Ob es gleich das Anſehen hat, daß ich hier eine Vorrede zu dem ſechſten Bande meiner Phiſiolo - gie ſchreibe, ſo rede ich doch in der That von dem ganzen Werke ſelbſt, welches ich im Februar des Jahres 1764 zu Stande gebracht, und fuͤr die Preſſe fertig gehalten habe. Ueberhaupt ſind es fuͤnf und dreißig Jahre her, ſeit dem ich den An - fang gemacht, von phiſiologiſchen Sachen zu ſchreiben, und zwanzig Jahre ſind es, ſeit dem* 2ichIVVorrede. ich das lezzte Buch meiner Commentarien uͤber Boerhaavens Vorleſungen herausgegeben. Jch konnte dieſe Zeit auf dieſe Arbeit nicht ganz ver - wenden. Die oͤffentlichen Geſchaͤfte haben von dieſen zehn Jahren einen ziemlichen Theil auf ſich gezogen, und ein andrer Theil gehoͤrte fuͤr meine Neugung zu dem Pflanzenreiche, und fuͤr die Be - gierde, das Verzeichnis der Schweizergewaͤchſe zu verbeſſern und weiter auszudehnen, um auch dieſes ſo fort gemein zu machen.
Hier ſehen Sie, geneigte Leſer, viele Jah - re, die ich auf das Leſen der Schriften, auf das Zerlegen todter Koͤrper, und auf das Oefnen ſehr vieler lebendiger Thiere verwenden muͤſſen. Jndeſſen moͤchte ich doch die Hofnung meiner Le - ſer, durch Verſprechungen nicht zu ſehr reizen. Jch fand eine Menge von Vorfaͤllen die einem Manne, dem die Wahrheit am Herzen liegt, und der keine Arbeit ſcheut, dennoch nicht geſtatten, ſeinem Werke diejenige Vollkommenheit zu geben, welche man ſich ſo leicht vorzunehmen pflegt.
DerVVorrede.Der Mangel, an menſchlichen Leichnamen, hat mir viele Hinderniſſe gemacht, ſie zu zerlegen, nachdem ich in der Regierung meines Vaterlan - des eine Stelle bekleide, daran konnte ich nicht einmal gedenken. Und folglich muſte ich damit, was ich in den ſieben und zwanzigjaͤhrigen Jnci - ſionen, vom Jahre 1728 bis 1753, und dieſe wa - ren in der That haͤufig genung, beobachtet hatte, und in meine Regiſter davon eingetragen, ſchon zufrieden ſein; dennoch aber befand ich mich in einigen Stuͤkken der Beſchreibung in Verlegen - heit. Oft fielen mir uͤber meine eigene Aufſaͤzze Zweifel ein, wenn ich wahrnahm, daß ſich eini - ge von meinen Stellen mit den Ausdruͤkken groſ - ſer Maͤnner nicht vergleichen laſſen wollten.
Hier blieb mir nichts anders uͤbrig, als daß ich das Felende aus den beſten Schriftſtellern er - ſezzte. Fanden ſich Dinge, welche denen Grund - ſaͤzzen, der in dem Fache der Zergliederungskunſt geuͤbten Gelehrten, zu wider liefen, ſo ſahe ich es fuͤr beſſer ein, nachzugeben, und auf dieſe Art habe ich mich einigemale dem Albin, andern* 3Haupt -VIVorrede. Hauptſchriftſtellern, und auch dem Zinn, mei - nem vormaligen Freunde gefugt, und ihre Ge - danken den Meinigen vorgezogen, wenn es ſchien, daß ſie dieſe Sachen mit beſſern Huͤlfsmitteln, oͤfters, und in ihren kleinſten Theilen unterſucht hatten.
Dieſes iſt die ganze Staͤrke meiner Fehler, die uͤbrigen machen ſich ſchon um etwas ertraͤgli - cher. Erſtlich habe ich mich nicht gehuͤtet, einer - lei mehrmalen zu wiederholen. Jn der That konnte ich in einem Werke von ſolchem Umfange nicht vorherſehen, ob ich nicht von einer Sache an einem andern Orte mit beſſerm Anſtande reden koͤnnte. Jch bequemte mich nach dem gegenwaͤrti - gen Zwange; und da ich die Hiſtorie des Herzens ſchrieb, ſo nahm ich im voraus vieles zugleich mit z. E. vom kleinen und groſſen Gehirne, oder von der Kraft der Reizbarkeit, welches ich doch an ſeiner rechten Stelle noch einmal abhandeln, und umſtaͤndlicher zergliedern muſte. Dieſer Fehler kann durch eine neue Ausgabe vermieden werden,aberVIIVorrede. aber das erſtemal konnte er es nicht. Darum aber glaube ich nicht, etwas zur Unzeit geſagt zu haben, ob man es gleich zu einer andern Stelle haͤtte aufbehalten koͤnnen. Wenigſtens haͤtte ich mich im Jahre 1756, da ich ſagte, daß die vom kleinen Gehirne ins Herz abgehende Nerven nicht vorzuͤglich das Leben in ihrer Gewalt haben, wenn ich nicht irre, einer gerechten Aufforderung aus - geſezzt, wenn ich verlangt haͤtte, daß man mir aus dem Grunde glauben ſollten, weil ich das Verſprechen von mir gab, ich wuͤrde mit dem Jahre 1762 den vierten Band herausgeben, wor - innen dasjenige erwieſen werden ſollte, welches ich damals vorausſezzte.
Hin und wieder finde ich mich ſelbſt in eini - gen Sachen zu weitlaͤuftig. Und ich glaube auch in dieſem ſechſten Bande, was die verglichne Ana - tomie betrift, zu wortreich geweſen zu ſein, und mit dem Verzeichniſſe der Thiere, bei denen die Leber, oder Gekroͤsdruͤſe eine andere Beſchaffen - heit hat, zu weit ausgedehnt zu haben. Jch haͤt -* 4teVIIIVorrede. te den Ekel eines langen Regiſters vermeiden koͤn - nen, wenn ich Thiere in eine Klaſſe gebracht haͤtte, deren Bau uͤbereinſtimmig iſt. Und doch wagte ich es nicht, von dem Leſer hoffen zu duͤrfen, daß er mir trauen muͤſte; und daher uͤberlies ich mich der trokknen Arbeit, die Thiere einzeln anzufuͤhren, bei denen die Bauart nach einerlei Art eingerichtet iſt. Dabei koͤnnen auch wohl Fehler mit untergelaufen ſein, ſonderlich bei dem Magen der Voͤgel, und bei dieſen habe ich nur wenige Maͤgen unterſucht.
Die dritte Stelle moͤgen die zu weitlaͤuftige Citationen einnehmen. Jch glaubte dadurch, jungen Anfaͤngern einen Zutritt zu den Zeugniſſen groſſer Maͤnner zu verſchaffen, damit ſie ſehen moͤchten, daß dasjenige, was ich mit ganz kurzen Worten zu ſagen beliebte, in vollſtaͤndigen Ge - ſchichten beſtaͤtigt werde. Und dennoch habe ich nicht wenige Stellen weggelaſſen, die ich in mei - nen Aufſaͤzzen aufgefuͤhrt finde.
UnterIXVorrede.Unter dieſen zu haͤufig angefuͤhrten Stellen der Autoren, koͤnnen ſolche vorkommen, die ich mit unrechten Ziffern citirt habe(a)Was der beruͤmte Anton de Haen im 7. B. ration. med. ta - delt, alle dieſe Stellen habe ich nochmals durchgeleſen, und ich finde nichts, was ich falſch angezogen haben ſollte., und folglich nicht an demjenigen Orte gefunden werden, wo ich ſie angezeigt habe: oder es kann auch der Le - ſer daſelbſt etwas anders antreffen, als er ſich ein - gebildet hatte. Beides ſind Fehler; und es laͤſt ſich das erſtere nicht einmal alsdenn entſchuldigen, wenn der Autor dasjenige, um deſſentwegen die Citation geſchicht, richtig, aber doch auf einem andern Blatte vorgetragen. Der zweete Fehler iſt nicht allezeit ſo ſtraͤflich; denn ich habe oft mit Fleiß Schriftſteller angezogen, die Wiederſpruͤche vortragen. Das Citiren deutet nicht allemal ei - ne Beſtaͤtigung meiner Worte an; es verweiſet blos den Leſer auf die Stelle eines Autors, von dem ich glaube, daß man ihn gegen mein Buch halten muͤſſe.
* 5WennXVorrede.Wenn ſich, auſſer dieſen Jrrthuͤmern, ana - tomiſche Fehler, und unrichtige Beſchreibungen mit eingeſchlichen haben, ſo iſt es der Fall, daß ich den Leſer nicht einmal um Vergebung zu erſu - chen, das Herz habe. Es iſt indeſſen moͤglich, daß ſich dieſer Fehler in ein langes Werk, auch aus dem Grunde mit eingeſchlichen, daß ich we - nige und nachlaͤßig vorgenommene Zergliederun - gen die ich angeſtellt, beſchreibe, weil ich keine beſſere kannte, oder daß ich einem Autor gefolgt bin, der ebenfalls, als Menſch geirrt haben kann, und dieſe Stelle uͤbel behandelt hat. Jndeſſen hoffe ich doch, daß man nicht viele Fehler dieſer Art finden werde, weil man mir zur Zeit nicht ſo was vorgeruͤkkt, und ſo viele Maͤnner vorhan - den ſind, die ich wenigſtens niemals beleidigt ha - be, die es aber fuͤr werth anſehen, ihre Lobeser - hebungen in eine Beſchimpfung meiner Perſon zu verwandeln.
JchXIVorrede.Jch habe einige beſondre Stellen in den dreien Baͤnden, die noch uͤbrig ſind, nicht zur Vollkom - menheit bringen koͤnnen, und dergleichen iſt eine vollſtaͤndige Geſchichte der Flieswaſſergefaͤſſe, ei - ne voͤllige Beſchreibung von den Muſkeln der Harnroͤhre, wofern man mit des Albins ſei - ner noch unzufrieden iſt: und endlich bei dem ſo groſſen, und ſo verwikkeltem Geſchaͤfte, der Er - zeugung der Mauleſel, und Zwitterarten eine ge - naue Beſchreibung, und eine groͤſſere Anzal Ver - ſuche, in Unterſuchung der Empfaͤngniſſe, die ich ſelbſt darinnen vermiſſe. Vielleicht wird dieſem Mangel der vortrefliche Raſt, der Juͤngere, un - ſer beſondre Freund, abhelfen, welcher das Ge - ſchaͤfte auf ſich genommen, bei Gelegenheit der Heilkunſt des Viehes, die unnatuͤrlichen Vermi - ſchungen der Thiere unter einander zu vergleichen, und die von verſchiednen Eltern gemiſchte Leibes - fruͤchte zu zerlegen. Traͤchtige Thiere, denen das maͤnnliche Geſchlecht beigewohnt, habe ich von allerlei Art, bis zum Ueberdruſſe ſelbſt geoͤfnet,undXIIVorrede. und dennoch habe ich die Anfaͤnge der vierfuͤßigen Thiere vom erſten, bis zum zwoͤlften oder acht - zehnten Tage nicht ſo oft, als ich gewuͤnſcht, zu ſehen bekommen koͤnnen. Es findet ſich bei die - ſer Art von Verſuchen eine Beſchwerlichkeit, wel - che man ſich nicht vorſtellen wird, weil oft Thie - re nicht empfangen, die man fuͤr traͤchtig kauft, ſo wie man oͤfters weibliche Thiere, die ſchon traͤch - tig ſind, fuͤr unbelegte verkauft, und was derglei - chen mehr iſt.
Und ſo nehmen Sie, aufrichtige Leſer, die Arbeit meines ganzen Lebens, mit Vergnuͤ - gen hin, und bedienen Sie ſich derſelben getreu - lich, wofern die Wahrheitsliebe eines Autors, Zutrauen einfloͤſſen kann: gebrauchen Sie dabei alle Vorſicht, indem dieſer Autor geirrt haben kann, und nicht alle Huͤlfsmittel in ſeiner Ge - walt gehabt, welche die Vollkommenheit eines ſolchen Werkes verlangt. O daß ein andrer auf - ſtuͤnde, dem die Wahrheit eben ſo ſtark am Her - zen laͤge, und der ſo wenig Verdruß an der Ar -beitXIIIVorrede. beit faͤnde, dabei aber beſſere Huͤlfsmittel, zur Entwikkelung der Wahrheit in Haͤnden haͤtte! Jch verſpreche dieſem von meiner Seite den er - ſten Gluͤkkswunſch, und ob ich mich gleich erin - nere, was mir dieſe Baͤnde fuͤr Arbeit gekoſtet haben, ſo werde ich doch, weil ich die Wichtig - keit fuͤhle, ſeinen Fleis, wenn er gluͤkklicher iſt, mit Freuden der Welt anpreiſen.
Da ich unterdeſſen ſehe, daß mir der gehaͤßi - ge Name eines Compilators von groſſen Maͤn - nern gegeben worden, die ſich uͤberreden, daß das Materienſammlen, und Zuſammenſchmieren, ei - ne und eben dieſelbe Sache ſei, ſo bitte ich Sie, meine Leſer, zu einigem Troſte in meinem Schmerzen, ſondern Sie in Gedanken von ei - nem Einſammler, der nichts Eignes hat denjeni - gen Schriftſteller ab, der ſeine Wahrheiten mit den Wahrnehmungen andrer vergleicht. Daß aber die Stoffe, die das Gewebe dieſes ganzen Werkes ausmachen, meine eigne Arbeit ſind, die -ſesXIVVorrede. ſes glauben Sie auf Koſten meiner vieljaͤhrigen Arbeiten, die auf einer beruͤhmten Akademie, in Gegenwart ſo vieler Zeugen verrichtet worden, und bringen Sie, die faſt vierhundert Menſchen - koͤrper mit in Anſchlag, welche ich mit eigner Hand zerlegt habe: glauben Sie ſo vielen, in ihrer Kunſt groſſen Schuͤlern, die ich auf dieſer hohen Schule gezogen; trauen Sie doch denen anatomiſchen Kupfertafeln, deren ich beinahe Einhundert herausgegeben, die alle nach vorlie - genden Koͤrpern gezeichnet worden, und davon ich die mehreſten der Welt mitgetheilt, einige aber noch bei mir habe, und obgleich nicht alle von gleicher Guͤte ſind, ſo kann ich doch wenigſtens fuͤr die meinigen ſtehen. Sie wuͤrden denen zwanzig Baͤnden anatomiſcher Anmerkungen, wenn Sie ſie ſehen ſollten, die ich mit meiner Hand nach vorliegenden Koͤrpern beſchrieben, trauen koͤnnen, indem ich von meiner erſten Ju - gend an, alles, was ich geſehen, ſo gleich nieder - geſchrieben: Sie wuͤrden endlich meinen, infran -XVVorrede. franzoͤſiſcher Sprache(a)Sur les parties irritables, et ſenſibles. Sur le mouvement du ſang. Sur la Formation du poulet. Sur la Formation des os. Sur la Reſpiration. herausgegebnen Schrif - ten, worinnen lauter eigene Beobachtungen ſind, Glauben beimeſſen koͤnnen. Endlich geſtatten Sie es der ſchmerzhaften Empfindung, und die - ſes haben ebenfalls groſſe Maͤnner(b)Jac. DOUGLAS in myolog. compar. Spec. B. S. ALBINUS in muſculorum hiſtoria. , ohne aus - gefordert zu ſeyn, gethan, daß ich Jhnen das Verzeichnis von denjenigen Sachen, vorlegen darf, die ich entweder vor Kurzem geſehen, und in die Anatomie, oder Phiſiologie uͤbergetragen habe; oder die ich wenigſtens auf einige kurze Aus - druͤkke in vorigen Schriften, umſtaͤndlicher aus - gearbeitet; oder die nach zweifelhaften hinfaͤlligen Gedanken, durch Verſuche beſtaͤtigt worden, und wenn Jemand dieſe Stuͤkke fuͤr wenig, und ge - ringe halten ſollte, ſo wird doch Niemand in Ab - rede ſeyn, daß es nicht Folgen von meinen eignenJn -XVIVorrede. Jnciſionen, und keine Fruͤchte eines Compilators ſeyn koͤnnen. Scheinet Jhnen dieſe meine Sorg - falt eine Eitelkeit zu ſeyn, ſo bitte ich, leſen Sie nur, die Verunglimpfungen, die mein guter Na - me ausgeſtanden, und alsdann urteilen Sie nach der Regel der Billigkeit, ob mir nicht die Lage meiner Sache, ſelbſt die Nothwehr an - befiehlt, und dieſe iſt es, welche alles entſchul - digt, was man uns mit Gewalt ertrozzet hat. den 11. Maͤrz. 1764.
Bisher haben wir diejenige Gliedmaaſ - ſen am menſchlichen Koͤrper be - ſchrieben, wodurch entweder die Be - wegungen, ſo zum Schuzze des Lebens notwendig ſind, oder die Geſchaͤfte der Seele verrichtet werden, die Alten nennen es das Thieriſche und zum Leben ge - hoͤrige Geſchaͤft. Nunmehr gehen wir zu denjenigen Gliedern fort, welche beſtimmt ſind, den ſeiner Natur nach hinfaͤlligen Koͤrper wieder herzuſtellen, oder welche dem menſchlichen Geſchlechte, das ohne das ausſterben wuͤrde, neue Nachkommen zur Ergaͤnzung liefern. Je -A 2nes4Weg zum Magen. XVIII. Buch. nes hies bei den Alten das natuͤrliche Vermoͤgen, dieſes die Zeugungskraft.
Wir haben gezeiget, daß ein großer Theil von un - ſern Fluͤßigkeiten durch die Ausduͤnſtungen der Haut ver - loren gehe(a)L. XII. ſect. II. : daß nicht wenig von der Lunge ausgeatmet werde(b)L. VIII. p. 353.: man wird mehrmalen zeigen und wir haben es bereits erwaͤnet, daß wir nicht weniger durch den Urin auswerfen(c)L. XXVI. & L. XII. ſect. II. p. 68.; und auſſerdem verlieren wir durch den Speichel, durch den Stul und andre Wege eine Men - ge von Fluͤßigkeiten. Da dieſer geſammte Verluſt, in einem Tage von vier und zwanzig Stunden, beinahe ſechs Pfunde betraͤgt, ſo wuͤrde ſich ein Menſch in kurzer Zeit verzehren, wofern dieſer Abgang nicht durch eine neue Materie wieder erſezzt werden ſollte. Es iſt uns aber auch hinlaͤnglich bekannt, daß auſſerdem der Hun - ger und der Durſt dringende Urſachen ſind, die uns noch mehr noͤtigen, nicht ohne Speiſe und Trank zu bleiben. Dieſes alles laͤſt ſich nicht wohl verſtehen, wenn man nicht die Werkzeuge beſchreibet in denen dieſer zwiefache Jnſtinkt ſeinen Sizz hat. Man kann indeſſen anneh - men, daß wir, ſo wie der Schmerz uͤberhaupt(d)L. XVII. p. 577. und die Wolluſt unſerm Koͤrper Geſezze vorſchreiben, auch durch den Geſchmakk angereizt werden, Speiſe und Trank zu uns zu nehmen(e)L. XIII. p. 123. daß uns der Hunger, dieſer grau - ſame Vater des Fleiſſes und der Durſt deſſen Forderun - gen noch unertraͤglicher ſind, nebſt dem unertraͤglichen Elende mit Gewalt zwingen unſerm Koͤrper beide Er - leichterungen zu verſchaffen. Wir muͤſſen aber diejenige Theile des Koͤrpers beſchreiben, durch welche Speiſe oder Trank geht, wenn beide den hinfaͤlligen Koͤrper zu Huͤlfe kommen ſollen.
Die meiſten Thiere trinken mit einer holen, zu einer Schaufel gekruͤmmten Zunge, ſie ziehen das Waſſer in den Mund, nachdem ſie die Luft deſſelben vermoͤge des Ein - atmens geſchwaͤcht haben: und die Jnſekten thun es durch hole Stachel(f)Die Laus SWAMMERDAM bibl. p. 78. ein Waſſerwurm durch einen holen Zahn ibid. p. 326. oder ausgehoͤlte Roͤhren(g)Durch den Ruͤſſel papilioSWAMMERDAM p. 598 et 449., welche die perifaltiſche Bewegung vor der Speiſe weiter, und nach der Speiſe enger macht. Die Speiſen ergreifen die Thie - re gemeiniglich mit ihren Kinnbakken, indem wenige ſolche Theile beſizzen, welche mit einer Hand verglichen werden koͤnnten, und daher muͤſſen alle vierfuͤſſige Thie - re einen laͤngern Kinnbakken als der Menſch haben, dieſer Kinnbacken iſt vorne duͤnner, damit ſie den Mund weiter oͤfnen und die Speiſe leichter und unter geraden Winkeln feſte halten und ergreifen koͤnnten. Der Menſch bringt die Speiſe vermittelſt der Haͤnde in den Mund(h)Conf. BUFFON hiſtoire ne - turel. T. IV. p. 197.. Er gieſſet ſich das Getraͤnke in den Mund, ob er es gleich auch durch Saugen in ſich ziehen kann. Der erſte Weg, den beide Narungsmittel nehmen, iſt der Mund, und dieſen haben wir an anderm Orte in ſo weit beſchrieben, als es noͤthig war, einen Gang zu kennen, den ein jeder mit Augen ſehen kann.
Es ſind aber die meiſten Speiſen zu hart, ſie wer - den in groſſen Biſſen in dem Mund gebracht, und koͤn - nen nicht mit einmal hinabgeſchlukkt werden, oder ſieA 3wuͤr -6Weg zum Magen. XVIII. Buch. wuͤrden wenigſtens doch dem Magen Beſchwerlichkeit ver - urſachen, wenn man ſie nicht in kleine Maſſen, und weichere Theile verwandeln wollte. Selbſt die weichſten Narungsmittel, und ſo gar das Getraͤnke muͤſſen noch von den Lippen bis zum Schlunde fortgeſchaft werden, und um dieſen Weg zuruͤkke zu legen, muͤſſen gewiſſe Werkzeuge da ſein. Dazu gehoͤren alſo die Zaͤhne, die Kinnbacken, und verſchiedene Muſkeln, von denen die - ſe Knochen regieret, oder die Speiſen in die verſchiedne Stellen des Mundes fortgewaͤlzt werden koͤnnen.
Am Menſchen, an den vierfuͤſſigen Thieren, Voͤgeln und Fiſchen, nicht aber eben ſo an dem Geſchlechte der Jnſekten(i)Denn die meiſten haben an der Seite ihre Kinnladen liegen REAUMUR Memoires ſur l’hiſtoire des inſectes I. p. 120. V. p. 283. oder auch alle. LYONNET Theo - log. des inſect. p. 79. beſtehet die Maſchine, die eine Grundlage des Mundes ausmacht und zugleich die Speiſen klein macht, aus zween Kinnbakken, darunter der untere dem obern zu einer Stuͤzze dienet, indem derjenige notwen - dig feſte ſeyn muſte, welcher das Gehirn enthaͤlt. Am Geſchlechte der Eidechſen(k)Der Krokodil allein bewegt den Oberkiefer ARISTOTELES hiſt. anim. L. I. c. 2. L. III. c. 7. part. IV. c. 1. PLINIUS L. VIII. c. 25. daß er ihn bewege JESUI - TÆ in obſs. de mathem. & dephiſique p. 15. 42. O. BORRI - CHIUS hermet. aegypt. ſap. p. 270. HAMME de crocod. P. 105. 106. ferner am tockaye aus eben der Art. iidem ESUITE Add. FER - AIN p. 518. findet man, daß der obe - re Kinnbakken nicht viel groͤſſer noch viel unbeweglicher iſt, als der untere, welcher ſich, weil der Rachen eine groſſe Verzerrung erfordert, mit dem ganzen Kopffe ruͤkk - werts in die Hoͤhe heben laͤſt(l)VESLING epiſt. poſth. V. BARTHOLIN hiſt. III. n. 86. PLUMIER Mem. de Frevoux 1705 daher laͤugnet, daß ſich der Kinn - bakken wirklich am Krokodile be -wegen: doch darum behaͤlt derunte -7I. Abſchnitt. Das Kauen. untere Kiefer auch noch ſeine Bewegung uͤbrig(m)ARISTOTELES hiſt. anim. L. III. c. 7. Iſag. anat. c. 56 PHI - LE p. 297. SEBA theſ. L. I. p. 168. der rothe Labrus (ein Fiſch den Schleien aͤnlich) hat einen Kinn - bakken der vam Kopfe abſteht, und nach dem Belieben dieſes Fiſches beweglich iſt natur hiſt. na t’geſtell van Linné. T. VII. p. 418.. Jch habe dieſes an der groſſen gruͤnen Eidechſe, welche ein ſehr ſchoͤnes Thierchen iſt, genau wahrgenommen. Am Papagaien(n)MEIER ſquelet der Thiere t. 40. Tom. 2. PETIT Mém. de l’Acad. 1746. p. 171. 172. add. AL - DROVAND ornitholog. I. p. 639. 640. 642. VERDUC uſage des part. I. P. 142. SEVERIN vip. pyth. p. 239. BUFFON hiſt, na -[t]ur. T. II. p. 528., Eisvogel(o)FRISCH Miſcell. Berol. Con - tin. II. , an der Schwalbe(p)ALBERTI kleine Schriften p. 517., Ler - che(q)IDEM ibid. und an andern Voͤgeln. und andern Voͤgeln,(r)An den Meiſen Mein. de l’ Accad. 1748. p. 346. iſt der obere Kinnbakken von der Hirnſchale unterſchieden und fuͤr ſich beweglich, und es ſcheinet dieſe Bauart an den Schlangen einerlei Be - ſchaffenheit zu haben(s)An der Klapperſchlange TY - SON Phil. tranſ. n. 144. MEAD of poiſons p. 59. 60. MEYER ſquelet T. II. t. 17., ob ich ſie gleich nicht weiter un - terſucht habe. Doch es laͤſt ſich auch am Menſchen, wenn der untere Kinnbakken auf der Saͤule feſte anliegt(t)BOERHAAVE Praelect. T. I. p. 148. ALBIN de oſſib. p. 209. MONRO Eſſays of a Societ. at Fdimb. T. I. p. 139. 140. der ganze Kopf, und der obere Kinnbakken zugleich mit uͤber ſich in die Hoͤhe heben, und folglich der Mund in ſo fern oͤffnen. Auch ohne Saͤule bewegt ſich der Kopf dennoch, indem man den Mund oͤffnet, uͤber die Kno - chenkoͤpfe des untern Kinnbakkens zuruͤkke(u)FERREIN Memoir. de l’Acad. 1744. p. 514. 517. 538. 544. 545. Conf. SOULIER conſpectus phy - ſiol. p. 3. und ſelbſt MONRO Eſ - ſays &c. F. III. ed IV. p. 226. hier verbeſſere an, im L. XI. un - ſeres Werkes. p. 419. I. 3. und fuͤn ventre ſecundo, leſe man primum. und zwar neun(x)p. 512. 514. Linien weit, und um den ſechſten, fuͤnften, oderA 4vier -(l)wegen ſollte, der DUVERNEY apud ſiamenſes Jeſuitas p. 15. 42. du HAMEL hiſt. p. 193. PER - RAULT eſſ. T. III. p. 191. da er eben ein ſolch Gelenke, wie an den andern Thieren hat. GREW muſ. p. 42.8Weg zum Magen. XVIII. Buch. vierten Theil(y)p. 516. nach Verſuchen. der Laͤnge fort, welche von dem untern Kinnbakken durchlaufen wird, wie ein beruͤmter Mann gezeigt hat.
Und dennoch beruhet am Menſchen die vornemſte Un - terſtuͤzzung bei dieſer ganzen Bewegung auf dem obern Kinnbakken, ſo wie die freyere Bewegung auf den un - tern ankoͤmmt.
Es endet ſich derjenige Theil des obern Kinnbakkens, der zum Munde gehoͤrt, mit ſeinem Rande, worinnen die Zaͤhne ſtekken(z)Conf. ALBIN tab. oſſ. T. I. f. 13. SUE T. V. t. 2. f. 1. und welcher die Geſtalt von einer Parabel hat, deren Spizze in der Mitte und vorne liegt, deren Schenkel aber ruͤkkwerts laufen. Die vordere Flaͤ - che dieſes, gegen den Rand herablaufenden Kinnbakkens, die ſowohl unter der Naſe als unter dem Jochbeine liegt, hat auf ihrer Ebene vorragende Huͤgelchen(a)ALBIN l. c. SUE t. V. f 1. 2. t. X. f. 3., welche aber auf der Mitte deutlicher in die Augen fallen und die - ſes ſind die Kinnladenloͤcher, oder die Behaͤltniſſe der Zaͤhne. Der Theil, welcher hingegen unterwerts liegt, und ſich nach dem untern Kinnbakken hin kehrt, wo er eine vollſtaͤndige Parabel ausmacht(b)SUE t. q. f. 2.; dieſer Theil hat einen merklich abwerts vorragenden Rand, indeſſen daß ſich der innerſte Theil des Kinnbakkens vielweniger abwerts verlaͤngert, ſo daß dieſer ganze Theil ein kleines Thal bildet, welches von einem Walle eingeſchloſſen iſt. Jhn theilet, wenn der Knochen trokken iſt, eine Mittel - linie in zwo Helften(c)Conf. ALBIN t. 1. f. 2. t.[2]. f. 1. und dieſes iſt die Spur von zween Knochen, die einander gleich und aͤnlich ſind, und in welche ſich dieſer Kinnbakken zerlegen laͤſt.
An9I. Abſchnitt. Das Kauen.An dieſer Linie befindet ſich ein Kanal(d)Die Oeffnung SUE t. q. f. 2. ALBIN ibid. VINX t. 3. f. 2., welcher am Skelette hol, offen iſt(e)Offen nach den DUVERNEY in icone poſth. tab. 14. f. 1. 4. KULMUS anat. p. 64. tab II. G. BIDLOO tab. 14. f. 2. 4. RUYSCH Theſ. VI. n. 3. WENKER ulc ven - tric. cor. 7. daß ſie einen Saft durch laſſen. PALFYN anat. Chir. T. II. p. 63. nouv. oſteolog. p. 170. und ſich forne in eine Ebe - ne verlaͤngert, hinten aber einen Winkel macht, welcher ſich in Aufſteigen in zwei Roͤhrchen verwandelt(f)STENONIUS bisweilen MORGAGN. adv. anat. VI. p. 116. 117. SANTORIN c. 5. n. 13. CHE - SELDEN oſteogr. c. 2. la CHAR - RIERE p. 120. deren jedes ſich in ſein Naſenloch und in den unterſten Naſen - gang oͤffnet. An einem vollſtaͤndigen Menſchen aber fuͤllt eine Membran, durch die kein Kanal geht, dieſe Roͤhr - chen aus, und ſie laͤſt blos die Gefaͤſſe durch(g)Faſcic. anat. II. &. VIII. BERTIN oſteol. T. II. p. 419. Nerven auch. COWPER I. c. zuerſt ſahe die Wahrheit ein SCUL - TETUS armam. obſ. 24. Es ge - hen Aeſte von dieſen Gefaͤſſen zu den Schneidezahnloͤchern hin BER - TIN II. p. 396., welche von den Gaumenſchlagadern nach der Naſe hinaufſtei - gen. Folglich laͤſt ſie ſo wenig die Thraͤnen durch(h)STENONIUS obſ. anat. p. 107. HOYER de ſaliv. p. q. la CHARRIERE p. 120. DEIDIER phyſiolog. p. 54., ſo wenig als ſie von der Naſe etwas in den Mund bringen ſollte(i)BARTHOLIN ſpecim. anat. p. 40. Schleim RAV. oſteolog. p. 37. und laͤngſt. SANCTORI - US. method. vitand. error. p. 181. 182. welcher vermutet, daß von der Groͤſſe dieſer Gaͤnge das Li - ſpeln oder Schnarrchen im Neden entſtehe. und man kann ſie auf keinerlei Art in die Zahl der Speichelkanaͤle mit aufnehmen. Jch bin nicht da - wider, daß ſie nicht in den Thieren(k)Jm Ochſen COWPER ad BIDL. t. 14. f. 3. im Pferde BER - TIN II. p. 419. in den Wieder - kaͤuenden J. B. CEPHALOT p. 413. im Menſchen SANTORIN p. 94. KURELLA de ſaliv. var ſecret. offen ſeyn ſollte, da ich ſie noch nicht darinnen unterſucht habe, beruͤmte Maͤnner haben ſie vor mir nicht am Menſchen offen ge - funden(l)HEISTER comp. anat. n. 59. BERTIN. p. 421. NOGUEZ abre - gé p. 321. J. B. l. c. PETIT ad PALFYN p. 83. HEUERMANN III. p. 259. GORTER chir. n. 842., und ich habe ſie dagegen oͤfters und mit FleißA 5unter -10Weg zum Magen. XVIII. Buch. unterſucht. An der Seite dieſes Loches teilet oft eine Qveernaht(m)BERTIN II. ALBIN t. 2. fol. 1. an zarten Koͤrpern, den Gaumen(n)Cl. JANKE dieſer ungemein fleißige Zergliederer diſſ. I. de pue - ri ſeptennis moxill. ſagt daß, ſie vor dem 7 Jahr verſchwinde., doch mit dem Alter verſchwindet dieſelbe wieder.
Der hinterſte Theil der Parabel wird von der vor - dern gezakkten Linie, die vornenher convex iſt, abgeſon - dert, da er zu einem andern Knochen, nemlich dem Gaumenknochen gehoͤrt(p)ALBINUS tab. 2. Fol. 1.. Eben derſelbe endigt ſich gegen den Schlund mit einem feſten Rande(q)IDEM T. l. f. 2., deſ - ſen mittler Theil, wo die beide gleiche Knochen zuſam - mengewachſen ſind, ſich in eine Spizze verlaͤngert(r)SUE ibid. . An beiden Seiten lagert ſich zwiſchen dem hintern Ende des Kinnbakkens und dem inwendigen Fluͤgelfortfazze, ein Fortgang, wie ein Kiel dazwiſchen(s)IDEM ibid. ALBIN t. 2. f. 1..
Es iſt dieſer ganze Kinnbakken am Menſchen eben - falls aus zween Knochen(t)BERTIN T. II. p. 219. VESAL. L. I. c. XI. & de rad. chin. KERKRING oſteog. c. 9. INGRASSIAS. ALBIN. Jc. off. fet. XLIII. bis ins erſte Jahr. FAL - LOP. obſ. anat. p. 52. zuſammengewachſen, die in der Mitte anfangs von haͤutigen(u)RUYSCH Muſ. rar. p. 110. NESBIT p. 94. FERRFIN Mém. de l’Acad. 1744. p. 428. Baͤndern zuſammen gehalten werden, mit der Zeit aber an erwachſenen Men - ſchen ein einziges Knochenſtuͤkke(x)Nach einem ſeltnen Fall am Neugebornen ein einziger RUYSCH Cat. Muſ. p. 187. ſotglich nenuen die Alten ohne Grund zwei verſchie - dene Knochen. ARISTOT. hiſt. anim. ausmachen.
Ueber -(l)842. Undeutlich offen RUYSCH Theſ. VI. n. 21. & MORGAGNUS I. c.
11Abſchnitt. Das Kauen.Ueberhaupt hat dieſer Kinnbakken die Figur einer Parabel(y)SUE T. 10. f. 14., deren Vordertheil einfach und aus zwo, faſt parallelen Linien zuſammen geſezzt iſt, und eben die Laͤnge hat, die der obere Kinnbakken macht, an welchen er ſich parallel anſchlieſt.
Die fordere Flaͤche eben dieſes Theiles iſt ſich uͤberall gleichfoͤrmig, wird aber doch von den Loͤchern der mittlern Zaͤhne, von einer Erhabenheit(z)IDEM T. 5. f. 1. 2. WINS - LOW n. 450. die ſich an der unter - ſten Knochenzuſammenwachſung zeigt, und einer kleinen angrenzenden Vertiefung auf beiden Seiten unter - brochen(a)SUE ibid. .
Der Kinnbakken iſt hinterwerts glatt, hol und hat unter den Zaͤhnen eine lange vorragende Linie(b)ALBIN tab. 1. f. 2. BER - TIN p. 22 o. , wel - che faſt mit dem Rande parallel laͤuft, und unter derſel - ben zeiget ſich eine ausgehoͤlte glatte(c)BERTIN p. 221. Vertiefung, wel - che der an der Knochenzuſammenwachſung vorragende Fortſazz kennbar macht(d)IDEM p. 220..
Doch es iſt der untere Kinnbakken, da wo die Zahn - loͤcher aufhoͤren, eingebogen und gleichſam aufwerts er - weitert, ſo wie nach hinten zu, und endigt ſich mit zween Fortſaͤzzen.
Der(x)anim. III. c. 7. GALEN. de oſſ. c. 5. te[x]t. ORIBAS. p. 144. weil ein gekochter Kinnbakken in zwei Kno - chen zerfalle. Daß ein einziger Kno - chen an dem in der Schlacht bei Pla - taea | zerbrochnen Kinnbakken ge - weſen, hat man fuͤr richtig gehal - ten: HERODOTUS p. m. 540. Zwiſchen den vereinigten Knochen war ein kleiner uͤberzaͤliger Kno -chen RUYSCH theſ. V, locul. magn.
12Weg zum Magen. XVIII. Buch.Der vordere derſelben(e)WINSLOW n. 455. wird durch das Jochbein beſchuͤzzt, er iſt flach, endigt ſich einer Seits mit einem convexen Ende, anderer Seits iſt er mit einer Aushoͤ - lung verſehen, die mit dem zweeten Fortſazze eines wird, und welches man den Kranzfortſazz des Kiefers nennt (coronoideus).
Der hintere Fortſazz(f)IDFM n. 456. iſt haͤrter, feſter, wird ober - werts dikke und endigt ſich mit den Vergliederungs Koͤpf - chen. Man nennt ihn den Kopf des Unterkiefers, (condyloideus).
Seine Seite iſt uͤberall ein Ende und ſie endigt ſich mit zween, nicht eben hohen vorragenden Huͤgelchen, die ein ſolches Lager haben, daß ihre aͤuſſere Grenze etwa mehr nach vorne, die innere(g)Confer. et MONRO p. 127. WINSLOW n. 456. BERTIN p. 228. hingegen etwas mehr nach hinten zu liegen kommt. An der obern Flaͤche die - ſes Koͤpfchens ſiehet man eine knorpliche convexe(h)CASSER L. II. T. 7. f. 2. poſt SPIGELIUM. und hinterwerts flaͤchere Schale.
Uebrigens beſteht dieſer Knochen uͤberhaupt aus ei - ner aͤuſſern an beiden Seiten glatten Platte und die faͤh - rige Mitte iſt gegittert. An ſeiner Dikke iſt ein Ka - nal ausgegraben, deſſen ungleiche(i)BERTIN p. 221. SUE fol. 30. weite Muͤndung unter dem Winkel der beiden Fortſaͤzze an der innern Flaͤche des Knochens liegt, und von derſelben laͤuft eine Spur vorwerts uͤber die Oberflaͤche des Knochens herab(k)MONRO Ed. 2. p. 161..
An alten Perſonen aͤndert ſich die Figur des untern Kinnbakkens, er verliert wegen der leeren Zahnluͤkken, da ſich die Zahnloͤcher zuſammenziehen(l)RUYSCH obſ. f. 65. 66. LEMBRY de la nouriture des os. und gleichſamzu -13I. Abſchnitt. Das Kauen. zuſammenwachſen, nunmehr ein vieles von ſeiner Hoͤhe, und ſein Rand wird ein fortlaufen des Stuͤkk, das glatt und fuͤr die Zahnloͤcher duͤnne iſt.
Es befindet ſich an beiden Seiten am Schlaͤfenkno - chen, an der Wurzel des Jochbeins eine faſt qveer uͤber - liegende Erhabenheit(m)SUE T. VII. f. 3. die ſich einer Seits gegen das Jochbein kruͤmmt, andrer Seits von dem aͤuſſerſten En - de des Fluͤgels am groſſen Fluͤgelfortſazze eingeſchloſſen wird.
Es hat dieſe Vorragung wo dieſelbe nach hinten zu liegt an ihrem Rande ſelbſt eine mit einer Knorpelſchale uͤberzogne kleine Gelenkflaͤche(n)WEITBRECHT Syndesmol f. 31. b. welche nichts an ihrer Mitte, ſondern ein wenig weiter nach forne zu, niederge - drukkt iſt und mit ihren beiden Enden, dem innern und aͤuſſern, vorragt. Es iſt dieſe kleine Flaͤche an der Frucht groͤſſer, beinahe mit dem Horizonte parallel laufend, und nach unten herabgekehrt. Sie wendet ſich an erwachſe - nen Perſonen ruͤkkwerts, und mit einem Stuͤkke des Vor - dertheils niederwerts herab(o)Wie ein Stuͤkk des Kiefer - kopfes nach vorne, und aufwertsknorplig war, beſiehe daruͤber FER - REIN p. 430..
Hinter dieſer in der That kleinen Flaͤche zeiget ſich eine anſehnliche Hoͤlung(p)WEITBRECHT f. 31. c. AL - BIN. tab. oſſ. t. 2. f. 1. m. SUE l. c. zwiſchen der von mir beſchrieb - nen Gelenkrinde und dem vorragenden Huͤgelchen, wel - cher in erwachſnen Perſonen das Vorderende des Gehoͤr - ganges abgrenzt. Jn dieſer Hoͤlung befinden ſich roteHuaͤ -14Weg zum Magen. XVIII. Buch. Haͤute(q)’Membrandſe. FERREIN Mém. de l’ Acad. 1744. p. 429. Ein druͤſig Weſen finde ſich daſelbſt. MONRO Eſſ. of. a Societ. at Edimb. T. 1. |’p. 125. 126. WALTHER de oſcit. , nicht das geringſte aber von einer knorpligen Schale. Der kleinſte Theil, von dieſer Hoͤlung, iſt in der Gelenkkapſel enthalten, und dieſer iſt viel kleiner, als daß er fuͤr einen Kopf, der den Kinnbakken in ſich neh - men ſoll, hinlaͤnglich gros waͤre.
Und dennoch ſchlieſſet ſich nicht der Kopf des Unterkie - fers an dieſe kleine Gelenkflaͤche an(r)TARIN p. 114.. Es legt ſich naͤmlich eine convexconcave Platte (meniſcus) von einem aus Knorpel und Bande gemiſchten Weſen(s)Schon nach dem C. STE - PHANUS L. I. c. ult. p. 37. Ein Kupfer davon VIDUS T. 17. f 5. 6. 7. ohulaͤngſt beſchrieb es WINS - LOW n. 348. daß es zwo Holplat - ten ſind. WEITBRECHT p. 80. geſteht aber, daß ſie ſonſt in eins verwachfen.(t)VESAL. L. I. c. XI. nennt es faſt eine knorpliche Membran. RUYSCH theſ. IV. n. 69. Es ſoll ahe brandartig ſein. FERREIN. ſo laͤnger als einfoͤrmig, und an beiden Seiten hol iſt, da - zwiſchen: er hat aber doch gegen den Unterkiefer einen gleichfoͤrmigern Sinus(u)Vorgeſtellt beim MONRO I. c. f. doch zu ſehr rechts COUR - CELLES t. 3. f. 2. 3., ſein Umkreis ſchwillt allmaͤh - lig zu einer Rundung auf, und er hat gegen den Schlaͤ - ſenknochen zu an beiden Seiten einen Rand (x), welcher uͤber der Helfte der Vertiefung eine Art von einem vorragen - den Cilinder beſchreibt(y)MORGANG. Adv. II. f. 1. 3. CHESELDEN oſteogr. T. 38. f. 2. die Figur ſtellt vor MONRO l. c. rel. fin. . Er hat dikke Raͤnder, ſein mitt - ler Theil iſt duͤnne, und beinahe durchſichtig, bisweilen iſt er auch mit einem Loche verſehen(z)Es ſahe es auch WINSLOW n. 348. et Cl. HEUERMANN phyſiol. T. III. p. 270. und ohe - dem C. STEPHANUS. . Dieſe Hoͤle paſ - ſet blos auf diejenige kleine Flaͤche von der wir geſagt ha - ben, daß ſie den vorragenden Rand vor der Hoͤlung am Schlaͤfenknochen uͤberzieht; die vorragende Schweife aber der Holplatte ſchlieſſen ſich ſowohl vor dem Baͤulchen,als15I. Abſchnitt. Das Kauen. als hinter demſelben an, wofern an der Sache keine Ver - aͤnderungen vorgenommen ſind. Wenn aber der Kinn - bakken zuruͤkke gezogen, und die untern Zaͤhne hinter die obern geſchoben werden(a)WALTHER p. 8. alsdann tritt die Holplatte in die Hoͤlung ſelbſt hinein, die ſonſt nicht zu einer Verglie - derung gemacht und ledig iſt, und ſolches verrichtet er mit ſeinem vorragenden hintern Rande. Der ſich ſelbſt uͤberlaſſne Kiefer findet ſein Lager in dem Baͤulchen des Schlaͤfenknochens. Und ſo hat auch nur der vordere Theil des Kieferkopfes einen Knorpel und der hinter keinen(b)FERREIN p. 429..
Dieſe Holplatte iſt an der Gelenkkapſel feſte ange - wachſen(c)MONRO l. c. p. 126. 127. WEITBRECHT p. 80. WINSLOW 1. c. n. 353., und ſie bekoͤmmt an dieſer vordern Seiten - ſtelle, die an ihnen gewachſene Faſern(d)COURCELLES tab. 3. p. 58. MONRO p. 127. WALTHER p. 8. Es fuͤgt noch MONRO die Faſern des Schlaͤfen und Kaumu - ſkels zu. von dem aͤuſ - ſern Fluͤgelmuſkel her. Die Gelenkkapſel, welche aus der vordern Gegend und dem ganzen Umkreiſe der Ge - lenkhoͤlung der Schlaͤfenknochen ihren Urſprung bekoͤmmt, enthaͤlt den Kopf des Kiefers(e)WEITBRECHT p. 81. 82. f. 31. d. d. f. 32. h. MONRO p. 126. BERTIN p. 237..
Man hat ſich uͤber dieſe Vergliederung ſehr gezankt, weil die Alten behaupteten(f)ORIBAS p. 144., daß ſich der untere Kinn - bakken in die hintere Hoͤle des Schlaͤfenknochens werfen ſoll; J. Jakob Rav aber zu allererſt ſchrieb(g)Beim ERNDL. it. Angl. bat. p. 96. ALBIN. Catal. leg. Rav. ARDINOIS de med. fund. anat. p. 18., daß er ſich an das Baͤulchen des Schlaͤfenknochens anſchlieſſe. Boerhaave(h)J. R. M. n. 59. folgte ihm darinnen nach, ſo wie an -dere16Weg zum Magen. XVIII. Buch. dere beruͤmte Maͤnner mehr(i)VOLKERSHOVEN de jun - cturis. oſſium p. 13. CANT. im - pet. p. 41. Diſſ. au ſujet du liv. de la maladie des os. II. P. 41. J. LUDOLF de mirabili fabrica arti - culationis maxilla inferioris cum oſſe temporum Erford 1749. 4. PETIT. edit. PALFYN p. 96. BOTTICHER p. 20. BERTIN II. p. 229. blos die Qveerwurzel des Jochbeins werde mit einem Knorpel uͤberzogen.; indeſſen waren einige wieder anders Sinnes(k)HEISTER Maſticat p. 9. FERREIN p. 429. 430. ALBINUS de oſſib. n. 30. et 100. BOHLIUSde morſu p. 19. HEYMANN Comm. T. l. P. 452. HEUER - MANN T. III. p. 275. Johannes PALFIN in der Ansgabe ſeines Buches van de beenderen vom Jahre 1702. dem RAVINS gefolgt, beſſer belehrt vom ALBINO, in dem Jahre 1727 legte. er die erſte Meinung ab.; und ich beſchreibe dieſe Theile ſo, wie ich ſie bei oͤfterer Einſicht, vollſtaͤndig und mit ih - ren wirklichen Knorpeln geſehen habe. Doch es erklaͤ - ren ſich auch diejenigen beruͤmte Maͤnner, welche vom Rav abgehen, dergeſtalt, daß ſie ſagen, der Kiefer ſei ſowohl mit dem Sinus, als mit dem Baͤulchen ver - gliedert(l)ALBINUS MONROi WEIT BRECHT FERREIN. .
Es befindet ſich auſſer der, allen Gelenken gemeinen Kapſel, noch an dem Gelenke des Unterkiefers ein an - ſenliches Seitenband(m)WEITBRECHT p. 82. f. 32. Jſt es einerlei WINSLOW IV. n. 557., welches von dem Schlaͤfenkno - chen und aus dem Ende deſſelben, wie wir geſagt haben, mehr nach hinten und unten zu, als die Vergliederung des Unterkiefers, ſeinen Urſprung nimmt und in den hin - tern Rand des Unterkieferkopfes, zwiſchen dem Winkel und Knochenkopf, oberhalb dem innern Fluͤgelmuſkel in - ſerirt iſt. Ueber dieſem Bande kriecht die innere Kiefer - ſchlagader.
Zwei17I. Abſchnitt. Das Kauen.Zwei andre Baͤnder beſchreibt der beruͤmte Fer - rein(n)p. 430. oder gehoͤrt hieher das Band des BERTINI T. II. p. 238. die neu und beſonders ſind; und von der Qveervorragung entſpringen, an welche der Kinnbakken paſt, eins iſt inwendig gelagert, das andre liegt mehr nach auſſen zu, und ſie inſeriren ſich in den aͤuſſerſten Knochenkopf. Andere beruͤmte Maͤnner ſcheinen dieſe Ligamente zu der Kapſel mit gezaͤlt zu haben.
Man findet auch an der Gelenkhoͤlung des Schlaͤfen - knochens(o)PITSCHEL axung. art. p. 9 eine ſchleimfuͤhrende Druͤſe, wie auch neben dem Umkreiſe der Holplatte einige ſchleimfuͤhrende kleine Stellen(q)WEITBRECHT p. 80. PIT -SCHEL n. 5. p. 9. MORGANG Adv. II. p. 52. COWPER append. f. 8. an dieſer Artikulation.
Sie dienen das Reiben zu verhindern. Es leidet naͤmlich dieſes Gelenke wegen ſeiner beſtaͤndigen Bewe - gung im Reden und Eſſen, ein ſtarkes Aneinanderreiben, ja ich habe an einer alten Frau nicht blos die Holplatte durchloͤchert, ſondern auch uͤberhaupt die Knorpelſchale des Schlaͤfenknochens abgerieben, und in faſt zwanzig kleine Kluͤmpchen zerteilet gefunden, welche in der Ge - lenkkapſel lagen.
Dasjenige Band, welches von dem Winkel des Un - terkiefers in den Griffelzungenmuſkel hinablaͤuft(r)WEITBRECT f. 32. i. EU - STACH t. 41. f. 11. GAUTIER. breit und haͤutig iſt, hat ein anders Weſen an ſich.
Ueber dieſe Bewegung hat vor andern ohnlaͤngſt der beruͤmte Ferrein, unſer Amtsgehuͤlfe, viele Subtilitaͤtenver -H. Phiſiol. 18. B. B18Weg zum Magen. XVIII. Buch. verbreitet. Jch habe, wenn der Kopf vollſtaͤndig war, ſolgendes daran beobachtet. Es verzerrt ſich der Unter - kiefer vom obern, um den Mund zu oͤffnen, auf zweier - lei Art. Die Knochenkoͤpfe ruhen entweder in ihrer Stelle, und es ſinket blos die vordere Spizze der Pa - rabel herab(s)FERRENIUS |ſcheint es zu verſtatten I. c. p. 442. 447.: oder es bewegen ſich, bei groͤſſerer Be - wegung zugleich die Koͤpfe ſoweit nach forne hin(t)IDEM p. 439. 440. 445., als die Kapſel des Gelenkes ſelbſt es verſtattet, und es laͤuft die Holplatte ſelbſt etwas hinter der Knorpelflaͤche nach vorne zu(u)Conf. FERREIN p. 447..
Es kann ſich auch der hin und her verzogene Kinnbak - ken mit einer geraden, und dem Horizonte parallelen Be - wegung nach vorne hinbringen laſſen(x)IDEM p. |440. &c. . Wenn die - ſe Bewegung zu gros iſt, ſo kann man den Kinnbak - ken nach vorne zu dergeſtallt verrenken, daß derſelbe vor die Qveervorragung herabfaͤllet.
Wie er ſich ruͤkkwerts bewege, kann man leicht be - greifen, es geſchicht dieſes nur maͤßig(y)Eine halbe Linie weiter, alsdie natuͤrliche Lage zu ſeyn pflegt. FERREIN P. 433., wenn er in der Qveervorragung bleiben, an dem Theile aber, welcher nach der Vertiefung des Schlaͤfenknochens gekehrt iſt, und faſt ſenkrecht herabſinken ſoll. Er laͤſt ſich endlich ſehr zuruͤk - ke ziehen, und alsdann ſtuͤzzet ſich die Holplatte auf die Hoͤlung des Schlaͤfenknochens, mit ſeiner hintern Vor - ragung(z)p. 7..
Die Seitenbewegung, und die welche zum zermal - men der Speiſe dient, entſteht, wenn der eine Knochen - kopf des geoͤffneten und herabgezogenen Kinnbakkens(a)FERREIN p. 435. 436. 437. bis fuͤnf Linien. p. 436. Diſſ. ſu - le livre de la maladie des os p. 20.in19I. Abſchnitt. Das Kauen. in ſeinem Lager bleibt, und der andere von der Vorra - gung nach vorne hin, und zugleich gegen den Theil vor - ruͤkkt, gegen welchen wir den Kiefer zu bringen verlan - gen. Wenigſtens habe ich es ſo an friſchen todten Koͤr - pern befunden, wie ſolches der vortrefliche Ferrein um - ſtaͤndlich gezeigt hat. Es laͤſt ſich auch der nach vorne hin gezogne Kiefer(b)EERREIN p. 443. 444. 447. dergeſtalt auf die Seite bewegen, daß der eine zugleich ruͤkkwerts nachgiebt, wenn der Kie - fer gegen denſelben gezogen wird.
Hierzu kann man noch die Bewegung rechnen, wie ſich der Mund oͤffnet, wenn man den untern Kinnbakken nicht in Bewegung ſezzt, ſondern das Haupt ruͤkkwerts zieht, welches durch den zweibaͤuchigen Muſkel geſchicht(c)FERREIN P. 543. ſeqq. .
Die Wiederherſtellung in ſeine vorige Lage, iſt das Gegentheil von dem Vorigen.
Dieſer groſſe Muſkel(d)Von den Alten bekam er da - her den beſond ern Namen Crotaphi - tes. RUFO apell. I. p. 95. welcher aber an den fleiſch - freſſenden Thieren(e)Jm Geſchlechte der Hunde,der Kazzen, im Loͤwen, dem Zie - beththiere, auch im Schlangenge - ſchlechte, der Schildkroͤte, und dem Kamaͤleon. PARISINI. groͤſſer iſt, und an denſelben einen anſenlichen Theil der Hirnſchale einnimmt, und zuſam - mendruͤkkt, daß ſelbige blos mit der Kammlinie(f)JIDEM PERRAULT Eſſ. de entbloͤſt, vorragt, iſt im Menſchen ſchwaͤcher, als in irgend einem derer vierfuͤßigen Thiere, und entſpringt von einem groſ - ſen Seitenſtuͤkke der Hirnſchale, von dem Bogen desje - nigen Zirkels, der ſich an der entbloͤſten Hirnſchale ſelbſtB 2zei -20Weg zum Magen. XVIII. Buch. zeiget, von dem aͤuſſern Ende der Augenhoͤle und der Naht des Stirn - und Wangenknochens, hinten an dem Seitentheile des Stirnknochens, welches nicht eben ganz zu unterſt liegt und mit einem anſenlichen Bogen des Vorderhauptknochens beinahe bei demjenigen Winkel, welchen dieſer zwiſchen den ſchwammigen Schlaͤfenkno - chen und dem zizzenfoͤrmigen beſchreibt(g)Conf. ALBINUM t. 2. WINS - LOW n. 832. 836.. Auſſerdem entſteht er unterhalb dieſem Bogen von dem Knochen der Schlaͤfe, der Stirn, vom Keilknochen, von einem Stuͤkke des Wangenknochens, und vom Jochbeine ſelbſt(h)WINSLOW Expoſ. T. II. trait. des muſcl. n. 836..
Von dieſem Bogen, welcher den Anfang dieſes Mu - ſkels umſchreibt, entſteht von allen Seiten eine faͤchri - ge(i)ARANTIUS obſ. p. 86 VER - DIER p. 209. Conf. L. XVI. , feſte, doch wirkliche Membran, welche ſich in Platten zerlegen laͤſt, welche den Schlaͤfenmuſkel in Schuzz nimmt, breit am Jochbeine angewachſen iſt, und ſich in den aͤuſſern Rand der Augenhoͤle begiebt. Von dieſer Bekleidung(k)WINSLOW n. 838. kommen auch von allen Seiten Faſern zuſammen, um den Schlaͤfenmuſkel zu machen, ſonderlich etwas oberhalb dem Jochbeine: ja es findet ſich auch Fett darunter woran das Fleiſch Mangel hat(l)IDEM ibid. ,
Der Muſkel ſelbſt teilet ſeine ſtralige Faſern derge - ſtalt aus, daß die vordern ein wenig zuruͤkke(m)ALBIN tab. 12. f. 12. SAN - TORIN t. 1. und die hintern ein wenig nach vorne, wiewohl faſt gerade lau - fen(n)IDEM ibid. . Dieſe Faſern kommen gemeiniglich in eine ge - ſtralte Sehne(o)Conſ. ALBIN p. 172. t. 12. f. 12. 13. et t. 2. WINSLOW n. 834. 839. 840. ARANT. I. c. viel - leicht glaubt daher die Schlaͤfen - muſkeln gedoppelt gefehen zu haben. MASSA Iſagog. p. 77., wie man Sterne zu zeichnen pflegt,und(f)de phyſ. T. III. p. 191. im Loͤwen, Tiger, Baͤr, Luchs. Jm Loͤwen BUFFON hiſt. nat. T. IX. und im Tiger. IDEM T. X. Conſ. BAR - THOLIN Cent. IV. hiſt. 100.21I. Abſchnitt Das Kauen. und welche mitten am vordern und hintern Fleiſche ein - geſchloſſen erſcheinet, in eins zuſammen, und um dieſe Sehne durchzulaſſen, hat die Natur an dem hintern Thei - le des Jochbeins eine eigene Furche(p)Conf. ALBIN p. 173. SAN - TORIN p. 35., von dem ſchwam - migen Stuͤkke des Schlaͤfenknochens ausgeſtochen. Er laͤuft folglich vom Jochbeine(q)COURCELLES tab. 3. AL - BIN t. 12. f. 13. bedekket, das ihm oͤfters viele Fleiſchfaſern(r)HEISTER de maſtic. n. XI. SPIEGEL. p. 93. 94. COWPER. Es leugnet es SANTORINUS. zu ſeiner Vergroͤſſerung zuwirft, herab, er iſt in dieſer Gegend am dikkſten, und ſowohl ſehnig, als an einigen Stellen fleiſchig, er inſerirt ſich endlich in den Kranzfortſazz des untern Kinnbakkens ſo - wohl in die aͤuſſere(s)Conf. ALBIN I. c. f. 12 h. i. WINSLOW n. 840. SANTORIN p. 36. COURCELLES tab. 5. als innere Flaͤche(t)ALBIN f. 12. g. COURCEL -LES tab. 5. weniger aber in den hintern mit laͤngern Stellen, hingegen in den vordern Rand, und in den fortgeſezzten Vordertheil des Halbmondeneinſchnittes(u)DOUGLAS p. 54. BID - LOO tab. 5. f. 12. COURCELLES t. 3. α α. ALBIN f. 12., welcher den Kranzfortſazz von dem Kopfe des Unterkiefers abſondert. Jn dieſer Gegend inſerirt ſich das Fleiſch, hingegen in der Spizze des Kranzfortſazzes mehr die Sehne des Muſkels.
Jndem dieſer Muſkel wirkſam iſt, ſo erhebt er den untern Kinnbakken gegen den Oberkiefer und folglich dient derſelbe zum beiſſen. Wenn er fuͤr ſich allein wirkt, ſo zieht er zu gleicher Zeit den untern Kinnbakken ruͤkk - werts(x)ALBIN, WINSLOW n. 1220. Es leugnet es zwar FERREIN p. 547. doch es zeigt die Furche des Jochbeins in der That, daß ſich die Faſern dieſes Muſkels nach vorne zu neigen., ſo wie er den nach vorne geſchobnen Kiefer wieder in ſeine vorige Lage bringt. Wenn er zugleich mit dem Kaͤumuſkel wirkt, ſo hebt er den Kiefer mehr gerade in die Hoͤhe hinauf.
Dieſer einzige Muſkel beſteht aus zwo(z)ALBINUS. VERDIER p. 210. KAAUW Le CLERC oſteol. p. 100. 101. J.B. CEPHAL p. 273. Ein ge - doppelter Kopf. C. BARTHOLIN p. 304. RIOLAN Enchir p. 339. daß er ſich leicht in zwei zertheile. IDEM. oder drei(a)Drei WINSLOW DOU - GLAS. Schichten von Muſkeln, welche ziemlich deutlich von ein - ander unterſchieden ſind und welche dieſes mit einander gemein haben, daß ſie vom Jochfortſazze des Schlaͤfen - knochens, nach dem untern Kinnbakken herablaufen, ſie ſind an ſich ſelbſt dikke, ſowohl im Menſchen, als in den Thieren noch mehr, indem dieſer Muſkel an der Kazze und dem Bullenbeiſſerhunde dem Kopfe eine rundliche Figur giebt, welche ſonſt an dem entfleiſchten Geribbe lang iſt.
Wenn uͤbrigens zween Kaͤumuſkel da ſind, ſo ent - ſpringt der aͤuſſere(b)ALBIN p. 169. 170. r. 12. WINSLOW n. 828. ſeqq. COUR -CELLES t. 1. 2. N. COWPER f. 35. oder der, welcher unter der Haut liegt, und welcher groͤſſer iſt, von dem Knochen des obern Kinnbakkens, wo der Wangenknochen eine Stuͤzze fuͤr denſelben hergiebt(c)ALBIN p. 169. t. 12. f. 20. SANTORIN T. I. , von dieſem Wangenknochen und deſſen unterm Rande(d)ALBIN p. 169. 170. WINS - LOW n. 829. DOUGLAS p. 55. SANTORIN l. c. und von dem anſtoſſenden Jochfortſazze der Schlaͤfe(e)ALBIN p. 170..
Er geht ruͤkkwerts, iſt ein wenig ſtaͤrker(f)IDEM ibid WINSLOW n. 829. SANTORIN. KAAUW n. 280. wird von der Sehne bedekkt, vermiſcht ſich mit derſelben(g)ALBIN. f. 20. 22. b. b. COWPER. undinſe -23I. Abſchnitt Das Kauen. inſerirt ſich in den untern Kinnbakken, welcher von eben dieſem Muſkel niedergedruͤkkt, und ungleich gemacht wird(h)WINSLOW n. 829. faſt von der Gegend des hinterſten Bakkenzah - nes an, bis in den Winkel des Kinnbakkens(i)ALBIN p. 170 f. 20. COURCELLES t. 3. E.
Der innere(k)ALBIN p. 169. 170. tab. 12. f. 21. 22. c. t. 2. o. p. KAAUW n. 281. Moyens portion WINS - LOW n. 830. ſecond DUGLAS p. 56. auch COURCELLES tab. 4. ſeqp. oder tiefere Kaͤumuſkel entſpringt von dem Jochbeine, welches zum Schlaͤfenknochen ge - hoͤrt(l)WINSLOW n. 830. ALBIN f. 21. et 20, DOUGLAS. ; von dem Wangenknochen von dem Rande, und dem holen Stuͤkke dieſes Knochens, jedoch mit ei - nem kleinern Stuͤkke(m)WINSLOW n. 830. ALBIN. p 170. und von der Bekleidung des Schlaͤfenmuſkels(n)ALBIN. KAAUW. . Er iſt mit einer glaͤnzenden Sehne uͤberzogen, laͤuft ruͤkkwerts, doch weniger, als der erſtere herab(o)Eine Durchkrenzung ma - chen die Faſern RIOLAN. und bisweilen geht er nach vorne hin(p)WINSLOW n. 830., er inſerirt ſich, da er kuͤrzer iſt, uͤber dem vori - gen, in den untern Theil des Kieferkopfes, in die Wur - zel des Kranzfortſazzes, und in ziemlicher Breite auch unterhalb dieſem Fortſazze(q)ALBIN p. 170. conſ. f. 21..
Sein hinterer Theil raget, wenn man die Haut ab - zieht, entbloͤſt hervor(r)IDEM f. 21., das uͤbrige iſt mit dem vori - gen Stuͤkke des Kaͤumuſkels bedekkt, und in ſofern da - von unterſchieden, daß man es nicht voͤllig bis zum Rande des Kiefers abloͤſen kann.
Das aͤuſſere Stuͤkk von dieſem hintern Theile(r*)Froiſieme portion WINS - LOW n. 831. ALBIN f. 22. d. Third. DUGLAS p. 56. iſt durch einen Nerven mitten durch abgeſondert und be - kommt bisweilen ſeiner beſondern Sehne wegen, womit es bedekkt iſt, auch ſeinen beſondern Namen, und inſerirtB 4ſich24Weg zum Magen. XVIII. Buch. ſich vom Joche(s)WINSLOW n. 831. in den ganzen halbmondenfoͤrmigen Raum, und in den Kopf des untern Kinnbakkens(t)Conf. EUMD. ibid. .
Er vermiſcht ſich einigermaaßen mit dem Schlaͤfen - muſkel(u)LIEUTAUD p. 192.. Er hebet den Kinnbakken gerade in die Hoͤhe, indem er die gegenſeitige Zuͤge ſeiner Faſern wie - der aufhebet. Er druͤkkt das Haupt, welches man ge - gen den Kinnbakken niederdruͤkkt und ſteif macht, nieder - werts herab(x)ALBIN p. 171..
Der innere Fluͤgelmuſkel iſt dem Kaumuſkel entgegen geſezzt, demſelben aenlich, doch kleiner und verbindet ſich bisweilen uͤber dem Rande des Kinnbakkens mit dem Kaͤumuſkel(z)COURCELLES tab. 6. A. A. tab. 7. A. EUSTACHIUS t. 41. f. 13. er liegt aber nicht tiefer als der aͤuſſere, und der andre kommt von der aͤuſſern Platte des aͤuſſern Fluͤgelfortſazzes hervor(a)J. G. PAULI ad V. v. HOR - NE microc. p. 20.
Er entſtehet von der(b)ALBIN p. 261 t. 12. f. 15. 17. WINSLOW n. 843. zwiſchen beiden Fortſaͤz - zen liegenden Grube faſt ganz und gar; ferner nimmt er ſeinen Urſprung von der innern Platte des aͤuſſern Fort - ſazzes, wie auch von der aͤuſſern Platte des innern Fort - ſazzes(c)Conf. ALBIN p. 261. WINS - LOW n. 843. von der Wurzel des daher entſtehenden Haͤck - chens, und von dem Gaumenknochen(d)ALBIN p. 262. der die Luͤkke beider Fortſaͤzze ausfuͤllt. Er ſteiget faſt gerade hinter dem untern Kinnbakken, doch ein wenig nach auswendigoder(y)Muſkeln die im Munde be - findlich ſind. ORIBAS p. 184.25I. Abſchnitt Das Kauen. oder ruͤkkwerts zu, herab, und inſerirt ſich in den An - fang des Knochenkopfes, bis zur Gegend des hinterſten Bakkenzahnes. (e)IDEM I. c. EUSTACHIUS.
Er hebt, wie die vorigen den Kinnbakken in die hoͤ - he, und da er ein wenig nach auſſen zu herablaͤuft, ſo ruͤkkt der rechte Muſkel den Kinnbakken ein wenig nach der linken Seite, und ſo umgekehrt, fort.
Er kann, eben ſo wie die uͤbrigen Hebemuſkeln, den gegen den Kinnbakken gezogenen und ſteife gemachten Kopf niederwerts druͤkken(f)ALBIN p. 262..
Der vereinigte Nachdrukk der beiden Schlaͤfenmu - ſkeln der beiden Kaͤumuſkeln, und der beiden innern Fluͤgelmuſkeln ziehet den untern Kinnbakken gegen den obern herauf: man nennet dieſe[s]Beiſſen, ſo oft man zwiſchen die Zaͤhne, der beiden Kinnbakken etwas faſſet, gegen welches ſich die Bewegung des untern Kinnbak - kens, wenn er hinauf gezogen wird, anſtrengt.
Jch uͤbergehe die Exempel von Loͤwen die ins Eiſen mit den Zaͤhnen beiſſen(g)Phil. Tranſ. n. 310., oder von Maͤuſen, welche Eiſen und ſilberne Schilde benagt haben(h)PLINIUSL. VIII. c. 57. AELIAN L. XVII. c. 17. daß ſieBlei wegen Suͤßigkeit benagen ſol - len. BORRICH de nat. dulced. p. 76.. Auch der Hecht, ein Fiſch, der nicht uͤber zwei Pfunde wiegt, konn - te ein Gewicht von zwanzig Pfunden mit den Zaͤhnen aufheben(i)RICHTER echthyolog. p. 14〈…〉〈…〉.. Ein armes Kind, welches wir vor kur - zem von einem Marktſchreier herumfuͤhren ſahen, konnteB 5Kieſel -26Weg zum Magen. XVIII. Buch. Kieſelſteine kauen. Ein anderer zerbiß einen zinnernen Teller(k)PLEMP. I. c. . Veſal ſahe jemanden(l)L. II. c. 15. Conf. die obige Erzaͤlung davon. L. XI. p. 486. welcher eine ei - ſerne Stange, die fuͤnf und zwanzig Pfunde wog mit den Zaͤhnen ergrif, und ſie dergeſtalt hinter ſich warf, daß ſie in einer Weite von neun und dreißig Fuß in ei - nem Balken ſtekken blieb.
Ein anderer hob mit den Zaͤhnen einen Apfel auf(m)CARDAN ſubtil. p. 358. und ſtellte folchen gerade auf die Schulter nieder; ein andrer hielte mit den Zaͤhnen einen groſſen Fusſchemel in der Hoͤhe(n)RHODIUS Cent. I. obſ. 97. add. BAGLIV. p. 591., noch ein anderer(o)PLEMP. van ſpieren p. 44. BOERHAAVE Praelect. T. I. p. 151. ein, obgleich lee - res Faß, welches er uͤber ſeinen Kopf fortwarf. Ein andrer ergrif ein Gefaͤſſe mit zwei Maaß Wein, hielte es zwiſchen den Zaͤhnen in die Hoͤhe, trank ſolches aus(p)ROLFINK diſſ. anat. 524. und warf es hinter ſich; ſo wie ein anderer mit zwoͤlf zin - nernen Schuͤſſeln machte(q)RZASCYNSKI hiſt. natur. l’olon. T. II. p. 455.. Ein ſehr gelehrter Mann ſahe jemanden eine dergleichen Kanne von 116 Unzen(r)J. Ant. v. der LINDEN phy - ſiolog. p. 340. und mit Wein angefuͤllet, mit den Zaͤhnen halten und austrinken. Andre haben Laſten von 50(s)RHODIUS l. c. und 56 Pfunden(t)PLOT natural hiſtory of Staffordshire p. 293. aufgehoben, und ſo gar Gewichter von 160(u)BORELLUS L. I prop. 87. 200(x)PLOT. 240, und 800 Pfunden(y)BORELL. . Ein andrer hob einen ſechs Fus langen Tiſch an deſſen aͤuſſerſtes Ende man noch funfzig Pfunde angehaͤngt hatte(z)DESAGULIERS Courſc. of natur. Phil. T. I. p. 290.. Es giebt Leute, welche die Mandelſchalen, zu deren Zerbrechung 200 Pfunde(a)HEISTER de maſticat. n. 16. gehoͤren, und die noch haͤrtere Pferſich -ſteine27I. Abſchnitt Das Kauen. ſteine(b)IDEM ibid. welche nur von 300 Pfunden gedruͤkkt wer - den, zerbeiſſen, wie ich in der Jugend ſelbſt gethan habe.
