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Reales Staats - und Zeitungs - LEXICON
Worinnen ſowohl Die Religionen und Orden, die Reiche und Staaten, Meere, Seen, Fluͤſſe, Staͤdte, Veſtungen, Schloͤſſer, Haͤfen, Berge, Vorgebuͤrge, Paͤſſe, Waͤlder und Unterſchiede der Meilen, die Linien deutſcher hoher Haͤuſer, die in verſchiedenen Laͤndern uͤbliche Ritter-Orden, Reichs-Taͤge, Gerichte, Civil - und Militair-Char - gen zu Waſſer und Lande, Muͤntzen, Maß und Gewichte, die zu der Kriegs-Bau-Kunſt, Artillerie, Feld-Laͤgern, Schlacht - Ordnungen, Schiffahrten, Unterſchied der Schiffe, und derer darzu gehoͤrigen Sachen gebraͤuchliche Benennungen, als auch Andere in Zeitungen und taͤglicher Con - verſation aus allerhand Sprachen beſtehende Termini Artis, denen Gelehrten und Ungelehrten zu ſonderbarem Nutzen klar und deutlich beſchrieben werden, Nebſt einem zweyfachen Regiſter und Vorrede
VeꝛlegtsJohann Friedrich Gleditſch, Buchhaͤndl. inLeipzig, Anno1704.
Mit allergnaͤdigſten Freyheiten.

Vorbericht.

Jndem ſich der Nutz und Gebrauch gegenwaͤrtiges Buches alſo fort auf deſ - ſen Titul-Blate klaͤrlich zeiget, ſo waͤre es, allem Anſehen nach, ein Uberfluß, viele Worte hiervon zu machen, und wird es dan - nenhero genug ſeyn, wenn der Urheber deſſel - ben nur allein dieſe wenige Erinnerungen hinzu - fuͤget. Man hat ſich nemlich zur Erklaͤrung derer aus verſchiedenen Wiſſenſchafften herge - nommener Woͤrter der bewehrteſten Buͤcher aus allerhand Sprachen bedienet. Was a - ber die Geographie inſonderheit anlanget, ſo hat man Baudrands Geographiſches Dictio - narium zum Grunde geſetzet; jedoch alſo, daß die darinnen befindlichen Jrthuͤmer nach Moͤgligkeit vermieden oder verbeſſert, und viele Oerter zur Vermehrung deſſelben hinein - geruͤcket worden, wie ſolches denjenigen offen - bar werden wird, welche ſich die Muͤhe neh - men wollen, beyde Buͤcher mit einander zu conferiren.

Hiernechſt hat man ſich aller unnoͤthigen Weitlaͤufftigkeit enthalten, z. e. wenn bey dem Worte Montmeliar geſaget wird, daß es eine Stadt in Dauphiné ſey, ſo wird nicht hinzu -) (2geſetzet,Vorbericht. geſetzet, daß dieſe Provintz in dem Koͤnigreich Franckreich liege; ſondern es wird præſuppo - niret, daß dem Leſer ſolches bereits bekant ſeye, oder daß er wiedrigen Falls das Wort Dau - phiné auffſchlagen werde.

Bey den Fluͤſſen hat man nur allein ihren Urſprung und Einfluß, nicht aber auch zugleich beſchrieben, was ſie vor Laͤnder durchſtreichen, oder was ſie unter waͤhrendem Lauff vor ande - re Fluͤſſe verſchlingen, indem ſolches leichtlich auff den Land-Charten geſehen werden kan, wenn man nur erſtlich den Anfang und das Ende des Fluſſes gefunden hat. Worbey noch dieſes zu mercken, daß die Benennung der Ufer zur rechten und lincken Hand folgendermaſen zu verſtehen ſeye. Der geneigte Leſer bilde ſich ein, als ob er bey dem Urſprunge des Fluſſes ſtehe, und ſich mit dem Angeſichte gegen den Einfluß deſſelben gekehret habe. Was ihm alsdenn zur rechten Hand lieget, das iſt das rechte, und was ihm zur lincken lieget, das iſt das lincke Ufer des Fluſſes. Dieſe Benennung iſt, meines Erachtens, um ſo viel deſto vor - traͤglicher, als der Gebrauch derer Worte diſſeit und jenſeit, indem jene an allen Or - ten einerley bleibet; dieſe aber vielen Veraͤnde - rungen unterworffen ſeynd. z. e. Wenn ich all - hier zu Leipzigſage, daß die Stadt Maintz jen - ſeit des Rheins lieget, ſo kan mir ſolches einer,derVorbericht. der zu Straßburg wohnet, nicht nach ſprechen; dahero man auch in den hiſtoriſchen und an - dern Buͤchern zum oͤfftern ſehr grobe und laͤ - cherliche Fehler anmercket, wenn diejenigen, welche etwas aus einem Scribenten anfuͤhren, darbey zu beobachten vergeſſen, an welchem Orte derſelbe ſeine Hiſtorie geſchrieben hat.

Die Lateiniſche Benennungen ſeynd alle - mahl mit Curſiv oder geſchobener Schrifft ge - drucket worden. Wo aber dieſelben von einem Deutſchen oder einem andern Worte wenig oder nur wegen der Endigung unterſchieden ſeynd, da hat man ſie, um beliebter Kuͤrtze wil - len, gar ausgelaſſen, weil ſelbige an ſich ſelb - ſten leichtlich zuverſtehen ſeynd.

Jm uͤbrigen hat man das Format alſo ein - gerichtet, daß es die Reiſenden bequem bey ſich fuͤhren, und entweder ſich daraus Rathes er - holen, oder bey einem oder dem andern Orte hineinzeichnen koͤnnen, was ſie merckwuͤrdig zu ſeyn erachten. Alldieweil auch dieſes Buch, eben ſo wohl als alle andere von dergleichen Art, den Jrthuͤmern unterworffen iſt, ſo werden alle und iede Leſer inſtaͤndig erſuchet, falls ſie dergleichen anmer - cken, ſelbige, wie auch, was ſonſten zu Vermehrung dieſes nuͤtzlichen Werckes dienen koͤnte, an den Herrn Verleger zu uͤberſenden, und ſich zu verſichern, daß man dieſe erzeigte Gewogenheit und Freund - ſchafft jeder zeit mit gebuͤhrendem Danck erkennen werde.

) (3Vor -

Vorrede Herrn Johann Huͤbners, Re - ctoris des Hochfuͤrſtl. Saͤchſiſchen Gymnaſii zu Merſeburg. Geneigter Leſer.

  • I. WAs die Leſung der Zeitungen vor einen vielfaͤltigen Nutzen hat, das wird unnoͤthig zu erinnern ſeyn, nachdem ſolches allbereit vor 28. Jahren der vortref - liche Hr. Chriſtian Weiſe, mein treugeweſener Lehrmeiſter, in einer curieuſen Schrifft weitlaͤufftig ausgefuͤhret hat.
  • II. Es haben ſich auch nach dieſem die Liebhaber ſolcher Nouvellen dergeſtalt vermehret, daß auch die Einwohner auff dem Lande hin und wieder nicht ungeſchickt ſind, einen Staats-Diſcours nach ihrer Art, mit einander zu fuͤhren.
  • III. Nun traͤgt ſichs gleichwohl gar offte zu, daß ein Ge - lehrter und gereiſter Mann, eine und die andre paſſage aus den Zeitungen nicht verſtehet, und wenn das am gruͤnen Holtze geſchicht, was will am duͤrren werden? Jch will ſo viel ſagen: Wenn die, ſo ſtudiret, nicht allemahl wiſſen, was ſie leſen, was vor Zweiffels-Knoten muͤſſen denjenigen al - lererſt vorkommen, die mit den Muſen keine ſonderliche Be - kantſchafft haben?
  • IV. Jch will dem curieuſen Leſer dieſer Vorrede dreyßig Woͤrter herſetzen, welche faſt taͤglich in den Zeitungen vor - kommen, und wenn er dieſelben alle dreyßig ſo verſtehet, daß er von einem iedweden eine deutliche Beſchreibung geben kan, ſo will ich den vorhergehenden Paragraphum wi - derruffen.
  • V. Was iſt demnach 1. eine Terze. 2. ein Chiaus. 3. eine Fauſſebraye. 4. Reis Effendi. 5. Gala. 6. Ruota. 7. Cai - macan. 8. Strelitzen. 9. Schout by Nacht. 10. Coche -nille. Vorrede. nille. 11. Glacis. 12. Exchequer. 13. Caravane. 14. Sera - glio. 15. Rospolite Ruſczenie. 16. Præconiſiren. 17. Pen - ſionarius. 18. Indulto. 19. Gens d’armes. 20. Briganti - ne. 21. Pincke. 22. Maravedis. 23. Aſſecuration. 24. Ar - riere Ban. 25. Divan. 26. Committe. 27. Courtine. 28. Favoritta. 29. Talismans und 30. Tarif.
  • VI. Jch habe aber dieſe Vocabula nicht denen zur Probe hingeſetzt, die entweder conſummate Politici ſind, oder von den Zeitungen, ſo zu ſagen, Profeſſion machen: Denn die in allen Politiſchen Wiſſenſchafften verſiret ſind, die wer - den mein Raͤtzel leicht errathen, wenn ſie gleich mit keinem Kalbe pfluͤgen.
  • VII. Sondern ich habe nur mit denen zu thun, welche in dieſem Stuͤcke die Pluralitaͤt machen; und mit denſelben bin ich nicht zu frieden, wenn ſie mir gleich in genere zur Antwort geben, daß Reis-Effendi eine tuͤrckiſche Charge, und Brigantine eine Art von Schiffen ſey: ſondern wer mich uͤberreden will, daß er dieſe Terminos alle verſtehet, der muß mir von einem iedweden eine kurtze, aber doch deut - liche und zulaͤngliche Beſchreibung machen koͤnnen.
  • VIII. Wiewohl ich habe nicht Urſache, auſſer den Graͤn - tzen meines Beruffes zuſchreiten, ſondern ich will mich nur um junge Leute bekuͤmmern, dergleichen unter meiner Auff - ſicht ſtehen: Dieſelbigen werden nicht allein die oben zu - ſammen geſuchten Vocabula ſchwerlich von ſich ſelber ver - ſtehen; ſondern man wuͤrde mit leichter Muͤhe noch andre dreyhundert auszeichnen koͤnnen, die einer deutlichen Er - klaͤrung noͤthig haͤtten.
  • IX. Nun habe ich zwar nach meinem Vermoͤgen, ſo wohl in den Geographiſchen, als auch in den hiſtoriſchen Fragen keine Gelegenheit vorbey gelaſſen, wo ich was zur Erleute - rung der Zeitungen habe beytragen koͤnnen: Es hat auch der renommirte Schulmann Herr M. Chriſtian Jun - cker, treuverdienter Con-Rector bey dem Fuͤrſtl. Gym - naſio zu Schleußingen vor kurtzer Zeit ein compendieuſesZei -Vorrede. Zeitungs-Lexicon ausgefertiget: Es wird auch niemand einen Bogen von den ſo genanten Hamburgiſchen Remar - quen, die der curieuſe Herr Ambroſius Lehmann wochentlich der gelehrten Welt communiciret, durch le - ſen, daß er nicht was artiges und zum Verſtande der Zei - tungen gehoͤhriges daraus lernen ſolte: Zugeſchweigen, was man dem Verfaſſer des wohlgemachten Extractes der Leipziger Gazetten, in vielen, und ſonderlich in Genealogi - ſchen Dubiis, vor großen Danck ſchuldig iſt.
  • X. Dieſes alles aber iſt zum wenigſten denjenigen nicht zulaͤnglich geweſen, die gerne alles beyſammen haben, daß ſie nicht viel Buͤcher kauffen duͤrffen; und auch feine in Al - phabethiſcher Ordnung, damit ihnen das Nachſchlagen nicht ſauer ankoͤmmt.
  • XI. Alle dieſe Leute nun werden in gegenwaͤrtigen Rea - len Staats-und Zeitungs-Lexicon ihr großes Vergnuͤgen finden, und dem gelehrten Verfaſſer, der ſeiner anderwaͤr - tigen Schrifften wegen mehr als zubekannt iſt, vor dieſe muͤhſame Arbeit vielfaͤltigen Danck abſtatten.
  • XII. Zum wenigſten habe ich an meinem wenigen Orte in dieſer Vorrede ein oͤffentliches Bekaͤntnuͤs ablegen wollen, daß ich dergleichen vollſtaͤndiges Zeitungs-Lexicon offt - mahls gewuͤnſchet, und nach meinen Gedancken, auch nun - mehro an dieſem mit groſſem Fleiße aus ſo vielen unter - ſchiedenen Wiſſenſchafften zuſammen getragenen Wercke, gefunden habe.
  • XIII. Jch recommendire demnach daſſelbige allen Lieb - habern der Zeitungen, und ſonderlich der noch in der Bluͤ - the ſtehenden ſtudierenden Jugend auff das beſte: Mit beygefuͤgtem ſehnlichen Wunſche, daß ſich nunmehr auch jemand uͤber die Land-Charten, welche taͤglich mehr verwirret / zerlaͤſtert, und zerſtuͤmpert werden, erbarmen, und dieſe bey den Zeitungen unentbehrliche Inſtrumente in beſſern Stand ſetzen moͤge! Geſchrieben im Gymnaſio zu Merſeburg an der Leipziger Oſter-Meße 1704.
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Aa Aan
  • Aa, kleiner Fluß in Friesland. Aa, kleiner Fluß im Biſchoff - thum Muͤnſter, welcher ſich in die Jßel ergeuſt.
  • Aa, Aade, kleiner Fluß im Hollaͤn - diſchen Brabant, welcher an den Luͤttigiſchen und Spaniſch-Gel - driſchen Grentzen entſpringt, und ſich unterhalb Hertzogenbuſch in den Fluß Dommel ergeuſt.
  • Aa, Agnio, Fluß in Flandern, wel - cher ſich bey Calais in das Deutſche Meer ergeuſt.
  • Aa, Alpha, Fluß in der Schweitz, welcher im Canton Unterwalden entſpringet, und ſich in den Lucer - ner-See ergeuſt, allwo er einen kleinen Buſen machet, der Alp - See genant. Noch zwey Fluͤſſe gleiches Nahmens ſeynd in der Schweitz: der eine im Canton Lucern, und der andere im Can - ton Zuͤrch.
  • Aa, Alpha, kleiner Fluß in Weſtpha - len, welcher ſich in den Fluß Vecht ergeuſt.
  • Aa, die neue Aa, kleiner Fluß in O - ber-Yßel, welcher ſich in den Fluß Vecht ergeuſt.
  • Aachen, Acken, Aquisgranum, Aix la Chapelle, freye Reichs-Stadt im Hertzogthum Juͤlich, im Weſt - phaͤliſchen Kreiſe, und unter dem Schutz des Hertzogs von Juͤlich. Sie iſt Roͤmiſch-Catholiſcher Re - ligion.
  • Aanklampinge, Enteringe, Abordage, oder das Entern eines Schiffes iſt, wenn ſich ein Schiff einem an - dern feindlichen Schiffe naͤhert, und ſich mit ſtarcken Seilen und Hacken an daſſelbe henget, um ſel -Aar Abdbiges gefangen mit ſich hinweg zu nehmen. Es wird Entern ge - nennet, wenn man nach ſolcher Anklammerung auff des feindli - chen Schiffes Poort ſpringet.
  • Aar, Fluß in der Eifel, welcher ſich in den Rhein ergeuſt.
  • Aar, Aroſa, Arula, mittelmaͤßiger Fluß, welcher in dem S. Gott - hards-Berge entſpringet, und ſich durch die Schweitz in den Rhein ergeuſt.
  • Aarburg, kleine Stadt in der Schweitz an der Aar, dem Can - ton Bern zugehoͤrig.
  • Aas, Feſtung in der Provintz Agger - hus in Norwegen, nebſt einem guten Hafen am Einfluß des Fluſſes Lindal.
  • Abach, Flecken und Pfleg-Gericht, an der Donau in Nieder-Baͤyern, allwo ein Geſund-Bad und ein altes Schloß zu befinden.
  • Abacoa, eine der Lucayiſchen Jnſuln in Nord-America, den Engellaͤn - dern zugehoͤrig.
  • Abanviwar, Graffſchafft in Ober - Ungarn.
  • Abbefort, kleine Stadt in der Pro - vintz Aggerhus in Norwegen.
  • Abbeville, Abbatis Villa, Haupt - Stadt der Graffſchafft Ponthieu in der Picardie, am Fluß Somme. Sie treibet gute Handlung, iſt Volckreich, und hat ein Preſidial.
  • Abdachung, ſuche Talut.
  • Abdal oder Abdallas, eine Art Muͤn - che in Perſien.
  • Abdeſt, alſo nennen die Tuͤrcken dasjenige Haͤnde-Waſchen, wel - ches ſie vermoͤge ihrer Religion in gewiſſen Faͤllen verrichten.
  • Abdiara, Koͤnigreich in Aſien.
  • Abdication heiſſet in ſonderbarem Verſtande eine Loßſagung von einer ſouverainen Wuͤrde.
  • Abensperg, kleine Stadt in Baͤyern am Fluß Abenſt, nebſt einem Land - Gericht und Schloß, in das Rent - Amt Muͤnchen gehoͤrig.
  • Abenſt, Ampla, kleiner Fluß in Baͤy - ern.
  • Aberdon, Aberdeen, oder Alt-Aber - done, Stadt in Schottland, in der Graffſchafft Marr, wo der Fluß Don in das Meer fleuſt. Sie hat eine Univerſitaͤt, und eine Stimme im Parlament, wie auch einen Biſchoff, unter den Ertz-Bi - ſchoff von S. André gehoͤrig.
  • Aberdon, Aberdeen, oder Neu-A - berdone, Stadt in Schottland in der Graffſchafft Marr, wo der Fluß Dee ins Meer laͤufft. Sie hat eine Hafen, und iſt groͤſſerer Reichthum und Handelſchafft in dieſer, als in jener.
  • Aberfravv, Stadt auff der Jnſul Angleſey.
  • Abergenny, Stadt des Fuͤrſtenthums Walles, in der Graffſchafft Mon - mouth am Fluß Uske.
  • Abernethy, Abrinca, Stadt in Suͤd - Schottland, in der Graffſchafft Stratherne am Fluß Tay.
  • Abfallen, das Schiff faͤllt ab, ſuch Afvallen.
  • Abington, Stadt in Berkshire, wo die Ock ſich mit der Temſe verei - niget.
  • Abo, Haupt-Stadt in Finland am Fluß Aurajoki, wo er ſich ins Meer ergeuſt. Sie hat einen Hafen, Biſchoff und Univerſitaͤt.
  • Abolition, in ſonderbarem Verſtan - de, eine Begnadigung wegen eines Verbrechens.
  • Aboya, Stadt in Jrrland in der Graffſchafft Eaſt-Meath in Lein - ſter.
  • Abrantes, kleine Stadt nebſt einem Schloß in dem Portugieſiſchen Eſtremadura am Fluß Tago, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Abroga, kleine Stadt in der Pro - vintz Weſtermanland in Schwe - den.
  • Abruzzo, Aprutium, eine von den vier Haupt-Provintzen des Koͤnig - reichs-Neapolis, gegen Norden am Golfo di Venezia, gegen Oſten an der Provintz Capitanata, ge - gen Suͤden an Terra di Lavoro, und gegen Weſten an dem Kir - chen-Staat gelegen. Sie wird getheilet in Abruzzo oltra, welche auch Provincia dell Aquila heiſ - ſet, und in Abruzzo citra, oder la Provincia di Chieti, Provincia Theatina.
  • Abſchnitt, iſt ein Retranchement, welches mit ſeinen zwey Facen o - der Tenaillen einen Winckel in demjenigen Wercke hat, allwo der Feind das Erdreich Fuß vor Fuß einnehmen will, nachdem er die erſten Defenſions-Wercke bereits erobert hat.
  • Abtackeln, heißet bey den Schiff - Fahrten ſo viel, als die Segel, Tauwen u. d. m. abnehmen, wel - ches alsdenn geſchiehet, wenn man nach Hauſe koͤmmet, und ei - ne zeitlang nicht wieder in See zugehen vermeinet.
  • Abtey, alſo nennet man ein Kloſter, deſſen Oberſter oder Oberſte ein Abt oder eine Aebtißin iſt.
  • Abuyo, Abrio, Abvio, eine der Phi - lippiniſchen Jnſuln, den Spaniern zugehoͤrig.
  • Abyßinien, oder das eigentlich ſo genante Mohrenland unter Nu - bien am Nilo, deſſen Ober-Herr ein Kaͤyſer iſt. Er wird insge - mein der Prete oder Prieſter-Jo - hann genennet, und ob es ſchon Juͤden, Mahometaner und Hey -denAby Acaden hieſelbſt gibt; ſo iſt doch die herrſchende Religion die Cophti - ſche oder Jacobitiſche Chriſtliche Religion.
  • Abyſo, Acellaro, Fluß im Val di Noto in Sicilien, welcher bey dem Flecken Ceretana entſpringet, und ſich in das Joniſche Meer ergeuſt.
  • Academie wird nach jetzigem Ge - brauch des Wortes inſonderheit ein ſolcher Ort genennet, wo man allerhand adliche Exercitia und Wiſſenſchafften lehret und lernet.
  • Academie Françoiſe, eine Verſam - lung gelehrter Leute zu Pariß, de - rer eigentlicher Zweck iſt, die Fran - tzoͤſtſche Sprache vollkommen zu - machen. Jhre Stifftung geſchahe A. 1635. durch ein Koͤniglich E - dict, und urtheilet ſie von keinen Schrifften, als nur von denenje - nigen, welche von ihren Gliedern verfertiget worden.
  • Academie de la Peinture & Sculpture, oder von der Mahler-und Bild - hauer-Kunſt, hat Monſieur de Noyers, Secretaire d’Etat & Surin - tendant des batimens in Franck - reich geſtifftet.
  • Academie des Sciences, welche Monſ. Colbert Anno 1666. zu Paris ge - ſtifftet, beſtehet aus Naturkuͤndi - gern und Mathematicis.
  • Acanes, Stadt in Guinea am Fluß Volta.
  • Acanges, ſeynd Tuͤrckiſche freywil - lige Soldaten, welche keinen Sold bekommen, ſondern ſich nur von der Beute ernehren.
  • Acapulco, Stadt in Neu-Spanien / in Nord-America, nebſt einem fe - ſten Schloß und gutem Hafen, allwo alle von Mexico nach den Philippiniſchen Jnſuln und wieder von dar zuruͤckſegelnde Schiffe anlaͤnden.
  • Acaxulta, kleine Stadt, aber beruͤhm - ter See-Hafen in Nord-AmericaAcc Acham Mare del Sur in der Provintz Guatimala.
  • Accadie, Provintz in Neu-Franck - reich in Nord-America, den Fran - tzoſen zugehoͤrig.
  • Accara, kleines Koͤnigreich in Gui - nea, deſſen Haupt-Stadt gleiches Nahmes iſt.
  • Accis, iſt eine gewiſſe Anlage, ver - moͤge deren nach dem Werth der Waaren und Lebens-Mittel et - was gewiſſes gegeben wird.
  • Accomba, Stadt in Morea nicht weit vom Fluſſe Diagon.
  • Acellaro, ſuche Abyſo.
  • Acerenza, ſuche Cirenza.
  • Acerno, kleine Stadt des Koͤnig - reichs Neapolis im Principato ci - tra, nebſt einem Biſchoffthum un - ter das Ertz-Biſchoffthum von Sa - lerno gehoͤrig.
  • Acerra, kleine Stadt des Koͤnig - reichs Neapolis in Terra di Lavoro am Fluß Patria, nebſt einem Bi - ſchoffthum, welches unter das Ertz-Biſchoffthum Neapolis ge - hoͤret.
  • Achaja, Provintz in Griechenland.
  • Achachica, kleine Stadt in Mexico, der Silber-Gruben halber be - ruͤhmt.
  • Acham, Provintz in Africa auff der Kuͤſte Zanguebar.
  • Achaſſe, Fluß in der Landſchafft Vi - varez.
  • Achem, Stadt auff der Jnſul Su - matra, allwo ein guter Hafen und wichtige Handlung. Sie iſt die Haupt-Stadt eines Koͤnigreichs gleiches Nahmens.
  • Achillea, kleine Jnſul des Ponti Euxini.
  • Achonri, Achada, kleine Stadt in der Jrrlaͤndiſchen Graffſchafft Con - naugty, am Fluß Shennon.
  • Acht alte Ort. Hierdurch werden in der Schweitz verſtanden die Can - tons Zuͤrch, Lucern, Schwitz, Un -A 2ter -Ach Addterwalden, Zug, Glaris, Uri und Bern.
  • Achyr, Stadt in Nieder-Volhynien, nebſt einem feſten Schloß auff ei - nem Berge.
  • Aci, kleine Stadt in Sicilien im Val diDemona, nebſt einem Schloß auff einem Felſen.
  • Acilino, Fluß in Sicilien bey Mar - ſalla.
  • Acken, ſuche Aachen.
  • Acoma, Stadt in Neu-Mexico.
  • Acquapendente, ſuche Aquapenden - te.
  • Acquaria, ſuche Aquaria.
  • Acqui, ſuche Aqui.
  • Acre, Accon, Ptolemais, Stadt in Soria, an den Grentzen der Laͤnder Phœnicien und Palæſtina, an ei - nem Meer-Buſen des Mittellaͤn - diſchen Meeres, nebſt einem guten Hafen.
  • Acroceraunia, Biſchoͤffliche Stadt in Albanien.
  • Acte, Act of Parliament, alſo wer - den die Parlaments-Schluͤſſe in Engelland genennet, und ent - ſtehen dieſelben aus den Billen, wenn nemlich dieſe durch die Koͤ - nigliche Einwilligung beſtaͤtiget worden ſeynd.
  • Aczud, kleine Stadt in Moldauen.
  • Adaovi, eine gewiſſe Nation in A frica.
  • Adare, Stadt in der Graffſchafft Ly - merick in Jrrland, am Fluß Ma ge.
  • Adda, Abdua, ziemlicher Fluß in J - talien, welcher am Berge Braulio an den Tyroliſchen Grentzen ent - ſpringet, und ſich in den Po er - geuſt.
  • Adda, Giera d’Adda genannt, ein klei - nes Land im Hertzogthum Mey - land, zwiſchen den Fluͤſſen Adda und Serio.
  • Adderbourn, Fluß in Wiltshire.
  • Addreſs, ein Bitt-Schreiben, welchesAde Adjdas verſammlete Parlament in Engelland dem Koͤnig uͤber eine und die andere Materie uͤberrei - chet. Jnsgemein werden alle Sup - pliquen und Schrifften, ſo eine Societæt dem Koͤnig bey auſſeror - dentlichen Faͤllen durch Deputir - te uͤbergeben laͤſt, Addreſſen ge - nennet.
  • Adel, Koͤnigreich in Africa an der Kuͤſte Zanguebar, allwo die Tuͤr - ckiſche Religion eingefuͤhret iſt.
  • Aden, Stadt im gluͤckſeligen Ara - bien. Sie iſt eine Feſtung und Handel-Stadt, nebſt einem guten Hafen, und liegt ſie in dem Koͤnig - reich gleiches Nahmens.
  • Adena, Stadt in Natolien.
  • Adendum, Stadt im Koͤnigreich Fez in der Provintz Temeſna.
  • Aderborn, kleine Stadt in Pom - mern an der Oder, dem Koͤnig in Schweden zugehoͤrig.
  • Aderburg, kleine Stadt in der Mit - telmarck.
  • Aderno, Adranum, kleine Stadt am Berge Ætna.
  • Adige, Etſch, Atheſis, groſſer Fluß in Jtalien, welcher im Berge Braulio an den Tyroliſchen Gren - tzen entſpringet, und ſich nicht weit von dem Po in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Adima, Stadt in Moſcau an dem Fluß Moxa.
  • Adjournment oder Adjourning wird in Engelland diejenige Proroga - tion genennt, wenn ſich das Par - lament auff etzliche Tage oder Wo - chen trennet, oder ſeine Seſſion auff einige Zeit weiter hinaus verſchie - bet.
  • Adirbeitzan, Adilbegian, Landſchafft in Perſien.
  • Adjutant bey einem Regiment ho - let alle Abend die Parole bey dem Major, bringet dieſelbe ſeinen dreyen Staabs-Officirern, unddeu -Adi Admdeutet ihren Befehl den Sergenten vor des Oberſt-Wachtmeiſters Qvartier an. Er iſt inſonderheit beſtellet, des Oberſt-Wacht - meiſters Ordre zuverrichten. Den Capitainen deutet er an, wann ſie zu dem Oberſten kom - men ſollen. Er fordet die Regi - ments-Koſten ein, liefert dem Major taͤglich ſein Antheil zur Wache auff dem Parade-Platz, und ſtellet derſelbe das Regiment in Bataille.
  • Adjutant, Aide de Camp, General - Adjutant, ein Officirer bey einer Armee, welcher dem General oder hoͤchſten Officirer beyſtehet, in - dem er ſich in Verſchickung und Abfertigung der Ordren gebrau - chen laͤſſet.
  • Admiral iſt der hoͤchſte See-Offici - rer, wenn man in einem Lande keinen Admiral-General oder Ad - miral-General-Lieutenant hat. Wiedrigen falls aber ſtehet er un - ter dem Admiral-General, und commandiret die Flotte, wenn der - ſelbe nicht in See gehet. Unter - weilen ſeynd in einem Lande zwey biß drey Admirals. Er hat nebſt dem Vice-Admiral und Schout bey Nacht auch einen Capitain-Lieut - nant und zwey Unter-Lieutenan - te, welche ihm nachgeſetzet ſeynd. Bey den Hollaͤndern iſt der Admi - ral-General einer Provintz zu - gleich derſelben Stadthalter.
  • Admirals-Flagge wehet von dem groſſen Top oben auff dem mit - telſten Maſt des Schiffes.
  • Admirals-Schiff iſt dasjenige, welches die Admirals-Flagge fuͤh - ret, es ſeye nun gleich in der See, oder in einem Hafen.
  • Admiralitaͤt iſt eine Verſammlung derjenigen, welche die Direction uͤber die See-Sachen haben, und bey denen es ſtehet, ſelbige an -Adm Adrzuordnen und einzurichten. Es ſeynd 5. Admiralitaͤts-Collegia in dem vereinigten Niederlande, nemlich in Suͤd-Holland zu Ro - terdam, in Nord-Holland zu Am - ſterdam, in Weſt Frießland zu Hoorn oder Enckhuiſe, in See - land zu Mittelburg, und in Frieß - land zu Harlingen.
  • Admiral-General, der oberſte Offi - cirer zu Waſſer, welcher eine See - Armade eines Koͤnigreichs oder einer Republique commandiret, und die Direction uͤber alle See - Sachen und Haͤfen hat. Zu wei - len hat er einen Vice-Admiral un - ter ſich, welcher ſonſten auch der General-Lieutenant genennet wird. Suche auch Amiral de France.
  • Admirante oder der Admiral von Caſtilien iſt Generaliſſimus in die - ſem Koͤnigreich zu Waſſer und Lan - de.
  • Admirati, ſuche Oreto.
  • Admodiren heiſſet ein Gut gegen Liefferung gewiſſer Frucht oder Geldes pachten.
  • Adon, kleiner Fluß in Bretagne.
  • Adonis, Fluß in Phœnicien.
  • Adour, der groſſe Adour, groſſer Fluß in Franckreich, welcher in dem Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge am Berge Tourmalet entſpringet, und ſich in das Gaſcogniſche Meer ergeuſt.
  • Adour de la Suebe, Arus Silvenſis, kleiner Fluß in Gaſcogne, welcher im Thal Campan entſpringt, und ſich in den groſſen Adour er - geuſt.
  • Adour de Baudean, kleiner Fluß in Gaſcogne, welcher im Thal Bau - dean entſpringet, und ſich mit dem groſſen Adour vereiniget.
  • Adra, Abdara, kleine Stadt nebſt einem Schloß und Hafen im Koͤ - nigreich Granada.
  • Adria, Atri, Biſchoffliche Stadt auffA 3derAdr Aeqder Halb-Jnſul Poleſine di Rovigo auff einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Tartaro machet. Jhr Biſchoff reſidiret zu Rovigo.
  • Adria, Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums in der Landſchafft Abruzzo oltra, welche Stadt dem Geſchlechte Aquaviva gehoͤret.
  • Adrianopel, ſuche Andrinopel.
  • Adriatiſche Meer, Golfo di Vene - zia, ein groſſer Meer-Buſen des Mittellaͤndiſchen Meeres, an deſ - ſen Ende die Stadt Venedig lie - get, welche Republie ſich der Herrſchafft uͤber ſolches Adriati - ſche Meer anmaßet. Es graͤntzet gegen Suͤden und Weſten an Jta - lien, gegen Norden an Dalma - tien und gegen Oſten an Albani - en. Dieſes Meer hat Ebbe und Fluth.
  • Adrobe, Fluß in der Moſcowitiſchen Tartarey, welcher zuletzt den Nahmen Uſa bekoͤmmt, und ſich in den Fluß Volga ergeuſt.
  • Adſtat, kleine Stadt in Jsland.
  • Adzel, Stadt in Liefland in der Landſchafft Letten.
  • Ægeiſche Meer / ſuche Archipelagus.
  • Aegypten, ſuche Egypten.
  • Aelſt, Aloſt, Haupt-Stadt in dem Kaͤyſerlichen Flandern am Fluß Dendre, der Kron Spanien ge - hoͤrig.
  • Æquator, einer von den groſſen be - weglichen Circuln auff der Him - mels-Kugel, welcher von einem Polo ſo weit entfernet ſtehet, als vom andern; Dahero theilet er uns auch die Erde in zwey halbe Kugeln, deren die andere gegen Mitternacht, und die andere ge - gen Mittag ſtehet, und wenn die Sonne am Æquatore ſtehet, ſo ſeynd Tag und Nacht gleich, wel - ches dannenhero Æquinoctium ge - nennet wird, und zweymahl des Jahres, nemlich im Fruͤhling und Herbſt, geſchiehet.
  • Æſtuarium, ein ſolcher Ort am Meer - wo daſſelbe brauſet und austritt, auff Schottlaͤndiſch Fyrth ge - nannt, und iſt es eine Art eines Meer-Buſens.
  • Æſtuarium Bodotria, Fyrth of Fort, ein Æſtuarium in Schottland.
  • Æſtuarium Glotæ, Fyrth of Clyd, ein Æſtuarium in Schottland.
  • Æſtuarium Itunæ, Solvvay Fyrth, ein Æſtuarium in Schottland.
  • Æſtuarium Varia, Murray Fyrth, ein Æſtuarium in Schottland an der Nord-See.
  • Æthiopien, der groͤſte Theil von A - frica, welcher gegen Norden an Aegypten und die wuͤſte Barca, ge - gen Nord-Weſten an Zaara, das das Land der Negres und Guinea, und gegen Nord-Oſten an das rothe Meer grentzet. Den Uber - reſt umgibt das Æthiopiſche Meer. Dieſes groſſe Land wird in Ober - und Nieder-Æthiopien einge - theilet / und insgemein das Moh - renland genennet, wiewohl die - ſer Nahme eigentlich nur einem Theil von Ober-Æthiopien, nem - lich Abyßinien zukoͤmmt.
  • Æthiopiſche Meer, Oceanus Æthio - picus vel Meridionalis, iſt ein Theil vom groſſen Oceano.
  • Ætna, Mongi bello, ein Feuerſpey - ender und der hoͤchſte Berg in Si - cilien im Val di Demona, deſſen Gipffel ſtets mit Schnee bedecket iſt.
  • Affut heiſſet insgemein der Schafft eines Gewehrs zum ſchieſſen. Jn - ſonderheit aber werden die Lave - ten eines Stuͤckes alſo genennet. Dieſes iſt eine Art eines hinten niedergebogenen Fuhrwerckes mit zwey Raͤdern, deſſen man ſich bedienet, entweder das Stuͤcke Geſchuͤtzes von einem Orte zum andern zufuͤhren, oder aber ſelbi - ges zum Feuer geben zurichten.
  • Africa, einer von den vier Theilen der Welt, und welcher Europæ gegen Mittag lieget. Es iſt die groͤſte Halb-Jnſul, unter allen, als welche von dem rothen Meer, vom Oceano und vom Mittellaͤn - diſchen Meer umgeben wird. Sie henget’am uͤbrigen Erdreich ver - mittelſt eines ſchmalen Landes, der Iſthmus de Suez genant. Man rechnet ihre Laͤnge 1600. Meilen vom Capo Verde biß zum Capo de Guardafui, und die Breite 1400 vom Capo di buona ſperanza biß ans Mittellaͤndiſche Meer. Die - ſes Theil der Welt wird insgemein in Weſt-und Oſt-Africa getheilet. Jenes hat fuͤnff groſſe Landſchaff - ten, nemlich die Barbarey, Bile - dulgerid, Saara, Nigritien, und Guinea. Oſt-Africa aber beſtehet aus Aegypten und Æthiopien. Die vornehmſten Jnſuln in Africa ſeynd Malta, die Azores, die Cana - ri ſchen, Madera, Capo Verde, S. Thomas und Madagaſcar. Die Religionen der Einwohner aber ſeynd die Chriſtliche, Juͤdiſche, Mabometaniſche und Heydniſche. Jn Aegypten, Biledulgerid und Saara, wie auch in der Barbarey ſeynd die Africaner weiß oder viel - mehr gelb. Jn den uͤbrigen Laͤn - dern aber ſchwartz, welche man Negres oder Mohren nennet.
  • Afvallen, het Schip valt af, das Schiff faͤllet ab. Dieſes heiſſet: Der Ancker iſt loßgegangen, und das Schiff faͤnget an, durch den Wind fortgetrieben zu werden.
  • Aga, Agag, ein Koͤnigreich in Abyßi - nien.
  • Aga ſeynd in Tuͤrckey die nechſten Officirer nach den Begs.
  • Aga der Janitſcharen, oder Janiſar Agaſi, iſt der Janitſcharen Ober - ſter Befehlshaber, deſſen Gewalt ſehr groß iſt, und welcher vor demAga AgeGroß-Sultan mit freyen Armen erſcheinen darff; dahingegen die vornehmſten Bedienten der Otto - manniſchen-Pforte, auch ſo gar der Groß-Vezir ſelbſt, jederzeit die Arme und Haͤnde kreutzweiſe uͤbereinander geſchlagen haben, wenn ſie zur Audientz kommen. Wenn dieſer Aga ſtirbt, ſo fallen ſeine Guͤter nicht dem Sultan heim, wie ſonſten mit den andern Baſſen zu geſchehen pflegt, ſon - dern ſie gehoͤren zu dem Schatz der Janitſcharen.
  • Agades, Koͤnigreich in Nigritien, deſ - ſen Haupt-Stadt gleiches Nah - mens iſt. Der Koͤnig des Landes iſt dem Koͤnig zu Tombut tribut - bar.
  • Agades, Landſchafft mitten in Afri - ca an dem Fluſſe Ghir.
  • Agan, Pagan, Jnſul des Archipela - gi S. Lazari in dem Oceano Orien - tali oder Indico.
  • Agde, Agatha, Stadt in Langvedoc am Fluß Eraut, welche einen Bi - ſchoff hat, der ſich zugleich einen Grafen von Agde nennet.
  • Agen, Agenno, Aginum, Stadt am Fluß Garonne in Guienne, nebſt einem Biſchoffthum unter das Ertz-Biſchoffthum zu Bourdeaux gehoͤrig. Die Landſchafft herum heiſſet l Agenois.
  • Agente, ein Bedienter, welcher ei - nes Fuͤrſten, einer Republique o - der Gemeinde Angelegenheiten an einem oder dem andern Ort beob - achtet.
  • Aggerhus, Provintz in Norwegen, nebſt einer Stadt und Schloß gleiches Nahmens an dem Meer - Buſen Ansloye.
  • Agher, Agber, Flecken der Graff - ſchafft Tirenne in Ulſter, welcher Ort das Recht hat, Deputirten in das Jrrlaͤndiſche Parlament zu - ſchicken.
  • Agiam-Oglans, ſeynd junge Scla - ven, welche die Tuͤrcken im Kriege gefangen oder von den Tartarn erkaufft haben. Auch werden die Chriſten-Kinder alſo genennet, welche man in Morea, Albanien, und anderwerts, den Eltern im zehenden oder zwoͤfften Jahre ih - res Alters nimmet, und zu Hand - werckern oder anderer geringen Arbeit brauchet, als worinnen ſie von den Ichoglans unterſchieden ſeynd.
  • Agla, Aegla, Stadt im Koͤnigreich Fez.
  • Aglie, Schloß im Piemont in der Landſchafft Canavois, nebſt dem Titul eines Marquiſats.
  • Aglay, oder Aglon, ſuche Aquileja.
  • Agnano, Anianus Lacus, See in Ter - ra di Lavoro. Nahe darbey iſt die beruͤhmte Hoͤhle, Grotta de Cani genannt, darinnen die Thiere in kurtzer Zeit ſterben, wenn ſie hin - ein geworffen werden.
  • Agno, Clanio, Fluß im Koͤnigreich Neapolis, welcher an den Gren - tzen des Principato oltra entſprin - get, und ſich in den Golfo di Gaeta ergeuſt.
  • Agnus Dei, ein durch den Pabſt ge - weihetes rundes ſtuͤcklein Wachs, auff welchem die Figur eines Lam - mes, oder ein anderes Bild zuſe - hen iſt, welches zur Andacht helf - fen ſoll.
  • Agoro, kleine Stadt am Fluß Cor - derol, in der Venetianiſchen Land - ſchafft Belluno.
  • Agoſta, Auguſta, Stadt in Sicilien im Val di Noto, welche aber anno 1693. durch das Erdbeben gaͤntz - lich verwuͤſtet, und ihr Hafen unbrauchbar gemacht worden.
  • Agouges, kleiner Fluß in der Pro - vintz Auvergne.
  • Agout, Acutus, Agotius, Fluß in Lan guedoc, welcher ſich in den Fluß Tarn ergeuſt.
  • Agra, Koͤnigreich in der Aſiatiſchen Landſchafft Mogoliſtan, nebſt ei - ner Stadt gleiches Nahmens am Fluß Gemini, welche die groͤſte in gantz Jndien iſt, und allwo der Mogul einen koſtbaren Palaſt hat.
  • Agraffe, ein kleiner Hacken, wormit man zwey Dinge aneinander hen - get, und hiervon werden gewiſſe Jubelen Agraffen genennet.
  • Agreda, kleine Stadt, den Spani - ern gehoͤrig, im Koͤnigreich Popa - yan in Suͤd-America.
  • Agri, Acri, Agrius, Aciris, Fluß im Koͤnigreich Neapolis, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge entſprin - get, und ſich in den Golfo di Ta - ranto ergeuſt.
  • Agriomela, Salembria, Sperchius, Fluß in Griechenland, welcher ſich in den Golfo di Negroponte ergeuſt.
  • Aguer, Stadt in Africa am Berge Atlas.
  • Aguilar del Campo, Flecken in Alt - Caſtilien, und Stamm-Hauß der Marquis von Aguilar.
  • Agulha, Jnſul auff dem Æthiopi - ſchen Meer.
  • Ahauſen, Ahuis, Stadt nebſt ei - nem guten Hafen am Belt in der Schwediſchen Landſchafft Bleckin - gen.
  • Aja, Allia, kleiner Fluß in der Paͤbſt - lichen Landſchafft Sabina, welcher ſich bey Monte Rotondo in die Ty - ber ergeuſt.
  • Aja, Himella, kleiner Fluß in eben derſelben Landſchafft, welcher ſich bey Magliano in die Tyber ergeuſt.
  • Ajan, oder die Ajaniſche Kuͤſte, Land - ſchafft in Africa an dem Mare de Zanguebar.
  • Ajazzo, Ajaccio, Iſſus, Adjacium, Stadt in Natolien, allwo ein gu - ter Hafen auff dem Golfo d Ajaz - zo.
  • Ajazzo, Ajaccio, Adjacium, Urſicum,beruͤhm -Aic Aigberuͤhmte Stadt auff der Jnſul Corſica, nebſt einer feſten Citadel - le, einem Biſchoffthum unter das Ertz-Biſchoffthum zu Piſa gehoͤ - rig, und einem Hafen an einem Meer-Buſen, welcher gleichfalls der Golfo d Ajazzo genennet wird.
  • Aichach, Aicha, kleine aber ſaubere Stadt in Ober-Baͤyern, zu dem Rent-Amt Muͤnchen gehoͤrig. Sie hat einen Wall und gedoppelten Waſſer-Graben, nebſt einem al - ten Schloß.
  • Aichſtaͤdt, Biſchoffthum in Fran - cken, deſſen Biſchoff ein Stand des Roͤmiſchen Reiches iſt. Die Haupt-und Reſidentz-Stadt glei - ches Nahmes liegt zwiſchen zwey Huͤgeln am Fluſſe Altmuͤl.
  • Aide Major, ein gewiſſer Krieges - Officirer in Franckreich, welcher Dienſte des Majors verrichtet, wenn dieſer nicht zu gegen iſt.
  • Aidinelli, Aidinia, Caria, kleine Landſchafft in Natolien, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nah - mens.
  • Aidinzic, Aidinia parva, kleine Landſchafft in Natolien an der Meer-Enge von Gallipoli.
  • Aiduni, kleine Stadt im Val di No - to in Sicilien.
  • Ajello, Hertzogthum in Abruzzo, dem Fuͤrſten von Maſſa gehoͤrig.
  • Ajello, Tylleſium, kleine Stadt in Calabria citra.
  • Aigle, kleine Stadt im Pais de Vaux.
  • Aigle, kleine Stadt am Fluß Rille in Hoch-Normandie.
  • Aiguebelle, Aqua pulchra, kleine Stadt in Savoyen, am Fluß Arc. Nicht weit darvon iſt die Feſtung Charboniere.
  • Aigueperſe, Aquæ ſoarſæ aut calidæ, Stadt in Auvergne, und die Haupt-Stadt des Hertzogthums Montpenſier.
  • Aigues-Mortes, Aquæ mortuæ kleineAig AirStadt in Nieder-Languedoc, an einem kleinen Golfo. Allhier iſt ein groſſer Saltz-Handel, wie auch ein gutes Zeughauß.
  • Aiguille, Agulha, Acus, Jnſul auff dem Æthiopiſchen Meer.
  • Aiguilles, Acuum Caput, Vorgebuͤr - ge in Africa, an den Kuͤſten derer Caffres.
  • Aiguilles von Bourdeaux, ſeynd Schiffe, welche die Fiſcher auff den Fluͤſſen Dordogne und Ga - ronne gebrauchen.
  • Aiguillon, Eiguillon, anſehnliche Stadt, nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in Guienne, allwo ſich die Fluͤſſe Lot und Garonne vereinigen.
  • Ailes, die langen Seiten, mit wel - chen die Auſſenwercke einer Feſt - ung, als Horn-Wercke, Kronen - Wercke, u.d.m. beſchloſſen werden.
  • Ailesbury, Stadt in der Graffſchafft Buckingham am Fluß Tame.
  • Ailesford, Stadt in Kent.
  • Ailly, kleine Landſchafft in der Picar - die.
  • Ain, Dain, Ens, Indus, Danus, Fluß in Franckreich, welcher im Berge Jura entſpringet, und ſich oberhalb Lion in die Rhone er - geuſt.
  • Aindre, Anger, Ingeris, Fluß in der Provintz Berry, welcher ſich in die Loite ergeuſt.
  • Ainza, kleine Stadt im Koͤnigreich Aragonien, wo ſich die Fluͤſſe Ara und Cinga vereinigen. Es iſt die Haupt-Stadt in Sobrarbia.
  • Ainzia, kleine Landſchafft in der Nord-Schottlaͤndiſchen Provintz Buchan.
  • Ajomama, kleine Stadt in Romeli - en, am Golfo d Ajomama.
  • Ajournement, ſuche Adjournment.
  • Aire, Aturium, Vicojulium, Mar - tianum, Stadt in Gaſcogne am Fluß Adour, nebſt einem Bi -A 5ſchoff -Air Alaſchoffthum, unter das Ertz-Bi - ſchoffthum zu Auch gehoͤrig.
  • Aire, Ayr, Aerea, Stadt in Suͤd - Schottland am Fluß Airu, in der Provintz Kile.
  • Aire, Arien, Æria, Heria, Stadt am Fluß Lys, welcher mitten hin - durch fleuſt, in der Landſchafft Artois. Sie iſt des Moraſtes we - gen ſehr wohl befeſtiget, und mit einem guten Schloß verſehen. Sie gehoͤret ſeiter A. 1676. der Krone Franckreich.
  • Aiſance, kleiner Fluß in der Nor - mandie.
  • Aiſch, Fluß in Francken, welcher bey Hirſchheyd in die Regnitz faͤllet.
  • Aifne, Aronia, Fluß in Franckreich, welcher im Hertzogthum Bar ent - ſpringet, und ſich unterhalb No - yon in den Fluß Oyſe ergeuſt.
  • Aix, Aquæ Gratianæ, Stadt in Sa - voyen am See Bourget, nebſt dem Titul eines Marquiſats, allwo Ge - ſund-Baͤder ſeynd.
  • Aix, Aquæ Sextiæ, Hauptſtadt in Provence, am Fluß Arc, nebſt ei - nem Ertz-Biſchoffthum, Parla - ment und Univerſitaͤt.
  • Aix la Chapelle, ſuche Aachen.
  • Aizaux, Marquiſat im Hennegau, nicht weit von Ath.
  • Aizu, kleines Koͤnigreich auff der A - ſiatiſchen Jnſul Niphon, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Namens.
  • Ackerſund, Jnſul an der mittaͤgli - chen See-Kuͤſte von Norwegen.
  • Akertevve, Stadt auff der Jnſul Ma - ragnan in Braſilien.
  • Akill, Achill, kleine Jnſul in Jr - land.
  • Akroczin, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Aksſtaͤdt, kleine Stadt im Hertzog - thum Bremen.
  • Al, Fluß in Preuſſen.
  • Alacranes, Jnſuln in Neu-Spanien.
  • Aladuli, Landſchafft in Anatolien, an den Grentzen von Amaſien und Caramanien.
  • Alaine, kleiner Fluß in der Land - ſchafft Nivernois.
  • Alais, Stadt in der Landſchafft Se - vennes nebſt dem Titul einer Graf - ſchafft und einem Biſchoffthum.
  • Alan, Fluß in der Landſchafft Corn - wall, welcher ſich bey dem Meer - Buſen von Briſtol ins Meer er - geuſt.
  • Aland, mittelmaͤßige Jnſul, Stock - holm gegen uͤber, auff welcher die Feſtung Caſtelholm das merck - wuͤrdigſte iſt.
  • Alanguer, kleine Stadt in dem Por - tugieſiſchen Eſtremadura. Jhren Nahmen hat ein weitlaͤufftiges Gebiet, darinnen Liſabon gelegen iſt.
  • Alarbes, eine gewiſſe Art Araber in der Barbarey, welche meiſten - theils vom Raube leben.
  • Alaro, Fluß in Calabria oltra, wel - cher im Apenniniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in das Joni - ſche Meer ergeuſt.
  • Alatri, Aletrium, alte Stadt auff ei - nem Huͤgel in der Campagna di Ro - ma, nebſt einem Biſchoffthum, welches unmittelbar unter den Paͤbſtlichen Stuhl gehoͤret.
  • Alava, Alaba, kleine Landſchafft in Alt-Caſtilien am Fluß Ebro
  • Alava, ein gewiſſes Gebiet in der Provintz Biſcaja.
  • Alanta, Fluß, welcher im noͤrdlichen Theil von Siebenbuͤrgen im Car - pathiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in die Donau ergeuſt.
  • Alba, Alba Pompeja, kleine Stadt in Jtalien am Fluß Tenaro im Savoyſchen Montferrat, nebſt ei - nem Biſchoff, unter das Ertz-Bi - ſchoffthum zu Meyland gehoͤrig.
  • Albania, Arnaut, Landſchafft in Grie - chenland, welche gegen NordenDal -Alba AlbeDalmatien und Servien, gegen Oſten Macedonien, gegen Suͤden Epirum, und gegen Weſten den Golfo di Venezia zu Grentzen hat. Sie gehoͤret unter Tuͤrckiſche Bot - maͤßigkeit; jedennoch ſeynd die meiſten Einwohner Roͤmiſch-Ca - tholiſche und Griechiſche Chriſten. Hiervon wird auch der oͤſtliche Theil das Golfo di Venezia Mare Albaniæ genennet.
  • Albania, eine Provintz in Aſien an dem Caſpiſchen Meer.
  • Albano, Monte Albano, kleine Stadt in der Landſchafft Baſilicata, wel - cher Ort ſeiner Fruchtbarkeit und vielen Adlichen Einwohner wegen beruͤhmt iſt.
  • Albano, kleine Stadt in der Campa - gna di Roma, dem Geſchlechte Sa - velli unter dem Titul eines Fuͤr - ſtenthums zugehoͤrig. Jhr Bi - ſchoff iſt allezeit einer von den ſechs Cardinaͤlen Biſchoͤffen.
  • Albanopoli, Tuͤrckiſche Stadt am Fluß Drin in Albanien.
  • Albany, Feſtung in Nord-America in der Provintz Neu-Yorck, am Fluß Nort.
  • Albarazin, Lobetum, Turia, Stadt in Aragonien, nebſt einem Bi - ſchoffthum.
  • Albaſequia, Stadt in dem Aſiatiſchen Sarmatien.
  • Alba, Alva de Tormes, Stadt am Fluß Tormes im Koͤnigreich Leon, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, dem Geſchlechte Toledo zugehoͤrig.
  • Albeck, kleine Stadt, Schloß und Herrſchafft in Schwaben, der Stadt Ulm gehoͤrig.
  • Albegna, Albania, Amiana, Almiana, Fluß in Jtalien, welcher am Ber - ge Albegna im Gebiet Siena ent - ſpringet, und ſich in den Golfo di Telamone ergeuſt.
  • Albell, Albula, Fluß in Graubuͤnd -Albe Albrten, welcher ſich in den Rhein er - geuſt.
  • Alben, Fluß in dem Hertzogthum Crain, welcher ſich zwiſchen Trieſt und Capo d’Iſtria in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Albenga, Albiga, Albigaunum, Stadt an der Genueiſchen See-Kuͤſte, zwiſchen Finale und Oneglia, nebſt einem guten Hafen und Biſchoff - thum, unter das Ertz-Biſchoff - thum zu Genua gehoͤrig. Nicht weit darvon iſt eine Jnſul gleiches Nahmens.
  • Albert, ſuche Ancre.
  • Alberton, Parætonium, kleine Stadt im Africaniſchen Koͤnigreich Bar - ca, nebſt einem beruͤhmten Hafen.
  • Albeſan, kleine Landſchafft im Mont - ferrat, dem Hertzog von Savoyen gehoͤrig.
  • Albi, Alba Marſorum, kleine Stadt in Abruzzo oltra.
  • Albi, ſuche Alby.
  • Albie, Flecken oder kleine Stadt in Savoyen am Fluſſe Seran. Sie iſt die Haupt-Stadt eines Gebie - tes gleiches Nahmens.
  • Albigeois, kleine Landſchafft in Hoch - Languedoc.
  • Albigny, kleine Stadt am Fluß Ner - re in der Provintz Berry.
  • Albon, Landſchafft in Dauphiné.
  • Albono, Albania, Fluß im Hertzog - thum Meyland, welcher ſich mit dem Po vereiniget.
  • Albono, Alvum, kleine Stadt am Golfo di Carnero in Jſtrien, den Venetianern zugehoͤrig.
  • Alboran, Inſula Erroris, kleine Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer an den Kuͤſten des Koͤnigreichs Fez.
  • Alborg, Stadt auff der Halb-Jnſul Juͤtland, am Meer-Buſen Lim - fiort. Sie iſt die Haupt-Stadt in der Dioeces gleiches Nahmens.
  • Albret, Lebretum, Haupt-Stadt desHer -Albs AlcHertzogthums Albret in Gaſcogne, mitten in einem Walde gleiches Nahmens gelegen.
  • Albs, il Savio, Sapis, Iſapis, Fluß, wel - cher im Florentiniſchen Gebiet entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Albuquerque, Alburquerque, kleine befeſtigte Stadt, nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in dem Spaniſchen Eſtremadura an den Portugieſiſchen Grentzen.
  • Albus, ſuche Weiß-Pfennig.
  • Alby, Albi, Albiga, Haupt-Stadt des Laͤndleins Albigeois in Hoch - Languedoc am Fluß Tarn, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Alcaçar beygenahmt Quivir, oder die Groſſe, Stadt in der Provintz Asga des Koͤnigreichs Fez.
  • Alcaçar de Sal, Salacia, kleine Stadt in dem Portugieſiſchen Eſtrema - dura, am Fluſſe Cadaon oder Za - dan.
  • Alcaide heiſſet in der Barbarey der - jenige, welcher ſo wohl in buͤr - gerlichen als peinlichen Sachen, das richterliche Amt und die Auff - ſicht uͤber eine Stadt verwaltet.
  • Alcairo, ſuche Cairo.
  • Alcala de Henares, Complutum, Stadt am Fluß Henares, in Neu-Caſti - lien, nebſt einer Univerſitaͤt.
  • Alcala de Guadaira, Hienipa, kleine Stadt auff einem Huͤgel aller - nechſt bey dem Fluß Guadaira in Andaluſien, nebſt einem feſten Schloß.
  • Alcala Reale, kleine Stadt in Anda - luſien an den Grentzen von Gra - nada.
  • Alcamo, kleine Stadt in Sicilien, nicht weit von dem Golfo di Ca - ſtel à Mare.
  • Alcanizes, Alcanitium, kleine Stadt im Koͤnigreich Leon gegen die Por - tugieſiſche Grentzen.
  • Alcantara, Norba Cæſareæ, Pons Tra -Alca Alcojani, kleine befeſtigte Stadt in dem Spaniſchen Eſtremadura am Fluß Tago.
  • Alcaraz, kleine Stadt in Neu-Caſti - lien, nebſt einem feſten Schloſſe, am Fluß Guardamena.
  • Alcandeta, kleine Stadt nebſt einem Schloß in Andaluſien.
  • Alcmaer, Alckmaer, befeſtigte Stadt in Nord-Holland, und eine der ſchoͤnſten des Landes. Es iſt merck - wuͤrdig, daß hieſelbſt Anno 1637. ungefehr 120. Tulipanen-Zwi - beln, nebſt ihren Abſchoͤßlingen vor 90000. Hollaͤndiſche Guͤlden oͤffentlich verkauffet worden.
  • Alcocer, Flecken in Neu-Caſtilien, von welchem das Laͤndlein Campo d’Alcocer ſeinen Nahmen hat.
  • Alcoran, ein Buch, darinnen das Mahometaniſche Geſetz und Re - ligion begriffen iſt, und bedeutet dieſes Wort auff Arabiſch das Le - ſen inſonderheit, gleichſam als ob ſonſten kein Buch leſens-wuͤr - dig ſeye. Er begreiffet dreyßig Giuz oder Theile, und iſt in Ara - biſche Verſe verfaſſet. Die Ma - hometaner halten dieſes Buch dermaſſen hoch, daß wenn es ein Chriſt oder Jude nur anruͤhrete, er entweder am Leben geſtraffet, oder zu Annehmung des Tuͤrcki - ſchen Glaubens genoͤthiget wer - den wuͤrde. Sie glauben, der Engel Gabriel habe es dem Ma - homet gebracht, und ſeye es auff Pergament geſchrieben geweſen, welches von der Haut desjenigen Widders gemacht worden, den Abraham an ſtatt ſeines Sohnes Jſaac geopffert. Es ſeynd dreyßig Giuz-Chon oder Leſer des Alco - rans in jeglicher Moſche oder Ca - pelle, welche um der Kaͤyſer oder anderer vornehmen Perſonen Be - graͤbnuͤß her ſeynd. Ein jeder unter dieſen dreyßig Leſern lieſettaͤg -Alc Aletaͤglich einen Theil, und alſo brin - gen ſie den Alcoran alle Tage einmahl zu Ende, und ſoll dieſes die Ruhe der Seelen derjenigen befoͤrdern, welche einige Ver - maͤchtnuͤſſe hierzu geſtifftet ha - ben. Dieſes mit vielen laͤcher - lichen Fabeln angefuͤllete Buch nehmen die Perſianer zwar auch vor die Richtſchnur des Glau - bens an; jedoch geben ſie ihm nach ihres Lehrers Aly Ausle - gung in vielen Stuͤcken einen an - dern Verſtand, als die Tuͤrcken.
  • Alcove, ein durch ein Gegitter oder auff andere Weiſe abgeſonderter Ort in einer Kammer, wohin man insgemein das Bette zuſtel - len pfleget.
  • Alcudia, kleine befeſtigte Stadt nebſt einem guten Hafen, auff der Jn - ſul Majorca.
  • Aldego, kleiner Fluß in dem Vero - neſiſchen Gebiet, welcher ſich in die Etſch ergeuſt.
  • Aldenar, kleine Stadt im Ertz-Bi - ſchoffthum Coͤlln, am Fluß Ahr.
  • Alderman, ein Raths-Herr einer Stadt in Engelland.
  • Aldernay, ſuche Origny.
  • Ale, ſuͤß Bier in Engelland, welches ohne Hopffen gebrauet wird.
  • Ale, Koͤnigreich in Africa, ſo den Schwartzen zugehoͤret.
  • Alece, Halex, kleiner Fluß in Ca - labria oltra, der ſich bey Regio in das Sicilianiſche Meer ergeuſt.
  • Aleconner oder Aletaſter, ein Be - amter in Engelland, welcher uͤber die Brauer und Becker die Auff - ſicht hat, damit keine Unterſchleif - fe geſchehen.
  • Alegranca, kleine Jnſul unweit der Canarien-Jnſuln.
  • Alen, aͤlſte freye Reichs-Stadt in Schwaben, am Fluß Cocher.
  • Alen, kleine Stadt in Weſtphalen im Stifft Muͤnſter.
  • Alençon, ſchoͤne und groſſe Stadt in der Normandie am Fluß Sarte, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums.
  • Alentejo, Provincia Tranſtagana, Provintz in Portugal zwiſchen den Fluͤßen Tago und Guadiana.
  • Aleppo, Tuͤrckiſche Landſchafft in Aſien, welche den Noͤrdlichen Theil von Syrien, und den Oeſt - lichen Theil von Cilicien begreifft. Jhre Haupt-Stadt iſt Aleppo, allwo ſehr groſſe Handlung ge - trieben wird.
  • Aleria, eine verwuͤſtete Stadt auff der Jnſul Corſica, derer Biſchoff unter den Ertz-Biſchoff zu Piſa gehoͤret, und im Flecken Cervio - nis reſidiret.
  • Aleſſandria, ſuche Alexandria.
  • Aleſſano, kleine Graffſchafft unter das Hertzogthum Guaſtalla gehoͤ - rig.
  • Aleſſano, kleine Stadt in Terra d Otranto beym Vorgebuͤrge S. Ma - ria di Leuca, nebſt einem Biſchoff - thum unter den Ertz-Biſchoff von Otranto gehoͤrig.
  • Aleſſio, Liſſus, Stadt in Albanien, den Tuͤrcken zuſtaͤndig, am Fluß Drin, nicht weit vom Golfo di Venezia.
  • Aletaſter, ſuche Aleconner.
  • Aleth, Alecta, Electa, Stadt am Fluß Aude in Languedoc, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Narbonne gehoͤrig.
  • Alets, Ales, Alais, Stadt in Franck - reich, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft, am Fluß Gardon und an dem Gebuͤrge Cevennes, zehn Mei - len von Nimes.
  • Alexandretta, Scanderona, Alexan - dria, Tuͤrckiſche Stadt in Syrien am Golfo d Ajazzo. Sie iſt zwar ziemlich verwuͤſtet; jedoch wird ihr Hafen ſehꝛ fleißig beſuchet, weil ſie am nechſten bey Aleppo lieget.
  • Alexandria, Stadt in Aegypten am Mittellaͤndiſchen Meer, nicht all - zuweit von dem Einfluſſe des Nili. Sie hat zwey gute durch eine Halb-Juſul abgeſonderte Haͤfen, nebſt zwey feſten Citadellen. Die Cophtiſche Chriſten haben hie - ſelbſt einen Patriarchen, deſſen geiſtliche Gerichtbarkeit ſich biß in Abyßinien erſtrecket. Die Handlung dieſer Stadt hat ſehr abgenommen, ſeit dem die Portu - gieſen einen andern Weg nach Jndien uͤber das Caput bonæ Spei gefunden.
  • Alexandria, kleine und neue Stadt in Ober-Volhynien, am Fluß Horin.
  • Alexandria Statelliorum, Aleſſandria della Paglia, wohlbefeſtigte Stadt im Hertzogthum Meyland am Fluß Tanaro, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Meyland gehoͤrig. Sie iſt die Haupt-Stadt im Alexandri - niſchen Gebiet.
  • Alexandrow, kleine Stadt in der Polniſchen Woywodſchafft Bra - claw.
  • Alfandegue, das Zollhauß zu Liſſa - bon.
  • Alfeo, Anapo, Fluß in Sicilien im Val di Noto, und ergeuſt ſich der - ſelbe bey Saragoſſa ins Joniſche Meer.
  • Alfeo, ſuche Alpheus.
  • Alfidena, Aufidena, kleine Stadt oder Flecken in Abruzzo citra, am Fluß Sangro.
  • Alford, kleine Stadt in der Land - ſchafft Lincoln in Engelland.
  • Alfelton, Stadt in Darbyshire.
  • Altafiord, Alfta, Meer-Buſen auff der Nord-See bey Jsland.
  • Algarve, Algarbia, kleines Koͤnig - reich, der Kron Portugal gehoͤrig. Seine Greutzen ſeynd gegen Nor - den Alentejo, gegen Oſten Anda - luſien, worvon es durch den FlußAlge AlgiGuadiana geſchieden wird, gegen Suͤden der Meer-Buſen bey Ca - dix, und gegen Weſten das Atlan - tiſche Meer. Es wird in zwey Comarcas oder Gebiete getheilet, nemlich in das von Tavira, und das von Lagos.
  • Algeri, Alguer, Algaria, mittelmaͤ - ſige, aber volckreiche und wohlbe - feſtigte Stadt in Sardinien, nebſt einem guten Hafen und Biſchoff - thum unter den Ertz-Biſchoff von Saſſari gehoͤrig.
  • Algezira, Stadt in Andaluſien an einem kleinen Golfo des Eſtrecho de Gibraltar.
  • Algier, Alger, Koͤnigreich in der Barbarey in Africa, welches ge - gen Norden an das Mittellaͤndi - ſche Meer, gegen Suͤden an Bi - ledulgerid, gegen Weſten an das Koͤnigreich Fez, und gegen Oſten an Tunis grentzet. Es begreiffet fuͤnff Landſchafften, nemlich Tel - lenſin oder Tremecem, Tenez, Al - ger, Bugie und Conſtantine. Jm uͤbrigen ſtehet es unter dem Schutz des Tuͤrckiſchen Kaͤyſers; dahero haͤlt derſelbe einen Baſſa daſelbſt, der aber wenig oder nichts zuſprechen hat, und iſt es eine Ariſtocratie, darinnen die Officirer der Janitſcharen die groͤ - ſte Gewalt haben.
  • Algier, Alger, Gezaira, Algezir, Haupt-Stadt des Koͤnigreichs dieſes Nahmens, an einem Ber - ge am Mittellaͤndiſchen Meer. Sie iſt groß, reich und ſehr be - wohnt, deren Einwohner Moh - ren, Tuͤrcken und Juͤden ſeynd. Sie hat ſehr dicke mit Bollwer - cken verſehene Mauern, und um die Stadt herum liegen verſchie - dene Schantzen, welche mit allem wohl verſehen ſeynd. Jhr Hafen iſt ſicher, und wird durch ein Schloß bedecket; jedoch dienet ermehrAlgo Alimehr zur Ausruͤſtung der Raub - Schiffe, als zur Handlung; in - maſſen denn die Algierer die maͤch - tigſten See-Raͤuber auff dem Mit - tellaͤndiſchen Meer ſeynd.
  • Algoͤw, Algea, Land in Schwaben, welches gegen Weſten den Coſt - nitzer-See, gegen Oſten den Fluß Lech, gegen Norden die Donau, und gegen Suͤden Tyrol zu Gren - tzen hat.
  • Alhama, Artigis, kleine Stadt in dem Koͤnigreich Granada.
  • Ali, alſo heiſſet der vornehmſte Schreiber in den Moſcowitiſchen Cantzeleyen, welcher die Auffſicht uͤber die andern hat.
  • Alibaluch, kleine Jnſul auff dem Caſpiſchen Meer, den Perſianern zugehoͤrig.
  • Alibinali, kleines Fuͤrſtenthum im gluͤckſeeligen Arabien.
  • Alicante, Alone, mittelmaͤßige Stadt an einem Golfo des Mittellaͤndi - ſchen Meeres im Koͤnigreich Va - lentia, nebſt einem Hafen und be - ruͤhmter Handlung zur See, ab - ſonderlich mit dem delicaten Wein. Der Hafen iſt etwas von der Stadt entfernet.
  • Alicate, Stadt im Val di Noto an der Sicilianiſchen See-Kuͤſte, all - wo ein groſſer Frucht-Handel iſt.
  • Alice, ein Capo oder Vorgebuͤrge in Calabria citra.
  • Alicur, Ericuſa, eine von den Lipari - ſchen Jnſuln auff dem Toſcani - ſchen Meer, welche aber ſehr klein, und nur mit Fiſcher-Haͤuſern be - ſetzet iſt.
  • Alifi, alte Stadt in Terra di Lavoro am Apenniniſchen Gebuͤrge, am Fluß Vulturno. Jhr unter das Ertz-Biſchoffthum Benevento gehoͤriger Biſchoff reſidiret im Flecken Pié di Monte.
  • Alioa, Aliola, Aliadora, kleine Jn - ſul auff dem Oceano ÆthiopicoAliſ Allin Africa. Sie gehoͤret unter die Jnſuln Comorres.
  • Aliſe, Alexie, kleine Stadt des Her - tzogthums Burgund, am Fluß Brenne.
  • Alken, kleine Stadt und Schloß im Ertz-Stifft Trier.
  • Alla, kleiner Fluß im Brandenbur - giſchen Preuſſen, welcher ſich zu Wolau mit dem Pregel vereiniget.
  • Allatur, Moſcowitiſche Stadt am Fluß Kama im Koͤnigreich Caſan.
  • Alleges, oder Lichter, von lichten oder erleichtern alſo genannt, ſeynd gewiſſe Schiffe von mittel - maͤßiger Groͤſſe, welche den an - dern Schiffen im Fall der Noth zu Huͤlffe kommen, und denſelben zur Erleichterung etwas von ih - rer Ladung abnehmen.
  • Allendorff, kleine Stadt an der Werre, im Heſſen-Caſſeliſchen Gebiet.
  • Allenſtein, kleine Stadt nebſt einem Schloß in Wermeland am Fluß Alla.
  • Allentaken, ein Gebiet in Eſtland, zwiſchen dem See Peipis und dem Finlaͤndiſchen Meer-Buſen.
  • Aller, kleiner Fluß in Nieder-Sach - ſen, welcher im Hertzogthum Mag - deburg entſpringet, und ſich un - terhalb Ferden in die Weſer er - geuſt.
  • Allerburg, Stadt im Brandenbur - giſchen Preuſſen, am Fluß Alla.
  • Allerchriſtlichſte Koͤnig. Hierdurch wird allemahl der Koͤnig in Franckreich verſtanden.
  • Alli, kleiner Fluß in Calabria oltra, welcher ſich in den Golfo di Squi - lace ergeuſt.
  • Allibavvn, Caledonia, Albania, der Noͤrdliche Theil von Schottland.
  • Allier, Elaver, Fluß in Franckreich, welcher im Berge Loſere des Ge - buͤrges Sevennes entſpringet, undſichAll Alneſich nicht weit von Nevers in die Loire ergeuſt.
  • Allington, Stadt in Hampshire in Engelland.
  • Almacaren, kleine Stadt im Koͤnig - reich Murcia am Einfluß des Fluſ - ſes Guadalentin.
  • Almade, Stadt in dem Portugieſi - ſchen Eſtremadura, am Einfluß des Tagi.
  • Almadie, ein kleines Africaniſches Schiff, aus Holtz-Rinden gema - chet.
  • Almagro, kleine Stadt in dem Ge - biet Mancha in Neu-Caſtilien.
  • Almaraz, kleine Stadt am Fluß Ta - go im Spaniſchen Eſtremadura.
  • Almazan, kleine Stadt am Fluſſe Douro in Alt-Caſtilien.
  • Alms, kleiner Fluß in Weſtphalen, welcher ſich bey Paderborn in die Lippe ergeuſt.
  • Almeloo, beruͤhmter Flecken im Laͤndgen Tvvente.
  • Almeria, Stadt an den Kuͤſten des Koͤnigreichs Granada, nebſt ei - nem wohlverwahrten Hafen und Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Granada gehoͤrig; jedoch iſt ſie nicht Volckreich.
  • Almeria, Villa ricca, Stadt in A - merica in Neu-Spanien, nebſt einem guten Hafen am Golfo de Mexico.
  • Almerin, ein Flecken am Tago im Portugieſiſchen Eſtremadura, all - wo ſich der Koͤnig offtmahls auff - zuhalten pfleget.
  • Almodavar de Campo, Stadt nebſt einer Citadelle in Neu-Caſtilien.
  • Almouchignois, ein Volck in Neu - Franckreich in Nord-America.
  • Almſtadt, Stadt in der Schwedi - ſchen Provintz Smaland.
  • Almuneçar, kleine Stadt im Koͤnig - reich Granada, nebſt einem Hafen und einer Citadelle.
  • Alne, Halenus, Fluß in Nordhum -Aln Alſberland, welcher ſich in das Deut - ſche Meer ergeuſt.
  • Alnwick, Alanwick, Anwick, Stadt am Fluß Alne in Nordhumber - land.
  • Aloſt, Aelſt, Haupt-Stadt in dem Kaͤyſerlichen Flandern am Fluß Dendre, den Spaniern gehoͤrig, welche ſie von neuem befeſtiget haben. Das umliegende Land wird die Graffſchafft Aloſt genen - net, und dieſes iſt eben das Kaͤy - ſerliche Flandern, welches vor - mahls ein Reichs-Lehn geweſen.
  • Alpen, eine Reihe hoher Berge, welche Franckreich und Deutſch - land von Jtalien ſcheiden Sie erſtrecken ſich uͤber die Graffſchafft Nizza, und Hoch-Provence, faſt uͤber gantz Dauphiné, uͤber Sa - voyen, Valais, Schweitz, Grau - buͤndten, Tyrol, die Biſchoffthuͤ - mer Trient und Brixen, das Ertz - Biſchoffthum Saltzburg, wie auch uͤber Kaͤrndten, Crain, einen Theil von dem Hertzogthum Meyland, und des Venetianiſchen Gebietes u. d. m.
  • Alpretten, Alterpretum, kleine Stadt im Rheinthal in der Schweitz.
  • Alpheus, Alfeo, groſſer Fluß in Morea, welcher in dem Berge Partenio entſpringet, und ſich in den Golfo von Arcadia ergeuſt.
  • Alphen, kleine Stadt und Schloß im Ertz-Stifft Coͤlln.
  • Alpon vecchio, Fluß im Veroneſi - ſchen Gebiet, welcher ſich mit der Etſch vereiniget.
  • Alresford, kleine Stadt in der Land - ſchafft Haret in Engelland.
  • Alrick, Elrick, Fluß in der Schott - laͤndiſchen Landſchafft Tuwedale, welcher ſich unterhalb Selkrik in den Fluß Tuwede ergeuſt.
  • Alſen, kleine Jnſul auff der Oſt - See, dem Koͤnig in Daͤnnemarckgehoͤ -Alſ Altgehoͤrig, auff welcher die zwey Schloͤſſer Norburg und Sunder - burg liegen, ſo die Ehre haben, daß ſich zwey Hertzogliche Holſtei - niſche Linien von dem Koͤniglichen Stamm nach denſelben nennen.
  • Alsfeld, kleine Stadt in dem Heſ - ſen-Caſſeliſchen Gebiet.
  • Alſing-Sund, die Meer-Enge bey Sunderburg, zwiſchen der Jnſul Alſen und dem Hertzogthum Schleßwick.
  • Alſiz, Elſe, Als, Fluß im Hertzog - thum Luxemburg, welcher ſich in den Fluß Sour ergeuſt.
  • Alſtaͤdt, Stadt und Amt im Oſter - lande, den Hertzogen zu Sachſen - Weimar gehoͤrig.
  • Alſter, kleiner Fluß in Holſtein, wel - cher ſich bey Hamburg in die Elbe ergeuſt.
  • Alswangen, kleine Stadt in Cur - land an der Oſt-See.
  • Alt, Fluß im Hertzogthum Lancaſter, welcher ſich ins Jrlaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Alt, Olt, Alvata, Alutus, Fluß, wel - cher Siebenbuͤrgen und die Wal - lachey von einander ſcheidet, und ſich mit der Donau vereiniget.
  • Altameita, Koͤnigliche Stadt in Boͤhmen im Chrudimer-Kreiſe.
  • Altamura, Lupatia, kleine Stadt in der Neapolitaniſchen Landſchafft Bari, nebſt dem Titul eines Fuͤr - ſtenthums.
  • Altavilla, kleine wuͤſte Stadt am Fluß Selo im Principato citra.
  • Altelia, kleine Stad am Fluß Sanuto in Calabria citra.
  • Alte Marck, Landſchafft, dem Koͤnig in Preuſſen gehoͤrig. Suche Brandenburg.
  • Altena, offener Ort ohne Mauern in der Landſchafft Stormarn, aller - nechſt bey Hamburg, an der Elbe, dem Koͤnig in Daͤnnemarck gehoͤ -Altrig, allwo allerhand Religionen geduldet werden.
  • Altena, kleine Landſchafft in Suͤd - Holland, zwiſchen der Maas und dem Fluß Biesbos biß nach Heus - den.
  • Altenberge, Berg-Stadt im Ertz - Gebuͤrgiſchen Kreiſe in Meiſſen, allwo reiche Zinn-Bergwercke zu - finden, Chur-Sachſen zugehoͤrig.
  • Altenburg, Palæopyrgum, mittel - maͤßige Stadt im Oſterlande an der Pleiße, nebſt einem Fuͤrſtli - chen Schloß und Cantzeley, Sach - ſen-Gotha gehoͤrig, und 5. Meilen von Leipzig gelegen. Hiervon hat das umliegende Fuͤrſtenthum ſei - nen Nahmen.
  • Altenburg, Owar, Flexum, Stadt in Nieder-Ungarn am Fluß Lei - tha, allwo derſelbe in einen Arm der Donau faͤllet. Sie iſt mit einem breiten Waſſer-Graben umgeben, und liegt nicht gar 4. Deutſche Meilen von Preßburg.
  • Altenburg, Stadt in Siebenbuͤr - gen.
  • Altenburg, Stadt an der Donau in Baͤyern.
  • Altenſtaig, kleine Stadt auff einem felßigten Berge, im Schwartz - wald, am Fluß Nagolt. Sie ge - hoͤret dem Hertzog von Wirtem - berg.
  • Altin, Aſiatiſches Koͤnigreich in der groſſen Tartarey, welches die Kalmucker Tartarn bewohnen. Die Haupt-Stadt hat gleichen Nahmen.
  • Altino, Stadt im Venetianiſchen Gebiet, zwiſchen Padua und Con - cordia.
  • Altmuͤl, Almonus, Fluß, welcher in dem Anſpachifchen Gebiet ent - ſpringet, und ſich unterhalb Jn - golſtadt in die Donau ergeuſt.
  • Altorff, kleine Stadt im Nuͤrnber - giſchen Gebiet, 3. Meilen vonBNuͤrn -Alt AmaNuͤrnberg, nebſt einer Univerſi - taͤt, der Stadt Nuͤrnberg gehoͤ - rig.
  • Altorff, Haupt-Flecken des Can - tons Uri, rings mit Bergen um - geben.
  • Alt-Sax, kleine Stadt im Rhein - thal, dem Canton Zuͤrch gehoͤrig.
  • Altſol, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Biſtricz in Ober-Ungarn, am Fluß Gran. Jn ihrem Ge - biete ſeynd Bergwercke, und fin - det ſich auch daſelbſt ein Sauer - brunn.
  • Altſtaͤdten, kleine Stadt im Rhein - thal.
  • Alt-Stargard, kleine Stadt nebſt einem Fuͤrſtlichen Schloß in der Herrſchafft Stargard.
  • Altzey, Altzheim, Stadt, Amt und Schloß in der Unter-Pfaltz, dem Chur-Fuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
  • Alvelden, kleine Stadt im Biſchoff - thum Hildesheim am Fluß Leyne.
  • Alvor, kleine Stadt in Algarve. Nicht weit darvon liegen die Al - garbiſche warme Baͤder.
  • Alzira, kleine Stadt im Koͤnigreich Valentia, zwiſchen zweyen Armen des Fluſſes Xucar.
  • Amacaches, ein gewiſſes Volck in Suͤd-America.
  • Amack, kleine Jnſul auff der Oſt - See, der Stadt Copenhagen ge - gen uͤber, und iſt die Meer-Enge daſelbſt ſo ſchmal, daß man ver - mittelſt einer Zug-Bruͤcke hinuͤ - ber kommen kan. Auff der Jn - ſul iſt die Citadelle Chriſtians Hafen. Sie wird meiſtens von Hollaͤndern bewohnet.
  • Amaguana, Jnſul in Nord-Ameri - ca, eine von den Lucayiſchen.
  • Amalfi, Malphi, kleine Stadt im Principato citra, am Golfo di Sa - lerno, nebſt einem Ertz-Biſchoff - thum, und dem Titul eines Her - tzogthums.
  • Aman, See-Hafen im Koͤnigreich Marocco, an den Kuͤſten des At - lantiſchen Meeres.
  • Amana, eine von den Lucayiſchen Jnſuln, welche den Engellaͤndern zugehoͤret.
  • Amantea, Adamantia, kleine Stadt an den See-Kuͤſten in Calabria ci - tra, am Einfluß des Fluſſes Oliva. Sie hat ein feſtes Schloß, und ge - hoͤret dem Fuͤrſten von Beſignano.
  • Amapaja, Landſchafft in Suͤd-Ame - rica in Neu-Andaluſien.
  • Amara, Amahara, Koͤnigreich in A - byßinien voller Gebuͤrge.
  • Amarante, kleine Stadt am Fluß Lamego in der Portugieſiſchen Provintz Entre Minho y Douro.
  • Amaſen, Stadt in Nigritien am See Borno, und iſt ſie die Haupt - Stadt eines kleinen Koͤnigreichs gleiches Nahmens.
  • Amato, Lamato, Fluß in Calabria oltra, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in den Golfo di S. Eufemia ergeuſt.
  • Amatrice, Stadt in Abruzzo oltra, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums.
  • Amazonen, (das Land der) in Suͤd - America, deſſen Einwohner noch alleſamt der Abgoͤtterey ergeben ſeynd. Der Fluß der Amazonen, welcher das Land beſtroͤmet, iſt einer der groͤſten in der Welt.
  • Ambachten, die vier Ambachten, Quatuor Officia, alſo wird der Oeſtliche Theil des Hollaͤndiſchen Flandern genennet, und ſeynd ſol - che 4. Ambachten folgende: Bo - choute, Aſſenene, Axel und Hulſt.
  • Amber, kleiner Fluß, welcher an den Tyroliſchen Grentzen ent - ſpringet, und ſich unterhalb Mos - burg in die Jſer ergeuſt.
  • Amber-oder Ammer-See, groſſer See in Baͤyern, zwey Meile von Landsberg, am Fluß Amber.
  • Amberg, Haupt-Stadt in der O - ber-Pfaltz, im Biſchoffthum Re - genſpurg, am Fluſſe Vils, nebſt einem Schloß. Sie iſt mit Waͤl - len, Paſteyen und truckenen Graͤ - ben verſehen, liegt ungefaͤhr 8. Meilen von Regenſpurg, gehoͤret dem Chuͤrfuͤrſten in Baͤyern, und treibet ſie einen groſſen Handel mit ihrem Eyſen. So iſt auch allhier eine abſonderliche Regie - rung, zu welcher 22. Pfleg-Ge - richte gehoͤren.
  • Ambiam, Koͤnigreich in Abyßinien.
  • Ambiancativa, Koͤnigreich und Stadt in Abyßimen.
  • Ambleve, Fluß im Hertzogthum Luͤ - xenburg, welcher ſich zwiſchen Luͤt - tig und Durbuy in den Fluß Ourte ergeuſt.
  • Amboine, Ambone, eine von den groſſen Moluckiſchen Jnſuln. Sie gehoͤret den Hollaͤndern, welche drey Feſtungen darauff haben, nehmlich Hiten, Lovv, und Victo ria, unter denen die letztere der Stadt Ambone an ſtatt einer Ci - tadelle dienet. Auch werden von ihr einige kleine umliegende Jn - ſuln Ambones genennet.
  • Amboiſe, Ambacia, Stadt in der Landſchafft Touraine, an der Loire. Auff einem Huͤgel darbey lieget ein Koͤnigliches Schloß.
  • Ambras, ſuche Amras.
  • Ambrun, Embrun, Ebrodunum Ca - turigum, Stadt auff einem hohen Felſen in Dauphiné am Fluß Du - rance, nebſt einem Ertz Biſchoff - thum. Das umliegende Land wird L Ambrunois oder le Baillia - ge d Ambrun genennet.
  • Amel, Koͤnigreich in Nigritien, am Atlantiſchen Meer.
  • Ameland, Jnſul in Weſt-Frieß - land auff dem Deutſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Schel - ling.
  • Amelburg, ſuche Amoͤneburg.
  • Amelia, Ameria, kleine Stadt auff einem Berge im Hertzogthum Spoleto, nebſt einem Biſchoffthum, welches unmittelbar unter den Paͤbſtlichen Stuhl gehoͤret.
  • Amelsfeld, Caſſovvopoly, Campo Merlino, Tuͤrckiſche Landſchafft in Boſnien, um den Fluß Sitniza.
  • Amerbach, kleine Stadt am Fluß Mudt in Francken, Chur-Maͤintz gehoͤrig.
  • America, eines von den vier Theilen der Welt, welches auch die neue Welt oder Weſt-Jndien genen - net wird. Es begreiffet alles fe - ſte Land der halben Erd-Kugel, welche unſerer helffte entgegen ſtehet. Es beſtehet aus zwey groſ - ſen Halb-Jnſuln, welche durch ei - ne Erd-Enge an Panama oder Nombre de Dios haͤngen. Gegen Oſten wird es von Europa und A - frica durch das Atlantiſche und einen Theil des Æthiopiſchen Mee - res abgeſondert. Gegen Suͤden hat es die Magellaniſche Meer-En - ge; gegen Weſten das Mar del Zur, wodurch es von Aſien getrennet wird, und gegen Norden findet man das groſſe Eyß-Meer. Ein groſſer Theil dieſer neuen Welt iſt durch die Spanier, Portugieſen, Frantzoſen, Hollaͤnder, Engel - laͤnder, Daͤnen und Schweden eingenommen, jedoch ſeynd die erſten beyde Nationen die ſtaͤrck - ſten; abſonderlich die Spanier, welche faſt den dritten Theil des Landes beſitzen. Es wird in drey Theile abgeſondert, nemlich in Nord-America, Suͤd-America, und die Americani ſche Jnſulen, deren eine groſſe Anzahl iſt. Das erſte begreiffet vier groſſe Laͤnder, nemlich Alt-Mexico oder Neu - Spanien / Neu-Mexico, Floridæ und Canada oder Neu-Franck -B 2reich. Ame Amireich. Das andere beſtehet aus ſieben groſſen Laͤndern, welche ſeynd Terra Firma, Peru, das Land der Amazonen, Braſilien, Chili, Paraguay und Terra Magel - lanica.
  • Amerongen, Herrſchafft in der Pro - vintz Utrecht.
  • Amersfort, befeſtigte Stadt am klei - nen Fluß Ems, in der Provintz Utrecht.
  • Amersham, Agmundesham, Flecken in der Landſchafft Buckingham, welcher das Recht hat, zwey De putirten zu dem Parlament in Engelland zuſchicken.
  • Amfora, kleiner Fluß im Friaul, welcher ſich bey Aquileja in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Amiens, Ambianum, Samarobriva Ambianorum, Haupt-Stapt der Picardie, am Fluß Somme, wel - cher in drey Armen mitten hin - durch fleuſt. Sie iſt ziemlich groß, und hat ein gutes Arſenal, wie auch eine feſte Citadelle, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Rheims gehoͤ - rig. Die Landſchafft herum heiſ - ſet L’Amienois.
  • Amiraglio, ſuche Oreto.
  • Amiral de France, das Ober-Haupt uͤber die See-Sachen und Flot - ten in Franckreich.
  • Amivam, eine von den Majotiſchen Jnſuln auff dem Æthiopiſchen Meer.
  • Amixocores, ein gewiſſes Volck in Braſilien.
  • Ammer-See, ſuche Amber-See.
  • Amneſtie, Amniſtia, eine Vergeſ - ſung aller vorhergegangenen Be - leidigungen, welche man nicht mehr raͤchen will, und wird die - ſes Wort vornemlich in Frieden - Schluͤſſen gebrauchet.
  • Amoͤneburg, Ammelburg, StadtAmo Amſin Nieder-Heſſen, Chur-Maͤintz zugehoͤrig.
  • Amona, Fluß, welcher im Apenni - niſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich bey Ravenna in den Po er - geuſt.
