PRIMS Full-text transcription (HTML)
Leych Sermon Oder Abdanckung
Bey Volckreicher anſehlicher Sepultur Des Weyland Ehrwuͤrdigen vnd Wolgelahꝛten Herꝛn JOHANNIS Cellarii biß ins 24 Jahr bey der Fuͤrſtlichen Stadt Olſſen trewfleiſſ[i]gen geweſenen Diaconi vnd Polniſchen Predigers / welchen Gott nach harter jedoch in aller Gedult außgeſtandenen Leibes Schwachheit / den 6. Man / jetzo lauffenden 1630 Jahres von dieſer berruͤbten Angſtwelt zun ſich in ſein Himliſch frewden Gezelt abgefodert vnd der Seelen nach verſetzet hat /
Auguſtinus. Tractat. 31. in Johan. Nihil aliud in hâc vitâ peregrinationis noſtræ meditemur, niſi quia & hîc non ſemper erimus, & ibi nobis locum benè vivendi præparabimus, unde nunquam migrabimus.
Gedruckt zurOlſſe/ durchJohann: Boͤſſemeſſer.

Des Durchlauchten Hochgebor - nen Fuͤrſten vñ Herꝛen / Herꝛn Heinrich Wentzels / Hertzogen zu Muͤnſterberg inn Schleſien zur Olſſen vnd Bernſtadt / Grafen zu Glatz / Herꝛen auff Sternberg vnd Jaiſchwitz / Roͤm: Kayſ: auch zu Hungern vnd Boͤhaimb Koͤnigl: Mſt: Kriegs - Raths / Caͤmmerers / beſtelleten Obriſtens vnd Verwaltern der Ober Hauptmanſchafft in Ober vnd Nieder Schleſien / Vnſers allerſeits Gnaͤdigen Fuͤrſtens vnd Herꝛens / Wolverordneter Abgeſandter / ꝛc. Edler / Ehrenveſter / Wolgelahꝛter / Wolbenam̃ter Großguͤnſtiger Herꝛ. Sowol auch Wol Edle / Edele / Geſtrenge / Ehrenveſte / Hoch vnd Wolgelahrte / Achtbare / Wolweiſe / Weiſe / Wolbenambte / Ehrbahre / Wolgeachte / Vorſichtige / Großguͤnſtige / Guͤnſtige Herꝛen; Dann auch Wol Edele / Edele / Viel Ehren - Tugendreiche / Ehrbare / Tugentſame / in Ehren Großguͤnſtige / Guͤnſtige Frawen vnd Jungfrawen.

Hiſtoria võ Ambroſ. geweſenẽ Bi - ſchoff zu Mey - land. Año. 380. 4. April.

VOn Ambroſio dem fromen Biſchoffe zu Meyland vnd trewem geweſenen Hofe Prediger vnd Beichvater des Kayſ: Theodoſii melden die Hiſtorien: Daß / als derſelbte in toͤdtliche Kranckheit / daran Er auch folgends geſtoꝛbẽ eingefallen / vnd ſolches ſeine Pfarꝛ vnd Kirchkindern / ſonderlich die jenigen / welche rechte Pꝛediger freunde geweſen / vnd es mit Ambroſio als jhꝛem trewẽ Seelſorger recht vnd wol gemeinet / vernommen; Sind ſie daruͤber gantz Trawrig vnd betruͤbet worden / ſonderlich aber / vor andern ſehr vielen / ein Graffe Stillico genandt / ſo gedachten Kayſers Theodoſii Cantzler vnd geheimber Rath geweſen / Der hat von Ambroſio dieſeStilliconis Kay: Theo - doſii gewe - ſenen Cantz - lers ſchoͤne Rede von Ambroſio. Denckwuͤrdige worte geredet vnd geſprochen: Wenn dieſer frome Mann vnd Prediger Ambroſius mit Tode abgehen ſolte / wuͤrde ſolcher ſein Toͤdlicher abgang dem gantzen Welſch - Lande nicht allein groſſes Vnheyl / Sondern auch den gaͤntzlichen Vntergang ominiren vnd drewen; Denn Er biß anhero mit ſeinem Gebet viel Vngluͤcks von ſolchem Lande weg gebetet vnd abgewendet.

A ijDarmitAbdanckung.

Damit aber ſolchem Vnheyl moͤchte vorgekommen / vnd Ambroſius dem gantzen Lande zu gutte von GOtt erbeten / vnd noch lange zett beym Leben gefrieſtet werden moͤchte / fodert gedachter Cantzler die vornembſten vom Adel in der Stadt Meyland zun ſich / vnd vermah - net ſie: Daß / all dieweiln jhnen numehr genugnſam wiſſende / waſſer maſſen Ihr lieber Prediger Ambroſius gantz toͤdlichen darnieder lege / vnd an ſeinem Leben gezweifelt wuͤrde / Sie fuͤr jhꝛe Perſohn nicht allein fleiſſig fuͤr jhn beten / Sondern ſich auch zu Ihm in ſeiner Schwachheit verfuͤgen / vnd bey jhm fleiſſig anhalten wolten: Daß Er auch fuͤr ſeine Perſon den lieben Gott fleißig anruffen wolte / da - mit jhm von demſelbten ſein Leben gefrieſtet / vnd Er dem gantzen Vaterlande zu gut noch eine lange zeit beym Leben erhalten werden moͤchte. Dieſer trewhertzigen vermahnung gedachten Cantzlers folgẽ auch alſo bald gedachte vom Adel / vorfuͤgẽ ſich zu Ambroſio vnd redenDerer geſand - ten vom Adel fleiſſiges bittẽ an Ambro - ſium. jhn auff ſeinem Krancken bette alſo an: Lieber Herꝛ Vater / wir wiſſen / daß jhr hertzlich beten koͤnnet / vnd habt biß anhero viel Vngluͤck von vnſerm Vaterlande weg gebetet; Ach ruffet doch Gott an / daß Er Euch Ewer leben vmb vnſert willen noch eine lange zeit vergoͤnnen wolte; Wir zweiffeln gar nicht / weñ jhꝛ neben vns den liebẽ Gott fleißig werdet anſpꝛechẽ / Er werde Euch Ewer Leben frieſten / vnd gleich wie Er dem KoͤnigeEſa. 38. Hiskiæ auff ſein Gebet noch 15. Jahr zu ſeinem Leben zugeſetzet / alſo werde Er auch euch ewer Lebens Jahre verlaͤngern / wir wollen euch gerne / der Ch[r]iſtenheit zu gutte / noch eine lange zeit bey vns haben. Als nun Ambroſius dieſe Worte von denen Geſandten vom Adel an - gehoͤret / hat Er ſich hierauff gegen jhnen der Trewhertzigen affection vnd Liebe / ſo ſie zu jhm truͤgen / fleißig bedancket / vñ jhnen auff jhꝛe ge -Ambroſii auff derer ge - ſandten vom Adel fleiſſiges Anſuchen / Chriſtliche Antwort. thane bitte deiſe Antwort ertheilet / alſo ſprechende: Non ita inter vos vixi, ut vivere me pudeat, nec mori timeo, quia bonũ habemus Dominũ. Das iſt / Ich habe alſo vnter Euch gelebet / daß ich mich nicht zu Leben ſcheme / ſo fuͤrchte Ich mich auch nicht zuſterben / deñ wir haben ja einen fromen Gott vnd HErꝛn im Him̃el. Dieſer jetzo referirien Hiſtorien habe Ich mich nun an jtzo an dieſem Ort bey dieſem angeſtellet[e]n Chriſtlichen Leichbegaͤngnuͤß billich er - jnnern wollen Vornemblich vmb dieſer zwo Vrſachen willen.