Es werden dieſe Anſtrengungen, wenn man ſie be - rechnet, noch viel groͤſſer, da die Muſkeln, welche das Beiſſen verrichten, alle in die Nachbarſchaft des Gelen - kes, oder des Ruhepunktes inſerirt ſind, das Beiſſen aber mit den Schneidezaͤhnen, oder doch mit denen, noch weiter vom Ruhepunkte entfernten Bakkenzaͤhnen verrich - tet wird.
Daher ſchaͤzzt man die darauf verwandten Kraͤfte auf 900 oder 1000 und 1800 Pfunde,(c)BORELLUS Conf. Prop. 34. ob die wirkſamen Kraͤfte gleich unterhalb dieſem Gewichte beruhen, und es wuͤrde die Rechnung viel groͤſſer werden, welche ſich auf den Verſuch des ber. Deſaguliers gruͤndet.
Man erſiehet alſo, daß auch der Menſch von der Natur, die Speiſen klein zu machen, mit vortreflichen Maſchinen begabt ſei, ob er gleich bei einer ſolchen groſ - ſen Anſtalt von Jnſtrumenten weniger Kraͤfte bedarf, und die wilden Thiere vielmehr Kraft von noͤthen haben, indem dieſe ihre Beute mit den Zaͤhnen inſonderheit toͤd - ten und hernach die Knochen ſelbſt in Stuͤkke zerbeiſſen muͤſſen, damit nicht ein Theil von Narung verloren gehe.
Es iſt dieſer Muſkel zweykoͤpfig, und um etwas groͤſſer als er anfangs zu ſein ſcheinet.
Sein28Weg zum Magen. XVIII. Buch.Sein unterer(e)One tendineo carneous DOU - GLAS p. 58. Add. ALBIN t. 12. f. 16. a. b. c. k. &c. , dikker und gemeiniglich bekann - ter Kopf entſteht von der aͤuſſern Platte des aͤuſſern Fluͤ - gels am Fluͤgelfoͤrmigen Fortſazze(f)COURCELLES Tab. 7. H. ALBIN p. 263. WINSLOW n. 322. EUSTACHIUS t. 47. f. 13.. Von dem Gau - menknochen, welcher zwiſchen dieſem Fluͤgel und zwiſchen der Wand des Kieferſinus liegt(g)Auch hat es ALBINUS. und vom Keilkno - chen, welcher ſich bis zur Keilkieferſpalte erſtrekkt, und von dem nahe bei liegenden Kteferknochen(h)DOUGLAS ALBIN. . Dieſer Kopf laͤuft ſonderlich ein wenig in die hoͤhe, da wo er vom Fluͤgel entſpringt und zum Theil laͤuft derſelbe nach vorne hin. Er ſenket ſich in die hole Grube des Kno - chenkopfes unter dem Kopfe des Kinnbakkens(i)DOUGLAS COURCELLES. t. 3. B. ALBIN. in icon. WINSLOWn. 847. COWPER. tab. 24. f. 70 und mit einem Suͤkkchen in den Anfang des halbmonden - foͤrmigen Einſchnitts(k)EUSTACH. COWPER VI - DUS t. 38. f. 24. Q. .
Durch ſeine Zwiſchenlage wird der andere, obe - re(l)The other DOUGLAS p. 58. Conf. WINSLOW n. 846. en rem - pliſſant &c. ALBIN t. 12. f. 16. g. g. Schlaͤfenknochen von der Naſenſchlagader ge - trennt; er laͤuft meiſtens niederwerts, entſpringt von der Fluͤgelgraͤte, ſonderlich nach Art eines Halbmondes; von der Schlaͤfengrube, die zum Fluͤgel des Fluͤgelfortſazzes geht, bis zu den Baͤulchen indem er mit dem Schlaͤfen - muſkel Zuſammenhang hat. Seine untern Faſern lau - fen mehr uͤberzwerch herab: die obern gehen allmaͤlich niederwerts, und ſtreichen nach vorne, und werfen ſich unter dem Knochenkopfe in die daſelbſt liegende Grube, in den halbmondenfoͤrmigen Einſchnitt, ferner in den ausgehoͤlten erhabenen Theil (meniſcum)(m)Vid. p. 8. ALBIN. p. 263. DOUGLAS. und in die Gelenkkapſel des Kinnbakkens(n)ALBIN. WINSLOW n. 847..
Dieſer29I. Abſchnitt Das Kauen.Dieſer Muſkel hat die Seitenbewegung zu ſeiner Be - ſtimmung bekommen. Da ſeine Richtung uͤberhaupt ruͤkk - werts und ein wenig nach auſſen zu geſchicht, ſo ziehet er den Kinnbakken nach vorne hin(o)ALBIN FERREIN Mém. de l’Acad. 1744. p. 549. und ſonderlich auf ſeine Seite zu, ſo daß der linke Muſkel den Kiefer auf die linke Seite zieht(p)ALBIN &c. und ſolchergeſtalt den an - dern Knochenkopf gegen die rechte Seite vorzuragen zwingt. Es iſt aber dieſe Bewegung nach vorne zu groͤſ - ſer, gegen die Seiten aber nur geringe. Er ziehet eben - falls, wie die vorigen, das Haupt gegen den geſteiften Kinnbakken herab(q)IDEM Conf. FERREIN p. 538..
Um den Kinnbakken herabzuziehen und den Mund zu oͤffnen, vereinigen viele Muſkeln ihre Dienſte: ſon - derlich thut ſolches der zweibaͤuchige, von dem anders - wo geredet worden; und auſſerdem dienen diejenigen Mu - ſkeln dazu, welche von dem Zungenbeine nach dem Kinn - bakken laufen, der Kinnmuſkel des Zungenknochens, der Kinnmuſkel der Zunge: ferner thun dieſes die Muſkeln, welche das Zungenbein(r)Conf. MONRO l. c. p. 140. 145. WALTHER p. 9. daher be - ſtrebt ſich das Zungenbein herab - zuſteigen, wenn der Unterklefer niedergeht. FERREIN l. c. p 536. herabziehen, der Bruſtbein - muſkel des Zungenknochens, der Schulterblatmuſkel des Zungenbeins, der Zungenbeinmuſkel des Schildes, endlich die den Luftroͤhrenkopf herabziehen, als der Bruſt - knochenmuſkel der Luftroͤhre.
Es miſchet ſich auch in dieſe Handlung die Wirk - ſamkeit derjenigen Muſkeln mit ein, welche das Zungen -bein30Weg zum Magen. XVIII. Buch. bein ruͤkkwerts ziehen, als der Griffelmuſkel des Zungen - beins an beiden Seiten. Ueberhaupt thut ſolches alles Fleiſch, welches dergeſtalt in den Kinnbakken, oder in irgend einen Knochen, der mit dem Kinnbakken verbun - den iſt, inſerirt iſt, daß ſie dieſen Theil abwerts ziehen, oder gegen das Zungenbein hin ziehen, und eben dieſe oͤffnen auch den Mund(r*)Folglich wirkt zugleich der venter poſterior und ſtylohyoideus des zweibaͤuchigen FERREIN p. 538..
Jnſonderheit bringen den von dem aͤuſſern Fluͤgelmuſkeln nach vorne hin gezogenen Kiefer, die Kinnmuſkel des Zun - genbeins, die Kinnmuſkel der Zunge, die zweibaͤuchigen Muſkel, die Grifelmuſkel des Zungenbeins, als die mehr nach hinterwerts, als die Mitte des Kinnbakkens entſte - hen, in die alte Lage wieder zuruͤkke(s)IDEM I. c. p. 547. 549. MONRO p. 142..
Jndeſſen giebt es doch noch einen andern Muſkel, der inſonderheit ſowohl das auf der Seite des Kiefers ge - lagerte Fleiſch, als zugleich den Kinnbakken ſelbſt herab - druͤkket. Ob dieſer gleich nur ſchwach zu ſeyn ſcheint, weil ſich ſeine Faſern zu einer zarten und breiten Platte ausbreiten, ſo erſezzt er doch durch ſeine Groͤſſe, woran derſelbe alle andre Kiefermuſkeln uͤbertrift, dieſe Duͤnn - heit, ja man fuͤlet ſeine Anſtrengung an der Bruſt, in - dem der Kinnbakken hin und her gezogen wird, wie ich jezzo, indem ich ſchreibe, an mir ſelbſt verſuche.
Er iſt, wie es ſein Name mit ſich bringt, breit, ob - ſchon duͤnne, er liegt unter der Haut, und unter dem Fet - te, ſeine untere Enden zerſtreuen ſich oben in der Bruſt(t)EUSTACH tab. 30. VESAL L. II. tab. 3. WINSLOW n. 570. ALBIN p. 193. Tab. I. et XI. f. 16. JENTY tab. 1. f. 1. COWPER tab. 21. 18. und kriechen einige Zolle weit unter dem Schluͤſſelbeine, uͤber die Oberflaͤche des Deltamuſkels, und des tiſchfoͤr -migen31I. Abſchnitt Das Kauen. migen Muſkels der Schulter. Einige behaupten(u)DOUGLAS P. 24., daß er vom Bruſtbeine, und vom Schluͤſſelbeine ſeinen Urſprung bekomme. Dieſes habe ich nicht geſehen.
Sie ſammeln ſich hierauf in eine einzige Schicht, laufen uͤber ſich hinauf, einwerts und nach vorne hin, und beſchuͤzzen das darunter liegende Fleiſch, nebſt den Gefaͤſſen des Halſes, ſo daß nur ganz inwendig eine klei - ne Stelle am untern Theile des Halſes nakkt uͤbrig bleibt(x)C. Aug. a BERGEN pen - tas obß. . Am Kinne beruͤhrt und uͤberkreuzt der rechte Muſkel den linken(y)WINSLOW n. 571. LIEU - TAUD p. 165. 166. DOUGLAS p. 24..
Endlich laufen am Geſichte die aͤuſſerſte Faſern bei - nahe qver uͤber den Kaͤumuſkel, vor der Ohrendruͤſe weg, zerſtreuen ſich und verſchwinden(z)EUSTACH tab. 30. ALBIN I. c. COWPER I. c. PARSONS I. c. p. 30.. Die innern dieſer Faſern erreichen, nebſt dem Lachmuſkel, doch etwas mehr nach inwendig zu, als der Dreiekksmuſkel, den Leffzen - winkel. Die naͤchſten Faſern, welche ſich in den Drei - ekksmuſkel der Leffzen(a)WINSLOW n. 572. 573. ALBIN ic. cit. d. er tab. 1. p. 193. COURCELLES t. l. p. EUSTACH tab. 30. einflechten, finden an dem Leff - zenwinkel ihr Ende. Einige von den innerſten Faſern haͤngen ſich einigermaßen an die Membranen an, welche auf dem Rande des Kinnbakkens liegen(b)DOUGLAS p. 24. WINS - LOW n. 570. ALBIN l. c. et Ic. tit. g. g. et tab. I. COURCELLES tab 1. m. und dieſes thun ſie von der Zuſammenwachſung faſt bis zum Drei - ekksmuſkel, und dem Dreiekksmuſkel gerade gegen uͤber. Die inwendigen ſind ebenfalls mit dem Dreiekksmuſkel bedekkt, und laufen zum Vierekkmuſkel des Kinnes fort(c)Conf. SANTORINUM tab. I. ad Y. WINSLOW n. 572. et AL - BIN p. 193. BERGEN pentas obß. , wo ſie ein Ende nehmen.
Ein32Weg zum Magen. XVIII. Buch.Ein auf ſolche Art eingerichteter Muſkel kann den Kinnbakken verſchieben(d)DOUGLAS. dennoch aber die untere Leff - ze und den Leffzenwinkel noch beſſer bewegen. Er iſt folglich von denjenigen Muſkeln einer, welche den Karak - ter der Betruͤbniß(d*)Daß er ſich in eine Apo - neureſis verwandle, die das Ge - ſicht veraͤndert VERDIER. ausdruͤkken. Er mag auch, wenn die Muſkeln mit denen er oberwerts zuſammen haͤngt, ſteif gemacht worden, eben dieſe Haut in die Hoͤ - he zu heben(e)ALBINUS p. 194.. Jch uͤbergehe hier ein Faſergebuͤnde, welches nach dem aͤuſſern Ohre zulaͤuſt, und welches von groſſen Maͤnnern geſehen worden(f)Lib. XV. .
Schon der Kinnbakken allein iſt bei zarten Kindern(g)Es iſt nicht ſehr ſelten daß Kinder mit Zaͤhnen gebohren wer - den, M. CURII ex. welcher davon ſeinen Namen herbekommen. C. PAPIRII CARBONIS et VALE -RIAE Exemplo bei PLINIUSL. VII. c. 16. ein Kind mit Bakkenzaͤhnen geboren RZASCYNSKI hiſt. nat. Pol. T. II. P. 455. add. RHODIUM Cent. obſ. 92. L’ECLUSE l. 25. 26. STORCH Kinderkrankh. II. p. 242. auch in einem abortu von 6 Monaten, Zaͤhne. Eph. Nat. Cur. Dec. III. Ann. 5. 6. obſ. 268. und von Sieben. HELWIG obſ. 28. denen man nichts als ſehr weiche Speiſen darbietet und bei alten Perſonen zum Kaͤuen hinlaͤnglich, an denen, nachdem die Zaͤhne ausgefallen, die zuſammengezognen Ladenloͤcher verſchwinden, und beide Kinnladen einiger - maßen zu einer Schneide werden, welche(h)MOUTON p. 24. 25. mit einer c[a]lloͤſen Haut des Zahnfleiſches bedekkt iſt.
Weil aber die Kiefern mit einer, wiewohl empfindenden und weichen Membran uͤberzogen ſind, ſo kann der Menſch nicht die Fruchtſteine, noch die Knochen der Thiere zerbeiſ - ſen, noch jede harte Rinde zerſtuͤkken; und ſo kann eine ſchlechtzerrie -33I. Abſchnitt Das Kauen. zerriebene Speiſe in den Magen, welche die noch viel wei - chere Kraͤfte dieſes Sakkes ganz und gar nicht klein ma - chen koͤnnten. Folglich wuͤrden wir viele Speiſen weg - laſſen muͤſſen, und wir wuͤrden die meiſten ſchlecht ver - dauen, wenn uns nicht die Natur den Beiſtand der Zaͤh - ne dazu verliehen haͤtte. Auſſerdem bedienen ſich Thie - re der Zaͤhne auch anſtatt der Waffen, ihre Beute zu toͤdten, und ſich damit zu wehren, einige auch, um ihren Raub damit feſte zu halten, damit er nicht, weil er ein Leben hat, und nur allmaͤlich in den Schlund gebracht werden kann, wieder aus dem Munde entwiſche. Die - ſes findet gemeiniglich bei den Fiſchen(i)CARDAN p. 264. J. SYL - VIUS RONDELET L. III. c. 7. VALISNERI T. III. p. 448. KLEIN Miſſ. IV. p. 4. in der Schlange. HODIERNA apud SEVERINUM viper. p. 255. im rana piſcatrix Phil. tranſ. n. 492., als am Hech - te, ſtatt, deſſen gekruͤmmte Zaͤhne ruͤkkwerts gebogen ſind, und den aus dem Munde entfliehenden Raub mit einer bewundernswuͤrdigen Feſtigkeit anhalten. Endlich gief - ſen die holen Zaͤhne einiger Thiere, entweder ein toͤdli - ches Gift in die verwundete Beute aus(k)Jn der Klapperſchlange BIRCH l. p. 479. 480 &c. oder ſie ver - treten die Stelle einer Roͤhre durch welche das Thier den Narungsſaft in ſich ſaugt(l)SWAMMERDAM in vermeſicario tab 28 f. 5. in der Muſchel Kamboul finden ſich 20000 Zaͤhne im Unterkiefer und ſechs Reihen im obern. ADAMSON p. 17.
Daher hat die Natur faſt allen Thieren Zaͤhne gege - ben, den vierfuͤßigen vom warmen Blute, wie ich davor halte durchgaͤngig: den meiſten vom kalten Bluͤte; oder ſie hat den Thieren wenigſtens rauhe und gezakkte Kinn - laden; die ſo gut als Zaͤhne ſind, mitgeteilt(m)Jm Froſche JACOBAEUS p. 80. ROESEL Fröſehe p. 35. der Schildkroͤte. CALDESI. p. 18. auch die Seekuh hat zwei feſte Knochen mit Furchen an ſtatt der Zaͤhne. Nov. Comm. Acad. Petr. T. I. p. 302. ſogar die Zunge ſelbſt mit Zaͤhnen bewafnet, und mit dieſemGe -H. Phiſiol. 6. V. C34Weg zum Magen. XVIII. Buch. Gewehr auch den Gaumen ausgeruͤſtet. So verhaͤlt ſich die Sache an den Fiſchen. Diefen hat ſie unzaͤlbare Zaͤh - ne an der Zunge(n)Jm ſalmo GRONOV. Act. Upſal. 1741 BONGE p. 10. der Hecht hat mitten an der Zunge eine Schicht von kurzen Zaͤhnen. Jm Fuchſen PERRAULT III. p. 173. in der troeta. p. 172. am Gaumen(o)CARDAN variet. p. 264. ARISTOTELES part anim. III. c. 5. ALDROVAND. paralip. P. 86. im Hechte. COLLINS p. 214. SEVE - RIN 2002. p. 368. muraena. xiphia. BARTHOLIN. Cent. II. hiſt. 16. Conf. du HAMEL p. 158. Jm Froſche zwei groͤſſere Zaͤhne am Gaumen JACOBAEUS p. 80. einen gezakkten Gaumen haben, die von Schalenthieren leben. Nouv. obſ. ſur l’oſteol. p. 23. am Schlun - de(p)Trocta. SYLV. Jſag. p. 76. Stokkfiſch PERRAULT III. p. 174. Jm Schlund der Blakkfiſch NEED - HAM l. c. und an den Kinnbakken verliehen, und dieſe Zaͤh - ne liegen oft in vielen Reihen. So iſt auch an einem gefraͤßigen(r)Drei im Rachen PERRAULT III. p. 174. ſechs im groſſen See -hunde ALDROVAND p. 381. 382. Jn demſelben von 2 bis 6 TOWNE bei dem RAI epiſt. drei und vier Ordnungen in deren jeder ſind 30 Zaͤhne. SPORI in. intiner. neun im Blakkfiſche NEEDHAM p. 26. 27. Paͤkke von Zaͤhnen im rana piſcatrix Phil. tranſ. n. 492. im Munde der Lamprete nach Schnek - kenzuͤgen. COLLINS p. 63. f. 4. miſkroſ kopiſchen Thiere das ganze Maul mit rauhen Zakken beſtachelt(r*)HILL microſc. eſſ. p. 275..
Bei den Voͤgeln vertritt der knorpliche, harte und unempfindliche Schnabel einigermaßen die Stelle der Zaͤhne; er iſt an vielen gezakkt(s)Jm Geier, Grcif. PARISINI in der Ente PEYER in vielen Ar - ten. und die Natur hat ebenfals die Zunge(t)Jn der Gans ATDROVAND L. 19. p. 107. phoenicoptero PA - RIS der Trappe HARDER. und den Gaumen(u)Jm Spechte Phil. tranſ. n. 350. breitſchnaͤblichen Voͤgeln COL - LINS p. 220. Jndianſchen Huhne. GREW rarit. p. 64. t. 6. f. 4. im Adler. HARDER obſ. 19. im Fal - ken buſtard COLLINS t. 6. mit Zaͤh - nen beſezzt, um den Raub deſto feſter zu halten.
Die mereſten Jnſekten haben Zaͤhne und vielleicht haben es alle. Denn auch die Polipen halten ihre Beute ſeſte, welche ſie einmal in den Mund eingeſtopfet haben.
An35I. Abſchnitt Das Kauen.An der Schnekke(x)Hat Zaͤhne. ARISTOTELES part. anim. L. IV. c. 5. PLINIUS L. XI. p. 625. Ein einziger Zahn mit acht Reifen und Spizzen LIS - TER cochl. p. 68. ein vielfacher Zahn BRADLEY account 23. zak - kige Zaͤhne in einen einzigen ver - einigt. SWAMMERDAM p. 108., den langen nakkten Schnek - ken ohne Haus(y)Dreiſpizzig. LISTER p. 70. tab. 3. f. add. HOOKE t. 25. f. 1., am Blakk oder Tintenfiſche(z)Zwei krumme Zaͤhne LIS - TER conchyl. bivalv. p. XXIII. an den Schuͤſſelmuſcheln(a)Viele Zaͤhne des Kinnbak - kens in zehn Reihen ADAMSON p. 29. SWAMMERDAM p. 198. den Spinnen(b)Hat Zaͤhne. SWAMMER - DAM p. 50. Sieben GAUTHIER obß. p. 199. gezakkte Kiefern CLERCQ. Swenska ſpindlar. p. 10. Krebſen(c)Zwei ſtarke. ROESEL Inſect. Beluſt. T. III. p. 314. t. 56. f. 5. Jm Einſiedler Krebschen. FAN - TON anat Ed. nov. p. 114. Add. WELSCH hecatoſt. I. obſ. 6. 7. an dem Einauge(d)SCAEFFER Waſſerfloh. p. 34., iſt der Mund mit Zaͤhnen beſezzt.
So haben die Weſpen(e)Zwei REAUMUR Mèm. de l’Acad. 1719. p. 233. t. 12. f. 1. Mém. pour ſervir à l’hiſtoire desinſectes T. VI. p. 160. die Bienen(f)SWAMMERDAM p. 387. die Hum - meln(g)REAUMUR Mem. pour Ser - vir à l’hiſtoire des inſect. t. VI. tab. 4. f. 4. 5. Grillen(h)Gior. di Parma 1687. p. 64. und Ameiſen(i)GOULD englis hants p. 4. SWAMMERDAM bloodlooz dier - ti II. p. 23. zween Zaͤhne. Der Seidenwurm hat zwo reihen Zaͤhne(k)K. SW. wetensk. handl. 1745. p. 256. zwei Zaͤhne MAL - PIGH t. 7. f. 2.; die Heu - ſchrekke zwo(l)KUNDMANN p. 8. ARI - STOTELES l. c. oder drei(m)ZINANNI cavallette tab. 4. RAHTLEF I. p. 184.; die Waſſerjungfern (Li - lellen) vier(n)REAUMUR ibid. p. 400.; der Blutegel drei hornartige Beile(o)MURALT vademec. p. 579. RONDELET p. 227. mit 60 klei - nen Zaͤhnchen. Mém. de l’ Acad. 1739. 260.. Die Kinnlade der Raupen iſt gezaͤhnt(p)LYONNET p. 46. und mit zween Zaͤh - nen beſezzt, zween Zaͤhne hat ein Wurm beim Swam - merdam(r)SWAMMERDAM t. 28. f. 5. ja ſo gar die unfoͤrmlichen Thierchen, als die Seeaͤpfel (echinus)(s)PLINIUS L. XI. p. 621. RONDELET p 528. fuͤnf Hunds - zaͤhne KLEIN Echinoderm. tab. 31., die Bernakelmuſcheln(t)Sechs gezakkte Platten NEED - HAM diſcou. p. 99. 100. undC 2die36Weg zum Magen. XVIII. Buch. die hydrae(u)BOHADSCH p. 92. Ein Ring von fuͤnf verbundnen Zaͤhnen; IDEM p. 90. haben Zaͤhne, ſo wie der Meerhaſe we - nigſtens doch ein gezakktes Zahnfleiſch hat(x)SCHOENEVELD ichtyogr. p. 42..
Doch man findet an dieſen Thieren auch auſſer dem Munde, noch an andern Stellen Zaͤhne. So findet man am Magen der Flußkrebſe drei(y)ROESEL Inſect Beluſt. T. III. p. 325. t. 58. f. 13. WELSCH l. c. HANOW Seitenb l. p. 514. Jm kleinen Krebſe eremita drei gezakk - te Zaͤhne, und zwei andre SWAM - MERDAM bibl. p. 202., welche ausge - zakkt, mit beſondern Muſkeln verſehen, und gerade ſind; ſo wie dergleichen auch am Magen der lernea(z)BOHADSCH anim. marin p. 19. denn dieſes iſt der Meer - haſe. und am Wurme der Fliege, welche in den Ruͤkken der Rin - der Eier legt(a)SWAMMERDAM p. 660..
Das Gebiet der Zaͤhne ſcheinet weiter ausgebreitet zu ſeyn, als die Herrſchaft des Herzens; ſo wie das Gedaͤr - me ſich im Thierreiche am weitlaͤuftigſten erſtrekkt.
Es iſt die Anlage eines Zahnes in der Frucht ganz blos(b)HIPPOCR. peri archone. FALLOP. obſ. p. 52. 53. EUSTACH. de dentibus c. 17. RIOLAN. trait. iſag p. 106. GAGLIARDI de oſſib. p. 88 DUVERNEY Journ. des ſav. 1689. n. 19. poſth. p. 551. Zod. II. p. 130. RUYSCH theſ. l. aſſ. 2. n. 18. NESBIT p. 97. An der Bienen - puppe iſt es eben ſo SWAMMER - DAM p. 429. und im erwachſenen Menſchen ein Blaͤschen(c)MALPIGH poſthum. p. 53. EUSTACH. c. 2. INGRASSIAS text. V. GALENI de oſſib. VOL - KERSHOVEN junctur. oſſ. SER - MES Eph. Natur. Cur. Cent. III. IV. welches eine Aenlichkeit mit dem Zahne hat, und ſich zu Wurzeln, zu vorragenden Kronen(d)GAGLIARDI p. 63. UN - GEBAUER dentir. ſec. f. IV. a. oder zu einerSchnei -37I. Abſchnitt Das Kauen. Schneide verlaͤngert. Es beſteht aus einer roten Mem - bran(e)RUYSCH MONRO p. 167 168. DUVERNEY p. 551. ganz voller Gefaͤſſe, welches nebſt einem Schlei - me(f)SWAMMERDAM JANKE diſſ. I. de maxill. puer. ſeptenn, p. 29. RUYSCH DUVERNEY EUSTACH. c. 17. 18., der in der Frucht deutlicher zu ſehen iſt noch ei - nem Nerven(g)MALPIGH HAVERS p. 87. COLUMBUS EUSTACH. c. 21. GALEN de oſſ. text. 5. BERTIN. l. c. eine Schlagader(h)EUSTACH. c. 21. MAL - PIGH RUYSCH theſ. X. n. 27. RAU beim ERNDL. in itin. Angl. bat FALLOP obſ. p. 52. 53. CO - LUMBUS p. 34. VERHEYEN p. 497. FAUCHART chirurg. den - tiſt. p. 20. DOUVERNEY p. 557. BERTIN l. c. und eine Blutader enthaͤlt, oder mehr Nerven und mehr Gefaͤſſe hat, wo - fern mehr Wurzeln(i)HAVERS EUSTACH c. 10. INGRASSIAS ad text. V. vorhanden ſind. Dieſe Gefaͤſſe kommen durch beſondre Loͤcher an der Wurzel an(k)EUSTACH. Syllab. part. corp. hum. petrop. tab. 2. f. 9. DUVERNEY p. 559. Eph. Nat. Cur. III. obſ. 95. NUCK Chir. p. 50. f. 5. WINSLOW n. 480. HAVERS ibid. MONRO of the bones p. 268. BERTIN II. p. 242. und dieſe Loͤcher ſind in erwachſenen Menſchen nur klein, in der Frucht aber, und im Kinde ſehr gros. Dieſer Ner - ve hat eine ſehr ſcharfe Empfindung, und er ſchmerzet auch durch die knochige oder glashafte Rinde durch(l)FALLOPIUS de oſſ. p. 126. a. an ſich ſelbſt obſ. p. 52 Conf. ein geſpaltner Zahn RABUM de dentib. , ſobald ſelbige ihre rechtmaͤßige Dikke verloren hat. Der entbloͤſte Nerve ſcheut ſo gar die Beruͤhrung der Luft. Man hat bei Zerreiſſung dieſes Nerven Kraͤmpfe entſte - hen geſehen, da man einen Zahn heraus ſchnitte(m)C. BARTHOLIN anat p. 466. T. BARTHOLIN anat. p. 727. Conf. COWPER ad BIDL. t. 91. f. 7.; und dergleichen koͤmmt haͤufig vor.
Es ſchwizzet aus der Oberflaͤche dieſes Blaͤschen ge - gen die lezzte Zeit der Schwangerſchaft ein Saft hervor, welcher allmaͤlich die Rinde macht(n)EUSTACH JANKE. I. p. 29. NESBIT oſteogen. p. 53. t. 3. f. 14. 15 ALBIN adnot. L. II. T. 1. f. 5. 7. t. 2. f. I. &c. , von der ein TheilC 3des38Weg zum Magen. XVIII. Buch. des Zahnes, weit vom Kinnladenloche bedekkt wird, ſie iſt duͤnne und an ſich viel kuͤrzer, als ihr Zahn. Am Bakkenzahne iſt dieſes ein anfangs gezakkter Kreis der hierauf zu einer beinahe flachen Platte wird: an den Schneidezaͤhnen iſt es gleichſam ein holer Fingerhut, deſ - ſen Ende Zakken hat(o)Conf. ALBIN ic. cit. t. 2. f. 23. 48. 49..
Doch es waͤchſet auch dieſe Schale allmaͤlig groͤſſer, und es ſchlieſſen ſich die weichen Wurzeln des Zahnes(p)Conf. GAGLIARDI p. 64. UNGEBAUER p. 7. DUVERNEY p. 553. Journ. des Sav. I. c. AL - BIN t. 1 f. 13. add. 19. &c. t. 2. vorlaͤngſt add. RIOLAN trait. Jſag. p. 107. in ein knochiges Weſen, wo ſie in dem unterſten Theile der Kinnladen ſtecken bleiben, und endlich laͤſt ſich an ei - nem Zahne eine zwiefache Materie unterſcheiden.
Der innere Theil des Zahnes iſt ganz und gar kno - chig, wie die Knochen im ganzen Koͤrper beſchaffen ſind, und beſteht aus Plaͤttchen(q)Dieſes hat MALPIGH t. 1. f. 3. iſt in Thieren blaͤttig DU - VERNEY Jour. des ſavans I. c. et HAVERS p. 84. Nicht im Men - ſchen GAGLIARDI p. 58. 59..
Sein aͤuſſerer Theil(r)BERTIN T. II. 242. add. WINSLOW n. 480. HAVERS p. 83., welcher auſſer der Kinnla - de nakkt vorragt(r*)Jſt an der oͤberſten Wur - zel doch nur duͤnne BERTIN T. II. p. 242. iſt mit einer beſondern Materie uͤberzogen, die viel haͤrter, als ein Knochen iſt, und bis - weilen der Feile(s)ARISTOTELES hiſt. anim. L. III. c. 7. HAVERS P. 78. DU - VERNEY p. 568. und dem Feuer widerſteht(t)PLINIUS L. VII. c. 16. und in den aͤlteſten Koͤrpern ganz allein noch uͤbrig bleibt, wenn die Knochen in einen Staub zerfallen(u)Jn den Catacomben voyag. hiſt. T. II. p. 153. an einem Maͤd - chen, deſſen Knochen weich, die Knochen wie Wachs, die Zaͤhne feſte waren. ja man kann nicht einmal mit Vitrioloel die kalkhafte Materie davon wegbringen, welches doch an knochigen Theilen an -geht39I. Abſchnitt Das Kauen. geht(x)LUDWIG de cort dent. . Dieſe Glaſur iſt eine Art von weiſſem metal - liſchen Glaſe, welche ſich ebenfalls in winkliche Theilchen zerbrokkeln laͤſt, und ſo hart iſt, daß ſie Feuer von ſich giebt, wenn man ſie mit Stal zuſammen ſchlaͤgt(y)GAGLIARDI p. 62. RHOD Cent. I. obſ. 96. am Krokodil. JE - SUITES ſiam. p. 12..
Jhr Bau iſt faſrig(z)WINSLOW n. 481 HAVERS p. 79. GAGLIARDI p. 60. tab. 2. f. 3. MALPIGH poſthum. p. 53. t. 1 f. 4. Hiſtoir. de l’Acad. 1699. p. 41. 43. Faſern im Wolfe, Baͤr, Biber, nennet. ROBERG oſſ. tu - beroſ. , wie ich ſonderlich an den Zaͤh - nen der Meerthiere geſehen, die man in der Schwarz - feldiſchen Hoͤle gefunden, und die ich dem goͤttingiſchen Vorrate beigefuͤget habe. Man kann an dieſem unge - mein groſſen und krummen Zaͤhnen eine weiſſe ſteinige Materie betrachten, welche mit einer andern abwechſelt, die grau iſt, und wie Parallelſtreifen aus der Achfe des Zahnes(a)Ueberzwerch. GAGLIARDI p. 60. Mém. l. c. p. 41. 43. NU - CKIUS an den Bakkenzaͤhnen lau - fen dieſe Faſern uͤberzwerch, in den ſpizzen Zaͤhnen nach der Spizze zu, HAVEKS p. 79. nach auswendig hinlaͤuft. Dieſe Faſern ſtuͤzzen ſich auf den knochigen Theil(b)GAGLIARDI p. 60. Mém. I. c. p. 41.. An groſſen Thieren erſcheinen Blaſen, worinnen Schleim iſt, der ſich in eben dieſe Zahnglaſur verwandeln will(c)Mém de l’Acad. 1754. p. 433. weicher Teig in den Ochſen BOUR - DET Recher. ches T. I. p. 28..
Uebrigens iſt das Kinnladenloch in der Frucht ſehr gros und offen, es ſchlieſſet um den feſter werdenden Zahn an(c*)FAUCHART p. 15. DU - VERNEY p. 565. Journ. des ſav. l. c. die glaßhafte Zahurinde loͤſet ſich im rauchenden Nitergeiſte auf und faͤllt, wenn man oleum tarta - ri per deliquium zuthut, als ein ſehr zarter Staub nieder. Es hat kein parenchyma oder Knochen - platten zwiſchen den Fadengewe - ben, ſondern iſt gleichſam ein coa - gulirter Saft. HERISSANT Mém. de l’ac. 1758., und enthaͤlt, wenn es ſich zuſammenzieht, nur den einzigen Theil des Zahns, welches ſeine Wurzel iſt, indeſſen, daß der mit der Glaſur uͤberzogne Theil entbloͤſt,C 4und40Weg zum Magen. XVIII. Buch. und ohne ein Knochenhaͤutchen hervorragt. Auch an einem Menſchengeribbe, von erwachſnen Perſonen, blei - ben die Zaͤhne, wenn man alle andre bindende Theile weggenommen, gemeiniglich noch in ihren Kinnladen fe - ſte ſizzen: und es ruͤhrt von eben dieſer Federkraft her, daß ein fremder Zahn, oder auch ein eigentuͤmlicher, wenn man ſolchen in ein fuͤr ihn paſſendes Kinnladenloch, das vor kurzer Zeit ledig war, bringet, ſtekken bleibt(d)VERDIER p. 71. FAU - CHART. PFAFF. DUVERNEY p. 563. La MOTTE I. p. 99.. Die - ſe Kraft, ſich zuſammen zu ziehen, welche ein Kinnla - denloch hat, bleibt auch noch alsdann uͤbrig, wann der Zahn voͤllig ausgewachſen iſt; denn wo nur ein Zahn verloren geht, daſelbſt verſchwindet das Kinnladenloch(e)RUYSCH obſ. 82. DUVER - NEY p. 563. CHESELDEN oſteogr. t. 6. f. 4. 5. C. BARTHOLIN in -ſtit anat. p. 463. la HIRE Hiſt. de l’ Acad. 1699. p. 42. und dieſe verſchwinden alle in bejahrten Perſonen, da - von die vorgedachte ſchmale oder enge Kinnbakken an Greiſen entſtehen. Doch es haͤlt auch das zuſammenge - zogene(f)BERTIN T. II. p. 241. HA VERS p. 85. 86. MONRO edit II. p. 165. Zahnfleiſch den Zahn feſte, und dieſes thun auch in etwas, doch aber vielweniger, die Wurzeln des kleinen Nerven und der Schlagader, welche hier mit ih - rem Fadengewebe hinzukommen(g)Faſern nennt es DUVERNEY p. 567. ſehnige Faſern p. 568. und dem Zahne mit zu ſeiner Grundlage behuͤlflich ſind.
Es ſizzen dieſe Zaͤhne in den beiden Kinnladen des Menſchen auf die Art feſte, daß ihre Wurzel in dem tie - fen knochigen Zahnloch beider Kinnladen ſtekkt, und die Krone oder der nakkte Theil des Zahns ſenkrecht aufder41I. Abſchnitt Das Kauen. der Wurzel ſteht. Auf dieſe Weiſe tragen alle ſeine Kraͤf - te zum Beiſſen bei. So viel hat man angemerkt, daß die untere Kinnlade ſich ein wenig unterhalb der obern zu - ruͤkke zieht(h)EUSTACH. c. 13. BERTIN T. II. p. 246. ALBIN de oſſ. p. 5. tab. 1. f. 3. SUE t. 5. f. 1. 3. MOU - TON adontoteehn. p. 135. auch in fleiſchfraͤßigen DUVERNEY Nou - velles decouvert. ſur l’oſteol. p. 10. BOFFON T. VI. in der Kazze, und in Krautfreſſenden z. e. dem Biber. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obſ. 251. DUVERNEY Nouv. obſ. ſur l’oſteol. p. 17., davon die obern Zaͤhne zugleich um etwas mehr nach vorne zu liegen kommen: dieſes wird, wie ich hie und da leſe, ſonderlich an den Chineſern bemerkt, und an einigen Perfonen, davon ich unter andern eine Matrone kenne.
Sie ſind an wenigen Thieren, Jnſekten, der rana piſcatrix(i)ENT. beim CHARLETON onomaſt. p. 74. Phil. tranſ. n. 492. am turſio(k)TYSON p. 33., an den vergiftenden Zaͤhnen der Schlangen(l)KLEIN herpetolog. p. 13. 44. Jn ceraſte HASSELQUIST Palæ - ſtin. p. 321. und an den Fiſchen faſt einerlei We - ſens mit dem Kinnbakken. Jm Menſchen und den vier - fuͤßigen Thieren ſind ſie vom Kinnbakken verſchieden, doch aber ſtecken ſie in demſelben feſte.
Jhr Bau iſt in dieſen oder jenen Thieren von an - drer Beſchaffenheit. Einige haben nur eine einzige Art von Zaͤhnen; andere hingegen mehrere Arten. Jm Menſchen treffen wir dreierlei an, die Schneidezaͤhne, die Hundszaͤhne und die Bakkenzaͤhne(m)Dieſe Claſſen hat ARISTO - TELES part. anim. L. III. c. 1. RU - FUS L. I. p. 27. L. II. p. 49..
Die Schneidezaͤhne(n)Tomeis GALEN Text 3. hat der Menſch mit den Kraut und Fleiſch freſſenden Thieren(o)Wiederkaͤuende Thiere haben im Unterkiefer keine Zaͤhne, wie der Menſch im obern FABRIC. va - riet. ventric. p. 118.(p)Der Baͤr, Hund, 6 Schnei - dezaͤhne DUVERNEY Nouv. obß. ſur l’oſteol. p. 9. gemein, ſie ſind bei ihrer Staͤrke dennoch unter den Zaͤhnen dieC 5klein -42Weg zum Magen. XVIII. Buch. kleinſten und ſchwaͤchſten, im Oberkiefer groͤſſer(q)WINSLOW n. 468. ALBIN p. 4. tab. 1. f. 1. SUE t. 5. f. 1. Add. BERTIN l. c. p. 246. ANDEY orthoped. II. p. 270. 271. und die inwendig zu liegen am groͤſten(r)BERTIN p. 247. WINSLOW I. c. ALBIN I. c. im Unterkiefer ſind die vier Schneidezaͤhne viel - mehr gleich gros.. An der Zal ent - haͤlt ihrer jede Kinnlade vier(s)Nur zwei, aber breitere PAL - FYN c. 9. GENGA Anat. Chir. p. 84.(t)Wie im Affen BLAS. PARIS. TYSON p. 65..
Alle haben dieſes unter einander gemein, daß ſie eine einzige, Kegelfoͤrmige, zuſammengedruͤkkte(u)BERTIN p. 246. gerade herablaufende Wurzel, und eine Krone haben, welche ſich allmaͤlich zu einer ſchneidenden Schaͤrfe verduͤnnt.
Ferner iſt an dieſem Koͤrper die Vorderflaͤche faſt ſlach und maͤßig convex(x)IDEM. p. 244. ALBIN f. 3. und von Figur faſt eine Pa - rabel, deren herabſehende Achſe die Schneide ausmacht.
Die hintere Flaͤche, die ſich gegen die Zunge hin - kehrt, iſt dreiekkig, ausgehoͤlt, und wird der Laͤnge nach von einigen Furchen durchlaufen.
Sie wirken waͤrend dem Beiſſen nach der Art eines Keiles. Da dieſe Schneide, welche die Speiſen zerſtuͤkkt, duͤnner iſt und derjenige ganze Theil, welcher von der Schneide, gegen die Wurzel herablaͤuft, dikker iſt, ſo wird die Schneide einen deſto laͤngern Weg zu durch - wandern haben, um ſo viel duͤnner ſie, als der dikke Theil iſt, der der Wurzel naͤher liegt, und es werden ſich die Kraͤfte eines Schneidezahnes an der Schneide, gegen die Kraͤfte, ſo der Wurzel Widerſtand thun, wie der Halb - durchmeſſer der Baſis, zu der Laͤnge des Zahnes ver - halten(x*)DESAGULIERS Courſe of exper. phil. l. p. 114. 117. S’GRA - VEZANDE Philoſ. Newton Inſtit. n. 288. VARIGNON Mécan. T. II. p. 161. SWAMMERDAM bibl. p. 145.
Da43I. Abſchnitt. Das Kauen.Da ſie aber klein, von einer duͤnnen Schneide, und dem Zerbrechen unterworfen ſind, ſo pflegt man nur ſol - che Koͤrper damit zu zerſtuͤkken, die weniger Widerſtand thun, und folglich um Fleiſch und dergleichen zu zerſchnei - den. Beim Reden iſt der Nuzzen der Schneidezaͤhne vorzuͤglich gros, und es laͤſt ſich ohne dieſelben nicht deut - lich reden.
Am Menſchen naͤhert ſich die Anlage der Zaͤhne mehr den Krautfreſſenden Thieren.
Der Hundeszahn iſt an jeder Seite beider Kinn - bakken nur einzeln, und der Menſch hat uͤberhaupt nicht mehr als vier Hundszaͤhne in allem. Auch dieſe ſind denjenigen Zaͤhnen nicht voͤllig gleich, welche eben dieſen Namen bei den vierfuͤßigen vom Raube lebenden Thieren zu fuͤhren pflegen(y)EUSTACH. c. 7, im Affen, ſchon laͤnger DUVERNEY p. 20. PARIS und zalreicher TYSON p. 65. Jm Pygmgeo verhalten ſie ſich wie im Menſchen. TYSON ibid. . Sie ſind weder viel laͤnger als die uͤbrigen(z)DUVERNEY I c. p. 9. noch gekruͤmmt. Die Krautfreſſende(a)IDEM p. 12. noch der Ele - phant p. 20. wiederkaͤuende wiſſen von dieſer Art Zaͤhne nichts; die fleiſchfraͤßigen toͤdten, und halten damit vornemlich ihren Raub, und an den Fiſchen und Schlangen vergiften ſie die Wunde(b)SEVERIN viper. p. 225. 240. 418. COITER p. 126..
Am Menſchen iſt ihre Natur das Mittel zwiſchen den Bakkzaͤhnen und den Schneidezaͤhnen; es iſt nemlich ih - re Krone kleiner, als an den groſſen Bakkenzaͤhnen, undwie -44Weg zum Magen. XVIII. Buch. wieder groͤſſer als an den kleinen Bakkenzaͤhnen, dikker als an den Schneidezaͤhnen. Sie laufen aber nicht in eine Schneide hinauf, ſondern ſpizzen ſich als ein gedruͤkk - ter Kegel, der ſich in eine wirkliche Spitze, an der fla - chen Vorderflaͤche endigt, die dreiekkig(c)SUE ſ. 15. s. ; ſo wie die hinte - re langrautig(d)IDEM ibid. f. 6. und mit Furchen bezeichnet iſt.
Jhre Wurzel iſt laͤnger(e)BERTIN II. p. 248. WINS - LOW n. 471. als an den uͤbrigen Zaͤh - nen, ſonderlich was die obern betrift, ſo daß ſie bisweilen in die Schleimhoͤle des Highmors dringt(f)BERTIN II. p. 309. WINS - LOW ibid. ; dabei iſt ſie nur einfach(g)Selten zweifach, dreifach, FAUCHART T. II. t. 27. f. 12. 13..
Sie beſizzen wegen ihrer rundlichen Figur, und der in eine Spizze zulauffenden Dikke eine groͤſſere Staͤrke, als die Schneidezaͤhne, indem ſich die ganze Kraft des Zahnes, die im Beiſſen angewandt wird, auf einen ein - zigen Punkt vereinigt.
Dergleichen Zaͤhne haben einige Fiſche, als der Karpen(i)PERRAULT eſſ. T. III. p 175. der Meerbrachſen (ſcarus) der Geisbraſſen(k)ARISTOTELES part. anim. III. c. 14. PLIN. L. XI p. 621. RON - DELET p. 164. die uͤbrigen zakkige. (ſargus) aurata, der Zahnfiſch (dentex)(l)Phil. transact. n. 219.; ferner die Krautthie - re(m)DUVERNEY l. c. p. 12. am Pferde IDEM Nouv. obß. &c. p. 15. Elephanten MOULINS p. 40. DUVERNEY p. 20. Recht ſagt alſo, daß kein Hornthier zakkige Zaͤhne habe, PLINIUS in ſeinen L. XI. p. 621.; indem diejenigen, die an den fleiſchfraͤßigen Thie -ren45I. Abſchnitt. Das Kauen. ren Bakkenzaͤhne heiſſen, wirklich dreitheilig ſind(n)Jm Loͤwen PARIS, DUVER - NEY ibid. im Loͤwen, Tyger, Hun - de und Baͤren DUVERNEY l. c. p. 9. im Luchs ALDROV. quadru - ped. I. p. 93. unciae CAIUS can. britann. im Baͤr. DUVERNEY ibid in der muſtela ALDROV. I. c. p. 311. Spizzmaus LINN. anim. ſuec. p. 12. Maus ALDROVAND quadruped. L. II. c. 442. Fleder - maus. LINN. I. c. p. 8. Meer - kalb Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 9. 10. obſ. 98. ALBIN adnot. L. III. p. 67 auch im Affen RIOLAN ſimiae oſteol. c. 6. TYSON p. 65. blos der Pygmaͤe hat menſchenaͤn - liche TYSON ibid. und uͤberhaupt von dem Menſchenzaͤhnen abweichen: indem an dieſen die Flaͤche der Krone, womit jedweder Zahn nach ſeinem Nebenzahne der andern Kinnlade hin ge - kehrt, iſt uͤberhaupt flach oder eben und beinahe vierekkigt iſt. Thiere vom kaltem Blute haben gezakkte Zaͤhne(o)ARISTOTELES part. anim. L. IV. c. II. wie die Fleiſchfraͤßigen, oder wenigſtens doch zugeſpizzte.
Bei uns Menſchen haben die Bakkenzaͤhne dieſes unter ſich gemein, daß ihre Kronen breite Oberflaͤchen haben, die mit einigen Gruben und Vorragungen ver - ſehen ſind, ihr Koͤrper iſt beinahe ein Parallelopipedon(p)WINSLOW n. 474. und er endigt ſich oft mit mehreren Wurzeln. Jndeſſen trift man doch bei dieſen Zaͤhnen einen Unterſcheid an, welcher nicht undeutlich in die Augen faͤllt.
Die vordern oder kleinen(q)IDEM n. 473. BERTIN T. II. p. 251. Bakkenzaͤhne haben flache Seiten, die Krone laͤuft uͤberzwerch, iſt von vorne nach hinten zu breiter, von der Figur eines Schiffchen, und mit zwo Vorragungen(r)WINSO n. 475. EUSTACH. c. 8. PALTYN tab. I. f. 4. C. Jnnerlich und aͤuſſerlich BERTIN II. p. 251. bisweilen erwaͤnet deren drei WINSLOW. , einer vordern und einer hintern verſehen, die durch ein kleines Thal von einan - der abgeſondert werden(s)EUSTACH c. 8.. Dieſe Zaͤhne ſind nur klein, und noch kleiner als die Hundszaͤhne(t)JANKE II. p. 13.. Am obernKinn -46Weg zum Magen. XVIII. Buch. Kinnbakken hat der erſte eine(u)PALFYN tab. I. f. 4. C. EUSTACH c. 10. Alle, oder doch die meiſten eine. BERTIN p. 252. ſeltner zwo Wurzeln(x)ALBIN p. 4. EUSTACH t. 47. f. 10. fuͤr beſtaͤndig. VESAL. I. c. XI. INCRASS. t. 2. WINS - LOW n. 477. drei, als ein ſeltnes Exempel FAUCHART p. 9., der untere erſte Bakkenzahn eine(y)ALBIN EUSTACH. c. 12. f. 12. beſtaͤndig INGRASSIAS VESAL. ſeltner auch zwo(z)EUSTACH. f. 12. INGRAS - SIAS text. II. Wurzeln. Der zweete hat oben eine(a)ALBIN, EUSTACH c. 10. fuͤr beſtaͤndig c. 12. ſeltener zwo(b)EUSTACH T. 47. f. 10. c. 10. als ſelten VESALIUS. Zwo verworrne vereinigte Wurzeln MONRO ed. nov. p. 164.. Der zweete untere Bakkenzahn eine(c)EUSTACH f. 12. IDEM fuͤr ſeltener c. 12. INGRASSIAS VE - SAL. MONRO eben daſelbſt. oder zwo(d)EUSTACHIUS. . Die - ſe Wurzeln breiten ſich in beſondern Schlupfwinkeln ih - res Zahnloches aus einander, und dringen oͤfters bis in den Kieferſinus ein(e)BERTIN T. II. p. 309. da - vou ein Fiſtelſchade FAUCHART I. p. 350..
Der hintern, und groſſen Bakkenzaͤhne ſind drei(f)BERTIN T. II. p. 252. WINSLOW &c. , wenn der Mund voller Zaͤhne iſt. Sie ſind alle faſt einander gleich, und beſizzen an der vierſeitigen Flaͤche die mit der Glaſur bedekkt iſt, vier kurzkeglige Pirami - den mit dazwiſchen liegenden Gruben(g)BERTIN I. c. und bisweilen ſind auch wohl fuͤnf ſolche Piramiden vorhanden(h)IDEM II. p. 253. WINS - LOW n. 475 auch in der Frucht habe ich es geſehen. Adde MAL - PIGH poſth. p. 5..
Dieſe Zaͤhne haben zwo(i)Am Unterkiefer EUSTACH tab. 47. f. 12. VESAL. , drei(k)EUSTACH tab. 47. f. 10. So verhaͤlt ſich auch tertius EU - STACHIUS. , auch wohl vier(l)Am 4. Bakkenzahn. ALBIN p. 4. EUSTACH. INGRASS. Wurzeln an der obern Kinnlade, ja ſo gar fuͤn - fe(m)LARINI de dentib. p. 55. f. 5. EUSTACH. FAUCHART p. 10. t. 27. f. 7. 8., die ſich der Natur gemaͤß auseinander breiten, dennoch aber auch gegen einander convergiren, und ihreKruͤm -47I. Abſchnitt. Das Kauen. Kruͤmmungen einander zukehren. Am obern Kinnbak - ken trift es ſich oͤfters(n)JANUS. DAMASCEN p. 498. ORIBAS p. 142. AVICENNA p. 96. VESAL. l. c. XI. EUSTACHIUS tac. 47. f. 10. 12. CARP. Iſag. P. 43. l’ECLUSE p. 33. CHESELDEN oſteogr. c. 2 PAV. in CELSUM. Nicht beſtaͤndig WINSLOW n. 478. EUSTACH. c. XI. daß er mehr Wurzeln als der untere hat.
Der lezzte Bakkenzahn, welcher am ſpaͤteſten(o)Jm zwanzigſten daher oder im hohen Alter. ARISTOTELES de gener. L. V. c. 8. Jm fuͤnf und zwanzigſten SEVERIN nov. obſ. c. 17. Am VESALIO brach im 26. Jahre ein Weisheits Zahn her - aus. Id. I. c. im vierzigſteu Jahre FAUCH I. p. 155. Jm 43. Jahre CARDAN in L. trophes. PETRO della VALLE in Egipten Voyag. T. l. p. 404. Jm ſechs und funf - zigſten FAUCHART I. p. 31. Jm 70ſten BOEHMER oſteol. p. 185. Jm 80ſten Iſag. anat. c. 57. & 81. Jahre. HOFMANN Idea p. 300. Jm drei und achtzigſten BARTHO - LIN p. 730. her - vorbricht, wird der Weisheitszahn geheiſſen, und dieſer hat bisweilen(p)WINSLOW n. 478. BER - TIN II. p. 254. EUSTACH FAU - CHART T. 27. f. 20. Doch ſahe zwei oder drei in eins gewachſene und zuſammen vereinigte, l’ECLU - SE p. 32. vier ALBIN p. 4. nur eine einzige Wurzel.
Da dieſe Zaͤhne breit ſind, und nahe, ja faſt unter dem Stuͤzzpunkte des Kinnbakkens liegen, ſo zerreiben ſie alles, auch das Haͤrteſte, als Muͤlenſteine: doch wer - den ſie auch viel ehe, als die andern vom Beinfraſe an - gegriffen, und fallen aus. Eben ſo ſchleifen ſich auch ihre Spizzen fruͤher ab und werden gerade(q)BERTIN T. II. p. 253..
Folglich hat ein erwachſener Menſch zwei und dreiſ - ſig Zaͤhne(r)POLLUX p. 200., und an dieſer Zahl fehlt nicht ſelten einer oder der andere von der Klaſſe der Spaͤtlinge, und es ſind ſelten mehrere vorhanden(s)Dentes. 33. COLUMBUS p. 34. dentes 33. et 34. ſahe FAU - CHART Ed. II. T. I. p. 3. dentes 36. an Bakkenzaͤhnen 14, zwei Hunds, zwei Schneidezaͤhne uͤber - zaͤlich BOURDRU recherch p. 25. dentes 36. molares 24. INGRAS - SIAS text. 2., wenn man ſchon ſechs Bakkenzaͤhne hat. Bisweilen wachſen zween oder meh -rere48Weg zum Magen. XVIII. Buch. rere Zaͤhne, von der Ergieſſung des Knochenſaftes an einander(t)Drei oder vier zuſammen - gewachſene EUSTACH c. 29. vier, ſo daß nur drei Zaͤhne im obern Kinnbakken vorhanden waren. GENGA Anat. Chir. und in eins, woraus man offenbar erſieht, daß die Zaͤhne aus keinen Knochenhaͤutchen, denn hier iſt keins vorhanden, erwachſen. Ja man hat Faͤlle, wo alle Zaͤhne in eins gewachſen ſeyn ſollen(u)PYRRHUS ſoll nur einen Zahn mit Linien gehabt haben et EURYPTOLEMUS, Koͤnig von Cy - vern, und andre Menſchen PLU - TARCHUS et POLLUX p. 201, et PRUSIÆ R. filius PLINIUS L. VII. c. 16. im Elephanten wachſen viele Kronen und viele Wurzeln in eine einzige Maſſe zuſammen Phil. transact. n. 345.. Wir uͤber - gehen die uͤbrige ſeltnere Beiſpiele, da Zaͤhne am Gau - men herausgebrochen(x)RZASCINSKI II. p. 455. PLIN. L. XI. p. 622. RUYSCH cat. tar. p. 177. EUSTACH. I. c. BODING diſp. p. 401. ſagt, daß es den Schweinen toͤdlich ſei., oder da man gedoppelte Rei - hen von Zaͤhnen(y)DAMPIER I. p. 437. in bei - den Kinnbakken MUNNIK p. 144. PLINIUS L. XI. p. 623. am Sohne NICOCLIS an LUDOVICO XIII. C. BARTHOLIN p. 464. Siehe auch MELANCHTHON bei dem RIOLANO p. 482. gefunden, da Zaͤhne mit zwo(z)SUE tab. f. 15. und drei(a)FAUCHART II. t. 27. f. 15. Kronen beſezzt, und der unterſte Theil der Zaͤhne rund(b)LARIN p. 18. oder umgekert gefunden worden, daß die Krone abwerts gekehrt war(c)POLLICH increm. oſſ. p. 25. ALBIN c. 9. PALFYN c. 9. und dergleichen mehr.
Es iſt eine jede Wurzel mit einer Schlagader verſe - hen(d)Sie allein haben zwiſchen den Kieferknochen nach dem HYP - POCRATES Blutadern peri ar - chon &c. welche durch ihr beſonderes Loch in das Blaͤschen dringt, und ſich laͤngſt dem inwendigen Knochenhaͤutchen welches erſt ein Blaͤschen war, mit ihren Aeſten verbreitet. Man hat erſt vor kurzem die Staͤmme dieſer Aeſte hin - laͤnglich kennen gelernt.
Meh -49I. Abſchnitt. Das Kauen.Mehrere kommen an der obern Kinnlade vor, und dieſes ſind die hintern Schlagadern der Zahnloͤcher (alyeolares) ſo wie einige Aeſte der, unter der Augen - hoͤle ſtreichenden Schlagadern (infraorbitales.)
Der eine Stamm der Schlagader fuͤr die Zahnloͤ - cher, laͤuft nach vorne zu an dem Knochen des Kinnbak - kens und am Zahnfleiſche; der andre, hieher gehoͤrige Aſt, oder die hintere Zahnader(e)Faſcit. ic. II. tab. art. max. intern. Add. not. t. et GUNZ art. maxill. p. 31. kuͤrzlich et BERTIN II. p. 269. 270. 398. et JANKE II. p. 33. et DUVERNEY poſth. p. 558. et FAUCHART p. 20. et Jll. MEKEL de nerv. Quint. Par. n. 72. p. 65. trift am hintern Theile, welcher den Kieferſinus macht(f)Faſcic. VIII. p. 17. in dem Kno - chen einen Kanal an, und ſtreicht darinnen uͤber den Wurzeln der hinterſten Zaͤhne nach vorne zu, und theilt den Zahnloͤchern derſelben und den Wurzeln der Zaͤh - ne(g)BERTIN p. 270. 264. Zweige mit, die nicht undeutlich ſind, und die Wurzeln der Schneide, Hunds: und Bakkenzaͤhne be - dienen, endlich aber nach der Naſe laufen(h)Faſcic. VIII. I. c. L. XIV. p. 149.. Von eben dieſer Schlagader gehen Zweige nach dem high - moriſchen Sinus(i)Faſcic. VIII. p. 17., an deſſen Grunde bisweilen der Nerve entbloͤſt liegt. Sie ſtehet auch in einem Zuſam - menhange mit der Gaumenſchlagader(k)Faſcic. II. l. c. .
Die Schlagader unter der Augenhoͤle ſtrekket ei - nen(l)Faſcic. VIII. p. 18. BERTIN P. 176. 268. 414. DUVERNEY poſthum. p. 558. FAUCHART. zween, oder drei Zweige(m)Drei ſezzt Cl. JANKE und zwei vordere IDEM oſſ. max. ſep - tenn. p. 33. 34. durch einen beſon - dern Kanal laͤngſt der highmoriſchen Vertiefung abwerts von ſich, die an dieſer Vertiefung bisweilen nakkt da lie - gen, indem ſie ihr Aeſtchen mittheilen. Dieſe Zweigever -H. Phiſiol. 6. B. D50Weg zum Magen. XVIII. Buch. verbinden ſich mit der Zahnſchlagader(m*)Faſcic VIII. I. c. und biswei - len erzeugt blos der erſtere Zweig derſelben die vordere Zahnader, welche nach den Schneidezaͤhnen laͤuft(n)BERTIN p. 269. JANKE DUVERNEY. : bisweilen giebt er auch den Bakkenzaͤhnen Aeſte(o)Einen Hinteraſt zum 3. und 4ten Bakkenzahn. JANKE ibid. f. 6. f. p. 34., wie - wohl ich dieſen Aſt, ohne ihn laͤugnen zu wollen, nicht fin - den koͤnnen.
Die unteren Zaͤhne haben eine einzige Schlagader, die von der innern Kieferader ihr Entſtehen bekoͤmmt(p)L. X. p. 115.. Dieſe ſteigt mit ihrem Stamme zwiſchen dem Fluͤgelmu - ſkeln hernieder, und laͤſt einen Aſt von ſich, welcher dem Trompetermuſkel das Geleite giebt; indeſſen daß ein an - drer Aſt derſelben zur innern Fluͤgelmuſkel(q)GUNZ P. 25. Faſcit. II. I. c. und ein andrer Zweig durch die Furche des untern Kinnbak - kens(r)BERTIN T. II. p. 221. mit dem Nerven zu dem breiten Muſkel des Zungenknochens laͤuft(s)Faſcic II. I. c. . Endlich koͤmmt ihr Stamm durch den Kanal dieſes Knochens vou hinten an(t)COLUMBUS p. 181. FAL - LOP p. 132. DUVERNEY p. 557. Faſc. II. tab. art. maxill. int. A. δ. not. n. , er bewegt ſich unterhalb den Zaͤhnen nach vorne zu, und laͤuft vom Kinnloche mit ſeinem Stamme zu dem erſten vordern Bakkenzahne zu den Muſkeln des Antlizzes und des Kin - nes, indem er ſich mit der Leffzenader auf allerlei Weiſe vereinigt(u)Faſcic. II. I. c. tab. art. lab. Q. Faſcic VIII. p. 16. COLUM - BUS. LIEUTAUD. WINSLOW n. 62.: mit dem kleinen Aſte, aber(x)JANKE II. p. 32. MONRO p. 159. gelangt er unterhalb den Schneidezaͤhnen bis gegen die Mitte, der durch einen Knorpel zuſammengehaͤngten Knochen. Dieſer Aſt iſt ſchon undeutlicher und er kriecht durch das Schwammgewebe der beiden Hirnſchalentafeln bei dem Fortlaufe dieſes Kanals fort. Es iſt dieſe Schlagadernicht51I. Abſchnitt. Das Kauen. nicht klein, und wenn man ſie ausreiſt, ſo erfolgen ſtar - ke Verblutungen(y)SOLINGEN operat p. 322. und vielleicht CHRISTINUS Cent. III. obſ. 12..
Sie ſendet, wie vom Oberkiefer geſagt worden, ihre Zweige den Wurzeln der Bakken-Hunds-und Schnei - dezaͤhne zu.
Die Blutadern begleiten ihre Schlagadern; aber zur Zeit hat ſie noch Niemand nach Wuͤrden beſchrieben. An der untern Kinnlade bedienet ſich die Blutader eines beſondern Kanals unterhalb ihrer Schlagader.
Die Nerven begleiten die Schlagadern uͤberhaupt, auſſer daß ſie oͤfters in einem andern, doch benachbarten Kanale liegen, ſie zeigen ſich am obern Kinnbakken, und ruͤhren vom zweeten Aſte des fuͤnften Paares her, ſie lau - fen neben der hintern Zahnſchlagader(z)L. X. p. 214. 215.: ſie kommen von eben dem Stamme her, wenn er bereits in die Au - genhoͤle eingetreten, oder von dem Nerven unter der Au - genhoͤle(a)p. 215.. Und dieſes gilt ſowohl vom vordern Aſte(b)ibid. welcher die gedachte Schlagader begleitet, als vom hin - tern(c)ibid. , der die Bakkenzaͤhne bedient. Die untern Zahnaͤſte entſpringen vom dritten Stamme(d)p. 217. des fuͤnf - ten Paares. Jhr Kanal liegt hoͤher als der Schlag - ader ihrer, und nahe an den Zahnloͤchern. Bisweilen iſt an ihnen das Zahnloch entbloͤſt(e)BERTIN T. II. p. 278.. Die Aeſte lau - fen, wie die Schlagadern, zu den Zaͤhnen hin.
Man kann das Kauen nicht recht einſehen, bevor man nicht die Muſkeln kennt, welche die Speiſe zwiſchen die Zaͤhne bringen und dieſes ſind auſſer dem bereits be - ſchriebenen Zungenmuſkeln(f)L. IX. p. 422. ſeqq. ſonderlich diejenige Mu - ſkeln, welche die Bakken ausmachen. Gemeiniglich ver - ſtehen wir unter dieſem Namen, diejenige Halbkugel, welche ſowol von auſſen als innen mit der Haut bedekkt, und zwiſchen beiden Haͤuten fleiſchig, beweglich iſt, und allerley Figuren an ſich nimmt. Es kommt dieſe Beklei - dung von dem Knochen der Wange und des Jochbeins, von der Wurzel und Scheidewand der Naſe, und von den Naſenloͤchern her. Sie ſpannet ſich beiderlei Zaͤhnen vor, um von ſelbigen beweglich abzuſtehen, und laͤuft end - lich an dem untern Kinnbakken, laͤngſt deſſen unterm Rande, wieder nach der Haut zuruͤkke.
Sie wird durch eine Mittelſpalte abgeteilt, welche kuͤrzer, als die Zaͤhne, uͤbrigens aber denſelben parallel iſt, und mit dem Zuſammenlaufe beider Reihen zuſam - men paſſet.
Derjenige Theil der Wangen, welcher in der That der Zahnreihe am naͤchſten liegt, iſt mit einer ſehr zar - ten und roten Haut bedekkt. Seine weiche und geſchwol - lene Beſchaffenheit bekoͤmmt den Namen der Leffze. Leffze aber nennt man den ganzen beweglichen Theil der haͤutig fleiſchig iſt, und theils zwiſchen Mund und Naſe, theils zwiſchen dem Munde und untern Kinnbakken an - getroffen wird. Beide Leffzen werden von einer in die Hoͤhe gezognen Falte der inwendigen Haut, nach Art ei -nes53I. Abſchnitt. Das Kauen. nes Bandes an das Zahnfleiſch befeſtigt(g)MORGAGNUS Adverſ. I. p. 3.. Die Un - terleffze iſt kleiner(h)Gedoppelt an der Oberlippe RUYSCH Theſ. II. aſſ. 2. n. 5.. Unterhalb der Unterlippe, gegen die Mitte des Kinnbakkens, liegt das Kinn und Wan - gen, nennt man die ſchwellende Erhoͤhung, welche ſowohl vor dem Wangenknochen, als unterhalb demſelben, laͤngſt den Leffzenſeiten geſehen wird.
Die aͤuſſere Haut iſt an den Wangen ebenfalls zart, und ungewoͤnlich voller Gefaͤſſe, die in Menge durch das Oberhaͤutchen durchſcheinen. Sie malet ſich entweder von dem angehaltnen, oder heftig eindringenden Blute, im Zorn, der Schaam, der Freude und dem Verlangen.
Die innere Haut iſt nebſt dem zarten Oberhaͤut - chen(i)MONRO Eſſ. of a ſociet. at. Edimb. T. III. p. 118 CASSE - BOHM in poſthumis. viel zaͤrter(k)Die blutloſe Haut inwendig im Munde, Zunge Schlund, Luft - roͤhrenkopfe, beſiehe bei dem ORI - BASIUS p. 46. einfacher, als die aͤuſſere Haut, und einer Membran aͤnlicher. Auf dieſer Haut liegen, wie an anderm Orte gezeigt werden ſoll, ſehr viele eifoͤr - mige Druͤſen, ſo weit als ſich die Leffzen, Wangen und das Kinn erſtrekken.
Zwiſchen dieſen Bakken, den Zaͤhnen und Kinnbak - ken iſt gleichſam eine aͤuſſere Hoͤle des Mundes, welche von ſelbſt zuſammen ſinkt, damit die Bakken den Zaͤhnen ſo nahe, als moͤglich, kommen moͤgen; doch laſſen ſich die Bakken auf allerlei Art, entweder wenn ſie ſich von Luft aufblaſen, oder wenn ihre Muſkeln wirken, von den Kno - chen entfernen, oder gegenteils an dieſelben anſchlieſſen.
Die Hoͤlung wird von dem wirklichen Munde durch eine Scheidewand getrennt; oͤffnet ſich der Mund undD 3ver -54Weg zum Magen. XVIII. Buch. verzieht man die untere Kinnlade, ſo wird die Bakken - hoͤle mit dem wirklichen Munde eins. Die Zunge kann ſich aus der hintern Hoͤle des Mundes(k*)L. IX. p. 430 hervor bege - ben, und ſich an alle inwendige Theile der Bakken anlegen.
Der erſte darunter mag der bereits beſchriebene Na - ſenmuſkel der Oberleffze ſeyn(l)L. XIV. p. 128 129. COUR - CELLES tab. I. lit. II. lit. I. t. 3. I. I. , welcher dieſe ganze Leffze uͤber ſich in die Hoͤhe hebt, und auch auswerts zieht, und ſie dem Naſengang nahe bringt, um dieſen Gang zu verſchlieſſen. Andre ſagen noch, daß er die Thraͤnen heraustreibe(m)BERGEN pent. obſ. n. l. .
Es folget der gemeine Hebemuſkel der Oberleffze und der Naſenfluͤgeln(n)ALBIN P. 151. T. l. w. x. y. T. XI. f. 10. SANTORIN Tab. l. S. n. 4. Cl. LIEUTAUD p. 164. EUSTACH tab. |41. f. 1. fuͤnfte VESALII FALLOP p. 67. welcher von dem untern und innern Rande(o)COURCELLES. der Augenhoͤle und von dem Knochi - gen Naſenfortſazze des obern Kinnbakkens(p)ALBIN Tab. XI. a. b. Gran - de portion de l’inoiſif. WINSLOW n. 563. n. 3. LIEUTAUD p. 164. oberhalb dem Bande des runden Muſkels der Augenlieder, und unterhalb demſelben aus einem gedoppelten Anfange ſei - nen Urſprung hernimmt, etwas nach auſſen zu herablaͤuft, den Naſentheil von ſich laͤſt, und mit Faſern die auswerts laufen, und ſich auswerts verbreiten, in die Haut der Oberleffze, und in den runden Leffzenmuſkel inſerirt. Da -55I. Abſchnitt. Das Kauen. Dadurch wird die Oberleffze(q)ALBINI p. 152. Tab. XI. f. SANTORIN S. g. in die Hoͤhe gehoben und der Mund geoͤffnet.
Der andere, oder beſondere Hebemuſkel der Oberleffze(r)ALBIN p. 153. T. I. XI. f. 10. c. f. COWPER tab. 21. 22. n. 24. SANTORIN tab. I. R. COURCEL - LES F. auswendig EUSTACH ibid. Autre portion de l’incifif. WINS - LOW n. 563. N. 2. Cl. LIEUTAUD. entſteht von dem untern und inwendigen Rande der Augenhoͤle, neben dem vorigen, iſt entweder einfach, oder gedoppelt(s)ALBIN. , laͤuft einwerts herab, durch - kreuzt den vorhergehenden Muſkel, mit welchem er ſich dennoch auch vermiſcht und breitet ſich an der Oberleffze aus. Er iſt breit und kurz, hebt dieſe Leffze in die Hoͤhe, und zieht zugleich den Mund nach auſſen zu.