  • Amonde, kleiner Fluß in der Schott - laͤndiſchen Provintz Lothiana, welcher ſich in den Meer-Buſen bey Edenburg ergeuſt.
  • Amorgo, Morgo, Murgos, kleine Jnſul auff dem Archipelago, zwi - ſchen den Jnſuln Nacſia und Stam - palia.
  • Ampatres, ein ſtreitbares Volck auff der Jnſul Madagaſcar.
  • Ampourdan, kleine Landſchafft in Catalonien, darinnen die Haupt - Stadt gleiches Nahmens.
  • Amram, Jnſul auff der Nord-See bey dem Hertzogthum Schleßwick, dem Koͤnig in Daͤnnemarck ge - hoͤrig
  • Amras, Ambras, Ertz-Hertzogli - ches Luſt-Schloß in Tyrol eine halbe Meile von Jnſpruck, allwo eine beruͤhmte Kunſt-Kammer zufinden. Es liegt auff einem Huͤgel bey dem Jnn.
  • Amſtel, kleiner Fluß in Holland, worvon die Stadt Amſterdam ih - ren Nahmen hat, und welcher ſich in den Meer-Buſen Te oder Pampus ergeuſt.
  • Amſterdam, Amſtelodamum, die groͤſte Stadt der vereinigten Nie - derlande, in Nord-Holland ge - legen. Sie iſt eine der groͤſten Handel-Staͤdte in der Welt, nebſt einem weiten Hafen, und wird ſie von dem Pampus befeuchtet; die Amſtel aber gehet durch die Stadt. Sie iſt auff Pfaͤle ge - bauet, und wird uͤberall von Ca - naͤlen oder Krachten durchſchnit - ten. Gegen der Land-Seite iſt ſie mit vielen Baſtionen, und ei - nem weiten und tieffen Grabenver -Amſ Anaverſehen; auch kan man vermit - telſt der Schleuſſen das gantze Land unter Waſſer ſetzen. Unter ihre Merckwuͤrdigkeiten gehoͤren vornemlich das Rath-Hauß, die Arſenale, das Oſt-Jndianiſche Hauß, und der Banco. Allhier werden alle Religionen geduldet, und haben die Juͤden zwey Syna - gogen. Das umliegende Laͤnd - gen wird Amſtelland genennet, welches an das Harlemer-Meer grentzet. Sonſten fuͤhren auch den Nahmen Amſterdam einige Jnſuln, welche die Hollaͤnder in Aſia und America entdecket ha - ben.
  • Amſtrutter, kleine Stadt in Suͤd - Schottland in der Provintz Fife an der Meer-Enge bey Edenburg. Dieſe Stadt hat das Recht, Depu - tirte in das Schottlaͤndiſche Par - lament zuſchicken.
  • Amulet, eine gewiſſe Artzeney, wel - che vermittelſt einer verborgenen Krafft die Kranckheiten heilen ſoll, wenn man es an den Halß henget.
  • Anabaptiſten, ſuche Wiedertaͤuf - fer.
  • Anachimoniſi, ein gewiſſes Volck auff der Jnſul Madagaſcar.
  • Anacujes, ein gewiſſes Volck in Bra - ſilien.
  • Anagarskaye, Moſcowitiſche Stadt in der groſſen Tartarey in der Provintz Dauria.
  • Anaghelome, Anagelum, kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Pro - vintz Ulſter, am Fluß Ban.
  • Anagnia, ziemlich wuͤſte Stadt in der Campagna di Roma auff ei - nem Berge, nebſt einem Biſchoff - thum, welches unter den Pabſt gehoͤret.
  • Anandale, ſuche Annandale.
  • Anapo, ſuche Alfeo
  • Anappes, Graffſchafft im Walloni -Ana Ancſchen Flandern am Fluß Mar - que.
  • Anapuya, Landſchafft in Suͤd-A - merica.
  • Anatolia, ſuche Natolia.
  • Ancaſter, Stadt in Lincolnshire.
  • Ance, Anſe, Aſſa Paulini, kleine Stadt am Fluß Saone in der Landſchafft Lionnois.
  • Ance oder Anſe iſt eine Art eines Meer-Buſen, welcher zwiſchen zwey Vorgebuͤrgen forne faſt eben ſo weit iſt, als hinten. Sie wird von einer Baye darinnen unter - ſchieden, daß dieſe in dem Ein - gange ſehr breit, und am Ende gegen dem Lande zu viel enger iſt.
  • Ancenis, kleine Stadt an der Loire in Bretagne.
  • Anchialo, Anchelo, Tuͤrckiſche Stadt an der Kuͤſte des ſchwartzen Mee - res in Romania, bey dem Ein - fluß des Fluſſes Erg no.
  • Ancker, groſſes eiſernes Jnſtru - ment, deſſen unterſter Theil wie ein halber Mond geſtaltet, und mit ſpitzigen Wiederhacken ver - ſehen iſt. Oben aber hat es ein ſtarckes Over-Holtz, der Ancker - Stock genannt, nebſt einem ſtarcken Ringe, die Cabel-Tauen oder Ancker-Seile daran zubin - den. Man brauchet die Ancker ſo wohl auff dem Meer, als auch auff den Fluͤſſen, die Schiffe dar - durch ſtehend zu machen. Man wirffet ſie am Foͤrdertheil des Schiffes aus.
  • Ancker, heiſſet auch ein ſtuͤcke Ei - ſen, welches oben die Geſtalt ei - nes Anckers hat, und welches man zu Befeſtigung der Mauern brauchet
  • Anclam, groſſe und befeſtigte Stadt am Fluß Pene in Vor-Pommern, der Kron Schweden gehoͤrig.
  • Ancona, Haupt-Stadt in der MarcaB 3d’An -Anc Andd’Ancona, nebſt einem Hafen am Golfo di Venezia. Sie hat eine Citadelle, allwo der Palaſt des Paͤbſtlichen Legaten zu befinden, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Fermo gehoͤ - rig; iedoch hat ihre Handlung ziemlich abgenommen.
  • Ancona, la Marca d Ancona, eine der groͤſten Provintzen des Kirchen - Staates, welche gegen Norden das Apenniniſche Gebuͤrg und den Golfo di Venezia, gegen Oſten Abruzzo, gegen Suͤden Spoleto, und gegen Weſten Urbino zu Gren - tzen hat.
  • Ancone, kleine Stadt in Dauphiné, am Fluß Rhone.
  • Ancre, Albert, kleine Stadt an einem Fluß gleiches Nahmens in der Pi - cardie.
  • Anczacrich / Fluß in Nieder-Podo - lien, welcher ſich in das ſchwartze Meer ergeuſt.
  • Andaguilas, ein gewiſſes Volck in Peru.
  • Andaluſia, Vandalitia, Spaniſches Koͤnigreich unter das Koͤnigreich Caſtilien gehoͤrig. Seine Grentzen ſeynd gegen Weſten Portugal, ge - gen Norden Neu-Caſtilien, gegen Oſten Murcia, und gegen Suͤden Granada nebſt dem Eſtrecho de Gi - braltar. Dieſes iſt die fruchtba - reſte unter allen Provintzen in Spanien. Sie beſtehet aus vier Theilen, nemlich aus den Gebie - ten von Gordoua und Sevili en, Hertzogthum Medina Sidonia und der Jnſul von Cadix.
  • Andelfingen Herrſchafft in der Schweitz, dem Canton Zuͤrch ge - gehoͤrig.
  • Andelle, kleiner Fluß im Laͤndgen Caux in der Normandie, welcher ſich in die Seine ergeuſt.
  • Andely, kleine Stadt in dem LaͤndgenAndCaux in der Normandie, nicht weit von der Seine.
  • Andemaon, Jnſul in Aſien am Golfo di Bengala, von welcher fuͤnff oder ſechs andere kleine die Andemaoi - niſche Jnſuln genennet werden.
  • Andernach, Antenacum, Stadt am Rhein im Ertz-Biſchoffthum Coͤlln, nicht weit von Coblentz.
  • Andevallo (Campo d) kleine Land - ſchafft in Andaluſien, an den Por - tugieſiſchen Grentzen.
  • Andlau, kleine Stadt in Nieder-El - ſaß deren Aebtißin ein Stand des Roͤm. Reichs iſt.
  • Andovere, Koͤniglicher Flecken in der Landſchafft Hant in Engelland, welcher zwey Deputirten zu dem Parlament ſchicket.
  • Andragiri, kleines Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Sumatra.
  • Andreasberg / Berg-Stadt auff dem Hartz im Fuͤrſtenthum Grubenha - gen.
  • Andri, Andria, Stadt in der Neapoli - taniſchen Landſchafft Bari nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter dem Ertz - Biſchoff zu Trani. Sie fuͤhret den Titul eines Hertzogthums, und ge - hoͤret dem Hauſe Caraffa.
  • Andrinopel, Tuͤrckiſche Stadt am Fluß Maviza in Romania. Sie iſt reich, groß und unter den Tuͤrcki - ſchen Staͤdten nechſt Conſtantino - pel die beſte; inmaſſen denn auch die Tuͤrckiſchen Kaͤyſer ſich offt - mals daſelbſt auffzuhalten pfle - gen, wiewohl ſie nicht weiter, als nur mit Mauern und Thuͤrnen be - feſtiget iſt.
  • Andro, Andros, Tuͤrckiſche Stadt, der Jnſul gleiches Nahmens auf dem Archipelago, nebſt einem Biſchoff - thum, unter das Ertz-Biſchoff - thum zu Athen gehoͤrig.
  • Anduſe, Stadt am Fluß Gardon d Anduſe in Nieder-Languedoc.
  • Anduxar, Andujar, Stadt nebſt einemfe -Ane Angfeſten Schloß am Fluß Guadalqui - vir, in Andaluſien.
  • Anegada, eine unter den Antilli - ſchen Jnſuln.
  • Anet, Flecken am Fluß Eure, in der Isle de France, nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums und einem praͤchtigen Schloß, dem Koͤnig in Franckreich gehoͤrig.
  • Angeles, Stadt und Spaniſche Colo - nie in Nord-America, in der Pro - vintz Tlaſcala, welche Stadt ihrer Manufacturen wegen ſehr be - ruͤhmt iſt, nebſt einem Biſchoff - thum unter Mexico gehoͤrig.
  • Angerburg, kleine Stadt des Laͤnd - gens Bartenland im Branden - burgiſchen Preuſſen, am Fluß An - gerap, nebſt einem feſten Schloß.
  • Angermanland, Landſchafft in Nordland der Kron Schweden ge - hoͤrig.
  • Angermand-Flodt, groſſer Fluß, welcher in Lapland entſpringet, und ſich an den Medelpadiſchen Grentzen in den Meer-Buſen von Bothnien ergeuſt.
  • Angermuͤnde, kleine Stadt nebſt ei - nem feſten Schloß in Curland an der Oſt-See.
  • Angermuͤnde, kleine Stadt am Fluß Welſe in der Ucker-Marck.
  • Angers, Andegavum, Juliomagus An - dium, Haupt-Stadt in der Pro - vintz Anjou, und theilet ſie der Fluß Mayenne in zwey Theile. Dieſe groſſe und volckreiche Stadt hat ein feſtes Schloß, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Tours gehoͤrig, wie auch eine Univerſitaͤt.
  • Anghiera, Angleriæ, Haupt-Stadt in der Graffſchafft gleiches Nahmens im Hertzogthum Meyland, am La go maggiore gelegen.
  • Anglen, kleine Landſchafft im Her - tzogthum Schleßwick, zwiſchenAngder Stadt Schleßwick, Flensburg und der Oſt-See.
  • Angleſey, Mona Inſula, Jnſul auff dem Jrlaͤndiſchen Meer, welche durch die Meer-Enge Menay von der Landſchafft Caernarvan abge - ſondert wird. Sie iſt klein aber wohl bewohnet, und gehoͤret zu Nord-Walles.
  • Angola, Koͤnigreich in Nieder-Æthio - pien, deſſen Koͤnig dem Koͤnig in Congo einiger maſſen tributbar iſt. Die Portugieſen haben hie - ſelbſt einige Silber-Gruben und Schantzen, wie auch die Stadt S. Paul, nebſt einem guten Hafen.
  • Angote, Koͤnigreich in Abyßinien.
  • Angoulesme, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Angoumois, auff einem Berge, an welchem der Fluß Cha - rente vorbey fleuſt. Sie hat ein feſtes Schloß, nebſt dem Titul ei - nes Hertzogthums, und einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Bourdeaux gehoͤrig. So wird auch daſelbſt viel Papier ge - machet.
  • Angoumois, kleine Landſchafft in dem General-Gouvernement von Or - leans.
  • Angra, kleine Stadt auff der Jnſul Tercera, nebſt einem guten Hafen, feſter Citadelle und einem Bi - ſchoffthum unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Liſabon gehoͤrig.
  • Anguien, Enguien, kleine Stadt im Hennegau, allwo man allerhand Tapezereyen verfertiget.
  • Anguillara, Flecken im Paduaniſchen Gebiet, nebſt einem kleinen See gleiches Nahmens.
  • Anguillara, kleine Stadt im Patrimo - nio Petri am See von Bracciano.
  • Anguille, eine von den Antilliſchen Jnſuln, den Engellaͤndern zuge - hoͤrig.
  • Angus, Landſchafft in Nord-Schott - land, welche gegen Oſten dasB 4Deut -Anh AnnDeutſche Meer, gegen Norden die Provintzen Mernis und Maar, ge - gen Weſten Perth und Gourée, und gegen Suͤden den Fluß Tay zu Grentzen hat.
  • Anhalt, Fuͤrſtenthum in Deutſch - land, an der Elbe und Saale zwi - ſchen Ober-Sachſen gegen Oſten, der Graffſchafft Mansfeld gegen Suͤden, dem Fuͤrſtenthum Halber - ſtadt gegen Weſten, und dem Her - tzogthum Magdeburg gegen Nor - den gelegen, deſſen Fuͤrſten in vier Linien beſtehen, nemlich Deſſau / Bernburg / Coͤthen und Zerbſt.
  • Anholt, kleine Stadt und Herr - ſchafft in der Graffſchafft Zutphen, am alten Jſel-Fluß, den Fuͤrſten von Salm gehoͤrig.
  • Anjou, Andegavia, Landſchafft, unter das General-Gouvernement von Orleans gehoͤrig, welche gegen Norden an le Maine, gegen We - ſten an Bretagne, gegen Suͤden an Poitou, und gegen Oſten an Tou - raine grentzet. Sie wird in O - ber-und Nieder-Anjou getheilet, und iſt reich an Wein-Wachs und Schifer-Stein.
  • Annaberg, Berg-Stadt im Ertz-Ge - buͤrgiſchen Kreiſe, allwo gute Ertz - Gruben zu finden, drey Meilen von Schneeberg.
  • Annan, Fluß in Schottland, welcher in der Provintz Tuvvedale ent - ſpringet, und ſich in den Meer-Bu - ſen von Solvvay ergeuſt.
  • Annan, Haupt-Stadt in der Provintz Annandale, an itztgedachtem Meer - Buſen.
  • Annandale, Provintz in Suͤd-Schott - land, welche gegen Morgen Eske - dale, gegen Mitternacht Cluydes - dale, gegen Abend Nithesdale, und gegen Mittag den Meer-Buſen von Solvvay zu Grentzen hat.
  • Annaten ſeynd die Einkuͤnffte eines gantzen Jahres, welche derjenigeAnn Anſin die Paͤbſtliche Kammer lieffern muß, welcher zu einem verledigten Biſchoffthum oder Abtey gelan - get. Heutiges Tages wird an ſtatt ſolcher Einkuͤnffte eine gewiſ - ſe Summe Geldes entrichtet; ie - doch ſeynd die Annaten nicht in allen Roͤmiſch-Catholiſchen Laͤn - dern gebraͤuchlich.
  • Annecy, Aneci, groſſe Stadt in Sa - voyen an dem See von Annecy, welcher durch verſchiedene Canaͤ - le hinein gehet. Sie liegt in der Landſchafft Genevois, iſt die Reſi - dentz des Biſchoffs und Dom-Ca - pituls von Geneve, und hat ein Schloß, auff welchem vormals die Grafen von Gebenne reſidir - ten.
  • Annobon, Africaniſche Jnſul auff dem Meer von Guinea, den Portu - gieſen gehoͤrig.
  • Annonay, kleine Stadt in der Land - ſchafft Vivarets, am Fluß Deume, nebſt dem Titul eines Marquiſats, dem Geſchlechte von Vantadour gehoͤrig.
  • Annosſi, Carcanosſi, Androbeizaha, Landſchafft auff der Jnſul Mada - gaſcar. Die Frantzoſen haben ei - nige Colonien daſelbſt.
  • Annulus Piſcatoris, der Fiſcher-Ring. Alſo wird das Paͤbſtliche Jnſiegel genennet.
  • Anoth, Aneth, eine von den Sorlingi - ſchen Jnſuln.
  • Anout, Anholt, kleine Daͤniſche Jn - ſul im Categat.
  • Anraß, ein Gericht in Tyrol, nicht weit von Lientz, dem Biſchoffthum Brixen gehoͤrig.
  • Anſa, kleiner Fluß, welcher im Friaul entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Anſianactes, gewiſſes Volck auff der Jnſul Madagaſear.
  • Anſiquains, gewiſſes Volck in Ober - Æthiopien.
  • Anslo, Opslo, Ansloga, war eine Stadt in Norwegen in der Pro - vintz Aggerhus an einer Meer-En - ge. Nachdem dieſelbe aber gaͤntz - lich abgebrannt, iſt ſelbige durch Koͤnig Chriſtian IV. A. 1614. von neuem erbauet, und ihr der Name Chriſtiania oder Chriſtian-Stadt beygeleget worden.
  • Anſpach, Onoltzbach, Marggraff - thum in Deutſchland, welches ge - gen Norden an das Biſchoffthum Wuͤrtzburg, gegen Weſten an das Biſchoffthum Bamberg, gegen Suͤden an die Graffſchafften Ho - henlohe und Oettingen, wie auch an das Biſchoffthum Aichſtaͤdt, und gegen Oſten an die Ober - Pfaltz und das Nuͤrnbergiſche Ge - biet grentzet. Dieſes Marg - graffthum beſtehet aus vier Ober - Aemtern, welche ſeynd Onoltz - bach oder Anſpach, Schwabach, Heilsheim und Uffenheim. Es wird durch einen Marggrafen aus dem Hauſe Brandenburg be - herrſchet, welcher der Evangeli - ſchen Religion zugethan iſt.
  • Anſpach, Onoltzbach, Onoldium, Re - ſidentz-Stadt der Marggrafen die - ſes Nahmens, fuͤnff Meilen von Nuͤrnberg gelegen, und hat ſie ein ſchoͤnes Reſidentz-Schloß.
  • Antaſtorais, Antatoques, gewiſſes Volck in Nord-America in Neu - Tork.
  • Antavares, gewiſſes Volck auff der Jnſul Madagaſcar.
  • Ante, kleiner Fluß in der Normandie, welcher ſich in die Dive ergeuſt.
  • Antequera, Anticaria, kleine Stadt am Fluß und See Antequera im Koͤnigreich Granada. Das alte Schloß auff dem Berge comman - diret die Stadt.
  • Antibe, Antipolis, befeſtigte Stadt nebſt einer Citadelle und ſicherenAntHafen an der See-Kuͤſte von Pro - vence.
  • Anticoſti, Antiſcoti, Aſſumtionis In - ſula, Jnſul in Nord-America in Neu-Franckreich auff dem Golfe de S. Laurens. Die Frantzoſen be - ſitzenſelbige, und haben einige Co - lonien dahin gebracht.
  • Anticyra, Jnſul auff dem Archipela - go im Golfo di Zeiton.
  • Antigoa, Antiqua, eine von den Antil - liſchen Jnſuln, den Engellaͤndern gehoͤrig.
  • Antilles, Caribes, Caribanes, Canniba - les, Camercanes, ein Hauffen Jn - ſuln auff dem Mar del Nort zwi - ſchen Suͤd-America und dem Oeſt - lichen Theil der Jnſul Porto Ric - co. Eigentlich werden ſie in zwey Theile abgeſondert, nemlich in die Jnſuln Barlovento von Norden gegen Suͤden, und in die Jnſuln Sottovento von Oſten gegen We - ſten. Einige begreiffen auch die Lucayſchen Jnſuln darunter, wie nicht weniger die Jnſuln Porto Ricco, Hiſpaniola Cuba und Ja - maica, und dieſe vier letztern nen - nen ſie die groſſen Antilles. Eine iede, ſo viel deren bekant ſeynd, wird unter ihren Anfangs-Buch - ſtaben beſchꝛieben, und ihre Eigen - thums-Herren benennet.
  • Antimilo, Antimelos, kleine Jnſul auff dem Archipelago.
  • Antimonium, ein Mineral von ſchwar - tzer Farbe, welches voller glaͤn - tzender Adern iſt, wie ein polirtes Eiſen, und welches ſo wohl etwas von der Natur eines Metalls, als auch eines Steines bey ſich fuͤh - ret. Das beſte findet man in Ungarn.
  • Antiochia, groſſe Tuͤrckiſche Stadt am Fluß Oronte oder Farfar in Syrien. Sie iſt gantz ins Ab - nehmen gerathen, und ob ſich ſchon ein Griechiſcher PatriarcheB 5vonAnt Anzvon dieſer Stadt ſchreibet, ſo darff er ſich doch nur in der Stadt Da - mas auffhalten.
  • Antiochia, kleine Stadt in Syrien am Berge Tauro.
  • Antiochia, Tachiali, Tuͤrckiſche Stadt am Fluß Modre in Natolien.
  • Antiochia, Antiochia Piſidiæ, Tuͤrcki - ſche Stadt in Caramanien.
  • Antipario, kleine Jnſul auff dem Ar - chipelago.
  • Antipendium, dasjenige Tuch, wel - ches an den Roͤmiſch-Catholiſchen Altaͤren forne herunter henget.
  • Antipodes ſeynd uns diejenigen Voͤl - cker, welche auff der andern hal - ben Erd-Kugel wohnen, welche alſo ihre Fuͤſſe gegen die unſrigen kehren, und welche Nacht haben, wenn es bey uns Tag iſt.
  • Antivari, Antibarum, Stadt an der Kuͤſte des Adriatiſchen Meers in Dalmatien, den Tuͤrcken zugehoͤ - rig.
  • Antrim, Graffſchafft in Ulſter.
  • Antwerpen, Antorff, Anvers, groſſe wohlbefeſtigte und der Kron Spa - nien gehoͤrige Stadt an dem Ufer zur rechten Seite der Schelde im Hertzogthum Brabant, an den Grentzen der Graffſchafft Flan - dern. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Me - cheln gehoͤrig, und eine uͤberaus fe - ſte Citadelle mit fuͤnff Baſtionen und breiten tieffen Graͤben, wie auch ein beruͤhmtes Arſenal. Die - ſe vormahls, ehe Amſterdam empor kommen, ſo ſehr beruͤhmte Han - dels-Stadt hat einen guten Ha - fen und acht Haupt-Canaͤle, durch welche die Schiffe in die Stadt ge - hen koͤnnen. Das umliegende Land wird le Quartier d Anvers oder Tetrarchia Antverpienſis ge - nennet.
  • Anziani oder Aelteſten. Alſo nen - net man die neun Raths-Herrn zuAnz ApoLucca, welche nebſt dem Gonfalo - niere das Regiment fuͤhren.
  • Anzo, wuͤſte Stadt in der Campagna di Roma, an einem kleinen Vor - gebuͤrge, allwo Pabſt Innocentius XII. einen Hafen bauen laſſen.
  • Aoſta, Aouſte, Auguſta Prætoria vel Sa - laſſorum, Haupt-Stadt in dem Hertzogthum Aoſta in Savoyen, am Fluß Doria, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Tarantaiſe gehoͤrig. Die - ſes Hertzogthum beſtehet aus dem Thal von Aoſta nebſt noch ſechs andern Thaͤlern zwiſchen den Al - pen.
  • Apaches, gewiſſes Volck in Neu-Me - xico.
  • Apalaches, gewiſſes Volck in der Landſchafft Florida, welches die Sonne anbetet.
  • Apanage, ſuche Appennage.
  • Apanta, Provintz| in Terra Firma in Suͤd-America.
  • Aparia Provintz in dem Land der A - mazonen in Suͤd-America.
  • Apennino, eines der beruͤhmteſten Gebuͤrge in Europa, welches ſich an den Grentzen der Graffſchafft Nizza von den Meer-Alpen abſon - ſondert, mitten durch Jtalien biß an die Grentzen der Landſchafft Baſilicata gehet, und ſich nachmals in zwey Theilen biß an die Meer - Enge erſtrecket, welche das Koͤ - nigreich Neapolis von Sicilien ab - ſondert.
  • Apenrade, Apenroa, Stadt nebſt einem guten Hafen an der Oſt - See im Hertzogthum Schleßwick, dem Hertzog in Holſtein-Gottorp gehoͤrig.
  • Apetous, gewiſſes Volck in Braſi - lien.
  • Apoſtoliſche Kammer iſt eine Ge - richtbarkeit zu Rom, allwo dieje - nigen Dinge, ſo den Schatz oderdieAppdie Paͤbſtliche Kammer betreffen, abgehandelt werden.
  • Apparelle, Aufffahrt, iſt derjenige allmaͤhlich in die Hoͤhe gehende Weg, auff welchem man die Stuͤ - cke auff den Wall und die Solda - ten auffmarſchiren laſſen kan.
  • Appel ſchlagen oder blaſen, geſchie - het alsdenn, wenn man das Krie - ges-Volck zuſammen ruffen will.
  • Appennage, Apanage, ein gewiſſes Geld, Einkuͤnffte oder Laͤnder, welche Koͤnige, Fuͤrſten, Graffen oder andere Stands-Perſonen, bey welchen das Recht der Er - ſtengeburt eingefuͤhret iſt, ihren juͤngern Bruͤdern oder ihren Vet - tern zum Unterhalt und Portion zugeben pflegen.
  • Appenzell, Abtszell, Haupt-Ort oder Flecken des Cantons gleiches Nahmens, am Fluß Sitter. Die - ſer Canton iſt Roͤmiſch-Catholiſch und Reformirt, und liegt gegen Norden an der Abtey S. Gallen, gegen Weſten an der Graffſchafft Toggenburg, gegen Suͤden an der Graffſchafft Sargans, und ge - gen Oſten an dem Rheinthal.
  • Appio, ſuche Aquataccio.
  • Appleby, Aballaba, kleine Stadt in Weſtmorland am Fluß Eden. Sie hat eine Stimme im Parlament von Engelland.
  • Appledore, kleine Stadt in Kent, am Fluß Rothen.
  • Approchen, Lauff-Graͤben, ſeynd Gaͤnge, welche man bey Belaͤge - rungen in der Erde graͤbet, und die bey dem Ufer erhoͤhet, damit die Belaͤgerer, vor den feindlichen Kugeln bedecket, immer naͤher und naͤher an den belaͤgerten Ort ruͤcken koͤnnen. Die Gaͤnge, wel - che die Belagerten in die Erde ma - chen, um der Belagerer ArbeitApt Aquzuverhindern, werden Contre - Approchen genennet.
  • Apt, Stadt in Provence, am Fluß Calavon-nebſt einem Biſchoff - thum unter den Ertz Biſchoff zu Aix gehoͤrig, und fuͤhret der Bi - ſchoff zugleich den Titul eines Fuͤrſten.
  • Apulia, Puglia, Pouille, eine von den vier Haupt-Provintzen des Koͤnigreichs Neapolis, welche drey Landſchafften begreiffet, nemlich Capitanata, Bari und Otranto.
  • Apuyes, ein gewiſſes Volck in Bra - ſilien.
  • Aquæductus, ein Waſſer-Gebaͤude, insgemein mit Schwibbogen, wodurch man das Waſſer von ei - nem Ort zum andern leitet.
  • Aquapendente, Acula, Aquæ Tarinæ, Stadt auff einem Huͤgel, an wel - chem der Fluß Paglia vorbey fleuſt, in der Landſchafft Orvietano, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Aquaria, kleine Stadt, allwo Ge - ſund-Brunnen zufinden, in der Landſchafft Frignana.
  • Aquasparta, kleine Stadt in der Land - ſchafft Ombria auff einem Berge, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, dem Geſchlechte von Ce - ſis gehoͤrig.
  • Aquataccio, Appio, kleiner Fluß in der Campagna di Roma, welcher ſich nicht weit von Rom in die Ty - ber ergeuſt.
  • Aqui, ſuche Acqui.
  • Aquigires, gewiſſes Volck in Braſi - lien.
  • Aquila, Haupt-Stadt in Abruzzo oltra, an einem Huͤgel, allwo der Fluß Peſcara vorbey laͤuffet. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Chieti gehoͤ - rig.
  • Aquileja, Aglar, verwuͤſtete Stadt im Friaul, allwo ſich die Fluͤſſe Anſa und Torre vereinigen. SiegehoͤretAqugehoͤret dem Hauſe Oeſterreich, und weil daſſelbe zugleich berech - tiget zu ſeyn vermeinete, den Pa - triarchen zuerwehlen, ſo verleg - ten die Venetianer deſſen Reſi - dentz nach Udine. Vor Alters war Aquileja ſo beruͤhmt, daß man es das zweyte Rom nennete.
  • Aquino, ziemlich wuͤſte Stadt in Terra di Lavoro, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, dem Hertzog von Sara zuſtaͤndig, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff von Capua gehoͤrig.
  • Arabien, groſſe Landſchafft oder Halb-Jnſul in Aſien, welche ge - gen Weſten den Arabiſchen Meer - Buſen, gegen Suͤden das Ara - biſche Meer, gegen Oſten den Perſianiſchen See-Buſen, und gegen Norden das Land Obria, Diarbec und den Euphrat zu Grentzen hat. Es beſtehet aus drey Theilen, nemlich aus Ara - bia petræa, Deſerta und Felice. Arabia Petræa grentzet gegen A - bend an Ægypten und das rothe Meer, gegen Mitternacht an Pa - læſtina und Soria, gegen Morgen wird es von Arabia Deſerta, und gegen Mittag von Arabia Felice beyderſeits durch weitlaͤufftige Gebuͤrge abgeſondert. Es iſt meiſtentheils unfruchtbar, und leben ſeine Einwohner theils un - ter Fuͤrſten, theils ſtreiffen ſie herum, alle aber ſeynd ſie den Tuͤrcken zinsbar. Arabia Deſer - ta hat gegen Abend Arabiam Pe - træam, gegen Mittag Arabiam Felicem, gegen den Euphrat, und gegen Mitternacht Diarbeck nebſt Soria zu Grentzen. Es iſt voller Wuͤſteneyen, darunter auch das Sand-Meer, und ſeine Einwoh - ner, welche gleichfals gewiſſen Fuͤrſten unterworffen, aber mei - ſtentheils in Zelten wohnen, ſeyndAraden Tuͤrcken ebenfalls zinßbar. Arabia Felix iſt dreymahl groͤſſer, als die andern beyde, und auch weit fruchtbarer. Gegen Nor - den grentzet es an dieſe beyde A - rabien, gegen Weſten an das ro - the Meer, gegen Suͤden an das Arabiſche Meer, und gegen Oſten an den Perſianiſchen Meer-Bu - ſen. Es beſtehet aus verſchiede - nen Fuͤrſtenthuͤmern, deren einige Scribenten vierzehn, andere a - ber weniger zehlen.
  • Arabiſche Meer iſt ein Theil des Oceani Orientalis an der Suͤdli - chen Kuͤſte von Arabien.
  • Aracujes, ein gewiſſes Volck in Bra - ſilien.
  • Aragonia, Fluß im Koͤnigreich Ara - gonien, welcher im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich zwiſchen den Staͤdten Tudella und Calahorra in den Ebro ergeuſt.
  • Aragonien, Koͤnigreich in Spani - en, welches gegen Norden das Pyrenaͤiſche Gebuͤrge, gegen We - ſten Navarra und Caſtilien, gegen Suͤden Valentia und gegen Oſten Catalonien zu Grentzen hat. Es begreifft zugleich das kleine Koͤ - nigreich Sobrarbia und die Graff - ſchafft Ribacorça.
  • Aran, Jnſuln bey der Weſtlichen Kuͤſte in Jrland, welche in North und South Aran getheilet werden.
  • Aranda de Duero, Stadt am Fluß Duero in Alt-Caſtilien.
  • Arania, eine von den Hebridiſchen Jnſuln.
  • Aranjuez, Luſt-Hauß des Koͤnigs in Spanien nicht weit von den Fluͤſ - ſen Tago und Garama, in Neu - Caſtilien.
  • Arau, kleine Stadt auff einem Huͤ - gel am Fluß Aar, in der Schweitz, dem Canton Bern auff gewiſſe Maße unterthan, und pflegendieArb Arcdie Reformirten Cantons ihre Tag - ſatzungen hieſelbſt zuhalten.
  • Arba, Rab, Scardona, Jnſul auff dem Golfo di Venezia an den Morlackiſchen Kuͤſten, den Vene - tianern gehoͤrig. Sie hat eine Stadt gleiches Nahmens, allwo ein Biſchoff, welcher unter dem Ertz-Biſchoff von Zara ſtehet.
  • Arben, ſuche Arbon.
  • Arbia, kleiner Fluß, welcher im Florentiniſchen Gebiet entſprin - get, und ſich in den Fluß Om brone ergeuſt.
  • Arbogen, kleine und ſchlecht-be - wohnte Stadt am Fluß Arbo in Weſtermanland.
  • Arbois, kleine Stadt am Fluß Lau - ſtine in der Franche Comté, des guten Weines wegen beruͤhmt.
  • Arbon, Arben, kleine Stadt und Schloß am Coſtnitzer-See im Tuͤrgow, dem Biſchoff zu Coſtnitz gehoͤrig.
  • Arburg, Stadt am Fluß Aar in dem Canton Bern.
  • Arc, kleiner Fluß in Provence.
  • Arc, Fluß, welcher an den Gren - tzen von Aoſta entſpringet, und ſich in die Iſere ergeuſt.
  • Archangel, Stadt in der Moſco - witiſchen Provintz Dvvina, am Fluß Dvvina, nicht allzuweit von dem Ort, wo er ſich ins weiſſe Meer ergeuſt. Sie iſt des beqve - men Hafens und der Handlung wegen beruͤhmt; in maſſen denn jederzeit eine groſſe Menge Schif - fe, abſonderlich aber Engliſche und Hollaͤndiſche, daſelbſt ein lauffen, und die aus Moſcau an kommende Waaren einſchiffen, die ihrigen aber ausladen, wel - ches dem Czaar ein groſſes an Zoll und andern Anlagen eintraͤget.
  • Arches Court oder the Court of Ar - ches iſt das vornemſte und aͤlteſte Conſiſtorium in Engelland, wel -Arcches dem Ertz-Biſchoff zu Cantel - berg zugehoͤret, und worinnen die geiſtliche Sachen entſchieden werden.
  • Archi-Diaconus iſt in der Roͤmiſch - Catholiſchen Kirche gleichſam der Vicarius des Biſchoffs oder Ertz - Biſchoffs, und er verrichtet an ſeine ſtatt die Viſitation in der Diœces.
  • Archimandrita iſt bey den Griechen der Oberſte eines Kloſters. Die Aebte in Moſcau werden auch Archimandriten genennet.
  • Archipelagus heiſſet eine Gegend im Meer, wo viele Jnſulen nahe bey einander liegen. Jnſonder - heit aber wird durch den Archi - pelagum das Ægeiſche Meer ver - ſtanden, welches gegen Weſten zwiſchen den Kuͤſten von Morea, Griechenland und Macedonien, gegen Norden zwiſchen Romani - en, gegen Oſten zwiſchen Nato - lien, und gegen Suͤden zwiſchen Candien lieget. Die meiſten die - ſer Jnſuln ſeynd unter dem Tuͤr - ckiſchen Joch.
  • Archiv, ein Ort wo die Obrigkeit ei - nes Landes oder einer Stadt ih - re Acta publica, Documenten und andere Brieffſchafften verwah - ret.
  • Arcis, kleine Stadt am Fluß Aube in Champagne.
  • Arcke, ein forne ſpitziges und hin - ten breites Fahrzeug mit einem platten Boden, welches auff der Ober-Elbe gebrauchet wird.
  • Arckel, Herculis tractus, ein Gebiet im Spaniſchen Brabant im Ant - werpiſchen Qvartier.
  • Arcklo, Arecklo, kleine Stadt nebſt einem Schloß in der Jrlaͤndiſchen Provintz Leinſter.
  • Arco, Arch, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Trient, am Fluß Sar - ca, nicht weit von Riva und demGarter -Arc AreGarter-See. Sie liegt an ei - nem Berge, auff welchem ein fe - ſtes Schloß zubefinden iſt.
  • Arcos, kleine aber nahrhaffte Stadt am Fluß Guadalette in Andalu - ſien, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums, und einem Schloß auff einem geraden Felſen.
  • Arcos, kleine Stadt am Fluß Xa - lon in Alt-Caſtilien.
  • Ardart, Ardfeart, kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Provintz Moun ſter. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament, wie auch ein Bi - ſchoffthum unter den Ertz-Bi - ſchoff von Cashel gehoͤrig.
  • Ardée, Ardres, kleiner Fluß in der Normandie, welcher ſich in den kleinen Meer-Buſen von Com - belaine ergeuſt.
  • Ardeuburg, Rodenburg, kleine a - ber feſte Stadt in Flandern, den Hollaͤndern gehoͤrig.
  • Ardennes, ein groſſer Wald, welcher ſich durch das gantze Hertzogthum Luͤxemburg, den mittaͤglichen Theil des Biſchoffthums Luͤttig und der Graffſchafft Hennegau, und den Noͤrdlichen Theil von Champagne erſtrecket.
  • Ardes, Halb-Jnſul der Graffſchafft Dov〈…〉〈…〉 ne in Ulſter.
  • Ardesche, Fluß, welcher im Ge - buͤrge Cevennes entſpringet, und ſich in die Rhone ergeuſt.
  • Ardila, Fluß im Spaniſchen Eſtre madura, welcher ſich mit dem Fluß Guadiana vereiniget.
  • Ardra, Andra, kleines Koͤnigreich und Stadt in Guinea.
  • Ardres, kleine aber befeſtigte Stadt in der Picardie in der Graffſchafft Guines.
  • Arek, Are, Fluß in der Landſchafft Yore, welcher ſich in den Fluß Humber ergeuſt.
  • Aremberg, Graffſchafft und kleine Stadt am Fluß Ahr in der Eifel,Are Argden Fuͤrſten von Aremberg gehoͤ - rig.
  • Arensberg, Stadt am Fluß Roͤr im Hertzogthum Weſtphalen, nebſt einem ſchoͤnen Schloß. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Arensberg.
  • Arenshaug, Amt im Voigtlande, dem Hertzog zu Sachſen-Zeitz ge - hoͤrig.
  • Areſtinga, Jnſul auff dem Perſiani - ſchen Meer.
  • Arevalo, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß in Alt-Caſtilien.
  • Arezzo, Stadt im Florentiniſchen Gebiet an einem Huͤgel, wo der Fluß Chiane in den Arno faͤllt. Sie hat ein Biſchoffthum.
  • Arg, alſo heiſſen zweyerley kleine Fluͤſſe in Schwaben, welche ſich bey Achberg vereinigen, und nach - mahls in den Coſtnitzer-See flieſ - ſen.
  • Argenthal, kleine Stadt in der Un - ter-Pfaltz.
  • Argens, Fluß im Provence, wel - cher ſich in das Mittel-Meer er - geuſt.
  • Argentan, kleine aber wohlgebauete Stadt am Fluß Orne in der Nor - mandie.
  • Argentaro, Monte Argentaro, kleine Halb-Jnſul im Stato delli Preſi - dii.
  • Argenteuil, kleine Stadt in der Isle de France, am Fluß Seine.
  • Argento, Ululeus, Fluß in Alba - nien, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Argenton, kleine Stadt am Fluß Creuſe in der Landſchafft Berry.
  • Argentor, kleiner Fluß in Poitou, der ſich in die Charente ergeuſt.
  • Argentreuil an der Seine, kleine Stadt in Franckreich, nicht weit von Paris.
  • Argonne, kleine Landſchafft, darvon die eine Helffte in Champagne unddieArg Aridie andere an den Lothringiſchen Grentzen gegen die Maas lieget.
  • Argos, Stadt am Fluß Planizza in Morea, nebſt einem feſten Schloß und Ertz-Biſchoffthum.
  • Argouſin iſt auff den Galeren ein Of - ficirer, welcher die Auffſicht uͤber die Sclaven hat, und ihnen nach Gelegenheit die Ketten anlegen oder abnehmen laͤſt.
  • Argow, ein gewiſſer Strich Landes in der Schweitz, welcher den Deutſchen Theil des Cantons Bern, wie auch die Cantons Solo - thurn, Lucern und Unterwalden begreiffet.
  • Arguenon, Argenus, kleiner Fluß in Bretagne, welcher ſich nicht weit von S. Malo ins Meer ergeuſt.
  • Argyle, Argathelia, Stadt und Land - ſchafft in Suͤd-Schottland, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Arhus, beruͤhmte Handels-Stadt, nebſt einem guten Hafen an der Oſt-See, in Juͤtland. Das um - liegende Gebiet hat den Namen von dieſer Stadt.
  • Ariano, kleiner Fluß im Hertzogthum Ferrara.
  • Ariano, kleine Stadt am Po im Her - tzogthum Ferrara, und die Haupt - Stadt eines Laͤndgens, il Poleſino di Ariano genannt, an den Vene - tianiſchen Grentzen.
  • Ariano, Stadt auff einem rauhen Huͤgel im Principato oltra, nebſt dem Titul eines Hertzogthums, und einem Biſchoffthum unter Be - nevento gehoͤrig.
  • Arica, kleine Stadt im Qvartier de los Charcas, nebſt einem feſten und ſichern Hafen, woſelbſt man alles Silber von Potofi einſchiffet, um ſelbiges nach Lima zu bringen.
  • Ariccia, La Riccia, Dorff nebſt einem neu-erbaueten praͤchtigen Palaſt, und dem Titul eines Hertzog - thums, in der Campagna di Roma.
  • Ariege, Lauriege, Alburacis, Fluß - welcher im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich oberhalb Tou - louſe in die Garonne ergeuſt.
  • Arien, ſuche Aire.
  • Arimini, ſuche Rimini.
  • Arimoa, Jnſul in Aſien auff dem O - ceano Orientali, von welcher viele umliegende Jnſuln gleichen Nah - men fuͤhren.
  • Arkel, ſuche Arckel.
  • Arki, Tuͤrckiſche Stadt in Boſnien, wo die Boſna in die Sau fleuſt.
  • Arlanza, kleiner Fluß in Alt-Caſtili - en, welcher bey Lara entſpringet, und ſich unterhalb Lerma in den Fluß Arlanzon ergeuſt.
  • Arlanzon, Fluß in Alt-Caſtilien, wel - cher ſich an den Grentzen des Koͤ - nigreichs Leon in den Fluß Pizu - erga ergeuſt.
  • Arles, Arelatum, alte und groſſe Stadt an der Rhone in Provence, nebſt ei - nem Ertz-Biſchoffthum. Allhier iſt A. 1669. eine gelehrte Geſell - ſchafft unter dem Nahmen Acade - mie Royale des Sciences & des Lan - gues geſtifftet worden.
  • Arleux, Arenſium, kleine Stadt am Fluß Senſet, in der Landſchafft Ar - tois, der Kron Franckreich gehoͤ - rig.
  • Arlon, kleine Stadt auff einem Ber - ge am Fluß Kaſin, nebſt dem Titul eines Marquiſats, im Hertzogthnm Luͤxemburg.
  • Arm, alſo nennet man die Theile ei - nes Fluſſes, wenn ſich derſelbe in zwey oder mehr Flut-Bette thei - let.
  • Armade, L Armade oder das Regi - ment der Armade. Dieſes iſt ein Regiment, welches das vornehm - ſte Thor am Palaſt des Koͤnigs in Portugal bewachet, und welches unter allen andern allein die Frey - heit hat, ſein Qvartier in Liſabon zu haben.
  • Armadille, alſo nennet man eine ge - wiſſe Anzahl ausgeruͤſteter Schif - fe, welche eine kleine Flotte ma - chen, und welche der Koͤnig in Neu-Spanien unterhaͤlt, die See - Kuͤſten zu bewahren.
  • Armadilles iſt auch eine Art kleiner Spaniſcher Krieges-Schiffe, wel - che in Neu-Spanien gebrauchet werden.
  • Armagh, Ardimacha, ziemlich wuͤſte Stadt in Ulſter in der Graffſchafft Armagh. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Jr - land, und einen Ertz-Biſchoff, wel - cher Primas in Jrland iſt.
  • Armagnac, fruchtbare und volckrei - che Graffſchafft in Gaſcogne.
  • Armanoth, Provintz in Nord-Schott - land, welche eigentlich ein Theil von der Provintz Roß und ein ber - gichtes unfruchtbares Land iſt.
  • Armanſon, Fluß, welcher im Hertzog - thum Burgund entſpringet, und ſich oberhalb Joigny in den Fluß Jonne ergeuſt.
  • Armateur, oder Caper, alſo nennet man denjenigen, welcher ein Krie - ges-Schiff commandiret, um hieꝛ - mit auff die feindlichen Schiffe zu kreutzen.
  • Armée, eine groſſe Anzahl in einem Corpo verſammleter Trouppen zu Pferd und Fuß nebſt zugehoͤriger Artillerie, unter einem Generaliſſi - mo, General-Lieutenant oder Feld - Marſchall.
  • Armament heiſſet in See-Sachen die Ausruͤſtung eines oder mehrer Schiffe, und die Einſchiffung des darzu beſtimmeten Krieges-Vol - ckes.
  • Armenien, ein groſſes Land in Aſien, welches in Groß - und Klein-Ar - menien eingetheilet wird. Jenes wird heutiges Tages Turcomania oder Curdiſtan genennet, und ſeynd itzige Grentzen gegen Norden dieArmLandſchafft Georgien, gegen Suͤ - den Diarbec, gegen Weſten Klein - Aſien oder Anatolien, und gegen Oſten Medien oder Servan. Klein - Armenien aber, welches Aladuli oder Pegian genennet wird, liegt zwiſchen Cappadocien, dem Eu - phrat und Cilicien. Beyde Ar - menien ſeynd faſt gaͤntzlich unter Tuͤrckiſcher Botmaͤßigkeit.
  • Armenier, Chriſten, welche in Arme - nien wohnen, und welche glaͤuben, daß der heilige Geiſt nur allein vom Vater ausgehe. Einige er - kennen den Paͤbſtlichen Stuhl, und haben einen Ertz-Biſchoff zu Nakſivan in Perſien, wie auch noch einen andern zu Lemberg in Polen. Einige aber haben ſich gaͤntzlich von der Roͤmiſchen Kirche getren - net, und ſtehen unter zwey Patri - archen. Sie ſtimmen faſt in allen Stuͤcken mit der Griechiſchen Kir - che uͤberein.
  • Armentieres, befeſtigte Stadt am Fluß Lis in Flandern, der Kron Franckreich gehoͤrig. Dieſer Ort iſt der Tuchmacherey wegen beruͤhmt.
  • Arminianer, oder Remonſtranten, Chriſten in Holland, welche ſich von D. Jacobo Arminio, Profeſſore zu Leiden, alſo nennen. Jhre Leh - re, wodurch ſie ſich von den Refor - mirten getrennet, gehet vornem - lich dahin, daß GOtt keinen Men - ſchen erwehlet oder verworffen habe, als nur in ſo weit, weil er, vermoͤge ſeiner Allwiſſen - heit vorher geſehen, daß der Menſch entweder im Glauben oder aber im Unglauben und in der Unbußfertigkeit verharren werde. Sie heiſſen Remonſtranten wegen eines Buches, welches ſie den Ge - neral-Staaten A. 1611. unter dem Titul Remonſtratio uͤbergeben. Man gibt ihnen im uͤbꝛigen ſchuld,daßArm Arodaß ſie nach Arminii Tode viele Socinianiſche Jrrthuͤmer ange - nommen. Sie duͤrffen in Hol - land uͤberall ihren Gottesdienſt halten, ausgenommen zu Harlem und Leyden.
  • Armuyden, Arnemuda, kleine Stadt auff der Jnſul Walcheren in See - laud.
  • Arnauten, alſo heiſſen die Einwoh - ner in der Griechiſchen Landſchafft Albanien.
  • Arnay-le-Duc, kleine Stadt in Bur - gund.
  • Arneburg kleine Stadt an der Elbe in der Marck Brandenburg.
  • Arnheim, kleine Stadt im Unter - Pfaͤltziſchen Amt Alzey.
  • Arnheim, Arenacum, Haupt-Stadt in der Velau, am Rhein drey Meilen von Utrecht gelegen. Sie iſt groß und volckreich.
  • Arnhuſen, kleine Stadt im Hertzog - thum Caſſuben.
  • Arno, Fluß, welcher im Apennini - ſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich nicht weit von Piſa ins Meer ergeuſt.
  • Arnsbocke, Stadt und Amt in der Holſteiniſchen Landſchafft Wa - grien.
  • Arnsburg, kleine Stadt und feſtes Schloß auff der Jnſul Oeſel.
  • Arnſtadt, Stadt am Fluß Gera in Thuͤringen, und Reſidentz des Grafen von Schwartzburg-Arn - ſtadt, woſelbſt ein ſchoͤnes Schloß und Garten. Sie liegt zwey Meilen von Erffurt.
  • Arnſtein, kleine Stadt und Amt am Fluß Wehren, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Arnſtein, Schloß und Amt im Bi - ſchoffthum Bamberg.
  • Arona, kleiner Fluß, welcher aus dem See bey Bracciano hervor koͤmmt, und ſich in das Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Arona, kleine Stadt am Lago mag - giore im Meylaͤndiſchen, nebſt ei - nem feſten Schloſſe, dem Ge - ſchlechte derer Borromei zugehoͤ - rig.
  • Aronches, Arunci, kleine Stadt am Fluß Alegrette, in der Landſchafft Alentejo. Sie hat den Titul ei - nes Marquiſats.
  • Aroſen, Weſteras, Haupt-Stadt in Weſtermanland, am See Meler, nebſt einer Citadelle und Biſchoff, unter den Ertz Biſchoff zu Upſal gehoͤrig.
  • Arques, Graffſchafft in der Land - ſchafft Artois, nicht weit von S. Omer.
  • Arracan, Koͤnigreich in Jndien, jen - ſeit des Gangis.
  • Arras, Atrebatum, Atrecht, groſſe, be - feſtigte und reiche Handels-Stadt am Fluß Scarpe, in der Graff - ſchafft Artois, deren Haupt-Stadt ſie iſt. Sie gehoͤret der Kron Franckreich, und hat eine gute Ci - tadelle, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Cam - bray gehoͤrig.
  • Arren, Jnſul in Schottland in dem Meer-Buſen von Cluyd, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Arriere-Ban, ein Auffgebot und Ver - ſammlung derjenigen, welche Aff - ter-Lehn in Franckreich beſitzen, und welche auff ihre eigene Koſten durch den Lehn-Herrn zu Ergreif - fung der Waffen auffgeboten wer - den.
  • Arriere-Garde, der hinterſte Theil oder die Nach-Trouppen einer Armee, welche das Corpo von der - ſelben Seite beſchuͤtzen, und ver - hindern muͤſſen, daß niemand aus - reiſſet oder zuruͤcke bleibet.
  • Arroe, kleine aber fruchtbare Jnſul auff der Nord-See, der Kron Daͤn - nemarck gehoͤrig.
  • Arroux, Arroſius, Fluß, welcher inCBur -Ars ArtBurgund entſpringet, und ſich oberhalb Bourbon-Lancy in die Loire ergeuſt.
  • Ars, Lezaro, Fluß in Gallicien, wel - cher ſich in den Oceanum er - geuſt.
  • Arſa, kleiner Fluß, welcher aus einem See in Jſtrien entſtehet, und ſich in den Golfo di Carnero ergeuſt.
  • Ars Agaler ſeynd diejenigen Bedien - ten am Ottomanniſchen Hofe, wel - che dem Groß-Sultan die Suppli - cationes uͤberreichen. Jnmaſſen denn das Wort einen Supplica - tions-Meiſter bedeutet.
  • Arſat, kleines Gebiet in der Land - ſchafft Rouergue.
  • Arſchott, Arſcot, kleine befeſtigte Stadt im Spaniſchen Brabaut im Qvartier von Loͤwen, am Fluß Demer, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums, welches ſich an beyden Seiten dieſes Fluſſes befindet.
  • Arſenal, oder Zeughauß, ein Ort in ei - ner Stadt oder Feſtung, allwo man die Waffen nebſt ihrem Zu - gehoͤr verfertiget und verwahret, Ein See-Arſenal, Arſenal de mari - ne, Zee-magazijn, Zee-admonitie - huis, iſt ein Hafen, wo ein Potentat oder Republic ſeine See-Offi - ciers, Schiffe und die zur Ausruͤ - ſtung derſelben benoͤthigte Sa - chen hat. Es bedeutet auch ei - nen Platz und abſonderlich ver - ſchloſſenen Ort, welcher zum Schiff-Bau und zu Verfertigung der Waffen beſtimmet iſt.
  • Artillerie, hierunter werden begrif - fen alle Arten von groſſen und klei - nen Stuͤcken, Feuer-Moͤrſern, Pe - tarden, u. d. m. was nemlich unter ſolchen groſſen Waffen mit Pulver geladen wird.
  • Artois, Graffſchafft in den Spani - ſchen Niederlanden, und eine von den ſiebenzehen Provintzen der Niederlande, welche gegen OſtenArt AſcCambreſis und Hennegau, ge - gen Norden Flandern, gegen Weſten und Suͤden aber die Picardie zu Grentzen hat. Sie ge - hoͤret der Kron Franckreich.
  • Artomagan, Oramagan, eine von den Inſulis Latronum, wohin die Spa - niſchen Schiffe ihren Lauff neh - men, wenn ſie von Mexico nach den Philippiniſchen Jnſuln ſegeln. Sie iſt aber niemand, als ihren natuͤrlichen Einwohnern unter - worffen.
  • Artus, eine von den Sorlingiſchen Jn - ſuln.
  • Aru, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Sumatra.
  • Aru, kleiner Fluß in Suſſex, welcher ſich ins Britanniſche Meer er - geuſt.
  • Aru, eine von den Moluckiſchen Jn - ſuln. Von ihr heiſſen einige klei - ne umliegende Jnſuln die Jnſuln Aru.
  • Arva, Graffſchafft in Ober-Ungarn, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nahmens.
  • Arve, Fluß, welcher in der Landſchafft Faucigny entſpringet, und ſich nicht weit von Genff mit der Rho - ne vereiniget, und das Savoyiſche und Genffiſche Gebiet von einan - der ſcheidet.
  • Arundel, kleine Stadt in der Land - ſchafft Suſſex, am Fluß Arun. Sie fuͤhret den Titul einer Graff - ſchafft, und hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Arwangen, kleine Stadt am Fluß Aar, im Canton Bern.
  • Arweiler, kleine Stadt am Fluß Ahr im Ertz-Stifft Coͤlln.
  • Arxleben, Stadt im Hertzogthum Magdedurg.
  • Arz, eine Tuͤrckiſche Supplication.
  • Arzerum, ſuche Aſſyrien.
  • Aſcenſion, Acemcaon. Jnſul auff dem Æthiopiſchen Meer, den Portugie -ſenAſc Aſiſen zugehoͤrig, welche daſelbſt lan - den, wenn ſie die Jnſul S. Helena verfehlen.
  • Aſcenſion, Jnſul auff dem Braſili - aniſchen Meer, den Portugieſen gehoͤrig.
  • Aſchaffenburg, Schaffnaburgum, Aſciburgum, Stadt am Maͤyn in Francken, 5. Meilen oberhalb Franckfurth, dem Chur-Fuͤrſten zu Maͤintz gehoͤrig. Nahe dar - bey flieſſet das Waſſer Aſchaff in den Maͤyn. Allhier findet man eines der ſchoͤnſten Schloͤſſer in Deutſchland, darinnen der Chur - Fuͤrſt zum oͤfftern, abſonderlich im Winter, zu reſidiren pfleget.
  • Aſche, kleine freye Stadt im Spa - niſchen Brabant im Quartier von Bruͤſſel.
  • Aſcherne, Aſchenten, kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Provintz Mounſter, in der Graffſchafft Li - merick am Fluß Aſcherne.
  • Aſchersleben, Aſcania, Stadt am Fluß Wipper, im Fuͤrſtenthum Anhalt, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig, 6. Meilen von Halle.
  • Aſcoli, Aſculum Picenum, Stadt in der Marca d Ancona, wo der Fluß Caſtellano in den Tronto faͤllet. Sie iſt eine groſſe und nach der alten Manier befeſtigte Stadt, nebſt zwey Citadellen, und einem Biſchoffthum, welches unmittel - bar unter den Pabſt gehoͤret.
  • Aſcoli di Satriano, Apulum, Stadt auff einem Berge in der Land - ſchafft Capitanata, nebſt dem Ti - tul eines Fuͤrſtenthums, und ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Benevento ge - hoͤrig.
  • Aſem, Koͤnigreich in Aſien.
  • Ashdovvn, Stadt in Eſſex.
  • Aſien, eines von den vier Theilen der Welt, deſſen Grentzen ſeynd gegen Oſten und Suͤden der Ocea -Aſi Aſpnus Orientalis, und gegen Nor - den das Tartariſche Meer. Ge - gen Weſten aber wird es durch das rothe Meer von Africa, und durch das Mittel-Meer, den Ar - chipelagum, das Mare di Marmo - ra, und das ſchwaꝛtze Meeꝛ von Eu - ropa abgeſondeꝛt. Sie iſt der groͤſte unter den vier Theilen der Welt, und begreiffet ſelbiges die groſſe Tartarey, ſo dann Arabien, die Aſiatiſche Tuͤrckey, Perſien, Oſt - Jndien, China und die Aſiati - ſchen Jnſuln, unter welchen die Maldiviſche, Moluckiſche, Philip - piniſche, Japoniſche, Inſulæ Latro - num und de la Sonde, wie auch die Jnſul Ceylon die vornehm - ſten ſeynd. Die Monarchen von Aſien ſeynd der Tuͤrckiſche Kaͤy - ſer, Koͤnig in Perſien, groſſe Mo - gul, Koͤnig in China und Tar - tar-Cham.
  • Aſien das kleinere, Aſia minor, ſuche Natoli en.
  • Afinaria, Zanara, Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer nicht weit von der Jnſul Sardinien. Sie hat einen guten Hafen, Porto E - ſcuela genant.
  • Aſoff, Azoyv, Azac, Tanais, befe - ſtigte Stadt in der kleinen Tar - tarey, auff einem Huͤgel und ei - ner ſchmalen Jnſul, welche der Fluß Don oder Tanais machet, ehe er in den Paludem Mœotidem laͤuf - fet. Sie lieget auff der Seite nach Circaſſien, hat ein feſtes Schloß, und guten Hafen, welcher ſie zur Handel-Stadt machet, und gehoͤret dem Czaar in Moſcau.
  • Aſper, eine Tuͤrckiſche Muͤntze, wor - mit die Janitſcharen und Spaht bezahlet werden. Es gehen der - ſelben ungefehr funfftzig auff ei - nen Species-Thaler.
  • Aſperen, kleine Stadt in HollandC 2amAſp Aſſam Fluß Linge, an den Grentzen des Hollaͤndiſchen Geldern.
  • Aſpido, Fluß in der Marca d Anco - na, welcher ſich nebſt dem Fluß Muſone, der Stadt Loreto gegen uͤber, in den Golfo di Venezia er - geuſt.
  • Aſſecuration, Aſſeurance, ein See - Contract, vermoͤge deſſen ſich ei - ne Perſon verbindlich machet, al - len Schaden und Gefahr, welcher einem Schiffe und denen eingela - denen Waaren auff der Reiſe be - gegnen koͤnnen, gegen Entrich - tung einer gewiſſen Summe Gel - des, vom hundert, die ihm der Eigenthums-Herr des Schiffes voraus bezahlet, uͤber ſich zuneh - men, welchen Schaden er als - denn, wenn das Schiff verungluͤ - cket, dem Eigenthums-Herrn er - ſetzen muß.
  • Aſſef ſeynd Stadthalter der Provin - tzen in Perſien.
  • Aſſera, Stadt am Fluß Vera in Ma - cedonien.
  • Aſſimshire, Skirasſin, Asſinum, Pro - vintz in Nord-Schottland, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Asſin, Itys, Fluß in Nord-Schott - land, welcher ſich in den Ocea - num Deucaledonium ergeuſt. An dieſem Fluße liegt die Graffſchafft Asſin.
  • Asſiſi, Stadt auff dem Berge Aſi im Hertzogthum Spoleto, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Pabſt unmittelbar gehoͤrig, und geſche - hen wegen des Begraͤbniſſes S. Franciſci d Asſiſi groſſe Wallfahr - ten dahin.
  • Aſſonah, ein Buch, welches der Tuͤr - cken Traditiones oder Satzungen in ſich haͤlt, und welches ſie nach dem Alcoran eingeſchoben.
  • Aſſyrien, groſſe Landſchafft in Aſien, darein ſich die Tuͤrcken und Per - ſianer getheilet haben. Was je -Aſtne beſitzen, iſt das geringſte, und heiſſet noch heutiges Tages Aſſy - rien oder Arzerum. Der Perſia - niſche Theil aber hat ſeinen Nah - men verlohren, und iſt Perſien einverleibet worden.
  • Aſta, Fluß in Aſturien, welcher ſich bey Villa Vicioſa ins Meer er - geuſt.
  • Aſtarac, ſuche Eſtarac.
  • Aſti, Aſta Pompeja, groſſe und be - feſtigte Stadt am Fluß Tanaro in Piemont, nebſt einem feſten Ca - ſtel, und Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Meyland gehoͤ - rig. Sie iſt die Haupt-Stadt in der Graffſchafft Aſti.
  • Aſtorga, Aſturica Auguſta, befeſtigte Stadt am Fluß Tuerto im Koͤnig - reich Leon, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Compoſtell gehoͤrig.
  • Aſtracan, Provintz in der Moſcowi - tiſchen Tartarey, welche vor - mahls den Titul eines Koͤnig - reichs fuͤhrete, weil dieſelbe einem Tartariſchen Koͤnige unterworf - fen war. Sie grentzet gegen O - ſten an die Kalmuckiſche Tartarn, gegen Weſten an die Rosdori Donski, gegen Norden an das Hertzogthum Bolgar, und gegen Suͤden an die Cyrcaßiſche Tar - tarn und an das Caſpiſche Meer. Anitzo iſt ſie unter des Czaars Botmaͤßigkeit, welcher iedesmahl aus Moſcau einen Vice-Koͤnig uͤber Caſan und Aſtracan beſtel - let. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfals Aſtracan, und liegt auff einer Jnſul, welche der Fluß Wolga machet.
  • Aſturien, Provintz in Spanien, welche gegen Norden das Meer von Biſcaya, gegen Suͤden Alt - Caſtilien und Leon, gegen Oſten Biſcaya, und gegen Weſten Gal - licien zu Grentzen hat. Sie iſtvollerAta Athvoller Berge und Waͤlder, auch dannenhero ſchlecht bevoͤlckert; Jedoch wird der erſtgebohrne Printz in Spanien allemahl Fuͤrſt in Aſturien tituliret. Jm uͤbri - gen wird ſie eingetheilet in Aſtu - ria d Oviedo und in Aſturia de San - tillana.
  • Atabale, eine Art von Trommeln, welche bey den Mohren gebraͤuch - lich iſt.
  • Atamadaulet, alſo nennet man den - jenigen, welcher in Perſien das Amt eines Premier Miniſtre ver - richtet, und iſt er eben ſo viel, als der Groß-Vezir an dem Tuͤr - ckiſchen Hof.
  • Ath, Aeth, Stadt am Fluß Dender in Hennegau, der Kron Spanien gehoͤrig. Sie iſt zwar klein, aber wohlgebauet, reich und wohlbe - feſtiget.
  • Athelney, Atheligny, Jnſul der E - delleute in Somersetshire.
  • Athen, Setines, ziemlich groſſe Tuͤr - ckiſche Stadt in Morea, im klei - nen Hertzothum Athen, nebſt einer Citadelle auff einem Felſen, Acro - polis genant, und einem Ertz-Bi - ſchoffthum. Der dritte Theil der Einwohner ſeynd Tuͤrcken und Juͤden, die uͤbrigen aber Griechi - ſche Chriſten.
  • Atherde, Ardée, Ardrath, kleine Stadt in der Graffſchafft Louth in Leinſter. Sie hat Sitz und Stimme im Jrlaͤndiſchen Parla - ment.
  • Atherit, Athenri, Stadt in der Graffſchafft Gallovvay in Jr - land.
  • Athlone, Stadt in Connaugt, am Fluß Shannon, welcher ſie in zwey Theile abſondert. Der Weſtliche Theil iſt feſte, und hat ein gutes Schloß.
  • Athol, bergichte und unfruchtbare Landſchafft in Suͤd-Schottland.
  • Atienza, kleine Stadt in Alt-Caſti - lien.
  • Atlantiſche Meer, Oceanus Occi - dentalis, heißet zuweilen das Meer an den Weſtlichen Spaniſchen und Africaniſchen Kuͤſten vom Vorgebuͤrge Finiſterre biß ans Vorgebuͤrge Sierra Liona. Un - terweilen aber bedeutet es das gantze Meer zwiſchen den Weſtli - chen Europaͤiſchen und Africa - niſchen und Oeſtlichen America - niſchen Kuͤſten, vom Eyß-Meer an, und alsdenn gehoͤrt auch das Mar del Nort darzu.
  • Atlaß, ein groſſes Gebuͤrge in Afri - ca, welches in den groſſen und kleinen Atlas getheilet wird.
  • Atmeidan, groſſer zum Pferde-Lauff gewidmeter Platz zu Conſtantino - pel.
  • Atollon heißet ein Haufen kleiner Jnſuln, welche faſt aneinander hengen.
  • Atrecht, ſuche Arras.
  • Atri, Stadt auff einem rauhen Berge in Abruzzo oltra, nebſt ei - nem Biſchoffthum und dem Titul eines Hertzogthums.
  • Attaque iſt diejenige Arbeit, welche die Belagerer durch Trancheen, Minen, Galerien, Brechen, u. d. m. verrichten, um einen Ort auff eine oder die andere weiſe zuer - obern. Die Haupt-Attaque iſt diejenige, wo man den meiſten Ernſt brauchet, und wo der Ort gemeiniglich am ſchwaͤchſten iſt. Eine falſche Attaque iſt diejenige, wo man zwar mit groſſem Eyfer arbeitet; jedoch nur zu dem En - de, damit der Feind genoͤthiget werde, ſeine Macht zutheilen, und damit die rechten Attaquen deſto beſſern Fortgang gewinnen moͤgen.
  • Attendorn, kleine Stadt im Hertzog - thum Weſtphalen.
  • Attine, Polniſche Silber-Muͤntze, deren eine 9. Kreutzer machet.
  • Attinghuſen, Flecken im Canton Ury.
  • Attock, Konigreich im Reich des Moguls.
  • Ava, Koͤnigreich in Japon. Ein ander Koͤnigreich, gleiches Nah - mens, findet ſich jenſeit des Gan - gis, welches ſehr groß und reich iſt.
  • Avalon, Stadt am Fluß Couſin im Hertzogthum Burgund.
  • Avant-Garde, die foͤrderſten oder vor-Trouppen einer Aꝛmee. Wenn dieſelbe in Schlacht-Ordnung ſtehet, ſo iſt es die erſte Linie.
  • Avarie ſuche Haverey.
  • Avaux, Graffſchafft in Champagne, nicht weit von Rheims.
  • Aub, kleine Stadt und Amt, dem Biſchoff zu Wuͤrtzburg gehoͤrig, am Fluß Gollach, 3. Meilen von Rotenburg.
  • Aubagne, kleine Stadt in der Pro - vence, in der Diœces von Mar - ſeille
  • Aube, Fluß im Hertzogthum Bur - gund, welcher ſich in die Seine er - geuſt.
  • Aubenas, Albenacum, kleine Stadt in der Landſchafft Vivarez, am Fluß Ardeſche.
  • Aubeterre, kleine Stadt am Fluß Lille in Xaintonge.
  • Aubuſſon, volckreiche Stadt, allwo man viele Tapezereyen machet, in der Landſchafft Auvergne ge - legen.
  • Auch, ſuche Aux.
  • Aude, Adax, Fluß, welcher im Py - renaͤiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Audenarde, ſuche Oudenarde.
  • Audientia, Udienza, Juridica Sedes, alſo nennen die Spanier ihre Tribunalia oder Gerichts-Hoͤfe inAud AveAmerica, welche die letzte In - ſtanz haben, und deren jede - ber gewiſſe Provintzen geſetzet iſt.
  • Audiencier, man nennet le Huisſier Audiencier, oder den Audienz - Thuͤr-Huͤter, denjenigen in der Cantzeley des Koͤnigs in Franck - reich, welcher bey der Audienz auffwartet, die Thuͤren auff und zuzumachen, die Appellationes zu - hinterbringen, und Stillſchwei - gen zugebieten. Der Grand-Au - diencier iſt ein vornehmer Be - dienter bey der Cantzeley. Es ſeynd derſelben vier, welche die wichtigen Briefe dem Cantzler hinterbringen, z. e. Adels-Brie - fe und dergleichen.
  • Auditeur iſt gleichſam der Regi - ments-Cantzley-Director, welcher die Inquiſiten examiniret, die letz - te| Stimme beym Kriegs-Recht hat, und das Urtheil verfertiget.
  • Aveira, Lavara, befeſtigte Stadt in der Portugieſiſchen Provintz Bei - ra, am Fluß Vouga. Hier wird viel Saltz gemachet.
  • Aveirou, Avario, Fluß in Rovergue, welcher ſich unterhalb Montau - ban in den Fluß Tarn ergeuſt.
  • Avella, Stadt in Terra di Lavoro, nebſt dem Titul eines Marqui - ſats.
  • Avellino, geringe Stadt im Princi - pato oltra, nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums und einem Biſchoffthum, unter Benevento gehoͤrig.
  • Aven, Avon, Fluß in der Suͤd - Schottlaͤndiſchen Provintz Ster - ling, welcher ſich in die Meer - Enge Forth ergeuſt.
  • Avenay, Avencacum, kleine Stadt in Champagne, nicht weit von dem Fluß Marne.
  • Avenches, Wiffllisburg, Aventinum, wohlgebaute Stadt im Pais de Vaux nahe bey dem Murter-See.
  • Avennes-le-Comte, Stadt in der Landſchafft Artois, nebſt dem Ti - tul einer Graffſchafft.
  • Avenor iſt ein Bedienter des Koͤni - glichen Marſtalls in Engelland, welcher denſelben mit Hafer ver - ſorget.
  • Auerbach, kleine Stadt in der O - ber-Pfaltz, unter die Regierung zu Amberg gehoͤrig.
  • Averno, Lago d’Averno, ein See bey Puzzuolo in Terra di Lavoro, deſſen Waſſer ſo ungeſund iſt, daß es die Voͤgel toͤdtet, welche dar - uͤber fliehen.
  • Averſa, Stadt in Terra di Lavoro, nebſt dem Titul einer Graffſchafft und einem Biſchoffthum.
  • Auersberg, Stamm-Hauß der Fuͤrſten dieſes Nahmens, im Her - tzogthum Crain gelegen.
  • Avertiſſeur, ein Bedienter am Fran - tzoͤſiſchen Hof, welcher andeutet, wenn der Koͤnig des Mittags zur Tafel gehet.
  • Aveſa, kleiner Fluß im Hertzogthum Urbino, welcher ſich zu Rimini in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Aves, Avium Inſula, die Vogel-Jn - ſul, eine von den Jnſuln Sotto - vento. Es ſeynd noch zwey an - dere Jnſuln dieſes Nahmens. Eine auff dem Archipelago der Antilliſchen Jnſuln, und eine bey den Inſulis Latronum.
  • Aves, Fluß in der Provintz Entre Duero y Minho, welcher ſich in das Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Avesnes, Avennæ, kleine aber ſchoͤne und feſte Stadt im Hennegau, am Fluß Hepres, nebſt dem Titul ei - ner Graffſchafft, der Kron Franck - reich zugehoͤrig.
  • Auffbringen heiſt zur See ſo viel als ein erobertes Schiff in einen Ha - fen oder anderwerts in Sicher - heit bringen.
  • Auffordern, einer belagerten StadtAug Avianſagen laſſen, daß ſie ſich erge - ben ſolle.
  • Auge, Algia, kleine Landſchafft in der Normandie.
  • Augsburg, Auguſta Vindelicorum, freye Reichs-Stadt auff einem kleinen Huͤgel in Schwaben, wo die kleinen Fluͤſſe Lech und Wer - tach zuſammen flieſſen, an den Baͤyriſchen Graͤntzen, 18. Meilen von Nuͤrnberg. Sie iſt groß, befeſtiget, reich und treibet gute Handlung, der Rath aber iſt halb Roͤmiſch-Catholiſch und halb Ev - angeliſch. Das Rath-Hauß und der Biſchoffs-Hof iſt allhier wohl zuſehen.
  • Augsburg, Biſchoffthum um die Stadt dieſes Nahmens, worzu auch die Graffſchafft und Stadt Dillingen gehoͤret, als woſelbſt der Biſchoff ſeine Reſidentz hat.
  • Augſt, beruͤhmter Paß am Rhein, zwey Meilen von Baſel, gegen Oſten gelegen.
  • Auguſtiner-Muͤnche, ſeynd weiß gekleidet nebſt einem Uber-Rock von Tuch, und uͤber denſelben einen ſchwartzen Mantel. Die Auguſtiner Eremiten aber ſeynd ſchwartz gekleidet, und dieſes iſt einer von den vier Bettel-Orden. Ferner gibt es Barfuͤſſer-Au - guſtiner, welche einen mit einem ledernen Guͤrtel umbundenen di - cken ſchwartzen Rock, nebſt einem kurtzen Rock von dergleichen groben Tuch tragen. Man fin - det auch Auguſtiner-Nonnen.
  • Auguſtow, Stadt in Podlachien am Fluß Brebetz.
  • Auguſtusburg, beruͤhmtes Schloß im Ertz-Gebuͤrgiſchen Kreiß in Meiſſen, Chur-Sachſen zugehoͤ - rig.
  • Avia, Via, kleiner Fluß in Gallici - en, welcher ſich in den Minho ergeuſt.
  • Aviaroki, Aurajoki, Fluß in Fin - land, welcher ſich in den Meer - Buſen daſelbſt ergeuſt.
  • Avigliana, Villiana, Stadt nebſt einem feſten Schloß, in Piemont.
  • Avignon, Avenio, groſſe und ſchoͤne Stadt in der Provence an der Rho - ne. Der Fluß Sorgue aber gehet mitten durch die Stadt. Es iſt hieſelbſt eine Univerſitaͤt nebſt einem Ertz-Biſchoffthum, und die Juͤden haben eine Synagoge. Dieſe Stadt lieget in der Graff - ſchafft Avignon oder Venaiſſin, welche nebſt der Stadt dem Paͤbſt - lichen Stuhl gehoͤret, und laͤſt ſie derſelbe durch einen Vice-Lega - ten regieren.
  • Avila, Albicella, Stadt in Alt-Ca - ſtilien am Fluß Adaia, nebſt ei - nem Biſchoffthum unter Compo - ſtell gehoͤrig. La Sierra d Avila heiſſet das groſſe Gebuͤrge, wel - ches ſich vom Koͤnigreich Leon biß in Neu-Caſtilien erſtrecket, und zwiſchen welchem die Stadt Avi - la lieget.
  • Avila, Aviles, kleine Stadt in Aſtu - ria d Oviedo, am Einfluß des Fluſſes Nalon.
  • Avin, Fluß in der Suͤd-Schottlaͤn - diſchen Provintz Cluydesdale, welcher ſich zu Hamilton in den Fluß Cluyd ergeuſt.
  • Avis, kleine befeſtigte Stadt am Fluß gleiches Nahmens, in Alen - tejo.
  • Avis-Brieffe ſeynd ſolche Schrei - ben, welche die Wechſel-Herrn und Kauff-Leute der Handlung wegen, abſonderlich aber wegen Auszahlung der Wechſel, an einander abgehen laſſen.
  • Avis-Jacht, ein kleines und leich - tes Schiff, deſſen man ſich, wie zu Lande der Courirer, gebrau - chet, um von einem Orte zum andern Brieffe und Nachricht zu bringen.
  • Aumale, Albamala, kleine Stadt in der Normandie im Laͤndgen Caux am Fluß Bresle, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Aumignon, Dalmanio, Fluß in der Landſchafft Vermandois, welcher ſich oberhalb Perone in die Som - me ergeuſt.
  • Auneau, Aunus, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß in der Land - ſchafft Beauſſe.
  • Aunis, Alniſium, kleine Landſchafft in Franckreich am Gaſcogniſchen Meer in Xaintonge.
  • Avon, Avin, Fluß in der Landſchafft Wilt in Engelland, welcher ſich in den Canal ergeuſt.
  • Avon, kleiner Fluß in der Graff - ſchafft Leiceſter, welcher ſich in den Fluß Saverne ergeuſt.
  • Avon, kleiner Fluß in der Graff - ſchafft Monmouth, der ſich, Caer - lion gegen uͤber, mit dem Fluß Ouske vereiniget.
  • Avon, kleiner Fluß, welcher an den Grentzen von Cluydesdale ent - ſpringet, und ſich in den Meer - Buſen Forth ergeuſt.
  • Avon, Fluß in der Schottlaͤndiſchen Graffſchafft Argyle, welcher ſich zu Dunſtafag in das Jrlaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Aups, Aulps, Alps, Stadt in der Provence in der Diœces Frejus.
  • Aurach, Uracum, kleine Stadt und Schloß in einem Thal im Her - tzogthum Wirtemberg. Das Schloß oder Feſtung Hohenau - rach, welches gleichfalls dieſen Hertzogen gehoͤret, liegt auſſer - halb der Stadt auff einem hohen Berge.
  • Auranches, Abrincæ, mittelmaͤßige Stadt in der Nieder-Normandie. auff einem Huͤgel, an welchem der Fluß See vorbey fleuſt, nebſt einer Citadelle und Biſchoffthum, unter den Biſchoff zu Rouen ge -hoͤrig.Aur Aushoͤrig. Die Landſchafft herum heiſſet Auranchin.
  • Auray, kleine Stadt in Bretagne am Meer-Buſen Morbihan.
  • Aure, kleiner Fluß an den Grentzen der Normandie, welcher ſich in den Fluß Eure ergeuſt. Ein an - derer Fluß in der Normandie, gleichfalls Aure genannt, vereini - get ſich unterhalb Bajeux mit dem Fluß Drome.
  • Aurburg, ſehr feſtes Schloß auff einem hohen Berge beym Fluß Jnn, in Ober-Baͤyern an den Tyroliſchen Grentzen, anderthalb Meilen von Kuffſtein.
  • Auribat, kleine Landſchafft in Gaſco - gne, und ein Theil von dem Gebiet Les Landes.
  • Aurich, Stadt in der Graffſchafft Embden, nebſt einem ſchoͤnen Schloß, welches die Reſidenz der Fuͤrſten von Oſt-Frießland iſt.
  • Auriege, Lauriege, Alburacis, Auri - gera, Fluß im Pais de Foix, wel - cher ſich oberhalb Toulouſe mit der Garonne vereiniget.
  • Auron, kleiner Fluß in der Provintz Berry, welcher ſich unterhalb Bourges in den Fluß Eure ergeuſt.
  • Aursperg, ſuche Ursperg.
  • Ausruͤſten ein Schiff beſtehet dar - innen, daß man daſſelbe mit Pro - viant, Munition, Soldaten, Boots-Knechten und andern Nothwendigkeiten zur Reiſe und zum Kriege verſorget.
  • Ausſchreibende Fuͤrſten, Directo - res Circulorum. Ein jeder Kreiß des heiligen Roͤmiſchen Reiches hat einen oder zwey ausſchrei - bende Fuͤrſten, darunter der ei - ne geiſtlich, der andere weltlich iſt. Jhr Amt beſtehet darinnen, daß ſie das Ausſchreiben des Kreiſes haben, das iſt, daß ſie, wenn es die Angelegenheiten des geſamten Reiches oder des Krei -Aus Auvſes erfordern, die Staͤnde ihres Kreiſes zuſammen beruffen, den Vortrag zuthun, die Vota zu colligiren, das Concluſum abzu - faſſen, und die Execution deſſel - ben anzuordnen.
  • Auſſenwercke, Dehors, werden alle Fortifications-Wercke genen - net, welche von der Feſtung ab - geſondert ſeynd, nemlich diejeni - gen, welche man entweder in den Graben, oder an das aͤuſſerſte Ufer des Grabens, oder jenſeit des Glacis bauet, zum Exempel die Raveline, halbe Monden, Hornwercke, Kronwercke, u. d. m. Sie werden entweder zu dem Ende gebauet, damit man einen ſchwachen Ort der Feſtung da - durch bedecket, oder damit man ein Erdreich einnimmet, welches den Belagerern entweder zu den Approchen dienlich ſeyn, oder aus welchem man die Feſtung be - ſchieſen koͤnte.
  • Ausſchuß iſt eine mit Gewehr ver - ſehene Mannſchafft, welche ent - weder aus den Buͤrgern oder Bauern zur Landes-Defenſion ausgeleſen wird.
  • Außig, Uſta, Auſtia, kleine Stadt an der Elbe, im Leutmeritzer - Kreiß in Boͤhmen, 6. Meilen von Dreßden.
  • Auſterlits, Slawkow, Haupt - Stadt im Auſterlitſiſchen Kreiſe in Maͤhren.
  • Authie, Altilia, Fluß in der Picar - die, welcher ſich an einem gewiſ - ſen Ort, Le Pas d Authie genant, ins Meer ergeuſt.
  • Autun, Auguſtodunum, alte Stadt am Fluß Arroux in Burgund, nebſt einem Biſchoffthum, unter Lyon gehoͤrig. Die Landſchafft herum wird L Autunois genen - net.
  • Auvergne, Alvernia, Graffſchafft inC 5demAuxdem General Gouvernement von Lyon, welche gegen Norden an die Landſchafft Bourbonnois, ge - gen Weſten an la Marche, le Li - moſin und le Quercy, gegen Suͤ - den an le Rovergue und le Gevau - dan, und gegen Oſten an le Ve - lay und le Forez grentzet. Hier werden viele Spitzen, Tapeten, Zeuge, Papier, Meſſer u. d. m. gemachet. Man theilet ſie in Ober-und Unter-Auvergne, wel - ches letztere auch Limagne genen - net wird.
  • Aux, Auch, Ausch, Auguſta Auſci - orum, Stadt am Fluß Gers in Gaſcogne, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Armagnac, nebſt einem Preſidial und Ertz-Biſchoff - thum.
  • Auxerre, Antisſiodorum, Stadt in Burgund, an einem Huͤgel gele - gen, an welchem der Fluß Jonne vorbey fleuſt. Sie iſt groß und die Haupt-Stadt in der Land - ſchafft Auxerrois, nebſt dem Ti - tul einer Graffſchafft, auch hat ſie ein Preſidial und Biſchoffthum, welches letztere unter den Ertz - Biſchoff zu Sens gehoͤret.
  • Auxerrois, kleine Landſchafft in Burgund zwiſchen L Axois, le Nivernois, la Puyſaye und Cham - pagne.
  • Auxiliar - Voͤlcker oder Huͤlffs - Trouppen ſeynd diejenige, welche einem Krieg fuͤhrenden Potenta - ten oder Republic, von einem andern zur Huͤlffe zugeſendet wer - den.
  • Auxois, Alexiensis Tractus, kleine Landſchafft in Burgund zwiſchen L Autunois, le Dijonois, l Au - xerrois und Champagne.
  • Auxone, Auſſone, mittelmaͤßige und einigermaſen befeſtigte Stadt an der Saone in Burgund, nebſt dem Titul einer Vicomté.
  • Auxy-le-Chateau, Alciacum, kleine Stadt in der Landſchafft Artois, und laͤufft der Fluß Authie hin - durch. Sie hat den Titul eines Marquisats.
  • Avv, See in Suͤd-Schottland.
  • Avven-More, kleiner Fluß in der Graffſchafft Wicklo in Jrland.
  • Axarafe, kleine Landſchafft in dem Gebiet der Stadt Sevilien in An - daluſien.
  • Axbridge, Axa, kleine Stadt in der Landſchafft Sommerſet, am Fluß Axe, welcher ſich in die Saverne ergeuſt.
  • Axel, feſte Stadt im Hollaͤndiſchen Flandern.
  • Axiopolis, Tuͤrckiſche Stadt an der Donau in Bulgarien.
  • Axmyſter, kleine Stadt in Devon - shire.
  • Ay, Ageium, kleine Stadt am Fluß Marne in Champagne. Dieſer Ort iſt des guten Weines wegen beruͤhmt.
  • Ayamonte, kleine aber befeſtigte Stadt in Andaluſien, beym Ein - fluß der Guadiana in die Meer - Enge bey Cadix.
  • Ayan, die Kuͤſte Ayan oder Neu-A - rabien in Africa, darinnen vier abſonderliche Laͤnder zu befinden, nemlich die Koͤnigreiche Adel, Adea und Magadoxo, nebſt der Republic Brava.
  • Aylesham, kleine Stadt in der Land - ſchafft Nortfolk.
  • Aymargues, Armaſanicæ, kleine Stadt in Languedoc, am kleinen Fluß Viſtre.
  • Aymeries, Ameriæ kleine Stadt im Hennegau, an der Sambre, nebſt ei - nem feſten Schloß und dem Titul einer Frey-Herrſchafft.
  • Aynadeki, klein Stadt in der Graff - ſchafft Sag in Ober-Ungarn.
  • Ayora, kleine Stadt nebſt einem al -tenAyr Azuten feſten Schloß am Fluß Xucar, im Koͤnigreich Valentia.
  • Ayr, Arola, Fluß im Hertzogthum Bar, welcher ſich in den Fluß Aiſne ergeuſt.
  • Ayr, Æreus, Fluß in der Schottlaͤndi - ſchen Graffſchafft Kyle, welcher ſich zu Air in den Meer-Buſen bey Cluyd ergeuſt.
  • Ayr, Ærea, Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Kyle, am Einfluß des Fluſ - ſes Ayr in den Meer-Buſen bey Cluyd. Sie iſt der Handlung wegen beruͤhmt, hat einen weiten und ſicheren Hafen, welchen eine Citadelle beſchuͤtzet, und hat Sitz und Stimme im Schottlaͤndiſchen Parlament.
  • Ayton, kleine Stadt in der Griechi - ſchen Landſchafft Livadien, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Bi - ſchoff zu Lepanto gehoͤrig.
  • Azem, Koͤnigreich in Aſien, jenſeit des Gangis.
  • Azores, Inſulæ Accipltrum, Juſuln auff dem Atlantiſchen Meer, zwi - ſchen den Kuͤſten von Spanien und Canada. Man nennet ſie auch die Flaͤmiſchen, weil ſie von den Flamandern entdecket wor - den: Terceres aber heiſſen ſie, weil die Jnſul Tercera die vor - nehmſte unter ihnen iſt. Sie ſeynd ſehr fruchtbar, und gehoͤren den Portugieſen.
  • Azua, Stadt nebſt einem guten Ha - fen auff der Antilliſchen Jnſul S. Domingo.
  • Azuaga, kleine Stadt nebſt einer fe - ſten Citadelle in dem Spaniſchen Eſtremadura.
  • Azuri, Suri, kleine Jnſul auff dem Golfo di Venezia, der Stadt Sebe - nico in Dalmatien gegen uͤber, und den Venetianern gehoͤrig.