1. Pro. Abdanckung.

1. Propter ſtatus conditionem. Weil ſolche eine rechte Prediger Hiſtoria iſt / vnd wir auch an jetzo von einem Trewen Lehrer vnd Prediger zu reden haben.

2. Propter recitatæ historiæ in Muſæo piè in Domino defuncti in - ſcriptæ inventionem. Weil Ich dieſe Hiſtoriam von Ambroſio in des ſeelig verſtorbenen Herꝛen Cappelahnes Studierſtuͤblein mit ſei - ner Hand auffgezeichnet hinter jhm gefunden.

Es wird vns aber in dieſer Hiſtoꝛia gezeyget / waß nemblichen alle Zuhoͤrer an jhren lieben Predigern / weil ſie noch leben fuͤr einen herꝛlichen Schatz vnd Kleinot haben / vnd wie auch alle freme Pre - diger / ſo ſie anders mit Nutz vnd Frucht der Kirchen dienen / vnd mit gedachtem lieben Ambroſio einen fromen vnd gutten Herꝛen an Gott im Himmel haben wollen / ſollen geſchickt vnd qualiſiciret ſein. Generalis ex recitatâ Hiſtoriâ de Ambroſio miniſtrorii Dei quali - tatum de - ſcriptio. Als das ſie ſem muͤſſen:

1. Devotè pro auditoribus ſuis orantes. Die da Fleiſſig fuͤr jhre Zuhoͤrer beten.

2. Inculpatè viventes. Die da Vnſiraͤfflich leben. V.

3. Voluntartè morientes. Die auch gerne vnd willig ſterben.

Erſtlichen ſo ſchen wir auß dieſer jetzt erzehleten Hiſteria / daß Prediger / ſo der Kirchen Gottes mit Nutz vnd Frucht vorſtehen / vnd mit Ambroſio einen fromen vñ gutten HErꝛn an Gott im Him̃el haben wollen / ſein muͤſſen:

Devotè pro auditoribus ſuis orantes. Die da ſleiſſig fuͤr jhꝛe Zuhoͤꝛer beten. Ein ſolcher iſt nun auch geweſen Ambroſius, wie jhm denn Stillico vnd die geſandten vom Adel / wie jtzo gehoͤret / deſſen Zeugnuͤß gegeben / daß Er mit ſeinem Gebete viel Vngluͤckes von der Kirchen vnd gantzem Lande hinweg gebetet.

Vnd daß wir anderer vieler Exempel als der Ertz Vaͤter / Patri - archen / Propheten vnd Apoſtel / ſo je vnd allwege auch fuͤr jhre Zu - hoͤrer Trewlich vnd fleiſſig gebetet / vnd eine Collect nach der andern zu Gott in Himmel geſchickt vnd eingeleget haben / geſchweigen; ſo haben wir ja Exempels genung an dem lieben Moſe / der fuͤr ſeme be - fohlene Kirchkinder die Iſraeliten / welche ſich offte an Gott verſuͤn - diget / vnd darmit jhnen Zeitliche vnd Ewige ſiraffen auff den Halß g[e]zogen / fleiſſig gebeten / vnd mit ſolchem ſeinem Gebet bey OGttA iijjhnenAbdanckung.jhnen gnaͤdige abſolution jhrer Suͤnden vñ abwendung der Straffen erlanget. Maſſen dann ſolch ſein Gebeth / ſo er fuͤr die Kinder IſraelExod. 32. gethan auß dem 32 Cap. ſeines andern Buchs genugſam zu erſehen. Deñ als alldar das Iſraelitiſche Volck mit dem gegoſſenen guͤldenen Kalbe Abgoͤtterey getrieben / vnd Gottes Zorn vnd Straffe auff ſich geladen hatte / So wil Er lieber ſelbſt fuͤr ſeine Zuhoͤrer auß dem Buche Gottes außgetilget werden / dann daß den Kindern Iſrael ſolche jhꝛe begangene Suͤnde behalten vnd ſie darob geſtrafft werden ſolten. Alſo haben wir auch derogleichen Exempel an dem fromen Pꝛediger vñ Pꝛopheten Samuele, ſo auch fleiſſig fuͤr ſeine Kirchkinder gebethet / vnd darmit viel Vngluͤckes von jhnen abgewendet. Wie deñ ſolches ſein ſtetes Seufftzen vnd Gebete fuͤr ſeine Zuhoͤꝛer gethan1. Sam. 12. auß dem 12 Cap. ſeines Erſten Buches / da Er alſo geſeufftzet: Es ſey ferne von mir mich alſo an dem HErꝛen zu verſuͤndigen / daß Ich ſolte ablaſſen fuͤr Euch meine Zuhoͤrer zu beten / vnd Euch zu Lehren den gutten vnd richtigen Weg / genungſam zuvernehmen.

1. Tim. 2. Exod. 17.So lange nun ſolche Trewe Lehrer vnd Prediger leben / vnd fuͤr jhre Zuboͤrer beten / dorte mit Moſe heylige Bethaͤnde zu Gott in Him̃el auffheben / ſo muͤſſen wol die Geiſtlichen Iſraeliten / die Chriſtliche2. Cron. 32. Eſaiæ 37. Eſaiæ 38. Pſalm. 2. Jacobi 5. Jerem. 18. Kirche / vnd derſelbten wahre Gliedmaſſen vberwuͤnden / Triumphi - ren vnd Siegen; Hergegen aber Amaleck der leydige Teuffel vnd die Tyrannen / ſo der Chriſtlichen Kirchen alles Vngluͤck[anzuthun] ge - ſonnen / vnterliegen / vnd ſelbeſt bekrieget werden. Vnd vermag alſo ſolcher fromer vnd gerechter Leute Gebet viel / vnd helt Gott zuruͤcke / daß jhn dañ des Vbels / waß Er jhꝛen Zuhoͤꝛern anzuthun geſonnen / gerewet / vnd jhrer mit ſeiner Straffe verſchonet. Hergegen aber / wann GOTT / wegen groſſer Vndanckbarkett vnd Vnbußfertigkeit / Trewe Lehrer vnd Prediger von dieſer Welt weg nimbt / ſo folgen ge - memiglich auff ſolcher fromer Prediger todt allerhand ſorgliche Ver - aͤnderungen vnd Geſahr / ja offtmals groſſe Landſtraffen / welche ſie noch bey Lebẽ mit jhꝛem Gebet auffgehalten / vnd ſich wie eine ſtarckeEzech. 22. Mawer wider den Riß gelehnet haben. Wie denn ſolches Teſtimonia & Exempla, Zeugnuͤſſe vnd Exempel Heyliger Goͤttlicher Schriefft / neben andern genungſam darthun vnd beweiſen.

