vid. pag. XII , XIII .
x Hier , hier zeigt Eure Kunſt , und des Verſtandes Macht .
Auf o Du groſſer Wolff , auf wundervoller Euler ,
Der Weißheit und Vernunfft zwey Diamantne Pfeiler . Jhr kennet die Natur . Ja Eurer Seelen Witz
Dringt biß zu ſelbiger verborgnen heilgen Sitz .
Wollt Jhr , Jhr Helden , Euch nicht an die Arbeit wagen ,
So wird uns niemand nicht die wahre Urſach ſagen .
D as Gleichniß ſo ich dort von dem Geruche gab ,
Geht doch in etwas noch von ſtrenger Wahrheit ab .
Drum war ich ſehr bemuͤht , wie ichs beſchreiben wollte ,
Daß es ſein Urbild recht lebendig ſchildern ſollte .
Hier meine Muſe auf . Erheitre deinen Blick . Die groſſe Graͤfin Bruͤhl erzeigt mir ſo viel Gluͤck ,
Die Electricitaͤt bey mir mit anzuſehen .
Ein Gluͤck , ſo ungemein , und ſonſt noch nie geſchehen .
Verzeih , Erlauchte Frau , hier ſtarret mir die Hand .
Und ſelbſt die Zunge hemmt der Ehrfurcht heilig Band .
Denn nie haͤtt ich gehofft , nie haͤtt ich auch geglaubet ,
Daß dieſe Reiſe Dir manch edle Stunde raubet .
Und doch beweget Dich die Curioſitaͤt , Du Zierde unſers Hofs , die Electricitaͤt
Genau XXXVII Genau mit zu beſehn . Kaum hatt ich das Vermoͤgen ,
Was unerwartetes Dir etwan darzulegen .
So ſchnell , ſo tieff drang gleich Dein Engliſcher Verſtand
Jn alle Wunder ein . Ja der allein erfand
Wie endlich der Geruch am beſten zu vergleichen : Es riecht wie Phoſphorus . y 81
y Beſtuͤrtzet muſt ich ſchweigen . Wie war ich ſo vergnuͤgt . Wer war wohl ie ſo froh .
Ja , ja Erlauchte Frau , es iſt vollkommen ſo .
Und was ich auch bißher vor Gleichniß ausgeſonnen ,
Sind gegen dieſes doch vernichtet und zerronnen .
B egluͤckter Graf von Bruͤhl , Dein theures Eh-Ge - mahl ,
Des Tugend und Verſtand ohn Ende , Maas , und Zahl ,
Macht Dich erſt recht begluͤckt , und auf der gantzen Erden
Kan ſolch ein wuͤrdig Paar kaum mehr gefunden werden . Dein theurer Bruder iſts , Der meine Wenigkeit
Durch Seine Gegenwart entzuͤckt , nicht nur erfreut .
Durch Jhn erlangt ich auch Der groſſen Bruͤhlin Blicke .
Verſtatte , daß ich mich hier eyffrig vor Jhm buͤcke .
E 3 Darf XXXVIII D arf ich mich unterſtehn , Großmaͤchtigſter Auguſt , Du Deiner Voͤlcker Wohl , Du Dei -
ner Laͤnder Luſt ,
Daß meine Andacht Dich hier hoͤchſt begluͤcket nennet ,
Dieweil der Hoͤchſte Dir ſo treue Diener goͤnnet . Gluͤckſeeligſter Monarch . Der Hoͤchſte ſeegne Dich ,
Und Deine Koͤnigin , und er bemuͤhe ſich ,
Daß alles , alles Euch nach Wunſch und Willen gehe , Joſepha und Auguſt auf lauter Roſen ſtehe .
D ich , Theurer Cron-Printz ſeegn ’ Er in die ſpaͤtſte Zeit .
Und ſeiner Engel Schaar ſteh allezeit bereit ,
Und vor Dein Wohl beſorgt . Damit ſich ſtets das Gluͤcke ,
Als eine Sclavin thut , gehorſamſt vor Dir buͤcke .
E r ſeegne ewiglich der Printzen Helden-Blut .
Und bringe , wie bereits Amalia es thut ,
Durch XXXIX Durch Damen , die von Dir , o Groſſer Koͤnig , ſtammen ,
Europens Cronen all ’ in Auguſts Haus zuſammen .
B egluͤcktes Sachſen-Land , welch Koͤnigreich gleicht Dir ?
Durch Deinen Friedrich gehſt Du allen Laͤndern fuͤr .
Wenn rund um Dich herum Krieg , Blut und Hunger wuͤten ,
So bluͤht Dein Feigen-Baum , und gruͤnſt im ſtoltzen Frieden .
Nun , Leſer , weiß ich es , du wunderſt dich wohl nicht ,
Wenn hier mein Kiel die Schrifft auf einmahl unterbricht .
Wer unſern Vater nennt , muß ehrerbietig ſchweigen . Auguſt zieht Hertzen an , ſo muß Electrum weichen .
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