Es geſchicht nicht eben ſelten, daß ein dergleichen zweeter Muſkel, naͤher(t)Jſt dieſes der kleine runde Muſkel aus der Hoͤle des Wangen - knochens, bei dem HABICOT D. V. Leit. 10. an den Knochen, inwendig an dem gemeinſchaftlichen Hebemuſkel, von welchem wir ſo gleich reden wollen, von dem inſonderheit ſogenannten Kieferknochen, unterhalb dem, unter der Augenhoͤle be - findlichen Loche entſpringt, und ſich in den runden Leff - zenmuſkel wirft.
Wir haben von dem Faſerpakke an anderm Orte ge - redet(u)ALBIN tab. l. t. XI. g. SAN - TORIN c. LIEUTAUD p. 164. Add. , welches ſich von dem runden Muſkel der Au - genlieder, in das Fett, in gedoppelter, oder gar dreifa - cher Geſtalt, verbreitet.
Der groſſe, von Jedermann dafuͤr erkannte, Joch - muſkel, entſteht aus der Vorderflaͤche des Bakkenkno -D 4chens56Weg zum Magen. XVIII. Buch. chens(x)ALBIN tab. XI. f. 10., beinahe bei der Wurzel des Jochbeins, er iſt einfach(y)Einfach EUSTACH T. 41. f. 1 COWPER tab 32. n. 20. COUR - CELLES tab. I. G. SANTORIN ALBIN p. 157. tab. XI. f. 10. 11. 12. 13., oder auch geſpalten und zweifach(z)Zuſammengeſezzt WINSLOW n. 559 mit zwei Paͤkken inſerirt. BOEHMER faſcic. obſ. p. VIII. und dreifach(a)MORGAGN. Adv. II. p. 29.; er laͤuft ſchief herab, gelangt zum Winkel des Mundes, wo die Leffzen zuſammen kommen, und en - digt ſich in dem runden Leffzenmuſkel der Oberleffze(b)SANTORIN, ALBIN I. c. f. 13. und den dreiekkigen der Unterleffze, ſo daß er mit ſeinen Faſern(c)CANT. T. I. ALBIN p. 157. EUSTACH, SANTORIN, ALBIN f. 20. m. bisweilen ſowohl nach dem Vierekks -(d)SANTORIN m. ALBIN f. 10. n. , als Trompetermuſkel, herablaͤuft(e)ALBIN p. 157. f. 13. WINS - LOW n. 559.. Einige Faſerpaͤkke verlieren ſich auch im Fette an dem Rande des dreiekki - gen, oder ſie machen einen Bogen, und biegen ſich zu den Lachmuſkel zuruͤkke(f)COURCELLES tab I, G. y. L SANTORIN XI. . Er verzieht den Mundwinkel uͤber ſich hinauf und auf die Seiten, oͤffnet den Mund, zwingt die Wangen aufzuſchwellen, und traͤgt alſo das Seinige zum Lachen mit bei.
Der kleine Jochmuſkel(g)WINSLOW n. 560. ALBIN p. 155 T. XI. f. 10. i h. SANTO - RIN t. l. Q. PARSONS l. c. g. WALTHER p. 5. EUSTACH t. 41. f. I. iſt es das Pakk zum levator beim MORGAGNO I. c. entſteht von der Vor - derflaͤche des Bakkenknochens, doch mehr nach innen zu, oder der Naſe naͤher, uͤber dem vorigen hernieder(h)EUSTACH. ALBIN. laͤuft er eben ſo und wirft ſich(i)Zwei macht COURCELLES tab. I. E. E. in die Oberleffze, und deren runden Muſkel, indeſſen daß er ſich mit dem Hebe - muſkel dieſer Leffze vereinigt(k)ALBIN, FUSTACH, WINS - LOW. .
Er(u)Add. CHESELDEN anat. p. 70. Cant T. 3. f. 1. PARSONS I. c. n.
57I. Abſchnitt. Das Kauen.Er thut faſt eben die Dienſte, als der vorhergehen - de, nur daß er blos die Oberleffze regiert.
Der gemeinſchaftliche Leffzenaufheber(l)Der Vierte FALLOPII. Sol - ches hat auch EUSTACHIUS t. 41. f. 1. 3. levator anguli oris ALBIN p. 155. Les canins WINSLOW n. 561. einfach COURCELLES t. 2. H. SANTORIN t. l. ent - ſteht in ziemlich groſſer Flaͤche unterhalb dem Loche(m)SANTORIN T. 1. 0. des, unterhalb der Augenhoͤle laufenden Nerven, aus dem Gruͤbchen des Kieferknochens uͤber den Zahnloͤchern des Hundes - und erſten Schneidezahnes, und hierauf ein - werts, und wie ich oft geſehen(n)ALBIN tab XI. f. 12. 13. mit gedoppelten oder dreifachen(o)COURCELLES tab. I. h. h. h. Anfange: hierauf laͤuft er faſt gerade her - nieder, er wird ſchmaͤler, und vereinigt ſich zum Theil mit dem runden Leffzenmuſkel(p)ALBIN p. 156 & ic. cit. theils aber mit dem Dreiekkigen(q)IDEM ibid. & ic. cit. WINS - LOW ibid. . Auch der Jochmuſkel haͤngt mit ihm zuſammen(r)COURCELLES. , er wird von ſelbigem bedekkt, und er be - dekkt den Trompetermuſkel wieder(s)SANTORIN. . Er hebt die Oberleffze und das Kinn in die Hoͤhe, er ſchlieſſet den of - fenſtehenden Mund zu, und erhebt die Wange, welche in der Betruͤbniß niederſinkt, in dem Affekte der Freude wieder.
Der Lachmuſkel(t)IDEM t. I. n. COURCEL - LES t. I. L. WEITBRECHT Comm Acad. Petrop. Tom. 9. PARSONS of phyſiogn. T. I. r. GAUTIER Tab. I. wird aber mehr fuͤr einen Muſkel gehalten. ALBINUS p. 194. entſteht nicht vom Knochen, ſondern von den verirrten Faſern des breiteſten Halsmu - ſkels, oder von der faͤchrigen und feſten Bekleidung desD 5Kaͤu -58Weg zum Magen. XVIII. Buch. Kaͤumuſkels faſt mitten an der Hoͤhe des Ohres, ſonſten auch in der Gegend des Ohrlaͤppchen(u)SANTORINUS, COURCEL. . Er laͤuft ein - werts und macht einen Bogen(x)IDEM. geht erſt abwerts und dann aufwerts, und bekoͤmmt nicht ſelten vom Jochmu - ſkel ein Faſergebinde zur Verſtaͤrkung; endlich inſerirt er ſich oben in den Mundwinkel, und mehr nach vorne zu, als der Dreiekkige.
Er verzieht den Mundwinkel und zieht die Wange in eine kuͤrzere Breite und einen Huͤgel zuſammen.
Der Dreiekkige(y)WINSLOW n. 566. oder Niederdruͤkker des Mundwinkels(z)ALBIN p. 158. klein SAN - TORIN groͤſſer COURCELLES tab. I. m. koͤmmt mit einem breitern Anfange von den Membranen, die den Rand des Unterkiefers bekleiden, und von dem breiteſten Halsmuſkel her, er ſteigt in die Hoͤhe, indem ſich zugleich ſeine innere Faſern kruͤm - men(a)SANTORIN, EUSTACH. ſo wie ſeine aͤuſſern Faſern gerade ſind, er wird auswerts convex, und ſo geht er wieder gegen den Mund - winkel zuruͤkke, vereinigt ſich mit dem Lachmuſkel und dem breiten Hautmuſkel des Halſes, und laͤuft in den Joch -(b)SANTORIN, ALBIN T. XI. f. 10. EUSTACH t. 41. f. 2. und eben gedachten Hebemuſkel(c)ALBIN p. 159. T. XI. f. 12. Add. COWPER tab. 32. n. 22. ſo wie ſon - derlich nach dem obern runden Muſkel fort(d)COURCELLES, WINSLOW, ALBIN f. 11. 13. p. 159..
Seine aͤuſſere Faſern ſind nach einwerts, die innerli - chen nach auswerts gerichtet. Er druͤkkt die Leffzen nie - der, oͤffnet den Mund, und macht die Hierogliphe von einem traurigen Affekt.
Der ſantoriniſche Qveermuſkel des Kinnes(e)p. 27. iſt von mir gemeiniglich fleiſchig befunden worden, er be - dekkt mit einer roten Bruͤkke die innerſte Faſern des brei - ten Hautmuſkels am Halſe, um mit ſeinen Qveerfaſern den Winkel am Kinne zu bezeichnen. Er laͤuft vom rechten Dreiekksmuſkel gegen den linken als ein Gan - zes fort.
Man koͤnnte ihn fuͤr ein Stuͤkk vom Dreiekkigen an - ſehen. Bisweilen haͤnget der rechte mit dem linken ober - halb dem Kinne, mit einer mondenfoͤrmigen Richtung zuſammen(f)So hats ALBINUS p. 159. EUSTACHIUS tab. 35..
Der Vierekkige(g)WINSLOW n. 567. oder der eigentliche Nieder - druͤkker der Unterleffze, raget zum Theil zwiſchen den Dreiekksmuſkel nakkt hervor, zum Theil wird er damit bedekkt.
Er entſteht, wie geſagt wurde(h)ALBIN p. 160. COURCEL - LES t. 2. E. aus den fortge - ſezzten Faſern des breiteſten Halsmuſkels, und vom Ran - de des Kinnbakkens(i)ALBIN tab. XI. f. 9. 10. theils innerhalb demſelben, theils damit bedekkt, nemlich aus dem Knochenhaͤutchen. Hier - auf ſteigen ſeine Faſern einwerts in die Hoͤhe und die un - tern laufen uͤberzwerch vom rechten Muſkel nach dem lin - ken fort. Jndem ſich die obern Faſern einander durch - kreuzen(k)SANTORIN y COURCEL - LES Tab. I. II. O. EUSTACHIUS tab. 35. t. 41. f. 1., ſo wirft er ſich in den runden Muſkel(k*)COURCELLES t. I. 2. WINSLOW n. 567.und60Weg zum Magen. XVIII. Buch. und in die Unterleffze, und haͤngt an dem darunter lie - genden Fadengewebe ſo feſte an, daß man ihn vollſtaͤn - dig nicht davon abſondern kann.
Der Hebemuſkel des Kinnes(l)ALBIN p. 168. oder der beſondre Aufheber der Unterlippe(m)COWPER Myolog. ed. 1724. t. 31. n. 26. DOUGLAS, SANOT - RIN q. r. ſteht aber ſehr oberwerts Inciſif inferieur WINSLOW n. 568. Syllab. part. corp. hum. petrop. ed. t. 10. f. 9. Houpe du menton LIEUTAUD p. 166. 167. t. 6 ver - einigt ihn aber mit dem qvadrato. PETIT trennet ſie mit Recht. PAL -FYN II. p. 397. bei ihm heiſt er hou - pe du menton. iſt an beiden Seiten einfach, fleiſchig und von feſteren We - ſen, als viele der vorhergehenden. Er entſteht aus der Grube des untern Kinnbakkens unter den Zahn - loͤchern des aͤuſſern Schneidezahnes(n)ALBIN tab. 3 β. β. tab. XI. f. 15. und bekoͤmmt auch vom runden oder Ringenmuſkel einige Faſern; er laͤuft niederwerts, uͤberkreuzt ſich aber nicht(o)Wie beim SANTORINUS. , ſondern naͤhert ſich nur von beiden Seiten einander(p)COURCELLES t. 3. m. M. tab. 4. C. C. , und ſenkt ſich in die Haut des Kinnes ein(q)LIEUTAUD p. 167., wo ſelbige ſich zu einem kleinen Huͤgel erhebt, wie auch in den in - nern Qveertheil des Vierekkmuſkels. Er erhebt ſelbige, ſtellt die Unterlippe, nachdem ſolche herabgezogen worden, in ihre alte Lage wieder und ſtrekkt ſich hinter der Ober - lippe ſonderlich, in der Verachtung und dem Unwillen aus.
Andre erinnern, daß er die Leffze niederwerts zie - he(r)WEITBRECHT Comm. Acad. Petrop. T. IX. p. 252. LIEU - TAUD. , doch aber ſo, daß er das Kinn in die Hoͤhe he - ben ſoll.
Der Trompetermuſkel, welcher ſo heiſt, nicht weil er die Bakken aufblaͤſet, ſondern weil er die aufgeblaſene Bakken niederdruͤkkt, und die Luft durch die Poſaune herausblaͤſt, iſt ein groſſer Muſkel, und unter denen der groͤſte, welche nach den Wangen und Leffzen zulaufen.
Er hat einen dreifachen Urſprung von dem obern Kinnbakken(s)MORGAGNI Epiſt. XI. n. 42. CASSEBOHM, DOUGLAS p. 23. ALBIN p. 162. WINSLOW n. 723. COURCELLES tab. 3. ☉. tab. 4. f.. 1. II. , oberhalb dem lezzten Bakkenzahne, wo derſelbe den highmoriſchen Sinus in ſich begreift, ſo wie von der aͤuſſerſten Flaͤche der Fluͤgelplatte(t)MORGANG. p. 360. ALBIN p. 162.; und vom kleinen Fluͤgelhorne(u)ALBIN P. 162. DUVER - NEY myotom. p. 45. MORGAGN. p. 360. SANTORIN t. l. &. n. 35. DOUGLAS p. 23..
Die folgende Faſern kommen vom Schlundkopfe ſelbſt(x)VALSALYA beim MOR -GANG. Epiſt. XI. p. 353. n. 41. DOUGLAS p. 23. ALBIN p. 162. tab. f. 2. 3. 8. 10. COURCELLES tab. 3. O. t. 42. DUVERNEY l. c. GARENGEOT myotomie p. 118. LIEUTAUD p. 173. aus der Gegend des Fluͤgelſchlundmuſkels (pterygopharyngeos) her.
Die unterſte Faſern entſtehen vom untern Kinnbak - ken(y)ALBIN p. 162. tab. XI. f. 14. MORGAGN. I. c. p. 360. COUR - CELLES tab. 3. ☉. tab. 3. 4. und deſſen Gegend unter dem Kranzfortſazze, welche den Nerven aufnimmt, hinter den oberſten Bak - kenzaͤhnen, wo daſelbſt die hole Furche liegt.
Auf ſolche Art entſteht daraus ein breiter Muſkel, deſſen Faſern uͤberhaupt uͤberzwerch, und parallel lau - fen(z)SANTORIN Tab. I. N. N. RUSTACH Tab. 41. f. 1. 3., darunter jedoch die oͤberſten ein wenig nieder -werts62Weg zum Magen. XVIII. Buch. werts gehen, und die unterſten(a)COURCFLLES tab. 4. mitt - lere aufſteigende Faſern ALBIN ibid. T. II. f. 14. d. hingegen in die Hoͤhe ſteigen, wovon der ganze Muſkel ſchmaͤler wird. Er macht, auſſer den innern und aͤuſſern Bekleidungen, die Bakken aus, laͤuft vorwerts gegen die Leffzen zu und liegt unter den gedachten Aufhebern und Niederdruͤk - kern(b)ALBIN f. 13., ſo daß der obere Theil dieſes Muſkels zu beiden Leffzen etwas beitraͤgt, und der untere(c)ALBIN p. 162. durchkreuzen ſich, daß die unterſten nach der Oberlippe gehen, die oͤberſten nach der Unterleffze COURCELLES t. 4. I. I. 2. 2. ſolches eben - falls thut, und ſich mit ſeinen Faſern theils in den run - den Muſkel der Oberleffze(d)Oberen ALBIN f. 14., theils in den untern run - den wirft(e)Zum Untern ibid.
Er leeret die Bakken aus, wenn dieſe bei geſchloſſe - nen Munde von Speiſe oder Luft aufgeblaſene Bogen beſchreiben, und dieſe ſtrekkt er vermoͤge ſeiner zuſammen - ziehenden Kraft wieder gerade aus, ſo daß alsdann ihr mittler Theil an den Zaͤhnen zu liegen koͤmmt. Er zieht den Mund auf die Seite und runzelt die Bakken(f)IDEM p. 163., wie ſich bei einem uͤbermaͤßigen Lachen und groſſem Gelaͤch - ter eraͤugnet(g)PARSONS of phyſiogno - my. p. 30.. Er verengert den Schlundkopf, wenn der Mund geſchloſſen iſt, auch darum, weil er mit einem in den Knochen geſenkten Theile des runden Leffzenmu - ſkels vereinigt iſt.
Es beſteht der runde Leffzenmuſkel(h)Den Untern vom Obern trennt WINSLOW IV. n. 553. 554. 556. Add. FALLOPIUM p. 67. b. LIEUTAUD. aus einer Zuſammenſezzung, welche ſchwer zu zergliedern iſt.
Ueber -63I. Abſchnitt. Das Kauen.Ueberhaupt ſind ſeine Faſern an der Oberleffze und Unterleffze in einen etwas convexen Bogen umgebo - gen(i)ALBIN Tab. XI. f. 10. 11. 12. 13. 14. &. tab. 3., dieſe Faſern ſchieſſen ſich an beiden Mundwin - keln im Fortlaufen um einander(k)IDEM p. 163. 164., zum Theil ſind ſie waͤrend des Durchkreuzens zwiſchen einander geflochten(l)WINSLOW n. 553. COUR - CELLES tab. 3..
Jn ſie miſchen ſich faſt alle Faſern, der bisher be - ſchriebenen Joch-Hebe - und niederdruͤkkenden Muſkeln, ſie endigen ſich darinnen; und die tiefere Schicht machen faſt die Trompetermuſkeln allein aus(m)ALBIN p. 164. &. ic. cit. COURCELLES t. I. k. k. .
Es hat aber dieſer runde Muſkel einige inwendige Faſerſchichte, welche auch an dem Knochen feſte ſind. Sie laufen an der Oberleffze(n)Zweite Reihe SAN - TORIN t. l. h. ſur demior - biculaires WINSLOW n 555. Ori - go buccinatoris ab alveolis den -tium VERDIER. auswerts von den Loͤ - chern der Schneidezaͤhne, und geſellen ſich zu den runden, und dem Trompetermuſkel.
An dem untern runden Leffzenmuſkel kommen eben - falls vom untern Kinnbakken(o)ALBINUS p. 164. Tab. XI. f. 14. Acceſſor buccinatoris COUR - CELLES t. 3. 4. Productor labii inferioris SANTORIN tab. 1. 5. WEITBRECHT I. c. p. 253 Acces - ſoires du demiorbiculaire inferieur WINSLOW n. 569. Origo bucci - natoris ab alveolis dentium infe - riorum VERDIER ibid. innerhalb des Loches des Hundszahnes, oder des naͤchſten Schneidezahnes ei - nige Faſern hervor, welche uͤberzwerch laufen, ſich aber uͤber ſich in die Hoͤhe nach auſſen zu bewegen, zum run - den fuͤgen, und ebenfalls in den Trompetermuſkel fort - gehen(p)ALBIN p. 165..
Es ſchlieſſet dieſer Muſkel den Mund zu, wenn ſich ſeine Faſern uͤber alle Rechnungen der Mathematikerhinaus64Weg zum Magen. XVIII. Buch. hinaus, bis auf den dritten oder vierten Theil ihrer Laͤn - ge zuſammen ziehen, und die Winkel ſich einander wech - ſelweiſe naͤhern; daß der Mund, der Qveere nach, zu einem ſehr kurzen Ringe wird.
Dieſe Kraͤfte ſind es nun, wodurch die Speiſe er - griffen, fortgeruͤkkt und klein gekauet wird. Man ergreift dieſelbe, vermittelſt der Muſkeln, vermittelſt der von ein - ander gezognen oder uͤbergeſchlagnen Leffzen, vermittelſt des ein wenig herabgedruͤkkten untern Kinnbakkens, und vermittelſt des eingegoſſnen Getraͤnkes; oder wenn man gegentheils die Leffzen an das Trinkgefaͤſſe bringt, und die Zunge erſt an die Zaͤhne druͤkkt, und hierauf wieder davon zuruͤkke zieht(q)Vom Saugen L. VIII. p. 296. Eine Art davon iſt das Trinken..
Man behaͤlt Speiſe oder Trank im Munde, wenn man die Bakken an die Knochen des Obern Kinnbakkens, oder des untern andruͤkkt, und zugleich den Mund, ver - mittelſt ſeiner Kraͤfte, verſchlieſſet. An einem alten Man - ne, deſſen Bakkenmuſkeln gelaͤhmt waren, fiel Eſſen und Trinken wieder aus dem Munde(r)HEYMANN Comm. T. I. p. 483..
Man ruͤkkt die Speiſe ruͤkkwerts, ſonderlich mit der Ober - und Unterleffze, oder mit der Wange, wenn man dieſe Theile an diejenige Speiſe bringt, welche wir wei - ter ſchieben wollen. Hierzu bedienen wir uns der Zun - ge, welche ſich mit einer wundernswuͤrdigen Gelaͤufigkeit gegen alle Seiten des Mundes bewegt, Speife und Trank auf ihren Ruͤkken nimmt, ihre Seiten uͤber ſich in die Hoͤhe biegt(s)L. IX. p. 429 &c. und zu einen austeilenden Geſchirre wird;ſie65I. Abſchnitt. Das Kauen. ſie bringt die Speiſe weiter herum, oder ſie preſſet ſie mit ihrer dikkeren Spizze, durch die Griffelzungenmuſkel, von dem Winkel, worinnen die Speiſe liegt, und vermittelſt der gekruͤmmten Spizze, wohin ſie will, mit ſich fort. Jndem ſie ſich bald an die Zaͤhne anſchlieſt, bald wieder zuruͤkkzieht, ſo ſauget ſie aus der Bakken - hoͤlung die Feuchtigkeiten, oder die gekaͤute Speiſen an ſich, und waͤlzt ſelbige in die hintere Hoͤlung des Mun - des fort.
Die Zaͤhne zerbeiſſen die Speiſe entweder wenn ſie gerade darauf treffen, und ſie zerſtuͤkken, oder wenn ſich die untern Bakkenzaͤhne ſeitwerts bewegen, und alle har - te Koͤrper gegen die obern unbewegliche Zaͤhne andruͤk - ken, und ſolche mit der beſchriebnen groſſen Gewalt, in - dem ſie vor den Speiſen zugleich vorbeigehen und in die Hoͤhe ſteigen(t)p. 14. 15. 16. klein malen.
Es iſt dieſe Zermalmung bei dem Knaͤten der Spei - ſe allerdings von einer ſehr groſſen Wichtigkeit, indem ſich weder im Magen noch in dem ganzen Umfange des Gedaͤrmes, weiter eine Kraft antreffen laͤſt, welche mit dem Nachdrukke der Zaͤhne auf irgend eine Weiſe ver - glichen werden koͤnnte. Man wird zeigen, daß nicht einmal die Haͤute der Weintrauben auf den uͤbrigen gan - zen Wege, den die Speiſe zu nehmen hat, klein gemacht werden, da doch ſo gar Pferſichſteine von den Zaͤhnen zerbiſſen werden koͤnnen.
Daher leidet die Verdauung groſſen Nachtheil da - von, wenn man Speiſen ungekaͤut hinabſchlingt und alte Perſonen verdauen das Fleiſch ſehr ſchlecht, wofern ſie es nicht klein ſchneiden, um dadurch das Kauen einiger -maaſ -H. Phiſiol. 6. B. E66Weg zum Magen. XVIII. Buch. maaßen zu erſezzen(u)SCHOOK de fermentat. p. 332.. Gelehrte, die ihren Betrach - tungen zu ſehr nachhaͤngen, begehen ofte dieſen Fehler. Dem Voſſius muſte ſeine Frau die Speiſen in den Mund ſtekken(x)KUNDMANN Zuſtand p. 112.. Ein alter Mann, der keine Zaͤhne mehr hatte war genoͤtigt, die Speiſen, welche er nicht kauete, den andern Tag, gleichſam durch ein Wiederkaͤuen wieder von ſich zu geben(y)Siehe in der Hiſtorie des Magens..
Dahingegen wurde ein langwieriger Magenkrampf blos durch ein gehoͤriges Kauen geheilt(z)TISSOT de l’onaniſme p. 144.. Vor kur - zem geſtand ein Gelehrter(z*)BUFFON Hiſtoir. naturelle T. II. p. 464. 465., welcher gewiß nicht viel auf die Mode haͤlt, dennoch, daß das Vorkaͤuen der Ammen dem Kinde guten Nuzzen ſchaffe, und ich glau - be leicht, daß ſich aus einer kleinen Menge Speiſe Na - rungstheile genug herausziehen laſſen, wenn man ſie nur fleißig kaͤuen wollte. Die Natur verbindet daher mit dieſer Handlung eine ungemeine Wolluſt. Jch habe es an mir verſucht, daß das trokkneſte Stuͤkk Brodt unter den Zaͤhnen einen angenem ſuͤſſen Geſchmakk an ſich nimmt, wenn man es mit Vorſazz und lange Zeit kauet.
Jndeſſen verdienet doch nicht das Zermalmen dieſen Ruhm allein. Es gehoͤrt ein groſſer Theil davon derjenigen Naͤſſe, mit welcher man die Speiſe im Munde vermiſcht. Es iſt dieſes der Speichel, welcher mit der ausduͤnſtenden Naͤſſe und einigen Speichel vermengt iſt. Wir nennen naͤmlich dasjenige eigentlich Speichel, wel - ches aus den Gaͤngen beſondrer Druͤſenpaͤkke in den Mund flieſt. Der Schleim ergieſſet ſich aus kleinern Druͤſen durch deren kurze Mindungen; ſo wie die duͤn - ſtende Naͤſſe aus den verlaͤngerten Enden der Schlaga - der hervor quillt.
Dieſe anſenliche Druͤſe neben den Ohren(a)Siehe COURCELLES et tab. art. labialis in Faſcic. III. ic. anat. , welche aus dem Geſchlechte der zuſammengeſezzten Druͤſen iſt, beſteht aus kleinen Kernchen, die zu Trauben an einan - der wachſen, welche von dem Fadengewebe zuſammen ge - halten werden: endlich wird die ganze Druͤſe zugleich mit dergleichen Faͤden, deren Geflechte aber feſter zu ſeyn das Anſehen hat, an dem vordern und mittlern Theile uͤberzogen, und davon ſcheinet ihre Bekleidung gleichſam eine Membran, die beinahe ſehnig iſt, vorzuſtellen.
E 2Dieſe68Die Naͤſſe XVIII. Buch.Dieſe Druͤſe nimmt theils die hole Stelle zwiſchen dem Winkel des untern Kinnbakkens, dem zizzenfoͤrmi - gen Fortſazze des Schlafbeins(b)IDEM Tab. I. und den aͤuſſerlichen Ohre ein; theils liegt ſie nakkt auf dem Kaͤumuſkel(c)Tab. art. lab. Tab. tot. corp. ant. der Theil vor dem maſſeter iſt bald mehr, bald weniger breit. und auf einem nakkten Aſte unter der Haut dieſes Kinn - bakkens auf. Sie endigt ſich einer Seits am Jochbei - ne(d)COURCELLES t. l. tab. noſtr. art. lab. et tab. anrer. tot. corp. haͤngt ſtark am Jochbein an LIEUTAUD p. 170., andrer Seits aber am zweibaͤuchigen Muſkel.
Ueberhaupt iſt ihre Figur ſo beſchaffen, daß ſie vor - werts zwei Hoͤrner einwerts von ſich ſtrekkt ein oberes(e)Lacinia etc. MORGAGN Adverſ. VI. p. 129. etwas unter - ſchieden beim SANTORIN tab I. i. unter dem Jochbeine, dem Ohrenbokke gegen uͤber. Die - ſes iſt laͤnger, oder mit der uͤbrigen Ohrdruͤſe zuſammen - gehaͤngt, oder auch bisweilen dergeſtallt davon abgeſon - dert, daß ſie wie eine beſondre Druͤſe(f)Tab. art. lab. neben der Ohren - druͤſe anzuſehen iſt. Jch habe ſie mangeln oder auch gedoppelt geſehen. Das untere und kleinere Horn laͤuft etwas unterhalb dem Rande des untern Kinnbakkens, uͤber den Bruſtbeinzizzenmuſkel, uͤber den Zweibaͤuchigen, uͤber die Droſſelblutader und die Schlagader der Carotis zur Kieferdruͤſe, und wird davon blos durch die Blut - ader des Angeſichtes abgeſondert. Der uͤbrige hintere Theil der Druͤſe iſt hinterwerts gegen das Ohr convex, wo ſich daſſelbe der Hirnſchale zukehrt, er hat keine ge - wiſſe Figur, und bequemt ſich allenthalben gegen die be - nachbarten Theile. Sie iſt von obenher ſchmaͤler, legt ſich mit einer mondfoͤrmigen Flaͤche an den Gehoͤrgang an, und haͤngt an ſelbigem feſte; mit ihrer andern, eben - falls ebenen Flaͤche, paſt ſie ſich in die niedergedruͤkkte Stelle oberhalb dem Griffelfortſazze ein, und hat eine ausgegrabne Furche fuͤr die Schlaͤfenſchlagader, ſie fuͤlletunter69II. Abſchnitt. im Munde. unter dem Gehoͤrgange zwiſchen dem Ohre, und dem Kieferkopfe, auf dem ſie liegt, den Winkel, neben dem Griffelfortſazze, zwiſchen dem Ohre und dem Kinnbak - ken ganz und gar aus, ſo wie den obern Raum der zwi - ſchen dem Gelenke des Kinnbakkens und dem Gehoͤrgan - ge leer iſt. Hinterwerts endigt ſich die Druͤſe mit dem Griffelfortſazze. Jhr unteres Ende zerteilet ſich in meh - rere Kegelfoͤrmige Fortſaͤzze, ſonſten aber ſteiget ſie doch auch hinter dem Ohre ein wenig in die Hoͤhe.
Sie iſt eine groſſe Druͤſe, und unter den Speichel - druͤſen die allergroͤſte. Sie hat am Menſchen vier und ein halbes Qventchen(g)WHARTON p. 119. gewogen, ſo daß ihre eigentli - che Schwere kleiner, als an den uͤbrigen Druͤſen iſt, in - dem ſie ſich gegen die Nieren wie 1034 zu 1050(h)SAUVAGES Diſſ. ſur le medic. p. 28. verhaͤlt.
Auf ihr liegen einige von ihr unterſchiedne Druͤſen von dem Geſchlechte der einfachen, deren drei, vier und daruͤber ſind(i)Comm. BOERHAAV. T. I. p. 166. Einige hat COURCELLES tab. 2. SANTORIN T. I. et VAL -SALVA t. r. f. 1. k. ob er gleich Paͤkke zeichnet. und die ſowohl neben dem Jochbeine als laͤngſt den groſſen Gefaͤſſen anzutreffen ſind.
Sie bekoͤmmt viele, doch nicht groſſe Gefaͤſſe von der Schlaͤfenſchlagader, die durch ſie laͤuft, und von ihr be - dekkt wird(k)Sie iſt breiter Tab. art. lab. p. 17., ſo wie von der Qveerader des Angeſich - tes. Blutadern giebt ſie den gleichnamigen Staͤmmen ab.
Jhre durchgehende zahlreiche Nerven ruͤhren vom harten Paare(l)L. X. p. 260. und vom dritten Aſte des fuͤnften Paa - res(m)L. X. p. 229. 230. 231. her, doch bin ich noch nicht mit mir einig, ob einige derſelben in der Druͤſe bleiben.
E 3Man70Die Naͤſſe XVIII. Buch.Man findet, wie ich davor halte, dieſe Druͤſe in al - len vierfuͤßigen Thieren: im Hunde, in der Kazze, dem Pferde(n)MURALT Vademec. p. 57. 221., Ochſen, Schweine, Schafe, Jgel(o)IDEM ibid. p. 218. PEYER obſ. p. 68. und im Affen(p)Jm Pygmaͤen TYSON p. 53..
Wiewohl das Ende dieſes Kanals, wo derſelbe den Trompetermuſkel durchbort laͤngſt in den Kaſſeriſchen Kupfern abgezeichnet vorkoͤmmt(q)Solches hat CASSERIUS Pentaiſthes. org. aud. t. 4. f. l. X. C. BARTHOLINUS zaͤlet es fuͤr ein Band Inſtit. p. 302. et. C. BAUHINUS. Solches laͤugnet RIO - LANUS in C. B. p. 723.: wiewohl G. Need - ham(q*)Praf. et c. 4., welches kein ſchlechter Schriftſteller iſt, den - ſelben ſchon im Jahr 1658 geſehen haben will: wiewohl endlich auch Gerard Blaſius, Leon der Sohn(r)JOHANNEM neſcio quaro vocat STENONIUS. und der junge Menſch der ſich beim Stenonius auf - hielte, der ſich durch Thierzerlegungen allerdings einigen Ruhm erworben ſich bemuͤhet, dieſen Gang ſich zuzueig - nen(s)Beim BARTHOLIN Epiſt. Cent. III. n. 43. wobei er Zeugen anfuͤhrt(t)Doch hat man Zeugniſſe von drei Schuͤlern des BLASII. welche ſagen, dieſer Gang ſei in Gegenwart des STENONII, vor deſſen Beſchreibung vom BLASIO gezeigt worden. HOBOKEN eluit. ſaliv. Blaſ. und ihm jedermann Beifall giebt; ſo hat man doch in Warheit die ganze Eh - re von Entdekkung des Speichelganges dem Nikolaus, dem juͤngern Sohne Stenons(u)n. 13. Diſſ. inaug. Kandidaten der me - diciniſchen Wuͤrden zu danken, welcher im Jahre 1660 den ſiebenten April ſeinen Gang an einem Schafe aus - findig gemacht, und kurz darauf in einer anatomiſchenDiſſer -71II. Abſchnitt. im Munde. Diſſertation beſchrieben hat(x)Von den Munddruͤſen, und dem vor kurzem daraus erwieſener - maaßen herkommenden Gefaͤßen. J. v. HORNE vertheidigt zu Lei - den d. 6. Jul. 1661.. Er iſt durch ſo viel andere Erfindungen beruͤmt geworden, daß man leicht glauben wird, er habe auch dieſen Gang gefunden(y)Er rechtfertigt ſich de muſc. et gland. p. 30. 31. Endlich hat er ſich noch durch eine beſſere Beſchreibung dergeſtalt verdient gemacht, daß wir ihn in der Eigen - ſchaft des Erfinders allerdings erkennen muͤſſen.
Es iſt ein weiſſer, mit einer Menge von Gefaͤſſen bemalter rundlicher zuſammengedruͤkkter Kanal von einer kleinen etwas derben(z)STENONIUS n. 17. HOR - NE de eluit. ſaliv. I. 13. Hoͤle und aus dem Fadengewe - be gebildet. Jhn erzeugen unzaͤlige Aeſtchen, welche aus den einzeln Druͤſenkernchen der Druͤſe neben dem Ohr hervorkommen und in groͤſſere Aeſte, und in einen Gang von der unterſten Druͤſe, durch ihren inwendigen Rand, der hinterwerts laͤngſt der Laͤnge der Druͤſe herablaͤuft, ſich verſammeln. Er geht ferner faſt zuoͤberſt aus der Druͤſe, doch aber noch unterhalb ihrer Spizze, mit dem obern Horne heraus, und wandert in Begleitung eini - ger Nerven vom harten Paare(a)Mit Nervenfaͤden durchweht. STENONIUS n. 14. unter dem Jochbeine faſt zuoͤberſt durch den Kaͤumuſkel nach einwerts zu(b)Zu tief aus der Druͤſe her - geleitet von SANTORIN T. I. Z. et COURCELLES tab. I. Conf. tab. art. lab. et PARSONS of phyſio - gnomy tab. 7.. Er ſtreichet mehr nach hinten und unten fort, als die ge - dachte Druͤſe, welche ſich, wie wir geſagt haben, zu ihm geſellt. Von dieſer Druͤſe empfaͤngt er einen neuen Gang(c)Ann. 1728. erfunden und beſchricben Comm. Boerh. T. I. p. 165., der ſich in ihn wirft, und welcher ſich gegen den Stenoniſchen Gang faſt auf die Art verhaͤlt, wie ſich der Bartholiniſche zum Gange des Kinnbakkens. Er iſt aber kleiner, inſerirt ſich indem er einwerts ſtreicht, unter einem ſpizzen Winkel, bei dem innern Rande desE 4Kaͤu -72Die Naͤſſe XVIII. Buch. Kaͤumuſkels. Vielleicht iſt dieſes derjenige Gang, von dem Juſtus Veiti(d)Obſ. I. ſchreibt, daß er mitten aus dem Stenoniſchen herauskoͤmmt, und ſich in den Mund inſonderheit inſerirt.
Wenn er dieſen Kanal aufgenommen und wieder verlaſſen, nachdem er vorher vom Kaͤumuſkel unterſtuͤzzt wurde, ſo aͤndert der Kanal des Steno ſeine Rich - tung(e)Die Kruͤmme druͤkken aus CHESELDEN t. II. COURCEL - LES t. I. Mem. de Chir. T. III. p. 458 und da er zuvor uͤberzwerch und nach vorne zu lief, ſo naͤhert er ſich nunmehr mit einer Biegung neben dem ſehnigen Rande des Kaͤumuſkels mit ein - mal dem Schlundkopftheile des Trompetermuſkels(f)COURCELLES tab. II. 5.: er ſtreicht ruͤkkwerts, ein wenig abwerts(g)Mèm. de Chirurg. T. III. p. 455. und ein - werts durch eine Menge Fett hindurch, drengt ſich durch die aus einander fahrende Faſern dieſes Mu - ſkels, und kriecht in etwas vor der Membran des Mun - des vorbei, die er ebenfalls durchbort. Er iſt dieſer Kruͤmmung wegen ſchlaff, und ſtrekkt ſich, ſo bald man ihn zerſchneidet aus(h)BORDEU p. II. .
Endlich, ſo oͤfnet er ſich gleichſam abgeſchnitten mit einer Muͤndung, die nicht im geringſten vorragend, und nicht einmal an dem Waͤrzchen iſt(i)Ein Waͤrzchen STENONIUS diſſ. n. 14. eine hole Carunkel. KAAUW n. 286. Solches habe ich nie gefunden. in einer ſchiefen Richtung, und mit einem weiten Munde, der jedoch et - was enger als vorher iſt, in die Hoͤlung der Bakken und zwar uͤber dem mittelſten obern Bakkenzahne.
Die eine von beiden iſt viel kleiner, und liegt in dem Winkel zwiſchen dem untern Kinnbakken. Sie iſt mitdem73II. Abſchnitt. im Munde. dem innern Fluͤgelmuſkel bedekkt(k)Tab. art. pharing. et tab. duct. ſaliv. BIDLOO tab. 15. f. I. befindet ſich zwi - ſchen dem Winkel dieſes Kinnbakkens und zwiſchen dem zweibaͤuchigen Muſkel, und im Winkel, den der erſte Zweibaͤuchige mit dem zweeten macht, theils unter dem breiten Muſkel des Zungenknochens(l)Tab. tot. corp. Tab. duit. ſaliv. 3., theils weiter nach auſſen zu(m)Ibid. tab. art. phar. tab. duct. ſaliv. auch unter dem breiten Seitenmuſkel der Zunge(n)Tab. duct ſaliv. und liegt der Haut, wenigſtens mit ihrem vornemſten Stuͤkke naͤher. Sie iſt rundlich, in Lappen zerteilt, ſo daß ihre Kernchen zugleich von einem Faden - gewebe zuſammengehaͤngt, und die Oberflaͤche, gleichſam mit einem Gewebe uͤberſponnen iſt.
Jhr Gewichte hat man von drittehalb Qventchen gefunden(o)WHARTON p. 119. 133. im Ochſen von 9 Zoll.. Man hat auch aus der Erfarung, daß ſie im Trokknen von 10000 Theilen auf 2668(p)HAMBERGER phyſiol. p. 185. und von 64 auf 10 reducirt werde(q)IDEM ibid. p. 183.. Sie wiegt gegen das Waſſer wie 1043, gegen 1000(r)SAUVAGES. . Sie iſt uͤberhaupt weiter als die Ohrendruͤſe, zerteilt ſich in groͤſſere Laͤpp - chen, und wird nicht ſelten durch eine tiefe Furche in einem vordern und hintern Theil unterſchieden(s)Conf. tab. ſaliv. duct. COUR - CELLES tab. 3..
Sie giebt ein ohnlaͤngſt entdekktes Anhaͤngſel in eine andre Schicht, aus ihrem vordern Ende, oberhalb dem breiten Muſkel des Zungenknochens, von ſich, welches gegen die Seite des Kinnmuſkels des Zungenknochens fortlaͤuft, und mit ihr, und mit der Druͤſe unter der Zunge, welche Druͤſe wenigſtens im Menſchen, ein wirk - liches und fortgehendes Stuͤkk von der Kieferdruͤſe iſt(t)COSCHWIZ f. 1. 2. KUL - MUS p. 49. LIEUTAUD p. 174. WEITBRECHT I. c. p. 255. vor - laͤngſt WHARTON p. 129. HOR - NE microcoſm. p. 23.. E 5Bis -74Die Naͤſſe XVIII. Buch. Bisweilen hat man dieſes Anhaͤngſel, jedoch nur ſelten, ganz und gar nicht beobachten koͤnnen.
Sie koͤmmt, wie die Ohrendruͤſe ebenfalls in den vier - fuͤßigen Thieren, dem Ochſen, wie ich geſehen habe, im Schafe, der Gemſe(u)DUVERNEY anc. mem. T. III. p. 210., dem Hunde, Pferde, dem Jgel(x)PEYER obſ. p. 80., im Affen(y)TYSON p. 53. und Loͤwen(y*)BARTHOLIN pon feinern Gange. vor.
Um ſie, um ihren Rand, und bei der Ohrendruͤſe und dem zweibaͤuchigen Muſkel legen ſich Kieferdruͤſen von der einfachen Art herum(z)HALE phil. transact. n. 364. WHARTON p. 119.. Man hat nicht recht, wenn man ſagt, daß die von dergleichen Druͤſen ent - ſtandne Gaͤnge, in den Speichelgang des Whartons zuſammenlaufen(a)STENONIS diſſ. n. 16..
Die Druͤſe unter der Zunge(b)Nach dem MASSA p. 68. RIOLAN p. 290. &c. (c)Tab. duct. noſtr. f. 3. laͤuft uͤber dem breiten Muſkel des Zungenknochens, zwiſchen der, zu dieſem Ende mit einer ſchwachen Furche ausgetieften Kinnlade und der Zunge, auſſerhalb dem Kinnmuſkel der Zunge(d)COURCELLES t. 5. g. g. COSCHWITZ f. 2. und mehr nach inwendig zu, als der Griffel - zungenmuſkel, und mit einer Portion uͤber den breiten Seitenmuſkel der Zunge(e)Tab. noſtr. f. 3. weit vorwerts und ein - werts(f)COURCELLES ibid. unter der ſich endigenden Bekleidung des Mun - des, ſie beſteht gemeiniglich aus kleinern Kernchen, iſt vorwerts duͤnne(f*)COWPER append. f. 19. und hoͤrt daſelbſt auf, wo die Zun - ge ſelbſt ihre Spizze von der Membran des Mundes frei macht. Jhre eigentuͤmliche Schwere war gegen das Waſſer wie 1007 zu 1000, daß alſo das wenigſte von feſten Theilen in dieſer Druͤſe ſtekkt(g)SAUVAGES ſur les medic. . Der Druͤſenihr75II. Abſchnitt. im Munde. ihr Kieferſtuͤkk bekoͤmmt ſeine Schlagadern von der Leff - zenader, wo dieſe durch die Furche der Druͤfe durch - geht(h)Tab. art. phar. et expl. tab. art. lab. p. 6. not. 10. COWPER ibid. . Jhr Theil unter der Zunge, wird von der Ader unter dem Kinne(i)Tab. art. lab. p. 7. und von der Ader unter der Zunge(k)p. 6. verſorgt.
Jhre Blutadern laufen(l)TREW tab. I. Ep. ad. HAL - LERUM m. o. Tab. noſtr. duct. ſa - liv. 2. 3. P. COURCELLES t. z. u. nach den Nebenſtaͤmmen, naͤmlich zur Zungen und Leffzenader. Fuͤr die Blutader an der Kieferdruͤſe iſt eine beſondere Furche ausgeſtochen.
Die Nerven, wofern ſie ja uͤberhaupt in den Druͤſen bleiben, kommen fuͤr das Kieferſtuͤkk, von dem Zungen - aſte des fuͤnften Paares(m)Und aus deſſen Knoten MEKEL Quint. par. 75. 75. und an der Druͤſe unter der Zunge, von eben dieſem Nerven her, welcher nicht weiter geht(n)IDEM ibid. 77.. Fuͤr den neunten Nerven iſt inwendig auch eine Furche ausgegraben.
Die Muͤndung ſelbſt iſt von jeher bekannt geweſen, und man findet ſie beim Galen(o)De ſemine L. II. de uſu part. L. XI. c. 10. und nach dem Gauen vom Oribaſius(p)p. 54. von allen Arabern(q)RHAZES ad MANZOR L. I. c. XI. AVICENNA L. III. ſen. 6. c. I. AVERRHOES L. II. c. 14. vom Gui - do(r)De Cauliaco p. 4. Jakob Berengarius(s)Iſagog. p. 45. b. Achillin(t)p. XI. nennt es Speichel - quellen. und von andern(u)MELANCHTHON de ani - ma daß die Froſchdruͤſenden Spei - chel ausarbeiten. STEPHANUS p. 232. 128. dieſes Zeitalters, ſo wie vom Caſſerius(x)Unter dem Namen Blut - adern CASSER de laryng. t. 3. c. I. er -76Die Naͤſſe XVIII. Buch. erwaͤnt. Sie ſahen die groſſe Muͤndungen, welche zu dem Druͤſenfleiſche hinfuͤhren, das unter der Wurzel der Zunge liegt(y)COLLIGET L. I. c. 20., ſie ſahen dieſe Oeffnungen Speichel von ſich geben(z)GALENUS. RHAZES. und ſie wuſten, daß man in dieſe Mindun - gen einen Griffel bringen kann(a)GALENUS. .
Dem ohngeachtet haben wir doch, weil indeſſen das Andenken dieſer Sache wieder verſchwunden war, dem Thomas Wharton viel zu verdanken(b)Adenolog. p. 139. ſeqq. weil dieſer fleißige Mann dieſe Gaͤnge in Zerlegung der Thiere wieder fand; ſo wie wir ihre Geſchichte, was den Men - ſchen betrift, vor kurzem verbeſſert erhalten haben(c)Der erſte aus den Men -ſchen iſt HORNE der es beſchreibt diſſ. de ductu ſalviali.
Es koͤmmt nemlich ein Gang, aus dem hintern Lap - pen der Kieferdruͤſe, zugleich mit dem Anhaͤngſel hervor, er nimmt mit vielen Wurzeln ſeinen Anfang, darunter die groͤſte aus dieſem Anhaͤngſel entſpringt, duͤnne und weich und von einerlei Oeffnung mit dem Stenoniſchen iſt, wiewohl ſie im Ganzen einen kleinern Durchmeſ - ſer hat.
Es laͤuft ferner dieſer Gang uͤber den breiten Sei - tenmuſkel der Zunge, zwiſchen ſelbigem, und der Druͤſe unter der Zunge, nach dieſer Druͤſe hin, er iſt von obenher ihr Begleiter(d)COWPER TREW tab. I. geht mehr nach auswendig zu, als der Kinnmuſkel der Zunge, uͤber den breiten Mu - ſkel des Zungenknochens und uͤber den Zweibaͤuchigen, und laͤuft, wenn die Zunge ausgeſtrekkt iſt, ziemlich ge - rade zu der Zungenſpizze fort.
Hier zeigt er eine lange Warze(e)COWPER I. c. von der War - ze beſchuͤzzt WHARTON. wenn man die Borſte nach auswerts druͤkkt und dieſe Warze verlaͤn - gert ſich zu einem Schwanze, den die Membran derZun -77II. Abſchnitt. im Munde. Zunge hergiebt, der ſich aber dennoch zuruͤkke ziehen kann, und wenn er ſich zuruͤkke in die Membran des Mundes begiebt, wieder verſchwindet.
Wenn ſich der Gang, wovon wir reden, in dieſes Waͤrzchen begiebt, ſo oͤffnet er ſich an der Seite des Zun - genbaͤndchens(f)HORNE diſſ. I. n. 4. &c. aus dem Ende des kleinen Horns, mit einer ziemlich engen Muͤndung.
Jch habe den Gang faſt an ſeiner Mitte, um drei - mal mehr erweitert gefunden.
Dergleichen Gang unter der Zunge wird auch an vierfuͤßigen Thieren(g)Jm Ochſen, Baͤr, Loͤwen und Haſen BARTHOLIN, Jm Turſione TYSON p. 37, an den von kaltem Blute(h)Jm Krokodil JESUIT. Siam. p. 27. und an den Voͤgeln gefunden(i)STENON. muſc. gland. p. 32. 33. Adler BORRICH hermet. Ae. gypt. ſapient. p. 261..
Dieſe hat man etwas ſpaͤter kennen gelernt; und nach der Zuverlaͤßigkeit, nur vor kurzem erſt. Der er - ſte iſt Kaſpar Bartholin(k)De ductu ſalviali hactenus non deſcripto. Hafniae 1684. 4. der Enkel, welcher entwe - der aus eignem Fleiſſe, oder nach der Anweiſung des Jo - ſeph Guiſcard Duverney(l)Nach dem Zeugniſſe Joh. MURALTI Vademec. p. 74. ſeine Erfindung vom Jah - re 1682 den 13. Merz(m)p. 4. an dem Kalbe, als einen Spei - chelgang dergeſtalt beſchreibt, daß derſelbe am Loͤwen und an andern Thieren dem Whartoniſchen gleich und pa - rallel ſei(n)In icone f. 1., doch aber ſich nicht bis zur Kieferdruͤſe er -ſtrekke,78Die Naͤſſe XVIII. Buch. ſtrekke, uͤbrigens ſich aber laͤngſt deren Muͤndung etwas nach auſſen zu(o)T. 2. oͤffne und von der ganzen langen Druͤſe unter der Zunge die Feuchtigkeit des Speichels in den Mund zuruͤkke fuͤhre(p)So hat es KEIZ p. 206. daß es in den meiſten Thieren eben ſo ſei. BARTHOLINUS. .
Genauer hatte Auguſt Qvirinus Rivinus, wiewohl in einer undeutlichen Schrift(q)De diſpepſia ann. 1679. co - roll. 1. 2. kurz vor der Entdek - kung der Gaͤnge unter der Zunge, geſchrieben, es ſei ein Hauptgang, der mit dem Whartoniſchen zuſammen - haͤnge, nebſt andern kleinen vorhanden(r)Paulus BARBETTZ nennt die Loͤchergen durch welche ſich die Froſchdruͤſen ausleeren., und der - gleichen beſchreibt auch B. Albin(s)De ſaliv. Mercur. n. 2. und der vortrefli - che Morgagni(t)Denn man kann nicht laͤug -nen, daß aus der Druͤſe unter der Zunge Gaͤnge kommen, aus den Worten deſſelben, oder SANTO - RINI Zeugniſſe Act. Erud. 1727. p. 327.. Dieſer Beſchreibung hat der Nach - folger Rivins auf dem Leipziger Lehrſtuhle, Auguſtin Friedrich Walther(u)De lingua Lipſ. 1724. was den Menſchen betrift, die Vollkommenheit gegeben.
Jch habe die Sache an einer Menge Exempel un - terſucht, und im Menſchen jederzeit ſo befunden.
So oft die Kieferdruͤſe unter der Zunge nicht zuſam - menhaͤngt, alsdann pflegt ein ſolcher Gang vorhanden zu ſeyn(x)Daß es ſelten ſei LIEUTAUD p. 174., wie ihn Bartholin beſchreibt(y)dergleichen hat J. M. HOF - MANN de guſtu p. 34. A. MAR - BALTH. 1700. p. 119.. Er iſt lang, dem Whartoniſchen gleich, und oͤffnet ſich ne - ben demſelben. Jch habe geſehen, daß er nicht kleiner, als der Whartoniſche geweſen. Jch habe auch einen dergleichen Kanal geſehen, da doch die Druͤſe unter der Zunge mit den Whartoniſchen in einem Stuͤkke fortlief.
Es79II. Abſchnitt. im Munde.Es koͤmmt indeſſen oͤfterer vor, daß ſich dieſer Gang, etwas fruͤher, als ſich der Whartoniſche in dem Waͤrz - chen oͤffnet(z)So ſagt NUCKIUS ſialogr. tab. I. f. 4. BOWPER ad fig. cit. RAVIUS beim ERNDL. itin. p. 110. fuͤr beſtaͤndig WEIT - BRECHT &c. gemeiniglich ver - einigt SCHELHAMMER prog[r]. n 7. oft ROEDERER n. 19. daß es ſich im Hunde ſo verhalte DUVERNEY diſſ. p. 15. in eben dieſen hineinſenkt, ſo wie es der Gallengang in den Lebergang thut, und zwar unter ei - nem Winkel, welcher nach vorne zu ſehr ſpizz iſt.
Auſſerdem koͤmmt gemeiniglich nicht blos ein einziger dergleichen Gang aus der Druͤſe unter der Zunge, ſon - dern einer, zween, drei(a)LIEUTAUD. Viele CHE - SELDEN p. 144. im Kalbe. hervor, die ſich nach ihrer Ordnung in den Whartoniſchen Gang oͤffnen.
Endlich giebt es noch andre Gaͤnge an der Zunge die ſich ganz und gar nicht in den Whartoniſchen oͤff - nen, ſondern ſich in derjenigen Linie, welche von dem Zun - genbaͤndchen ruͤkkwerts laͤuft laͤngſt den Seiten der Zun - ge, mit ihren kleinen Muͤndungen in ihren Waͤrzchen offen machen, und von dergleichen handelt Walther. Jch habe ihre Anzal verſchieden, und bis zwanzig ſolche kleine Muͤndungen(b)Drei RUYSCH Theſ. I. aſſ. 2. n. 3. auch ein einziger ibid. Vier WALTHER tab. l. f. 2. tab. 2. p. 14. 19. 26. 27. Mehrere TREW tab. 4. p. 12. WINSLOW n. 582. MOR - GAGN. l. c. BARBAUT ſplanchn. p. 361. Drei, vier Muͤndungen FA BRICIUS annat. pract. p. 119. BON - HOMME p. 188. Auch VERDIER II. p. 45. &c. Jm Adler iſt es ſo BORRICH l. c. p. 32. 33. Jn der Schildkroͤte CALDESI p. 74. laͤngſt dem ganzen Gange der Druͤſe unter der Zunge liegen geſehen. Jn der That ſind die Gaͤnge undeutlich, wenn ſich groſſe Gaͤnge in den Whartoniſchen oͤffen.
Doch auch hier iſt noch kein Ende. Denn da an der Druͤſe unter der Zunge, wie wir ſie beſchrieben haben, andre kleinre Druͤſenkernchen ſizzen, die ſo zweifelhaft ſind, daß man ſie entweder von der Druͤſe unter der Zun -ge80Die Naͤſſe XVIII. Buch. ge trennen,(c)Daß ſie zu den, von den ſub - lingvalibus unterſchiednen gehoͤren WEITBRECHT I. c. p. 255. Be - ſondere porulos nennt BARTHO - LIN ſpec. p. 44. oder zu derſelben rechnen kann, ſo oͤffnen ſich auch dieſe Kernchen mit ihren Muͤndungen in einer andern Linie, wo ſich die Membran des Mundes von der Zunge ſcheidet. Jch habe gefunden, daß ihrer fuͤnfe ge - weſen; und es waren vier andre Muͤndungen zu beiden Seiten an der Seite des Zungenbaͤndchens da. Sie ſind kuͤrzer, wenig aeſtig, ohne Waͤrzchen, und wenn man die Zunge hervordruͤkkt, deutlich zu ſehen. Viel - leicht ſind ſie es, von denen Stenonius(d)De gland. oris n. 19. und Hei - ſter reden(e)Sehr hinterwerts WALTHER p. 13..
Diejenige Druͤſen, von welchen ich zulezzt Erwaͤnung gethan, gehoͤren zu den Einfachen, und dieſes gilt auch von den Wangendruͤſen, welche ich jezzo vor mich nehme. Dieſes ſind runde, feſte Druͤſen, die mit einem kurzzen Ausfuͤhrungsgange die Bekleidung des Mundes durchboren, und ſich mit ihren Muͤndungen, an den Wan - gen(f)STENONIUS I. c. n 18. und an den Leffzen(f*)COWPER append. f. 8. HEISTER f. 36. SCHURIG p. 63. oͤffnen.
Einige groͤſſere derſelben, die mehr zuſammengeſezzt ſind ſtehen um der Muͤndung des Stenoniſchen Gan - ges(g)Fr. HOFMANN de ſaliv. inſpect. an. 1698. Neun neue Bak - kendruͤſen J. W. PAULI ad J. v. HORNE microcoſin. p. 35. Gl. buccales mit laͤngern Gaͤngen. LIEU - TAUD p. 175. iſt dieſes der merk - wuͤrdige Druͤſenkoͤrper am Trom - peter. TEICHMEYER anthropol. p. 26. herum, einige derſelben liegen zwiſchen dem Trom -peter -81II. Abſchnitt. im Munde. petermuſkel und Kaͤumuſkel, wie auch der Membran des Mundes; bisweilen ſind ſie ſo gros aufgeſchwollen gefunden worden, daß ſie den beſondern Namen der Bak - kenzahndruͤſen zu verdienen ſcheinen,(h)HEISTER not 57. f. 36. VFRDIER p. I. l. BARBAUT p. 362. Jnſonderheit hat BORDEU Bakkzahndruͤſen, die noch einmal ſo gros als in HEISTERI Kupfer ſind p. 51. liegen tiefer um den Koͤpfen des Kinnbakkens, gleichſam als Fortſaͤzze der Ohrendruͤſen bei den Koͤpfen; jedwede mit zween Gaͤn - gen p. 50. oͤffnen ſich beim vorlezz - ten Bakkenzahn p. 51. Vielleicht iſt auch die Gaumendruͤſe Albins nicht weit von STENONIANO ductu offen de poris P. 27 wofern nicht von den Gaumendruͤſen die Rede iſt. Drei oder vier Druͤſen, von der Groͤſſe der Erbſen, liegen uͤber dem orbicularis, wo ſich dieſem der Zygomaticus naͤhert, mit un - ſichtbaren Gange, ſchreibt ſich J. R. MIEG zu thes anat. bot. 1727. ge -hoͤren aber wie ich glaube, zum Haufen um den ductus ſtenonia - nus. .
Auch dieſe gieſſen, vermittelſt ihrer Gemeinſchaftlichen Gaͤnge, ihre Feuchtigkeiten in den Mund aus. Ein ein - ziges mal habe ich ſie ziemlich gros, und niemals eines beſondern Namens wuͤrdig befunden.
So giebt es ferner am Gaumen unzaͤliche Poros(i)STENON n. 21. f. 4. v. HORNE microcoſ. p. 18. BAR - THOLIN ſpec. anat. p. 44. RU - YSCH Theſ. II. aſſ. 4. n. 13. HEI - STER f. 36 FANTON. LOREN - ZINI cramp. fish. p. 28. im Och - ſen Loͤcher und Druͤſen, ſo gros als ein Sandkorn LEEUWENHOECK Phil. tranſ. n. 320. im Elephanten STUKELEY t. 6. und in Fiſchen. COLLINS t. 40. f. 3. in Voͤgeln IDEM p. 219. PARISINI Trappe. die auch am lebendigen Menſchen ſehr wohl zu ſehen ſind, ſo wie am hintern knochigen Theile, der bereits an den membranoͤſen Theil angrenzt, ſie ſind an der Seite der Mittelnaht haͤufiger(k)Conf. ALBIN t. 3. f. I. h. oft aus einem gemeinſchaftlichen Mittelpuncte geſtralt, indem dieſe Stralen haͤufig und ge - bogen ſind(l)Conf. das verſchiedne Kupfer COLLINS tab. 2. f. I. und laͤngſt dieſen Stralen ſiehet man die Poros gelagert. Andre, naͤmlich einer auf beiden Sei - ten trift man faſt in eben der Gegend, unter der Geſtalt von gemeinſchaftlichen Schleimtiefen an(m)MORGAGN Epiſt. IX. n. 5. ALBIN Adnot. L. 3. p. 30. t. 3. f. I. k.
AusH. Phiſiol. 6. B. F82Die Naͤſſe XVIII. Buch.Aus allen dieſen Quellen wird eine Feuchtigkeit be - reitet, welche etwas zaͤhe und beſtimmt iſt, die Beklei - dung des Mundes anzufeuchten, ſich aber auf allerlei Art mit dem Speichel vermiſcht(n)Den ganzen Gaumen nennt eine Speicheldruͤſe COLLINS p. 222. 223. Eben ſo CAMERARIUS de tonſiliis p. 5. zaͤlt nur eine Druͤſe am Gaumen Cl. LIEUTAUD p. 174. VERHEYEN L. II. p. 274. und ſelbſt STENONIUS diſſ. n. 21. Druͤſenpaͤkke am Gaumen des Kaz - zenparders DUVERNOI t. c. am numidiſchen Reiher eine mit zwei Gaͤngen PARISINI. . J. D. Schlich - ting hat die groͤſte Leffzendruͤſen, eine klare Feuchtigkeit zween ganzer Monate lang, taͤglich bis zwo Pinten(o)Muemoſyn. crit. p. 238. an einem Melancholiſchen von ſich geben geſehen.
Es hat dieſe Feuchtigkeit ihre groſſe Schaͤzzbarkeit, da ſie in allen Arten von Thieren, auch bei den Schlan - gen(p)Bei dieſen ergieſt ſich der giftige Speichel in die holen Zaͤhne, den ganz kleine Druͤſen liefern; beſiehe davon den RANBY Phil. tranſ. n. 401. Ein andrer unſchaͤd - licher Druͤſenſpeichel RANBY ibid. Am Krokodile JESUIT Siam p. 27. Fiſchen, Schnekken,(q)Zwei Speichelgaͤnge beimSWAMMERDAMM p. 124. 163. 167. 184. Schmetterlingen,(r)IDEM bibl. p. 595. Eine Raupe gehoͤrt mit hieher LYON - NET p. 511. Wuͤrmern,(s)Jm verme aſili zwei in den Mund geoͤffnete blinde Speichelge - faͤſſe SWAMMERDAMM bibl. p. 661. an den Schaalenthieren,(t)IDEM ibid p. 167. an den un - foͤrmlichen Thieren,(u)An der Zunge des ſepia IDEM p. 883. im Meerhaſen. BOHADSCH p. 13. um deſto haͤufiger abgeſondert wird, je trokkner und muͤhſamer ihre Speiſen ſind(x)Als im Biber, Weidenrau - pe, aus aͤnlicher Urſache LYONNET p. 513. naͤmlich um das Holz auf - zuloͤſen.. Die Druͤſen ſind im Biber ſehr gros, und ihre Gaͤnge oͤffnen ſich in den Mund(y)Act. Erud. 1684. p. 364. Mém. de l’Acad. 1704. p. 61..
Jn -83II. Abſchnitt. im Munde.Jndeſſen hat man doch keine Speichelgaͤnge mehr bis zur Zeit mit Zuverlaͤßigkeit bekannt werden ſehen. Von den Koſchwiziſchen haben wir bereits geſagt,(z)L. XIII. p. 111. daß es Blutadern ſind: ſo wie die Vaterſche Gaͤnge(a)ibid. p. 107. Haufen von Schleimdruͤſen, und ſo habe ich ſchon von dem Gange des Schneidezahns(a*)p. 4. meine Gedanken geſagt.
Auſſer dieſen Wegen, die fuͤr den Speichel beſtimmt ſind, wollte Bellinger(b)Of te nutrition of the fetus. in der Frucht einen |Gang von der Bruſtdruͤſe zur Kieferdruͤſe geſehen haben.
Anton Nus(c)De ductu ſalviali nova f. 1. 2. 3. 4. p. 11. ſeqq. entdeckte in der Augenhoͤle einen groſ - ſen Gang, der aus der, zwiſchen dem Jochbeine und dem wegziehenden Muſkel des Auges liegenden Druͤſe entſte - hen, ſich neben dem obern zweeten Bakkenzahn in den Mund oͤffnen ſollte, woruͤber er an einigen beruͤmten Maͤnnern Zeugen hat, welche behaupten, eben dieſen Gang, noch vor dieſem beruͤmten Manne an verſchied - nen Thieren, am Hunde,(d)J. M. HOFMANN de guſtu p. 35. Wolfe,(e)HARDER Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. I. obſ. 196. apiar. p. 194. Kazzenparder,(f)DUVERNOI Comm. Acad. Petrop. 1726. p. 345. fliegenden Affen,(g)IDEM in iisdem Comm. T. V. p. 231. geſehen zu haben(h)ALBINUS in diſſ. de poris ann. 1684..
Eben dieſer fuͤgte, nach ſeinen folgenden Unterſuchun - gen noch einige kleinere Gaͤnge hinzu, die aus einer an - dern Druͤſe, ſo ebenfalls in der Augenhoͤle laͤge, entſtehen, und mit dem erſten parallel laufen, und ſich ebenfalls in den Mund oͤffnen ſollen(h*)Sialograph ed alt. p. 156. t. 6. f. 2..
F 2Doch84Die Naͤſſe XVIII. Buch.Doch man hat am Menſchen in dieſer Gegend weder Gaͤnge noch Druͤſen finden koͤnnen,(i)Conf. SCHELHAMMER progr. valed. n. 8. und man kennt die Augenhoͤle ſo gut, daß man keine Hoffnung hat, da - ſelbſt eine verborgene Druͤſe zu vermuten.
Zaͤrter als die Druͤſenfeuchtigkeit, iſt die Feuchtigkeit, die im ganzen Munde aus den Gefaͤſſen, nach Art eines Dunſtes aus der Zunge, den Bakken,(k)Ex villis oris. Phyſiol. in Belg. edit. p. 51. aus den holen Ge - faͤſſen des Mundes und der Zunge KAAUW n. 107. 108. dem Zahn - fleiſche,(l)Daraus ſchwizzend Blut VA - LISNERI oper. T. III. p. 305. den Leffzen und Gaumen ſchwizzt, und ſich ebenfalls in ein Waſſer verwandelt. Dieſe Feuchtigkeit kann die Sprizze mit Waſſer nachmachen, welches allent - halben aus dem Schlagadern des Mundes herausſprizzt, und welches der beruͤmte Albin mit ſeinem Wachſe nach - zuahmen weis(m)Comm. BOERHAAV. T. I. p. 171.: ſie eben ſcheinet in den Fiebern zu fehlen, wenn der Mund bei hoͤchſt unangenemer Empfin - dung trokken wird, denn es ſcheinen auch in dieſem Falle die Speicheldruͤſen ihre Verrichtung noch zu thun.
Doch es vermiſcht ſich auch der Schleim der Zunge, welcher aus einfachen Blaͤschen im Ueberfluſſe erzeugt wird(n)L. XIII. p. 107. 108., vermittelſt der Bewegung der Zunge, und der Bak - ken, die ihn durch einander mengen mit dem Speichel, daher ſieht man am Speichel nicht undeutlich, wie zu - gleich ein Schleim darunter gemiſcht iſt.
Aus dieſen verſchiedenen Feuchtigkeiten, ſonderlich aber aus der Druͤſennaͤſſe, von welcher wir bisher gere -det85II. Abſchnitt. im Munde. det haben,(n*)n. 2. 7. ſo wie aus dem ausdampfenden Dunſte beſteht derjenige Speichel, den ein geſunder Menſch allezeit im Munde verſpuͤret, und den wir, wenn er ſich ſonderlich auf der Oberflaͤche der Zunge ſammlet, entwe - der zu verſchlukken, oder auszuwerfen genoͤtigt werden.
Dieſe waͤſſrige Feuchtigkeit, die im Feuer ganz und gar verfliegt,(o)BOERHAAVE Praelect. T. I. p. 177. VERHEYEN II. p. 112. iſt ſo fluͤßig, daß nur ein wenig Zaͤ - higkeit(p)FORDYCE de catarrh. p. 17. Daher kam der langwierige Schaum. Daher macht vielleicht den Spei - chel Gallertartig GEUDER ferment. p. 114. iſt doch vom ſputo unter - ſchieden BOERHAAVE I. c. SCHNEIDER T. III. p. 521. WHARTON p. 142. 143. und kein Geſchmakk dabei iſt, wofern Jeder - mann der Empfindung ſeiner eigenen Zunge nachſpuͤrt. Er hat keinen Geruch, keine Farbe, und gerinnt an der Kaͤlte ſchwerlich(q)F. HOFMANN de ſaliv. in ſpect. ſo auch wol der mucus. . Sein Gewichte verhaͤlt ſich zum Waſſer, wie 1960 zu 1875(r)A. F. HOFMANN nov. hy - poth. phyſiol. p. 5. 6. wie 85 zu74. la MURE de ſecret. ſo wie 394½ zu 388 HAMBERGER p. 190.. Folglich iſt der Speichel nur um ein weniges ſchwerer, als Waſſer. Sei - ne zuſammenhaͤngende Kraft verhaͤlt ſich zu eben dieſer Kraft des Waſſers wie 30 zu 10(s)la MURE ibid. wie 8 zu 1. SAUVAG. ad haemaſt. p. 43.. Er enthaͤlt einige kleine Kuͤgelchen in ſich(t)Phil. tranſ. 116. ASCHE de globul. &c. p. 62. 68..
Eben dieſer Speichel iſt in den fleiſchfraͤßigen Thieren ſchaͤrfer(u)Etwas ſalzig im Hunde Col - leg. priv. Amſtel. obſ. p 9., und offenbar ſalzig in einigen Schlangen, ſo wie er in der Natter ein heftiges Gift(x)Plin. L. XI. P. 621. SEVERIN viper pyth. p. 239. 240. 256. COI - TER p. 126. MEAD of poiſ. p. 57. 58. RANBY I c. KALM Swenska Acad. Handling 1752. n. 4. 1753. n. I. macht, ob er gleich ſuͤſſe und geſchmakklos zu ſeyn(y)CHARAS Sect. 8. REDUS &c. ſcheint. Jm Menſchen hat es ebenfalls ſolche Beſchaffenheit damit, er wird vom Gebrauche des Qvekkſilbers ſo wie vom bloſ -F 3ſen86Die Naͤſſe XVIII. Buch. ſen Faſten ſcharf,(z)TSCHIRNHAUSEN medic. corp. p 23. nach an ſich ſelbſt ge - machten Verſuche. daß der ganze Mund davon wehe thut, und der Atem einen beſondern Geſtankk(a)BIRCH T. I. p. 319. Bresl. Samml. 1723. M. Mart. DALE - CHAMP ad PLIN. L. XI. c. 53. von den ſtrengern Ordensgeiſtlichen LIND of ſcurvy p. 328. wie ich oft angemerkt an ſich nimmt. Er wird auch in Krank - heiten ſcharf,(b)Jm Skorbnte HOFMANN diſſ. cir. p. 26 zerfraß Leinen ETT - MULLER med. hipp. chym. Hiſt. Morb. Uratislav. 1700. p. 206. Sal - zig wie fauler Kaͤſe Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 31. und endlich ſuͤslich,(c)SANCTOR meth. vit. err. p. 383. BENNET Theatr. tabid. 67. HOFMANN Med Conſult. T. II. Dec. IV. c. I. Comm. Nor. 1741. hebd. 52. BOSCHETTI de ſaliva. Nach einem Tertianſieber Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 3. obſ. 172. auf der einen Seite. VIRIDET du bon chyle p. 293. welcher Feler bei Skorbutiſchen,(d)Act. Hafn. T. IV. n. 72. BOER. HAAV de natur. dulced. p. 82. Schwindſuͤchtigen,(e)HENNINGER de ſaliv. diſſ. II. p. 25. Hipochon - driſchen,(f)HOFMANN p. 26. Hiſteriſchen,(g)VIRIDET du bon chyle p. 288. Add. Eph. Nat. Cur. Vol. V. obſ. 71. zuweilen nicht ohne Schaͤr - fe,(h)HOFMANN I. c. ein andermal ohne uͤble Folgen vorzukommen pflegt. Man ſollte glauben, daß etwas faulartiges da - rinnen ſei, wenn er ſich von dem Gebrauche der ſauren Sachen verbeſſern laͤſt(i)SANCTOR I. c. mit Vi - trioloel..