Zach. 13.1. Die Teſtimonia od Zeugnuͤſſe anbelanget. So leſen wir im Pro - pheten Zacharia, daß / wann der Hirte geſchlagen werde / ſo zerſtre -weAbdanckung.we ſich die Heerde. Vnd im Propheten Eſaia ſtehet geſchrieben:Eſaias 56. Daß die Gerechten fuͤrm vngluͤck werden weg gerafft / vnd die richtig fuͤr ſich gewandelt haben / zum Friede kom̃en vnd in jhren Kammern ruhen. Da dañ der Pꝛophet ein ſchoͤnes Gleichnuͤß nimbt von einemSimile. Haußvater / der ſich zur Erndten zeit Hoͤchlichen bemuͤhet / darmit er ſein Getraide vorm Vngewitter vñ Regen wegraffen / vnd trucken in ſeine Scheuren bringen vnd einfuͤhren moͤchte / damit es nicht er - wachſen vnd andern ſchaden leiden doͤrffte. Alſo thue auch Gott der liebe Himmeliſche Vater (wil der Prophet ſagen) Trewen Predigern wie auch andern fromen Leuten / die raffe Er auch vorm VngewitterEſaiæ 26. mancherley Truͤbſaals hinweg vnd ſchicke ſie fuͤr ſeinem zoꝛn zu bette. Vnd alſo ſaget auch der H. Apoſtel Petrus: Daß der HERR die2. Pet. 2. Gottsfuͤrchtigen wiſſe auß der verſuchung zu erloͤſen / die Vngerech - ten aber zu behalten zum tage des gerichtes. Welches daß es wahꝛ ſey / auch d Heyde Plato wol verſtanden / drumb Er geſprochen: QuandoDictum Platonis. imminet Reipublicæ mutatio, tùm bonos viros ex illa educit deus. Wenn Voraͤnderung vnd Straffen in einem Regiment verhanden / ſo kombt Gott / vnd nimbt zuvor frome Leute hinweg / daß ſie ſolche Veraͤnderung vnd Straffen nicht ſehen noch erfahren doͤrffen.

Vnd ſolches bezengẽ auch zum 2. Die Exempla. So bald der frome Biſchoff Ambroſius, deſſen wir jetzo gedacht / geſtorben / iſt auff ſeinen todt bald diß erfolget / daß gantz WelſchLand von den Gothen vnd Wenden eingenommen / vnd jaͤmmerlich verwuͤſtet worden. Als Noha in den Kaſten gieng / kam alsbald hierauff die Suͤndflut / vndGen. 7. Erſeuffete vnnd verſchwaͤmmete erbaͤrmlicher weiſe die erſte Welt. So bald Loth auß Sodom vnnd Gomorꝛha außgefuͤhret ward / fielGen. 19. Fewer vnd Schwefel vom Himmel / Zuͤndete ſolche Staͤdte an / vnd Verbrandte ſie ſambt deroſelbten gantzen gegendt vnd Einwohnern / vnd kehrete ſie zu grundt vmb. Als Aaron ſtarb / Schickte Gott hie -Nam. 25. rauff Fewrig[e]Schlangen vnter das Volck Iſrael / die biſſen vnd ver - giefften ſie dermaſſen / daß ein groß Anzahl Volckes daran ſtarb.

Nun es hat auch Gott bey dieſer Stadt Olſſen ſo wol in vnſern Kirchen als inn das Fuͤrſtliche Schloß nicht einen kleinen geringen ſondern gewiß groſſen Riß gethan; In dem Er nicht allein dieſen fromen Mann vnd Pꝛediger / ſondern auch vnſere im Leben geweſenegnaͤdigeAbdanckung.gnaͤdige Fuͤrſtl: Trewe Liebe Landes Mutter / Chriſtmildeſter ange -Ezech. 22. Luc. 18. Pſalm. 50. Pſ[a]lm. 145. Johan. 14. Matth. 7. denckens / ſo beyde gewiß zwo ſtarcke Mawren wieder den Riß vnd embſige fleiſſige Beter geweſen / die mit jhꝛem Gebeth manch vngluͤck vnd Noth von dieſer Stadt weg gebetet / durch den Zeitlichen todt von vns getrennet / Gott erbarme ſich vnſer vnd behuͤtte genaͤdiglich / daß auff ſolchen Ihren todt nicht moͤge Veraͤnderung vnd Vngluͤck erfolgen / darob wir denn den lieben Gott fleiſſig anzuruffen haben.

Zum Andern / So ſehen wir auch auß angezogener Hiſtoria von Ambroſio, Daß alle Prediger / ſo ſie anders mit Nutz vñ Frucht der Kirchen Gottes dienen / vnd mit Ambroſio einen fromen HErꝛn an Gott im Himmel haben wollen / ſein muͤſſen:

Inculpatè viventes. Die da vnſtraͤfflich Leben. Wie ſich denn in Warheit auch eines ſolchen vnſtraͤfflichen Lebens Ambroſius, wie jtzo gehoͤret / ruͤhmen koͤnnen.

Vnd zu derogleichen vnſtraͤfflichem Leben vermahnet auch Paulus1. Tim. 3. alle Prediger in der 1. an Tim. 3. Cap. alſo ſprechende: Ein Biſchoff oder Prediger ſoll vnſtraͤfflich ſein.

Nun ſollen aber alle Prediger nicht allein quoad vitam, waß Ihr Leben / ſondern auch quoad doctrinam, waß Ihre Lehre anlanget / vnſtraͤfflich ſein.

1. Quoad doctrinam, Nach jhrer Lehre ſollen ſie vnſtraͤfflich ſein:

Luc. 16. 1. Tim. 4. 〈…〉〈…〉. Tim. 3. Matth. 4. Eſaiæ 38. Joh. 4. & 6. Pſalm. 23. Pſalm. 119. Pſalm. 42.

Vnd 1. Verbum DEI purè & ſyncerè docendo, Sollen Predigen Moſen vnd die Propheten / Geſetz vnd Evangelium / Gottes wort / welches Sie die Prediger vnd jhre Zuhoͤrer kan Seelig machen; darvon ſie Leben koͤnnen / welches iſt das rechte Manna vnd Himmel - brodt; das rechte friſche Waſſer vnd Aqua vitæ, der rechte vnd beſte Wanderſtab / ein Liecht vnd Leuchte jhrer Fuͤſſe / darmit ſie in jhrer Todesnoth jhre matte Seele mit Davids Hirſchlein erquicken / vnd ſicher durch den finſtern Thal des Todes hindurch kommen koͤnnen. Gal. 1. 1. Cor. 2. Joh. 1. 1. Cor. 1. Joh. 14.Dieſes Woꝛt Gottes ſollen ſie nun pur lauter vñ rein ohn allen zuſatz jhren Zuhoͤrern vortragen / vnd darinnen jhnen Chriſtum mit Joh. dem Taͤuffer zeigen: daß Er das Lamb Gottes ſey / welches der gantzen Welt Suͤnde getragen; welcher vns gemacht võ Gott zur heiligung / Weißheit / zur Gerechtigkeit vñ zur Erloͤſung. Ja daß Er der einigeWegAbdanckung.Weg vnd Steg zu Ewigen Leben ſey / vnd keiner neben jhm; VndActor 10. Actor. 4. Luc. 1. daß auch kein ander Heyl vnd Nahme vns Menſchen gegeben / durch den wir koͤndten Gerecht vnnd Seelig werden / denn ſein Nahme JESUS.

2. Sollen Prediger der Lehre halben Vnſtraͤfflich ſein.

Auditores ſuos ad pœnitentiam vocando. Daß ſie jhre Zuhoͤrer zurMatth. 3. Luc. 3. Buſſe ruffen / Sie mit dem Geſetz andonnern / jhnen jhre Suͤnde Ankuͤndigen / vnd nicht jmmer Evangelium Pꝛedigen / od das placebo ſingen / inn Erwegung der ſchweren Straffe / ſo vber ſie an jenemEzech. 33. Ezech. 18. Tage gehen wird / da Gott das Blut jhrer Zuhoͤrer / die Sie nicht werden recht gelehret vnnd von jhrem Gottloſen Leben abgemahnet haben / von jhren Haͤnden fodern wil.