B.

  • BAaken, Baliſes, ſeynd Zeichen auff dem Meer an gefaͤhrlichenBaa BacOrten, damit die Schiffe ſelbige vermeiden koͤnnen, und beſtehen ſolche Zeichen entweder in ſchwim - menden Tonnen, oder in auffge - richteten Maſt-Baͤumen.
  • Baar, Bar, Graffſchafft in Schwa - ben an den Grentzen des Schwartz - Waldes und des Hertzogthums Wirtemberg.
  • Baba, Tuͤrckiſche Stadt in Bulgarien an einem kleinen Meer-Buſen des ſchwartzen Meeres.
  • Babel-Mandel, beruͤhmte, aber des Schiffbruchs wegen gefaͤhrliche Meer-Enge in dem Oceano O - rientali, welche das Arabiſche von dem rothen Meer ſcheidet. Mitten in dieſer Meer-Enge lie - get eine Jnſul gleiches Nah - mens.
  • Bablac, Stadt in Oxfordshire.
  • Bac, ein kleines Fahr-Zeug, deſſen man ſich in Franckreich auff den Canaͤlen und Fluͤſſen gebrauchet, um Pech und Hartz darauff zu la - den.
  • Baçaim, Baſſaim. befeſtigte Handels - Stadt in dem Koͤnigreich Guzara - te, welches unter die Laͤnder des groſſen Moguls gerechnet wird. Sie liegt an einem Strom, wel - cher die groͤſten Schiffe traͤgt, und gehoͤret den Portugieſen.
  • Bacay, kleines Koͤnigreich und Stadt in Aſien, am Fluſſe Pegu, welches unter den Koͤnig von Ava gehoͤ - ret.
  • Baccano, Cremera, kleiner Fluß im Patrimonio Petri, welcher ſich in die Tyber unterhalb Rom er - geuſt.
  • Bacha. ſuche Baſſa.
  • Bacharach, Baccbi Ara, Stadt und Amt in der Unter-Pfaltz, im Rhin - gan, an dem Rhein, dem Chur - Fuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig, welcher Ort des guten Weines halben ſehr beruͤhmt iſt.
  • Baches, Bachots, kleine Schuͤten, de - ren man ſich zu Lion gebrauchet, um uͤber die Saone zu fahren.
  • Bachi Capa Oglani, ein Verſchnitte - ner im Serraglio des Tuͤrckiſchen Kaͤyſers, und iſt derſelbe der ober - ſte Thuͤrhuͤter im Frauenzimmer.
  • Bachian, Bacquian, Jnſul auff dem Oceano Orientali in dem Molu - ckiſchen Archipelago. Von ihr ha - ben viele andere umliegende den Nahmen der Jnſuln Bachian, und gehoͤren dem Koͤnig von Machian.
  • Bachilione, Medoacus minor, Fluß des Venetianiſchen Gebietes, welcher ſich unterhalb Eſte in die Lagune des Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Backanang, Stadt und Schloß am Fluß Mur, im Hertzogthum Wir - temberg.
  • Backe iſt der foͤrdere inwendige Theil des Schiffes, allwo ſich der Baͤting oder auch hinter der Backe der Brat-Spieß befindet, daran man die Ancker-Tauen befeſtiget. Je - doch ſtehet der Baͤting auff den groſſen Schiffen meiſtentheils hinter dem Deck.
  • Backow, Tuͤrckiſche Stadt in der Moldau, am Fluß Miſſowo.
  • Badajoz, Pax Auguſta, Stadt in dem Spaniſchen Eſtremadura, am Fluß Guadiana, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Compoſtell gehoͤrig. Sie iſt eine gute Grentz-Feſtung gegen Por - tugal, und wird ſie durch eine gute Citadelle, wie auch durch das jen - ſeit des Stromes gelegene Fort S. Chriſtophori beſchuͤtzet.
  • Badara, kleines Koͤnigreich und Stadt in Jndien diſſeit des Gangis.
  • Baden, Aquæ vel Thermæ Helvetio - rum, Stadt in der Schweitzeri - ſchen Graffſchafft gleiches Nah - mens, im Argow am Fluß Lim - mat. Sie iſt den acht alten Or - ten unterworffen, treibet, unerach -Badtet ſie nicht allzugroß iſt, wichtige Commercien, und geſchehen hie - ſelbſt die allgemeine Tagſatzun - gen derer Cantons. Nicht weit darvon in einem Dorffe findet man warme Geſund-Baͤder.
  • Baden, Marggraffſchafft am Rhein im Schwaͤbiſchen Kreiß, welche gegen Norden die Unter-Pfaltz und das Biſchoffthum Speyer, gegen Oſten das Hertzogthum Wirtemberg und die Graffſchafft Ebernſtein, gegen Suͤden die Ort - naw, oder Mortenau, und gegen Weſten den Elſas, wovon ſie der Rhein ſcheidet, zu Grentzen hat. Jhre Fruchtbarkeit beſtehet in Wein-Wachs, Getreyde, und Obſt, nebſt einem Uberfluß an Fi - ſchen und Schnabel-Weyde. Sie wird in Ober - und Nieder-Ba - den eingetheilet, deren jenes auch Baden-Baden, dieſes aber Ba - den-Durlach genennet wird, und fuͤhren die beyden Fuͤrſtlichen Li - nien derer Marggraffen von Ba - den gleichfalls dieſe Nahmen zum Unterſcheid. Die Baden-Ba - deniſche Linie iſt Roͤmiſch-Ca - tholiſch, die Baden-Durlachiſche aber Evangeliſch.
  • Baden, Haupt-Stadt in Ober-Ba - den, an einem bergichten aber mit Weinbergen erfuͤlltem Orte am Schwartzwald, eine Meile vom Rhein, und fuͤnff von Straßburg entfernet. Es finden ſich daſelbſt ſiedheiſſe Geſund-Baͤder, nebſt ei - nem Fuͤrſtlichen Schloß.
  • Baden, Thermæ Auſtriacæ, Stadt in Nieder-Oeſterreich, allwo warme Baͤder zufinden ſeynd. Sie liegt vier Meilen von Wien.
  • Badenoch, kleine Landſchafft in Nord - Schottland, in der Provintz Mur - ray.
  • Badenweiler, Herrſchafft zwiſchen Baſel und Freyburg in Nieder -Ba -Bae BahBaden. Man findet daſelbſt ein Geſund-Bad.
  • Baeça, Baeza, Biatia, groſſe Stadt in Andaluſien nebſt einer Univerſitaͤt und Biſchoffthum, welches mit dem zu Jaen vereiniget iſt.
  • Baenne, Stadt und Feſtung in Pie - mont, nebſt einem feſten Schloſſe.
  • Baffins-Bay, ein groſſer Meer-Buſem des Mar del Nort.
  • Bagage, alſo nennet man die Mobi - lien, welche man auff der Reiſe, ab - ſonderlich aber im Kriege, bey ſich fuͤhret.
  • Bagdad, Tuͤrckiſche Stadt in Aſien, und die Haupt-Stadt der Land - ſchafft Terack Arabi, am Fluß Ti - gris gelegen. Sie iſt groß, reich, von Chriſten und Tuͤrcken bewoh - net, befeſtiget, und hat eine gute Citadelle, und wird durch einen Beglerbec regieret.
  • Bagnaluck, Tuͤrckiſche Stadt am Fluß Cettina in Boſnien. Es iſt daſelbſt ein Sangiacat oder Regie - rung, unter welche der gantze Noͤrdliche Theil von Boſnien ge - hoͤret.
  • Bagnara, kleine Stadt in Calabria ol - tra an dem Toſcaniſchen Meer ge - legen, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums.
  • Bagnarea, Balneo regium, Stadt dem Pabſt zugehoͤrig, in der Landſchafft Orvietano, nebſt einem Biſchoff - thum, unmittelbar unter den Pabſt gehoͤrig.
  • Bagneres, Boigneres, kleine Stadt in der Landſchafft Bigorre, am Fluß Adour. Hieſelbſt ſeynd beruͤhm - te Baͤder.
  • Bagnolo, Balneolum, kleine Stadt am Urſprung des Fluſſes Calore im Principato oltra, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Bagnols, kleine Stadt in Languedoc.
  • Bahama, eine von den Lucayiſchen Jn - ſuln auff dem Mar del Nort, wor -Bah Baivon der Canal de Bahama ſeinen Nahmen hat, und allwo es insge - mein ſehr gefaͤhrlich vor die Schif - fe iſt.
  • Baharem, Bahrain, Jnſul in Aſien in dem Perſianiſchen Meer-Buſen, allwo ein reicher Perlen-Fang iſt. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Per - ſien.
  • Bahia de todos los Santos, Sinus omni - um Sanctorum, eine Baye, welche ein Theil des Braſilianiſchen Meeres iſt. Sie erſtrecket ſich in die Capitania de Bahia bey der Stadt S. Salvador hinein.
  • Bahus, Feſtung in der Norwegi - ſchen Provintz dieſes Nahmens. Sie lieget an den Daͤniſchen Grentzen auff einem Felſen, wel - chen der Fluß Trolheta umgiebt, und gehoͤret der Kron Schwe - den.
  • Bajaria, Admirati, Eleutherus, Fluß im Val di Mazara in Sicilien, welcher ſich ins Toſcaniſche Meer er - geuſt.
  • Bajeux, Bajocum, Bajocasſium Civitas, Stadt am Fluß Aure in der Nor - mandie. Sie iſt ziemlich groß, und die Haupt-Stadt der Land - ſchafft Beſſin, auch hat ſie den Ti - tul einer Vicomté und ein Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Rouen gehoͤrig.
  • Baigorri, kleine Landſchafft in Nie - der-Navarra in dem Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge.
  • Bailleul, Belle-Bailleul, Belliolum, kleine Stadt und Amt, der Kron Franckreich gehoͤrig, und in Flan - dern gelegen.
  • Bailiu ſeynd Amt-Leute in Holland, welche das Juſtitz-Weſen admi - niſtriren.
  • Bailliage oder Amt iſt in Franckreich ein Unter-Gericht, von welchem ans Parlament appelliret wird, und weil dieſen Unter-GerichteneinBai Balein gewiſſes Gebiet anveꝛtꝛauet iſt, ſo nennet man daſſelbe gleichfalls eine Bailliage.
  • Bailo, alſo nennet man den Venetia - niſchen Miniſter oder Reſiden - ten, welcher zu Conſtantinopel re - ſidiret. Es ſeynd auch Baili zu Aleppo und Alexandria, welche der Venetianer Angelegenheiten da - ſelbſt beobachten.
  • Baindt, Kloſter in Schwaben, deſſen Aebtißin ein unmittelbarer Reichs-Stand iſt.
  • Bajocco, kleine Paͤbſtliche Kupffer - Muͤntze, deren zehen einen Paolo oder Giulio machen.
  • Bajonne, ſuche Bayonne.
  • Bajonnete, ein breiter Dolch, welchen die Musqvetirer an der Seite tra - gen, und welchen ſie, wenn ſie ſich verſchoſſen haben, auff ihre Mus - qveten pflantzen koͤnnen.
  • Bairam, ein Feſt der Tuͤrcken, ſo ſie des Jahres zweymal begehen. Erſtlich alſobald nach der Faſten des Monats Ramazan, welches das groſſe Bairam genennet wird, und wie das Oſter-Feſt iſt. Das an - dere aber, oder das kleine Bairam, iſt ſiebentzig Tage nach dem er - ſten. Das groſſe waͤhret drey Tage, und muß in dem Monat an - fangen ſo bald man nach dem Ra - mazan den Mond wieder ſcheinen ſiehet.
  • Bakar, Koͤnigreich in Mogoliſtan, am Fluſſe Gange.
  • Bal, eine zum Dantzen angeſtellete Zuſammenkunfft.
  • Balaganskoy, Stadt in Siberien, am Fluß Angara.
  • Balagna, eine Gegend auff der Jnſul Corſica.
  • Balaguate, Koͤnigreich auff der Jn - dianiſchen Halb-Jnſul diſſeit des Gangis, allwo eine groſſe Menge Diamanten und andere Edelge - ſteine zu finden ſeynd.
  • Balaguer, kleine Stadt am Fluß Segre in Catalonien.
  • Balance, eine Wage, und wird dieſes Wort in Staats-Sachen Gleich - niß-Weiſe alſo gebrauchet, daß in der Balance halten, ſo viel heiſſet, als verhuͤten, daß ein Potentate oder Staat nicht maͤchtiger wird, denn der andere.
  • Balatimore, Baltimore, kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Korke, an dem Meer-Buſem Bala - timore. Sie hat Sitz und Stim - me im Jrlaͤndiſchen Parlament, auch iſt allhier ein guter Hafen.
  • Balaton, groſſer See in Nieder-Un - garn zwiſchen Veſprin und Ca - niſcha.
  • Balbaſtro, Stadt in Aragonien am Fluß Vere, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Saragoſſa gehoͤrig.
  • Balcone, ein offener Ercker eines Hauſes, mit einem Gegitter oder Galerie vor einem Fenſter, vor welches man heraus treten kan.
  • Baldachino, ein Himmel, welchen man an vier Stangen uͤber dem Pabſte oder uͤber der geweiheten Hoſtie traͤget, oder ein Himmel, welcher uͤber einem Throne henget.
  • Baldo ein Gebuͤrge, welches ſich aus dem Veroneſiſchen Gebiet zwi - ſchen dem Lago di Garda und der Etſche biß in Tyrol erſtrecket.
  • Baleariſche Jnſuln auff dem Mittel - laͤndiſchen Meer, nicht weit von den Kuͤſten des Koͤnigreichs Va - lentia. Die vier vornehmſten ſeynd Majorca, Minorca, Tvicæ und Formentera. Dieſe Jnſuln gehoͤ - ren der Kron Spanien unter dem Titul eines Koͤnigreichs von Ma - forca und Minorca.
  • Bali, Koͤnigreich und Stadt in Abyſ - ſinien.
  • Balingen, kleine Stadt und Amt im Hertzogthum Wirtemberg.
  • Ballaſt, Leſt, Quintillage, beſtehet aus Sand, Steinen, oder andern ſchweren Sachen, welche man un - ten ins Schiff leget, damit es auff - rechts im Waſſer ſtehen bleibet, und ſeine rechte Tieffe bekoͤmmt.
  • Ballenſtadt, Graffſchafft im Fuͤr - ſtenthum Anhalt, dem Fuͤrſten zu Anhalt-Bernburg gehoͤrig, und an den Qvedlinburgiſchen Gren - tzen gelegen.
  • Balleſtadt, Schloß auff der Jnſul Jsland, und die Reſidentz des Koͤ - niglichen Gouverneurs.
  • Balley, Balliviatus, wird insgemein vor ein gewiſſes Gebiet oder Amt eines Ritter-Ordens genommen.
  • Ballibrit, Flecken in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Kings in der Provintz Leinſter, welcher Sitz und Stim - me in dem Parlament hat.
  • Ballinekil, Flecken in der Graffſchafft Queens, welcher Sitz und Stim - me im Parlament in Jrland hat.
  • Balon iſt eine Brigantine von Siam, welche ohne Segel nur allein mit Rudern fortgebracht wird. Sie iſt aus einem eintzigen Baum ge - zimmert, ſehr lang, und ſeynd auff ieder Seite hundert und funfftzig Ruder-Knechte.
  • Balotte, kleine gezeichnete Kugeln, wodurch man bey der Wahl des Hertzogs zu Venedig ſeine Stim - me gibt. Bey der Paͤbſtlichen Wahl gebrauchet man ſich gleich - falls des Wortes ballotiren, ie - doch geſchiehet ſelbiges nicht durch Kugeln, ſondern durch ver - ſiegelte Zettul.
  • Balſera, Balſora, Baſſora, groſſe Stadt in der Aſiatiſchen Landſchafft Di - arbeck, wo ſich der Tigris und Eu - phrat vereiniget. Sie iſt befeſti - get, hat ein gutes Schloß und vor - trefflichen Hafen, wodurch ſie in Aſien und Europa groſſe Hand - lung treibet. Das umliegendeBal BanLand iſt ein Fuͤrſtenthum, und ſtehet unter Tuͤrckiſchem Schutz.
  • Baltiſche Meer, oder die Oſt-See, iſt ein groſſer Meer-Buſen von dem Deutſchen Meer, und lieget daſſelbe zwiſchen den Deutſchen, Schwediſchen, Daͤniſchen und Polniſchen Kuͤſten.
  • Baluſtrade, das Gegitter vor einem Fenſter, Portal oder andern Theil eines Gebaͤudes.
  • Baly. Jnſul in Aſien welche die Meer - Enge Balambuan von der Jnſul Java ſcheidet. Sie hat ihren ei - genen Koͤnig, und iſt zwar klein, aber fruchtbar.
  • Balzola, ein geringer Ort im Mont - ferrat, dem Hertzog von Mantua ge - hoͤrig.
  • Bamba, Hertzogthum und Stadt im Koͤnigreich Congo, alwo die Portu - gieſen Loanda und S. Paolo beſitzen.
  • Bamberg, Biſchoffthum am Maͤyn, zwiſchen Culmbach, Anſpach, Wuͤrtzburg und Coburg gelegen, und in Kirchen-Sachen unmittel - bar unter den Pabſt gehoͤrig, deſ - ſen Biſchoff ausſchreibender Fuͤrſt des Fraͤnckiſchen Kreiſes iſt.
  • Bamberg, Reſidentz-Stadt des Bi - ſchoffs dieſes Nahmens, am Fluſ - ſe Rednitz, welcher hindurch fleuſt, und ſich nicht weit darvon mit dem Mayn vereiniget, neun Mei - len von Nuͤrnberg gelegen. Jh - re Gegend iſt fruchtbar an Wein - wachs, Getraͤyde, Baum-Fruͤch - ten, Zwiebeln und ſuͤſſem Holtz. Sie iſt weitlaͤufftig, hat eine Uni - verſitaͤt, und das Schloß liegt an gedachtem Fluß.
  • Bamberg, kleine Stadt am Fluß Orlitz in Boͤhmen, an den Maͤhri - ſchen Grentzen.
  • Ban, Kirchen-Ban, ſuche Excommu - nication.
  • Ban, das Auffgebot des Koͤnigs in Franckreich, wodurch diejenigen,ſoBanſo unmittelbare Lehn unter ihm beſitzen, verbunden werden, ſich zu ruͤſten, und im Felde zu erſcheinen. Einige erklaͤren es alſo, daß durch den Ban die ordentlichen Dienſte, welche ieder Lehnsmann nach der Eigenſchafft der Lehnguͤter zu thun ſchuldig, durch den Arriere - Ban aber die auſſerordentlichen Dienſte, welche die Lehns-Leute dem Koͤnig thun, zu verſtehen ſeyen.
  • Banaber, Flecken in der Provintz Leinſter, welcher Sitz und Stim - me im Parlament in Jrland hat.
  • Banbury, kleine Stadt am Fluß Cher - vel, in der Graffſchafft Oxford. Dieſer Ort hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Banc, The Kings Bench, oder die Koͤ - nigs-Banck iſt nechſt dem Parla - ment das hoͤchſte Gericht in En - gelland, allwo uͤber diejenigen Sachen, ſo die Krone betreffen, und uͤber die groͤſten Verbrechen, ſo das Leben oder den Verluſt ei - nes Gliedes angehen, geurtheilet wird. Sie beſtehet aus einem Præſidenten und drey Beyſitzern. Ein anderes Gericht iſt die Banck, welche The Common-Pleas oder The Court of Common Pleas ge - nennet wird, allwo man die gerin - gen Verbrechen und gemeinen Rechts-Haͤndel pfleget abzuthun. Sie beſtehet gleichfalls in einem Præſidenten und drey Beyſitzern.
  • Banca, Jnſul, an der Oeſtlichen Seite der Jnſul Sumatra gelegen.
  • Banck, ein zum ſitzen zugerichtetes Bret auff einer Galere, und befin - den ſich auff ieder Banck vier biß fuͤnff Ruder-Knechte, welche ein einiges Ruder ziehen. Jede Ga - lere hat zwey und dreyßig Baͤn - cke, und durch dieſe Anzahl wird ſie von andern Ruder-Schiffen unterſchieden.
  • Banck, iſt ein Huͤgel im Meer, wel - cher entweder aus dem Waſſer hervor raget, oder unter demſelben verborgen iſt, und ſeynd einige derſelben ſo gefaͤhrlich, daß die Schiffe darauff ſcheitern. Man findet Sand-Baͤncke und auch Baͤncke von Stein.
  • Banco iſt ein unter einem Fuͤrſten oder in einer Republic durch O - brigkeitliche Macht beſtelleter Ort, allwo man Geld gegen Inter - eſſe geliehen bekommen, und auch Geld gegen Intereſſe daſelbſt aus - leihen kan.
  • Banda, Lontor, Jnſul auff dem Aſiati - ſchen Meer unter die Molucki - ſchen gehoͤrig. Einige umliegen - de Jnſuln werden von ihr die Jn - ſuln von Banda genennet, auff wel - chen die Muſcaten-Nuͤſſe haͤuffig wachſen. Hieſelbſt haben die Hollaͤnder zwey Feſtungen.
  • Bander-Abasſi, Bander-Komrom, groſſe und beruͤhmte Handels - Stadt in Perſien, am Golfo di Bal - ſera, allwo die Engellaͤnder und Hollaͤnder ihre Comtoirs oder Schreib-Stuben haben, und wo die meiſten aus Jndien kommende Schiffe anlaͤnden.
  • Banditen ſeynd in Jtalien diejeni - gen, welche einer Miſſethat wegen verwieſen, oder ſonſten fluͤchtig ſeynd, und ſich auff die Straſſen - Raͤuberey legen. Contra-Ban - diten aber ſeynd diejenigen, wel - che von der Obrigkeit eines Lan - des beſtellet werden, jene zu ver - folgen.
  • Bando, Koͤnigreich in dem Reich des Moguls.
  • Bandolieri, oder Miclets, eine gewiſſe Art Raͤuber im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge.
  • Bandonbridge, Flecken in der Pro - vintz Mounſter, in der GraffſchafftKor -BanKorke, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Jrland hat.
  • Banf Flecken oder Staͤdtgen am Ein - fluß des Fluſſes Dovern in dem Meer-Buſen von Murray, in Noꝛd - Schottland. Es iſt der Haupt-Ort in der Vicomté Banf, und hat Sitz und Stimme im Parlament von Schottland.
  • Bangor, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Caernarvan, an der Meer - Enge Menay, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury gehoͤrig.
  • Banialuca, ſuche Bagnaluck.
  • Bann, Kirchen-Bann, ſuche Excom - munication.
  • Bann oder Reichs-Acht iſt im heili - gen Roͤmiſchen Reich eine Straffe derjenigen, welche dem Land-Frie - den zuwieder gehandelt haben, und werden die Aechter hierdurch aus dem Frieden in den Unfrieden geſetzet, auch ihr Leib, Haab und Guͤter iedermaͤnniglichet lau - bet, dergeſtalt daß ſie von niemand in Schutz genommen werden doͤrffen, ſondern ſie ſeynd ſo frey, als der Vogel in der Lufft; da - hero ſie auch Vogelfreye genennet werden.
  • Banne, Band, Fluß in Ulſter, welcher aus dem See Neangh entſpringt, und ſich ins Meer ergeuſt.
  • Banne, Banovv, Flecken in Leinſter, in der Graffſchafft Wexford, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Jrland hat.
  • Banneret, Knight Banneret, ein Ban - neret-Ritter in Engelland, wel - cher wegen einer ritterlichen That unter einer Fahne bey der Armee zum Ritter gemacht worden. Vor - mahls nennete man in Franck - reich Bannerets alle diejenigen Herren, welche das Recht hatten, die Fahne oder das Panier fliehen zu laſſen, das iſt welche ihre Lehns -Ban BarLeute zuſammen fordern konten - um eine Compagnie zu Pferd dar - aus zu machen, wenn der Arriere - ban auffgeboten wurde.
  • Banniere, ſuche Flagge.
  • Bannoles, kleine Stadt in Catalo - nien.
  • Banqué iſt ein Fiſcher-Schiff, welches auff der groſſen Banck von Ter - reneuve gebrauchet wird, um die Morues oder Rochen zu fangen.
  • Banquette, eine kleine Erhoͤhung von Erde, als wie Stuffen, welche weil ſie am Fuß der Bruſtwehr auff der inwendigen Seite der Feſtung iſt, den Soldaten darzu dienet, daß ſie hinauff ſteigen koͤnnen, um die Contreicarpe zu beſchauen, und Feuer auff den Feind zu geben.
  • Banquier, ein Handelsmann, welcher vermittelſt der Wechſel-Brieffe, welche er ausgiebt, von einem Ort zu dem andern Geld uͤbermachet.
  • Bantam, groſſe Stadt auff der Jnſul Java, und die Haupt - und Reſi - dentz-Stadt eines groſſen Koͤnig - reichs, welches ſeinen beſondern Koͤnig hat. Dieſer iſt ein Bunds - genoſſe der Hollaͤnder, und die Stadt hat einen der beſten Haͤfen in gantz Jndien, welcher auch am meiſten von den Engellaͤndern, Hollaͤndern, Frantzoſen u. d. m. beſuchet wird. Das gantze Koͤ - nigreich aber ſtecket noch in der heydniſchen Blindheit.
  • Banton, eine der Philippiniſchen Jn - ſuln. Sie iſt klein, und gehoͤret den Spaniern.
  • Banus, alſo werden die drey Vice-Koͤ - nige oder Stadthalter in Dalma - tien, Slavonien und Croatien ge - nennet.
  • Bapaume, Balma, kleine aber wohlbe - feſtigte Stadt in der Landſchafft Artois, der Kron Franckreich zuge - hoͤrig.
  • Bar, Stadt in Ober-Podolien, amDFlußBarFluß Kovv, welche die Natur durch den Moraſt befeſtiget hat. Sie hat eine Citadelle auff einem Felſen, wodurch ſie kan beſchuͤtzet werden.
  • Bar, Hertzogthum, welches gegen Oſten Lothringen, gegen Norden Luͤxemburg, gegen Weſten Cham - pagne und gegen Suͤden die Fran - che Comté zu Grentzen hat. Es wird in vier Aemter getheilet, nemlich in Basſigni, Bar, S. Michel und Clermont, und gehoͤret es dem Hertzog in Lothringen, auſſer der Feſtung Longvvy, welche ſich der Koͤnig in Franckreich durch den Ryswickiſchen Frieden vorbe - halten.
  • Bar-le-Duc, Barro Ducium, Haupt - Stadt des Hertzogthums Bar, am Fluß Ornain. Die Feſtungs - Wercke an der Stadt und am Schloß ſeynd alleſamt geſchleif - fet.
  • Bar-ſur-Aube, mittelmaͤßige Stadt am Fluß, Aube in Champagne, welche des koͤſtlichen Weines we - gen beruͤhmt iſt.
  • Bar-ſur-Seine, Barium ad Sequanam, wohl-gebauete Stadt in Bur - gund.
  • Baraniwar, Haupt-Stadt der Graffſchafft gleiches Nahmens in Nieder-Ungarn, welche zwiſchen der Donau und Sau lieget.
  • Baranova, kleine Stadt am Fluß Sluks, in Roth Reußen.
  • Baraquen, ſuche Cazernes.
  • Barato, Porto Barato, Dorff nebſt ei - nem guten Hafen im Fuͤrſtenthum Piombino.
  • Barbados, eine von den Jnſuln Barlo - vento, unter welchen ſie diejenige iſt, welche am weiteſten gegen O - ſten liegt. Die Engellaͤnder be - ſitzen ſie, und haben die Staͤdte S. Michel, Carelstovv, Jamestovv und klein Briſtol darauff erbauet. BarSie iſt fruchtbar an Tabac, Jng - ber, Baum-Wolle und Zucker.
  • Barbados, eine andere von den Jn - ſuln Barlovento, welche von der er - ſten weit gegen Norden entfernet liegt. Sie gehoͤret gleichfalls den Engellaͤndern, welche einige Colonien darauff haben.
  • Barbaira, ein groſſer Strich Landes auff der Jnſul Sardinien.
  • Barbançon, Schloß nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, der Kron Spanien zugehoͤrig, und im Hen - negau gelegen.
  • Barbaren, hierdurch werden insge - mein die Einwohner der Barba - rey verſtanden.
  • Barbarey iſt ein groſſer Theil von Africa, welcher gegen Oſten Egy - pten, gegen Weſten das Atlanti - ſche Meer, gegen Norden das Mittellaͤndiſche Meer, und gegen Suͤden den Berg Atlas, die Land - ſchafft Biledulgerid und die Wuͤ - ſten Barca zu Grentzen hat. Die Barbarey wird von dreyen der Mahometaniſchen Religion zuge - thanen Nationen, nemlich Ara - bern, Tuͤrcken, und Africanern be - wohnet, welche letztere gegen die See-Kuͤſten weiß, in Biledulgerid aber ſchwartz ſeynd. So gibt es auch viele Juͤden darinnen, welche groͤſſerer Freyheit, als in Europa, genieſſen. Alle Chriſten aber, ſo ſich hieſelbſt befinden, ſeynd Scla - ven, ausgenommen wenige Or - dens-Leute, Handels-Leute, und die Einwohner von zwey oder drey Oertern, welche die Spanier und Portugieſen in der Barbarey beſitzen. Sie beſtehet aus ſechs Koͤnigreichen, welche ſeynd Barca, Tripoli, Tunis, Alger, Fez und Ma - rocco. Die erſten viere ſeynd der Ottomanniſchen Pforte entweder unterworffen, oder doch zum we - nigſten unter deroſelben Schutz:DieBarDie letzten beyde aber ſtehen unter einem eintzigen Koͤnige, welcher ſouverain iſt. Ferner gibt es auch noch die beyde kleine Koͤnige von Conco und Labez, welche Vaſallen von Alger ſeynd, und einige Ara - biſche Fuͤrſten, welche itztgedach - tem Alger Tribut geben muͤſſen.
  • Barbariſche Meer. Hierdurch wird unterweilen derjenige gan - tze Theil des Mittellaͤndiſchen Meeres verſtanden, welcher die Kuͤſten derer Koͤnigreiche Tunis, Alger und Fez benetzet, und ſich biß an die Jnſuln Sicilien und Sardi - nien erſtrecket. Unterweilen a - ber bedeutet es nur denjenigen Theil, welcher an die Kuͤſten der Koͤnigreiche Alger und Fez rei - chet.
  • Barbato, kleiner Fluß in Andaluſien, nebſt einem guten Hafen am Fluß Barbato, wo er ſich ins Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Barbettes ſeynd erhabene Oerter ei - nes Feſtungs-Werckes, auff wel - che man das Geſchuͤtz ſtellet, und ohne Schies-Scharten uͤber die Bruſt-Wehr ſchieſet.
  • Barby, Graffſchafft in Ober-Sach - ſen an der Elbe zwiſchen Magde - burg und Anhalt, Hertzog Henri - chen von Sachſen-Weißenfels zu - gehoͤrig, welcher ſich zu der refor - mirten Religion bekennet. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Barby.
  • Barca, eine weitlaͤufftige Landſchafft in der Barbarey, deren Noͤrdlicheꝛ Theil unter dem Titul eines Koͤ - nigreiches gleichfalls Barca heiſſet. Es gehoͤret unter Tuͤrckiſche Bot - maͤßigkeit, und reſidiret in der Haupt-Stadt Barca ein Sangiac; wie denn auch die Einwohner Ma - hometaniſcher Religion ſeynd.
  • Barcalon iſt ein Nahme, welchen man dem hoͤchſten und vornehmſten Be -Bardienten am Hofe des Koͤnigs von Siam beyleget.
  • Barcelona, Barcino, Haupt-Stadt in Catalonien am Mittellaͤndiſchen Meer, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft, wie auch einem Inquiſi - tions-Gerichte, Univerſitaͤt, guten Hafen und Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Tarragona gehoͤrig. Sie wird in die alte und neue Stadt getheilet, welche beyde mit guten Feſtungs-Wer - cken umgeben ſeynd.
  • Barcelonette, kleine Landſchafft, wel - che in fruchtbaren Thaͤlern an den Meer-Alpen beſtehet, und zur Graffſchafft Nizza gehoͤret. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Barcelonette, liegt am Fluß Hu - baye, allwo der Gouverneur und der Podeſtà reſidiret.
  • Barcelos, Flecken oder Staͤdtgen in der Provintz Entre Duero y Min - ho, am Fluß Cavado, nebſt dem Ti - tul eines Hertzogthums.
  • Barchinona, mittelmaͤßige Stadt in Piemont am Fluß Ubaja an den Meeꝛ-Alpen, und wiꝛd hieſelbſt gu - te Handlung getrieben.
  • Barckhouten oder Barck-Hoͤltzer ſeynd Breter, ſo an der Seite ei - nes Schiffes herausragen, und daran die Knees und Krumbhoͤl - tzer durch das gantze Schiff mit eiſern Polten befeſtiget ſeynd.
  • Barckshire, Landſchafft in Engelland, welche gegen Oſten an Surrey, ge - gen Suͤden an Hantshire, und ge - gen Weſten an Wiltshire grentzet, gegen Norden aber durch die Temſe von Oxford und Buching - ham abgeſondert wird, auff wel - chem Fluſſe ſie ſtarck nach Londen handelt.
  • Bardo, kleine Stadt an einem Huͤgel, nicht weit vom Fluß Dora Balthea, nebſt einem wohl-befeſtigtem Schloß, im Hertzogthum Aoſta.
  • Bardewick, verwuͤſtete Stadt am Fluß Jlmenow im Hertzogthum Luͤneburg, nicht weit von der Stadt Luͤneburg gelegen. Jhre Nahrung ſeynd die Garten-Ge - waͤchſe, wormit ſie andere Oerter, abſonderlich aber Hamburg, ver - ſorget.
  • Bardi, kleine Stadt im Hertzogthum Parma, und die Haupt-Stadt eines Marquiſats, den Fuͤrſten von Doria zugehoͤrig, welche daſelbſt ein praͤchtiges Schloß zur Reſidentz haben.
  • Bardſey, Andros, kleine Jnſul auff dem Jrlaͤndiſchen Meer, nicht weit von Caernarvan.
  • Baredge, kleine Landſchafft in Bigorre, nebſt einem Flecken gleiches Nah - mens, allwo Geſund-Brunnen und Baͤder zu finden.
  • Barga, kleine Stadt am Fluß Serchio im Florentiniſchen Gebiet gegen Lucca.
  • Bargemon, kleine Stadt an einem mit Wein-Stoͤcken und Oel-Baͤu - men bepflantzeten Huͤgel in Pro - vence.
  • Barges. Dieſer Nahme wird nur den Luſt-Schiffen in Engelland ge - geben.
  • Bari, Landſchafft des Koͤnigreichs Neapolis, welche gegen Norden an den Golfo di Venezia, gegen Oſten an Terra d’Otranto, gegen Suͤden an Baſilicata, und gegen Weſten an die Capitanata grentzet. Die Haupt-Stadt, welche am Golfo di Venezia liegt, heißet gleichfalls Bari, und iſt wohl befeſtiget; auch des Hafens wegen eine volckrei - che Handel-Stadt. Sie hat den Titul eines Hertzogthums und Ertz-Biſchoffthum.
  • Batigello, der Hauptmann derer Sbirri oder Haͤſcher in den Jta - liaͤniſchen Landſchafften und Staͤd - ten.
  • Barjols, kleine aber nahrhaffte Stadt am Urſprung des Fluſſes Argens in Provence. Es iſt daſelbſt eine Bailliage.
  • Barkan, Feſtung in Nieder-Ungarn bey Gran.
  • Barlenga, kleine Jnſul in Portugal, der Stadt Santarein gegen uͤber. Von ihr werden viele noch kleine - re gegen Norden liegende die Bar - lengi ſche Jnſuln genennet.
  • Barletta, Barulum, kleine Stadt am Golfo di Venezia, nebſt einem gu - ten Hafen in der Neapolitaniſchen Landſchafft Bari.
  • Barlovento, Inſula ad ventum, der Noͤrdliche Theil von den Antilli - ſchen Jnſuln auff dem Mar del Nort.
  • Barmhertzige Bruͤder, Ordens - Leute, welche zu den drey gewoͤhn - lichen Geluͤbden noch das vierdte hinzugethan, nemlich den Kran - cken auffzuwarten. Sie tragen ein graues Kleid, und werden in Jtalien Fate ben Fratelli genen - net, weil ihr Stiffter, Jean de Dieu, taͤglich betteln gieng, und aus - ruffete: Thut gutes, ihr Bruͤ - der.
  • Barnabiten, Ordens-Leute von der Congregation derer Clericorum re - gularium S. Pauli.
  • Barnagas, Koͤnigreich in Abyßinien.
  • Barneveldt, kleine Jnſul in Suͤd - America, den Hollaͤndern zuge - hoͤrig.
  • Baron oder Freyherr, der nechſte Adelſtand nach den Grafen und Vicomtes. Jn Engelland ſeynd die Baronen Lords und Glieder des Ober-Hauſes.
  • Baronet, Knight Baronet, ein Rit - ter Baronet, welcher der nechſte Adelſtand in Engelland nach den Baronen iſt, und hat denſelben Koͤnig Jacob I. Anno 1611. ange - ordnet.
  • Barque, eine Art Schiffe von mittel - maͤßiger Groͤſſe, ungefehr funfftzig Fuß lang, welche einen oder auch zum oͤfftern zwey Maſten hat, und meiſtentheils auff dem Archipela - go gebrauchet wird. Diejenigen Barquen, deren man ſich auff dem Mittellaͤndiſchen Meer bedienet, haben nebſt dem groſſen Maſt noch zwey andere, und fuͤhren die groͤſten nicht uͤber hundert Ton - nen. Eine Barque iſt auch ein mittelmaͤßiges Schiff, deſſen man ſich gebraucht, Munition darauff zu fuͤhren, und ein groſſes Schiff zu beladen oder auszuladen.
  • Barquerole, Baranette, ein mittelmaͤ - ſiges Laſt-Schiff ohne Maſten, welches bey gutem Wetter nur auff dem Meer, iedoch nicht weit vom Ufer, gebrauchet wird.
  • Barquette, ein kleines Schiff, ſo nur vier Ruder hat.
  • Barr, Landſchafft in Schwaben.
  • Barra, eine von den Jnſuln Weſter - nes.
  • Barra, Tuͤrckiſche Muͤntze, welche drey Aſper gilt.
  • Barraut, ein gewiſſes Marquiſat in Guienne.
  • Barraux, Feſtung am Fluß Iſere in Dauphiné, an den Savoyiſchen Grentzen.
  • Barren, Silber-Barren, alſo wird das Silber genennet, welches noch nicht verarbeitet iſt, und in Stangen, Kuchen oder Klumpen beſtehet.
  • Barrovv, Barrojus, Fluß in Leinſter, welcher ſich in den Meer-Buſen von Waterford ergeuſt.
  • Bars, Stadt am Fluß Gran, in O - ber-Ungarn, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Bars.
  • Barten, kleine Stadt in der Land - ſchafft Bartenland.
  • Bartenland, kleine Landſchafft im Brandenburgiſchen Preußen.
  • Bartenſtein, Stadt am Fluß Alla, nebſt einem ruinirten Schloß in der Landſchafft Bartenland.
  • Bartfeld, eine feſte Koͤnigliche Frey - ſtadt in Ober-Ungarn auff einem Huͤgel.
  • Barth, Stadt im Barthiſchen Ge - biet in Vor-Pommern. Sie liegt an einem kleinen Meer - Buſen.
  • Bartke, Fluß in Vor-Pommern, welcher bey Stralſund entſprin - get, und ſich in einen kleinen Meer-Buſen des Belts ergeuſt.
  • Barvvick, Borcovicum, Stadt am Ein - fluß des Flußes Tvvede, welche eigentlich in Schottland lieget, wiewohl ſie die Engellaͤnder zu der Provintz Northumberland rechnen. Sie iſt groß, volckreich und wohl befeſtiget, und hat ei - nes der feſteſten Schloͤſſer in En - gelland. Ferner fuͤhret ſie den Titul eines Hertzogthums, und hat Sitz und Stimme im Parla - ment.
  • Barzod, Stadt in der Graffſchafft gleiches Nahmens am Fluß Her - nath in Ober-Ungarn.
  • Bas, Flecken in Catalonien, nebſt dem Titul einer Vicomté.
  • Bas, kleine Jnſul auff dem Britanni - ſchen Meer, an den Kuͤſten von Klein-Bretagne.
  • Bas relief, Baſſo rilievo, eine Bild - hauer-Arbeit, an welcher die Fi - guren nicht gantz erſcheinen, in - dem ſie auff einem Grund feſte gemachet ſeynd, von welchem ſie nur zum Theil hervor ragen.
  • Baſel, einer von den dreyzehen Schweitzeriſchen Cantons und der neundte in der Ordnung, welcher gegen Weſten an das Sundgau, gegen Norden an das Brisgau, gegen Oſten an die Wald-Staͤdte, und gegen Suͤden an Solothurn grentzet. Er iſtD 3einerBaſeiner der fruchtbarſten, hat ſieben Vogteyen, und iſt reformirter Re - ligion.
  • Baſel, Baſilea, Basle, Haupt-Stadt im Canton dieſes Nahmens, welche der Rhein voneinander theilet, und iſt hieſelbſt eine Univerſitaͤt. Sie iſt groß und treibet ziemliche Handlung.
  • Baſel, Biſchoffthum, gegen Norden an dem Sundgau, gegen Oſten am Canton Baſel, gegen Suͤden am Canton Solothurn, und gegen Weſten an der Franche Comté gelegen. Der Biſchoff iſt ein unmittelbarer Reichs-Stand, und reſidiret zu Brondrut.
  • Baſiento, Fluß, welcher in der Land - ſchafft Baſilicata entſpringet, und ſich in den Golfo di Taranto er - geuſt.
  • Baſilew, Stadt in Volhynien.
  • Baſilicata, Landſchafft im Koͤnigreich Neapolis, welche gegen Norden la Terra d’Otranto, Bari und Capita nata, gegen Weſten il Principato oltra, und citra, wie auch einen Theil des Toſcaniſchen Meeres, gegen Suͤden Calabrien, und ge - gen Oſten den Golfo di Taranto zu Grentzen hat. Sie iſt der Ge - buͤrge wegen nicht gar zu frucht - bar, und wird ſonſten auch Pro - vincia di Cirenza oder Provincia A - cherontina genennet.
  • Baſilogorod, ſuche Waſilogorod.
  • Baſilipotamos, Vaſilipotamo, Iris, groſſer Fluß in Morea, welcher ſich in den Golfo di Colochina er - geuſt.
  • Baſiluzzo, Herculis Inſula, eine von den Lipariſchen Jnſuln, welche aber unbewohnet iſt.
  • Basques, les Basques, Vaſcitania, Land, ſchafft in Gascogne, welche gegen Weſten an das Biſcayiſche Meer, gegen Norden an les Landes, ge - gen Oſten an Bearn, und gegenBaſ BaſtSuͤden an das Pyrenaͤiſche Ge - buͤrge grentzet. Sie beſtehet aus den drey Gebieten Labourt, Nie - der-Navarra und dem Laͤndgen Soule.
  • Baß, kleine Jnſul in Schottland, auff dem Meer-Buſen von Edenburg, auff welcher ein feſtes Felſen - Schloß zu befinden.
  • Baſſa, Bacha oder Pacha, ein Tuͤrcki - ſcher vornehmer Bedienter, wel - cher im Nahmen des Groß-Sul - tans uͤber eine Provintz regieret. Sonſten iſt es auch ein Ehren-Ti - tul, welcher allen vornehmen Per - ſonen gegeben wird, wenn ſie ſchon in keinen wuͤrcklichen Aemtern ſtehen.
  • Baſſano, kleine Stadt in der Marca Trevigiana, den Venetianern zuge - hoͤrig, am Fluß Brenta gelegen. Sie iſt die Haupt-Stadt des Laͤndgens Baſſanez.
  • Baſſée, kleine Stadt am Fluß Dulle in Flandern, welche der Kron Franck - reich gehoͤret.
  • Baſſento, Caſuentum, Fluß in Calabria citra, welcher ſich mit dem Fluß Crate vereiniget.
  • Baſſora, ſuche Balſera.
  • Baſtarde, das groͤſte Segel auff einer Galere.
  • Baſtarde, eine Art Stuͤcke von mittel - maͤßiger Groͤſſe, und welche man viel leichter fortbringen kan, als die andern. Sie ſeynd ſehr be - quem, ſich ſelbigeꝛ, mit Cartetſchen geladen, im flachen Felde unter waͤhrender Schlacht zu gebrau - chen.
  • Baſtia, Haupt-Stadt der Jnſul Cor - ſica, nebſt einem guten Hafen und einer feſten Citadelle. Sie iſt die Reſidentz des Stadthalters uͤber die Jnſul.
  • Baſtia, kleine Stadt oder groſſer Flecken im Hertzogthum Modena,auffBas Batauff einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Panaro machet.
  • Baſtille, ein Schloß zu Paris, mit Graͤben und Bollwercken ver - wahret, allwo diejenigen, ſo ſich wieder den Staat verſuͤndiget, wie auch andere Gefangene, ver - wahret werden.
  • Baſtion, Bollwerck, iſt an einer Feſtung ein dickes Gebaͤude von Erde, welches unterweilen aus wendig mit Steinen bekleidet wird Es beſtehet aus 2. Facen oder Geſichts-Linien, und zwey Flanquen oder Streichen. Ein halbes Baſtion iſt ein ſolches Weꝛck nur von einer Face und einem Flanc. Man ſetzet dieſe halbe Baſtions gemeiniglich forne an die Schwalben-Schwaͤntze oder an die Kronen-Wercke
  • Baſtoigne, Baſtenac, Stadt beym Ardenner-Wald im Hertzogthum Luͤxemburg. Sie iſt wohl befeſti - get und zierlich gebauet.
  • Bas-Ville, Stadt nebſt einem groſ - ſen Hafen, welche die Frantzoſen auff der Jnſul Martinique erbau - et.
  • Bataille heiſſet ſo wohl eine Schlacht, als eine Schlacht-Ordnung.
  • Bataillon iſt der halbe, dritte oder vierte Theil eines Regiments zu Fuß, und beſtehet in 3, 4, biß 500. Mann; derjenige aber, wel - cher ſie commandiret, wird Sergent de Bataille oder Major genennet.
  • Batavia, vormahls Jacatra genant, Stadt an der Noͤrdlichen Kuͤſte der Jnſul Java, allwo ſie die Hol - laͤnder erbauet haben. Sie iſt volckreich von Oſt-Jndianiſchen Voͤlckern und Europaͤern, groß, befeſtiget, hat einen guten Ha - fen, und iſt die Haupt-Stadt al - ler Laͤnder, welche die Hollaͤnder in Oſt-Jndien beſitzen, indem ſie daſelbſt faſt alle ihre Waaren zu -Batſammen bringen. Der General der Oſt-Jndianiſchen Compagnie wohnet hieſelbſt, wie auch das allgemeine Raths-Collegium, welches die Staats-Sachen tra - ctiret. Ferner befindet ſich auch allhier das Parlament oder hoͤch - ſte Gericht, vor welchem in Ju - ſtitz-Sachen die letzte Inſtantz iſt.
  • Batenbourg, kleine Stadt nebſt ei - ner Citadelle in dem Hollaͤndi - ſchen Geldern an der Maas. Sie iſt die Haupt-Stadt in dem Laͤnd - gen Maes-Wael.
  • Batha, Stadt an der Donau, wo die Sarwitze hinein fleuſt, in der Graffſchafft Batha in Ober-Un - garn.
  • Bathaſeck, Stadt am Fluß Sar - witze in der Graffſchafft Tolna in Nieder-Ungarn.
  • Bathe, Mons Badonicus, ziemlich groſſe und wohlgebauete Stadt, allwo warme Geſund-Baͤder ſeynd, in der Landſchafft Som - merſet. Sie hat einen Biſchoff, welcher unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury gehoͤret.
  • Bathmuͤnſter, kleine Stadt an der Donau in der Graffſchafft Batha in Ober-Ungarn.
  • Baticalo, kleines Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Ceylon, den Hollaͤndern gehoͤrig.
  • Batimena, kleines Koͤnigreich an der Kuͤſte von Malabar.
  • Baton, Buton, Jnſul auff dem Ar - chipelago der Moluckiſchen Jn - ſuln.
  • Batocken, ſeynd zwey duͤnne Ste - cken, wormit die Verbrecher in Moſcau unterweilen biß auff den Tod geſchlagen werden. Wenn man dem zu dieſer Straffe Ver - dammeten den Rock ausgezogen hat, wird er im bloſen Hembde auff die Erde geworffen, und ſe - tzet ſich ihm einer auff den Kopff,D 4derBat Bauder andere aber auff die Fuͤſſe. Hierauff pruͤgelt man ſo lange, biß der anweſende Cantzler entwe - der mit Worten oder Geberden be - fiehlet, man ſolle auffhoͤren.
  • Batterie iſt ein Ort, auff welchen man die Stuͤcke pflantzet, um den Feind zu beſchieſen, und ſeynd dieſelben von Erde viereckigt in die Hoͤhe gebauet, anbey auch mit Graͤben und Paliſaden um - geben. Die Platte Forme, oder das oben auff der Batterie erho - bene Erdreich, auff welches man die Stuͤcke pflantzet, iſt mit Boh - len oder ſtarcken Bretern bede - cket, damit das Geſchuͤtze nicht in die Erde ſincket. Dieſe Platte Forme iſt gegen die Bruſtwehr ein wenig abhaͤngig, auff daß die Stuͤcke beym loßzuͤnden nicht ſo ſehr zuruͤcke weichen.
  • Batterie, ſuche Laag.
  • Batuecos, ein geringes Volck in Spanien, welches im Koͤnigreich Leon auff ſehr hohen Bergen wohnet. Jhr vornehmſtes Thal heiſſet gleichfals Batuecos, wie auch der durch ſelbiges lauffen - de Fluß.
  • Bavay, Bavacum, kleine Stadt an dem kleinen Fluß Oſneau, in der Graffſchafft Hennegau, und ge - hoͤret ſie der Kron Franckreich.
  • Bauge, Beauge, Balgium, kleine Stadt in der Landſchafft Anjou, am Fluß Covesnon.
  • Bauge, kleine Stadt in der Land - ſchafft Breſſe, nebſt dem Titul ei - nes Marquiſats.
  • Baugency, Balgentiacum, kleine Stadt in dem Orleaniſchen Gebiet, an der Loire, allwo eine ſteinerne Bruͤcke hinuͤber gehet.
  • Baulme, Baume, kleine Stadt am Fluß Doux in der Franche Com - .
  • Baumans-Hoͤle, eine beruͤhmteBau BaͤyHoͤle nicht weit von Goslar in der Graffſchafft Regenſtein in ei - nem Felſen, allwo man allerhand Knochen von Thieren und wun - derſam-gebildete Steine findet.
  • Baumont, ſuche Beaumont.
  • Bauske, Stadt in Semigallien.
  • Baux, Baucium, kleine Stadt oder Flecken in Provence, nebſt dem Titul eines Marquiſats, dem Fuͤr - ſten von Monaco zugehoͤrig.
  • Bautzen, Budißin, Budtſſa, Haupt - Stadt in der Ober-Lauſitz und eine von den Sechs-Staͤdten, 6. Meilen von Goͤrlitz. Sie liegt an der Spree, hat ein Schloß, wie auch ein Roͤmiſch-Catholi - ſches Stifft, und gehoͤret Chur - Sachſen.
  • Bay, Bahia, ſuche Golfo.
  • Baͤyern, Bavaria, Hertzogthum im Baͤyeriſchen Kreiſe gelegen, wel - ches gegen Oſten an Oeſterreich, Saltzburg und Paſſau, gegen Suͤ - den an Tyrol, gegen Weſten an Schwaben, und gegen Norden an Neuburg und die Ober-Pfaltz grentzet. Es wird nach der Be - ſchaffenheit des Donau-Stromes in Ober-und Nieder-Baͤyern ge - theilet, und gehoͤret dem Chur - Fuͤrſten in Baͤyern. Dieſer iſt des heiligen Roͤmiſchen Reichs Ertz-Truchſeß, welcher bey Kaͤy - ſerlichen Solennitaͤten dem Kaͤy - ſer den Reichs-Apffel vortraͤgt, bey der Kroͤnung aber vier ſilber - ne Schuͤſſeln mit Braten von dem gebratenen Ochſen auff die Kaͤyſerliche Tafel ſetzet, welches in ſeiner Abweſenheit durch den Erb-Truchſeß, Graffen von Wald - purg, verrichtet wird. Bey der Wahl gibt der Churfuͤrſt von Baͤyern ſeine Stimme unmittel - bar nach dem Koͤnig in Boͤhmen, hat das Jus de non appellando, oder daß von ihm nicht an dieReichs -Baͤy BayReichs-Gerichte kan appelliret werden, ſtreitet mit Chur-Pfaltz um das Reichs-Vicariat, und iſt nebſt dem Ertz-Biſchoff von Saltz - burg, Director oder Kreis-aus - ſchreibender Fuͤrſt des Baͤyeri - ſchen Kreiſes.
  • Baͤreriſche Kreis, einer von den Kreiſen des Roͤmiſchen Reichs, unter welchen gehoͤret Ober - und Nieder-Baͤyern, das Ertz-Stifft Saltzburg, die Ober-Pfaltz, die Biſchoffthuͤmer Paſſau, Freiſin - gen und Regensburg, die Prob - ſtey Berchtolsgaden, die Abtey Waldſachſen, Rode, Kaͤyſers - heim, S. Emeran, Nieder-Muͤn - ſter und Ober-Muͤnſter, welche drey letztere zu Regensburg be - findlich, das Hertzogthum Neu - burg, das Fuͤrſtenthum Sultz - bach, die Landgraffſchafft Leuch - tenberg, nebſt den Graff - und Herrſchafften der Fuͤrſten, Graf - fen und Freyherrn zu Lobkowitz, Eggenberg, Ortenburg, Stau - fenfels, Degenberg, Wolffſtein, Maxelram, Hohenwalck, Hag u. d. m. wie auch die Stadt Re - gensburg.
  • Bayon, kleine Stadt an der Moſel in Lothringen.
  • Bayone, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Labourd in Gaſcogne. Sie liegt am Biſcayiſchen Meer, der Fluß Nive aber fließet mitten hin - durch, auff welchem die Schiffe biß mitten in die Stadt gehen koͤnnen. Zu dem iſt ſie eine groſ - ſe, reiche und wohlbefeſtigte Han - del-Stadt, und hat einen Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoffthum zu Auch gehoͤrig.
  • Bayona, mittelmaͤßige Stadt nebſt einem Hafen an einem kleinen Meer-Buſen des Atlantiſchen Meeres. Sie iſt eine gute Grentz - Feſtung gegen Portugal.
  • Bayoniſche Jnſuln ſeynd viele klei - ne Jnſuln auff dem Atlantiſchen Meer nicht weit von Bayona.
  • Bayreuth, ſuche Culmbach.
  • Bayreuth, Reſidentz-Stadt der Marggraffen dieſes Nahmens, allwo ein Fuͤrſtlich Schloß und beruͤhmtes Gymnaſium. Sie liegt am rothen Maͤyn, 3. Meilen von Culmbach.
  • Baza, uͤbelbewohnte Stadt, nicht weit vom Fluß Guadalentin, im Koͤnigreich Granada.
  • Bazadois, Vaſatenſis Ager, ein ge - wiſſes Gebiet in Guienne.
  • Bazas, Vaſates, Stadt in dem Ge - biet Bazadois, nebſt einem Bi - ſchoffihum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Auch gehoͤrig.
  • Bazen, kleine Silber-Muͤntze, in Deutſchland, welche vier Kreutzer gilt.
  • Bearn, Landſchafft in Gaſcogne, welche den Titul eines Fuͤrſten - thums hat.
  • Beaucaire, Belloquarda, Stadt an der Rhone in Nieder-Languedoc, allwo ein ſehr beruͤhmter Jahr - Marckt gehalten wird.
  • Beauce, Beauſſe, Belſia, kleine Land - ſchafft, unter das General-Gou - vernement von Orleans gehoͤrig.
  • Beaufort, Bellofordia, kleine Stadt in der Landſchafft Anjou, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Beaufort, Stadt und Amt in dem Hertzogthum Savoyen.
  • Beaujeu, Baujovium, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß am Fluß Ardiere in dem Gebiet Beaujolois, welches in das Ge - neral-Gouvernement von Lion ge - hoͤret.
  • Beaumarish, Bellomariſcus, kleine Stadt auff der Jnſul Angleſey, nebſt einem guten Hafen, und ei - nem feſten Schloß. Sie hatD 5SitzBeaSitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Beaumont, kleine Stadt auff einem Huͤgel im Hennegau, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, der Kron Spanien gehoͤrig. Jhr Schloß aber iſt geſchleiffet.
  • Beaumont, Bellomontium, Dorff im Laͤndgen Vaux, und iſt daſſelbe der Haupt-Ort eines kleinen Ge - biets, ſo dem Canton Bern gehoͤret.
  • Beaumont en Argone, kleine Stadt im Laͤndgen Argone in Champa - gne.
  • Beaumont, kleine Stadt in dem Ge - biet Coutantin in der Normandie.
  • Beaumont le Roger, kleine Stadt am Fluß Rille, in der Diœces Evreux in der Normandie, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Beaumont ſur l’Oyſe, kleine Stadt auff der Isle de France. Sie liegt auff einem Huͤgel, und erſtrecket ſich biß an den Fluß Oyſe, allwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet.
  • Beaumont le Vicomte, kleine aber ſchoͤne Stadt am Fluß Sarte in der Landſchafft Maine, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Beaune, Belna, ziemlich groſſe Stadt an dem kleinen Fluß Bourgeoiſe in Burgund. Sie iſt von Natur feſte, hat ein altes Schloß, und iſt ihre Gegend des Weines we - gen beruͤhmt.
  • Beauport, Porto hermoſo, Feſtung nebſt einem guten Hafen auff der Jnſul S. Domingo, den Spani - ern zugehoͤrig.
  • Beaurieu, Graffſchafft im Henne - gau.
  • Beauſſe, ſuche Beauce.
  • Beauvais, Bellovæcum, befeſtigte groſſe Stadt in dem Laͤndgen Beauvaiſis auff der Isle de France nebſt einem Preſidial und Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Rheims gehoͤrig. Der BiſchoffBeb Bedhat zugleich die weltliche Gericht - barkeit, und iſt der hoͤchſte un - ter den Graͤfflichen Pairs de Fran - ce, geiſtliches Standes.
  • Beblingen, Amt und Stadt auff einen Berge, nebſt einem hohen Schloß, in das Hertzogthum Wirtemberg gehoͤrig.
  • Bechburg, ein kleiner Ort in der Schweitz.
  • Beches oder Bachots ſeynd kleine Schiffe, welche man zu Lion auff der Saone gebrauchet, darunter die groͤſten, mit welchen man kleine Reiſen verrichten kan, Sa - pines genennet werden.
  • Bechiner-Kreiß, einer von den ſiebenzehen Kreiſen in Boͤhmen, welcher ſeine Benennung von dem alten und feſten Schloſſe Bechin hat. Er lieget an der Muldau gegen den Oeſterreichi - ſchen Grentzen.
  • Becker, kleine Stadt im Stifft Muͤn - ſter.
  • Becs de Corbin, eine Leib-Garde des Koͤnigs in Franckreich von 200. Edelleuten, welche bey Ce - remonien je zwey und zwey vor dem Koͤnig her gehen, und ihre Becs de Corbin oder Raben - Schnaͤbel, welches eine Art von Hellebarten iſt, in der Hand tra - gen.
  • Bectaſchiten, eine gewiſſe Art Tuͤr - ckiſcher Muͤnche, welche weiß gekleidet ſeynd, und die Einig - keit GOttes preiſen mit Ausruf - fung des Wortes Hiu, das iſt: Er lebe. Alle Janitſcharen hal - ten es mit dieſem Orden.
  • Bedeckter Weg, Chemin couvert oder Corridor, iſt ein verdeckter Gang in der Contreſcarpe, wel - cher 3. oder 4. Ruthen breit iſt, und auſſeꝛhalb des Gꝛabens rings um die Feſtung gehet. Er iſt mit Bruſt-Wehren und Baͤnckenver -Bed Beiverſehen, auch unterweilen noch uͤber dieſes verpalißadiret. Sein Glacis muß ſich nach und nach ins Feld hinaus verliehren.
  • Bedeſe, Ronco, Fluß, welcher in Toſcana entſpringet, und ſich unterhalb Ravenna in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Bedford, kleine Graffſchafft in En - gelland, an den Grentzen der Landſchafften Northampton und Huntington.
  • Bedford, Stadt am Fluß Uſa, in der Graffſchafft Bedford.
  • Befort, Amt und kleine Stadt am Fluß Doux im Suntgau, nebſt einem Schloß.
  • Beg iſt eine Art Tuͤrckiſcher Beam - ter, derer viele unter einem Beg - lerbeg ſtehen.
  • Beg-Eri, kleine Jnſul in Jrland bey der Stadt Wexford.
  • Beglerbegs, ſeynd Tuͤrckiſche hohe Beamte, welche als Stadthalter uͤber groſſe Landſchafften geſetzet ſeynd, und hat ein jeder verſchie - dene Sangiacs, Begs, Aga und andere geringere Beamten unter ſich. Das Wort Beglerbeg a - ber heißet eigentlich ein Herr al - ler Herrn.
  • Beglerbeglic iſt in Tuͤrckey ein Ge - neral-Gouvernement oder Regie - rung uͤber eine große Landſchafft, welche verſchiedene Sangiacate unter ſich hat.
  • Beher, Stadt in Semigallien.
  • Beja, ſuche Bexa.
  • Beichlingen, Graffſchafft an der Unſtrut in Thuͤringen, den Herrn von Werthern zugehoͤrig.
  • Beilſtein, kleine Stadt, nebſt ei - nem Schloß, in das Hertzogthum Wirtemberg gehoͤrig.
  • Beilſtein, Herrſchafft, kleine Stadt und Schloß an der Moſel, den Graffen von Metternich zugehoͤ - rig.
  • Beinheim, kleine Stadt am Fluß Sur in Nieder-Elſaß, den Marg - graffen von Baden gehoͤrig.
  • Beira, Provintz in Portugal, welche gegen Norden die Provintz Tra - los-Montes, und Entre Douro y Minho, gegen Suͤden das Por - tugieſiſche Eſtremadura, gegen Oſten das Spaniſche Eſtremadu - ra, und gegen Weſten das At - lantiſche Meer zu Grentzen hat. Sie wird in ſechs Gebiete gethei - let, welche man Comarcas nennet.
  • Bekia, eine von den Jnſuln Barloven - to, welche denen Caraibes, einer ge - wiſſen Nation in America, zugehoͤ - ret.
  • Belac, kleine Stadt in Franckreich am Fluß Vincon in der Marche Limoſine.
  • Belandre, Binnenlander, eine Art kleiner Schiffe mit einem ſehr flachen Boden, und welche an Maſten und Segeln einem Heu gleich ſeynd. Man gebrauchet ſich derſelben zwiſchen Engelland und Franckreich zu Fortbringung der Waaren, und koͤnnen die groͤſten, welche 80. Tonnen fuͤh - ren, von 3. biß 4. Perſonen fort gebracht werden.
  • Belcaſtro, kleine Stadt in Calabria oltra nicht weit vom Golfo di Squi - lace. Sie hat einen Biſchoff, welcher unter das Ertz-Biſchoff - thum von Santa Severina gehoͤret.
  • Belchite, kleine Stadt am Fluß A - guas in der Diœces von Saragoſſa in Aragonien.
  • Belczo, Belsko, Woywodſchafft in Roth-Reußen, welche gegen Suͤden Lemberg, gegen Norden Chelm, gegen Weſten klein-Po - len und gegen Oſten Volhynien zu Grentzen hat. Sie begreifft vier Gebiete, nemlich Bels, Bus - ko, Grodlow und Grabow.
  • Belczo, Bels, Haupt-Stadt, vonHoltzBelHoltz gebauet, in der Woywod - ſchafft dieſes Nahmens, nebſt ei - nem Biſchoffthum.
  • Beleguanze, Koͤnigreich in Africa, zwiſchen dem Fluß Abanbus und den Koͤnigreichen Bagamedri und Amara.
  • Belem, Flecken am Fluß Tago nicht weit von Liſabon hinunterwerts. Er wird durch einen mit Stuͤ - cken beſetzten ſehr feſten Thurn, und auff der andern Seite des Stroms durch eine Schantze be - ſchuͤtzet, und iſt in der Kirche de - rer Hieronymiten hieſelbſt das Begraͤbnuͤß derer Koͤnige und Koͤniginnen von Portugal.
  • Beles, kleiner Fluß in Catalonien, welcher ſich zwiſchen Barcelona und Tarragona in das Mittellaͤn - diſche Meer ergeuſt.
  • Belesme, kleine Stadt in der Land - ſchafft Perche, nebſt einem Schloß.
  • Belgard, kleine Stadt, Schloß und Amt am Fluß Perſante im Hertzogthum Caßuben, dem Koͤ - nig in Preußen gehoͤrig.
  • Belgern, kleine Stadt in Ober - Sachſen im Chur-Kreiſe.
  • Belgeit, Hollaͤndiſche Feſtung auff der Jnſul Nera in Aſien.
  • Belgrad, ſuche Griechiſch-weißen - burg.
  • Belgrado, kleine Stadt am Fluß Tajamento im Friaul, den Ve - netianern gehoͤrig.
  • Belice, groſſer Fluß im Val di Ma - zara in Sicilien, welcher ſich zwi - ſchen Mazara und Sacca ins Afri - caniſche Meer ergeuſt.
  • Belinzona, Bellentz, Bilitio, kleine Stadt und Land-Vogtey am Fluß Teſin, im Meylaͤndiſchen Gebiet, nebſt zwey guten Schloͤſ - ſern. Sie gehoͤret den drey Can - tons Ury, Schwitz und Unter - walden.
  • Bella More, ſuche weiße Meer.
  • Bellamoreskoy-Leporie, Provintz im Moſcowitiſchen Lappland, am weißen Meer gelegen.
  • Bellano, kleine Stadt oder Flecken am Comer-See im Hertzogthum Meyland.
  • Bellay, Bellicum, kleine Stadt nicht weit von der Rhone, in der Land - ſchafft Bugey, nebſt einem Baillia - ge und einem Biſchoff, welcher zugleich die weltliche Gerichtbar - keit hat, und unter das Ertz-Bi - ſchoffthum zu Beſançon gehoͤret.
  • Bellegarde, kleine Stadt am Fluß Saone in Burgund.
  • Bellegarde, kleine Stadt in der Land - ſchafft Rousſillon. Sie iſt befe - ſtiget, und ein Paß uͤbers Pyre - naͤiſche Gebuͤrge.
  • Belle-Isle, Caloneſus, kleine Fran - tzoͤſiſche Jnſul auff dem Gaſcogni - ſchen Meer, der Stadt Blavet gegen uͤber, aus vier Kirchſpie - len beſtehend, und hat ſie zu Pa - lais eine wichtige Citadelle nebſt einem Hafen.
  • Belle-Isle, Faire Ile, Frayerhil, klei - ne Jnſul auff dem Oceano Cale - donio, zwiſchen den Orcadiſchen und Schetlandiſchen Jnſuln.
  • Bellentz, ſuche Belinzona.
  • Belle Rive, ein Fort, welches der Hertzog von Savoyen der Repu - blie Genff zum Nachtheil am U - fer des Genffer-Sees auffbauen laſſen.
  • Bellingervvolder-Schans, Feſtung beym Dollert in der Provintz Groͤ - ningen, an den Oſt-Frieslaͤndi - ſchen Grentzen.
  • Belluneſe, ein gewiſſes Gebiet in der Marca Trevigiana, den Vene - tianern zugehoͤrig, allwo gute Eiſen-Bergwercke ſeynd.
  • Belluno, kleine aber ſchoͤne Stadt im Gebiet Belluneſe, am Fluß Piave, nebſt einem Biſchoffthum,unterBels Benunter den Ertz-Biſchoff von Aqui - leja gehoͤrig.
  • Bels, ſuche Belczo.
  • Belsko, ſuche Belczo.
  • Belt, der groſſe Belt iſt die be - ruͤhmte Meer-Enge zwiſchen den Jnſuln Seeland und Fuͤhnen. Der kleine Belt aber iſt die Meer - Enge zwiſchen der Jnſul Fuͤhnen und den Juͤtlaͤndiſchen Kuͤſten, und koͤmmt man durch denſelben aus dem Deutſchen in das Balti - ſche Meer.
  • Belturbet, Flecken in der Jrlaͤndi - ſchen Graffſchafft Cavan, welcher Sitz und Stimme im Parlament hat.
  • Belvedere, Stadt in Sicilien, nicht weit von Siracuſa.
  • Belvedere, Alea, Elis, Stadt in Morea, am Fluß Pennea. Sie liegt in der Landſchafft Belvedere, welches eine von den großen Pro - vintzen in Morea iſt. Anjetzo ge - hoͤret ſie nebſt der Stadt den Ve - netianern.
  • Bena, Beccabena, Koͤnigreich in Nigritien, welches ſeinen eige - nen Koͤnig hat, und von abgoͤt - tiſchen Voͤlckern bewohnet wird.
  • Bena, kleine Stadt in Piemont an den Montferratiſchen Grentzen.
  • Benavarri, kleine Stadt nebſt einer Citadelle an den Cataloniſchen Grentzen in Aragonien. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Ribagorça.
  • Benavente, kleine Stadt nebſt einer Citadelle am Fluß Esla im Koͤnig - reich Leon.
  • Benauges, ein gewiſſes Gebiet in Guienne, am Fluß Garonne.
  • Bench, the Kings Bench, ſuche Banc.
  • Benedictiner, Ordens-Leute, wel - che eine ſchwartze weite Kutte mit groſſen und weiten Ermeln tragen, nebſt einer Kappe, wel - che ihnen das Haupt bedecket,Benoben aber zugeſpitzet iſt, und ihnen auff dem Ruͤcken henget.
  • Benedictiner-Nonnen, ſeynd ſchwartz gekleidet, und folgen der Regul des Benedictiner-Or - dens.
  • Beneficium, ein geiſtliches Amt nebſt gewiſſen Einkuͤnfften, deſſen in der Roͤmiſchen Kirche diejenigen faͤhig ſeynd, welche die Tonſur empfangen haben, oder in einem gewiſſen Orden ſeynd.
  • Benevento, Stadt im Principato ol - tra, wo ſich die Fluͤſſe Sabato und Calore vereinigen. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum nebſt dem Ti - tul eines Hertzothums, und ge - hoͤret dem Paͤbſtlichen Stuhl nebſt dem umliegenden Gebiet.
  • Benfeld, kleine Stadt am Fluß Jll, im Straßburgiſchen Ge - biet.
  • Bengala, Koͤnigreich in Aſien, dem groſſen Mogul unterwuͤrffig, durch welches der Ganges flieſſet. Es wird in drey Theile abgeſondert, nemlich in Bengala an ſich ſelb - ſten, Pruror und Patan, und iſt daſſelbe reich an Gewuͤrtz und Seide. Die Haupt-Stadt heiſ - ſet gleichfalls Bengala, und der groſſe Meer-Buſen darbey wird Golfo di Bengala, oder Sinus Gan - geticus, genennet.
  • Benguela, Koͤnigreich in Æthiopi - en.
  • Benin, die groͤſte Stadt in Guinea und im Lande der Negres.
  • Benin, Koͤnigreich in Guinea. Der daran liegende Meer-Buſen hat ſeinen Nahmen darvon.
  • Benſe, Stadt im Leutmeritzer-Krei - ſe in Boͤhmen.
  • Bentheim, Graffſchafft im Weſt - phaͤliſchen Kreiſe, zwiſchen dem Biſchoffthum Muͤnſter und der Provintz Ober-Jßel, den Graffen von Bentheim gehoͤrig. DieſeGraffenBen BerGraffen theilen ſich in drey Lini - en, nemlich Bentheim, Tecklen - burg und Steinfurt.
  • Bentivoglio, ziemlich wuͤſte Stadt in dem Bologneſiſchen Gebiet in Jta - lien, dem Pabſt zugehoͤrig.
  • Bentzhauſen, ein Amt in der ge - fuͤrſteten Graffſchafft Henneberg, dem Hertzog zu Sachſen-Zeitz ge - hoͤrig.
  • Berar, Koͤnigreich im Reich des Moguls.
  • Beraun, kleine Stadt im Berau - ner-Kreiſe des Koͤnigreichs-Boͤh - men. Dieſer Kreis, Circulus Veronenſis oder l’oderbocenſis ge - nant, liegt an der Muldau zwi - ſchen dem Prager-Pilsner-Ra - ckonitzer - und Chaurzimer-Krei - ſe.
  • Bercaslaw, ſuche Braslaw.
  • Bercheim, kleine Stadt am Fluß Erpe, im Hertzogthum Juͤlich.
  • Berchingen, Perchingen, kleine Stadt am Fluß Sultz, im Bi - ſchoffthum Aichſtaͤdt.
  • Berchtolsgaden, Stadt und ge - fuͤrſiete Probſtey in Baͤyern, zwi - ſchen dem Ertz-Biſchoffthum Saltzburg gelegen, deſſen Probſt ein unmittelbarer Stand des Reiches iſt: Jm geiſtlichen aber ſtehet er unmittelbar unter dem Pabſt.
  • Berckel, Fluß, welcher im Biſchoff - thum Muͤnſter entſpringet, und ſich zu Zutphen mit dem Fluß Jßel vereiniget.
  • Berckshire, ſuche Barckshire.
  • Bereſina, Fluß, welcher in der Lithauiſchen Woywodſchafft Minskie entſpringet, und ſich zwiſchen den Staͤdten Roſaczow Rzeczica mit dem Nieper ver - einiget.
  • Berg, ſuche Mons.
  • Berg, Hertzogthum im Weſtphaͤ - liſchen Kreiſe, welches gegenBerNorden an das Hertzogthum Cle - ve, gegen Oſten an die Graff - ſchafft Marck und das Hertzog - thum Weſtphalen, gegen Suͤden an die Wetterau, und gegen We - ſten ans Ertz-Stifft Coͤlln gren - tzet. Es gehoͤret dem Churfuͤr - ſten zu Pfaltz. Die Einwohner ſeynd theils der Evangeliſchen, theils der Roͤmiſch-Catholiſchen Religion zugethan.
  • Berga, kleine Stadt am Fluß Lo - bregat in Catalonien.
  • Bergamaſco in Jtalien, Landſchafft den Venetianern gehoͤrig, welche gegen Oſten an das Breſcianiſche, gegen Norden an das Valtelin, gegen Weſten und Mittag aber an das Meylaͤndiſche grentzet. Sie hat Eiſen-Bergwercke und guten Marmorſtein.
  • Bergamo, Haupt-Stadt in der Land - ſchafft Bergamaſco. Sie iſt etwas befeſtiget, lieget an einem Huͤ - gel, und hat eine Citadelle, nebſt einem Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff zu Mey - land gehoͤret.
  • Bergen, kleine Stadt in Vor-Pom - mern auff der Jnſul Ruͤgen an einem kleinen See.
  • Bergen, ſuche Mons.
  • Bergen, kleine Stadt in Nieder - Sachſen in der Graffſchafft Dan - neberg.
  • Bergen, Haupt-Stadt des Koͤnig - reichs Norwegen, in der Provintz Bergenhus gelegen. Sie iſt weitlaͤufftig, hat einen guten Ha - fen, welcher durch das Schloß Friedrichsburg auff der See-Sei - te, gegen das Land aber durch un - gebaͤhnte hohe Berge verwahret wird. Ferner iſt ſie die Reſidentz des Koͤniglichen Stadthalters, gehoͤret als eine der Handlung wegen beruͤhmte Stadt unter die Hanſee-Staͤdte, und hat einenBiſchoff,BerBiſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Drontheim gehoͤrig.
  • Bergenhus, Norwegiſche Provintz an der Nord-See.
  • Bergen-op Zoom, Bercizomæ, Stadt und Regulier-Feſtung im Hollaͤn - diſchen Brabant, welche den Ti - tul eines Marquiſats hat. Sie liegt an einem Huͤgel, und erſtre - cket ſich biß an den Fluß Zoom, allwo die Hollaͤnder einen Canal biß ins Meer, wo die Schelde hin - ein faͤllet, gebauet haben, und iſt derſelbe mit vielen Schantzen be - ſetzet.
  • Bergreichenſtein, Stadt im Pra - chenſer-Kreiſe in Boͤhmen.
  • Bergſtraſſe, Strada montana, kleine Landſchafft, welche ſich von Darmſtadt biß an Heidelberg erſtrecket, und gehoͤret das meiſte darvon dem Chur-Fuͤrſten zu Maintz.
  • Bergzabern, Tabernæ montanæ, klei - ne Stadt am kleinen Fluß Erle - bach in Nieder-Elſaß.
  • Beril, Edelgeſtein, dem Chryſtal aͤhn - lich, und findet man groſſe Stuͤ - cke, worvon ſchoͤne Gefaͤſſe gema - chet werden koͤnnen.
  • Beringen, kleine Stadt im Stifft Luͤttig, an den Brabantiſchen Grentzen.
  • Berkhamſted, Stadt in Hertfordshire in Engelland.
  • Berlanga, Verlanga, kleine Stadt in Alt-Caſtilien, in dem Gebuͤrge la Sierra d’Urbion genant.
  • Berleburg, groſſer Flecken am Fluß Eder in der Graffſchafft Witgen - ſtein, nebſt einem ſchoͤnen Schloß, welches der Grafen von Witgen - ſtein-Berleburg Reſidentz iſt.
  • Berlenga, Jnſul auff dem Atlanti - ſchen Meer, nicht weit von dem Portugieſiſchen Eſtremadura Ge - gen Norden liegen noch viele klei - nere Jnſuln, welche die JnſulnBerBerlenge oder Berlings genennet werden.
  • Berlin, Berolinum, groſſe, ſchoͤne und volckreiche Stadt in der Mittel - Marck Brandenburg an der Spree, und Reſidentz des Koͤnigs in Preußen, welche in fuͤnff Staͤd - te getheilet wird, nemlich in Coͤlln an der Spree, woſelbſt die Reſi - dentz iſt, Berlin, Friedrichswer - der, Dorotheenſtadt und Fried - richsſtadt. Die Einwohner ſeynd theils Lutheriſch theils re - formiret. Sie liegt 12. Meilen von Wittenberg.
  • Berlinicken, kleine Stadt in der neu - en Marck.
  • Berloo, Graffſchafft im Stifft Luͤt - tig.
  • Berme, Liſiere, Relais, Pas de ſouris, oder Retraite, ein Stuͤcke Erde oder Abſatz drey, vier biß fuͤnff Fuß breit auſſen an der Feſtung zwi - ſchen dem Walle und der Eſcarpe des Grabens, darzu dienende, da - mit wenn etwas von der Erde des Walles herunter weichen, ſolches auff die Berme, nicht aber in den Graben fallen moͤge.
  • Bermudes, Summeriæ vel Æſtivæ Inſu - , viele kleine Jnſuln in Nord - America auff dem Mar del Nort, nicht weit von Virginien, welche alleſamt den Engellaͤndern gehoͤ - ren.
  • Bern, der groͤſte unter den Schwei - tzeriſchen Cantons, als welcher ſich vom Genffer-See am Fluſſe Aar hin biß an den Rhein erſtre - cket. Seine Grentzen ſeynd ge - gen Weſten die Cantons Baſel und Solothurn, die Graffſchafft Neufchatel, und die Franche Com - ; gegen Norden die Wald-Staͤd - te, der Rhein und Canton Zuͤrch; gegen Oſten Lucern, Unterwalden und Ury, gegen Suͤden aber das Laͤndgen Gex, der Genffer-SeeundBerund das Walliſer-Land. Er wird in den Deutſchen und Frantzoͤſi - ſchen Theil abgeſondert, und die - ſer letztere wird le Pais de Vaud genennet. Der gantze Canton beſtehet aus neun und dreyßig Vogteyen, wie auch vielen Staͤd - ten und Aemtern, iſt der fruchtba - reſte unter allen, und beken - net ſich zu der reformirten Re - ligion.
  • Bern, Haupt-Stadt des Cantons dieſes Nahmens, auff einem klei - nen Huͤgel, und flieſſet die Aar an dreyen Seiten herum, an der vierdten aber iſt ſie mit Bollwer - cken, einem tieffen Graben, eini - gen Auſſenwercken, und einer Schantze auff einem nahe gelege - nen Berge verſehen. Sie iſt groß, volckreich, wohlhabend, und hat ein gutes Zeug-Hauß.
  • Bernau, Berngau, kleine Stadt im Biſchoffthum Regensburg im Sultzgau, an den Fraͤnckiſchen Grentzen, und unter das Rent - Amt Amberg gehoͤrig.
  • Bernau, kleine Stadt am Fluß Pancke, in der Mittel-Marck.
  • Bernay, kleine Stadt in der Norman - die.
  • Bernburg, Stadt und Schloß an der Saale, wo die Wipper hinein - flieſſet, im Fuͤrſtenthum Anhalt. Sie iſt die Reſidentz der Fuͤrſten von Anhalt-Bernburg.
  • Berncaſtel, Tabernæ Moſellanicæ, Stadt und Schloß an der Moſel, im Ertz-Stifft Trier.
  • Bernet, Stadt in Hertfordshire in En - gelland.
  • Berngrieß, kleine Stadt am Fluß Altmuͤhl, im Biſchoffthum Aich - ſtaͤdt.
  • Bernhardiner, Ordens-Leute, wel - che der Regul S. Benedicti folgen. Sie haben einen weiſſen Rock, nebſt einem ſchwartzen Ober -BerMantel. Eben alſo ſeynd auch die Bernhardiner-Nonnen ge - kleidet.
  • Bernſtadt, Stadt am Fluß Weyda, im Fuͤrſtenthum Oels, nebſt einem alten Schloſſe.
  • Berre, kleine Stadt am Fluß Arc in der Provence.
  • Berry, Ducatus Bituricenſis, Pro - vintz in Franckreich, welche ge - gen Weſten la Touraine, gegen Suͤden la Marche, gegen Oſten le Bourbonnois, le Nivernois und le Gatinois, gegen Norden aber das eigentlich ſo genannte Orleanois und le Bleſois zu Grentzen hat. Sie wird in Ober - und Nieder - Berry eingetheilet, und iſt ſie der ſchoͤnen Wolle und daraus zube - reiteter Tuͤcher wegen beruͤhmt.
  • Berſch, kleine Stadt in Nieder - Elſaß in dem Straßburgiſchen Gebiet.
  • Berſello, Briſſello, Brixellum, kleine be - feſtigte Stadt nebſt einer Citadel - le am Po im Hertzogthum Reggio, an den Mantuaniſchen und Parme - faniſchen Grentzen. Sie gehoͤret dem Hertzog von Modena, welcher ſie von dem Hertzog von Mantua gegen Liefferung eines Paaces Sporen zu Lehn traͤgt.
  • Bertinoro, Petra Honorii, Stadt nebſt einer quten Citadelle in der Land - ſchafft Romagna, nicht weit vom Fluß Ronco, auff einem mit Weinbergen angefuͤlleten Huͤgel. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Ravenna ge - hoͤrig.
  • Bervy, Flecken in Nord-Schottland, welcher Sitz und Stimme im Par - lament hat.
  • Berwald, kleine Stadt in der neu - en Marck-Brandenburg, an ei - nem kleinen See gelegen.
  • Bervvick, ſuche Barvvick.
  • Beſagno, Biſagno, Biſamnts, Fluß im Genueſiſchen Gebiet, welcher im Apennino entſpringet, um ſich an den Mauern der Stadt Genua ins Mittellaͤndiſche Meer er - geuſt.
  • Beſalu, Biſuldunum, kleine Stadt am Fluß Fulvia in Catolonien, unter die Graffſchafft Barcelona gehoͤ - rig.
  • Beſançon, Veſontio, Haupt-Stadt der Franche Comté, und fleuſt der Fluß Doux mitten hindurch. Sie iſt weitlaͤufftig, wie auch befeſtiget, und hat eine Citadelle auff einem Huͤgel, welcher den uͤbrigen Theil der Stadt commandiret. Uber dieſes hat ſie eine Univerſitaͤt, Parlament uͤber die gantze Fran - che Comté, und ein Ertz-Biſchoff - thum.
  • Besbre, Chabre, Fluß in der Land - ſchafft Bourbonnois, welcher ſich in die Loire ergeuſt.
  • Beſchlag, Schiffe in Beſchlag neh - men iſt dieſes, wenn ein Herr des Landes alle Schiffe in den Haͤfen auffhalten, und ſie nicht auslauf - fen laͤſt, damit er ſich derſelben ſelbſt bedienen kan.
  • Beſes, Beſos, Fluß in Catalonien, wel - cher ſich nicht weit von Barcelona ins Mittellaͤndiſche Meer er - geuſt.
  • Beſiers, ſuche Beziers.
  • Beſigheim, kleine Stadt am Fluß Ens oder Entz, wo derſelbe in den Necker faͤllet, im Hertzogthum Wirtemberg, nebſt zwey alten Schloͤſſern.
  • Beslis ſeynd in Tuͤrckey der Begler - begs und Baßen Laqvayen, welche weil ſie hurtig auff den Fuͤſſen ſeynd, offtmahl zu Janitſcharen gemachet werden.
  • Beſſarabien, Tuͤrckiſche Provintz in Europa, welche gegen Norden an Podolien, gegen Weſten an dieBeſ BevMoldau, gegen Suͤden an die Donau, und gegen Oſten an das ſchwartze Meer grentzet. Sie ge - hoͤret unter die Tuͤrckiſche Bot - maͤßigkeit.
  • Beſſin, Bajocenſis Tractus, ein gewiſſes Gebiet in der Nieder-Normandie.
  • Beſſin, Dorff und See-Hafen an der Normandiſchen Kuͤſte, wo deꝛ Fluß Drome ins Meer faͤllt.
  • Beſtede, Kronningesgard, Feſtung an dem Meer-Buſen Alta-Fiord in Jsland, und iſt ſelbige die Re - ſidentz des Stadthalters in Js - land.
  • Betancos, kleine Stadt in Gallicien, am Fluß Mandeu.
  • Betau, Betuvve, ein Theil vom Hol - laͤndiſchen Geldern, welcher gegen Oſten an Cleve, gegen Suͤden an Brabant, gegen Weſten an Hol - land, und gegen Norden an Utrecht grentzet. Er beſtehet aus fuͤnff Gebieten, welche ſeynd die Betau in beſonderem Verſtande, Tiel - ler-Ward, ’t Ryk oder das Reich Nimegen, Maes Wahal und Bom - mel-Ward.
  • Bethune, kleine aber nahrhaffte und befeſtigte Stadt am Fluß Brette, in der Graffſchafft Artois.
  • Betuvve, ſuche Betau.
  • Beveland, Jnſul in der Niederlaͤndi - ſchen Provintz Seeland. Sie wird eingetheilet in Nort-Beve - land, allwo die kleine Stadt Beve - land, in Zuid-Beveland und in den VVolfer-Dick.
  • Bevergern, kleine Stadt in dem Bi - ſchoffthum Muͤnſter, welche ei - nem gewiſſen Gebiet laͤngſt dem Fluß Ems ſeinen Nahmen er - theilet.
  • Beverley, kleine Stadt in der Land - ſchafft York.
  • Bevern, Schloß an der Weſer, den Hertzogen von Braunſchweig und Wolffenbuͤttel zugehoͤrig.
  • Beverunden, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Paderborn, wo ſich der Fluß Bever mit der Weſer verei - niget.
  • Beuil, ſuche Boglio.
  • Beutel iſt in der Tuͤrckey eine Sum - me Geldes von fuͤnff hundert Thalern.
  • Beuthen, kleine Stadt an der Oder, im Fuͤrſtenthum Glogau.
  • Beuthen, kleine Stadt im Fuͤrſten - thum Oppeln, an den Polniſchen Grentzen.
  • Bevvdley, Bellilocus, Flecken am Fluß Saverne in der Graffſchafft Wor - cheſter, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Bevvinthebber ſeynd Adminiſtrato - res, Directores oder Curarores in Holland, dergleichen die Oſt - und Weſt-Jndianiſchen Compagnien haben.
  • Bexa, Beja, Pax Julia, befeſtigte Stadt in der Provintz Alentejo, nebſt be - ruͤhmten Geſund-Baͤdern und dem Titul eines Hertzogthums.
  • Beyerland, Jnſul in Suͤd-Hol - land.
  • Beyersdorff, ein Amt und Schloß in der Marggraffſchafft Culm - bach.
  • Beziers, Bliteræ, Biterræ, groſſe und ſchoͤne Stadt auff einem Huͤgel, an welchem der Fluß Orbe vorbey - flieſſet, in Languedoc gelegen, nebſt dem Titul einer Vicomté, und iſt ihre Gegend ſehr fruchtbar. Sie hat ein Preſidial und ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Narbonne gehoͤrig.
  • Biafara, Koͤnigreich in Nieder-Æthio - pien, deſſen Einwohner ſchwaitz, wild und abgoͤttiſch ſeynd.
  • Biala, Stadt in der Woywodſchafft Rava in Groß-Polen.
  • Biala, Stadt in der Woywodſchafft Brieſcia in Lithauen.
  • Bialocerkiew, Bialoquerca, befeſtigte Stadt in der Woywodſchafft Kiow.
  • Bialogrod, Tuͤrckiſche Stadt in Beſſarabien, am Fluß Nieſter.
  • Bialegrodko, Stadt am Fluß Jr - pien in Nieder-Volhynien, nebſt einem feſten Schloß, den Moſco - witern gehoͤrig.
  • Bialy-Kamen, kleine Stadt am Fluß Bug in Roth-Reußen.
  • Biberach, freye Reichs-Stadt in ei - nem Thal im Algoͤw in Schwa - ben, vier Meilen von Ulm, am Fluͤßgen Ruͤß. Hieſelbſt wird viel Barchent gemachet. Der Stadt-Rath iſt halb Evangeliſch und halb Roͤmiſch-Catholiſch.
  • Biberbach, Herrſchafft und Schloß, zwey Meilen von Augsburg, den Grafen von Fugger gehoͤrig.
  • Biccari, kleine Stadt im Val di Maza - ra in Sicilien.
  • Biche, ſuche Bitſch.
  • Bidache, kleine Stadt am Fluß Bi - douſſe in der Landſchafft Bearn, nebſt einem feſten Schloß, und dem Titul eines Fuͤrſtenthums.
  • Bidaſſoa, Vedaſus, Fluß, welcher im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge entſprin - get, Spanien von Franckreich ſcheidet, die Faſanen-Jnſul ma - chet, und bey Fontarabia in das Biſcayiſche Meer flieſſet.
  • Bidburg, Bietburg, kleine Stadt und Schloß, im Hertzogthum Luͤxem - burg.
  • Bidima, Sahavedra, eine von den Inſu - lis Latronum.
  • Bidourle, kleiner Fluß in Nieder - Languedoc, welcher ſich bey Mont - pellier ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Biecz, kleine Stadt in der Woywod - ſchafft Cracau, am Fluß Wiſe - loke.
  • Biel, Bienne, Stadt an einem mit Weinſtoͤcken beſetzten Huͤgel amBie -BieBieler-See, nebſt einer kleinen Landſchafft an der Franche Comté gelegen. Sie gehoͤret unter die Bundsgenoſſen oder zugewand - ten Oerter der Schweitzer.
  • Biel, kleine Landſchafft und Stadt im Stifft Lauſanne, und iſt dieſelbe eine von den zugewandten Oeꝛtern der Schweitzer.
  • Biela-Ozero, Hertzogthum in Mo - ſcau, zwiſchen den Hertzogthuͤmern Novogrod-Weliki und Wologda. Die Haupt-Stadt darinnen heiſ - ſet gleichfalls Biela-Ozero, bey - de aber haben ihre Benennung von einem See gleiches Nah - mens.
  • Bielefeld, Stadt in der Graffſchafft Ravensberg, ſechſtehalbe Meilen von Minden. Es wird viel Leinwand daſelbſt gemachet, und liegt an der Stadt auff einem Huͤ - gel ein f〈…〉〈…〉 tes Schloß, Sparem - berg genannt.
  • Bielha, Haupt-Stadt im Fuͤrſten - thum Bielsky in Weſt-Moſcau. Sie iſt befeſtiget, und hat ein gutes Schloß.
  • Bielica, kleine Stadt in der Woy - wodſchafft Trokie in Lithauen.
  • Biella, Bugella, groſſe aber mit wenig Haͤuſern verſehene Stadt am Fluß Cervo in Piemont, und wird das umliegende Gebiet Bielleſe genannt.
  • Bielo More, ſuche weiſſe Meer.
  • Bielsko, Bielca, groſſe aber von Holtz gebauete Stadt nebſt einem Schloß in der Woywodſchafft Bielsko oder Podlachien, am Fluß Bielsko. Sie iſt die Haupt Stadt in dieſer Woywodſchafft.
  • Bielsky, Fuͤrſtenthum nebſt einer Stadt gleiches Nahmens am Fluß Opska in Moſcan, zwiſchen Reſchovv, Smolensko, Novogrod und Lithauen.
  • Bien-Bos, groſſer Moraſt oder Meer -Bie BilBuſen zwiſchen Dortrecht und Gertruydenberg. Dieſes war vor - mahls ein volckreiches Land, biß den 18. Nov. 1421. in der Nacht die Wahl und Maas dergeſtalt durch die Daͤmme brachen, daß 72. Doͤrf - fer untergiengen, und ungefehr hundert tauſend Perſonen ums Leben kamen.
  • Bienne, ſuche Biel.
  • Bientina, kleine Stadt oder Flecken im Florentiniſchen Gebiet, bey ei - nem See gleiches Nahmens zwi - ſchen Florentz und Lucca.
  • Bierneburg, Stadt in Lieffland.
  • Biervliet, beruͤhmte Feſtung auff ei - ner Jnſul gleiches Nahmens im Hollaͤndiſchen Flandern.
  • Bietickheim, kleine Stadt an der Ens, in das Hertzogthum Wir - temberg gehoͤrig.
  • Bievre, kleiner Fluß auff der Isle de France, welcher ſich in die Seine er - geuſt.
  • Biferno, Tifernus, Phiternus, Fluß in der Neapolitaniſchen Graffſchafft Moliſe, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Bigorre, Comitatus Bigerrenſis, Graff - ſchafft in Gaſcogne, welche faſt gantz in dem Pyrenaͤiſchen Gebuͤr - ge liegt, als wodurch dieſelbe von Aragonien geſchieden wird.
  • Biguba, Koͤnigreich in Nigritien, am Fluß Niger.
  • Bila, Fluß in der Graffſchafft Glatz in Boͤhmen.
  • Bilance, ein klein Buch eines Kauff - manns oder Banquier, darinnen auff der einen Seite die Activ - Schulden oder das Credit; auff der andern aber die Paſſiv - Schulden oder das Debit auffgezeichnet ſeynd. Man nennet auch die Schluß-Rechnung des Inventarii eines Kauffmanns eine Bilance, in welcher gegen einander ge -E 2ſchrie -Bilſchrieben ſtehet, was er ſoll, und was er haben ſoll.
  • Bilandre, ſuche Belandre.
  • Bilbao, Bellum vadum, Flaviobriga, groſſe und wohlgebauete Handel - Stadt am Einfluß des Nervio in der Landſchafft Biſcaya, darin - nen ſie die Haupt-Stadt iſt.
  • Biledulgerid, eine von den fuͤnff groſ - ſen Landſchafften in Weſt-Africa, welche gegen Oſten an Aegypten, gegen Weſten an das Atlantiſche Meer, gegen Norden an die Bar - barey, und gegen Suͤden an die Wuͤſteney Saara grentzet. Jhr meiſter Reichthum beſtehet in Gerſten, Datteln, Camelen, Pfer - den und anderm Viehe. Die Einwohner ſeynd Mahometaner und Juͤden, und ihre Koͤnige, de - ren verſchiedene gefunden werden, ſeynd faſt alleſamt den Tuͤrcken zu Alger, Tunis und Tripoli zins - bar.
  • Bilhom, kleine Stadt am kleinen Fluß Ricocher, in Auvergne.
  • Bilina, See und Fluß in der Schwe - diſchen Provintz Helſingland.
  • Bilina, adeliche Stadt im Leitmeri - tzer-Kreiſe in Boͤhmen.
  • Bill heiſſet auff Engliſch in allge - meinem Verſtande eine Schrifft: Jnſonderheit aber iſt eine Bill die - jenige Schrifft, welche im Parla - ment deßwegen abgefaſſet und vorgetragen wird, damit ein Ge - ſetz daraus gemachet werden moͤ - ge. Es wird nemlich dieſelbe vor dem verſammleten Parlament oͤffentlich verleſen, und ſo ferne ſich das Ober - und Unter-Hauß nicht daruͤber vergleichen kan, wird dieſelbe einer verordneten Commiſſion odeꝛ Committée uͤber - geben.
  • Bille, Fluß im Hertzogthum Lauen - burg, welcher ſich bey Hamburg in die Elbe ergeuſt.
  • Billom, Stadt in Auvergne, allwo be - ruͤhmte Manufacturen ſeynd.
  • Bilſen, kleine Stadt im Biſchoff - thum Luͤttig, zwiſchen Maſtricht und Haſſelt.
  • Bimini, eine von den Lucay ſchen Jn - ſuln, welche fruchtbar und luſt - reich iſt.
  • Binche, Bink, Bins, Stadt im Henne - gau, am Fluß Hayne, der Kron Spanien gehoͤrig.
  • Bingen, Stadt im Rhingau, wo die Nahe in den Rhein faͤllt, zwiſchen Maintz und Bacherach, und gehoͤ - ret ſie ins Ertz-Stifft Maintz. Nahe darbey iſt das Binger - Loch, welches ein vor die Schiffe gefaͤhrlicher Ort im Rhein der Felſen wegen iſt. Auff einer klei - nen Jnſul aber nicht weit darvon ſtehet der Maͤuſe-Thurn, auff welchen ſich der Ertz-Biſchoff von Maintz Hatto II. von den Maͤuſen retiriret haben ſoll.
  • Bingenheim, Amt und Schloß in der Wetterau, welches Amt ſon - ſten auch die Fuldiſche Marck ge - nennet wird, und dem Landgrafen von Heſſen-Darmſtadt zugehoͤ - ret.
  • Bink, ſuche Binche.
  • Binnicken, Binickheim, fruchtbare und luſtige Stadt des Hertzog - thums Wirtemberg, drey Stun - den von Hohen-Aſchberg.
  • Binsdorff, kleine Stadt in der Herr - ſchafft Hohenberg, dem Hauſe Oe - ſterreich gehoͤrig.
  • Biorneburg, Stadt in Finnland, wo der Fluß Cumo in den Sinum Bochnicum faͤllt.
  • Birckenfeld, Fuͤrſtenthum an dem Fluß Nahe, welches ein Theil der Graffſchafft Sponheim iſt, und heiſſet die Haupt-Stadt darinnen gleichfalls Birckenfeld, dem Pfaltzgrafen dieſes Nahmens zu - gehoͤrig.
  • Birgi, kleiner Fluß im Val di Ma - zara in Sicilien, welcher ſich beym Capo Coco ins Meer ergeuſt.
  • Biron, kleine Stadt oder Flecken nebſt dem Titul eines Marquiſats in der Landſchafft Perigord.
  • Birſen, kleine Stadt und Schloß in Samogitien, zwiſchen Mittau und Braslaw.
  • Birvieſca, Verveca, kleine Stadt in Alt-Caſtilien, und die Haupt - Stadt des Gebiets Bureva.
  • Birze, Stadt in Semigallien.
  • Biſaccia, Biſazza, kleine Stadt im Principato oltra, nebſt dem Titul eines Hertzogthums, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Conza gehoͤrig.
  • Biſcaya, Viſcaya, Provintz in Spa - nien, welche gegen Norden an das Biſca yiſche Meer, gegen We - ſten an Aſturia de Santillana, ge - gen Suͤden an Alt-Caſtilien, und gegen Oſten an das Gebiet Avala grentzet. Sie iſt reich an Eiſen, Bergwercken und Hartz.
  • Biſcaya, neu Biſcaya, Provintz in der Audientz Guadalajara in Me - xico, allwo reichhaltige Silber - Ertze zufinden. Sie gehoͤret den Spaniern, welche die Oerter S. Barbara, S. Juan und Endeke da - ſelbſt erbauet haben.
  • Biſcayiſche Meer, Mare Cantabri - cum, iſt ein Theil vom Atlanti - ſchen Meer, und benetzet ſelbiges die Noͤrdliche Kuͤſten von Spani - en.
  • Biſchoff iſt ein Geiſtlicher, welcher die Auffſicht uͤber eine Diœces o - der uͤber ein Biſchoffthum hat. Ein Biſchoff in partibus Inſide - lium iſt derjenige, welcher einen Titul eines Biſchoffthums hat, deſſen Diœces aber von den Un - glaͤubigen beſeſſen wird, zum Exempel der Biſchoff von Utica,Biſu. d. m. Dergleichen Titul fuͤhren insgemein die Weih-Biſchoͤffe.
  • Biſchoffliche, ſuch Epiſcopales.
  • Biſchoffsheim, Stadt und Amt im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Biſchoffswerde, Epiſcopi Inſula, Stadt und Amt im Meißniſchen Kreiſe, Chur-Sachſen zugehoͤrig, vierthalbe Meilen von Dreßden.
  • Biſchoffszell, Staͤdtlein im Tuͤr - gow, am Fluß Sitter, wo der - ſelbe in den Fluß Cur faͤllet, nebſt einem Schloß, dem Canton Zuͤrch und Biſchoff von Coſtnitz auff ge - wiſſe Maaſe unterthan.
  • Biſchops-Caſtle, Flecken dem Bi - ſchoff von Hereford gehoͤrig, in der Graffſchafft Schrop. Dieſer Ort hat Sitz und Stimme im Parlament in Engelland.
  • Biſchweiler, Epiſcopi Villa, Stadt in Nieder-Elſaß, den Pfaltz-Graf - fen von Birckenfeld zugehoͤrig.
  • Biſcuit, Zweyback, eine Art ſehr truckenes Brodtes, welches zwey oder wohl viermahl gebacken wer - den muß, um die Schiffe darmit zu proviantiren.
  • Biſegli, Stadt in der Landſchafft Bari, am Meer gelegen, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz Biſchoff von Trani gehoͤrig.
  • Biſentina, kleine Jnſul beym See Bolſena im Patrimonio Petri.
  • Biſerta, große und feſte Stadt an den Kuͤſten des Koͤnigreichs Tu - nis, welche voller See-Raͤuber iſt.
  • Biſignano, Deſidiæ, volckreiche Stadt in Calabria citra, an einem Huͤ - gel, wo ſich die Fluͤſſe Cotili und Crato vereinigen, nebſt einem Schloß und dem Titul eines Fuͤr - ſtenthums, wie auch einem Bi - ſchoffthum, unmittelbar unter den Pabſt gehoͤrig.
  • Biſtrice, Flecken in der Graffſchafft Glatz.
  • Biſtricz, Noͤſen, Handels-Stadt am Fluß Biſtricz 14. Meilen von Hermannſtadt in Siebenbuͤrgen, welche Evangeliſcher Religion iſt, und ein gutes Gymnaſium hat. Jn den Koͤniglichen Bergwercken da - ſelbſt wird ſehr guter Borrax ge - funden.