Jſt ſich der Speichel ſelbſt uͤberlaſſen, ſo hat er in geſunden Menſchen, und die nicht viel Wein trinken, keine merkliche Saͤure, und er faͤrbt, wenigſtens meiner nicht, niemals den Saft der Sonnenwende (Lakkmuß) rot(k)Jſt nicht ſauer EDITOR lib. DEMOIRIT Krankh. und Arzen. des animal. Lebens p. 124. von Zungen gelaͤugnet DUVERNEY I. c. Ueberhaupt gelaͤugnet LANG. Phyſiol. p. 87. J. W. PAULI J. v. HORNE de microcoſm. p. 45. AS - TRUC de digeſt. p. 267 ſeqq. Jn den Blattern floß innerhalb vier und zwanzig Stunden ein Pfund Speichel und daruͤber zu. PLEN - CIZ variolae. Jm Speichel iſt fixe Luft MACBAIDE P. 4. Kriſtallen im Speichel die eine Saͤure zum Grunde haben. POTT miſcel. Be - rol. T. VI. p. 68.. Diejenigen welche ihn ſauer gefunden zu habenglau -87II. Abſchnitt. im Munde. glauben,(l)Zod. Med. Gall. T. I. p. 160. SYLVIUS diſp. 8. n. 50. Prax. Trait. 5 app. p. 713. der Speichel ſoll die Zaͤhne ſtumpf machen VIRI - DET du bon chyle p. 284. GRA - NITI p. 4. WILLIS morb. hy - poch. p. 60. La METTRIE obſ. p. 102. Aur. Caten. homer. Milch geliefern SCHAPER corpuſc. p. 25. NUCK ſialogr. p. 48. Lakkmuß rot faͤrben. VIRIDET prim. coct. I. c 8. p. 70. ANDRY alim. du Careme p. 51. und im Alten DUVERNEY beim du HAMEL Hiſt. de l’Acad. p. 249. den Pappelroſenſaft rot ma - chen VIEUSSENS I. c. p. 161. den Merkur figiren DEMOCRIT. CHRI - STIAN vit. anim. morb. et med. p. 53. Eiſen brauſend benagen. la METTRIE ſich mit Zinnober erhiz - zen SCHULZE on koppor. p. 34. haben von dem Gebrauche des Weines, oder beigemiſchten Magenſafte, oder auch Krankheiten betro - gen(m)VIEUSSENS Trait. des li - queurs p. 160. werden koͤnnen, denn ich habe den Verſuch wol hundertmal wiederholt. Wenn derſelbe anſtatt eines Fer - ments dienen kann, ſo verrichtet dergleichen auch Waſ - ſer,(n)IDEM ibid. p. 164 la CHAR -RIERE p. 18. Teig gaͤhrt mit Spei - chel VERHEYER II. p. 113. doch auch fauler gaͤhrt mit Brod PRING - LE p. 401. oder Eiweis(o)HENSHAW aerochal. p. 23.. Jch bin nicht in Abrede, daß nicht eine verſtekkte und maͤßige Saͤure, wie im Blute darinnen ſeyn ſollte,(o*)Saͤure p. 31. 32. aber nur ſehr ſchwache TEXTOR ſtalograph. p. 37. nur iſt ſie nicht herrſchend, und es haͤngt von dieſer kleinen Saͤure nicht der Nuzzen des Speichels ab(o*)Saͤure p. 31. 32. aber nur ſehr ſchwache TEXTOR ſtalograph. p. 37.. Doch ich halte ihn auch im Men - ſchen nicht fuͤr laugenhaft, wenn der Menſch geſund iſt,(p)Vom nuͤchternen Speichel DEIDIER hum. p. 44 dieſes laͤug - ne ich nicht. und ich habe keine dergleichen Erſcheinungen geſehen, ob ich gleich nicht laͤugnen will, daß er vom Gebrauche des Qvekſilbers faul werde, und Merkmale von einem alkaliſchen Weſen verrate(q)BARON Comm. ad chem. LEMERY p. 190. OWEN de mer - cur. p. 20. wird faul FORDYCE p. 17. Ein Hund ſtarb als er der - gleichen Speichel lekkte GOO - DALL. coll. vin. dic. p. 125.. Er wird in der That in kurzer Zeit faul,(r)Comm. Acad. Petrop. T. XIV. p. 210. eine Wirbelbewegung TEX - TOR p. 28. davon vergeht das fixe Salz, daß im Ausduͤnſten nichts uͤbrig bleibt. und dennoch verzoͤgert ſein Beitritt die Faͤulung des Fleiſches,(s)PRINGLE diſcaſt of the ar - my p. 399. vielleicht wegen ſeines ſchleimigen Beſtandtheiles.
F 4Er88Die Naͤſſe XVIII. Buch.Er trokknet in warmer Luft dergeſtalt aus, daß nur was weniges, das ſalzig iſt, davon uͤbrig bleibt(t)Den zwoͤlften Theil FOR - DYCE p. 18.. Dikkt man ihn aber in groͤſſerer Menge ein, ſo laͤſt er ein durchſichtiges wuͤrfliges Salz, und etwas zaͤhes zu - ruͤkke(t*)TEXTOR p. 18..
Er vermiſcht ſich wegen ſeines ſchleimigen Weſens, nicht recht mit dem Waſſer,(u)FORDYCE p. 17. aber auch nicht mit dem Oele(x)NARCISSUS de chylo n. 3..
Jndeſſen loͤſet er doch den Peruvianiſchen Balſam auf(y)BIRR ſpecim. anat. botan. II. n. 58.. Und das Kupfer wird von ihm mehr als vom bloſſen Waſſer benagt(y*)TEXTOR p. 41. 42. mit blauer Farbe p. 44..
Er brauſet nicht auf, wenn man ſaure, oder alkali - ſche Salze in ihn wirft(z)BIRCH T. IV. p. 430. VER - HEYEN L. II. p 113. NUCK p. 50. FORDYCE p. 17..
Doch, wegen ſeiner ſchleimigen Natur, laͤſt er ſich von dem corroſiviſchen ſublimirten Qvekſilber, und von Weingeiſte, ſo wie vom Salpeter ſelbſt(a)LEWIS mater. med. p. 399. zum Gerin - nen bringen,(b)FORDYCE p. 17. oder wenigſtens wird er doch davon zaͤher(c)ibid. . Von einigen ſauren Geiſtern verdichtet er ſich in Flokken(d)Doch verſichert es vom Geiſte des Vitriols RAULIN obſſ. de med. p. 183., und gerinnt hingegen(e)BLANCAARD acad. p. |82. von andern ganz und gar nicht(f)FORDYCE p. 18.. Unter der Luftpumpe(g)MUSSCHENBROECK diſſ. inaug. de aere p. 6. 7. oder am Feuer(h)NUCK p. 53. BOERHAA - VE Praelect. T. I. p. 182. oder beigemiſchten Alkohol(h*)TEXTOR p. 28. wirft er eine Menge Schaum auf, und laͤſt die Luft nicht leicht von ſich. Auch ſchon fuͤr ſich, wenn man ihn aufbehaͤlt,ſezzt89II. Abſchnitt. im Munde. ſezzt er Schaum(i)NUCK anat. ſaliv p. 48. und laͤſt einen Bodenſazz fallen. Wenn man ihn kocht, und das Feuer nach der Kunſt verſtaͤrkt, ſo verwandelt ſich der groͤſte Theil in ein ge - ſchmakkloſes Waſſer(l)IDEM ib. p. 54. gegen $$\frac{19}{20}$$ BOERHAAVE ad n. 66 gegen $$\frac{59}{60}$$ G. v. SWIETEN T. I. p. 679. gegen $$\frac{478}{480}$$ BARCHHUSEN acroam. Exp - VIII. ohne Naas. BAGLIV. VER - HEIEN II. p. 112. GAUBIUS HEUERMANN T. III. p. 340. 341. welches beinahe der ⅘ vom Ganzen iſt.
Es folgt etwas weniges von einem Geiſte, der lau - genhafter Art iſt,(m)VERHEYEN, BIRCH brauft mit Vitrioloel I. c. GAU - BIUS beim HAYMANN T. III p. 52. HEUERMANNUS vergleicht das Blut mit Geiſtern. und dergleichen vom Blute eben - falls erhalten wird: zulezzt folgt ein branſtiges Oel(n)VERHEYEN p. 112. gegen $$\frac{3}{128}$$ gegen $$\frac{1}{720}$$ BARCHHUSEN daß wenig drinn ſei HAYMANN. . Auf eine andre Art kam aus dem, im Weingeiſt aufge - loͤſten Bodenſazze des Speichels ein Oel vom Geruche eines angenemen Obſtes(n*)TEXTOR p. 19. 94. Add. p. 23. 30. doch nicht in allen Men - ſchen p. 27. daß viel Oel drinn ſei p. 45. zum Vorſcheine, und der - gleichen Oel erzeugt ſich auch, wenn man Speichel mit einem firen Alkali digerirt(n**)IDEM p. 36. doch manmuß ſich bei allem dieſen erinnern, daß man auch aus dem allerſchlech - teſten Waſſer, nach den Verſuchen ELLERI haͤufig Oel und Salz be - komme, wenn man es faulen laſſen.: endlich, wenn man die Feuchtigkeit davon abzieht, ſo bleibt gegen $$\frac{1}{129}$$ ſalziger Bodenſazz uͤbrig(o)NUCK p. 55. gegen $$\frac{1}{160}$$ de HEYDE obſ. med. 88. daß es cauſtiſch ſei BLANCAARD ſehr ſalzig. FORDICE p. 18.. Jn dieſen ſtekkt(p)Gegen $$\frac{1}{80}$$ DRELINCOURT tienoſ. p. 806. etwas fixes Salz(q)Keins HAYMANN. doch kaum der $$\frac{1}{128}$$ von dem ganzen Speichel(r)VERHEYEN p. 113. gegen $$\frac{1}{720}$$ BARCHUSEN nur $$\frac{1}{960}$$ Salz hat BAIER beim HOFMANN I. c. verwannt mit dem Sale duplicato. SCHAPER corpuſc. p. 26. ſalpe - trig BAGLIV p. 427. ſcharf ſauer BLANCAARD p. 84.. Dieſes iſt zum Theil laugenhafter Natur,(s)VERHEYEN, BIRCH loͤſet ſich auch im Weingeiſte auf TEX - TOR p. 19. 22. zum TheilF 5wuͤr -90Die Naͤſſe XVIII. Buch. wuͤrflig(s*)TEXTOR p. 18. 19. 26. 30. wie ich davor halte vom Meerſalze, denn dergleichen erhaͤlt man auch, ohne den Speichel am Feuer zu digeriren.
Faſt eben ſo viel Erde(t)Eben ſo viel BARCHHUSEN. als Salz, befindet ſich in der Aſche des Speichels: nach den neuern Verſuchen leſen wir, daß zweierlei Erde, eine Kalkartige, und eine blaͤttrige, die glaͤnzend, faſt voller vierekkiger Blaͤtter darinnen gefun - den worden, die man ſonſt ſelenitiſch (wie das Frauensglas) zu nennen pflegt(t*)TEXTOR p. 20. von den im Weingeiſt zu Boden geſunknen Flokken.. Von dieſen erdigen Elemente im Speichel erzeugt ſich diejenige Weinſteinartige Rinde, welche ſich an die Zaͤhne anſezzt(u)FAUCHARD dentiſte ed nov. I. p. 179., und welche im Whartoniſchen Gange ſo oft(x)SEVERIN nov. obſ. c. 28. GRULICH cholelog. p. 78. PLOT natur. hiſt. of Oxfordshire p. 215. MEIBOM jurisjur. HipP. p. 152. LOSS obſ. L. I. P. 90. TIMÆI ca - ſus I. n. 35. HAGEDORN Cent I. obſ. 71. Journal des Savans 1678. n. 23. Galer. di Minerv. VI. p. 236. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 3. obſ. I. 43. ann. 9. 10. obſ. 144. Vol. VIII. n. 20. CONTULI p. 46. ELLER Mém de Berlin T XI. p. 26. Bres - lauer Samml. 1726. m. Aug. BLAS obſſ. L. VI. obſ. 14. KRAMER Comm.. Lit. 1732. hebd. 49. SLE - VOGT ibid. 1733. hebd. XI. 1738. p. 163. t. 4. f. 10. 1745. hebd. II. Phil. tranſ. n. 491. WALTHER theſaur. 92. G. v. SWIETEN p. 854. 855. VOLPINI p. 180. TURNER. WALLERIUS Act. Soc. Upſ. 1736. p. 178. 179. BACIOCCHI lettera. SCHERER de calculo in duct. ſa - liv. n. 41. Recueil period. 1756. m. Jul. ACRELL Chirurg. Haen - delſer p. 92. NordI. Beytraege p. 168. &c. zu einem ſteinigen Weſen wird, daß man faſt nirgend ſo oft im Menſchen, als hier Steine antrift. Ein Geſchwulſt am Zungen - bande (Froſch) entſtand davon, wie ich beobachtet habe(y)TURNER. VALISNER T. III. p. 138. J. Jv. STAHL de ra - nula. und wurde durch Herausſchneidung des kleinen Stei - nes(z)PLOT. VIRSUNG apud SE - VERINUM I. c. WALTHER, VA - LISNERI Eph. Nat. Cur. Vol. III. I. c. Dec. I. ann. 3. obſ. I. BACI - OCCHI lettera, FOGLIAT. ibid. MEIBOM. SCHERER. ACRELL HAGEDORN I. c. ZACUT. LUSIT. ſo wie nach andrer Bemerkung die Braͤune(a)Journ. des ſav. 1721. BIRCH II. p. 359. ge -heilet.91II. Abſchnitt. im Munde. heilet. Doch es ſchrieb ſchon ehedem Hippokrates, daß unter der Zunge kleine Zaͤhne wachſen(b)Epidem. II. . Das weis man nicht hinlaͤnglich zu beantworten, warum vor - naͤmlich im Gange des Warthons Steine wachſen: Die Geſchichte lehren indeſſen daß ſolches geſchwinde ge - ſchehe(c)VOLPINI I. c. . Dergleichen erzeugen ſich im Stenoniſchen Gange ſelten, wiewohl man dennoch Exempel davon hat(d)MEIBOM comm. in juris - jur. Hipp p. 152. et BLANCAARD Jaarreg. C. V. n. 47. wie es ſcheint..
Die Urſache von der Bewegung dieſer Fluͤßigkeit iſt zwar uͤberhaupt eben dieſelbe, die in allen Saͤften des menſchlichen Koͤrpers herrſcht, welche beſtaͤndig von der Kraft des vom Herzen in die kleinſten Gefaͤſſe uͤbergehen - den Blutes, zu ihren beſtimmten Enden hin getrieben werden. Allein es giebt dennoch eine andre beſondere Kraft, welche ſonderlich alsdann den Zufluß des Spei - chels beſchleiniget, wenn wir dieſen Zufluß zum Anfeuch - ten der Speiſe, und zum Kaͤuen noͤthig haben.
Es wird alſo die Ohrendruͤſe von dem Kaͤumuſkel(d*)p. 41. 12. ſeqq. von dem breiteſten Halsmuſkel(e)p. 17. und von dem Kinnbakken ſelbſt erſchuͤttert, denn dieſer kann ſich nicht abſonderlich, oder nach unten und nach der Seite zu be - wegen, daß die Ohrendruͤſe nicht davon zugleich gedruͤkkt werden ſollte.
Es treiben ferner die Kieferdruͤſen, wenn man den Mund oͤffnet, den Qvell(f)Davon fallende Troͤpfchen SCHNEIDER de catarrh. L. III. p. 557. des Speichels durch denWhar -92Die Naͤſſe XVIII. Buch. Whartoniſchen Gang mit keiner geringen Kraft,(g)Drei oder vier Fus weit taͤg - lich in einer nuͤchtern Perſon BLAN - CAARD Jaarreg. Cent. V. n. 14. Sehr weit warf denſelben ILL TEICHMEYER MENZ de ſaliv. non temer. exſpuend. p. 3. aus ſeiner Stelle weiter. Dieſes geſchicht erſtlich durch den Nachdrukk des zweibaͤuchigen Muſkels, ferner durch den breiten Muſkel des Zungenknochens, und von der niedergedruͤkkten Zunge.
Der breite Muſkel des Zungenknochens, und die Niederdruͤkkung der Zunge preſſet die ganze Druͤſe unter der Zunge, und dieſe befindet ſich zwiſchen beiden Kraͤf - ten, gleichſam als in einer Preſſe mitten eingeſchloſſen.
Es giebt Gelerte, ſonderlich von der Stahliſchen Parthei(h)STORCH Kinderkrankheit T. II. p. 391. welche lieber wollen, daß die Speicheldruͤſen, vermittelſt des Reizes faſt nach der Art der Hoden(i)BORDEU recherches p. 277. ihre Feuchtigkeit ſtaͤrker ergieſſen; und ſie behaupten, daß ſol - che ſich nicht durch einen mechaniſchen Drukk, oder ohne Begierde erwekken laſſe, ja ſie ſagen, daß kein Speichel zuflieſſen koͤnne, wenn Jemand Holz kauet(k)STAHL theor. p. 466.: es werde ein mit Waſſer getraͤnkter Schwamm(l)de BORDEU p. 28., der die Stelle der Ohrendruͤſe vertreten ſollte, von der Oefnung des Kinnbakkens nicht ausgedruͤkkt, noch die Druͤſe ſelbſt, die durch ihren Gang angefuͤllt worden, ausgeleert wer - den, wenn man den Kinnbakken bewegte(m)p. 35. De chylific. p. 19.. Und die Druͤſen unter der Zunge waͤren zu einem ſolchen Druk - ke nicht einmal aufgelegt(n)BORDEU p. 73. wider Willen der Seele. Jm Hunds - krampfe warfen die ungemein har - te Kaͤumuſkeln den Speichel zween Fus weit. Nov. act. Nat. Curi. Vol. I. obſ. 63..
Es lieget in der That in dieſem Vorgeben etwas Wahres. Es iſt gewis, daß ſich bei dem Geruche, beidem93II. Abſchnitt. im Munde. dem Anblikke, und endlich bei einer lebhaften Vorſtellung eines angenemen Gerichtes, ſondern wenn man nuͤchtern, und hungrig iſt, aus den Whartoniſchen Muͤndun - gen zween anſenliche Speichelqvellen, wie wir eben ge - ſagt haben, ergieſſen, welche an einem ſatten Menſchen, wenn er gleich den Mund ebenfalls oͤffnet, nicht eben ſo deutlich hervorbrechen.
Jch glaube auch nicht, daß dieſes einzig und allein von der Anfuͤllung der Gefaͤſſe herkomme, die in einem Menſchen welcher faſtet, ganz voller Speichel ſind. Es zeiget das Exempel von dem Saamen offenbar, daß der - ſelbe von der Liebesbegierde, von der Einbildungskraft, von der erblikkten Reizung der Wolluſt, in groͤſſerer Men - ge in die Saamenblaͤschen zuſammen flieſt, daß er bei den naͤchſten Liebesgeſchaͤfte in viel groͤſſerm Gewichte ausge - worfen wird, als bei einem andern Menſchen geſchehen wuͤrde, der bei kaͤltern Blute, und ohne vorangegangene verliebte Reize, der Liebesgoͤttin ſein Opfer bringt. Folg - lich gehoͤrt dieſe Urſache zu der verborgenen Reizbarkeit aller Druͤſen mit, die wir in unſern Verſuchen nicht nach - ahmen koͤnnen.
Jndeſſen gehen doch dieſe beruͤmte Maͤnner mit ihrer Hipoteſe zu weit. Es erhellet naͤmlich aus dem angeſtell - ten Verſuche uͤberhaupt(o)Daß er von der Erſchuͤtte - rung der Muſkeln hervorgelokkt werde, geſteht BORDEU p. 278 279., daß der Speichel vordringe, wenn man gleich das trokkneſte Holz kaͤuet und in dem Munde zuſammen flieſſe: daß ſich die Ohrendruͤſe(p)Dies geſteht BORDEU re - cherches p. 39. bei der Bewegung des Kinnbakkens ausleere, und man weis, daß aus dieſer Druͤſe, da ſie exulcerirt war, wenn der Kranke aß, eine Menge Speichel gefloſſen(q)Mem de chir T. III. p. 445. Eſſ. of a Societ. at Edimb. T. II. n. 13. Siehe das Exempel BAR - THOLINI Cent. III. hiſt. 77. et Diſſ. ſur la malad. des os II. p. 93.: daßelekk -94Die Naͤſſe XVIII. Buch. elekktriſche Funken, den Zufluß des Speichels befoͤr - dern,(r)ZETZELL conſect. electr. ohne Zweifel da die Kinnbakksmu - ſkeln in Bewegung geſezzt worden. und daß bei dem Kramfe des untern Kinnbakkens ein beſtaͤndiger Speichelfluß erfolgt iſt(s)DANIEL Beytraege Il. p. 65.. Bei einer Wunde des Stenoniſchen Ganges ſchwoll die Ohren - druͤſe auf, ſobald ſich die Wunde ſchlos, und dieſer Ge - ſchwulſt wurde durch das Kaͤuen gehoben(t)Mém. de Chir T. III. p. 431.. Bei ei - nem Falle ſahe man waͤrend der Malzeit die Wunde, bis fuͤnf und ſechs Unzen Speichel von ſich geben(u)De FIEU phyſiol. p. 446..
Jch glaube nicht, daß ſich davon ein genaues Maas geben laſſe, weil ſich dieſe Menge von unendlich vielen Urſachen entweder vermeren, oder vermindern laͤſt. Die Menge des Speichels nimmt zu, wenn andre Abſonde - rungen zuruͤkke getrieben worden, als von Erkaͤltung der Fuͤſſe(x)BINNINGER. : von zuruͤktretenden Urine(y)Vom Trinken des Egerbrun - nen Henr. v. HEER mit haͤufigen Harnen. Alterna ſalivatio CA - MEL mict. period. , vom Qvekkſil - ber(z)Auch im Hunde WEPFER cicut p. 299. ſo man eingenommen, wenn daſſelbe nur hinter einander, und ohne Zwiſchenzeit geſchicht. Von der Hipochondrie(a)HOFMANN diſſ. cit. SCHLICHTING p. 238. ZAC - CHIAS p. 33.: bei einer gewiſſen Periode, der im Munde ſchwellenden Blattern(b)Am eilften Tage SYDEN -HAM. BOERHAVE Aphor. pract. n 1398. 1400. nach Blattern BET - TUS p. 272. Jm Flekkfieber Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 5. 6. p. 257. app. p. 132.: bei einigen Wechſel - fiebern(c)Comm. Nor. 1740. hebd. 23. HOFMANN I. c. SCHNEIDER I. c. III. p. 527. Bresl. Samml. 1723 m. Decembr. der Peruviani - ſchen Rinde ſchreibt den Speichel - fluß zu HELBIG quin. Europ. p. 26. Mir ſcheint es ein gewiſſes Zeichen der Geneſung zu ſein. im auszaͤhrenden Fieber(d)BESSE letre critique etc. p. 282., und im Skorbute(e)VIRIDET du bon chyIp. .
Er95II. Abſchnitt. im Munde.Er flieſt ſtark zu, von allen ſcharfen Koͤrpern, die man in den Mund bringt, und kaͤuet, ſonderlich aber von ſauren Salzen(f)Vom Geiſte des ſalis GLAU - BERI floß nach deſſen Jnjection ſehr viel Speichel du HAMEL corp. anim. L. II. c. 2.; vom Dragun, einem Kraute, aus dem Wermutsgeſchlechte, vom Jſop, Bertram, von den Stephans-Koͤrnern, (Staphiſagria) und vom Saa - men der Sabadilla, vom Tabaksrauchen, von den gelin - den Brechmitteln(g)Ein Gran weiſſer Vitriol er - regt einen Speichelfluß. welche dennoch Ekel verurſachen, und vom Genuſſe der Speiſe ſelbſt.
Er vermindert ſich, wenn irgend eine andre Abſon - derung zunimmt(h)Vom Durchfall TULP I. c. L. III. c. 22. von zu haͤufigem Harn CAMERAR. mict. periodic. : vom Fieber uͤberhaupt, welches den Mund trokken macht(h*)p. 52..
Nuk hat hievon das Mittelmaas genommen, und durch Verſuche am Menſchen unterſtuͤzzt, die Men - ge des Speichels innerhalb vier und zwanzig Stunden gegen zwoͤlf Unzen geſchaͤzzt(i)L. c. p. 32. 33. Ein hal[b]Pfund am appoplectico DOLAEUS Encyclopaed. , andre ſezzen das Maas auf anderthalb Pfunde(k)NICOLAI mat. med. p. 177. 179. Taͤglich 30 Unzen in der Blutſtuͤrzung NUCK. Eine halbe Pinte, waͤrend man eine einzige Tobakkspfeife raucht CHESELD. . Doch man hat Zeugen, daß in Wunden ſiebzehn Qventchen waͤrend einer Viertheil - ſtunde, und zwei und zwanzig in achtzehn Minuten, in drei und zwanzig Minuten ſechs und zwanzig Qventchen und ein halbes, in acht und zwanzig Minuten, drei und dreißig Qventchen Speichel ausgetroͤpfelt ſind(l)Mém. de Chir. T. III. p. 434.: end - lich ſchreibt man, daß funfzehn Unzen in dreißig Minu - ten(m)HAMBERGER phyſiol, p. 234. 235. und fuͤnf bis ſechs Unzen waͤrend dem Abendeſ - ſen(n)DE FIEU p. 446. gemeſſen worden. Wir haben gemeldet, daßſelbſt(e)p. 279. das groͤſte Exempel eines ſogleich aus dem Munde Blaſen - machenden Speichels RONSSEUS ſiehe deſſen p. 255.96Die Naͤſſe XVIII. Buch. ſelbſt aus den ſo kleinen Bakkendruͤſen ein groſſer Spei - chelfluß, welcher Tag uͤber zwo Pinten betrug, erfolgt ſei(o)SCHLICHTING mnemoſyn. p. 238, von einer Leffzenwunde ein ſtarker Speichelfluß BIDLOO Ex. erc. II. CHESELDEN p. 146.. Wenn der Stenoniſche Gang, wie man leicht aus der Beſchaffenheit ſeiner Lage urtheilen wird, zer - ſchnitten worden(p)GOOCH caſes p. 20, 21. LAMBRICHS obſſ. p. 47. HEL - VETIUS Mém. de l’Acad. 1719. de FIEU, BELLOSTE obſ. 4. Fa - bric. ab AQUAPEND. de oculo p. 23. FAUCHARDT I. p. 411. la FOSSE obſſ. p. 114. am Pferde. Da er angefreſſen war. JOUR - DAIN p. 113. BECKET obſ. Chir. IX. die Druͤſe ſchwoll, da der Gang an einander gewachſen war IDEM. oder wenn die Druͤſe vereitert iſt(q)Memoir de Chirurg. I. c. ſo ergiſſet ſich der Speichel ſo heftig, daß man ihn nur mit der groͤſten Muͤhe(r)Raports de Chirurg. p. 92. Eine Fiſtel davon Hiſt. Morb. Uratisl. p. 700. p. 230. BELLO - STE obſ. 4. SAVIARD obſ. 121. Diſſ. ſur les malad. des os II. p. 93. COL de VILLARS dict. T. III. p. 215. Eſſ. of a Societ. at. Edimb. II. n. 13. SNAPE p. 147. KUCH -LER de dent. fiſtul. p. II. NUCK c. 3. DIEMERBROECK p. 434. SCHELHAMMER oncolog. p. 73. durch gluͤhende Brenneiſen, oder aezzende Wundmittel, und langwieriges Veſtbin - den(s)Conf. SAVIARD obſ. 121. COL. de VILLARS. BELLOSTE obſ. 4. GOOCH facts. Mém. de Chir. F. III. P. 445. Heilung ei - ner kuͤnſtlichen Fiſtel. SCHARPE oper. p. 132. MARTI de loc. prae - ter nat. ductus ſaliv. Stenon CHE - SELDEN anat. p. 143. Act. Edimb. T. II. n. 13. ſtillen kann. So bahnte ſich auch der Speichel, als eben dieſer Gang verwachſen war, einen neuen Weg an den Bakken(t)SPINGSFELD coalit. Viſc. n. 21..
Wenn das Zungenbaͤndchen unrecht geſchnitten wird, ergieſt ſich aus dem Gange des Whartons, wider un - ſern Willen, eine Menge Speichel(t*)GALEN de util. part. L. XI. c. 10. RIOLAN L. IV. c. 16..
Es erhellet aber aus Erfarungen, daß der Speichel in Krankheiten haͤufig zuflieſt. So fand man in dem durch Qvekkſilber erregten Speichelfluſſe(t†)Ein Pfund in ſechs Stun - den OWEN de ſaliva p. 12. Von einen Gran Mercurii ſublimati wurde der Speichelfluß ſo heftig, daß man ihn gleichſam harnte BRUNNER pancr. p. 138. in den erſten zehn oder zwoͤlf Tagen, zwei(u)GRAINGER med. ptyal. excit. , drei(x)PUIATI obſ. p. 235. DE - SAULT p. 53.,vier97II. Abſchnitt. im Munde. vier(y)IDEM ibid. Nouv. method. des malad. vener. P. 317. Lettera de Gemino Eulabeofilo p. 25. viele Tage lang., fuͤnf(z)Eulabeofilo ad 5. ein halb und 6 taͤglich. Pfunde auf den Tag; ja noch viel mehr, naͤmlich drei(a)TURNER ſiphilis p. 190. fuͤnf Pinten(b)IDEM ibid. und acht(c)A galon CHESELDEN I. c. bis ſechzehn Pfunde(d)SCHLICHTING I. c. p. 539. und die ganze Kur hindurch bis funfzig(e)IDEM p. 540. und bis hundert und zwanzig Pfunde(f)TURNER Praef. ad ſiphilid. .
So floſſen auch aus einem Menſchen, deſſen Gekroͤs - druͤſe ſcirrhoͤſe war, davon derſelbe hektiſch geworden, zehn Pfunde Speichel und daruͤber, den Tag uͤber(g)BESSE I. c. p. 282..
Wenn man dieſes mit dem Harne oder Schweiſſe und der unmerklichen Hautausduͤnſtung an einem geſun - den Menſchen vergleicht, ſo iſt der Abfluß der menſchli - chen Feuchtigkeiten in der That anſenlich.
Dieſer iſt von zweierlei Art. Ein Theil wird, und zwar Nacht uͤber aller Speichel herabgeſchlukkt, ob er gleich zu derſelben Zeit ſparſamer bereitet wird. Bei Tage geſchicht dieſes auſſer der Zeit, da man Speiſe zu ſich nimmt, bei geſunden und wohl geſitteten Menſchen(h)Ausſpeien das Zeichen der Verabſcheuung PLINIUS L. XXVIII. c. 7. dem groͤſten Theile nach. Dieſer flieſt in den Magen, und davon werde ich an einem andern Orte mit mehrern Umſtaͤnden reden. Aus dem Munde aber flieſt er, wenn die geſchwaͤchten Bakkenmuſkeln den Speichel nicht wohl zuſammen halten, wie an den vom Schlage geruͤhrten Perſonen(i)SCHWENKE de ſaliva n. 7..
JmH. Phiſiol. 6. B. G98Die Naͤſſe XVIII. BuchJm Munde ſelbſt durchdringt der Speichel die Spei - ſe, und uͤbergiebt ſie faſt aufgeloͤſt dem Magen: das Ge - traͤnke ſchwaͤcht die ſcharfe Speiſen; es miſcht ſich unter die zerbiſſnen und gekaͤute Speiſen, erweicht ſie zu einem fluͤßigen Teige, der geſchikkt iſt herabgeſchlukkt und ver - daut zu werden; weil er lange Zeit von den Kinnbakken und dex Zunge durch einander gemengt worden, ſo loͤſet er die Salze auf und verduͤnnt ſie: er vereinigt die Oele mit dem Waſſer, welches eine hoͤchſt noͤtige Sache iſt(k)BOERHAAVE I. c. p. 185.; den Geſchmakk vermiſcht er zu einem gleichartigen Meng - ſel; er fuͤhrt die Luft, die durch ihrem Schaum zaͤhe und eingewikkelt iſt, in die kleinſte Zwiſchenraͤume der naͤhren - den Theile ein. Er bequemt auch den Geſchmakk der Speiſen nach unſrem Sinne, indem er die Salze aufloͤ - ſet, der mit Gedult durchgekneten Speiſe eine Annem - lichkeit giebt(l)Conf EUMD. J. R. M. und auf ſolche Weiſe den Menſchen zu dem ſo notwendigen und nuͤzzlichen Geſchaͤfte des Kaͤuens einladet. Blos durch das Lekken heilen ſich die Hunde faſt alle ihre Wunden, und man hat den Speichel ſchon zu den Flechten(m)MARCION der Sinirner apud PLINIUM L. XXVIII. c. 7, der Augenentzuͤndung(n)ROEPER ſaliv crit. c. I. , haͤslichen Geſchwuͤren(o)NUCK p. 52. Ed. II. , Kroͤpfen, und zu den Honiggeſchwuͤl - ſten(p)Conf. SCHURIG Sialogr. p. 21. 28. vortreflich gefunden.
Jm Speichel hat J. F. Helvetius(q)RZASZYNSKI Hiſt. Nat. Pol. T. II. p. 503. dieſer ein - ſiedleriſche Adept, den Stein der Weiſen geſucht.
Daher ſpeit man ihn nicht ohne Nachtheil der gan - zen Verdauung aus, und dieſes iſt ein Fehler beim Ta - bakrauchen. Daher ruͤhrte blos aus dem Misbrauche zu Speien(r)BAGLIVI p. 427. HARDERapiar. oder vom Verluſte des Speichels inWun -99II. Abſchnitt. im Munde. Wunden(s)RUYSCH Adverſ. II. n. 5. Morb. Uratisl. hiſt. 1700. p. 230. von ansgeriſſnem Zahne. Auch Pferde werden davon matt, wenn der Speichelgang zerſchnitten und zerſtoͤrt wird. la FOSSE obſſ. p. 114., oder von jedem zu ſtarken Abfluſſe dieſer Feuchtigkeit, eine Magerkeit(t)HANNEMANN. RAYGER Eph. Nat. Cur. und eine wirkliche Aus - trokknung. Auch der gemeine Mann weis es, und ſo gar der Jndianer, daß vom Tabakksrauche(u)LERY hiſt. de l’Amér. p. 213. COLBATCH doctr. of acids aſſer ted. p. 435. oder den aus Tabak, mit gebrannten Muſcheln gemachten Teigen, der Hunger nachlaͤſt(x)MONARDUS de aromat. p. 309. Add. BOERHAAVE I. c. und dieſes war die vor - nemſte Urſache, warum dieſe ſtinkende Pflanze zuerſt un - ter den Amerikanern ſo beliebt geworden. Mein Lehrer hat es an ſich ſelbſt erfaren, daß ihm der Hunger ver - gangen, wenn er allen Speichel ausgeworfen(y)Praelect. T. I. 661. der Speichel brauſet mit dem gruͤnen Ruͤbenſafte MACBRIDE p. 44. ſchnell mit Brodte p. 53. t. 2. langſam, aber laͤnger mit der Galle. Mit Schaaffleiſch p. 54. gekaͤu - tem Mehl, und in einer Blaſe eingeſchloſſen, wird es ſauer. ROUP - PE morb. navig. p. 24..
Man darf auch dieſem nicht entgegen ſezzen, daß der reichliche Zufluß des Speichels das veneriſche Uebel, die Wechſelfieber, und die Scirrhos hege; daß bei den Blattern der Auswurf des Speichels nuͤzzlich, und nur mit Gefar unterdruͤkkt wird.
Dasjenige, was von der gewaltſamen Wirkung des Quekkſilbers durch den Mund ausgeworfen wird, iſt faſt die ganze Maſſe unſrer Feuchtigkeiten(z)BOERHAAVE Prael. I. p. 190. Alle Saͤfte werden in dem Saliviren vom Quekkſilber faul und ſtinkend GRAINGER ptya - lism. , alles Fett, oder der verdorbne Schleim, oder kein geringes Theil des an - gegriffenen Markes, welches alles in die Maſſe der Feuch - tigkeiten gemiſcht und ausgeworfen wird, bis endlich derG 2Koͤr -(r)apiar. NEUMANN oper. p. 947. vom Tabak. Er ſchwaͤcht und trokknet die Perſer aus CHAR - DIN Voy. T. IV. p. 36. derglei - chen hat auch G. v. SWIETEN Comm. I. p. 639.100Die Naͤſſe XVIII. Buch. Koͤrper geſund gemacht, und die neuen und ſanften Saͤf - te von geſunden Speiſen und Getraͤnken geſchikkt werden, den erlittnen Verluſt nach und nach wieder zu erſezzen. Daher laͤſt ſich das veneriſche Gift auch durch den Stul - gang, oder durch den Schweis mit einerlei Erfolge aus - treiben, und jezzo geſchicht ſolches groͤſtentheils durch den bloſſen Gebrauch des Quekkſilbers, auf eine langſame Art, wobei keine deutliche Ausfuͤhrung ſtatt findet.
Eben ſo laͤſt ſich die in den verhaͤrteten Geſchwulſten der Druͤſen ſtekkende Materie mit Vortheil aufloͤſen, und in einem fluͤßigen Zuſtande ausfuͤhren, und vielleicht iſt dieſes die Urſache von dem heilſamen Speichelauswerfen in den Wechſelfiebern(a)Bresl. Saml. 1723. m. De - cembr. Comm. Nor. 1740. n. 23. SCHNEIDER de catharrh. III. p. 527. HOFMANN I. c. addeCHEYNE ſanit. tuend. p. 161. ſeqq. ; denn es ſtekkt auch alsdann oͤfters in der Leber eine ſtokkende Materie, welche man ſtatt des Speichels mit Vorteil auswirft. Es hatte in dergleichen Faͤllen der Speichel einen uͤbeln Geruch(b)SCHNEIDER. . Es kann ſolches auch das Zeichen ſeyn, daß die kleinſte Gefaͤſſe ihre Freiheit wieder erhalten haben.
Jn den Blattern wird die toͤdtliche Braͤune, und Verſchlieſſung des Mundes durch dieſen Ausfluß des Speichels verhuͤtet und ſie iſt weder beſtaͤndig, noch ſo notwendig, daß der Kranke ohne dieſelbe nicht erhalten werden koͤnnte. (c)FREIND Comm. ad Epid. VII. hiſt. II. FROWIN Epiſt.
So wie die kleinen Schlagadern an der Zunge, an den Bakken, und am Gaumen ihre Ausduͤnſtung von ſich geben, ſo ſind die Blutaͤderchen bereit, die zarteFeuch -101II. Abſchnitt. im Munde. Feuchtigkeiten wieder einzuſaugen. Es ſchwizzet naͤm - lich Waſſer oder Fiſchleim, dem man eine Farbe mitteilt, und in die Blutadern des Hauptes einſprizzt, aus der Oberflaͤche der Zunge, aus den Bakken, den Lefzen, und aus dem ganzen Munde hervor; und auch nach dem Verſuche des Coſchwizens(d)De duct. ſaliv. p. 10. die eingeblaſene Luft bricht aus den kleinſten Aeſten des Speichelgan - ges, der eine Blutader iſt, hervor. aus der Zunge.
Man weis ferner, daß man vom Brodte, welches man mit Wein kaͤuet, eine baldige Huͤlfe verſpuͤrt, und daß deſſen erquikkende Kraft(e)KAAUW perſpir. n. 442. auch die Pferde(f)ENT oper. p. 446. BAT -HURST praelect. p. 207. ſtaͤrkt, wenn auch nur der Wein im Munde gehalten wird, und ehe die Kraft dieſes Staͤrkmittels den langen Weg durch den Magen, durch das Gedaͤrme und durch die Milchgefaͤſſe zuruͤkke legen kann. Paracelſus ſchreibt die Weiſen wuͤrden blos vom Kaͤuen genaͤhrt(g)Paramir L. III. tr. 4. De originib. morbor. arcan. tartar. . Doch es iſt auch gewiß, daß der Wein matt wird, und berauſcht, wenn man ihn im Munde haͤlt(h)G. v. SWIETEN Comm. T. III. p. 213..
So toͤdtet das Tabaksoel, wenn man es in den Mund einer Kazze troͤpfelt, das Thierchen, und es behaͤlt der ganze Koͤrper, auch das Herz, den Geruch dieſes Gif - tes, woraus man ſehen kann, daß ſolches von den Blut - adern aufgenommen worden(i)BIRCHI. c. T. II. p. 42. 43..
Dieſes ſo ſchwere Stuͤkk in der Phiſiologie hat von den Arbeiten des vortreflichen Albins ein groſſes Licht erhalten. Um aber daſſelbe dem Leſer leicht und begreiflich zu machen, ſo wird es notwendig ſeyn, unſre Geſchichte ins kleine zu bringen. Daher wollen wir zuerſt den Schlundkopf und den Gang der Speiſe vom Mun - de bis in den unterſten Schlundkopf, hierauf den Schlund ſelbſt, und das Fortruͤkken der Speiſe durch den Schlund in den Magen beſchreiben.
Von der Haut die den knochigen Theil des Gaumes uͤberzieht(a)BIDLOO t. 14. f. 3. HEI - STER Eph. Nat. Cur. Cent. IV. t. II. f. 1. LITTRE Mém. de l’Acad. 1718. f. 2. L. JENTY tab. 2. f. 3. 5., ferner von der Schneiderſchen Mem - bran der hintern Naſenloͤcher, verlaͤngert ſich hinterwerts eine aͤnliche Platte, dergeſtalt, daß zwiſchen beiden Mem - branen eine Menge einfache(b)BONHOMME t. 23. WAL - THER ling. p. 36. COWPER ap - pend. f. 8. COLLINS t. 2. WINS - LOW IV. n. 487. eifoͤrmige Druͤſen mit kleinen Loͤchern, und in der Mitte muſkelhafte Faſern enthalten ſind, von denen wir weiter unten reden wollen. Die Seiten ſind an eben dieſen Knochen, und an den Fluͤgelfortſaͤzzen feſte(c)LITTRE p. 307..
Die -103III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.Dieſes vorgeruͤkkte Seegel iſt uͤberhaupt vierekkig, und ſeine hintere Linie iſt in zween Halbzirkel abgeteilt(d)ALBIN t. 10. f. 12. LIT - TRE I. c. t. 15. f. 1. JENTY tab. 2. f. 3. 5. hinter welchen ein Theilchen mitten innen haͤngt(e)DRYANDER ad Mund. p. 43. wel - ches zugleich einfoͤrmig und Kegelartig(f)COWPER. , etwas dikker als das uͤbrige Seegel, runder aber von einerlei Bau und ganz und gar druͤſenhaft iſt(g)SLEVOGT gurgul. n. 14. RUYSCH Theſ. X. n. 37. LOSS. de gland. n. 30.. Man nennt es das Zaͤpfchen von ſeiner Aenlichkeit, und man muß es von dem Gaumenſeegel oder Vorhange(h)AURELIAN acut. L. III. c. 1. CELS L. VII. c. 12. n. 2. Weil es wie eine Traube da haͤngt PLIN. L. XI. p. 624. Uva pro morbo. PLIN. L. XXII. c. 13. L. XXX. c. XI. ſo wird ſtaphyle genommen vom POLLUC p. 470. ARISTO - TELEM hiſt. anim. L. I. c. XI. ARETÆUM L. I. c. 8. Jſt auchkion ap. POLLUCI p. 204. ARE - TAEO acut. L. I. c. 7. 8. kionis RUFO L. II. p. 57. ARETAEO cur acut. L. I. c. 8. diutur. L. I. c. 7. POLLUCI p. 204. garga - reon ORIBAS p. 66. etc. unterſcheiden. Beide hat Fallop(i)P. 211., Gliſſonius(k)De ventric. et inteſt. II. c. 16. COWPER Phil. tranſ. n.. 220, mein Lehrer(l)Praelect. I. p. 200. und Littre(m)L. c. p. 300. von einander wohl unterſchieden, und man hat nunmehr dieſen Jrrtum in ein beſſeres Licht geſezzt,
Es iſt die Lage dieſes(n)Es entſchuldigt den VAL - SALVAM, daß er der eingefuͤhrten Mode gefolgt iſt Ep IX. n. 9. Vorhangs dergeſtalt krumm - linig(o)Der Durchſchnitt beim BON - HOMME t. 16. f. 1., daß ſein vordrer Theil gerader, der hintere aber nach Art eines Seegels gebogen iſt, und endlich ge - rade herablaͤuft, ſonderlich was das Zaͤpfchen betrift. Es kann ſich an die Zunge dergeſtalt anlegen, daß dieſe mit der convexen Wurzel ihres Ruͤkkens das hole Gaumen - ſeegel ausfuͤllt und beruͤhrt, obgleich, wenn die Zunge niedergedruͤkkt worden, ein Raum in der Mitte entſteht.
Oberhalb dem Gaumenſeegel befindet ſich der Zugang von der Naſe nach dem Schlundkopfe, und von dieſem werden wir reden.
G 4Un -104Weg zum Magen. XVIII. Buch.Unterhalb dem Seegel iſt der Zugang in den Mund(p)LITTRE f. 1. entweder offen oder verſchloſſen, daß ſich die Zunge in die Hoͤhe hebt, und niederdruͤkkt, und das Seegel zu - gleich niedergelaſſen oder aufgezogen wird(q)Conf. LITTRE f. 2. ALBIN f. 17. DUVERNEY poſth. t. 18. f. 1. BONHOMME I. c. .
Das Zaͤpfchen haͤngt weit vor dem Kehldekkel uͤber einem kleinen Thale, welches ſich zwiſchen dieſem Theile und der Zunge befindet, daß es in Krankheiten laͤnger werden, und endlich nicht ohne Unbequemlichkeit die Zun - ge beruͤhren kann. An geſunden Menſchen liegt es da - von allerdings ab(r)BIDLOO t. 13. in iconibus, ALBINI DUVERNEYI. .
Das Zaͤpfchen iſt dem Menſchen allein eigen(s)Plin. I. c. MORGAGN. Epiſt. IIX. n. 6. daſſelbe fehlt dem Pferde BOURGELAT hippiatr. II. 2. p. 311. und dem Hunde PARIS anc. mem. II. p. 338. und Wolfe FABER uͤber den HERNAN - DEZ p. 819. der Hirſch ſoll ein Zaͤpfchen haben. SCHELHAM - MER oncolog. p. 74. ich glaube aber daß er von dem Gaumenvor - hange rede. nebſt dem Affen(t)BLAS miſc. p. 258. PARI - SINI, DRELINCOURT beim BLAS anat. animal. p. 105. COL - LINS p. 222.: die uͤbrigen vierfuͤßigen Thiere haben keines. Es iſt nicht ſo gar was ſeltenes, daß es geſpal - ten gefunden wird(u)CRANZ obſ. cum. tr. de inſtrum. edit. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2. obſ. 249. ann. 3. p. 512. ann. 6. 7. obſ. 229. Vol. VIII. n. 106. PLATER Mantiſſ. obſ. 40. BUCHNER miſcell. 1728. p. 1450. STORCH Kinderkrank. p. 157. 158. MORG. Epiſt. X. n. 21. Un - ter Krankheiten rechnet es ARE - TÆUS. und es ſcheint die Urſache dieſes Felers in den ungepaarten Muſkeln zu liegen, wenn die - ſe weiter von einander liegen, als gehoͤrig iſt. Biswei - len ſoll es gar gefelt haben(x)WEDEL morb. inf. HAGE - DORN obſ. 68. STORCH ibid. .
Es laufen von den Seiten des Gaumenſeegels zu beiden Seiten herab und bilden daſelbſt den Schlund,zween105III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. zween Boͤgen(a)Die Seitenbaͤnder des Zaͤpf - chens, zwiſchen denen die Man - deln liegen RIOLAN Enchirid. p. 311. Piliers WINSL. n. 490. Dieſes hat auch DUVERNEY l. c. LITTRE I. c. f. 1. p. 301. BON - HOMME tab. 15. et BIDLOO tab. 13., welche inwendig mit Muſkelfaſern ausgeſtopft ſind, die eine Membran bekleidet. Der vor - dere dieſer Boͤgen iſt duͤnne, und von ſeinen Nebenbo - gen durch einen groſſen Zwiſchenraum entfernt(b)DUVERNEY. . Er begiebt ſich zur Zunge hin. Der hintere Bogen iſt dik - ker, und laͤuft ganz nahe an ſeinem Geferten in den Schlundkopf herab. Zwiſchen den hintern Boͤgen haͤngt das Zaͤpfchen.
Zwiſchen eben dieſen Boͤgen(c)DUVERNEY, LITTRE p. 301 WINSLOW n. 586., unterhalb dem See - gel, und an den Seiten des Schlundes, ſizzt zu beiden Seiten ſenkrecht, doch ſo, daß die untern Theile von einan - der geſperrt ſind, eine Druͤſe von ſonderlicher Art, die uͤberhaupt eifoͤrmig, vorne flach, hinterwerts convex(d)WIDMANN de tonſillis p. 13., uͤber ſich dikker(e)ibId. und einer vollſtaͤndigen Mandel gleich, und auſſer ihrer knappen Bekleidung(f)WIDMANN p. 10. mit der loſen Membran des Schlundkopfes bedekkt iſt(g)MORGAGN. Epiſt. IX. n. 119. WIDMANN p. 11. 12. ziemlich dikke Membranen nennts SCHNEIDER I. c. III. p. 419.: ſie wird von vielen Vertiefungen, deren bis funfzehn, einige gros, ſonderlich eine(g*)DIEMERBROECK p. 323. WHARTON, WIDMANN p. 14. 15. 16. COLLINS, WINSLOW n. 587. ich meyne, daß es nicht beſtaͤndig ſei MORGAGN. Epiſt. IX. n. 18. So ſagt es WID - MANN p. 15. zwo und drei da ſind, durchbort. An dergleichen Sinuſſen oͤffnen ſich viele kleinere Loͤcher(h)Ein Sinus, in dem ſich zwei groſſe und viele kleinere oͤff - uen. WARTHON c. 22. et SCHNEI - DER de catarrh. L. III. p. 520. zehn zwoͤlf WIDMANN n. XI. WINS - LOW n. 587. HEISTERf. 1. F. . Es giebt noch andere kleine Loͤcher an den kleinen Sinuſ - ſen, bis ohngefehr zwoͤlf, indem dieſe Sinuſſe zwiſchen einander laufen(i)HEISTER ibid. DUVER -. Jn einem jedweden dieſer SinuſſeG 5oͤffnen106Weg zum Magen. XVIII. Buch. oͤffnen ſich auch einfache Druͤſen(k)COLLINS p. 226. KAAUW n. 342. WIDMANN p. 10., welche Schleim be - reiten, ſelbigen in dieſe Vertiefungen ausſchuͤtten und durch ſelbige in den Mund leiten(l)HEISTER f. 1. F. . Der Bau dieſes Theil - chen ſelbſt iſt ſaͤchrig(m)WIEDMANN P. 9. der ſie mit den Druͤſen des meſenterii. vergleicht.. Die alten hieſſen es tonfil - las(n)AURELIANUS acut. L. III. c. 1. CELS L. 7. c. 12. n. 2. antia - des et pariſtmi POLLUX p. 204. 252. pariſtmia ARETÆUS cur. acut. L. I. c. 7. die neuern amygdalas.
Unterhalb denſelben ſtreicht der Griffelzungenmuſkel lang vorbei, und ſezzt ſie in Erſchuͤtterung: die Seiten werden von denjenigen Muſkeln gedrengt, welche ſich zwiſchen den Boͤgen des Schlundes befinden.
An den vierfuͤßigen Thieren findet man eine Druͤſe, die der menſchlichen ziemlich gleich iſt, nebſt ſolchen Si - nuſſen, als am Hunde(o)MORGAGN. I. c. p. 245.(p)MORGAGN. ibid. , Ochſen(q)IDEM ibid. ſagt daß es dem Pferde fele. BOURGELAT I. c. p. 353., Schweine(q*)MORGAGNI I. c. n. 16. p. 245. und dem Meerkalbe(q**)VALENTINII Amphi - teatr. Zootom. p. 89..
Nicht weit von den Mandeln im Halſe, zeiget ſich gegen die Trompete zu, an beiden Seiten ein andrer und aͤnlicher Koͤrper(r)VALSALV. apud MORGAGN I. c. n. 12. add. n. 17. p. 246. nach des MORGAGNI eigner Er - farung. mit vier Loͤchern, daß man alſo vier Mandeln zaͤlen koͤnnte(s)Ibid. n. 16. 245. RUFUS P. 28. 57.. An den Thieren koͤmmt ebenfalls hie und da von einer Mandel zur andern eine Schicht von Druͤſen zum Vorſchein, die beide Mandeln zuſammen haͤngt .(t)WHARTON c. 21. WID - MANN p. 12..
§. 4.(i)NEY ibid. MORGAGN. Epiſt. IX. n. 18. DIEMERBROECK WHAR - TON c. 22. RUYSCH Theſſ. 2. aſſ. 6. n. 14. VERHEYEN p. 275. RIOL. p. 294. WIDMANN p. 14. 15. COWPER myotom. t. 28. f. 4.
Das Wort pharynx(a)Pharynx wird bald fuͤr la - rynx genommen, wie apud TI - MARUM HIPP. in vet. med. GA - LENUM de uſu part. L. 8. bald pro Pharynge GALEN. ad tert. prognoſt. ORIBAS p. 208. POL - LUCEM p. 254. wo fuͤr bron - chus larynx ſteht. Pharyngetron ARETÆUS cur. acut. L. I. c. 7. wird ή Φαργνξ und ὁ Φαργνξ geſagt. HOFMANN Inſtit. med. p. 189. hat bei den Alten eine viel - fache Bedeutung: bei uns bedeutet er allezeit eine von oben breite, unten aber enge Roͤhre(b)WINSLOW n. 469.. Er iſt von obenher weit, ziehet ſich gegen das Zungenbein enger zu - ſammen, und wird wieder da, wo er den Luftroͤhrenkopf in ſich nimmt, breiter(b*)CASSER L. IV. t. 4. f. 5. ALBIN t. 12. f. 24. COWPER t. 28. f. 3..
Er iſt innwendig mit einer Membran bezogen, die von der Haut eine Fortſezzung, und mit ihrem Oberhaͤut - chen bedekkt iſt, welches er auch ſowol durch die Naſe, als durch den Mund bekoͤmmt. Von auſſen iſt er mit dem Fadengewebe ſo zu einer zarten Membran, wie an allen Muſkeln wird, bekleidet; und er befindet ſich zwi - ſchen dieſen beiden Membranen, darunter die hintere dieſen Namen kaum verdient, aus Fleiſchfaſern von al - lerlei Richtungen zuſammengeſezzt. Zwiſchen dieſen Fa - ſern und der innern Membran ſizzen eifoͤrmige Druͤſen, welche ſich mit einem eignen Loche in die Hoͤlung des Schlundkopfes oͤffnen.
Die hintere Flaͤche(c)CEPHALOT t. 22. COUR - CELLEStab. 6. CANT. tab. 3. iſt am laͤngſten, iſt eine Fort - ſezzung von der Hoͤlung der Naſenloͤcher, und iſt an dem keilfoͤrmigen Fortſazze des vielfoͤrmigen Knochens, und an dem gleichnamigen Anhaͤngſel des Hinterhauptkno - chens feſte. Von da laͤuft er laͤngſt den Halswirbeln herab, und wird bei dem ſiebenden Wirbelbeine ganz un -ter108Weg zum Magen. XVIII. Buch. ter dem unterſten Luftroͤhrenkopf, um Schlund oder oeſo - phagus zu heiſſen, enger. Um dieſen Knochen wird er mit vielem Fadengewebe, doch daß er noch ungemein beweglich dabei iſt(c*)MORGAGN. Ep. XI. n. 31. p. 348.(d)Mittelfell nennt es, ſo den Hals hinter dem pharynx theilt GUNZ Mém. des Savans etrang. T. I. p. 288., aber noch feſter an den keil - foͤrmigen Fortſazz des Hinterhauptknochens, angehaͤngt.
Von beiden Seiten bekoͤmmt dieſer Sakk(e)ALBIN t. 10. f. 1. 2. 3. 4. 5. 6. ſeine muſkuloͤſe Seitentheile von dem untern Kinnbakken(f)t. 12. f. 23. von der Wange(g)ALBIN f. 8. r. t. 12. f. 23., vom Gaumenſeegel(h)p. 74. ALBIN f. 12. 13. 14. 15., vom fluͤ - gelfoͤrmigen Fortſazzc(i)Cephalatom M. COUR - CELL. n. 4. CANT. ALBIN t. 10. f. 8. y. y. t. 12. f. 23., von dem griffelfoͤrmigen An - haͤngſel, von der Zunge(k)CANT. , vom Zungenknochen(l)Cophalat. O. COURCELLES m. CANT. ALBIN f. 8. n. n. &c. f. 8. f. 1. 2. 3., von dem ſchild - und ringfoͤrmigen Knorpel des Luftroͤh - renkopfes her. Von dieſen Seiten iſt die rechte Seite der linken gleich, und begegnet derſelben, ſo daß beide Sei - ten gleichſam mit einer weiſſen Linie(o)C. BAUHIN Theatr. Anat. Cant. tab. 3. EUSTACH COUR - CELLES t. 6. L. L. Mangelt oft MORGAGN. adverſ. II. p. 36. Epiſt. XI. n. 28. Es laͤugnet naͤm - lich VIR. ILL die ſehnige Linie; die Fettlinie verwirft er nicht., die das Fett bezeichnet, an einander grenzen.
Die vorwerts liegende dient dem Schlundkopfe zum Wege in die Naſenloͤcher, welches auch von dem beweg - lichen Gaumen gilt(p)EUSTACH t. 42. f. 6. es iſt eine kurze Sehne, und ſteigt kaum unterhalb den Grenzen des oͤberſten Verengerers herab. Hier - uͤber Conf. den GUNZ Mém. des Savans etrang. p. 287., endlich oͤffnet er ſich unterhalb beiden in den Mund: dazu gehoͤrt ferner die Haut des Mundes, die Wurzel der Zunge, und das davon her - ruͤhrende Kehldekkelchen. An ſeinen Seiten liegt dasZun -(m)Cephalot, P. COURCEL -LES I. L. CANT. ALBIN. COWPER. (n)COURCELLES〈…〉〈…〉. et f. 2. Cant. ALBIN f. 1. 2. 3. COWPER109III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. Zungenbein und der ganze Luftroͤhrenkopf, welcher in den holen Schlundkopf vorragt, und darinnen enthalten iſt(q)CASSER L. IV. t. 2. f. 5.: und in dieſer Gegend oͤffnet ſich die Luftroͤhrenſpalte, oder die Straſſe aus dem Schlundkopfe in die Luftroͤhren. Es liegt ferner die Schilddruͤſe vorwerts daran.
Ein wenig darhinter oͤffnen ſich die geſchwollne Trom - peten der Naſenknochen innerhalb dem Schlundkopfe(r)ALBIN. .
Dieſe gehoͤren zu dem oͤberſten Verengerer des Schlund - kopfes, und ſie ſind von den vornemſten Schlundmu - ſkeln welche(c)MORGAGN Epiſt. XI. I. c. ALBIN p. 232. t. 12. f. 23. I. .
Einer entſteht zu beiden Seiten von dem ganzen Fluͤ - gelhorne nach innwendig zu, und von der innern Fluͤgel - platte(d)WINSLOW n. 476. SAN - TORIN. p. 121. MORGAGN. Ep. VIII. n. 6 p. 227 Ep. XI. n. 38. p. 356. ALBIN t. 10. f. 3. r. et p. 232. COWPER zu ſchmal t. 28. f. 3. L. , bisweilen auch von dem Rande des Gaumen - knochens, der mit dieſem in eins fortlaͤuft: ſonſten ent - ſpringt er von der Sehne des ungebognen Gaumens(e)ALBIN l. c. r. et t. 12. f. 23. k. COWPER in expl. tab. . Jch habe geſehen, daß ſich ein Faſergebuͤnde von dem ſalpingopalatino(f)VALSALVA ſahe ſich die Faſern dieſes Muſkels ins Fluͤgel - haͤkchen werfen. zu ihm geſellt hat.
Er110Weg zum Magen. XVIII. Buch.Er iſt auf dem Gaumenheber, welchen er bedekkt(g)Vergleiche beide Seiten COURCELLES tab. 6. weich und umſchließt den Luftroͤhrenkopf durchgaͤngig der Queere nach, mit einem Bogen(h)So auch MORGAGNUS Ep. XI. p. 356. BONHOMME ALBIN p. 232. 233. indem er ſich ruͤkk - werts wendet und macht die Seite dieſes Sakkes und den oͤberſten fleiſchigen Theil dieſer Seite(i)Conf. COURCELLES tab. 6. n. 4. und die Kupfer des BON - HOMME I. c. ALBINI COW - PERL. aus, der rechte begegnet dem linken, und vereinigt ſich mit dem - ſelben.
Jndem er die hintern Theile des Schlundkopfes ge - gen die vordern Theile ziehet, ſo verengert er in der That den Schlund.
Wenn er ſich in den Knochen des Hinterhaupts in - ſeriren ſoll(k)SANTORIN. p. 122. MOR - GAGN. p. 35〈…〉〈…〉., ſo verſtehe ich dieſes ſo, daß er ein Theil von dem feſten Fadengewebe iſt, ſo ſich an dieſem Kno - chen anhaͤngt, und ſolches koͤnnte bisweilen ſo gar einer Sehne aͤnlich ſcheinen.
Albin hat oft ein Faͤſerpakk von dem Felſenknochen hinzukommen geſehen, und ich habe dieſes ſelten etwa ein oder zweimal ſo wahrgenommen. Sollte dieſes der Fel - ſenſchlundkopfmuſkel einiger beruͤmter Maͤnner geweſen ſeyn(l)WINSLOW expoſ. T. IV. n. 476. COURCELLES t. 6. n. 3. BONHOMME. ? Duverney der Juͤngere will, daß er oft man - geln ſoll(l*)Myotom. p. 126. 129. 130.
Die Alten haben ferner ihren ſphenopharyngaeus(m)RIOLAN p. 314. von dem Spizzenfortſazze des keilfoͤrmigen Knochens ne - ben den Griffelfoͤrmigen Fortſazze, und unter den Neuern einige beruͤmte Maͤnner einen ſolchen von der Spizze des graͤtenfoͤrmigen Fortſazzes des vielfachen Knochens her - kommen laſſen; ich habe dergleichen aber niemals gefun -den111III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. den, welcher von unſerm Muſkel verſchieden waͤre(n)WEITBRECHT Comm. Acad. Petrop. T. IX. p. 264.. Es liegt naͤmlich der Griffelfortſazz, und die Spizze des Graͤtenfortſazzes am Keilknochen weit vom Fluͤgel des Fluͤgelfoͤrmigen ab, von dem unſrer herkoͤmmt.
Als Begleiter, geſellen ſich zu dieſem einige andrere Faſern, die dem Fluͤgelſchlundkopfsmuſkel ganz nahe lie - gen, und welche von dem Trompetermuſkel(a)ALBIN p. 232. tab. 12. f. 23. m. f. 24. 10 tab. 10. f. 3. 5. f. 8. e. f. g. 1. f. 10. c. COURCELLS tab. 6. n. 5. tab. 3. O. tab. 4. f. 1. 3. hier - zu moͤchte ich die vom Oberkinn - bakken nahe am hinterſten Bak - kenzahn entſpringende Faſern, bei dem MORGAGNI rechnen Epiſt. VIII. n. 6. Epiſt. XI. n. 38. zwiſchen dem Urſprunge dieſes Muſkels, vom obern Kinnbakken, und dem andern Urſprunge von dem untern Kinnbakken entſtehen und uͤberzwerch hinter ſich laufen.
Zu naͤchſt denſelben zeiget ſich derjenige Muſkel wel - cher von dem untern Kinnbakken, und deſſen rauher Li - nie, die uͤber den hinterſten Bakkenzaͤhnen vorragt, ent - ſpringt, ſonſt aber vor dem Hoͤkker unter dem hinterſten Bakkenzaͤhnen ſeinen Urſprung bekoͤmmt, nicht eben einer der kleinſten iſt, unter dem vorigen ruͤkkwerts fortgeht, zugleich den Schlundkopf umgiebt, faſt der Queere nach liegt, nnd gegen ſich ſelbſt wieder zuruͤkke kehrt. Er iſt gemeiniglich duͤnne, dennoch aber vorhanden(b)Mylopharingaeus DOU - GLAS p. 42. pro novo SANTO - RINI. p. 123. WEITBRECHT I. c. p. 267. CANT. p. 12. tab. 3. 28. 35. der ihn uͤberhaupt gros macht. COURCELLES ad n. 3. Salches hat MORGAGNUS Epiſt. XI. n. 45. p. 364. iſt ein Theil des Cephalopharingaei. COWPERI tab. 28. f. 3. tab. 29. f. 1. Mylo -gloſſi.
Auch112Weg zum Magen. XVIII. Buch.Auch dieſer verengert ebenfalls den oͤberſten Schlund - kopf(c)Daß er ihn nicht finde ſagt HEUERMANN T. III. p. 873. WINSLOW n. 480., und druͤkkt die Mandel im Halſe aus(d)SANTORIN. MORG. Ep. XI. n. 45. ALBIN. .
Dieſe Faſern ſind dagegen viel undeutlicher, welche von den hinterſten Faſern der Zunge(f)COURCELLES t. 6. n. 2. tab. 8. I. i. ALBIN p. 232. t. 12. f. 23. p. t. 10. f. 2. 3. COWPER t. 28. Jſt dieſes der vom Kinn kommende Schlundmuſkel C. BAR - THOLINI inſt. p. 278? Jhn hat MORGAGNUS Ep. XI. n. 1. p 317. et n. 45. und von dem geniogloſſo(g)COURCELLES t. 8 Genio - pharingaeus WINSLOW IV. n. 480. WEITBRECHT p. 269. SANTORIN p. 126. 127. ALBIN t. 12. f. 23. o. t. 10. f. 2. 3. entſpringen, ſich in der Membran des Mundes verbreiten, und unter den vorigen, mit aͤnli - cher Richtung ruͤkkwerts laufen, und den Schlundkopf gegen die Zunge ebenfalls zuſammenziehen.
Er entſpringt mit deutlichen Faſerpaͤkken, die flei - ſchig von einander abgeſondert, und deren in allem drei da ſind. Das oͤberſte Pakk Faſern entſteht doch nicht allezeit von einem kleinen Theile der Baſis dieſes Kno -chens(b)gloſſi pars maior I. Wilh. PAULI Praef. ad microc. Mylogloſſus VERHEYEN Pars conſtrictoris pharyngis ſuperioris ALBIN p. 232. tab. 12. f. 23. n. f. 24. 2. tab. 10. f. 2. z. f. 3. t. f. 8. 9. s. f. 9. f. f. 10. d. 113III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. chens(k)Baſiopharyngieus WINS - LOW n. 479.; das andere von dem halben Horne(l)So hats COWPER T 28. O. COURCELLES t. 6. m. tab. 8 K. Ceratopharyngieus WINSL. ibid. Steht beim ALBIN p. 230. tab. 12. f. 23 g. t. 10. f. 1. 2. 3. CANT. A. vom ganzen Horn. EUSTACH. t. 41. f. XI. es iſt auch gedoppelt(l*)MORG. p. 335. und mit dem muſculo ceratogloſſo bedekkt. Das groͤſſere Pakk koͤmmt vom Horne des Zugenbeins(m)VALSALV. MORG. Ep. XI. n. 14 17. SANTORIN. AL - BIN. p. 230. t. 12. f 23. h. f. tab 10. f. 1 2 3 COURCELLES tab. 8. K. inwendig Chondropha - ryngieus DOUGL. Petits cerato - pharyngieus WINSLOW ibid. und deſſen unterm Rande(n)MORG. p. 336., oder auch von der Mitte des Bandes zwiſchen dem Zungenkno - chen und dem ſchildfoͤrmigen Knorpel her, und dieſe Fa - ſern laufen niederwerts(o)Syndeſmopharyngeus DOU - GL. WINSLOW n. 481. CANT. p. 13. tab. 3. 27. 47. Es hat es COURCELLES tab. 8. MORGA - GAGNUS n. 16. p. 334.. Der obere Theil des ge - ſammten Muſkels ſteiget unter einem ſehr ſpizzen Win - kel(p)Ic. ALBIN. in die Hoͤhe, er bedekkt zum Theil die vorige Muſkeln(q)ALBIN t. 10. f. 8. 9. t. 12. f. 23. ſeqq. , ſeine mittelſte Faſern laufen uͤberzwerch(r)IDEM ibid. EUSTACH &c. , die unterſten laufen niederwerts(s)COURCELLES t. 6. M. m. tab. 8. WEITBRECHT l. c. p. 261. BONHOMME t. 22. EU - STACH l. c. ALBIN p. 230. t. 12. f. 23. 24. 25. tab 10. f. 8. 9., und werden von den folgenden bedekkt(t)MORGAGN. p. 334. EU - STACH. ALBIN in ic. cit. COUR - CELLES t. 6..
Jch leſe, daß ſich die oͤberſte Faſern an den Knochen des Hinterhaupts anhaͤngen(u)ALBIN f. 8. MORG. Epiſt. VIII. n. 5. und dieſes lege ich eben - falls von dem Fadengewebe aus.
Er zieht den Schlundkopf hernieder, und verengert denſelben.
Es ſind dieſe Muſkeln groͤſſer, als die uͤbrige, und daher auch ſo gar den Alten bekannt, welche ihrer Erwaͤ - nung thun(d)Muſkeln von den Hinter - theilen des Schildknorpels zum Schlunde hin. ORIBAS p. 202. add. GALEN. uſ. part. L. 7. c. 11. 12. & de vocis inſtrum. c. 5.. Der thyreopharyngaeus hat einen vielfachen Urſprung, ſowohl vom obern Horne(e)MORG. Epiſt. XI. n. 25. p. 342. des Schildknorpels; als von dem obern Seitenrande dieſes Knorpels(f)Conf. ALBIN. , und wiederum aus der Seite eben deſſel - ben Knorpels, in ſo langer Flaͤche(g)WINSLOW n. 482. EU - STACH. t. 41. f. 8. tab. 42. f. 4. CANT. tab. 3. ALBIN t. 12 f. 23. b. b. t. 10. f. 1. 2. 3. BONHOM - ME tab. 21., daß die mittelſte Faſern kuͤrzer ſind: und endlich von dem untern Fort - ſazze deſſelben(h)ALBIN p. 527. COUR - CELLES t. 8. und aus dem untern Rande(i)ALBIN F. 12. f. 23..
