Jndem ſich der Nutz und Gebrauch gegenwaͤrtiges Buches alſo fort auf deſ - ſen Titul-Blate klaͤrlich zeiget, ſo waͤre es, allem Anſehen nach, ein Uberfluß, viele Worte hiervon zu machen, und wird es dan - nenhero genug ſeyn, wenn der Urheber deſſel - ben nur allein dieſe wenige Erinnerungen hinzu - fuͤget. Man hat ſich nemlich zur Erklaͤrung derer aus verſchiedenen Wiſſenſchafften herge - nommener Woͤrter der bewehrteſten Buͤcher aus allerhand Sprachen bedienet. Was a - ber die Geographie inſonderheit anlanget, ſo hat man Baudrands Geographiſches Dictio - narium zum Grunde geſetzet; jedoch alſo, daß die darinnen befindlichen Jrthuͤmer nach Moͤgligkeit vermieden oder verbeſſert, und viele Oerter zur Vermehrung deſſelben hinein - geruͤcket worden, wie ſolches denjenigen offen - bar werden wird, welche ſich die Muͤhe neh - men wollen, beyde Buͤcher mit einander zu conferiren.
Hiernechſt hat man ſich aller unnoͤthigen Weitlaͤufftigkeit enthalten, z. e. wenn bey dem Worte Montmeliar geſaget wird, daß es eine Stadt in Dauphiné ſey, ſo wird nicht hinzu -) (2geſetzet,Vorbericht. geſetzet, daß dieſe Provintz in dem Koͤnigreich Franckreich liege; ſondern es wird præſuppo - niret, daß dem Leſer ſolches bereits bekant ſeye, oder daß er wiedrigen Falls das Wort Dau - phiné auffſchlagen werde.
Bey den Fluͤſſen hat man nur allein ihren Urſprung und Einfluß, nicht aber auch zugleich beſchrieben, was ſie vor Laͤnder durchſtreichen, oder was ſie unter waͤhrendem Lauff vor ande - re Fluͤſſe verſchlingen, indem ſolches leichtlich auff den Land-Charten geſehen werden kan, wenn man nur erſtlich den Anfang und das Ende des Fluſſes gefunden hat. Worbey noch dieſes zu mercken, daß die Benennung der Ufer zur rechten und lincken Hand folgendermaſen zu verſtehen ſeye. Der geneigte Leſer bilde ſich ein, als ob er bey dem Urſprunge des Fluſſes ſtehe, und ſich mit dem Angeſichte gegen den Einfluß deſſelben gekehret habe. Was ihm alsdenn zur rechten Hand lieget, das iſt das rechte, und was ihm zur lincken lieget, das iſt das lincke Ufer des Fluſſes. Dieſe Benennung iſt, meines Erachtens, um ſo viel deſto vor - traͤglicher, als der Gebrauch derer Worte diſſeit und jenſeit, indem jene an allen Or - ten einerley bleibet; dieſe aber vielen Veraͤnde - rungen unterworffen ſeynd. z. e. Wenn ich all - hier zu Leipzigſage, daß die Stadt Maintz jen - ſeit des Rheins lieget, ſo kan mir ſolches einer,derVorbericht. der zu Straßburg wohnet, nicht nach ſprechen; dahero man auch in den hiſtoriſchen und an - dern Buͤchern zum oͤfftern ſehr grobe und laͤ - cherliche Fehler anmercket, wenn diejenigen, welche etwas aus einem Scribenten anfuͤhren, darbey zu beobachten vergeſſen, an welchem Orte derſelbe ſeine Hiſtorie geſchrieben hat.
Die Lateiniſche Benennungen ſeynd alle - mahl mit Curſiv oder geſchobener Schrifft ge - drucket worden. Wo aber dieſelben von einem Deutſchen oder einem andern Worte wenig oder nur wegen der Endigung unterſchieden ſeynd, da hat man ſie, um beliebter Kuͤrtze wil - len, gar ausgelaſſen, weil ſelbige an ſich ſelb - ſten leichtlich zuverſtehen ſeynd.
Jm uͤbrigen hat man das Format alſo ein - gerichtet, daß es die Reiſenden bequem bey ſich fuͤhren, und entweder ſich daraus Rathes er - holen, oder bey einem oder dem andern Orte hineinzeichnen koͤnnen, was ſie merckwuͤrdig zu ſeyn erachten. Alldieweil auch dieſes Buch, eben ſo wohl als alle andere von dergleichen Art, den Jrthuͤmern unterworffen iſt, ſo werden alle und iede Leſer inſtaͤndig erſuchet, falls ſie dergleichen anmer - cken, ſelbige, wie auch, was ſonſten zu Vermehrung dieſes nuͤtzlichen Werckes dienen koͤnte, an den Herrn Verleger zu uͤberſenden, und ſich zu verſichern, daß man dieſe erzeigte Gewogenheit und Freund - ſchafft jeder zeit mit gebuͤhrendem Danck erkennen werde.