3. So ſind auch Lehꝛer vñ Pꝛediger vnſtraͤfflich jhrer Lehre halben:

Auditores ſuos à falſis prophetis & eorum dogmate falſo præmonendo. Wenn ſie jhre Vertrawte Chriſtſchaͤfflein fuͤr falſchen Propheten /Matth. 7. Hirten vnd jhrer Verfuͤhriſchen Lehre warnen / wenn ſie die Woͤlffe Anſchreyen / vnd nicht ſtumme Hunde ſein / inn betrachtung waßEſaiæ 56. Lutherus vber die woꝛte 1. Petr. 〈…〉〈…〉5. Weidet die Herde Chꝛiſti. Tit. 1. D. Luther ſaget: Daß es nicht genngſam ſey / daß Pꝛediger recht Leh - ren / vnd die Schaffe wol weiden / ſondern muͤſſen auch die Woͤlffe anſchreyen / daß ſie nicht kommen / vnd die Schaffe von der gutten weide auff jhre boͤſe weide falſcher Lehre wider abfuͤhren. Wie ſie deñ auch Paulus zu Tit. 1. Cap. Darzu vermahnet: daß ſie an dem Woꝛt halten ſollen / welches gewiß iſt vnd lehren kan / daß ſie maͤchtig ſein zu ermahnen vnd zu ſtraffen die Wiederſprecher.

2. Sollen auch Prediger vnſtraͤfflich ſein: quoad vitam. Waß jhr Leben anlangend. Welches nicht alſo zuverſtehen: ſamb ein Prediger gantz Engelrein vnd ohne Menſchliche gebrechen ſein koͤndte / wie die Cathari, Donatiſten vnd Novatianer ſolche Prediger haben wollen. Sondern daß Er nicht mit den Weltkindern vnter einer Suͤnden - decke liege / vnd ohn alle Gewiſſen dahin lebe. Daß Er nicht wol Lehre vnd vbel Lebe / ſondern ſich ſtets / ſo viel jhm moͤglichen be - muͤhe / daß Lehr vnd Leben bey jhm vberein ſtimmen moͤge / Vnd bedencke hierinnen / waß das Geiſtliche Recht ſaget: Benè vivendo &Jus Can: benè docendo populum inſtrui, quomodo vivere debeat, benè autem do - cendo & malè vivendo DEum inſtrui, quomodo comdemnare debeat. BDaß /Abdanckung.Daß durch Wol Leben vnd Recht Lehren / das Volck vnterꝛichtet werde / wie es recht Leben ſolle / durch wol Lehren vnd vbel. Leben aber Gott vnterꝛichtet vñ jhm vrſach gegeben werde / wie Er ſtraffen ſolle. Vnd ſol ſonderlich ein Lehrer vnd Prediger alle die Tugenden an ſich haben / die Paulus von ſeinen Diſcipulis Tito vnd Timotheo vnd vnter1. Tim. 3. 1. Tim: 4. Tit. 1. derer Namen von allen jhꝛen trewen Succeßorib. in der 1. zu Timoth. 3. vnd 4. Vnd an Titum 1. Cap. erfodert vnd haben wil. Wie alldar ſolcher Tngenden ein groſſer Catalogus, ſo wir aber allhier / geliebter kuͤrtze halben / mit ſtille ſchweigen vbergehen / erzehlet wird. Wie deñ auch in dieſem nachſolgenden ſchoͤnen Verßlein der Prediger quali - tates vnd Tugenden / ſo ſie an ſich haben ſollen / gezeyget werden:

Sit pius & turpi morum ſine labe miniſter,
Doctrinam teneat, ſimpliciter doceat.
Arguat errores, delicta enormia culpet,
Sit patiens, ſemper cælica reſpiciat.
Sic pergat conſtans, & Christo mente fideli
Serviat, & mundi temnere diſcat opes.

Vnd zu dieſer Vnſtraͤffligkeit beydes im Lehren vnd Leben ſol die Prediger anreitzen vnd treiben:

1. DEI præceptio. GOttes befehl / Daß / wie alle andere Menſchen / alſo vornemblich ſie jhr Licht leuchtẽ laſſen ſollen fuͤr jhren Zuhoͤꝛern /Matth. 5. daß ſie jhre Tugenden vñ gutte Wercke ſehen / vnd jhr Leben darnach reguliren vnd anſtellen moͤgen.

(anmahnen:

2. So ſol die Prediger auch zur Vnſtraͤffligkeit im Lehren vñ leben

DEI comminatio, Gettes drewung. Denn wie Gott vber andereMatth. 18. Matth. 25. Matth. 7. Menſchen / ſo jhrem Nechſten boͤſe Ergernuͤß geben / Wehe ſchreyet / alſo ſchreyet Er vielmehr Wehe vber Prediger / ſo durch ſtraͤffliche Lehre vnd Leben jhren Zuhoͤrern aͤrgerlichen geweſen / vnd drewet jhnen Zeitliche vnd Ewige ſtraffe.

Wie dann auch 3. Die Prediger zu ſolcher Vnſtraͤffligkeit beydes im Lehren vnd Leben anreitzen ſol:

Præmii promiſſio. Verheiſſung des Lohnes / daß / ſo ſie werden ge -1. Tim. 1. 2. Tim. 4. uͤbet haben eine gutte Ritterſchafft / Glauben vñ ein guttes Gewiſſen behalten / ſo ſollen ſie die Crone der Gerechtigkeit / derer ſich auch Pau - lus. 2. Tim. 4. gertroͤſtet / erlangen vnd vberkommen.

ZumAbdanckung.

Zum Dritten / So ſehen wir auch auß obangezogener Hiſtorien von Ambroſio, Daß alle Pꝛediger / ſo anders der Kirchen Gottes / mit nutz vñ furcht dienen vñ mit Ambroſio an Gott einen fromen HErrn im Himmel haben wollen / ſein muͤſſen:

Voluntariè morientes. Die da gerne vnd willig ſterben. Wie dann alſo auch ſich fuͤrm Tode gantz nicht gefuͤrchtet / ſondern willig vnd parat darzu / wie jetzo gehoͤret / Ambroſius geweſen.

Vnd alſo auch neben Ihme vnd andern mehr der Prophet Elias,1. Reg. 19. Phil. 1. der ſein Sufficit vnd Paulus der ſein Cupio diſſolvi ſtets im Munde ge - fuͤhret / auch Lutherus vnd mit jhm Mattheſius nach dem Tode ein verlangen getragen / vnd jhnen auß dem Laſtkarn jhrer Muͤhe vnd Arbeit außgeſpannet / vnd bey jhrem HErꝛen Chriſto / vmb deſſen Ehr vnd Lehꝛ ſie in dieſer Welt viel gelidten vñ außgeſtanden / zu ſein / jhnen hertzlichen gewuͤnſchet haben.

Das aber auch frome Prediger zum Sterben willig ſind / iſt die Vrſach / weil ſie mit Ambroſio, wie auß ſeiner Hiſtoꝛia vernommen / einen fromen HErꝛen an Gott im Himmel haben.

Der iſt nun freylich / wie and’er fromer Chriſthertzẽ / alſo auch fromerPſalm. 25. vñ trewer Lehrer vnd Prediger fromer Barmhertziger HErꝛ vñ Gott / vnd beweiſet ſich gutt v. from̃ gegen jhnen in nach folgenden ſtuͤcken:

Als 1. In Creatione. Das Er ſie auch nebẽ andern zu vernuͤnfftigenGen. 2. Menſchen vnd Creaturen Erſchaffen vnd mit Leib vnd Seel begabet.