  • Biſtricz, Graffſchafft in Ober-Un - garn laͤngs dem Fluß Gran, deren Haupt-Stadt gleichfals Biſtricz genennet wird.
  • Bitſch, Biche, Graffſchafft im We - ſtrich, welche die Graffſchafft Sar - werden gegen Weſten, Elſaß gegen Suͤden, und das Hertzog - thum Zweybruͤcken gegen Oſten und Norden zu Grentzen hat. Sie gehoͤret den Graffen von Ha - nau.
  • Bitetto, einſame Stadt in der Nea - politaniſchen Landſchafft Bari, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bari gehoͤ - rig.
  • Bitonte, Budruntum, uͤbelbewohnte Stadt in der Landſchafft Bari, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Bari gehoͤ - rig.
  • Bitterfeld, Stadt und Amt in Meiſ - ſen, dem Fuͤrſten zu Sachſen - Merſeburg gehoͤrig.
  • Bittickheim, kleine Stadt am Fluß Entz im Hertzogthum Wirtem - berg.
  • Bivar, Stadt in Sclavonien, auff einer Jnſul Metabar genant, welche der Sau-Fluß machet.
  • Bizebani oder Bizehami ſeynd 40. von Natur ſtumme und taube Perſonen am Tuͤrckiſchen Hof, welche durch Zeichen mit den Haͤn - den und dem Kopffe nicht nur allgemeine Dinge zuverſtehen ge - ben, ſondern auch gantze Hiſto - rien erzehlen koͤnnen. Unter ihnen muͤſſen acht oder neune,Blawelche die aͤlteſten ſeynd, nnd wel - che man | die ſtumme Favoriten nennet, dem Groß-Sultan, an ſtadt der Schalcks-Narren, aller - hand Kurtzweil machen. Jm uͤbrigen iſt dieſe Sprache durch Zeichen an dieſem Hofe ſo gemein, daß ſie faſt jederman verſtehet.
  • Blackborne, kleine Stadt in der Landſchafft Lancaſter.
  • Black-Maile, eine Contribution in Engelland wegen des Schutzes wieder die Raͤuber in den Nordi - ſchen Provintzen dieſes Koͤnig - reichs.
  • Blackvvater, Fluß in Ulſter, wel - cher ſich in den See Neaug er - geuſt.
  • Blackvvater, Fluß in der Landſchafft Mounſter, welcher ſich durch ei - nen breiten Einfluß, die Baye von Youghal genant, ins Meer er - geuſt.
  • Blackvvater, kleiner Fluß in der Landſchafft Eſſex, welcher ſich ins Deutſche Meer ergeuſt.
  • Bladnock, Fluß in der Graffſchafft Gallovvay, welcher ſich zwiſchen der Stadt Withern und dem klei - nen Meer-Buſen Ferrytovvn ins Jrlaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Blair, kleine Stadt nebſt einem Schloß in der Schottlaͤndiſchen Graffſchafft Athol.
  • Blaiſois, Ager Bleſenſis, kleine Land - ſchafft in dem General-Gouverne - ment von Orleans, welche die Loire in zwey Theile abſon - dert.
  • Blamont, kleine Stadt auff einem Felſen, nebſt einem feſten Schloß in der Graffſchafft Muͤmpelgard, zwey Meilen von Muͤmpelgard.
  • Blamont, Blanckenburg, kleine Stadt und Schloß am Fluß Ve - zouſe, in Lothringen, 8. Meilen von Nancy, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Blamont, kleine Stadt und feſtes Schloß, beyde auff einem Felſen, in der Graffſchafft Muͤmpelgard, 2. Meilen von Muͤmpelgard.
  • Blanc-en-Berry, Oblincum, kleine Stadt am Fluß Creuſe in der Landſchafft Berry.
  • Blanckenberg, kleine Stadt nebſt einem guten Hafen und feſten Schloß an der See, im Spani - ſchen Flandern.
  • Blanckenberg, kleine Stadt im Hertzogthum Berg, am Fluß Sieg.
  • Blanckenburg, ſuche Blamont.
  • Blanckenburg, Graffſchafft im Braunſchweigiſchen Gebiet, an den Thuͤringiſchen Grentzen, dem Hertzog von Braunſchweig-Wolf - fenbuͤttel gehoͤrig.
  • Blanckenhaͤyn, ein Ort in der Graff - ſchafft Gleichen, den Graffen von Hatzfeld gehoͤrig.
  • Blanquet, Charta blanca, iſt ein weiſſes Papier, unten mit dem Nahmen allein, oder zugleich mit dem Jnſiegel desjenigen bezeich - net, welcher ſolches einem an - dern ausſtellen will, damit die - ſer, verglichener maſſen, etwas gewiſſes darauff ſchreiben koͤnne.
  • Blanquille, eine gewiſſe Muͤntze in der Barbarey, ungefehr 15. Saͤch - ſiſche Pfennige wehrt.
  • Blanſac, kleine Stadt am Fluß Nay in dem Laͤndgen Angoumois, un - ter das General-Gouvernement von Guienne gehoͤrig.
  • Blaßenburg, ſuche Culmbach.
  • Blaubeuern, kleine Stadt am klei - nen Fluß Ach, im Hertzogthum Wirtemberg, nebſt einem Schloß, welches auſſerhalb der Stadt auff einem Huͤgel lieget.
  • Blavet oder Port Louis, Stadt an der Suͤdlichen Kuͤſte von Bretagne, wo der Fluß Blavet ins Meer faͤllet. Es iſt eine der beſten Fe -Bla Bliſtungen an dieſer Kuͤſte, nebſt ei - nem gutem Schloß und Hafen.
  • Blaye, befeſtigte Stadt auff einem Felſen am Fluß Gironde in Gui - enne. Sie iſt ein wichtiger Paß an dieſem Fluß, und verhindert, daß die feindlichen Schiffe nicht biß nach Bourdeaux hinauff kom - men koͤnnen. So iſt auch hie - ſelbſt ein groſſer Weinhandel.
  • Bleiderſtadt, kleine Stadt, wo der Fluß Aar entſpringt, in dem Fuͤr - ſtenthum Dietz.
  • Bleckingen, Schwediſche Landſchafft an der Oſt-See in Suͤder-Goth - land.
  • Blenda, kleine Jnſul des Archipe - pelagi, auff dem Golfo d’Egina.
  • Blesnau, Blenavium, kleine Stadt in der Landſchafft Orleanois, am Fluß Loing
  • Bletterans, kleine Stadt am Fluß Seille in der Franche-Comté.
  • Bleywurff, Sonde, iſt ein kleines ſtuͤcke Bley in Geſtalt eines Ke - gels, an ein langes Seil gebun - den, welches man in das Meer hinunter laͤſt, ſo wohl die Tieffe, als auch die Eigenſchafft des Grundes zu erforſchen: Denn man beſchmieret das unterſte Theil des Bleywurffes mit Seif - fe; dahero er etwas von Sand, oder was ſich ſonſten auff dem Grunde findet, mit herauff brin - get. Wenn er gantz ſauber blei - bet, ſo iſt es eine Anzeigung, daß der Grund kieſelſteinigt oder fel - ſicht iſt. Ein ſolcher Bleywurff wiegt insgemein 18. Pfund.
  • Blinde, ſuche Paſſevolants.
  • Blinde, Civadiere, alſo wird das Segel des Boegſpriet genennet.
  • Blindes ſeynd groſſe Balcken, welche man bey Belagerungen qver oben uͤber die Lauffgraͤben leget, damit die daruͤber liegende und mit Erde angefuͤllete Fachinen nichtE 4her -Blo Bobherunter fallen, als welche die Lauffgraͤben oben bedecken.
  • Blockersberg, Bloxberg, Mons Bructerus, der hoͤchſte Berg auff dem Hartz, zwiſchen Oſterode und Wernigerode.
  • Blockziel, kleine befeſtigte Stadt in Ober-Jßel, wo der Fluß Aa in die Suͤder-See faͤllet.
  • Blois, Bleſum, Stadt in der kleinen Landſchafft Bleſois, an einem Huͤ - gel, und erſtrecket ſie ſich biß an die Loire. Sie hat ein Preſidial, Bailliage und den Titul einer Graffſchafft, nebſt einem praͤch - tigen Schloß und Bruͤcke.
  • Blonye, Blonicz, große und volck - reiche aber hoͤltzerne Stadt in der Woywodſchafft Rava in Groß - Polen.
  • Bloquiren, oder Berennen, heißet einen Ort von weitem berennen oder beſchlieſſen und verhindern, daß nichts heraus und hinein - kommen kan.
  • Boaviſta, ſuche Bonaviſta.
  • Bobbio, Bobio, Bobi, kleine Stadt am Fluß Trebia, im Hertzogthum Meyland, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Bichoff zu Genua gehoͤrig. Sie iſt die Haupt - Stadt eines Gebietes, welches eben alſo genennet wird, und voller Berge iſt.
  • Bobenhauſen, kleine Stadt und Schloß am kleinen Fluß Gerns - prentz, 4. Meilen von Franck - furt, in der Graffſchafft Ha - nau.
  • Bober, Fluß in Nieder-Schleſien, welcher ſich bey Croſſen in die O - der ergeuſt.
  • Bobersberg, kleine Stadt in Nie - der-Schleſien an den Laußitzer - Grentzen, auff einem Berge, an welchem der Bober vorbey fleuſt.
  • Bobroisko, Stadt in der Woy -Boe Bodwodſchafft Minskie in Lithau - en.
  • Bochara, Bockora, Handel-Stadt in Zachatay in Aſien, beym Fluß Albiamu.
  • Bocino, Bucino, kleine Stadt im Principato citra, wo ſich die Fluͤſ - ſe Negro und Selo vereinigen.
  • Bockenheim, Buckenheim, kleine Stadt an der Saar im Weſter - reich, dem Hertzog von Lothringen gehoͤrig.
  • Bocknia, kleine Stadt in der Woy - wodſchafft Cracau, allwo viel Stein-Saltz gegraben wird.
  • Bodenwerder, kleine Stadt an der Weſer im Hertzogthum Braun - ſchweig.
  • Bodenwerder, feſte Stadt an der Weſer, im Hannoveriſchen Ge - biet.
  • Bodenhauſen, kleine Stadt an der Werra in Nieder-Heſſen, an den Braunſchweigiſchen Grentzen.
  • Boden-See, Lacus Podamicus, welcher auch der Coſinitzer - oder Bregentzer-See genennet wird, iſt ein groſſer See zwiſchen Schwaben und der Schweitz, durch welchen der Rhein fließet.
  • Bodenſtein, Potenſtein, Stadt, Schloß und Amt, zwiſchen vie - len Bergen am Fluß Putlach, drey Meilen von Bayreuth, im Biſchoffthum Bamberg, zu wel - chem es auch gehoͤret.
  • Bodman, Voliba, Stadt in Corn - vvall, nicht weit vom Fluß A - lan.
  • Bodmerey iſt ein Contract, ver - moͤge deſſen dem Schiff-Patron eine gewiſſe Summe Geldes auff den Boden des Schiffes geliehen wird, mit der Bedingung, daß wenn das Schiff wiederum gluͤck - lich nach Hauſe koͤmt, dem Glaͤu - biger, welcher ſolches Schiff un - terdeſſen zum Unterpfand hat,ſeinBod Boͤhſein Capital nebſt den Intereſſen wieder bezahlet werden muß.
  • Bodrog, Fluß in Ober-Ungarn, welcher im Carpathiſchen Gebuͤr - ge entſpringet, und ſich zu Tokay in die Teiße ergeuſt.
  • Bodrog, Graffſchafft in Ober-Un - garn zwiſchen der Donau und Teiße. Die Haupt-Stadt hat eben ſolchen Nahmen, und liegt an der Donau.
  • Boegſpriet, Beaupré, iſt das forne ausſtehende Rund-Holtz oder kleine Maſt eines Schiffes.
  • Boͤhmen, Koͤnigreich in Europa, unter welchem zugleich Schleſien und das Marggraffthum Maͤh - ren begriffen wird, wie denn auch vormahls die Lauſitz darzu gehoͤ - rete. Das Koͤnigreich Boͤhmen an ſich ſelbſten grentzet gegen Weſten an Francken, und die Ober-Pfaltz, gegen Oſten an Maͤhren und Schleſien, gegen Norden an die Lauſitz und Meiſ ſen, und gegen Suͤden an Oeſter - reich und Baͤyern. Es beſtehet aus 17. Kreiſen welche ſeynd der Kaurzimer, Hradecker oder Koͤnigsgraͤtzer, Chrudimer, Czaslauer, Bechiner, Mol - dauer, Berauner, Prachenſer, Pilsner, Sazer, Rakonizer, Slaner, Leitmerizer, Buntz - ler, Ellnbogner und Egriſche, nebſt der Graffſchafft Glatz, welche gleichfalls zu den Krei - ſen pfleget gezehlet zu werden. Dieſes Erb-Koͤnigreich gehoͤret dem Ertz-Hauſe Oeſterreich zu, und iſt der Koͤnig in Boͤhmen der erſte unter den Weltlichen Chur - Fuͤrſten des heiligen Roͤmiſchen Reichs, anbey auch deſſelben Ertz-Schenck: Jn ſeiner Abwe - ſenheit aber verrichtet ſolches Amt der Graff von Limpurg, als Erb-Schenck. Er hat Sitz undBoͤh BogStimme auff den Reichs-Taͤgen; iſt aber nicht verbunden, auff denſelben zu erſcheinen, auſſer wenn ſie zu Bamberg, Nuͤrn - berg oder Merſeburg gehalten werden. Er ſitzet dem Kaͤyſer oder Roͤmiſchen Koͤnig nach dem Chur-Fuͤrſten von Maͤyntz oder Coͤlln zur rechten Seiten, und in ſolennen Proceſſionen gehet er unmittelbar hinter dem Kaͤyſer.
  • Boͤhmiſch-Brodt, Broda Bohemi - ca, Stadt im Kaurzimer-Kreiſe in Boͤhmen.
  • Boei, Bouée, iſt ein Zeichen eines Schiffes, um zu mercken, wo der Ancker lieget. Es iſt ein mit Eiſen beſchlagenes Faß, ein Reiß - Bund oder ein Stuͤcke Holtz.
  • Boͤrſe, ein gewißes Gebaͤude oder Ort in einigen Handels-Staͤdten, wo die Handels-Leute zuſammen kommen, um ſich ihrer Geſchaͤff - te wegen mit einander zu unter - reden. Der erſte Ort ſolcher Verſamlungen, welchen man ei - ne Boͤrſe genennet, iſt zu Bruͤg - ge geweſen, allwo ein groſſes und praͤchtiges Hauß durch das adliche Geſchlechte derer von Bourſe erbauet worden war. All - dieweil ſich nun die Kauffleute insgemein vor demſelben ver - ſamleten, ſo wuͤrde derſelbe Platz La Bourſe oder die Boͤrſe genen - net.
  • Bog, Bohus, mittelmaͤſiger Fluß, welcher aus einem See auff den Podoliſchen Gientzen entſpringet, und ſich unweit Cockzakow in den Nieper ergeuſt.
  • Bog-de-Gicht, kleine Stadt am Fluß Spey in Nord-Schottland in der Vicomté Banf, nebſt ei - nem feſten Schloß.
  • Bogeſund, kleine Stadt in Weſt - Gothland, am See Alſungen.
  • Boglio, Beuil, Boleum, Stadt inE 5derBoh Bolder Graffſchafft Nizza, am Fluß Var, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft.
  • Bohol, eine von den Philippiniſchen Jnſuln.
  • Bohuslaw, Stadt in der Woy - wodſchafft Kiow.
  • Bojano, Bovianum, Stadt in der Graffſchafft Moliſe im Koͤnig - reich Neapolis, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Benevento gehoͤrig.
  • Boisbelle, Enrichemont, Boſcobel - lum, Flecken in der Provintz Ber - ry, nebſt dem Titul eines Fuͤr - ſtenthums, und einem vortreffli - chen Schloß, dem Geſchlechte Be thune Sulli gehoͤrig.
  • Bois-le-Duc, ſuche Hertzogen - buſch.
  • Boitzenburg, kleine Stadt und Schloß nebſt einem Zoll an der Elbe in der Graffſchafft Schwe - rin, 7. Meilen von Hamburg.
  • Bolcanes, Vulcani Inſula, eine von den Inſulis Latronum, welche klein, aber wohl gebauet iſt, und von ihren natuͤrlichen Einwoh - nern beſeſſen wird. Sie hat ei - nen feuerſpeyenden Berg.
  • Bolckenheim, kleine Stadt in dem Fuͤrſtenthum Schweidnitz, nebſt einem Schloß.
  • Bolena, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Venaisſin, am Fluß Letz, dem Paͤbſtlichen Stuhl zugehoͤ - rig.
  • Bolenberg, kleine Stadt im Her - tzogthum Mecklenburg, an einem kleinen Meer-Buſen der Oſt - See.
  • Bollicano, Bagni di Bollicano, be - ruͤhmte Geſund-Baͤder zwiſchen Monte Fiaſcone und Viterbo.
  • Bollwerck, ſuche Baſtion.
  • Bologna, Bononia, Haupt-Stadt im Bolognefiſchen Gebiet, wie auch in gantz Romagna, am FlußBol BomReno. Es iſt eine deꝛ vornehmſten, groͤſten und reichſten Staͤdte in J - talien. Sie hat ein Ertz-Biſchoff - thum nebſt einer Univerſitaͤt, und wird durch einen Paͤbſtlichen Le - gaten regieret. Jhrer fruchtba - ren Gegend wegen wird ſie la graſſa oder die Fette genannt.
  • Bologneſe, das Bologneſiſche Ge - biet, liegt gegen Norden an dem Ferrariſchen, gegen Oſten an Ro - magna, gegen Suͤden an Toſca - na, und gegen Weſten an dem Modeneſiſchen Gebiet.
  • Bolſena, Volſinium, Stadt im Pa - trimonio Petri. Nicht weit dar - von iſt ein groſſer See, il Lago di Bolſena genant, auff welchem zwey kleine Jnſuln, nemlich Bi - ſentina und Martana, anzutref - fen.
  • Bolsvvaart, Stadt in der Provintz Friesland nicht weit von der Suͤ - der-See.
  • Bolton, kleine Stadt in der Land - ſchafft Lancaſter an einem kleinen Meer-Buſen.
  • Bolt-Sprit, heißet auff Engliſch ei - ne Art von Maſten, welche auff den Sporn im Foͤrdertheil des Schiffes gepflantzet werden.
  • Bombe, eine groſſe inwendig hole Kugel von Eiſen, welche zwey Handhaben auff beyden Seiten des Zuͤnd-Loches hat, und auff dieſes wird eine Raqvete gepflan - tzet, nachdem die Bombe mit Kunſt-Feuern angefuͤllet worden iſt. Unten auff dem Boden der - ſelben iſt ein Pulver-Schlag von lauter Pulver, wodurch ſie, wenn der uͤbrige Satz verbrennet iſt, endlich zerſpringet. Die Bom - ben werden aus Feuer-Moͤrſern geworffen, welche auff ihren be - ſondern Laveten ſtehen. Der leere Platz zwiſchen dem Moͤrſer und der Bombe wird mit WerckundBom Bonund Erde ausgefuͤllet, oben aber verwahret man ſie mit einem hoͤltzernen Zapffen. Alsdenn richtet der Conſtabel den Moͤrſer und zuͤndet mit brennender Lun - te, welche er in der einen Hand hat, die Raqvete uͤberm Zuͤnd - Loch an. Sobald nun ſelbige anfaͤnget zubrennen, haͤlt er ein ander Stuͤcke brennender Lunte ans Zuͤnd-Pulver des Moͤrſers, wodurch die Bombe in die Lufft getrieben wird.
  • Bommel, Stadt auff der Jnſul Bommelvvert in der Betau.
  • Bommelvvert, Bommeler-Waerd, Jnſul, welche von der Wahl und Maas gemachet wird, in der Be - tau gelegen.
  • Bommene, kleine Stadt in den ver - einigten Niederlanden auff der Jnſul Schouvven, welche Stadt nebſt ihrem Gebiet der Provintz Holland zugehoͤret.
  • Bonæ Spei Caput, ſuche Cap de bon - ne Eſperance.
  • Bonaires, Bonus æer, eine von den Jnſuln Sottovento, welche den Hollaͤndern zugehoͤret.
  • Bonaires, ſuche Buenos Ayres.
  • Bonavoglia, alſo wird derjenige genennet, welcher ſich vor ein gewiſſes Geld und mit gewiſſen Bedingungen auff die Galeren begiebt, um unter den Sclaven mit rudern Dienſte zuthun.
  • Bonaviſta, Boaviſta, Jnſul auff dem Atlantiſchen Meer, und eine un - ter den Jnſuln von Capo Verde.
  • Bonconvento, kleine Stadt auff ei - nem Huͤgel nicht weit vom Fluß Ombrone, in dem Gebiet von Siena, an der Land-Straſſe nach Rom.
  • Bondeno, kleine Stadt im Ferrari ſchen Gebiet, wo ſich der Fluß Panaro in den Po ergeuſt.
  • Bonifacio, kleine Handel-Stadt derBonJnſul Corſica, auff einer klei - nen Halb-Jnſul an der Suͤdlichen Kuͤſte. Sie iſt ziemlich befeſti - get, und hat einen guten Hafen. Die Meer-Enge zwiſchen dieſer Stadt und der Jnſul Sardinien wird le Bocche di Bonifacio oder der Canal Bonifacii genennet.
  • Bonn, Aræ Ubiorum, Reſidentz - Stadt des Churfuͤrſten zu Coͤlln, am Rhein im Ertz-Stifft Coͤlln gelegen, welche Anno 1703 durch die Hollaͤnder und ihre Alliirten eingenommen worden. Sie iſt wohl befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß.
  • Bonnette, ein Feſtungs-Werck, wel - ches man jenſeit der Contreſcarpe auff Art eines kleinen hervorra - genden Corps de garde auffer - bauet. Es hat zwey Facen und einen Angle ſaillant, oder einen Winckel, welcher ſeine Spitze gegen das Feld kehret, alſo daß es gemachet iſt wie ein kleines Ravelin, jedoch ohne Graben. Seine Hoͤhe iſt von drey Fuß, und iſt mit Paliſaden umgeben, nebſt noch einer andern Verpali - ſadirung zehen oder zwoͤlff Schue von der erſten entfernet. Man nennet es ſonſten Fleche.
  • Bonneval, kleine Stadt in Beauce, am Fluß Loir, ungefehr ſechs Frantzoͤſiſche Meilen von Char - tres.
  • Bonneville, Bonnopoliſ, kleine Stadt am Fluß Arva in Savoyen, und die Haupt-Stadt von Faucigni, nebſt einem alten feſten Schloß.
  • Bonneville, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Baſel, am Bieler - See.
  • Bonny, kleine Stadt in der Land - ſchafft Gatinois, wo der Fluß Bonny in die Loire faͤllt.
  • Bononia, ſuche Bologna.
  • Bonzes ſeynd die Prieſter und Leh - rer in Japon.
  • Booners Schans, Feſtung in der Provintz Groͤningen, an den Grentzen der Graffſchafft Emb - den
  • Boordt, ſuche Bord.
  • Boot, Buthe, kleine Schottlaͤndi - ſche Jnſul auff dem Golfo von Cluyd.
  • Boot, ein kleines in Oſt-Jndien ge - braͤuchliches Schiff, wiewohl auch eine gewiſſe Art großer Hol - laͤndiſcher Schiffe alſo genennet wird. Jnsgemein aber iſt ein Boot oder Schuyt ſo viel als ein Kahn oder Nachen.
  • Boots-Knecht, ſuche Matroſe
  • Bopfingen, kleine freye Reichs - Stadt eine Meile von Noͤrdlin - gen in Schwaben, am Fluß E - ger, im Ries, welches ein Theil des Schwabenlandes iſt. Dieſe Stadt iſt Evangeliſch.
  • Boppart, kleine Stadt am Rhein zwiſchen S. Goar und Coblentz, dem Churfuͤrſten von Trier ge - hoͤrig.
  • Borbo, kleiner Fluß, welcher im Geblet Canavez in Piemont ent - ſpringet, und ſich bey Aſti in den Tanaro ergeuſt.
  • Borch, Burg, Stadt an der Elbe im Hertzogthum Magdeburg, dem Koͤnig von Preußen gehoͤrig.
  • Borchloen, ſuche Loots.
  • Borcholt, kleine Stadt im Biſchoff - thum Paderborn, am Fluß Be - ver, welcher nicht weit darvon in die Weſer faͤllt.
  • Borchworm, Haupt-Stadt in der Graffſchafft Hasbain, am Fluß Jecker.
  • Borckdorff, Luſt-Hauß des Her - tzogs von Zell.
  • Borckelo, Stadt und Herrſchafft, um welche der Biſchoͤff von Muͤn - ſter und die Hollaͤnder ſtreiten. BorSie liegt in der Graffſchafft Zut - phen am Fluß Berckel.
  • Borcken, kleine Stadt am Fluß Aa, im Amt Aahus des Biſchoff - thums Muͤnſter.
  • Borckholm, Stadt und befeſtig - tes Schloß auff der Jnſul Oe - land.
  • Bord, Boordt, am Bord ſeyn, heiſ - ſet ſoviel, als im Schiffe ſeyn. An Bord gehen, das iſt, ins Schiff treten.
  • Bordelong, Stadt in Siam, am Meer - Buſen von Siam, nebſt einem gu - ten Hafen.
  • Bordisholm, Amt und kleine Stadt an einem kleinen See im Hertzog - thum Holſtein.
  • Borgo, kleine Stadt in der Fin - laͤndiſchen Provintz Nyland, am Golfo von Finland.
  • Borgo di S. Donnino, kleine Stadt am Fluß Stirone, im Stato di Bu - ſeto, dem Hertzog von Parma ge - hoͤrig.
  • Borgo di S. Angelo, ſonſt Vittorioſa genant, eine beruͤhmte Feſtung auff der Jnſul Malta.
  • Borgo S. Sepolchro, Stadt an der Tyber im Florentiniſchen Gebiet, an den Grentzen des Hertzog - thums Urbino, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Florentz gehoͤrig.
  • Borgo di Seſſia. kleine Stadtam Fluß Seſia. Sie gehoͤret zum Hertzog - thum Meyland, ob ſie ſchon ei - gentlich im Savoyſchen Gebiet lieget.
  • Borgo di Val di Taro, kleine Stadt am Fluß Taro, nebſt einer guten Citadelle, im Val di Taro, an den Genueſiſchen Grentzen, dem Hertzog von Parma zugehoͤrig.
  • Borgoforte, kleine Stadt am Po |im Hertzogthum Mantua, ſamt einem Caſtell, zwiſchen Mantua und No - vellara.
  • Boria, kleine Stadt in Aragonien in der Diœces von Tarragona.
  • Boriquen, eine von den Jnſuln Bar - lovento. Sie iſt klein, aber frucht - bar an Zucker, Jngber und Zim - met, und gehoͤret den Spani - ern.
  • Borkum, Burchana, kleine Jnſul auff dem Deutſchen Meer, nicht weit von der Provintz Groͤningen, zu welcher ſie auch gehoͤret.
  • Bormia, Bormida, alſo heiſſen zwey kleine Fluͤſſe, welche alle beyde in dem Marquiſat Finale entſprin - gen, zu Seſſana zuſammen kom - men, und ſich in den Tanaro er - gieſſen.
  • Bormio, Wormio, Graffſchafft an den Tyroliſchen Grentzen, den Graubuͤndnern unterthan. Die Haupt-Stadt darinnen hat eben auch dieſen Nahmen, lieget an dem Fluß Adda, iſt befeſtiget, und hat ein gutes Schloß. Nicht weit darvon ſeynd beruͤhmte Geſund - Baͤder.
  • Borna, Stadt und Amt im Leipziger Kreis, an der Pleiße, drey Meilen von Leipzig, Chur-Sachſen gehoͤ - rig, anitzo aber an Sachſen-Gotha verpfaͤndet.
  • Borneo, eine von den Jnſuln della Sonda auff dem Oceano Orientali, welche vor die groͤſte in gantz Aſien gehalten wird. Sie liegt unter der Linea Æquinoctiali, und iſt verſchiedenen Koͤnigen unter - worffen, welche der Mahometani - ſchen Religion zugethan ſeynd. Hier findet man den beſten Campf - fer in Aſſen, wie auch Bezoar, Pfeffeꝛ, Jngber, Zimmet Gold und Diamante. Auff der Noͤrdlichen Seite lieget Borneo, als die Haupt - Stadt eines Koͤnigreichs gleiches Nahmens, welche auff Pfaͤle ge - bauet iſt, und einen ſehr weiten Hafen hat.
  • Bornholm, Jnſul auff der Oſt-See, der Kron Daͤnnemarck gehoͤrig. Es iſt wenig merckwuͤrdiges auff derſelben, auſſer das Schloß Ham - merhus.
  • Borno, Koͤnigreich in der Africani - ſchen Landſchafft Saara.
  • Bornſtadt, Stadt in der Gꝛaffſchafft Mansfeld.
  • Borißow, Stadt am Fluß Berezi - na, in der Woywodſchafft Minskie, nebſt einem Schloß.
  • Borreliſten, eine gewiſſe Art Chri - ſten in Holland, welche ihren Nahmen von Adam Borreel, einem gelehrten Mann, bekommen, der inſonderheit in der Hebraͤiſchen, Griechiſchen und Lateiniſchen Sprache ſehr erfahren geweſen. Jhre Lebens-Art iſt ſehr ſtrenge, und wenden ſie ihre meiſten Guͤter zu Allmoſen an. Sie haben we - der Sacramente, oͤffentliche Ge - bete noch einigen andern oͤffentli - chen Gottesdienſt. So dulden ſie auch bey Leſung der heiligen Schrifft keine menſchliche Ausle - gungen.
  • Borriano, kleine Stadt am Golfo von Valentia, im Koͤnigreich Valen - tia.
  • Bortange, Bourtanger-Fort, Feſtung mitten auff dem weitlaͤufftigen Moraſt Bortange, in der Herꝛſchafft Groͤningen an den Muͤnſteriſchen Grentzen.
  • Boryſthenes, ſuche Dnieſter.
  • Boſa, Stadt auff der Jnſul Sardi - nien, wo der Fluß Boſa ins Meer faͤllet. Sie hat einen guten Ha - fen, eine Citadelle, Nahmens Sar - ravalle und ein Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff von Tore ge - hoͤrig.
  • Boſenham, Stadt in Suſſex.
  • Bosna, Fluß in Boſnien, welcher ſich zu Arki in die Sau ergeuſt.
  • Bosna-Sarai, ſuche Saraio.
  • Boſnien, Tuͤrckiſche Landſchafft in Europa, welche gegen Norden Sclavonien, gegen Weſten Crva - tien, gegen Suͤden Dalmatien, und gegen Oſten Servien zu Grentzen hat. Sie wird in Ober-Boſnien oder Hertzegovi - na und in Unter-Boſnien ge - theilet.
  • Bosphorus, ſuche Fretum.
  • Bosphorus Cimmerius, ſuche Caffa.
  • Boſphorus Thraciæ, ſuche Conſtanti - nopel.
  • Boſſeman, ein Schiff-Bedienter, wel - cher die Ancker-Seile verwahret, und Anordnung machet, wenn die Ancker geworffen oder auffgeho - ben werden.
  • Boſſu, kleine Stadt im Hennegau, na - he bey Valenciennes.
  • Boſtangi Bachi, der oberſte unter des Groß-Sultans Gaͤrtnern, welcher die Auffſicht hat uͤber alle Luſt - Haͤuſer, Gaͤrten und Waſſer-Kuͤn - ſte an dem gantzen Boſphoro hin - unter biß an das ſchwartze Meer, und iſt ſein Amt ſo wichtig, daß er gar Groß-Vezir werden kan.
  • Boſtangis ſeynd an der Ottoman - niſchen Pforte Agiam-Oglans, welche in des Groß-Sultans Gar - ten arbeiten.
  • Boſton, Nevv-London, beruͤhmte Stadt in der Nord-Americani - ſchen Landſchafft Neu-Engelland, nebſt einem guten Hafen an dem Meer von Canada.
  • Boſueta, kleiner Fluß in Sclavo - nien, welcher ſich in die Sau er - geuſt.
  • Bot, ſuche Boot.
  • Botaba, eine von den Inſulis Latro - num, auff dem Archipelago von 8. Lazaro.
  • Bothnia, groſſe Landſchafft in der Schwediſchen Provintz Nord - land, am Sinu Bothnico, und iſt esBoth Bovein kaltes, ſchlecht-bewohntes und uͤbelgebauetes Land.
  • Bothniſche Meer-Buſen, Sinus Bothnicus, iſt der Noͤrdliche Theil der Oſt-See.
  • Bottelier ſuche Buddelier.
  • Bottmerey, ſuche Bodmerey.
  • Botwar, Stadt und Amt am Fluß Botwar, im Hertzogthum Wir - temberg.
  • Bova, kleine Stadt in Calabria oltra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Reggio ge - hoͤrig.
  • Boucaniers, alſo nennet man die Ca - raibes, welches Voͤlcker auff den Antilliſchen Jnſuln ſeynd. Nach - mals hat man deren Nahmen auch denen auff denſelben befind - lichen Spaniſchen und Frantzoͤſi - ſchen Jaͤgern gegeben.
  • Bouchain, kleine befeſtigte Stadt und feſtes Schloß im Hennegau am lincken Ufer der Schelde, der Kron Franckreich gehoͤrig.
  • Boudry, Bauldry, Baudria, kleine Stadt auff einem Huͤgel in der Graffſchafft Neufchatel, und der Haupt-Ort in einer groſſen Ca - ſtellaney.
  • Bouillon, kleines Hertzogthum, in dem Hertzogthum Luͤxemburg gelegen, und begreiffet ſelbiges uͤber dieſes noch die Flecken Miruart, S. Hubert, Rochefort, Logne, Hiergues, u. a. m. Es gehoͤret den Hertzogen von Bouillon.
  • Bouillon, kleine Stadt am Fluß Se - moy, neben einem feſten Schloß, und iſt ſie die Haupt-Stadt des Hertzogthums dieſes Nahmens, im Stifft Luͤttig gelegen.
  • Bouin, Bovinum, kleine Jnſul in dem Hertzogthum Retz in Bretagne.
  • Bovines, Bovignes, kleine Stadt an der Maas, in der Graffſchafft Na - mur.
  • Bovino, kleine Stadt in der Land -ſchafftBouſchafft Capitanata am Fluß Cerva - ro allernechſt am Apennino, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Benevento gehoͤ - rig.
  • Boulenois, Boulonois, ein gewiſſes Gebiet in der Picardie, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Boulogne, Bononia, Haupt-Stadt des Gebietes Boulenois, wo der Fluß Liane ins Britanniſche Meeꝛ faͤllt. Sie iſt wohl befeſtiget, und hat ei - nen guten Hafen, nebſt einem Bailliage und Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Rheims ge - hoͤrig.
  • Boulogne, Bolonia, kleine Stadt in Gaſcogne, an dem kleinen Fluß Gers.
  • Bourbon, Maſcarenhe, Jnſul in Africa auff dem Æthiopiſchen Meer. Sie hat einen Feuer-ſpeyenden Berg, ſonſten aber iſt ſie ſehr fruchtbar, und gehoͤret den Frantzoſen zu.
  • Bourbon Lanci, Bourbon l’ancien, L’Anceaume, Stadt im Hertzog - thum Burgund, nicht weit von der Loire, nebſt einem alten Felſen - Schloß, bey welchem beruͤhmte Geſund-Baͤder anzutreffen.
  • Bourbon l’Archambaut, Borbonium Arcimbaldi, Haupt-Stadt der Landſchafft Bourbonois. Sie hat den Titul einer Hertzoglichen Pai - rie, und wird durch ein nach der al - ten Art befeſtigtes Schloß beſchuͤ - tzet. Sie iſt das Stamm-Hauß der ietzigen Koͤniglichen Familie von Bourbon, und finden ſich all - hier Geſund-Baͤder.
  • Bourbonois, Landſchafft in Franck - reich, welche gegen Norden und Weſten an die Landſchafften Ni - vernois und Berry, gegen Suͤden an Auvergne ’und gegen Oſten an die Landſchafft Forez und das Her - tzogthum Burgund grentzet.
  • Bourbourg, Stadt in Flandern, deren Feſtungs-Wercke demoliret ſeynd und gehoͤret ſie nebſt der Caſtella - ney der Kron Franckreich.
  • Bourdeaux, Burdigala, Haupt-Stadt der Provintz Guienne, am Fluß Garonne, welche eine der groͤſten, ſchoͤnſten und reicheſten Handel - Staͤdte in Franckreich iſt, und zwey Citadellen hat, das Schloß Ha und das Schloß Trompete ge - nannt. Sie hat ein Ertz-Biſchoff - thum, Parlament, Univerſitaͤt, und guten Hafen, allwo viele Schiffe mit dem in ſelbiger Gegend wach - ſenden Wein beladen werden. Jhr Ertz-Biſchoff hat den Titul eines Primatis von Aquitanien, und die umliegende Gegend wird le Bourdelois genennet.
  • Bourdeaux, Burdegala, groſſer Flecken am Fluß Roubiou, in Dauphiné.
  • Bourg, alſo nennet man in Franck - reich die Oerter, ſo weder Staͤdte noch Doͤrffer ſeynd. Einige ſeynd mit Mauern umgeben, einige aber auch nicht; darbey halten ſie ins - gemein Jahr-Maͤrckte; dergeſtalt daß ſie ſo viel als die Marckt-Fle - cken in Deutſchland ſeynd.
  • Bourg ſur Mer, kleine Stadt am Fluß Dordogne in Guienne.
  • Bourg en Breſſe, Haupt-Stadt der Landſchafft Breſſe, am Fluß Reis - ſouſe, nebſt einem Bailliage und Preſidial.
  • Bourg d’Oyſans, kleine aber nahr - haffte Stadt am Fluß Romanche in Dauphiné.
  • Bourganeuf, kleine Stadt in der Land - ſchafft Marche, am Fluß Tau - rion.
  • Bourges, Biturix, Haupt-Stadt der Provintz Berry, an einem moraſti - gen Orte, wo die Fluͤſſe Eure und Auron zuſammen kommen. Sie iſt groß, hat aber zu ihrer Verwah -rungBourung nichts anders als Mauern und Waſſer-Graͤben. Uber die - ſes hat ſie auch ein Ertz-Biſchoff - thum, Bailliage, Preſidial und Uni - verſitaͤt.
  • Bourget, ein See nicht weit von der Rhone in Savoyen.
  • Bourgogne, groſſe der Kron Franck - reich zugehoͤrige Landſchafft, wel - che aus zwey Provintzen beſtehet, nemlich aus dem Hertzogthum Burgund und der Franche Comté. Sie iſt eines von den zwoͤlff Ge - neral-Gouvernements in Franck - reich.
  • Bourgogne, Nieder-Burgund oder das Hertzogthum Burgund, wel - ches gegen Oſten an die Franche Comté, gegen Suͤden an die Land - ſchafften Breſſe und Baujolois, ge - gen Weſten an Bourbonois und Nivernois, und gegen Norden an Champagne grentzet. Es wird in acht Bailliages eingetheilet, welche ſeynd l’Auxois, l’Auxerrois, l’Au - tunois, le Dijonois oder das ei - gentlich ſo genannte Bourgogne, le Chalonnois, le Charollois, le Maſconois und le Bailliage de la Montagne. Dieſes Hertzogthum gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Bourgogne, Ober-Burgund oder die Franche Comté, welche gegen We - ſten an das Hertzogthum Bur - gund und einen Theil von Cham - pagne, gegen Norden an Lothrin - gen, gegen Oſten an die Graff - ſchafft Muͤmpelgard und an die Schweitz, gegen Suͤden aber an die Landſchafft Breſſe und Gex grentzet. Man theilet ſie in drey Theile, nemlich in die Ober-Mit - tel - und Unter-Graffſchafft Burgund. Sie gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Bourmont, Burnonis Mons, kleine Stadt im Hertzogthum Bar, nicht weit von der Maas.
  • Bourſe, Burſa, Tuͤrckiſche Stadt in Natolien, und eine der vornehm - ſten des Tuͤrckiſchen Reichs. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum und ei - ne Citadelle.
  • Bourtanger-Fort, ſuche Bortange.
  • Boutonne, Vultonna, Fluß in Franck - reich, welcher in Poitou entſpringet, und ſich mit der Charente vereini - get.
  • Boxberg, kleine Stadt, Amt und Schloß in Francken, dem Chur - fuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
  • Boxtehude, kleine Stadt im Her - tzogthum Bremen, am Fluß Eſte, nicht weit darvon, wo er in die El - be faͤllet.
  • Boyar, alſo werden die Magnaten und vornehmſten Bedienten am Moſcowitiſchen Hofe tituliret. Sie ſeynd die Vornehmſten des Staats-Raths, wohnen zu Mo - ſcau, und begleiten den Czar, wenn er verreiſet.
  • Boyau, ein abſonderlicher und von der Tranchee abgeſonderter Gra - ben, welcher, indem er Schlangen - weiſe herumgehet, unterſchiedliche Terrains einſchlieſſet. Wenn man zwey Attaquen, welche nicht weit von einander entfernet ſeynd, vor einer Feſtung formiret, ſo dienen die Boyaux unterweilen darzu, daß man zwiſchen zweyen Tran - chées eine Communication machet. Sie dienen an ſtatt einer Contre - vallations-Linie, nicht allein die Ausfaͤlle zu verhindern, ſondern auch die Arbeiter zu beſchuͤtzen. Sonſten heiſſet auch Boyau eine Wurſt von Leinewand, deren man ſich zu einem Lege-Feuer und An - zuͤndung der Minen gebrau - chet.
  • Boyer iſt eine Chalouppe in Flan - dern, mit einem doppelten Bo - den und Gabel-Maſt verſehen.
  • Boyez, Heydniſche Prieſter in Ameri -ca,Boy Braca, deren ſich die Wilden gebrau - chen, um ihre Goͤtzen herbey zu ruffen. Jeder Boyé hat ſeinen abſonderlichen Goͤtzen, welchen er mit einem Geſang von etzlichen Worten, und mit dem Tabacks - Rauch herbey ruffet.
  • Boyne, Fluß in der Jrlaͤndiſchen Landſchafft Leinſter, welcher ſich unterhalb Drogheda, in das Jr - laͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Botzen, Bolſano, Bolzanum, beruͤhmte Handels-Stadt mit Bergen um - geben, am Fluß Eiſack, im Bi - ſchoffthum Trient 16. Meilen von Jnſpruck. Sie iſt wegen ihrer vier Jahr-Maͤrckte, welche aus vielen Laͤndern beſuchet werden, und wegen ihrer guten Weine be - kant. Sie hat ein Schloß, iſt die Reſidentz des Oeſterreichiſchen Lands-Hauptmannes im Etſch - lande, und wird allhier das Hof - Gericht wegen des Etſchlandes jaͤhrlich viermahl gehalten.
  • Bozentin, Stadt in der Woywod - ſchafft Sandomir.
  • Bozzolo, kleine Stadt in dem Man - tuaniſchen Gebiet zwiſchen Man - tua und Cremona. Sie hat den Titul eines Fuͤrſtenthums, und iſt die Reſidentz der Fuͤrſten von Bozzolo, aus dem Hauſe Gonza - ga.
  • Bra, Braida, Stadt in Piemont, nicht weit von dem Fluß Tanaro.
  • Braadt-ſpit, Eſponton, eine Art einer halben Pique, deren man ſich vor - nemlich auff den Schiffen bedie - net, wenn man endert.
  • Brabançon, Dorff und Schloß im Hennegau, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums.
  • Brabant, Hertzogthum, und eine von den 17. Provintzen derer Nieder - lande, welche gegen Norden an Holland und Geldern, gegen We - ſten an Seeland und Flandern,Bragegen Suͤden an die Graffſchaff - ten Hennegau und Namur, gegen Oſten aber an das Stifft Luͤttig grentzet. Sie gehoͤret theils der Krone Spanien, theils den ver - einigten Niederlanden; Dahero ſie in das Spaniſche und Hol - laͤndiſche Brabant eingetheilet wird. Jenes iſt der Suͤdliche und groͤſte; dieſes aber der Noͤrd - liche Theil, und befindet ſich in dem Spaniſchen Theile eine Ge - gend, welche das Walloniſche Brabant genennet wird. Ver - moͤge einer andern Abtheilung aber beſtehet dieſe Provintz aus vier Qvartieren, welche ſeynd Loͤ - wen, Bruͤſſel, Antwerpen und Hertzogenbuſch.
  • Bracciano, Arcennum, Brygianum, mit - telmaͤßige Stadt an einem See im Patrimonio Petri, im kleinen Her - tzogthum Bracciano, welches dem Fuͤrſten Livio Odeſcalchi gehoͤret. Jn dieſem Hertzogthum nicht weit von der Stadt Bracciano ſeynd warme Geſund-Baͤder.
  • Brachbant, das Archi-Diaconat Brachbant oder klein Brabant, ein gewiſſes Gebiet im Henne - gau.
  • Brachmanes, Gymnoſophiſtæ, Bramans, Bramines, Jndianiſche Philoſophi, und Nachfolger der alten Brach - manen, welche glauben, daß der erſte Menſch, welchen ſie Brahma nennen, acht Welte geſchaffen ha - be, welche unſerer Welt gleich ſeyn, und welche er durch ſeine Stadthalter regiere. Sie glau - ben ferner, daß die Seele aus ei - nem Leibe in einen andern fahre, auch halten ſie ſehr ſtrenge Faſten, und caſteyen ſich auff andere Weiſe, wodurch ſie beym gemei - nen Volck in Anſehen kommen. Sie ſeynd ſo erfahren in der Stern-Kunſt, daß ſie in Ausrech -FnungBranung der Finſterniſſe keine Minu - te fehlen.
  • Brackel, kleine Stadt am Fluß Net - te, im Biſchoffthum Paderborn.
  • Brackenheim, Stadt und Amt am Fluß Zaber, im Zabergoͤw, dem Hertzog von Wirtemberg gehoͤ - rig.
  • Braclaw, ſuche Braslaw.
  • Bradano, Fluß in der Landſchafft Ba - ſilicata, welcher im Apennino ent - ſpringet, und ſich in den Golfo di Taranto ergeuſt.
  • Braga, Braccara Auguſta, Haupt - Stadt der Provintz Entre Douro y Minho, am Fluß Aleſte oder Se - then nicht weit vom Fluß Cavado. Sie iſt groß |und volckreich, auch hat ſie einen Ertz-Biſchoff, welcher zugleich die weltliche Gerichtbar - keit uͤber die Stadt beſitzet, und ſich einen Prima ten von Spa - nien nennet, wiewol ihm dieſer Ti - tul von dem Ertz-Biſchoffe zu To - ledo ſtreitig gemachet wird.
  • Braganza, Brigantia, Stadt zwiſchen dem Gebuͤrge am Fluß Sabor, in der Provintz Tra-los-Montes in Portugal, und iſt ſie die Haupt - Stadt eines Hertzogthums.
  • Braid-Alban, Provintz in Schott - land, zwiſchen den Landſchafften Loquabyr, Athol, Strathern, Ment - heit, Lennox, und Argyle.
  • Brailow, kleine Stadt am Fluß Bar, in Nieder-Podolien.
  • Braine, Brenne, kleine Stadt am Fluß Vesle in der Isle de France.
  • Braine-le-Comte, Bronium, kleine Stadt im Hennegau, nebſt einer Caſtellaney.
  • Braine l’Aleu, kleine freye Stadt im Suͤdlichen Brabant, zwiſchen Mons und Nivelle.
  • Bramines, ſuche Brachmanes.
  • Brandeis, kleine Stadt und Schloß im Kaurzimer-Kreiſe in Boͤhmen, an der Elbe.
  • Brandenburg, freye Herꝛſchafft und feſtes Schloß im Hertzogthum Luͤ - xemburg. Sie gehoͤret den Gra - fen von Salm.
  • Brandenburg, Stadt und Schloß am friſchen Haff, wo der Pregel hinein faͤllet, in der Landſchafft Natangen.
  • Brandenburg, Neu-Brandenburg, Stadt am Tollen-See im Her - tzogthum Mecklenburg.
  • Brandenburg, alte und groſſe Stadt in der Mittel-Marck, am Fluß Havel, welcher ſie in zwey Theile abſondert, nemlich in Alt - und Neu-Brandenburg. Sie liegt 10. Meilen von Magdeburg.
  • Brandenburg, die Marck Branden - burg, eine der groͤſten Landſchaff - ten im Ober-Saͤchſiſchen Kreiß. Sie grentzet gegen Weſten an das Hertzogthum Luͤneburg, gegen Norden an Mecklenburg und Pommern, gegen Oſten an Groß - Polen, und gegen Suͤden an Schleſien, die Lauſitz, Ober-Sach - ſen und das Hertzogthum Magde - burg. Die meiſten Einwohner ſeynd der Lutheriſchen, die uͤbrigen aber der Reformirten Religion zugethan. Sie hat fuͤnff Theile: (1.) Die alte Marck, zwiſchen der Priegnitz, und den Hertzogthuͤ - mern Magdeburg und Luͤneburg. (2.) Die Priegnitz, deren an ih - rem behoͤrigen Orte gedacht wer - den ſoll. (3.) Die Mittel - Marck, welche an die Neue Marck, Lauſitz, Ober-Sachſen, und Priegnitz grentzet. (4.) Die Ucker-Marck, zwiſchen der Mit - tel-Marck, Graffſchafft Ruppin, Hertzogthum Mecklenburg und Pommern. (5.) Die Neue Marck, welche gegen Weſten die Mittelmarck, gegen Suͤden Schle - ſien, gegen Oſten Polen, und gegen Norden Pommern zu Grentzenhat.Bra Braſhat. Von dieſer Provintz haben die Marggrafen von Branden - burg ihren Nahmen, welche anitzo in drey Haupt-Linien getheilet werden, nemlich in die Koͤnigliche Preußiſche oder Chur-Linie, welcher die gantze Marck zugehoͤ - ret, in die Bayreutiſche und in die Onoltzbachiſche oder Anſpachi - ſche Linie. Die erſte iſt der Reformirten, die beyden letzteren aber ſeynd der Lutheriſchen Reli - gion zugethan.
  • Brandenburg, Chur-Fuͤrſt zu Brandenburg iſt des Heil. Roͤm. Reichs Ertz-Kaͤmmerer, hat die ſechſte Stimme bey der Kaͤyſerli - chen Wahl, traͤgt bey Kaͤyſerlichen Proceßionen den Zepter, reichet hernach dem Kaͤyſer das Waſſer zum Haͤnde-waſchen, ehe ſich der - ſelbe zur Tafel ſetzet, und hat das Privilegium de non appellando, welches iedoch nur von der Chur, nicht aber auch von der gantzen Brandenburgiſchen Familie zu verſtehen iſt. Sein Erb-Kaͤm - merer iſt der Fuͤrſt von Hohenzol - lern, welcher in ſeiner Abweſen - heit in Verwaltung dieſes hohen Amtes ſeine Stelle vertritt.
  • Brander, ſuche Brulot.
  • Branſebroe, Stadt in Smaland.
  • Bransko, kleine Stadt in Moſcau am Fluß Dezna im Hertzogthum Novogrod Sewierski.
  • Bransko, Stadt in Volhynien.
  • Braſilien, ſuche Breſil.
  • Braslaw, Braclaw, Bercaslaw, Woywodſchafft in Klein-Reußen, jenſeit Podolien an den Tartari - ſchen Grentzen.
  • Braslaw, Stadt in der Woywod - ſchafft dieſes Nahmens.
  • Braſſow, Cronſtadt, Stephanopolis, Stadt in Siebenbuͤrgen, zwoͤlff Meilen von Hermannſtadt an den Wallachiſchen und Moldaui -Brat Brauſchen Grentzen, welche durch ein allernechſt daran liegendes Berg - Schloß beſchuͤtzet wird; auch iſt ſie mit Paſteyen und einem dop - pelten ſehr tieffen Waſſer-Graben verſehen.
  • Brathian, Stadt im Polniſchen Preuſſen.
  • Bratislaw, Stadt in der Woywod - ſchafft Wilna in Lithauen.
  • Bratronice, Stadt in Boͤhmen im Prachenſer-Kreiſe.
  • Brava, Stadt und Republic an der Kuͤſten von Ajan in Africa.
  • Brava, eine von den Jnſuln des Capo Verde, allwo ſo guter Wein waͤch - ſet, als auff den Canariſchen Jn - ſuln.
  • Braubach, Amt und kleine Stadt am Rhein in der Niedern Graff - ſchafft Catzenelnbogen, dem Land - grafen von Heſſen-Darmſtadt ge - hoͤrig.
  • Bravi werden in Jtalien diejenigen genennet, welche ſich vor eine ge - wiſſe Belohnung gebrauchen laſ - ſen, einen andern umzubringen, oder denſelben auff andere Weiſe zu beleidigen.
  • Braulio, groſſer Berg im Alpen-Ge - buͤrge in Graubuͤnden bey der Stadt Bormio.
  • Braunau, wohlbefeſtigte Stadt am Fluß Jnn in Ober-Baͤyern, im Rent-Amt Burghauſen.
  • Brauneck, kleine Stadt nebſt einem ſehr feſten Schloß im Biſchoff - thum Brixen, am Fluß Ryenctz, und wird die umliegende Gegend das Braunecker-Thal genen - net.
  • Braunfels, kleine Stadt im Ober - Rheiniſchen Kreis, in der Graff - ſchafft Solms, nebſt einem Schloß, auff welchem der Graff von Solms-Braunfels reſidi - ret.
  • Braunsberg, Brunsberg, Stadt inF 2Wer -BraWermeland im Polniſchen Pꝛeuſ - ſen, wo der Fluß Paſſerg in den friſchen Haff faͤllt. Hieſelbſt ha - ben die Jeſuiten ein Collegium, und vor der Stadt ſeynd die Gren - tzen des Polniſchen und Bran - denburgiſchen Preußen abge - zeichnet.
  • Braunſchweig, Brunopolis, groſſe und befeſtigte Stadt am Fluß Ocker, im Hertzogthum Braun - ſchweig, und die Reſidentz-Stadt des Hertzogs dieſes Nahmens, welche mit der Meß-Freyheit be - gnadiget iſt. Sie liegt 5. Meilen von Helmſtaͤdt.
  • Braunſchweig, Hertzogthum und groſſe Provintz im Nieder-Saͤchſi - ſchen Kreis, welche gegen Norden an das Hertzogthum Luͤneburg, ge - gen Weſten an den Weſtphaͤliſchen Kreis, von welchem es die Weſer ſcheidet, gegen Suͤden an Heſſen und das Eichsfeld, gegen Oſten aber an Thuͤringen, Anhalt, Hal - berſtadt und das Hertzogthum Mag eburg grentzet. Die Her - tzoge von Braunſchweig und Luͤ - neburg werden in zwey Haupt-Li - nien getheilet, nemlich in die Wolffenbuͤtteliſche und Luͤne - burgiſche. Beyde theilen ſich wiederum in beſondere Linien, nemlich die Wolffenbuͤtteliſche in die Braunſchweigiſche, Wolf - fenbuͤtteliſche und Beveriſche; Die Luͤneburgiſche aber in die Zelliſche und Hanoveriſche, o - der Chur-Linie.
  • Bray, kleine Stadt am Fluß Somme in der Picardie.
  • Bray, kleine Stadt an der Seine, in Champagne, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Braychypult-Point, Vorgebuͤrge im Fuͤrſtenthum Walles.
  • Brazza, Brachia, Jnſul auff dem Gol - fo di Venezia, der Stadt SpalatroBregegen uͤber, und den Venetianern gehoͤrig.
  • Breche iſt eine Eroͤffnung oder ein groſſes Loch, welches die Belage - rer mit dem groben Geſchuͤtz in den Wall oder in die Mauren ei - nes belagerten Ortes machen, und ſolches unterweilen mit Mi - nen erweitern, damit man daſelbſt Sturm lauffen, und in die Feſtung dringen koͤnne.
  • Brechyn, kleine Stadt in der Nord - Schottlaͤndiſchen Landſchafft An - gus, nicht weit von dem Deutſchen Meer, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu S. An - drevvs gehoͤrig.
  • Brecknock, Brechiniæ, Brecknockshire, Landſchafft in Soud-Walles, wel - che gegen Oſten an die Land - ſchafft Hereford, gegen Norden an Radnor, gegen Weſten an Cardi - gan und Carmarthen, gegen Suͤ - den aber an Glamorgan und Mon - mouth grentzet. Die Haupt - Stadt heiſſet gleichfalls Breck - nock, am Fluß Uske, welche Sitz und Stimme im Parlament in Engelland hat.
  • Breda, groſſe Stadt am Fluß Merke im Hollaͤndiſchen Brabant. Sie iſt theils durch die Natur, theils durch die Kunſt befeſtiget, indem ſie in einem moraſtigen Lande lie - get, welches man unter Waſſer ſe - tzen kan, und iſt ſie ſo wohl mit Baſtionen, als auch mit einem ſehr feſten Schloß verſehen. Sie iſt die Haupt-Stadt einer Frey - Herrſchafft, und gehoͤret in die annoch ſtreitige Erbſchafft des letzt-verſtorbenen Koͤnigs in En - gelland, Wilhelm des Drit - ten.
  • Bredefort, ſuche Brefort.
  • Bredenberg, kleine Stadt nebſt ei - nem guten Schloß am Fluß Stor in Holſtein.
  • Brefar, eine von den Sorlingiſchen Jnſuln.
  • Brefort, Bredefort, kleine Stadt in der Graffſchafft Zutphen. Sie iſt wegen des Moraſtes feſte, und wird durch ein gutes Schloß be - decket.
  • Bregançon, Feſtung in der Proven - ce auff einer kleinen Felſichten Jnſul eines kleinen Golfo, den Jnſuln Hieres gegen Norden ge - legen.
  • Bregentz, Herrſchafft am Boden - See, dem Hauſe Oeſterreich ge - hoͤrig. Die Haupt-Stadt heißet gleichfals Bregentz, nebſt einem alten Schloß, und liegt ſie am Fluß gleiches Nahmens, wo der - ſelbe in den Boden-See faͤllet. Das Schloß aber liegt auff einer Hoͤhe. Dieſe Stadt ernehret ſich guten Theils von dem Eiſen, ſo man daſelbſt ſchmeltzet.
  • Bregna, Brennæ Vallis, Thal oder kleine Landſchafft, in den vier J - taliaͤniſchen Aemtern der Schwei - tzer gelegen.
  • Bregna, Fluß in den vier Jtaliaͤni - ſchen Aemtern der Schweitzer.
  • Breiteneck, Herrſchafft in Baͤyern, den Reichs-Graffen von Tilly zu gehoͤrig.
  • Brema, Koͤnigreich und Stadt am Fluß Menam, in Jndien jenſeit des Gangis.
  • Brembo, Fluß, welcher im Berge Morbegno an den Valteliniſchen Grentzen entſpringet, und ſich unterhalb Bergamb mit der Adda vereiniget.
  • Bremen, Hertzogthum im Nieder - Saͤchſiſchen Kreis, zwiſchen der Weſer und Elbe, alſo daß es ge -〈…〉〈…〉 Weſten an das Hadelerland, und gegen Oſten an das Hertzog - thum Luͤneburg und Fuͤrſtenthum Ferden grentzet. Es gehoͤret der Kron Schweden.
  • Bremen, freye Reichs-Stadt im Hertzogthum Bremen, welche durch die Weſer in zwey Theile abgeſondert wird, und an bey - den Theilen befeſtiget, auch mit einem guten Schloß verſehen iſt. Sie gehoͤret unter die Hanſee - Staͤdte, iſt groß, treibet viel Handlung, hat ein beruͤhmtes Gymnaſium, und iſt theils Luthe - riſch, theils Reformirt. Jm - brigen hatte ſie ſich gegen die Kron Schweden, vermoͤge des Anno 1666. geſchloſſenen Frie - dens, verbindlich gemachet, biß auff das Jahr 1700. ſich der Stimme und des Sitzes auff den Deutſchen Reichs-Taͤgen zuent - halten, und hoͤret man auch nicht, daß, unerachtet letzt-ge - dachtes Jahr verfloſſen, einige Aenderung vorgegangen ſeye. Sie liegt 12. Meilen von Zelle.
  • Bremerverde, Stadt und Reſi - dentz des Schwediſchen Gouver - neurs im Hertzogthum Bremen, am Fluß Oeſt. Sie iſt befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß.
  • Bremgarten, Bremocartum, klei - ne Stadt und Amt am Fluß Ruß, welcher faſt gantz um die Stadt fleuſt. Sie liegt in der Graff - ſchafft Rore oder in den freyen Aemtern in der Schweitz.
  • Brendolo, kleine Stadt nebſt einem Hafen auff einer kleinen Jnſul in den Venetianiſchen Lagune.
  • Brene le Comte, ſuche Braine le Com - te.
  • Brenne, ein gewiſſes Gebiet in der Provintz Touraine.
  • Brenner, groſſer Berg in Tyrol zwiſchen den Fluͤßen Jnn, Aycha, und Etſch, jenſeit Jnſpruck
  • Brenta, Fluß, welcher im Biſchoff - thum Trient entſpringet, und ſich unterhalb Padua in den Gol - fo di Venezia ergeuſt.
  • Brentford, kleine Stadt an der Temſe, in der Landſchafft Mid - delſex.
  • Brentz, Stadt im Hertzogthum Wirtemberg, nebſt zwey Schloͤſ - ſern, anderthalb Stunden von Gingen gelegen.
  • Brentz, Fluß im Hertzogthum Wir - temberg.
  • Breſcia, Breſſe, Brixia, Haupt-Stadt in der Landſchafft Breſciano, am Fluß Garza oder Gothzo, welcher zertheilet durch die Gaſſen laͤufft. Sie iſt wohl befeſtiget, wird durch eine gute Citadelle beſchuͤ - tzet, und hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Mey - land gehoͤrig.
  • Breſciano, Ager Brixianus, Land - ſchafft, den Venetianern gehoͤrig, welche gegen Norden die Unter - thanen der Graubuͤndner, gegen Weſten die Landſchafft Bergama - ſco, gegen Suͤden das Cremoni - ſche, und gegen Oſten das Man - tuaniſche, Veroneſiſche und Tri - dentiniſche Gebiet zu Grentzen hat.
  • Breſcon, kleine felſichte Jnſul, auff welche eine Schantze gebauet iſt. Sie liegt am Golfo von Lion, nahe an den Kuͤſten von Langue - doc.
  • Breſil, Braſilien, groſſe Landſchafft in Suͤd-America, welche gegen Norden, Oſten und Suͤden ans Braſilianiſche Meer, und gegen Weſten ans Land der Amazonen grentzet. Sie wird von vieler - ley Voͤlckern bewohnet, welche faſt weder Religion noch Policey, und nur allein gewiſſe Haupt - Leute haben, die ſie im Kriege anfuͤhren; auch gehen ſie, we - nige ausgenommen, gantz na - ckend. Sie ſeynd Menſchen - Freſſer und beten den Teuffel an; wiewohl auch viele in denenBresdurch die Portugieſen eingenom - menen Laͤndern zum Chriſten - thum bekehret oder gezwungen worden, und ſeynd die bekante - ſten Voͤlcker die Toupinambous, Margajas und Ouetacas. Den am Meer gelegenen Theil oder die Braſilianiſche See-Kuͤſten beſitzen die Portugieſen, welchen ſie in 14. Hauptmanſchafften oder Regierungen eintheilen, und ge - winnen ſie daſelbſt einen groſſen Reichthum an Baum-Wolle, Saffran, Balſam, Ambra, Ta - back, Braſilien-Holtz und Zu - cker.
  • Breſilianiſche Meer iſt ein Theil vom Mar del Nort.
  • Breſini, Brezina, kleine Stadt in der Woywodſchafft Lenczicz in in Groß-Polen.
  • Breslau, Fuͤrſtenthum in Nieder - Schleſien, dem Kaͤyſer, als Koͤ - nige in Boͤhmen, gehoͤrig, wel - ches zwiſchen den Fuͤrſtenthuͤ - mern Wolau, Oels, Brieg, Schweidnitz und Lignitz lieget.
  • Breslau, Vratislavia, Haupt-Stadt im Fuͤrſtenthum dieſes Nahmens, an der Oder 8. Meilen von Lig - nitz gelegen. Sie iſt weitlaͤuff - tig, und hat einen Biſchoff, wel - cher zugleich die Regierung des Fuͤrſtenthums verwaltet, und das Ober-Amt genennet wird. Der Stadt-Rath und die meiſte Buͤrgerſchafft iſt Lutheriſch und hat zwey Gymnaſia. Zu Ende aber des Jahres 1702. iſt auch eine Roͤmiſch-Catholiſche Univer - ſitaͤt daſelbſt geſtifftet, und die Leopoldiniſche genennet worden, uͤber welche der Jeſuiter-Orden die Direction hat.
  • Bresle, Fluß, welcher in der Nor - mandie entſpringet, und ſich in den Oceanum ergeuſt.
  • Bresna, Stadt in der Woywod - ſchafft Lenczicz.
  • Bresſe, Provintz in Franckreich wel - che die kleine Landſchafften Bu - gey, Valromey und Gex begreif - fet. Sie hat gegen Oſten und Suͤden die Rhone, gegen Weſten die Saone, und gegen Norden Burgund und das Laͤndgen Vaux.
  • Breßici, Poleſia, Woywodſchafft und Stadt in Lithauen.
  • Breſſuire, Bercorium, kleine Stadt am kleinen Fluß Argenton, in Poitou.
  • Breſt, wohlbefeſtigte Stadt in Bre tagne an einem Huͤgel, und er - ſtrecket ſie ſich biß an eine große Baye, welche der Frantzoſen be - ſter und ſicherſter Hafen am Ocea - no iſt, in dem der Canal, wodurch die Schiffe einlauffen, voller Felſen, welche man nicht ehe ſiehet, als wenn Ebbe iſt. Sie iſt das Magazin der Frantzoͤſiſchen Admiralſchafft vor den Oceanum, und wird durch eine auff einem Felſen liegende Citadelle beſchuͤ - tzet.
  • Breſt, eine Colonie der Frantzoſen in Canada.
  • Bretagne, Britannia minor, Provintz in Franckreich, und iſt ſie eine groſſe Halb-Jnſul, welche gegen Norden an das Britanniſche Meer, gegen Weſten an den Ocea - num, und gegen Suͤden an das Gaſcogniſche Meer ſtoͤſſet: Ge - gen der Land-Seite aber grentzet ſie an Poitou, Anjou, Maine und einen Theil von der Normandie. Sie iſt eine der groͤſten Provin - tzen in Franckreich, welche vor - trefflichen Ackerbau und Weyde, aber wenig Wein beſitzet, und werden ihre Einwohner vor die beſten Schiffleute unter den Fran - tzoſen gehalten. Man theilet ſie in Ober-und Nieder-Bretagne.
  • Bretevil, Britolium, kleine Stadt am Fluß Iton in der Ober-Nor - mandie.
  • Bretigny, Bretiniacum, Stadt im General-Gouvernement von Or - leans.
  • Breton, le Pertuis Breton, eine klei - ne Meer-Enge an dem Gaſcogni - ſchen Meer, zwiſchen den Jnſuln und Poitou.
  • Breton, Jnſul und Vorgebuͤrge auff dem Meer von Canada.
  • Bretons, die Einwohner der Pro - vintz Bretagne, welche eben eine ſolche Sprache reden, wie die Einwohner des Fuͤrſtenthum Walles in Engelland.
  • Bretten, Stadt und Amt in der Unter-Pfaltz an den Wirtenbergi - ſchen Grentzen, am Fluß Saltza.
  • Brettigau, kleine Landſchafft oder Thal in Graubuͤnden, zwiſchen dem Rhein und der Graffſchafft Tyrol.
  • Breuberg, Herrſchafft in Fran - cken am Maͤyn, welche den Graf - fen von Erbach und Wertheim gemeinſchafftlich zugehoͤret.
  • Breve iſt ein Schreiben, welches der Pabſt an einen Koͤnig, Fuͤr - ſten, Republic oder an eine oder die andere Obrigkeit in ſolchen Sachen abgehen laͤßet, welche das gemeine Weſen betreffen. Zu ſolchem Ende ſeynd gewiſſe Bediente zu Rom beſtellet, wel - che Secretarii Brevium genennet worden. Diejenigen Brevia, wel - che die Dataria oder Segretareria ausfertiget, werden auff Per - gament geſchrieben, und mit dem Fiſcher-Ring beſiegelt.
  • Brevoort, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Zutphen.
  • Brey, kleine Stadt im Gebiet Lootz im Stifft Luͤttig.
  • Breyberg, Breuburg, kleine Stadt und feſtes Schloß in Francken,F 4theilsBri Brietheils den Graffen von Erpach, theils den Graffen von Loͤwen - ſtein-Wertheim gehoͤrig.
  • Briançon, Brigantium, kleine Stadt am Fluß Durence auff den Alpen in Dauphiné, nebſt einem Baillia - ge und einem allernechſt darbey gelegenen feſten Felſen-Schloß. Die umliegende Gegend wird Le Briançonnois genennet, welche viele zwiſchen den Alpen gelegene Thaͤler begreiffet.
  • Brianza, ein Gebuͤrge im Meylaͤndi - ſchen Gebiet gegen den Comer - See.
  • Briare, Brivodurum, kleine Stadt an der Loire in der Landſchafft Gaſtinois. Ein wenig unterhalb dieſer Stadt iſt an der Loire ein Canal zumachen angefangen wor - den, welcher vor Montargis vorbey und nachmahls in den Fluß Loing, letzlich aber in die Seine gehet.
  • Briateſte, Britexta, kleine Stadt in Languedoc, am Fluß Dadou, in der Landſchafft Albigeois.
  • Brichſenſtadt, Briſtatt, kleine Stadt, 2. Meilen von Kitzin - gen, in der Marggraffſchafft An - ſpach.
  • Bridport, Flecken in der Landſchafft Dorceſter, welcher Sitz und Stim - me im Parlament von Engelland hat.
  • Brie, Braia, kleine Landſchafft in Franckreich zwiſchen Champagne, und den beyden Fluͤßen Seine und Marne.
  • Brie-Comte Robert, kleine Stadt nahe bey dem Fluß lere in der Landſchafft Brie.
  • Briecz, ein gewiſſes Gebiet in der Woywodſchafft Cracau.
  • Brieg, Fuͤrſtenthum in Nieder - Schleſien an der Oder, dem Kaͤy - ſer, als Koͤnig in Boͤhmen gehoͤ - rig. Es lieget zwiſchen denBri BrigFuͤrſtenthuͤmern Oppeln, Grot - kau, Muͤnſterberg, Schweidnitz, Breslau und an den Polniſchen Grentzen.
  • Brieg, Haupt-Stadt im Fuͤrſten - thum dieſes Nahmens, welche wohlgebauet, volckreich und an der Oder gelegen iſt.
  • Briel, Brille, kleine Stadt in der Graffſchafft Holland auff der klei - nen Jnſul Voorn. Sie iſt wohl befeſtiget, und hat einen guten Hafen am Einfluß der Maas.
  • Brienne, kleine Stadt am Fluß Au - be in Champagne.
  • Brieſcia, Woywodſchafft in Lithau - en, welche gegen Norden an die Woywodſchafften Novogrodeck und Troki, gegen Weſten an die Woywodſchafften Bielsko und Lublin, gegen Suͤden an Ober - Volhynien und die Woywod - ſchafft Chelm und gegen Oſten an die Landſchafft Rziczica grentzet. Sie wird in die Caſtellaneyen Brieſcia und Pinsko getheilet.
  • Brieſcia, Haupt-Stadt der Woy - wodſchafft dieſes Nahmens, nebſt einem feſten Felſen-Schloß, am Fluß Bug.
  • Brigade iſt ein gewiſſer Antheil Mannſchafft von einem Corpo zu Fuß ober zu Pferd. Die Briga - de einer Armee in Franckreich iſt entweder ein Corpo Cavalerie von 10. biß 12. Eſcadrons, oder ein Corpo Infanterie von 5. biß 6. Bataillons. Jnsgemein theilet man eine Armee in 8. Brigaden, nemlich 4. zu Pferd und 4. zu Fuß - Jngleichen wenn zwey, drey oder mehrere Regimenter zuſam̃en ge - ſtoſſen, und von einem Briegadier commandiret werden, nennet man es eine Brigade. Eine Bri - gade einer Compagnie zu Pferd iſt der dritte Theil der Compagnie, ſo ferne ſie nur aus 50. Pferdenbeſtehet.Bri Brinbeſtehet. Jſt ſie aber 100. Pfer - de ſtarck, ſo rechnet man eine Bri - gade vor den ſechſten Theil.
  • Brigadier iſt ein Officirer, welcher zwey, drey oder mehrere Regi - menter unter ſeinem Commando hat.
  • Brigantine, ein leichtes Schiff zur See mit einem niedrigen Boort, welches auff einer Seite 10. 12. oder 15. Ruder hat, und ſeynd die Brigantinen insgemein Raub - Schiffe, welche die Rhodiſer, ihrem Vorgeben nach, erfunden haben. Sie koͤnnen faſt 100. Mann in ſich faſſen, bey jedem Ruder aber iſt nur ein eintziger Mann, welcher rudert, jedoch auch zu - gleich Soldaten-Dienſte thut, und ſeine Musqvete unter ſeiner Ru - der-Banck verwahret. Jm uͤbri - gen kan man auff den Briganti - nen auch Segel gebrauchen.
  • Brigenort, Brugmorſe, Flecken am Fluß Saverne in der Landſchafft Shrop, welcher Sitz und Stim - me im Parlament von Engelland hat.
  • Brigevvater, Flecken in der Land - ſchafft Sommerſet, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Brignolle, Brinonia, kleine Stadt am Fluß Caramie in der Provence, nebſt einem Bailliage.
  • Brigueil, kleine Stadt in der Land - ſchafft Marche in Franckreich.
  • Brihuega, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß in Neu-Caſtilien.
  • Brindiſi, Brunduſium, Stadt in Terra d Otranto, am Golfo di Venezia, nebſt einem der groͤſten und ſicherſten Haͤfen in Jtalien, welcher durch ein ins Meer ge - bauetes Schloß wie auch durch zwey andere Schantzen beſchuͤtzet wird. Sie hat ein Ertz-Biſchoff - thum, und ſiehet man in ihremBri BriſGebiet gantze Waͤlder von Oehl - Baͤumen.
  • Brinn, befeſtigte Stadt, nebſt ei - nem gleichfals feſten Schloß in Maͤhren, allwo ſich die Fluͤſſe Schwarte und Schwitte vereini - gen.
  • Brioni, Pullariæ Inſulæ, ſeynd drey den Venetianern zugehoͤrige Jn - ſuln auff dem Adriatiſchen Meer an der Oeſtlichen Kuͤſten von J - ſtrien. Die groͤſte unter ihnen wird inſonderheit Brioni, die beyden andern aber Coſeda und S. Girolamo genennet,
  • Brioude, Brivas, Stadt am Fluß Adier in Auvergne, nebſt einem Stiffte, deſſen Canonici die Graffen von Brioude genennet werden.
  • Briſach, Breyſach, Haup-Stadt im Brisgau an der Oeſtlichen Seite des Rheins, zwiſchen Ba - ſel und Straßburg. Sie iſt eine der beſten Feſtungen in Europa, nebſt einer Citadelle auff einem Felſen, und gehoͤrete dem Hauſe Oeſterreich, wurde aber Anno 1703. durch die Frantzoͤſiſche Waf - fen erobert. Auff der andern Seite des Rheins lieget die Fe - ſtung Neu-Briſach, welche die Frantzoſen allererſt nach dem Ryßwickiſchen Frieden erbauet haben.
  • Brisgau, Landſchafft im Schwaͤbi - ſchen Kreis, welche gegen Weſten durch den Rhein vom Elſas ab - geſondert wird, gegen Norden a - ber die Ortenau, gegen Oſten das Fuͤrſtenbergiſche Gebiet am Schwartz-Walde, und gegen Suͤden die Wald-Staͤdte zu Gren - tzen hat. Sie gehoͤret dem Hauſe Oeſterreich, ausgenommen eini - ge Oerter, welche den Marg - graffen von Baden zuſtehen.
  • Briſac, kleine Stadt in der ProvintzF 5Anjou,Bri BritAnjou, am kleinen Fluß Auban - ce. Sie hat ein ſchoͤnes Schloß und den Titul eines Hertzog - thums.
  • Briſtol, Stadt am Fluß Avon, und flieſſet ein anderer, Nahmens Froome mitten hindurch. Sie lieget zum Theil in der Provintz Gloceſter, zum Theil in Somer - ſet, und gehoͤret unter die Ge - richtbarkeit dieſer letzteren. Sie iſt groß, wohlgebauet, treibt groſſe Handlung, weil mit der Flut die groͤſten Schiffe dahin kommen koͤnnen, und iſt nechſt Londen und Yorck die vornehm - ſte Stadt in Engelland; auch hat ſie einen Biſchoff, welcher unter den Ertz-Biſchoff von Can - terbury gehoͤret.
  • Briſtol, Neu-Briſtol, kleine Stadt an der Baye Gaillarde auff der Jnſul Barbados, den Engellaͤn - dern gehoͤrig.
  • Briſtol, La Manche de Briſtol, oder der Golfo de la Saverne, wie auch der Canal S. Georgii genant, iſt ein Theil des Jrlaͤndiſchen Mee - res.
  • Britannien, die Jnſuln von Groß - Britannien beſtehen aus fuͤnff Theilen, welche ſeynd (1.) Groß - Britannien, wodurch Engel - land und Schottland verſtan - den wird, (2.) Jrland, (3.) die Sorlingiſche Jnſuln, (4.) die Hebudes, Inch-Galles oder VVe - ſternes, (5.) die Orcades, welchen die Schetlandiſche Jnſuln beyge - fuͤget werden. Sie ſeynd alle - ſamt dem Groß-Britanniſchen Throne unterthan.
  • Britanniſche Meer, La Manche oder der Canal, iſt eine groſſe Meer - Enge des Atlantiſchen Meeres, und erſtrecket ſich zwiſchen den Engliſchen und Frantzoͤſiſchen Kuͤſten von den Jnſuln OueſſantBri Brobiß an die Meer-Enge, le Pas de Calais genant, bey welchem ſich das Deutſche Meer anfaͤn - get.
  • Brive-la-Gaillarde, Briva Curretia, Stadt am Fluß Coureze, in Nie - der-Limo〈…〉〈…〉 n.
  • Brivio, Bripium, kleine Stadt am Fluß Adda im Hertzogthum Mey - land.
  • Brixen, Biſchoffthum in Tyrol, zwiſchen dem eigentlich ſo genan - ten Tyrol, dem Biſchoffthum Trient, Venetianiſchen Gebiet, und Ertz-Biſchoffthum Saltz - burg. Der Biſchoff gehoͤret un - ter den Ertz-Biſchoff zu Saltz - burg, und iſt ein unmittelbarer Stand des Roͤmiſchen Reichs.
  • Brixen, die Haupt-Stadt des Bi - ſchoffthums dieſes Nahmens, am Brenner, wo ſich die Fluͤße Rientz und Eiſack vereinigen, 9. Meilen von Jnſpruck Jhr ro - ther Wein iſt beruͤhmt.
  • Broad, ein See in Ulſter, auff wel - chem ſich viele kleine Jnſuln be - finden.
  • Broc, Stadt in der Woywodſchafft Maſovien.
  • Brodi, Stadt in Volhynien.
  • Brodnicz, Stadt in der Woywod - ſchafft Culm, im Polniſchen Preußen.
  • Brodt, kleine und befeſtigte Stadt an der Sau, in Sclavonien.
  • Broͤmſebroe, Flecken in Oſt-Goth - land.
  • Broglio, der Platz, wo die Nobili zu Venedig auff dem Marx-Platz ihre Verſamlung halten. Wenn ſie Vormittage zuſammen kom - men, nehmen ſie den Portico o - der verdeckten Platz unter dem Palazzo di S. Marco, wie auch den dritten Theil des Platzes auff ſelbiger Seite ein. Wenn aber die Verſamlung nachmit -tagsBro Browtags geſchiehet, ſo iſt der Broglio unter dem Portico der erſten Sei - te derer neuen Procuratien, nebſt dem dritten Theil auff ſelbiger Seite, damit ſie vor der Son - nen-Hitze bewahret ſeynd, da denn mittlerweile niemand auff ſolchen zum Broglio beſtimmeten Plaͤtzen zugehen pfleget, als nur allein die Nobili di Venezia.
  • Broitzchia, Stadt im Koͤnigreich Guzarate, welche einer der feſten Oerter in Jndien iſt.
  • Bromberg, ſuche Bydgoſty.
  • Bronchorſt, kleine Stadt am Ufer zur rechten Seite der Jſel, in der Graffſchafft Zutphen, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Brondrut, Brunduſia, Porentru, Reſidentz-Stadt und Schloß des Biſchoffs zu Baſel, am Fluß Hallen, an den Grentzen des Suntgaus.
  • Brou, kleine Stadt am Fluß Dou - xaine in der Landſchafft Perche.
  • Brouage, kleine und befeſtigte Stadt in Saintonge an der See-Kuͤſte, zwiſchen dem Einfluß der Garon - ne, und Charente, allwo ſie ei - nen guten Hafen hat. Sie iſt mit einem ſaltzichten Moraſt umgeben, aus welchem viel Saltz geſotten wird.
  • Brouay, Graffſchafft in Artois.
  • Brouck, kleine Stadt am Fluß Roͤr im Hertzogthum Berg, und iſt ſie die Haupt-Stadt einer Graffſchafft gleiches Nahmens.
  • Brouvvershaven, Brovvershaven, Stadt auff der Noͤrdlichen Seite der Jnſul Schouvven in Seeland, nebſt einem Hafen.
  • Brovvniſten, von Robert Brovvn alſo genant, eine Secte in Holland, welche ſich von allen andern Re - formirten Kirchen abgeſondert hat, und ſelbige vor verdorbenBro Bruͤghaͤlt, nicht zwar wegen der Leh - re, ſondern wegen der aͤuſſerli - chen Ordnung. Sie verdammet ſo wohl die Biſchoͤfflichen, als die Presbyterianer mit ihren Conſi - ſtoriis, Claſſen und Synodis.
  • Brozow, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Bruchſal, kleine Stadt am Fluß Saltza, im Biſchoffthum Speyer oberhalb Speyer, nebſt einem ſchoͤnen Schloß, welches die Bi - ſchoͤffliche Reſidentz iſt.
  • Bruck, Pons Arolæ, kleine Stadt am Fluß Aar, uͤber welchen eine Bruͤcke gehet, im Argow gelegen, und dem Canton Bern, unter welches Schutz ſie ſtehet, auff ge - wiſſe Maſe unterthan.
  • Bruder, Frate, Frere, alſo nennet man die Ordens-Leute in den Kloͤſtern, welche keine Prieſter ſeynd.
  • Bruges, kleine Stadt am Urſprung des kleinen Fluſſes Nes, in Bearn.
  • Brugneto, Bruniacum, kleine Stadt des Genueſichen Gebietes im Apenniniſchen Gebuͤrge, am Fluß Verra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Genua gehoͤrig.
  • Bruͤel, kleine Stadt im Ertz-Stifft Coͤlln, nebſt einem Schloß, auff welchem der Churfuͤrſt unterwei - len zu reſidiren pfleget.
  • Bruͤgge, Bruga, eine der beſten Staͤdte im Spaniſchen Flandern, welche weitlaͤufftig und wohlbe - feſtiget iſt. Sie liegt an vielen Canaͤlen, welche nach Oſtende, Gent, Sluys, und anders wohin gehen. Sie treibet ſtarcke Hand - lung, und hat einen Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoffthum zu Mecheln gehoͤrig. Die umlie - gende Gegend heiſſet le Franc de Bruges, oder das Quarti er und die Freyheit von Bruͤgge.
  • Bruͤggen, kleine Stadt im Hertzog - thum Juͤlich, an den Gelderi - ſchen Grentzen.
  • Bruͤnerthal, Palentzerthal, ein Ort in der Schweitz, den Can - tons Ury, Schweitz und Unter - walden gehoͤrig.
  • Bruͤſſel, Bruxellæ, Bruxelles, Haupt - Stadt im Hertzogthum Brabant am Fluß Senne oder Sinne, aus welchem viele Canaͤle in die Stadt gehen. Sie iſt groß, wohlbefeſti - get, volckreich und nahrhafft, ſo wohl wegen der Handelſchafft als auch wegen der Manufactu - ren. Der Stadthalter uͤber die Spaniſchen Niederlande hat hie - ſelbſt ſeine Reſidentz, und befin - den ſich allhier alle hohen Colle - gia, als der Staats-Rath, die Cammer, der Kriegs-Rath, Can - tzeley, und die Regierung oder der Hof von Brabant. Das um - liegende Land iſt eines von den vier Theilen des Hertzogthums Brabant, und heiſſet das Qvar - tier von Bruͤſſel.
  • Brulot, Brander, Brenner, iſt ein leichtes Schiff von altem Schiff - Holtz, mit allerhand zum bren - nen dienlichen Materialien, als Schwefel, Pech, Pulver und dergleichen angefuͤllet, um hier - durch die feindlichen Schiffe an - zuzuͤnden. Die Frantzoſen pfle - gen dergleichen Schiffe ſonſten auch Navires Sorciers oder Zau - ber-Schiffe zu nennen. Man beſetzet ſie mit 10. oder 12. Mann, welche, wegen der Gefahr, die ſie ausſtehen muͤſſen, doppelten Sold genieſſen. Ferner werden ihnen einige Paſſevolants oder Blinde zugegeben, und im Hin - tertheil des Schiffes ſtehen zwey eiſerne Stuͤcke, ſich wieder die Chaloupen zu wehren.
  • Brumpt, Brumat, kleine StadtBru Bucam Fluß Sorr im Elſas, in einer kleinen Landſchafft, welche den Graffen von Hanau gehoͤret.
  • Brundus, Stadt in Boͤhmen, im Chrudimer-Kreiſe.
  • Bruno, Fluß im Gebiet von Siena, welcher im Berge Maſſi entſprin - get, und ſich in den See von Ca - ſtiglione ergeuſt.
  • Brunsberg, ſuche Braunsberg.
  • Brunsbuͤttel, kleine aber wohlbe - feſtigte Stadt in Ditmarſen, wo die Elbe in die See faͤllt, der Kron Daͤnnemarck gehoͤrig.
  • Bruſt-Wehr, ſuche Parapet.
  • Brzeſt, Brzeſtie, Briſch, Palati - natus Breſtienſis, Woywodſchafft in Groß-Polen, welche vier Kreiſe begreifft, nemlich Brzeſt, Krus - wick, Coval und Predeck.
  • Brzeſt, Brzeſtie, Stadt, welche in der Woywodſchafft Brzeſt an einem Moraſte liegt, und mit einigen Befeſtigungs-Wercken verſehen iſt.
  • Brzezan, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Brzeznicz, Stadt im Sazer-Kreis in Boͤhmen.
  • Brzeznicz, Stadt in Prachenſer - Kreis in Boͤhmen.
  • Brzezy, Stadt im Prachenſer-Kreis in Boͤhmen.
  • Bua, Chiovo, Jnſul auff dem Golfo di Venezia an den Kuͤſten von Dalmatien, den Venetianern zu - gehoͤrig.
  • Buccariza, kleine Stadt in Croatien am Golſo di Buccariza, welches ein Theil vom Golfo di Venezia iſt.
  • Buccheri, kleine Stadt am Fluß Maulo im Val di Noto in Sicilien, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums.
  • Bucentauro, alſo wird das groſſe nnd praͤchtige Schiff genennet, welches der Hertzog zu Venedig jaͤhrlich bey der Vermaͤhlung mitdemBuchdem Adriatiſchen Meer auff das Feſt der Himmelfahrt brauchet, und iſt es von der Groͤſſe einer Galeazza, auff beyden Seiten mit guͤldenen Seſſeln verſehen. Es iſt verguͤldet, und auffs praͤch - tigſte gezieret, und auff dem O - ber-Deck ſtehet ein Thron, auff welchem der Hertzog zwiſchen den Geſandten und Senatoren ſitzet. Auff dem Unter-Deck ſeynd 28. Ruder, jedes mit 6. Mann ver - ſehen, von welchem man nichts, als die Bewegung der Ruder, ſchauet. Am Foͤrder-Theile ſte - het eine verguͤldete Gerechtigkeit, nebſt dem Schwerdt und der Wa - ge in den Haͤnden. Wenn der Doge den Ring ins Meer wirfft, ſitzet er am Hintertheil, und ſpricht folgende Worte: Deſpon - ſamus te mare in ſignum perpetui dominii.
  • Buch, Bojatum, kleine Stadt auff einer Halb-Jnſul in Guienne. Die umliegende Gegend wird le Captalat de Buch genennet.
  • Buchania, ſuche Buquan.
  • Buchan-Neß, Vorgebuͤrge in der Schottlaͤndiſchen Provintz Bu - quan.
  • Buchau, freye Reichs-Stadt in Schwaben, 2. Meilen von Bi - berach, am Feder-See, nebſt einer Abtey, deren Aebtißin ein unmittelbarer Stand des Reichs iſt.
  • Buchau, Fagonia, alſo nennet man insgemein das Gebiet des Abtes von Fulda.
  • Buche, Buyſe, eine Art von Flibots, deren ſich die Hollaͤnder zum He - rings-Fange gebrauchen.
  • Buchereſt, große und befeſtigte Stadt in der Wallachey, allwo der Fuͤrſt zu reſidiren pfleget.
  • Buchhorn, kleine freye Reichs - Stadt in Schwaben, im AlgoͤwBuck Budam Boden-See. Sie iſt unter dem Schutz der Stadt Uberlin - gen.
  • Buck, kleine Stadt in Roth-Reuſ - ſen, in der Woywodſchafft Belc - zo, wo ſich die Fluͤſſe Buck und Pottaw vereinigen.
  • Buck, ſuche Bug.
  • Buckeldians, eine gewiſſe Secte von Anabaptiſten in Engelland.
  • Buckenberg, Stadt in der Graff - ſchafft Schaumburg, den Graf - fen von der Lippe gehoͤrig.
  • Buckingham, Graffſchafft in Engel - land, welche gegen Norden die Provintz Northampton, gegen Weſten Oxford, gegen Suͤden Bark, und gegen Oſten Middelſex, Hartford, und Bedford zu Gren - tzen hat. Hieſelbſt giebt es die beſte Wolle, und die Haupt - Stadt, am Fluß Ouſe gelegen, heißet gleichfals Buckingham.
  • Buckor, wolgebauetes Koͤnigreich, im Reich des Moguls, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nah - mens.
  • Buco velenoſo, La Grotta del cane, eine gifftige Grotte beym See Agniano, im Koͤnigreich Neapo - lis, in welchem die Thiere, ſo man hineinwirfft, alſobald er - ſticken.
  • Bucorta, Buthrotus, kleiner Fluß in Calabria oltra, welcher ſich in den Golfo di Girace ergeuſt.
  • Buczavia, Busko, Stadt in der Woywodſchafft Reußen.
  • Buddelier, Bottelier, Maitre-Valet, ein gewiſſer Schiff-Bedienter, welcher uͤber die Bottellerije o - der Speiſe-Kammer und uͤber allen Proviant des Schiffes be - ſtellet iſt, und dieſen theilet er unter das Volck aus. Jn den Krieges-Schiffen iſt die Bottele - rije insgemein in dem Raum bey der Kuͤche, und iſt ein Lochdarin -Bud Buͤgdarinnen, durch welches man den Proviant heraus gibt.
  • Budißin, ſuche Bautzen.
  • Budnok, Putnok, kleine Stadt am Fluß Gaya, in der Ober-Ungari - ſchen Graffſchafft Barſod
  • Budoa, Bulva, kleine und befeſtigte Stadt an der Kuͤſte von Dalma - tien, den Venetianern gehoͤrig, nebſt einem Biſchoffthum, welches unter dem Ertz-Biſchoff zu Anti - vari ſtehet.
  • Budowniczy, dieſes iſt der Nahme eines gewiſſen Beamten in Polen, welcher zu Anordnung deꝛ Gebaͤu - de beſtellet iſt.
  • Budweiß, groſſe und befeſtigte Stadt an der Muldau im Bechi - ner-Kreiß in Boͤhmen.
  • Budweiß, Stadt in Maͤhren.
  • Buͤchen, kleine Stadt im Ertz-Stifft Maintz.
  • Buͤchſen-Schieſer ſeynd zehen oder zwoͤlff Perſonen auff einem Schif - fe, welche dem Conſtabel zur Hand gehen.
  • Buͤdingen, groſſer Flecken nebſt ei - nem feſten Schloß, am Fluß Sen - ne in der Graffſchafft Buͤdingen in der Wetterau.
  • Buenos Ayres, Bonaires, Bonus aer, Haupt-Stadt in der Landſchafft Paraguay am Einfluß des Stroh - mes Platta. Hieſelbſt iſt die Re - gierung des gantzen Landes, auch wird ſie der Kauffmannſchafft we - gen ſehr beſuchet, und hat ein Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Platta gehoͤrig. Dieſe Stadt beſitzen die Spanier.
  • Buenretiro, Koͤnigliches Luſt-Schloß bey Madrid.
  • Bug, groſſer Fluß, welcher in Roth - Reuſſen bey Olesko entſpringet, und ſich bey Wiſſegrod in die Wei - xel ergeuſt.
  • Bugen, Koͤnigreich auff der Jnſul Xi - mo in Japon.
  • Bugey, Beugeſia, Landſchafft in Fꝛanck - reich, zwiſchen dem Fluß Dain, welcher ſie von Breſſe ſcheidet, und zwiſchen der Rhone, wodurch ſie von Dauphiné und Savoyen abge - ſondert wird.
  • Bugie, Stadt im Koͤnigreich Alger, und die Haupt-Stadt des Koͤnig - reichs Bugie, an einem Golfo glei - ches Nahmens.
  • Buͤren, kleine Stadt am Fluß Aar im Canton Bern.
  • Buͤrgel, ein Amt im Oſterlande dem Hauſe Sachſen-Weimar gehoͤ - rig.
  • Buis, Buxium, kleine Stadt in Dau - phiné, am Fluß Ouveze in dem Bail - liage du Buis.
  • Buiſſonnier iſt ein Beamter in eini - gen Staͤdten in Franckreich, wel - cher den Schoͤppen Bericht erſtat - tet, wenn etwas wider die Ord - nung der Schiff-Fahrten geſchie - het.
  • Buͤtau, Herrſchafft und kleine Stadt in Hinter-Pommern.
  • Bukovany, Stadt im Prachenſer - Kreiß in Boͤhmen.
  • Bulach, Alt-Bergſtadt, kleine Stadt und Amt nicht weit vom Fluß Nagold im Hertzogthum Wirtemberg. Sie hat ein rei - ches Eiſen-und Kupffer-Berg - werck.
  • Bulgar, Bolgar, Koͤnigreich in der Moſcowitiſchen Tartarey laͤngſt dem Fluß Wolga, welches gegen Norden an Caſan, gegen Suͤden an Aſtracan, gegen Oſten aber an Paſcatir und die Kalmucker Tar - tarn grentzet, und dem Czaar un - terworffen iſt.
  • Bulgarien, Bulgarey, Tuͤrckiſche Provintz in Europa, welche gegen Weſten an Servien, gegen Oſten an das ſchwartze Meer, gegen Suͤ - den an Romania und Macedonien,gegenBul Bungegen Norden aber an die Donau grentzet, wiewohl einige die Gren - tzen uͤber die Donau hinaus er - ſtrecken. Es gehoͤret unter das groſſe Gouvernement oder Begler - beglic von Romanien.
  • Bulla, Bulle, iſt ein Paͤbſtliches Schreiben oder Jnſtrument auff Pergament, mit einem bleyernen Siegel bekraͤfftiget, und beſtehen dergleichen Bullen in Decreten, Befehlen, oder andern Schrifften, nach Art und Beſchaffenheit der Sachen, woruͤber ſie ertheilet worden.
  • Bulla in Cœna Domini iſt eine Bulle, welche viele Excommunicationes, wodurch die ſo genannten Ketzer und andere in den Bann gethan werden, und viele Caſus reſervatos in ſich haͤlt. Sie wird alle Jah - re zu Rom auff den gruͤnen Don - nerſtag oͤffentlich verleſen; in Franckreich aber iſt ſie nicht ange - nommen worden.
  • Bulle, eine Art von Schiffen, welche forne und hinten, wie auch oben und unten platt ſeynd, mit einem Maſt ohne Segel. Man gebrau - chet ſich derſelben, die Maſten auff andere Schiffe zu bringen, oder auch wenn ſie gekielhahlet, oder auff die Seite gewunden werden, um ſie zu calvatern oder dichte zu machen.
  • Bungo, Koͤnigreich auff der Jnſul Ximo in Japon.
  • Bunt iſt auff Engliſch dasjenige Theil des Segels, welches der Wind auffbloͤhet.
  • Buntzel, Jung-Buntzel, Boleslavia, Fanum Boleslai, Stadt im Bunzler - Kreiß in Boͤhmen, am Fluß Gize - ra. Eine andere Stadt in derſel - ben Gegend heiſſet Alt-Bunzel, und liegt gleichfalls am Fluß Gi - zera, wo ſelbiger in die Elbe faͤl - let.
  • Bunzlau, Schleſiſch-Bunzel, Bo - leslavia, kleine Stadt am Fluß Bober, im Fuͤrſtenthum Jauer, 8. Meilen von Lignitz.
  • Buoy iſt auff Engliſch ein Zeichen, welches man auff dem Waſſer ſchwimmen laͤſt, um zu wiſſen, wo der Ancker liegt.
  • Buquan, Buchania, Provintz in Nord - Schottland, welche gegen Norden und Oſten am Meer, gegen Suͤ - den an der Graffſchafft Marr, und gegen Weſten an Murray liegt. Man findet in dieſer Gegend Ag - ſtein im Meer; der beſte Reich - thum des Landes aber beſtehet in Wolle.
  • Buquoy, Graffſchafft in Artois.
  • Buragrag, Fluß im Koͤnigreich Fez, welcher ſich ins Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Burckheim, kleine Stadt in Baͤyern, wo ſich der Lech mit der Donau vereiniget.
  • Burckhauſen, Stadt am Fluß Sal - za in Ober-Bayern, nebſt einem auff einem Berge gelegenen alten Schloß. Jn dieſer Stadt iſt auch eine Churfuͤrſtl. Regierung oder ein Rent-Amt.
  • Burcza, kleine Landſchafft in Sie - benbuͤrgen am Fluß Burcza.
  • Burella, kleine Stadt nicht weit vom Fluß Sangro in Abruzzo citra.
  • Buren, kleine Stadt in der Betau im Hollaͤndiſchen Geldern, am Fluß Linge. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Buren, welche zu der annoch ſtreitigen Erbſchafft des letztverſtorbenen Koͤnigs in Engelland gehoͤret.
  • Burford, Stadt in Oxfordshire.
  • Burg, ſuche Borch.
  • Burg, Stadt an der alten Jſſel in der Graffſchafft Zutphen.
  • Burgan, Marggraffſchafft in Schwaben an der Donau, dem Hauß Oeſterreich gehoͤrig. SieiſtBur Buſiſt acht Meilen breit, und eben ſo lang, und faͤnget bey Augsburg beym kleinen Waſſer Hettenbach an. Ein Theil derſelben wird das Laͤndlein Richsnau genennet.
  • Burgau, kleine Stadt am Fluß Min - del, in der Marggraffſchafft dieſes Nahmens. Die Haupt-Stadt Burgau liegt |am Fluſſe Min - del.
  • Burgdorff, kleine Stadt, nebſt ei - nem Schloß in der Schweitz, dem Canton Bern gehoͤrig.
  • Burghauſen, ſuche Burckhauſen.
  • Burgos, Burgi, Haupt-Stadt in Alt - Caſtilien, an einem Huͤgel, auff welchem ein altes Schloß lieget, unten aber flieſſet der Fluß Arlan - za vorbey. Sie iſt eine der groͤ - ſten Staͤdte in Spanien, aber uͤbel gebauet, und hat ein Eꝛtz-Biſchoff - thum.
  • Burgund, ſuche Bourgogne.
  • Burgundiſche Kreis, einer von den 10. Kreiſen des Roͤmiſchen Reichs, welcher die Franche Comte nebſt den ſiebenzehen Provintzen derer Niederlande begreiffet, anitzo aber gantz vom Reich getrennet iſt. Der Kreis-Director deſſelben war der Koͤnig in Spanien.
  • Buriana, ein See im Gebiet von Siena, nicht weit von der Meer - Kuͤſte.
  • Burick, kleine Stadt nicht weit vom Rhein, im Hertzogthum Cleve, dem Koͤnig in Preußen gehoͤ - rig.
  • Burſcheid, Abtey im Hertzogthum Juͤlich, deren Aebtißin | ein Stand des Roͤmiſchen Reichs iſt.
  • Buſca, Stadt in Piemont am Fluß Macra, welche vormahls eine gute Feſtung war, nach Hertzog Victo ris Amadei I. Tode aber geſchleif - fet wurde.
  • Buſento, Buxentius, kleiner Fluß imBuſ BuzPrincipato citra, welcher ſich ins Toſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Buſeto, lo Stato di Buſeto, Regio Buxe - tana, kleine Landſchafft, zwiſchen Parma, Piacenza und dem Po gele - gen, und dem Hertzog von Parma zugehoͤrig.
  • Buſeto, kleine Stadt am Fluß Ongi - na, im Stato di Buſeto.
  • Busko, Stadt in der Woywodſchafft Belsko.
  • Busko, ſuche Buczavia.
  • Buſt, Boſt, Stadt in Perſien, und die Haupt-Stadt in der Landſchafft Sableſtan, nebſt einem Schloß, wel - ches vor die beſte Feſtung in Per - ſien gehalten wird.
  • Busweiler, kleine Stadt und Herr - ſchafft am Nieder-Elſas, den Gra - fen von Hanau gehoͤrig.
  • Butera, kleine Stadt auff einem Berge im Val di Noto in Sicilien, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums.
  • Butrinto, Golfo di Butrinto, eine klei - ne Meer-Enge auff dem Grie - chiſchen Meer zwiſchen Corfu und Epiro.
  • Buttaſella iſt das erſte Zeichen mit der Trompete, wenn ſich die Reuter zum Marſch fertig machen ſollen, und heiſſet ſo viel, als den Sattel aufflegen.
  • Butua, Koͤnigreich und Stadt in Mo - nomotapa,
  • Buzbach, kleine Stadt in der Wet - terau, vier Meilen von Franck - furt, nebſt einem Schloß, dem Hauſe Heſſen-Darmſtadt gehoͤrig.
  • Buzzow, Bucephalea, kleine Stadt im Fuͤrſtenthum Schwerin, nebſt einem Schloß, auff welchem vor - mahls die Biſchoͤffe von Schwe - rin reſidireten.
  • Buxtehude, ſuche Boxtehude.
  • Buyſe, Herings-Buyſe, ſuche Buche.
  • Buzancois, kleine Stadt in der Land - ſchafft Berry, am Fluß Indre, uͤberwel -Byc Cabwelchen daſelbſt eine Bruͤcke ge - het.
  • Bychow, kleine Stadt am Nieper in der Lithauiſchen Woywodſchafft Mſcißlaw.
  • Bydgoſty, Bromberg, Stadt in der Woywodſchafft Jnowlocz in Groß-Polen.
  • Bydzow, Stadt im Koͤnigsgraͤzer - Kreis in Boͤhmen.
  • Byelsk, Stadt im Gebiet gleiches Rahmens, in Podlachien.
  • Byndom, Stadt in Dorſetshire.