Die Faſern deſſelben laufen einander parallel und uͤber ſich hinauf(k)ALBIN uͤberall COWPER t. 28. f. 3. BONHOMME COUR - CELLES t. 6 L. verwikkeln ſich an der Mittellinie des Schlundkopfes unter einander(l)MORGAGN. ibid. , und bedekken die Muſkeln des Zungenknochens und Schlundkopfes(m)ALBIN ibip. f. 24..
Zu ihm fuͤgen ſich Faſerpaͤkke vom Bruſtbeinſchild - muſkel(n)Solche hat & MORGA - GNUS p. 342. & GUNZ. vom cricothyreoideo(o)Solches hat auch GUNZ. und vom hyothy - reoideo(p)SANTORIN p. 129. AL - BIN t. 12. f. 24..
Der115III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.Der cricopharyngaeus iſt von dem eben gedachten Muſkel eine Fortſezzung(q)WINSLOW n. 483. MAR - CHETTI p. 92. bei ihm iſt es ſphincter; und GENGA anat. chir. P. 225. bei dieſem Oeſopha - gens, daß ſie verſchieden ſei. GUNZ Mém. des Savans. étrang. p. 287., entſpringt von dem hin - tern Seitentheile des gleichnamigen Knorpels, dem cri - cothyreoideo gegen uͤber, oberhalb dem untern Ran - de(r)ALBIN p. 227. t. 12. f. 23. c. c. t. 10. f. 1 2. 3. COURCEL - LES t. 8. CANT. , und er iſt dikk und von gutem Vermoͤgen: zu ihm ſtoſſen einige Faſern von dem cricothyreoideo hinzu.
Die obern Faſern laufen ſchief hinauf, und geſellen ſich zum thyreopharyngaeo; ſie durchkreuzen ſich eben - falls mitten an der weiſſen Linie.
Die untere Faſern gehen faſt uͤberzwerch fort, um - geben nach der Art eines Ringes, den Schlundkopf, und fuͤhreten ehedem den Namen(s)ALBIN. p. 228. BONHOM - ME, WINSLOW n. 484. des Schlundmuſkels (oeſophagaei)(t)WINSLOW n. 484. SAN - TORIN. ; doch laufen auch einige Faſern nie - derwerts(u)COURCELLES t. 8. ein we - nig ALBIN t. 12. f. 24. n. 10. f. 8. COWPER. . Dieſe Faſern ſind mehrmalen von den obern unterſchieden, und werden davon bedekkt.
Die vorigen Paͤkke ziehen den Schlundkopf nieder, und verengern ihn: die unterſten verengern denſelben blos.
Einige beruͤhmte Autores behaupten, daß an der Schilddruͤſe(x)WINSLOW. einige Faſern, und der ganz nahe dabei liegende Ring der Luftroͤhre davon entſtanden ſein ſol - len(y)MORGAGN. Epiſt. 11. n. 34..
Bisher haben wir die Verengerer des Schlundes (con - ſtrictores) beſchrieben. Diejenige Muſkeln, welche nun -H 2mehr116Weg zum Magen. XVIII. Buch. mehr folgen, heben den Schlundkopf in die Hoͤhe. Es koͤmmt dieſer vornemſte darunter, gemeiniglich von dem knorpligen Fortſazze des Griffelfortſazzes(a)Conf. ALBIN. t. 12. f. 27. COURCELLES tab. 6. & 5. CANT. tab. 3. EUSTACH. t. 41. f. 5. 8. 11., bisweilen auch von dem knochigen Stuͤkke(b)MORGAGN. Epiſt. 11. n 8., ſo daß er niedriger, als andre daſelbſt entſpringende Muſkeln lieget, wie auch von dem Anfange des Griffelzungenbeinbandes her.
Vorwerts ſteigt derſelbe herab(c)ALBIN t. 10. f. 8. 9. 10. 11. COURCELLES t. 5 6., er iſt rundlich, und hat dieſes unter den Munſkeln des Schlundkopfs vor andern voraus: er legt ſich an den Schlundkopf an, und inſerirt ſich mit ſeinen zerſtreuten Faſern, die ſich oft in zwei oder drei verſchiedene Gebuͤnde, trennen(d)ALBIN ibid. f. 9. 10. 11. in die inwendige Schicht des Schlundkopfes, oder nahe bei, in die zakkigte Haut, indem ſeine Faſern ſtralig auseinander fahren(e)ALBIN p. 215. et ic. cit. f. 9. 10. 11. & tab. 12. f. 27. EU - STACH tab. 42. f. 4. 6. SANTO - RIN c. 7. n. 7., ſo daß die oͤberſten derſelben in die Hoͤhe laufen, die mittelſte uͤberzwerch gehen, und die unterſte niederwerts laufen. Doch es werfen ſich einige andre aͤuſſere Faſern, die nicht undeutlich zu ſehen ſind, in den Rand des Schildknorpels(f)ALBIN f. 9. 10. 11 tab 12. f. 27. 28 29 30. LIEUTAUD. EU - STACH. tab. 41. f. XI. t. 42 f. 6. COURCELLES t. 6. FALLOP. I. c. WINSLOW. n. 477. HABI - COT Journ. 6. lect. 11. MORG. Adverſ. I. p. 4. II. p. 34. thyre - oideae. IDEM Epiſt. VIII. n. 5. p. 226. 227. Epiſt. XI. n. 7. p. 324. n. 10. Jn dem obern Raud des cartil. thyreoideae CANTUIS p. 12.) ſo wie ſich an - dere innere Faſern in die Membran des Luftroͤhrenko - pfes(g)ALBIN t. 12. f. 29. hinter dem Zungenſchildbande, um den Kehl - dekkel herum zerſtreuen. Andre Schriftſteller haben, wiewohl ſelten, gefunden, daß ſich ein Theil dieſes Muſ - kels, auch in die Wurzel der Zunge(h)FALLOP. obſerv. p. 75. b. bei ihm iſt es. Quartum par lin - guae, & Inſtit. p. 33. Nicht zuver - laͤßig genung. MORG. Adverſ. II. p. 34. Es laͤugnets SANTORI - NUS p. 126. hineingeſenkt:einige117III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. einige beruͤhmte Maͤnner fuͤhren ihn ſo wohl in den Zun - genknochen(i)MORG. Adv. I. f. 4. II. p. 34. Epiſt. XI. n 7. VIII. n. 5. FALLOP. I. c. Es laͤugnets SAN - TORINVS. als in den Kehldekkel(k)WALTHER de deglut n. 6. fort, wiewohl mir dieſe Faſern nicht vorgekommen ſind.
Er hebt den Schlundkopf in die Hoͤhe, zieht ihn ge - gen die Speiſe, die er aufnehmen ſoll, und bewegt den Schlundkopf auch auf die Seite hin. Er ſchiebt zu glei - cher Zeit den Luftroͤhrenkopf uͤber ſich hinauf, damit ſich derſelbe wenden, und die Luftroͤhrenſpalte mit dem Kehl - dekkel bedekken moͤge.
Beruͤhmte Maͤnner haben noch einen zweeten Grif - felſchlundmuſkel(l)ALBIN ad not. IV. c. 5. MORGAGN. Epiſt. XI. n. 9. SANTORIN. wahrgenommen, welcher auch von der knochigen Trompete(m)MORGAGNUS. oder dem benachbarten Knochen hergekommen.
Sonſten laͤuft kein geringer Theil des Griffelzungen - muſkels nach dem Schlundkopfe hin(n)BOEHMER praef. ad faſc. obſſ. 117. der zweete ſtylogloſſus. von dem er nicht wuſte, ob er zur Zunge, oder zum pharynx gehoͤ - ren ſollte CHESELDEN anat. of human. body Ed. VI. p. 79..
Wegen des mit dem Luftroͤhrenkopfe zuſammengewach - ſenen Schlundkopſes gehoͤren auch noch die Hebemuſkeln des Luftroͤhrenkopfes und der Zunge mit hieher; als der Griffelmuſkel des Zungenknochens(a)L. X. p. 415.; der erſte Bauch des zweibaͤuchigen(b)p. 418.; der Kinnmuſkel des Zungenkno - chens(c)p. 420.: der Zungenſchildmuſkel(d)p. 382. (hyothyreoideus) der Griffelzungenmuſkel;(e)p. 424. der Kinnmuſkel der Zun - ge(f)p. 422. und in ſo fern auch der Gaumenſchlundmuſkel.
H 3Man118Weg zum Magen. XVIII. Buch.Man zaͤlet auch unter die Aufheber des Schlundko - pfes den Hauptmuſkel des Schlundkopfes, und den ſal - pingopharyngaeus; jener macht unter den aufſteigen - den Faſern des Schlundkopfes, wie auch des mittelſten Verengerers(g)L. XVIII. p. 70. und des untern(h)p. 71. conf. icones CAN - TII tab. 3. BONHOMME tab. 22., den Gipfel aus, und endlich befeſtigen ſich dieſe Faſern vor dem groſſen Loche, an der Mitte des keilfoͤrmigen Fortſazzes, mit ei - ner aus dem Fadengewebe beſtehenden Binde(i)Azygos SANTORIN c. 7. n. 2. p. 121., die entweder einfach, oder bisweilen(k)PARIS III. FALLOPII Stuͤkk von der baſi des Kopfes entſtanden, wo dieſer am Nakken grenzt Obſerv. p. 77. dergleichen lehret HABICOT D. VI. I. XI. er fuͤgt aber den Qveerfortſazz des atlas zu. Cephalopharyngeus. DOUGLAS p. 41. CANT. p. 12. tab. 3. WINSLOW n. 475. GA - RENGEOT. gedoppelt iſt. Wir wenigſtens finden auſſer einem Fadengewebe nichts wei - ter, welches weiter nach hinten, als der Anfang des vor - dern geraden kleinen Muſkels zum Vorſchein kaͤme, und mitten am Schlundkopfe aufhoͤren ſollte. Sollte jeden - noch dieſer Zuſammenhang feſte genug ſein, um einen groͤſſern Widerſtand zu thun, als der Schlundkopf mit dem Luftroͤhrenkopfe, ſo gienge es wohl an, daß jene Verengerer alle, mit umgekehrten Geſchaͤfte den Schlund - kopf in die Hoͤhe zu heben vermoͤchten. Doch dieſes ſcheint mir gar nicht wahrſcheinlich zu ſein, weil wir, wenn man den Schlundkopf herabdruͤkkt, die Thaͤtigkeit von Muſkeln deutlich ſpuͤren, und dazu wuͤrde kein Jn - ſtrument vorhanden ſein, wenn die Muſkeln, ſo den Schlundkopf niederdruͤkken, ſich in Aufheber deſſelben verwandeln wollten(l)Solches findet nicht VAL - SAVA noch MORGAGNUS Epiſt. XI. n. 42. p. 361. noch HEUER - MANN phyſiolog. tom. 3. p. 373. daß ſie aus duͤnnen Faſern werden DUVERNEY myotomolog. p. 129. 130..
Der Salpingopharyngaeus(m)SANTORINI c. 7. n. 4. p. 122. ALBIN tab. 12. f. 27. 28. p. 235., deſſen groſſe Maͤn - ner Erwaͤnung gethan, ſoll von dem aͤuſſerſten Knochen -ende119III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. ende der Euſtachiſchen Trompete, und vom Anfange des Knorpelſtuͤkkes herkommen, fleiſchig herabſteigen, mit einer feſten ſehnigen Membran bedekkt ſein, hineinwerts, und nach vorne hin laufen, nebſt dem(n)ALBIN I. c. EUSTACH I. c. COURCELLS I. c. Jch habe ihn zwiſchen dem proc. ſtiliformis und dem lezten vorragenden ala pterygoid. geſehen, dergleichen fand MORGAGNUS Epiſt. XI. n. 44. p. 363. Gaumen - ſchlundmuſkel in den Schlundkopf inſerirt ſein, und den Schlundkopf in die Hoͤhe ziehen. Jch habe oft, wenn ich dieſe Sache unterſuchte, an dieſer Stelle ein Faſer - pakk angetroffen, welches aber dennoch inwendig mehr mit Druͤſen(o)Der weiſſen Membran ge - denkt WALTHERUS. Solches laͤugnet WEITBRECHT Comm. Petr. t. IX. p. 264. VINK van deSpieren p. 196. ſehr duͤnne macht ALBINUS. , als mit Faſern ausgeſtopft war.
Es iſt dieſes ein groſſer Muſkel, der viele Namen und einen zuſammengeſezzten Bau hat, und billig unter den vornemſten Befoͤrderern des Niederſchlukkens den erſten Rang hat.
H 4Ueber -(m)235. tab. 10. f. 13. WALTHER de deglut. p. 10. anat. muſc repetit. p. m. 617. COURCELLES tab. 6. P. BONHOMME Sphenoſalpin - gopharyngieus WINSLOW IV. n. 476. der kleinen Muſkel EU - STACHII t. 42. f. 6. zaͤlt hieher. ILL. ALBINVS, welcher ſich als ein Geferte an den platopharyn - gaeus anſchlieſt.
120Weg zum Magen. XVIII. Buch.Ueberhaupt iſt dieſer Muſkel, wenn man ſeine rechte und linke Saͤule zuſammen rechnet, zweiſchenklig(b)SANTORIN p. 131. 232., indem ſich ſeine Schenkel, vermittelſt eines maͤßig con - vexen Bogens unter ſich verbinden. Es ſtrekkt ſich dieſer, hinterwerts ausgehoͤhlte Bogen lang uͤber den be - weglichen Gaumen weg(c)WINSLOW n. 491. COW - PER tab. 28. f. 2. tab. 29. f. 1. AL - BIN t. 12. f. 27. 28. 29. t. 10. f. 13. 14..
Hierauf biegen ſich ſeine Schenkel laͤngſt den Seiten des Schlundkopfes zuſammen(d)Poſterieur ALEXII LIT - TRE Mém. de l’Acad. 1718. p. 301. f. 2. S. DUVERNEY tab. 18. f. 2. g. g. , und ſie befinden ſich an der hintern Flaͤche des Schlundkopfes, nahe bei der innern Membran, ſo, daß ſie von allen Faſern der drei Verengerer bedekkt werden(e)COURCELLES tab. 6. Conf. ALBINUS t. 12. f. 27. 28. 29. & t. 12. f. 10. 11 12 13 &c. . Sein oberer Anfang koͤmmt, wie beruͤmte Maͤnner wollen(f)MORGAGN. Epiſt. VIII. n. 4. Epiſt XI. n. 17. p. 298. 299. VALSALV. Epiſt. XI. n. 16. AL -BIN p. 236. SANTORINUS p. 133 von ſeinem hyperoophryngeo LIEUTAUD p. 171., theils vom glatten hintern Rande beider Gaumenknochen, denn ich habe ihn bis dahin niemals verfolgt, theils von der fe - ſten Membran(g)ALBIN p. 237. t. 10. f. 13. t. 12. f. 28. 29., welche ſich von dem Knochenhaͤut - chen des knochigen Gaumens ruͤkkwerts in den bewegli - chen Gaumen verlaͤngert, und dieſem zum Fundamente dienet; theils von der uͤbergedekkten Sehne des umge - bognen Muſkels(h)VALSALV. beim MOR - GAGN. Epiſt. XI. n. 16. p. 298. ALBIN. p 237. COURCELLES tab. 7., und bisweilen mit einigen Faſern von dem ungepaarten Muſkel(i)MORGAGN. Epiſt. VIII. n. 4. her: die uͤbrige Fa - ſern laufen vom rechten Muſkel, uͤberzwerch in den lin - ken fort(k)MORGAGN. Epiſt. XI. n. 17. p. 299. ALBIN p. 236. t. 10. f. 14. 15. t. 12 f. 27. 28. 29. WINS - LOW n. 496.. Es liegt dieſer fleiſchige Bogen zwiſchen der Sehne des umgebognen Muſkels, und dem Hals -zaͤpf -121III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. zaͤpfchen, indem er ſeine hohle Seite dem Zaͤpfchen zu - kehret(l)COURCELLES tab. 6. AL - BIN t. 10. f. 14. 15. 17. t. 12. f. 27. 28. 29..
Es liegen, ſo wie ich es befinde, die Faſern des Gau - menſchlundmuſkels, in zwoen Schichten, indem einige uͤber dem Aufheber des weichen Gaumens, um bei der gewoͤnlichen Lage dieſer Theile von dem Aufheber bedekkt zu werden(m)ALBIN t. 10. f. 14. COW - PER t. 18. f. 2. N. , andre unterhalb dem Aufheber ihren Poſten zu haben, den ſie folglich mit bedekken(n)COURCELLES in ic. 7. D. δ ALBIN t. 10. f. 13., doch ſind dieſe in geringerer Menge da.
Hierauf bilden beide Saͤulen, die rechte und linke, wenn ſie ſich von dem aͤuſſerſten Ende des weichen Gau - mens abwerts gegen einander beugen(o)ALBIN p. 237. t. 10. | f. 4. 14. 15. t. 12. f. 27. COWPER t. 28. f. 2. t. 29. f. I. WINSLOW n. 496., und vom Auf - heber bedekkt worden, den inwendigen Schlundbogen, welcher mehr nach inwendig zu, als die Mandeln, und mehr nach hinten zu in den Schlund herabſteigt, und ſich zwiſchen beide Griffelſchlundmuſkeln wirft(p)EUSTACH ALBIN p. 237. tab. 12. f. 27 28. 29. 30., und ſich durch die weiſſe Membran des Schlundkopfes bis zu unterſt in den Luftroͤhrenkopf ſtralenweiſe ver - breitet(q)ALBIN t. 10. f. 10. 11. t. 2. f. 27. EUSTACHIUS. .
Von dieſen Faſern laufen einige obere Faſern in das obere Horn des Schildknorpels, und in deſſen aus - wendige Seite(r)EUSTACHIUS t. 42. f. 6. MORGAGN. adv. anat. l. n. 8. Epiſt. VIII. n. 4. Epiſt. XI. n. 14. VALSALVA ibid. COWPER edit. 1724. ALBIN. p. 237. t. 10. f. 10. 11. tab 12. f. 27. 30. LIEUTAUD p. 171. SANTORIN p. 131. 132. WINSLOW n. 497. DOUGLAS p. 45., ſo wie in den Seitenrand(s)ALBIN. , und ſie haͤngen ſich daſelbſt, unter dem Griffelſchlundmuſkel feſte an(t)COURCELLES EUSTA - CHIUS. .
H 5Hier -122Weg zum Magen. XVIII. Buch.Hieraus erhellet leicht, daß, da dieſer Muſkel beide Enden an einem beweglichen Theil anfaͤngt, da die Ver - bindung mit der harten Membran des weichen Gau - mens, auſſerdem noch das obere Ende feſte haͤlt, und das untere vermoͤge des Anhaͤngens am Schildknorpel ſeine Verſicherung findet, ich ſage, daß darum faſt beide En - den gleich beweglich ſein muͤſſen, nur daß derjenige Bo - gen am beweglichſten iſt, in welchem der rechte Muſkel mit dem linken an dem weichen Gaumen zuſammen laͤuft.
Wenn dieſer Muſkel alſo, ſeiner eignen Natur ge - maͤs, wirket, ſo ziehet er den weichen Gaumen herab, entfernt ihn von den Naſenloͤchern, ziehet ſelbigen naͤher gegen die Zunge, haͤlt folglich die in dieſer Gegend be - findliche Speiſe, von der Naſe, kraft des dazwiſchen lie - genden Seegels ab, preſſet ſolche in den Schlundkopf herab, und ſorgt davor, daß ſie nicht wieder in den Mund zuruͤkk trete, wenn er das Gaumenſeegel gegen die Zunge gleichſam aufzieht. Zugleich hebt er den Schlundkopf in die Hoͤhe, er erweitert denſelben, ziehet ihn gegen die niedergetriebne Speiſe heran, und traͤgt das Seinige zur Umkehrung des Kehldekkels mit bei.
Waͤre aber das eine Ende eben dieſes Muſkels feſter, und es wuͤrde der Luftroͤhrenkopf vermoͤge ſeiner Kraͤfte niedergezogen, ſo koͤnnte er nur einzig und allein das Gaumenſeegel wegziehen, und an die Zunge anlegen.
Waͤre im Gegentheil das Gaumenſeegel, vermittelſt des Aufhebers des weichen Gaumens, uͤber ſich in die Hoͤhe gezogen, und Schlundkopf und Luftroͤhrenkopf in ſeinem ſchlaffen Zuſtande, ſo koͤnnte er alsdann den Schlundkopf und zugleich den Luftroͤhrenkopf, gleichſam an den knochigen Gaumen in die Hoͤhe ziehen(u)Dergleichen hat ALBINUS COURCELLES. .
Er123III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.Er erſchuͤttert und leeret die Halsmandeln aus, wel - che er vorbei ſtreicht(x)Gloſſopaphylinus VALS. WINSL. SLEVOGT. . Daher entſteht, wenn die Man - deln geſchwollen ſind, ein Schmerz im Herunterſchluk - ken, und eine Unbeqvemlichkeit, vornaͤmlich weil dieſer Muſkel dadurch gedruͤkkt wird.
Dieſer Muſkel bildet am Gaumenſeegel einen aͤnli - chen Bogen, wie derjenige war, von welchem wir kurz zuvor geredet haben. Man koͤnnte ihn ebenfalls fuͤr einen einzigen und ungepaarten Muſkel halten. Er macht zugleich zween Boͤgen, die an den Seiten des weichen Seegels herablaufen, ſie liegen aber mehr nach inwendig zu, ſie ſind kleiner, und laufen nicht ſo ſehr herab. Er iſt oft etwas undeutlich zu ſehen(b)SANTORIN c. 7. n. 14., aber doch ſo beſchaffen, daß man ihn fuͤr fleiſchig erken - nen kann.
Es befindet ſich folglich das eine und obere Ende dieſes Muſkels im Bogen an dem hintern Theile des be - weglichen Gaumenſeegels(c)COURCELLES, VALSAL -VA: ALBIN. tab. 10. f. 17. tab. 12. f. 11., wo daſſelbe auf dem Gau - menſchlundkopfmuſkel aufliegt(d)ALBIN I. c. COWPER p. 29. f. 1., und dieſes Ende iſt viel ſchmaͤler .(e)COURCELLES tab. 7. B. β. ALBIN I. c. . Es haͤngt an einem Stuͤkke mit der feſten Membran des Seegels zuſammen. Er lieget un - ter der Haut, oder er iſt der unterſte von den Muſkeln in dieſer Gegend, und welchen man, nach Fortraͤumung der Bekleidung, und Herabziehung der Druͤſen zu Ge - ſichte bekoͤmmt. Die hintere Faſern verbreiten ſich biszum124Weg zum Magen. XVIII. Buch. zum Ruͤkken des Zaͤpfchen, und hoͤren daſelbſt auf(f)ALBIN I. c. . Er laͤuft von beiden Seiten des Seegels faſt gerade nach vorne und ein wenig abwerts, naͤhert ſich der Zunge(g)LITTRE I. c. f. 1. D. D. DUVERNEY tab. 18. f. I. d. d. ALBIN. I. c. , und wirft ſich oberhalb der Jnſertion des Griffelzungen - muſkels in deren Baſis. Er vermiſchet ſich einiger maaſſen mit dem Gaumenſchlund(h)LIEUTAUD ALBIN. , und mit dem He - bemuſkel des Gaumenſeegels. Er aͤuſſert einerlei Kraͤf - te, die von groſſem Nachdrukke ſind, ſo viel ein ſo klei - nes Stuͤkk Fleiſch leiſten kann. Jm Hinabſchlingen ziehet er die untere Flaͤche des Gaumenſeegels an die Zunge heran, er vereinigt beide, er hemmt oder ſperrt den Zugang zum Munde vollkommen, und ſtuͤrzet die Speiſe in den Schlundkopf herab(i)ALBIN. .
Wenn er aufſchwillt, ſo druͤkkt er nebſt dem eben gedachten Muſkel, die Mandeln zuſammen, welche alſo zwiſchen beiden Muſkeln ausgeleeret werden.
Der dritte Bogen an dem weichen Muſkel(c)SANTORIN I. c. MOR - GAGN. Epiſt. VIII. n. 3. X. n. 2. EUSTACH tab. 42. COWPER t. 28. f. 2. ALBIN. p. 243. tab. 10. f. 13. 14 hat eine zwiſchenliegende Sehne. MORGAGNUS Epiſt. 10. n. 7. LIEUTAUD. lieget groͤſten Theils gleichſam zwiſchen den beiden Platten desthyreo -125III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. thyreopalatini(d)Ein Theil bedekkt mit dem palaſopharyogaeo ALBIN tab. 10. f. 13. ein Theil, ſo dieſen Muſkel bedekkt f. 14., er iſt vorneher nakkt(d*)Der vordere Theil nakkt, COURCELLES t. 7., hinter - werts convex(e)ALBIN ic. tab. 12., fleiſchig und ſtark, und nimmt denjeni - gen Theil des Gaumenſeegels ein, welcher zwiſchen der Sehne und dem Rande des umgebognen Muſkels frei liegt(f)COURCELLES. . Er ſendet Faſern zum Halszapfen und kno - chigen Gaumen hin, und vermiſcht ſich hie und da mit den Schlundgaumenmuſkeln(g)ALBIN. und mit der Sehne des umgebognen Muſkels.
Von da laͤuft er nach vorne hin(h)ALBIN t. 12. f. 9. und nach aus - wendig fort(h*)ALBIN COWPER t. 28. f. 4., um vom Fluͤgelſchlundmuſkel bedekkt zu werden, und inſerirt ſich mit einem Ende in denjenigen Theil des Felſenknochens(i)Faſt dergleichen hat LIEU - TAUD n. 170. Etwas anders AL -BINUS conf. t. 12. f. 9. t. 10. f. 13. 14. aus dem Felſenbeine COUR - CELLES t. 6., welcher die Trompete durch - laͤſt, hinter dem weichen Theile der Trompete, an der Wurzel des ſpizzen Fortſazzes dieſes Knochens, mit dem andern Ende in das glatte Gruͤbchen des Felſenknochens, zwiſchen der Straſſe der Carotis und dem ſpizzen Fort - ſazze des aͤuſſerſten Fluͤgels; und endlich mit noch einem andern Ende in den Knorpel der Trompete(k)RAU myolog. p. 52. LIEU - TAUD WINSLOW n. 501..
Jch habe zwar an todten Koͤrpern die Naſenloͤcher von ſelbſt verſchloſſen geſehen, indeſſen kann doch dieſer Muſkel allerdings, ſo oft der bewegliche Gaumen ver - zogen worden, die Naſenloͤcher verſchlieſſen, wenn das Seegel hinauf und ruͤkkwerts gezogen wird(m)MORGAGN. Epiſt. X. n. 7. VIII. n. 3. ALBIN p. 243. LIEUTAUD. (n)SANTORIN p. 135. ALBIN p. 243. 244 COWPER Phil. tranſ. n. 220. daß die Naſe vom velo pa - latino im Saugen verſchloſſen werde GLISSON ventrio. et in - teſt. p. 296.. Zuvermu -126Weg zum Magen. XVIII. Buch. vermuten iſt es, daß er in denjenigen Perſonen wirke, welche ſich der widrigen Geruͤche(o)LA HIRE Hiſt. de l’Acad. 1712. p. 38. blos durch eine ge - wiſſe Anſtrengung erwehren koͤnnen, und es ſahe der be - ruͤmte Littre, als er durch das eine Naſenloch eine Fluͤſ - ſigkeit einſprizzte, durch beide Naſenloͤcher ſolche wieder heraus flieſſen, welche alſo offenbar von dem Gaumen - ſeegel verhindert wurde, daß ſie nicht in den Schlund niederfallen konnte(p)Mém. de l’Acad. 1718. p. 304.. Es giebt endlich Leute, welche in eins weg, und ohne abzuſezzen blaſen koͤnnen, indem die Luft, welche ſie durch die Naſe einlaſſen, in den Mund herabſinkt, und durch den Mund ausgelaſſen wird, in - dem ſie die Naſenloͤcher verſchlieſſen, damit die Luft nicht durch dieſelben wieder herausfahren koͤnne(q)Mém. de l’Acad. 1717. p. 70. 71. 72.. Albin ſagt, daß dieſer Muſkel auch im Atemholen wirkſam ſei(r)L. c. .
Es iſt dieſer Muſkel viel groͤſſer, als man anfaͤnglich glauben ſollte, und er erſcheinet dann allererſt ganz, wann man den aͤuſſern Fluͤgel des fluͤgelfortſazzes ſorgfaͤltig wegraͤumet: er machet aber unter den Bogen derjenigen, die ſich an dem weichen Seegel befinden, den vierten Bogen aus, der am meiſten nach vorne zu liegt, und dem Ende des Gaumens am allernaͤchſten iſt.
Er entſpringt von dem aͤuſſerſten Felſenknochen(b)SANTORIN ALBIN. p. 246. t. 12. f. 9. COURCELLES p. 76., wo derſelbe mit dem aͤuſſerſten Fluͤgel des Fluͤgelfortſaz - zes zuſammengrenzt, von der fortgeſezzten ſpizzen Erha -benheit127III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. benheit(c)Von ſelbiger FALLOPIUS p. 76. b. dieſes Fluͤgels, die dem keilfoͤrmigen Knochen angehoͤrt, weiter nach hinten zu, als das Loch des dritten Aſtes des fuͤnften Nervenpaares liegt; ferner von dieſem Knochen vorwerts hin bis zum Zwiſchenraume der Fluͤ - gel, mehr inwendig zu, als die Schlagader der Gehirn - ſaͤule(d)ALBIN t. 12. f. 10. MOR - GAGNUS p 214. COURCELLES WALTER, WEITBRECHT. , und vom Zwiſchenraume der Fluͤgel(e)Vom innern Fluͤgel WAL - THER, SANTORIN, von der Fluͤ - gelwurzel ALBIN COURCELLES, von den Fluͤgeln MOLINETT RAU myolog. p. 52.; vom innern Fluͤgel und von dem knorpligen Theile der Trom - pete(f)ALBIN p. 246. conf. tab 10. f. 15. 16. VALSALV. MORGAGN. Ep. VII. n. 26. p. 212. 213. n. 28 p. 214. COURCELLES LIEUTAUD WEITBRECHT Comm. Petrop. T. IX. p. 257. add. COWPER t. 29 f. 2. Solches laͤugnet SAN. TORINUS c. 2. n. 11. p. 46., bald mit wenigen, bald mit mehrern Fa - ſern(g)MORGAGNUS. .
Er laͤuft nach vorne herab mit dem Hebemuſkel(h)VALSALVA, COURCEL - LES, t. 7. ALBIN t. 12. f. 9. 10. t. 10. f. 15. 16. COWPER I. c. f. 4., doch mehr nach auſſen zu, als die Trompete, wie jener mehr nach innen zu liegt, durch die Hoͤhlung, welche zwi - ſchen den innern und aͤuſſern Fluͤgeln liegt, ganz nahe am inwendigen Fluͤgel, er iſt ein Zoll breit, und ver - miſcht ſich mit der Sehne und dem Fleiſche(i)VALSALVA, COURCEL - LES, CANT. tab. 3. f. 2 EU - STACH. t. 41 f 13. t. 42. f. 4. 6. ALBIN. t. 12. f. 9 10. t. 10. f. 15. 16..
Wenn er ſich in die Sehne verwandelt hat, ſo laͤuft er durch ſeine Furche(k)VALSALVA. gegen die Baſis des Haͤkchens am Fluͤgelfortſazze, er beugt ſich einwerts und ein wenig in die Hoͤhe um, und wird zu einer breiten ausgeſpann - ten Sehne(l)Gar zu ſchmal VALSALVA und EUSTACHIUS: beſſer COURCELLES. , welche ſich durch die Membran des wei - chen Seegels verbreitet, etwas hoͤher, als der druͤſenhafte liegt, ſtralig iſt(m)Idem. , und die vordere Faſern nach vornezu,128Weg zum Magen. XVIII. Buch. zu, die mittelſten gerade und einwerts, und die hintern ruͤkkwerts ausſtrekkt(n)IDEM. . Nicht wenige von den Vor - derfaſern ſind an der mondfoͤrmigen hintern Schaͤrfe des Gaumenknochens angewachſen(o)SANTORIN p. 47. ALBIN P. 247. f. 9 10. t. 10. f. 16. MOR - GAGN. Epiſt. VII. n. 23. p. 208. adverſ. anat. II. p. 35. WAL - THER p. 8. DOUGLAS. , und reichen bis zur Mitte der Graͤte ſelbſt fort. Die innern und hintere Faſern laufen mit ihres gleichen in einen Bogen zuſam - men(p)COURCELLES ALBIN. t. 12. f. 9 10. t. 10. f. 16., und vermengen ſich hie und da mit dem Bo - gen des Gaumenſchlundmuſkels(q)ALBIN p. 247..
Es laͤuft auch ein Faſerpakk durch den Fluͤgelſchlund - muſkel und deſſen innere Platte gegen die Zunge zu(r)Davon, doch nennt ers Fleiſch WALTHER de muſc. ed. noſtr. p. 594. de deglut. p. 19..
Einige beruͤmte Maͤnner haben geſehen, daß derjeni - ge Theil, welcher von dem Felſenknochen und vom groͤſ - ſern Fluͤgel entſpringt, an der Wurzel des Haͤkchens ſein Ende gefunden(s)ALBIN WINSLOW n. 458.; daß ſich aber von dieſer Wurzel ent - weder weiterhin ein anderer Muſkel in das Gaumenſee - gel(t)ALBIN WEITBRECHT p. 258. Ceratoſtaphylinus HEISTER Compend. anat. n. 72. f. 38. WEITBRECHT Ceratoſtaphylin VERDIER GARENGEOT p. 131. Prerigopalatinus CROONII beim GIBSON anat. p. 476., oder ein Theil eben dieſes umgebogenen Muſkels hineingeſenkt habe(u)WINSLOW. . Es haben andere groſſe Maͤn - ner dieſen Bau nicht geſehen(x)Es nicht geſehen zu haben ſagt MORGAGN. Epiſt X. n. 19., und ich bin eben ſo we - nig darauf gefallen.
Er hat eben die Verrichtung auf ſich, welche er ha - ben wuͤrde, wenn er von dem Fluͤgelhaͤkchen ſein Entſte - hen bekaͤme. Er druͤkkt naͤmlich das Gaumenſeegel her - ab, er ziehet es von den Naſeloͤchern weg, und oͤfnet dieſe, wenn ſie verſchloſſen ſind. Er ſpannet zugleich eben die - ſes Seegel an den Seiten aus.
Vermoͤ -129III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.Vermoͤge ſeines Zuges erweitert er die Trompete ein wenig(y)MORGAGN. p. 212. Nach gemachtem Verſuche., denn er verengert dieſelbe vielmehr, wenn er im Aufſchwellen begriffen iſt(z)Daß er ſie verengere AL - BINUS. .
Dieſer iſt dem Kinnmuſkel des Zungenknochens in dieſem Stuͤkke gleich, daß er gerade, und dergeſtalt auf einander liegende und parallele Faſern hat, daß man ihn entweder fuͤr einen einzigen Muſkel(a)Azygos MORGAGNI Ep. VIII. n. 2. Adv. I. n. 8 p 4. Ad - verſ. II. p. 35. Comm. Acad. Bo - non. T. I. p. 311. VALSALV beim MORGAGN. Epiſt. X. n. 19. SANTORIN c. 7. n. 16. p. 135. HEISTER f. 38. k. Ungepaarte Muſkel CANT. p. 15. Azygos uvulae ALBIN p. 248. COUR - CELLES Muſculus uvulae LIT - TRE p. 302. Am Nerven mitten am Zaͤpfchen ſahe etwas muſkuloͤ - ſes SCHELLHAMMER Oncolog. p. 74., ohne ein Paar zu ſein, oder fuͤr zween Muſkeln halten kann(b)Zween Suſpenſorios nannte I. v. HORNE p. 20. Zween nann - te DIONIS cours d’Anat. p. 592. Palatoſtaphylinos nennt ſie DOU - GLAS p. 44. Epiſtaphylinos WINSLOW p. 502. Zwei hat SANTORINUS p 136.: indeſ - ſen hat er doch kein hinlaͤnglich deutlich Fadengewebe, daß man wirklich zween verſchiedne Muſkeln ſehen ſollte(c)Sie vereinigt VALSALVA, und nach reiferer Ueberlegung MORGAGNUS p. 303. 304. et WALTHER de deglutit. p. 17. Es ſollen ſehr ſelten zwei ſein MOR - GAGN. p. 306 314. da er in Thie - ren vielmehr ihrer zween ſindet p. 312. Soll nicht Muſkel heiffen nach dem LIEUTAUD p. 172.
Sein vordrer Urſprung koͤmmt entweder von der Mittelgraͤte des knochigen Gaumens(d)ALBIN tab. 10. f. 13. VAL - SALVA beim MORGAGN. I. c. p. 304. DOUGLAS. WINSLOW LITTRE t. 15. f. 2 CANT. Syl - lab. part. corp. hum. in Ruſſ. edit. 88., wie beruͤmte Maͤnner ſchreiben, denn ich habe ihn nicht dahin ver - folgt(e)VALSALVA ibid. , oder von der Sehne der umgebognen Muſkeln,dennH. Phiſiol. 6. B. J130Weg zum Magen. XVIII. Buch. denn ſo habe ich die Sache uͤberhaupt befunden(f)Ueberhaupt nicht vom Kno - chen MORGAGN. p. 308., und von der feſten Membran, die ſich vom Knochenhaͤutchen verlaͤngert(g)ALBIN et levatoribus ibid. , her.
Er liegt in der oͤberſten Faſerſchicht(h)COURCELLES in tab. 7. oder dicht an der Hoͤhlung der Naſenloͤcher. Er laͤuft ruͤkkwerts, iſt anfangs gerade(i)Faſern nach der Laͤnge RUYSCH Theſ. II. aſſ. 5. n. 6., wird im Fortgehen ſchmaͤler(k)COURCELLES. , beugt ſich hierauf mit dem Gaumenſeegel, und geht her - ab(l)In Fig. LITTREI. , da er dann mit dem Zapfen in eins fortlaͤuft, deſſen Grund er abgiebt(m)ALBIN. p. 248. MOR - GAGN. Epiſt. 10. n. 24. p. 307. COURCELLES t. 7. DOUGLAS WINSLOW, CANT. t. 3. f. 2. Bald gegen den Anfang, bald ge - gen das Ende MORGAN. ibid. , und welchen er nebſt einer Menge Druͤſen ausmacht(n)LITTRE SCHELHAM - MER. . Er vermiſcht ſich einiger maaſ - ſen mit dem Gaumenſchlundmuſkel(o)MORAGN. p 306. 309., mit dem Aufhe - ber, und ſieht gemeiniglich blaß aus.
Er kruͤmmt den Zapfen nach forne, gegen die Zunge zu, und erhebt ihn(p)MORG. Epiſt. X. n. 27. LITTRE den Fehler, dem der ILL. DOUGLASSIO entfahren iſt, ſo wie meinem PRAECEPTORI habe ich verbeſſert Prael. BOERH. T. I. p. 213. 214 ſo wie ALBINUS de deplut. p. 72., wenn er niederſinkt.
Wenn wirklich an der gewoͤnlichen Methode dieſen Theil wieder feſt zu machen, wenn derſelbe in Krankheiten laͤnger geworden, oder der Zapfen geſchoſſen iſt, was wah - res iſt, ſo ſcheint man die reizbare Natur dieſes Muſkels, mittelſt angebrachter ſcharfer Gewuͤrze zu vermeren.
Der Zapfen hat eine willkuͤrliche Bewegung(q)RIEDEIN. cur. med. obſ. 46..
Die Natur reicht dem Schlundkopfe Feuchtigkeiten, die ſie entweder von dem Dunſte der Schlagadern, oder von einer Menge Schleims hernimmt, den die einfache Blaͤschen der Zunge(a)L. XIII. p. 107., des Gaumens(b)L. XVIII. p. 50., des Gau - menſeegels(c)p. 63., des Ruͤkkens am Kehldekkel(d)L. IX. p. 392., der Euſtachiſchen Trompete(e)L. XV. p. 223. 224., des Schlundkopfes und des convexen Luftroͤhrenkopfes von allen Seiten ausgieſ - ſen. Es iſt naͤmlich der ganze Schlundkopf an der con - vexen Stelle der weiſſen Membran, welches eine Fortſez - zung der Haut iſt, mit ziemlich harten, eifoͤrmigen Druͤſen uͤberzogen, die durch einen kleinen Gang und Porus Schleim ausſchuͤtten; und dieſes ſonderlich alsdann, wann wir was herunterſchlukken, denn in dieſer Zeit wirken die Muſkeln des Schlundkopfes, und indem ſie dieſen Sakk auf mancherlei Weiſe verengern, ſo druͤkken ſie aus den Druͤſen den Schleim aus(g)MORGAGN. Epiſt. IX. n. 21. p. 250. von den meiſten; GOURCELLES t. 6. Solches hat auch VALSALVA t. 5. f. 2. et COWPER tab. 29. f. 2. Druͤſen am Rachen hat auch GALENUSbeſiehe ihn. de util. part. LXIV. c. 11..
Dieſe Druͤſen felen nirgends, indeſſen ſind ſie doch da - ſelbſt in groͤſſerer Menge vorhanden, wo der Schlund - kopf, als eine Fortſezzung der Naſeloͤcher(h)Beflehe die Beſchreibung dieſes Theils ſeiner Haut SCHNEI - DER de Catharrh. L. III. c. 3. p. 503. 504., den Kno - chen des Hinterhaupts unterſtuͤzzt. Jch habe an dieſer Stelle die Druͤſen in geraden Linien ſtralweiſe liegen ge - funden(i)Faſt dergleichen hat MOR - GANUS Epiſt. IX. n. 13. p. 242. 243. et SANTORINUS p. 137.. Jch leſe, daß man bisweilen daſelbſt ihren gemeinſchaftlichen Gang(k)HEISTER not 58. f. 38. f. daß dieſes nicht beſtaͤndig ſei MOR - GAGN. p. 242. angetroffen. So habe ichJ 2ſowohl132Weg zum Magen. XVIII. Buch. ſowohl um die Euſtachiſche Trompete lange Tiefen, als auch eine andre groſſe Tiefe mitten zwiſchen den Trompeten geſehen. Es zeigt ſich auch vor den Man - deln, gegen die Zunge zu ein Haufe von dergleichen Druͤ - ſen, welcher geradlinigt iſt, ſich mehr nach vorne und hoͤ - her als die Mandeln anfaͤngt, und in dem Schlundkopfe zu Ende geht(l)An tonſilla anterior p. 66.. Es ſammeln ſich endlich andre Druͤ - ſen, vermittelſt der Membran, in ein rundlich Gepaͤkke zuſammen, welches man den Salpingopharyngaeus muſc.(m)p. 74. nennt.
Die Druͤſen ſind oberwerts durchgaͤngig groͤſſer, und liegen allmaͤlich niederwerts duͤnner aus einander.
Es hat die Natur dieſen Theilen eine Menge Schlag - adern, und auch deren nicht wenig dem Gaumenſeegel ausgetheilt.
Der Schlundkopf hat ſeine eigene Schlagader(a)Faſcic. II. T. L. X. p. 110. Faſcic. III. p. 4. Comm. ad BOER - HVAV. praelect. T. I. p. 202., oder auch wohl deren zwo(b)p. 4. Faſcic. VIII. p. 10. Faſcic. II. not. c. c. . Jſt nur eine einzige vor - handen, ſo entſteht ſie gemeiniglich aus der aͤuſſern Ca - rotis(c)Faſcic. III. tab. art phar. , hinterwerts, da wo die Schlagader des Hinter - haupts aus dieſem Stamme koͤmmt. Sie ſteigt mit al - len Gefaͤſſen und Muſkeln, die in dieſer Gegend vorkom - men, bedekkt, in die Hoͤhe, und teilet aller Orten den vor - dern Muſkeln des Halſes Aeſte mit(d)Ibid. i. p. 4. von dieſen be - ſiehe PETIT ad PALFYN p. 346..
Doch ſie reichet auch andre Zweige den vornemſten Muſkeln, die vom Griffelfortſazze herablaufen(e)Tab. 3. s ad x. , ſo wieden133III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. den Aufhebern und der Trompete mit(f)p. 4.: ſie beugt ſich mit ihrem Stamme, mit welchem ſie durch das Loch der Carotis zu gehen ſchien, zuruͤkke(g)p. 4. Add. MEKEL tab. nervi Quinti. , und gehet nach dem hintern Theile des Schlundkopfes, da ſie ſich dann in die - ſem Sakke weit ausbreitet. Doch giebt ſie auch, wie wir geſagt haben, der oͤberſten Dekke des Schlundkopfes, wie auch dem hinterſten und obern Theile der Naſenloͤ - cher(h)L. X. p. 110. Aeſte.
Gemeiniglich koͤmmt die Schlagader des bewegli - chen Gaumens aus der Leffzenader; dennoch aber auch bisweilen aus der Schlagader des Schlundkopfes her(i)Faſc. III. p. 7. Faſc. II. M. . Sie ſteigt mit den vom Griffelfortſazze entſtehenden Muſ - keln, wie auch mit dem Aufheber in die Hoͤhe; ſie geht mit einem tiefen Stamme zum Gaumenſeegel, und da ſie an dieſem Orte ganz zu oberſt ihre Stelle findet, ſo koͤmmt ſie als eine Begleiterin des ungepaarten Muſkels ſich in das Ende des Zaͤpfchens zu werfen(k)Faſcic. II. ad c. c. . Ein anderer Aſt, der in der Oberflaͤche kriecht, laͤuft mit dem umge - bognen Muſkel des Gaumens, in das bewegliche Seegel und deſſen Druͤſen und Muſkeln. Es iſt dieſe Gau - menſchlagader ziemlich gros, ſie giebt, wenn der Zapfen zerſchnitten wird, eine Menge Blut von ſich(l)Faſcicic. II. N. , wie auch wenn der Zapfen angefreſſen iſt(m)Alex. BENEDICT. L. IX. c. 44., und es iſt biswei - len die Folge von dieſem Verluſte toͤdtlich geweſen(n)IDEM ibid. und VALES - CUS de TARANTA als das Zaͤpfchen zerſchnitten wurde..
Die Mandelſchlagader koͤmmt aus der Leffzen - ader, indem dieſe durch die Furche der Druͤſe unter dem Kinnbakken, hindurchſtreicht; ſie ſteiget laͤngſt der Sei - tenſtelle des Schlundkopfes in den convexen Theil der Mandeln hinauf. Eine andre, die ein Ausſproͤsling derJ 3Gau -134Weg zum Magen. XVIII. Buch. Gaumenader iſt(o)Faſcic. III. p. 7. Faſc. VIII. p. 12., pflegt ſich ebenfals in die Mandeln zu begeben.
Die Schlagadern des harten Gaumens ſind Kin - der der erwaͤnten Gaumenader, und der niederſteigen - den Gaumenaͤſte(p)Faſc. VIII. p. 18. Faſc. III. p. 10. Faſc. II. μ. et not. y. ME - KEL de nervo quint. 46. der innern Kieferſchlagader, wel - che nach vorne zu laͤngſt den Wurzeln der Zaͤhne, und einen Bogen an der Stelle der Schneidenaht bilden, aus welchem Bogen ein Zweig durch den Schneidegang in die Naſeloͤcher hinauflaͤuft, und in die ſchwammige Knochen geht(q)L. XIV. p. 149..
Die Schlagadern der Bakken kommen aus der Leff - zenader, aus deren Aeſten(r)Faſcic. III. tab. art. labial. O. Y. Faſc. VIII. t. y. MEKEL Memoir. de Berlin T. VII. JEN - TY tab. 1. f. 1. aus der untern Leffzenader, aus der untern(s)Faſc. III. YY. Faſc. VIII. P. MEKEL. und obern Kranzader(t)K. K. Faſc. VIII. ζ. MEKEL. , aus der obern Leffzenader(u)Faſc. VIII. ϰ. ϰ., ſo wie aus der Queerader des Ant - lizzes(x)d. d. Faſc. VIII. ad L. her.
Hierzu kommen noch einige Trompetenaeſte(y)Faſcic. VIII. α., die von der innern Kieferader herbei kriechen, und ſich mit den erſtern vereinigen: Aeſte von dem Stamme unter - halb der Augenhoͤhle(z)Faſcic. VIII. γ., ſo ſich ebenfalls mit den Leffzen - adern durcheinander flechten; Aeſte, die vom Kinnlo - che(z*)Faſcic. II. R. herkommen: und noch andre Aeſte der tiefen Schlaͤfenſchlagader(z†)Faſcic. III. p. 19. 20.. Dieſes wuͤrde aber nur Weit - laͤuftigkeiten verurſachen, und es gehoͤret eigentlich nicht hieher.
Die Blutadern des Schlundkopfes beſtehen aus eini - gen kleinen Adern von dem einen Aſte der innern Droſ - ſelblutader, welcher neben dem Zungenbeine, unterhalb der Theilung entſteht, oder oben an der Ohrendruͤſe, oder ſie kommen auch von der obern Schilddruͤſenader, oder von der Leffzenader her. Die Zweige dieſes Staͤmm - chens laufen an der hintern Flaͤche des Schlundkopfes herab, und machen nebſt ihren Geferten einen Bogen und ein Geflechte(a)WEITBRECHT Sydeſm. ic. n. 32..
Die groͤſſere Blutader des Schlundkopfes ruͤhrt ſon - derlich von dem groſſen innern(b)L. X. p. 262. Stamme der Droſ - ſelblutader her, welcher bei der Kieferdruͤſe ſeinen Ur - ſprung hat, und die tiefe Zungenblutader, die untere, wie auch den Ruͤkkenaſt der Zunge, den innern Kieferaſt, den Naſenaſt, den untern Kieferaſt, den Mandelaſt, den Gaumenaſt, und den Aſt fuͤr den Schlundkopf her - vorbringt(c)TREW. Epiſt. ad HAL - LER t. 2..
Zu den Mandeln, zum Ruͤkken der Zunge, zum Gaumenſeegel, Schlundkopfe, zum untern Kinnbakken, Luftroͤhrenkopfe, begiebt ſich oft ein andrer Stamm, ent - weder von der obern Schilddruͤſenader, oder von der Zungenader, oder auch von der Leffzenblutader.
Sonſten entſtehet auch aus dem Stamme der Droſ - ſelblutader, nebſt den Blutadern des Schlundkopfes, die zuerſt genannt wurden, ein Stamm, welcher ſich der Hinterſeite der Zunge, dem Gaumenſeegel, den Man - deln, und dem oberſten Theile des Schlundkopfes mitteilt.
J 4Die136Weg zum Magen. XVIII. Buch.Die Bakkenblutadern kommen von dem Leffzenſproͤß - linge(d)Conf. ic. arter. in Faſc. III. & L. X. p. 262. JENTY tab. 1. f. 1. der innern Droſſelader mit einfachern Staͤm - men, als die Schlagadern her, ſie ſind mit einem ſehr groſſen Ringe vereinigt, und haͤngen ferner mit der An - genblutader, die aus der Augenhoͤhle herauskoͤmmt, zu - ſammen(e)L. XVI. p. 440..
Hierzu geſellen ſich von der Schlaͤfenader noch einige tiefe Blutadern, ſo wie hier tiefe Schlagadern vorkom - men(f)Gemeldet L. X. p. 233..
Die vornemſten Nerven des Schlundkopfes kommen von dem Zungenſchlundkopfnerven her, welcher eine Ge - burt des Achten Paares iſt: ferner von einem andern Nerven des Schlundkopfes, der ebenfalls zum Achten Paare gehoͤrt, und unterwerts entſteht(h)p. 233., vom Nerven des Luftroͤhrenkopfes und von einem Zweige des Achten Paares ſelbſt her(i)p. 233.. Es begeben ſich ferner in eben dieſen Sakk einige weiche Nerven, die ſowohl der Ner - venknote zwiſchen den Ribben(k)p. 256. 257., als eben dieſer Nerve des Luftroͤhrenkopfes erzeugt.
Die Nerven des weichen Gaumens und des Zapfens entſtehen von den niederſteigenden Gaumennerven(l)p. 212., die aus dem fuͤnften Paare kommen, ſo wie von deſſen zweeten Aſte.
Die Mandeln(m)p. 218. und der angrenzende Schlund - kopf, bekommen von dem Zungenzweige des dritten Aſtes des Fuͤnften Paares einige Fortſaͤzze.
Die137III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.Die unzaͤlbaren Nerven der Bakken ſind vom har - ten Stamme(n)p. 227. ſeqq. ; von dem Aſte unter der Augenhoͤhle des zweeten Nerven im Fuͤnften Paare(o)p. 211., vom Kinn - nerven(p)p. 217., vom Trompetennerven(q)p. 221. und vom Kaͤu - nerven(r)p. 220., dieſen Aeſten des dritten Stammes am fuͤnf - ten Paare, Abſtammungen. Man kann ſelbige in der unvergleichlichen Vorſtellung des Mekels(s)Mém. de Berlin T. VII. nachſehen.
Der Luftroͤhrenkopf und das Gaumenſeegel beſizzet eine ſcharfe Empfindung, weil der Magen von einem leichten Reize dieſer Theile leicht gehoben wird, und ein Erbrechen erfolgt. Ein Waſſerſcheuer Menſch glaubte ein Feuer im Halſe zu empfinden, wenn er den Speichel niederſchlukkte(t)DESAULT de la rage. .
Es iſt dieſer erſte Theil der Erzaͤlung nicht leicht. Wir ſezzen, daß man die Speiſe auf die Zunge gebracht habe(a)L. IX. p. 429., welche vermittelſt ihrer Muſkeln auseinander gefaltet worden; es ſind beide Helfte des Mundes ver - mittelſt der Griffelzungenmuſkeln in die Hoͤhe gezogen(b)p. 425., damit derſelbe die Ladung gleichſam mitten in einem Kah - ne deſto ſicherer liegen haben moͤge(c)Praclect. Boerh. T. 1. p. 212. ALBINUS de deglut. p. 10. 11. RIVERHORST de uſu ling. p. 55. PETIT Mém. de 1716. p. 15.. Zu gleicher Zeit ſchlieſſen die Bakkenmuſkeln, und die Muſkeln der Leff - zen(d)S. I. n. 22. den Mund allenthalben zu, um nicht etwas ent - fallen zu laſſen.
J 5Nach138Weg zum Magen. XVIII. Buch.Nach dieſer Vorbereitung hebt ſich die Zunge vermoͤ - ge der Griffelzungenmuſkeln in die Hoͤhe, ſie druͤkkt ſich an den Gaumen an(e)ALBIN p. 21. PETIT Mém. de 1716. p. 15. 16. und Mém. de 1715. p. 145. SENAC. Eſſ. de phyſ. p. 494. HAMBERGER p. 356. n. 9. und p. 358., erſtlich mit ihrer Spizze, und hierauf auch nach und nach mit ihrem hintern Theile. Und auf ſolche Art waͤlzet ſich die Speiſe, welche keinen andern Weg offen findet, nach hinten zu und gegen den Schlund fort. Die Zunge kann auch ihre Spizze ruͤkk - werts kruͤmmen, der Straſſe der Speiſe befoͤrderlich ſein, und nach und nach zuruͤkke gezogen werden(f)HEUCHER oper. omn. p. 551. HAMBERGER p. 359..
Hierzu koͤmmt noch, wenigſtens oft, die Kraft des Saugens, und dieſes ſonderlich, wenn wir trinken. Wir ziehen naͤmlich ſtufenweiſe die Zunge zuruͤkke, um durch ihren Ruͤkkzug Plazz zu machen, wohin ſich die vordere Ladung allmaͤlich waͤlzen ſoll(g)PETIT 1715 p. 143. HAM - BERGER p. 358. 361. not. 12. add. ALBIN p. 11. Am Waſſerigel lei - ſtete die Zunge allein dieſen gan -zen Dienſt MORAND. Mém. de l’Acad. 1739. p. 263., und endlich wenden wir das Einatmen ſelbſt dazu an(h)PETIT 1715. p. 144. 1716. p. 20. 21. GLISSON ventr. et in - teſt. p. 296. HAMBERGER Elem. p. 356., daß die aͤuſſere Luft, die nach Art eines Stromes in den Mund eindringt, Speiſe und Trank herabwaͤlzen moͤge. Man hat ge - glaubt, daß man auf keine andere Weiſe, noch ohne Ein - atmen Speiſe herabſchlingen koͤnne(i)Kein Thier kann ohne zu erſtikken, unter dem Waſſer Spei - ſe verſchlukken BIRCH T. I. p. 117., und hauptſaͤch - lich dieſer Urſache wegen, ſagen beruͤmte Maͤnner, daß die Frucht nicht durch den Mund ernaͤrt werde, da ſie gar nicht Atem holt. Es wird aber jeder leicht einſehen, daß wir, bei ruhiger Bruſt, ohne Einatmen, mit geſchloſ - ſenem Munde und Naſe, ſehr gut herabſchlukken, und ſehr ſelten zugleich da Luft in uns ziehen koͤnnen.
Doch es ſtehet hinten und unten an der Zunge(a)COWPER ad t. 13. BIDL. f. 1. der Kehldekkel in die Hoͤhe(b)L. IX. p. 373., und hinter demſelben zeiget ſich ein beſtaͤndig offner Zugang zu dem Luft - roͤhrenkopfe.
Zugleich iſt oberhalb der Zunge und oberhalb dem Kehldekkel, zwiſchen dem keilfoͤrmigen Fortſazze, und zwi - ſchen dem Gaumenſeegel der Eingang in die Naſe zu ſehen(c)p. 64..
Die erſte von dieſen Straſſen bringt den Menſchen auf der Stelle ums Leben(d)L. VIII. p. 267., wofern die Speiſe da - hin ſinkt.
Die andre iſt unbeqvem und ſchmerzhaft, wie Jeder - mann erfaren haben wird, wenn die Speiſe zufaͤlliger Weiſe durch die Naſe zuruͤkktritt, und es laͤuft auſſerdem der Abſicht der Natur zuwider, welche will, daß die Speiſe in den Schlund fallen ſoll.
Die erſte Straſſe hat die Natur ſo weislich angelegt, daß die Kraͤfte, die den Schlundkopf in die Hoͤhe heben, und erweitern, zugleich den Luftroͤhrenkopf in die Hoͤhe ziehen(e)CASSERIUS p. 193. MOR - GAGN. Epiſt. XI. n. 33., und den Weg in die Luftroͤhre verſchlieſſen muͤſſen.
Dieſe Kraͤfte ſchreiben ſich(f)L. IX. p. 240. vom Griffelzungen - muſkel(g)Ibid. p. 424. COWPER Phil. tranſ. n. 220., von beiden Griffelmuſkeln des Zungenkno - chens(h)L. IX. p. 415. 416. 417., vom Griffelmuſkel des Schlundkopfes(i)L. XVIII. p. 72., vom erſten Bauche(k)L. IX. p. 418. der Zweibaͤuchigen, und vom Zun - genknochenmuſkel der Schilddruͤſe her(l)Ibid. p. 383..
Doch140Weg zum Magen. XVIII. Buch.Doch es geſchicht, vermoͤge der Bauart, bei der Er - hebung des Luftroͤhrenkopfes, daß er ſich umkehrt und nach vorne zu neigt(m)ORIBAS p. 64. RUFUS p. 27. C. STEPHANUS I. c. p. 25. ALBIN. deglut. p. 2., zugleich verengert ſich die wahre Luftroͤhrenſpalte(n)L. IX. p. 447., der ganze Luftroͤhrenkopf zieht ſich unter den Kehldekkel, und wird davon weitlaͤuftig(o)L. IX. p. 474. ARIST. hiſt. anim. L. I. c. 16. und uͤberfluͤßig bedekkt. Und daher iſt derſelbe an Thie - ren, die unter dem Waſſer Atem holen muͤſſen, als im Meerkalbe(p)PARISINI. und in der Fiſchotter(q)Mém. des ſavans etrang. T. II. p. 205. ſehr gros.
Damit nun dieſes vollkommen geſchehen koͤnne, und ſich der Luftroͤhrenkopf(r)Daß er ſich im Verſchlukken erhebt ALBIN p. 21. &c. ORIBAS p. 94. CARP. Iſagog. p. 50. b. CASSER p. 181. MONRO Eſſ. &c. T. I. p. 145. WALTHER de de - glut. p. 10. GLISSON ventr. intr. p. 299. MORGAGN. Epiſt. XI. n. 33. &c. ſtaͤrker in die Hoͤhe heben laſſe, ſo ſchlieſſet man zugleich den Mund gemeiniglich zu, man ziehet gemeiniglich die Kinnbakken herbei(s)MONRO Eſſ. T. I. p. 137. 145. COWPER t. 15. f. 1., und dieſes thun wir, wenn wir beqvemer hinabſchlukken wollen: denn wir koͤnnen(t)FERREIN Mém. de 1744. p. 552., und ſonderlich Fluͤßigkeiten, auch mit offnem Munde, wiewohl mit mehr Unbeqvemlichkeit, und mit Gefar herabſchlingen: und auch dann iſt es not - wendig, den Kinnbakken feſte zu ſtellen, um den Hebe - muſkeln des Luftroͤhrenkopfes einen unbeweglichen Punkt zu verſchaffen. Daher koͤmmt es, daß von einer Ver - renkung das Hinabſchlingen unmoͤglich gemacht wird, und es pflegt darauf ein unheilbarer Durſt zu folgen(u)La MOTTE T. IV. p. 337.. Auch bei alten Leuten, bei denen das Gelenke des Kinn - bakkens nicht feſte genung iſt, leidet das Hinabſchlin - gen(x)FISCHER morb. ſenil. p. 181..
Wenn141III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.Wenn man aber die Kinnbakken feſte anzieht, ſo he - ben die zweibaͤuchige Muſkeln die Kinnmuſkel des Zun - genknochens(y)L. IX. p. 420. und die Kinnmuſkel der Zunge(z)p. 422. ſeq. den Luftroͤhrenkopf uͤber ſich, und wenden ihn(z*)Am lebendigen Hunde SCHELHAMMER de voce p. 10.. Jch ſehe, daß man dieſes von Zweibaͤuchigen laͤugnen will(a)FERREIN Mém. de 1744. p. 552.: Doch es haben beruͤmte Maͤnner die Erfarung eingezo - gen, daß er ſich im Hinabſchlukken hart verhalte(b)MONRO Eſſ. of a Societ. at. Edimb. T. III. ed. 4. p. 424. 229. T. I. ed. 4. p. 113. 114..
Zum Umwenden des Kehldekkels traͤgt die Zunge das ihrige mit bei(c)B. S. ALBIN hiſt. muſc. COWPER Phil. tranſ. n. 220. PERRAULT Eſſ. III. p. 194., und von ihr haben wir geſagt, daß ſie ſich in dieſer Zeit in die Hoͤhe hebe. Doch es laͤſt ſich auch, wenn die Zunge unbeweglich liegen bleibt, und an einem todten Koͤrper zeigen, daß ſich der Eingang des Luftroͤhrenkopfes, indem derſelbige in die Hoͤhe gezogen worden, verengert, und auf die Seite neigt; und dieſes kann wegen der Kraͤfte der Kinnmuſkel des Zungenkno - chens, der Kinnmuſkel der Zunge nicht anders ſein. Jch glaube vielmehr, daß die Zunge Widerſtand thut, und folglich nicht durch ihren Ruͤkkzug den Kehldekkel fort - treibt; denn man verrichtet das Hinabſchlukken recht gut, wenn man die Zunge ſteif macht, und gegen den Gau - men druͤkkt. Einige ſchreiben, daß der Biſſen(d)GALENUS util. part. L. VII. c. 16. ORIBAS p. 64. CAS - SER p. 187. HILDAN. Cent. V. obſ. 94. den Kehldekkel zwinge, ſich zu buͤkken. Doch es laͤſt ſich auch wenig Fluͤßigkeit, die doch untauglich iſt, den Kehldekkel umzuwenden, dennoch hinabſchlukken.
Jndeſſen habe ich die Notwendigkeit, wenn man den Schlundkopf in die Hoͤhe hebt, gezeigt, und es muß ſich zugleich die Luftroͤhrenſpalte alsdann verſchlieſſen(e)L. IX p. 447., wenn nicht vielleicht einige Tropfen, die durch die an beidenSei -142Das Herabſchlingen. XVIII. Buch. Seiten des Zuganges zum Luftroͤhrenkopfe befindliche Furche laufen, in die Roͤhre des Atems troͤpfeln(f)PETIT Mém. de 1716. p 13., und Huſten erregen ſollen(g)Ibid. p. 14. LITTRE Mém. de l’Acad. 1718. p. 304.. Man erſieht hieraus, war - um ſolche Leute ſo leicht zu huſten anfangen muͤſſen, wel - che waͤrend des Niederſchlingens lachen, oder da ihr Ge - muͤt ſonſt mit andern Sorgen beſchaͤfftigt iſt, geſchwinde trinken. Sie richten naͤmlich im Lachen, um den Atem herauszulaſſen, den Kehldekkel in die Hoͤhe, ſie ziehen den Luftroͤhrenkopf herab, und das zu einer Zeit, da ſie dieſen Luftroͤhrenkopf am meiſten in die Hoͤhe heben ſoll - ten, damit ſich der Kehldekkel umwenden koͤnnte. Man ſieht, wie unmoͤglich es ſei, daß wir zu gleicher Zeit ein - atmen, und hinabſchlingen ſollten; denn der Luftroͤhren - kopf lieget an Leuten offen da, welche Luft in ſich zie - hen wollen.
Es erfolgen daher von einem Kehldekkel, welcher angefreſſen(h)Bei der Luſtſeuche von an - gefr. Kehldekkel eine Erſtikkung MEROLIN ad PANDOLPHIN de ventoſit. ſpin. p. 273., ſteif(i)CONNET ſepulchr. II. p. 31., oder erſchlaft iſt(k)HELMONT catarrh. deli - ram. n. 54., daß er ſich nicht wenden kann, ſobald ſich das Getraͤnke in den Luft - roͤhrenkopf verwirrt, toͤdtliche Zufaͤlle.
Groſſe Tropfen verurſachen Huſten, kleine ſchaden ſo viel nicht. Man hat bereits in den ganz alten Zei - ten, uͤber ein in die Luftroͤhre fallendes Getraͤnke, Strei - tigkeiten gefuͤhrt, und es will der Verfaſſer des Hippo - kratiſchen Werkes(l)De corde, et alias autor. I. πε03C1; ι τον ειτος, παθων., daß dennoch etwas von dem Trunke in den Luftroͤhrenkopf kommen ſoll, welches er durch einen Verſuch mit wohlriechenden Waſſern beſtaͤ - tigt(m)Denn dieſes iſt ſeine Mei - nung, ob er gleich den pharynx nennet.. Plato nimmt dieſe Meinung ebenfalls an(n)In TIMÆO. , hingegen fertigt ſie Eraſiſtratus(o)GALEN hipp. et Plat. de - cret. L. VIII. c. 9., und vor ihmein143III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. ein andrer Hippokratiſcher Autor peri nuſon(p)L. IV. fin. , ſo wie ein Ariſtoteles(q)Part. anim. L. 3. c. 3. ab.
Nach der Zeit uͤberredete ſich Galen(r)De uſu part. L. VII. c. 17. Meth Med. L. IV. So ſagt ORI - BASIUS p. 64., daß den - noch etwas weniges in die Luftroͤhre laͤngſt deren Waͤn - den uͤbergehe, und hierzu bediente er ſich der Erfarung, daß man Geſchwuͤre an dieſer Roͤhre durch ein langſa - mes Hinabſchlukken austrokknender Arzeneien geheilet habe(s)Method. Med. L. V. .
Viele beruͤmte Maͤnner in und auſſer dieſer Schule haben ſich dieſe Meinung ebenfalls belieben laſſen(t)NARDI noct. genial. L. X. p. 700. TANCREDUS LATI - NIUS de ſame et ſiti p. 103. HEU - CHER oper. p. 563. GURDOT. prolegom. p. 22. Einen Theil der Bruſtfeuchtigkeit leitet daher JA - SOLINUS de aqua pericard. c. 4..
Dagegen giebt Vincentius Baronius(u)Pleuropneumon. p. 131., ein vor - treflicher Schriftſteller, nicht zu, daß gefaͤrbte Saͤfte in die Luftroͤhre, und deren Aeſte, an lebendigen Thieren fallen koͤnnten, und eben dieſes behauptet auch der be - ruͤmte Albin(x)L. c. p. 68.. Es hat ſich auch Caeſo Gram in einer beſondern Schrift zu zeigen bemuͤht, daß Plato und Hippokrates die Warheit geſagt. Fabricius wiederholte den Verſuch des Hippokratiſchen Heraus - gebers(y)De gula p 37.. Endlich erhellet aus unſern, und des beruͤm - ten Evers Erfarungen(z)Exp. de reſpiratione Sect. 4., daß man wirklich ſo wohl gemeines als gefaͤrbtes Waſſer in der Lunge angetroffen, wenn wir lebendige Thiere in dergleichen Waſſer erſtikk - ten(z*)Hiſt. de l’Acad. 1719. p. 29. EVERS diſp. 6. 7. BRUHIER additam. p. 190..
Es ſcheint daher der ganze Streit von der Menge Waſſer abzuhaͤngen, wodurch ein Huſten erregt worden, wofern viel Waſſer gebraucht oder genommen wurde; und daß es hingegen keinen Schaden thut, wenn man ſehr weni - ges gebraucht.
Eben die Urſachen, die den Luftroͤhrenkopf in die Hoͤhe heben, muͤſſen zu gleicher Zeit auch den Schlund - kopf(a)p. 73. &c. ALBIN. de de - glut. p. 23. aufheben koͤnnen. Dieſer erweitert ſich aber, wenn er in die Hoͤhe gezogen wird: und dieſes um deſto mehr, weil der von den Wirbelbeinen abgezogene, und nach vorne hin geruͤkkte Luftroͤhrenkopf(b)ORIBAS p. 94. FABRICIUS de gula p. 33. denjenigen Raum groͤſſer macht, deſſen Maas der Abſtand der Hals - wirbelbeine von dem vordern Ende des Schlundkopfes iſt. Doch es vergroͤſſert auch zugleich die Zunge, wenn ihre Wurzel ein wenig vorwerts geruͤkktwird, die Hoͤhlung des Schlundkopfes(c)ALBIN. .
Jn dieſen erweiterten Schlundkopf wird die Speiſe von der Zunge hinabgedruͤkkt, deren groͤſter Theil an den knochigen Gaumen angeſchloſſen iſt; ihr hinterſter aufgehobner Theil(d)CICERO de natura deor. L. II. p. 602. PETIT. Mém. de 1715. p. 145. 1716. p. 8. p. 494. ALBIN p. 13. preſſet die Speiſe, ſo ihm von den vordern Stellen zugeſchoben worden, in den naͤchſten Raum uͤber, der zu ihrem Empfange bereits offen ſteht.
Aus dieſen Urſachen erhellet, daß die Zunge bei dem Herunterſchlukken viel zu thun hat(e)GREW connolog. ſacr. p. 26., und wenn ſie ſehr verwundet iſt(f)Von einer Bleikugel BAUSCH prooem haematol. p. 52., ſo macht ſie uns das Herunterſchluk - ken ſchwer. Eine Frauensperſon, der von der ganzen Zunge weiter nichts uͤbrig geblieben war, als ein klein Stuͤkkchen(g)JUSSIEU Mém. de l’Acad. 1718. p. 8. Conf. ALBIN. de de - glutit. p. 12., konnte trokkne Sachen nicht anders her -unter -145III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. unter bringen, als wenn ſie ſolche mit den Fingern hinabſties.