2. In Redemptione. Das Er ſie / nach dem ſiie in Suͤnden NothMatth. 20. 1. Pet. 1. 1. Cor. 6. Pſalm. 84. Pſalm. 80. Pſalm. 42. 1. Pet. 5. Apoc. 12. Matth. 10. Pſalm. 46. Pſal. 27. Zach. 2. Pſalm. 34. Eſaiæ 41. Eſaiæ 43. 1. Reg. 19. 2. Reg. 6. vnd Todt gerahten / durch ſeinen Sohn erloͤſet.

(Heyliget.

3. In Sanctiſicatione. Daß Er ſie durchs Wort vnd Sacramenta

4. In Crucis afflictione. Daß Er ſie in jhꝛem Hochſchweren Ampte vnd Beruff / da ſie durchs Jammerthal gehen / vnd darinnen recht mit Thraͤnenbꝛodt geſpeiſet / vñ mit viel Maß vol Thꝛaͤnen getraͤncket werden; Da ſie vom Teuffel vnd ſeinen Gliedmaſſen den Tyꝛannen vnd andern Gottloſen Leuten verfolget / verjaget / verachtet vnd ge - plaget werden / beſchuͤtzet / ſelbeſt eine Fewrige Mawer vmb ſie iſt / vnd mit ſeinen Engliſchen Soldaten eine Wagenburg vmb ſie ſchlaͤ - get / daß ſie die Tyrannen wol vnangetaſtet laſſen / vnd jhnen kein leyd anthun koͤnnen. Ja Er iſt bey jhnen / wenn ſie durchs Waſſer gehen / das ſie die ſtroͤme nicht erſaͤuffen / vnd wenn ſie durchs Fewer gehen / das ſie die Flamme nicht anzuͤnden muͤſſe. Wie ſolches Eliæ, Eliſæi,B ijDanielis,Abdanckung.Dan. 3. & 6. Act. 12. & 27Danielis, Petri, Pauli, der drey Maͤnner im Fewrigen Ofen vnd an - dere Exempel mehr genungſam darthun vnd außweiſen.

5. So haben auch Trewe Lehrer vnd Prediger / deſſentwegen ſie auch willig zum ſterben ſind / ein fromen HErꝛen an Gott im Him̃el:

In extremá mortis agone. Wenn ſie ſterben ſollen iſt Gott inPſalm. 91. Pſalm. 23. ſolcher jhꝛer letzten noth ſelbſt bey jhnen / geleitet ſie durch den finſtern Thal des todes / hilfft jhnen Ritterlich ringen / vnd durch todt vnd Leben hindurch dringen. Ja Er leſſet ſeine liebe Engelein auff jhreLucæ 16. Seelen warten / vnd dieſelbten / wenn ſie auß jhren Leibern geſchie - den / mit Lazaro tragen in Abrahambs ſchoß / in den Ort der ſeeligen Ewigkeit / vnd Ewigen ſceligkeit / da Abraham aller Glaͤubigen Vater vnd alle ſeine glaͤubige Kinder / ſo in wahrem Glauben an den Sohn Gottes von dieſer Welt abgeſchieden / an zutreffen.

6. Haben auch Trewe Prediger neben andern fromen Chriſi - hertzen einen fromen HERREN an Gott / deſſentwegen ſie auch zu ſierlen deſto williger ſein:

In introductione ex vit â hac terrestri & ærumnoſa in vitam æternã. Daß Er ſie auß dieſem Angſt vnd Jammerthal einſuͤhret inn denMatth. 17. Ewigwehrenden Himmelſaal. Da es denn gutt wohnen ſein wird; Da werden frome vnd trewe Lehrer nicht mehr / wie allhier in dieſer Welt / bey jhrem beſchwerlichem Ambt Ejuliren. ſondern jubiliren. Joh. 16. Eſaiæ 65. Pſalm. 16.Dañ alldar in dieſem Newen Jeruſalem die Stimme des Weinens noch des Klagens nicht mehr gehoͤret werden wird / ſondern es wer - den ſich die Heiligen Gottes alldar Ewiglich frewen vnd froͤlich ſein.

7. So haben auch trewe Prediger an Gott einen fromen lieben HErꝛen / vmb deſſen willen ſie auch deſto williger zum ſterben ſind: In laborim retributione. In dem Gott wie andern ſromen Chriſten / auch jhnen die Thraͤnen / ſo ſie offtmahls in jhrem Ambt vber die boͤſeEſaiæ 25. Apoc. 7. Matth 5. 1. Pet. 1. Matth. 25. Welt vergoſſen haben / abwiſchen / vnd jhnen fuͤr jhre Muͤhe vnd Arbeit den groſſen Lohn / ſo Er jhnen allhier verheiſchen / dort aber in jenem Leben bereitet vnd vorbehalten / einthun wird. Da denn ein fromer Prediger an jenem Tage dieſe Wort von dem lieben Gott an - hoͤren wird: Euge bone ſerve. Ey du getrewer Knecht / du biſt vber wenig Trew geweſen / Ich wil dich vber viel ſetzen / gehe ein zu demes HErꝛen frewde.

DaAbdanckung.

Da werden frome Prediger eine ſchoͤne Crone / ja eine dreyfacheSap. 5. 1. Pet. 5. 2. Tim. 4. Apoc. 2. Jacob. 1. Als: 1. Coronam Gloriæ, Die Crone der Ehren.

(Crone:

2. Coronam juſtitiæ, Die Crone der Gerechtigkeit: Vnd

3. Coronam vitæ, Die Crone des Lebens von der hand des HErꝛen emphahen vnd vberkommen.

Vnd was wolten denn nun frome Trewe Prediger vnd dermal eines auch wir alle mit jhnen nicht gerne ſterben? Weil wir / wie jetzo gehoͤret / einen fromen HErꝛen an[u]nſerem lieben Gott haben /Pſalm. 2〈…〉〈…〉. Pſalm. 22. der es ja / ehe wir noch geweſen / vnd denn als wir worden / von ju - gend auff biß in den Todt mit vns gutt mein[e]t / ſonderlich in jenem Leben recht gutt meinen wird. Wer wolte denn nun / ſage ich noch einmal / nicht gerne Sterben / vnd dieſer boͤſen Welt gutte Nacht geben?

Vnd dieſes waß jetzunder in genere geſaget / wie nehm - lichen alle Prediger / ſo ſie anders der Kirchen Gottes mit Nutz die -Specialis qualitatũ miniſtrorñ Dei ad piè in Domino deſunctum Applica - tio. nen vnd mit Ambroſio einen fremen HErꝛen an Gott im Himmel habẽ wollen / ſollen qualificiret ſein: Koͤnnen wir nun auch gar wol vñ mit Warhett in ſpecie appliciren vnd accommodiren auff dieſen lieben Mann vnnd Prediger Als den Weylandt Ehrwuͤrdigen vnd Wol - gelaͤhrten Herꝛen Johannem Cellarium biß ins 24 Jahr trewſteiſſigen geweſen Diaconum vnd Polniſchen Predigern allhier.

Der iſt nun 1. auch gewiß ein rechter Beter geweſen / ſo nicht allein fuͤr ſich vnd die ſeinen / ſondern auch vor ſeine liebe Zuhoͤrer Hohes vnd Niedriges Standes fleiſſig gebetet / vnd durch ſolch ſein Gebet viel Vngluͤcks von jhnen abgewendet vnd weg gebetet.

2. So hat Er ſich auch ſo viel jhm inn dieſer verterbten Natur moͤglichen / der Vnſtraͤfflichkeit / ſo wol waß ſeine Lehre als Leben an - belangende / ſtetes beflieſſen.