C.

  • CAbado, ſuche Cavado.
  • Cabale heiſſet in Staats-Sachen ein Verſtaͤndniß gewiſſer Perſonen, welche ſich vereiniget haben, einen Vorſatz auszufuͤhren.
  • Cabarres ſeynd allerhand Schiffe, welche unten einen platten Bo - den haben, und welche andern Schiffen in der See behuͤlfflich ſeynd. Sie werden von den Schweden und Daͤnen Clincar genennet.
  • Cabe, ſehr kleiner Fluß in Gallicien, welcher ſich in den Fluß Velezar ergeuſt.
  • Cabel, Kabel, Kaabel, alſo werden die groſſen Seile oder Tauen genen - net, womit man die Schiffe auff der Rhede oder anderwerts an - henget, daß ſie nicht fortweichen koͤnnen. Man nennet auch Ca - bels diejenigen Tauen, wormit man die Boote oder andere ſchwe - re Sachen in die Hoͤhe ziehet. Jn - gleichen heiſſen die Ancker-Seile Cabels oder Cabel-touvv, und wenn man ſagt: Die Cabels kap - pen, iſt es ſo viel, als die Ancker - Seile entzwey hauen.
  • Cabel-Gat, Foſſe-aux-cables, iſt derje - nige Ort im Schiffe, wo alle ſchwere Ancker-Seile, Peerlinen, u. d. m. liegen.
  • Cabane iſt eine kleine Kammer von Bohlen oder Brettern hinten oder auff den Seiten in einem Schiffe, allwo die Piloten und andere Schiffs-Bediente ſchlaffen.
  • Cabirole, einer von den Bergen des Pyrenaͤiſchen Gebuͤrges, an den Grentzen der Graffſchafft Foix.
  • Cablan, Koͤnigreich in Jndien jenſeit des Gangis, dem Koͤnig von Ava gehoͤrig.
  • Cabrera, Capraria, kleine Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, nicht weit von Majorca.
  • Cabriera, ſuche Figo.
  • Cabul, Koͤnigreich im Reich des Moguls.
  • Cacao, eine Weſt-Jndianiſche Frucht und Art Nuͤſſe, aus welchen die Chocolade gemachet wird.
  • Caceres, kleine Stadt im Spaniſchen Eſtremadura, am kleinen Fluß Salot.
  • Caceres, Caceres de Camarinha, Stadt auff der Jnſul Lucon, welche eine von den Philippiniſchen iſt, an der Meer-Enge Manilha, nebſt einem guten Hafen.
  • Cachan, groſſe Stadt in der Provintz Yerack in Perſien, und machet man daſelbſt die ſchoͤnſten guͤldene und ſilberne Stoffe in gantz Perſien.
  • Caciques, Cacici, alſo nennen viele Americaniſche Voͤlckeꝛ ihre Obrig - keitliche Perſonen, welche Recht ſprechen, und zugleich auch im Kriege das Commando fuͤhren.
  • Cacongo, Koͤnigreich in Africa.
  • Cacorla, ſuche Segura.
  • Cadan, ſuche Kadan.
  • Cadaſtrum, ein Obrigkeitliches Re - giſter, darein man verzeichnet, was ieder Unterthan an Steuer, Geſchoß u. d. m. zu geben ſchuldig iſt.
  • Caddare, ein Degen, welchen die Spa - hi an den Sattel hengen. Der - ſelbe hat eine lange und geradeGKlin -Cade CadiKlinge, und ſie bedienen ſich ent - weder deſſelben oder ihrer Sebel, wenn ſie in der Schlacht ſeynd.
  • Cadenac, kleine Stadt in Quercy am Fluß Lot.
  • Cadet heiſſet eigentlich der juͤngſte unter den Bruͤdern; dahero koͤmmt es, daß man die Compagnien im Kriege oder die Leib-Garden wel - che aus jungen Edelleuten beſte - hen, Cadets nennet, weil die juͤng - ſten adlichen Bruͤder, aus Man - gel der Guͤter, Krieges-Dienſte annehmen muͤſſen, es ſeye denn, daß ſie den geiſtlichen Stand er - wehlen.
  • Cadi alſo nennet man die Richter in Tuͤrckey.
  • Cadilesker heiſſet ſo viei als ein Rich - ter der Armee. Sie ſitzen bey dem Groß-Vezir oder ſeinem Vi - cario in den Gerichten, allwo von Civil-Sachen und Streitigkeiten gehandelt wird. Sie haben aber uͤber die Tuͤꝛckiſche Soldaten gantz keine Herrſchafft mehr, wie vor Alters, indem dieſelben anitzo von niemand, als von ihren Officirern verurtheilet werden koͤnnen. Es ſeynd im gantzen Tuͤrckiſchen Reich nicht mehr als drey Cadi lesker, der erſte in Europa, der zweyte in Natolien und Aſien, und der dritte zu Groß-Cairo.
  • Cadillac, kleine Stadt an der Garon - ne, nebſt einem ſchoͤnen Schloß in Guienne, und iſt ſie die Haupt - Stadt der Graffſchafft Benauges.
  • Cadiz, Cadix, Cadis, Gades, Stadt auff einer kleinen Jnſul gleiches Nah - mens, welche zwar nicht groß, aber wohlgebauet und feſte iſt, indem ſie gegen die Meer-Seite mit ge - rade-gehauenen Felſen verwahret iſt, nach der Land-Seite aber einen Graben nebſt zwey Baſtionen hat, welche die gantze Breite der Jnſul an derſelben Seite einnehmen. CadiDer Hafen hat auff beyden Seiten zwey Schloͤſſer, das dritte aber ſte - het mitten im Meer auff einem Felſen. Allhier kommen faſt alle Waaren zuſam̃en welche die Spa - nier nach Jndien, und welche ſie von dar zuruͤck bringen. Die Stadt hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Sevilien gehoͤrig. Die Jnſul Cadix belangende, ſo liegt dieſelbe zwiſchen dem Ein - fluß des Guadalquivir und der Meer-Enge von Gibraltar, nicht weit von den Kuͤſten des Koͤnig - reichs Andaluſien, von welchem es durch einen Canal abgeſondert wird. Man ſiehet daſelbſt zwey Thuͤrne, als Uberbleibſel eines al - ten Gebaͤudes, welche man die Saͤulen Herculis nennet. Der Sinus Gaditanus, odeꝛ die Baye von Cadix, iſt ein kleines Stuͤcke vom Meer-Buſen von Cadix, und wird dieſelbe durch viel Schloͤſſer ver - wahret, unter welchen die vor - nehmſten ſeynd Puntal und Mata - gorda, welche am engeſten Orte der Baye einander gegen uͤber lie - gen, und werden ſie alle beyde ins - gemein mit einerley Worte die Puntalen genennet. Um die Baye herum lieget der Hafen von Cadix und S. Maria, nebſt dem Porto Real.
  • Cadix, die Meer-Enge von Cadix, oder von Teguas, Oceanus vel Sinus Gaditanus, iſt derjenige gantze Theil des Antlantiſchen Meeres, welcher zwiſchen den Kuͤſten der Koͤnigreiche Algarve und Andalu - ſien gegen Norden, und den Kuͤ - ſten der Koͤnigreiche Fez und Ma - rocco eingeſchloſſen iſt.
  • Cadizadeliten iſt eine Secte einiger Mahometaner, welche alle Gaſte - reyen und wolluͤſtige Dinge mei - den. Diejenige, welche an den Grentzen von Ungarn und Boſ -nienCad Caenien wohnen, haben verſchiede - nes aus der Chriſtlichen Religion angenommen und leſen das neue Teſtament in Sclavoniſcher Sprache.
  • Cadore, la Pieve di Cadore, Caſtrum Plebis, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Cadorino, am Fluß Pie - ve.
  • Cadorino, Cadorinus Ager, Cadubri - um, kleine Landſchafft im Friaul, den Venetianern gehoͤrig, deren Einwohner von allen Herrſchafft - lichen Beſchwerungen frey ſeynd.
  • Cadriten, eine gewiſſe Art Tuͤrcki - ſcher Muͤnche, welche nebſt dem Gebet, ſo alle Mahometaner des Tages fuͤnff mal verrichten, noch einen guten Theil der Nacht, auch unterweilen die gantze Nacht mit beten zubringen; da ſie ſich denn nach dem Thon einer Floͤte un - auffhoͤrlich herum drehen, und das Wort Hai, oder heilig, ſtets wiederholen. Sie ſchneiden ih - re Haare nicht ab, bedecken das Haupt niemals, und gehen ieder - zeit barfuß.
  • Cadrou, Cadzou, Frey-Herrſchafft in Schottland.
  • Cadſant, Jnſul im Hollaͤndiſchen Flandern, zwiſchen der Stadt Sluis und der Jnſul Walcheren.
  • Caen, Cadomus, Haupt-Stadt in der Nieder-Normandie, am Fluß Or - ne. Es iſt eine groſſe, wohlge - bauete und reiche Handel-Stadt, alldieweil mit der Flut die groͤſten Schiffe dahin gelangen koͤnnen; auch hat ſie ein Preſidial, Bailliage, Univerſitaͤt, Academie Royale und feſte Citadelle.
  • Caerdiff, Stadt in Glamorganshire.
  • Caerfuſe, Stadt in Montgomery.
  • Caerleon, kleine Stadt am Fluß Ouske in der Graffſchafft Mon - mouth.
  • Caermarden, Comitatus Maridunen -Cae Cafſis, Landſchafft in Soud-Walles, welche gegen Suͤden an die Baye von Tenby und den Canal von Briſtol, gegen Oſten an die Graff - ſchafft Glamorgan, gegen Norden an die Graffſchafft Brecknock, und gegen Weſten an die von Cardigan und Penbrock grentzet. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Caermarden, und liegt am Fluſſe Tovy.
  • Caernarvan, Arvonia, Landſchafft in Nord. Walles, welche, als eine Halb-Jnſul, gegen Norden an das Jrlaͤndiſche Meer, und gegen Oſten an die Landſchafften Denbigh und Merioneth grentzet. Sie lieget in einem Gebuͤrge, welches man die Engliſchen Alpen nen - net, und die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Caernarvan, an der Meer-Kuͤſte, und der Jnſul An - gleſey gegen uͤber gelegen.
  • Caffa, Provintz der Crimmiſchen Tartarey, darinnen die an der Meer-Kuͤſte gelegene Haupt - Stadt Caffa, welche den beſten Hafen auff dem gantzen Meer hat, und welcher unter allen am meiſten beſuchet wird. Sie iſt groß, und hat zwey Citadellen, auch wohnen viele Chriſten da - ſelbſt. Die Meer-Enge bey Caffa, oder der Bosſphorus Cim - merius, vereiniget das ſchwartze Meer mit dem Mar delle Zabache. Sie wird auch unterweilen die Meer-Enge bey Kerci oder bey Voſpero genennet.
  • Caffé, eine gewiſſe Art Bohnen, wel - che haͤuffig in dem Koͤnigreich Yemen im gluͤckſeligen Arabien wachſen, und woraus man einen Tranck zubereitet.
  • Cafreria, eine groſſe Landſchafft in Nieder-Æthiopien an den Gren - tzen des Koͤnigreichs Monomota - pa. Jhre Einwohner, CafresG 2oderCaf Cajoder Caffer genannt, gehen na - ckend, ſeynd ſchwartz, und wohnen in Hoͤlen, oder Huͤtten von Zwei - gen der Baͤume. Diejenigen, welche gegen das Caput Bonæ Spei wohnen, werden Hottentoten genennet, und freſſen das rohe Fleiſch nebſt dem Eingeweyde.
  • Caftan iſt ein Tuͤrckiſcher Ober - Rock.
  • Cagli, Calium, Stadt am Appennini ſchen Gebuͤrge, und am kleinen Fluß Cantiono, im Hertzogthum Urbino, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Urbino gehoͤrig.
  • Cagliari, Caglier, Caller, Calaris, Stadt auff der Jnſul Sardinien, an einem kleinen Berge am Golfo di Cagliari. Sie iſt die Reſidentz des Vice-Koͤnigs, und hat ein Ertz-Biſchoffthum, Univerſitaͤt, feſte Citadelle und Hafen, wel - cher die Handlung daſelbſt befoͤr - dert.
  • Caguay, groſſer Hafen oder kleine Meer-Enge an der Suͤdlichen Kuͤ - ſte der Jnſul Jamaica.
  • Cahorle, Caorle, Caprulæ, kleine und der ungeſunden Lufft wegen uͤbel bewohnte Jnſul auff dem Golfo di Venezia, an den Kuͤſten der Landſchafft Friaul.
  • Cahors, Divona Cadurcorum, Haupt - Stadt der Landſchafft Quercy am Fluß Lot. Sie iſt groß und volck - reich, und hat eine Univerſitaͤt wie auch einen Biſchoff, welcher den Titul eines Grafen fuͤhret, und unter den Ertz-Biſchoff von Alby gehoͤret.
  • Caj, kleines Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Niphon in Ja - pon.
  • Cajaneburg, Haupt-Stadt in Caja - nia.
  • Cajania, die groͤſte aber eine unfrucht -Caj Caibare Landſchafft in Finland am Sinu Bothnico.
  • Cajazzo, Gajazzo, Calatia, Stadt auff einem Huͤgel in Terra di Lavoro, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Capua ge - hoͤrig
  • Caic, iſt ein kleines Schiff, in Orient gebraͤuchlich, welches den Galeren behuͤlfflich iſt.
  • Caicos, kleine Jnſul auff dem Mar del Nort, unter die Lucayiſchen gehoͤrig.
  • Cailſo, Kelſo, kleine Stadt am Fluß Tvvede in der Landſchafft Merche in Suͤd-Schottland.
  • Caimacan, ein Tuͤrckiſcher Beamter, deren insgemein nur drey im gantzen Tuͤrckiſchen Reiche ſeynd. Einer befindet ſich ſtets zu Con - ſtantinopel, iſt gleichſam des Gꝛoß - Vezirs Lieutenant, unterſuchet alles Policey-Weſen, und ordnet es zum Theil an. Der andere iſt ſtets beym Groß-Sultan, der dritte aber begleitet den Groß - Vezir, wenn derſelbe von Hofe ab - weſend iſt. Wenn ſich aber der Groß-Vezir beym Groß-Sultan befindet, ſo iſt die Charge dieſes dritten Caimacan gar auffgeho - ben.
  • Caiman, Crocodilorum Inſula auff dem Golfo von Mexico, allwo viel Schild-Kroͤten gefiſchet werden, den Engellaͤndern zuſtaͤndig.
  • Caienne, Jnſul in Suͤd-America in Guiana, auff welcher die Frantzo - ſen einige Colonien haben.
  • Caique, ein kleines Schiff, in der Le - vante gebraͤuchlich.
  • Cairo, Alcair, Groß-Cairo, Haupt - Stadt in Aegypten, am Oeſtlichen Ufer des Nili, welche eine der groͤ - ſten Staͤdte in der Welt iſt. Sie beſtehet aus drey Theilen, deren ieder von dem andern ziemlich weit entfernet liegt, nemlich Bu -lac,Cai Callac, Alt-Cairo und Neu-Cairo. Es wohnen zwey Patriarchen darinnen; nemlich einer vor die Cophtiſchen und der andere vor die Griechiſchen Chriſten, und treibet ſie groſſe Handlung, welche iedoch ziemlich abgenommen, ſeit dem man den Weg nach Jndien uͤber das Caput Bonæ Spei gefun - den hat.
  • Caithnesſ, Cathnes, Provintz in Schottland, welche unter allen am weiteſten gegen Norden gele - gen iſt, und ſich gleich einem Vor - gebuͤrge, in den Oceanum Calce - donium hinein erſtrecket. Sie iſt ſehr fiſch-reich.
  • Cajute, Cabane, Kooi, iſt eine kleine Kammer von Brettern im Hin - tertheil oder laͤngſt den Seiten des Schiffes, damit die Steyer - Leute oder andere Officirer darin - nen liegen koͤnnen. Sie iſt ſechs Fuß lang, zwey und einen halben breit und drey hoch.
  • Cala Scilendi, Hafen auff der Jnſul Gozo.
  • Cala Ducyra, Hafen auff der Jnſul Gozo.
  • Calabria, eine von den vier Haupt - Provintzen des Koͤnigreichs Nea - polis, welche Baſilicata nebſt Cala - bria citra und oltra in ſich begreif - fet. Jnsgemein aber wird ſie in engerem Verſtande genom - men, und alsdenn beſtehet ſie nur aus Calabria citra und oltra. Die Provintz Calabria citra oder Ober - Calabrien, ſonſten auch La Provin - cia di Coſenza genannt, grentzet gegen Suͤden an Calabria oltra, gegen Norden an Baſilicata, gegen Weſten an das Tyrrheniſche Meeꝛ, und gegen Oſten an den Golfo di Taranto. Calabria oltra aber, oder Nieder-Calabrien, ſonſten auch La Provincia di Cantazara genant, hat gegen Oſten, SuͤdenCalaund Weſten das Mittellaͤndiſche Meer, und gegen Norden Calabria citra.
  • Calabriſche Meer iſt derjenige Theil des Joniſchen Meeres, wel - cher an die Oeſtlichen Kuͤſten von Calabrien und Sicilien gehet, und welcher ſich biß ans Vorgebuͤrge von S. Maria di Leuca erſtrecket.
  • Calahorra, Calaguris, Stadt in Alt - Caſtilien am Fluß Ebro, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff von Burgos gehoͤrig.
  • Calais, Caletum, Stadt in dem Pais Reconquis in der Picardie am Pas de Calais. Sie iſt eine der feſte - ſten Staͤdte in Franckreich, nicht groß, aber der Handlung und des guten Hafens wegen ſehr volck - reich. Sie iſt faſt gantz mit dem Meer und mit Moraſt umgeben, hat viele Baſtionen, eine feſte Ci - tadelle, und eine Schantze, Ris - band genennet, welche den Ein - gang in den Hafen beſtreichet. Der Pas de Calais, Fretum Gallicum vel Britannicum, iſt eine Meer - Enge, welche das Britanniſche und Deutſche Meer von einander ſcheidet, und befindet ſich dieſelbe zwiſchen den Kuͤſten des Pais Re - conquis und der Landſchafft Kent.
  • Calamo, kleine Jnſul des Archipela - gi, zwiſchen den Jnſuln Lero und Lango.
  • Calatabellota, kleine aber wohlbe - wohnte Stadt auff einem Huͤgel beym Fluß Calatabellota im Val di Mazara in Sicilien.
  • Calatagirone, kleine Stadt im Val di Noto in Sicilien.
  • Calataſſibeta, kleine Stadt im Val di Noto.
  • Calatayud, mittelmaͤßige Stadt an einem Berge am Fluß Xalon in Aragonien, nebſt einem feſten Fel - ſen-Schloß auff einem abſonder -G 3lichenCala Calelichen Felſen, welches die Stadt commandiret.
  • Calatrava, Stadt am Fluß Guadiana, in Neu-Caſtilien.
  • Calavon, kleiner Fluß in Provence, welcher ſich unterhalb Cavaillon in den Fluß Durence ergeuſt.
  • Calcar, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Men im Hertzogthum Cleve.
  • Calcedonier, eine gewiſſe Art von Agath-Steinen, welche ins blaue oder gelbe fallen. Man findet auch ſchwaͤrtzlichte.
  • Cale, Fond de Cale, Ruym, der Raum, iſt der niedrigſte Theil des Schif - fes, welcher unterm Waſſer gehet, und iſt eben dasjenige, was der Keller in einem Hauſe iſt.
  • Calecoulan, kleines Koͤnigreich an der Kuͤſte von Malabar.
  • Calecut, Koͤnigreich auff der Halb - Jnſul von Jndien diſſeit des Gan - gis, welches ſeinen eigenen Koͤnig hat. Die Haupt-Stadt iſt glei - ches Nahmens, und liegt an der Kuͤſte von Malabar, welche Stadt ſehr groß iſt, viel Handlung, ab - ſonderlich mit Pfeffer und Edelge - ſteinen treibet, und einen guten Hafen hat.
  • Caledoniſche Meer, Oceanus Caledo - nius vel Deucaledonius, das Schott - laͤndiſche Meer, iſt ein Theil von der Nord-See, und erſtrecket ſich von den Noͤrdlichen Kuͤſten von Groß-Britannien biß an die Suͤd - lichen Kuͤſten von Jsland.
  • Calenberg, Schloß am Fluß Leine, zwey Meilen von Hanover, dem Chur-Fuͤrſten von Hanover gehoͤ - rig, und im Fuͤrſtenthum Calen - berg gelegen.
  • Calenberg, Fuͤrſtenthum in Nieder - Sachſen, welches in Ober-und Nieder-Calenberg getheilet wird, deren jenes an Heſſen, dieſes aber an das Hertzogthum Luͤne -Cale Callburg grentzet. Jnsgemein heiſ - ſet es das Hanoveriſche Land, und gehoͤret dem Churfuͤrſten von Hanover.
  • Calenders, eine gewiſſe Art Tuͤrcki - ſcher Muͤnche, welche in aller Wolluſt und Uppigkeit leben, und dannenhero zu ſagen pflegen: Dieſer Tag iſt unſer: Der mor - gende gehoͤret dem, welcher le - bet, und ihn zu gebrauchen weiß.
  • Calfaterung, Kalfaateering iſt die Ausbeſſerung eines Schiffes, wel - che alsdenn geſchiehet, wenn man die Loͤcher zuſtopffet, und es mit Seiffe, Hartz und Pech verſchmie - ret, oder wenn man Stopffen, wel - che mit Pech beſchmieret ſeynd, mit Gewalt in die Ritze trei - bet.
  • Calfateur, ein Schiff Bedienter bey der Equipage, deſſen Verrichtung darinnen beſtehet, daß er das Schiff alle Abend und Morgen beſichtiget, um zu ſehen, ob es etwan mangelhafftig iſt, oder Waſſer ſchoͤpffet, auff welchen Fall er es ausbeſſern laͤſt.
  • Calibre iſt die Breite des Mund-Lo - ches eines Stuͤckes, Musqvete oder andern Feuer-Gewehrs, wo die Kugel hinein gehet.
  • California, die groͤſte Jnſul in Ame - rica, am Mar del Zur, laͤngſt den Kuͤſten von Neu-Mexico. Die Spanier haben auff der Suͤdli - chen Kuͤſte eine Colonie.
  • Californiſche Meer, Mare purpu - reum, ein Theil des Maris Paciſici, zwiſchen der Jnſul California und den Jnſuln Alt-und Neu-Mexico, und in dieſem Meer werden Per - len gefiſchet.
  • Callan, Flecken am Fluß Callan in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Kilken - ni, welcher Sitz und Stimme im Parlament hat.
  • Callao de Lima, kleine Jnſul in Peru auf dem Mari Pacifico, nebſt einer Citadelle zur Beſchuͤtzung des Ha - fens von Lima.
  • Calloo, Feſtung im Lande Waes, am lincken Ufer der Schelde.
  • Calmar, Haupt-Stadt in Smaland, an einer Meer-Enge der Oſt-See, der Calmar-Sund genant. Sie iſt wohlbefeſtiget, und hat eine gu - te Citadelle nebſt einem vortreffli - chen Hafen.
  • Calopiniaco, kleiner Fluß in Cala - bria oltra, welcher ſich in den Faro di Mesſina ergeuſt.
  • Calore, Fluß im Principato oltra, welcher ſich bey Benevento in den Fluß Sabato ergeuſt.
  • Caloyer, Griechiſche Muͤnche in der Levante, welche der Regul S. Ba - ſilii folgen, meiſtentheils von ih - rer Hand-Arbeit leben, niemahls Fleiſch eſſen, offtmahls faſten, und keine Leinewand am Leibe tragen.
  • Calpentine, kleine Jnſul an den Weſtlichen Kuͤſten der Jnſul Cei - lan. Sie gehoͤret den Hollaͤn - dern, welche eine befeſtigte Stadt, gleichfals Calpentine genant, da - ſelbſt haben.
  • Calvi, kleine und ziemlich wuͤſte Stadt in Terra di Lavoro, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Capua gehoͤrig.
  • Calvi, befeſtigte Stadt auff der Jn - ſul Corſiea, am Golfo di Calvi, nebſt einem guten Hafen, und ei - ner Citadelle.
  • Calw, Kalb, Haupt-Stadt der Gꝛaffſchafft Calw im Hertzogthum Wirtemberg, am Fluß Nagold.
  • Calzada, S. Domingo de la Calzada, kleine Stadt am kleinen Fluß La - glera in Alt-Caſtilien.
  • Camargue, Camaria, ein gewiſſes Gebiet in der Provence, zwiſchen der Rhone an den Grentzen von Languedoc.
  • Camb, kleine Stadt am Fluß Re - gen in der Ober-Pfaltz, 11. Mei - len von Amberg. Die Kaͤyſerli - chen haben ſie Anno 1703. einge - nommen.
  • Camb, Kamp, Fluß in Oeſterreich, welcher ſich unterhalb Krembs in die Donau ergeuſt.
  • Cambalu iſt ſo viel als Peking.
  • Cambaya, Koͤnigreich, ſonſten auch Guzarate genant, in Jndien dieſ - ſeit des Gangis gelegen, welches ſehr fruchtbar an Baum-Wolle, Anis und Opio iſt. Es gehoͤret dem groſſen Mogul, und die dar - innen an einem Meer-Buſen ge - legene groſſe Stadt Cambaya iſt ihres Hafens wegen ſo beruͤhmt, daß man ſie das Jndianiſche Cairo nennet.
  • Camboja, Koͤnigreich in Jndien jen - ſeit des Gangis, welches ſeinen ei - genen Koͤnig hat, der aber dem Koͤ - nig von Siam tributbar iſt.
  • Cambray, Cameracum, Camerich Haupt-Stadt der Landſchafft Cambreſis, welche groß, ſchoͤn und wohlbefeſtiget iſt. Uber dieſes hat ſie zwey wichtige Citadellen, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum, und iſt der Leinewand wegen be - ruͤhmt. Sie liegt an der Schel - de.
  • Cambreſis, Ager Cameracenſis, Land - ſchafft zwiſchen der Picardie, Ar - tois und Hennegau, der Kron Franckreich gehoͤrig.
  • Cambridge, Comitatus Cantabrigi - enſis, Landſchafft in Oſt-Angeln, welche gegen Norden an Lincoln, gegen Oſten an Nortfolk und Suffolk, gegen Suͤden an Eſſex und Hartford, und gegen Weſten an Bedford, Huntington und Northampton grentzet.
  • Cambridge, Cantabrigia, Haupt - Stadt der Landſchafft dieſes Nah -G 4mens,Cam Camimens, am Fluß Cam, nebſt einer beruͤhmten Univerſitaͤt, welche ſo wohl, als die Stadt, ihre Depu - tirten ins Parlament ſchicket.
  • Camelford, Stadt in Cornvall, wel - che Sitz und Stimme im Parla - ment von Engelland hat.
  • Camelot, Stadt in Schottland.
  • Camenec, Stadt in der Woywod - ſchafft Brieſcia.
  • Camenz, eine von den Sechs-Staͤd - ten in der Oberlauſitz, 16. Mei - len von Leipzig.
  • Camerich, ſuche Cambray.
  • Cameriere maggiore, Ober Kaͤm - merer, zu Rom iſt wie ein Auf - ſeher uͤber die Paͤbſtlichen Ein - kuͤnffte. Er traͤget Sorge vor die Regierung der Stadt und der oͤffentlichen Gebaͤude, præſidiret im Patrimonio der Kirchen und im Fiſco, und theilet die Allmo - ſen von den Kirchen Einkuͤnfften aus. Wenn der Paͤbſtliche Stuhl ohne Pabſt iſt, ſo bewohnet er das Paͤbſtliche Zimmer, wird auff der Straſſe von der Schweitzer - Garde begleitet, und machet An - ſtalten zum Conclave. Es iſt auch ein Cameriere del ſagro Collegio. Hierzu werden die aͤlteſten Car - dinaͤle gebrauchet, welche jaͤhrlich abwechſeln.
  • Camerino, Stadt am Apenniniſchen Gebuͤrge in der Marca d’Ancona, nebſt einem Biſchoff, welcher un - mittelbar unter den Pabſt gehoͤret.
  • Camin, Stadt am Einfluß der O - der, in Hinter-Pommern.
  • Caminiee, ſuche Kaminiec.
  • Camiſard, alſo nennen die Roͤmiſch - Catholiſche in Languedoc diejeni - gen Einwohner in den Sevennes, welche bißhero die Waffen wieder die koͤnigliche Trouppen ergriffen haben, und hat dieſe Benennung ihren Urſprung von dem Wort Camiſſe, welches ein Hembde be -Camo Campdeutet, anzuzeigen, daß die Cami - ſards nichts anders, als elende und arme Leute ſeynd, welche faſt nichts mehr am Leibe haben, als das bloſe Hembde.
  • Camonica, Val Camonica, kleine Landſchffat in dem Breſcianiſchen Gebiet, den Venetianern gehoͤ - rig, laͤngs dem Fluß Oglio an den Grentzen des Valtelins.
  • Camp volant, ſuche Fliegendes La - ger.
  • Campagna, kleine Stadt im Princi - pato citra, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Conza gehoͤrig.
  • Campagna di Roma, Provintz im Kirchen-Staat, welche gegen O - ſten an das Koͤnigreich Neapolis, gegen Norden an die Landſchafft Sabina beym Fluß Teverone, ge - gen Weſten an das Patrimonium Petri bey der Tyber, und gegen Suͤden an das Toſcaniſche Meer grentzet.
  • Campagnano, Savuto, kleiner Fluß in Calabria citra, welcher ſich in den Golfo di S. Eufemia ergeuſt.
  • Campagne, alſo nennet man insge - mein diejenige Zeit, in welcher man zeitwaͤhrenden Krieges jaͤhr - lich die Armeen zu Felde liegen laͤſſet.
  • Campana, ein Ort, wo Geſund-Baͤ - der ſeynd, in Terra di Lavoro, nicht weit von Puzzolo.
  • Campane, ein Zierath von Seide, o - der Faden-Gold und Silber, wo - ran gemeiniglich Gloͤcklein von eben dergleichen Materie hen - cken.
  • Campement, Lager, Feld-Lager, eine ebene und weitlaͤufftige Ge - gend, allwo eine Armee ihre Zelte und Huͤtten auffbauet, um ſich daſelbſt zu lagern, und wird daſſelbe in gewiſſe Qvartiere und Gaſſen eingetheilet. Nebſt dembeqve -Cambeqvemen Felde muß auch jedes Qvartier Gelegenheit haben, Waſſer und Fourage zubekommen, und uͤber dieſes muß der Platz alſo beſchaffen ſeyn, daß man ſich verretranchiren, und das Ge - ſicht gegen den Feind haben kan. Eine Armee campiret insgemein in zwey Linien oder Treffen, deren eines von dem andern 500. Schritte entfernet ſeyn ſoll. Die Reuterey ſtehet auff den Fluͤgeln, das Fuß-Volck aber in der Mit - ten, und die Atillerie nebſt der Bagage zu hinterſt. Jeder Eſca - dron gehoͤren 60. und jedere Ba - taillon 90. Schritte Erdreich zum Lager. Die Dragoner campiren allemahl vor der Front oder auff den Fluͤgeln, um dieſelben im Fall der Noth geſchwind an der Hand zu haben. Das Lager abſtechen heißet ſo viel, als den Platz zum Lager auff dem Erd - reich zeichnen und eintheilen.
  • Campen, ſchoͤne Stadt am lincken Ufer der Jßel in Ober Jßel, und zwar in Salland, nicht weit dar - von, wo ſich dieſer Fluß in die Suͤder-See ergeuſt.
  • Camper, Koͤnigreich, welches ſei - nen beſonderen Koͤnig hat, auff der Jnſul Sumatra.
  • Campiano, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Taro im Val di Taro in Sicilien, dem Fuͤꝛſten Doria gehoͤꝛig.
  • Campidoglio, ſuche Capitolium.
  • Campigne, Kempenland, ein ge - wiſſes Gebiet in den Niederlan - den, welches in das Hollaͤndiſche und Luͤttigiſche Kempenland ein - getheilet wird. Jenes iſt ein Theil des Hertzogenbuſchiſchen Gebiets, dieſes aber ein Theil des Stifftes Luͤttig.
  • Campo di S. Pietro, kleine Stadt im Paduaniſchen Gebiet.
  • Campoli, kleine Stadt in AbruzzoCam Canoltra, an den Grentzen der Marca d Ancona.
  • Campredon, Campus rotundus, klei - ne befeſtigte Stadt in Catalo - nien, an den Grentzen von Rous - ſillon.
  • Campvver, ſuche Veere.
  • Canada, oder Neu-Franckreich, un - ter welchem Nahmen diejenige groſſe aber ſehr kalte Landſchafft in Nord-America verſtanden wird, welche gegen Weſten an Neu-Me - xico, gegen Suͤden an Florida, gegen Oſten an das Mar del Nort, und gegen Norden an das Mare Chriſtianum grentzet.
  • Canada in beſonderm Verſtande, Ca - nada propria, liegt in der großen Landſchafft Canada, und iſt das - ſelbe eine Halb-Jnſul am Fluß und Meer-Buſen S. Laurentii, den Frantzoſen gehoͤrig.
  • Canada, der Fluß Canada oder S. Laurentii, einer der groͤſten Stroͤ - me in America, welcher ſich in die Meer-Enge S. Laurentii er - geuſt. Dieſe Meer-Enge iſt ein Theil des Meeres von Canada, das Meer ſelbſten aber ein Theil des Mar del Nort, und erſtrecket ſich daſſelbe von den beyden Meer - Engen Hudſon und David biß an die Bermudes, oder wohl gar biß an die Lucayiſchen, nachmahls aber biß an die Azoriſchen Jn - ſuln.
  • Canal, ſuche Britanniſche Meer.
  • Canal du Languedoc, ſuche Langue - doc.
  • Cananor, Koͤnigreich an der Kuͤſte von Malabar, welches von einem maͤchtigen Koͤnig regieret wird.
  • Canarane, Koͤnigreich in Jndien jenſeit des Gangis.
  • Canariſche Jnſuln, Inſulæ Canariæ vel Fortunatæ, liegen auff dem Atlantiſchen Meer, gegen die Kuͤ - ſten der Landſchafft BiledulgeridC 5inCan Candin Africa. Die ſieben vornehm - ſten ſeynd folgende: Canaria, Te - neriffa, Forteventura, Gomer, Ferro, Palma und Lancellota, welche alleſamt, nebſt den an - dern geringern, der Kron Spa - nien zugehoͤren, und ſeynd ſie ſehr fruchtbar, abſonderlich an Wein und Zucker. Einige rech - nen auch die Jnſul Madera dar - zu, welche aber den Portugieſen zugehoͤret. Die Jnſul Canaria hat einen guten Hafen, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Bi - ſchoff von Sevilien gehoͤrig, und iſt die Reſidentz des Gouverneurs, wie auch der Audientia uͤber die Canariſche Jnſuln.
  • Canarvan, ſuche Caernarvan.
  • Canaveſe, Canavois, Canapicium, Provintz des Hertzogs von Sa - voyen, zwiſchen der eigentlich ſo genanten Landſchafft Piemont, dem Savoyiſchen Montferrat, der Herrſchafft Verceil und dem Thal Aoſta, und wird in derſelben viel Kaͤſe gemachet.
  • Canche, Cantius, Quentia, Fluß in der Landſchafft Artois, welcher ſich in das Britanniſche Meer er - geuſt.
  • Cancheu, groſſe Stadt in der Pro - vintz Kiangſi in China.
  • Candahar, Koͤnigreich im Reich des Moguls.
  • Candau, Stadt in Curland.
  • Candea, Candy, Koͤnigreich, und einer von den drey Theilen der Jnſul Ceylan, allwo ein abſon - derlicher Koͤnig regieret.
  • Candelara, Fluß in der Landſchafft Capitanata, welcher ſich in den Golfo di Manfredonia ergeuſt.
  • Candia, Creta, groſſe Jnſul des Mittellaͤndiſchen Meeres bey dem Eingange des Archipelagi, wel - che nach den vier Haupt-Staͤdten Candia, Canea, Retimo und Se -Can Canitia in vier Theile oder Regierun - gen eingetheilet wird, und in der gantzen Jnſul iſt ein Beglerbeglic oder General-Gouvernement auff - gerichtet. Dieſe Jnſul gehoͤret den Tuͤrcken, ausgenommen die beyden Feſtungen Suda und Spi - nalonga Die Einwohner aber ſeynd meiſtentheils der Griechi - ſchen, und die uͤbrigen der Ma - hometaniſchen Religion zuge - than. Die Haupt-Stadt heißet gleichfals Candia, welche wohl - befeſtiget iſt, und einen guten Hafen hat.
  • Candidiano, kleiner Fluß in Roma - gna, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Candy, Koͤnigreich in dem Reich des Moguls.
  • Canea, Cydonia, Biſchoffliche Stadt an der Noͤrdlichen Kuͤſte der Jn - ſul Candia, welche wohl befeſti - get iſt, und einen ſehr guten Hafen hat.
  • Caneta, kleiner Fluß in Calabria ci - tra, welcher ſich unterhalb Curiats in den Golfo di Taranto ergeuſt.
  • Caneto, kleine Stadt am Oglio im Mantuamſchen, nahe am Cremo - niſchen Gebiet, welche gute Mau - ern und ein feſtes Schloß hat.
  • Cangan, Koͤnigreich in Japon.
  • Cangiano, kleine Stadt im Princi - pato citra.
  • Canhooks, ſeynd Hacken an einem Seil, mit welchen man Sachen in-und auſſerhalb des Schiffes in die Hoͤhe ziehet.
  • Caniſcha, Caniſia, ſehr feſte Stadt am Fluß Sala in der Graffſchafft Zalavar in Nieder-Ungarn, an den Steyermaͤrckiſchen Grentzen, und liegt ſie, gleichſam als eine Jnſul, mitten im Moraſt am klei - nen Fluß Caniſa. Sie gehoͤret dem Hauſe Oeſterreich.
  • Canne, kleiner Fluß in der Land - ſchafft Bari, welcher ſich in den Fluß Ofanto ergeuſt.
  • Cano, eines der vornehmſten Koͤ - nigreiche in Nigritien.
  • Canon, Stuͤcke Geſchuͤtzes, von Ei - ſen oder andern Metall, welches ungefehr zehen und ein halb Fuß an der Laͤnge, 6. Daumen und 4. Linien aber am Calibre oder Mund-Loch hat. Sie ſeynd ent - weder Batterie-Feld-oder Regi - ments-Stuͤcke. Die gewoͤhnli - chen Batterie-Stuͤcke heutiges Tages ſchieſen 8. 12. biß 24. Pfund; die Feld-Stuͤcke aber 3. 4. biß 6. Pfund. Die Ladung des Pulvers muß ungefehr halb ſo ſchwer ſeyn, als die Kugel, und muͤſſen bey jedem Stuͤcke 2. Conſtabel nebſt 3. andern Huͤlffs - Perſonen ſeyn. Wenn man ein Stuͤcke auff die Batterie gebracht hat, kan man alle Stunden 10. biß 12. auch wohl unterweilen 15. biß 16. Schoͤße thun. Nachdem 30. Schoͤße daraus geſchehen ſeynd, kuͤhlet man es mit 2. Maas Wein-Eßig und 4. Maas Waſ - ſer ab, welches man dem Mund - Loch hinein geuſt, wenn das Zuͤnd-Loch zuvor wohl verſtopffet worden iſt.
  • Canonicus, einer, welcher eine Præ - bende in einer Cathedral-oder Collegial-Kirche hat, um darin - nen den Gottesdienſt zuverrich - ten.
  • Canonicus regularis, ein Canonicus, welcher ſich zu gewiſſen Ordens - Reguln bekennet.
  • Canoniſiren, eine verſtorbene Per - ſon in die Zahl der Heiligen ſetzen, welches durch den Pabſt mit ſon - derbaren Solennitaͤten geſchie - het.
  • Canſtadt, kleine Stadt am Necker,Canteine kleine Meile von Stutgard im Hertzogthum Wirtemberg.
  • Cantazaro, Cantacium, Biſchoffli - che Stadt in Calabria oltra, und die Reſidentz des Gouverneurs von dieſer Provintz.
  • Cantecroy, Graffſchafft in Brabant im Qvartier von Antwerpen.
  • Cantera, Fluß im Val di Demona, welcher ſich unterhalb Taormina ins Sicilianiſche Meer ergeuſt.
  • Canterbury, Cantelberg, Cantor - bery, Cantuaria, Haupt-Stadt der Provintz Kent, am Fluß Stour. Sie iſt zwar nicht von den groͤ - ſten, jedoch eine der beſten Staͤdte in Engelland, und hat einen Ertz-Biſchoff, welcher Primas in Engelland, und der erſte Pair des Koͤnigreichs iſt.
  • Cantire, Cantyr, Halb-Jnſul in Suͤd-Schottland, welche mit unter der Graffſchafft Argyle be - griffen wird, und an derſelben iſt eine Meer-Enge, welche von Cantire ihren Nahmen hat.
  • Cantoniren bedeutet dieſes, wenn die Krieges-Voͤlcker aus dem Fel - de gehen, und zwar die Winter - Qvartiere noch nicht beziehen, jedennoch aber nahe beyſammen in einigen Oertern liegen, alſo daß ſie ſich bald wiederum ver - ſamlen koͤnnen.
  • Cantons, Pagi, Tractus, Oerter, alſo werden die 13. Oerter, daraus die Schweitzeriſche Republic be - ſtehet, insgemein und ein jeder inſonderheit genennet. Sie be - ſtehen aus 8. Staͤdten, nemlich Zuͤrch, Bern, Lucern, Zug, Baſel, Freiburg, Solothurn und Schaffhauſen, und aus 5. Landſchafften, welche ſeynd U - ry, Schwitz, Unterwalden, Glaris, und Appenzell. Jhre Bundsgenoſſen oder die zuge - wandte Oerter ſeynd der AbtundCan Capund die Stadt zu S. Gallen, ferner Muͤhlhauſen, Biel, Ge - neve und Neuburg am See. Die Roͤmiſch-Catholiſche Can - rons ſeynd Lucern, Ury, Schwitz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Solothurn; die Refor - mirte aber Zuͤrch, Bern, Ba - ſel und Schafhauſen. Jn den uͤbrigen beyden Cantons Glaris und Appenzell ſeynd die Einwoh - ner theils Roͤmiſch-Catholiſch, theils Reformirter Religion.
  • Canve, Canvey, Convennos, kleine Jn - ſul in der Provintz Esſex laͤngs der Temſe.
  • Cantzlar in Franckreich iſt das Haupt der Juſtitz, und præſidi - ret in den Raths-Collegiis im Nahmen des Koͤnigs, welchem er, wenn derſelbe zugegen iſt, zur lincken Hand ſitzet. Sie ſeynd insgemein auch Siegel - Bewahrer.
  • Canzuga, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Caor, Koͤnigreich in Jndien jenſeit des Gangis, welches dem Koͤnig von Ava zugehoͤret.
  • Caours, Cavours, Cavortium, kleine Stadt an einem Berge, auff wel - chem ein feſtes Schloß lieget.
  • Cap, ein viereckicht Stuͤcke Holtz uͤber dem Haupt des Maſt-Baumes, um den Top-Maſt oder Flaggen - Stab darein zuſetzen.
  • Cap de bonne Eſperance, Caput bo - Spei, in Æthiopien in der Land - ſchafft Cafreria, und iſt dieſes dasjenige Vorgebuͤrge in Africa, welches am weiteſten gegen Suͤ - den reichet. Hieſelbſt lieget eine vortreffliche Feſtung, Caſtrum bonæ Spei, genennet, welche die Hollaͤnder erbauet, und allwo ſie eine ſtarcke Beſatzung halten. An dieſem Orte laͤnden alle Schif - fe an, welche entweder in JndienCapa Capiſegeln wollen, oder von dannen zuruͤcke kommen, und lieget die Feſtung an einer groſſen Baye, welche ihr an ſtatt des Hafens dienet. Die Hollaͤnder haben nicht allein in der Feſtung eine Colonie, ſondern auch noch zwey oder drey andere auff dem Lande.
  • Capa Agaſi, ein weiſſer Verſchnit - tener im Serrail, welcher uͤber alle Pagen und Weißen ſeines gleichen, zuſamt deren Officirern zu befehlen hat.
  • Capaccio, Caput aqueum, Stadt im Principato citra, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Conza gehoͤrig.
  • Cape, das groſſe Segel, welches ſich am groſſen Maſt befindet. Die Frantzoſen nennen es auch ſonſten le grand Pacfi.
  • Capelle, kleine Stadt am Rhein im Ertz-Biſchoffthum Trier, oberhalb Coblentz.
  • Capelle, kleine befeſtigte Stadt in der Picardie, an den Hennegaui - ſchen Grentzen.
  • Caper, ſuche Armateur.
  • Capes, Stadt des Koͤnigreichs Tripo - li, wo der Fluß Capes in den Golfo gleiches Nahmens faͤllet, nebſt einer Citadelle und einem guten Hafen.
  • Capitaine iſt das Ober-Haupt einer Compagnie, und wird Kittmeiſter genennet, wenn es eine Compa - gnie zu Pferd iſt, bey einer Com - pagnie zu Fuß aber heiſſet er Hauptmann, und wenn die Com - pagnie marſchiret, ſo iſt des Ca - pitains Poſten allemahl forne. Unter den Deutſchen Troup - pen kleidet der Hauptmann die Compagnie, und bezah - let ſie. Jm Marſch iſt er zu Pferd, im Treffen und bey der Parade aber iſt er zu Fuß. Sein Gewehr iſt eine halbe Pique, undmußCavimuß er alle Abend und Morgen von dem Zuſtande ſeiner Compa - gnie Erkundigung einziehen, auch vor die Krancken und vor die Werbung der abgehenden Mann - ſchafft beſorget ſeyn. Er befiehlet dem Feldwebel und Fourier, was zu verrichten iſt. Er hat insge - mein die Haupt-Wache, und zie - het nicht mit weniger, als mit ſechtzig Mann auff. Ferner muß er die Compagnie entweder vor herrſchafftliches oder vor ſein eige - nes Geld werben, wie ſolches ſei - ne Capitulation mit ſich bringet, und hat er Vollmacht, den Lieute nant, Faͤhnrich und die Unter-Offi cirer zu werben.
  • Capitaine d Armes iſt ein Unter-Of - ficirer, welcher die Auffſicht uͤber das Gewehr bey der Compagnie hat; dahero er anbefiehlet, daß daſſelbe ſtets ſauber gehalten wer - de, und, wenn es noͤthig iſt, theilet er neues aus. Er empfaͤnget die Munition, und gibt iedem Gemei - nen darvon, was ihm noͤthig iſt. Jm Marſch findet er ſich bey des Hauptmanns Bagage, und iſt ſein Gewehr eine Hellebarte oder Flinte.
  • Capitaine zur See oder Schiff-Capi - taine iſt das Oberhaupt eines Schiffes, welcher auff ſelbigem uͤber alle Officirer, Soldaten und Matroſen das Commando fuͤh - ret.
  • Capitain-oder Capoutan-Baſſa iſt der Admiral von der Tuͤrckiſchen See-Armade.
  • Capitaine en ſecond iſt in Franckreich ein reformirter Capitaine, welcher Lieutenant eines andern Capitains iſt, deſſen Compagnie er einverlei - bet worden.
  • Capitain-General iſt die hoͤchſte Kꝛieges-Charge in den vereinigten Niederlanden.
  • Capitaine Lieutenant iſt in Franck - reich derjenige, welcher eine Com - pagnie d Ordonnance commandi - ret, zum Exempel, eine Compagnie de Chevaulegers du Roi, du Dau - phin &c. als welche Koͤnigliche Perſonen ſelbſt die Capitaines die - ſer Compagnien ſeynd. Jnsge - mein iſt der Capitaine Lieutenant derjenige, welcher die Leib-Compa - gnie eines Generals oder Ober - ſten commandiret.
  • Capiranata, la Provincia di Luceria, ei - ne von den zwoͤlff Provintzen des Koͤnigreichs Neapolis in Apulia gelegen. Sie grentzet gegen Norden an den Golfo di Venezia, gegen Oſten an die Landſchafft Bari, gegen Suͤden an Baſilicata und an den Principato oltra, gegen Weſten aber an die Graffſchafft Moliſſe und einen Theil von A - bruzzo citra. Sie iſt meiſtentheils eben; dahero ſie von den Neapoli - tanern la Puglia piana genennet wird.
  • Capitanie, alſo nennen die Portugie - ſen ihre vierzehen Gouvernements oder Regierungen, welche ſie in Braſilien auffgerichtet haben.
  • Capitation, Kopff-Steuer, eine gewiſ - ſe Herrſchafftliche Anlage, welche von iedem Kopff oder Perſon durch die Obrigkeit eines Landes einge - fordert wird, und welche nach dem Zuſtand und Nahrung eines ieden eingerichtet iſt.
  • Capitello, kleiner Fluß auff der Jnſul Corſica, welcher ſich in den Golfo d Ajazzo ergeuſt.
  • Capitolium, Campidoglio, Mons Capi - tolinus, einer von den ſieben Ber - gen der Staͤdt Rom, auff welchem die Roͤmer vor Alters eine be - ruͤhmte Feſtung hatten. Anitzo aber ſtehet daſelbſt die Kirche Ara Cœli nebſt einigen weltlichen Ge - baͤuden, in welchen gewiſſe Aem -terCapi Cappter des Rathes verwaltet wer - den.
  • Capitul iſt eine Zuſammenkunfft der Geiſtlichen, zum Exempel in Bi - ſchoffthuͤmern oder andern Stiff - tern.
  • Capitulation, Kaͤyſerliche Capitula - tion, iſt ein Fundamental-Reichs - Geſetze, welches von den Chur - fuͤrſten im Nahmen des Reiches abgefaſſet, und von dem erwehlten Roͤmiſchen Kaͤyſer oder Koͤnig be - ſchworen wird, daß er ſich nemlich in ſeiner Regierung nach allen und ieden in ſolcher Capitulation enthaltenen Articuln richten wol - le.
  • Capituliren iſt ſo viel als accordi - ren oder ſich uͤber gewiſſe Puncte vergleichen.
  • Capo, Cabo, Caput, Promontorium, Vorgebuͤrge, iſt die Spitze eines Landes, welche in die See hinein raget, daß man ſie von weitem ſe - hen kan.
  • Capo d Iſtria, ſuche Iſtria.
  • Capo Verde, ſuche Verde.
  • Caponiere iſt ein ausgegrabener Weg ſechs biß zwoͤlff auch wohl ſechzehn biß zwantzig Schue breit, welcher drey Schue in die Erde eingeſchnitten, und drey Schue hoch, auff beyden Seiten mit ei - ner verpaliſſadirten Bruſtwehr und vielen Schieß-Loͤchern verſe - hen, oben aber mit ſtarcken Bret - tern und Erde verwahret iſt. Man machet dieſelben in truckene Graͤben einer Feſtung, meiſten - theils unter die Bruſtwehr der Contreſcarpe in ihre Winckel, und dienen ſie darzu, daß man Solda - ten ſicher vor den Bomben und Granaten dahin legen kan, um dem Feind den Durchgang zu ver - wehren.
  • Cappadocien, groſſe Landſchafft in Klein-Aſien, welche heutiges Ta -Capr Capuges vornemlich in vier Provintzen beſtehet, und dieſe ſeynd Genech, Suas, Anadole und Amaſi en.
  • Capraia, Capraria, Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer zwiſchen den Kuͤſten von Piſa und Corſica, den Genueſern zugehoͤrig.
  • Capranica, Stadt auff einem Huͤgel im Patrimonio Petri, zwiſchen dem See von Bracciano und dem von Ronciglione.
  • Caprara, Jnſul auff dem Golfo di Ve - nezia an den Kuͤſten der Provintz Capitanata. Sie iſt eine von den Jnſuln Tremiti.
  • Capri, Capreæ, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer, am Eingange des Golfo von Neapolis. Es lieget auff derſelben die Stadt Capri, nebſt einer wohlbefeſtigten Cita - delle. Sie hat ein unter den Ertz-Biſchoff von Amalfi gehoͤri - ges Biſchoffthum, il Veſcovato delle Caglie, oder das Wachtel - Biſchoffthum, genannt, weil der Biſchoff von dem Fang der Wach - teln, welche zweymal des Jahres ihren Strich uͤber dieſe Jnſul ha - ben, unterhalten wird.
  • Capriana, ziemlich feſtes Staͤdlein im Mantuaniſchen Gebiet.
  • Capſtan, eine Winde auff dem Schif - fe, womit man die Schiff-Seile und Ancker in die Hoͤhe windet.
  • Captur, ſuche Kaptur.
  • Capua, Stadt am Fluß Voltorno in Terra di Lavoro. Sie hat einige Befeſtigungs-Wercke nebſt einer Citadelle und einem Ertz-Biſchoff - thum.
  • Capuciner-und Capucinerinnen, Muͤnche und Nonnen des Ordens S. Franciſci, welche unter allen an - dern dieſes Ordens die ſtrengeſte Regul haben. Jhre Caputia ſeynd ſehr ſpitz, und ihre Kleidung iſt von grobem grauen Tuche, nebſt einem Mantel von gleicherFar -Capu CaraFarbe. Sie tragen Holtz-Schue und einen haͤt inen Guͤrtel uͤber ih - ren Roͤcken.
  • Capulo, eine von den Philippiniſchen Jnſuln.
  • Caputium iſt dasjenige Stuͤcke des Kleides, wormit die Barfuͤſſer - Muͤnche den Kopff bedecken.
  • Carabi, kleiner Fluß im Val di Mazara in Sicilien, welcher ſich unweit Xacca ins Meer ergeuſt.
  • Carabiner, ein Feuer-Gewehr der Reuterey, welches nicht viel mehr gebraͤuchlich iſt.
  • Caracore, Korkor, Korkurre, ein Jn - dianiſches Schiff, deſſen ſich die Einwohner auff der Jnſul Borneo gebrauchen, und auff welchem man mit Rudern und Segeln faͤhret.
  • Caraiten, eine Art von Ketzern unter den Juͤden, welche einen Unter - ſchied machen unter den gewiſſen und falſchen oder zweiffelhafften Traditionen. Sie verwerffen die Conſtitutiones des Misma und Talmud, wenn dieſelben nicht mit der heiligen Schrifft uͤbereinkom - men. Sie ruͤhmen ſich, daß ſie allein diejenigen ſeyen, welche das Geſetz Moſis recht halten, und nennen die andern Juden Rabi - nen und Anhaͤnger der Rabinen. Es gibt Caraiten zu Conſtantino - pel, Cairo und an andern Oerten in der Levante, wie auch in Moſcau.
  • Caramania, einer von den vier Haupt - Theilen der groſſen Landſchafft Natolien, welche in Groß-und Klein-Caramanien eingethei - let wird.
  • Caramaniſche Meer iſt derjenige Theil des Mittellaͤndiſchen Mee - res, welcher an die Suͤdliche Kuͤſte von Klein-Aſien ſtoͤſſet.
  • Caramouſſal, ein Tuͤrckiſches Kauf -Carafartey-Schiff mit einem ſehr ho - hen Hinterhalt.
  • Carancebes, Karancebes, wichtige Fe - ſtung in Ober-Ungarn, wo der kleine Fluß Karom in die Temes faͤlt, und bewahret ſie den beruͤhm - ten Paß in Siebenbuͤrgen, das ei - ſerne Thor genant.
  • Caraques, gewiſſe Voͤlcker in Suͤd - America, an der Kuͤſte von Qui - to.
  • Caraques, Kraak, ſeynd groſſe Portu - gieſiſche Schiffe, welche oben en - ger ſeynd, als unten, und welche nach Braſilien und Oſt-Jndien ſegeln.
  • Carara, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, im Hertzog - thum Maſſa, und wird hieſelbſt ſchoͤner Marmor gegraben.
  • Caraſui, groſſer See in Bulgarien, welcher aus der Donau entſte - het.
  • Caravane, alſo nennet man einen Hauffen Kauffleute, Pilgrim und andere Reiſende, welche in Aſia und Africa mit einander reiſen, ſich deſto beſſer gegen die Raͤuber zu beſchuͤtzen. Jnſonderheit aber gehen jaͤhrlich vier Tuͤrckiſche Ca - ravanen nach Mecha, weil ieder Mahometaner, vermoͤge des Alco - rans, verbunden iſt, einmal in ſei - nem Leben des Mahomets Grab zu beſuchen.
  • Caravanen heiſſen auch diejenigen erſten Schiff-Fahrten mit den Galeren gegen die Barbarey, worzu die jungen Malteſer und andere Ritter verbunden ſeynd, und dieſe letztere Benennung koͤm - met daher, weil die Caravane, wel - che uͤbers Meer von Alexandria nach Conſtantinopel geſchiehet, et - lichemahl durch die Malteſer-Rit - ter erobert worden. Der Fuͤh - rer einer Caravane nach Mecha wird Hamirog genennet.
  • Caravanſerai, auff Tuͤrckiſch Imarets, und auff Jndianiſch Serays, ſeynd groſſe oͤffentliche oder allgemeine Gebaͤude in den Moꝛgen-Laͤndern, welche den Reiſenden zu ihrer Herberge beſtimmet, und durch einige gutthaͤtige Mahometaner geſtifftet ſeynd. Sie ſeynd in - wendig durch Galerien in viele Schwibbogen unterſchieden, und ſtehen allen Religionen offen, ſo gar daß man auch nicht einmahl fraget, wo die Reiſende herkom - men, oder was ſie zu verrichten haben, und darff niemand et - was vor das Qvartier bezah - len.
  • Caravelle iſt ein kleines Schiff, mit einem viereckigten Hintertheil, welches ſehr geſchwinde ſegelt, und welches bey den Spaniern und Portugieſen gebraͤuchlich iſt. Es fuͤhret hundert und zwantzig biß hundert und viertzig Ton - nen.
  • Carbonara, Vorgebuͤrge nebſt einem Hafen beym Eingange des Golfo di Cagliari in Sardinien.
  • Carcaſſe iſt ein Feuer-Jnſtrument, welches aus zwey eiſernen creutz - weiſe uͤber einander gehenden Cir - culn zuſammen geſetzet iſt, und die eine laͤnglicht-runde Geſtalt ma - chen. Uber dieſes eiſerne Creutz wird ein lederner oder leinener gepichter Sack gethan, welcher mit Werck, das mit Pech und Oel beſchmieret iſt, wie auch mit Gra - naten, geladenen Piſtol-Laͤuffen, Kunſt-Feuern u. d. m. angefuͤllet iſt. Alsdenn wird die Carcaſſe zugebunden, mit Zuͤnd-Pulver und einer Brand-Roͤhre verſehen, endlich aber aus einem Feuer - Moͤrſer geworffen, und dauert ihr Feuer laͤnger als eine halbe Stun - de.
  • Carcaſſone, Carcaſſo, groſſe und wohl -Carc Cardgebauete Stadt in Ober-Langue - doc, welche mit einer Citadelle und einigen andern Befeſtigungs - Wercken verſehen iſt. Der Fluß Aude flieſſet mitten durch die Stadt, und iſt ſie nicht allein der Tuchmacherey wegen beruͤhmt, ſondern hat auch ein Preſidial und einen Biſchoff, unter das Ertz - Biſchoffthum zu Narbonne gehoͤ - rig. Das umliegende Gebiet heiſ - ſet le Carcaſſois.
  • Carchi, Chalcia, kleine aber fruchtba - re Jnſul auff dem Mittellaͤndi - ſchen Meer, nicht weit von der Jn - ſul Rhodus.
  • Cardiff, kleine Stadt des Fuͤrſten - thums Walles in der Landſchafft Glamorghan, wo der Fluß Taff in die Saverne faͤllt, nebſt einem guten Hafen.
  • Cardigan, Ceretica, Stadt des Fuͤr - ſtenthums Walles in der Land - ſchafft Cardigan, am Fluß Tyvy.
  • Cardigan, Landſchafft im Fuͤrſten - thum Walles, welche gegen Nor - den an Merioneth und Montgo - mery, gegen Suͤden an Caermar - den und Penbrok, gegen Oſten an Radnor und Brecknock, und ge - gen Weſten an das Jrloͤndiſche Meer grentzet. Gegen die See - Kuͤſten iſt ſie fruchtbar, inwendig aber nicht, und muͤſſen ſich die Einwohner meiſtentheils von den Bley-Bergwercken erneh - ren.
  • Cardinal, alſo nennet man diejeni - gen zwey und ſiebentzig geiſtliche Perſonen, welche den Pabſt weh - len, und welche gleichſam ſeine Mit-Gehuͤlffen oder geheimen Raͤthe ſeynd. Sie werden in ſechs Cardinaͤle Biſchoͤffe, zwey und funfftzig Cardinaͤle Prieſter und vierzehen Cardinaͤle Diaconos eingetheilet, und tragen ſie einen langen Purpur-Habit nebſt der -glei -Card Carigleichen rothen Muͤtzen und Huͤ - ten, welche Farbe ſie erinnert, daß ſie bereit ſeyn ſollen, ihr Blut vor die Roͤmiſch Catholiſche Religion zu laſſen.
  • Cardinal Padrone iſt des Pabſtes Premier Miniſtre und meiſten - theils ein Nipote oder Anver - wandter deſſelben.
  • Cardona, kleine Stadt am Fluß Car - doner, in Catalonien, welche den Titul eines Hertzogthums hat, und beruͤhmte Saltz-Bergwercke beſitzet.
  • Carduel, Koͤnigreich in Georgien, dem Koͤnig in Perſien zinßbar.
  • Carelia, Provintz in Schweden zwi - ſchen dem Sinu Finnico und den Provintzen Nyland, Tavaſthia, Sa - volaxia und Kexholm.
  • Carentan, Stadt in der Nieder-Nor - mandie, wo ſich die Fluͤſſe Douve und Carentan vereinigen. Sie iſt ei - nigermaſen befeſtiget, und hat ein gutes Schloß.
  • Carfagnana, kleine Landſchafft im Modeneſiſchen Gebiet, zwiſchen dem Apenniniſchen Gebuͤrge, all - wo gute Vieh-Zucht iſt, nebſt eini - gen Eiſen-Gruben.
  • Carfunckel iſt nichts anders, als ein groſſer Rubin oder Granat von braunrother Farbe, welcher mit vielem Feuer ſpielet.
  • Cari, See-Hafen an den Kuͤſten von Provence.
  • Cariati, Stadt nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, in Calabria citra. Sie hat ein Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff von S. Se - verino gehoͤret.
  • Carick, kleine Stadt in Leinſter in der Graffſchafft Tiperari, am Fluß Shure. Sie hat den Titul einer Graffſchafft, wie auch Sitz und Stimme im Parlament von Jr - land.
  • Carignano, kleine aber nahrhaffteCari CarlStadt nicht weit vom Po, in Pie - mont, nebſt einer guten Citadelle, und dem Titul eines Fuͤrſten - thums, ſieben Jtaliaͤniſche Mei - len von Turin gelegen. Der Fuͤrſt von Carignano, aus dem Hauſe Savoyen, hat hieſelbſt einen praͤchtigen Palaſt.
  • Carikvergus, ſuche Knocfergus.
  • Carinola, uͤbelbewohnte Stadt in Terra di Lavoro, nebſt dem Titul einer Graffſchafft und einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Capua gehoͤrig.
  • Carlentini, kleine befeſtigte Stadt auf einem Huͤgel im Val di Noto in Sicilien.
  • Carlile, Carleolum, Haupt-Stadt der Landſchafft Cumberland, am Fluß Eden. Sie iſt klein, aber wohl befeſtiget, und hat eine gute Citadelle, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, wie auch einen Biſchoff, unter den Ertz-Bi - ſchoff von York gehoͤrig.
  • Carlingford, kleine Stadt in Leinſter, in der Graffſchafft Louth, nebſt ei - nigen Befeſtigungs-Wercken und einer Citadelle. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Jrland.
  • Carling-Knees ſeynd Balcken auff der Seite des Schiffes, allwo das Loch iſt, dadurch man die Waaren herunter laͤſt.
  • Carlings ſeynd Balcken, welche von einem Schiff-Baum zum andern gehen.
  • Carlino, eine Neapolitaniſche Muͤn - tze, deren zwey zehen Grains oder ei - nen Tarin machen.
  • Carlowitz, Schloß nicht weit von Peterwardein.
  • Carlsbad, Kaͤyſer Carlsbad, Ther - Carolinæ, kleine Stadt im Elln - bogner-Kreis in Boͤhmen, allwo beruͤhmte Geſundheit-Baͤder, deren Waſſer bruͤhe-hieß iſt. HSieCarl CarmSie liegt 7. Meilen von Schnee - berg.
  • Carlsburg, Feſtung im Hertzogthum Bremen, wo der Fluß Geeſte in die Weſer faͤllet.
  • Carlshafen, Stadt und Hafen in der Landſchafft Bleking.
  • Carlskron, Stadt und Hafen in der Landſchafft Bleking.
  • Carlſtadt, Stadt und beruͤhmte Grentz-Feſtung in Croatien, wo ſich die Fluͤſſe Kulp und Meres - witz vereinigen, dem Hauß Oeſter - reich gehoͤrig.
  • Carlſtadt, Caꝛſtadt, Stadt am Mayn im Biſchoffthum Wuͤrtzburg, drey Meilen unterhalb Wuͤrtzburg, nebſt dem Schloß Carlburg, wor - zu ein Amt gehoͤret.
  • Carlſtadt, Stadt am Wener-See in der Weſt-Gothlaͤndiſchen Provintz Wermeland.
  • Carlſtein ein vortrefflich feſtes Schloß im Berauner-Kreiß in Boͤhmen, am Fluß Miza, und wer - den hieſelbſt die Koͤnigliche Inſi - gnia verwahret.
  • Carmagnola, Carmaniola, befeſtigte Stadt und Citadelle, zu der Marg - graffſchafft Saluzzo gehoͤrig. Die Stadt hat ſieben, die Citadelle abeꝛ vier Baſtionen.
  • Carmain, Carmanum, kleine Stadt nebſt einem Schloß in Langue - doc.
  • Carmania, Kirman, groſſe Landſchafft in Perſien, zwiſchen Gedroſia oder Circan, Farſia, Sebleſtan, dem Meer - Buſen von Ormus und dem Jn - dianiſchen Meer.
  • Carmarden, ſuche Caermarden.
  • Carmaſal, Carmuſol, eine Art Tuͤrcki - ſcher Schiffe, welche ſehr hohe Hintertheile, und nicht mehr als einen ebenfalls ſehr hohen Maſt - Baum haben.
  • Carmeliter, Ordens-Leute, ſo wohl Muͤnche als Nonnen, welche weißCarm Carpgekleidet gehen, und iſt dieſes einer von den vier Bettel-Orden. Es gibt auch Barfuͤſſer Carmeliter und Carmeliterinnen.
  • Carmona, ziemlich wuͤſte Stadt in Andaluſien, auff einem Huͤgel, an welchem der Fluß Corbones vor - bey laͤuffet.
  • Carnarvan, ſuche Caernarvan.
  • Carnero, Sinus Carnarius, ein Meer - Buſen, welcher ein Theil des Gol - fo di Venezia iſt, und erſtrecket ſich derſelbe von der Weſtlichen Kuͤſte in Jſtrien biß an die Jnſul Groſſa und die Morlackiſche Kuͤſten.
  • Carnet, alſo nennen die Frantzoͤſiſche Kauffleute ein gewiſſes kleines Buch, darinnen enthalten iſt, alles was ſie ſchuldig ſeynd, nebſt Ver - zeichnung des Tages, wenn iede Schuld bezahlet werden ſoll.
  • Carneval, Faſching, iſt die Zeit vom Feſt der heiligen Drey Koͤnige an biß zum Anfange der viertzig-kaͤ - gigen Faſten, welche Zeit an vielen Orten in der Chriſtenheit mit al - lerhand Masqueraden, Opern, Co - mœdien u. dergl. m. mißbrauchet wird.
  • Carnia, kleine Landſchafft in Grie - chenland in Epiro.
  • Carnia, ein gewiſſes Gebiet im Friaul an den Kaͤrndtiſchen Grentzen, den Venetianern gehoͤrig.
  • Carniola, ſuche Crain.
  • Carolina, Floride Françoiſe, eine ge - wiſſe Gegend in Suͤd-America, und iſt dieſelbe ein Theil von Flo - rida, laͤngs dem Mar del Nort, zwi - ſchen Virginien und der Halb-Jn - ſul Tegeſta gelegen. Sie gehoͤret den Engellaͤndern.
  • Caron, groſſer Strom in Perſien, welcher ſich in den Golfo di Balſera ergeuſt.
  • Carpathiſche Gebuͤrge, Crapack, Krapak, ein groſſes Gebuͤrge, wel - ches Polen von Ober-Ungarnſchei -Carp Carſſcheidet, und ſich um Ungarn und Siebenbuͤrgen gegen Norden und Weſten herumziehet.
  • Carpentras, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Venaiſſin, am Fluß Ruſſe, nebſt einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Avignon ge - hoͤrig. Es iſt daſelbſt ein Jeſui - ter-Collegium und eine Juden - Schule.
  • Carpi, kleines Fuͤrſtenthum in dem Modeneſiſchen Gebiet, dem Her - tzoge von Modena gehoͤrig. Die Haupt-Stadt deſſelben heiſſet gleichfalls Carpi, welche befeſtiget iſt, und ein gutes Schloß hat. Jhr Biſchoff gehoͤret unter das Ertz-Biſchoffthum zu Bologna.
  • Carrik, Provintz in Suͤd-Schottland, zwiſchen den Landſchafften Gallo vvay und Kyle, und dem Golfo von Cluyd. Es iſt ein reiches Land an Weyde und Wolle, auch hat es viel Holtz, welches zum Schiff - Bau beqvem iſt.
  • Carrion, Fluß, welcher im Gebuͤrge in Aſturien entſpringet, und ſich unterhalb Palencia in den Fluß Piſuergua ergeuſt.
  • Carrion de los Condes, Carrio Comi tum, kleine Stadt am Fluß Carrion im Koͤnigreich Leon.
  • Carrouſel, ein ſolennes Ritterſpiel, welches im Ring-und Quintan Rennen, u. d. m. beſtehet, worbey die Perſonen in Quadrillen einge - theilet, und durch gewiſſe Farben, Livreen und koſtbare Kleidungen unterſchieden werden.
  • Carſo, ein Theil von Friaul, welcher zwiſchen der Graffſchafft Goͤrtz, und dem Golfo von Venedig und Trieſte lieget; dergeſtallt daß er ſich von dem Fluß Anſa biß an die Grentzen von Jſtrien erſtrecket. Es gehoͤret gantz dem Hauſe Oe - ſterreich, ausgenommen Monte Falcone nebſt ſeinem Gebiet, wel -Carſ Cartches den Venetianern unterthan iſt.
  • Carſtadt, ſuche Carlſtadt.
  • Cartagena, Carthago nova, Stadt an den Kuͤſten des Koͤnigreichs Mur - cia, nebſt einem feſten Schloß und Hafen, welcher gantz mit Bergen umgeben iſt, und vor den beſten in gantz Spanien gehalten wird. Jhr Biſchoff gehoͤret un - ter den Ertz-Biſchoff zu Toledo. Die Meer-Enge zwiſchen den Vorgebuͤrgen Palos und Gares wird der Golfo von Cartagena genennet.
  • Cartagena von Jndien oder Neu - Cartagena, Haupt-Stadt einer Regierung oder Gouvernements gleiches Nahmens, in Suͤd-Ame - rica. Sie lieget in Terra Firma am Golfo von Uraba auff einer Halb-Jnſul, welche durch einen langen Damm an das feſte Land gehenget iſt. Dieſe Stadt war ſchoͤn an Gebaͤuden und wohl be - feſtiget, ehe ſie die Frantzoſen An. 1697. verwuͤſteten, und wird ihr Hafen unter allen andern in Ame - rica am meiſten beſuchet. Die Einwohner bereichern ſich durch die Handelſchafft, abſonderlich durch die Perlen, welche von der Jnſul Margarita und andern be - nachbarten Jnſuln nach Cartage - na gebracht, und daſelbſt zuberei - tet und durchbohret werden. Die - ſe Stadt wie auch das gantze Gou - vernement gehoͤret den Spanieꝛn, und iſt daſſelbe reich an allerhand Arten von Gummi, Balſam, lan - gem Pfeffer, Schmaragden und Drachen-Blut, wie auch an etwas Golde.
  • Cartago, Carthago, Stadt in Nord - America, unter die Audientiam von Guatimala gehoͤrig, und hat dieſelbe einen Gouverneur nebſt ei - nem Biſchoff.
  • Cartama, kleine Stadt in Granada, auff einem Berge, an welchem der Fluß Guadalmedina vorbey laͤuf - fet.
  • Cartel iſt ein ſchrifftlicher Vergleich unter den ſtreitenden Parteyen, darinnen verzeichnet ſtehet, wie - viel vor jeden Gefangenen nach ſeinem Stande zur Rantzion ge - zahlet, oder wie ſie gegen ein - ander ausgewechſelt werden ſol - len. Es heißet auch ſonſten ein Cartel eine ſchrifftliche Ausfor - derung zum Kampff.
  • Cartetſche, Cartouche, iſt eine run - de Buͤchſe von weißen Blech, wel - che mit kleinen Kugeln und klei - nem Eiſen-Werck angefuͤllet iſt. Dieſe Buͤchſe thut man in ein Stuͤcke Geſchuͤtzes, wenn man daſſelbe zuvor mit Pulver geladen hat, indem ſie denjenigen Platz einnimmet, wo ſonſten die Ku - geln zu liegen pflegen. Sie iſt einen halben Fuß lang, und ihre Breite nach dem Diameter des Mund-Loches am Stuͤcke gerich - tet. Man kan ſie auch von Pa - pier oder anderer Materie ma - chen.
  • Carthaͤuſer, Ordens-Leute, welche weiß gekleidet ſeynd, und eine ſtets waͤhrende Clauſur halten, alſo daß ſie niemahls auſſerhalb des Kloſters geſehen werden, es ſeye denn der Prior oder Procura - tor, oder wenn ſie aus einem Kloſter ins andere geſchicket wer - den. Sie tragen das Cilicium oder haͤrene Tuch ſtets auff dem bloſſen Leibe, eſſen niemahls Fleiſch, und muͤſſen faſt ein im - merwaͤhrendes Stillſchweigen be - obachten.
  • Carthaune, eine Art von Canonen. Eine gantze Carthaune ſchieſet eine Kugel von 48. Pfund Eiſen, und wieget ſie nach dem Nuͤrnber -Caſger Gewichte 70. biß 80. und mehr Centner an Metall. Jhr Kern-Schuß gehet 500. gemeine Schritte weit, wenn ſie nemlich hinten und forne Wage-recht lie - get: Jm Bogen aber ſchieſet ſie viel weiter. Eine drey viertel Carthaune ſchieſet eine Kugel von 36. Pfund Eiſen, und wieget ſie an Metall, nach obgedachtem Gewichte, 60. biß 70. und mehr Centner. Eine halbe Carthau - ne ſchieſet eine Kugel von 24. Pfund Eiſen, und wieget an Me - tall 50. biß 60. und mehr Centner. Die erſten beyden Sorten brau - chet man zum Breche-Schieſen, nicht leichtlich aber in Feſtungen, weil ſie zu ſehr erſchuͤttern; Da hingegen die halben Carthaunen in-und außerhalb deren Feſtun - gen koͤnnen angewendet werden. Eine Viertel-Carthaune ſchieſet eine Kugel von 12 Pfund Eiſen, und wieget an Metall 28. biß 30. Centner und mehr. Dieſe ſeynd in Feſtungen die beqvemeſten; je - doch gehoͤren ſie auch noch unter die Batterie-Stuͤcke.
  • Caſal, Caſale S. Evaſii, vornehmſte und groͤſte Stadt am Po im Man - tuaniſchen Montferrat deren Schloß und Citadelle von 6. Real - Baſtionen, wie auch alle andere Feſtungs-Wercke, nach der durch den Hertzog von Savoyen und ſeine Alliirten A. 1695. geſchehene Eroberung, gaͤntzlich geſchleiffet worden: Jedoch haben die Fran - tzoſen Anno 1703. angefangen, ſelbige wieder aufzubauen.
  • Caſale maggiore, Caſale majus, mit - telmaͤſige Stadt am Po in dem Cremoniſchen Gebiet, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums.
  • Caſale nuovo, kleine Stadt in Ter - ra d Otranto.
  • Caſale Puſturlengo, kleine aber nahr -haffteCaſa Caſchaffte Stadt in dem Gebiet von Lodi.
  • Caſalmach, groſſer Fluß in Natoli - en, welcher ſich in das ſchwartze Meer ergeuſt.
  • Caſan, Koͤnigreich in der Moſcowi - tiſchen Tartarey, welches gegen Norden an die Provintz Wiatka, gegen Weſten an das Land der Czeremißen, gegen Suͤden und Oſten aber an Bulgarien grentzet. Es iſt dem Czaar unterworffen, und ſeine vornehmſte Handlung beſtehet im Beltz-Werck. Die Haupt-Stadt darinnen heißet gleichfals Caſan, und lieget am Fluß Caſanka, wo ſich derſelbe in die Wolga ergeuſt. Sie iſt groß, reich, und wegen der Hand - lung in die Morgenlaͤnder ſehr beruͤhmt, auch hat ſie ein feſtes Schloß.
  • Casbin, Stadt in der Provintz Ye - rack, und eine der groͤſten und Volckreicheſten Handels-Staͤdte in Perſien, nebſt einem ſchoͤnen Palaſt, darinnen die Koͤnige in Perſien vormahls reſidiret ha - ben.
  • Caſcade, alſo werden alle Waſſer - Faͤlle genennet, welche entweder die Natur an einem abhaͤngigen Orte, oder die Kunſt durch Arbeit gemachet hat.
  • Caſcais, Caſcaes, Caſcale, kleine Stadt im Portugiefiſchen Eſtre - madura am Einfluß des Tagi, nebſt einer Citadelle und ſehr gu - ten Rhede, allwo ſich alle nach Oſt-und Weſt-Jndien ſeglende Flotten verſamlen.
  • Caſcane, eine Vertieffung in der Erde, in Geſtalt eines Brun - nens, aus welchem ein bedeckter Gang hervor koͤmmt, und dieſer gehet unter der Erden hin, um die feindliche Minen zu entde - cken.
  • Caſcar, Kasghar, Koͤnigreich und Stadt in der Tartarey in Aſien.
  • Caſchau, Caſſovia, Haupt-Stadt und eine der beſten Staͤdte und Feſtungen in Ober-Ungarn in der Graffſchafft Abanwivar, am Fluß Hornat, dem Hauſe Oeſter - reich gehoͤrig.
  • Caſemate, Mord-Keller, iſt ein ho - ler Platz oder Batterie in einer Flancke nahe an der Courtine ei - ner Feſtung, und wird immer einer uͤber den andern gewoͤlbet, um die Stuͤcke dahin zubringen, und den Feind zubeſchieſen, wenn er die Geſichts-Linie oder den Graben angreiffet. Jedennoch ſeynd dergleichen Keller wenig mehr gebraͤuchlich, in dem man von den feindlichen Batterien dieſelben leichtlich ruiniren, und die Stuͤcke in den Caſematen un - ter die Stein-Hauffen vergraben koͤnte. Sonſten nennet man auch Caſematen diejenigen Brunnen oder Loͤcher, welche man unter den Baſtionen machet, um die Arbeit der feindlichen Minirer zu hoͤren, und die Minen zu entde - cken.
  • Caſentino, kleine Landſchafft im Florentiniſchen Gebiet.
  • Caſerne, ſuche Cazerne.
  • Caſerta, ziemlich wuͤſte Stadt in Terra di Lavoro, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Capua gehoͤrig.
  • Cashel, Casſilia, Stadt in der Jr - laͤndiſchen Provintz Mounſter, in der Graffſchafft Tiperary, am Fluß Sevver, nebſt einem Ertz-Biſchoff - thum.
  • Caſimir, Stadt in der Woywod - ſchafft Lublin im Klein-Polen.
  • Caſoli, Flecken und Schloß in A - bruzzo citra, nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums.
  • Caſolo, Schloß im Gebiet der Re - public S. Marino.
  • Caſpiſche Meer, Mar di Sala, Ma - re Hyrcanum, ein Meer oder groſſer See in Aſien, zwiſchen Perſien, der groſſen Tartarey, Moſcau und Georgien. Dieſes Meer, welches von allen andern Seen abgeſondert iſt, hat eine große Menge Fiſche.
  • Caſpiſche Pforte, Portæ Caſpiæ, ein enger Paß zwiſchen den Felſen bey der Stadt Derbent am Caſpi - ſchen Meer, durch welchen man aus Perſien nach Moſcau rei - ſet.
  • Casqvet, Sturm-Haube, iſt eine eiſerne Decke des Haupts, wo - durch zugleich der Hals verwah - ret wird.
  • Caſſan, große Stadt in der Perſia - niſchen Provintz Yerack, und iſt daſelbſt ein groſſer Handel | mit ſeidenen Zeugen, welche allda verfertiget werden.
  • Caſſand, Jnſul im Hollaͤndiſchen Flandern, welche durch einen Canal von der Stadt Sluys abge - ſondert wird, und lieget auff der - ſelben die Feſtung Caſſand.
  • Caſſano, Stadt in Calabria citra, nicht weit vom Golfo di Roffano, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Coſen - za gehoͤrig.
  • Caſſel, befeſtigte Reſidentz-Stadt des Landgraffen von Heſſen-Caſ - ſel, am Fluß Fulda in Nieder - Heſſen, 8. Meilen von Muͤhl - hauſen.
  • Caſſel, Mont-Caſſel, Caſtellum Mo - rinorum, kleine aber wohlgebaue - te und einigermaſſen befeſtigte Stadt auff einem Berge, im Frantzoͤſiſchen Flandern.
  • Caſſena, Koͤnigreich in Nigritien.
  • Caſſeneuil, kleine Stadt am Fluß Lot in Agenois.
  • Caſſian, Caschan, große und volck - reiche Handels-Stadt in der Pro - vintz Hierack in Perſien.
  • Caſſilifat, alſo nennen die Tuͤrcken ein jedes unter den 12. Gouver - nements oder Regierungen, dar - ein ſie Aegypten getheilet ha - ben.
  • Caſſimera, Landſchafft im Reich des Moguls, an den Grentzen der groſſen Tartarey.
  • Caſſo, Caſſio, eine von denjenigen Jnſuln des Archipelagi, welche vor Alters Sporades genennet wur - den.
  • Caſſubi, Koͤnigreich in dem Noͤrdli - chen Theile von Jndien jenſeit des Gangis.
  • Caſſuben, Hertzogthum in Hinter - Pommern, welches gegen Weſten an die Neue Marck, gegen Suͤden an Klein-Polen, gegen Oſten an Preuſſen und Wenden, und ge - gen Norden an die Oſt-See gren - tzet. Es gehoͤret dem Koͤnig in Preuſſen.
  • Caſtanowitz, Feſtung am Fluß Un - na in Croatien, dem Hauſe Oeſter - reich gehoͤrig.
  • Caſtel, Kaſteel, Plegt, Chateau, Gaillard, iſt ein Stockwerck eines Schiffes, welches nur einen Theil des Verdeckes einnimmet, und hat man auff den groſſen Schif - fen ein Foͤrder-Caſtel, oder Voor - Kaſteel, und ein Hinter-Caſtel, oder Agter-Kaſteel.
  • Caſtel, Caſtell, Graffſchafft in Francken an den Wuͤrtzburgiſchen Grentzen, welche aus 3. Aem - tern beſtehet, nemlich aus dem Amt Caſtel, Remlingen und Ruͤdenhauſen. Sie gehoͤret den Graffen Caſtell, welche ſich in die Remlingiſche und Ruͤdenhauſi - ſche Linie theilen.
  • Caſtel à Mar della Brucca, kleine Stadt im Principato citra.
  • Caſtel à Mar di Golfo, Stadt nicht weit von den Kuͤſten des | Val di Mazara, an einem Golfo.
  • Caſtel à Mar di Stabia, Stadt am Golfo di Napoli in Terra di Lavo ro, nebſt einem Biſchoffthum un - ter den Ertz-Biſchoff von Sorrento gehoͤrig.
  • Caſtel Aragoneſe, Stadt an der Noͤrdlichen Seite der Jnſul Si - cilien, an einer kleinen Meer - Enge, welche ihr an ſtatt des Hafens dienet. Sie iſt wohlbe - feſtiget, und hat eine gute Cita - delle.
  • Caſtel Barr, Flecken in der Jrlaͤn - diſchen Landſchafft Connaugt, in der Graffſchafft Mayo, und hat derſelbe Sitz und Stimme im Par - lament.
  • Caſtel Belvedere, kleine Stadt in Candia auff einem Berge, nicht weit von der Suͤdlichen Kuͤſte.
  • Caſtel Boloneſe, kleine Stadt in Ro - magna, welche aber von dem Bo - logneſiſchen Gebiet dependiret.
  • Caſtel Franco, kleine Stadt im Bo - logneſiſchen Gebiet, nebſt einer Citadelle, Urbanea genant.
  • Caſtel Gandolfo, Flecken in der Campagna di Roma, nebſt einem ſchoͤnen Paͤbſtlichen Palaſt.
  • Caſtel Geloux, kleine Stadt im Her - tzogthum Albret in Gaſcogne, am Fluß Avance, nebſt einem Bail - liage.
  • Caſtel Giofredo, kleine Stadt nebſt einem Schloß, worzu eine Herr - ſchafft gehoͤret, und unter der Gerichtbarkeit des Hertzogs von Caſtiglione lieget. Es reſidiren daſelbſt Marggraffen, welche von dem Caſtiglioniſchen Hauſe ab - ſtammen.
  • Caſtel nuovo, befeſtigte Stadt am Golfo di Cattaro, in der Land -Caſtſchafft Herzegovina in Dalma - tien. Gegen der See iſt ſie mit einem hohen Felſen befeſtiget: Mitten durch die Stadt aber ge - het eine Mauer, welche den obern Theil von dem untern abſondert, und in dem erſten iſt ein feſtes Schloß zubefinden. Die beſte Befeſtigung aber beſtehet in der Citadelle mit dem daruͤber gele - genen Caſtell Cornigrad, wel - ches von der untern Stadt auff 600. Schritte Nordwerts gele - gen. Dieſe wichtige Feſtung ge - hoͤret den Venetianern.
  • Caſtel dell Ovo, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer im Golfo di Napoli, und iſt ſie von der Stadt Napoli nur allein durch eine ſteinerne Bruͤcke abgeſondert. Sie hat ihren Nahmen von der Eyer-runden Geſtallt, und lieget eine wichtige Feſtung darauff, welche gleichfalls il Caſtello dell Ovo genennet wird.
  • Caſtel nuovo Tortoneſe oder di Scri - via, kleine Stadt im Gebiet Tor - toneſe im Hertzogthum Meyland, am Fluß Serchio, nebſt einer gu - ten Citadelle.
  • Caſtel Sarazin, kleine befeſtigte Stadt in Franckreich an den Grentzen von Languedoc und Qvercy.
  • Caſtel Veterano, Entella, kleine a - ber wohlgebauete Stadt an ei - nem kleinen Golfo im Val di Ma - zara.
  • Caſtel vetere, kleine Stadt in Cala - bria oltra, auff einem Berge.
  • Caſtelaun, Caſtelhun, Stadt und Schloß auff dem Hundsruͤck, nicht weit von Simmern.
  • Caſtelet, ſuche Catelet.
  • Caſtell, Voor-Kaſteel, Bak, Voor - plegt, iſt auff den groſſen Schif - fen die Erhoͤhung auff dem Foͤr - dertheil uͤber dem letzten Verdeck. Agter-Kaſteel, Agter-Verdeck,H 4Schans,CaſSchans, Stuur-plegt, iſt die Er - hoͤhung des Hintertheiles uͤber dem letzten Verdeck.
  • Caſtellane, kleine Stadt am Fluß Verdon, in Provence gegen die Al - pen.
  • Caſtellane in Polen ſeynd die nech - ſten Senatoren nach den Woywo - den, an der Zahl 85. und iſt den - ſelben die Regierung uͤber die Caſtellaneyen anvertrauet, alſo daß ſie der Woywoden nachge - ordnete Beamte ſeynd. Sie wer - den in groſſe und kleine Caſtellane unterſchieden. Jener ſeynd 33. dieſer aber 49. welche letztere ſich alleſamt in Klein-Polen, Maſo - vien und Reußen befinden.
  • Caſtellaney iſt ein gewiſſes Gebiet in einer Woywodſchafft. Be - ſiehe auch das Wort Chaſtelanie.
  • Caſtellaneta, kleine Stadt am Fluß Talvo in Terra d Otranto, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Taranto gehoͤ - rig.
  • Caſtello della pietra, Feſtung an einem Felſen nicht weit von der Etſch im Biſchoffthum Trient, dem Hauſe Oeſterreich gehoͤrig.
  • Caſtello di S. Angelo, die Citadelle zu Rom, welche an der Tyber liegt, und aus welcher man durch einen verborgenen Weg in den Vaticaniſchen Palaſt kommen kan.
  • Caſtelnaudari, Haupt-Stadt des Ge - biets Lauragais in Languedoc.
  • Caſtelrodrigo, Fꝛſtung nebſt dem Titul eines Marquiſats in der Pro - vintz Beira.
  • Caſtiglione, il Lago di Caſtiglione, di Pasſignano, overo di Perugia, ein See in dem Gebiet von Peru - gia, welcher ſehr fiſchreich iſt.
  • Caſtiglione, Stadt und Feſtung, der Republic Lucca gehoͤrig, im Thal Carfagnana.
  • Caſtiglione, Stadt in Calabria ci - tra, nebſt dem Titul eines Fuͤr - ſtenthums, dem Neapolitaniſchen Geſchlechte Maretimi gehoͤrig.
  • Caſtiglione, il Lago di Caſtiglione, overo di S. Prasſede, kleiner See in der Campagna di Roma.
  • Caſtiglione, Caſtellionum, Stadt nebſt einem ſchoͤnen Schloß, fuͤnff Jtaliaͤmſche Meilen von Turm in Piemont.
  • Caſtiglione, kleines Fuͤrſtenthum im Mantuaniſchen Gebiet, wel - ches ſeine abſonderliche Fuͤrſten aus dem Hauſe Gonzaga hat.
  • Caſtiglione delle Stivere, Haupt - Stadt des Fuͤrſtenthums Caſti - glione, nebſt einer feſten Cita - delle. Sie iſt die Reſidentz des Fuͤrſtens dieſes Nahmens.
  • Caſtiglione Mantuano, geringes Staͤdtlein an der Foſſa di Bozzo - lo, dem Hertzoge von Mantua ge - hoͤrig.
  • Caſtilia aurea, ſuche Terra firma.
  • Caſtilien, die groͤſte Landſchafft in Spanien, welche gegen Norden an Aſturia de Santillana, und an Biſcaya, gegen Oſten an die Koͤ - nigreiche Navarra, Aragonien und Valentia, gegen Suͤden an Mur - cia und Andaluſien, gegen Weſten aber an Portugal und Leon gren - tzet. Es iſt ein bergichtes Land, und beſtehet ſein beſter Reichthum in der Wolle, aus welcher da - ſelbſt koͤſtliche Tuͤcher gemachet werden. Die Natur ſondert es durch ein langes Gebuͤrge gleich - ſam ſelbſten in zwey Theile, und heißet dasjenige, was an dieſem Gebuͤrge gegen Norden liegt, Alt-Caſtilien, das gegen Suͤden aber Neu-Caſtilien. Das Koͤ - nigreich Alt-Caſtilien, Caſtella vetus, begreiffet alles, was die Ge - buͤrge Tablada und Molina, wie auch die von Aſturien in ſich be -greiffen.Caſgreiffen. Das Koͤnigreich Neu - Caſtilien aber, welches auch das Koͤnigreich von Toledo genennet wird, erſtrecket ſich gantz an dem Tago und der Guadiana hinunter, und begreiffet vier Landſchafften, nemlich das Spaniſche Eſtrema - dura, la Mancha, la Sierra und l Alcarria. Dieſes Koͤnigreich iſt die groͤſte Provintz in Spanien.
  • Caſtillon, Caſtellio, kleine Stadt am Fluß Dordogne, in der Land - ſchafft Perigord.
  • Caſtillon de Medoc, Caſtellio Medul - ci, kleine Stadt am Suͤdlichen Ufer der Garonne im Gebiet Medoc in Guienne.
  • Caſtelcomb, Stadt in Wiltshire.
  • Caſtres, Caſtrum Albienſium, Stadt am Fluß Agout in der Landſchafft Albigeois in Ober-Languedoc, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Alby gehoͤ - rig. Das umliegende Gebiet heiſſet le Caſtrez.
  • Caſtro, Templum Minervæ, Stadt am Golfo di Venezia in Terra d’Otran to, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Otran - to gehoͤrig, und treibet dieſelbe einen groſſen Handel mit dem Baum-Oehl.
  • Caſtro, kleines Hertzogthum, zwi - ſchen dem Toſcaniſchen Meer, dem Sieneſiſchen und Orvietani - ſchen Gebiet, und dem Patrimo - nio Petri gelegen. Der Paͤbſtli - che Stuhl beſitzet dieſes Hertzog - thum, und iſt die Haupt-Stadt Caſtro Anno 1649. auff Befehl des Pabſtes Innocentii X. zerſtoͤ - ret worden, weil die Einwoh - ner den durch den Pabſt dahin ge - ſchickten Biſchoff umgebracht hat - ten.
  • Caſtromarino, Feſtung und See - Hafen in Algarve, welcher aberCaſ Catder Sand-Baͤncke wegen gefaͤhr - lich iſt.
  • Caſtro nuovo, kleine Stadt im Val di Mazara in Sicilien, auff einem Berge.
  • Caſtro Reale, Caſtrum Regale, klei - ne Stadt im Val di Demona in Sicilien.
  • Caſtrovillare, kleine Stadt in Cala - bria citra, an den Grentzen der Provintz Baſilicata.
  • Caſtro de Urdiales, kleine Stadt an den Biſcayiſchen Kuͤſten, allwo ſie einen guten Hafen und feſte Cidatelle hat.
  • Catacombæ ſeynd Gaͤnge unter der Erde in Jtalien, abſonderlich a - ber in-und auſſerhalb der Stadt Rom, deren eigentlicher Urſprung bißhero noch nicht ergruͤndet wor - den, unerachtet man aus ver - ſchiedenen darinnen gefundenen Grab-Schrifften abnehmen kan, daß einige der erſten Chriſten da - ſelbſt begraben ſeynd.
  • Catafalco, ein erhabenes Geruͤſte, und werden insgemein in Jtali - en diejenige mit Wachs-Lichtern ausgezierte Geruͤſte in den Kir - chen alſo genennet, welche den vornehmen Leichen zu Ehren auff - gerichtet werden.
  • Catalonien, Catalogne, Fuͤrſten - thum in Spanien, welches ge - gen Norden durch das Pyrenaͤi - ſche Gebuͤrge von Franckreich ab - geſondert wird. Gegen Weſten grentzet es an Aragonien und Va - lentia, gegen Suͤden und Oſten aber an das Mittellaͤndiſche Meer. Dieſe Landſchafft iſt voller Ber - ge; jedennoch waͤchſet ſo viel Ge - treyde, Wein und Oehl darin - nen, als die Einwohner noͤthig haben. Sie hat auch Amethyſten, Agathen, Cryſtallen, Azur-Stein, Alabaſter, Alaun, Vitriol, Saltz und Eiſen, wie auch Corallen anH 5denCat Cattden Oeſtlichen See-Kuͤſten. Sie wird in Oſt-und Weſt-Cataloni - en eingetheilet, und gehoͤret die gantze Landſchafft der Kron Spa - nien, ausgenommen zwey Vi - gueries oder Gebiete in Rousſil lon, welche der Kron Franckreich zuſtehen.
  • Catanea, Stadt im Val di Demona in Sicilien, wo der Fluß Indicelle in den Golfo di Catanea faͤllet. Sie iſt durch die Erdbeben faſt gantz verwuͤſtet, und hat ein Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Regio gehoͤrig.
  • Catanzaro, Catacium, Haupt-Stadt in Calabria oltra, und die Reſi - dentz des Gouverneurs dieſer Pro - vintz. Sie hat einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Regio gehoͤrig.
  • Catelet, Caſtelletum, kleine Stadt an der Schelde in der Landſchafft Vermandois in der Picardie. Jhre Befeſtigungs-Wercke ſeynd ge - ſchleiffet.
  • Caterlagh, Carlovv, Graffſchafft in der Jrlaͤndiſchen Provintz Lein - ſter, deren Haupt-Stadt gleich - falls Caterlagh genennet wird.
  • Catharinenberg, Berg-Stadt im Ertz-Gebuͤrgiſchen Kreiſe in Meiſ - ſen, Chur-Sachſen gehoͤrig.
  • Cathedral-Kirche, ſuche Kirche.
  • Catholiſche Koͤnig, oder Seine Catholiſche Majeſtaͤt, alſo wird der Koͤnig in Spanien genen - net.
  • Catimaron, Katteamarouvv, ein Jn - dianiſches kleines Fahrzeug, dar - an nur ein eintziger Mann rudert.
  • Cattaro, wohlbefeſtigte Stadt am Golfo di Cattaro in Dalmatien, an den Grentzen von Albanien, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Raguſa ge - hoͤrig. Sie iſt unter der Vene - nauer Botmaͤſigkeit.
  • Cattegat, Schager-Rack, Sinus Sca - genſis vel Danicus, iſt ein groſſer Meer-Buſen des Deutſchen Mee - res zwiſchen den Oeſtlichen Kuͤ - ſten von Juͤtland und den Kuͤſten von Schweden, wie auch zwiſchen den Daͤniſchen Jnſuln, wodurch dieſer Sinus von der Oſt-See un - terſchieden wird: Jedoch kan man aus demſelben in die jetzt-gedach - te See durch den Sund, wie auch durch den groſſen und klei - nen Belt gelaugen.
  • Caturs ſeynd Krieges-Schiffe von Bantam, welche an den Enden krum und ſpitzig ſeynd, und wel - che ein von Gras und Blaͤttern geflochtenes Segel fuͤhren.
  • Catvvick, es ſeynd 2. Doͤrffer in Holland, welche alſo heißen, und welche durch einige Sand-Huͤgel oder Duͤnen von einander abge - ſondert worden. Das eine lieget am Ufer des Meeres das andere aber ein wenig weiter ins Land hienein, allwo der Rhein durch den Sand verſchlungen wird.
  • Cava, Stadt im Principato citra, nebſt einem Biſchoffthum, wel - ches unmittelbar unter den Pabſt gehoͤret.
  • Cavachi, Koͤnigreich auff der Jn - ſul Niphon in Japon.
  • Cavado, Fluß, welcher in der Pro - vintz Tra-los-Montes entſpringet, und ſich unterhalb Braga in das Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Cavaillon, Cabellio, kleine Stadt in der Graffſchafft Venaiſſin in Provence, am Fluß Durence, nebſt einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff von Avignon gehoͤrig.
  • Cavalcade, eine Ceremonie, da man einer hohen Standes-Perſon in richtiger Ordnung vor oder nach reitet, oder aber da man eine ſo - lenne Proceßion zu Pferde haͤlt.
  • Cavalier, Katze, Reuter, iſt ein er - hobener Ort von der Erde, deſſen Figur entweder rund oder laͤng - licht viereckicht iſt. Sein ober - ſter Theil iſt eine Plate forme, mit einer Bruſtwehr verſehen, damit die Stuͤcke, welche man dahin pflantzet, bedecket werden koͤnnen, und wird ſeine Breite nach der Anzahl der Stuͤcke ge - richtet, welche man darauff brin - gen will. Zwiſchen jedem Stuͤ - cke wird ein Raum von 10. biß 12. Fuß gelaſſen, damit die Con - ſtaͤbel einander nicht hindern. Man bauet die Cavaliers mitten auff die Kaͤhle eines Baſtions oder auff die Courtine, und dienen dieſelben darzu, daß man die auſſerhalb der Feſtung liegende Hoͤhen mit dem groben Geſchuͤtz beſtreichen kan.
  • Cavallo, Capo Cavallo, Vorgebuͤr - ge an der Kuͤſte von Calabria ol - tra, der Stadt Meſſina gegen - ber.
  • Cavallos, Porto de Cavallos, groſ - ſer Hafen in Nord-America, an der Kuͤſte der Provintz Hondu - ras.
  • Cavan, Flecken in Ulſter, und der vornehmſte Ort in der Graffſchafft Cavan, welcher Sitz und Stim - me im Parlament von Jrland hat.
  • Cavan, Graffſchafft in Ulſter, wel - che gegen Oſten an die Graff - ſchafft Monaghan, gegen Nor - den an die von Fermanach, ge - gen Weſten an Connaugt, und gegen Suͤden an Leinſter gren - tzet.
  • Caub, kleine Stadt am Rhein, Ba - cherach gegen uͤber, im Hertzog - thum Simmern.
  • Caucaſus, Gebuͤrge in Aſien, wel - ches ein Stuͤcke von dem groſſen Gebuͤrge Taurus iſt, und erſtrecketCau Caꝛſich daſſelbe durch gantz Georgien und Circaßien, biß an die Meer - Enge von Caffa.
  • Caudebec, Calidobecum, Stadt an der Seine in dem Gebiet Caux in der Normandie, welcher Ort der Huͤte wegen, ſo allda gemachet werden, beruͤhmt iſt.
  • Caudiez, Cauderiæ, kleine Stadt am Fluß Egli in Ober-Langue - doc, am Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge.
  • Cavours, ſuche Caours.
  • Caurea, Caurera, kleine Jnſul auff dem Griechiſchen Meer, an der Suͤdlichen Kuͤſte von Morea.
  • Caurzim, groſſe Stadt im Caur - zimer-oder Chaurzimer-Kreiſe, welcher einer von den 17. Kreiſen in Boͤhmen iſt, und zwiſchen dem Czaslauer-und Koͤniggraͤtzer - Kreiſe, wie auch zwiſchen Maͤhren gelegen iſt.
  • Caux, ein gewiſſes Gebiet in der Normandie, zwiſchen der Seine, dem Britanniſchen Meer, und der Picardie. Es iſt ein Vorgebuͤrge darinnen, nicht weit von Havre de Grace, welches le Cap de Caux genennet wird.
  • Caxem, Cayem, Stadt an der Suͤd - lichen Kuͤſte des gluͤckſeligen Ara - biens, nebſt einem guten Hafen.
  • Catzenelnbogen, Comitatus Catti - melibocenſis, Graffſchafft, welche in die obere und niedere Graff - ſchafft getheilet wird, und lie - get das Mainziſche Gebiet zwi - ſchen dieſen beyden Graffſchaff - ten. Die obere gehoͤret dem Hauſe Heßen-Darmſtadt; Die niedere aber, welche am Rhein lieget, dem Hauſe Heßen-Caſſel.
  • Catzenelnbogen, kleine Stadt nebſt einem feſten Schloß in der nieder Graffſchafft dieſes Nahmens.
  • Cazerne, Feſtung am Nieſter, in Nieder-Podolien.
  • Cazernes, Baraquen, ſeynd lange Ge - baͤude mit vielen Stuben und Kammern, darinnen die Solda - ten einer Feſtung einquartieret ſeynd, und werden dieſe Gebaͤude insgemein hinter die Waͤlle geſe - tzet.
  • Cea, Flecken und Schloß in Leon, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums.
  • Cebu, eine von den Philippiniſchen Jnſuln, zwiſchen den Jnſuln Ma - nille und Mindanao. Sie iſt klein, aber wohl angebauet.
  • Cecerigo, Cerigota, kleine Jnſul auff dem Archipelago, nicht weit von der Jnſul Cerigo.
  • Cecina, Fluß, welcher im Gebiet von Siena entſoringet, und ſich zwiſchen Livorno und Piombino ins Toſca - niſche Meer ergeuſt.
  • Cedogna, Cedonia, Laquedonia, Stadt im Principato oltra, an den Grentzen der Landſchafft Ca - pitanata. Sie hat ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Conza gehoͤrig.
  • Cedro, kleiner Fluß in Sardinien, welcher ſich an der Oeſtlichen Seite in einen kleinen Golfo er - geuſt.
  • Cefalonia, Jnſul auff dem Joniſchen Meer, am Eingange des Golfo di Patraſſo, zwiſchen den Jnſuln S. Maura und Zante. Sie gehoͤret den Venetianern, und heiſſet die auff einem Berge liegende Haupt - Stadt, welche wohl befeſtiget iſt, und einen Griechiſchen Ertz-Bi - ſchoff hat, gleichfalls Cefalonia, die Einwohner aber ſeynd Griechi - ſcher Religion.
  • Cefaledi, Cifalu, Stadt am Vorge - buͤrge im Val di Demona in Sici - lien.
  • Ceilau ſuche Ceylan.
  • Celano, kleine Stadt nebſt dem Ti - tul einer Graffſchafft, nicht weitCel Cervom See Celano, in Abruzzo ol - tra.
  • Celebes, Macaſſar, Jnſul auff dem Jn - dianiſchen Meer im Archipelago de Celebes, welches ein Theil des Archipelagi der Moluckiſchen Jn - ſnln iſt. Ob ſie ſchon unter der Linie lieget; ſo iſt ſie doch ſehr fruchtbar an Reiß, Palm-Baͤu - men, aus welchen man guten Wein machet, Cocos-Nuͤſſen, Jn - dianiſchen Feigen, Gold, Helffen - bein, Sandel-Holtz, Baum-Wolle, u. d. m. welche Waaren die Engel - laͤnder und Hollaͤnder haͤnffig ho - len. Sie beſtehet aus zwey Koͤ - nigreichen, nemlich Macaſſar und Celebes; die Einwohner aber ſeynd faſt alleſamt Mahometa - ner.
  • Celina, Fluß im Friaul, welcher ſich in den Fluß Meduna ergeuſt.
  • Cell, ſuche Zell.
  • Ceneda, Acedum, kleine aber wohlge - bauete Stadt auff einem Huͤgel, in der Marca Trevigiana, nebſt ei - nem Biſchoff, unter den Ertz - Biſchoff von Aquileia gehoͤrig.
  • Cenis, ein Berg des Alpen-Gebuͤrges, uͤber welchen die gewoͤhnlichſte Straſſe aus Jtalien in Franck - reich gehet. Er liegt zwiſchen der Marggraffſchafft Suſa und der Graffſchafft Morienne.
  • Ceperoux, le Fort Louis, Feſtung in der Suͤd-Americaniſchen Provintz Guiana, auff der Jnſul Cajenne, und gehoͤret ſie den Frantzoſen.
  • Cepusz, Zips, Cepuſienſis Comitatus, Graffſchafft in Ober-Ungarn am Carpathiſchen Gebuͤrge.
  • Ceram, Ceiram, Jnſul in dem Archi - pelago der Moluckiſchen Jnſuln. Sie iſt ziemlich groß, reich an Ge - wuͤrtzen, und hat ihren eigenen Koͤnig, welcher mit den Hollaͤn - dern in Buͤndniß ſtehet, und dieſeha -Cer Cervhaben einige Schantzen an der Noͤrdlichen Kuͤſte.
  • Cerboli, ſehr kleine Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, zwiſchen der Jnſul Elva und der Stadt Piombino.
  • Cerdagne, Cerretania, Graffſchafft in Catalonien im Pyrenaͤiſchen Ge - buͤrge. Sie gehoͤret der Kron Spanien, ausgenommen derjeni - ge Theil, ſo an den Grentzen des Gebietes Confent und an der Qvelle des Fluſſes Segre lieget, und welcher ſich biß an Livia ex - cluſivè erſtrecket. Dieſer itzt-be - ſchriebene Antheil ſtehet der Kron Franckreich zu.
  • Ceremonien-Meiſter an einem Ho - fe traͤget Sorge, daß ſo wohl bey Empfangung fremder Herrſchaff - ten und Geſandten, als auch ſon - ſten alle Ceremomen wohl beob - achtet und eingerichtet, und ieder Perſon ihre gebuͤhrende Stelle ge - geben werde.
  • Cerenza, Geruntia, ziemlich wuͤſte Stadt in Calabria citra.
  • Cerigo, eine von den Jnſuln des Ar - chipelagi, den Venetianern gehoͤ - rig, welche einen Gouverneur da - ſelbſt halten, und ſeynd die Ein - wohner der Griechiſchen Religion zugethan.
  • Cerrito, kleine Stadt in Terra di La - voro am Apennino.
  • Certificat, ein ſchrifftliches Zeugniß einer Perſon von Anſehen, wo - durch ſie die Wahrheit einer Sa - che bekraͤfftiget.
  • Cervaro, Cerbalus, Fluß, welcher im Principato oltra im Apenniniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich mit dem Fluß Candelaro vereiniget.
  • Cervera, kleine Stadt in Catolonien, in der Viguerie Cervera, am Ur - ſprung des Fluſſes gleiches Nah - mens.
  • Cervia, kleine Stadt in Romagna,Ceſ Ceynicht weit von der Kuͤſte des Golfo di Venezia, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Rimini gehoͤrig.
  • Ceſena, Stadt an einem Berge am Fluß Sario, in Romagna, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Ravenna gehoͤ - rig.
  • Cetina, Fluß, welcher in Boſnien ent - ſpringet, und ſich bey Almiſa in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Ceva, Ceba, Stadt am Fluß Tanaro, nebſt einem feſten Schloß. Sie iſt die Haupt-Stadt der Marg - graffſchafft Ceva, dem Hertzog in Savoyen gehoͤrig.
  • Cevennes, ſuche Sevennes.
  • Ceuta, Septa, Stadt und Schloß im Koͤnigreich Fez, in der Provintz Habata, am Stretto di Gibraltar, allwo ſie unten an einem Berge einen ſehr guten Hafen hat. Sie gehoͤret den Spaniern, und iſt nicht allein wohl befeſtiget, ſon - dern wird auch durch eine gute Citadelle beſchuͤtzet. Sie iſt ſehr bekant worden, ſeit dem ſie die Mohren bereits viel Jahre verge - bens belagern. Jhr Biſchoff ge - hoͤret unter das Ertz-Biſchoffthum zu Liſabon.
  • Ceylan, Ceilon, Tenariſina, eine der wichtigſten Jnſuln auff dem O - ceano Orientali, und wird ſie durch die Meer-Enge bey Chilao von der Kuͤſte von Coromandel abge - ſondert. Sie iſt faſt uͤberall mit hohen Bergen erfuͤllet, und findet man hieſelbſt gleichfalls ſehr weit - laͤufftige und dichte Waͤlder. Je - doch ſeynd etliche Gegenden ſehr fruchtbar an Feigen, Trauben, Granat-Aepffeln, Pomerantzen, Citronen, Zucker, Taback, und vor - nehmlich an Reiß und Zimmet; dergeſtalt daß man ihre koſtbaren Fruͤchte ſchon auff der See riechenkanCha Chalkan. Jn den Bergen gibt es Ru - bine, Schmaragde und andere E - delgeſteine; an der Weſtlichen Kuͤſte aber eine groſſe Menge ſehr koſtbarer Perlen. Sie wird ein - getheilet in das Koͤnigreich Can dea, in die Landſchafft VVanny und in das Hollaͤndiſche Ceylan, welches letztere faſt alle Kuͤſten der Jnſul begreiffet, unter wel - chen die Landſchafft Caneland, die ihre Benennung vom Canel oder Zimmet hat, die vornehmſte iſt. Jhre Einwohner ſeynd Goͤtzen - Diener; iedoch doͤrffen auch eini - ge Mahometaner frey unter ih - nen leben. Auff dieſer Jnſul be - ſitzen die Hollaͤnder einige Oerter, als Gale, Colombo u. d. m.
  • Chablais, Caballiacenſis Dutatus, Her - tzogthum in Savoyen, welches ge - gen Norden an den Genffer-See und an das Genffer-Gebiet, gegen Weſten an das Hertzogthum Ge - nevois, gegen Suͤden an die Herr - ſchafft Faucigny, und gegen Oſten an Valais grentzet. Es begreiffet fuͤnff Aemter, nemlich Ternier, Gaillard, Thonon, Evian und Aux. Jm uͤbrigen iſt es an Weitzen ſehr fruchtbar, und ſtehet in Kirchen - Sachen unter dem Biſchoff von Genff.
  • Chabria, Cilabro, Fluß in Macedo - nien, welcher ſich in den Golfo di Salonichi ergeuſt.
  • Chabur, Chaboras, Fluß in Diarbekir, welcher ſich zu Chabur in den Eu - phrat ergeuſt.
  • Chaco, groſſe Landſchafft in Suͤd - America, an den Grentzen von Peru.
  • Chacomas, Koͤnigreich in Jndien jen - ſeit des Gangis.
  • Chagra, Fluß in Suͤd-America, wel - cher ſich ins Mar del Nort er - geuſt.
  • Chalais, Flecken und Schloß nebſtChaldem Titul eines Fuͤrſtenthums, in Saintonge am Fluß Tude gele - gen.
  • Chaland, eine Art groſſer Schiffe mit einem ſehr hohen Hintertheile. Es werden auch gewiſſe platte Fahr-Zeuge von mittelmaͤßiger Groͤſſe, Chalands genennet, welche ſehr leichte ſeynd, und auff denen man zum oͤfftern die Segel ge - brauchet. Man bedienet ſich der - ſelben, um die Waaren den Fluß hinunter nach Paris zu brin - gen.
  • Chalcis, kleine Jnſul nebſt einer Stadt gleiches Nahmens, auff dem Mar di Marmora.
  • Chalinque, eine Art kleiner Jndiani - ſcher Schiffe, welche faſt ſo breit, als lang ſeynd.
  • Chalons, Catalaunum, Stadt in einer luſtreichen Ebene in Champagne, am Fluß Marne, welcher die Stadt in drey Theile abſondert, nemlich in die Stadt, Jnſul und Vorſtadt. Sie hat ein Preſidial, wie auch ein Biſchoffthum, welches den Titul einer Graͤfflichen Pairie hat, und unter den Ertz-Biſchoff von Rheims gehoͤret. Sie liegt neun - zehendehalbe Deutſche Meilen von Straßburg. Die umliegen - de Gegend wird le Chalonois ge - nennet.
  • Challon, Chalon, Cabillonum, groſſe und wohldefeſtigte Stadt an der Saone in Burgund, nebſt einer Ci - tadelle und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Lion gehoͤrig. Die umliegende kleine Landſchafft heiſſet le Challonois, welches durch die Saone in Weſt - und Oſt-Challonois getheilet wird.
  • Chaloſſe, kleine Landſchafft in Ga - ſcogne, nicht weit vom Fluß A - dour.
  • Chaloupe, ein kleines hinten und for -neChamne ſpitziges Fahrzeug, welches insgemein an die groſſen Schiffe gehencket wird, und wormit man Volck und Waaren ans Land fuͤh - ret. Man brauchet drey Boots - Knechte auff einer Chaloupe, de - ren einer das Steuer-Ruder re - gieret; die andern beyde aber ru - dern forne und hinten.
  • Cham oder Han, alſo wird das Ober - haupt der Precopenſiſchen Tar - tarn genennet, welcher allemahl durch die Wahl zur Regierung koͤmmt
  • Chamade iſt ein Zeichen! mit der Trommel, wodurch ein belagerter Ort, wie auch ein Regiment oder eine Compagnie zu verſtehen gibt, daß man mit dem Feinde capituli - ren, und ſich ergeben wolle.
  • Chamb, Marggraffſchafft zwiſchen Boͤhmen und der Ober-Pfaltz, welcher letzteren ſie incorporiret iſt, und alſo dem Churfuͤrſten von Bayern gehoͤret. Die Haupt - Stadt heiſſet gleichfalls Chamb, und lieget am Fluß Chamb, wo ſich derſelbe mit dem Fluß Regen vereiniget.
  • Chambery, Camberium, Haupt-Stadt des Hertzogthums Savoyen, all - wo die Hertzoge von Savoyen vor dieſem ihre Reſidentz gehabt, und lieget ſie an dem Ort, wo ſich die Fluͤſſe Leſſe und Orbane vereini - gen. Sie iſt nebſt ihrem groſſen Schloß auff die alte Art befeſtiget, und mit einem tieffen Graben um - geben; ihr Umfang aber iſt eine halbe Deutſche Meile groß, und uͤber dieſes hat ſie auch ein Parla - ment.
  • Chambort, Camborium, Koͤnigliches Luſt-Schloß in Franckreich auff einer Jnſul, welche der Fluß Caus - ſon machet, zwiſchen Blois, Beau - gency und Remorentin gelegen.
  • Chambre, kleine Stadt oder Fle -Chamb Champcken, nebſt dem Titul eines Mar - quiſats, in der Graffſchafft Mau - rienne.
  • Chambre ardente war vor verſchiede - nen Jahren zu Paris ein peinli - ches Gerichte, darinnen wider die Verraͤther und Vergiffter inquiriret und geſprochen wur - de.
  • Chambre des Comptes, Rechen-Kam - mer, vor welcher die berechneten Diener ihre Rechnungen ablegen muͤſſen. Dieſer Kammeꝛn ſeynd neune in Franckreich, nemlich zu Paris, Rouen, Dijon, Nantes, Mont - pellier, Grenoble in Dauphiné, Aix in Provence, Ryßel in Flandern, und Pau in Navarra, ohne die zu Blois vor den Hertzog von Or - leans.
  • Chambres des Requetes du Palais iſt am Frantzoͤſiſchen Hof eine Kam - mer, darinnen die Commiſſions - Sachen zwiſchen denjenigen Per - ſonen entſchieden werden, welche das Privilegium, Committimus ge - nannt, beſitzen.
  • Champagne, Campania, eines von den zwoͤlff General-Gouvernements in Franckreich, welches gegen Suͤ - den an Burgund, gegen Oſten an Lothringen, gegen Norden an die Niederlande, und gegen Weſten an die Picardie und Ile de France grentzet. Man theilet dieſe Pro - vintz in Ober-und Nieder - Champagne, und iſt ſie wegen ihres Weines beruͤhmt, welcher auff ei - nem truckenen und kreidigten Bo - den waͤchſet.
  • Champane, ein Jndianiſches Schiff von ſechtzig biß achtzig Tonnen, welches ohne Raͤgel und einiges anderes Eiſenwerck gemachet iſt.
  • Champion, the King’s Champion oder der Koͤnigliche Kaͤmpffer, reitet nach der Kroͤnung eines KoͤnigsinCham ChanEngelland bey dem Mittagsmahl gewaffnet in Weſtminſter-Hall, worbey ein Herold oͤffentlich aus - ruffet, daß woferne iemand dem Koͤnig den Titul zu der Krone ſtreitig zu machen gedaͤchte, ſo ſey der Champion bereit, ſolchen Titul und das Recht Sr. Koͤnigl. Maj. zu vertheidigen.
  • Champlite, Channite, kleine Stadt in der Franche Comté. Sie wird in zwey Theile abgeſondert, deren der eine auff einem Berge lieget, und Channite le Chateau heiſſet, der andere aber unten am Berge lieget und Channite la Ville genen - net wird.
  • Chancellor, the Lord high Chancellor of England, der Groß-Cantzler in Engelland iſt die hoͤchſte Amts - Wuͤꝛde der Engliſchen Nation, und die zweyte Perſon nach der Koͤ - niglichen Famille, indem niemand, auſſer der Primas, nemlich der Ertz - Biſchoff von Canterbury, die Præ - cedenz vor ihm hat.
  • Chandeliers ſeynd zwey auff einem Qver-Holtz auffgerichtete und o - ben zugeſpitzete Hoͤltzer, worein man Fachinen leget, um dem Feind eine Blendung zu machen, und vor einem Mußqveten-Schuß ſicher zu ſeyn, wenn man ſich des Feindes Wercken naͤhern will.
  • Changcheu, eine von denjenigen Staͤdten, welchen die Chineſen den Nahmen der Groſſen beylegen. Sie liegt in der Provintz Fokien, und iſt die Haupt-Stadt zehen anderer wichtigen Handels - Staͤdte.
  • Changte, groſſe Stadt in der Provintz Honan in China.
  • Changte, groſſe Stadt in Huquan in China.
  • Changxe, groſſe Stadt am Fluß Siang in der Provintz Huquang in China.
  • Chanonry, hanrea, kleine Stadt in der Nord-Schottlaͤndiſchen Land - ſchafft Roſs, an dem Æſtuario oder Golfo von Murray, nebſt einem Bi - ſchoff unter den Ertz-Biſchoff von S. Andrevvs gehoͤrig.
  • Chantilly, Flecken auff der Ile de France, an dem kleinen Fluß No - nete, und findet man daſelbſt ein praͤchtiges Luſt-Schloß.
  • Chaocheu, groſſe Stadt in China, welche andere zehen Staͤdte un - ter ſich hat, in der Provintz Quan - tung.
  • Chaoching, groſſe Stadt und die Haupt-Stadt zehen anderer, in der Chineſiſchen Provintz Quan - tung.
  • Chapitre, Landſchafft, der Republic Geneve gehoͤrig.
  • Character wird in Staats-Sachen vor die Wuͤrde und Eigenſchafft einer Perſon genommen, zum Ex - empel der Character eines Geſand - ten, Reſidenten u. d. m.
  • Charadg, Gharag, alſo wird der Tri - but genennet, welchen die Chriſten und Juͤden dem Tuͤrckiſchen Kaͤy - ſer entrichten muͤſſen, und wird derſelbe von den Koͤpffen bezahlet, worvon iedoch die Weibs-Perſo - nen, Ordens-Leute und Rabbi be - freyet ſeynd.
  • Charcas, Provintz in Peru, welche den Spaniern unterthan iſt.
  • Charente, Caranthonus, groſſer Fluß, welcher an den Grentzen der Land - ſchafft Marche entſpringet, und ſich zwiſchen Soubize und Roche - fort in das Gaſcogniſche Meer er - geuſt.
  • Charge iſt dasjenige Zeichen mit der Trommel oder Trompete, wodurch den Soldaten zuverſtehen gege - ben wird, daß man mit dem Fein - de ſchlagen wolle.
  • Charité, kleine Stadt an der LoireinCharin der Landſchafft Nivernois an einem Huͤgel.
  • Charlemont, kleine befeſtigte Stadt oder Flecken in der Landſchafft Ulſter, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Charlemont, Carolomontium, kleine Stadt und Regular-Feſtung in in der Graffſchafft Namur, an ei - nem rauhen Berge, an welchem die Maas vorbey fließet, der Kron Franckreich zugehoͤrig.
  • Charleroy, Caroloregium, kleine Stadt und vortreffliche Feſtung an der Sambre, in der Graffſchafft Namur, der Kron Spanien ge - hoͤrig.
  • Charles-Fort, eine neue Colonie der Engellaͤnder an der Baye von Hudſon.
  • Charles-Tovvn, Carles-Tovvn, Stadt der Engellaͤnder auff der Jnſul Barbados.
  • Charleville, Carolopolis, kleine Stadt an der Maas, in der Landſchafft Rhetelois in Champagne. Sie gehoͤret dem Hauſe Gonzaga. Al - lein die Mauren, Thore, Befe - ſtigungs-Wercke, und das auff dem Berge Olympo liegende Schloß jenſeit der Maas ſeynd unter Frantzoͤſiſcher Botmaͤſig - keit.
  • Charmes, Stadt an der Moſel in Lothringen, fuͤnff Meilen von Nancy.
  • Charolles, Caroliæ, kleine aber wohl - gebaute Stadt am Fluß Reconce in Burgund. Die umliegende Landſchafft wird Le Charolois ge - nennet, welche nebſt der Stadt dem Koͤnig in Franckreich gehoͤ - ret.
  • Chartres, Carnutum, Haupt-Stadt der Landſchafft Beauce, am Fluß Eure. Sie iſt groß und ſchoͤn, und hat den Titul eines Hertzog -Char Chasthums, nebſt einem Preſidial und Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Paris gehoͤrig.
  • Charvvel, ſuche Chervel.
  • Charybdis, ein Meer-Schlund an dem Ufer von Sicilien auff dem Faro di Meſſina.
  • Chas-Oda-Bachi iſt am Tuͤrckiſchen Hof der Ober-Kaͤmmerer, unter welchem alle Kammer-Junckern des Kaͤyſerlichen Schlaff-Gema - ches ſtehen.
  • Chasſaki heißet in Tuͤrckey eine Koͤ - nigliche Concubine.
  • Chaſteau-Briant, Caſtrum Brientii, kleine Stadt in Ober-Bretagne, nebſt einem alten Schloß.
  • Chaſteau-Cambreſis, kleine befeſtigte Stadt in Cambreſis.
  • Chaſteau-Gontier, Caſtrum Gonthe - ri, kleine Stadt am Fluß Mayen - ne, in der Provintz Anjou.
  • Chaſteau-Dun, Caſtellodunum, Stadt in der Landſchafft Blaiſois, an der Loire. Die umliegende Gegend heißet Le Dunois.
  • Chaſteau-Landon, Caſtrum Landonis, kleine Stadt an dem Fluß Loing, in der Landſchafft Gaſtinois.
  • Chaſteau-du-Loir, Caſtrum ad - dum, kleine Stadt in der Land - ſchafft Maine, am Fluß Loir.
  • Chaſteau-Meliand, kleine Stadt und Caſtellaney in Berry, nebſt einem Schloß.
  • Chaſteau-neuf, Caſtrum novum, klei - ne Stadt in der Landſchafft Per - che.
  • Chaſteau-neuf, kleine Stadt an der Loire, in der Landſchafft Orlea - nois.
  • Chaſteau-neuf, kleine Stadt am Fluß Cher, in der Provintz Ber - ry.
  • Chaſteau-neuf, kleine Stadt am Fluß Charente in der Landſchafft Angoumois.
  • Chaſteau-Porcien, Caſtrum Porcia -Jnum,Chanum, kleine Stadt nebſt dem Ti - tul eines Fuͤrſtenthums, am Fluß Aine, in Champagne in Rhete lois.
  • Chaſteau-Regnard, Caſtrum Vulpi - num, kleine Stadt am kleinen Fluß Ouaine, in der Landſchafft Gatinois.
  • Chaſteau-Regnaud, Caſtrum Regi - naldi, kleine Stadt an der Maas, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums in Champagne in Rhetelois gelegen.
  • Chaſteau-Roux, Caſtrum Rufum, groſſe Stadt am Fluß Indre, nebſt einem ſchoͤnen Schloß, und dem Titul einer Hertzoglichen Pairie, in der Provintz Berry.
  • Chaſteau-Thierry, Caſtrum Theodo - rici, feſte Stadt am Fluß Marne in Champagne, nebſt dem Titul eines Hertzogthums, wie auch einem Bailliage und einem Preſi - dial.
  • Chaſtelet, Caſſeletum, Stadt am Ufer zur rechten Seite der Sam - bre, im Stifft Luͤttig.
  • Chaſtelet, alſo nennet man zu Paris den Ort, wo die Juſtitz der Pre - voté und Vicomté dieſer Stadt gehalten wird, und iſt derſelbe ein altes Schloß.
  • Chaſtellanie, Caſtellaney, alſo nen - net man in Flandern verſchiedene Gebiete, in welche das gantze Land eingetheilet iſt.
  • Chaſtelleraud, Caſtrum Heraldi, Stadt am Fluß Vienne, in der Provintz Poitou, nebſt dem Titul einer Hertzoglichen Pairie. Allhier werden gute Meſſer gemachet, und viele falſche Diamanten ſehr kuͤnſtlich geſchliffen.
  • Chaſtillon, Caſtellio, kleine Stadt an dem Fluß Cher in der Land - ſchafft Blaiſois.
  • Chaſtillon-ſur-l Indre, Caſtellio ad Ingerem, kleine Stadt am FlußCha ChauIndre, in der Landſchafft Tourai - ne.
  • Chaſtillon-ſur-Loing, Caſtellio ad Lupiam, kleine Stadt am Fluß Loing, in der Landſchafft Gati - nois, nebſt einem Schloß auff einem Berge, welches die Stadt commandiret.
  • Chaſtillon-ſur-Loire, Caſtellio ad Li - gerim, kleine Stadt an der Loire, in der Provintz Berry.
  • Chaſtillon-ſur-Marne, Caſtellio ad Matronam, kleine Stadt am Fluß Marne, in Champagne.
  • Chaſtillon-ſur-Seine, Caſtellio ad Se - quanam, Stadt in Burgund, welche von der Seine in zwey Thei - le abgeſondert wird, und hat ſie einen Bailliage.
  • Chat iſt ein Nordiſches Schiff mit einem runden Hintertheile, wel - ches ſeine Maſten hat, jedoch ohne Korb.
  • Chate iſt ein Schiff, welches nichts als Schiff-Geraͤhte fuͤhret.
  • Chattam, Stadt an der Temſe, in der Provintz Kent.
  • Chatte, Chaſtel ſur Moſelle, kleine Stadt an der Moſel, in Lothrin - gen.
  • Chavarigtes, eine Mahometaniſche Secte, welche nicht glaubet, daß jemahls von GOtt ein Prophet geſendet worden, welcher unfehl - bar geweſen, und welcher die Macht gehabt, ein neues Geſetz unter den Menſchen auffzurich - ten.
  • Chaumont, Calvomontium, kleine Stadt in der Ile de France in dem Gebiet Vexin François.
  • Chaumont-en-Baſſigny, Haupt - Stadt der Landſchafft Basſigny in Champagne, auff einem Huͤgel, nicht weit vom Fluß Marne.
  • Chauny, Calniacum, kleine Stadt im Gouvernement der Ile de Fran - ce, am Fluß Oyſe.
  • Chaurzim, ſuche Caurzim.
  • Chausſes trappes, ſuche Fuß-An - gel.
  • Chaville, ein Koͤniglich Schloß in Franckreich.
  • Chauvigny, Calviniacum, Flecken o - der kleine Stadt am Fluß Vien ne, in der Provintz Poitou.
  • Chazna-oder Haſna-Oda, des Tuͤr - ckiſchen Kaͤyſers Schatz-Kam - mer.
  • Chaznadar-Bachi iſt am Tuͤrckiſchen Hof der Groß-Schatzmeiſter des Serraglio, welcher uͤber die Sil - ber-Pagen zu befehlen hat
  • Chef d Eſcadre bedeutet zur See faſt eben dasjenige, was ein Mar - ſchall im Felde iſt. Jnſonderheit aber hat er das Comando, wenn eine Eſcadre oder gewiſſe Anzahl Krieges-Schiffe mit einander in See gehet.
  • Chege, Chegenſis, Zabolcenſis vel Do - bocenſis Comitatus, Graffſchafft in Ober-Ungarn, an der Oeſtli - chen Seite der Teiße, zwiſchen den Graffſchafften Barſod und Kalo. Die Haupt-Stadt heißet gleichfalls Chege, am einem Arm der Teiße gelegen.
  • Chegford, Stadt in Devonshire.
  • Chekiang, Chequian, eine von den funffzehen Landſchafften in China, welche ihrer Fruchtbarkeit und Handlung wegen beruͤhmt iſt.
  • Chelm, Woywodſchafft in Klein - Reußen, welche zwiſchen Lublin, Lithauen und Volhynien gelegen iſt, und zwey Gebiete in ſich be - greiffet, nemlich Chelm und Cra - ſtinistaw. Die Haupt-Stadt Chelm hat ein von Holtz erbaue - tes Schloß nebſt einem Griechi - ſchen Biſchoff.
  • Cheltonham, Stadt in Glocestershi - re.
  • Chemin couvert, ſuche Bedeckter Weg.
  • Chemin de Runde, alſo nennet man den Weg zwiſchen dem Ober-und Unter-Wall einer Feſtung, oder zwiſchen dem Wall und der Mau - er, auff welchem Wege die Nacht - Rondes herum gehen.
  • Chemnitz, Stadt im Ertz-Gebuͤrgi - ſchen Kreiſe, in Meißen, 4. Mei - len von Freyberg.
  • Chenzin, Stadt in der Woywod - ſchafft Sandomir.