Viel leichter laͤſſet ſich das Getraͤnke, ſowohl von dem darauf liegenden weichen Gaumen, als vom Zapfen(g*)PETIT Mém. 1716. p. 13. LITTRE Mém. de 1718. p. 302. und der Furche der Zunge, die vor dem Kehldekkel liegt(g**)PETIT p. 13. laͤngſt den beiden Seiten der Luftroͤhrenſpalte durch die Furche herabfuͤhren, die an beiden Seiten den Zugang der Luftroͤhre umgeben. Notwendig aber mus man wenig auf einmal und langſam trinken, damit ſich nicht die uͤberfluͤßige Naͤſſe in den Luftroͤhrenkopf verir - ren moͤge.
Mit dieſer Erhebung der Zunge vereinigt ſich, um die Speiſe herabzupreſſen, das Niederſinken des Gau - menſeegels dergeſtalt, daß beide Anſtrengungen die Zun - ge an den weichen Gaumen andruͤkken(a)ALBIN de deglut. p. 15. conf. COLLINS p. 222. COWPER append. p. 23. PETIT Mém. de1714. p. 145. Mém. de 1716. p. 21. Doch nur von einem einzigen Fall.; auf dieſe Weiſe alle Ruͤkkehr in den Mund hemmen, zugleich Speiſe und Trank mit Macht von der Naſe entfernen, und ſolche endlich in den Schlundkopf zu fallen be - ſtimmen.
Dieſes iſt ein Werk des Gaumenmuſkels vom Schildknorpel (thyreopalatinus)(b)ALBIN p. 13. 14. 23. hiſt. muſc. p. 238. welcher, wenn der Schlundkopf in die Hoͤhe ſteigt, zugleich das bewegliche Seegel herabzieht, ſo wie es ein Geſchaͤfte des Zungen - ſchlundkopfmuſkels(c)Ibid. p. 241. iſt. Wenn daher die Mandeln geſchwollen ſind, ſo wird dieſe Arbeit gehemmt; weil ſich das Gaumenſeegel jezzo nicht gehoͤrig an die Zunge an - ſchlieſt(d)SENAC Eſſ. de Phyſ. p. 591..
ZugleichH. Phiſiol. 6. B. K146Weg zum Magen. XVIII. Buch.Zugleich fuͤlet ſich der Schlundkopf, ſobald er die Speiſe in ſich nimmt, ſelbſt gereizet, er ziehet ſich zu - ſammen, und hebet zwiſchen der Zunge und den Wirbel - beinen allen Zwiſchenraum auf(e)ALBIN de deglut. p. 15. 16. Hiſt. muſc. p. 238. 239.. Es ſcheinet dieſe Aktion eine Sache des Reizes zu ſein; indem es nicht in unſerm Willkuͤr ſteht, Dinge, welche hinter der Zunge in dem obern Theil des Schlundes gefallen ſind, nicht herabzu - ſchlingen(f)HARVEI p. 197..
Zuerſt druͤkken alſo die Fluͤgelſchlundkopfmuſkeln(g)p. 68. und die mit ihnen verbundene Trompeter - und Kinn - ſchlundmuſkeln(h)p. 69.(i)Ibid. und die Zungenſchlundkopfmuſ - keln(k)p. 70. den Schlundkopf gegen die Zunge an, welche Widerſtand thut(l)ALBIN p. 27. Hiſt. muſc. p. 238., indeſſen daß der beim Luftroͤhren - kopfe weiter gewordene Sakk, die Speiſen einzunehmen bereit lieget.
Hierauf folget nach der Reihe(m)CICERO I. c. , wie es gereizt wird, das untere Fleiſch des Schlundkopfes der Zungen - knochenmuſkeln des Schlundes(n)p. 70., der Schlundknor - pelmuſkeln des Schlundkopfes(o)p. 71., der Ringmuſkeln des Schlundkopfes(p)Ibid. , und dieſe preſſen die gekaute Speiſe weiter herab, bis ſie endlich in den Schlund ſelbſt faͤllt. Jndeſſen ſchliſſen die Piramidenknorpelmuſkeln der Luftroͤhre, wenn Speiſe, ſowohl als Trank laͤngſt dem Anhaͤngfel der wahren Luftroͤhrenſpalte herabſinkt, dieſe zaͤrtliche Rizze ſo lange zu(q)L. IX. p. 472..
Zu gleicher Zeit laͤſt ſich der erſchlafte Luftroͤhrenkopf hernieder, ſeine Kraͤfte ziehen ihn hinter ſich zuruͤkke, und er ſelbſt hilft auch den Schlundkopf mit verengern. Die - ſes geſchicht von den Wirkungen der Bruſtbeinmuſkelndes147III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. des Zungenknochens(r)Ibid. p. 413. von den Bruſtbeinmuſkeln der Luftroͤhre (ſternothyreoidei) und von den Schulterblat - muſkeln des Zungenknochens coracohyoidei(s)p. 381.(t)p. 414..
Wenn dieſe Arbeit vorbei iſt, ſo richtet ſich nunmehr der Kehldekkel, vermoͤge ſeiner Schnellkraft, wieder in die Hoͤhe, und der Aufheber des weichen Gaumens, nebſt dem Ungepaarten geben dem Zapfen ſeine alte Lage wieder.
Eben dieſes Zuſammenziehen des Gaumenſegels, der Zunge, und des Schlundkopfes, verſchlieſſet den Weg zur Naſe, und ſorgt davor, daß die Speiſe nicht dahin zu - ruͤkke treten kann(u)C. ALBIN de deglut. p. 15. et p. noſtr. 78..
Und daher koͤmmt es, wenn entweder der Zapfen an - gewachſen iſt, und mangelt(x)BAUHIN Theatr. p. 507. RIOLAN p. 254. WEDEL morb. inf. p. 12. STORCH. Kinderkr. p. 157. 158. SALMUTH L. III. n. 6. CRANZ obſ. cum tr. de in - ſtrum ed. oder wenn das Gaumen - gewoͤlbe(y)ZIMMERMANN Eph. nat. cur. Dec. I. ann. ad p. 512., der Gaume(z)FRÆNK. Anmerk. IV. p. 241. PETIT Mém. de 1735. p. 52., oder deſſen Seegel zerriſ - ſen, oder gar zu klein(a)La METTRIE obſ. 110. auch p. 316., oder der Gaume durch ein Geſchwuͤr angefreſſen(b)TURNER Siphylis p. 263. HAYMANN Comm. ad Boerh. III. P. 249, oder das Gaumenſeegel verzert iſt(b*)MORGAGN. ſed. & cauſ. morb. II. p. 9., daß man allezeit ſchlecht die Speiſe nieder - ſchlukken kann(c)ZIMMERMANN var. natur. luſ. p. 14. WEDEL Frænk. An - merk. Eph. Nat. Cur. I. c. RIOLAN. CRANZ, STORCH. Auf der einem Seite ALBIN de deglut. p. 16. davon der Tod durchs Verhun - gern ARETÆUS cur. acut. L. I. c. 9., indem dieſelbe bei einem garſtigen An - blikke, wieder in die Naſe zuruͤkk getrieben wird(d)SALMUTH WEDEL de la - cte La METTRIE TOURNER c. BAUHIN, HAYMANN, PETIT RIOLAN ctc. .
K 2Wenn148Weg zum Magen. XVIII. Buch.Wenn ſich aber einige finden, die bei weggeſchnitt - nen(f)HAGEDORN obſ. 69. RAV. beim BOETTICHER de lo - quela EYSEL praecip. uvulae morb. n. 3 RUFUS II. p 57. oder durch Krankheiten zerſtoͤrten Zapfen(g)Phil. tranf. n. 464 ASTRUG. L. IV. c. 11 p. 523., oder wenn ſelbige gleich von der Geburt an felen(h)HAGEDORN n. 69. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann 3. p. 490., und bei angefreſſenen Gaumen(i)FOREST obſ. L. 32. c. 22. add. Hild. obſ. chir. Cent. II. obſ. 22. dennoch die Speiſe vollkom - men herunterſchlukken koͤnnen(k)HAGEDORN, den ich nicht bei der Hand habe, EYSEL. Phil. tranſ. I. c. RUFUS ASTRUC. HILDAN FOREST. , bei ſolchen Perſonen iſt wahrſcheinlich, entweder blos ein ſchlaffer Zapfe ver - ſtuͤmmelt worden, daß alſo noch genung zu ſeinem not - duͤrftigen Gebrauche uͤbrig geblieben; oder es muß we - nigſtens ſo viel vom Gaumen, als die Natur bedurfte, ganz uͤbrig geblieben ſein; oder es mus die Natur durch irgend einen beſondern Bau die uͤblen Folgen von einem felerhaften Baue erſezzt haben, wie wir wiſſen, daß es durch einen vorragenden Rand des Gaumenfortſazzes an dem obern Kieferknochen geſchehen iſt(l)Eph. Nat. Cur. Nov. vol. I. obſ. 103.. Nur blos im Punkte des Zapfens lieſſe ſich derjenige noch wohl ent - ſchuldigen, welcher nicht zugeben wollte, daß er zum Ver - ſchlieſſen der Naſe das Seinige mit beitruͤge(m)SLEVOGT de gurgul. p. 189. 190. nob. . Die - jenige Thiere, welche keinen Zapfen haben, beſizzen ein groͤſſeres Gaumenſeegel(n)Jm Hunde compar. anat. p. 50..
Mehr ſollte man ſich daruͤber wundern, daß durch einen Feler des Gaumenſeegels Speiſe und Trank in die Luftroͤhre gefallen, und(o)PETIT. Mém. de 1716. p. 14. daß davon eine Schwind - ſucht entſtanden(p)PARE admin. anat. p. 47. MORGAGN. Epiſt. p. 239. C. BAUHIN p. 502., und endlich eine Erſtikkung(q)MORGAGN. vom verzehr - ten velo palatino. I. c. WALTHER hiſt. ſuffoc. von uͤbler Bildung deſſelben. er -folgt149III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. folgt iſt. Ob es gleich eine alte bekannte Sache iſt, daß dieſes Seegel dazu da iſt, daß nicht etwas in die Luftroͤh - re fallen ſoll(r)ORIBAS p. 66. conf. SE - NAC. p. 497., ſo iſt es dennoch gewis, daß der Zapfe nicht nur viel mehr nach vorne zu, als die Luftroͤhrenſpalte liegt(s)p. 64. et LITTRE Mém. de 1718. tab. 15. f. 2., ſondern auch ganz und gar nicht geſchikkt iſt, dieſe Rizze zu verſchlieſſen. Es ſcheint die Fluͤßigkeit bei einem Feler des Seegels nicht gehoͤrig in den Schlund - kopf zu fallen, ſondern an der Luftroͤhrenſpalte haͤngen zu bleiben, und kurz darauf in dieſelbe herabzuſinken(t)Conf. ALBIN p. 16..
Jn der Braͤune pflegt ein Theil des Uebels im Gau - menſeegel zu ſtekken(u)STOERK ann. med. II. p. 144..
Hieraus erſieht man, daß Speiſe und Trank von der zuſammengeſezzten Kraft der Muſkeln(a)BOERHAV. Praelect. T. I. p. 242. herniederge - trieben wird, und nicht blos durch ihre Schwere in den Schlund faͤllt, weil ſonſt die meiſten vierfuͤßigen Thiere, dieſer Schwere zuwider, die Speiſe im Niederſchlukken fortwaͤlzen, und der Menſch, wenn er auf dem Kopfe ſteht(b)Add. SENAC p. 493. KRU - GER Phyſiolog. p. 84. und die Fuͤſſe in der Hoͤhe haͤlt, zu trinken ver - moͤgend iſt. Daher laͤſt ſich einſehen, warum an ertraͤnk - ten Thieren(c)EVERS experiment. in ſub - merſis p. 6. 7. das Waſſer, wenn ſie ſterben, nicht in den Magen dringt, ob es gleich von Thieren, die man lebendig unter dem Waſſer haͤlt, allerdings eingeſchlukkt wird(d)J. HORNE 2 bref on drif - wande and. ſiunkande long. p. 13. Art. de ſaire les rapports. p. 516.. Wenigſtens geſchicht dieſes(e)Exp. noſtr. 135. 136. 138. 139. und in experimentis EVERS p. 613. in einigen Hiſt. de l’Acad. 1719. p. 26. und von ſich ſelbſt. BRUHIER addit. p. 190., nach unſernK 3Verſu -150Weg zum Magen. XVIII. Buch. Verſuchen, gemeiniglich ſo(f)Keines fand LOUIS ſignes de la mort. p 267. noch in andern Verſuchen, Hiſt. de l’Acad. 1719. p. 29. keins war Exp. 137.: und daher bemuͤhen ſie ſich, dieſes Reizes wegen, welcher im Magen entſteht, das Waſſer durch das Erbrechen wieder von ſich zu geben(g)EVERS p. 18. im Tode ſelbſt..
Daher entſtehet auch, bei einem Gemuͤte, welches ſich des Schmerzens bewuſt iſt, den es bei dem Nieder - ſchlukken ausſtehen wuͤrde, die Furcht fuͤr dem Waſſer, ſo oft die Werzeuge des Niederſchlukkens entzuͤndet ſind, wenn auch kein Biß von einem Hunde vorangegangen iſt(h)LIEUTAUD precis p. 475. DARLUE Journ. de med. vol. III. n. 3.. Man erſiehet auch, warum in der aͤuſſerſten Schwachheit(i)Jn einem Alten HAYMANN Comm. T III. aus BOERHAAVII Munde. Add. MORGAGN. ſed. et cauſ. II. p. 10. vom lezzten Biſſen, von uͤbermaͤßigen Ausleerungen le DRAN oper. 278. a diabete, HEYDE obſ. 28. im Schlage(k)Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 6. 7. obſ. 40. bisweilen in der Laͤh - mung des Schlundes(l)TULP L. I. c. 42. Hiſt. morb. Uratisl. 1702. p. 96. 97. STALPART Cent. II. obſ. 72. FA - BRIC de gula p. 16. Auf der einen Seite. ALBIN p. 16., im Schauer von der Kaͤlte(m)SCHURIG chylolog. p. 270. kein Niederſchlukken ſtatt findet, und dieſe Art von Braͤu - ne iſt in boͤsartigen Krankheiten ein toͤdtliches Zeichen(n)FELICE diſſ. p. 161. HY - SEL K. Swensk. Soc. Handl. 1746. p. 193. Jn einem Kerkerfieber PRINGLE p. 307 im hizzigen ZA - CUT hiſt. med. mirab. obſ. 100. Jn dieſem Fall half ein Weintrunk.. Jn der That koͤmmt das Uebel nicht ſelten vor, da blos feſte Sachen herunter gehen, und man ganz und gar nichts fluͤßiges herabbringen kann(o)G. v. SWIETEN Comm. T. II. p. 702.. Jch habe einen erweiterten Schlundkopf gelaͤhmt geſehen, und dieſes Ue - bel geheilt, da die Speiſen in dieſem Sakke eine Zeit - lang(p)Die Saͤkke ſind im Schlun - de nicht ungewoͤnlich DUVER - NEY poſth. II. p. 173. neben dem Schildknorpel ſtekken blieben, und endlich wieder roh herausgewuͤrgt wurden.
Dahin -151III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.Dahingegen wurde das Niederſchlukken, da der Schlundkopf von einem hiſteriſchen Kramfe zuſammenge - zogen war, gehemmt. Dergleichen Uebel laſſenſich durch Opium lindern(q)COLLINS p. 263..
Es thut aber hier die Menge Schleim, der aus den bereits erwaͤnten Quellen ſeinen Urſprung her hat, groſ - ſen Nuzzen: ohe ihn wuͤrde der Schlund nicht das min - deſte, ohne aͤuſſerſte Schmerzen durchlaſſen, ſo wenig als rauhe, trokkne, oder ſcharfe Dinge, ohne die empfindliche Membran zu reizen, hindurchkommen koͤnnen.
Hierbei thut auch der Schuzz der Oberhaut viel. Denn wenn dieſe in Entzuͤndungen(r)de HAEN de deglut. vit. p. 59. und Abſchaͤlung verloren geht, ſo wird das Niederſchlukken hoͤchſt beſchwer - lich. Und auch in dieſem Falle dienen ſanfte und ſchleim - artige Saͤfte ungemein(s)BIUMI canalett. p. 90. Hiſt. de l’Acad. 1712 n. 5. von getrunk - ner Lauge SEVERIN nov. abſceſſ. c. XI. vom Nitergeiſte. Journ. de médec. 1757. Der Kranke vertrug nicht einmal Waſſer..
Wenn man blos im Stande iſt, derbe Sachen her - unter zu ſchlukken, und fluͤßige nicht herunter gehen wol - len, ſo ſcheinet ein Hindernis im Schlunde zu ſtekken, welches dem feſten Biſſen, aber nicht der Fluͤßigkeit nach - geben will(t)La METTRIE obſ. de med. prat. p. 10. Journ. de médec. 1757. m. April. .
Der Schlund (oeſophagus, gula) iſt eine fleiſchige, ſich allenthalben gleichartige, cilindriſche Roͤhre, die aber dennoch vorne und hinten zuſammengedruͤkkt iſt, und unter dem ringfoͤrmigen Knorpel(a*)COWPER myotom. 1724. tab. 28. f. 3. als eine Fortſez - zung des Schlundkopfes in den Magen fuͤhrt. Die Na - tur hat den Schlund keinem einzigen Thiere verſagt(b)Jhn hat die Biene SWAM - MERDAMM bibl. p. 454. heme - robium p. 248. die Raupe p. 477. de GERR. p. 8. LYONNET Schnekke GAUTIER obſ p. 199. LISTER cochl. t. 1. f. 1. Purpur - muſkel Phil. tranſ. T. L. p. 2 p. 587 Auſter, Krebs, Heuſchrekke, CHARLETON enquiries on nu - trition p. 23. mentula marina VANDELLI diſſ. das ſehr einfa - che Mikroſkopenthierchen HILL. Eſſays p. 161., er iſt indeſſen doch an Fiſchen kuͤrzer(c)Jn vielen Fiſchen ARISTO - TELES hiſt. anim. L. II. c. 17. PLIN. I. c. SEVERIN antiperipa - tias p. 105. RONDELET de piſ - cib. p. 96. weil er kurz iſt, wie ich glaube. und weiter(d)Jm doro COLLINS tab. 26. Acipenſer. GRONOV. muſ. ichthyol. II. p. 43. Rhombus tur - bot COLLINS tab. t. 37. Silurus HELWIG ex MONAVIO. plica COLLINS ibid. f. 4. lucioperca SCHONEVELD p. 114 lamia RONDFLET p. 392., ſo wie in den vierfuͤßigen Thieren von kaltem Blute(e)Weit in der Natter BLAS anat. anim. p. 332. in der Schlange p. 353. Froſche JACO - BAEUS c. 3. p. 50 Salamander p. 117. Schildkroͤte WELSCH be - catoſt. obſ. 47., und in einigen Voͤgeln(f)Meerraben PARIS im Sto[r -]che Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 〈…〉〈…〉. obſ. 97 Plateiſſe ALBIN de avi〈…〉〈…〉. Tom. II. n. 66 Adler T. II. n. 5. Reiher SCHRADER diſſect. anin. carniv. p. 29. Rohrdommel AL - DROVAND L. XX. p. 406. Moͤ - we COITER p. 133. Ente, SE[VE]- RIN. Zootom. democr. p. [3]37. Wieſenknarrer COITER p. [1]22. Raben SCHRADER p. 24. von eben dergleichen Beſchaf - fenheit. Man hat ſeit langer Zeit geſagt, daß er in Thie -ren,153IV. Abſchnitt. Der Schlund. ren, die alles eſſen, und von Knochen leben(g)GREW anat. of the guts p. 20., breit ſei. Selten hat man ihn geteilt, und gleichſam eine Jnſel ma - chend, angetroffen(h)BLAS p. IV. obſ. 7..
Ueberhaupt laͤuft der Schlund laͤngſt der vordern und linken Flaͤche der Wirbelbeine, an der linken Seite der Luftroͤhre, ſo, daß der knorplichte rechte Theil die - ſer Roͤhre uͤber den Schlund hinaus nakkt hervorragt, die weiche Luͤkke aber, und der linke Theil von den Knor - pelringen dieſer Roͤhre, auf dem Schlunde aufliegt(i)WINSLOW Mém. de 1715. Expoſ. anat. T. IV. Gemeiniglich FANTON. p. 75. MORGAGN. Epiſt. XI. n. 48. daß er genau hinter der Luftroͤhre liege BEH - RENS Bresl. Samml. 1723. m. Jan. in der Lage irre HEISTERUS Com - pend. not. 48. anders habe ichs nicht geſehen, als ich geſagt..
Der Schlund ſteigt durch den Hals dergeſtalt her - nieder, daß er mit einem haͤufigen Fadengewebe, an die gedachte Luftroͤhre, und an die Membranen angehaͤngt iſt, welche die Koͤrper der Wirbelbeine bekleiden. Er hat auch keine andere Bekleidung von auſſen(k)WILLIS Pharm. rat. L. I. tab. 4. A. A. VERHEYEN p. 201. tab. 23. f. 4. HEISTER p. 127. WALTHER de deglut n. 29. FAN - TON diſſ. anat. p. 75., indem diejenige Bekleidung, welche ihm einige vom Mittelfelle noch zueignen(l)FANTON. , nicht nur eine kleine Laͤnge hat, ſon - dern auch nur vorne auf dem Schlunde liegt.
Jn der Bruſt befindet er ſich mitten zwiſchen dem rechten und linken Sakke des Ribbenfells, im hintern Raume des Mittelfelles(m)L. IV. p. 265., er lieget rechter Hand an der Luftroͤhre an, der er ausweicht, und bieget ſich(n)EUSTACH tab. 10. f. 1. 3. VESAL. L. 5. c. 3. p. 594. CO - LUME p. 226. faſt von dem fuͤnften(o)COLUME, PETSCHE diſſ ſaepe laud. n. 97. Wirbelbeine des Ruͤkkens bis zum neunten rechter Hand weg. Auf dieſe Art ſteigt er hinter dem Herzen, laͤngſt dem mittleren Lungenſinus herab: indeſſen biegt er ſich doch allmaͤlich wieder ein we -K 5nig154Weg zum Magen. XVIII. Buch. nig links, und nach vorne zu(p)Conf. EUSTACH I. c. COLUME. , ſo daß er von vorne die Wirbelbeine verlaͤſt, und ſich mit einem ſchiefen Ein - gange in die fuͤr ihn beſtimmte Oeffnung des Zwerchfel - les(q)L. VIII. p. 79. 82., die mitten zwiſchen dem Muſkelfleiſche der Len - den offen gelaſſen iſt, hineinwirft. Unterhalb dem Schlun - de durchkreuzen ſich einige Fleiſchpaͤkke des Zwerchfelles von der rechten gegen die linke Hand zu(r)Ibid. p. 79.. Endlich wirft ſich der Schlund im Unterleibe, nachdem er weiter geworden(s)RUYSCH theſ. 11. tab. 5. f. 1. COWPER I. c. tab. 29. f. 4. EUSTACH ibid. , in die obere und hintere Flaͤche des Ma - gens, bei dem Anfange des linken blinden Sakkes, hinein.
Es iſt der Bau dieſer Roͤhre fleiſchig, ſie uͤbertrift im Menſchen den Magen und das Gedaͤrme an Staͤrke unendlich, und ſie iſt an den Krautfreſſenden Thieren(a)Jn den wiederkaͤuenden GREW I. c. Pferde p. 12. noch dauerhafter(b)Muſculus perforatus FAL - LOP. p. 158. b. im Hunde SCHRA - DER p. 18., indem der Schlund die Speiſe von der Erde uͤber ſich in die Hoͤhe, und auf eine langweilige Weiſe in den Magen ſchaft, um ſelbige unter dem Ge - ſchaͤfte des Wiederkaͤuens wieder in den Mund ſteigen zu laſſen.
Er hat zwo gerade Flaͤchen von Faſern. Die aͤuſ - ſern(b*)FALLOP p. 159. COW - PER tab. 28. f. 3. tab. 29. f. 3. 4. MORGAGN. Epiſt. XI. n 51. p. 375. n. 52 p. 376. RUYSCH Theſ. II. tab. 5. WEPFER de cicut. p 120. entſtehen unter den Ringſchlundmuſkel; von der hintern Flaͤche des Ringknorpels(c)FALLOP. p. 158. b. SAN - TORIN c. 7. n. 20. p. 140. aus deſſen Ruͤk - ken; und dieſe laufen anfaͤnglich ſchief(d)Helices nach dem WAL - THER I. c. p. 30. 33. und MOR - GENBESSER de vornit p 6. Sol - ches hat auch COWPER ic. cit. , und hiernaͤchſtgerade,155IV. Abſchnitt. Der Schlund. gerade, laͤngſt dem ganzen Umfange des Schlundes in den Magen herab.
Die innern Faſern entſtehen(e)FALLOP p. 159. MOR - GAGN p. 366. WEPFER WAL - THER deglut. p. 29. COWPER t. 29. f. 3. von eben demſelben Ringknorpel(f)WALTHER SANTORIN. unter dem Ringſchlundmuſkel, ſind erſt ſchieflaufend(g)MORGAGN. Epiſt. XI. p. 376. WALTHER p. 29. SAN - TORIN p. 139. n. 19. WINSLOW n. 159., und gehen hernach uͤberzwerch(h)Jm Wolfe BESLER. , und umgeben den Schlund wie ein Zirkel.
An einigen Thieren, als im Hunde(i)Obſerv. colleg. priv. Am - ſtelod. p. 32. MORGAGN. Adv. I. p. 19., der Kazze(k)GREW. p. 22., dem Tiegerthiere(l)PARISINI von allen Thie - ren. LORENZIN p. 27., dem Meerkalbe(m)SANTORIN p. 138., Ochſen(n)MORGAGN. PEYER Me -rycol. p. 162. GREW. anat. of the guts tab. 26., Schafe(o)GREW p. 17., dem Schafe Guanako(p)FEUILLER Journal T. 2. umſchlingen dieſe Faſern den Schlund mit einer Schnekkenlinie, deren Rich - tung an beiden Seiten einander entgegen gekehrt iſt: und ſie durchkreuzen ſich(q)STENON. de muſc. & gland. p. 13. WINSLOW n. 159., welches aber nicht im Men - ſchen eben ſo geſchicht(r)MORGAGN. p. 375. 376. Adv. II. p. 35. VERHEYEN p. 201 202. WINSLOW n. 159. Auch im Menſchen SANTORIN c 7. n. 18. p. 138..
Sie laſſen ſich auf eine wunderbare Art erweitern, welches ſowohl eine Eigenſchaft dieſer Faſern, als der uͤbrigen Haͤute des Schlundes iſt. Nicht nur Nattern verſchlingen(s)CHARAS p. 44. SEVE - RIN p. 233. BARTHOLIN. Cent. IV. Hiſt. 15. drei Voͤgel im Ma - gen einer Schlange SEVERIN Zootom. p. 364. groſſe Thiere, die ich in den Sammlun - gen des Seba, und Vincentius in ihrem Schlunde ſtekken geſehen, ohne zu begreifen, wie ſie jemals dahin haben kommen koͤnnen(t)Eine Schlange verſchlang ein Thier von 40 Pfunden SAAR Oſtind. Reiſ. p. 70.; ſondern dieſes kann auch derWolf156Weg zum Magen. XVIII. Buch. Wolf eben ſo leicht verrichten(u)BESLER. Gazophylac. , und andre Thiere ma - chen es ihm ohne Umſtaͤnde ebenfalls nach. Der Raub - fiſch Lamentin hatte einen fetten Menſchen verſchlun - gen(x)RONDELET p 392. ver - muthet ſchon, daß es Jonas Wall - fiſch geweſen ſei.. Auch im Menſchen kann ſich der Schlund in Krankheiten wunderbar erweitern(y)BLAS P. IV. obſ. 9. ſo gros, als der Magen, G. v. SWIETEN T. II. p. 647. add. Darerre obſ. anat. obſ. ed. nov. p. 147. de HAEN de deglut. caſ. I. : bisweilen hat der - ſelbe Stuͤkken Geld, beinahe von zween Zoll im Durch - meſſer, Plazz gemacht(z)Hiſt. de l’Acad 1752 n. 1. Einen Gulden WERDEN Nach - richt von im Magen gefundenen Hölzern p. 16..
Jn einigen Thieren helfen die Falten den Schlund weiter machen, als im Fiſche, Hauſe genann[t](a)MARSIGLI DANUB. Pa - non. Myſ. T. VI. tab 4., in einem Vogel von Peru(b)FEUILLE Journal. und in der Trappe(c)HARDER apiar. obſ. 19..
Es iſt dieſes Gewebe, welches loſer(b)WALTHER I. c. p. 31., als irgend - wo im ganzen Speiſeſiſteme gebaut iſt, ſo lang und weit - laͤuftig, daß man ſchon vorlaͤngſt behauptet, es waͤren im Schlunde zwo Roͤhren befindlich, eine fleiſchige von auſ - ſen, und eine in dieſer eingeſchloßne membranoͤſe Roͤhre, welche ſich leicht von einander trennen laſſen(c)FALLOP. p. 158. b. HABI - COT Journ. VI. leg. II. VER - HEYEN p. 202 WINSLOW IV. n 161. haͤngt an den Muſkelfaſern loſe; ſiehe PEYER merycol. p. 165..
Auf dieſe folgt die Fortſezzung der Nervenhaut des Schlundes(d)Nervige GREW p. 16. WALTHER n. 14. WINSLOW IV. Poitr. n. 160. &c Zwei machte mit dem Siphone WOLFIANO J. W. PAULI progr. 1721., welche feſte(e)WEPFER cicut. p. 121. GREW p. 16., weit, loſe, dehnbar, ausfaͤſri -157IV. Abſchnitt. Der Schlund. faͤſrigen Plaͤttchen zuſammengeſezzt, und ſelbſt die weiſſe Haut des Mundes(f)CHARLETON Enquiries on nutrit p 28 und der Kehle iſt(g)WILLIS I. c. p. § 11. n 2. Wenn man Luft einblaͤſt, ſo verwandelt ſie ſich, wie am Magen, in Schaum und wurmfoͤrmige Faͤſerchen.
Sie beſizzet, als eine wirkliche Haut, Empfindung. Man hatte die Empfindung, als ob man ſich verbrannt haͤtte, da die innerliche Gliedmaſſen durch Erbrechen ausgeworfen waren(h)Hiſt. de l’ Acad. 1712. p. 139.. Ein andrer ſtarb an Kraͤm - pfen, dem ein Glas im Schlunde ſtekken geblieben war(i)BARTHOL. Cent. V. hiſt. 66..
Es faͤllt die innere Flaͤche des Schlundes gern in Fal - ten zuſammen(k)WEPFER p. 120. COWPER tab 29. f. 2 FANTON p. 55. WINSLOW. , welche der Laͤnge nach gehen, und ſie enthaͤlt Poros, von denen ich ſogleich weiter melden werde.
Endlich iſt der Schlund mit einer wirklichen und empfindungsloſen Oberhaut uͤberzogen(l)Cuticularis NICHOLLS. , die nicht nur das Empfindliche der Nervenmembran verringern muß, ſondern auch, wenn man ſich die Kehle verbrannt(m)Add. BOERHAAV. prae - lect. T. I. p. 239. Hunde ſtarben vom cingegoßnen Blei nicht Phil. tranſ. 1749. P 2 n. 54 ward in Krankheiten ausgeworfen hiſt de l’Acad. 1752 n. 5 Eine Frau trank ohne Schaden heiſſe Vaͤder SAL - MUTH c 2. obſ. 5. Glaß gegeſ - ſen BARTH. I. c. SALMUTH L. III. obſ. 3., ohne uͤble oder groſſe Folgen, losgeht, und wieder waͤchſt. Jch habe eine Frauensperſon geſehen, welche geſchmolz - nes Blei verſchlungen hatte, und dennoch lebendig blieb. Die Jnſekten enthaͤuten ſich, und werfen ihren Balg zu - gleich mit dem Schlunde ab(n)SWAMMERDAMM pag. 670. 686.. Da der Schlund oder dieſe Oberhaut zart iſt, ſo iſt ſie nicht faͤhig, die Blatter - materie anzuhalten, und in Blaͤschen zu ſammeln. Da -her158Weg zum Magen. XVIII. Buch. her habe ich niemals weiter, als bis zum Schlunde, Blat - terblaſen gefunden(o)Weder im Schlunde, noch Magengedaͤrmei, Luftroͤhrenkopfe, und in der Luftloͤhre Cl. P. C. FA - BRICIUS Progr. ann. 1760 edit. .
Jn dem hohlen Schlunde verſchiedner Thiere(p)Waͤrzichen nennt es RUYSCH Adverſ. II. n. 9. und in dem Theſ. VII. n. 40. nnter dem Namen vil - loſa. WINSLOW n. 161 ſind ſehr klein; villoſa dicta a VERHEYEN P. 202. tab. 23. f. 5. haͤngen einige Zotten herab, die oft ſehr lang ſind; doch ſind mir keine, ob gleich beruͤmte Maͤnner davon geredet haben, bisher am Menſchen bekannt geworden(q)Noch Cl. HAASE de reno - xat. tunic. villoſ. n. 13. und PAU - LI I. c. . Jn der Schildkroͤte(r)COLLINS p. 286. RUYSCH cur. renov. n. 85. Theſ. VIII. tab. 2. f. 4. BELLIN diſcors IV. p. 83. Eine Art Zaͤhne nennt es STU - BES Phil. tranſ. n. 27. Auch hatdieſes CALDESI p. 23. & JACO - BAEUS p. 104. und ſchon PLI - NIUS L. XI. p. 65. ſtomachum callo denticulatum. Finden ſich auch im accipenſer, nach dem RICHTER ichthyol. Theol. p. 203. Jm Schwerdtfiſche SCHELHAM - MER p. 12. ſiehet man ganz deutlich einige harte Koͤrperchen in die Hoͤhlung des Schlundes vorragen. Vielleicht gehoͤren ſie aber unter die Huͤlfsmittel, den Raub feſter zu halten(s)Stacheln nennt es CAL - DESI p. 27. Add. VALISNER T. III. p. 448. SCHELHAMMER JACOB.
Ueberhaupt duͤnſten die kleinen Schlagadern, wie in dem uͤbrigen ganzen Speiſekanale, ſo auch im Schlunde, eine zarte Naͤſſe aus, die von der Kunſt nachgeahmet wird, wenn man durch die Schlagadern Waſſer ein - ſprizzt, und dieſes in dieſe Hoͤhlung ſelbſt durchzuſchwiz - zen noͤtigt(a)KAAUW. perſpir. n. 178. 179 auch vom Wachſe..
Ueber dieſen Druͤſen liegen einige auswendig(b)Conf. L. II. p. 189. 190. dergleichen zwo Druͤſen hat die Schildkroͤte CALDESI p. 28., und dieſe lagern ſich laͤngſt dem ganzen Schlunde, und kom -men159IV. Abſchnitt. Der Schlund. men in der Bruſt daran noch haͤufiger vor. Sie ſind nicht ſelten vereitert, und an Hunden voller Wuͤrmer(c)MORGAGN. Epiſt. IX. n. 44. Bresl. Samml. 1716. M. nov. FANTON anat. p. 55. CORNEL Conſent. progynm. p. 241. KOE - NIG regn. anim. p. 88. PEYER obſ. 13. Phil. tranſ. n. 325., ob man ſie gleich fuͤr den Qvell eines Saftes angeſehen hat, der voller lebendigen Thierchen waͤre, und die im Schlunde und Magen verteilt waͤren, um das vor - nemſte Jnſtrument der Verdauung(d)Jm ganzen Buͤchlein a Ja - cobo VERCELLONI ſonderlich Sect. II. n. 18. p. 129. ſeqq. abzugeben, und der Chilusmaſſe den Karakter des Lebens mitzutheilen. Jndeſſen gehoͤren doch diejenigen, die man wirklich be - haupten kann, unter das Geſchlecht der einfachen und der Flieswaſſerdruͤſen(e)L. II. p. 190..
Daher koͤmmt es, daß auch dieſe Druͤſen, ſo wie die Druͤſen des Gekroͤſes, und an den Schaamſeiten ſehr oft mit einem zaͤhen und gelieferten Safte angefuͤllt ſind, ſchwel - len(f)BARTHOL. inſt. anat. p. 237. RUYVSCH Adverſ. I. Dec. I. n. 20. p. 24. Eſſ. of a Societ. at Edimb. II. n 24. 25. RONCALL. PAROL. hiſt. p. 171 BONNET ſepulchr. III. p. 263. II. p 31. 33. 34. 35. Eph Nat. Cur. vol. VI. obſ. 149. VERHEYEN p. 291. SCHURIG chylolog. p. 249. WESZPREM obſ. HILDAN de angina. p. 402. EYSSON de fund. microc. diſſ. 5. Gal. di minerv. T. VI. p. 66. T. VII. p. 12. Act. Budiſſm. p. 171 SCHEUCHZER ad DEIDIER p. 538. 539. in Tr. de la peſte TULP. L. I. c. 44. G. v. SWIETEN Comm. T. I. p 647. BORDEU ſur les glandes p. 192. BLANCAARD chirurg. p. 470. COCCHI bagni di Piſa p. 238. Journ. de medec. 1759 nov. VA - LISN. Oper. III. p. 208. 209. de HAEN Hiſtor. morb. deglutit. proper. Manget Theatr. p. 298. KRAMER med. milit. T. II. p. 172. MORGAGN. Sed. & cauſ. morb. p. 9. wegen der harten Kie - ferdruͤſe und andrer Krebsartigen Geſchwuͤlſte. Die obere Magen - muͤndung von einem ungleichen ſcirrhoſen Geſchwulſte verwachſen, ſo daß nichts als fluͤßige Nahrungs - mittel herabflieſſen konnten, be - ſchreibt PONTICELLI conſ. 14. vom Mißbrauche des Schnees der Schlund knorplig und knochig, mit faſt verſchloſſener Muͤndung, davon man alle Speiſen wegbrach - und eine toͤdtliche Auszehrung er - folgte; handelt TRILLER de cal - loſa oris ventriculi anguſtia. Ein Hindernis von einem membranoͤ - ſen Koͤrper und vom Schleim, im Schlunde BEVERWYK Schat. der ongezondh. p. 201 Aus ei - nem Blaͤschen beim ZwerchfelleFER - und durch eine aenliche Stokkung den Schlundzuſam -160Weg zum Magen. XVIII. Buch. zuſammen druͤkken, ſie zwingen ihn, daß er ſich uͤber der zuſammengedruͤkkten Stelle erweitert, und die Straſſe zum Magen dergeſtalt enge macht, daß die Speiſen ſchlecht, oder wohl gar nicht in den Magen kommen koͤn - nen, und der Kranke an einer langſamen Auszehrung(g)TRILLER DIEMERBROECK p. 326. UYLHORN ad HEISTER p. 824. 825. VERHEYEN. HIL - DANUS. HAYNANN EYSSOM SCHNEIDER COCCHI Act. Bu - diſſ. TULP. JAMIESON Hamb. Magaz. Anton. de HAEN SWIE - TEN BLANCARD. WERNER VALISNER BAECK Act. Edimb. I. c. EPIPHANIUS hiſt. 63. SCHEUCHZER ad DEIDIER p. 538. COCCHI bei dem TARGIO - NI Praef. hiſt. p. LIII. FER - NEI I. c. ſterben mus, wenn nicht der Arzt Rath ſchaft(h)RUYSCH WESZPREMI. BLANCAARD Jaarregiſt. C. V. n. 31. SCARELLA in gal. di Minerv. . Es iſt dieſes ein Uebel, welches oft vorkoͤmmt, und es ſind mir, auſſer einer Menge, in den Berichten der Aerzte erwaͤnter Exempel, faſt wider meinen Willen, da ich durch andere Geſchaͤfte zerſtreut werde, und oͤfters in den hoͤchſt verſchiednen buͤrgerlichen Amtsſachen, nur guten Rath geben kann, zu einer und eben der Zeit, drei der -glei -(f)FERDINANDUS EPIPHANIUS Aus einem Scirrhus an der Ma - genmuͤndung COITER p. 121. SCHEUCHZER I. c. der Schlund mit einem Sirrhus MAUCHART ſtruma aeſoph. p. 13. Aus dem Schlunde vorgewachſenes Fleiſch, verſperrte den Weg in den Magen IDEM von einem ſchleimigen Kernchen des ſcirrhoͤſen Schlun - des erfolgte eben das SCHMIE - DER Eph. Nat. Cur. Cur. Vol. VI. obſ. 73. add. RHOD. C. II. obſ. 48. HAYMANN Comm. T. III. p. 160. VERHEL de alim. chylo - poj p. 2. Ein Schwaͤmmchen am Schlunde HOFNUNG ciſta p. 255. von einem ſchwammigen Geſchwul - ſte allmaͤliche Verengerung UYL - HOORN in HEISTER p. 824. 825. von getrunkner Tinte am Schlund - munde zwei Geſchwuͤlſte BECK palp. cord. zwei Blaͤschen umga - ben dieſen Mund FERNEL pathol. L. VI. c. 1. von einer Spekkbeule in der Bruſt IAMIESON Edimb. III. n. 28. von einer Spekkbeule an der obern Muͤndung RHOD. II. 3. Ein Scirrhus umgab den Magen - mund Hamb. Magaz. T. XV. bis - weilen iſt ohne einen Unterſcheid der Druͤſe der ganze Schlund einScirrhus geweſen RHOD. Cent. II. obſ. 47. G. v. SWIETCN T. I. p. 37. II. p. 648. de HAEN de de - glut. caſ. 3. oder knorplig WAR - NER caſ. 9. COLLINS p. 262. VALISNER I. c. Eph. Nat Cur. Dec. I. ann. 3. p. 173 TRILLER diſſ. propr. BAECK tal. p. 11. auch knochig. MORG. ſed morb. der Schlund wuchs faſt zu von vie - lem Brandwein WILLIS Pharm. II p. 22. Comm. Nor. 1741. hebd. 25.161IV. Abſchnitt. Der Schlund. gleichen Faͤlle zu heilen vorgefallen. Jch habe dieſe Kranke aber, um mit wenigem etwas von der Heilkunſt zu beruͤhren, mit Qveckſilber, Kamfer(i)Conf. L. II. p. 189. und einem Zu - ſazze von Aloe geheilt, da denn durch den Stulgang Schleim mit Blut gefaͤrbt, abgefuͤhret wurde; einem andern habe ich vor kurzem zerfloßnes Weinſteinoͤl in haͤufigem Waſſer vorgeſchrieben.
Andre Druͤſen des Schlundkopfes(k)STEN. gland. muſc. p. 34. DUVERNEY beim du HAMEL Phil. vet. & nov. Phyſ. c. 3. p. 316. Journ. des Sav. 1678. Ann. Mém. de L’ Acad. T. X. p. 610. I. G. PAULI v HORNE microc. p. 37. MORGAGNI Adverſ. III. p. 6. Epiſt. IX n. 24. p. 252. BOER - HAAVE Epiſt. de fabr. gland ad p. 22. HEISTER. n. 386. KAAUW perſpir. n. 251., die wirkli - cher ſind, ſind nur klein, rundlich, eifoͤrmig, niederge - druͤkkt, und ſizzen im Fadengewebe, und in der Conve - xitaͤt der nervigen Membran(l)MORGAGN. Epiſt. IX I. c. , und dieſe ſchuͤtten durch kleine Gaͤnge(m)FANTON, CALDESI und Poros(n)WEPFER, HEISTER, KAAUW n. 177. 178. BOERHAA - VE I. c. p. 10. eine zaͤhe Feuchtigkeit in den Schlund aus, welche die ſehr empfindliche Roͤhre, welche vom Reiben, von der Schaͤrfe, oder der Waͤrme der verſchlukkten Speiſe, Schmerz empfindet, ſchadlos halten mus(o)Jm Hunde FANTON p. 55. 57. WEPFER cicut. P. 149. 252. Colleg. priv. Amſtel. obſ. p. 32. Wolfe WEPFER cicut. p. 163. imZibetthiere FANTON. Jn Tiger. PARIS im Kalbe MORGAGNI Adv. III. P. 5. im Biber. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2 opſ. 231..
Faſt alle Thiere haben dergleichen Druͤſen im Schlun - de, die vierfuͤßigen(p)Unter den Fiſchen Schna - belroche COLLINS p. 256 Schild - kroͤte MORGAGN. CALDESI p. 28. FANTON diſſ. p. 81. ſowol als die Fiſche(q)COLLINS p. 255. GREW p. 9. 31. 40. Jnſonderheit der Ad - ler HARDER apiar. p. 61. MAR - SIGLI danub T. VI. p. 9. tab. 6. Nachteule Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 4. obſ. 34. Scops Demoiſelle PARIS Loͤffelgans ALBIN T. II. n. 66. Kaſuar GREW I. c. Haus - huhn MORGAGN. Adv. III p. 5. Gans Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. I. obſ, 85. Schwalbe GREW p. 8. 9. und die Voͤgel haben ſie am allerdeutlichſten.
Dem Schlunde gehoͤren viele Schlagadern zu, die aus verſchiednen Staͤmmchen entſtehen, und darunter eine jede mit ihren Aeſten keine groſſe Laͤnge dieſes Kanals durchlaͤuft. Die erſten ſtammen von der untern thy - reoidea(a)Faſcic. II. tab. art. thyr. inf. not g. k. & in icone SYLVA de la Saignée p. 95. und deren Luftroͤhrenkopfe her.
Die folgenden in der Bruſt werden von eben dem Stamme, doch aber von deſſen Bruſtaſte(b)Faſcic. .ll l. c. not. 1. & Faſcic. VIII. erzeugt. Unterhalb dieſen befinden ſich kleine Staͤmmchen mit Fließwaſſerdruͤſen, welche auch zum Herzbeutel und zu den groſſen Gefaͤſſen des Herzens hingehen(c)Faſcic. ll. ic. art. thyr. inf. I. not. m. Comment. BOERH. T. III. n. 308. not 2. Faſcic. III. tab. art. thorac. II. h. i & not. 6.. Der rechte Stamm derſelben nimmt aus der rechten Schluͤſ - ſelpulsader(d)Faſcic. lll. I. c. Conf. SYL - VA p. 95. WALTHER vas vertebr. ad. verba rami tertia GUNZ wenn ich nicht irre I. c. oder aus der Bruͤſtenader(e)Faſcic. lll. I. c. &c. tab. thor I. oder aus dem Schluͤſſelſtamme, vor dem Anfange der Carotis(f)Ibid. , oder auch von der obern Ribbenpulsader(g)Ibid. oder von der untern thyreoidea(g*)Ibid. RUYSCH Epiſt. VI. tab. 7. f. 3. Conf. SYLVA ſein Entſtehen. Man hat auch zween Staͤmme wahrgenommen, einen aus der Aor - te, den andern aus der obern Ribbenader(h)Ibid. . Der linke(i)Faſcic. VIII. p. 21. ruͤhrte von der Schluͤſſelader der gleichnamigen Seite(k)Ibid. oder von der linken Bruͤſtenader(l)Ibid. oder vom Stamme der Aorte(m)Ibid. oder von der obern Ribben - ader her(n)Ibid. WALTHER in fallor. .
Es163IV. Abſchnitt. Der Schlund.Es folgen die Aeſte, welche die Luftroͤhrenaͤſte mit ihnen gemein haben, an der rechten Seite, ſie haben oft zwei Staͤmmchen, und es kommen aus der rechten un - tern Pulsader der Luftroͤhre eine Menge Aeſte zum Vor - ſchein(o)Faſcic. III. tab. poſt. thor. k. θ. & not. 10. Faſc. VIII. p. 21. eine einzige RUYSCH obſ. anat. poſt. tr. de valv. Lymph. & WAL - THER de nerv. intercoſt diſſ. 2. auch WINSLOW III. n. 109. LI - EUTAUD p. 221. SYLVA &c. .
Eben ſo kommen mit einem oft gedoppelten Staͤmm - chen(p)Faſcic. III. not. 9. Faſc. VIII. p. 21. 22. Schlagadern von der linken Pulsader der Luft - roͤhre, in dem Schlunde an.
Unterhalb denſelben, oder auch mit demſelben ver - miſcht, kommen aus der Aorte ſelbſt, zwo(q)Faſcic. VIII. p. 22. HEIS - TER n. 67. LIEUTAUD p. 489. drei Schlundſchlagadern P. C. FAB - RICIUS in progr. , drei(r)Ibid. HEISTER LIEUT. , vier, fuͤnf(s)Faſcic. VIII. I. c. fuͤnf oderſechs GUNZ Mém. des ſavans étrangers I. p. 291. oder ſieben Schlundpulsadern herbei(t)Faſcic. III. not. 10 11 ic. cit. q. r. u. y. z. Ferner 7. 8. 13. 14. 15. 16 Einige zaͤlt KULMUS in ſeiner anat. p. 82 und HEBENSTREIT Eine I. DRAKE t. oft citirt XX. n. 30. WALTHER: die obern ſind kleiner, die untern groͤſſer(u)Faſcic. III. p. 38. y. l. c. , ſie ſtrekken ſich zur Ribbenhaut, zum Herzbeutel, wie auch in die Lunge aus, und endlich wenden ſie ſich mit dem Schlunde zum Magen hin, um ſich mit den Kranzaͤſten und untern Schlagaderaͤſten des Zwerchfelles, durch gemeinſchaftliche Aeſte zu verbinden.
Unter ihnen ſtammt eine, oder die andere von dem Aortenaſte der Ribbenader ab(v)Faſcic. III. .
Jn dem kurzen Raume des Schlundes, der ſich un - terhalb dem Zwerchfelle zeigt(x)die linke tab. art. renal. & ibid. p. 54., kommen von der Zwerch - fells - und rechten Kranzader(y)Faſcic. II. tab. art. coeliac. not. g. Faſc. VIII. p. 92. diejenigen vorzuͤglichenL 2Aeſte164Weg zum Magen. XVIII. Buch. Aeſte in den Schlund, darunter dieſe auch in die Bruſt zuruͤkke laͤuft, und ſich mit den Bruſtaͤſten vereinigt.
Die alſo hervorgebrachten zahlreichen Schlagadern theilen zwar der fleiſchigen Bekleidung des Schlundes einige geringe Aeſte mit, ſie machen aber an dem conve - xen Theile der Nervenhaut mit den groſſen Aeſten ein Adernezze, welches zu dem Namen der Adermembran (vaſculoſa)(z)VERHEYEN p. 202. WIL - LIS in tab. 6. Anlaß gegeben, die man auch von den Druͤſen Druͤſenmembran genannt hat(a)VERHEYEN I. c. des WIL - LISII Druͤſen ſcheinen in dem hoh - len nervigen Theile zu liegen l. c. .
Es zerſtreuen ſich durch die convexe Nervenhaut viele Zweige, ſie durchloͤchern ſelbige, und endigen ſich als zarte Aeſtchen zulezzt in der Convexitaͤt der Oberhaut, da ſie denn ganz feine Dampfroͤhrchen, von denen ich geredet habe, von ſich geben.
Das Andenken dieſer Blutadern iſt wie die Kennt - niß aller Blutadern uͤberhaupt, nur von einer ſehr ge - ringen Bedeutung. Sie entſtehen auch aus einer groſ - ſen Menge kleiner Staͤmme.
Die oͤberſten dieſer Schlundblutadern kommen von den untern Adern des Schildknorpels(a)Faſcic. III. p. 29. T. I. II. und p. 38. Venae ad jugularem. WELSCH tab 31. die zum Luft - roͤhrenkopfe hin gehen.
Die naͤchſten an der rechten Seite kommen aus dem Stamme der Hohlader(b)Faſc. lll. p. 35. wo ſich dieſe zertheilt, oder aus der rechten Bruͤſtenader, oder aus der Ungepaarten(c)p. 38. auch WELSCH I. c. auf der linken Seiten, aus der linken Schluͤſſelader(d)p. 35.oder165IV. Abſchnitt. Der Schlund. oder aus der linken Ader der Luftroͤhre, oder aus der Wirbelader dieſer Seite her. Dieſe kleine Blutaͤderchen gehen in die groſſe Gefaͤſſe des Herzens, in die Luftroͤhre, in die daran ſizzende Druͤſen, und in den Schlund. Auch die rechte Ader der Luftroͤhre ſendet Aeſte dahin(e)Ω T. ll. Faſc. lll. .
Die naͤchſten Adern ruͤhren von der ohngepaarten Blutader(f)Faſc. lll. p. 18. tab ll. t. 2. 3. 4. an der rechten Seite, und aus der halb - ohngepaarten an der linken Seite her. Dieſe laufen zum Mittelfelle, Herzbeutel, zur Oberflaͤche, der Lunge, und zum Schlunde, in einer ſehr groſſen Menge hin. Die unterſten und zugleich groͤſſern Adern ſteigen zum Zwerch - felle hinab, und haben mit den, zur Bruſt ruͤkkehrenden Kranzadern, und mit den Adern des Zwerchfells Ge - meinſchaft.
Jm Unterleibe laufen welche, die aus der Zwerch - fells und Kranzader ihren Urſprung bekommen(g)Faſcic. lll. p. 56. zu der Kehle.
Sie machen wie die Schlagadern ein Nezze, welches noch deutlicher, aber mehr nach auſſen zu gelagert iſt. Das uͤbrige iſt alles gleich.
Die Flieswaſſeradern durchirren in Menge den Schlund, und dieſer iſt mit einfachen Druͤſen uͤber und uͤber bedekkt. Doch ich kann vor der Hand nicht beſtim - men, ob ſie etwas aus dem Schlunde einſaugen, oder ob ſie vielmehr zum Fadengewebe gehoͤren, welches von auſſen das Ribbenfell umgiebt.
Die hier vorkommende zalreiche Nerven entſpringen, ſo viel ich weis, alle aus dem achten Paare, und zwarL 3die166Weg zum Magen. XVIII. Buch. die obern aus dem ruͤkkehrenden(a)L. IX. p. 407. Stamme. Dieſes ſind anſenliche Nerven, und viel groͤſſer, als die im Ge - daͤrme. Die untern entſtehen von dem Nerven des ach - ten Paares ſelbſt(b)L. X. p. 235. 236. deſſen beide Staͤmme, ſowohl der rechte, als der linke, durch den Schlund mit haͤufigen und groſſen Aeſten zum Magen hinab gehen.
Dieſe iſt eben ſo, wie am Schlundkopfe, nur einfa - cher. Es macht die, aus dem Schlundkopfe in den Schlund gepreſte Speiſe, den Schlund weiter, ſie deh - net ſeine Faſern aus, und reizet ſie. Wenn ſich eben dieſe Faſern vermoͤge der Geſezze der Reizbarkeit, kurz darauf zuſammen ziehen, ſo machen ſie ſich dadurch von dem Reize los, und bringen die Speiſe in den naͤchſten ſchlaffen, und weder gereizten, noch zuſammen gezogenen Theil dieſes Kanals. Dieſer wird ebenfalls von dieſer Urſache gereizt, und preſſet bald darauf die Speiſe nie - derwerts, bis ſie den Magen erreicht, und den Schlund ruhig laͤſt.
Es iſt die natuͤrliche Bewegung des Schlundes in den Thieren(a)die periſtaltiſche Schlundbe - wegung FABRICIUS de gula p. 22. wenn ein Pferd ſaͤuft GREW p. 229. im Stachel der Laus eine pe - riſt. Bewegung SWAMMERDAM bibl. p. 78. 79. im Ruͤſſel GEO - FROI inſect. II. p. 6. augenſcheinlich anzutreffen, und auch an den Froͤſchen(b)CALDAN. Letter. in collect. Bonon. p. 329. ſonderlich aber an den Wiederkaͤuenden, und ſich erbrechenden Thieren zugegen(d)Conf. p. 154.. Er ziehet ſich von dem Reize ſo enge zuſammen(e)CALDAN p. 329. Expe - rim. noſtr. du irritab. 340. 341. 342. SPROEGEL de venon. p. 51. wenn er die Speiſe weiter treibt(f)Exp. 340 341. SPROEGEL PEYER merycolog. p. 164. WEP - FER cicut. p 353. daß keine Roͤhre mehr zu findeniſt167IV. Abſchnitt. Der Schlund. iſt(g)Exper. noſtr. n. 334. SPROE - GEL p. 44. und dieſe Bewegung offenbaret ſich auch im Tode(h)De HEYDE obſ. 92. noch ſtaͤrker(i)CALDAN ibid. p. 335.. Der Schlund litte vom Tode Kraͤm - fe(k)De HEYDE obſ. 92. Noch uͤbertrift er an Staͤrke ſich zu verengern, und am Vermoͤgen der Faſern, in der That den Magen ſelbſt ((l)Exper. 342..
Eben dieſe Bewegung entſteht, wenn die Nerven des achten Paares gereizt werden(m)CALDAN Lett. II. p. 420.. Auch an Men - ſchen hat man(n)De HEYDE die Bewegung des Schlundes, welche man laͤugnen wollen(o)LANGGUTH in diſſ. de motu periſt. , beobachtet. Er hatte ſich von hiſteriſchen Kraͤmfen ſo enge zuſammen gezogen, daß eine elende Perſon, den Tag uͤber nur eine einzige Stunde lang, Speiſe niederſchlukken konnte(p)BESSE analyſ. I. p. 470..
Daher hemmte auch eine Laͤhmung(q)COLLINS p. 263. woran die Schwaͤche Schuld war, den voͤlligen Gebrauch des Nie - derſchlukkens, und es kam derſelbe doch zugleich mit den Kraͤften wieder(r)Eph. Nat. Cur. Vol. 8 obſ. 21.. So wurde auch das Niederſchluk - ken offenbar von einem Feler des Gehirns und dem in die Gehirnkammern ergoſſnen Salzwaſſer(s)COLLINS p. 260. gehemmt.
Da der Schlund verſtopft war, wurde die Speiſe Kraft der natuͤrlichen Wurmfoͤrmigen Bewegung abwerts und durch die gegenperiſtaltiſche Bewegung(t)MAUCHART de ſtruma. Jm Erbrechen zeigt es FABRICI - US I. c. wieder aufwerts und zuruͤkke getrieben.
Die Faſern, welche nach der Laͤnge laufen, hat man an den Wiederkaͤuenden Thieren den Schlund in die Hoͤhe heben, und gleichſam die Speiſe an ſich ziehen, ge - ſehen(u)PEYER I. c. nach dem ORI - BASIUS p. 94..
Wir haben geſagt(a)p. 96., daß der Schlund zwiſchen den untern und innerſten Muſkeln des Zwerchfelles, nach dem Unterleibe herabgeht. Dieſe ſind es nun, welche ihn uͤberhaupt verengern, indeſſen daß der Menſch den Atem in ſich zieht(b)L. VIII. p. 87. der volle Magen verſchlieſſet ſich davon. THEOPHILUS L. II. c. 3. Mit uns VIEUSSENS traite des li - queurs p. 263 SCHWARZ diſſ. de vomitu verengert ſich im Ein - atmen SPROEGEL p. 26. 28. wie man aus deutlichen Verſuchen uͤberzeugt wird(c)Exp. noſtr. 335. 336. 337. 338 339.. Ob ſich gleich an einem geoͤffneten Thiere(d)L VIII. p. 87. die Kehle nur wenig verengert, ſo wird man doch leicht begreifen, daß an einem lebendigen Menſchen wenn alles voll iſt, alles viel enger werden muͤſſe. Man darf ſich alſo viel weniger wundern, daß Lakkmuß, wel - cher die Saͤure ſo wenig vertraͤgt, dennoch in dem Schlun - de eines lebenden Thieres ſeine blaue Farbe behalten, die auch ſchon von ſauren Duͤnſten gelitten haben wuͤrde, wenn dieſe aus dem Magen haͤtten entwiſchen koͤnnen(e)VIRIDET de ſerment. p. 223. conf L. VIII. I c. . Da auch ſelbſt der Dunſt der Fermentation die Milch gerin - nen macht(f)SCHUYL Vet. med. p. 183.. So war in einem andern Exempel der Schlund angefuͤllt, der Magen aber leer(g)SENAC. p. 127. und alſo gewis, daß die Straſſe von dem Schlunde verſchloſſen geweſen ſein muß. Daher ſteigt auch in geſunden Men - ſchen, aus einem Magen, der nicht uͤberladen iſt, we - der Luft noch Waſſer, noch ein Geruch in die Hoͤhe, und wenn alles dieſes aufſteigt, ſo iſt allemal eine Unordnung zum Grunde.
Man ſieht, daß ſich der Schlund an den wiederkaͤu - enden Thieren(h)PEYER p. 178. mit groͤſſrer Staͤrke zuſammenziehen, oder verengern muͤſſe.
Jn169IV. Abſchnitt. Der Schlund.Jn andern Thieren ſoll eine Klappe(i)im Pferde LAMORIER Mém de Montpol. 1733. p. 511. Eſel und| Maulthier p. 514. Schwein BUFFON T. V. t. I. S. f. 2. Gui - neiſchen Schwein BUFFON T. VIII p. 9. Haſen T. VI. t. 40. f. 2. oder ein Schliesmuſkel(k)Jm Fuchs PEYER obſ. 20. im Hunde IDEM obſ. 29. Pferde BERTIN I. c. Rochen STEN. muſc. &. gland. p. 45. Menſchen LAU - RENTIUS p. 304. an dem Eingange des Schlundes zu - gegen ſein. Doch die erſte wird durch neuere Verſuche zweifelhaft(l)Mém. des Savans étrang. T. lll. p. 416. BERTIN Mém. de 1746 p. 44 ſeqq. gemacht, und vom Schliesringe werde ich anderswo melden, was daran wahr ſei. Wenigſtens iſt an einem todten Menſchen, die Oefnung des in den Magen geoͤfneten Schlundes weiter, als der uͤbrige Gang(m)RUFVS P. 60. VESAL. L. V. c. 3.. Doch gebe ich zu, daß ſie ſich genau ver - ſchlieſſen koͤnne(n)Jſt ſehr enge im Pferde. BERTIN Mém. de 1746. p. 48. BUFFON T. IV. T. 5..
Doch es muß, entweder wegen der Membranchen, vermittelſt deren der Schlund mit dem Zwerchfelle zuſam - menhaͤngt, oder wegen der, von beruͤmten Maͤnnern(o)L. VIII. p. 82. erwaͤnten Fleiſchpaͤkke, oder vielleicht wegen der gemein - ſchaftlichen Nerven, welche aus dem halbmondenfoͤrmi - gen Nervenknoten, ſowohl zum Zwerchfelle, als zum Magen hin laufen, wenigſtens einige Uebereinſtimmung an beiden Werkzeugen ſtatt finden, wenn in einer Wun - de des Zwerchfelles das Niederſchlukken gelitten(p)ZITTMANN Med. leg. Cent. II. caſ. 31. und ein Erbrechen erfolgt iſt, ſobald ſich das Fleiſchige des Zwerchfelles zuſammen gezogen(q)SCHULZE de Emeſi exp. 3.. Man ſiehet auch aus dem Schlukken deutlich, daß beide in einer Verbin - dung ſtehen.
Der Magen, welcher in der Sprache der Lateiner Ventriculus, oder Stomachus heiſt, iſt der wei - tere Theil des Speiſekanals, welcher auf den Schlund folgt, und vor dem engern Gedaͤrme vorhergeht.
Alle Thiere haben einen Speiſekanal, und dieſes iſt ihr vorzuͤglichſter Karakter(a)TYSON Phil tranſ. n. 269. wodurch ſie von den Ve - getabilien unterſchieden werden; denn es haben alle un - ter ſich gemein, Speiſe durch eine empfindende Muͤndung zu ſich zu nehmen, und in einem beſondern Kanale in - wendig zu verdauen(b)Ein Speiſekanal in einem ſehr einfachen Thierchen HILL Eſ - ſays p. 261. &. in einem andern JOBLOT tab 6. fol 10. p. 54. 55. An der hydra, die weder Herz noch Gehirn hat BOHADSCHanim. mar. p. 92. und im pectine HASSELQUIST p. 447..
Jn den meiſten, doch aber nicht in allen Thieren, iſt dieſer Kanal, welcher auf den Schlund folgt, und ans Gedaͤrme grenzt, erweitert. Dergleichen Erweite - rung findet bei allen Thieren von warmen Blute, bei allen Voͤgeln, und Fiſchen von warmen Blute ſtatt.
Die Vierfuͤßigen Thiere von kalten Blute(c)die kein Blut haben, haben keinen Magen, und es faͤngt ſich ihr Gedaͤrm vom Munde an. PLI - NIUS L. XI. p. 629. haben einen langen Magen, der aber dennoch gemeiniglich wei -ter,171I. Abſchnitt. Bau des Magens. ter, als der Schlund und das Gedaͤrme iſt, wie man am Froſche(d)JACOBAEUS de ranis p. 104 der Schildkroͤte(e)IDEM ibid. der Schlange(f)Natter COITER p. 126. COLLINS tab. 41. f. 1. ſerpens Coluber. f. 2. SEBA Theſ. T. I. tab. 109. f. 1. BLAS p. 233. iſt kaum vom Schlunde verſchieden, nur nicht ſo fleiſchig. BLAS anim. p. 372. Ei - dechſe(g)Auch die Amerikaniſchen. GAUTTIER obſ. period. 1756. Nov. Salamander JACOBAEUS p. 100 macht keinen Unterſcheid. und eben ſo unter den Fiſchen(h)RONDELET p. 70. am Schwerdt - fiſche(i)SCHELHAMMER diſp. de eo piſce am trigla(k)GRONOV Act. Soc. Lit. Upſ. 1742. Stokkfiſche(l)SCHOENEVELD ichthyo - log. p. 20. Hechte(m)BLAS anati anim. p. 481. der Seenadel(n)Nicht unterſchieden GRO - NOV p. 10. dem Zander(o)SCHOENEVELD p. 44. dem Stoͤr(p)GRONOV II. p. 43. am galeo(p*)PARIS. Jm Hunde unter - ſcheidet DAMPIER T. lll. p. 82. Lachs(p**)GREW p. 42. Gronov. Upſal. 1741. Schleien(p***)GREW COLLINS t. 40. f. 1. Barſche(p****)IDEM ibid. auch Iac. BRIME der Meernadel(p†)Phil. tranſ. n. 144. dem Braſſem(p††)COLLINS t. 36. GREW am multo rubro(p†††)COLLINS t. 36. f. 2. Meerkalbe(p††††)HARTMANN Anat. phoc. P. 8. welches vielmehr ein vierfuͤßi - ges Fiſchthier iſt, und unter den Wuͤrmern an den Re - genwuͤrmern(q)WILLIS anim brut. p. 24. 25. VANDELLI p. 125. dem Blutegel(r)TYSON Phil tranſ. n. 144. COLLINS tab 40. Holzwurme(s)ADANSON p. 266. beob - achten kann. Unter den Jnſekten findet dieſes ſtatt, an der Raupe(t)DE GEER p. 20. SWAM - MERDAM bibl. p. 477. Biene(u)SWAMMERDAM P. 454. an der Fliege(w)Wurm des aſili SWAM - MERDAM p. 678. dem Kefer(x)MALPIG poſth. p. 59. SWAMMERDAM p. 313. Holz - made. SWAMMERDAM t. 27. f. 11. 12. der Fliege von einem Tage(y)Journ. des Sav. 1696. p. 477. 478. VALISNER intorno alle brume. dem Waſſerkefer(z)SWAMMERDAM p. 248. t. 15. f. 5. dem Einauge(a)SCHÆFFER p. 37. breiter der Laus(b)SWAMMERDAM t. 2. f. 3.. Unter den Schaalthieren giltdieſes172Der Magen. XIX. Buch. dieſes von der Trompetenmuſchel(c)LISTER Exerc. Anat II. p. 55., Schnekke(d)LISTER ibid. p. 9. 26 de cochl. p. 73 SWAMMERDAM. p. 124. 166., Pur - purſchnekke(e)Phil. tranſ. vol. L. P. 2. p. 587.: und unter den Zoophyten von dem Meerhaſen(f)SCHOONEVELD p. 42. BO - HADSCH p. 7. von der mentula marina(g)VANDELLI diſſert. p. 93.. Doch iſt der Magen in den langen Darmwuͤrmern, vom An - ſehn der Regenwuͤrmer, weder im Menſchen(h)TYSON Phil. tranſ. n. 147. REDI tab 10. noch im Wolfe, weder vom Schlunde, noch Gedaͤrme unter - ſchieden(i)KLEIN herpetol. tab. 2., und ſo iſt er auch unter den Pflanzenthieren an der hydra(k)bei dem BOHADSCH I. c. und einigen Mikroſkopenthieren, die dennoch ihr gewiſſes Gedaͤrme haben, beſchaffen(l)HILL I. c. .
Dahingegen koͤnnte man dem Polipen einen Magen ohne Gedaͤrme zuſchreiben, denn er giebt aus ſeinem Ma - gen, der ſo gros als der ganze Koͤrper iſt, den Koth durch den Mund von ſich(m)TREMBLEY p. 117. Phil. tranſ. n. 469., und er hat keine untere Oeffnung, die Speiſe wieder los zu werden. Jn dieſem Stuͤkke traue ich ſeinem Entdekker mehr zu, obgleich einige andere beruͤmte Maͤnner(n)BAKER du Polype p. p. 42., ob ſie gleich zugeſte - hen, daß dieſes Thierchen die Speiſe gemeiniglich durch den Mund wieder von ſich giebt, dennoch behaupten, daß ihm der Hintere nicht fehle. Doch es ſind auch er - fahrne Maͤnner, die dem Blutegel(n*)Phil. tranſ. n. 469. Mém. de 1739. p. 264. und dem Amei - ſenloͤwen(n**)REAUMUR Mém. pour ſervir a l’hiſt. des inſect. T. IV. einen Hintern abſprechen.
Man ſagt, daß mehrere Magen in Thieren ſind, wenn der Speiſebehaͤlter gros, und in Theile von ver -ſchiede -173I. Abſchnitt. Bau des Magens. nem Bau unterſchieden iſt. Denn ich wage es nicht, einen Magen vielfach zu nennen, wenn derſelbe ohne dieſe Verſchiedenheit des Baues, an einer Stelle, oder an mehrern enger wird, welches ich am Menſchen(a)SCHRADER Dec. I. obſ. 8. WEPFER cicut. p. 117. RIOLAN. p. 117. DIONIS P. 284. C. BAUH theatr. p. 161. SPERLING anthrop. p. 732. Eph. Nat. Cur. Vol. 10. obſ. 16. BLAS obſ. 9. p. 4. PET - SCHE Diſp. oft angefuͤhrt n. 84. HAEN rta. med. VI. p. 16 17. FANTON anat. p. 162. daß auch eine Klappe da ſei. LUDWIG de viis bilis cyſticae FABRIC. pro - gr. ann 1759. Morg. Ep. 30. V. II. Kleine Balken la planchette Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 76. vom Weingeiſte DAUBENTON hiſt. naturell. T. III. p. 163. 264. oft ſelbſt ſo befunden habe(b)J. c. Oment. II. : und dieſes koͤmmt auch an verſchiednen Thieren, dem Biber(c)BUFFON T. VIII. t. 39 f. 1. Mém. de l’Acad. 1704. p. 32. Act. Erud. 1684. p. 361., dem Schweine(d)GREW p. 14. Armabillo des NOUES p. 250. Baer PARISStachelthier PARIS ſchlechtgefut - terten Pferde SEVERIN p. 290. und andren vor.
Die mehreſten Voͤgel haben faſt drei Maͤgen(e)FARRIC de ventric. p. 48. de variet. ventr. p. 110. PEYER merycol. c. 4. GREW cosmolog. Sacr. REAUMUR Mém. de l’Acad. 1752. p. 304..