Seiner Lehre halben iſt Er vnſtraͤfflich geweſen / in dem Er vns / ſeinen vertrawten Kirchkindern Gottes Wort vnd Chꝛiſtum darauß eintzig vnd allein pur lauter klar vnd verſtaͤndlich geprediget / vns zur Buſſe vermahnet / vnd fuͤr falſchen Propheten vnd dero vergifften Lehre trewlichen gewarnet.

Seines Lebens halben iſt Er auch Vnſtraͤfflich geweſen / in dem Er vns mit gutten Tugenden vnd Wercken vorgeleuchtet / vnd ſichB iijallezeitAbdanckung.allezeit dahin bemuͤhet / daß ſein Leben / ſo viel jmmer moͤglichen / mit1. Cor. 9. ſeiner Lehre vbereintreffen moͤge / daß Er nicht andern Predige vnd ſelber verwerfflich were.

Wie Er dann auch 3. gerne vnd willig geſtorben / in betrachtung / daß Er auch mit Ambroſio einen fromen HErꝛen an Gott im Him̃el hette / bey dem Er denn in ſeinem Creutz vnd oͤfftern Kanckheit / ſon - derlich aber in dieſer ſeiner letzten Niederlage mit Paulo vnd jener fro -Philip. 1. men vnd vornehmen Frawen mit dieſem Disticho:

Olympia Fulvia Morata.
Diſſolvi cupio, ſedet hæc ſententia menti,
Eſſeꝙ cum Christo, tunc mea Vita viget.
Auffgloͤſt zu ſein / iſt all mein Sinn /
In Chriſto ſteht meins Lebens Gwinn.
Ihm Hertzlichen zu ſein gewuͤnſchet.

Welchen ſeinen Hertzlichen wuntſch vnd Begehren jhm denn ſein lieber GOtt auch am naͤhern Montage den 6. May zu Nacht ¾ auff 11. der Halben vhr gewehret / vnd jhn auß dieſer Augſt Welt zun ſich in ſein Hunliſches Frewden gezellt der Seelen nach abgefodert vnd verſetzet hat.

Gleich wie aber auch doꝛt die Kirchkinder des liebẽ Ambroſii ſondern zweifel auch diß werden gethan haben / daß / weil ſie jhn im Leben hertz - lichen geliebet / auch ſeiner nach dem todt nicht bald vergeſſen / ſondern ſich in ſeiner Leiche als danckbahr Pfarꝛkinder neben den ſeinigen werden bezeyget haben. Alſo wil es vns auch nun gebuͤhren / daß wir auch dieſes vnſers geweſen lieben Predigers nicht vergeſſen / ſondern als Danckbare Kirchkinder an jhn gedencken / ſein End anſchawen /Ebr. 13. Syr. 7. vnd an ſeinem abgeleibeten Coͤrper nach der vermahnung S. Pauli vñ Syrachs vns Wolthaͤtig erweiſen.

Wie wir vns aber an jhm Wolthaͤtig erweiſen ſollen / daß zeygen vns dort die Kinder Iſrael / die Danckbaren Pfarꝛ vnd KirchkinderNum. 20. Deut. 34. Aaronis vnd Moſis. Num. 20. vnd Deut. 34. Vnd gebẽ vns gleichſam dieſe drey Nachfolgende Beneficia vnd Wolthaten / vns darmit Wol - thaͤtig zu bezeugen / in die Hand.

Vnter welchen die 1. Wolthat iſt:

Honeſta ſepelitio. Ein Ehrlich Begraͤbnuͤß. Dann in jetzt ange - zogenen oͤrtern leſen wir / daß Aaron von den Kindern Iſrael / MoſesaberAbdanckung.aber von Gott ſelbſten begraben / oder wie man dafuͤr helt / mit Leib vnd Seel gen Himmel genommen worden. Vnd wie vns Zuhoͤrern nun in dieſem Stuͤck die Kinder Iſrael vorgegangen / derer Exempel vns dann auch als danckbaren Pfarrkmdern in Ehrlicher beſtattung vnſers Seeligen H. Diacom nach zu folgen obliegen vnd gebuͤhrenGeneſ. 13. Geneſ. 25. Geneſ. 4〈…〉〈…〉. & 50. Johan. 11. wil. Alſo haben auch die Leidtragenden Abraham der ſeine Saram / Jacob der ſeine Rachel / Joſeph der ſeinen Vater Jacob / Martham vnd Mariam ſo jhren Bruder Lazarum Chriſtlichen zur Erden be - ſtattet / hierinnen zum Exempel / welchen ſie dann auch nun gar bil - lich nachfolgen / vnd Ihrem ſeeligen geweſenen lieben Herꝛen vnd Ehemañ / Vattern / Brudern / Schwaͤher Vatern / Endam / Schwa - gern vnd Freund / nach der Vermahnung Syrachs / Ehꝛlichen vndSyr. 38. Chriſtlichen zur Erden beſtatten / vnd jhme hiernut das letzte Liebe vnd Ehrenwerck beweiſen.

Die 2. Wolthat / welche vns Aaronis vnd Moſis Kirchklnder in angezogenen Orten zehgen / vnd wir vns damit an vnſerm ſeeligen gewe〈…〉〈…〉 en Herꝛen Diacono wolthaͤtig erweiſen ſollen / iſt:

Lamentatio. Beweinung vñ Beklagung. Deñ von den KindernNum. 20. Deut. 34. Iſrael wird gemeldet / daß ſie Moſen vnd zuvor Aaronem ſeinen Brudern gantzern 30. Tage betrawret vnd beweinet haben. Vnd wie Sie vns Zuhoͤrern nun auch in dieſem 2. Stuͤcke zur Nachfolge vorgegangen; Alſo haben abermahl auch die Leydtragenden aller -Geneſ. 23. Gen. 25. Gen. 49. & 50. Joh. 11. ſeits an vorberuͤhrten Exempeln / als: an Abraham / der ſeine Saram, Jacob der ſeine Rahel / Joſeph der ſeinen Vater / vnd an Maria vnd Martha / ſo jhren Bruder Lazarum, neben Chriſtlicher Sepultur, auch betrawret vnnd beweinet / anderer Exempel zu geſchweigen / Exempels genung / denen ſie nun auch neben vns gar billich / nach der Vermahnung Syrachs / nach zufolgen haben.

Syr. 38.

Vnd ſonderlich aber / ſo bezeuget ſich ja gar recht vnd billich in dieſem andern Stuͤck wolthaͤtig / vnd beklaget vnd beweinet jhren lieben Herꝛen vnd Ehemann die anweſende hinterlaſſene betruͤbte Fraw Wittib: Denn ſelbte ja jetzo die rechte διχο〈…〉〈…〉 ομιαν oder Hertz - theylung leidet vnd empfindet. In dem jhr Hertz im Leibe mitten in zwey Stuͤcke zertheilet iſt / deren man eines ins Erdreich verſcharꝛet / Das ander aber Bluttruͤnſtig vnd Vnverbunden noch im LeibehangendeAbdanckung.hangende ſchmertzen leidet; Ja Sie empfindet jtzo recht was der Poët geſchrieben:

Stigelius.
Non dolor eſt major, quàm cum violentia mortis
Unanimi ſolvit corda ligata ſide.
Kein groͤſſer Schmertz auff Erden iſt /
Denn wann des Tods gewalt auffloͤſt
Zwey Hertzen / ſo in ſteter Trew
Vorbunden wahren ohne ſchew.