  • Cheq, der Fuͤrſt von Mecha, welcher gleichſam der Pabſt aller Maho - metaner iſt, ſie ſeyen auch von was vor Secte oder Nation ſie wol - len.
  • Chequiang, Chekiam, Provintz in China, welche unter allen am weiteſten gegen Oſten lieget, und eine der reicheſten und fruchtba - reſten iſt.
  • Cher, Charus, kleiner Fluß, wel - cher in Ober-Auvergne entſprin - get, und ſich in die Loire ergeuſt.
  • Cheraſco, Querasque, Claraſcum, große Stadt und Feſtung mit 10. Baſtionen in Piemont, an den Grentzen der Graffſchafft Aſti, zwiſchen den Fluͤſſen Tanaro und Stura, nebſt einem alten Schloß, welches die Stadt commandi - ret.
  • Cherbourg, Caroburgus, Stadt in dem Gebiet Coutantin in der Nor - mandie. Jhre Feſtungs-Wercke ſeynd demoliret; jedennoch hat ſie einen guten Hafen.
  • Cherif, dieſes ſeynd vornehme o - brigkeitliche Perſonen unter den Arabern und Mohren, und ſuc - cediren dieſelben den Caliphen. Man nennet auch Cherif eine ge - wiſſe Tuͤrckiſche Muͤntze von Gold, welche zu Marſeille 4. Livres und 10. Sous gilt.
  • Cherſo, Chrepſa, Jnſul und Stadt auff dem Golfo di Carnero, wel - cher ein Stuͤcke des AdriatiſchenJ 2MeeresCher ChevMeeres iſt; Sie gehoͤret den Ve - netianern, und hat den Titul einer Graffſchafft.
  • Cherſoneſus, ſuche Peninſula.
  • Chervel, Charvvel, Fluß auff der Oſt-Seite bey Oxford, deſſen Waſſer zum Lederbereiten ſehr bequem iſt.
  • Cheſapeack, großer Meer-Buſen des Mar del Nort, in Nord-Ame - rica.
  • Cheſneghir-Bachi, ein gewiſſer Tuͤr - ckiſcher Hof-Bedienter, welcher des Groß-Sultans Speiſe und Tranck credentzet oder koſtet.
  • Cheſter, Comitatus Ceſtrienſis, Land - ſchafft in Engelland, welche ge - gen Norden an Lancaſter, gegen Oſten an Darby und Stafford, ge - gen Suͤden an Shrop, und gegen Weſten an Walles und das Jr - laͤndiſche Meer grentzet. Es iſt ein groſſer Adel in dieſer Land - ſchafft, die Haupt-Stadt aber heißet gleichfalls Cheſter, welche am Fluß Dée liegt, und einen gu - ten Hafen hat, allwo man ge - meiniglich zu Schiffe gehet, um in Jrland zufahren. Sie iſt eine weitlaͤufftige und befeſtigte Han - dels-Stadt, nebſt einem feſten Schloß, und einem Biſchoff, un - ter den Ertz-Biſchoff zu York ge - hoͤrig.
  • Cheſterfield, Stadt in Darbyshire.
  • Cheval de Friſe, Spaniſcher Reuter, iſt ein vier-oder ſechseckigter Bal - cken 10. oder 12. Fuß lang, durch welchen drey Reihen Qver-Hoͤl - tzer gehen, ſo an den Enden mit eiſernen Spitzen verſehen ſeynd. Man ſtellet ſie vor die Brechen, Straßen und Paͤße, wie auch vor die Infanterie in einem Lager.
  • Chevanci, kleine Stadt im Hertzog - thum Luͤxemburg, am Fluß Chi - ers.
  • Chevaulegers ſeynd Reuter mit leich -Chev Chiater Montirung. Es ſeynd in Franckreich 4. Compagnien Che - vaulegers, welche unter keinen Re - gimentern ſtehen, nemlich die Chevaulegers des Koͤnigs, der Koͤ - nigin, des Dauphins und des Hertzogs von Orleans. Dieſe Koͤnigliche und Fuͤrſtliche Perſo - nen ſeynd ihre Hauptleute; jede aber wird noch durch einen ab - ſonderlichen Capitain-Lieutenant commandiret, und nennet man ſie insgemein Compagnies d Or - donnance.
  • Cheviota, Zeviota, ein Gebuͤrge von Oſten gegen Weſten, zwiſchen den Provintzen Northumberland und Cumberland, und dieſes Ge - buͤrge ſcheidet Engelland von Schottland.
  • Chevreuſe, Capruſium, Flecken nebſt dem Titul eines Hertzogthums, auff der Ile de France.
  • Cheuxan, Jnſul in China, zwiſchen den Kuͤſten von Chekiang und den Japoniſchen Jnſuln.
  • Chiampa, Chiapaa, Tſiompa, Koͤ - nigreich in Jndien jenſeit des Gangis.
  • Chiapa, Ciudad Real de Chiapa, Stadt in der Audientia Guatima - la, in der Provintz Chiapa. Sie iſt die Reſidentz des Spaniſchen Gouverneurs uͤber die Provintz und eines Biſchoffs.
  • Chiaſcio, Aſius, Claſius, Fluß, wel - cher am Apennino im Hertzog - thum Urbino entſpringet, und ſich in die Tyber ergeuſt.
  • Chiavari, Clavarum, kleine Stadt am Fluß Lavagna, nicht weit vom Golfo di Rapallo, im Genueſiſchen Gebiet.
  • Chiavaſſo, Chivaſſo, Clavaſium, Fe - ſtung in Piemont, nebſt einem Caſtell, nicht weit vom Po, und ungefehr 10. Jtaliaͤniſche Meilen von Turin.
  • Chiavenne, ſuche Clavenna.
  • Chiaus ſeynd Gerichts-Diener in Tuͤrckey, welche aber ſehr hoch angeſehen, und inſonderheit ge - brauchet werden, die Streitig - keiten der Privat-Perſonen zu - ſchlichten; auch ruffen ſie die Parteyen vor den Richter, und ſeynd ſie meiſtentheils abgefalle - ne Chriſten, an der Zahl unge - fehr 5. biß 600. Mann, deren jeder taͤglich 12. biß 40. Aſper zur Beſoldung hat. Weil ſie mei - ſtentheils in Sprachen erfahren ſeynd, ſo werden ſie unterweilen als Abgeſandte in frembde Laͤn - der gebrauchet. Jhre Waffen ſeynd ein Sebel, Bogen, Pfeile und ein kurtzer oben mit einem dicken Knopffe verſehener Stab, auff Tuͤrckiſch Topous genant. Jhr Befehlshaber iſt der Chiaus Baſſa, welchem gemeiniglich die vornehme Gefangene in Verwah - rung gegeben werden.
  • Chiauslar-Chiatibi iſt in Tuͤrckey der Secretarius derer Janitſcharen.
  • Chicheſter, Ciceſtria, Haupt-Stadt der Provintz Suſſex, am Fluß La - vant, welche Sitz und Stimme im Parlament in Engelland hat, wie auch einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff von Canterbury gehoͤrig.
  • Chicheu, groſſe Stadt in der Pro - vintz Nanking in China.
  • Chikoc, Xicoco, Tokoeſi, eine von den drey großen Jnſuln in Ja - pon, auff dem Oceano Orientali.
  • Chicuien, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Saikok in Japon.
  • Chicungo, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Saikock in Japon.
  • Chidleigh, Stadt in Devonshire.
  • Chiegan, Kiegan, große Stadt in der Provintz Chiamſi in China.
  • Chiemſee, Chiemium, Stadt auffChie Chimeinem See gleiches Nahmens in Baͤyern.
  • Chienchang, große Stadt in China.
  • Chienning, große Stadt in der Pro - vintz Fokien in China.
  • Chiento, Fluß in der Marca d An - cona, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Chieri, Chiers, Quiers, Cherium, kleine Stadt in Piemont, unge - fehr 5000. Schritte von Turin.
  • Chieti, Theate, Haupt-Stadt in Abbruzzo citra, am Fluß Peſcara. Sie iſt groß, und hat ein Ertz - Biſchoffthum.
  • Chievres, Cervia, kleine Stadt im Hennegau.
  • Chilao, eine den Hollaͤndern gehoͤ - rige Stadt auff der Weſtlichen Kuͤſte der Jnſul Ceylan.
  • Chili, große Landſchafft in Suͤd-A - merica, am Meer von Chili, wel - ches ein Theil des Mar del Zur iſt. Dieſes Land gibt Jaſpis, Kupffer und Gold, wiewohl die Lufft da - ſelbſt ſehr kalt iſt. Es hat einen Spaniſchen Gouverneur, welcher unter dem Vice. Koͤnig von Peru ſtehet; jedoch ſeynd die Einwoh - ner nicht alleſamt den Spaniern unterthan.
  • Chiliaſten ſeynd diejenigen unter den Chriſten, welche glauben, daß Chriſtus noch einmahl in ſichtbarer Geſtalt auff Erden kom - men, und mit ſeinen Glaͤubigen daſelbſt tauſend Jahre regieren werde.
  • Chilon, Feſtung in der Schweitz, dem Canton Bern gehoͤrig.
  • Chimarioti, ſuche Chimera.
  • Chimay, Chimacum, kleine Stadt, nebſt einem ſchoͤnen Schloß und dem Titul eines Fuͤrſtenthums, am Fluß Blanche eau oder Weiß - waſſer im Hennegau gelegen.
  • Chimera, Acroceraunia, kleine Tuͤr - ckiſche Stadt in der GriechiſchenJ 3Pro -ChiProvintz Epiro, am Joniſchen Meer. Sie liegt auff einem ge - raden Felſen, hat einen guten Hafen und einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Lepanto ge - hoͤrig. Die umliegende kleine Landſchafft heißet gleichfalls Chi - mera, und die Einwohner nennen ſich Chimarioti oder Cimarioti, welche große Raͤuber ſeynd, und ſich dergeſtalt auff ihre hohen Ber - ge verlaſſen, daß ſie dem Groß - Sultan den Tribut zugeben ver - weigern.
  • China, Sina, groſſes Land in Aſien, und welches von Europa unter allen am weiteſten gegen Oſten entfernet iſt. Gegen Oſten und Suͤden grentzet es an den Ocea - num Orientalem, gegen Weſten an das eigentlich ſo genante Jn - dien, und gegen Norden an die groſſe Tartarey, von welcher es durch die beruͤhmte lange Mauer abgeſondert wird. Dieſe Mauer aber erſtrecket ſich vom Oceano Orientali biß an die Jndianiſche Grentzen, und iſt mit 3000. Thuͤr - nen, wie auch andern Befeſti - gungs-Wercken verſehen. Es iſt ein fruchtbares und geſegne - tes Land, welches durch ſeine vie - len Canaͤle faſt uͤberall gewaͤſſert werden kan, und des Jahres zweymahl Erndte hat; inſonder - heit iſt es reich an Seide, woraus die ſchoͤnſten Zeuge gemachet wer - den. So hat es auch Eiſen, Zin, Kupffer, Qveck-Silber, Silber, Gold und Magnet-Steine. Es wird getheilet in funffzehn Pro - vintzen, welche ſeynd Pekeli, Xan - tung, Nanking, Chekian, Fokien, Quantung, Quangſi, Junnan, Su - chuen, Xenſi, Xanſi, Hanan, Hu - quang, Xiangſi und Queichen. Die - ſes Reich wird durch einen Lan - des-Herren regieret, deſſen Ge -Chi Chiowalt gantz unumſchꝛaͤncket iſt, wel - cher auch zugleich einen Theil von der groſſen Tartarey beherrſchet, und welcher den Titul eines Kaͤy - ſers fuͤhret.
  • China, eine Wurtzel, welche aus einer gewiſſen Chineſiſchen Pro - vintz gebracht wird. Sie iſt eine Artzeney wieder die Beſchwerun - gen der Leber und Bruſt, und wird dannenhero ſonderlich bey der Waſſerſucht und Engbruͤſtig - keit gebrauchet.
  • Chinchian, Stadt in der Provintz Junnan in China.
  • Chinchian, große Stadt in der Pro - vintz Nanquing in China.
  • Chiney, Chineium, kleine Stadt in dem Condrotz im Stifft Luͤttig, am kleinen Fluß Boch.
  • Chingtien, Stadt in der Provintz Huqvan in China.
  • Chingtu, Haupt-Stadt der Provintz Suchuen in China.
  • Chingtung, große Stadt in der Pro - vintz Junnan in China.
  • Chingyanum, Stadt in der Provintz Huqvan in China.
  • Chinhoa, Stadt in der Provintz Chekiang in China.
  • Chiniven, Stadt in der Provintz Qveicheu in China.
  • Chinon, Caino, kleine Stadt in der Landſchafft Touraine, am Fluß Vienne, nebſt einem Schloß.
  • Chinting, Stadt in der Provintz Peking in China.
  • Chintu, große Stadt in der Provintz Suchuen in China.
  • Chiny, Chiniacum, kleine Stadt in der Landſchafft Luͤxemburg, und die Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Chiny, am Fluß Semoy. Sie gehoͤret der Kron Spanien.
  • Chio, Scio, eine von den vornehm - ſten Jnſuln des Archipelagi, wel - che von der Jnſul Metelino durch einen Canal abgeſondert wird,undChi Chipund heißet die Haupt-Stadt gleichfals Chio, welche an der Oeſtlichen See-Kuͤſte einen Hafen hat, darein aber die Schiffe eben ſo ſchwerlich, als heraus kom - men koͤnnen; auch wird ſie durch eine Citadelle beſchuͤtzet, welche ſo groß iſt, als die Stadt. Sie hat einen Griechiſchen Ertz-Bi - ſchoff, und einen Roͤmiſch-Catho - liſchen Biſchoff, der ſich aber nach den Griechiſchen Kirchen-Gebraͤu - chen richtet. Dieſe Jnful iſt reich an Maſtix, Terpentin, Marmor und Malvaſier. Sie gehoͤret den Tuͤrcken; jedoch ſeynd die Ein - wohner faſt alle entweder der Griechiſchen oder Roͤmiſch-Ca - tholiſchen Religion zugethan.
  • Chioggia, Chiozza, Claudia Foſſa, Stadt und Podeſtaria, auff der Jnſul Chiozza, auff den Lagune von Venedig, nebſt einem Hafen, und machet man hieſelbſt das meiſte Saltz, ſo in den Venetia - niſchen Provintzen verbrauchet wird. Die Stadt, welche, wie Venedig, auff Pfaͤhle gebauet iſt, hat einen Biſchoff, unter Vene - dig gehoͤrig.
  • Chiohadar-oder Tchocadar-Aga, ein Bedienter am Tuͤrckiſchen Hof, welcher des Sultans Mantel o - der Regen-Kleid von Tuch in ei - nem Felleiſen oder rothen Sack traͤget. Dieſes Kleid wird Jag - mourlic genennet.
  • Chiorme bedeutet die Sclaven und Bonavoglie insgeſamt, welche auff einer Galere rudern.
  • Chippenham, Flecken in Wiltshire, am Fluß Avon. Dieſer Ort hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Chipping-Norton, Stadt in Ox - fordshire.
  • Chipping-Sodbury, Stadt in Glo - ceſtershire.
  • Chitro, Stadt in Macedonien am Golfo di Solonichi, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Salonichi gehoͤrig.
  • Chivas, Clavaſium, kleine aber be - feſtigte Stadt in der Landſchafft Canaveſe, am Po, dem Hertzog von Savoyen gehoͤrig.
  • Chiuſa, Veruca, ein Venetianiſcher Paß gegen Deutſchland, in dem Gebiet, il Veroneſe genant.
  • Chiuſi, Cluſium, kleine Stadt am Fluß Chiane, im Sieniſchen Ge - biet, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Siena gehoͤrig.
  • Chizico, Jnſul auff dem Mar di Marmora.
  • Chlumnitz, feſtes Schloß im Koͤ - nigsgraͤtzer-Kreiſe in Boͤhmen.
  • Chmielnic, befeſtigte Stadt in O - ber-Podolien, allwo ſie auff ei - ner kleinen Jnſul lieget, welche der Fluß Bug machet.
  • Chnin, Feſtung in Dalmatien, den Venetianern gehoͤrig.
  • Chocna|, Stadt im Chrudimer - Kreiſe in Boͤhmen.
  • Chocolade, ein gewiſſes Confect, deſſen vornehmſtes Stuͤcke die Frucht Cacao iſt, und worvon man einen warmen Tranck ma - chet, welcher den Magen erwaͤr - men, und die Danung befoͤrdern ſoll.
  • Chocolococa, Caſtro Virreyna, Stadt in Peru, welche wegen der nahe - gelegenen reichhaltigen Silber - Adern beruͤhmt iſt.
  • Choczim, Stadt am Nieſter in der Moldau, an den Podoliſchen Grentzen.
  • Choga, Stadt in der Provintz Xanſi in China.
  • Choldicz, Stadt im Chrudimer - Kreiſe in Boͤhmen.
  • Cholmkil, Inſulà S. Columbani, eine von den Jnſuln VVeſternes inJ 4Schott -Cho ChriSchottland, auff welcher der Bi - ſchoff von Weſternes in dem Fle - cken Sodore reſidiret.
  • Chomotow, Commotau, eine zur Koͤniglichen Boͤhmiſchen Kam - mer gehoͤrige groſſe und volckrei - che Stadt im Satzer-Kreiſe, 10. Meilen von Prag.
  • Chonad, Comitaius Canadienſis, Graffſchafft in Ober-Ungarn, wel - che gegen Norden an die Graff - ſchafft Czongrad, gegen Suͤden an das Temeswariſche Gebiet, gegen Oſten an Siebenbuͤrgen, und gegen Weſten an die Graff - ſchafft Bodrog grentzet, worvon ſie durch die Teiße geſchieden wird. Jhre an dem Fluße Me - riſch gelegene Haupt-Stadt heiſ - ſet gleichfalls Chonad, und hat ein Schloß, wie auch ein Biſchoff - thum unter den Ertz-Biſchoff zu Colocza gehoͤrig.
  • Choraſan, Coraſan, Provintz in Perſien gegen Zagathai und die Tartarey.
  • Chouſtacks, eine Polniſche Silber - Muͤntze, welche zwey gute Gro - ſchen oder 8. Kreutzer austraͤget.
  • Chraſt, Stadt im Chrudimer-Kreis in Boͤhmen.
  • Chrauſtowitz, Stadt im Chrudi - mer-Kreis in Boͤhmen.
  • Chriſtburg, kleine Stadt und Schloß am Fluß Sargune, in der Preußiſchen Landſchafft Ho - ckerland.
  • Chriſt-Church, groſſer Flecken am Fluß Avon, in der Provintz Hant, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Chriſtianiſche Meer, ein Theil des Mar del Nort, zwiſchen Ame - rica und den Terris Arcticis.
  • Chriſtiansburg, Feſtung an der Gold-Kuͤſte in Guinea, der Kron Daͤnnemarck gehoͤrig.
  • Chriſtiania, Jnſul des Archipe - lagi.
  • Chriſtiania, vorniahls Anslo genant, Stadt an der Meer-Enge von Anslo, in der Provintz Aggerhus. Sie wird nur allein durch ein klei - nes Waſſer von dem Schloß Ag - gerhus abgeſondert, auff welchem der Gouverneur von Norwegen reſidiret.
  • Chriſtianopel, feſte Stadt nebſt einem Hafen / in der Landſchafft Blekingen, der Kron Schweden gehoͤrig.
  • Chriſtianpreiß, feſtes Schloß un - weit Kiel, im Hertzogthum Schles - wig, dem Koͤnig in Daͤnnemarck gehoͤrig.
  • Chriſtianſtadt, Feſtung in der Graffſchafft Oldenburg.
  • Chriſtianſtadt, Stadt in der Land - ſchafft Blekingen, und iſt dieſelbe des umliegenden Moraſtes we - gen feſte.
  • Chrudim, Stadt am Fluß Chrudins - ka / im Chrudimer-Kreis in Boͤhmen. Dieſer Kreis liegt zwi - ſchen den beyden Kreiſen Czaslau und Koͤnigsgraͤtz / und zwiſchen Maͤhren.
  • Chucheu, groſſe Stadt in der Pro - vintz Chekiang in China.
  • Chunking, Stadt in der Provintz Suchuen in China.
  • Chur, Coire, Curia, Haupt-Stadt des Bundes des Hauſes Gottes in Graubuͤnden / am Fluß Pleßur, nahe beym Rhein. Weil dieſer Fluß unterhalb der Stadt kleine Schiffe zu tragen anfaͤnget, ſo iſt ſie reich, wohlgebauet und von guter Handlung. Der Biſchoff daſelbſt gehoͤret unter das Ertz - Biſchoffthum Maintz und iſt ein Stand des Roͤm. Reichs. Er reſidiret allda, und wohnet nebſt ſeinen wenigen Glaubens-Genoſ - ſen um den Dom herum.
  • Chur-Kreis, ſuche Sachſen.
  • Churfuͤrſten ſeynd die vornehmſten Fuͤrſten und die Ertz-Beamten des Heil. Roͤm. Reichs, ſo wohl weltliche als geiſtliche / welche ver - moͤge der Reichs-Geſetze darzu verordnet ſeynd daß ſie bey ereig - neter Verledigung des Kaͤyſer - lichen Thrones einen Kaͤyſer, oder auch ſonſten, woferne es die Wohlfart des Reiches erfordert, einen Roͤmiſchen Koͤnig erweh - len. Anietzo ſeynd derſelben 9. an der Zahl / nemlich 3. Geiſtliche und 6. Weltliche. Jene ſeynd die Ertz-Biſchoͤffe von Maͤintz, Coͤlln und Trier; dieſe aber der Koͤnig in Boͤhmen, und die Churfuͤrſten in Baͤyern, Sach - ſen, Brandenburg, Pfaltz und Hanover.
  • Chuſiſtan, ſuche Suſiſtan.
  • Chzepreg, Chepreg, Schapring, Zapprinum, kleine Stadt in Nie - der-Ungarn, am Fluß Stob, in der Graffſchafft Sapron.
  • Cibola, ſuche Civola.
  • Ciclut, Feſtuug in Dalmatien, an dem Weſtlichen Ufer des Flußes Narentha, den Venetianern ge - hoͤrig.
  • Ciechanowica, Ciekanow, kleine Stadt in Maſovien in der Woy - wodſchafft Czersko. Sie iſt die Haupt-Stadt einer Caſtellaney gleiches Nahmens.
  • Cifalu, ſuche Cefaledi.
  • Ciguateo, Ciguata, eine von den groſ - ſen Lucayiſchen Jnſuln.
  • Cile, ſuche Chili.
  • Cilicien iſt heutiges Tages unter Caramanien mit begrieffen.
  • Cilicium, ein Gewebe von Ziegen - Haar, Pferde Haut oder andern harten und ſiechenden Haaren, welches die Geiſtlichen und ande - re Perſonen in der RoͤmiſchenCil CirKirche zur Creutzigung des Flei - ſches auf der bloſen Haut tragen.
  • Cilley, Comitatus Cillejenſis, Graff - ſchafft im Oeſterreichiſchen Krei - ſe, zwiſchen der Sau und Draw, gegen Oſten an Sclavonien, gegen Suͤden an der Windiſchen Marck, gegen Weſten an Crain und Kaͤrnten, und gegen Norden an Steyermarck gelegen, deſſen mittaͤglicher Theil ſie iſt. Sie gehoͤret dem Hauſe Oeſterreich, und heiſſet die Haupt-Stadt gleichfalls Cilley, liegt am Fluß Saine, und hat ein Schloß oben und eines unten.
  • Cimarioti, ſuche Chimera.
  • Cinaloa, Provintz in Neu-Mexico.
  • Cinan, große Stadt in der Provintz Xantung in China.
  • Cinca, Fluß in Aragonien, welcher in dem Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich nicht weit von dem Ebro mit dem Segre ver - einiget.
  • Cincheu, Stadt in der Provintz Quangſi in China.
  • Cingcheu, Stadt in der Provintz Xantung in China.
  • Cinque-Ports, die Fuͤnff Haͤfen in Engelland, welche ſind Haſtings, Hyth, Dover, Rumney, und Sandvvich. Sie haben Sitz und Stimme im Parlament von En - gelland.
  • Ciotat, Cioutat, kleine Stadt in Provence, an dem kleinen Golfe de Laquée, nebſt einem guten Hafen, welcher durch ein Fort be - ſchuͤtzet wird. Allhier werden viel Schiffe gebauet, und iſt der Ort wegen des guten Muſcatel - ler-Weines beruͤhmt.
  • Circaſſien, Landſchafft in Aſien, oder, wie andere wollen, in Eu - ropa, wo die Circaßiſche Tar - tarn wohnen. Sie lieget zwi - ſchen dem ſchwartzen Meer, undJ 5demCir Cisdem Berge Caucaſo, welcher ſie von Georgien abſondert. Jhre Landes-Fuͤrſten oder Herren ſeynd faſt alleſamt dem Czar in Moſcau tributbar.
  • Circello, Monte Circello, Circæius Mons, ein Vorgebuͤrge in der Campagna di Roma.
  • Circeſter, Cirenceſter, Flecken oder kleine Stadt in der Graffſchafft Gloceſter am Fluß Churne, wel - che Sitz und Stimme im Parla - ment von Engelland hat.
  • Circumvallations-Linien, alſo nen - net man diejenige Retranchemens oder Verſchantzungen, welche die Belagerer rings um den be - lagerten Ort machen, um das Lager vor denen von auſſen an - kommenden Feinden zu verwah - ren. Dieſes ſeynd Linien, wel - che einen Musqveten-Schuß weit jedesmahl durch Redouten oder andere kleine Wercke flanquiret werden. Die Tieffe des Gra - bens iſt ungefehr 7. und ſeine Weite oben 12. Fuß.
  • Cirenza, Acerenza, Acherontia, Haupt-Stadt der Landſchafft Ba - ſilicata, am Fluß Brandano am Apenniniſchen Gebuͤrge, nebſt ei - nem Ertz-Biſchoffthum.
  • Cirie, Ciriacum, Stadt in Piemont, 7. Jtaliaͤniſche Meilen von Tu - rin, nebſt dem Titul eines Marg - graffthums.
  • Ciriſano, Flecken in Calabria citra, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums.
  • Cirquena, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Lande in Ungarn.
  • Cismar, kleine Stadt und Herr - ſchafft in der Landſchafft Wagri - en, nicht weit von der Oſt-See.
  • Ciſterne, eine ausgemauerte und gewoͤlbete Grube in der Erde - darinnen man das Regen-Waſ - ſer faͤnget und verwahret. DerCis CiuGrund iſt gepflaſtert und mit Sand bedecket.
  • Ciſtercienſer, ein geiſtlicher Orden / welcher aus dem Orden des hei - ligen Benedicti entſproſſen iſt.
  • Citadella, kleine befeſtigte Stadt nebſt einem guten Hafen, an der Weſtlichen Kuͤſte der Jnſul Mi - norca. Einige halten ſie vor die Haupt-Stadt dieſer Jnſul.
  • Citadelle iſt eine kleine Feſtung von 4. 5. biß 6. Vollwercken, welche an einen vortheilhafften Ort der Stadt geleget wird, um ſo wohl dieſelbe zu beſchuͤtzen, als auch ſelbige im Zaum zu halten.
  • Cittadella, Civitatula, kleine Stadt in dem Paduaniſchen Gebiet, nicht weit vom Fluß Brenta.
  • Città di Caſtello, Tifernum, Tiberi - num, Haupt-Stadt der Graff - ſchafft gleiches Nahmens, an der Tyber, in dem Stato della Chieſa. Sie hat ein Biſchoff - thum, und iſt wohl befeſtiget.
  • Città di Chieti, ſuche Chieti.
  • Città nova, Æmonia nova, Stadt an der Weſtlichen Kuͤſte von Iſtri - en, den Venetianern gehoͤrig. Sie hat ein Biſchoffthum, welches von dem Patriarchen von Aqui - leja dependiret.
  • Città nova, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in der Marca d’Ancona gelegen.
  • Città di Sole, kleine Stadt an dem Fluſſe des Berges Aventino, in der Romagna Fiorentina, am Fluß Fagnone. Sie iſt ziemlich befeſti - get.
  • Città vecchia, Medina, Melita, Stadt auff der Jnſul Malta, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Palermo gehoͤrig.
  • Ciudad real, oder el Pozuelo, Civi - tas Regia, kleine Stadt in Neu-Ca - ſtilien.
  • Ciudad Rodrigo, Rodericopolis, StadtamCivam Fluß Aguada, im Koͤnigreich Leon. Es iſt eine gute und wohl befeſtigte Stadt, und hat ein Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Compoſtell gehoͤrig.
  • Civencheu, Stadt in der Provintz Fokien in China.
  • Cividad di Friuli oder d’Auſtria, Ci - vitas Forojulienſis, Forum Julii, Stadt im Friaul am Fluß Natiſo - ne, den Venetianern gehoͤrig.
  • Civita, Civeda, Civitas, kleine Stadt in dem Gebiet von Breſcia, am Fluß Oglio, den Venetianern gehoͤrig.
  • Civita Caſtellana, kleine aber gute Stadt im Patrimonio Petri, nicht weit von der Tyber, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Civita Ducale oder Reale, kleine Stadt in Abruzzo oltra, am Fluß Velino, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Chie - ti gehoͤrig. Sie iſt ein Schluͤſſel zu dem Koͤnigreich Neapolis, und gehoͤret dem Pabſt.
  • Civita di Penna, Stadt in Calabria oltra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz Biſchoff von Chie - ti gehoͤrig. Sie iſt dem Hertzog von Parma als ein Lehn zuſtaͤndig.
  • Civita della Pieve, Civit as Plebis, klei - ne Stadt in dem Gebiet von Pe - rugia, dem Pabſt zuſtaͤndig. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Paͤbſtlichen Stuhl gehoͤrig.
  • Civita vecchia, Centumcellæ, befeſtig - te Stadt am Toſcaniſchen Meer im Patrimonio Petri, nebſt einem ſehr guten Hafen, allwo die Paͤbſtlichen Galeren insgemein zu liegen pflegen, und hat ihn Pabſt Innocentius XII. zu einem freyen Hafen gemacht, anbey auch eine Waſſerleitung verferti - gen laſſen, welche von Traggiano auff 22. Jtaliaͤniſche Meilen lang biß nach Civita vecchia gehet.
  • Civola, Cibola, Neu-Granada, eine Provintz in Neu-Mexico, allwo die Spanier die Stadt Neu-Gra - nada erbauet haben.
  • Cize, le Pais de Cize, Ciſienſis Ager, kleine Landſchafft in Nieder-Na - varra.
  • Clagenfurt, Haupt-Stadt in Kaͤrn - ten, welche groß und wohl befeſti - get iſt, anbey auch durch ein Schloß beſchuͤtzet wird. Allhier haben die Staͤnde ihr Land-Haus.
  • Clain, Clanis, kleiner Fluß in Poi - tou, welcher ſich in den Fluß Vienne ergeuſt.
  • Clamecy, Clameciacum, kleine Stadt am Fluß Yonne, in der Land - ſchafft Nivernois.
  • Clara, der Nonnen-Orden S. Claræ, welchen S. Franciſcus geſtifftet hat.
  • Clare, Graffſchafft in der Jrlaͤndi - ſchen Provintz Mounſter, und iſt dieſelbe eine Halb-Jnſul.
  • Clare, kleine Stadt in der Graff - ſchafft gleiches Nahmens.
  • Clare, Clarence, kleine Stadt am Fluß Stour, in Suffolk, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Clarenza, Clarentiæ Ducatus, groſſe Provintz in Morea am Golfo di Lepanto.
  • Clarenza, Chiarenza, verwuͤſtete Stadt in der Provintz gleiches Nahmens.
  • Clatow, Koͤnigliche Stadt im Pil - ſener-Kreis in Boͤhmen.
  • Clavenna, Cleven, Chiavenna, Graff - ſchafft am Comer-See, den Grau - buͤndnern unterthan. Es iſt ein See darinnen, welcher il Lago di Chiavenna genennet wird.
  • Clavenna, Chiavenna, die Haupt - Stadt der Graffſchafft dieſes Nahmens, am Fluß Meira, unten am Berge Adula. Sie hat ein fe - ſtes Schloß, welches den Eingang in das Graubuͤndner-Land be - wahret.
  • Clauſen, feſtes Berg-Schloß und be - ruͤhmter Paß am Fluß Steyr in Ober-Oeſterreich, 3. Meilen uͤber der Stadt Steyer.
  • Clauſen, Stadt in Tyrol nebſt ei - nem hohen Berg-Schloß bey dem Fluß Eiſack, zwiſchen Brixen und Botzen, 6. Meilen von Stertzin - gen, dem Hauſe Oeſterreich gehoͤ - rig, ſo viel die Landes-Fuͤrſtliche Obrigkeit anlanget; die Ein - kuͤnffte aber gehoͤren dem Biſchoff zu Brixen.
  • Clauſenburg, Colosvvar, Claudio - polis, groſſe Handels-Stadt in Siebenbuͤrgen, nebſt einem alten Schloß. Jn dieſer Stadt ver - ſamlen ſich insgemein die Land - Staͤnde, und werden daſelbſt al - lerhand Religionen oͤffentlich ge - duldet.
  • Clausthal, Berg-Stadt auff dem Hartz im Fuͤrſtenthum Gruben - hagen.
  • Cleckum, Stadt in der Woywod - ſchafft Mſcislaw.
  • Clerac, Clariacum, kleine Stadt am Fluß Lot in der Landſchafft Age - nois in Guienne.
  • Clercs oder Clerici werden alle die zum Kirchen-Staat Paͤbſtlicher Religion gehoͤrige Perſonen ge - nennet, von den jenigen an, wel - che die Tonſur empfangen haben, biß auff die Praͤlaten.
  • Clercs ſeynd bey den Gerichten eine gewiſſe Art Schreiber.
  • Cleriſey, alſo wird die geſamte Geiſt - lichkeit in der Roͤmiſch-Catholi - ſchen Kirchen genennet.
  • Clermont, Claromontium, Haupt - Stadt in Auvergne auff einem Huͤgel am Fluß Arcier. Sie iſt groß und ſchoͤn, und hat ein Preſi - dial und Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bourges gehoͤrig.
  • Clermont en Beauvoiſis, kleineCler ClevStadt in der Isle de France, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Clermont en Argone, kleine Stadt im Hertzogthum Bar auff einem Huͤgel, an welchem der Fluß Ayr vorbey fleuſt, nebſt dem Titul ei - ner Graffſchafft.
  • Clermont de Lodeve, kleine Stadt in Nieder-Languedoc, am Fluß Lergue.
  • Clerval, kleine Stadt, Herrſchafft und Schloß am Fluß Dub, in der Graffſchafft Muͤmpelgard, 4. Meilen von Muͤmpelgard.
  • Clervaux, kleine Stadt am Fluß Aube in Champagne, allwo eine beruͤhmte Abtey iſt.
  • Clettenberg, Herrſchafft, den Graf - fen von Sayn und Witgenſtein zugehoͤrig, welche ſie als ein Hal - berſtaͤdtiſch Lehn vom Koͤnig in Preußen zu Lehn empfangen.
  • Clettgow, eine kleine Landſchafft in Schwaben am Schwartzwald, welche ſich von Schaffhauſen biß gegen Waldshut erſtrecket, und den Graffen von Sultz zugehoͤret.
  • Cleve, Clivienſis Ducatus, Hertzog - thum im Weſtphaͤliſchen Kreiſe, welches gegen Suͤden an das Spaniſche Geldern, gegen Weſten an das Hollaͤndiſche Geldern, ge - gen Norden an die Graffſchafft Zutphen, und gegen Oſten an die Graffſchafft Marck, wie auch an das Coͤllniſche und Muͤnſteriſche Gebiet grentzet. Der Rhein ſon - dert es in zwey Theile ab, und gehoͤret es dem Koͤnig in Preuſ - ſen. Die Reformirte Religion hat allhier die Oberhand, jedoch wird die Roͤmiſch-Catholiſche auch an etzlichen Orten geduldet.
  • Cleve, Clivia, Haupt-Stadt des Hertzogthums dieſes Nahmens, auff einem Berge nicht allzuweit vom Rhein gelegen, nebſt einemſchoͤnenCli Clopſchoͤnen Schloß. Sie liegt 4. Mei - len von Weſel.
  • Clima, Landt-ſtreek, iſt ein Theil des Erdreiches, zwiſchen zwey Circulis parallelis Æquatoris, in welchem die laͤngſten Sommer - Tage ſich biß auff eine gewiſſe Anzahl Stunden erſtrecken, und ein Clima iſt von demjenigen, welches ihm an nechſten iſt, nur darinnen unterſchieden, daß die laͤngſten Sommer-Tage in dem einen eine halbe Stunde laͤnger oder kuͤrtzer ſeynd, als in dem andern.
  • Clincar, ſuche Cabarres.
  • Cliſſa, beruͤhmte Feſtung auff einem ſteilen Felſen in Dalmatien, den Venetianern zugehoͤrig.
  • Clitunno, Clitumnus, Fluß im Her - tzogthum Spoleto, welcher ſich in den Fluß Topino ergeuſt.
  • Clogher, Clocher, ziemlich verwuͤ - ſtete Stadt in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Tyronne, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Armagh gehoͤrig.
  • Clon, Cloney, Cloyne, Cluanum, kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Corcke in Leinſter, und hat ſie Sitz und Stimme im Jrlaͤndiſchen Parlament, wie auch ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Cashel ge - hoͤrig.
  • Clonefort, kleine Stadt in der Jr - laͤndiſchen Graffſchafft Galvvay in Connaugt, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Toam gehoͤrig.
  • Clonmell, Clomel, kleine Stadt oder Flecken in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Tiperary in Mounſter am Fluß Sevver oder Shure. Die - ſer Ort hat Sitz und Stimme im Jrlaͤndiſchen Parlament.
  • Cloppenburg, kleine Stadt nebſt einem feſten Schloß und weit -Clu Coalaͤufftigen Amt im Biſchoffthum Muͤnſter.
  • Clugny, Cluniacum, ein Kloſter im Hertzogthum Burgund.
  • Clundert, kleiner befeſtigter Ort in Suͤd-Holland an den Brabanti - ſchen Grentzen.
  • Cluſe, kleine Stadt in der Land - ſchafft Faucigny in Savoyen, am Fluß Arve.
  • Cluſon, kleine Stadt in der Land - ſchafft Bergamaſco, in welcher Gegend verſchiedene Wege uͤber die Alpen in das Graubuͤndner - Land gehen.
  • Cluſon, Chisſon, Fluß in Dauphi - , welcher in den Alpen ent - ſpringet, und ſich in den Po er - geuſt.
  • Cluyd, Clyd, Glota, groſſer Fluß in Suͤd-Schottland, welcher an den Grentzen der Graffſchafft An - nandale enſpringet, und ſich in den Golfo de Cluyd, oder in das Æſtuarium Glotæ ergeuſt.
  • Cluydesdale, Glotiana Vallis, Land - ſchafft in Suͤd-Schottland, zwi - ſchen den Landſchafften Lennox, Sterling, Lothiane, Tuvvedale, Esdale, Annandale, Nithesdale, Kyle und Reinfrevv. Sie wird in Ober-und Nieder-Cluydesdale eingetheilet.
  • Cneſow, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Coa, Cuda, Fluß in der Portugie - ſiſchen Provintz Tra-los-Montes, welcher ſich in den Duero er - geuſt.
  • Coadjutor heiſſet in beſonderem Ver - ſtande derjenige, welcher einem Ertz-Biſchoff oder Biſchoff bey Lebezeiten zugeordnet iſt, daß er ihm nach dem Tode in der Geiſt - lichen Wuͤrde nachfolgen ſoll.
  • Coanza, groſſer Fluß in Æthiopien, welcher ſich bey der Jnſul Laon -daCob Cocda in das Æthiopiſche Meer er - geuſt.
  • Coblentz, Confluentia, wohlbefeſtig - te Reſidentz-Stadt des Churfuͤr - ſten zu Trier, auff dem Hundsruͤck gelegen, wo ſich die Moſel mit dem Rhein vereiniget, und zwar jene zur lincken, dieſer aber zur rechten Seite.
  • Cobrina, Stadt in der Woywod - ſchafft Brieſcia.
  • Coburg, Haupt-Stadt des Fuͤrſten - thums dieſes Nahmens, in Fran - cken, 6. Meilen von Bamberg ge - legen, nebſt einem Fuͤrſtlichen Schloß, auff welchem vorjetzo der Hertzog von Sachſen-Saalfeld reſidiret. Sie hat ein Gymna - ſium illuſtre, und auſſerhalb auff dem Schloße liegt eine alte Cita - delle
  • Coburg, Fuͤrſtenthum zwiſchen dem Bayreuthiſchen, Thuͤringiſchen, Hennebergiſchen und Bambergi - ſchen Gebiet gelegen, und der Sachſen-Gothaiſchen Linie zugehoͤrig, und iſt daſſelbe zwi - chen den Hertzogen von Saalfeld und Meinungen annoch ſtreitig
  • Coca, Cauca, kleine alte Stadt in Alt-Caſtilien, am kleinen Fluß Elerena.
  • Coco, Capo Coco, Boeo, eines der beruͤhmteſten Vorgebuͤrge in Sicilien.
  • Cocheim, Kochem, Cochima, kleine Stadt an der Moſel, in dem Ertz - Biſchoffthum Trier.
  • Cochenille, ein grauer Wurm, wel - cher aus Weſt-Jndien koͤmt, und welcher, wenn er ins Waſſer ge - than wird, eine ſehr rothe Farbe machet. Man nennet auch alſo die Beeren von einem Baum, wel - cher einer gruͤnen Eiche gleichet, und worvon man den Scharlach verfertiget. Jn dieſe Beeren krie - chet obgedachter graue Wurm.
  • Cochila, Fluß in Calabria citra, welcher im Apennino entſpringet, und ſich in den Golfo di Taranto ergeuſt.
  • Cochin, kleines Koͤnigreich und Stadt auff der Halb-Jnſul von Jndien dieſſeit des Gangis, und iſt deſſen Koͤnig unter dem Schutz der Hollaͤnder.
  • Cochinchina, ein Koͤnigreich in Jn - dien jenſeit des Gangis, deſſen Koͤnige dem Kaͤyſer in China tri - butbar ſeynd, und wird aus dem - ſelben viel Gold, Silber, Seide, Baumwolle, Zimmet, Pfeffer, u. d. m. in andere Laͤnder verfuͤh - ret.
  • Coda di Volpe, Cauda Vulpis, Vor - gebuͤrge in Calabria oltra.
  • Codogno, Catoneum, Stadt ohne Mauern oder großes Dorff im Hertzogthum Meyland in dem Gebiet von Lodi.
  • Cœleſtiner, Ordens-Perſonen, wel - che einen weiſſen Rock, und ein ſchwartzes Scapularium oder Schulter-Rock mit groſſen und weiten Ermeln tragen.
  • Coͤlln, Colonia Ubiorum, Colonia A - grippina, Haupt-Stadt im Ertz - Stifft Coͤlln, am Rhein gelegen, jedoch iſt ſie eine freye Reichs - Stadt, und eine der groͤſten in Deutſchland. Sie iſt nach der alten Manier befeſtiget mit ſchoͤ - nen Mauern, 83. dicken Thuͤrnen und drey Graͤben. Sie hat eine Univerſitaͤt, und gegen uͤber liegt der Flecken Deutz.
  • Coͤlln, ein Ertz-Biſchoffthum im Unter-Rheiniſchen Kreis, welches gegen Rorden an Cleve und Gel - dern, gegen Weſten an Juͤlich, gegen Suͤden an das Ertz-Stifft Trier, und gegen Oſten an das Hertzogthum Berg grentzet, von welchem es der Rhein faſt gaͤntz - lich abſondert, und iſt es ein anGetreydeCoͤll CofGetreyde und Wein geſegnetes Land. Man theilet es in das Ober-und Nieder-Stifft, deren jenes alles begreiffet, was ober - halb der Stadt Coͤlln lieget. Der Ertz-Biſchoff zu Coͤlln iſt ein Chur - Fuͤrſt des Reichs, und alterniret im Chur-Fuͤrſtlichen Collegio mit dem Churfuͤrſten zu Trier, alſo daß er bald die zweyte, bald die dritte Stelle hat. Er iſt Ertz - Cantzler des Heiligen Roͤmiſchen Reichs durch Jtalien, und ver - richtet die Kaͤyſerliche Kroͤnung, wenn ſie in ſeiner Diœces geſchie - het. So ferne aber dieſelbe weder in ſeiner noch in der Maͤintziſchen Diœces geſchiehet, ſo alterniret er mit dem Churfuͤrſten zu Maͤintz. Bey deꝛ Kaͤyſerlichen Wahl gebuͤh - ret ihm die zweyte Stimme, und uͤber dieſes hat er das unum - ſchraͤnckte Jus de non appellan - do.
  • Coͤlln an der Spree, ſuche Ber - lin.
  • Coͤsfeld, kleine befeſtigte Stadt an dem Urſprung des Flußes Ber - ckel im Biſchoffthum Muͤnſter.
  • Cœsnon, ſuche Covesnon.
  • Coͤthen, ſuche Koͤthen.
  • Coevorden, Stadt in Ober-Yßel, und die Haupt-Stadt der Land - ſchafft Trente. Sie iſt ſowohl durch den Moraſt, als auch ihre Wercke ſehr feſte, indem ſie ein regulier Siebeneck iſt, und durch ein feſtes Schloß beſchuͤtzet wird.
  • Cofferer of the Kings Houshold iſt ein vornehmer Beamter am En - gliſchen Hof, und der nechſte nach dem Comptroller. Er hat ſowohl in der Renth-Kammer, als auch anderwerts eine abſonderliche Auffſicht uͤber die Kammer-Be - dienten, welchen er insgeſamt ihre Beſoldung auszahlet.
  • Coffre iſt ein ausgehoͤleter Gang 6. biß 7. Schue tieff, und 15. biß 18. Schue breit, welcher uͤber einen truckenen Graben qver hinuͤber gehet. Er hat eine klei - ne Bruſtwehr von 2. Schue hoch, welche mit Schies-Loͤchern ver - ſehen iſt. Oben aber wird er mit Weyden oder Fachinen zuge - decket.
  • Coggeshall, Stadt in Eſſex.
  • Cognac, kleine Stadt an dem Fluß Charente in der Landſchafft An - goumois.
  • Cogni, Conia, Iconium, Haupt - Stadt in Groß-Caramanien. Sie iſt die Reſidentz eines Ertz Bi - ſchoffs, wie auch des Beglerbey von Caramanien.
  • Coila, ſuche Kyle.
  • Coimbra, Conimbria, große Stadt in der Portugieſiſchen Provintz Beira, am Fluß Montego, nebſt einer Univerſitaͤt und Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Braga gehoͤrig. Sie fuͤhret den Titul eines Hertzogthums, worvon ſich die Printzen der Koͤ - nige in Portugal unterweilen ge - nennet haben.
  • Cokermouth, Cocermutium, kleine Stadt oder Flecken in Cumber - land am Fluß Coker, und hat dieſer Ort Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Coket, Coquet, Coqueda, kleine Jnſul nahe an der Kuͤſte von Nordhumberland.
  • Col, kleine Jnſul in Schottland, und eine von den Jnſuln We - ſternes.
  • Colan, kleines Koͤnigreich an der Kuͤſte von Malabar.
  • Colberg, feſte Handels-Stadt in Caßuben, wo der Fluß Perſante in die Oſt-See faͤllet, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig.
  • Colcheſter, Colonia, Haupt-StadtderCol Collder Graffſchafft Eſſex, am Fluß Colne, und iſt ſie befeſtiget.
  • Coldingen, ſuche Koldingen.
  • Coldingham, Coldania, Colonia, Haupt-Stadt der Provintz Mer - cia. Es iſt ein kleiner Ort nahe am Meer.
  • Colditz, kleine Stadt und Amt in Meißen im Leipziger Kreis, vier und eine Viertel Meile von Leip - zig.
  • Colibre, ſuche Collioure.
  • Colibre, Colubraria, Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer in dem Golfo di Valentia. Sie iſt klein, unbewohnet, und wird durch das Meer in 6. oder 7. Theile ab - geſondert.
  • Colima, Stadt in der Audientia von Mexico, in der Provintz Mechoa - can.
  • Coliſæum, ein praͤchtiges zu Schau - ſpielen und Thier-Gefechten ge - wiedmetes Amphitheatrum zu Rom, welches Veſpaſianus zu bauen angefangen, und Domitianus geen - diget. Anietzo ſtehet es kaum noch zur Helffte, und iſt inſonder - heit durch das Erdbeben Anno 1703. ein groſſes Stuͤcke nieder - geworffen worden.
  • Collanſa, ſuche Collenſa.
  • Collao, reiche Handels-Stadt in Peru, und iſt ſie eigentlich der Hafen der Stadt Lima.
  • Colle, Collis, kleine Stadt in Toſca - na nicht weit vom Fluß Elza, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Florentz ge - hoͤrig.
  • Colle, Collo, Stadt im Koͤnigreich Tunis am Mittellaͤndiſchen Meer, allwo ſie einen beqvemen Hafen hat.
  • Colleggio iſt zu Venedig eine Ver - ſamlung der vornehmſten Glieder der Republic, und beſtehet aus dem Doge und 25. Nobili di Ve -Coll Colonezia. Aus dieſem Colleggio wer - den allen andern Collegiis und Gerichten die Geſchaͤffte ausge - theilet, den Geſandten und an - dern auslaͤndiſchen und einhei - miſchen Miniſtern Audientz erthei - let, u. d. m.
  • Collenſa, Collanſa, Collonſa, eine von den Jnſuln Weſternes.
  • Collioure, Caucoliberis, kleine Stadt in der Graffſchafft Rousſillon.
  • Collucia, Lago della Collucia oder d’Acheruſca, ein See oder Moraſt in Terra di Lavoro laͤngs an der See-Kuͤſte.
  • Colmar, Columharia, Haupt-Stadt im Ober-Elſaß, am kleinen Fluß Rotbach, der Kron Franckreich gehoͤrig.
  • Colmars, Collis Martis, kleine Stadt in Ober-Provence auf den Alpen, am Fluß Verdon, allwo eine groſſe Menge grob Tuch ge - macht wird.
  • Colme, Fluß in Flandern, und iſt es eigentlich ein Arm vom Fluß Aa. Er ergeuſt ſich in den Canal von Duynkirchen.
  • Colmenſee, ſuche Culmſee.
  • Colmkil, ſuche Cholmkil.
  • Colmogrod, Colmogara, kleine Stadt in der Moſcowitiſchen Provintz Dvvina, am Fluß glei - ches Nahmens.
  • Colne, Fluß in der Provintz Esſex, welcher ſich unterhalb Colche - ſter ins Deutſche Meer ergeuſt.
  • Colne, Stadt in Lancashire.
  • Colochina, kleine Stadt in Morea, in der Landſchafft Zaconia am Golfo di Colochina.
  • Colocza, Colocia, Stadt in der Graffſchafft Bath in Ober-Un - garn, an der Donau, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Colodi, befeſtigter Flecken in dem Gebiet von Lucca.
  • Colom, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Colombara di Trepani, Columbaria, kleine Jnſul an der Weſtlichen Kuͤſte von Sicilien.
  • Colombi, Columbarum Inſula, kleine Jnſul auff dem Barbariſchen Meer.
  • Colombo, befeſtigte Stadt in Oſt - Jndien an der Weſtlichen Kuͤſte der Jnſul Ceylan, und die Re - ſidentz des Hollaͤndiſchen Gouver - neurs.
  • Colomey, Colomia, kleine Stadt in Roth Reußen, am Fluß Pruth, um welche beruͤhmte Saltz-Berg - wercke zubefinden.
  • Colomiers, Columbaria, kleine Stadt in der Landſchafft Brie, am Fluß Morin.
  • Colomne iſt eine lange Reihe Troup - pen und Bagage von einer Armee, welche marſchiret. Man ma - chet nemlich vielerley Diviſiones oder Abtheilungen, damit die gantze Armee zu gleicher Zeit und nach einerley Ort durch verſchie - dene Wege marſchiren kan. Jn einer Colomne marſchiren heißet ſo viel, als auff dem Marſch an ſtadt einer breiten Fronte eine lange Reihe machen. Alſo nen - net man auch Colomn en-weiſe ſegeln, wenn die Schiffe einzeln hinter einander in einer Linie ſe - geln.
  • Colonel, Obriſter, Oberſte, iſt ein Ober-Officirer, welcher ein Regiment zu Pferd oder zu Fuß commandiret, und mit in dem Krieges-Rathe ſitzet. Wenn der Commandant einer Feſtung nicht zugegen iſt, ſo vertritt ſeine Stelle der aͤlteſte Oberſte von der Garniſon, und muß ein Ober - ſter von der Infanterie im Treffen zu Fuß vor ſeinem Regiment ſte - hen. Er fuͤhret eine halbe Pique,Col Coluund thut keine Wache in der Garniſon; jedoch muß er auff Commando, Convoy oder Par - teyen marſchiren. Alle Abend muß ihm der Adjutant des Com - mandanten Ordre nebſt der Parole bringen, er aber befiehlt dem Adjutanten alle Abend, wie es mit dem Regiment ſoll gehalten werden. Ohne ſein Vorwiſſen darff kein Capitain einem Solda - ten den Abſchied geben, und nim - met er die Regiments-Unkoſten ein.
  • Colonien oder Pflantz-Staͤdte wer - den diejenige Oerter genennet, dahin man gewiſſe Perſonen und Familien aus ihrem Vaterland ſchicket, um dieſe Oerter zubevoͤl - ckern und anzubauen.
  • Colonne, Capo delle Colonne, Co - lumnarum Caput, ein Vorgebuͤrge in Calabria oltra.
  • Colosſus, eine Figur, welche eine ungewoͤhnliche Groͤße eines Rie - ſen vorſtellet. Man nennet auch ein Gebaͤude alſo, wenn es von einer ungewoͤhnlichen Groͤße iſt, dergleichen die Pyrannden in Aegypten und die alten Amphi - theatra waren.
  • Colosvvar, ſuche Clauſenburg.
  • Colraine, Colrane, Colranenſis Co - mitatus, kleine Landſchafft in Ul - ſter, am Fluß Banne, und iſt ſie ein Theil der Graffſchafft Lon - donderry. Der Flecken Colraine, allwo ein feſtes Schloß zubefin - den, hat Sitz und Stimme im Parlament von Jrland.
  • Colubara, Tuͤrckiſche Jnſul in Ser - vien zwiſchen der Sau.
  • Coluga, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Occa, in dem Moſcowiti - ſchen Hertzogthum Rezan.
  • Columbats, ſuche Galumbats.
  • Columna, Biſchoͤffliche Stadt in Moſcau, am Fluß Moſcau.
  • Columnæ Herculis, alſo wurde vor - mahls der Berg Abyla oder der Affen-Berg nicht weit von Ceuta im Koͤnigreich Fez, und der Berg Gibraltar in Spanien genennet, welche einander gegen uͤber lie - gen, und das Stretto di Gibraltar machen.
  • Coluri, S. Brousſia, Salamina, Jn - ſul in Griechenland auff dem Gol - fo d’Egina.
  • Comachio, Comaclum, Stadt in den Teichen von Comachio im Her - tzogthum Ferrara, nicht weit vom Golfo di Venezia, allwo faſt lauter Fiſcher wohnen, welche mit geſaltzenen Fiſchen handeln. Vorgedachte Teiche liegen zwi - ſchen zwey Einfluͤſſen des Po, wel - che il Po di Volana und il Po di Primaro genennet werden.
  • Comer-See, ſuche Lago di Como.
  • Comines, Schloß im Frantzoͤſiſchen Flandern.
  • Cominges, Convenenſis Tractus, Landſchafft in Gaſcogne zwiſchen den Landſchafften Conſerans, Ar - magnac, Bigorre und dem Pyrenaͤi - ſchen Gebuͤrge.
  • Cominges, ſuche S. Bertrand de Co - minges.
  • Comino, Cuminum, kleine Jnſul, zu der Jnſul Malta gehoͤrig.
  • Commandiren wird geſaget von einem Ort, aus welchem man eine Stadt oder Feſtung beſchie - ſen kan, z. e. dieſer Berg com - mandiret die Stadt.
  • Commandeur bedeutet zu Waſſer offtmahls den Capitain desjeni - gen Kꝛieges-Schiffes, welches eine Kauffardey-Flotte convoyiret. Eigentlich aber iſt es derjenige Officirer, welcher das Commando uͤber die auff ſolchem Krieges - Schiffe befindliche Soldaten hat.
  • Commenderien, Comptereyen, alſo nennet man bey den Ritter-Or -Comden ein gewiſſes Gebiet, woruͤber einer von den Ordens-Rittern beſtellet iſt, und die Einkuͤnffte theils berechnet, theils genieſſet.
  • Commercy, kleine Stadt und Herr - ſchafft im Hertzogthum Bar, an der Maas.
  • Commiſſarius uͤber die See iſt ein Schiff-Officirer, welcher dem Intendanten zugeordnet wird, und verrichtet derſelbe die Beſichti - gung der Schiffe, damit an Mu - nition und anderen Nothwen - digkeiten nichts fehlet.
  • Commiß-Brodt iſt dasjenige Brodt, welches im Feld oder in den Garniſonen vor die Soldaten gebacken, und unter ſie ausge - theilet wird.
  • Commiſſion, Commiſſie, alſo wird die Erlaubniß oder die Ordre ge - nennet, welche der Admiral oder andere See-Officirer, ſo von ei - nem Koͤnig oder Staat hierzu die Macht bekommen haben, denje - nigen ertheilen, welche auff die feindlichen Schiffe creutzen ſollen.
  • Committée, alſo nennet man beym Parlament in Engelland in gewiſ - ſen Faͤllen eine oder mehr Perſo - nen aus den Gliedern des Ober - oder Unter-Hauſes, welchen man als Commiſſarien die Unterſu - chung einer das allgemeine Inter - eſſe und die Regierung anlan - genden Sache auffgetragen hat, um hieruͤber ihren ſchrifftlichen Bericht beym verſamleten Parla - ment zuerſtatten, zum Exempel, a Committée of the Houſe of Com - mons, eine Committée des Un - ter-Hauſes. Unterweilen wird entweder das gantze Ober-oder das gantze Unter-Hauß eine groſſe Committée, wenn nemlich alle Deputirten eines unter den bey - den Haͤuſern bemuͤhet ſeynd, die Propoſitiones, welche ihnen derSpre -Com CompSprecher ſolches Hauſes gethan hat, zu unterſuchen, um daraus eine Bill zumachen. Uber ſolche Bill rathſchlagen hernach beyde Haͤuſer in drey verſchiedenen Ses - ſionen, da ſie denn durch die meiſten Stimmen entweder an - genommen, oder verworffen wird.
  • Common-Pleas, ſuche Banc.
  • Commota, ſuche Chomotow.
  • Communications-Linien ſeynd die - jenigen Graͤben, welche von ei - nem Fortifications-Wercke zum andern gehen. Jnsgemein aber wird die Communications-Linie derjenige Graben genennet, wel - cher um eine Circumvallation o - der Contrevallation herum gehet, und welcher die Schantzen, Re - douten und Tenaillen ſolcher Cir - cumvallation oder Contrevallation aneinander henget.
  • Como, Novocomum, große und volckreiche Handels-Stadt am Suͤdlichen Ufer des Comer-Sees. Das umliegende Land wird il Comasco genennet, und gehoͤret zu dem Hertzogthum Meyland.
  • Comorra, befeſtigte Stadt nebſt ei - nem Schloß in Ober-Ungarn, an einem Winckel der Jnſul Schuͤtt, und hat zur lincken Hand den Fluß Wag, zur rech - ten aber den in die Donau fal - lenden Fluß Neutra, und von Weſten umgiebt ſie ein tieffer Waſſer-Graben, alſo daß ſie wie ein Dreyeck im Waſſer ſtehet. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Comorra, welche die Jnſul Schuͤtt, wie auch einen Strich Landes jenſeit der Donau in ſich begreiffet.
  • Comotay, Koͤnigreich und Halb-Jn - ſul von Jndien jenſeit des Gangis.
  • Compagnie iſt ein Hauffen Krieges - Volckes zu Pferd oder Fuß, wel - ches durch einen Rittmeiſter oderCompHauptmann commandiret wird. Unter den Kaͤyſerlichen iſt eine Compagnie zu Fuß an Officirern und gemeinen 100. 120. biß 300. Mann ſtarck, und iſt die Prima Plana der Capitain, Lieutenant, Faͤhnrich, Feldwebel oder aber der Sergent, Fuͤhrer, Fourirer, Muſter-Schreiber, Feldſcherer, und Tambour. Die Corporale werden nicht zur Prima Plana ge - rechnet, ſondern ſtehen in der Rotte oben an. Eine Compagnie zu Fuß unter den Frantzoſen be - ſtunde vormahls aus 100. Mann. Sie ſeynd aber Anno 1671. auff 50. Mann reduciret, die Offici - rer nicht mit darunter begriffen. Unter den Kaͤyſerlichen iſt eine Compagnie zu Pferd gemeiniglich 80. oder 100. Mann ſtarck mit der Prima Plana, und beſtehet dieſe in folgenden Perſonen: der Ritt - meiſter, Lieutenant, Cornet, Wachtmeiſter, Fourirer, Mu - ſterſchreiber, Feldſcherer, zwey Trompeter, ein Sattler, Platt - ner, Schmied und drey Corpo - rale. Bey den Frantzoſen aber iſt eine Compagnie zu Pferd nicht ſtaͤrcker als 40. biß 50. Reuter. Die Frey-Compagni en ſeynd die - jenigen, welche unter kein gewiſſes Regiment gehoͤren, und welche ihre Ordre nur allein von ihrem Capitain bekommen.
  • Compagnie von Oſt-Jndien oder die Oſt-Jndianiſche Com - pagnie in Holland nahm ihren Anfang Anno 1602. und brachte alſobald ſechs Millionen und 600000. Pfund zuſammen, wor - von ſie 14. Schiffe ausruͤſtete.
  • Compera di S. Giorgio oder die Ge - ſellſchafft S. Georgii iſt zu Genua eine Art eines gewiſſen Banco, darein Capitalien gegeben, und wieder ausgeliehen werden.
  • Compiegne, Compendium, Stadt in der Isle de France, am Fluß Oyſe, nebſt einem ſchoͤnen Schloß.
  • Complot, eine Zuſammenkunfft oder Vereinigung gewiſſer Perſonen zu Ausfuͤhrung eines boͤſen Vor - ſatzes.
  • Complutum, ſuche Alcala de Hen - narez.
  • Compoſtella, Haupt-Stadt in Galli - cien, auff einem Huͤgel, zwiſchen den beyden kleinen Fluͤſſen Sar und Sarela. Sie iſt groß und ſchoͤn, und ihre vornehmſte Kirche iſt die zu S. Jacob, welcher Apo - ſtel der Patron von gantz Spani - en iſt; dahero dieſe Stadt auch S. Jacob von Compoſtell genen - net wird, und iſt hieſelbſt eine beruͤhmte Wallfahrt, nebſt einer kleinen Citadelle, Univerſitaͤt und Ertz-Biſchoffthum.
  • Compoſtella nova, Stadt in der Audientia Guadalajara in der Pro - vintz Xaliſco, nicht weit vom Mari Paciſico.
  • Conca, kleiner Fluß, welcher im Hertzogthum Urbino entſprin - get, und ſich in den Golfo di Ve - nezia ergeuſt.
  • Concarneau, Stadt am Meer in Bre - tagne, nebſt einem ſehr feſten Schloß.
  • Conches, kleine Stadt in der Land - ſchafft Ouche in der Normandie.
  • Concilium iſt eine Verſamlung der hierzu beruffenen Geiſtligkeit in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche, um daſelbſt einige zur Religion und Kirchen-Diſciplin gehoͤrige Sachen zu entſcheiden. Sie wer - den in allgemeine und Particular - Concilia eingetheilet. Dieſe letz - tere ſeynd von zweyerley Art; nemlich entweder Provincialia, de - ren einige durch die Primaten oder Patriarchen, andere aber durch die Biſchoͤffe einer Provintz, auffConvorhergehende durch den Ertz - Biſchoff geſchehene Zuſammen - Beruffung, gehalten werden. Oder es ſeynd Concilia einer ein - tzigen Diœces, und dieſes ſeynd diejenigen Verſamlungen, welche ein jeder Biſchoff mit allen ſeinen Geiſtlichen zu halten verbunden iſt, damit eine gute Diſciplin in ſeiner Diœces beobachtet werden moͤge. Man nennet ſie ſonſten auch Synodos.
  • Conclave iſt der Ort zu Rom, wo ſich die Cardinaͤle wegen der Wahl eines neuen Pabſtes verſamlen. Seiter einiger Zeit wird allemahl der Vaticaniſche Palaſt darzu ge - brauchet. Man bauet nemlich in einem groſſen Bezirck dieſes Palaſtes ſo viel kleine Cellen, als Cardinaͤle ſeynd, und machet man ſie von Tannen-Brettern, nebſt einem Unterſchlag oder abgeſon - derten Ort vor diejenigen, welche ſich mit den Cardinaͤlen, um den - ſelben auffzuwarten, verſchlieſſen laſſen, und welche man Conclavi - ſten nennet. Dieſe Cellen wer - den durchs Los ausgetheilet, und jeder Cardinal henget ſein Wa - pen vor die Thuͤr ſeiner Celle. Je - der Cardinal darff nicht mehr als 2. oder auffs hoͤchſte 3. von ſeinen Bedienten bey ſich haben. Dieſe Conclaviſten holen das Eſſen und Trincken, welches ihnen von auſ - ſen durch ein Loch in einem Ra - de, dergleichen in den Kloͤſtern zu ſeyn pfleget, hinein gegeben wird.
  • Concordat wurde der Vergleich ge - nennet, welchen Franciſcus I. Koͤ - nig in Franckreich, mit Pabſt Leone X. den 14. December Anno 1515. auffrichtete, krafft deſſen der Koͤnig zu allen hohen geiſtli - chen Beneficien in Franckreich, wenn ſelbige vacant wuͤrden, einePerſonCon CondPerſon ohne vorhergehende Wahl innerhalb 6. Monaten nominiren, der Pabſt aber ſelbige confirmi - ren ſolte.
  • Concordatum Germaniæ iſt ein Ver - gleich, welcher Anno 1448. zwi - ſchen Pabſt Nicolao V. und Kaͤy - ſer Friderico III. wegen Confe - rirung der geiſtlichen Beneficien und Praͤbenden auffgerichtet worden.
  • Concordia, Venetianiſche Stadt am kleinen Fluß Limene, im Friaul, nicht weit vom Golfo di Venezia. Jhr Biſchoff, welcher unter den Patriarchen von Aquilejaj gehoͤ - ret, reſidiret zu Porto Gruaro.
  • Concordia, Flecken nebſt dem Titul einer Graffſchafft, in dem Her - tzogthum Mirandola.
  • Condé, Condatum, Condate, befeſtig - te Stadt an der Schelde, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, und einem feſten Schloß im Hen - negau, der Kron Franckreich zu - gehoͤrig.
  • Condé ſur Neireau, Condaum ad No - rallum, kleine Stadt an dem Fluß Neireau, in der Normandie.
  • Condinsky, ſuche Condora.
  • Condom, Stadt in dem Gebiet Con - domois in Gascogne, an dem Fluß Baiſe, nebſt einem Preſidial und Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bourdeaux ge - hoͤrig.
  • Condora, Condinsky, Provintz in Oſt-Moſcau, welche voller Berge und Waͤlder iſt, und den Titul ei - nes Hertzogthums hat. Die Ein - wohner ſeynd Goͤtzen-Diener, und entrichten dem Czar einen Tribut an Fellen und Beltz-Werck.
  • Condros, Condruſium, kleine Land - ſchafft im Stifft Luͤttig, welche ſich von dem Gebiet der Stadt Luͤttig biß nach Dinant an die Maas erſtrecket.
  • Coner, wuͤſte Stadt in Ulſter in der Graffſchafft Dovvne, nebſt ei - nem Biſ[cho]ffthum unter dem Ertz - Biſchoff zu Armagh.
  • Conetablié und Marechauſſée von Franckreich iſt ein Gericht, allwo die Streitigkeiten zwiſchen dem Adel, abſonderlich wegen Ver - theidigung der Ehre, durch die Marſchaͤlle in Franckreich ent - ſchieden werden.
  • Conflant, eine von den zwey Vigue - ries, aus welchen die Graffſchafft Rousſillon beſtehet.
  • Congo, eine große Landſchafft in Nieder-Æthiopien in Africa, dar - innen das Koͤnigreich Congo lie - get. Dieſes Koͤnigreich beſtehet aus ſechs Provintzen, nemlich aus Pango, Sonda, Songo, Bamba, Pemba und Batta. Die Portu - gieſen beſitzen einige Oerter in dieſem Lande, abſonderlich aber Loanda S. Paulo, und bekennen ſich viele zum Chriſtenthum, wor - von ſie aber wenig Erkentniß ha - ben.
  • Congregation, alſo werden am Paͤbſtlichen Hofe alle Staats-und andere der Kirchen-Sachen we - gen angeſtellete Verſamlungen genennet.
  • Congregationaliſten, Independen - ten oder disſentirende Bruͤder in Engelland ſeynd diejenigen, wel - che abſonderliche Verſamlungen anſtellen, und einen Mittelweg zwiſchen den Presbyterianern und Brovvniſten gefunden zu haben vermeinen.
  • Coni, Cuneo, Cuneum, befeſtigte und reiche Handels-Stadt in Pie - mont an den Alpen, wo ſich die Fluͤſſe Geez und Sture vereinigen. Sie liegt auff einem Felſen, und hat eine abſonderlich befeſtigte Citadelle.
  • Conigliere, Conejera, kleine JnſulK 3auffCon Conſauff dem Mittellaͤndiſchen Meer, nahe an der Noͤrdlichen Kuͤſte der Jnſul Yvica.
  • Coniglieri, Conigeras, fuͤnff kleine Jnſuln auff dem Barbariſchen Meer, zwiſchen den Kuͤſten von Sicilien, Malta und Tunis.
  • Conin, Stadt in der Woywodſchafft Poſen.
  • Coningsmacheren, kleine Stadt im Hertzogthum Luͤxenburg.
  • Connaugt, Connaugty, Connacia, ei - ner von den vier großen Theilen des Koͤnigreichs Jrland, gegen Suͤden an Mounſter, gegen Oſten an Leinſter, gegen Norden an Ul - ſter, und gegen Weſten an dem Oceano Occidentali gelegen. Es iſt das beſte Land am Getreyde und Vieh-Zucht im gantzen Koͤ - nigreich.
  • Conqueſt, kleine aber nahrhaffte Stadt, nebſt einem guten Hafen in Bretagne, an der Weſtlichen Kuͤſte.
  • Conſarbruͤck, eine Bruͤcke bey Cons, wo die Saar in die Moſel faͤllet, und iſt ſie mit zwey Thuͤrnen ver - ſehen.
  • Conſerans, Conſeranenſis Ager, ein gewiſſes Gebiet in Gaſcogne, an den Grentzen von Longuedoc.
  • Conſiglietto zu Venedig iſt der hoͤch - ſte Rath der Sieben-Herrn, und beſtehet aus dem Doge nebſt ſei - nen ſechs Conſiglieri, welchen zu - ſammen der Titul Sereniſſima Signoria gegeben wird. Dieſes Conſiglietto præſidiret im großen Rath, im Pregadi und im Col - leggio.
  • Conſiglio de Dieci iſt zu Venedig ein hohes peinliches Gerichte, wel - ches die Erkentniß hat uͤber alle oͤffentliche Verbrechen, Auffruhr, Untreue oder Nachlaͤßigkeit der Beamten, falſche Muͤntze u.d.m. Conſund von dieſem Gerichte kan man nicht appelliren.
  • Conſiglio grande, der große Rath zu Venedig, iſt die groͤſte Staats - Verſamlung daſelbſt, und beſtehet aus lauter Nobili di Venezia. Dieſes Conſiglio berathſchlaget uͤber alle Staats-Sachen, ver - gibt alle hohe und niedere Char - gen, und erwehlet die Obrigkeit - liche Perſonen.
  • Conſiſtorialia Beneficia, alſo werden in Franckreich diejenige geiſtliche Beneficia genennet, uͤber welche der Koͤnig die Nomination hat, und welche dannenhero zu Rom in dem Conſiſtorio, das iſt, in der Congregation derer Cardinaͤle, in welcher der Pabſt præſidiret, vor - getragen werden muͤſſen, zum Exempel die Ertz-Biſchoffthuͤmer, Biſchoffthuͤmer und Abteyen. Die Proviſiones der andern Benefici - en werden in der Paͤbſtlichen Can - tzeley ausgefertiget. Jm uͤbri - gen muß man vor die Beneficia Conſiſtorialia die Annaten ent - richten.
  • Conſiſtorium zu Rom iſt eine Ver - ſamlung der Cardinaͤle, oder das hoͤchſte Gerichte zu Rom, in welchem der Pabſt præſidiret, und haͤlt er ſelbige, ſo offt es ihm ge - faͤllet. Es ſeynd aber oͤffentli - che und geheime Conſiſtoria. Die oͤffentliche Conſiſtoria ſeynd die - jenigen, darinnen den Cardinaͤ - len der Purpur-Hut gegeben wird, und in welche jederman ge - hen darff. Sonſten handelt man im Conſiſtorio insgemein von al - len Religions-Sachen; auch bringet man daſelbſt die Rechts - Sachen in Gegenwart des Pab - ſtes vor. Alle Bullen, welche die Biſchoffthuͤmer oder Abteyen be - treffen, muͤſſen im Conſiſtoriovor -Con Conſtvorgetragen werden. So wer - den auch allhier die Cardinaͤle creiret.
  • Conſiſtorium iſt ein geiſtliches Ge - richte bey den Proteſtirenden, all - wo von Kirchen und Ehe-Sachen gehandelt wird.
  • Conſtabel, ſeynd bey dem Krieges - Volck diejenigen, welche mit der Artillerie umgehen. Auff den Schiffen iſt der Conſtabel oder Maitre Canonier einer der vor - nehmſten See-Officirer und com mandiret die gantze Artillerie des Schiffes. Auff einem Krieges - Schiffe muͤſſen noch 6. Canoniers oder Gehuͤlffen des Conſtabels ſeyn, und dieſen ſeynd noch 6. an - dere zugeordnet.
  • Conſtantine, eine Provintz des Koͤ - nigreichs Alger, nebſt einer groſ - ſen Stadt gleiches Nahmens.
  • Conſtantinopel, Byzantium, Tuͤr - ckiſche Stadt auff 7. Bergen, in der Landſchafft Romania auf ei - ner kleinen Erd-Zunge, welche ſich gegen Natolien erſtrecket, worvon ſie durch einen ſchmalen Canal abgeſondert wird. Dieſe Stadt ſtoͤßet gegen Suͤden an das Mar di Marmora, und gegen Norden an einen Meer-Buſen des Canals von Conſtantinopel, oder Bosphori Thraciæ. Sie iſt eine der groͤſſeſten Staͤdte in Eu - ropa, hat einen ſchoͤnen und ſichern Hafen, und iſt die ordent - liche Reſidentz des Tuͤrckiſchen Kaͤyſers in dem Seraglio. Jn dieſer beruͤhmten Stadt reſidiret auch ein Griechiſcher Patriarch, welcher den Ertz-Biſchoff dieſer Stadt und viele andere unter ſich hat.
  • Conſtantinopolitaniſche Canal, Stretto di Conſtantinopoli, Fre - tum Conſtantinopolitanum, Bos - phoras Thraciæ, iſt die beruͤhmteConſt ContMeer-Enge zwiſchen Natolien und Romania. Gegen die Mitte des Canals liegen zwey Schan - tzen gegen einander uͤber, wie auch zwey andere beym Eingange des ſchwartzen Meers.
  • Conſtantinow, kleine Stadt in Ober-Volhynien, am Fluß Slucz.
  • Conſuegra, kleine Stadt in Neu-Ca - ſtilien am Gebuͤrge zwiſchen dem Tago und der Guadiana, den Mal - teſer-Rittern gehoͤrig, und reſidi - ret auff dem Schloß daſelbſt ins - gemein der Groß-Prior von Caſti - lien.
  • Conſul iſt ein Beamter, welchen ein Koͤnig oder eine Republic als ei - nen Commiſſarium in den Han - dels-Staͤdten der Levante oder andern Handels-Staͤdten ver - ordnet hat. Sein Amt beſtehet darinnen, daß er die Handelſchafft befoͤrdern, und die Kauffleute von ſeiner Nation vertheidigen ſoll. Sie erkennen auch uͤber die Civil - und Criminal-Sachen, welche bey ihnen angebracht werden, damit die unter ihrer Nation entſtande - ne Jrrungen foͤrderſamſt abge - than werden moͤgen. Sonſten heiſſen auch Conſules ſolche Rich - ter, welche unter den Kauffleu - ten erwehlet werden, um die Commercien-Sachen, vermoͤge der erhaltenen Freyheiten, zu ſchlichten. Zu Paris iſt ein Rich - ter und 4. Conſules.
  • Conta, Centa, Fluß, welcher |in Pie - mont entſpringet, und ſich bey Albenga ins Meer ergeuſt.
  • Conteſſa, il Golfo di Conteſſa, ein großer Meer-Buſen im Archipe - lago zwiſchen der Halb-Jnſul Monte Santo und den Kuͤſten von Macedonien und Romania. An denſelben liegt die kleine Stadt Conteſſa.
  • Contoir, Comptoir, Kantoor, iſt einK 4GerichtCon ContGericht oder Collegium in einer Handels-Stadt zu Befoͤrderung der Kauffmanſchafft. Es ſeynd einige Oerter, allwo verſchiedene Nationen ihre Comptoirs haben, zum Exempel zu Surate und An - dabar die Engellaͤnder, Hollaͤnder und Frantzoſen.
  • Contre-Admiral, ſuche Schout by Nacht.
  • Contre-Approchen, ſuche Appro - chen.
  • Contrebande-Waaren ſeynd alle diejenigen, welche wieder das Verbot des Landes-Fuͤrſten ver - kauffet oder eingefuͤhret werden.
  • Contre-Batterien ſeynd diejenigen, welche ein kriegfuͤhrender Theil den Batterien ſeines Feindes ent - gegen ſetzet.
  • Contregarde iſt ein dreyeckigtes Werck, welches mit einer Bruſt - wehr und einem Graben verſe - hen iſt, und welches man ins - gemein vor den Facen eines Ba ſtions oder eines halben Mondes auffwirfft.
  • Contre Minen ſeynd Gewoͤlber un - ter der Erde, welche rings um ei - ne Stadt oder Feſtung herum in die Dicke der Mauer gemachet werden, und haben dieſelben 3. Fuß in der Breite und 6. in der Hoͤhe. Man gebrauchet ſich aber derſelben heutiges Tages nicht mehr; ſondern man machet Con - tre-Minen in den Wall eines Baſtions, wo die feindliche Atta - que geſchiehet, und arbeitet ſo lange, biß man die feindliche Mi - nirer hoͤret, und biß man die Mine entdecket.
  • Contrescarpe iſt an einer Feſtung die Linie, wo ſich der Graben auf der Seiten gegen das Feld endi - get, oder es iſt die Abdachung (talus) welche die Erde des bedeck - ten Weges unterſtuͤtzet. Unter -Cont Conzweilen wird auch unter dem Nahmen der Contrescarpe der be - deckte Weg und das Glacis mit begriffen
  • Contrevallations-Linie iſt ein Gra - ben mit einer Bruſt-Wehr, wel - chen die Belagerer um den bela - gerten Platz machen, um hier - durch vor den Ausfaͤllen der Be - lagerten geſichert zu ſeyn.
  • Conty, Contiacum, Flecken am Fluß Selle in der Picardie, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, wor - von ſich die Printzen von Conty ſchreiben.
  • Convenant iſt ein Bund, welchen die Presbyterianer in Schottland unter Carl dem I. Koͤnige von Engelland auffgerichtet, und vermoͤge deſſen ſie ſich verſchwo - ren, ihre nach der reformirten Kirche zu Genff eingerichtete Ordnung gegen jederman, auch ſo gar gegen die Obrigkeitliche Gewalt, biß aufs Blut zu verfech - ten.
  • Conventre, Coventri, Stadt in der Graffſchafft Warvvick, nicht weit von dem Fluß Schirburne. Allhier reſidiret ein Biſchoff, wel - cher unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury gehoͤret.
  • Converſano, Cuperſanum, Stadt in der Neapolitaniſchen Landſchafft Bari, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bari gehoͤrig.
  • Convoy, ein Geleit, in bewaffneter Mannſchafft beſtehend, welche man entweder den Perſonen oder Guͤtern zu ihrer Sicherheit mit auff den Weg giebt.
  • Conza, Compſa, war eine Stadt im Principato oltra, nicht weit vom Urſprunge des Flußes Ofanto, und hatte ein Ertz-Biſchoffthum. Sie iſt aber Anno 1694. durch einErd -Cop CorErdbeben dermaſen | verwuͤſtet worden, daß man auch ſo gar die Stelle nicht mehr kennet, wo die Dom-Kirche geſtanden hat.
  • Copalentz, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Lande in Ungarn.
  • Cophtes, Coptici, Cophtiten, alſo nennet man diejenigen Chriſten in Aegypten, welche die Roͤmi - ſche vor eine Ketzeriſche Kirche halten. Sie halten das heilige Abendmahl unter beyderley Ge - ſtallt, glauben nicht, daß der heilige Geiſt von GOtt dem Sohn ausgehe, und verwerffen das Fegfeuer. Sie haben ihren ab - ſonderlichen Patriarchen, von welchem auch die Chriſten in Abyſ - ſinien dependiren.
  • Coppenhagen, Hafnia, Codonia, Kiobenhaven, Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Daͤnnemarck, auff der Jnſul Seeland am Sund ge - legen, der Jnſul Amagh gegen uͤber, auff welche man uͤber eine hoͤltzerne Bruͤcke kommen kan. Sie iſt die Koͤnigliche Reſidentz, wie auch eine befeſtigte, weit - laͤufftige und beruͤhmte Handels - Stadt, hat eine Univerſitaͤt, und einen vortrefflichen Hafen, wel - cher biß 500. große Schiffe in ſich faſſen kan, und welcher durch eine Citadelle nebſt einem feſten Schloß beſchuͤtzet wird. Auff der Jnſul Amagh aber lieget noch eine andere Citadelle.
  • Copranitz, Stadt in Sclavonien, nicht weit von der Draw, nebſt einer wichtigen Citadelle, dem Haus Oeſterreich gehoͤrig.
  • Coptici, ſuche Cophtes.
  • Coquet, eine Art kleiner Fahrzeuge, wormit man zu Waſſer aus der Normandie nach Paris faͤhret.
  • Corace, Corax, Crotalus, Fluß, welcher an den Grentzen von Ca - labria citra im Apennino entſprin -Cor Cordget, und ſich in den Golfo di Squi - lace ergeuſt.
  • Coralline iſt eine Art leichter Cha - louppen, welche in Orient zu dem Corallen-ſuchen gebrauchet wer - den.
  • Corbach, Stadt in der Graffſchafft Waldeck, am Fluß Jtter, den Graffen von Waldeck gehoͤrig.
  • Corbaw, eine Landſchafft in Croa - tien, deren Oeſtlichen Theil die Ottomanniſche Pforte, den an - dern aber das Haus Oeſterreich beſitzet.
  • Corbeil, Stadt in der Isle de France, nebſt einem Preſidial. Die Seine fließet mitten hindurch, und thei - let ſie in die alte und neue Stadt.
  • Corbeilles ſeynd kleine mit Erde ge - fuͤllete Schantz-Koͤrbe, deren ſich die Musquetirer zur Bedeckung gebrauchen.
  • Corbie, befeſtigte Stadt in der Pi - cardie in der kleinen Landſchafft Santerre, an dem Fluß Somme.
  • Corbigny, kleine Stadt oder Flecken am Fluß Tonne, in der Landſchafft Nivernois.
  • Corcke, Corcagienſis Comitatus, Graffſchafft in der Jrlaͤndiſchen Provintz Mounſter, welche gegen Oſten an die Graffſchafft Water - fort, gegen Norden an die Graff - ſchafften Limerick und Kerry, ge - gen Suͤden und Weſten aber an das Meer grentzet. Die Haupt - Stadt heißet gleichfalls Corcke, und liegt am Fluß Lee, welcher unterhalb der Stadt einen kleinen Meer-Buſen, Corckhaven ge - nant, machet, allwo ein ſehr wei - ter und beqvemer Hafen liegt.
  • Cordon bleu wird das blaue Band des Ritter-Ordens des heiligen Geiſtes in Franckreich genennet.
  • Cordouan, kleine Jnſul oder Felſen auf dem Meer von Gaſcogne, am Einfluß der Garonne, allwo ein ſehꝛK 5hoherCor Coriher Pharus oder Laternen-Thurn aufferbauet iſt.
  • Cordoua, Corduba, große Stadt am Fluß Guadalquivir in Andaluſi - en, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Se - vilien gehoͤrig.
  • Corf-Caſtle, Flecken nebſt einem Schloß in der Landſchafft Dor - cheſter, welcher Sitz und Stim - me im Parlament von Engelland hat.
  • Corfu, Corcyra, Jnſul auff dem Joniſchen Meer an den Kuͤſten von Epiro, und iſt ſie ſehr frucht - bar an Wein, Oehl, Citronen, Pomerantzen und andern Fruͤch - ten: Die Einwohner aber, Cor - fiotti genant, ſeynd meiſtentheils der Griechiſchen Religion zuge - than. Es ſeynd viele Flecken und Doͤrffer, aber nur eine ein - tzige Stadt darauff, nehmlich Corfu, welche durch zwey gute Feſtungen beſchuͤtzet wird, und einen Hafen, wie auch einen Ertz - Biſchoff hat. Dieſe Jnſul gehoͤ - ret den Venetianern, und wird durch einen Gouverneur nebſt an - dern obrigkeitlichen Perſonen re - gieret, welche nebſt jenem alle zwey Jahre veraͤndert werden.
  • Cori, kleine Stadt in der Campagna di Roma.
  • Coria, Cauria, kleine Stadt am Fluß Alagon zwiſchen den Bergen Torras Vaccas im Spaniſchen E - ſtremadura, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Compoſtella gehoͤrig.
  • Corigliano, ſuche Curigliano.
  • Corinthus, Coranto, Stadt in Mo - rea auff dem Iſthmo, welcher ſei - nen Nahmen von ihr fuͤhret. Sie iſt ohne Mauern, und nicht gar volckreich; jedoch |hat ſie eine Ci - tadelle nebſt einem Ertz-Biſchoff - thum, und gehoͤret den Venetia -Cor Coronern. Vorgedachter Iſthmus iſt eine Erd-Zunge, welche Morea mit dem Uberreſt von Griechen - land zuſammen henget.
  • Corlin, kleine Stadt nebſt einer guten Citadelle in Caßuben, am Fluß Perſante, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig.
  • Cornelii Muͤnſter, eine Abtey im Hertzogthum Juͤlich, deren Abt ein Stand des Reichs iſt.
  • Cornet, ein Ober-Officirer zu Pferd, welcher die Standarte einer Com - pagnie fuͤhret, und weil er der dritte Officirer von der Compa - gnie iſt, ſo commandiret er dieſel - be, wenn der Rittmeiſter und Lieutenant nicht zugegen iſt.
  • Cornette iſt eine viereckigte weiße Flagge, welche die Eigenſchafft und den Character des Chef d Eſcadre anzeiget, der ſie am groſ - ſen Maſt fuͤhret, wenn er en Chef commandiret.
  • Corneto, Caſtrum novum, ziemlich wuͤſte Stadt im Patrimonio Petri, nicht weit vom Fluß Marta.
  • Corno, alſo wird die Staats-Muͤ - tze des Hertzogs von Venedig ge - nennet, weil ſie wie ein Horn ge - ſtaltet iſt.
  • Cornouaille, ſuche Quimper.
  • Cornvval, Cornouaille, Cornubia, Landſchafft in Weſtſex, welche wegen ihrer Zinn-Bergweꝛcke ſehr beruͤhmt iſt. Das Vorgebuͤrge von Cornvval nennen die Engel - laͤnder Land-Ens.
  • Coromandel, die Kuͤſte von Coro - mandel iſt ein Theil von der Halb - Jnſul von Jndien dieſſeit des Gangis, und findet man an dieſer Kuͤſte ſehr gute See-Haͤfen.
  • Coron, Stadt in der Landſchafft Belvedere in Morea, auff einer kleinen Halb-Jnſul. Sie hat einen Ertz-Biſchoff, und iſt von Natur befeſtiget, indem ſie anzweyenCor Corpzweyen Seiten von dem Golfo di Coron, an einer Seite aber von einem ſteilen Felſen umgeben iſt: So hat ſie auch feſte mit ſtarcken Thuͤrnen verſehene Mauern. Sie gehoͤret den Venetianern.
  • Coroner iſt ein Beamter in Engel - land, welcher im Nahmen der Krone oder der Koͤniglichen Ma - jeſtaͤt nebſt 12. Aſſiſtenten unter - ſuchet, ob ein gefundener todter Leichnam erſchlagen worden, oder natuͤrlich geſtorben ſeye.
  • Corporal iſt ein Unter-Officirer, welcher eine Rotte oder Corporal - ſchafft commandiret, und die Sol - daten auff die Schildwache und wieder herunter fuͤhret. Er em - pfaͤngt auch das Wort von den Ronden, welche vor ſeinem Corps de garde vorbey paßiren, und ſeynd bey jeder Compagnie ins - gemein drey Corporale. Jeder muß eine Rolle uͤber ſeine Corpo - ralſchafft haben, und ſeine Solda - ten mit Nahmen zunennen wiſ - ſen, wie auch wo ſie ihr Qvartier haben. Er empfaͤngt von dem Capitaine d Armes die Muni - tion, vom Fourier das Qvartier, vom Muſterſchreiber das Geld, und vom Sergenten die Ordre vor ſeine Rotte. Er muß alle Abend und Morgen ſeine Rotte beſu - chen, und dem Sergenten Rapport davon thun. Unter den Kaͤyſer - lichen gehet er mit einer Hellebart vor ſeiner Rotte her, unter eini - gen andern Trouppen aber zur rechten Hand mit einer Musqvete oder Flinte.
  • Corps de bataille iſt die zweyte Li - nie oder derjenige Theil der Ar - mee, welcher zwiſchen der Avant - garde und Arrieregarde und zwi - ſchen den beyden Fluͤgeln ſtehet.
  • Corps de garde iſt ein Poſten, wel - cher unterweilen bedecket, unter -Cor Corſweilen aber auch nicht bedecket iſt. Darein leget man Solda - ten, welche von Zeit zu Zeit durch andere abgeloͤſet werden, um ei - nen wichtigen Ort zu bewachen. Unterweilen verſtehet man auch durch das Wort Corps de garde die Mannſchafft ſelbſten, welche ſolchen Poſten beſetzet.
  • Corps de reſerve heißet zuweilen die dritte Linie der Schlacht-Ordnung oder die Arrieregarde, unterwei - len aber auch einen ſolchen Theil der Armee, welchen der General hinten, neben oder zwiſchen die Linien ſtellet, um ſich deſſen im Nothfall zugebrauchen.
  • Corps volant iſt ein Detachement ei - niger Trouppen zu Pferd und Fuß von der Armee, welches zu ei - nem oder dem andern Deſſein ausgeſchicket, und durch einen Feld-Marſchall, oder auch wohl gar durch einen General Major commandiret wird. Es beſtehet in 4. 5. 6. und mehr tauſend Mann.
  • Correggio, kleine aber wohlgebaue - te Stadt, nebſt einem feſten Schloß und dem Titul eines Fuͤrſten - thums im Modeniſchen Gebiet, dem Hertzog von Modena zuge - hoͤrig.
  • Correſe, Curenſis fluvius, kleiner Fluß in der Landſchafft Sabina, welcher ſich in die Tyber ergeuſt.
  • Corridor, ſuche Bedeckter Weg.
  • Corſaren werden inſonderheit die - jenigen Meer-Raͤuber genennet, welche aus der Barbarey und Tuͤrckey kommen. Jnsgemein aber heiſſen alle diejenigen alſo, welche ohne Commiſſion oder Er - laubnuͤß mit ausgeruͤſteten Schif - fen ſegeln, um zurauben. Wenn man ſie ertappet, ſo werden ſie ohne Genade auffgehencket.
  • Corſica, Corſe, eine der groͤſten Jn - ſuln des Mittellaͤndiſchen Meeres,zwiſchenCor Cortzwiſchen den Genueſiſchen Kuͤſten und der Jnſul Sardinien. Die Lufft iſt daſelbſt ſehr ungeſund, das Erdreich aber bergicht, ſtei - nicht, und nicht gar fruchtbar: Jedennoch waͤchſet guter Wein auff derſelben, wie auch Getrey - de, und Baum-Fruͤchte, als Oli - ven, Feigen, Mandeln und Ca - ſtanien, und an ihren Kuͤſten findet man viel Corallen. Sie gehoͤret den Genueſern, und wird durch einen Gouverneur und Ge - neral-Lieutenant regieret, wel - che alle zwey Jahre veraͤndert werden. II Capo Corſo oder das Vorgebuͤrge von Corſica iſt die Noͤrdlichſte Spitze der Jnſul.
  • Corſo, alſo wird eine der ſchoͤnſten Gaßen in Rom genennet, allwo man den Wettlauff der barbari - ſchen Pferde zu halten pfleget.
  • Corte, Curia, kleine aber gute Stadt, faſt mitten auff der Jnſul Corſi - ca, auff einem ſteilen Felſen, nebſt einer Citadelle.
  • Cortemiglia, Curtismilium, Stadt in Piemont am Fluß Bormisda, nebſt einem alten Caſtell auff ei - nem Berge.
  • Cortone, kleine Stadt auff einem hohen Berge im Florentiniſchen Gebiet, zwiſchen dem See von Peruggia und der Stadt Arezzo. Sie hat einen Biſchoff, welcher unmittelbar unter den Pabſt ge - hoͤret.
  • Cortotone, kleine Stadt, hart am Mantuaniſchen Teiche.
  • Cortryck, Courtray, Cortracum, groſſe Stadt im Walloniſchen Flandern am Fluß Lis. Sie iſt die Haupt-Stadt einer groſſen Caſtellaney, und gehoͤret der Kron Spanien; ihre Feſtungs-Wercke aber ſeynd geſchleiffet. Sie iſt wegen der Handelſchafft und we -Cor Coſgen der Manufacturen an Tuch und Leinewand beruͤhmt.
  • Corvey, Corbeja, eine Abtey an der Weſer im Weſtphaͤliſchen Kreiſe zwiſchen dem Hertzogthum Braun - ſchweig und dem Biſchoffthum Pa - derborn. Das Kloſter und die Reſi - dentz des Abtes iſt in der Stadt Corvey, und iſt der Abt ein Stand des Reichs.
  • Corunna, Corogne, Coronium, eine wohlgebauete Stadt im Koͤnig - reich Gallicien, nebſt einem ſehr groſſen Hafen, welcher durch die Schloͤſſer S. Anthonii und S. Cru - cis beſchuͤtzet wird, und hat ſie ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff von Compoſtell gehoͤrig.
  • Corzin, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Corzola, ſuche Courzola.
  • Corvo, Cuervo, Inſula Corvi, eine von den Azoriſchen Jnſuln. Sie iſt klein und die Weſtlichſte unter allen, hat aber einen guten Ha - fen.
  • Coſa, kleiner Fluß in der Campagna di Roma, welcher ſich in den Fluß Garigliano ergeuſt.
  • Coſacken ſeynd ein gewiſſes raͤube - riſches Volck, welche in denen an die Tartarey und Tuͤrckey gren - tzenden Landſchafften, vornem - lich aber in der Ukraine, woh - nen, und die benachbarten Oer - ter dann und wann unvermuthet uͤberfallen. Sie ſeynd von drey - erley Gattung. Die Polniſche Coſacken wohnen in Ober-Vol - hynien, wie auch in der Ukraine, und werden die Zaporohenſiſche oder Zaporowiſche Coſacken ge - nennet. Die Moſcowitiſche Coſacken halten ſich in der Woy - wodſchafft Kiow auff, und die Tuͤrckiſche, welche der Ottoman - niſchen Pforte tributbar ſeynd, an dem Dniper und in dem LandderCoſ Coſtder Oczakowiſchen Tartarn. Die Coſacken ſeynd der Griechiſchen Religion zugethan, im uͤbrigen dauerhafft, ſtarckes Leibes, ey - ferig vor ihre Freyheit, gute Sol - daten, und noch beſſere Raͤuber, welches ſie nicht allein zu Lande, ſondern auch auff dem ſchwartzen Meer genugſam erweiſen.
  • Coſenza, Coſentia, Haupt-Stadt in der Landſchafft Calabria citra, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum und feſten Schloß.
  • Cosliaco, kleine Stadt an einem See gleiches Nahmens in dem - jenigen Theil von Iſtrien, welcher dem Haus Oeſterreich zugehoͤ - ret.
  • Coslin, kleine Stadt und Schloß im Hertzogthum Caßuben.
  • Cosne, Conium, Conada, kleine a - ber nahrhaffte Stadt in der Land - ſchafft Gatinois, oder, wie ande - re wollen, in Nivernois, wo ſich der Fluß Nozaim in die Loire ergeuſt.
  • Coßumberg, Stadt in Boͤhmen im Chrudimer-Kreis.
  • Coſta Ricca, Ora dives, Landſchafft in der Audientia Guatimala, wo - ſelbſt die Spanier annoch Nicoya, Aranjues und Caſtro d Auſtria be - ſitzen.
  • Coſtnitz, Conſtantia, Biſchoffthum im Schwaͤbiſchen Kreis um den Coſtnitzer-See herum und an den Schweitzeriſchen Grentzen. Zu dieſem Biſchoffthum gehoͤret auch die Jnſul Reichenau, nebſt der darauff befindlichen Abtey. Der Biſchoff iſt ein Reichs-Stand, wie auch ausſchreibender Fuͤrſt des Schwaͤbiſchen Kreiſes und uennet ſich im Titul einen Fuͤr - ſten des Heiligen Roͤmiſchen Reichs und Freyherrn zu Rei - chenau, gehoͤret aber ſonſten in geiſtlichen Sachen unter das Ertz -Coſt CouBiſchoffthum Maͤintz. Er reſi - diret unterweilen in der Vorſtadt zu Coſtnitz, Nahmens Peterlin - gen, unterweilen aber in der Stadt Merspurg.
  • Coſtnitz, Coſtantz, Conſtantia, Stadt im Biſchoffthum gleiches Nahmens, zwiſchen dem Boden - und Zeller-oder Unter-See in einem Winckel am Rhein, wo derſelbe ſich aus dem obern in den untern See ergeuſt, und uͤber dem Rhein liegt die Vorſtadt Pe - terlingen oder Petershauſen. Sie iſt befeſtiget, wie auch jetzt - gedachte Vorſtadt, und beſitzet der Handlung wegen groſſen Reichthum. Vormahls war ſie eine Reichs-Stadt, anjetzo aber iſt ſie dem Haus Oeſterreich un - terworffen.
  • Coſtnitzer-See, ſuche Boden - See.
  • Coswitz, Schloß und Amt im Fuͤr - ſtenthum Anhalt, dem Fuͤrſten zu Zerbſt gehoͤrig.
  • Cotbus, Cotwitz, Cotbuſium, Stadt in der Nieder-Lauſitz, an der Spree, dem Koͤnig in Preußen zugehoͤrig. Sie liegt 11. Meilen von Dreßden.
  • Cotrone, Crotone, Stadt in Cala - bria oltra am Joniſchen Meer, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Reggio gehoͤrig. Sie wird durch eine feſte Cita - delle beſchuͤtzet.
  • Cotwitz, ſuche Cotbus.
  • Covelle, ein gewiſſes Gebiet in Suͤd-Schottland, und ein Theil von der Graffſchafft Argyle.
  • Coventri, ſuche Conventre.
  • Couesnon, kleiner Fluß in Bretagne, welcher ſich in den Canal ergeuſt.
  • Covines, Couvain, kleine Stadt im Stifft Luͤttig.
  • Coulan, Colan, Koͤnigreich und Stadt auff der Hald-Jnſul vonJn -Con CourJndien dießeit des Gangis, und beſitzet ſein Koͤnig zugleich das Koͤnigreich Travancor.
  • Coulom-Cha, alſo nennet man in Perſien diejenigen Edelleute, welche der Koͤnig an die Vice - Koͤnige, Stadthalter der Pro - vintzen, und andere Standes - Perſonen verſchicket.
  • Covola, Venetianiſches Schloß in der Landſchafft Trevigiano, an den Vicentiniſchen und Tridenti - niſchen Grentzen, allernechſt an der Brenta, und lieget ſelbiges auf der Spitze eines auff allen Sei - ten gantz gerade in die Hoͤhe ra - genden Felſens, alſo daß alles auf Rollen hinauff gezogen und her - unter gelaſſen werden muß.
  • Couper, Cupra, kleine Stadt in der Graffſchafft Fife in Suͤd-Schott - land am Fluß Eden. Ein an - deres Couper liegt in der Land - ſchafft Govvrée.
  • Coupures du glacis oder Sorties ſeynd Ausgaͤnge, welche um die Abda - chung des bedeckten Weges in die Bruſt-Wehr eingeſchnitten, und ungefehr 12. oder 15. Schue breit ſeynd. Sie werden insgemein an einem Winckel der Bruſt - Wehr des bedeckten Weges an - geleget.
  • Cour des Aides iſt in Franckreich ein hohes Gericht, welches uͤber die Zoͤlle und andere Anlagen, wie auch uͤber die groſſe Koͤnigl. Ver - pachtungen erkennet.
  • Coureau, eine Art kleiner Schiffe auff der Garonne, wormit man die Menſchen und Waaren auff die groſſen Schiffe fuͤhret.
  • Coureze, Courreſe, Currentia, klei - ner Fluß in der Landſchafft Li - mouſin, welcher ſich unterhalb Brive in den Fluß Vezere ergeuſt.
  • Cours, alſo wird der Weg oder LauffCour Coutgenennet, welchen ein Schiff auff dem Meer machet.
  • Courſie iſt ein anderthalb Fuß brei - ter Gang auff einer Galere zwi - ſchen den Ruder-Baͤncken.
  • Courſier iſt ein grobes Stuͤcke Ge - ſchuͤtzes auff einer Galere, und wird ſolches auff das Foͤrder - Theil gepflantzet.
  • Court of Common Pleas, ſuche Banc.
  • Courtenay, kleine Stadt in Gatinois, worvon das Durchlauchtige Haus Courtenay ſeinen Nahmen hat.
  • Courtine iſt die Linie oder Laͤnge ei - nes Walls zwiſchen zwey Boll - wercken, und weil dieſelbe aus der Feſtung am beſten mit den Stuͤ - cken beſtrichen werden kan, ſo rich - tet der Feind auff dieſelbe nicht leichtlich ſeine Attaque.
  • Courtray, ſuche Cortryck.
  • Courvette, eine Art langer Schiffe, auff welchen man die Segel und auch die Ruder gebrauchen kan. Sie haben einen Mittel-und ei - nen kleinen Foͤrder-Maſt, und hat man ſie insgemein bey dem Gefolg einer Kriegs-Flotte Man gebrauchet ſich derſelben zum re - cognoſciren, und wenn man von einem Ort an den andern etwas berichten will.
  • Courzola, Corzola, Corcyra nigra, Jnſul auff dem Golfo di Vene - zia, welche nur durch einen en - gen Canal von den Kuͤſten von Raguſa abgeſondert iſt, den Ve - netianern gehoͤrig. Sie hat den Titul eines Hertzogthums, und eine Stadt, welche gleichfalls Courzola heißet, und deren Bi - ſchoffthum unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Raguſa gehoͤret.
  • Coutalli, Jnſul auff dem Mar di Marmora.
  • Coutange, Conſtantia, große und wohlgebauete Stadt in der Nor -mandie,Cow Cramandie, nebſt einem Bailliage, Preſidial, und Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff zu Rouen gehoͤrig. Sie iſt aber ohne Mau - ren. Die umliegende Gegend wird Coutantia genennet, und und iſt eine Halb-Jnſul.
  • Cowna, Stadt in Samogitien.
  • Cowno, Stadt in der Woywod - ſchafft Troki.
  • Cracau, Woywodſchafft in Klein - Polen, welche gegen Oſten an Sendomir, gegen Norden an Si - rad, gegen Weſten an Schleſien, und gegen Suͤden an Ungarn grentzet. Sie begreiffet vier Kreiſe, nemlich Cracau, Lelovia, Briecz und Sandecz. Ferner drey Hertzogthuͤmer, Oſch - wieczin, Zator und Severia, und eine Graffſchafft, nemlich Sce - putz, und iſt ſie reich an Ertz und Mineralien.
  • Cracau, Cracovia, Haupt-Stadt in der Woywodſchafft dieſes Nahmens, und auch des gantzen Koͤnigreichs, an der Weixel ge - legen. Sie iſt groß und volckreich, hat doppelte Mauern und einen ummauerten Waſſer-Graben, nebſt einem feſten Schloß auff einem Felſen, wie auch eine Uni - verſitaͤt, und einen Biſchoff, un - ter das Ertz-Biſchoffthum Gne - ſen gehoͤrig. Nebſt dem Woy - woden hat ſie auch einen Caſtel - lan, und bey der Stadt ſeynd be - ruͤhmte Saltz-Gruben. Sie be - ſtehet eigentlich aus 4. beſondern Staͤdten, welche ſeynd Cracau an ſich ſelbſt, Clephard, Sta - domia, durch welche die Weixel laͤufft, und Caſimiria am Fluß Radauka.
  • Crack, eine Art Schwediſcher oder Daͤniſcher Schiffe mit drey Maſt - Baͤumen ohne Koͤrbe.
  • Crackow, kleine Stadt im Hertzog - thum Mecklenburg.
  • Crain, Carniola, Hertzogthum im Oeſterreichiſchen Kreiſe, welches gegen Norden an Kaͤrnten und Steyermarck, gegen Suͤden an das Adriatiſche Meer und an Jſtrien, gegen Weſten an Friaul, und gegen Oſten an Croatien grentzet. Die Saw oder Sau flieſſet mitten hindurch, und iſt ein bergichtes, jedoch aber an Getreyde, Wein und Oehl frucht - bares Land, dem Haus Oeſter - reich gehoͤrig. Sie wird in Ober - Mittel-und Nieder-Crain ein - getheilet.
  • Crainburg, Carnioburgum, befeſtig - te Stadt an dem Fluß Sau in Ober-Crain.
  • Cramborne, Stadt in der Land - ſchafft Dorcheſter.
  • Cranach, ſuche Cronach.
  • Cranbroke, Stadt in Kent.
  • Cranganor, Koͤnigreich und Stadt in der Halb-Jnſul von Jndien dießeit des Gangis, in der Land - ſchafft Malabar. Die Hollaͤnder beſitzen die Stadt, das Koͤnig - reich aber der Koͤnig von Calecut.
  • Craon, kleine Stadt am Fluß Ou - don in der Landſchafft Anjou, und wird das umliegende Laͤnd - gen le Craonois genennet.
  • Crapack, ſuche Carpathiſche Ge - buͤrge.
  • Crapone, dieſes iſt ein mit Fleiß aus - gegrabener Canal in Provence, welcher aus dem Fluß Durance in einen Arm dieſes Flußes nicht weit vom Flecken Aiguieres, und endlich in das Meer von Marti - guez gehet. Dieſer Canal dienet aber nicht zu den Schiff-Fahrten, ſondern nur allein zu den Muͤh - len und zur Waͤſſerung des Lan - des.
  • Craßnicz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Crate, Crathus, Fluß in Calabria citra, welcher aus dem Apennino entſpringet, und ſich in der Ge - gend der Stadt Roſſano in den Golfo di Taranto ergeuſt.
  • Crau, kleine Landſchafft in Pro - vence am Oeſtlichen Arm der Rhone. Sie iſt ſo voller Kieſel - ſteine, daß man das Erdreich nicht darvor ſehen kan; jedoch waͤchſet an etzlichen Orten Ge - treyde, und ſehr nahrhafftes Gras vor die Schafe.
  • Crayer, eine Art ſchmaler Schiffe mit drey Maſten, in Schweden und Daͤnnemarck gebraͤuchlich.
  • Crazia, kleine Florentiniſche Silber - Muͤntze, deren 8. einen Paolo ma - chen.
  • Crée Fyrth, Creæ Æſtuarium, ein kleiner Meer-Buſen des Jrlaͤndi - ſchen Meeres in der Schottlaͤn - diſchen Graffſchafft Gallovvay, welcher ſeinen Nahmen von dem Fluß Crée hat.
  • Creichgow, Crichgow, ein gewiſſes Gebiet in der Unter-Pfaltz, wel - ches die Churfuͤrſtlichen Aemter Heidelberg, Mosbach und Bret - ten begreifft, und hat es ſeinen Nahmen von dem kleinen Fluß Creich.
  • Creil, Creolium, Credonium. kleine Stadt nebſt einer Bruͤcke uͤber den Fluß Oyſe in der Isle de Fran - ce in der Landſchafft Valois.
  • Creis, Creis-ausſchreibender Fuͤrſt, Kreis-Oberſter, ſuche Kreis.
  • Crema, Haupt-Stadt in dem Ve - netianiſchen Gebiet Cremaſco, am Fluß Serio. Sie iſt wohl befeſtiget, und hat ein Schloß nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bologna ge - hoͤrig.
  • Cremaſco, ein gewiſſes Gebiet den Venetianern gehoͤrig in dem Her - tzogthum Meyland, und iſt es ſehr fruchtbar an Getreyde, Wein und Hanff.
  • Cremienieck, Krimienieck, Cremene - cum, Stadt in Ober-Volhynien am kleinen Fluß Jkwa an den Podoliſchen Grentzen. Sie iſt die Haupt-Stadt einer weitlaͤuffti - gen Caſtellaney, und lieget an ei - nem Huͤgel, auff deſſen Spitze eine feſte Citadelle gebauet iſt.
  • Cremnitz, die vornehmſte unter den Ungariſchen Berg-Staͤdten, wel - che durch ein auff einem Berge gelegenes Schloß beſchuͤtzet wird.
  • Cremona, Haupt-Stadt der Mey - laͤndiſchen Landſchafft Cremoneſe am Po. Sie iſt groß und wohl befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Mey - land gehoͤrig.
  • Cremoneſe, Landſchafft des Hertzog - thums Meyland, zwiſchen den Fluͤßen Po, Oglio und Adda. Sie iſt ſehr reich an Wein und Gar - ten-Fruͤchten.
  • Crempe, Stadt in der Landſchafft Stormarn, dem Koͤnig in Daͤn - nemarck gehoͤrig.
  • Crepy, ſuche Crespy.
  • Crequi, Dorff in der Landſchafft Artois nebſt dem Titul eines Her - tzogthums.
  • Creſcentino, kleine aber feſte Stadt am Po in der Marggraffſchafft Tvrea, dem Hertzog von Savo - yen gehoͤrig.
  • Creſpy, Crepy, Crepiacum, kleine Stadt in der Isle de France, und die Haupt-Stadt des Hertzog - thums Valois.
  • Creſt, kleine Stadt in Dauphiné, am Fluß Drome.
  • Crevant, kleine aber gute Stadt amFlußCre CriFluß Tonne im Hertzogthum Burgund.
  • Crevecoeur, kleine Stadt an der Maas oberhalb Cambray.
  • Crevecoeur, Crepicordium, dieſes war eine gute Feſtung an dem Suͤd - lichen Ufer der Maas, in Holland. Die Frantzoſen aber haben ſie A. 1674. geſchleiffet.
  • Crevelt, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Meurs.
  • Creuſe, Croſa, Fluß, welcher in der Landſchafft Marche entſpringet, und ſich unterhalb Chaſtelleraud in die Vienne ergeuſt.
  • Creuz, Graffſchafft in Sclavonien, nebſt einer Stadt gleiches Nah - mens am Fluß Hun.
  • Creuzen, alſo wird das hin und wieder ſegeln der Schiffe genen - net, welches auff einem oder dem andern Theile des Meeres ge - ſchiehet, um den See-Raͤubern zu verwehren, daß ſie die Kauffar - dey-Schiffe nicht nehmen koͤn - nen.
  • Creuznach, Crucinacium, Stadt und Amt am Fluß Nahe in der Unter - Pfaltz, dem Churfuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig. Jetzt-gedachter Fluß theilet die Stadt von einander, und wird ſie durch das Schloß Kauſenberg beſchuͤtzet, an wel - chem letzteren den Marggraffen von Ober-Baden ein Theil ge - hoͤret.
  • Creuz-Stenge iſt der Baum auff einem Schiffe, welcher uͤber dem hinterſten Maſt ſtehet.
  • Creutz-Zug, ſuche Croiſade.
  • Crichgow, ſuche Creichgow.
  • Crichingen, Creance, Herrſchafft im Weſtreich, den Graffen von Cri - chingen zugehoͤrig.
  • Crictzgow, Stadt in der Woywod - ſchafft Mſcislaw.
  • Crim, Tartaria Crimæa, Precopenſis, der vornehmſte Theil der kleinenCri CroTartarey, welcher den Tuͤrcken tributbar iſt. Dieſe Landſchafft grentzet gegen Suͤden und Weſten an das ſchwartze Meer, gegen Oſten an die Meer-Enge von Caf - fa, und gegen Norden an das Mar delle Zabache, und eine kleine Land Enge, welche es an das Land der Tartarn von Nogais henget. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, Reiß und Weyde. Die Einwohner ſeynd der Mahome - taniſchen Religion zugethan, und die Haupt-Stadt, gleichfalls Crim genannt, liegt an dem Fluß Gerukeſu.
  • Criole, alſo nennen die Spanier ih - re Kinder, welche in Jndien ge - bohren oder als Jndianer von Spaniern entſproſſen ſeynd.
  • Crionero, Fluß in Natolien, welcher im Berge Tauro entſpringet, und ſich zu Side in das Mittellaͤndi - ſche Meer ergeuſt.
  • Criviz, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Schwerin.
  • Croatien, Landſchafft, welche gegen Weſten an Crain, gegen Norden an die Sau, gegen Oſten an Boß - nien, und gegen Suͤden an die Graffſchafft Zara und an den Golfo di Carnero grentzet. Sie wird eingetheilet in Morlachia, welches laͤngs dem Golfo di Car - nero liegt, und in Corbavia, jetzt - gedachtem Morlachia gegen Nor - den und Oſten gelegen. Morla - chia wie auch der Weſtliche Theil von Corbavia gehoͤret dem Hauſe Oeſterreich, der Oeſtliche Theil aber den Tuͤrcken.
  • Croja, Crua, feſte Stadt nebſt einer feſten Citadelle am Fluß Hiſmo, in Albanien, deſſen Haupt-Stadt ſie iſt, und gehoͤret ſie den Tuͤr - cken.
  • Croiſade, ein Verl uͤndniß, krafft deſſen man in der Roͤmiſch-Ca -Ltho -Cro Crontholiſchen Kirche das Zeichen des Creutzes auff ſeine Kleider geheff - tet hat, mit dem Vorſatz, wieder die Unglaͤubigen oder ſo genanten Ketzer zu Felde zuziehen. Man zehlet acht Croiſaden, deren die erſte gegen das Ende des eilfften Jahr-hundert geſchehen. Die letzte aber trug ſich Anno 1270. zu, und verrichtete ſelbige Ludwig der Heilige, Koͤnig in Franck - reich.
  • Crokethorn, Stadt in Somerſet.
  • Cromarty, kleine Stadt an einem Meer-Buſen gleiches Nahmens, in der Nord-Schottlaͤndiſchen Graffſchafft Roß, nebſt einem ſichren Hafen.
  • Cromer, Stadt in Norfolk.
  • Cronach, Cranach, befeſtigte Stadt nebſt einem feſten Schloß auff ei - nem kleinen Berge, im Biſchoff - thum Bamberg, wo die Fluͤße Radach, Haslach und Cronach zuſammen flieſſen. Sie liegt 6. Meilen von Bayreuth.
  • Cronberg, Stadt und Schloß, zwey Meilen von Franckfurt, den Graffen von Cronberg zugehoͤ - rig.
  • Crone, Daͤniſche, thut 16. gute Groſchen.
  • Crone oder Crovvn in Engelland iſt 60. Pence.
  • Cronenburg, gute Feſtung nebſt einem ſchoͤnen Schloß am Sund auf der Jnſul Seeland, nicht weit von Helſingoͤr. Zu Cro - nenburg wird der Sund-Zoll ent - richtet, indem die groſſen Schiffe nothwendig unter ihren Stuͤcken vorbey ſegeln muͤſſen, weil gegen den Schwediſchen Kuͤſten das Waſſer nicht tieff genung iſt.
  • Cronenwerck iſt ein Außenwerck einer Feſtung gegen das Feld zu, um ein oder die andere Hoͤhe zu - gewinnen. Es beſtehet aus ei -Cro Crovner weiten Kaͤhle, und zwey Fluͤ - geln, welche auff die Contreſcar - pe in der Gegend derer Facen ei - nes Bollwerckes fallen; derge - ſtalt daß es durch dieſelbe be - ſchuͤtzet wird, und auff Seiten des Feldes ein gantzes Baſtion vorſtellt, deßen Facen gegen ein - ander ſtehen. Dieſes Außen - werck hat auch ſeinen halben Mond, und man machet es zu keinem andern Ende, als ein oder das andere groſſe Erdreich einzu - nehmen.
  • Cronſtadt, ſuche Braßow.
  • Crosna, Stadt in Roth Reußen in der Woywodſchafft Lemberg, am Fluß Viaras.
  • Croſpiere, Cropiere, Curtipetra, klei - ne Stadt am, Fluß Dore in der Landſchafft Auvergne.
  • Croßen, Fuͤrſtenthum in Nieder - Schleſien, welches gegen Norden an die Marck Brandenburg, ge - gen Weſien an die Lauſitz, gegen Suͤden an das Fuͤrſtenthum Sa - gan, und gegen Oſten an das Fuͤr - ſtenthum Glogau grentzet. Es gehoͤret dem Koͤnig in Preußen, und wird daſelbſt die Lutheriſche und Calviniſche Religion geuͤbet, unter welchen jene die ſtaͤrckſte iſt. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Croßen, und liegt an der Oder, wo der Bober hinein faͤllet, 6 Meilen von Franckfurt an der Oder.
  • Crotone, ſuche Cortone.
  • Crou, Crovus, kleiner Fluß in der Isle de France, welcher ſich in die Seine ergeuſt.
  • Crovvland, Croyland, Terra cruda, kleine Stadt in der Landſchafft Lincolne, welche mit Moraſt um - geben iſt.
  • Crovvn, Silber-Muͤntze in Engel - land, welche 5. Engliſche Schillin - ge gilt.
  • Croydon, Stadt in Surrey.
  • Cruciata, Croiſat, Silber-Muͤntze zu Genua, welche ungefehr an - derthalb Thaler gilt.
  • Cruswick, Stadt in der Woywod - ſchafft Jnowlocz am See Guplo.
  • Cuba, die groͤſte unter den Antilli - ſchen Jnſuln auff dem Mexicani - ſchen Meer, aus welcher viel Jng - ber, Caſſia, Zucker, Maſtix, A - loe, Saſſaparille, Haͤute, Gold und Kupffer gefuͤhret wird. Die Spanier haben einige Colonien daſelbſt, nemlich S. Jago, Salvador, S. Crux, Porto del Principe, Hava - na u. d. m.
  • Cuck, Cuyck, ein gewiſſes Gebiet im Hollaͤndiſchen Brabant. Es gehoͤret den Erben Wilhelm des III. Koͤnigs in Engelland.
  • Cuco, befeſtigte Stadt im Koͤnig - reich Alger.
  • Cuença, Concha, Stadt zwiſchen dem hohen Gebuͤrge, Sierra de Cuença genant, in Neu-Caſti - lien, am Einfluß des Flußes Guesca in den Xucar, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Toledo gehoͤrig.
  • Cuͤſtrin, beruͤhmte Feſtung in Form eines Fuͤnffecks in der neuen Marck beym Einfluß der Warte in die Oder, 3. Meilen von Franck - furt. Sie liegt in einem Mo - raſt, und hat eine feſte Citadel - le.
  • Cuͤſtrinicken, kleine Stadt in der neuen Marck.
  • Cuhiung, Stadt in der Provintz Junnan in China.
  • Cujavien, Landſchafft in Groß-Po - len an der Weixel gegen die Preuſ - ſiſche Grentzen. Sie begreiffet zwey Woywodſchafften, nemlich Jnowlocz und Brzeſtie.
  • Culemburg, kleine Stadt nebſt ei - nem Schloß und dem Titul einer Graffſchafft, am Fluß Leck in derCul CulmBetau, den Erben des Fuͤrſten von Waldeck zugehoͤrig.
  • Culiacan, Provintz in der Audien - tia Guadalajara, welche ſehr reich an Bergwercken iſt. Die Spa - nier haben einige Oerter daſelbſt, unter welchen die vornehmſten ſeynd S. Miguel und Culiacan.
  • Cullen, Flecken in der Nord-Schott - laͤndiſchen Vicomté Banf, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Schottland hat.
  • Culleton, Stadt in Devonshire.
  • Culm, Woywodſchafft im Polni - ſchen Preußen zwiſchen dem Fluß Dribentz und der Weixel. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfals Culm, und liegt an der Weixel. Das Biſchoffthum hieſelbſt, wel - chem das Biſchoffthum Pomerel - lien einverleibet worden, gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Gne - ſen.
  • Culma oder Chulm, Stadt im E - griſchen Kreis in Boͤhmen.
  • Culmbach, oder Bayreuth, eine Marggraffſchafft im Fraͤnckiſchen Kreis, welche gegen Weſten an das Biſchoffthum Bamberg, ge - gen Suͤden an das Nuͤrnbergiſche Gebiet, gegen Oſten an die Ober - Pfaltz und Boͤhmen, und gegen Norden an das Voigtland gren - tzet. Dieſe Marggraffſchafft, welche voller Gebuͤrge und Waͤl - der, iſt der obere Theil der Burg - graffſchafft Nuͤrnberg, die Marg - graffſchafft Anſpach aber der un - tere Theil. Unterweilen wird ſie auch das Fuͤrſtenthum ober - halb Gebuͤrges, und die Marg - graffſchafft Anſpach das Fuͤrſten - thum unterhalb Gebuͤrges ge - nennet. Dieſe Marggraffſchafft begreiffet 5. Hauptmannſchafften, nemlich Bayreuth. Culmbach, Hof, Wonſiedel und Neuſtadt an der Aiſch. Sie gehoͤret denL 2Marg -Culm CunMarggraffen zu Bayreuth, wel - che in zwey Linien getheilet ſeynd, nemlich in Bayreuth und in Culmbach. Die Haupt-Stadt wird gleichfals Culmbach genen - net, iſt befeſtiget, wird von ei - nem feſten Schloß Nahmens Blaßenburg, beſchuͤtzet, und lieget am weißen Maͤyn, nicht weit darvon, wo ſich der rothe Maͤyn mit demſelben vereiniget.
  • Culmſee, Culmenſee, kleine Stadt in der Woywodſchafft Culm, und iſt ſie die Reſidentz des Biſchoffs.
  • Cumberland, Cumbria, Landſchafft in dem Noͤrdlichen Theil von En - gelland, welche gegen Norden an den Meer-Buſen von Solvvay, ge - gen Oſten an Nordhumberland, ge - gen Suͤden an Weſtmorland und Lancaſter, und gegen Weſten an das Jrlaͤndiſche Meer grentzet.
  • Cumirza, Stadt in Servien.
  • Cuncan, Koͤnigreich auff der Halb - Jnſul von Jndien dieſſeit des Gangis, an deſſen Kuͤſte die Por - tugieſen Goa beſitzen.
  • Cuneo, ſuche Coni.
  • Cunette iſt ein kleiner Graben, wel - chen man in der Mitte eines groſ - ſen truckenen Grabens machet, und, ſo ferne es ſich thun laͤſſet, mit Waſſer oder Moraſt fuͤllet, auch laͤngs mit Hecken oder Ge - ſtraͤuch verſiehet, um ſich vor ei - nem feindlichen Uberfall zuverſi - chern.
  • Cuningham, Landſchafft in Suͤd - Schottland, welche gegen Suͤden an Kyle, gegen Oſten an Cluydes - dale, gegen Norden an Lennox, und gegen Weſten an den Meer - Buſen von Cluyd grentzet. Sie iſt eine der reicheſten in Schott - land wegen ihrer Fruchtbarkeit und Handelſchafft.
  • Cunow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Cur, Stadt in Boͤhmen im Koͤnigs - graͤtzer Kreis.
  • Cur, ſuche Chur.
  • Curacao, Curaſſavv, eine von den Antilliſchen Jnſuln Sottovento, und wird dieſelbe von den Hollaͤn - dern beſeſſen.
  • Curdiſtan, Landſchafft zwiſchen der Tuͤrckey und Perſien, laͤngs an dem Oeſtlichen Ufer des Tigris. Sie wird durch verſchiedene E - mirs oder Fuͤrſten regieret, welche unter dem Schutz des Koͤnigs in Perſien leben. Einige Einwoh - ner ſeynd Mahometaner, andere aber Jeſides, oder ſo genante Juͤn - ger JEſu, wiewohl ſie wenig wahre Erkaͤntniß haben.
  • Cure, kleiner Fluß an den Burgun - diſchen Grentzen, welcher ober - halb Crevant in den Fluß Tonne faͤllt.
  • Cureſe, ſuche Correſe.
  • Curiga, Koͤnigreich und Stadt auff der Halb-Jnſul von Jndien diſ - ſeit des Gangis in der Landſchafft Malabar, und iſt ſelbige unter dem Schutz des Koͤnigs von Ca - lecut.
  • Curigliano, Corigliano, kleine Stadt an einem Fluße gleiches Nahmens in Calabria citra.
  • Curiſche Haff, Lacus vel Sinus Cur - landiæ, großer See in dem Bran - denburgiſchen Preußen, welchen die Halb-Jnſul Curiſch-Nehrung von der Oſt-See abſondert, und in welche er ſich durch einen klei - nen Canal ergeuſt.
  • Curiſch-Nehrung Curonenſis Penin - ſula, Halb-Jnſul in dem Branden - burgiſchen Preußen, zwiſchen dem Curiſchen Haff und der Oſt-See.
  • Curland, kleines Hertzogthum, wel - ches gegen Weſten an die Oſt - See, gegen Oſten an Lithauen, gegen Suͤden an Samogitien, und gegen Norden an Liefflandgren -Cur Czagrentzet. Es begreiffet zwey Theile, nemlich Curland in be - ſonderem Verſtande, und Se - migallien. Es iſt ein ebenes und fruchtbares Land, welches als ein Polniſches Lehn ſeine eige - ne Hertzoge hat, und iſt die Laͤn - ge ungefehr 50. die groͤſte Breite aber 30. Deutſche Meilen.
  • Curovia, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Curtana, ein Degen ohne Spitze, welchen man dem Koͤnig in En - gelland vor ſeiner Kroͤnung vor - her traͤget, und welcher ein Zei - chen der Koͤniglichen Guͤtigkeit iſt.
  • Curzolari, Echinades, einige Jnſuln auff dem Golfo di Lepanto.
  • Cuſco, Stadt in Peru, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Lima gehoͤrig.
  • Cuttenberg, Hora, Cutna, kleine Stadt im Czaslauer-Kreis in Boͤhmen, in welcher Gegend gute Bergwercke ſeynd.
  • Cuyck, ſuche Cuck.
  • Cycladiſche Jnſuln, alſo nennete man vor Alters denjenigen Theil der Jnſuln des Archipelagi, wel - che in der Gegend der Jnſul Ne - groponte und des Golfo d’Engia liegen.
  • Cylli, ſuche Cilley.
  • Cypern, eine der groͤſten Jnſuln auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, in der Gegend derer Kuͤſten von Syrien und Natolien. Sie iſt eines der angenehmſten Laͤnder, und hat einen Uberfluß an Ge - traͤyde, vortrefflichem Wein, Zu - cker, Baumwolle, u. d. m. Die Einwohner ſeynd theils Chriſten, theils Tuͤrcken, und gehoͤret ſie den Tuͤrcken.
  • Cyrna, gewißes Gebiet und Stadt in der Woywodſchafft Maſovien.
  • Czaar, Tzar, Czar, Titul des Groß -Cza CzeHertzogs in Moſcau, welchen einige von dem Worte Cæſar her - leiten. Der erſte, welcher den - ſelben gebrauchete, war Johan - nes Baſilides im funffzehnden Jahr - hundert.
  • Czaareiwitz, das iſt, des Czaars Sohn, und alſo nennet man die Printzen des Czaars.
  • Czackenthurn, Feſtung in Nieder - Steyermarck an den Ungariſchen Grentzen am Fluß Draw.
  • Czartikow, Stadt in Podolien.
  • Czartorisk, Stadt in Volhynien.
  • Czaslau, Haupt-Stadt im Czas - lauer Kreiſe in Boͤhmen, am Fluß Chrudimski.
  • Czasniki, Stadt in der Woywod - ſchafft Witepsk.
  • Czeben, die kleineſte Koͤnigliche Frey - Stadt in Ober-Ungarn.
  • Czebryn, Czerinum, kleine befe - ſtigte Stadt in Nieder-Volhynien, am Fluß Tasmin.
  • Czemiernikow, Stadt in der Woy - wodſchafft Sendomir.
  • Czenſtochow, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Warte, auff einem Huͤ - gel, in der Woywodſchafft Cra - cau.
  • Czeremißiſche Tartarn wohnen um den Fluß Wolga, und grentzen an die Koͤnigreiche Caſan, Bolgar und Aſtracan. Sie ſeynd Maho - metaner, gehoͤren unter das Koͤ - nigreich Caſan, und ſeynd dem Czar tributbar.
  • Czernichow, Hertzogthum in Weſt - Moſcau an den Polniſchen Gren - tzen / den Moſcowitern gehoͤrig, und heißet die Haupt-Stadt, wel - che klein aber befeſtiget iſt, gleich - falls Chernichow.
  • Czerniensk, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Czersko, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien, an der Weixel, allwo der Adel des Landes zu Er -L 3hal -Czir Denhaltung ſeiner Freyheit zuſam - men zukommen pfleget.
  • Czircaßy, befeſtigte Stadt, den Co - ſacken gehoͤrig, in der Woywod - ſchafft Kiow, nebſt einer Cita - delle.
  • Czirnizer-See, ein See in Nieder - Crain, zwiſchen der Windiſchen Marck und Iſtrien, in wel - chem man des Jahres uͤber Fiſche faͤnget, Korn ſchneidet, und Vogel faͤnget: Denn im Fruͤh - ling wird er vom Schnee-Waſſer angefuͤllet, im Sommer trucknet er aus, und wird zu einem Ge - treyde-Feld, und im Herbſt iſt er voller Schnabel-Weyde.
  • Czongrad, kleine Stadt in Ober - Ungarn an der Teiße, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Czongrad.
  • Czvaniec, Stadt in Podolien.