Erſtlich ſchwillet der Schlund uͤber der Bruſt(f)Am Kopfe der Kropfgans iſt ein Sakk angewachſen, der ſich erweitern laͤſt, und durch muſkel - kraft wieder verengert I. B. COR - TES beim ALDROV p. 51. unter der Haut ſelbſt, in einen eirunden und ſehr dehn - baren(g)Conf. HARO. de gener. anim. Exerc. 8. membranoͤſen, ſehr druͤſigen Sakk auf, der vol - ler Saft iſt. Jn dieſem Sakke ſammelt ſich die Speiſe eine Zeitlang, und um deſto laͤnger(h)GREW p. 40. iſt alsdann groͤſſer, und ragt an den Seiten vor., je ſchwerer die Speiſe zu verdauen iſt, ſie erweicht ſich darinnen, ſie wird kleiner gerieben, und dieſes Reiben wird in dem muſkuloͤſen Magen vollkommen verrichtet. Der Kropf hat auch ſeine Faſern, um ſich auszuleeren.
Dieſen Kropf haben die Voͤgel(i)Faſt alle ſollen ihn haben PERRAULT Eſſ. de phyſique T. III. p. 179. DUVERNEY poſth. II. p. 446. und zwar erſtlich, die nichts als Koͤrner und Fruͤchte genieſſen, als dieTaube174Der Magen. XIX. Buch. Taube(k)GREW anat. of the guts p. 35 tab. 28. ARIST. hiſt. anim. L. II. c. 17., die Turteltaube(l)ALBIN ll. n. 47., das Rebhuhn(m)WILLOUGHEY ornith. p. 119. 120., der Auerhahn(n)IDEM p. 122., das Schneehuhn(o)Idem p. 127., die Feldhuͤner(o*)DERHAM Phyſicotheol. p. 4. c. 13., der Papagai(p)COLLINS tab. 23. Phil. cranſ. n. 211. ALDROV. I. p. 146. II. 33., der graculus Bohemicus(q)ALDROV. T. I. L. 12. p. 799., die Wach - tel(r)ALBIN I. n. 70., der Fink(t)GREW p. 37., Rothkehlchen(u)IDEM p. 38., der chloris(w)WILLOUGHBY p. p. 179., Sperling(x)p. 185., und der Ammer(z)p. 196..
Ferner die, welche auſſer den Koͤrnern, auch von Jnſekten leben, doch aber ihre vornemſte Nahrung von den Koͤrnern hernehmen, als der Hahn(a)ARIST I. c. SUIDAS III. p. 88. GREW p. 37. 38. FAN - TON diſſ. anat. p. 118., das Perl - huhn(b)PARIS T. lll. P. 2. p. 85., der Specht(c)WILLOUGHBY p. 93., die Ente(d)SEVERIN ll. p. 337., der Taͤucher(e)ALBIN T. I. n. 82., wenn man daruͤber dem Albin glauben kann.
Ferner einige Voͤgel, die auch viel thieriſche Nah - rungsmittel genieſſen, als der Reiher(f)BLAS p. 146., der Flammen - reiher(g)PARIS T. lll. p. 3. t. 10. p. 42., der Weiher(h)WILLOUGHBY p. 204. und Kaſuar(i)PARIS T. lll. p. 2. t. 67. folglich laͤugnet ſolches unbillig GREW p. 31..
Endlich ſind einige Raubvoͤgel nicht gaͤnzlich ohne Kropf(k)MONRO compar. anat. p. 119. COLLINS p. 255. DUVER - NEY poſthum T. lll. p. 447., ob derſelbe gleich weniger deutlich iſt, denn ich leſe, daß ihn auch der Geier mit dem nakkten Hal - ſe(l)IDEM p. 545.(m)PARIS P. lll. und die Elſter(n)ALBIN T. I. n. 15. hat.
Folg -175I. Abſchnitt. Bau des Magens.Folglich mangelt dieſe Vorbereitungsmaſchine vielen Voͤgeln, einigen, die von Koͤrnern leben, als die Trap - pe(o)Comm. Lit. Nov. 1731. Spec. 14. PARIS, der Straus und einigen Sperlingen(p)GREW p. 39.: fer - ner den meiſten Fleiſchfreſſenden Voͤgeln, als dem Adler(q)Not. x. p. 113., dem Beinbrecher(r)COITER ALDROVAND I. p. 126., der Eule(s)Not. d. p. 114., dem Ra - ben(t)ARIST. , der Kraͤhe(u)ARIST. , der Dohle(x)ARIST. T. I. n. 14., dem Kramms - vogel(y)WILLOUGHEY p. 137., der Schwalbe(z)GREW p. 139., dem Kukuk(a)GREW p. 33., dem Wendehals(a*)GREW p. 38., der Loͤffelgans(b)PARIS. , Pelekan(c)GREW. , dem Rohrdommel(d)ALDROVAND L. 20. p. 406., Storche(e)PARIS. , dem Ibis(f)PARIS. , dem Koͤ - nigsvogel(g)PARIS. , der Gans(h)GREW p. 33., der Waldente (i), Taͤu - cherente(k)COITER obſ. p. 132., dem groͤſten Taͤucher(k*)ALBIN I. n. 82., den Waſſervoͤ - geln uͤberhaupt(l)REDI anim. viv. p. 88., ich meine die, welche von Fiſchen oder Jnſekten leben.
Der andre Bukkel(n)FABRIC I. c. PEYER Me - rycol. p. 22. 23. REAUMURIO der zweyte Magen. des Schlundes iſt entwe - der dicht am muſkuloͤſen Magen, oder doch ein Stuͤkk mit demſelben, ſelbſt fleiſchig, wiewohl nicht ſo vermoͤ - gend, als dieſer Magen, er erweitert ſich nach der Form eines Eies, und iſt, wenn ich nicht irre, in allen, oder doch den meiſten Voͤgeln(o)Jn allen GREW p. 32. 40. mit einer Menge Druͤſen verſehen, welche einen Saft zu verſchaffen ſcheinen, von dem die harte Speiſe in dem rechten Magen klein gemacht wird, deſſen harte Haͤute, und heftige Bewegungen kein Druͤſenſiſtem erlaubten.
Man176Der Magen. XIX. Buch.Man findet dieſen Hoͤkker erſtlich in den Kornfreſ - ſenden, als am Geſchlechte der Pfauen, an den Huͤnern(p)GREW p. 33. PEYER de ventric. gallin. p. 62., als am Jndianiſchen Huhne(q)PARIS T. III. P. 1. p. 126., am Egipriſchen(r)PARIS T. III. P. 3. p. 56., Perlhuhne(s)PARIS T. III. P. 2. p. 85., an der Trappe(t)PARIS T. III. p. 2. p. 106. Add. ALDROVAND I. p. 146. Comm. lit. Noric. 1731. p. 107. GREW. p. 37. 38., dem Papagaien(u)Phil. tranſ. n. 211. COL - LINS tab. 23., der Dohle(w)ALDROW I. c. , Taube(x)GREW t. 28. p. 35., Turteltaube(y)WILL. p. 134., Finken(z)GREW. , der Wachtel(a)WILLOUGHBY p. 121. SE - VERIN p. 339., Wendehals(b)GYEW p. 38., unter den Fleiſchfreſ - ſenden Waſſervoͤgeln, als am Reiher(c)SCHRADER digeſt. anim. carniv. p. 29. 30., einem Vogel von Numidien(d)PARIS T. III. P. II. p. 9., Storche(e)PEYER I. c. p. 26. WEP - FER Eph. Nat. Cur. Dec I. ann. 2. obſ. 252. PARIS T. III. P. 2. p. 68., Loͤffelreiher(f)PARIS III. P. 3. t. 6. AL - BIN III. n. 66., Pele - kan(g)PARIS III. P. 3. p. 197. hie - her ALDROV und ATKINS voy. to Guinea p. 256., Flammenreiher(h)PARIS II. P. 3. I. , Koͤnigsvogel(i)PARIS III. P. 3. p. 205. M. , Meer - raben(k)PARIS III. P. I. p. 216. 217., Gans(l)COLLINS tab 19. PEYER Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obſ. 85., Schwane(m)BARTHOL. Cent. II. n. 79. n. L. c. not. n. p. 112., Taͤucherente, Brachvogel(o)WILLOGUHBY p. 217. AL - BIN I. n. 179., groſſen Taͤucher(p)ID WILLOUGH. p. 259., an der groſſen Meerſchwalbe(q)p. 269.; endlich in dem Geſchlechte derer, die alles durch einander freſſen, am Kaſuar(r)PARIS III. P. 2. ic. G. I. p. 57. GREW p. 31., Strauſſen(s)PARIS III. P. 2. p. 127. hieher die Beſchreibungen Phil. tranſ. n. 386. 394. VALISN. T. I. p. 271., Staare(t)GREW p. 37., Spechte(u)Phil. tranſ. n. 350., Raben(w)SCHRADER digeſt. carniv. p. 25.. Ferner an den wirklichen fleiſchfreſſenden, als am Raben(x)PARIS III. P. 2. p. 91. fuͤr den Kropf HARDER apiar. n. 61. ALDROV. I. p. 116., Fiſch -adler177I. Abſchnitt. Bau des Magens. adler(y)Hieher rechne ich den Trich - ter des BORRIGHIl hermet. ſapi - ent. p. 263., Geier(z)SCHEUCHZER Bresl. Samml. 1726. I. p. 87., am Geier mit dem nakkten Halſe, oder Greifen(a)PARIS III. P. 3., Knochenbrecher(b)BLAS anat. p. 263 CORTE - SIUS beim ALDROVAND I. p. 226., Pygargo(c)Kropf nennt es WILLOUG - HBY p. 31., der Eule(d)GREW p. 32. und Kukuk(e)GREW p. 33. HERISSANT. Mém. de 1752. p. 421..
Der dritte Magen(f)FABRIC. I. c. REAUMUR I. c. koͤmmt in allen Voͤgeln vor, ob er gleich eine verſchiedene Bauart und uͤberall eben dieſelbe Sehnen und Muſkeln, als die Knochenfreſ - ſende Voͤgel, nur alles von einer ſchwaͤchern Anlage hat(g)DUVERNEY poſth. T. II. p. 447..
Es beſizzen naͤmlich ſehr viele Voͤgel vom Geſchlechte derer, die vom Fleiſch und Jnſekten leben(h)GREW p 40. COLLINS p. 255. MARSIGLI Danub. T. VI. miſc. obſ. p. II. SWEKIN p. 338., einen duͤn - nen und membranoͤſen Magen, dergleichen die vierfuͤßi - gen fleiſchfreſſenden Thiere und die Fiſche haben. Der - gleichen Magen befindet ſich im Adler(i)PERR. Eſſ. T. III. p. 204. PARIS III. P. 2. p. 94., im Habich - te(k)SEVERIN Zoot. democr. p. 338., Geier(l)PARIS anc. mem. T. I. p. 430. DUVERNEY II. p. 545. Beinbrecher(m)CORTES beim ALDROV. T. I. p. 226., Pelekan(n)ALDROVAND III. p. 50. PARIS III. P. 3. p. 107. Wheeler voyage de Gréie &c. T. II. p. 29., der El - ſter(o)ALBIN I. , Kukuk(p)Mém de 1752. p. 306. iſt einer der ſchwaͤchſten., Specht(q)ALBIN, Nachtrabe(r)ALBIN T. I. n 40. dieſe vier freſſen Eicheln und Jnſekten zugleich, Schwanz - eisvogel (merops)(s)ALBIN. T. II. n. 44. WIL LOUGH. p. 102., Meerelſter(t)ALBIN T. I. n. 70. SEVE - RIN p. 337. WILL. p. 220., in der Wald - ſchneppe(u)ALBIN, dem Staar(w)ALBIN, Kivizze(x)ALBIN T. I. n. 74., Eisvogel(y)ALBIN T. I. n. 54. WIL - LOUGHBY p. 101.. ReiherH. Phiſiol. 6. B. M178Der Magen. XIX. Buch. Reiher(z)WILLOUGHBY p. 204., Rohrdommel(a)ALDROV. L. 20. p. 406., weislichen Taͤucheren - te(b)ALBIN T. I. n. 89., Merganſer(c)WILLOUGH. p. 253., kleinen Taͤucher(d)IDEM p. 258., und dem groſſen(e)ALBIN I. n. 82. Hier kann ein Jrrthum bei ſo vielen Namen vorgefallen ſein, und da derſelbe keinen groſſen Scha - den anrichten wird, ſo bitte ich den Leſer um Vergebung..
Einen ſtaͤrkern Magen, doch ohne die Staͤrke in den Kornfreſſenden Voͤgeln zu erreichen, haben einige Voͤgel, die alles freſſen, als der Kaſuar(f)GREW p. 32 PARIS III. P. 2. t. r. , der Straus(g)WABREN. Phil. tranſ. n. 394. ſehr ſtark nennet ihn jeden - noch VALISNERI p. 241., die monedula cornubica(h)ALBBIN T. II n. 24., die Dole(i)ALBIN T. I. n. 16., der Kramms - vogel(k)IDEM T. I. n. 34. 36., die Dianenamſel(l)IDEM T. I. n. 39.: und unter denen, die von Jnſekten leben, als die Amſel(m)WILLOUGHBY p. 140., der Staar(n)IDEM p. 145. GREW p. 37. ALBIN I. n. 40., die Mauerſchwalbe(o)WILLOUGHBY p. 156., die Graſemuͤkke(p)p. 158., das Braun - kehlchen(q)p. 168., die Waldſchneppe(r)p. 214., der groſſe Regen - pfeifer(s)IDEM p. 221., der kleine Regenpfeifer(t)P. 223. ALBIN. T. I. not. 50., Armeria(u)p. 215., der Kivizz(u*)p. 228. ALBINUS T. II. n. 74. ſagt, daß er nicht fleiſchig iſt., und uͤberhaupt die langſchenkligen Ufervoͤ - gel(u**)MARSIGLI p. 13., ferner die Waſſervoͤgel(w)WILLOUGHBY p. 254. Add. ALBIN. T. II. n. 89. COI - TER p. 132., als der Wieſen - knarrer(x)COITER p. 132., die Winterente(x*)ALBIN I. n. 89., die Moͤwe(y)WILLOUGHBY p. 263. VALENTIN. amphith. Zootom. T. II. p. 231., der Meerrabe(z)PARIS III. T. l. p. 217. im Kupfer. WILLOUGHBY p. 28. membranoͤſe beim ALBIN T. II. n. 281.: endlich einige Fleiſchfreſſende Voͤgel, als der Greif(a)PARIS III. P. III. p. 214. 215., der Falk(b)MURALT. vadem. anat. p. 337., die Eule(c)GREW p. 32. WILL. p. 66. ALBIN. T. I. n. 9..
Endlich179I. Abſchnitt. Bau des Magens.Endlich iſt der Magen dikkfleiſchig und von wunder - barer Staͤrke im Huͤnergeſchlechte(f)GREW p. 34. PEYER I. c. P. 59. 60. 61. PERRAULT T. III. c. 13., Perlhuhn(g)PARIS III. P. I. p. 85., Kalekutiſchen Hahne(h)IBID p. 227., der Trappe(i)PARIS III. P. 2. p. 107. Comm. Lit. Nov. 1731. I. c. doch nicht ſehr ſtark., Taube(k)GREW p. 35., Turteltaube(l)ALBIN T II. n. 47., Dohle(m)ALDROW. T. I. p. 799., Raben(n)SGHRADER p. 25., Wachtel(o)ALBIN T. I. n. 30., Gruͤnfink(p)GREW p. 37., ferner unter den Waſſervoͤgeln, in der Gans, Ente, Moͤwe(t)ALBIN T. II. tab. 87. (a Gull.) , Schwan(u)BARTH. anat. cyng. p. 35., Storche(w)PARIS III. P 3 p 67 Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 2 obſ 97., Numidiſchen Reiher(x)PARIS. III. P. 2. p. 9., Loͤffelreyher(y)IDEM p. 27. mit einem Kupfer., Flammenrei - her(z)PARIS III. P. 3. p. 10., Koͤnigsvogel(a)IBIDEM p. 205.; und in einigen Voͤgeln, die zugleich Jnſekten und Koͤrner freſſen, als in der Lerche(b)ALBIN. T. I. n. 42., dem Sperlinge(c)Ibid. n. 62., rothbraunen Nußheher(d)Id T. II. n. 28., Gewitter - vogel(e)Friſt Schnekken ALBIN T. I. n. 79..
Unter den vierfuͤßigen Thieren(f)Exerc anat. II. P. 55. 61., haben alle, die Fleiſch eſſen(g)Phil. tranſ. Vol. 50. P. II. p. 582, einen einfachen, dem Menſchen aͤnlichen Magen(h)ARIST. part anim. L. III. c. 14., nur daß er etwas ſtaͤrker iſt; dergleichen haben auch ei - nige Krauteſſende Thiere, als das Pferd, der Elefant(i)STUKLEY. MOULINS, die Seekuh(k)Nov comm. Acad. Petrop. T. II. p. 310., der Wallfiſch, Hafe, und von Thieren, die allerlei verzehren, die Maus, das Schwein und der Affe.
Nur ſind allein die wiederkaͤuende ausgenommen(l)FABRIC. var. ventric. p. 48. ARIST part. anim. L. III. c. 14. conf. hiſt. L. II. c. 17. PERRAULT Eſſayſ, de phyſ. T. III. tab 13., denen meiſtenteils aus der Stirn Hoͤrner hervorwachſen,M 2und180Der Magen. XIX. Buch. und deren Klauen gemeiniglich zweiſpaltig ſind, oder drei - theilig; an dieſen iſt der Magen zwar anders, als in den Voͤgeln beſchaffen, und er laͤuft in einem Stuͤkke fort, wird aber gleichſam durch einige kleine Zwiſchenwaͤnde in Verſchlaͤge abgeteilt, deren ganzer Bau verſchieden iſt. Sie haben zween, drei bis vier dergleichen Maͤgen. Vier kommen vor im Kameele(m)ARIST I. c. PERRAULT Eſſ. T. lll. tab. 10. PARIS lll. P. I. p. 75. Comm. petrop. T. X. p. 241., im Ochſen(n)BLAS anat. vituli p. 207. BUFFON T. IV. p. 460. ſeq. VI. EUSSENS tr. des liqueurs p. 273. ſeq. PEYER merycol. GREW p. 19., aſro(o)PARIS P. lll. p. 2. p. 27., Schafe(p)GREW p. 16 ſeq. ALDROW paralip. p. 125 und in Quadruped. biſulc. p. 398. BUFFON p. 40., Ziege(q)BUFFON T. V. p. 81. PEY - ER Exerc. p. 82. merycol. ic. I. ſeqq. VIEUSSENS des lip p. 274. er macht drei, Hirſch(r)BUFFON T. VI. t. 15. f. 3., Rehe(s)HARDER apiar. p. 51., Gemſe(t)WELSCH. aegagropil. ſp. 10. PEYER App. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. PARIS III. P. I. p. 206., Elendthiere(u)PARIS III. P. I. p. 148., Moſchthiere(u*)Nov. Comm. Acad. Petrop. IV. p. 402. und dem Rehe ſtep - noi Sarai(u**)Ibid. p. 391..
Drei ſollen in dem mit den Schafen verwandten Pe - ruvianiſchen Huanaco(w)FRUILLEE Journ. d’un voyage au perou T. 2., und drei in dem Thiere aus dem Schweingeſchlechte Tayacu(x)COWPER Phil. tranſ. n. 153. add. FARTH. Cent. ll. Hiſt. 96. vorkommen.
Zwei beſtimmt man fuͤr die Gazelle(y)PARIS lll. p. 101 ſeq. MU - RALT. p. 107.. Der Haſe hat nur einen einzigen Magen(z)BUFFON T. VI. , ob er gleich von einer ſchwachen Falte abgeteilt wird(a)Klappe nennt es PEYER p. 83. vom Kaninchen & meryco - log ic. n. XI. .
Unter den vierfuͤßigen Meerthieren hat der Taumler drei Maͤgen, die dem Magen der Wiederkaͤuenden(b)TYSON p. 21. tab. I. f. 6. BARTHOL. Cent. ll. Hiſt. 25. zwei nennt LE MAYRI voyag. p. 117. am Bau nicht ungleich ſind. Und doch frißt derſelbeFleiſch,181I. Abſchnitt. Bau des Magens. Fleiſch, daß man ſich alſo wundern muß, daß er gleich - ſam von dieſem Geſezze eine Ausname iſt.
So leſen wir, daß der Fiſch, lumpus genannt, zween Maͤgen habe(c)SCHELHAMMER de xiphia. Einen Kropf und Magen beſizzt die Auſter, die Muſcheln(d)LISTER de cochl. T. l. f. 1. 2. und die Purpurſchnekken(e)Phil. tranſ. T. L. p. 587.. Unter den Jnſekten hat die Maulwurfgrille vier Maͤ - gen(f)PEYER merycolog. c. 7.: fuͤnfe ſind in der Meereichel(g)CESTONI beim VALIS - NERI Oper. T. l. p. 467. KLEIN diſpoſ. natur. echinoderm. , |allein dieſes ganze Thier iſt auch in fuͤnf Theile abgeteilt.
Der Menſch hat einen einzigen Magen, welcher im - mer ſeine Lage behaͤlt: denn man mus hieher nicht einige Abweichungen, die durch Krankheiten verurſacht werden, mit ziehen, da er freilich ſenkrecht(a)So auch BOERNER de tabe ſicca lethal. de HAEN hiſt. morb. Sing. MANGET. biblioth. p. 77. ETTMUELLER ad Diſp. G. FRIDERICI Comm. Perrop. T. VII. p. 233. RICHERTI obſſ. quadr. n. 1. Comm. Acad. Petrop. T. VII. Von der Frucht Mém. de l’ Acad. 1749. p. 385. 386. gelagert geweſen, oder bis zum Darm oder Schaamknochen herabge - ſunken(b)Obſ. of a Societ. at. Lond. T. II. p. III. RIOL. p. 118. unter - halb dem Nabel LAMBRECHT obſ. t. 14. p. 28. bis zum Bekken VELSE ingreſſ. inteſt. obſ. 6. LUDWIG ſit viſcer. abdom. p. II. P. V. im hypogaſtrio ACRELL chirurg. haendelf. p. 157. Von einem Bruche bis zur Blaſe. PA - RE adminiſtr. p. 14. 6.(c)G. v SWIETEN T III. p. 107., oder mit ſeinem groͤſſern Bogen linker Hand(d)Auch LUDWIG p. VII. und mit dem kleinen rechter Hand zugekehrt geweſen.
Doch man mus auch nicht an diejenige Faͤlle geden - ken, da der ganze Magen durch irgend ein Loch des Zwerchfelles, in die hohle Bruſt geſtiegen: oder bei ver -M 3ſezztem182Der Magen. XIX. Buch. ſezztem Eingeweide, das Eingeweide auf der rechten Seite gelegen, welches ſonſt die Natur auf die linke Seite des Unterleibes, und der Bruſt(e)SENNERT Prax. L. III. part. 2. c. 15. POATER mantiſſ. obſ. 13. BARTH. Cent. Vl. hiſt. 55. PARE operum L. lX. c. 31. p. 313. HOLT. Phil. tranſ. n 275 Bresl Saml. 1723. Mai CHAUVET Hiſt. de l’Acad. 1729. n. 2. Frucht STACHELIN tent. anat. bot. 1724 ferner BAUSCH Proaem. ad tr. de haematit. p. 9. BEKER mort. fubmerſ. ſine aqua obſ. 1. CLAU - DER obſ. mirab Journal de me - dec. 1758 m. Dec. Hund LITT - RE Hiſt. de l’Acad. 1706. obſ. 13. im Schafe. PEYER Eph. Nat. Cur. Dec. 2. ann. 4. p. 195. Ein Stuͤkk des Grimmdarms war mit dem Nezze, und der Gekroͤsdruͤſe durch die Straſſe des Ribbenner - ven in die Bruſt getrieben. Phil. tranf. n. 351. zu verlegen beſtim̃t hatte(f)L. IV. p. 303. im Magen. HEUERMANN phyſiol. T. III. p. 455. 590..
Er nimmt alſo die linke Duͤnnung dergeſtalt ein, daß er von vorne einen Theil der linken Leber auf ſich liegen laͤſt(g)CELSUS L. IV. c. 1. WAIN - WRITGH de hepare BIDLOV tab. 41. EUSTACH. tab. 9. Ic. noſtr. Omenti l. SPIEGEL p. 244. JEN - TY T. I. f. 3. CHESELDEN tab. 21. Veſal. L. V. f. 2. 12. doch der Magen iſt in den Kupfern ſehr entbloͤſt. add. p. 596 in der Frucht Mém. de 1749. 385 386., indem dieſes Eingeweide zwiſchen dem Magen und Zwerchfelle liegt(h)CHESELDEN JENTY VE - SAL. p. 595.: und er iſt gemeiniglich, ſowohl unten, als linker Hand, entbloͤſt, wo ihn das Zwerchfell ſelbſt mit ſeiner linken Ausſpannung beruͤhrt(i)WINSLOW n. 48. CHE - SELDEN. JENTY t. 1. f. 3.. Son - ſten bedekkt die Leber den ganzen Magen.
An ſeiner linken Seite und von hinten iſt die Milz an ihm, doch beweglich, angehaͤngt(k)JENTY T. 3. f. 4., denn dieſe wird durch das Nezz an den Magen befeſtigt. Hinter ſich hat der Magen einen Theil von der Gekroͤsdruͤſe(l)EUSTACH T. X. f. 3. VE - SAL. f. 15. von den Nebennieren und von der Leber liegen(m)Conf. JENTY r. 3. f. 4.. Der Schlund liegt mitten auf den Wirbelknochen auf(n)WINSLOW n. 45. & ic. noſtr. diaphr. .
Das Anhaͤngſel des Bruſtknochens(o)Ein Herzweh von der Nie -der - paſſet ſonſt faſt auf die Mitte des Magens, der gemeiniglich noch mit derLeber183I. Abſchnitt. Bau des Magens. Leber bedekkt iſt; ein andermal auf den rechten Theil, und beinahe auf die Gegend des Pfoͤrtners(o*)POLLUX p. 254., doch daß ſich die Leber mitten darzwiſchen legt. Die Nabelrizze der Leber liegt dem Anfang des Pfoͤrtners(p)So ſagt EUSTACH I. c. CHESELDEN mehr links VESAL f. 26. gegen uͤber. Die Aorte laͤuft zwiſchen den beiden Muͤndungen hinter dem Magen herab(q)L. XVII. p. 600., und hinterlaͤßt daran gleichſam den Abdrukk von einem Sinus(r)VESALIUS.
Zwiſchen eben dieſen Muͤndungen befindet ſich ein Lappe der Leber(s)Tab. Oment. f. 2.. Beide Bogen ſind zu beiden Sei - ten an einem aufgeblaſenen Magen, beinahe gleich hoch: ſich ſelbſt aber uͤberlaſſen, ſind ſie an der rechten Seite niedriger.
Es liegen beide Oefnungen mehr hinterwerts, als der uͤbrige Magen, und doch thut dieſes der Schlund noch mehr. Unter ihm lieget das Queerſtuͤkke des Grimm - darms(t)EUSTACH. tab. 9., und er wird von dem Queerſtuͤkke des Gekroͤ - ſes, ſo dem dikken Gedaͤrme eigen iſt, wenn er mit Spei - ſen angefuͤllt iſt, getragen(u)DUVERNEY pofth. T. II. d. 178.. Er wird von den Rib - ben dergeſtalt eingeſchloſſen, daß er ſowohl den nakkten Theil zwiſchen den rechten und linken Ribben einnimmt(w)JENTY t. 1. f. 3. verglei - che auch EUSTACH tab. 9. mit 45., als auch unterhalb dem Rande der Ribben, entwe - der uͤberhaupt gar nicht, oder doch nur ein wenig nieder - ſinkt(x)In cholera BARTHOL. Cent. II. Hiſt. 81., und dieſes mehr, wenn er angefuͤllt, und weni - ger, wenn er leer iſt.
Das groſſe Nezz entſteht faſt aus der groͤſten Linie des Magens, endiget ſich aber dennoch mit ſeinem rech -M 4ten(o)derdruͤkkung dieſes Anhaͤngſels GENGA anat. Chir. p. 116. mit Grunde wird alſo der Pfoͤrtner ge - laͤugnet SANCTORIUS meth. vi - tend. error. p. 174.184Der Magen. XIX. Buch. ten Ende diſſeits des Pfoͤrtners(y)EUSTACH l. c. VESAL. l. c. &c. ; und verwandelt ſich mit dem linken Ende in dasjenige Band, welches ſich von der Milz bis zum Magen erſtrekkt. Das kleine Nezz laͤuft von der kleinern Kruͤmmung zur Leber fort.
Der Schlund liegt nun etwas weiter nach hinten, und hoͤher, und wirft ſich ſchief durch den Sinus der Le - ber in den Magen(z)WINSLOW n. 53., und zwar diſſeits ſeines blinden Sakkes, der Pfoͤrtner ſteigt mehr vorwerts(a)IDEM n. 49., und um ein merkliches tiefer(b)IDEM ibid. Mém. de l’Acad. 1715. p. 233. maͤßig FABRIC. de ventric. p. 53. ſehr viel SANTO - RINUS p. 164 Beide haben glau - be ich recht, gleich hoch SMETI - US miſcel. L. X. doch iſt es zu ſehr. aus dem duͤnnern Ende des Ma - gens in die Hoͤhe. Dieſe zwo Muͤndungen oder Aus - und Eingaͤnge liegen nicht ſehr weit von einander ent - fernt(b*)LUDWIG I. c. n. XI. .
Endlich iſt die ganze Lage der Magentheile in ſo fern veraͤnderlich, nachdem der Magen mit Speiſe und Trank ſtaͤrker angefuͤllt, oder im Gegentheil davon leer iſt.
Eigentlich liegt der Magen in todten Koͤrpern derge - ſtalt ſenkrecht, daß der Schlund in demſelben herabſteigt(c)EUSTACH. tab. 10. f. 1. 3. VESAL. L. V. fig. 2. 6. n. 14. 15., und der Pfoͤrtner hingegen von demſelben in die Hoͤhe ſteigt(d)EUSTACH. tab. 10. f. 1. 3. VESAL. f. 14., folglich ſein groͤſter Bogen niedriger zu ſte - hen(e)EUSTACH VESAL. f. 14 und 15 JENTY tab. 1., die kleine Kruͤmmung hoͤher zu liegen(f)EUSTACH. VESAL V. f. 14. 15., und die zwiſchen dieſen Boͤgen eingeſchloſſene ebene Flaͤche des Magens vorne(g)EUSTACH f. 1. VESAL. f. 14. JENTY tab. 1. das Darmfell beruͤhrt: und daß end - lich auch die Milz mit dem Magen ein ſenkrechtes Lager annimmt, und ein Ende oben, und das andere Ende un - ter ihm haͤngen hat.
An185I. Abſchnitt. Bau des Magens.An einem lebendigen Menſchen verhaͤlt ſich alles die - ſes etwas anders(h)Conf. | LUDWIG l. c. p. Vl. Winsl. n. 48. ſeqq. 50. 51. DU - VERN. poſth. T. II. p. 178., und es ſtoͤſt der Widerſtand der Gedaͤrme den Magen dergeſtalt zuruͤkke, daß ſeine vor - dere Ebene zugleich ein wenig hoͤher, die hintere zugleich ein wenig niedriger, ſein groͤſſerer Bogen ein wenig mehr vorwerts, der kleine mehr hinterwerts zu liegen koͤmmt, und ſich der Schlund ruͤkkwerts biegt(i)WINSLOW IV. n. 53. VE - SAL. f. 12..
Alles dieſes nimmt nach Proportion noch mehr zu, wenn der Magen rechtſchaffen aufgeblaſen(k)CANT. p. 18. ſo beſchreibt es RUFUS p. 61. nicht genung nach vorne kehrt den Magen EU - STACHIUS t. 10. f. 2 ſolches lobt MARTINE p. 53. Add. JENTY t. 3. f. 4. JACOBUS B. WINS - LOW Mém. de 1715. p. 233. der dieſe Magenlage vortraͤgt. wird, oder wenn ihn ſeine eigne Duͤnſte aufblehen, wie ich ebenfalls wahrgenommen habe: denn alsdann ſteigt ſein untrer Theil ſo weit nach vorne in die Hoͤhe, bis der groſſe Bo - gen(l)RUFUS, WINSLOW ibid. Ic. noſtr. Oment. I. LIEUTAUD p. 266. CLAUSSEN de duodeno t. 1. das Darmfell beruͤhrt, und der kleine Bogen ſeine Hoͤrner hinter ſich zieht(m)RUFUS WINSLOW add. CANT. I. c. LIEUTAUD p. 266. JENTY GARENGEOT. ſplanch - nol T. I. p. 233. tab. 7.; die dazwiſchen befindliche ebene Flaͤche, die hinten lag(n)WINSLOW n. 51., nun unten zu ſehen, und das oben zu liegen koͤmmt, was vorher vorne gekehrt war(o)IDEM ibid. .
Wenn er aufgeblaſen wurde, ſchien er mir mehr auf - werts gegen das Zwerchfell zu, als abwerts aufzuſchwellen.
Zugleich neigt ſich der Schlund, der mit dem Hori - zonte parallel lag, aus dem Magen ruͤkkwerts weg(p)CANT. p. 18.. Und ſo laͤuft auch der Pfoͤrtner, der vorher in die Hoͤhe ſtieg, nunmehr uͤberzwerch nach hinten zu(q)EUSTACH. t. 10. f 2. man ſieht, daß er wenig in die Hoͤre ſteigt add. ic. Oment. I. , und folg - lich begiebt er ſich, wenn wir auf dem Ruͤkken liegen,M 5nieder -186Der Magen. XIX. Buch. niederwerts. Sonſten kann ſich der Magen noch ſo uͤber - laden, daß er vielmehr abwerts zu haͤngen koͤmmt(r)CANT. p. 18. t. 5. f. 1. JENTY t. 3. f. 4. CLAUSSEN. GARENGEOT. . Wenn er aufgeblaſen, oder ſonſt recht gros iſt, ſo beruͤhrt er die Gallenblaſe von der rechten Seite ſeines groſſen Bogens(s)EUSTACH t. 10. f. 2. tab. noſtr. oment. 2. die Blaſe in ihrem Lager DUVERNEY T. II. p. 83. mit ſeinem Pfoͤrtner: ich habe auch geſe - hen, daß dieſe Blaſe, diſſeits des Pfoͤrtners in der kleinen Kruͤmmung gelegen(t)So zeiget es ſich in f. 2. VE - SALII woſelbſt der Magen ſehr gros gezeichnet iſt..
Die Nezzmagenſchlagader(u)WINSLOW. I. c. PECHLI - NI obſ. 6. Cent. II. Add. DUVER - NEY poſth. T. II. p. 178. erreicht mit dem Ma - gen, wo er ſeinen groſſen Bogen nach vorne hin kehrt, nunmehr das Darmfell, und beides beruͤhrt ſich einander in magern Perſonen.
Zu gleicher Zeit aͤndert die Milz(w)Comment. BOERH. T. III. p. 39. LA SONE Mém. de l’Acad. 1754 p. 139. BORDEN recherch. p. 432. add. FIZES de Lieke p. 131. PETIT ad Palf. 11. p. 125. ihre Lage, und ſie legt ſich dergeſtalt uͤberzwerch, daß ſie ein vorderes(x)Tabl. noſtr. Oment. 2. und ein hinteres Ende bekoͤmmt. Und nun wird die Gekroͤsdruͤ - fe vielmehr vom Magen weniger zuſammengedruͤkkt(y)DUVERNEY poſth. T. II. p. 183., hingegen die Leber mehr(z)CHESELDEN p. 164. RU - EUS p. 31. KOEHLER de car - dialg. . So wird hinwiederum der Magen von einer geſchwollenen Gekroͤsdruͤſe(z†)MORG. Sed & cauſ. II. Ep. 30. gedruͤkkt.
Die Figur des Magens laͤſt ſich nicht leicht beſchrei - ben, ſie iſt indeſſen doch uͤberhaupt kegelfoͤrmig, und es ſind alle ſeine Sectionen Zirkel: an die Grundflaͤche die -ſes187I. Abſchnitt. Bau des Magens. ſes Kegels ſchmiegt ſich eine Halbkugel an(a)Conf. EUSTACH t. 10. f. 1. 2. 3. VESAL. f. 13. 14. CANT. t. 5. f. 1. HELVET. Mém. de 1719. tab. 22. f. 1. RUYSCH Theſ. II. tab. 5. f. 5., die am linken Ende geſchloſſen iſt. Der groͤſte Kreis liegt da, wo ſich der Schlund inſerirt(b)EUSTACH I. c. HELVE - TIUS, RUYSCH. , von da nehmen die Durchſchnitte des Magens im Lichten gleichfoͤrmig ab(c)EUSTACH ibid. VESAL. p. 596. f. 13. 14. CANT. RUYSCH allmaͤlich am langen Magen HEL - VETIUS. , bis er ſich mit ſeinem engſten Ende in den Zwoͤlffinger - darm hinein wirft.
Dieſer Kegel iſt uͤbrigens in der Frucht ſo klein(d)Und klein verhaͤlt ſich an einer reifen Frucht gegen einen er - wachſenen Menſchen wie 1½ zu 43. doch iſt ihr uͤbriger Koͤrper gegen den Koͤrper eines Erwachſenen wie 1 zu 20. da ſich die Maͤgen verhal - ten, wie 1 zu 28. SAUVAGES Em - bryolog. p. 11., daß der ganze Magen faſt rund zu ſein ſcheint. Jn einem erwachſenen Menſchen iſt der Magen laͤnger(e)Conf. die Kupfer VESALIE f. 2. 6. HELVETII. , mehr auf die rechte Seite uͤberhaͤngend; doch beſizzt der - ſelbe eine verſchiedene Weite, und er iſt bald weit, bald enge, und faſt wie ein Darm anzuſehen; nicht felten verengert ſich gleichſam derſelbe mit einem Abſchnitte(f)p. 110. am meiſten hinterwerts(g)VESAL. p. 596., doch auch etwas diſſeits des Pfoͤrtners(h)Tab. Oment. II. , und davon entſtehet alsdann(i)WILLIS I. c. p. 21. WEP - FER cicut. p. 121. 122. im Hunde PEYER obſ. 31. Krokodil Jeſuir Siam. p. 20. von der Krankheit MORGACN. Sed cauſ. morb. II. Epiſt. 30. der An - ſchein zu einer Hoͤhle(k)WINSLOW n. 49. von die - ſer Hoͤhle iſt, ſo viel als ich mich jezzt beſinne, kein einziges Kupfer vorbanden, auch nicht einmal beim WILLISIO. Sie hat nicht EU - STACHIUS. , von der einige beruͤmte Maͤn - ner gar zu viel Aufhebens gemacht haben.
Es iſt dieſer Kegel ferner nicht gerade, und es wen - det ſich das rechte Ende eines leeren Magens gegen deſ - ſen linkes Ende mit einem ſehr ſpizzen Winkel wieder hin - auf(l)Oment. t. 2. WINSLOW n. 49. VESAL. p. 597. L. V. f. 12. 13. 14. Add. ic. CANT. HELVET. , daß ſich die beide Muͤndungen von oben oder hin -ten188Der Magen. XIX. Buch. ten einander ſehr nahe, vorne oder unten aber ſehr weit von einander liegen(m)CANT. HELVET. . Es liegt ferner der blinde Sakk oben, und daher ſteigt er, indem ſich der Magen zuſam - menzieht, zugleich mit hernieder(n)EUSTACH t. 10. f. 1. 2. 3. &c. .
Uebrigens nannten die Alten(o)RUFUS p. 31. conf. KOEH - LER p. 4. ſeqq. den Eingang des Schlundes cardia, und auch noch heiſt die Stelle, wo das ſchwerdfoͤrmige Anhaͤngſel auf dem Magen aufliegt, Herzgrube. Der rechte Magenmund iſt der Pfoͤrtner, der kleine Bogen(p)Pctite ſrcade WINSLOW Expoſ. IV. n. 45. 50. vereinigt die zwo Muͤndungen von hinten, ſo wie der groſſe von vorne(q)Grande arcade IDEM ibid. .
Ueberhaupt kann man annehmen, daß die Weite des Magens von der Menge der Speiſe abhaͤnge, welche ihn auseinander dehnt. Daher war der Magen laͤnger, da der calloͤſe gewordne Pfoͤrtner keine gehoͤrige Oeffnung hatte(r)LANC Acad. conjectur. p. CI. ſehr gros, von einem Druͤ - fengewaͤchſe am Anfang des Zwoͤlf -fingerdarms Bonon. Comm. T. II. P. I. p. 457., und daher iſt er in den Schwelgern ungemein weit(s)p. ſeqq. . Er iſt in der Holzmade ſehr enge, wenn ſie ſich eben in eine Puppe verwandeln will(t)SWAMMERDAMM tab. 28. f. 5., und um ein vieles an der Viehbreme enger, als er in der gefraͤßigen Made war(u)IDEM p. 678.. Man fand ihn enger, und kaum dikker, als einen duͤnnen Darm(u*)G. v. SWIETEN. Comm. T. I. p. 37., da der Schlund ſich ver - haͤrtet hatte. Er war an einem Lamme, welches mit Kraͤutern gefuͤttert wurde, und dieſes Thier verzert eine groſſe Menge, weit, hingegen enge, da man es mit Brodt unterhielt(x)BUFFON T. IV. p. 464..
Uebrigens iſt dieſe Weite ebenfalls ungewis(y)BARTHOLIN Cent. 1. Hiſt. 50. nicht groͤſſer, als in, denGaͤnſen; und der Magen iſt an ſehr ſtarken Perſonen von ungemeinenKraͤften,189I. Abſchnitt. Bau des Magens. Kraͤften, oder an ploͤzzlich getoͤdteten(z)SANTORIN c. 9. n. 6. ETTMULLER progr. ad Diſp. Cl. FRIDERICI wo er nur ſechs Un - zen faſte. Vom Brechmittel HIL - DAN Cent. IV. obſ. 51. ſo gros, als ein Ei zuſammengezogen obſ. 79. von der Kolik PAW obſ. 4. VATER de chordapſ. von Giften MANGET bibl. T. l. p. 80. HIL - LET p. 13., an Leuten, die von langen Krankheiten ausgemergelt(a)Zwei Finger faſſend SCHU - RIG chylolog p. 377. ganz klein WOLF obſ. p. 119. HEUERMANN Phyſiol. T. IV. p. 35. SCHMIE - DEL de peric &c. p. 27. 28. dikk und zuſammengezogen von langem Kummer GHIFFLET obſ 27., oder verhun - gert ſind(b)RUYSCH obſ. 68. LITTRE Mém. de 1716. p. 187., wie auch in ſolchen, ſehr enge, die den Brantwein misbrauchen(c)LOESECKE obſ. p. 36. Hiſt. de l’Acad. 1706. n. 5. LAM - BRECHTS obſ. p. 28. Jm PEC - QUETO, einem beruͤmten Anato - miſten, wie eine Wallnuß BOER -HAAV Prax. T. I. P. 54. Add. BEHRENS diætet. p. 394.. An einer alten Frau fand ich ihn nicht breiter, als das Gedaͤrme(d)Jm Vieleſſer des BOEH - MERI p. 7., und noch en - ger, als den Zwoͤlffingerdarm(e)HEUERMANN T. III. .
Dahingegen iſt der Magen ungemein weit(f)Zwei Fus lang. WALRA - VEN tympan. p. 42 uͤberhaupt in der Trommelſucht LITTRE Mém. de l’Acad. 1713. macht ihn uͤberall gros. VESALIUS Add. Phil. trauſ. n. 207. BEHRENS Bresl. Samml. 1723. M. MART. vom Brechmit - tel. ALBERTI M. leg. T. I. P. 2. p. 441 in ſtar - ken Eſſern(g)DILTHEY obſ. 10. SCHU - RIG. STENZEL. ALBIN ſam. ca - nia n. XI. Frænk. Anmerk. T. VI. p. 397. LOTICH L. IV. c. 2. obſ. 2. ad 5. Sechs Maas faſſend. HÆN Rat. med. L. VI. p. 23. zu - gleich hoͤchſt duͤnne., in denen, da der verſtopfte Pfoͤrtner die Speiſe nicht gehoͤrig wieder fahren laͤſt(h)HASENOEHRL. p. 60. LIEUTAUD Mém. de 1752. LANGGUTH progr. de tabe ſicca Comm. Bonon. T. II. P. l. p. 157. SCHLICHTING in Verbrugge p. 47. 48.. Dieſem fuͤge ich einige Maaſſe mit bei, ſowohl von geſunden Per - ſonen, und aus verſchiedenen Schriftſtellern(i)Von zehn Pfunden MAJOR. Anat. Prior. p. 17. Sechs Pari - ſerpfunde, und 2 Unzen feſte Spei - ſe faſſend RIOLAN p. 117., als vonLeuten,(y)Gaͤnſen G. v. SWIETEN T. III. p. 151. ſehr klein GALEN art. med. ſehr klein WINTER mot. muſc. FANTON p. 162. ein Pfund baltend STOBRK ann. 11. p. 250. dem Grimmdarm gleich IDEM p. 115.190Der Magen. XIX. Buch. Leuten, die an Krankheiten verſtorben ſind(k)4. ſtopharium LOESEL ren. p. 60. ſechszehn Pfunde STOERK p. 123. drei Pinten Waſſer, und ſie - ben Pfunde Fleiſch, beim DIONIS p. 181. Neun Pinten PLEMP. ſund. med. p. 129. Nenn Qvart ROSEN p. 308. 9 Cantharos SCHURIG p. 361. 175. dreizehn Pfunde RHOD. mantiſſ. n. 18. vierzehn Pfunden SPIGEL p. 225. ſechszehn COLLINS p. 323. zwoͤlf Maas STENZEL ſteatom. aort. zwanzig Maas HASENOEHR p. 60. Neuuzig Pfunde SMETIUS miſcell. L. X. p. 380.. Man findet ihn auch von Giften(l)Vom Gifte MORG. ſedcauſ. II. p. 14. HILLFELD p. 4. 21. 43. 44. vom Brechweinſtein Lettr. al. S. CURZIO p. 23. 24. Nach voͤlligem Erbrechen MOR - GAG. ſed cauſ. II. p. 425. von boͤsartigem Fieber Journ. med. 1762. M. Avril. und Nierenentzuͤndungen(l*)Phil. tranſ. n. 207. ausgedehnt.
Ueberhaupt hat der Magen mit dem Schlunde, den Gedaͤrmen und der Harnblaſe einerlei Bau: er beſteht wirklich aus vier Membranen, der aͤuſſerſten, der muſ - kelhaften, der nervigen, und der zottigen Haut: Die drei Fadengewebe, welche die Zwiſchenraͤume dieſer Haͤute ausfuͤllen, ſind das aͤuſſerſte, das mittlere, und das inner - ſte Fadengewebe. Es ſind dieſe Speiſebehaͤlter darinnen von einander unterſchieden, daß das Weſen der Fleiſch - faſern, wegen ihrer verſchiednen Figur, in dem Gedaͤrme einfacher, im Magen hingegen ſchon mehr zuſammen ge - ſezzt iſt.
Folglich erzeuget zuerſt das Darmfell(a)WINSLOW n. 55. an beiden Seiten des Schlundes, indem es ſich auf die Art, wie wir kuͤnftig beqvemer ſagen wollen, uͤber das Nezz wirft, die erſte und aͤuſſerſte Magenhaut. Es iſt dieſes eine fe - ſte, einfache, von auſſen glatte, uͤberall mit kleinen Ge - faͤſſen bis zum Ueberfluſſe bemalte(b)Premiere tunique WINS - LOW n. 55. die aͤuſſerſte WILLIS p. 16. GLISSON ventr. & int. p. 135. konnte, wegen des faͤchrigen Weſens in viele Platten zerlegt werden PEYERUS Merycalog. p. 116. Membran, welcheden191I. Abſchnitt. Bau des Magens. den groͤſten Theil des Magens bekleidet, ſie bindet die Muſkelfaſern, und es vermoͤgen dieſe Faſern, ſobald dieſe Membran beſchaͤdigt worden, weder die Luft zuruͤkke zu halten, noch ihre Figur auf irgend eine Weiſe zu behau - pten. An dieſer erſten Haut haben die Faſern keine ge - wiſſe Richtung(c)Macht Faſern, die nach der Laͤuge des Magens laufen WILLIS tab. 2..
Zwo Stellen am Magen(d)BARTHOL. analect. p. 183. 184. Method. demonſtr. p. 183. ſpecim. anat. p. 140. haben dieſe Membran nicht, naͤmlich da, wo beide Nezze ihren Urſprung neh - men. Dieſes Nezz iſt naͤmlich eine Fortſezzung von eben dieſer Haut, und da es gedoppelt iſt, und zwei Blaͤtter hat, die ſo weit von einander abliegen, daß nicht nur Druͤſen, ſondern auch Gefaͤſſe nicht eben von der klein - ſten Art, dazwiſchen ihren Plazz finden, ſo iſt dieſer ganze Raum zwiſchen den beiden Nezzblaͤttern ohne unſre aͤuſ - ſerſte Haut. Es iſt dieſer Raum am kleinen Bogen, da, wo viele Gefaͤſſe, Nerven, und viele Druͤſen vorkom - men, breiter; kleiner aber, doch lang, durch den ganzen groſſen Bogen.
Der Magen iſt, an ſeiner entbloͤſten Stelle(a)Etwas ehe. ziem - lich loſe gewebt, und bei dieſem Fadengewebe nicht ohne Fett(b)DUVERNEY Poſthum. T. II. p. 179., blaͤttrig, und dieſes am kleinen Bogen noch deutlicher. Dergleichen Blaͤttergewebe traͤgt auch der convexe Ruͤkken des Darmfelles, welches ihn umgiebt, allenthalben an ſich: denn ſein Ruͤkken iſt derjenige Theil, welcher ſich gegen die Fleiſchhaut des Magens, und gegen alle Eingeweide zukehrt.
Jn192Der Magen. XIX. Buch.Jn dieſem Fadengewebe des kleinen Bogens, befin - den ſich allezeit die vornemſte Aeſte des achten Paares(c)L. X. p. 236. und die Schlag - und Blutadern der groſſen Kranzader.
Doch hier findet man auch beſtaͤndig Druͤſen(d)Die obern am Magen NUCK aden. p. 6. NICHOLLS p. 20. ga - ſtricae VERCELLONI p. 50. ſeq. Conf. L. II. p. 190. von der einfachen Art, die von denen Druͤſen gar nicht ver - ſchieden ſind, welche im Gekroͤſe vorkommen; ſie ſind zalreich, eifoͤrmig, zuſammengedruͤkkt, beinahe pakkweiſe geſchichtet, den Alten ſehr wohl bekannt geweſen, und von den Neuern nicht erſt entdekkt worden(d*)Schreibt ſich zu BIANCHI proluſ. p 19. gelaͤugnet an der cardia, doch Unrecht HEISTER T. II. p. 30.. Sie gehoͤ - ren zu dem Geſchlechte der Flieswaſſerdruͤſen, und man trift in dieſer Gegend die groͤſte Flieswaſſergefaͤſſe an, welche ich an einem andern Orte wieder erwaͤnen werde(e)PETSCHE n. 38. &c. . Sie muͤſſen in andern Thieren von dem Geſchlechte der Zuſammengehaͤuften ſein, weil ihre Muͤndungen(f)Funfzehn im Biber BUF - FON T. VIII. p. 314. an der Meer - otter Nov. Comm. Acad. Petrop. T. II. p. 376. im Meerkalbe IB. und der Seekuh p. 310. ſich in den Magen oͤffnen.
Da laͤngſt dem groſſen Bogen ebenfalls ein Faden - gewebe vorkoͤmmt, ſo nimmt daſſelbe die rechte und linke Schlag - und Blutader der Nezzmagenader(g)Faſc. II. tab. art. eveliac. II. RUYSCH I. c. , wie auch einige nur kleine Nerven(h)Siehe n. 22., nebſt einigen einfachen Druͤ - ſen auf(i)Auch dieſe eignet BIAN - CHUS ſich zu; ſie ſind aber die inferiores ventric. NUCK p. 6. die omentales deſſelben p. 7. ſind ſchon vor ihm gedacht vom SEYE - RO merycolog. p. 105. & J. Wil - helmo PAULI und RIVINUM und vorher RUDBECKIO. , welche an dem Anfange des Nezzes, in einer langen Reihe, nicht ſehr dichte gehaͤuft, ihr Lager haben.
Nicht ſelten findet man dieſe Druͤſen, ſonderlich die obern, mit einer zaͤhen(k)HEUERMANN T. III. p. 437. Geſchwuͤlſte wie ein Ei gros. und verhaͤrteten Materie ange -fuͤllt,193I. Abſchnitt. Bau des Magens. fuͤllt(l)BESSE ap. pend. Theſ. p. 278. 279., ſie verengern ſo gar den Magen(m)BESSE ibid. , und der - gleichen zeigen ſich auch am Pfoͤrtner(m*)RONCALL PAROLIN hiſt. morb. p. 171. Comm. Acad. Bonon. T. II. P. l. p. 157. und am Schlunde(m**)BESSE ibid. Neben der Hoͤhle des Pfoͤrtners ein Druͤſen - geflechte nach Erbrechen MORG. ſed. cauſ. morb. Ep. 30..
Doch es iſt das Fadengewebe an dem ganzen uͤbrigen Magen, und an beiden geraden Flaͤchen, ſowohl an der vordern und hintern nur kurz, faſrig, gegittert, ohne Fett, und ſo geſpannt, daß man die aͤuſſerſte Membran ſchwer - lich, oder doch niemals vollkommen genung, von den Fleiſch - faſern trennen kann. Doch es artet von dieſer Schlaf - heit nach und nach aus, und wird um deſto kuͤrzer und geſpannter, je mehr es ſich von beiden Boͤgen entfernt. An der Stelle, wo die Plaͤttchen des Fadengewebes am kuͤrzeſten ſind, werden die aͤuſſern und lange Faſern des Magens ſo offenbar durchſichtig, daß daraus etwas ſehn - artiges oder bandfoͤrmiges entſteht. Und ſo hat ſie Wins - low an beiden Seiten des Pfoͤrtners beſchrieben(n)N. 61. & HELVETIUS Mém. de l’Acad. 1719 p. 337. t. 22. f. 1. F. F. im Pferde BERTIN. Mém. de 1746. p. 30. 31. 32. t. 1. f. 2. der noch zwei andre Baͤnder zufuͤgt.. Hieher rechne ich auch die ſehnige Zwiſchenſtellen, welche von beruͤmten Maͤnnern an den fleiſchigen Faſern des Magens behauptet werden(o)DISDEIR Splanchnol. T. I. p. 136. WINSLOW n. 57. LIEU - TAUD p. 267..
Dieſer genaue Zuſammenhang verurſacht, daß man vorgegeben, daß ſich einige fleiſchige Faſern in die aͤuſſere Haut hineinwerfen(p)PEYER merycol. p. 114. BERTIN l. c. p. 36..
Uebrigens miſcht ſich in dieſes erſte Fadengewebe ein Nezzgeflechte von den groſſen Schlagaderſtaͤmmen(q)FANTON. diſſ. anat. p. 87. DUVERNOI Comm. Acad. Pe - trop. T. VII. , und inſonderheit von den groſſen Blutaderſtaͤmmen. DiegroſſenH. Phiſiol. 6. B. N194Der Magen. XIX. Buch. groſſen Staͤmme derſelben nehmen den groſſen und klei - nen Bogen ein; und es laufen die allmaͤlich kleiner wer - dende Aeſte, indem ſie ſich einander wechſelsweiſe begeg - nen, nach den beiden geraden Flaͤchen des Magens fort(r)Conf. DUVERNOY I. c. p. 313. ziemlich undeutlich. RUYSCH I. c. EUSTACH tab. 10. f. 2..
Jn der That iſt die Austheilung dieſer Faſern vielen Schwierigkeiten unterworfen, und daher trift man von ihrer Geſchichte wenig und einander ziemlich ungleiche Beſchreibungen, bei den verſchiednen Schriftſtellern an(a)WILLISIANA deſcriptio weicht ganz von der unſrigen ab; ihr koͤmmt am naͤchſten WINSLO - WIANA. . Nur muͤhſam laſſen ſie ſich von der aͤuſſern Mem - bran losmachen; und nur muͤhſam kann man die erſte Schicht dieſer Faſern(b)Gerade und aͤuſſerliche, von dieſen unſrigen verſchiedene, haben WILLIS tab. 2. WEPFER cicut. p. 121. FALLOP. p. 162. b. auf eine ſolche Art von der an - dern abloͤſen, daß dieſe andere Schicht vollſtaͤndig bleibt. Und ſo habe ich ſie an ſtarken Koͤrpern befunden.
Es machen diejenige ſtarke Faſern, welche die Laͤnge des Schlundes begleiten, die erſte aͤuſſere Faſerſchicht aus; wenn dieſe bis zum Magen gekommen ſind, ſo wer - fen ſie ſich allenthalben faſt wie ein Stern auseinander, und in den Magen(c)Mit Recht BERTIN p. 32. & tab. 4. a. b. c. d. doch kuͤrzere. Auch CALEACIUS Comm. BO - NON. I. c. & DUVERNEY poſt - hum. T. II. p. 180..
Unter denen, linker Hand laufenden, ſind einige ſtark, wie ich ſie nebſt dem Wepfer geſehen(d)L. c. , bisweilen aber zaͤrter(e)Duͤnne HELVET. t. 22. f. 1. ab E ad F. duͤnne MORGEN - BESSER vomit. p. 10. und erſt fleiſchig, hierauf werden ſie allmaͤlich bleicher, ſtreichen durch den kleinen Bogen(f)Auch GALEACIUS Comm. Bonon. T. II. S. 2. p. 240. WE -PFER gegen denPfoͤrt -195I. Abſchnitt. Bau des Magens. Pfoͤrtner zu, und haben daſelbſt vor kurzem, einen neuen und kurzweiligen Namen bekommen(g)Carvate de ſuiſſe. .
Die mittelſten derſelben laufen in den Pfoͤrtner(h)Sehr kurze b. c. BERTIN T. 4., in den Zwoͤlffingerdarm ſelbſt, und verſchwinden an die - ſem Darme allmaͤlich. Jhre Anzal iſt kleiner. Dieſe hat die Natur ſonderlich geſchickt gemacht, den Pfoͤrtner gegen den Schlund zu ziehen, und dadurch faltet ſich der Magen ſtaͤrker zuruͤkke, der Pfoͤrtner ſteigt in die Hoͤhe, und die Speiſe findet ihren Ausgang ſo leicht nicht.
Die meiſten laufen mitten zwiſchen dem Schlunde und Pfoͤrtner(i)BERTIN p. 34. GALEAC. p. 240. 241. ſchiefe FALLOP p. 162. WEPFER p. 121. GAREN -GEOTI Kupfer iſt aus dem HEL - VETIO ſplanchnolog. Tom. I. tab. 8. p. 243. aus dem kleinen Bogen herab(i)BERTIN p. 34. GALEAC. p. 240. 241. ſchiefe FALLOP p. 162. WEPFER p. 121. GAREN -GEOTI Kupfer iſt aus dem HEL - VETIO ſplanchnolog. Tom. I. tab. 8. p. 243., ſie ver - bergen ſich zwiſchen den Qveerfaſern, verſchwinden, und arten ſelbſt in die lange Faſern aus.
Endlich laufen zwiſchen den Schlundfaſern andre Fa - ſern linker Hand weg(k)BERTIN p. 34., und werfen ſich in den blin - den Magenſakk, und in die Laͤnge des Magens.
Es folgt die Qveerſchicht des Magens, oder die - jenige Faſern, welche ſich um den Umfang dieſes Sakkes dergeſtalt herumlegen, daß ſie ſolche Kreiſe, wie die Fleiſch - faſern machen, wenn deren naͤmlich viele ſich in eine ring - foͤrmige Linie vereinigen, doch aber oft von einander di - vergiren, und ſich mit ihren Enden zwiſchen ihres glei - chen verbergen(l)L. XI p. 410. 411..
Die erſten unter dieſen Faſern umgeben den linken blinden Sakk(m)HELVET. f. 1. 2 C. C. C. p 338. WINSLOW n. 59. BER - TIN p. 34. 35. 36 haͤlt ſie zu den erſten und dritten DUVERNEY poſth. T. II. p. 181. des Magens mit Kreiſen, die allezeit groͤſſer ſind, je mehr ſie rechter Hand zu liegen, und ſoN 2ferner(f)PFER cicut. aquot. p. 121. Plan externe. WINSLOW n. 25. DU - VERNEY T. II. p. 181. einige Fa - ſern FALLOP. p. 162.196Der Magen. XIX. Buch. ferner den geſammten Magen(n)HELVET. f. 1. G. G. p. 338. WEPFER p. 121. BERTIN p. 36. t. 4. 1. t. 5. c. d. GALEAC. p. 241., ſie laufen ſogar in den Zwoͤlffingerdarm fort, und ſind im kleinen Bogen ge - ſpannt, und werden von da gegen den groſſen Bogen lo - ſer. Auch die meiſten Ringe ſind ſchief geſtellt(o)HELVET. I. c. & p. 338. BERTIN gewunden SANTORI - NUS n. 166. und ehedem FALLO - PIUS p. 162., und durchſchneiden ſich einander in etwas. Sie liegen un - terhalb den vorhergehenden inwendig, und verengern den Magen in der That. Wenn ſie ſich am Pfoͤrtner zu - ſammenziehen, ſo verſchlieſſen ſie den Magen; und eben dieſe ſind es, wie man mehr, als einmal zu wiederholen fuͤr noͤthig erachtet, welche den ſtamhaften Ring an dem Orte der Pfoͤrtnerklappe bilden(p)GALEACIUS p. 241. Conf. WEPFER p. 122..
Endlich entſtehen die innerſten Magenfaſern(q)HELVET. D. f. 2. B. B. Troiſieme BERTIN p. 37. DU - VERNEY T. II. p. 181. die innereSchicht derer Laͤngefaſern GALE - AC. p. 240. aus den kreisfoͤrmigen Faſern des Schlundes. Sie vollen - den einen vollſtaͤndigen Kreis an der linken Seite des Schlundes, indem ſie ihren Bogen gegen die Milz hin - kehren(r)Fleiſchige Faſern FALLOP. p. 162. b. Sphincter Oeſophagi LIEUTAUD p. 267. DUVERNEY I. c. p. 184., und ein Stuͤkk rechter Hand unterbrochen iſt. Man koͤnnte es auch fuͤr zwei Paͤkke anſehen(s)Deux plans WINSLOW n. 60..
Von da wenden ſie ſich rechter Hand, doch an beiden Seiten des Schlundes(t)Ein Gebuͤnde hat HELVE - TIUS ſub D. f. 1. add. p. 337. BERTIN f. c. t. 6. auch WINS - LOW n. 60. verlaͤngern ſie ſich in beide ebene Magenflaͤchen, ſeiner Laͤnge nach, und nehmen erſt diſ - ſeits des Pfoͤrtners ein Ende. Es machen dieſe die dritte Magenſchicht aus, und es ſcheinet, daß ſie den Schlund, ſonderlich alsdann, wann der Pfoͤrtner durch ſeine kreis - foͤrmige Faſern verſchloſſen iſt, verſchlieſſen, und auch die Speiſen aufhalten koͤnnen, indem ſie ſelbige kreisfoͤr -mige197I. Abſchnitt. Bau des Magens. mige Faſern, mit Huͤlfe derer, die wir kurz vorher er - waͤnt haben, wieder links zuruͤkke ziehen(u)p. 127..
Die Baͤnder des Pfoͤrtners ſind zwo weiſſe Lini - en(w)HELVETIUS p. 337. t. 22. f. 1. zwiſchen E. und F. BERTIN p. 31. 32. WINSLOW n. 61. zwiſchen beiden Boͤgen, und ſie laufen mitten durch die zwo ebene Flaͤchen, an denen die Faſern, die der Laͤnge des Magens folgen, mit der aͤuſſerſten Haut zuſammen wachſen.
Sowohl die Faſern des Magens, als der Harnblaſe, ſo wie der Gallenblaſe gehoͤren zu dem aͤſtigen, gegitter - ten Geſchlechte, ſie durchſchneiden ſich unter allerlei, und ſchiefen Winkeln, und haͤngen ſich wechſelweiſe an ein - ander(x)HELVET. p. 338. WINS - LOW n. 58. BERTIN p. 36..
Daher bekommen die Mittelſtellen zwiſchen dieſen Faſerpaͤkken, blos von der Nervenmembran, und von der aͤuſſerſten Haut ihre Staͤrke; und laſſen ſich mit eben keiner groſſen Muͤhe, auch am Magen, in blinde Saͤk - ke niederdruͤkken(y)Wie es ſcheint FANTON. Epiſt. II. an den MANGET. . Und auch aus dieſem Grunde be - haͤlt die muſkuloͤſe Haut die eingeblaſene Luft nicht, wenn man ihr den Schuzz der aͤuſſerſten Haut entzogen.
An den vierfuͤßigen Thieren, die vom Fleiſch leben, haben die Faſern mit denjenigen eine groſſe Aenlichkeit, welche wir am Menſchen beſchrieben haben, ſie ſind am Pferde den unſrigen ſehr aͤnlich(a)BERTIN p. 24. SCHURIC chylolog. p. 29. gemeiniglich aber ſtaͤrker(b)Jm Hunde WEPFER p. 200. Schwein IDEM und des NOUES p. 110. doch in einigen Thieren, als im Marder, demN 3Wieſel198Der Magen. XIX. Buch. Wieſel(c)CREW p. 1. und in dem nordlichen Thiere Vielfras und im Eichhorne ſchwach(d)IDEM p. 24..
Stark ſind ſie an den Wiederkaͤuenden, indem dieſe Faſern ganz allein ein beſtaͤndiges und natuͤrliches Erbre - chen, ohne von den gar zu ſchwachen Muſkeln des Un - terleibes unterſtuͤzzt zu werden, auszuuͤben haben(e)Conf. PEYER Merycol. ic. 2. 3. 5. 7. &c. .
Jch waͤle die Muſkeln der kornfreſſenden Voͤgel vor - zuͤglich, weil man ſie zu einem Exempel genommen, die Phiſiologie des Menſchen, damit zu erlaͤutern.
Es ſind zween Muſkeln, ob es gleich das Anſehn haben koͤnnte, daß deren vier da ſind(f)Fuͤr vier Muſkeln zaͤlen ſol - ches PEYER de ventric. gallin. p. 68. DUVERNEY poſthum. II. p. 446. PERRAULT Eſſ. T. III. p. 201. t. 2. f. 1. doch die von ihm A. und D. genannte Muſkeln laufen mit E & C. in eins fort, GREW macht ſechs im Gallo p. 34. 40. doch dieſes Mannes Muſkeln ander Seite iſt ein Mengſel von Ge - faͤſſen und Fadengewebe.: beide ſind ſtra - lig und in beiden ſehnigen Mittelpunkten(g)COLLINS tab. 19. PER - RAULT t. 12. f. 1. GREW p. 34. Obſ. ſur le poulet n. 270. des Ma - gens unter ſich veremigt, indem dieſe Mittelpunkte bei - den Muſkeln gemein ſind. Der eine derſelben befindet ſich an der vordern Oberflaͤche(h)Ibid. obſ. 267. 268. 269. der andere an der hintern(i)Ibid. .
Es ſind beide Muſkeln hart, und faſt ohne alles Fadengewebe, und man trift keinen dergleichen ſtarken, und aus ſo geſpannten Schichten zuſammengeballten Mu - ſkel im Menſchen an. Der eine, oder der obere iſt der Schliesmuſkel des Schlundes(k)Ibid. n. 269. 270. Jſt A. D. PEYERI. , welchen er um - ſpannet(l)Auch PEYER p. 70..
Der andere oder Zwoͤlffingerdarmmuſkel(m)Obſ. ſur le poulet n. 269. PEIRAULT B. C. iſt theils vom groͤſſern durch eine Furche unterſchieden, undtheils199I. Abſchnitt. Bau des Magens. theils vermiſcht er ſich mit demſelben: er liegt den Zwoͤlf - fingerdarm naͤher, und iſt von oben her kuͤrzer, unten aber laͤnger, als der andre.
Beide druͤkken die Hoͤlung des Magens, die nur geringe, eifoͤrmig iſt, und deren Durchmeſſer kaum ſo gros, als die Dikke des Muſkels iſt, zuſammen.
Die inwendige Schale des Magens, die im Men - ſchen zottig iſt, iſt hier knorplig(n)PEYER p. 72. REAUMUR Mém. de l’Acad. 1752. p. 296 297. 298. Compar. anatom. p. 95. in Crege COITER p. 132. Adler AL - DROVANDUS T. I. und groͤſtenteils vol - ler Falten(o)GREW tab. 29. PER - AULT f. 2..
Uebrigens zeichnen ſich auch an den kleinen Thier - chen und Jnſekten die Queerfaſern des Magens von den uͤbrigen, wie man an dem Uferaaſe(p)SWAMMERDAM t. 15. f. 5. der Raupe(q)p. 275. der Seidenraupe(r)MALPIGH p. 17. tab. 5. f. 1. der Biene(s)REAUMUR Mém. pour ſer - vir à l’hiſt. des Inſects T. V. p. 445. dem Naſenhornkefer(t)SWAMMERDAMM bibl. p. 313. und der Schnekke(u)HARDER exam. cochl. ſehen kann, mit ihrer Staͤrke aus.
Zwiſchen ihnen laufen einige gerade Faſern(w)Jm Seidenwurm MAL - PIGH I. c. die an der Raupe ein Band vorſtellig machen(x)SWAMMERDAM p. 575..
Stark aber, faſt wie an den Voͤgeln, ſind die Maͤ - gen der Schnekke(y)LISTER buccin. Exerc. II. p. 9. der Trompetenmuſchel(z)Ibid. p. 55. und der Heuſchrekke(z*)ROESEL von Heuſchre - ken p. 59..
Es iſt dieſes viel loſer, als das vorhergehende, man kann es leicht durch den ganzen Magen verfolgen, undN 4es200Der Magen. XIX. Buch. und es zeigt ſich, durch eine kleine Wunde der fleiſchigen Haut aufgeblaſen am allerbeſten, als ein ſeidenartiges, ungemein weiſſes Gewebe, ſo aus Blaͤttchen und Faſern beſteht. Seine Raͤumchen ſind weiter, und es iſt hier das Fadengewebe dikker, als an dem Gedaͤrme.
Durch dieſe Haut zerſtreuet ſich der groͤſte Theil der Magengefaͤſſe(b)FANTON diſſ. anat, ed. II. p. 87. WILLIS pharmac. rat. tab. 4. f. 2. p. 23. DUVERNOI I. c. n. 8. WEPFER cicut. p. 124. Aeſte der Nervigen RUYSCH Theſ. II. n. 3. n. 14. Theſ. VIII. n. 33.. Die vorhergehende Fadenhaut ent - haͤlt allein die Staͤmme, ſo wie die fleiſchige Haut die kleinſte Zweige, in dieſer aber befinden ſich die allerzal - reichſten, und dieſe und die mittlern Aeſte der Schlag - und Blutadern machen das Nezzgeflechte aus.