Sie heiſſet jetzo nicht mehr Naëmi, ſondern Mara. Dann derRuth. 1. Thren. 5. Ezech. 24. Eſaiæ 54. Pſalm. 25. Allmaͤchtige Gott hat ſie ſehr betruͤbet. Die Crone jhres Haupts iſt abgefallen / Ihre Augenluſt iſt jhr benommen / Sie iſt nunmehr wie eine Einſame vnd Elende / vber welche nunmehr manch rawes Wet - ter der Truͤbſaal gehen wird.

Dieſes vnſers ſeeligen geweſenen Herꝛen Diaconi anweſende vnd betruͤbte nachgebliebene Kinder / zu foͤrderſt aber ſeine Fraw Tochter / die hat auch freylich wol vrſach zu trawren / vnd jhren lieben Herꝛen Vatern zubellagen. Deñ ſie an jhm gehabt einen trewhertzigẽ fromenEpheſ. 6. Vater / der Sie von Kindheit an Trewlichen vnd Vaͤterlichen ver - ſorget / ſie in Gottesfurcht vnd allen Jungfraͤwlichen Tugenden / biß ſie in dieſen jhren Eheſtandt hat koͤnnen außgeſetzet werden / auffer - zogen / auch ſie in jhꝛem Eheſtande ſambt den lieben jhrigen bey Gott trewlichen verbeten.

Sonderlich aber haben die Andern ſeine hinterlaſſene noch kleine vnd vnerzogene Kinderlein zu Trawren vnd zu klagen wol Vrſache. Denn ſelbte numehr jhres nechſt GOtt treweſten Vorſtehers / Er - nehrers vñ Aufferziehers mangeln. Die rechte Vaters Saͤule / daran Sie ſich hetten lehnen ſollen / iſt vmbgefallen / der Baum / der jhnen Schatten vñ Nahrung geben ſollen / iſt vmbgehawen / Sie ſind nun durch jhres lieben Herꝛen Vaters ſeeliges / jhnen aber gar vnzeitiges Abſterben / arme Weiſelein vñ verlaſſene Kinder ohne Vater worden.

Vnſers Seelig geweſenen H. Diaconi Herꝛ Bruder hat auch Vrſach genung zu Trawren. Dann Er numehr an jhm einen ſolchen Bruder vermiſſet / der es von jugendt auff mit jhm / nicht wie es viel mahl ſonſten vuterm Geſchwiſter zu zugehen pfleget / vntrewlich / ſondern gewiß recht trewlich vnd Bruͤderlich gemeinet / vnd jhn hertz - lichen lieb gehabt.

VnſersAbdanckung.

Vnſers ſeelig geweſenen Herꝛen Diaconi hinterlaſſener Herꝛ Eydam Schwaͤher Vater / Schwaͤger vnnd andere Freunde allerſeits haben numehr genungſamb Vrſache vber Ihn zu Trawren. Dann ſie an Ihm gewiß einen Trewhertzigen vnnd gutt meinenden Schwaͤher Vater / Eydam / Schwagern vnd Hertzfreundt gehabt / der gantz Friedlich vnd Vertraͤglich mit jhnen gelebet / vnd jhnen mit Rath vnd That bey geſprungen.

Ja wir hinterbliebene Zuhoͤrer alleſambt haben Vrſach genung dieſen vnſern ſeeligen geweſenen Herꝛen Diaconum zu betrawren vñ zu beklagen. Denn wir gewiß an Ihm ein herꝛliches Kleinoth ver - lohren / einen ſolchen Mann / der nicht allein vnauffhoͤrendt fuͤr vns ſeine liebe Zuhoͤrer gebetet / vns den Weg zur Seeligkeit gezeiget / ſondern der auch ſonſt ein Fromer / Freundlicher / Demuͤttiger vnd Wolthaͤtiger Mann gegen jederman geweſen; Ja Ego potiùs hîc plo - rarem, quàm perorarem. Ich fuͤr meine Perſon mag wol ſagen: Daß Ich hier in dieſem Orte lieber weinen denn reden wolte. Dañ Ich gewiß einen Wolthaͤtigen Trewen Hertzfreund vnnd Befoͤderer an jhm gehabt / der mir vnd den lieben meinigen / die Zeit vber / ſo ich allhier bey der Schulen gedienet / gewiß viel liebes vnd guttes bewie - ſen / darfuͤr Ich jhm dann in jenem Leben von Gott reichliche vergel - tung vnd Belohnung wuͤntſche. Wir muͤſſen vns aber alleſambt auch hierinnen in dieſer andern Wolthat alſo erzeigen / nicht trawren1. Theſſ. 4. wie die Heiden / ſo keine Hoffnung haben / ſondern vns wider troͤſten / vnd mit der 3. Wolthat / ſo da iſt:

Luctus moderatio. Maͤſſigkeit im Trawren / an vnſerm geweſenen Herꝛen Diacono ſ[e]eligen wolthaͤtig erweiſen. Wie vns dann dar -Syr. 38. zu Syrach am 38. Capit. alſo ſprechende: Wenn der Todte in der Ruhe iſt / ſo troͤſte dich wieder vber Ihn / vnd hoͤre auff ſein zu ge - dencken / weil ſein Geiſt von hinnen geſchieden / vermahnet; Vnd hierin in dieſem Stuͤcke auch abermahlen Aaronis vnd Moſis Kirch - kinder / ſo jhꝛen Aaronem vnd Moſen 30 Tage betrawret / vnd hierauff Ihr Trawren vnd Klagen geendet / vns Zuhoͤꝛern / den Leidtragenden aber auch Abraham / Jacob / Joſeph / Martha vnd Maria / ꝛc. ſo ſich auch wieder vber den jhrigen getroͤſtet haben / vorgegangen.

Vnd 1. So maͤſſiget die hinterlaſſene betruͤbte Fraw Wittwe jhr Trawren / vnd troͤſtet ſich ſambt jhꝛen Verwaiſeten Kinderlein hier -CmitAbdanckung.mit / daß numehr in jhres geweſenen lieben Herꝛen Ehemannes vndEſaiæ. 54. Vaters ſtatt der Himliſche Mann vnd Vater der HErꝛe Chriſtus getreten. Dieſer Mann wird Sie ſambt jhren Waiſelein viel beſſer verſorgen / als jhr Irꝛdiſcher Herꝛ vnd Vater hette thun koͤnnen /2. Reg. 17. vnd Ihr vnd jhren Kinderlein gutthertzige Leute erwecken / wie Er auch dort der Wittiben zu Zarphat gethan / die ſich jhrer vnd ihrerPſalm. 68 Pſal. 103. Kinderlein trewlich werden annehmen. Denn Er iſt ja ein Richter der Wittwen vnd ein Vater der Waiſen / vnd wie ſich ein Vater vber Kinder erbarmet / alſo erbarmet Er ſich vber die / ſo jhn fuͤrchten / wie im 68. vnd 103. Pſalm geſchrieben ſtehet.

Ja die hinterlaſſene Fraw Tochter / Herꝛ Bruder / H. Eydam / Schwaͤher Vater / Schwaͤger vnd andere Freunde maͤſſigen Ihr Trawren / vnd ſagen mit Ambroſio: Letandum magis, quod talem Patrem, Fratrem, Socerum, Generum & affinem habuerinsus, quâm dolendum, quod Patrem. F[ra]trem, Socerum, Generum & affinem ami - ſerimus. Wir haben vns vielmehr zu frewen / daß wir einen ſolchen Vater / Bruder / Schwaͤher Vater / Eydam vnnd Schwagern gehabt haben / als daß wir vns betruͤben ſolten / daß wir denſelbten verlohren / weil Er ſeiner Froͤmigkeit / Auffrichtigkeit / Trewhertzigkeit vnd Demuͤttigkeit halben bey maͤnniglichen ein Vnſterbliches Ehꝛen - Lob hinter ſich verlaſſen.