D.

  • DAbul, Stadt im Koͤnigreich De - can, am Jndianiſchen Meer, nebſt einem guten Hafen.
  • Dachau, großer Flecken und Schloß in Baͤyern am Fluß Amber, uͤber welchen daſelbſt eine Bruͤcke ge - het. Dieſer Ort hat den Titul einer Graffſchafft, und liegt 3. Stunden von Muͤnchen.
  • Dachsburg, kleine Stadt auff ei - nem hohen Felſen in Nieder-El - ſaß, den Graffen von Leiningen gehoͤrig.
  • Dachſtein, Dagoberti Saxum, kleine Stadt im Biſchoffthum Straß - burg, am Fluß Bruſch. Das Schloß daſelbſt haben die Fran - tzoſen ruiniret.
  • Dæmonum Inſulæ, Teuffels-Jnſuln, alſo werden die Jnſuln Bermudes genennet.
  • Daͤnnemarck, Dania, Koͤnigreich in Europa, welches g gen Suͤden an das Hertzogthum Holſtein, ge -Daͤn Dalgen Weſten und Norden an das Deutſche Meer, und gegen Oſten an den Categat und die Oſt-See grentzet. Es iſt ein kaltes, aber doch fruchtbares Land an Getrey - de, Huͤlſen-Fruͤchten, Pferden und Ochſen. Es wird in zwey Theile abgeſondert, nemlich in die Halb-Jnſul Juͤtland, und in die Jnſuln, welche zwiſchen dem Categat und der Oſt-See lie - gen. Die Einwohner ſeynd der Lutheriſchen Religion zugethan; jedoch haben die Hugonotten auch zu Coppenhagen ihre Religions - Ubung.
  • Daͤnnemaͤrckiſche Meer iſt derjeni - ge Theil des Deutſchen Meeres, welcher an die Weſtliche und Noͤrdliche Kuͤſte von Juͤtland ſtoͤßet.
  • Dagho, Jnſul auff der Oſt-See nicht weit von den Liefflaͤndiſchen Kuͤſten, der Kron Schweden ge - hoͤrig, und wird ſie von Oeſel durch einen ſchmalen Canal abge - ſondert.
  • Dagno, Termidava, kleine Tuͤrcki - ſche Stadt in Albanien, wo die Fluͤße Drino bianco und Drino nero zuſammen ſtoſſen.
  • Daleborg, kleine Stadt an dem Weſtlichen Ufer des Sees Wener, in der Weſt-Gothlaͤndiſchen Land - ſchafft Dalia.
  • Dalecarlia, Dalekerlia, Provintz in Schweden, welche gegen We - ſten und Norden an das Norwe - giſche Gebuͤrge, gegen Oſten an Helſingen und Geſtricia, und gegen Suͤden an Weſtermanland und Wermeland grentzet. Es iſt eine weitlaͤufftige aber gebuͤrgich - te Landſchafft, und findet man daſelbſt viele Eiſen-Gruben und Kupffer-Bergwercke. Die Ein - wohner aber ſeynd ſtarckes Lei - bes und gute Soldaten.
  • Dalem, Gravendale, kleine Stadt im Hertzogthum Limburg, welche den Hollaͤndern gehoͤret: Jhre Befeſtigungs-Wercke aber ſeynd geſchleiffet.
  • Dalen, Stadt in Semigallien.
  • Dalia, Landſchafft in Weſt-Goth - land, an den Norwegiſchen Grentzen, welche voller Seen und Moraͤſte iſt.
  • Dalketh, kleine Stadt in Suͤd - Schottland, in der Provintz Lo - thiana, am Fluß Esk.
  • Dalmatien, eine große Landſchafft in Europa, welche gegen Weſten die Jnſuln des Golfo di Carnero, gegen Norden Morlachia, Croa - tien, Boſnien und Servien, ge - gen Oſten Albanien, und gegen Suͤden den Golfo di Venezia zu Grentzen hat. Es iſt ein geſun - des und fruchtbares Land an Ge - treyde, Wein, Oehl, Schafen und Fiſchen. Es haben ſich a - ber dreyerley Herren darein ge - theilet, nemlich die Venetianer, die Tuͤrcken und die Republic Ra - guſa.
  • Dalmatiſche Meer, Mare Liburni - cum, derjenige Theil des Golfo di Venetia, welcher an die Mor - lackiſche und Dalmatiſche Kuͤſten ſtoͤßet.
  • Dalnſtein, Dollenſtein, kleine Stadt und Schloß im Biſchoff thum Aichſtaͤdt.
  • Dam, kleine aber feſte Stadt im Spaniſchen Flandern.
  • Dam, großer Flecken ohne Mau - ern, welcher vormahls eine feine Stadt war, in der Provintz Groͤ - ningen.
  • Dam, Stadt in Vor-Pommern am Oeſtlichen Ufer der Oder, im Stetiniſchen Gebiet. Sie iſt klein aber befeſtiget.
  • Daman, Damaon, Stadt im Koͤ - nigreich Guzarate, nahe am GolfoDamvon Cambaya, allwo ſie einen ſehr guten Hafen hat. Sie ge - hoͤret den Portugieſen, iſt befeſti - get, und wird durch eine feſte Ci - tadelle beſchuͤtzet.
  • Damas, Scham, Damaſcus, Tuͤr - ckiſche Stadt in Soria oder Sy - rien, allwo eine große Handlung mit Seyde, Wolle, Pflaumen, Roſinen, wohlriechenden Waſ - ſern und Degen-Klingen iſt.
  • Dambea, Koͤnigreich in Abyßinien, nebſt einer Stadt gleiches Nah - mens.
  • Dambrowitz, Stadt am Fluß Dam - browitza, in der Wallachey.
  • Dambra, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Land in Ungarn.
  • Dambrowuna, Stadt in der Woy - wodſchafft Mſcislaw.
  • Dame, Stadt im Fuͤrſtenthum Qver - furt.
  • Damgarten, kleine aber feſte Stadt in Vor-Pommern am Einfluß der Rekenitz, im Barthiſchen Ge - biet, an den Mecklenburgiſchen Grentzen.
  • Damiata, groſſe und volckreiche Handels-Stadt in Nieder-Aegy - pten, nebſt einem beqvemen Ha - fen am Ufer des Nili, nicht weit darvon, wo er gegen Oſten ins Meer faͤllet.
  • Damlooper iſt eine Art Fahrzeuge, deren man ſich in Holland auff den Canaͤlen und andern Waſſern im Lande bedienet.
  • Damna, Damnio, ſuche Delmino.
  • Damport, ſuche Davonport.
  • Dams, eine von den Orcadiſchen Jnſuln. Sie iſt klein, aber frucht - bar an Getreyde und Vieh-Zucht.
  • Damvilliers, kleine Stadt im Her - tzogthum Luͤxemburg, der Kron Franckreich zugehoͤrig. Sie liegt an einem moraſtigen Orte.
  • Damut, Damot, Koͤnigreich und Stadt in Abyßinien.
  • Dancala, Koͤnigreich und Stadt in Nubien.
  • Dangrebot iſt ein Schiff gleich einer Quesche, welches die Hollaͤnder auff der Droogebank zu ihrem Fiſch-Fange gebrauchen.
  • Danneberg, Graffſchafft in Nieder - Sachſen, welche gegen Weſten an das Luͤneburgiſche, gegen Nor - den an das Lauenburgiſche und Mecklenburgiſche, gegen Oſten und Suͤden aber an das Bran - denburgiſche Gebiet grentzet, dem Hertzog von Zelle gehoͤrig. Die Haupt-Stadt gleiches Nah - mens liegt am Fluß Teze, und hat ein feſtes Schloß.
  • Danzig, Dantiſcum, Gedanum, groſ - ſe, reiche und feſte Handels-Stadt in Pomerellien, am Weſtlichẽ Ufer der Weixel, wo ſie ſich in den Meer-Buſen daſelbſt ergeuſt. Sie iſt eine Hanſee-Stadt, und war vormahls auch eine freye Reichs - Stadt, hat ſich aber nach der Zeit unter Polniſchen Schutz be - geben, und gibt auff den Reichs - Taͤgen dieſes Koͤnigreichs ihre Stimme. Es iſt allhier Frey - heit der Religion; jedoch werden keine andere, als Evangeliſche in den Rath genommen. Sonſten gibt es auch Catholiſche Kloͤſter daſelbſt, und die Vorſtaͤdte heiſſen Stoltzenberg und Schottland. Am Hafen liegt eine Schantze, die Muͤnda genant. Dieſe Stadt liegt 56. Meilen von Berlin, 23. von Koͤnigsberg.
  • Dara, ſuche Darha.
  • Darby, eine in der Provintz Mercien gelegene Landſchafft in Engel - land, welche gegen Norden an Lancaſter und York, gegen Oſten an Nottingham, gegen Suͤden an Leiceſter und gegen Weſten an Cheſter grentzet. Sie iſt frucht - bar, und findet man in ihren Ge -Dar Darmbuͤrgen Bley-Gaͤnge und Schleiff - Steine. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Darby, und liegt am Fluß Darvvent.
  • Dardanellen ſeynd zwey feſte Tuͤr - ckiſche Schloͤßer an der Meer-En - ge von Gallipoli oder auff dem Hellespont. Eines liegt in Aſien, Avido, oder das Schloß von Natolien, und das andere in Eu - ropa, Seſto, oder das Schloß von Romanien genannt, und koͤnnen ſie die Meer-Enge mit den Stuͤ - cken beſtreichen. Den Nahmen der Dardanellen fuͤhren auch noch zwey andere gegen einan - der uͤber liegende Schloͤßer, wel - che zum Unterſcheid jener die kleinen Dardanellen genennet werden. Dieſe liegen an derje - nigen Meer-Enge, durch welche man aus dem Golfo di Patraſſo in den Golfo di Lepanto ſchiffet. Ei - nes liegt in Griechenland, uñ heiſ - ſet das Schloß von Romelien, das andere aber das Schloß von Morea, in welchem es auch liegt. Sie gehoͤren den Venetianern.
  • Daren, Fluß in Kent.
  • Darha, Dara, große Landſchafft in Biledulgerid, deren meiſte Ein - kuͤnffte in Datteln, Indigo und Straußen-Federn beſtehen. Es wohnen viel Juͤden in dieſem Lande.
  • Darien, eine Landſchafft in Suͤd - America in Terra firma, den Spa - niern zugehoͤrig. Sie hat ihren Nahmen von dem großen Fluß Darien, welcher ſich in den Golfo von Darien oder Uraba ergeuſt.
  • Dariford, Stadt in Kent.
  • Darlington, Stadt im Biſchoffthum Durham.
  • Darmouth, ſuche Dartmouth.
  • Darmſtadt, Haupt-Stadt der obern Graffſchafft Catzenelnbogen, zu Ende der Berg-Straße. Sie iſtdieDar Daudie Reſidentz des Landgraffen von Heßen-Darmſtadt, welcher ein ſchoͤnes Schloßdaſelbſt beſitzet. Sie liegt 3. Meilen von Franckfurt.
  • Daroca, kleine Stadt in Aragonien, am Fluß Xiloca.
  • Darſe, Darſine, Baſſin, Kom, Dok, alſo wird derjenige Theil eines Meer-Hafens genennet, welcher am nechſten an der Stadt iſt. Man verwahret daſelbſt die Ga - leren und andere Schiffe; dahero er mit einer Kette verſchloſſen iſt.
  • Dartmouth, Dermuta, Stadt in De - vonshire am Einfluß des Flußes Dert in das Britanniſche Meer.
  • Daſolo, Doſſolo, kleine Stadt, nahe am Po, ſamt einer Reſidentz des Marggraffen dieſes Nahmens aus dem Hauſe Gonzaga.
  • Daßica, Stadt in Boͤhmen im Chru - dimer-Kreis.
  • Dataria, alſo heißet das Amt des Datarii am Paͤbſtlichen Hofe, wie auch der Ort, allwo der Datarius ſeine Gerichtbarkeit ausuͤbet. Die Dataria beſtehet aus drey Perſo - nen, welche ſeynd der Datarius oder Pro-Datarius, der Sub-Da - tarius und der Prefetto delle Va - canze per obitum.
  • Datarius, ein ſehr vornehmer Beam - ter in der Paͤbſtlichen Cantzeley, welches allezeit ein Praͤlate iſt. Wenn ein Cardinal ſolches Amt bekleidet, ſo wird er Pro-Datarius tituliret. Alle vacant-gewordene geiſtliche Beneficia gehen durch ſeine Haͤnde, ausgenommen die Be - neficia Conſiſtorialia. Dieſes Wort hat ſeinen Urſprung daher / weil vor dieſem der Datarius das Da - tum auff alle Suppliquen ſchriebe.
  • Daufers, Taufers, kleine Stadt in Tyrol, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, im Biſchoffthum Brixen, am Fluß Aycha.
  • Daun, kleine Stadt im Ertz-Bi -Dau Daxſchoffthum Trier, am Fluß Lezer, an einem Berge, auff welchem ein Schloß liegt, ſo die Stadt commandiret.
  • Davonport, Damport, Stadt in Cheshire.
  • Davos, Dorff in Graubuͤnden im Bund der zehn Gerichte. Jn die - ſem Dorff halten die Graubuͤnd - ner zum oͤfftern ihre allgemeine Verſamlungen.
  • Dauphin, alſo wird der aͤlteſte Koͤ - nigl. Printz und Kron-Erbe in Franckreich genennet, ſo lange der Koͤnig lebet. Dieſes ruͤhret von der Provintz Dauphiné her, welche Humbert II. Dauphin von Viennois, Anno 1345. oder 1349. Koͤnig Philippen von Valois | mit dieſer Bedingung ſchenckete, daß die Koͤnigliche Erb-Printzen von Franckreich den Titul Dauphin fuͤhren ſolten.
  • Dauphiné, eines von den 12. General - Gouvernemens in Franckreich, welches die Rhone gegen Weſten von Lyonnois und Vivarais ab - ſondert. Gegen Suͤden grentzet es an Provence, gegen Oſten an Piemont und einen Theil von Sa - voyen, und gegen Norden gleich - falls an Savoyen und an Breſſe. Man theilet es in Ober-und Nieder-Dauphiné, und iſt es an Wein, Getreyde und Vieh-Wey - de fruchtbar.
  • Dauphiné d’Auvergne, kleine Land - ſchafft in Nieder-Auvergne.
  • Dautery, Stadt in Lincolnshire.
  • Dax, Acqs, Aquæ Auguſtæ, Haupt - Stadt der Landſchafft, les Lan - des genannt, in Gaſcogne, am Fluß Adour, uͤber welchen da - ſelbſt eine ſteinerne Bruͤcke gehet. Sie iſt eine reiche und wohlge - bauete Handels-Stadt, und wird durch ein nach der alten Art be - feſtigtes Schloß beſchuͤtzet, auchL 5hatDay Dechat ſie eine Senechausſée und ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Auch gehoͤrig.
  • Day, alſo wird derjenige genennet, welcher zu Tunis die Regierung verwaltet, und faſt eine unnm - ſchraͤnckte Gewalt hat.
  • Deale, Schloß an der Kuͤſte von Kent, zwiſchen den Schloͤſſern Sandovvne und Walmer, welche drey Schloͤßer zur Bedeckung der Duͤnen beſtimmet ſeynd.
  • Dean-great, Stadt in Gloceſtershire.
  • Debarquiren heißet aus dem Schiffe ans Land gehen, nachdem man die vorgehabte Reiſe vollbracht hat.
  • Debenham, Stadt in Suffolk.
  • Debrecyn, Stadt in Ober-Ungarn in der Graffſchafft Kalo.
  • Decan, Koͤnigreich auff der Halb - Jnſul von Jndien, dießeit des Gangis, aus welchem viel Pfeffer und Edelgeſteine gefuͤhret wer - den. Sein Koͤnig iſt dem großen Mogul tributbar.
  • Dechant, Decanus, Doyen, iſt in den Cathedral - und Collegial-Kirchen der Oberſte unter den Canonicis, und der nechſte nach dem Biſchoff und Probſt: Jm Cardinals-Col - legio, in den Kloͤſtern, wie auch in einer jeden Facultaͤt auff einer Univerſitaͤt iſt er der Oberſte.
  • Decize, Decetia, kleine Stadt in der Landſchafft Nivernois, wo der Fluß Airon in die Loire faͤllt, und uͤber dieſe letztere iſt daſelbſt eine ſchoͤne Bruͤcke. Die Stadt gehoͤ - ret den Hertzogen von Nevers, welche ein ſchoͤnes Schloß da - ſelbſt haben.
  • Decliniren ſaget man von der Ma - gnet-Nadel auff einem Compaß, wenn ſie nicht gerade nach dem Nord-Pol zeiget, ſondern entwe - der auff die rechte oder auff die lincke Hand abweichet.
  • Deckendorff, kleine Stadt in Bay -Dec Deiern im Amt Straubingen, nicht weit vom Noͤrdlichen Ufer der Donau, 5. Meilen von Strau - bingen.
  • Decoration nennet man alle erha - bene Arbeit und Zierat an einem Gebaͤude.
  • Dée, Deva, Fluß in Nord-Schott - land, welcher ſehr reich an Lach - ſen oder Salmen iſt, und ſich in das Deutſche Meer ergeuſt.
  • Dée, Fluß in Suͤd-Schottland, wel - cher ſich in das Jrlaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Dée, Fluß in Engelland, welcher in der Graffſchafft Merioneth ent - ſpringet, und ſich bey Cheſter in den Meer-Buſen von Dée am Jr - laͤndiſchen Meer ergeuſt.
  • Deeping-market, Stadt in Lin - colnshire.
  • Defenſions-Linie iſt diejenige, wel - che einen Baſtion flanquiret oder beſtreichet, und welche von dem Flanc, der dem Baſtion entgegen ſtehet, gezogen iſt.
  • Defenſions-Wercke einer Feſtung ſeynd die Bruſtwehren, Flancs, Caſematen, oder Fauſſesbrayen, welche die Poſten, ſo ihnen gegen uͤber ſtehen, bedecken und be - ſchuͤtzen.
  • Defilé, ein enger Weg, auff welchem nur eine Perſon hinter der an - dern, oder doch nur wenig Perſo - nen neben einander marſchiren koͤnnen.
  • Definitor, ein Ordens-Mann, wel - cher ein Aſſeſſor oder Rath eines Ordens-Generals oder eines O - bern in gewiſſen Kloͤſtern iſt.
  • Defter, Tefter, ein Einſchreibe - Buch oder Regiſter in Tuͤrckey, darein man die Einnahmen und Ausgaben traͤgt.
  • Defterdar, ſuche Tefterdar.
  • Deinſe, Flecken oder kleine befeſtigte Stadt in der Caſtellaney Cortryck,imDei Delim Spaniſchen Flandern am Fluß Lis zur Lincken Hand.
  • Deiſten, eine Secte, deren Ober - Haupt in Polen Anno 1564. ein Prediger zu Cracau, Nahmens Georgius Pauli, geweſen ſeyn ſoll. Jhr vornehmſter Glaubens-Ar - ticul iſt dieſer, daß GOtt der Va - ter, Sohn und heilige Geiſt nicht drey Perſonen ſeyen, und daß ſie zwar eine Natur, welche allen dreyen gemein ſeye, nicht aber ein ſolches Weſen haben. Sie ſa - gen, es ſeye nur ein GOtt, und ſeye der Sohn und der heilige Geiſt nicht wahrer GOtt, ſondern nur allein der Vater.
  • Delfland, alſo wird derjenige Theil von Suͤd-Holland genennet, wel - cher zwiſchen Rhynland, Schie - land, der Maas und dem Meer liegt.
  • Delfshaven, Delphorum Portus, groſ - ſes Dorff oder kleine Stadt ohne Mauern in der Graffſchafft Hol - land an der Maas, und gehet von dar ein groſſer Canal nach Delft.
  • Delft, Delphi, mittelmaͤſige Stadt in der Graffſchafft Holland, an den kleinen Fluͤßen Gaech und Schie, allwo viel irden Geſchirr auff Art des Porcelans gemacht wird. Die umliegende Gegend wird Delfland genennet. Dieſe Stadt iſt die dritte in der Ordnung derer achtzehn, welche Deputirten in die Verſamlung der General - Staaten ſchicken.
  • Delfziel, Feſtung in der Provintz Groͤningen am Einfluße des Flußes Fivel oder des Damſter - Diep in den Fluß Embs, allwo ſie einen guten Hafen hat.
  • Deli, alſo nennet man des Groß - Vezirs Leib-Wache, und darff er hierzu 100. biß 400. Mann hal - ten. Sie haben 12. biß 15. Asſper des Tages, und ſeynd mehren -Del Demtheils alle aus Boſnien und Al - banien. Jn der Stadt gehen ſie zu Fuß vor dem Groß-Vezir her, und machen ihm Platz, wenn er ſich nach dem Divan begiebet, wenn er aber zu Felde gehet, ſo ſeynd ſie zu Pferde, und wird ihr Capitain Delibaschi genant. Jhre Waffen ſeynd eine Ungariſche Lantze, ein Degen und eine Streit-Axt, worbey einige noch Piſtolen in den Guͤrtel ſtecken.
  • Delitſch, Delicium, Stadt und Amt in Meiſſen, dem Hertzog zu Sach - ſen-Merſeburg gehoͤrig. Sie liegt 3. Meilen von Leipzig.
  • Delly, Koͤnigreich und Stadt im Reich des Moguls, welchem es zugehoͤret.
  • Delmenhorſt, Graffſchafft an der Weſer zwiſchen Muͤnſter, Oſt - Frießland und Bremen, dem Koͤ - nig in Daͤnnemarck zugehoͤrig. Die Haupt-Stadt heißet gleich - falls Delmenhorſt, welche ein feſtes Schloß hat.
  • Delsperg, Delmont, kleine Stadt am Fluß Birs, im Biſchoffthum Baſel.
  • Delos, ſuche Sdilles.
  • Deme, Fluß im Brandenburgiſchen Preußen, welcher den Curiſchen Haff mit dem Fluß Pregel verei - niget.
  • Demer, Fluß, welcher im Stifft Luͤttig entſpringet, und ſich i die Schelde ergeuſt.
  • Demetriovitz, kleine Stadt im Hertzogthum Smolensko.
  • Demi-Gorge iſt an einer Feſtung die - jenige Linie, welche von dem Flanc oder von dem Winckel der Courtine in das Centrum des Ba - ſtions gehet.
  • Demitrioff, Stadt in der Moſco - witiſchen Provintz Ouſtiough, am Fluß Dwina.
  • Demmin, befeſtigte Stadt in Vor -Pom -Dem DenPommern in dem Stetiniſchen Gebiet, am Fluß Pene, an den Mecklenburgiſchen Grentzen.
  • Demona, Val di Demona, die Noͤrd - lichſte und groͤſte Provintz in Si - cilien, welche bergicht aber den - noch wegen der vielen Fluͤße fruchtbar iſt.
  • Demont, Stadt in Piemont am Fluß Stura, nebſt einem Caſtell auff ei - nem ſehr hohen Felſen.
  • Demontiren, einen Reuter um ſei - ne Montirung bringen. Ein Stuͤck aber demontiren geſchie - het, wenn man es von den Laveten bringet, und unbrauchbar machet.
  • Denaro, eine kleine Jtaliaͤniſche Muͤntze, deren 12. im Meylaͤndi - ſchen Gebiet einen Soldo machen.
  • Denarius S. Petri iſt eine Anlage ei - nes Denarii auff jedes Haus, welcher vormahls in Engelland dem Pabſt als ein Opffer gegeben wurde. Koͤnig Ina ſtifftete ſel - bigen Anno 740. und man nennet ihn noch anietzo Rome-peny oder Romescoth.
  • Denbigh, Landſchafft in Nord-Wal - les, welche gegen Weſten an Caer - narvan, gegen Suͤden an Me - rioneth und Montgommery, gegen Oſten an Shrop und Cheſter, und gegen Norden an Flint und das Jrlaͤndiſche Meer grentzet.
  • Dender, Denre, Tenre, Fluß, welcher im Hennegau entſpringet, und ſich bey Dendermonde in die Schelde ergeuſt.
  • Dendermonde, Teneræmunda, befe - ſtigte Stadt, und die Haupt - Stadt einer weitlaͤufftigen Herr - ſchafft im Kaͤyſerlichen Flandern, wo der Fluß Dender in die Schel - de faͤllet.
  • Denia, Dianium, kleine Stadt an den Kuͤſten des Koͤnigreichs Va - lentia. Nahe darbey iſt eine klei - ne Jnſul gleiches Nahmens.
  • Denier, Kupffer-Muͤntze in Franck - reich, und der 12. Theil eines Sol.
  • Denunzie ſecrete werden zu Vene - dig diejenigen Zettul genennet, welche ein jeder, wer der Republi - que etwas in geheim eroͤffnen will, in gewiße Loͤcher an dem Pa - lazzo di S. Marco und andern Gebaͤuden werffen kan.
  • Dequin, Koͤnigreich in Nubia.
  • Derbent |, Demircapi, Alexandria Albaniæ, Stadt in der Perſiani - ſchen Landſchafft Scirvan, nebſt einem feſten Schloß und einem guten Hafen am Caſpiſchen Meer, von welchem ſie nur ungefehr 300. Schritte entfernet iſt. Die meiſten Reiſenden kommen auff dieſelbe zu, welche zu Lande durch Perſien und aus allen andern Suͤdlichen Laͤndern Aſiens in Moſcau und die benachbarten Laͤnder reiſen wollen.
  • Derenburg, Stadt und Herrſchafft dem Koͤnig in Preußen zugehoͤrig.
  • Derg, groſſer See in Jrland, wel - chen der Fluß Shannon machet, an den Grentzen von Connaugty und Mounſter.
  • Derg, ſuche Dirg.
  • Dernbach, Graffſchafft in Francken, welche ihre beſondere Grafen hat.
  • Derpt, Dorpat, Haupt-Stadt in dem Derptiſchen Kreis in Eſthen am Fluß Embeck. Sie iſt befe - ſtiget, und hat eine gute Citadelle, nebſt einer Univerſitaͤt: So iſt auch allhier die Cantzeley oder das hoͤchſte Gericht in Lieffland.
  • Dertmouth, ſuche Dartmouth.
  • Derry, Deria, kleine Stadt auff der Jnſul Inis Ovven, in der Graff - ſchafft Dungall in Ulſter.
  • Dervis bedeutet alle Tuͤrckiſche Or - dens-Leute insgemein, wie durch das Wort Muͤnch alle Chriſtliche Ordens Leute verſtanden werden. Ab -Deſ DeſnAbſonderlich aber werden die Me - velaviten alſo genennet, welche alle Donnerstage faſten, biß die Sonne untergehet. Alle Dienſta - ge und Freytage prediget ihr Su - perior im Kloſter, und hierauff gruͤſſen ſie ihn alle mit tieffge - buͤckten Leibe. So dann drehen ſie ſich geſchwind herum, da im - mittelſt einer auff einer Floͤte ſpielet, und ſo bald dieſe Muſicke auffhoͤret, ſtehen ſie alle ſtill. Jm uͤbrigen darff derjenige, welcher die Gabe der Keuſchheit nicht hat, aus dem Kloſter gehen.
  • Deſcente, Sbarco, heiſſet eine Lan - dung, wenn man nemlich das Kriegs-Volck ans feindliche Land ſetzet, und daſelbſt Poſto faßen laͤſt, ein gewißes Vorhaben aus - zufuͤhren. Man verſtehet auch bey Feſtungen durch eine Deſcen - te einen gewiſſen verdeckten Gang, wodurch man in den Gra - ben oder zu den Minen hinunter gehen kan.
  • Deſembargo del Paco iſt das Koͤni - gliche Gerichte in Portugal, wo die Appellationes angenommen, Koͤnigliche Privilegia publiciret, Legitimationes und Adoptiones beſtaͤtiget, und alle Koͤnigliche Actus Jurisdictionis verrichtet werden; dahero es dem Koͤni - glichen Hof uͤberall folget.
  • Deſerteur, ein Soldate, welcher von ſeinem Regiment oder Compagnie entlaͤuffet.
  • Deſirade, Deſeade, Deſiderade, ei - ne von den Jnſuln Antilles. Sie iſt klein, aber ſehr fruchtbar, und gehoͤret den Frantzoſen, welche ei - nige Colonien daſelbſt haben.
  • Desmound, Comitatus Desmoniæ, Graffſchafft in der Jrlaͤndiſchen Provintz Mounſter zwiſchen den Bayen von Bantris und Mayra.
  • Deſna, ſuche Dezna.
  • Deßau, Haupt-Stadt des Fuͤrſten - thums Anhalt, wo ſich die Mul - da mit der Elbe vereiniget, nebſt einem Fuͤrſtl. Schloß, auff wel - chem der Fuͤrſt von Anhalt-Deßau reſidiret. Sie liegt 7. Meilen von Leipzig.
  • Detachement iſt ein abſonderliches Corpo Krieges-Volck, welches man aus einem groͤſſeren Corpo oder vielen andern nimmet, ent - weder ſelbiges zu Belagerung eines Ortes oder zu einem andern Abſehen im Felde zu gebrauchen. Jnsgemein ſeynd diejenigen De - tachemens, welche man zu Be - lagerungen anwendet, nicht ſo ſtarck, als diejenigen, welche man ins Feld marſchiren laͤßet, und welche unterweilen einer Armee nicht ungleich ſeynd.
  • Detmold, Dietmellum, kleine Stadt in der Graffſchafft Lippe, am Fluß Vehra, nebſt einem Schloß, auff welchem die Detmoldiſche, als die aͤlteſte Linie der Graffen von der Lippe, reſidiret.
  • Detroit, ſuche Fretum.
  • Dettelbach, Tettelbach, kleine Stadt und Amt am Mayn im Biſchoffthum Wuͤrtzburg, 2. Mei - len von Wuͤrtzburg.
  • Deucaledonius, ſuche Caledoniſche Meer.
  • Deventer, Daventria, Haupt-Stadt der Provintz Ober-Yßel am Fluß Yßel zur rechten Hand. Sie iſt ſchoͤn, groß, volckreich, nach der alten Manier befeſtiget, und hat ein Gymnaſium illuſtre.
  • Deviſe, ein Sinnbild, welches aus Bildern und Worten beſtehet.
  • Deviſes, Flecken in der Landſchafft Wilton, welcher Sitz und Stim - me im Parlament von Engelland hat.
  • Devon, Devonshire, Devonia, Land - ſchafft in Weſtſex, welche gegenWeſtenDeuWeſten an Somerſet und Dorche - ſter, gegen Oſten an Cornvval, ge - gen Suͤden an das Britanniſche Meer, und gegen Norden an den Canal von Briſtol grentzet. Das Erdreich hieſelbſt iſt fruchtbar an Getreyde und Gras, und an etzli - chen Orten ſo fett, daß man Sand darauff ſtreuen muß.
  • Deut, eine Hollaͤndiſche Muͤntze, un - gefehr ſo viel, als 1. guter Pfennig.
  • Deutekom, ſuche Dotekom.
  • Deutſch-Brodt, Brod-Nemeki, Broda Teutonica, kleine Stadt im Czaslauer-Kreis in Boͤhmen, am Fluß Sozawa.
  • Deutſchland, ein großes Land in Europa, welches in der Zona temperata liegt, und deſſen Laͤnge ungefehr 200. die Breite aber 150. Deutſche Meilen austraͤget. Ge - gen Weſten grentzet es an Franck - reich und die Niederlande, gegen Suͤden an Jtalien und die Schweitz, gegen Oſten an Un - garn und Polen, und gegen Nor - den an die Nord-und Oſt-See. Man theilet es in Ober-und Nieder-Deutſchland, deren je - nes gegen Suͤden, und dieſes gegen Norden liegt. Wenn man es aber als das heilige Roͤmiſche oder Deutſche Reich betrachtet, ſo beſtehet es aus 10. Kreiſen, wel - che ſeynd der Oeſterreichiſche, Burgundiſche, Nieder-Rhei - niſche, Baͤyeriſche, Ober-Saͤch - ſiſche, Fraͤnckiſche, Schwaͤbi - ſche, Ober-Rheiniſche, Weſt - phaͤliſche und Nieder-Saͤchſi - ſche, unter welchen der Burgun - diſche vom Reich abgeriſſen wor - den. Es iſt ein reiches Land an Getreyde, Wein, Holtz, und allerhand Metallen und Minera - lien; jedoch nach Unterſcheid der Provintzen, und wird in demſel - ben die Roͤmiſch-Catholiſche,Deu DiaEvangeliſche und Reformirte, wie auch die Juͤdiſche Religion, nach Beſchaffenheit der Laͤnder, geduldet.
  • Deutſche Meer, oder die Nord - See, iſt ein Theil des Oceani Septentrionalis, und begreifft die Groß-Britanniſche, Niederlaͤn - diſche, Deutſche und Juͤtlaͤndi - ſche Kuͤſten, von dem Pas de Ca - lais an biß an die Suͤdliche Kuͤ - ſten von Norwegen. Es iſt ſehr fiſchreich, abſonderlich an Herin - gen, welche man an den Engli - ſchen und Schottlaͤndiſchen Kuͤſten faͤnget.
  • Deynſe, ſuche Deinſe.
  • Dezna, Deſna, Diſna, Fluß in Mo - ſcau, welcher ſich mit dem Nieper vereiniget.
  • Diacken ſeynd die Referendarii und Cantzler in Moſcau.
  • Diadema heißet heutiges Tages ſo viel, als eine Kaͤyſerliche oder Koͤnigliche Krone.
  • Diamant iſt das reineſte, durch - ſichtigſte und haͤrteſte unter allen Edelgeſteinen.
  • Diameter eines Circuls iſt diejenige gerade Linie, welche durch den Mittel-Punct des Circuls gezogen wird, welche ſelbigen in zwey gleiche Theile abſondert, und welche ſich an beyden Seiten an der Circumferenz oder dem Um - kreis endiget.
  • Diane, die Tag-Wache, ſuche Re - veille.
  • Diarbeck, Tuͤrckiſche Landſchafft in Aſien, welche gegen Norden an Turcomannien, gegen Weſten an Syrien, gegen Suͤden an das wuͤſte Arabien und Yeark Ara - bi, und gegen Oſten an Arzerum grentzet. Es wird in drey große Regierungen oder Beglerbeglic eingetheilet, nemlich in Diarbe - kir, Moſul und Rika. Die Haupt -StadtDic DieStadt des Landes heißet gleich - fals Diarbeck oder Diarbekir, und liegt am Fluß Tigris, allwo große Handlung getrieben, und viel Leinwand, Baumwollen Zeug und rotheꝛ Saffian gemachet wiꝛd.
  • Dictaino, ſuche Dittaino.
  • Dickthaler, hierdurch verſtehet man in Ober-Sachſen 27. gute Gro - ſchen.
  • Diedenhoven, ſuche Thionville.
  • Die, Stadt in Dauphiné, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Vienne gehoͤ - rig.
  • Diekirch, kleine Stadt am Fluß Sauer oder Sour im Hertzothum Luͤxemburg, ungefehr 5. Meilen von Luͤxemburg.
  • Diemering, kleine Stadt im We - ſterreich.
  • Diepburg, kleine Stadt im Ertz - Stifft Maͤintz, beym Odenwald, 1. Meile von Umſtadt.
  • Diepholt, Haupt-Stadt der Graff - ſchafft dieſes Nahmens in Weſt - phalen am Fluß Hunte, nicht weit vom Dummer-See. Dieſe Graff - ſchafft, welche dem Hertzog von Zell gehoͤret, liegt zwiſchen dem Biſchoffthum Muͤnſter, der Graff - ſchafft Hoya und dem Fuͤrſten - thum Minden.
  • Dieppe, Deppa, befeſtigte Stadt in der Landſchafft Caux, in der Normandie, wo der Fluß Arc in das Britanniſche Meer faͤllet, nebſt einem guten Hafen, und fe - ſten Schloß, welches die Stadt commandiret. Hier werden viel See-Compaße gemachet.
  • Dieppenbeeck, kleine Stadt im Stifft Luͤttig.
  • Dieſenhofen, Darnaſia, kleine Stadt am Rhein im Tuͤrgow, wel - che unterm Schutz der Cantons Bern und Schaffhauſen ſtehet.
  • Dieſt, Diſtemium, kleine aber nahr -Diet Dilhaffte Stadt in Brabant am Fluß Demer, an den Grentzen des Stifftes Luͤttig, den Erben des letzt-verſtorbenen Koͤnigs in En - gelland als ein Spaniſches Lehn gehoͤrig, und wird hieſelbſt viel Tuch und Leinwand gemachet.
  • Dietfurt, Stadt an den Fluͤßen Altmuͤhl und Laber, im Biſchoff - thum Aichſtaͤdt im Rent-Amt Straubingen.
  • Dieuſe, Decempagi, kleine Stadt in Lothringen, am Fluß Seille.
  • Dietz, Stadt an der Loͤhne, den Fuͤrſten von Naſſau-Dietz gehoͤ - rig.
  • Digne, Dinia, kleine aber gute Stadt in Provence, in den Gebuͤr - gen, am Fluß Bleone, uͤber wel - chen daſelbſt eine hoͤltzerne Bruͤ - cke gehet, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Ambrun gehoͤrig. Allhier fin - det man beruͤhmte warme Geſund - Baͤder.
  • Dijon, Divio, Divionum, Haupt - Stadt des Hertzogthums Bur - gund, am Fluß Ouche. Sie iſt groß, und hat ein feſtes Schloß, auch iſt ein Parlament und Preſi - dial daſelbſt.
  • Dikow, Stadt in der Woywod - ſchafft Jnovlocz.
  • Dikrik, kleine Stadt am Fluß Sure im Hertzogthum Luͤxemburg.
  • Dillenburg, Stadt im untern Theil des Ober-Rheiniſchen Kreiſes am Fluß Dille, zwiſchen Marpurg nnd Siegen, nebſt einem Schloß, auff welchem die Fuͤrſten von Naſſau-Dillenburg zu reſidiren pflegen.
  • Dillingen, mittelmaͤſige Stadt und Schloß in Schwaben an der Do - nau, welche dem Biſchoff von Augspurg als ſeine ordentliche Reſidentz gehoͤret, und eine Roͤ - miſch-Catholiſche Univerſitaͤt hat.
  • Dillsperg, Feſtung auff einem ſtei - len Felſen im Creichgow, beym Necker, eine halbe Meile von Ne - ckergemuͤnd.
  • Dilſtone, Divelſtone, Stadt in Nort - humberland.
  • Dimel, Fluß in der Graffſchafft Waldeck, welcher ſich in die We - ſer ergeuſt.
  • Dinant, Stadt in Bretagne, am Fluß Rance.
  • Dinant, feſte Stadt in dem Condros, an der Maas, nebſt einer Citadel - le, welche auff einem ſteilen Fel - ſen liegt, und die Stadt com - mandiret. Jn dieſer Gegend wird ſchwartzer Marmor gegra - ben.
  • Dingelfingen, kleine Stadt in Un - ter-Baͤyern, am Fluß Jſer, dem Churfuͤrſten in Baͤyern gehoͤrig.
  • Dingle, Stadt in der Jrlaͤndiſchen Landſchafft Mounſter, an dem Noͤrdliſchen Ufer der Bay von Dingle.
  • Dinow, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Diœces, ein Gebiet, woruͤber ein Ertz-Biſchoff oder Biſchoff die geiſtliche Gerichtbarkeit ausuͤbet.
  • Diois, Dienſis Tractus, ein gewiſſes Gebiet in Dauphiné, welches ſehr gebuͤrgicht iſt.
  • Dionyſiades, drey kleine Jnſuln des Mittellaͤndiſchen Meeres, wel - che durch die See-Raͤuber faſt gantz verwuͤſtet worden.
  • Dioſcori, kleine Jnſul auff dem Jo niſchen Meer an der Kuͤſte von Calabria oltra.
  • Diou, ſuche Diu.
  • Dirg, Derg, Fluß in der Jrlaͤndi - ſchen Provintz Ulſter, welcher un - terhalb Strabane der See Foyle heißet, und ſich in einen großen Meer-Buſen ergeuſt.
  • Dirnakgi-Bachi iſt ein Hof-Bedien -Dir Diuter, welcher dem Groß-Sultan die Naͤgel abſchneidet.
  • Dirſchau, Stadt in Pomerellien, an der Weixel.
  • Diſciplinarians, alſo werden unter - weilen die Puritaner in Engel - land genennet.
  • Diſcretion, ſich auff Diſcretion, er - geben, geſchiehet, wenn man keine Capitulation auffgerichtet hat, ſondern ſich den Uberwin - dern auff Gnade und Ungnade er - giebt.
  • Diſentis, Diſcentium, beruͤhmte Ab - tey in Graubuͤnden in dem grauen Bunde, deren Abt das Muͤntz - Regale hat.
  • Disſenters werden die Presbyterianer und andere Non-Conformiſten in Engelland genennet, welche ſich nicht unter die Engliſche Kir - chen-Diſciplin begeben wollen.
  • Diſtrict iſt der Umfang eines Ge - bietes, ſo weit ſich die Gericht - barkeit eines oder des andern Ge - richtes erſtrecket.
  • Dithmarſen, Landſchafft im Nie - der-Saͤchſiſchen Kreis, welche der Eyder-Strom gegen Norden vom Hertzogthum Schleswig, und die Elbe vom Hertzogthum Bremen abſondert. Sie hat das eigentlich ſo genante Holſtein ge - gen Oſten, und das Deutſche Meer gegen Weſten. Das Noͤrd - liche Theil dieſer kleinen Land - ſchafft gehoͤret dem Hertzog von Holſtein-Gottorff, und das Suͤd - liche dem Koͤnig in Daͤnnemarck.
  • Dittaino, Dictaino, Fluß in Sici - lien in den Thaͤlern von Demona und Noto, welcher ſich in den Fluß Jaretta ergeuſt.
  • Diu, Diou, Jnſul auff dem Ocea - no Indico an der Kuͤſte von Gu - zarate, in des Groß-Moguls Ge - biet, auff welcher eine wichtige Feſtung nebſt einem guten Ha -fenDiv Divefen zubefinden, den Portugieſen gehoͤrig.
  • Divan, alſo nennet man in Tuͤrckey ein von der Erde einen halben oder gantzen Fuß hoch erhobenes Geruͤſte, welches man in allen Saͤlen und Zimmern der Palaͤſte derer Privat-Perſonen findet. Die - ſes Geruͤſte iſt mit einem koſtba - ren Tapet bedecket, nebſt vielen geſticketen Kuͤßen, welche an die Wand gelehnet ſeynd. Auff die - ſem Divan ruhet der Herr des Hauſes, und nimt die Viſiten ein.
  • Divan nennet man auch den Rath und die Verſamlung, welcher zu gewiſſen Tagen in dem hierzu be - ſtimten Saale in dem zweyten Hof des Serrails bey der Ottoman - niſchen Pforte gehalten wird, um uͤber verſchiedene Staats-Sachen zu rathſchlagen. Die Perſonen, aus welchen der Divan beſtehet, ſeynd der Groß-Vezir, die 6. an - dern Vezire, die zwey Cadilesker von Romanien und Natolien, die drey Teffterdar oder General - Schatzmeiſter, der Niſſangibachi, als Groß-Cantzler, und der Ne - tangi, welcher wie Staats-Secre - tarius iſt, nebſt einigen Schrei - bern und Notarien Sie bege - ben ſich alleſamt jede Woche vier - mahl in den Saal des Divan, und verbleiben daſelbſt biß auff den Mittag.
  • Divan-Beghi iſt der hoͤchſte Richter in Perſien.
  • Divandurovv, Divanduræ Inſulæ, ſeynd 5. oder 6. Jnſuln des Oceani In - dici, von den Maldiviſchen gegen Norden gelegen. Sie ſeynd klein, aber fruchtbar, und gehoͤren dem Koͤnig von Cananor zu.
  • Dive, zwey Fluͤße in Franckreich, de - ren der eine in der Normandie zu befinden, und ſich in das Britan - niſche Meer ergeuſt. Der an -Div Dobdere aber fließet in Poitou, und vereiniget ſich mit der Loire.
  • Divelsburn, Fluß in Northumber - land.
  • Diviſion, ſeynd insgemein 6. Glie - der, wenn ein Bataillon oder Re - giment Diviſion-weiſe marſchi - ret.
  • Diviſion iſt bey einer Flotte eine gewiße Anzahl Kriegs-Schiffe, welche unterm Commando eines General-Officirers ſtehen. Un - terweilen bedeutet dieſes Wort den dritten Theil einer Flotte, welcher ſonſten auch eine Eſca - dre genennet wird. Unterweilen aber iſt es der neunte Theil einer Flotte, welches alsdenn geſchie - het, wenn die Flotte in 3. Eſcadres eingetheilet iſt, indem alsdenn je - de Eſcadre in 3. Diviſiones abge - ſondert wird.
  • Dixmuyden, kleine Stadt im Spa - niſchen Flandern am Fluß Iper - lée, welche einigermaſen befeſti - get iſt.
  • Dnieper, Nieper, Boryſthenes, großer Fluß, welcher in Moſcau ent - ſpringet, Lithauen von Weiß - Reußland ſcheidet, und von Nor - den gegen Suͤden ins ſchwartze Meer fließet.
  • Dnieſter, Nieſter, Tyras, großer Fluß, welcher aus dem See Nie - ſter in der Woywodſchafft Lem - berg entſpringet, nachmahls Po - len und die Moldau von einander ſcheidet, und ſich bey Bialogrod ins ſchwartze Meer ergeuſt.
  • Doblin, Stadt in Semigallien.
  • Dobre, Stadt in Maſovien.
  • Dobricze, Stadt in der Woywod - ſchafft Cracau.
  • Dobriluck, Schloß und Amt in der Nieder-Lauſitz, dem Hauſe Sach - ſen-Merſeburg gehoͤrig. Es liegt 9. Meilen von Luͤbben.
  • Dobrina, Woywodſchafft in Maſo -Mvien,Dob Dogvien, zwiſchen Cujavien und Preußen, nnd begreiffet dieſelbe drey Gebiete, nemlich Dobrina, Ripin und Slonsk. Die Haupt - Stadt heißet gleichfals Dobrina.
  • Dobrzin, Dobrinum, Stadt in der Landſchafft Maſovien, und wird das umliegende Gebiet Dobri - nenſis Terra genennet.
  • Dockum, kleine Stadt in Weſt - Frießland, an einem Fluß, wel - cher ſich nicht weit davon ins Deutſche Meer ergeuſt; dahero die groͤſte Schiffe daſelbſt anlaͤn - den koͤnnen. Sie iſt die Reſi - dentz der Admiralſchafft von Weſt - Frießland.
  • Doͤbeln, kleine Stadt im Leipziger - Kreiſe in Meißen, Chur-Sachſen gehoͤrig.
  • Doͤmitz, Domitium, Feſtung an der Elbe, wo die Elde hinein flieſſet, im Hertzogthum Mecklenburg, nebſt einem beruͤhmten Zoll, dem Heꝛtzog von Mecklenburg-Schwe - rin gehoͤrig.
  • Doesburg, Dousbourg, Stadt in der Graffſchafft Zutphen, wo die alte und neue Yſel zuſammen fließet.
  • Dogado, oder das Hertzogthum Ve - nedig lieget gegen Suͤden an der Landſchafft Poleſine, gegen We - ſten an dem Paduaniſchen Gebiet, gegen Norden an der Landſchafft Trevigiano, und gegen Oſten am Golfo di Venezia. Dieſes Her - tzogthum begreiffet die Stadt Ve - nedig, und andere Oerter, nebſt einer Kuͤſte, welche nicht gar weit ins Land gehet; dargegen aber viele Jnſuln nicht weit von ſol - cher Kuͤſte, und welche le Lagune di Venezia genennet werden.
  • Dogan-Bachi, alſo wird des Groß - Sultans Ober-Falckenirer ge - nennet.
  • Doge heißet ein Hertzog, und wird insgemein hierdurch der HertzogDog Doivon Venedig oder Genua verſtan - den. Beyde kom̃en durch die Wahl zu dieſer hohen Wuͤrde. Zu Genua wehlet man alle zwey Jahre einen neuen Hertzog: Der zu Venedig aber bleibet es ſeine gantze Lebens - Zeit. Dieſer letztere darff ohne Vorbewuſt des Senats nichts wichtiges unternehmen. Er iſt das Ober-Haupt aller Collegio - rum, und antwortet den fremden Geſandten im Nahmen der Re - public in terminis generalibus. Die Creditiv-Schreiben werden in ſeinem Nahmen abgefaßet. Er aber unterſchreibet ſie nicht, ſondern ein Staats-Secretarius; auch werden die Muͤntzen unter ſeinem Nahmen gepreget. Ob auch ſchon die auswaͤrtige Schrei - ben an ihn geſtellet ſeynd; ſo darff er ſie doch ohne des Senats Vorwißen nicht erbrechen. Er hat alle Beneficien von S. Marx - Kirche zu vergeben, aus der Stadt aber darff er nicht kommen, es ſeye denn daß der Rath aus er - heblichen Urſachen vor gut befin - det, ihm ſolches zu erlauben. Er traͤger auff dem Haupt eine ſon - derliche Art von Kronen oder Muͤtzen, welche oben wie ein Horn gebogen iſt, und dannenher il Corno genennet wird. Um die Schultern aber traͤgt er einen Ornat mit Peltz von Hermelin, faſt wie der Churfuͤrſtliche Habit.
  • Doggenburg, Graffſchafft nicht weit vom Boden-See, dem Abt zu S. Gallen gehoͤrig.
  • Doire, Doria Baltea, Duria major, Fluß, welcher an den Grentzen des Walliſer-Landes entſpringet, und ſich in den Po ergeuſt.
  • Doire, Duria minor, Fluß, welcher im Berg Genevre in Dauphiné entſpringet, und ſich ein wenig unterhalb Turin in den Po ergeuſt.
  • Dok, Forme, iſt ein an dem Ufer des Waſſers, in die Erde gegra - bener Platz oder Behaͤltnuͤß, in welchem man die Schiffe bauet, oder ausbeßert.
  • Dol, Stadt in Ober-Bretagne an den Grentzen der Normandie, nebſt einer Citadelle, und einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Tours gehoͤrig.
  • Dolc aqua, Dulcis aqua, kleine Stadt am kleinen Fluß Nervia, nicht weit vom Liguſtiſchen Meer, in Piemont, nebſt einem Schloß auff einem Felſen. Sie iſt die Haupt-Stadt eines kleinen Mar - quiſats.
  • Dolch, ein Seiten-Gewehr, wel - ches ungefehr einen guten Fuß lang iſt, ein Gefaͤß oder Hand - griff von Holtz, Bein oder Horn hat, und eine Klinge, welche auff beyden Seiten ſchneidet. Sie iſt forne ſehr ſpitzig, und mitten breit.
  • Dolcigno, ſuche Dulcigno.
  • Dole, wohlgebauete und ſehr feſte Stadt am Fluß Doux in der Fran - che Comté, nebſt einer Univerſi - taͤt und einem Bailliage.
  • Dolina, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Dollenſtein, ſuche Dalnſtein.
  • Dollert, Sinus Dollarius vel Embda - nus, großer Meer-Buſen am deutſchen Meer, zwiſchen Emb - den und Groͤningen, wo die Embs ins Meer faͤllet.
  • Dollmetſcher, Trucheman, Inter - pres, iſt eine Perſon, vermittelſt welcher zwey andere Perſonen mit einander reden, ob gleich ei - ne der andern Sprache nicht ver - ſtehet, indem dieſer Dollmetſcher ihre Worte allemahl erklaͤret.
  • Dolnſtein, kleine Stadt am Fluß Altmuͤhl im Biſchoffthum Aich - ſtaͤdt im Fraͤnckiſchen Kreiſe.
  • Dom oder Don iſt ein Ehren-Titul bey den Spaniern, welche ihn vor die Tauff-Nahmen der vor - nehmen Mannsperſonen ſetzen, als Dom Pedro, Dom Diego &c. und bedeutet er ſo viel, als Herr.
  • Dom, alſo nennet man die Cathe - dral oder Haupt-Kirche eines Ertz - oder Biſchoffthums.
  • Domanial-Guͤter heißen eigentlich diejenigen, welche, weil ſie zu der Kꝛone odeꝛ Regieꝛung unzeꝛtrenn - lich gehoͤren, durch den Koͤnig oder Fuͤrſten nicht koͤnnen veraͤußert worden, es geſchehe denn mit Einwilligung der geſamten Land - Staͤnde.
  • Domazlicz, Tußa, Koͤnigliche Stadt im Pilſner-Kreis in Boͤhmen.
  • Dombe, le pais de Dombes, Dum - , kleine Landſchafft, welche von Beaujolois durch die Saone abge - ſchieden, und im uͤbrigen durch die Landſchafft Breſſe umgeben wird. Sie beſtehet aus eilff Ca - ſtellaneyen, hat ſein abſonderli - ches Parlament zu Lion, iſt ein ſonveraines Fuͤrſtenthum, und ge - hoͤret dem Duc du Maine.
  • Domfrons, Donnifrons, kleine Stadt in der Landſchafft Maine am Fluß Mayenne, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Dominicaner, ein Muͤnchs-Orden, welcher ſeinen Nahmen von S. Dominico hat. Man nennet ſie insgemein Prediger-Muͤnche.
  • Dominique, eine von den Antilli - ſchen Jnſuln Barlovento, welche ſehr fruchtbar iſt, und denen Ca - ribes unterwuͤrffig iſt.
  • Domleſchg, kleine Landſchafft in Graubuͤndten.
  • Domo d Oſcela, kleine befeſtigte Stadt im Hertzogthum Meyland am Fluß Toſa, in der Graffſchafft Anghiera.
  • Don, ſuche Tanais.
  • Donato, kleiner Fluß in Calabria oltra, welcher ſich in das Joni - ſche Meer ergeuſt.
  • Donau, Danubius, großer Fluß, welcher zu Doneſchingen in Schwaben entſpringet, und ſich durch zwey Arme ins ſchwartze Meer ergeuſt. Er fleuſt von A - bend gegen Morgen.
  • Donawert, Donauwert, Stadt an der Donau, wo die Wernitz hineinfließet, im Hertzothum Baͤy - ern, 6. Meilen von Augspurg, an den Schwaͤbiſchen Grentzen, und beſitzet ſie der Churfuͤrſt von Baͤy - ern.
  • Donchery, kleine Stadt in der Land - ſchafft Rhetelois in Champagne, an der Maas.
  • Doneſchingen, Schloß und großer Flecken in der Graffſchafft Fuͤr - ſtenberg in Schwaben, allwo die Donau entſpringet, 15. Meilen von Ulm.
  • Doniec Sevvierski, oder der kleine Don, ein Fluß an den Moſcowi - tiſchen Grentzen, welcher ſich in den Don ergeuſt.
  • Donjon, Bruchwehre, iſt ein erhabe - ner Ort in einer Feſtung, wohin man ſich bey einer Belagerung in der aͤußerſten Noth retiriret, um mit dem Feinde zu capituli - ren.
  • Donzi, kleine Stadt am Fluß Noaym in der Landſchafft Nivernois. Das umliegende Gebiet heißet Don - ziois.
  • Doppelgen, Muͤntze in Holland, welche 2. Stuͤber oder einen gu - ten Groſchen gilt.
  • Doppia di Spagna, Doublone oder Piſtole, Spaniſche guͤldene Muͤn - tze, welche 32. Realen gilt. Zu Meyland gilt ſie 21. Lire, und die Jtaliaͤniſchen gelten daſelbſt 23. Lire. Zu Florentz aber gilt eineDor DornJtaliaͤniſche ſo viel als 30. Paoli, und eine Doppia di Venezia iſt 23. Lire.
  • Dorat, Oratorium, kleine Stadt am Fluß Seve, in der Landſchafft Marche in Franckreich.
  • Dorcheſter, Dorceſter, Dorſetshire, Landſchafft in Engelland, welche gegen Oſten an Hant, gegen Nor - den an Wilt und Somerſet, gegen Weſten an Devon, und gegen Suͤden an das Britanniſche Meer grentzet. Sie iſt beruͤhmt wegen der Wolle, welche man vor die beſte in Engelland haͤlt, und we - gen der Maſt-Baͤume. Die Haupt - Stadt heißet Dorcheſter, und liegt am Fluß Frome.
  • Dordogne, Duranius, Fluß in Au - vergne, welcher in die Garonne faͤllet.
  • Dordrecht, Dort, Dordracum, große, reiche und ſchoͤne Han - dels-Stadt in Suͤd-Holland an der Maas, welche an dieſem Ort die Mervve heißet. Dieſer Fluß machet um die Stadt eine kleine Jnſul, wodurch ſie ſehr feſte iſt.
  • Doria, ſuche Doire.
  • Dormael, kleine Stadt im Qvartier von Loͤwen in Brabant.
  • Dornburg, kleine Stadt und Amt an der Saale auff einem Berge, im Oſterlande, den Hertzogen zu Sachſen-Weimar gehoͤrig.
  • Dornheim, Dornem, kleine Stadt im Schwartzwald, dem Hertzog von Wirtemberg gehoͤrig.
  • Dornick, ſuche Tournay.
  • Dornock, Dunrodunum, kleine Stadt nebſt einem großen und guten Hafen und einer Citadelle in der Nord-Schottlaͤndiſchen Landſchafft Sutherland, an der Meer-Enge von Dornock. Sie iſt die Reſidentz des Biſchoffs von Caithneß.
  • Dornſtaͤdt, kleine Stadt am Fluß Glatt im Hertzogthum Wirtem - berg, im Schwartz-Walde.
  • Doreſtoro, ſuche Siliſtria.
  • Dorſetshire, ſuche Dorcheſter.
  • Dorſten, Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Rechlingshauſen. Sie iſt befeſtiget, lieget an der Lippe, und gehoͤret zu dem Ertz-Stifft Coͤlln.
  • Dort, ſuche Dordrecht.
  • Dortmund, Tremonia, freye Reichs - und Hanſee-Stadt am Fluß Ems, in der Graffſchafft Marck, und iſt ſie eine Feſtung.
  • Doſolo, Flecken nebſt dem Titul eines Marquiſats im Hertzogthum Mantua am Po.
  • Dotekom, kleine Stadt an der alten Yſſel auff der rechten Seite, in der Graffſchafft Zutphen.
  • Dotis, Dotes, ſuche Tata.
  • Douane, Dogana, iſt ein Ort, wo man die Impoſten und Acciſen von den Waaren entrichtet.
  • Dovarnenes, kleine Stadt in Breta - gne, nebſt einem großen und gu - ten Hafen an der Baye von Do - varnenes.
  • Douay, Duacum, große und feſte Stadt am Fluß Scarpe im Wal - loniſchen Flandern, nebſt einer Univerſitaͤt und Caſtellaney, der Kron Franckreich gehoͤrig.
  • Doué, Dovæum, kleine Stadt in der Landſchafft Anjou.
  • Douglas, Dunglas, kleine Stadt in der Schottlaͤndiſchen Provintz Merche.
  • Douglas-tovvn, Stadt auff der Jnſul Man.
  • Dovi, Dyfi, Fluß in der Provintz Walles, welcher ſich in das Jr - laͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Douppliren wird beym Krieges - Exercitio diejenige Bewegung ge - nennet, wenn man aus zwey Gliedern eines machet, welches die Hoͤhe des Bataillons vermin -Dour Dradert, dargegen aber die Fronte vermehret. Oder wenn man die Reihen douppliret, und aus zweyen eine machet, ſo wird die Fronte des Bataillons verringert, und die Hoͤhe vermehret.
  • Dourdan, Dordincum, kleine Stadt in der Isle de France, in dem Ge - biet Hurepoix, am Fluß Orge.
  • Dourlens, Doulens, Dulendium, klei - ne befeſtigte Stadt nebſt einer Citadelle am Fluß Authie in der Picardie.
  • Douro, Duero, Durius, großer Fluß, welcher in Alt-Caſtilien entſpringet, und ſich in das At - lantiſche Meer ergeuſt.
  • Dousburg, ſuche Doesburg.
  • Douvre, ſuche Douvvres.
  • Douvvres, Douer, Douvre, Dubris, kleine Stadt in der Graffſchafft Kent, nebſt einer Citadelle und beruͤhmten Hafen, wohin die or - dinaire Paſſage von Calais aus Franckreich nach Engelland ge - het. Sie iſt eine von den fuͤnff Haͤfen, welche Sitz und Stimme im Parlament von Engelland ha - ben.
  • Dovvne, Comitatus Dunenſis, Graff - ſchafft in der Jrlaͤndiſchen Pro - vintz Ultonia oder Ulſter. Die Haupt-Stadt derſelben heißet gleichfalls Dovvne, und liegt am See Cone, iſt aber ziemlich wuͤ - ſte. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Jrland, und ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Armagh gehoͤrig.
  • Dovvneham, Stadt in Norfolk.
  • Doux, Dubis, großer Fluß in der Franche Comté, welcher im Ber - ge Jura entſpringet, und ſich zu Verdun in die Saone ergeuſt.
  • Drago, Fluß, welcher an den Gren - tzen des Principato citra und oltra entſpringet, und ſich in den Golfo di Napoli ergeuſt.
  • Dragoman, alſo werden die Doll - metſcher in den Orientaliſchen Laͤndern genennet, welche die Orientaliſche und Occidentaliſche Sprachen verſtehen.
  • Dragone. Draco, Fluß, welcher im Veſuvio entſpringet, und ſich in den Fluß Sarno ergeuſt.
  • Dragoner, eine Art Reuter, welche aber ſowohl zu Pferd als zu Fuß Dienſte thun muͤſſen, und welche bey großen Attaquen oder in Feld - Schlachten an die gefaͤhrlichſten Oerter commandiret werden. Jhr Gewehr beſtehet in Flinten, Pi - ſtolen, Degen, Pallaſchen, und Bajonetten, auch fuͤhren ſie zu - weilen Beile an den Saͤtteln. Wenn die Schlacht angehet, ſo chargiren ſie zu allererſt, und im Lager haben ſie ihren Ort forne an der Spitze oder auff den Fluͤ - geln, damit ſie dieſelben bedecken, weil ſie am erſten in die Waffen kommen koͤnnen. Sie werden eigentlich zu der Infanterie ge - rechnet. Die Prima Plana einer Compagnie Dragoner beſtehet aus dem Hauptmann, Lieute - nant, Faͤhnrich, Wachtmeiſter, Fourirer, Muſterſchreiber, Feld - ſcherer, Tambour, Schmied und Sattler.
  • Draguignan, Dracenum, Stadt in Provence.
  • Drance, Fluß, welcher in der Land - ſchafft Faucigny entſpringet, und ſich in den Genffer-See ergeuſt.
  • Draw, Dravus, großer Fluß, wel - cher zu Jnnichen in Tyrol an den Saltzburgiſchen Grentzen ent - ſpringet, und ſich nicht weit von Eßeck in die Donau ergeuſt. Er fließet von Weſten gegen O - ſten.
  • Drauſen, See in Preußen bey der Stadt Elbing, welcher ſich in den friſchen Haff ergeuſt.
  • Dreſodernheim, kleine Stadt in der Unter-Pfaltz, am Fluß Glan, in dem Amte Creutznach.
  • Dreg, Grapin, iſt ein kleiner Ancker von fuͤnff Tanden oder Klauen, welche man zu den Chaloupen auff den Fluͤßen und anderswo gebrauchet.
  • Drente, alſo wird der Noͤrdliche Theil von Ober-Yßel genennet, in welchem viel Moraſt zufin - den.
  • Dreßden, wohlbefeſtigte Chur - Saͤchſiſche Reſidentz-Stadt im Meißniſchen Kreiſe an der Elbe, durch welche ſie in Alt-und Neu - Dreßden abgetheilet, durch eine koſtbare ſteinerne Bruͤcke aber wieder aneinander gehenget wird. Sie liegt 3. Meilen von der Stadt Meißen, und hat ein praͤchtiges Schloß in Neu-Dreßden, nebſt einer weitberuͤhmten Kunſt-Kam - mer.
  • Dreux, Drocum, kleine und alte Stadt in der Isle de France, am kleinen Fluß Blaiſe.
  • Drewicz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Dreyer, Silber-Muͤntze in Sach - ſen, deren 4. einen guten Gro - ſchen machen.
  • Dreyling, Muͤntze im Holſteiniſchen, welche drey leichte Pfennige gilt.
  • Drieſen, befeſtigte Stadt an dem kleinen Fluß Warte in der neuen Marck Brandenburg, an den Pol - niſchen Grentzen.
  • Driffield, Stadt in Yorkshire.
  • Drillo, Fluß in Sicilien im Val di Noto, und ergeuſt ſich derſelbe in das Africaniſche Meer.
  • Drimago, Tuͤrckiſche Stadt in Bul - garien, an der Donau.
  • Drin, Fluß in Albanien, welcher ſich in den Golfo von Drin am Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Drin, Fluß in Boſnien, welcher ſich unterhalb Drinovvar in die Sau ergeuſt.
  • Drinowar, Drinopolis, Tuͤrckiſche Stadt in Servien, auff einer klei - nen Jnſul, welche der Fluß Drin machet.
  • Drißa, Stadt in der Woywodſchafft Polocz.
  • Drizwiaz, Stadt in der Woywod - ſchafft Wilna.
  • Drogheda, Tredach, kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Provintz Leinſter, in der Graffſchafft Louth, am Fluß Boyne, nicht weit von ſei - nem Einfluß ins Meer, allwo er einen guten Hafen hat.
  • Drogiczin, kleine Stadt in Podla - chien am Fluß Bug, nebſt einer Caſtellaney.
  • Drogobusk, kleine Stadt im Her - tzogthum Bielki in Moſcau am Dnieper.
  • Droitvvich, Flecken in der Land - ſchafft Worcheſter am Fluß Sal - vvarpe. Dieſer Ort hat das Recht, zwey Deputirten zum Par - lament in Engelland zu benen - nen, und wird daſelbſt viel Saltz geſotten.
  • Drome, kleiner Fluß in Dauphiné, welcher ſich unterhalb Valence in die Rhone ergeuſt. Jn der Nor - mandie iſt ein kleiner Fluß, gleich - falls Drome genant, der ſich zu - gleich mit dem Fluß Aure ins Meer ergeuſt.
  • Dromo, kleine und uͤbel bewohnte Jnſul auff dem Archipelago.
  • Dromore, Drummore, kleine und faſt wuͤſte Stadt am Fluß Lagang, in der Jrlaͤndiſchen Provintz Ul - ſter, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Ar - magh gehoͤrig.
  • Dronero, Draconerium, Stadt in der Marggraffſchafft Saluzzo, am Fluß Macra.
  • Drontheim, Provintz in Norwe - gen, welche gegen Suͤden an Ber - gen, gegen Norden an Ward - huis, gegen Weſten an den Ocea - num Septentrionalem, und gegen Oſten an die Norwegiſchen Ge - buͤrge grentzet.
  • Drontheim, Nidroſia, Handels - Stadt und Hafen in der Provintz Drontheim, und hat dieſelbe ei - nen Biſchoff.
  • Droßarte ſeynd Amtleute in Hol - land, welche die Juſtiz verwalten.
  • Droßen, kleine Stadt in der neuen Marck Brandenburg.
  • Droſt, ein Ober-Amtmann, und iſt dieſes Wort in Nieder-Sachſen gebraͤuchlich.
  • Druha, Stadt in der Woywod - ſchafft Polocz.
  • Druſen ſeynd Voͤlcker in Syrien auff dem Berge Libanon, welche, ihrem Vorgeben nach, von den Frantzoſen herſtammen ſollen. Sie nennen ſich Chriſten, folgen aber weder der Chriſtlichen noch Mahometaniſchen Religion, ſon - dern haben einen eigenen Glau - ben. Sie ſeynd gute Krieges - Leute, und haben ihre beſondere Fuͤrſten, welche ſie Emirs nennen, und welche dem Groß-Sultan tributbar ſeynd.
  • Druſenheim, Stadt in Nieder-El - ſaß am Fluß Moter.
  • Duara, Feſtung am Oeſtlichen Ufer des Flußes Cettina in Dalmatien, den Venetianern gehoͤrig.
  • Dubiecz, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Dublin, Graffſchafft in der Jrlaͤndi - ſchen Provintz Leinſter, und liegt dieſelbe zwiſchen den Graffſchaff - ten Wicklo, Kildare und Eaſtme - ath, wie auch zwiſchen dem Jr - laͤndiſchen Meer.
  • Dublin, Haupt-Stadt des Koͤnig - reichs Jrland, in der GraffſchafftM 4gleichesDub Duffgleiches Nahmens und in der Provintz Leinſter am Einfluß des Flußes Leiffer in das Jrlaͤndi - ſche Meer gelegen. Sie iſt eine groſſe, wohlgebauete und volck - reiche Handels-Stadt nebſt einem guten Hafen und feſten Schloße, wie auch einem Ertz-Biſchoff - thum und einer Univerſitaͤt. Der Vice - Koͤnig von Jrland reſidiret daſelbſt; wie denn auch faſt der gantze Adel des Koͤnigreichs allda wohnet, und wird die Parlaments - Verſamlung allemahl daſelbſt ge - halten.
  • Dubna, Stadt in Volhynien.
  • Duc iſt in Franckreich eine Stands - Perſon, welche die Hertzogliche Wuͤrde traͤget, und den Comtes und Marquis vorgehet.
  • Ducaten, guͤldene Muͤntze, welche auff 2. Thaler gemuͤntzet, jeden - noch aber unterweilen vor 4. Kaͤy - ſer-Guͤlden und noch hoͤher ver - we[ch]ſelt wird. Jn Holland gilt er 63. biß 64. Stuͤber oder einen Thaler und ein Drittel.
  • Ducaton, eine Spaniſche Silber - Muͤntze, welche 5. Ortsthaler gilt.
  • Duccala, Provintz des Koͤnigreichs Fez.
  • Duchezow, adliche Stadt im Leit - merizer-Kreis in Boͤhmen.
  • Duderſtadt, Stadt und Amt auff dem Eisfelde am Fluß Wipper, Chur-Maintz gehoͤrig, 8. Meilen von Caßel.
  • Duero, ſuche Douro.
  • Duell, ein zwey-Kampff, oder ein Krieg unter zweyen Perſonen, welche einander zu ſolchem Ende ausgefordert haben.
  • Duerſtede, ſuche Wyck de Duerſtede.
  • Duesmois, kleine Landſchafft in Burgund, nicht weit vom Ur - ſprung der Seine.
  • Duffel, kleine Stadt am Fluß Nethe im Spaniſchen Brabant.
  • Duͤben, kleine Stadt an der Mul - da in dem Saͤchſiſchen Chur-Krei - ſe, vier Meilen von Leipzig.
  • Duͤna, Dzwina, großer Fluß, wel - cher bey Biata in der Moſcau ent - ſpringet, und ſich in den Rigi - ſchen Meer-Buſen bey der Duͤna - muͤnder-Schantze in die Oſt-See ergeuſt.
  • Duͤnckelſpuͤl, freye Reichs-Stadt in Schwaben, am Fluß Wernitz, an den Fraͤnckiſchen Grentzen, 3. Meilen von Noͤrdlingen. Der Rath daſelbſt iſt halb Roͤmiſch - Catholiſch und halb Evangeliſch, die Buͤrgerſchafft aber groͤſten Theils Evangeliſch.
  • Duͤneburg, feſtes Schloß in der Liefflaͤndiſchen Provintz Letten, der Republic Polen zugehoͤrig.
  • Duͤnkirchen, ſuche Duynkirchen.
  • Duͤren, Marcodurum, wohlgebaue - te Stadt am Fluß Roͤr, im Her - tzogthum Juͤlich.
  • Duͤßeldorff, Haupt-Stadt des Hertzogthums Bergen, am Rhein gelegen. Sie iſt befeſtiget, und hat ihren Nahmen vom Fluß Duͤßel, welcher daſelbſt in den Rhein faͤllet.
  • Duͤtgen, Daͤniſche Muͤntze, welche 3. Luͤbiſche Schillinge oder 18. gu - te Pfennige gilt.
  • Duͤtlingen, kleine Stadt an der Do - nau im Hertzogthum Wirtem - berg, allwo Eiſen-Gruben zu be - finden ſeynd.
  • Duglas, ſuche Douglas.
  • Duisbourg, kleine Stadt im Quar - tier von Bruͤßel, nebſt dem Titul einer Vicomté.
  • Duisburg, Stadt im Hertzogthum Cleve, am Fluß Roͤr, nicht weit vom Rhein, an den Bergiſchen Grentzen. Sie gehoͤret dem Koͤ - nig in Preußen, und hat eine Uni - verſttaͤt.
  • Dulbendar-Aga, ein gewiſſer Hof - Bedienter bey der Ottomañiſchen Pforte, welcher dem Groß-Sul - tan den Turban auffſetzet.
  • Dulcigno, Olchinum, Stadt in Dal - matien am Golfo di Venezia, nebſt einem guten Hafen und Ci - tadelle, den Tuͤrcken gehoͤrig.
  • Duleek, Dulek, großer Flecken in der Graffſchafft Eaſt-meath in der Jrlaͤndiſchen Provintz Leinſter, welcher Ort das Recht hat, De - putirten zu dem Parlament in Engelland zu ſchicken.
  • Dulmen, kleine Stadt im Biſchoff - thum Muͤnſter, und die Haupt - Stadt des Laͤndgens Dulmen.
  • Dulverton, Stadt in Somerſetshire.
  • Dumbar, Stadt in Suͤd-Schottland an der Kuͤſte von Lothiana, nebſt einem guten Hafen, und hat ſie uͤber dieſes Sitz und Stimme im Parlament von Schottland.
  • Dumblain, Dunblane, Haupt-Staͤdt in der Suͤd-Schottlaͤndiſchen Landſchafft Menteith, am Fluß Leth. Sie hat Sitz und Stim - me im Parlament von Schott - land, und ihr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Glascovv.
  • Dumbriton, Dumbarton, Stadt in der Suͤd-Schottlaͤndiſchen Land - ſchafft Lennox, am Fluß Leth. Sie iſt, wegen ihrer Lage auff ei - nem hohen und ſteilen Felſen, der feſteſte Ort in Schottland.
  • Dummer-See, ein See zwiſchen dem Muͤnſteriſchen, Osnabruͤgi - ſchen und Diepholtiſchen Gebiet.
  • Dun, kleiner Fluß in der Land - ſchafft Darby, welcher ſich in den Fluß Humber ergeuſt.
  • Dun, kleine Stadt im Hertzogthum Bar, an der Maas.
  • Dunaigrod, Stadt in Podolien.
  • Dunbar, Stadt in Suͤd-SchottlandDun Dungin der Landſchafft Lothiana an der See, nebſt einem Hafen.
  • Duncaſter, Dancaſter, kleine Stadt im Hertzogthum York, am Fluß Dun.
  • Dunckton, Flecken in der Suͤd-En - gellaͤndiſchen Landſchafft Wilt, welcher das Recht hat, zwey De - putirte zum Parlament in En - gelland zu ſenden.
  • Dundalke, kleine Stadt in der Jrlaͤn - diſchen Provintz Leinſter, an den Kuͤſten der Graffſchafft Louth, all - wo ſie einen großen Hafen hat.
  • Dundée, Donum Dei, Taodunum, kleine aber befeſtigte Stadt in der Nord-Schottlaͤndiſchen Provintz Angus, am Einfluß des Flußes Tay, allwo ſie einen guten Ha - fen hat.
  • Dunes, Duynen ſeynd Sand-Huͤgel, welche das Meer am Ufer machet. Jn ſonderbarem Verſtande aber ſeynd die Duynen eine große Ree - de oder Gegend, wo die Schiffe vor Ancker liegen, laͤngs der Oeſt - lichen Kuͤſte der Provintz Kent, und wo ſich die Engliſchen Flot - ten insgemein verſamlen. Sie wird durch die drey Schloͤßer San - dovvne, Deale und Walmer be - ſchuͤtzet.
  • Dunfreis, Dunfreia, kleine Stadt nebſt einem feſten Schloß in Suͤd-Schottland, am Fluß Nithe, und die Haupt-Stadt der Land - ſchafft Nithesdale.
  • Dungall, die Graffſchafft Dungall oder Tyrconel, in der Jrlaͤndi - ſchen Provintz Ulſter, zwiſchen den Graffſchafften Londonderri und Fermanagh, wie auch zwiſchen dem Oceano Deucaledonio. Sie hat ein ebenes und fruchtbares Erd - reich, und heißet die Haupt-Stadt gleichfalls Dungall, welche an der großen Baye daſelbſt einen guten Hafen hat, auch hat ſie Sitz undM 5Stim -Dun DunſtStimme im Parlament von Jr - land.
  • Dungannon, Flecken oder kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Graff - ſchafft Tyronne. Sie iſt die Re - ſidentz des Graffen von Tyronne, und hat Sitz und Stimme im Parlament von Jrland.
  • Dungarvan, Flecken oder kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Pro - vintz Mounſter. Sie iſt befeſti - get, hat einen guten Hafen, wie auch Sitz und Stimme im Parla - ment von Jrland.
  • Dungcanon, Feſtung in der Jrlaͤn - diſchen Graffſchafft Wexfort an der Oeſtlichen Kuͤſte der Baye von Waterfort.
  • Dungisbey, Vorgebuͤrge in Nord - Schottland, den Orcadiſchen Jn - ſuln gegen uͤber.
  • Dunholm, Stadt in Lincolnshire.
  • Dunington-Caſtle, Stadt in Leice ſtershire.
  • Dunkeld, Duncaledonia, kleine Stadt in der Schottlaͤndiſchen Graff - ſchafft Perth, am Fluß Tay. Sie hat einen Biſchoff, welcher unter den Ertz-Biſchoff von S. Andrews ge - hoͤret.
  • Dunkeran, Donekyne, Juernis, kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Pro - vintz Mounſter, in der Graffſchafft Desmond, an der Noͤrdlichen Kuͤ - ſte der Baye von Mayra.
  • Dun-le-Roy, Regiodunum, kleine Stadt oder Flecken in der Land - ſchafft Berry, am Fluß Auron.
  • Dunmovv, Stadt in Eſſex.
  • Dunnington, Stadt in Lincolnshire.
  • Dunois, kleines Hertzogthum in der Provintz Beauce.
  • Dunſtable, Stadt in Bedfordshire.
  • Dunſtafag, Stephanodunum, kleine be - feſtigte Stadt in der Suͤd-Schott - laͤndiſchen Landſchafft Lorne, nebſt einem guten Hafen.
  • Dunſter, Stadt in Somerſet.
  • Dunvvick, Dunmocha, Flecken in der Landſchafft Suffolk, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Durance, Druentia, großer Fluß, welcher in den Alpen und zwar im Berge Genevre entſpringet, und ſich nicht weit unterhalb Avignon in die Rhone ergeuſt.
  • Durango, Stadt in der Audientia von Mexico, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Mexico gehoͤrig.
  • Durango, kleine aber gute Stadt in Biſcaya.
  • Durazzo, Dyrrachium, große und be - feſtigte Stadt an der Kuͤſte von Albanien, nebſt einem vortreffli - chen Hafen, und einem Ertz-Bi - ſchoͤfflichen Sitz. Sie gehoͤret den Tuͤrcken.
  • Durben, Stadt in Curland.
  • Durbuy, Durby, kleine Stadt am Fluß Ourte, im Hertzogthum Luͤ - tzemburg. Sie iſt die Haupt - Stadt der kleinen Graffſchafft Durbuy.
  • Duresme, ſuche Durham.
  • Dureſtail, kleine Stadt an der Loire in der Landſchafft Anjou.
  • Durham, Duresme, Dunholm, Du - nelme, Haupt-Stadt des Bi - ſchoffthums oder der Graffſchafft Durham in Northumberland, am Fluß Were. Jhr Biſchoff ge - hoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu York, fuͤhret den Titul eines Co - mitis Palatini, und hat die Ober - ſtelle vor allen Engliſchen Bi - ſchoͤffen, den von Londen ausge - nommen. Jn dieſer Graffſchafft werden viel Stein-Kohlen ge - wonnen.
  • Durlach, Marggraffthum in Schwaben, welches das Noͤrd - liche Theil des Marggraffthums Baden iſt. Die Haupt - und Reſidenz-Stadt heißet gleichfalls Durlach.
  • Durnſtein, Stadt im Biſchoffthum Worms.
  • Duroſtorum, Stadt an der Donau in der Bulgarey.
  • Dursley, Stadt in Gloceſtershire.
  • Dutlingen, kleine Stadt an der Donau im Hertzogthum Wirtem - berg, allwo Eiſen-Gruben zufin - den ſeynd.
  • Duynkirchen, Dunquerque, Dun - kerque, große und Volckreiche Stadt im Frantzoͤſiſchen Flan - dern am Meer, nebſt einem be - ruͤhmten Hafen, und ſchicken ſich die Einwohner ſehr gut zu der Caperey.
  • Duynen, ſuche Dunes.
  • Duyveland, ein gewiſſes Gebiet auff der Jnſul Schouven in der Pro - vintz Seeland. Dieſes Gebiet wird vom uͤbrigen Theil der Jn - ſul durch einen großen Canal ab - geſondert.
  • Dwina, Duina; großer Fluß in Moſcau, welcher in der Provintz Wologda entſpringet, und erſt - lich gleichfalls Wologda genen - net wird. Hernach heißet er Su - chana, und letzlich nimmt er in der Provintz Dwina ſeinen rechten Nahmen wieder an, worauf er ſich durch zwey Arme in den Meer - Buſen S. Nicolai am weißen Meer ergeuſt.
  • Dwina, Duina, Provintz in Mo - ſcau, welche gegen Suͤden an Ouſtioug, gegen Weſten an Kar - gapol, gegen Oſten an Condinsky, und gegen Norden an das weiße und Moſcowitiſche Meer gren - tzet.
  • Dyſart, Flecken oder kleine Stadt in der Suͤd-Schottlaͤndiſchen Graffſchafft Fife, an der Meer - Enge Forth. Dieſer Ort hat das Recht Deputirten zum Parlament in Schottland zuſenden.
  • Dziſna, Stadt in der Woywod - ſchafft Polocz.
  • Dzwina, ſuche Duͤna.