Jn dieſe und in die innerſte duͤnſtet eine Naͤſſe aus, welche in Krankheiten oft mit den Faͤcherplaͤttchen zuſam - men waͤchſt, und ſich erſt in ein zaͤhes, und dann in ein hartes calloͤſes(c)BOSCUS facult. anat. p. 21. CHIFLET obſ. 27. ROEDER in progr. HASENOEHRL p. 60. LANGGUTH de tabe ſicca lethali SCHMIEDEL in diſſ. de pericard. Comm. BONON. T. II. P. I. p. 157. Phil. tranſ. n. 351. LEMERY Hiſt. 1702. n. 1. und knorpliges Weſen verwandelt, wel - ches den ganzen Magen dikk(d)Conf. BARTHOLIN Cent. III. Hiſt. 6. BLAS obſ. 9. P. IV. Journ. de Med. 1759. nov. CHIF - TLET obſ. p. 27. SCHMIEDEIde pericard. p. 27. 28. BARRERE obſ. p. 153 ſeq. p. 213. 214. LOE - SEKE obſ. p. 36. & STORCK ann. med. I. p. 250. vom Weingeiſte ILL. JANUS PLANCUS Acad. conject. p. CI. , und den Pfoͤrtner oft ſehr enge macht(e)BARRERE nouv. obſ. anat. p. 153. 157. FANTON p. 14. PE - TIT beim LATHERMANN; mit Talgmaterie verſtopft SCHNEI - DERUS p. 321. calloͤſe BARTHO - LIN. Cent. IV. Hiſt. 47. PLAN - CUS conject. p. 21. ſehr hart MORG. Sed. II. p. 426. verhaͤrtet von dikken Membranen, welche nur eine enge Paſſage durchlieſſen Journ. med. 1757. M. Mart. ein Scirrhus umgab den Pfoͤrtner HÆN rat. medend. VI. p. 13. 14. 272. der Pfoͤrtner knorplig, und faſt knochig Phil. tranſ. n. 353. hart, und enge DIONIS p. 185. mort. ſubit. p. 125. ſcirrhoͤſe PERRAULT de la ſéve p. 227. faſt verſchloſſenvon. Man hat ſo gar an dem Mageneine(a)62. DUVERNOI I. c. n. 7. FAN - TON p. 84. HEISTER not. 9*. NICHOLLS p. 20. ehedem BEA - SIUS im Schwein Eine andere nervige, durch die Sprizze gezeigt J. Wilh. PAULI progr. ann. 1721.201I. Abſchnitt. Bau des Magens. eine knochige Haͤrte(f)PETIT beim LATHER - MANN auch vom Misbrauch des Weingeiſts. gefunden. Jch habe an dieſem Fadengewebe des Magens Kluͤmpchen Fett geſehen(g)So ſagt DUVERNOI I. c. p. 214. Phil. tranſ. I. c. .
Dieſe iſt die wahre Baſis des Magens, ſo wie der Gedaͤrme, eine Forrſezzung von der Haut des Antlizzes, des Mundes, Rachens und Schlundes, ſie iſt ebenfalls weis, feſte, und dikker, als an dem Gedaͤrme. Jhre aͤuſſerliche Oberflaͤche iſt uͤberall gleichartig, und an ihr iſt das kurz zuvor erwaͤnte Fadengewebe feſt gewachſen. Jnwendig verlaͤngert ſie ſich in kleine Vorragungen, wel - ches die Kerne, und gleichſam die Fundamente der Fal - ten ſind(b)WINSLOW n. 66. die die zottige Magenhaut macht.
Sie hat ihre eigene kleine Gefaͤſſe, wenn man die Gefaͤſſe der celluloͤſen uͤbergeht.
Sie loͤſet ſich, wenn man durch eine kleine Wunde Luft in ſie blaͤſt, auseinander, und verwandelt ſich in ein ſchwammiges, ſeidenhaftes und ſehr weiſſes Gewebe, der - gleichen das uͤbrige Gedaͤrme hat. Der beruͤmte Ri - cherts hat ſie in Krankheiten zu Gallert werden geſe - hen(c)Obſ. 3..
Dieſes celluloͤſe Gewebe folgt zwiſchen der Nerven - haut, und zwiſchen der zottigen zu allerlezzt, es iſt breit,N 5deut -(e)von Schwulfe WILLIS phatm. ra - tion. S. II. c. l. DUVERN. II. p. 573. von Gipſe ZOD. GALL. ann. I. Febr. im Fieler ein Scirrhus, und druͤfig Fleiſch Eſſ. of a Societ. at Edimb. 112.202Der Magen. XIX. Buch. deutlich zu ſehen, und man darf nur durch eine kleine Wunde der zottigen Haut in daſſelbe Luft blaſen, ſo ſchwillt es durch dieſen Handgriff, wie ein Schaum auf. Bis - weilen legt ſich in dieſes Gewebe Fett an(b)Conſ. OELHAFEN part. abdom. content. von Fetrkoͤrpern, die an die innere Magenflaͤche an - gewachſen..
Jn dieſem Fadengewebe theilt ſich das lezzte Stuͤkk des Adernezzes, wie auch das Geflechte der kleinen, und zugleich zalreichſten Aeſte aus, von denen die allerkuͤrze - ſten Aeſtchen durch die zottige Haut dringen. Dieſe ka - men von dem zweeten Nezze, durch die durchborte Ner - venhaut, mit ihren kleinen Staͤmmen herbei.
Und dieſes dritte Fadengewebe iſt vorzuͤglich der ge - woͤnlichſte Sizz der Entzuͤndungen, die dem Magen vom Gifte(c)HASENEST Richter T. IV. p. 47. 48. VALCARENGHI ad EBEN. BITAR p. 104. 105. Vom Erbrechen im Hunde Phil. tranſ. n. 335. Jm Hunde auch. SPROE - GEL n. 44. 46. vom mercurio praecipitato HILLEFELD p. 43. 44. von dem ſem. ſtaphiſagriae p. 21. von Meerzwiebeln p. 15. 17. von Kraͤhenaugen p. 45. 46. von roten Flekken bunt. IDEM p. 63. vom Kobald. Anisoͤl p. 38. 39. Kokkelskoͤr ern p. 34. 37. von Gruͤnſpan ſchwarzrot p. 48. vom Bleizukker. p. 52. oder durch Brechmitttel(d)Jch ſelbſt habe es geſehen Hiſt. de l’Acad. 1713. p. 130. &Cl. HILLEFELD p. 51. von Gum - migutta p. 28, und in Entzuͤn - dungskrankheiten ſehr oft zu wiederfahren pflegen(e)Jn der Kolik HEINRICI de cholera. Jn der Ruhr Phil. tranſ. Vol. IL. P. l. n. 12. im boͤsartigen Fieber ibid. Journ. med. 1762. M. April. HOFMANN de remed. benig. nox. nach dem Wechſelfie - ber MORGAGN. ſed & cauſ. II. Epiſt. 30. vom toͤdtlichen Durſte POZZI Commerc. Epiſt. p. 77. Jn den Pokken STUBBE phlebot. p. 252. KÆMPF infaret. ven - tric. Phil. tranſ. 1755. p. 56. in ei - ner Ochſenkrankheit SALCHOW im ſchweren Gebrechen VALEN - TIN Epiſt. IX. p. 216.. Jn ſolchen Faͤllen findet man Blut in die celluloͤſe Raͤum - chen ergoſſen, wie ich an Hunden, die von allerlei Giften umgebracht waren(f)Opuſc. anat T. I. de part. ſext. & irrit. Exp. p. 328., und an Menſchen, die nach wie - derholten Brechmitteln ihr Leben eingebuͤſt hatten, beobach - tet habe(g)Opuſc. pathol. obſ. 14.. Jch fand, daß ſich vom Verſchlingen des Kobalts, wirkliche und groſſe Kluͤmpe Blut an einemHunde203I. Abſchnitt. Bau des Magens. Hunde in die faͤſrige Gewebe ergoſſen hatten; eben die - ſes erfolgte auch an Kazzen von Arſenik, und ein Freund vom Curzius hat dergleichen auch am Menſchen bemerkt; allezeit aber lag der Feler in der dritten celluloͤſen Haut(g*)Lettera al. S. CURZIO p. 24..
Dieſe iſt auch offenbar eine Fortſezzung von der Oberhaut(b)NICHOLLS p. 20. Cl. C. a BERGEN pent. obſ. MONRO Edimb. Eſſ. lll. p. 118. ſie nennt epithelium RUYSHIUS Theſ. VII. n. 40., ſie iſt bisweilen losgegangen(c)Jm Hektiſchen Journ. de Médec. 1761. M. Mars. vom Brech - mittel VIRIDET du bon chyle p. 87. 88. 89. ALBERTI med. leg. T. I. P. 2. p. 441. von der Ruhr ARET diut. II. p. 61. PICGOLH. praelect. p. 105. von gegoſſenemBlaſenmittel BARTHOL. Cent. III. Hiſt. 16. wie es ſcheinet. und wie - der gewachſen, welches ſich auch bei verſchiednen Thieren eraͤugnet, ſo wie an den Voͤgeln(d)Solches vermutet REAU - MUR Mém. de 1752. p. 297. daß es die cuticularis ſei MONRO compar. anat. p. 95. der ganze Kropf im Huhn wieder gewachſen HARDER apiar. p. 70., an der Muſkus - ratte(e)Erneuret ſich Mém. de 1725. p. 332. 333., an den Krebſen(f)Der ganze Magen ergaͤnzt ſich wieder ROLFINK de calcul. p. 31. &c. , Jnſekten, und ſogar am Menſchen, indem viele recht geſund geworden, wenn ſie dieſe Haut ausgeworfen.
Sie iſt weis, gelb(h*)In nimpha Aſili DUVER - NEY p. 535. am Pfoͤrtner., rot, einfach, weich, wenn man ſie allein betrachtet. So wie die gemeine Oberhaut die Haut, ſo beſchuͤzzt dieſe zottige Haut die nervige, damit ſie nicht in eins weg Schmerzen leiden moͤge. Daher vertrug der Magen auch ein Demantpulver ohne uͤble Folge(i)KRUGER Pathol. p. 202.. Und daher erfolgen, wenn ſie abgerieben worden, Schmerzen der roten Ruhr(k)ARETÆUS PICCOLHO - MIN. und Herzens -angſt204Der Magen. XIX. Buch. angſt oder Magenkraͤmfe(l)BLAS obſ. 6. P. V. BAR - THOL. I. c. , der Appetit vergeht(m)VIRIDET p. 365., man hat einen duͤnnen Leib(n)Journal de Médec. I. c. , man kann keine Speiſe bei ſich behalten(o)VATER deglut. imped. cauſ. abdit. , man erbricht ſich in eins weg(p)MANGET bibl. T. I. p. 8. vom Gifte., der Magen wird blutig(q)VATRE. , und es geht einem durch den Stul Blut ab(r)HOFMANN remed. benign. nox. . Man hat geſehen, daß ſich in einer Entzuͤndung, die von kaltem Trinken entſtanden war, in den Magen Blut ergoſſen hatte(s)Lett. la S. CURZIO p. 23. 24., und dergleichen beobachtete man auch vom Brechweinſtein(t)ALBERTI Med. leg. T. I. P. 2. p. 546., indem dieſe zottige Magenrinde von den Brechmitteln zerſtoͤrt wird(u)p. 132..
Sie iſt an einigen Thieren dikk, hart, faſt knorplig, als in den Kornfreſſenden Voͤgeln(w)ALDROV. ornitholog. p. 116., am Kropfe des Adlers(x)LISTER conchyl. bivalv. auctar. p. XXXV. und auch am Blakfiſche.
Um dieſe Membran in ihren kleinſten Theilen deſto beſſer zu verfolgen, ſo muß man erſtlich wiſſen, daß ſie ſo - wohl im Menſchen, als in den meiſten Thieren weit, und um ein merkliches weiter(a)Die obere Laͤnge der zotti - gen Haut ſchaͤzzte von 13 Zoll, die untere von 39 Zollen WEPFER cicut. p. 121. 122. die obere Laͤuge der Fleiſchmembran 12 Zoll, die nutere 24. IDEM. , als diejenigen Membranen iſt, die von auſſen um dieſe innere Haut herumgezo - gen ſind.
Es wird aber dieſe Weite auf diejenige Falten und Vorragungen aufgewandt, welche in den hohlen Magenvor -205I. Abſchnitt. Bau des Magens. vorragen, und deren Haupttheil die zottige Membran iſt, die die dritte celluloͤſe Haut, und gleichſam die Wurzel der Nervenhaut in ſich begreift.
Dieſe Falten verhalten ſich an verſchiednen Thieren verſchiedentlich(b)Dergleichen Falten finden ſich faſt in allen Thieren, als im Elefanten, PARIS im Kaninchen, GREW p. 10. in der Maus SCHRA - DER p. 22. Schwein GREW p. 9. 14. Schwein von Mexiko. COW - PER Phil. transact. n. 153 im Loͤ - wen BARTHOLIN Cent. IV. Hiſt. 100. im Tieger Couguar. Hiſt. natur. Tom. IX. im Baͤr hiſt. nat. T. VIII. t. 34. f. 1. PARIS im Hunde MONRO compar. anat. p. 14. im turſione TYSON p. 21. COLL. p. 276. im Meerkalbe PA - RIS in den Schlangen CHARAS viper. p. 44. Krokodil BORR herm. p. 276. in den Fiſchen z. E. Schwerdtfiſche HARTMANN add. GERW. p. 32. &c. REDI anim. p. 116. im Froſche JACOBÆUS p. 83 Schildkroͤte PARIS auch Maul - wurfsgrille PEYER merycol. p. 8. Heuſchrekken ROESEL von Heu - ſchreken p. 59. doch ſind in denWiederkaͤuenden die Falten und Blaͤtter am tiefſten, z. E. am drit - ten Magen PERRAULT hiſt. T. III. f. 4. PEYER meryc. ic. 8. 9. 10. BUFFON T. V. tab. 18. p. 490. VIEUSSENS lig. p. 273. im Kameel Com. Petr. cit. und im buanaco FEUILLEE auch am vier - ten Magen PEYER PERRAULT f. 5. VIEUSSENS liq. p. 279.. Jm Menſchen erſtrekken ſich die Falten des Schlundes, die ſeiner Laͤnge nach gehen, bis in den Magen hinein, ſie laufen ſeinen ganzen Umkreis durch, und haben einige Aenlichkeit von einem Sterne(c)VESAL. T. V. f. 16. h. WINSLOW n. 67. BERTIN I. c. tab. 7. RUYSCH Theſ. VIII. n. 62. BOEHMER de polyphago p. 9.. An dieſem Orte iſt keine Klappe, weder im Menſchen, noch im Pferde(d)BERTIN I. c. p. 44., oder im Ochſen(e)SAUVAGES Mém. ſur le mal des boeufs p. 20., ob einige Thiere gleich daſelbſt eine Falte haben(f)Des Haſen BUFFON l. c. Schweins BUFFON T. V. tab. 18. f. 2. ſehr enge im Pferde BERTIN p. 48.: aber doch verengern die Falten, wie am Hintern, dieſen Magenmund.
Es laufen ferner weite Runzeln und Falten, durch den ganzen Magen, faſt ſeiner Laͤnge nach(g)WILLIS tab. 4. f. 1. RUYSCH Theſ. II. tab. 5. f. 2. BOEHMER p. 9. de FIEU p. 435., doch ver - ſchiedentlich in einander geſchoben, von dem blinden Sak - ke gegen den Pfoͤrtner fort, und ſie ſind in dieſer Gegend viel deutlicher zu bemerken.
Es206Der Magen. XIX. Buch.Es verlaͤngern ſich endlich alle inwendige Membra - nen des Magens, die inwendige und kreisfoͤrmige Schicht der Fleiſchhaut, das zweite Fadengewebe, die Nerven - haut, das dritte Fadengewebe, und die zottige Haut(h)WINSLOW n. 66. dergeſtalt in den Zwoͤlffingerdarm, daß ſich daraus eine Zeichnung von einem geſchwollnen, weichen, ſchluͤpfrigen, dikken, und gefaltetem Ringe(i)Conf. AMSTELODAMEN - SES im Schwein add. WINSLOW n. 70. bildet, den der loſere Zwoͤlffingerdarm umgiebt.
Dieſer Ring(k)Comm. Bonon. VESAL. WINSLOW n. 71. macht in der That auch am lebendi - gen Menſchen die Muͤndung des erſten Darms enger, und widerſteht ſonderlich denjenigen harten und dikken Speiſetheilen, welche aus dem Gedaͤrme in den Magen zuruͤkktreten koͤnnten, wofern ſie dieſer Riegel nicht daran verhinderte. Daher giebt man, doch nicht oft, und auch nur die allerkleinſte Steinchen der Gallenblaſe, im Erbre - chen von ſich, da man auch die groſſen durch den Stul abgehen ſieht.
An einem trokknen Magen zeigt ſich dieſer Ring als eine Art von Klappe, oder Zwerchfell(l)Gemeiniglich valvulae py - lori. Schon hat es VESALIUS rad. chin. p. 192. 193. und im Exam. Fallop. p. 116 und im ic. cit. k. & fabr. corp. hum. p. 607. PAREUSII. c. 14. VID. t. 63. f. 3. ROUSSET hyſterot. p. 238 COI - TER p. 132. RIOLAN. Enchirid. p. 118. SMETIUS miſcell. L. X. WEPFER cicut. p. 122. FANTON Diſſ. anat. p. 85 86. WINSLOW n. 69. 70. 71. DUVERNEY II. p. 182. RUYSCH muſ. rar. p. 152. Comm. Bonon. T. II. f. 2. p. 241. Auch im Kalbe ſchon beſchrieben AMSTELOD. p. 13. in der GemſeHARDER apiar. p. 51. PEYER Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. I. append. im Schwein beim BLAS anat. porc p. 65. und etwas an - ders bei den AMSTEL. p. 13. im Eichhoͤrnchen FANTON p. 162. im Maulwurfe mit einer Grenz - linie RICHA Conſt. t. Epid. n. III. p. 96. im Haſen eine Klappe. hiſt. natur. T. VI. t. 40. f. 2. PEYER obſ. 18. im Stachelſchwein SEVE - RIN Zootom. p. 320. im Braſili - ſchen Kaninchen MURALT p. 64. Baͤr hiſt. natur. T. VIII. tab 34. f. 1. TREW Comm. 1734. n. 38. in der Kazze PEYER obſ. p. 57. im Hunde BLAS anat. can. c. 18. doch laͤugnet es SCHRADERVS digeſt. anim. carniv. p. 16. daß dieſe Falte im Hunde verdiene, eine Klappe zu heiſſen., dergleichen manan207I. Abſchnitt. Bau des Magens. an den Sehroͤhren zu machen pflegt(m)HEISTER fig. 6. und bei - nahe BOURDON t. 2 f. 2.. Man hat ihn nur halb gefunden(m*)MORGAGN. ſed & cauſ. morb. p. 208..
Wenigſtens iſt der Pfoͤrtner in den meiſten Thieren enge, am engſten aber in den wiederkaͤuenden(n)VIEUSSENS tr. des Liq. p. 274. PEYER merye. p. 145, im Taumler(o)TYSON in der Anatomie deſſelben p. 21., Schweine(p)BLAS I. c. , Baͤren(q)SCHRADER de anim. car - niv. p. 16., da er nicht ein - mal Luft durchlaͤſt, wie auch im rana pilcatrix(r)CHARLETON mantiſſ. p. 19. und im Waſſerkefer(s)Journ. des Sav. 1696. p. 478..
Nicht ſelten umgiebt auch gleichſam ein eigner Schlies - muſkel den Pfoͤrtner, als im Schweine(t)AMSTELOD. colleg. priv. obſerv. p. 13. 27., im Kalbe(u)p. 17., Braſilianiſchen Kaninchen(w)MURALT p. 122., in der Kazze(x)PEYER obſ. p 57. und ſo gar im Menſchen(y)MORGAGN. Adv. III. p. 6..
Fraͤgt man nun, ob daher der Pfoͤrtner in ſeiner na - tuͤrlichen Beſchaffenheit zuſammenfaͤllt, und verſchloſſen iſt, ſo laͤſt ſich darauf gewis nicht ſo leicht antworten. Jch frage nicht von dem Falle der kramfigen Verſchlieſſung, denn davon hat man gewiſſe Exempel(z)Sect. IV. Dahin ziehe ich den HÆN rat. med. VI. p. 272.. Jn geſun - den Menſchen aber laͤſſet der hurtige Weg der Milch an Saͤugammen, der ſchnelle Abfluß der mineraliſchen Waſ - ſer, die Erſcheinung, da eine Speiſe aus dem verwunde - ten Gedaͤrme(a)Ibid. oder Qvekſilber(b)Sect. III. geſchwinde zum Vorſchein koͤmmt, oder das Zuruͤkktreten der Galle(c)Sect. IV. und ſelbſt das natuͤrliche Nachlaſſen der Schliesmuſkeln, auſſerhalb dem Reizen, und dieſe Schliesmuſkeln be - herrſcht der Wille nicht, alles dieſes laͤſt uns glauben,daß208Der Magen. XIX. Buch. daß blos harte, vollſtaͤndige und feſte Koͤrper, von dem engen Paſſe des Pfoͤrtners angehalten werden, wie ich an einer Kazze wahrgenommen, daß die geronnene Milchmaſ - ſe von dem Pfoͤrtner nicht durchgelaſſen wurde; daß aber fluͤßigen Dingen dieſe Straſſe immer frei zu paßiren ſteht. Man koͤnnte zwar wider uns einwenden, daß man bis - weilen, auch einige Stunden nach dem Eſſen noch, allein Milch im Magen angetroffen, und dieſes habe ich ſelbſt geſehen: ferner, daß man an ertrunknen Thieren kein Waſſer ins Gedaͤrme laufen gefunden(d)EVERTSE diſp. de ſub - merſ. . Allein der - gleichen Thiere haben nach dem Untertauchen nur eine ſehr kurze Zeit uͤber gelebt(e)L. VIII. p. 267. 268. &c. : und in dem andern Falle fand ſich noch die rohe Milch im Magen, da ſie im Ge - daͤrme ſchon mit der uͤbrigen Materie vermiſcht war(f)Siehe an ſeinem Orte..
Uebrigens verſchwinden alle Runzeln im Auf - blaſen(g)GLISSON p. 137., weil ſich die muſkuloͤſe, und aͤuſſerſte Haut, von der eingetriebnen Luft zu eben der Weite ausdehnen laſſen, die die nunmehr entfaltete zottige Haut hat. Sie vergehen auch in lebendigen Menſchen von Krankheiten, wenn der Magen uͤbermaͤßig ausgedehnt wird(h)Lett. ad CURZII I. c. BONNET ſepulchr. L. 3. Sect. 6. obſ. 8..
Unter dieſen Runzeln erſcheinen andere kleinere wurm - foͤrmige(a)Daß die Zottenhaut vom Maceriren ſo runzlig, als die Fin - ger an den Waͤſcherinnen werden. C. A. v. BERSEN I. c. und gleichſam gegitterte Runzeln, die einiger maaſſen rundlich vierekkig anzuſehen ſind, wenn man ſie genau betrachtet(b)Das kleinſte Nezz im Hunde und im Ochſen. MALPIGHIUS im Schafe RUYSCH Theſ. anat. II. p. 15. Adv. III. t. 2. f. 7. B. imBaͤren; ſie ſind glatt, verſchwinden leicht,und209I. Abſchnitt. Bau des Magens. und fallen weniger deutlich, als an den Gallengaͤngen in die Augen. Sie ſcheinen die kleinſte und ſubtilſte Spu - ren von dem Gitrerwerke zu ſein, welches ſich an dem zweeten Magen der Wiederkaͤuenden(c)PEYER ic. 6. p. 125. BUF - FON T. IV. t. 17 VIEUSSENS liqueuts p. 272. in dem Meerſau - fiſche machen die Zotten immer kleiner werdende Rauten DUVER - NEY I. p. 535. ſo ungemein ſchoͤn herausnimmt.
Endlich ſieht man ſowohl im Menſchen, als noch au - genſcheinlicher an andern Thieren, gewiſſe Faͤden oder Zotten(d)Faſern, wie an der Zunge, nannte ſie FALLOPIUS obſ. p. 161. & WEPFER cicut. p. 124. im Schweine ſahe ſie. SWAMMER - DAMM bei dem PECHLIN purg. t. 2. f. 3. im Schwein, Eſel und Hunde MALPIGH gland. con - glob. p. 9. im Eſel DUVERN. poſt. p. 536. add. n. 525. ID. imFerkel, Biber, Zibetkazze T. II. p. 489. im Hirſchen VIRIDET bon chyle p. 459. am Augapfel der Voͤ - gel und den Druͤſen ſelbſt ſind die Flokken ganz deutlich. Deutlich im logopode bei dem ROBERG. in diſſ. de ea ave KLEIN de avib. p. 116. mit einem Kupfer. Schei - nen von zuſammengeſezzter Art zu ſein. Cl. REAUMUR beſchreibt ſie Mém 1752. p. 307. im Eichhorn PEYER I. c. BUFFON I. c. , die in die Hoͤhlung des Magens haͤngen, aber doch kuͤrzer, als am Gedaͤrme ſind(e)Ein Stuͤkk iſt im Pferde ohne Flokken BERTIN p. 40.. An den Voͤ - geln iſt der ganze bulbus, und ſelbſt die convexe Oberflaͤ - che der Druͤſen mit deutlichen Zotten beſezzt.
Dieſe Flokken ſcheinen uͤberall einerlei Beſchaffenheit zu haben, naͤmlich, daß ſich durch dieſelben die Schlag - und Blutadern, mit ihren offnen Muͤndungen in die Hoͤhle des Magens endigen ſollen.
Wenn man naͤmlich Waſſer(f)KAAUW perſpir. n. 185. 562. HALES hæmaſtat. p. 118. PAULI praefat. ad v. HORNE. Fiſchleim, Qvekſil - ber(g)VIEUSSENS obſ. d’anat. & de med. prat p. 12 13. und Talg(h)KAAUW n. 185. 562. HA - LES VIEUSSENS conf. p. 257. 258., oder eine Wachsmaterie, in die Pulsadern einſprizzt, ſo werden dieſe Flokken mit der ro -ten(b)Baͤren PARIS im Elefant. DU - VERNEY. Jm Menſchen hats RUYSCH Theſ. II. Aſſ. III. n. 14. t. 5. f. 3. 4. Theſ. X. n. 142. 143. und auch DUVERNOY Comm. Acad. Petrop. T. IV. p. 215.H. Phiſiol. 6. B. O210Der Magen. XIX. Buch. ten Farbe angefuͤllt, und dieſe ſchwizzet in die Hoͤhle des Magens(i)RUYSCH Theſ. VI. n. 33. KAAUW. dergeſtalt uͤber, daß man an der hohlen Seite der zottigen Haut Wachscilinders bekoͤmmt, welche in die Hoͤhle des Magens vorragen(k)KAAUW n. 186. 187.. Dergleichen geſchicht auch, wenn man die erwaͤnte Fluͤßigkeiten durch die Blut - adern einſprizzt(l)IDEM n. 466. 617., denn ich habe beiderlei Verſuche oͤf - ters gemacht. Und ſo zieht ſich in lebendigen Thieren das Waſſer auch in die Nezzgefaͤſſe des Magens(m)KLAUNIG koſodoch. obſ. 15. KAAUW n. 489. ſonderlich von den Blutadern VIEUSSENS Vaſor. ſyſtem. p. 31..
Die rundliche Nervenwaͤrzchen(n)Waͤrzchen nennt es RUYSCH Theſ. VII. n. 40. Adverſ. II. p. 26. Adverſ. III. n. 10. p. 33 ſeqq. &c. ſerner HAASE renov. tunic. vill. die ganze Haut voll Waͤrzchen IDEM RUYSCH Theſ. VIII. n. 71. geſteht, daß im Menſchen der Bau undeutlicher ſei, als im Schaafe Adv. III. p. 34. haben ihre gewiſſe Entſcheidung noch der Zukunft vorbehalten; an den Wie - derkaͤuenden findet man freilich(o)DUVERNEY T. II. p. 436. VIEUSSENS liq. p. 273. Jn der Barbatiſchen Kuh. PARIS III. P. II. p. 227. am dritten Kaͤlberma - gen GREW p. 27. RUYSCH Adv. III. t. 2. f. 7. cur. poſt. n. 37. 171. am erſten Magen VIEUSSENS p. 272. GREW p. 17. an den Tafeln des dritten VIEUSSENS n. 273. BUFFON T. IV. t. 18. p. 490. GREW p. 18. PERRAULT Eſſ. t. 14. f. 2. 3. FEUILLRE PEYER ic. 8. p. 118. dergleichen, wiewohl groſſe und zuſammengeſezzte Huͤgelchen, daß man ſie un - moͤglich mit dem Bau im Menſchen in Vergleichung ſtel - len kann. Die, welche Ruyſch geſehen, ſollen nach der Vermutung beruͤmter Maͤnner, leere Flokken von Blut - adern geweſen ſein(o)DUVERNEY T. II. p. 436. VIEUSSENS liq. p. 273. Jn der Barbatiſchen Kuh. PARIS III. P. II. p. 227. am dritten Kaͤlberma - gen GREW p. 27. RUYSCH Adv. III. t. 2. f. 7. cur. poſt. n. 37. 171. am erſten Magen VIEUSSENS p. 272. GREW p. 17. an den Tafeln des dritten VIEUSSENS n. 273. BUFFON T. IV. t. 18. p. 490. GREW p. 18. PERRAULT Eſſ. t. 14. f. 2. 3. FEUILLRE PEYER ic. 8. p. 118..
Es offenbaren ſich an dem Magen der Voͤgel(a)WEPFER Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. obſ. 251. DUVER - NEY poſthum. T. II. p. 446. ge - ben einen weiſſen Schleim von ſich. Ferner auch MALPIGH. I. c. p. 10. FANTON diſſ. p. 39. CORNEL. CON - und ſonderlich an dem oben erwaͤnten bulbo, die Druͤſenganz211I. Abſchnitt. Bau des Magens. ganz augenſcheinlich, welche eirund ſind, und ſich mit ih - rem Gange in den hohlen bulbum oͤffnen. Sie liegen in ſiebenfachen Reihen an dem Huͤnermagen(b)FANTON diſſ. anat. p. 108.. Man findet ſie an den Jndianiſchen Huͤnern(c)PARISINI. , in der Taube(d)Amſt. coll. priv. obſ. p. 38. COLLINS p. 256. GREW p. 35. BLAS p. 285., Turteltaube(e)ALBIN de avib, ed. Gall. T. II. n. 47., Trappe(f)ALDROV. II. p. 92, PARIS Mém. &c. HARDER apiar. p. 78. exerc. p. 254., im Papagaien(g)Phil. tranſ. n. 211., Strauſſe(h)VALISNER I. p. 240., Kaſuar(i)GREW p. 32., Schwane(k)BORRICH hermet. ſap. p. 261., in der Taͤu - cherente(l)COITER p. 132., im Waſſerhuhne(m)PEYER obſ. 46., Raben(n)IDEM obſ. 50., Horn - kaͤuzchen(o)PARIS. , Koͤnigsvogel(p)IDEM T. III. P. 3. p. 29., Storche(q)HARDER obſ. I. WEPFER I. c. , Nilrei - her(r)PARIS. Reiher(s)BLAS p. 146., in der Kropfgans(t)MARSIGLI in oper. Da - nub. T. VI. p. 10. & PARIS. , Waſſerraben(u)PARIS ALDROW L. XIX. p. 265. ALBIN T. II. n. 81., Falken(w)MURALT vadem. p. 337., Geier(x)SCHEUCHZER |Bresl. Samml. 1726. p. 87., Adler(y)BORRICH I. c. p. 260. PA - RIS MALPIGH gland. congl. p. 10. ALDROV. l. p. 116. MARSI - GLI T. VI. p. 9., Steinbrecher(z)LEIGH. natur. hiſtor, of Lancash. p. 159., in der Nachteule(a)MALPIGH I. c. , Schwalbe(b)GREW. n. 39. und andern kleinen Voͤgeln(c)Idem ib. . So ſind dieſe Druͤſen ganz deutlich ange - bracht im Biber(d)BERGER natur. human. p. 135. WEPFER I. c. Mém. de l’Acad. 1704. p. 52., Elefanten(e)BILFINGER var. T. II. p. 194. PARIS. , in der Gemſe(f)HARDER p. 51., Kaninchen(g)GREW. , Stachelſchweine(h)PARIS. , Jgel(i)MURALT p. 265. FAN - TON p. 57. am Siamſchen Eich - hoͤrnchen TACHARD voyag. T. II. p. 252., Maul -O 2wurf(a)CONSENTIN. p. 215. PEYER p. 68. WILLOUGHBY p. 7. GREW p. 40. REAUMUR Mém. de 1752. p. 304.212Der Magen. XIX. Buch. wurf(k)MURALT p. 538., Beutelthiere(l)COWPER p. 28., in der Fiſchotter(m)Mém. preſent. T. II. p. 200., Schwei - ne(n)BRUNNER duoden. p. 70. VERCELLON. PEYER obſ. 34. MALPIGH. Colleg. Amſtel. p. 26. GREW p. 14. ASTRUC. digeſt. p. 161. 162., Zibetthiere(o)DU HAMEL p. 228., Hunde(p)GREW p. 59. BRUNNER p. 49., Wolfe(q)PAULIN. Iycolog. p. 4, DOLÆI Epiſt. IV. , Pan - ther(r)PARIS BUFFON T. IX. p. 180., Tiger(s)PARIS. und Kazzenparder(t)DUVERNOI. .
Man findet ſie auch in den Schlangen(u)BRUNNER p. 84. und Fi - ſchen, dem Goldfiſche(x)PEYER merycol. p. 17., Schwerdtfiſche(y)SCHELHAMMER. Solches laͤugnet HARTMANN. , Stockfi - ſche(z)COLLINS p. 276., Hechte(a)Phil. tranſ. n. 162., Krampffiſche(b)STENON. Act. Hafn. T. II. p. 224.; und in den Jnſek - ten, als an dem Spondylio(c)PEYER merycol. p. 6. und der Heuſchrekke(d)ROESEL Heuſchrek. p. 6..
Am Menſchen ſind ſie(e)Beſiehe den WILLIS p. 13. t. 4. f. 3. und er nennt die zottige Haut auch im Menſchen druͤſigWEPFER p. 122. 123. RIDLEY obſ. pract. p. 199. HARDER obſ. XI. p. 204. 251. ASTRUC de la digeſt. p. 161. 262. HEISTER II. p. 29. KAAUW n. 120. HEUER - MANN T. III. p. 467. JUSTI VESTI Dec. obſ. I. HELVETIUS I. c. ex WINSLOW DUVERNEY II. p. 480. 481. MORGAGN. Sed & cauſ. morb. II. p. 18. nicht ſo augenſcheinlich(f)Auch MORGAGN. Adv. III. p. 6. FANTON p. 59. VERDIER daß ſie klein ſind VIRIDET I. c. p. 43. durchs microſc. beſehen RIDLEY HEUERMANN. : und ich habe nur gemeiniglich hie und da am Magen Po - ros(g)Daß ſie poros haben VI - DUS tab. 63. f. 3. RUYSCH Theſ. II. tab. 5. f. 2. Theſ. VII. n. 19. Theſ. X. n. 41. FANTON diſſ. p. 89 90. VIEUSSENS l. c. p. 82. im Kazzenparder DUVERNEY I. Conf. VALISNER p. 241. im Schweine., die ſonderlich bei dem Pfoͤrtner haͤufiger(h)MORGAGN. SANTORIN p. 165. WINSLOW n. 63. VER - DIER p. 60. HARDER. BEH - RENS Bresl. Samml. 1723. m. Jun. wenige hat da WEPFERUS, auf andere Weiſe, als wir haben. ſind, angetroffen, und durch dieſe laͤſt ſich etwas ſchleimiges in den Magen ausdruͤkken(i)WEPFER p. 123. VESTI. . Andre haben Ausfuͤhrungs -gaͤnge,213I. Abſchnitt. Bau des Magens. gaͤnge, Muͤndungen, und einen ausgepreſten Saft be - obachtet(k)DUVERNEY T. II. p. 182. Solches laͤugnet der BARBIELLI - NI in beſonderm lib. . Nur ein einziges mal, oder zu zwei malen, habe ich dieſe Druͤſen ſelbſt, welche zu dem Geſchlechte der verſtekkten gehoͤren, einfach(l)Zuſammengeſezzt im Strauſ - ſen VALISNERI p. 240. im Biber WEPFER der auch andre vom Ge - ſchlecht der zuſammengeſezzten hat BUFFON T. VIII. p. 314., rund, linſenfoͤrmig, membranoͤſe, hohl ſind, und ſich mit einem kurzen Gange durch die zottige Haut verlaͤngern, und in dem dritten Fadengewebe ſizzen(m)WILLIS p. 13. WINSLOW n. 63. WEPFER p. 123. 124. 129., beobachtet. Es ſind keine Gefaͤs - pinſel(n)Theſ. II. Eſſ. 3. n. 14. Theſ. IV. n. 92. Theſ. VI n. 33. BOER - HAAV. p. 57. VIEUSSENS obſ. d’anat. & de prat. p. 80. tr. des liqueurs p. 261. noch Runzeln(o)Theſ. X. n. 142., und man muß ſie nicht ver - werfen(p)BRUNNER de duoden. p. 51. 52. 70. LIEUTAUD p. 68. BARBIELLINI in propr. lib. , ob man ſie gleich nicht allezeit zeigen kann(q)Sie rechtfertigt BOER - HAAV. Epiſt. p. 11..
Dieſe Druͤſen habe ich gleichſam zu groſſen Kelchen, wie die ſind, worinnen die Eicheln der Eichbaͤume ſtek - ken, und die drei Linien breit; halbkuglig(r)Opuſc. pathol. obſ. 22., hart, mit einem groſſen Loche in den hohlen Magen geoͤffnet, waren, ausarten geſehen(s)Exempel geſchwollner Druͤ - ſen hat MANGET bibl. p. 174. von getrunkener Tinte ſcirrhoͤſe Druͤſen VERDBIES de pica p. 26. vielleicht gehoͤrt hierher DUVER - NEY II. p. 573..
Man mus bei der Geſchichte dieſes Magenſaftes be - hutſam verfaren, da man eben darinnen die vornemſte Urſache von der Verdauung der Speiſen, ſonderlich in dem verfloßnen Jahrhunderte, geſucht hat(a)HELMONT Sextupl. digeſt. PASCAL. fermens p. 285. WIL - LIS ferment. c. 5. HIPP. CHEM. ETMUELLER BAYLE corp. anim. p. 342. VIRIDET prim. coct. c. 11. 12. FLOYER praeternat. ſtat. p. 67..
O 3Die214Der Magen. XIX. Buch.Die Sache ſelbſt iſt nicht ohne Schwierigkeit, weil der Magen felten rein iſt, und in dieſem Falle auch ſchon die freiwillige Ausartung dieſes Saftes, ſeine Natur ver - derben kann.
So iſt erſtlich das ſaure Verderben, eine ſehr gemei - ne Sache fuͤr den Magen, und dieſe Saͤure nimmt die Milch(b)Daß ſie von der Speiſe im Hunde werde GEUDER ferment. p. 78. vom Rheinwein ſaures Er - brechen PECHLIN L. I. obſ. 19. Saͤure vom Brodte. HELMON - TIANVS SCHOCK ferment. p. 297., das Brodt, die meiſten Pflanzen, und endlich auch das Fleiſch(c)PRINGLE p. 396. 398. 402. 406. die Saͤure iſt bei Hipochon - driſten der Anfang der Faͤulnis HIGHMOR. effect. hypochondr. p. 40. 105. vor ſeiner Faͤulnis von ſelbſt an ſich, ſo daß ſie auch bisweilen die Faͤulnis uͤbertrift. Daher hat es geſchehen koͤnnen, daß Menſchen bisweilen die aller - ſtaͤrkſte Saͤure durch Erbrechen von ſich gegeben(d)II de HEIRS obſ. p. 251. ALBIN de atherapeuſ. p. 13. BOY - LE util. Phil. exp. p. 135. TRAL - LES Hiſt. Choler. p. 150. ILSE - MANN colic. Saturn. HELMONT I. c. n. 41. p. 173. CELSUS L. I. c. 3. p. 27. Obſ. of a Societ. at Lon - don T. I. n. 46. die Silber faͤrbenWOODWARD caſes p. 17. ſaures Aufſtoſſen VERHEYEN p. 255., daß ſich im Magen deutliche Merkmale von Saͤure gezeiget(e)Jm Menſchenmagen aci - dum STORK Ann. I. p. 126. BLAS obſ. 6. L. V. obſ. 3. L. VI. ein ſaurer Geruch im Menſchen. SAND. rarus ventr. abſceſſ. ſehr ſaurer Geruch vom verſchlukkten Holze. Bresl. Samml. 1723. m. Sept. & WERDEN Nachricht wegen im Magen gefundener Hœlzer p. 8., und daß in den wiederkaͤuenden Thieren(f)Jm Lamme FLOYER, im Schafe REAUMUR Kaninchen FLOYER praet. nat. ſtate of hum. p. 66. Kalbe du HAMEL p. 249. Ziege VIEUSSENS liq. p. 280. Seekuh Comm. Petr. Nov. II. p. 310. Raupe Phil. tranſ. n. 470., in de - nen, die alles eſſen(g)Jm Schwein PEYER obſ. 34. Maus VALISNER gener. L. II. n. 5. 6. geronnene Milch. Ratte BARTHOL. anat. p. 78., in den Voͤgeln(h)Die Taube faͤrbte den Lakkmus roth. Mém. avant. 1699. T. II. p. 8. du HAMEL hiſt. p. 256. add. FLOYER pharmacoba - ſan. p. 53., endlich auchin(a)p. 67. SYLVIUS de le BOE uͤber - all; auch NICOLAI von Fiebern n. 102. Der von ihnen den Hun - ger herleitet. Dahin ſcheint, we - migſtens bei Voͤgeln zu zielen REAU - MUR I. c. p. 307.215I. Abſchnitt. Bau des Magens. in den fleiſchfreſſenden(i)Jn Fleiſchfreſſenden Voͤgeln ſauer FLOYER. im onocrotalo MARSIGLI danub. T. VI. obſ. miſc. o. 10. Adler p. 9. Hunde KNIGHT vindic. p. 34. naͤmlich der zuerſt im deſtilliren uͤbergehen - de Saft. Jn geſchwinde getoͤdteten Hunden war die Milch geronnen LITTRE Hiſt. de l’Acad. 1711. n. 7. in Fleiſchfreßigen Fiſchen VIRI - DET prim. coct. c. 10. 11. 12. & du bon chyle p. 64. Krampffiſch LORENZINI p. 28. im Hechte coagulirt der Magenſaft die Milch ANDRY des alims p. 362. und im Menſchen(i*)Ueberhaupt gerinnet Milch LEWIS mater. med. p. 528. eine ſaure Maſſe und ein ſaurer Saft gefunden worden, ſo wie Voͤ - gel einen ſaͤuerlichen Geruch ausduͤnſten(k)HELMONT. color. efficac. diger. n. 27. p. 164. imago fer - ment. p. 93. n. 23. 24. 25. 26. 27. Conf. ſextupl. digeſt. n. 12. p. 168. Add. DUVERNEY poſthum. p. 272..
Dahingegen artet das Fleiſch, nach einigen anfaͤngli - chen Spuren von Saͤure von ſelbſt zur Faͤulnis aus, bei der in einem gewiſſen Grade ein alkaliſches Weſen zuge - gen iſt, und ſich damit vermiſcht(l)Faſc. Sect. III. . Doch es neigen ſich auch unſere Saͤfte, und mit ihnen der Magenſaft, ſchon von ſelbſt, zu dieſer Ausartung(m)L. V. .
So konnte es geſchehen, daß das Mengſel im Ma - gen ſtinkend, faul, und offenbar alkaliſch, in Menſchen(n)Jm Magen eines geſundenMenſchen faͤrbt ſich der malva Saft gruͤn VIEUSSENS liq. p. 270. Jm deſtilliren giebt der Ma - gen ein Alkali. Phlegma, einen al - kaliſchen Geiſt, eine oͤlige Sub - ſtanz, und ein fixes Salz; nach dem PLINELLI de podagr. p. 313. Auch der Hundemagen gab ein Al - kali KNIGHT vindicat. p. 34., in fleiſchfraͤßigen Thieren(o)Jm Hunde vaſ. brev. TI - LING p. 362. Jm Jgel, MUS - GRAVE Phil. tranſ. n. 192. Der Atem des oſſifragae ſehr riechend CORTES beim ALDROV. I. p. 226. Jn der Schlange iſt der Ma - gen oft ſehr ſtinkend. GEUDER ferment. p. 71. ex R. I. CAME - RARIO. Jm Fiſche Phil. tranſ. n. 102. DAMPIER III. p. 87. und in den Krautthieren(p)Jm Kalbe wurde die Mal - vatinctur gruͤn VIEUSSENS liq. p. 276. wurde.
Bisweilen theilet die aus dem Gedaͤrme zuruͤkktre - tende Galle(q)WALÆUS p. 763. VALIS - NERI I. p. 241. PANAROL. Pen - tec. I. n. 39. WENKER ulc. ventr. obſ. I. HILDAN Cent. IV. n. 40. (in dieſem Magenſafte eine Bitterkeit undO 4gelbe216Der Magen. XIX. Buch. gelbe Farbe mit(r)Von gebrauchten Sennes - blaͤttern war ein gelber Saft im Magen MATTEI anim. p. 44. und Galle ſelbſt p. 53.. Vom Fahren auf dem Schiffe er - folgte ein bittres Erbrechen(s)CELS I. c. 3. p. 23. vom Natterbiſſe POUTEAU obſ. p. 155.. Und es kann von dem haͤufigen Gebrauche des Meerſalzes eine Schaͤrfe von derſelben Art entſtehen(t)PINELLI I. c. p. 290..
Um alſo dieſen Magenſaft in ſeinem natuͤrlichen und reinen Zuſtande zu bekommen, mus man ſich huͤten, daß derſelbe weder von Speiſenuͤberbleibſeln, noch von einiger Fermentation oder Faͤulnis verdorben wird. Man mus ihn alſo aus dem reinen Magen eines ſolchen Thieres her - nehmen, welches eine Zeitlang, doch aber auch nicht gar zu lange, ohne Speiſe geblieben: oder man mus ihn ſo zu unterſuchen nehmen, wie ihn ein geſunder nuͤchterner Menſch, mit einer kleinen Ohnmacht oͤfters auswuͤrgt. Ein beruͤmter Mann hat dieſen Saft in Schwaͤmme auf - gefangen, welche er Thieren zu verſchlukken gab(u)REAUMUR Mém. de 1752. p. 482.
Durch dieſe Kunſtgriffe hat man gelernt, daß der Ma - genſaft beinahe ſpeichelartig(w)DEIDIER. phiſiol. p. 80. LIEUTAUD Eſſ. p. 270., uͤberhaupt im Feuer verfliegend(x)WEPFER cicut. p. 80. PEYER merycol. p. 182., ſchleimig(y)WEPFER p. 123. wenig ſcharf im Hecht und Karpen VI - RIDET bon chyle l. c. im Fiſche BOYLE util. phil. exp. p. 117. Schwerdtfiſche HARTMANN im Hunde B. LANGRISH Exp. on brutes l. BRUNNER pancr. p. 88. 119 ASTRUC. p. 78. im Biber WEPFER I. c. Ratte MOEBIUS de uſu ventr. & int. im Magen ſelbſt, und weniger ſchleimig iſt, wenn er aus dem Munde heraus - troͤpfelt, oder er iſt geſchmakklos(z)Haͤufig helle durch den Mund Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 4. obſ. 108. ein Phlegma FLOYER I. c. p. 59. Schleim ausgebrochen. TULP. P. II. p. 29 TILING p. 220 MARCDON. Hiſt. med p. 8. nicht fauer WEDEL phyſ p. 119. Jm Schweine viel SchleimFLOY -, oder leicht geſal -zen(q)(in maraſmo). Bitter im weichen Krebſe BROWNE jamaic. p. 425. Er iſt in einigen Thieren beſtaͤndig bitter, als im Straußvogel, beſiehe davon den VALISNER. Jm Huͤhu - chen im Ei habe ich jederzeit Galle in deſſen Magen angetroffen. Du poulit. II. p. 128.217I. Abſchnitt. Bau des Magens. zen(a)BRUNNER pancreat. p. 91. Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. I. p. 127. im buteo ſalzig REAU - MUR p. 305. BOHN. p. 131. im oſſifraga. , in den Krautthieren(b)Jm Kalbe KERGER fer - ment. p. 201. 202. im Schafe MATTEI anim. p. 15. REAU - MUR p. 495. etwas ſalzig im Lamm COLLINS p. 308. MOEBIUS. FI - LING p. 362. MURALT p. 495. in Ratten ſcharf TILING p. 361. MOEBIUS im Kaninchen MAT - TEI p. 15. im Haſen IB. pfeffrig im Kaninchen BRUNNER duo - den. c. 5. p. 92. im Menſchen VI - RIDET p. 475. ſalzig im BiberBERGER l. c. im Haſen MAT - TEI in der Kazze ID. , in den Fleiſchthieren(c)Jm Hunde STRAUS TI - LING MOEBIUS de uſu ventr. in der Kazze MATTEI. , in den Voͤgeln(d)TILING vaſ. breve p. 361. MOEBIUS p. 188. im Huhn SCHOCK de ferment. p. 304. im Storchen STRAUS beim VALEN - TIN II. p. 54. im Falken ſuͤs BO - RELL. beim MALPIGH poſth. p. 23 ſalzig in andern Voͤgeln COL - LINS p. 308., Fiſchen(e)In ſquatina COLLINS p. 277. im Hechte p. 308. lupo Jack. Phil. tranſ. n. 162. ſalmiakiſch in harengo Oecon. Abhandl. IX. p. 17. ſuͤs in den Fiſchen BORELL. I. c. im Krebſe ſalpetrig TILING. , und auch im Menſchen ſo beſchaffen(f)Durch das Erbrechen ſalzig Eph. Nat. Cur. III. ann. I. p. 127. gallartig ANEL lib. propr. p. 45..
Man hat weder ein ſaures(g)LIEUTAUD p. 271. GA - LATHEAN. BOYLE Phil. Exp. util. p. 117. BOHN. p. 131. & de ferment. ſang. BERGER ASTRUC tritur. p. 78. im Hunde LISTER de hum. p. 157. VALISNERI Vol. III. obſ. III. p. 139. ſeq. PI - NELLI p. 345. GEUDER DU - VERNEY Mém. avant. 1699. l. c. GAPOA dell incertezza de medic. p. 52. ſeqq. &c. noch alkaliſches We - ſen, an dieſem Safte, wenn er rein war, wahrnehmen koͤnnen.
Da der beruͤmte Leidnerarzt Raſt, auf mein Bitten, vom Mauleſel und Schafe, vermittelſt des Hungers, ei - nen reinen Magenſaft erhalten hatte, ſo fand man an bei - den Thieren den Magenſaft ſchleimigzaͤhe, doch war im dritten oder Faltmagen des Schafes weniger, als im Maul -O 5eſel.(z)FLOYER geſchmakkloſer Magen - ſaft im oſſifraga LEIGH natur. hiſt. of p. 159. im Strauſſen VA - LISNER p. 240. contra PECH - LINUM der ihn ſauer angegeben purgant. p. 74 im buteone REAU - MUR Mém. de l’Acad 1752. p. 305. in der Ratte TILING I. c. p. 371. im Huhne GALATHEAU & HARDER apiar. obſ. 16. der Trappe HARDER apiar. p. 78. im Hirſch VIRIDET bon chyl. p. 459. ſanft und unwirkſam HEC - QUET. diſpenſ. du Careme. 218Der Magen. XIX. Buch. eſel. Dieſer Saft aus dem Schafe brauſte mit der Vi - triolſaͤure, und dem Sauren des Salpeters ein wenig mit einem faulen Geruche auf: er faͤrbte den Violenſirup gruͤn. Er wollte nicht von der Saͤure gerinnen, und bekam vom beigemiſchten Weinſteinoͤl Flokken. Er hatte einen ſalzigen, etwas ſcharfen Geſchmakk, war aber ohne Kuͤchenſalz. Da man ihn aufbehielt, ſo wurde er davon noch leimiger.
Jm Mauleſel ſchien er eiweisartig, klebrig zu ſein, er warf, mit Ruthen gepeitſchet, wie Eiweis, Schaum auf, verrauchte aber am Feuer ganz und gar. Vom ſcharfen Weingeiſte fand man ihn nicht veraͤndert. Mit Vi - triolgeiſte brauſte er ein wenig auf, und lies Flokken fallen; und ſo verhielt es ſich auch mit andern chemiſchen Fluͤßigkeiten: doch brauſte er mit dem Salpetergeiſte mehr auf. Er wurde vom Weinſteinoͤl fluͤßiger, und flokkig. Folglich ſcheinet dieſer Saft, aus Schleim und Waſſer zuſammengeſezzt zu ſein, und zur alkaliſchen Natur zu gehoͤren.
Seine Zuſammenſezzung iſt gemiſcht aus dem, oben bereits beſchriebenen, Speichel; aus der ausduͤnſtenden Fluͤßigkeit des Magens, welche man nach der Analogie, und gewiſſen Verſuchen, die man am Magen der Huͤn - chen angeſtellt, fuͤr eine Art von Flieswaſſer halten kann; wozu noch der Schlundſaft, der Saft der Gekroͤsdruͤſe, und der Druͤſenſchleim zu rechnen iſt.
Dieſen Saft bringen, ſo wie alle uͤbrige Saͤfte, die Schlagadern hervor. Eine Menge derſelben, die den Magen bedienet, entſtehet von der Bauchſchlagader, welche wir, ob ſie gleich auch noch andre Aeſte von ſichgiebt,219I. Abſchnitt. Bau des Magens. giebt, dennoch mit ihrem Ganzen zuſammengenommen beſchreiben wollen.
Ungemein ſelten(a)Dieſes habe ich einmal ge - ſehen Faſcic. VIII. p. 35 dieſes hat PARE L. II. c. 22. VESLING Epiſt. poſth. 8. RIOLAN. anace - phal. p. 153. entſpringt ſie aus einem gemein - ſchaftlichen Stamme mit der obern Gekroͤsſchlagader, ſehr oft aus der Aorte, indem dieſe zwiſchen den Schenkeln des Zwerchfelles herablaͤuft, an dem zwoͤlften Wirbelbeine des Ruͤkkens(b)Tab. art. tot. corp. ant. EUSTACH t. 26. im Knorpel zwi - ſchen dem lezzten Ruͤkken und er - ſten Lendenwirbel WINSLOW n. 176., ſie iſt gros, aber dennoch kleiner, als die Gekroͤsader(c)Die Oeffnungen ſind wie 900 und 289. Comm. in Praelect. Boerh. T. I. p. 39. ſonſt die Durch - meſſer wie 17 und 19. wie 14400 und 16900. SENAC du coeur. p. 247. die Durchmeſſer wie 13 zu 14. HELVETIUS Lettre au ſujet de la critiq &c. p. 187. ſeq. , und koͤmmt aus der vordern, und et - was mehr gegen die linke Hand gekehrten Seite der Aor - te, ſo, daß ſie ſich rechter Hand, nach vorne hin, und ab - werts wendet(d)Tab. coeliac. not. e. tab. corp. HEUERMANN T. lll. tab. 3..
Sie pflegt aus ihrem Stamme, welcher allezeit kurz iſt, die linke(e)Conf. not. f. WINSLOW n. 176. WALTHER coeliae. S. auch wohl die rechte Zwerchfellsader(f)Tab. art. corp. tot. ant. und WINSLOW T. III. n. 172. 176. Faſc. ll. , die Pulsadern der Nebennieren(g)Ibid. not. f. und PETSCHE n. 49., bisweilen auch die Ader der Gekroͤsdruͤſe, da wo die Gekroͤsdruͤſe der lin - ken Niere am naͤchſten liegt, indem ſich dieſe Ader mit einem Aſte der linken Zwerchfellsader vereiniget, hervor - zubringen(h)Faſcic. III. p. 32..
Hierauf zerſpaltet ſie ſich an einer Stelle in drei Aeſte, und erzeuget gleichſam einen Dreifus(i)Tab. corp. anat. C. D. E. EUSTACH t. 27. f. 4. LOWER de corde p. 214. WINSLOW n. 178. LIEUTAUD p. 485. WAL - THER ven. port. HEUER - MANN I. c. : oder ſie laͤſt zu -erſt220Der Magen. XIX. Buch. erſt die groſſe Kranzader(k)Tab. coeliac. I. R. und not. noſtr. f. WALTHER obſ. 3. STU - KELEY of the ſplen. G. WINS - LOW n. 177., und kurz darauf, und nicht weit davon, zween Staͤmme von ſich, naͤmlich die Leber - und Milzader, nur daß bisweilen die rechte Leberader zur Gekroͤsader mit gehoͤrt. Mannigmal koͤmmt zuerſt die Milzader, und hierauf die Kranzader aus der Leberader hervor(l)Not. f. .
Ein andermal koͤmmt zuerſt die Kranzader aus ihr, und dennoch macht die Bauchſchlagader durch ihre Zer - aͤſtelung in die rechte, in die linke Leberader, und in die Milzader einen Dreifus(m)Tab. Coel. II. S. . Jch habe die Kranz - ader aus der Aorte herrorkommen geſehen(n)Ibid. Faſcic. II. not. f. . Sie entſpringt auch, wie wohl ſeltener, aus der Milz - ader(o)Solches hat GUNZ obſ. n. 10..
Der erſte, wiewohl kleinere(p)Dennoch hat es STUKE - LEY, in Nachahmung der Blut - ader EUSTACH t. 27. f. 4. VE - SALIUS VERHEYEN t. 38. c. KULMUS t. 16. CASSER L. 17. tab. I. Fortſazz der Bauch - ſchlagader, die obere(q)Sehr klein EUSTACH. linke oder groſſe Kranz - ader, haͤngt ſich an den linken Anfang des kleinen Ma - genbogens(r)COWPER t. n. 39. Gaſtrica major C. BAUHINO Gaſtrica GLISSON ventric. & int. p. 116. Gaſtrica ſiniſtra KEILIO abrigd. p. 342 Epigaſtrica LOWERO Sto - machique coronaire WINSLOW n. 177. und laͤuft nach vorne, und links weg.
Sie giebt bisweilen die linke, oder auch beide Zwerch - fellsadern(s)Tab. coeliac. I. WINSLOW n. 179., oder eine beſondere Gekroͤsdruͤſenader von ſich, welche mit der Pfortader herablaͤuft, und ſich mit den, von den Gekroͤsadern entſtandnen Gekroͤsdruͤſen - adern verbindet(t)Tab. coel. I. Y. .
Sie221I. Abſchnitt. Bau des Magens.Sie pflegt daſelbſt noch eine beſondere Schlundader(u)Faſc. II. not. g. zu machen, welche in die Bruſt laͤuft, und ſich mit denen daſelbſt bildenden Zweigen vereinigt.
An eben dieſem Orte ſtrekkt ſie den Kranzaſt(w)Tab. coeliac. I. Z. und not. g. EUSTACH tab. 27. f. 2. 4. STUKELEY VESAL. p 454 &c. WINSLOW n. 179. von ſich, welcher dieſen Namen insbeſondere verdient, und nach Art eines Kranzes, doch ohne einen deutlichen Zirkel zu beſchreiben, die Grenze des Schlundes am Ma - gen umgiebt. Dieſer Aſt giebt einen oder den andern Aſt in den Schlund hinauf(x)Faſcic. VIII. I. c. ; und wenn er ſich mit den Milzadern vereinigt, ſo verliert er ſich mit den mei - ſten uͤbrigen abwerts in dem blinden Sakke des Ma - gens(y)Not. g. .
Es folgen an beiden geraden Flaͤchen des Magens einige Aeſte(z)Tab. coeliac. I. .
Endlich zerteilt ſich der vornemſte Stamm der Kranz - ader(a)Tab. coel. I. b. not. h. EU - STACH. I. c. VESAL. I. c. STU - KELEY I. c. WINSLOW n. 180. LIEUTAUD I. c. p. 488. CASSE - RIUS I. c. in zween Aeſte, den vordern(b)Faſcic. VIII. I. c. und hintern(c)Ibid. oder auch in drei gleich groſſe(d)Ibid. Faſcic. II. I. c. .
Entweder beide derſelben, oder auch nur der hintere, laͤuft laͤngſt dem kleinen Bogen des Magens rechter Hand fort, und macht mit der kleinem Kranzader, dieſem Fortſazze der Leberader(e)Ibid. EUSTACH. f. 4. LE - ONCENA in Phil. tranſ. n. 280. WINSLOW ib. werfe ſich in die Leberader PETIT ad PALFYN p. 353. einen weſentlichen Zuſammen - hang, indem Staͤmme, welches eben nicht die kleinſten ſind, mit einer entgegengeſezzten Richtung, in einen einzigen Stamm zuſammen wachſen.
Es222Der Magen. XIX. Buch.Es laufen aber von eben dieſer Kranzader die groͤſten Aeſte in die vordere und hintere Ebene des Magens, und wenn ſie ſich gegen den groſſen Bogen gewandt(f)Conf. tab. l. coel. , ſo vereinigen ſie ſich mit den Zweigen der Bauchnezzadern, und der kurzen zu einem Adernezze.
Der uͤbrige Stamm eben dieſer Kranzader beugt ſich um den Lappen des Spigelius (Mittellappe der Leber), laͤuft durch die Furche des Blutaderganges nach der Le - ber, und iſt gemeiniglich klein(g)Tab. coel. I. und not. g. h. add. WINSLOW n. 181. PETSCHE n. 50. HEUERMANN T. III. p. 714. GUNZ. I. c. erſte Leberader RHOD mantiſſ. n. 48. erſte Leber - oder. WALTHER. I. c. 6., bisweilen aber doch ſo anſenlich, daß er den Namen einer zwoten linken Le - berſchlagader verdient. Er verſieht auch noch das Zwerchfell(h)Not. h. WINSLOW n. 181..
Dieſer Aſt gehoͤrt, ob er gleich ſeinen Namen von einem andern Eingeweide bekoͤmmt, dennoch groͤſtentheils dem Magen zu.
Es entſteht die Milzſchlagader ſehr ſelten aus der Aorte(a)So ſagt RIOLAN. in LAU - RENT. p. 641. Enchirid. p. 244. DRELINCOURT de liene t. 1. n. 8. LINDEN Phiſiolog. reform. p. 817., denn ich habe ſolches niemals gefunden, wohl aber gemeiniglich kurz darauf, aus der Bauchſchlagader, nachdem die Kranzader daraus ihren Urſprung genom - men(b)Tab. coel. l. g. . Von da wendet ſie ſich gekruͤmmt unter einem ziemlich ſpizzen Winkel(c)Tab. coel. I. HEUERMANN I. c. links oder vielmehr hinter - werts fort, geht laͤngſt dem obern Rande(d)Tab. coel. II. ic. & not. c. der Ge - kroͤsdruͤſe, ſo wie laͤngſt dem hintern Rande dieſer Druͤ - ſe(e)WINSLOW n. 190., kruͤmmt ſich durchgaͤngig in einen Bogen, wel -cher223I. Abſchnitt. Bau des Magens. cher ſeine Hoͤhlung oben traͤgt(f)Faſcic. VIII. p. 34., und macht wechſels - weiſe Schlaͤngelungen(g)ARANT obſ. anat. c. 25. CASSER L. VIII. t. 9. f. 1. RUYSCH Epiſt. VII tab. 4 DRA - KE I. c. 41. BIDLOO t. 36. f. 1. WALTHER ven. port. WINS - LOW n. 194., die deſto deutlicher ins Auge fallen, je beſſer man ſie mit Wachs ausſprizzt.
Sie erreicht in der That ihr Ende an der Milz, ſteigt laͤngſt derſelben Sinus, der dem Magen entgegen gekehrt iſt, nachdem ſie ſich an dem Nezze des Magens und Grimmdarms zuſammengebogen, in die Hoͤhe, wenn der Magen leer iſt, und ſtreichet vorwerts hin, wenn der - ſelbe voll iſt(h)p. 120.. Hierauf wirft ſie viele, oder bis zehn(i)Tab. coeliac. II. not. e & ic. conf. Faſcic. VIII. bis fuͤnfe WINSLOW n. 195. Aeſte, die gleichſam in Loͤcher geſtekkt ſind(k)CASSER L. VI. T. I. L, VIII. t. 9. f. 1., in die - ſes Eingeweide hinein. Bisweilen koͤmmt eine der Milz - adern(l)Faſcic. VIII. I. c. mitten aus der Gekroͤsdruͤſe in ihr Eingeweide gelaufen.
Sie teilet aber der groſſen Kruͤmmung des Magens viele Aeſte mit, darunter der erſte(m)EUSTACH f. 2. 4. STU - KELEY t. 1. entweder aus der hinterſten der Milzſchlagadern, oder doch etwas fruͤher entſpringt, und am Ende oder Zweidrittheile der Gekroͤs - druͤſe(n)Not. 9., bisweilen auch mitten aus der Gekroͤsdruͤſe hervorkoͤmmt. Es ſtreicht derſelbe laͤngſt dem groſſen Bogen des Magens vorwerts, und rechter Hand fort, mit einem Bogen im Nezze, und entfernt ſich ein wenig vom Magen(o)Icon. coel. II. . Die linke Magennezzader(p)de MARCHETT. &c. Sol - ches hat VESALIUS p. 491. ic. p. 484. E. Gaſtrica ſiniltia WINS - LOW n. 191. LIEUTAUD p. 491. iſt nicht ſelten entweder der wirkliche Stamm der Milzſchlag - ader(q)Tab. coel. II. , oder wenigſtens doch der eine Hauptaſt, weil die Milzfortſaͤzze den andern Aſt ausmachen.
Jhre224Der Magen. XIX. Buch.Jhre Magenaͤſte ſteigen an beiden ebnen Flaͤchen des Magens in die Hoͤhe, und laufen mit den Zweigen bei - der Kranzadern(r)WINSLOW n. 191. im Adernezze zuſammen. Sie wan - dern aber durch das Nezz zum Magen(s)Tab. coel. II. & not. e. .
Die Aeſte des Nezzes laufen in das Nezz am Ma - gen und Grimmdarme, und in deſſen beide Blaͤtter, in - dem ſie ſich ebenfalls durch einander flechten(t)WINSLOW n. 192..
Einer von dieſen Aeſten, und zwar von den erſten, geht mitten durch das Nezz, trug bei den alten den Na - men der linken Nezzader (epiploica ſiniſtra)(u)Ibid. Faſcic. VIII. C. BAU - HIN D. d. MARCHETT. LIEU - TAUD. p. 490. VESALIUS p. 484. bei γ und ε &c. , und machte mit den rechten Nezzgefaͤſſen eine Verbindung.
Der Stamm ſelbſt hat mit der rechten Magennezz - ader, vermittelſt eines ſtarken(w)EUSTACH tab. 27. f. 4. tab. noſtr. II. & I. & not. e. STUKELEY WINSLOW n. 192. oder geringen Zuſam - menhanges(x)Von da undeutlich EU - STACH f. 2. einen fortgehenden Bogen zu beſchreiben, und er verrichtet dieſes, nachdem er den dritten Theil von der Laͤnge des Magens oder noch mehr durchgelaufen iſt, denn er uͤberſteiget niemals die Helfte.
Von dieſen erſten Aeſten laufen auch einige nach der Gekroͤsdruͤſe(y)WINSLOW n. 192. Not. e. , bisweilen auch nach der Milz(z)Not. c. LOWER p. 214., ſo wie andre beſtaͤndig nach dem Gekroͤſe des dikken Ge - daͤrms und zu dem Bande gehen, von welchem die Milz getragen wird(a)Not. e & Faſc. VIII. .
Es gehen ferner ſowohl aus dem Sinus der Milz, und von den Milzaͤſten ſelbſt(b)Not. e tab. poſt. O. O. Faſc. VIII. STUKELEY unum. VESAL p. 484. WINSLOW n. 194., als aus dem Stamme, zwiſchen denen reihweiſe entſpringenden Staͤmmchen derMilz225I. Abſchnitt. Bau des Magens. Milz(c)Faſc. VIII. ſehr viele Schlagadern, bis fuͤnfe(d)Die Alten eine RHOD. mantiſſ. obſ. n. 29. daß mehr ſind RIOLAN in Laurent. p. 660. drei, vier, TILING Vaſ. brev. p. 105., mit dem Nezze am Magen und Grimmdarme, zu dem Hoͤkker des Magens; dieſe vereinigen ſich(e)EUSTACH f. 4. mit den Kranzadern, die von der linken Magennezzader abſtammen, und bege - ben ſich bis in den inſerirten Schlund und in das Band, in welches ſich das Nezz verliert, mit ihren kleinen Aeſten. Die Schlagadern begleiten die kurze Blutadern.
Aus dieſer Gegend kriechen einige Zweige durch das Schlundband zum Zwerchfell, andre kehren zur Gekroͤs - druͤſe, und zum Gekroͤſe des dikken Gedaͤrmes wieder zuruͤkke(f)Not. e. .
Doch es geſchicht auch nicht ſelten, daß ſich eine oder die andre Arterie, von der Milzader, indem dieſe laͤngſt der Gekroͤsdruͤſe, ſchon nahe an der Milz vorbeiſtreicht(g)Tab. coel. II. k. not. f. & Faſcic. VIII. EUSTACH t. 27. f. 2. 4. CASSER L. 5. t. WALTHER ven. port. p. XI. in die hintere Ebene des Magens, unter dem Schlun - de, nahe bei dem kleinen Bogen(h)Faſc. VIII. , doch nicht in einer - lei Reihe mit den kurzen Schlagadern, ſondern mehr hin - terwerts, als dieſe, wirft.
Schon ſeltener iſt es, wenn man aus dem Urſprunge der Milzader eine beſondre Pfoͤrtnerader in den hin - tern Theil des Pfoͤrtners, und zum Pakke der Gallenge - faͤſſe laufen geſehen(i)Tab. I. . Sonſten nimmt eine beſondre Gekroͤsdruͤſenader, welches die oͤberſte ihrer Gefaͤrtinnen iſt, dieſe Stelle ein. Dieſe laͤuft rechter Hand, uͤber den Kopf der Gekroͤsdruͤſe, hinter dem Pfoͤrtner, zum Zwoͤlf - fingerdarm und zur Gekroͤſedruͤſe(k)Tab. coel. II. not. c. , und verſchwiſtert ſich mit der Gekroͤsdruͤſen - und Zwoͤlffingerdarmsader, und mit der Pfoͤrtnerader. Dieſe Schlagader habe ichauchH. Phiſiol. 6. B. P226Der Magen. XIX. Buch. auch von der Bauchader(l)p. 144. von dem Kranzaderſtamme und von der Aorte(m)Tab. II. l. c. abſtammen geſehen.
Endlich habe ich, aus dem Stammorte der Milzader, einen Queeraſt zum Gekroͤſe des dikken Gedaͤrmes gehen geſehen, der mit den Nezzadern und den Grimmdarms - aͤſten in Verbindung ſtand(n)Faſc. VIII. I. c. .
Die uͤbrigen Aeſte der Milzader laufen, indem dieſe der Gekroͤsdruͤſe folgt, in zalreicher Menge zu dieſem Ein - geweide(o)Tab. coel. II. 1. EUSTACH I. c. f. 2. 4. WINSLOW n. 190. WALTHER. , und haͤngen auf allerlei Weiſe mit den Ge - kroͤsdruͤſenadern, die vom Gekroͤsſtamme entſpringen, zu - ſammen.
Ueberhaupt iſt ſie kleiner, als die Leberader. Jch habe in jungen Koͤrpern die Milzader 0.000 144 und 0.000 81, die Leberader 0.000 149 und 0.000 336(p)Praelect. in Boerh. T. III. p. 45. gefunden. Jn erwachſenen Menſchen iſt die Leberader, ſo wie die ganze Leber, kleiner, und folglich waͤchſt zugleich das Verhaͤltnis der Milzader.
Jch habe noch eine zwote Milzſchlagader(q)Tab. coel. I. f. not. b. geſehen, die noch fruͤher aus dem Stamme der Bauchader ent - ſtand, durch die Spizze der Gekroͤsdruͤſe nach der Milz zu gieng, und ſich in dem Sinu dieſes Eingeweides mit der gewoͤnlichen Milzader vereinigte.