Ja wir hinteꝛlaſſene Zuhoͤꝛer alleſambt maͤſſigen vnſer Trawren / vnd troͤſten vns neben den Leidtragenden allerſeits mit dem ſeeligen Wechſel / den numehr vnſer ſeeliger geweſener H. Diaconus gethan /Apoc. 14. Eſaiæ 32. Da Er fuͤr das Zeitliche Jammer leben das Ewige Frewden leben / fuͤr ſeine Muͤhe vnd Arbeit die rechte gewuͤntſchte Himmelruh / fuͤr ſeine ſtets wehrende Kranckheit die Himliſche Geſundheit erlanget:

Wie wir vns alleſambt dann auch ſeiner Wiederſtattung auff denActor. 3. Matth. 5. Pſal. 126. Tag der Wiederſtattung aller dinge / getroͤſten / da wir dann wider Hoffen zuſam̃en zukommen / vnd allda mit Frewden ein zu Erudten / waß wir allhier mit Trawren vnd Weinen geſect.

Maſſen vns dann auch ſelber vnſer ſeeliger H. Diaconus nun zu gutter Letzte auß ſeinem Sarch mit dem ſeeligen Wechſel vnd ſeiner Widerſtattung an jenem Leben gleichſamb ſelbeſt in vnſerm Trawꝛen auffrichtet / vnnd ſeine hinterlaſſene Leidtragende neben vns ſeinengeweſe -Abdanckung.geweſenen Kirchkindern per proſopopœjam zu gutter Letzte alſo anredet vnd Valediciret:

Ad portum veni, nemo meæ funera fletu
Condecoret, vivo, lætitiâq́; fruor.
Zum ſichern Port Ich kommen bin /
All Angſt vnd Noth iſt nun dahin /
Niemandt mein Todt beweinen ſol /
Ich Leb in GOtt vnd iſt mir wol.
Item. Was thut Ihr ſo Verzagen
Ihr armen Waiſelein /
Solt Euch GOtt Huͤlff verſagen /
Er ſpeiſt die Raben klein /
Fromer Wittwen vnd Waiſen
Iſt Er der Vater trew /
Trotz dem der Sie thut Zeiſen /
Das glaͤubt ohn alle Schew.
Nun gſegne Cuch GOtt der HErꝛe /
Ihr viel geliebten mein /
Trawret nicht allzu ſehre
Vber dem Abſcheid mein /
Beſtaͤndig bleibt im Glauben /
Wir werdn in kurtzer Zeit
Einander wider ſchawen
Dort in der Ewigkeit.

Das aber nun Hoͤchſt gedacht J. F. G. vnſer allerſeits Gnaͤdiger Fuͤrſt vnd Herꝛ Sich ſo Gnaͤdig / die Herꝛen / Frawen vnd Jungſr: aber ſo mitleidig gegen mehr gedachten vnſers ſeeligen geweſenenHumilima oſſicioſa & amica pro - Conductu gratiarum actio. H. Diaconi anweſende Leidtragende allerſeits als die hinterbliebene Fr. Wittibe / Kinder / Herꝛen Eydam / Brudern / Schwaͤher Vatern Schwager vnnd andere Befreundte erwieſen / vnd auff jhr vorher gehendes Vnterthaͤntges Schrifftliches / vnd Muͤndliches Freund - liches erſuchen / Ihrem geliebten Herꝛen vnd Ehemanne / Vatern / Schwaͤher Vatern / Brudern / Schwagern vnd Freunde den letzten Lieb vnd Ehꝛendienſt / durch dero abgeordneten Fuͤrſtl: Abgeſandten in Genaden geben laſſen / vnd gegeben haben. Deſſen thun zufoͤrderſtgegenAbdanckung.gegen J. F. G. ſich jetzt gedachte Leidtragende allerſeits Demuͤttiglich vnd Vnterthaͤniglich / gegen den Herꝛen / Frawen vnd Jungfrawen aber dienſtlichen vnd freundlichen bedancken; Vnd ſind erboͤttig vmb J. F. Gn. ſolche Ihnen bezeigte Gnade mit jhren Vnterthaͤnigen dienſten nicht allein / wie ſchuldig / Zubedienen / ſondern auch bey Gott trewlichen Zuvorbitten: Daß derſelbte J. F. G. hiervor Zeit - lichen mit langem Leben / Beſtaͤndiger Leibes geſundheit / Gluͤcklicher Friedſamber Regierung / vnd ſonſt allem Fuͤrſtlichen Wolſtande; Dort aber in jener Welt mit Ewiger Frewde / Wonne vnd Herꝛlig - keit reichlichen belohnen wolte. Gegen den Herꝛen / Frawen vnd Jungfrawen aber wollen Sie ſolche jhnen bezeigete Condolentz, nach moͤgligkeit / doch aber in froͤlichern faͤllen vnd Occaſionen zuvordienen vnd zu beſchulden in kein vergeſſen ſtellen. Mit dieſem angehaͤngtem Wuntſch: Daß Gott der Allmaͤchtige Ihr Fuͤrſtl: Gn. ſambt dem gantzen HochLoͤblichen Fuͤrſtl: Hauſe Muͤnſterberg in jhrem jetzigem Zugeſtandenem Fuͤrſtl: Leid vnd Hertzbetruͤbnuͤß auß dem Troſtbuch des H. Geiſtes kraͤfftig troͤſten / fuͤr mehrem Leid vñ Betruͤbnuͤß auch ſonſt allem verterblichem Vnheyl Leibes vnd der Seelen / wie auch die Herꝛen / Frawen vnd Jungfrawen fuͤr ſolchem vnnd derogleichem betruͤbtem Zuſtande / als jhnen begegnet / genaͤdigſt noch lange Zeit frieſten vnd bewahren wolte.

Wuͤntſchen alſo Schließlichen hiermit vnſerem ſeeligen Herꝛen Diacono der Seelen nach die Ewige Glory / Frewo vnd Seeligkeit / welcher Er auch allreit faͤhig vnd theilhafftig worden / dem abgeleibe - ten Coͤrper aber in der Erden eine ſanffte Ruhe / vnd am bald zunahenden Fruͤhling des lieben Juͤngſten tages ſambt vns allen eine froͤliche Aufferſtehung zum Ewigen Leben.

ENDE.

About this transcription

TextLeych Sermon Oder Abdanckung Bey Volckreicher ansehlicher Sepultur Des Weyland Ehrwürdigen vnd Wolgelahrten Herrn JOHANNIS Cellarii
Author Jacob Heusler
Extent20 images; 6212 tokens; 2237 types; 42646 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationLeych Sermon Oder Abdanckung Bey Volckreicher ansehlicher Sepultur Des Weyland Ehrwürdigen vnd Wolgelahrten Herrn JOHANNIS Cellarii Jacob Heusler. . 20 Johann BössemesserOels1630.

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Universitätsbibliothek Breslau Universitätsbibliothek Breslau, 4 O 35/10 / 508272

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Leichenpredigt; Gebrauchsliteratur; Leichenpredigt; ready; aedit

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Editorial principles

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  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T09:35:42Z
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Holding LibraryUniversitätsbibliothek Breslau
ShelfmarkUniversitätsbibliothek Breslau, 4 O 35/10 / 508272
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