E.

  • EArne; Ernus, Dernus, großer See in der Graffſchafft Ferma - nagh in der Provintz Ulſter, auff welchem viele kleine Jnſuln ſeynd.
  • Eaſt-Angles, das Koͤnigreich der Eaſt-Angles, ſuche Oſt-Angeln.
  • Eaſt-Meath, Midia Orientalis, Graff - ſchafft in der Jrlaͤudiſchen Pro - vintz Leinſter, welche gegen We - ſten an Weſt-Meath, gegen Nor - den an Cavan und Louth, gegen Suͤden an Kildare und Dublin, und gegen Oſten an das Jrlaͤndiſche Meer grentzet. Sie iſt ſehr frucht - bar, und wird faſt von lauter En - gellaͤndern bewohnet.
  • Ebbe und Flut, wird diejenige Ab - wechſelung des Meeres genen - net, wenn an einigen Ufern das Waßer hinweg weichet, und zu gewiſſen Stunden wiederkoͤmmet. Jenes heißet die Ebbe, Refluxus, und dieſes die Flut, Fluxus. Zum Exempel, an den Kuͤſten von Franckreich mercket man an, daß das Waßer des Oceani zu gewiſ - ſer Zeit ſeinen Lauff von Suͤden gegen Norden zu nehmen ſchei - net. Dieſe Bewegung, welche man die Flut nennet waͤhret un - gefehr 6. Stunden, in welcher Zeit ſich das Meer nach und nach auffſchwellet, und ſich gegen die Kuͤſten erhoͤhet, ja ſo gar auch in die Stroͤme hineintritt, derer Waßer ſie zwinget, ſich gegen ihre Qvellen zuruͤcke zuziehen, dergeſtallt daß einige ſeynd, in welchen die Flut ſich biß uͤber 40. Frantzoͤſiſche Meilen erſtrecket. Nach dieſen 6. Stunden der Flut ſcheinet das Meer eine Viertel -StundeEbel EberStunde lang in einerley Zuſtan - de zu verbleiben, und hierauff nimmet es ſeinen Lauff von Nor - den gegen Suͤden, und zwar gleichfalls 6. Stunden lang, in welchen das Waßer wiederum von den Kuͤſten hinwegfaͤllet, und das Waßer in den Stroͤmen ſei - nen ordentlichen Lauff wieder nach dem Meer bekoͤmmet. Hier - auff erfolget eine viertelſtuͤndige Ruhe, worauff eine abermahlige Flut und Ebbe entſtehet. Alſo ſteiget und faͤllet das Waßer des Tages zweymahl, nicht aber ge - nau in einerley Stunde, weil ſich die Flut alle Tage 3. Viertel - Stunden und 5. Minuten ver - weilet. Auff dem Mittellaͤndi - ſchen Meer vermercket man die Flut nicht, ausgenommen auff dem Golfo di Venezia zu Venedig und an den benachbarten Orten. So hat auch die Oſt See, der Pon - tus Euxinus und das todte Meer in Aſien keine Ebbe und Flut.
  • Ebelſtot, kleine Stadt in dem Ge - biet Arhus in Juͤtland.
  • Eberbach, eine feine Stadt am Necker, in das Chur-Pfaͤltziſche Amt Mosbach gehoͤrig, und 1. Meile von Mosbach gelegen.
  • Ebernburg, feſtes Schloß auff ei - nem Berge, dem Freyherrn von Sickingen gehoͤrig. Es liegt im Amt Creutzenach in der Graff - ſchafft Spanheim, am Fluß Na - he, wo der Fluß Alſen hinein fleuſt.
  • Ebersberg, kleine Stadt am Fluß Jnn, in Ober-Oeſterreich, dem Biſchoff von Paßau gehoͤrig.
  • Ebersdorff, Flecken unweit Wien in Nieder-Oeſterreich, allwo ein ſchoͤnes Ertz-Hertzogliches Schloß an der Donau liegt.
  • Eberſtein, Graffſchafft in Schwa - ben, zwiſchen dem HertzogthumEbo EckWirtemberg, der Ortenau, und dem Marggraffthum Baden gele - gen. Sie hat ihren Nahmen von dem auff einem Felſen gele - genen feſten Schloß Eberſtein, und hat verſchiedene Herren, nemlich den Hertzog von Wirtem - berg, Marggraffen von Baden Graffen von Wolckenſtein, Graf - fen von Gronsfeld und Biſchoff von Speyer.
  • Ebora, ſuche Evora.
  • Ebrbuharis, eine Art Tuͤrckiſcher Muͤnche, welche ein ſehr andaͤch - tiges und nuͤchternes Leben fuͤh - ren, aber keine Wallfahrt nach Mecha thun, weil ſie ſich einbil - den, ihre Seelen ſeyen ſchon der - maſen gereiniget, daß ſie ſich die - ſen vermeinten heiligen Ort ge - nugſam in ihren Zellen vorſtellen koͤnten.
  • Ebrides, Ebudes, Hebrides, ſuche We - ſternes.
  • Ebro, Iberus, großer Fluß in Spa - nien, welcher in Alt-Caſtilien entſpringt, und ſich unterhalb Tortoſa ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Ebsdorff, Evangeliſches Jung - frauen-Kloſter unweit Luͤneburg, den Hertzogen von Braunſchweig und Luͤneburg gehoͤrig.
  • Echternach, Echtern, Epernach, klei - ne Stadt am Fluß Sour im Her - tzogthum Luͤxemburg.
  • Ecija, Stadt am Fluß Xenil in An - daluſien nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Sevilien gehoͤrig.
  • Eckartsberge, Stadt und Amt in Thuͤringen, 2. Meilen von Naum - burg, dem Hertzoge zu Sachſen - Weißenfels gehoͤrig.
  • Eckeloo, kleine Stadt im Hollaͤndi - ſchen Flandern.
  • Ecklenfort, kleine Stadt und Ha - fen an einem kleinen Meer-Bu -ſenEcu Ediſen an der Oſt-See, im Hertzog - thum Schleswig, dem Hertzog von Holſtein-Gottorp gehoͤrig.
  • Ecu, ſuche Eſcu.
  • Ecu Sols, ſuche Eſcu Sols.
  • Ecuyer, Grand Ecuyer de France, ſuche Stallmeiſter.
  • Edam, Stadt in Nord-Holland an der Suͤder-See, allwo ſie ei - nen guten Hafen hat. Sie wird zu den Verſamlungen der Staa - ten von Holland beruffen, und werden daſelbſt viele Schiffe, wie auch gute Kaͤſe gemachet.
  • Eden, Ituna, Fluß in der Land - ſchafft Weſtmorland, welcher ſich unterhalb Carlile in den Meer - Buſen von Solvvay ergeuſt.
  • Edenburg, ſuche Edimburg.
  • Eder, Adrana, Fluß in Heßen, welcher ſich in die Weſer ergeuſt.
  • Edgvvare, Stadt in Middleſex.
  • Edhemiten, eine Art Perſianiſcher und Tuͤrckiſcher Muͤnche, welche von Gerſten-Brodt leben, offt beten und faſten, und ſich ſehr auff das predigen befleißigen. Sie leben in den Wuͤſten zwiſchen Loͤ - wen und Tiegerthieren, welche ſie gantz zahm machen.
  • Edimburg, Edenburg, Haupt - Stadt in Schottland, in der Land - ſchafft Lothiana, an einem kleinen Fluß, nicht weit von dem Golfo von Forth oder Edimburg gele - gen, allwo ſie einen Hafen hat. Sie iſt ziemlich groß und ſchoͤn, und hat eine Citadelle, welche vor einen der feſteſten Oerter in Europa gehalten wird, indem ſie an der einen Seite auff einem unerſteiglichen Felſen liegt, auff der andern aber mit 12. Baſtio - nen, und mit einem tieffen in den Felſen gehauenen Graben umge - ben iſt. Dieſe Stadt hat hier - nechſt eine Univerſitaͤt, nebſt ei -Edi Egypnem Biſchoff, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu S. Andrevvs gehoͤrig.
  • Edinion, Eathandune, Stadt in Wiltshire.
  • Eerſel, kleine Stabt im Hollaͤndi - ſchen Kempenland.
  • Efferdingen, kleine Stadt in O - ber-Oeſterreich nicht weit von der Donau, nebſt zwey Schloͤßern, deren eins in-das andere aber außerhalb der Stadt iſt, und un - ter welchen das letztere Schaum - burg genennet wird.
  • Ega, kleiner Fluß in Biſcaya, wel - cher ſich unterhalb Calahorra in den Ebro ergeuſt.
  • Eger, Fluß, welcher in Francken an den Boͤhmiſchen Grentzen auff dem Fichtel-Berge entſpringet, gegen Oſten durch Boͤhmen flieſ - ſet, und ſich jenſeit Leutmeritz in die Elbe ergeuſt.
  • Eger, befeſtigte und wohlgebauete Stadt, am Fluß gleiches Nah - mens im Egriſchen Kreis in Boͤh - men, 5. Meilen vom Carlsbade, an den Fraͤnckiſchen Grentzen, nebſt einem beruͤhmten Sauer - Brunnen. Sie liegt theils in einem Thal, theils auff einem Felſen, und hat ein feſtes Schloß.
  • Eggenberg, das Stamm-Haus der Fuͤrſten dieſes Nahmens in Nieder-Steyermarck.
  • Egliſau, Herrſchafft und Stadt in der Schweitz, am Rhein gelegen, und dem Canton Zuͤrch zugehoͤ - rig.
  • Egypten, Aegypten, Ægyptus, ein Theil von Oſt-Africa, welcher gegen Oſten an das rothe Meer und den Iſthmum von Suez, ge - gen Norden an das Mittellaͤn - diſche Meer, gegen Weſten an das Koͤnigreich und die Wuͤſte Barca, und gegen Suͤden an Nu - bien und die Kuͤſte von Abex grentzet. Es iſt ein fruchtbaresLand,Egyp EichsLand, worzu die Uberſchwem - mung des Nili nicht wenig bey - traͤget, und findet man daſelbſt eine große Menge Weitzen, Ger - ſte, Reiß, und Huͤlſen-Fruͤchte, wie auch Baum-Wolle, Flachs, Zucker, Caſſia, Balſam, Senet - Blaͤtter, Tatteln u. d. m. jedoch iſt es auch der großen Hitze und faulen Waßer wegen ein unge - ſundes Land, und ſeynd die mei - ſten Einwohner Mahometaner, die uͤbrigen aber Coptiſche Chri - ſten und Juͤden. Es gehoͤret un - ter die Botmaͤſigkeit des Tuͤrcki - ſchen Kaͤyſers, und wird durch einen Baſſa regieret, welcher auff dem Schloß zu Cairo ſeine Reſi - dentz hat.
  • Egypten, kleine Stadt in Semigal - lien.
  • Ehrnheim, Ober-Ehrenheim, O - bernheim, kleine Stadt im Nie - der-Elſaß am Fluß Ergers.
  • Ehingen, kleine Stadt nahe bey der Donau in Schwaben, fuͤnff Stunden von Ulm.
  • Ehrenberg, Schloß und feſter Paß in Tyrol gegen Schwaben, auff einem Berge gelegen.
  • Ehrenbreitſtein, Hermanſtein, Erenberti Saxum, beruͤhmtes Schloß und Feſtung auff einem hohen Felſen am Rhein, Coblentz gegen uͤber, und dem Churfuͤr - ſten von Trier gehoͤrig, welcher unten am Felſen beym Rhein ein praͤchtiges Reſidentz-Schloß hat.
  • Ehrengeſandten werden die zu den Tagleiſtungen deputirte Geſandte der Schweitzeriſchen Cantons ge - nennet.
  • Eibelſtadt, Eifelſtadt, kleine Stadt am Maͤyn, des Weines wegen beruͤhmt, und im Biſchoffthum Wuͤrtzburg gelegen.
  • Eichsfeld, ſuche Eisfeld.
  • Eichſtaͤdt, ſuche Aichſtaͤdt.
  • Eiffel, ein gewißes Gebiet zwi - ſchen den Trieriſchen, Coͤllniſchen und Juͤlichiſchen Laͤndern.
  • Eight, Alney, Jnſul in Gloceſter - ſhire.
  • Eimbeck, Haupt-Stadt des Fuͤr - ſtenthums Grubenhagen.
  • Eindhoven, kleine Stadt am Fluß Dommel, in dem Hollaͤndiſchen Brabant.
  • Einfluß, Embouchure, Oſtium, alſo wird der Ort genennet, wo ein Fluß ins Meer oder in einen an - dern Fluß faͤllet.
  • Einlaß iſt in den Feſtungen ein geheimes Thor, welches insge - mein am beqvemſten in den Win - ckel des Flancs und der Courtine gemachet wird, damit man durch den Graben geheime Ausfaͤlle thun kan.
  • Einſiedeln, Vogtey in der Schweitz, dem Canton Schweitz gehoͤrig.
  • Einſiedler iſt eine einſame Perſon, welche ſich in eine Wuͤſte begeben hat, um daſelbſt der Andacht ab - zuwarten.
  • Eiſenach, ſuche Eyſenach.
  • Eiſenberg, kleine Stadt und Schloß unweit der Saale im Oſterlande, dem Hertzog zu Sachſen-Eiſen - berg gehoͤrig, und deßelben Re - ſidentz. Sie liegt 2. Meilen von Zeitz.
  • Eiſerne Thor, Porta ferrea, Stadt und feſter Paß gegen Siebenbuͤr - gen an den Wallachiſchen und Ober-Ungariſchen Grentzen.
  • Eisfeld, Eichsfeld, kleines Land zwiſchen Thuͤringen, Heßen und dem Hertzogthum Braunſchweig, dem Churfuͤrſten zu Maͤintz gehoͤ - rig.
  • Eisfeld, kleine Stadt am Urſprung der Werra, im Hertzogthum Co - burg, an den HennebergiſchenGren -Eis ElchGrentzen, dem Hertzog zu Sach - ſen-Hilpershauſen zugehoͤrig.
  • Eisgrub, Stadt in Maͤhren.
  • Eisland, ſuche Jsland.
  • Eisleben, Islebia, Stadt in der Graffſchafft Mansfeld, 4. Meilen von Merſeburg.
  • Eis-Meer, Mare glaciale, conge - latum vel Scythicum, iſt ein groſſer Theil des Oceani Septentriona - lis, welcher an die Kuͤſten von Lapland, Moſcau und der groſſen Tartarey ſtoͤßet, und ſich weit hin - aus gegen den Polum Arcticum erſtrecket.
  • Eiſna, ſuche Isny.
  • Ekeſio, kleine Stadt am Fluß Arby, in der Schwediſchen Provintz Smaland.
  • Elba, ſuche Elva.
  • Elbe, Albis, groſſer Fluß in Deutſch - land, welcher in Boͤhmen ent - ſpringet, und ſich bey Bruns - buͤttel in die Nord-See ergeuſt.
  • Elbeuf, Elbovium, Flecken an der Seine, in der Normandie, nebſt dem Titul einer Duché Pairie.
  • Elbing, Stadt in Polniſchen Preuſ - ſen zwiſchen dem Hafen Drauſe - nick und dem friſchen Haff, in der Woywodſchafft Marienburg, am Fluß Elbing. Sie wird in die alte und neue Stadt getheilet, welche alle beyde befeſtiget ſeynd, und iſt ſie eine Hanſee-Stadt, allwo gute Handlung getrieben wird. Sie hat einen Burggraffen, wel - chen der Koͤnig von Polen, und einen Praͤſidenten, welchen der Stadt-Rath erwehlet, auch iſt ein Gymnaſium daſelbſt.
  • Elburg, kleine Stadt an der Suͤder - See, in der Velau. Jhre Be - feſtigungs-Wercke ſeynd ge - ſchleiffet.
  • Elche, Illici, Stadt am Fluß Segre im Koͤnigreich Valentia.
  • Elchingen, Kloſter in Schwaben,Elch Elpdeſſen Abt ein unmittelbarer Reichs-Stand iſt.
  • Elcholm, kleine Stadt in der Pro - vintz Bleking.
  • Eldena, kleine Stadt im Hertzog - thum Mecklenburg.
  • Election, iſt in Franckreich ein Ge - richte, allwo die Erwehleten die Juſtiz adminiſtriren, und allwo die Streitigkeiten uͤber die Tailles und Impoſten in prima Inſtantia beurtheilet werden, ausgenom - men die Gabelles und Domaines des Koͤnigs. Man verſtehet auch durch das Wort Election dasje - nige Gebiet, in welchem die Er - wehlten ſolche Gerichtbarkeit ausuͤben.
  • Elephantina, große Jnſul, welche der Nilus in Ober-Aegypten machet. Hier endigen die Aegyptier ihre Schiffahrt auff dem Nilo, und treiben daſelbſt mit den Æthiopi - ern Handlung.
  • Elfeld, kleine Stadt am Rhein ober - halb der Stadt Maintz, im Chur - Maintziſchen Gebiet.
  • Elfsborg, Stadt und Hafen in Weſt-Gothland.
  • Elgin, Elgis, Stadt in der Nord - Schottlaͤndiſchen Landſchafft Murray, am Golfo dieſes Nah - mens, und hat ſie Sitz im Parla - ment von Schottland, ihr Bi - ſchoff aber gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff von S. Andrevvs.
  • Elnbogen, Cubitus, Haupt-Stadt im Elnbogner-Kreis in Boͤhmen. Sie iſt befeſtiget, und hat ein Schloß. Dieſer Kreis, welcher Circulus Cubit anus genennet wird, liegt an dem Egriſchen Kreis und an den Voigtlaͤndiſchen Grentzen.
  • Elne, Helena, Stadt in der Graff - ſchafft Rousſillon, am Fluß Tech.
  • Elphen, kleine Stadt in der Jrlaͤn - diſchen Landſchafft Connaugty, nebſt einem Biſchoffthum, unterdenElſ Elvden Ertz Biſchoff von Tuam ge - hoͤrig.
  • Elſaß, Alſatia, Land-Graffſchafft in Deutſchland, welche gegen We - ſten durch das Vaugeſiſche Gebuͤr - ge von Lothringen und gegen Oſten durch den Rhein von Schwaben geſchieden wird. Ge - gen Norden grentzet es an die Pfaltz, und gegen Suͤden an das Sundgau, und iſt es an Wein und Getreyde ein ſehr fruchtba - res Land. Es wird eingetheilet in Ober - und Nieder-Elſaß, deren jenes gegen Suͤden, dieſes aber gegen Norden lieget. Bey - des beſitzet anietzo die Kron Franckreich.
  • Elſaß-Zabern, Saverne, Tabernæ Alſaticæ, Stadt in Nieder-Elſaß am Fluß Sorr, im Biſchoffthum Straßburg, und iſt es die ordent - liche Biſchoffliche Reſidentz.
  • Elſe, Fluß im Fuͤrſtenthum Teſchen.
  • Elſter, Fluß in Meißen, welcher ſich in die Elbe ergeuſt.
  • Elterlein, kleine Stadt im Ertz - gebuͤrgiſchen Kreis in Meißen, 2. Meilen von Schneeberg.
  • Eltman, kleine Stadt und Amt im Biſchoffthum Wuͤrtzburg am Mayn, nicht weit von Bamberg.
  • Elva, Elba, Ilva, Jnſul auff dem To - ſcaniſchen Meer, dem Hertzog von Sora als ein Spaniſches Lehn gehoͤrig, ausgenommen Porto Ferrajo, welches der Groß-Her - tzog von Florentz, und Porto Longone, welches die Spanier beſitzen.
  • Elvas, Elva, Helvæ, Stadt in der Provintz Alentejo, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff von Evora gehoͤrig. Sie iſt als eine Grentz-Feſtung gegen Spanien wohlverwahret, und hat ein feſtes Schloß von 4. Ba -Elv Embſtionen. Sie liegt nicht weit von Badajoz.
  • Elverfeld, kleine Stadt am Fluß Wupper im Hertzogthum Berg.
  • Elwangen, kleine Stadt in Schwa - ben, am Fluß Jagſt. Sie gehoͤ - ret nebſt der Probſtey einem ge - fuͤrſteten Probſte, welcher ein Reichs-Stand iſt, und das Schloß, auff welchem er reſidi - ret, lieget der Stadt gegen uͤber auff einem Berge. Die umlie - gende Gegend wird Viergrund genennet.
  • Ely, Helia, kleine Stadt am Fluß Ouſe in der Landſchafft Cambrid - ge, welche einen Biſchoff hat, un - ter den Ertz-Biſchoff von Can - terbury gehoͤrig.
  • Embarquiren, ſich auff ein Schiff begeben, oder Waaren, Muni - tion u. d. m. hinauff bringen.
  • Embden, Graffſchafft, ſuche Oſt - Friesland.
  • Embden, Haupt-Stadt in Oſt - Frießland, welche aber dem Fuͤr - ſien dieſes Landes nicht unter - worffen iſt, ſondern als eine freye Stadt unter dem Schutz der ver - einigten Niederlande ſtehet. Sie liegt an dem Fluß Ems, wo der - ſelbe in den Dollert faͤllet; iſt groß und reich, und hat ein altes Schloß. Die Evangeliſchen und Reformirten haben hieſelbſt ihre freye Religions-Ubung, nicht aber die Roͤmiſch-Catholiſchen, ob ſie ſchon allhier wohnen doͤrffen.
  • Embrahor heißet auff Tuͤrckiſch ſo viel, als der Ober-Stallmeiſter.
  • Embrasſure wird ein Schies-Loch durch eine Mauer, hoͤltzerne Wand oder Wall zu grobem und kleinem Geſchuͤtz genant.
  • Embrun, ſuche Ambrun.
  • Embs, Flecken und Graͤffliches Schloß nebſt einem Geſund-Ba - de, im Schwaͤbiſchen Kreiſe. Esgehoͤ -Emb Emmgehoͤret den Graffen von Hohen - Embs, und nicht weit darvon liegt ihr feſtes Schloß Hohen - Embs. Sie beſtehet aus zwey Linien, nemlich aus der Hohen Embſiſchen und Vaduziſchen.
  • Embs, ein Dorff in der Wetterau, eine Meile von der Stadt Dietz gelegen. Eine Viertel-Stunde von dieſem Dorff iſt das beruͤhm - te Embſer-Bad am Fluß Lohne, nebſt einem Geſund-Brunnen. Es iſt theils Heſſen-Darmſtaͤd - tiſch, theils Naßauiſch, und ha - ben beyde Herrſchafften daſelbſt ihre beſondere Haͤuſer.
  • Embuſcade, ein Hinterhalt oder Ort, wo man den Feind verdeckter Weiſe beobachet.
  • Emeley, Stadt in der Jrlaͤndiſchen Landſchafft Mounſter in der Graff - ſchafft Tiperari.
  • Emildon, Stadt in Northumberland.
  • Emir, alſo nennet man in Tuͤrckey diejenigen, welche, wie man da - vor haͤlt, vom Mahomet entſproſ - ſen ſeynd. Niemand als dieſe Emir darff einen gruͤnen Turban tragen, und ſeynd ſie bey den Tuͤrcken ſehr hoch geachtet, in - dem ſie niemand bey Verluſt der Hand antaſten, oder beleidigen darff Es werden auch die Stadt - halter in den Staͤdten Emir ge - nennet.
  • Emir-Alem iſt ein vornehmer Be - dienter in Tuͤrckey, welcher aller Provintzen Fahnen in Verwah - rung hat, und dieſe haͤndiget er denjenigen ein, ſo zu neuen San - giac erwehlet werden. Er traͤgt dem Groß-Sultan die Fahne vor, wenn derſelbe zu Felde gehet.
  • Emme, kleiner Fluß im Canton Bern, und ergeuſt ſich derſelbe in den Fluß Aar.
  • Emmedingen, kleine Stadt im Brisgau, 2. Meilen von Frey -Emme Engburg, und gehoͤret ſie zu der Marggraffſchafft Hochberg
  • Emmerich, gute, wohlgebauete und befeſtigte Stadt am Rhein im Hertzogthum Cleve, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig. Sie liegt 5. Meilen von Weſel.
  • Emperador, la Punta de l’Empera - dor, Vorgebuͤrge im Koͤnigreich Valentia.
  • Empoli, Stadt im Florentiniſchen Gebiet am Fluß Arno, deren Bi - ſchoffthum unter den Ertz-Bi - ſchoff von Piſa gehoͤrig.
  • Ems, Amaſius, Fluß, welcher im Stifft Paderborn entſpringet, und ſich nicht weit von Embden in den Dollert ergeuſt.
  • Enckhuyſen, Enchuſe, Stadt in Nord-Holland, welche zu der Verſamlung der Staaten von Holland beruffen wird. Sie iſt ziemlich groß, ſchoͤn und befeſti - get, und liegt an der Suͤder-See, allwo ſie einen Hafen hat. Jhr Fiſch-Handel iſt beruͤhmt, und findet man daſelbſt viel gute Boots-Leute.
  • Ending, kleine Stadt in Brisgau, nicht weit vom Rhein, dem Hauſe Oeſterreich gehoͤrig.
  • Engadin, Jnnthal, ein Gebiet in Graubuͤnden, im Bund des Got - tes-Hauſes Es wird in Ober - und Unter-Engadin getheilet. Derjenige Strich Landes aber welcher in Tyrol am Jnn-Fluß lieget, wird gleichfalls das Jnn - thal genennet.
  • Engelholm, kleine Stadt in Schwe - den in der Provintz Schonen am Categat.
  • Engelland, Anglia, Angleterre, In - ghilterra, Koͤnigreich in Europa, welches aus dem Suͤdlichen Thei - le der Jnſul Groß-Britannien beſtehet. Gegen Suͤden grentzet es an das Britanniſche Meer, ge -NgenEng Enigen Oſten an die Nord-See, ge - gen Weſten an das Jrlaͤndiſche Meer und gegen Norden an Schottland, von welchem es durch die Fluͤße Solvay und Tu - vvede abgeſondert wird. Seine Laͤnge iſt 80. und die Breite 60. Deutſche Meilen. Die Lufft iſt die meiſte Zeit des Jahres ſehr temperiret, und dannenhero der Erdboden fruchtbar an Getreyde und Gras; jedoch hat es keinen Weinwachs; dargegen iſt es be - ruͤhmt wegen des Zinnes, der Stein-Kohlen und Pferde, und an den Kuͤſten iſt das Meer vol - ler Fiſche und Auſtern. Es iſt eine Monarchie und ein Erb - Koͤnigreich, deßen auch das weib - liche Geſchlecht faͤhig iſt. Man theilet es in 52. Shires oder Land - ſchafften. Nach einer andern Abtheilung aber beſtehet es aus acht Theilen, welche ſeynd die Provintzen Kent, Suſſex, VVeſt - ſex, Eſſex, Northumberland, Mer - ci en und Oſt-Angeln, wie auch das Fuͤrſtenthum Walles.
  • Engelland, Neu-Engelland, Landſchafft in Canada in Nord - America, allwo die Engellaͤnder viele Colonien haben.
  • Engen, kleine Stadt im Hegow.
  • Engern, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Ravensberg.
  • Enghuien, ſuche Anguien.
  • Eniacham, Feſtung der Engellaͤn - der an der Gold-Kuͤſte in Guinea.
  • Engouleme, ſuche Angouleme.
  • Enis-Cort, Inis-Corthy, Flecken in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Wexford, welcher Sitz und Stim - me im Parlament von Engelland hat
  • Eniskilling, Arx Kellina, kleine Stadt oder Feſtung auff einer kleinen Jnſul in der Jrlaͤndiſchen Graff - ſchafft Fermanagh.
  • Enkoͤping, Enecopia, kleine Stadt in Upland, nicht weit vom See Meler.
  • Enna, alte Stadt im Val di Noto in Sicilien.
  • Eno, Ænos, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Romania am Einfluß der Ma - riza.
  • Ens, das Land ober und unter der Ens, ſuche Oeſterreich.
  • Ens, Aniſus, Fluß, welcher im Ertz-Biſchoffthum Saltzburg ent - ſpringet, und ſich in die Donau ergeuſt.
  • Ens, Aniſus, kleine Stadt in Ober - Oeſterreich, nicht weit darvon, wo ſich die Ens mit der Donau vereiniget.
  • Ens, kleine Jnſul auff der Suͤder - See, nicht weit von den Fries - laͤndiſchen Kuͤſten.
  • Enſchede, kleine Stadt in der Tvven - te, an den Grentzen des Stifftes Muͤnſter.
  • Enſisheim, Stadt in Ober-Elſaß am Fluß Jll.
  • Enteringe eines Schiffes, ſuche Aanklampinge.
  • Enterlooper, alſo nennet man in Holland ein Kauffartey-Schiff. welches in ein gewißes Land ſe - gelt, und doch nicht unter der Compagnie, welche nach ſolchem Lande handelt, begriffen iſt. Zum Exempel, wann ein Kauffartey - Schiff nach Oſt-Jndien ſegelt, und doch nicht unter die Oſt-Jn - dianiſche Compagnie gehoͤret.
  • Entre-Douro-y-Minho, Interamnis Portugallia, Provintz in Portu - gall, welche gegen Suͤden an dem Fluß Douro, gegen Norden an dem Fluß Minho, gegen Weſten an dem Atlantiſchen Meer, und gegen Oſten an der Provintz Tra - los-Montes liegt. Sie iſt eine der fruchtbareſten und volckreicheſten Provintzen in Portugall.
  • Entre deux-Mers, le pais entre deux Mers, kleine Landſchafft in Guien - ne.
  • Entre-Sambre-et-Meuſe, Landſchafft an den Spaniſchen Niederlan - den zwiſchen der Sambre und Maas.
  • Entre Tejoy Guadiana, ſuche Alen - tejo.
  • Entrevaux, Antervallium, kleine Stadt am Fluß Var, in der Pro - vence. Sie iſt die Reſidentz des Biſchoffs von Glandeves, welche faſt wuͤſte Stadt nicht weit dar - von liegt.
  • Entſetzen, heiſſet ſo viel, als die Be - lagerer vor einer Feſtung vertrei - ben, und den Ort von der Bela - gerung befreyen.
  • Envoyé iſt eine von einem Koͤnig, Fuͤrſten oder Republic zu dem Ende abgeordnete Perſon, daß ſie bey einem auswaͤrtigen Koͤ - nige, Fuͤrſten oder Republic ein oder andere anvertraute Geſchaͤff - te ausrichten ſoll. Ein Envoyé iſt weniger, als ein Geſandter; dahero der Koͤnig in Franckreich an die Deutſchen Fuͤrſten oder an die Republic Genua nur allein Envoyes ſchicket. Jedoch genieſ - ſen die Envoyés ordinaires und extraordinaires des Schutzes des Voͤlcker-Rechtes und aller Pri - vilegien der Geſandten.
  • Epaule de Baſtion iſt an einer Fe - ſtung das Erdreich, welches ſich daſelbſt befindet, wo die Face und Flanc zuſammen ſtoßen, der An - gle de l’Epaule aber iſt derjenige, welchen dieſe beyde Linien ma - chen.
  • Epaulement iſt ſo viel, als ein halber Baſtion. Dieſes Werck beſtehet aus einer Face und Flanc, und ſetzet man es an die Spitze eines Horn - oder Kron-Wercks.
  • Eperies, Koͤnigl. Frey-Stadt inEper Equder Graffſchafft Saros in Ober - Ungarn, am Fluß Tariza, und iſt ſie wohlbefeſtiget.
  • Epernach, ſuche Echternach.
  • Ephenthal, Ort in der Schweitz, den Cantonen Bern und Friburg gehoͤrig.
  • Epheſus, alte Stadt in Anatolien am Archipelago, und iſt ſie anietzo ein faſt gantz wuͤſter Ort, den Tuͤr - cken zugehoͤrig; jedoch hat ſie noch eine kleine Citadelle und ei - nen guten Hafen.
  • Epirus, Provintz in Griechenland.
  • Epiſcopales, alſo werden diejenigen genennet, welche von der ſtaͤrck - ſten Religion in Engelland ſeynd, und welche die Biſchoͤffe nebſt vielen Ceremonien behalten ha - ben: Denn dieſe Biſchoͤffe werden conſecriret, und ihre Liturgie oder das Buch der oͤffentlichen Gebete begreiffet die Weiſe, wie die Sa - cramente adminiſtriret werden. Die Biſchoͤffe confirmiren auch ihre Glaubens-Genoſſen mit Aufflegung der Haͤnde, und die Epiſcopales knien bey der Com - munion, bey der Tauffe aber ma - chet der Pfarrer das Creutz auff die Stirne des getaufften Kinds.
  • Eppingen, kleine Stadt im Creich - goͤw, allwo ſie an das Amt Bret - ten ſtoͤſſet. Sie gehoͤret dem Churfuͤrſten zu Pfaltz.
  • Epſtein, Herrſchafft in der Wet - terau, an der Hoͤhe, dem Land - graffen von Heßen-Darmſtadt ge - hoͤrig.
  • Equippage, Equipage, iſt aller Vor - rath, welchen man zur Reiſe oder zu Fuͤhrung ſeines Standes noͤ - thig hat, zum Exemvel, Diener, Pferde, Caroßen, Kleider, Waf - fen, u. d. m. die Equippage einer Armee iſt die Bagage derer Of - ficirer.
  • Equippiren ein Schiff heiſſet ſo viel,N 2alsEra Erials daſſelbe mit Mannſchafft, Ge - ſchuͤtz, Munition, Proviant und andern Nothwendigkeiten ver - ſehen.
  • Eraud, Errault, Eravus, Fluß in Nieder-Languedoc, welcher ſich unterhalb Agde ins Mittellaͤndi - ſche Meer ergeuſt.
  • Ercole, ſuche Porto Ercole.
  • Erding, kleine Stadt in Unter - Baͤyern am Fluß Sempt, im Rent-Amt Landshut.
  • Erdwalen, Stadt in Curland.
  • Erd-Zunge, ſuche Iſthmus.
  • Eresma, Elerena, Areva, Fluß, welcher an den Grentzen von Caſtilien am Gebuͤrge Sierra Tablada entſprin - get, und ſich oberhalb Tordeſilas in den Douro ergeuſt.
  • Erfurt, Haut-Stadt in Thuͤringen, am Fluß Gera, 2. Meilen von Weimar und 3. Meilen von Go - tha. Sie iſt eine der groͤſten Staͤdte in Deutſchland, iſt befe - ſtiget, und hat eine noch nicht gantz ausgebauete Citadelle auff einem Berge, der Petersberg genant, auſſerhalb aber vor dem Gothaiſchen Thore liegt eine an - dere Citadelle, die Cyriaxburg genant. Die Stadt nebſt dem Rathe und der Univerſitaͤt iſt theils Roͤmiſch-Catholiſch, theils Evangeliſch, und gehoͤret ſie dem Churfuͤrſten zu Maintz.
  • Eri, Cæres, kleiner Fluß im Patri - monio Petri.
  • Ericourt, Herrſchafft und Stadt, zu der Graffſchafft Muͤmpelgard ge - hoͤrig.
  • Erivan, Provintz in Perſien, welche wegen ihrer Berge, darunter ſich auch der Ararath befindet, ſehr kalt, jedoch ſehr fruchtbar iſt, ab - ſonderlich an Wein.
  • Erivan, Irivan, Stadt in der Pro - vintz gleiches Nahmens, auff ei - nem Felſen, an den zwey Kuͤ -Erk Ertzſten Zenguy und Queurk-boulak. Die Feſtung iſt wie eine abſon - derliche Stadt, in welcher nie - mand, als gebohrne Perſianer wohnen.
  • Erkelens, Herculeum, alte Stadt im Hertzogthum Juͤlich, welche aber zum Spaniſchen Geldern gehoͤ - ret. Jhre Feſtungs-Wercke ſeynd geſchleiffet.
  • Erla, Agria, groſſe Stadt nebſt ei - nem ſchoͤnen Schloß in Ober - Ungarn am Fluß Erla, in der Graffſchafft Barzod. Sie iſt an - ietzo in Chriſtlichen Haͤnden, und gehoͤret ihr Biſchoff unter das Ertz-Biſchoffthum Gran.
  • Erlang, kleine Stadt am Fluß Red - nitz im Culmbachiſchen Gebiet, 3. Meilen von Nuͤrnberg, und ge - hoͤret ſie dem Marggraffen von Bayreuth, welcher nicht weit da - von eine neue kleine Stadt an - bauen laſſen, Neu-Erlang ge - nant, allwo meiſtentheils Fran - tzoͤſiſche Fluͤchtlinge wohnen.
  • Erlaph, Fluß, welcher an den Steyermaͤrckiſchen Grentzen ent - ſpringet, und ſich in die Donau ergeuſt.
  • Ermeland, ſuche Wermeland.
  • Eroͤffnen die Trancheen heißet ſo viel, als an denſelben zu arbei - ten anfangen, oder es iſt die erſte Eingrabung in die Erde, welche die Belagerer vornehmen.
  • Erpach, Graffſchafft im Fraͤncki - ſchen Kreiſe, zwiſchen dem Unter - Pfaͤltziſchen und Maintziſchen Gebiet, und hat dieſelbe ihre ab - ſonderliche Graffen. Die Haupt - Stadt heiſſet gleichfalls Erpach, und liegt am Fluß Mublin.
  • Ertz-Biſchoff iſt das Oberhaupt der Biſchoͤffe in einem gewiſſen Lande oder Bezirck, und werden dieſelben ſeine Suffraganei genen - net.
  • Ertz-Cantzlar oder Groß-Cantzler wird in einem Reiche derjenige genennet, welcher in den wichti - gen Staats-Geſchaͤfften das Amt eines Cantzlers fuͤhret.
  • Ertz-Gebuͤrgiſche Kreis, ein ge - wiſſes Gebiet in Meiſſen an den Boͤhmiſchen Grentzen, allwo be - ruͤhmte Bergwercke von aller - hand Ertzen zu finden ſeynd.
  • Ertz-Hertzog iſt eine Wuͤrde, wel - che den Hertzogen vorgehet, und welche nicht viel von der Koͤnigli - chen unterſchieden iſt. Sie koͤmmt dem Hauſe Oeſterreich allein zu, als welche Kaͤyſer Friedrich II. zum erſtenmahl dem fuͤnfften Hertzoge in Oeſterreich, Friedrich dem II. beygeleget hat.
  • Erzegovina, ſuche Herzegovina.
  • Erzerum, Haupt-Stadt des Begler - beglics Arzerum in Turcomannia, am Euphrat. Sie hat eine Ci - tadelle, und iſt eine der vornehm - ſten Staͤdte in Tuͤrckey.
  • Eſaro, kleiner Fluß in Calabria ol - tra, welcher ſich bey Crotone ins Joniſche Meer ergeuſt.
  • Eſcadre iſt ein Detachement von Kriegs-Schiffen, oder ein ſo klei - ner Hauffen Schiffe, daß man es keine Flotte nennen kan. Der Officirer, welcher ſie commandi - ret, wird Chef d’Eſcadre, oder das Haupt der Eſcadre genennet, und ſaget man ſolches ſo wohl von Kriegs-Schiffen, als von Ga - leren. Ferner heißet eine Eſca - dre einer von den 3. Hauffen, welche bey einer Flotte in Schlacht-Ordnung ſtehen, nem - lich die Avantgarde, das Corps de Bataille und die Arrieregarde. Man nennet gleichfalls beym Kriege zu Lande eine Eſcadre eines von denen Corps, aus welchen die Avantgarde, das Corps de Bataille und die Arrieregarde inEſc Eſcueiner Schlacht-Ordnung beſtehet. Ein jedes unter dieſen Corps iſt unterweilen in drey Diviſions getheilet.
  • Eſcadron iſt ein Corpo von Reute - rey, welches zum fechten in Ord - nung geſtellt iſt, es ſey nun ſolches in einer ordentlichen Schlacht, oder in einer Rencontre. Sie be - ſtehet in 100. biß 150. zu weilen auch in 200. Pferden, welche alle - mahl drey Mann hoch ſtehen, und commandiret ſie entweder der Major oder der aͤlteſte Ritt - meiſter des Regiments.
  • Eſcalona, Flecken nebſt einem Schloß und dem Titul eines Her - tzogthums, in Neu-Caſtilien ge - legen.
  • Eſcandola iſt auff den Galeren die Kammer des Argouſin, welcher faſt alles verrichtet, was ein Pro - fos zu Lande thut.
  • Eſcarpe, Leib-Binde oder Scherpe.
  • Eſcarpe, der Fuß an der Mauer des Walles, oder die unterſte Abda - chung nach dem Graben zu.
  • Eſch, kleine Stadt am Fluß Eltz, im Hertzogthum Luͤxemburg.
  • Eſchanſon, grand Eſchanſon, iſt der Groß-Schencke am Koͤnigl. Hof in Franckreich, welcher die Auff - ſicht uͤber die Koͤnigl Kellerey hat. An Ceremonien-Tagen rei - chet er dem Koͤnige das Trincken.
  • Eſchenbach, kleine Stadt und Schloß, dem Deutſch-Meiſter gehoͤrig, und 5. Meilen von Nuͤrnberg gelegen.
  • Eſchwege, kleine Stadt an der Werra in Nieder-Heßen, an den Thuͤringiſchen Grentzen, 5. Mei - len von Caßel, dem Landgraffen von Heſſen-Caſſel gehoͤrig.
  • Eſcu oder Louis blanc, galte ſonſten in Franckreich 3. Livres, anietzo aber wird er vor 3. Livres 12. SolsN 3aus -Eſc Eſlausgegeben, und iſt es eine Sil - ber-Muͤntze.
  • Eſcorte iſt ein Hauffen gewaffneter Perſonen, welche etwas auff der Reiſe begleiten, um daſſelbe vor allem Anfall zubeſchuͤtzen. Eſcorte heißet auch die Suite oder das Ge - folg an vornehmen Leuten, Hoff - Bedienten, Freunden und an - dern Perſonen, welche einen vor - nehmen Herrn oder Dame beglei - ten.
  • Eſcu Sols iſt 5. Livres und 14. Sols.
  • Eſcurial, Scoriale, ein beruͤhmtes Dorff in Neu-Caſtilien, allwo ein praͤchtiges Kloſter ſtehet, wel - ches die Spanier das achte Wun - derwerck der Welt nennen. Es iſt an den vier Ecken mit vier Thuͤrmen verſehen, und zehlet man biß 11000. Fenſter darinnen. Der Koͤnig und die Koͤnigin ha - ben ihre Gemaͤcher in demſelben; das uͤbrige aber bewohnen die Muͤnche. Jn der ſchoͤnen Kir - chen dieſes Kloſters iſt eine Ca - pelle, Pantheon genant, allwo die verſtorbene Koͤnige und Koͤ - niginnen von Spanien beygeſetzet werden.
  • Eſens, kleine Stadt in Oſt-Fries - land, nicht weit vom Deutſchen Meer, am See Eſens.
  • Eſino, Fiumeſino, Æſis, Fluß in der Marca d Ancona, welcher ſich zwiſchen Ancona und Sinigaglia in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Eskdale, Landſchafft in Suͤd-Schott - land, am Fluß Esk, welche ge - gen Suͤden an Northumberland, gegen Weſten an Annandale, ge - gen Norden an Tuvvedale, und gegen Oſten an Tivedale und Lid - desdale grentzet. Sie hat nicht viel Getreyde aber deſto mehr Vieh-Zucht.
  • Esla, Eſtola, Fluß, welcher im Aſtu - riſchen Gebuͤrge entſpringet, undEsl Esqſich oberhalb Mirando de Douro in den Douro ergeuſt.
  • Eslingen, freye Reichs-Stadt in Schwaben am Necker, eine Meile von Stutgard, Evangeliſcher Re - ligion; jedennoch ſeynd etzliche Roͤmiſch-Catholiſche Kloͤſter da - ſelbſt. Sie ſiehet unter dem Schutz des Hertzog von Wirtem - berg, und hat 3. weitlaͤufftige Vorſtaͤdte.
  • Eſpernon, Sparnonum, Flecken nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in der Landſchafft Beauce.
  • Eſpinal, kleine Stadt in Lothringen, an der Moſel, 9. Meilen von Nancy.
  • Eſpinoy, Spinetum, Flecken nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, im Walloniſchen Flandern.
  • Eſplanade iſt das Glacis der Contre - ſcarpe. Es bedeutet auch ſonſt den Raum zwiſchen einer Cita - delle und den erſten Haͤuſern der Stadt. Ferner nennet man Es - planade die Bretter, Bohlen oder Madriers, auff welche man die Batterien zu den Stuͤcken machet. Dieſe Bohlen muͤſſen 4. Finger dick, und anderthalb Fuß breit ſeyn. Man muß ſie auch hinten anderthalb Fuß hoch erhoͤhen, und zum zuruͤckweichen des Stuͤ - ckes muͤßen ſie 30. Fuß haben.
  • Esquif, ein kleines Fahrzeug oder Chaloupe, deren man ſich bey den Schiffen und Galeren bedie - net, um die Perſonen ans Land zuſetzen, wenn man in einen Ha - fen kommen iſt, oder ſich dar - auff zuretten, wenn das Schiff ſcheitert.
  • Esquiman, ein Nahme, welchen die Hollaͤnder demjenigẽ See-Bedien - ten geben, den man ſonſten den Qvartiermeiſter nennet. Er hat inſonderheit die Auffſicht uͤber die Plumpen oder Pompen.
  • Eßeck, wohlbefeſtigte Stadt in Sclavonien an der Draw, nicht weit darvon, wo ſie in die Donau faͤllet. Sie iſt wegen der Eße - cker-Bruͤcke beruͤhmt, welche von Holtz iſt, und ſich von Eßeck an uͤber die Draw und einen groſ - ſen Moraſt biß an die Feſtung Darda erſtrecket.
  • Eßen, Eſſendia, kleine Stadt in der Graffſchafft Marck. Die Aeb - tißin daſelbſt iſt ein unmittelba - rer Stand des Reichs, deren Kloſter an der Stadt-Mauer ſtehet. Die adeliche Nonnen darinnen thun kein Geluͤbde, ſon - dern koͤnnen wieder aus dem Klo - ſter gehen.
  • Eſſex, Provintz in Engelland, welche gegen Oſten an das Mittellaͤndi - ſche Meer, gegen Norden an den Fluß Stoure, gegen Suͤden an die Temſe, und gegen Weſten an die Landſchafften Middleſex und Harford grentzet. Das Erdreich darinnen iſt ſandicht, jedoch fruchtbar an Getreyde und Saff - ran.
  • Eſtaire, kleine Stadt am Fluß Lis in Flandern, an den Grentzen von Artois.
  • Eſtampes, Stampæ, Stadt am Fluß Tonne oder Eſtampes in der Land - ſchafft Gaſtinois, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Eſte, Ateſte, kleine aber gute Stadt am kleinen Fluß Bacchiglione im Paduaniſchen Gebiet. Dieſes iſt der Stamm-Ort des vorneh - men Hauſes Eſte, aus welchem die Hertzoge von Modena entſproſ - ſen ſeynd.
  • Eſterac, Aſtaracenſis Comitatus, Graffſchafft in Gaſcogne.
  • Eſtevay, kleine aber ſchoͤne Stadt und Amt am Ufer des Sees von Neufchaſtel. Sie gehoͤret demEſt EtaCanton Freyburg, und wird ihr Amtmann der Avoyer genennet.
  • Eſthen, Eſtland, Eſtonia, Land - ſchafft in Lieffland, welche gegen Oſten an das Moſcowitiſche Ge - biet, gegen Norden an den Fin - laͤndiſchen und gegen Weſten an den Rigiſchen Meer-Buſen gren - tzet. Sie begreiffet Wyhrland, Allentaken, das Biſthum Derpt, und die Gebiete Jerwen, Wycke und Harrien, wie auch die Jn - ſuln Oeſel, Dagedoen, Moen, Warmſoe, Wrangoe, Kien, Wodesholm u. a. m.
  • Eſtotiland, Terra de Laborador, Neu Britannien, große Landſchafft in Nord-America.
  • Eſtrecho, ſuche Fretum.
  • Eſtrecho de Gibraltar, ſuche Gibraltar.
  • Eſtremadura von Leon oder von Ca - ſtilien, Extremadura Legionenſis, Landſchafft unter das Koͤnigreich Caſtilien gehoͤrig. Sie grentzet gegen Oſten an Caſtilien, gegen Norden an Leon, gegen Suͤden an Andaluſien, und gegen Weſten an Portugal. Jhr Erdreich iſt ſehr duͤrre und unfruchtbar.
  • Eſtremadura von Portugal, Extre - madura Luſitanica, Provintz die - ſes Koͤnigreichs, welche gegen Norden an die Provintz Beira, ge - gen Oſten und Suͤden an die Pro - vintz Alentejo, und gegen Weſten an das Atlantiſche Meer grentzet. Sie beſtehet aus fuͤnff Gebieten, nemlich aus Setuval, Anlanguer, Santarein, Leiria und Tomar.
  • Etambord, Achter-ſteven, iſt ein er - habenes und hervorragendes Stuͤcke Holtz am Ende des Kiels eines Schiffes am Hintertheil, um daſſelbe wie auch das Steuer - Ruder zu unterſtuͤtzen.
  • Etape, heißet nicht allein das Ma - gazin, wo der Proviant liegt, den man vor die durch marſchi -N 4rendeEta Evirende Soldaten beſtimmet, ſon - dern es wird auch dasjenige alſo genennet, was man einem Sol - daten zu Fuß zu ſeinem Unterhalt oder einem Reuter vor ſich und ſein Pferd an Proviant und Fou - rage gibt.
  • Etapier iſt derjenige, welcher ver - mittel〈…〉〈…〉 einer gewiſſen Summe Geldes, welche man ihm gibt, ſich verbindlich machet, dem Kriegs - Volck, welches durch eine Pro - vintz marſchiret, Proviant und Fourage zu reichen.
  • Etlingen, kleine Stadt in der Marg - graffſchafft Baden-Durchlach.
  • Etoille, ſuche Sternwerck.
  • Etſch, ſuche Adige
  • Etſchland, Atbeſius Ager, kleine Landſchafft in Tyrol, laͤngs der Etſch, von ihrem Urſprung biß an die Stadt Botzen.
  • Ettrick kleiner Fluß in der Land - ſchafft Tuvvedale, welcher ſich in den Fluß Tuvvede ergeuſt.
  • Eu, Augium, kleine Stadt in der Normandie am Fluß Bresle, nebſt einem feſten Schloß und dem Ti - tul einer graͤfflichen Pairie.
  • Eu, Miranda, Nabius, Fluß an den Grentzen von Gallicien und Aſtu - rien, welcher ſich unterhalb Riba - deo in das Meer von Biſcaya er - geuſt.
  • Ever, iſt ein hinten und forne ſpitzi - ges Fahr-Zeug mit einem platten Boden, einem Segel und Ruder, deſſen man ſich auff der Elbe zu Fortbringung der Menſchen und Waaren gebrauchet.
  • Evershot, Stadt in Dorſetshire.
  • Evesham, Flecken in der Graffſchafft Worceſter, welcher das Recht hat, zwey Deputirten zu dem Engli - ſchen Parlament zu ſchicken.
  • Evesholme, Stadt in Worceſtershire.
  • Eufemia, Stadt in Calabria oltra.
  • Evian, Aquianum, kleine Stadt undEviſ EurAmt in der Savoyiſchen Land - ſchafft Chablais, am Genffer See gelegen.
  • Eviſſes, Evizes, Ebuſæ Inſulæ, die Pithyuſiſche Jnſuln, zwey Jnſuln auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, welche Tvica und Formentara ge - nennet werden.
  • Eulenburg, Ilenburgum, Stadt an der Mulda, im Leipziger Kreiſe, 3. Meilen von Leipzig gelegen.
  • Evola, Levola, Ligula, Amaſenus, klei - ner Fluß in der Campagna di Ro - ma, welcher ſich ins Toſcaniſche Mee ergeuſt.
  • Evora, Ebora, Eburia Haupt-Stadt in der Provintz Alentejo, und die vornehmſte Stadt in Portugal nach Liſabon. Sie iſt groß, hat einen Ertz-Biſchoff, Univerſitaͤt und Officium Inquiſitionis.
  • Euphrates, auf Tuͤrckiſch Phrath oder Frat, der vornehmſte Fluß in Aſien, welcher auff dem Berge Ararat im groſſen Armenien oder Turcomanien nicht weit von der Qvelle des Tigris entſpringet, nachmahls bey Gorno ſich mit dem Tigris vereiniget, den Nah - men Schat-el-Arab annimmet, und ſich in den Golfo di Balſora ergeuſt.
  • Eure, Ebura, Fluß, welcher in der Landſchafft le Perche entſpringet, und ſich in die Seine ergeuſt.
  • Evreux, Ebroicum, Eburo, alte Stadt in der Ober Normandie, am Fluß Iton, nebſt einem Bailliage, Preſi - dial und Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Rouen gehoͤrig.
  • Euripus, ein Meer-Strudel oder Wirbel. Alſo wird ein oder der andere Ort im Meer genennet, welcher das Waſſer ſtets in Form einer Schnecke herumtreibet, und die Schiffe unter ſich ziehet.
  • Europa, Montes de Europa, ein ſehrhohesEur Exchohes Gebuͤrge zwiſchen den bey - den Aſturien in Spanien.
  • Europa, eines von den vier Theilen der Welt, welches ſich der Laͤnge nach von Portugal biß an den Einfluß des Flußes Oby in Mo - ſcau 900. und der Breite nach von Schweden biß in Griechenland 550. Deutſche Meilen erſtrecket. Es iſt eine große Halb-Jnſul, und grentzet gegen Norden an den Oceanum Septentrionalem, gegen Weſten an den Occidentalem, gegen Suͤden an das Mittellaͤn - diſche Meer, wodurch es von A - frica abgeſondert wird, und gegen Oſten an den Archipelagum, die Meer-Enge von Gallipoli, das Mare di Marmora, die Meer-Enge von Conſtantinopel, das ſchwartze Meer, die Meer Enge von Caffa, das Mare delle Zabache u. den Fluß Don. Kein anderer Welt-Theil hat eine ſolche temperirte Lufft, als Europa, welches an Getrey - de, Baum-Fruͤchten, Viehe, Me - tallen, Mineralien, Wildpret und Wein ſehr fruchtbar iſt. So iſt es auch unter allen am beſten be - voͤlckert, und ſeine Einwohner - bertreffen alle andere an Ge - ſchickligkeit, Tapfferkeit und gu - ten Sitten. Es ſeynd fuͤnff Haupt-Religionen in Europa, nemlich die Lutheriſche, Refor - mirte, Roͤmiſch-Catholiſche, Griechiſche und Mahometiſche.
  • Eutin, Otinum, kleine Stadt und Reſidentz des Biſchoffs von Luͤ - beck in der Landſchafft Wagrien, nebſt einem Schloß.
  • Ex, Iſca, Iſaca, Fluß, welcher in der Graffſchafft Somerſet ent - ſpringet, und ſich in das Britan - niſche Meer ergeuſt.
  • Exceſter, Exon, Iſaca, Iſca Danmo niorum, am Fluß Ex, und iſt ſie die Haupt-Stadt in Devonshire. Exch EydSie hat einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff von Canterbury ge - hoͤrig, und einen Hafen.
  • Exchequer, alſo heiſſet die Renth - Kammer des Koͤnigs in Engel - land, allwo alles Geld, ſo der Koͤ - niglichen Majeſtaͤt gehoͤret, ein - genommen wird. Dahero ſeynd die Exchequer-Brieffe ſolche Wechſel-Briefe, welche der Ex - chequer ſeinen Creditoren an Kauffleute oder andere Perſo - nen ſtellet, und koͤnnen dieſe Brieffe wiederum an andere ver - handelt werden. Exchequer iſt auch ein Koͤnigliches Gerichte, allwo man von den Domanial - Guͤtern, Rechten und Freyheiten der Krone tractiret. Beyde ſeynd zu Weſtminſter.
  • Excommunication oder Bann iſt ei - ne Kirchen-Straffe, welche der Pabſt oder derjenige, welchem er die Macht gegeben hat, uͤber Ho - he und Niedere in der Roͤmiſchen Kirche ergehen laͤßet. Hier - durch werden die Verbanneten von der Gemeinſchafft ihrer Glaubensgenoſſen, derer Sacra - menten und anderer geiſtlichen Wohlthaten abgeſondert.
  • Extremadura, ſuche Estremadura.
  • Extremos, befeſtigte, groſſe und volckreiche Stadt in Alentejo auf einem Huͤgel am Fluß Tera ge - legen.
  • Eyder, Fluß, welcher nicht weit von der Oſt-See entſpringet, von O - ſten gegen Weſten zwiſchen Hol - ſtein und Schleswig hindurch fleuſt, und unterhalb Toͤnningen in das Deutſche Meer faͤllet.
  • Eyderſtaͤdt, kleine Landſchafft im Hertzogthum Schleswig, laͤngs dem Noͤrdlichen Ufer des Eyder - Stroms, und wird ſie durch das Deutſche Meer zu einer Halb - Jnſul gemachet. Die Haupt -N 5StadtEyd EzaStadt heiſſet gleichfalls Eyder - ſtaͤdt.
  • Eydgenoßen, alſo werden die Schweitzer genennet, weil ſich zu erſt einige Oerter in der Schweitz mit einem Eyde wieder alle die - jenigen verbunden, welche ſie an ihrer Freyheit zu kraͤncken ſich unterſtehen wuͤrden, in welches Bindnuͤß hernach die uͤbrigen Oerter auch getreten ſeynd.
  • Eydgenoßenſchafft, alſo wird die gantze Republic der Schweitzer genennet.
  • Eyerland, kleine Jnſul nahe am Texel.
  • Eyguez, Aigues, Icarus, Eigarus, Fluß, welcher in Dauphiné ent - ſpringet, und ſich durch zwey Ein - fluͤſſe, deren der eine die Stadt Orange benetzet, in die Rhone er - geuſt.
  • Eyland heiſſet ſo viel als eine Jn - ſul.
  • Eyndhove, kleine Stadt in Kem - penland, am Fluß Dommel.
  • Eyſach, Iſocus, Fluß in Tyrol, welcher ſich unterhalb Bozen in die Etſch ergeuſt.
  • Eyſenach, Iſenacum, Haupt-Stadt des Hertzogthums Eyſenach in Thuͤringen, und Reſidentz des Hertzogs zu Sachſen-Eyſenach, 3. Meilen von Gotha gelegen.
  • Eys-Meer, ſuche Eis-Meer.
  • Ezan, alſo wird das Ruffen der Muezzins auff den Thuͤrnen der Moſcheen in Tuͤrckey genennet, wodurch die Leute zum Gebet er - mahnet werden. Dieſes Ruf - fen iſt folgendes Jnhalts: Gott iſt groß, Gott iſt groß. Jch bekenne, daß keine andere Gott - heit iſt, als Gott, und ich be - kenne, daß Mahomet der Pro - phet Gottes iſt. Kommet zum Gebet, kommet zur Seeligkeit. Gott iſt groß, Gott iſt groß. Fab FaeEs iſt keine andere Gottheit, als Gott.

F.

  • FAbriano, großer Flecken in der Marca d’Ancona.
  • Façade, Facciata, die aͤußere Mauer des Foͤrder-Theils eines Gebaͤu - des.
  • Faces ſeynd diejenigen Linien, wel - che die Spitze des Bollwerckes an einer Feſtung machen. Man nennet ſie ſonſten auch Geſichts - Linien oder Pan de Baſtion.
  • Factiones, alſo werden insgemein diejenigen Trennungen in einem Lande genennet, wodurch abſon - liche Parteyen gemachet werden, die einander zu wieder ſeynd.
  • Faden iſt ein See-Maas, und ſo lang, als der Raum zwiſchen dem aͤuſſerſten Theil der Haͤnde eines Menſchen iſt, wenn er die Arme ausſtrecket, nemlich 12. Pariſer Fuß, jeden zu 12. Daumen gerech - net. Auff ſolche Weiſe mißet man die Tieffe der Fluͤſſe und des Meeres.
  • Faͤhnrich iſt der dritte und unterſte Ober-Officirer bey einer Com - pagnie zu Fuß, und commandiret er in Abweſenheit des Haupt - manns und Lieutenants. Er be - ſuchet die Krancken, und empfaͤn - get vom Sergenten das Wort. Sein Wacht-Poſt iſt beym Haupt - mann auff der Haupt-Wacht. Wenn er das Faͤhnlein nicht traͤ - get, ſo fuͤhret er eine Flinte oder eine halbe Pique. Jm Treffen aber darff er bey Lebens-Straf - fe ſeine Fahne nicht verlaßen.
  • Faenza, Faventia, kleine Stadt in Romagna am Fluß Amone, nebſt einem Biſchoffthum, welches un - ter den Ertz-Biſchoff zu Ravenna gehoͤret. Sie iſt wegen ihresſchoͤnenFae Falſchoͤnen Flachſes und irdenen Ge - ſchirres beruͤhmt.
  • Faetano, ein Schloß im Gebiet der Republic S. Marino.
  • Fagne, Fania, kleines Gebiet des Biſchoffthums Luͤttig im Arden - ner-Walde.
  • Fahne Mahomets, ſuche Maho - mets Fahne.
  • Fahnen-Lehn, alſo werden die Lehn genennet, welche die weltliche unmittelbare Staͤnde im Roͤmi - ſchen Reich beſitzen.
  • Fakirs, eine Art von Dervis oder Ma - hometaniſchen Geiſtlichen, welche aus einem Lande in das andere wandern, und von Allmoſen leben.
  • Falaiſe, kleine Stadt in der Nieder - Normandie, am Fluß Ante, nebſt einem Schloß. Sie iſt ihres Jahr-Marckts wegen beruͤhmt.
  • Falckaune, ſuche Feld-Schlange.
  • Falckenau, Falconau, kleine Stadt, den Graffen von Noſtitz gehoͤrig, im Ellnbogner Kreis in Boͤhmen. Das Schloß daſelbſt heiſſet Koͤ - nigsberg.
  • Falckenberg, Fauquemont, Falco - montium, Haupt-Stadt des Hol - laͤndiſchen Theils im Hertzogthum Limburg, am Fluß Geul gelegen. Sie hat keine Mauern mehr. Das umliegende Gebiet heiſſet die Herrſchafft Falckenberg.
  • Falckenberg, kleine Schwediſche Stadt am Sund.
  • Falckenberg, kleine Stadt und Schloß im Fuͤrſtenthum Oppeln.
  • Falckenburg, kleine Stadt nebſt ei - nem feſten Schloß, in der neuen Marck Brandenburg, am Fluß Trega.
  • Falckenirer, Groß-Falckenirer von Franckreich, Grand Fau - connier de France, iſt derjenige, welcher uͤber die Koͤnigliche Falck - nerey die Auffſicht hat, und alle hierzu gehoͤrige Aemter vergibt.
  • Falckenſtein, Flecken nebſt einem Schloß, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Falckenſtein, welche dem Fuͤrſten von Vaudemont zu - gehoͤret, und in der Unter-Pfaltz gelegen iſt.
  • Falconara, Noto, im Val di Noto in Sicilien, welcher ſich ins Sicilia - niſche Meer ergeuſt.
  • Falconara, Jnſul des Archipelagi. Sie iſt klein und wuͤſte.
  • Falconau, ſuche Falckenau.
  • Falconet iſt eine Art Stuͤcke Ge - ſchuͤtzes 6. biß 7. Fuß lang, wel - ches 2. Daumen im Diameter hat, und deſſen Kugel 12. Pfund wie - get. Man brauchet ſie insgemein im Felde, weil ſie leichtlich fort - zubringen ſeynd. Ein Falconet wieget an Metall 10. biß 12. Cent - ner, und iſt ſein Kern-Schuß et - wan 280. Schritte. Ein halbes Falconet ſchieſet eine Kugel von 1. Pfund Eiſen, wieget an Metall 6. biß 7. Centuer, und iſt ſein Kern-Schuß etwan 206. Schritte.
  • Fallekoping, kleine Stadt in Weſt - Gothland.
  • Fall-Gatter, Herſe oder Sarrazine, iſt ein Gatterwerck von großen unten geſpitzten und mit Eiſen beſchlagenen Balcken, unter dem Thor einer Stadt oder Feſtung, welches man vermittelſt eines Rades herunterlaſſen, und wie - der auffziehen kan.
  • Falmouth, Volemutum, Flecken nebſt einem guten und weiten Hafen, deſſen Eingang durch zwey gegen einander liegende Schloͤſſer, Pen - denis und Mauſe genannt, beſchuͤ - tzet wird. Dieſer Ort lieget an der Suͤdlichen Seite der Graff - ſchafft Cornvval.
  • Falſter, Jnſul auff der Oſt-See zwiſchen Seeland und Laland. Sie iſt fruchtbar an Getreyde,undFam Faqund gehoͤret dem Koͤnig in Daͤn - nemarck.
  • Famaguſta, Fama Auguſta, Biſchoff - liche Stadt der Jnſul Cypern. Sie iſt nach der alten Manier be - feſtiget, und hat den beſten Ha - fen auff der gantzen Jnſul. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Nicoſia.
  • Familiares, alſo nennet man diejeni - gen Bedienten der Inquiſition, de - rer Amt darinnen beſtehet, daß ſie die Angeklagten in Verhafft nehmen laßen.
  • Famine, kleine Landſchafft in dem Hertzogthum Luͤxemburg.
  • Fanal, eine Art großer Lanternen, deren man ſich auff Schiff-Fahr - ten gebrauchet. Wenn man die - ſes Wort allein nennet, ſo wird der große Fanal oder die Lanter - ne auff dem Hintertheil des Schif - fes verſtanden. Der Admiral fuͤhret drey Fanale, damit ihm die uͤbrigen Krieges-Schiffe fol - gen koͤnnen. Der Vice-Admiral fuͤhret derſelben zwey, und jedes Krieges-Schiff einen. Wenn es truͤbe Wetter iſt, ſo ſetzen alle Schiffe ihre Fanale auff das Hin - tertheil, damit ſie nicht an ein - ander ſtoßen. Diejenigen nennet man Streit-Fanale, welche nur auff einer Seite erleuchten. Da - hero man die helle Seite, wenn man zur Nacht-Zeit in ein Ge - fechte geraͤth, gegen das Schiff hinein wenden kan. Unterwei - len bedeutet auch das Wort Fanal ſo viel als Pharus, oder ein am Meer ſtehender Wacht-Thurn mit einer Lanterne.
  • Fano, Fanum Fortunæ, Paͤbſtliche Stadt im Hertzogthum Urbino, am Golfo di Venezia. Sie hat einen Biſchoff.
  • Faquirs, ſeynd gewiße andaͤchtige Leute unter den Jndianern, wel -Far Faſche den Leib auff das hefftigſte caſteyen. Sie leben von den All - moſen, und was ſie taͤglich uͤbrig haben, wird des Abends unter die Armen ausgetheilet.
  • Farfa, Fabaris, kleiner Fluß in der Landſchafft Sabina, welcher ſich in die Tyber ergeuſt.
  • Farne, kleine Jnſul auff dem Deut - ſchen Meer, an der Kuͤſte von Northumberland.
  • Farneſe, Flecken und Schloß, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, im Hertzogthum Caſtro, dem Hauſe Chigi gehoͤrig.
  • Faro, Capo di Faro, ein Vorgebuͤr - ge im Val di Demona in Sicilien. Es lieget gegen Norden bey der Stadt Meſſina am Eingange der Meer-Enge von Meſſina, und hat es ſeinen Nahmen von einem Flecken, auff welchem ein Pharus ſtehet.
  • Faro di Meſſina, ſuche Meſſina.
  • Faros, Stadt im Koͤnigreich Algar - ve, nebſt einem guten Hafen und Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Evora gehoͤrig.
  • Fars, Farliſtan, oder das eigentlich ſo genante Perſien, eine Provintz des Perſianiſchen Reichs. Sie iſt eine der fruchtbareſten in gantz Perſien, und wegen, der guten Weine und des Bezoars beruͤhmt.
  • Farſange, alſo nennet man die Mei - len in Perſien, deren eine 3000. Geometriſche Schritte ausma - chet.
  • Farthing, der vierte Theil eines En - gellaͤndiſchen Peny, gilt andert - halben Saͤchſiſche Pfennige.
  • Faſanen-Jnſul iſt eine kleine Jn - ſul, welche der Fluß Bidaſſoa nicht weit von Fuentarabia und dem Biſcayiſchen Meer machet, und gehoͤret ſelbige weder der Kron Spanien noch Franckreich; Dahero Anno 1659. daſelbſt derPyre -Faſ FavPyrenaͤiſche Friede in einem zu ſolchem Ende aufferbaueten hoͤl - tzernen Haufe geſchloßen wurde.
  • Faſcines ſeynd Reiß-Bunde, welche nach ihrem unterſchiedlichen Ge - brauch groß oder klein ſeynd. Die - jenigen, welche man mit Pech begießet, um etwas darmit in Brand zuſtecken, ſeynd ungefehr anderthalb Fuß dick. Diejeni - gen aber, ſo man zu Ausfuͤllung der Graͤben, oder ſonſten, ge - brauchet, ſeynd 4. Fuß dick, und 2. oder 3. Fuß im Umkreiſe: Man miſchet viel Erde hinein, und bindet ſie an drey Orten.
  • Faſching, ſuche Carneval.
  • Faſſo, großer Fluß in Georgien, welcher ſich ins ſchwartze Meer ergeuſt.
  • Faſtow, Stadt in der Woywod - ſchafft Kiow.
  • Fatigar, Koͤnigreich in Abyßinien.
  • Favagnona, kleine Jnſul auff dem Meer von Sardinien.
  • Favara, kleiner Fluß im Val di Noto, welcher ſich ins Africaniſche Meer ergeuſt.
  • Faucigny, Fausſigny, Fociniacum, Falciniacum, eine Savoyiſche Landſchafft; welche gegen Nor - den an das Hertzogthum Chablais, gegen Weſten an die Landſchafft Genevois, gegen Suͤden an die Graffſchafft Tarentaiſe, und ge - gen Oſten an das Thal Aoſta grentzet. Sie iſt ungefehr 12. Deut - ſche Meilen lang und 4. breit, und ſtehet in geiſtlichen Sachen unter dem Biſchoff von Genff.
  • Faversham, Stadt in der Provintz Kent.
  • Favone, Portus Favonius, ein See - Hafen an der Oeſtlichen Seite der Jnſul Corſica.
  • Favorita, ein ſchoͤnes Luſt-Haus bey Mantua, dem Hertzoge dieſes Nah - mens zugehoͤrig.
  • Favorita, die alte Ertz-Hertzogliche Burg zu Wien.
  • Fauquemont, ſuche Falckenberg.
  • Fauſſebraye iſt die zweyte Mauer unter der erſten oder oberſten, oder es iſt ein mit hohen Bruſt-Weh - ren bedeckter Gang unten am Fuß des Walles, und gehet derſelbe um die gantze Feſtung herum, da - hero er zur Beſchuͤtzung des Gra - bens dienet, und unterweilen auch der Unter-Wall genennet wird.
  • Fauſſigny, ſuche Faucigny.
  • Fayal, eine von den Terceriſchen oder Azoriſchen Jnſuln, auff wel - cher ein feuer-ſpeyender Berg iſt.
  • Fazna-Agaſi iſt ein ſchwartzer Ver - ſchnittener am Tuͤrckiſchen Hofe, welcher uͤber der Kaͤyſerin Schatz und ihre Kammer-Maͤgde geſetzet iſt.
  • Fe, Fo, der vornehmſte unter den Chineſiſchen Goͤtzen, welchen ſie vor einen Beherrſcher des Him - mels halten.
  • Feder-See, Lacus plumarius, ein gewißer See in Schwaben, zwi - ſchen Buchau, Ulm und Coſtnitz.
  • Fehrbellin, kleine Stadt am kleinen Fluß Rhein in der Mittel-Marck Brandenburg, 6. Meilen von Berlin.
  • Feldberg, Stadt in der Herrſchafft Stargard.
  • Feld-Herr, der Kron-Groß-Feld - Herr in Polen und der Groß-Feld - Herr in Lithauen commandiren zugleich mit dem Koͤnig in Polen die Armeen, als deſſen Lieute - nante. Jeder hat ſeinen Unter - Feld-Herrn, und werden ſie alle vier aus der Zahl derer Senatoren erwehlet.
  • Feldkirch, kleine Stadt in Tyrol an den Schweitzeriſchen Grentzen. Sie iſt die Haupt-Stadt einerGraff -FeldGraffſchafft gleiches Nahmens, und gehoͤret dem Hauſe Oeſter - reich.
  • Feldkirchen, kleine Stadt in Kaͤrn - ten, dem Biſchoff vom Bam - berg gehoͤrig.
  • Feld-Kriegs-Zahlmeiſter empfaͤn - get die Ordre von dem General - oder oberſten Commiſſario, die Muſterung zuverrichten, und die Zahlung zuthun, wie auch den Proviant zu lieffern.
  • Feld-Lager, ſuche Campement.
  • Feld-Marſchall iſt der nechſte nach dem General-Lieutenant, und darff ohne vorhergegangenen Krieges-Rath nichts hauptſaͤch - liches vornehmen. Er comman - diret bey kleinen detachirten Ar - meen als ihr Haupt, und wenn kein General-Lieutenant zugegen iſt, fuͤhret er das Commando: Son - ſten aber befindet er ſich auff dem Marſch und in der Feld-Schlacht allezeit bey ſeinen Trouppen, die er commandiret. Bey Belage - rungen commandiret der Gene - ral-Lieutenant die rechte, der Feld-Marſchall aber die lincke Attaque. Er muß die gantze Ar - mee logiren, im Auffbruch aber der erſte zu Pferd ſeyn, und auch am letzten herunter ſteigen.
  • Feldſcherer iſt eine zur prima Plana einer Compagnie gehoͤrige Perſon. Er barbieret die Soldaten, cu - riret ſie, und fuͤhret einen Feld - Kaſten mit Artzney auff des Hauptmanns Unkoſten bey ſich.
  • Feld-Schlange, Coulevrine, iſt ein Geſchuͤtz, welches eben alſo gebrauchet wird, wie die Stuͤcke. Nur darinnen iſt ein Unterſcheid, daß ſie laͤnger iſt, und folglich auch weiter ſchieſet. Man pfle - get ſie in Feſtungen auff einen Cavalier zu ſetzen. Der Diame - ter einer gantzen Feld-SchlangeFeld Felthat 4. Daumen und 12. Linien, ſchieſet ungefehr eine ſechzehn - biß achtzehen-pfuͤndige Ku - gel, wieget nach dem Nuͤrnber - ger Gewicht 45. biß 50. Centner, und treibet ihr Kern-Schuß etwa 600. gemeine Schritte weit. Eine halbe Feld-Schlange ſchieſet eine Kugel von 9. biß 10. Pfund Eiſen, wieget an Metall 30. Cent - ner und druͤber, und thut ihr Kern-Schuß etwa 450. Schritte. Die Viertel-oder Qvarter-Feld - Schlange, ſonſten auch Falckau - ne genant, ſchieſet eine Kugel von 5. Pfund Eiſen, wieget an Me - tall ungefehr 25. Centner, und iſt ihr Kern-Schuß etwan 350. Schritte.
  • Feld-Stuͤck iſt ein Geſchuͤtz von mittelmaͤſiger Groͤße, und kan der Armee auff dem Marſch leicht - lich folgen. Man gebrauchet die - ſelben in Feld-Schlachten und forne vor dem Lager.
  • Felin, Stadt und Schloß am Fluß Felin, im Eſtlaͤndiſchen Gebiet Jerwen in Liefland.
  • Felony, ſo nennet man in Engel - land alle Verbrechen, welche auff die Zerſtoͤhrung der menſchlichen Societaͤt angeſehen ſeynd, und welche den Tod verdienen.
  • Felſtin, Stadt in der Woywodſchafft Braslaw.
  • Felſtin, Stadt in der Woywodſchafft Reußen.
  • Feltri, Stadt nicht weit vom kleinen Fluß Aſon, auff einem Berge im Venetianiſchen Gebiet, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Pa - triarchen von Aquileja gehoͤrig. Das umliegende Gebiet heißet il Feltrino, und liegt in der Tarvi - ſer Marck.
  • Feltro, Monte Feltro, kleines Ge - biet im Hertzogthum Urbino.
  • Felucca, eine Art einer ſchmalen und leichten Barque oder Briganti - ne mit Segeln und Rudern, deren man ſich auff dem Mittellaͤndi - ſchen und Adriatiſchen Meer ge - brauchet. Sie fuͤhret ungefehr 10. biß 12. Perſonen, und entfer - net ſich nicht weit vom Ufer.
  • Feluga, kleine Jnſul auff dem Mit - tellaͤndiſchen Meer, bey der Weſt - lichen Kuͤſte von Sardinien.
  • Felux, eine Kupffer-Muͤntze in der Barbarey, welche nicht viel mehr, als ein Heller gilt.
  • Femern, Fimera, kleine Jnſul auff der Oſt-See, dem Hertzog von Holſtein-Gottorp gehoͤrig. Sie wird durch einen kleinen Canal, der Femer-Sund genant, von dem Hertzogthum Holſtein abge - ſondert.
  • Feneſtrelles, ein kleines Dorff in Dauphiné in einem Thal am Fluß Cluſon, allwo der Koͤnig in Franck - reich eine Citadelle hat erbauen laßen, welche ſeine Grentzen ge - gen den Hertzog von Savoyen be - decket.
  • Fenicuſa, eine von den Lipariſchen Jnſuln. Sie iſt klein, hat aber ſchoͤne Weyde, und wird ſonſten auch Palmaria genennet.
  • Fer, Capo Ferrato, Caput Candi - dum, ein Vorgebuͤrge im Koͤnig - reich Conſtantine.
  • Fer à cheval iſt ein rundes oder o - vales Befeſtigungs-Werck, wel - ches eine Bruſt-Wehr hat, und zu Bedeckung eines Thores oder anderer Theile der Feſtung dienet.
  • Ferden, ſuche Verden.
  • Fere, Fara, Stadt in dem Gebiet Thieraſche in der Picardie, am Fluß Oyſe. Sie iſt des Moraſtes und ihrer guten Bollwercke we - gen feſte.
  • Fere Champenoiſe, kleine Stadt in Champagne.
  • Fere en Tartenois, kleine Stadt nebſt einem ſchoͤnen Schloß in Cham - pagne.
  • Ferentino, kleine Stadt in der Cam - pagna di Roma, auff einem Huͤ - gel. Sie hat ein Biſchoffthum, unmittelbar unter den Pabſt ge - hoͤrig.
  • Ferenzuola, Fierenzuela, kleine Stadt, Abtey und Biſchoffthum in der Landſchafft Capitanata.
  • Feria, Flecken mit dem Titul eines Hertzogthums, im Spaniſchen Eſtremadura.
  • Ferimaco, Fermaco, kleine Jnſul auff dem Archipelago.
  • Fermanagh, Graffſchafft in der Jr - laͤndiſchen Provintz Ulſter, welche gegen Oſten an Monaghan, gegen Norden an Tyrone, gegen Weſten an Tyrconel, und gegen Suͤden an Letrim und Cavan grentzet.
  • Fermo, Firmum, Ertz-Biſchoffliche Stadt in der Marca d Ancona, auff einem Berge am Golfo di Venezia.
  • Fernambuco, ſuche Pernambuco.
  • Fernando Norogne, kleine aber fruchtbare Jnſul auff dem Bra - ſilianiſchen Meer, welche die Por - tugieſen entdecket haben.
  • Fernando Pao, Inſula Ferdinandi, Jnſul auff dem Meer von Gui - nea, den Portugieſen gehoͤrig.
  • Fernes, Fearnes, kleine Stadt in der Jrlaͤndiſchen Provintz Leinſter, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Cashel ge - hoͤrig.
  • Feroe, ſuche Ferro.
  • Ferone, Lago di Ferone, kleiner See in der Campagna di Roma.
  • Ferrandina, kleine Stadt am Fluß Baſiente, in der Landſchafft Baſi - licata, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums.
  • Ferrara, Hertzogthum, dem Paͤbſtli - chen Stuhl gehoͤrig, welches ge - gen Norden an das Venetiani - ſche Gebiet, gegen Weſten an die Hertzogthuͤmer Mantua und Mi - randola, gegen Suͤden an das Bologneſiſche und Romagna, und gegen Oſten an den Golfo di Ve - nezia grentzet. Es iſt der Mo - raͤſte wegen ungeſund, und uͤbel bewohnet. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Ferrara, welche an einem Arm des Po, il Po mor - to genennt, liegt. Sie iſt be - feſtiget, hat eine Citadelle von 6. ſchoͤnen Baſtionen, eine Univerſi - taͤt, und ein Biſchoffthum, wel - ches unmittelbar unter den Pabſt gehoͤret.
  • Ferro, Inſula Ferri, die am naͤheſten gegen Weſten und Suͤden gelege - ne Jnſul unter den Canarien-Jn - ſuln.
  • Ferro, Fero, die Jnſuln von Ferro, Gleſſariæ Inſulæ, ſeynd ſechzehn Jnſuln auff dem Caledoniſchen Meer, und gehoͤren zu dem Koͤ - nigreich Norwegen unter die Kron Daͤnnemarck. Sie ſeynd fruchtbar an Hafer und Gerſten.
  • Ferté, Stadt am Fluß Chiers, im Hertzogthum Luͤxemburg, deren Befeſtungs-Wercke geſchleiffet ſeynd.
  • Ferté-ſur-Aube, Firmitas ad Albu - lam, kleine Stadt am Fluß Aube in Champagne.
  • Ferté Bernard, Stadt in Maine am Fluß Huisne.
  • Ferté Gaucher, kleine Stadt in der Landſchafft Brie.
  • Ferté Milon, Firmitas, vel Feritas Mi - lonis, Stadt in der Isle de France, am kleinen Fluß Ourche, nebſt ei - nem feſten Schloß.
  • Fescamp, Flecken nebſt einem Ha - fen an der Normandiſchen Kuͤſte.
  • Feſole, ſuche Fieſole.
  • Fetfa, ſuche Mufti.
  • Fethard, Flecken in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Tiperari, welcher zum Jrlaͤndiſchen Parlament beruffen wird.
  • Fetiche, alſo nennen die Voͤlcker in Guinea ihre Goͤtzen.
  • Fetu, Futu, Koͤnigreich und Stadt an der Gold-Kuͤſte in Guinea.
  • Feuchtwang, Stadt, Stifft und Vogtey in der Marggraffſchafft Anſpach, eine Meile von Duͤn - ckelſpuͤl.
  • Feuerblaas iſt ein Schiff gleich ei - ner Fregatte. von Firne-Holtz ge - bauet, wird von den Schweden insgemein gebrauchet, und fuͤh - ret kein Geſchuͤtz.
  • Feuer-Kieſt, Spring-Kieſten, Vuur Kiſten, Coffres à feu, ſeynd auff den Schiffen ſolche Kiſten, welche mit Kunſt-Feuern und zum brennen dienlichen Materi - en erfuͤllet ſeynd, um den Feinden damit Schaden zu thun, wenn ſie an Bord kommen, oder wenn man das Schiff gar in die Lufft ſprengen will.
  • Feuer-Kugel, ſuche Kugel.
  • Feuer-Moͤrſer, ſuche Moͤrſer.
  • Feurs, Haupt-Stadt der Landſchafft Ober-Forez am Fluß Loire.
  • Fevversham, Stadt in der Landſchafft Kent, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft.
  • Fez, Koͤnigreich in der Barbarey in Africa, welches gegen Suͤden an das Koͤnigreich Marocco uñ Segel - meſſe, gegen Oſten an das Koͤnig - reich Alger, gegen Norden an das Mittellaͤndiſche, und gegen Weſten an das Atlantiſche Meer grentzet. Die Lufft darinnen iſt temperiret und geſund, das Erd -reichFez Fidreich aber bergicht, jedoch volck - reich und fruchtbar; inmaſen denn daſelbſt ein Uberfluß an Citro - nen, Pomerantzen, Datteln, Mandeln, Oliven, Feigen, Baum-Wolle, Getreyde und Huͤlſen-Fruͤchten zufinden iſt. Dieſes Koͤnigreich begreiffet ſie - ben Provintzen, nemlich Temesna, Fez, Asgara, Habata, Evrif, Ga - reta und Chaus. Jm uͤbrigen iſt es ſamt dem Koͤnigreich Maroc - co durch den Koͤnig von Tafilet erobert worden, welcher ſich ei - nen Kaͤyſer in Africa nennet
  • Fez, die Haupt-Stadt des Koͤnig - reichs gleiches Nahmens, an dem kleinen Fluß Fez, welcher auch der Perlen-Fluß genennet wird.
  • Fezzen, Feſſen, eine groſſe Land - ſchafft und Wuͤſte in Biledulgerid.
  • Fianona, Flanona. kleine Stadt nebſt einem feſten Hafen auf einer klei - nen Halb-Jnſul in Iſtrien am Golfo di Carnero.
  • Fiano, Flecken nebſt dem Titul ei - nes Hertzogthums, im Patrimo - nio Petri gelegen.
  • Fiaſcone, ſuche Monte Fiascone.
  • Ficari, Fiſera, ein groſſer Flecken nebſt einem Hafen an der Suͤd - lichen Kuͤſte der Jnſul Corſica, beym Einfluß des kleinen Flußes Ficari.
  • Ficheruolo, Ficharuola, kleine befe - ſtigte Stadt in dem Ferrariſchen Gebiet am Po.
  • Fichtelberg, ein beruͤhmter Berg in Francken an den Boͤhmiſchen Grentzen, aus welchem vier Fluͤſſe entſpringen, nemlich die Eger, die Nabe, die Saale und der Mayn.
  • Fideicommiſs iſt eine Diſpoſition, vermittelſt welcher einer, der ein Teſtament machet, ſeinem Erben den Genuß gewiſſer Guͤter zu - eignet, mit der Bedingung, daß erFie Filſie in einer gewiſſen Zeit oder bey einem gewiſſen ereigneten Fall ei - nem andern ausantworten ſoll.
  • Fier, Fluß in der Landſchafft Gene - vois, welcher bey la Cluſe ent - ſpringet, und ſich in den Fluß Se - ran ergeuſt.
  • Fierenzuela, Biſchoffliche Stadt in der Landſchafft Capitanata.
  • Fierund, eine gewiſſe Gegend in Up - land am See Meler.
  • Fieſole, Feſuiæ, eine verwuͤſtete Stadt in Toſcana, nicht weit von Flo - rentz auff einem Berge, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Florentz ge - hoͤrig.
  • Fievers, kleine Stadt und Schloß im Weſterreich.
  • Fifa, Landſchafft in Suͤd-Schott - land, welche als eine Halb-Jnſul gegen Oſten an das Deutſche Meer, gegen Suͤden an den Meer - Buſen von Forth, gegen Norden an den Meer-Buſen von Tay, und gegen Weſten an die Graffſchaff - ten Mentheit und Strathern grentzet.
  • Fifteenth, alſo wird ein gewißer Par - laments-Tribut in Engellaud ge - nennet, welcher von jeder Stadt und Flecken entrichtet werden muß.
  • Figale, ein Jndianiſches Fahrzeug, welches nur einen Maſt in der Mitten hat, und auff welchem man immerfort rudert, ob ſchon die Segel auffgeſpannet ſeynd.
  • Figeac, kleine Stadt und Abtey am Fluß Sele, in der Landſchafft Quercy.
  • Figo, kleine Jnſul auff dem Mittel - laͤndiſchen Meer an der Kuͤſte von Sardinien.
  • Figuerras, Figuieres, kleine Stadt in Catalonien im Gebiet Lampour - dan.
  • Filadiere, eine Art kleiner Schiffe,OwelcheFinwelche platt und eben auff dem Boden, und deren man ſich auff etzlichen Fluͤßen, abſonderlich auff der Garonne, gebrauchet.
  • Finale, Finarium, Haupt-Stadt der Marggraffſchafft gleiches Nah - mens, der Kron Spanien zuge - hoͤrig. Sie liegt mitten im Ge - biet der Republic Genua, und die Stadt wird in zwey Theile abge - ſondert, deren der eine, welcher auff einem Berge lieget, mit gu - ten Mauren und einem feſten Schloß umgeben iſt; inmaſen denn auch die Zugaͤnge des Ber - ges mit zwey Schantzen bedecket ſeynd. Der andere Theil, la Ma - rina di Finale genant, iſt nur ein Flecken an der Meer-Kuͤſte, und wird durch zwey Schantzen be - ſchuͤtzet.
  • Finale di Modena, kleine Stadt im Modeniſchen Gebiet. Sie liegt am Fluß Panaro an den Ferrari - ſchen Grentzen, und iſt befeſtiget.
  • Finance heißet insgemein die Geld - Einkuͤnffte eines Staates.
  • Fino, Porto Fino, Flecken nebſt ei - nem guten Hafen und einer feſten Citadelle im Genueſiſchen Gebiet, am Golfo di Rapallo.
  • Finiſterre, Caput Finis terræ, ein Vorgebuͤrge in Gallicien.
  • Finland, Hertzogthum, der Kron Schweden gehoͤrig, welches ge - gen Norden das Schwediſche Lapland und Moſcau, gegen Suͤ - den Jngermanland und den Fin - laͤndiſchen Meer-Buſen, und ge - gen Oſten den Bothniſchen Meer - Buſen zu Grentzen hat. Es wird in ſieben Provintzen eingetheilet, welche ſeynd Cajani en oder Oſt - Bothni en, das eigentlich ſo ge - nante Finland, Nyland, Care - lien, Tavasthi en, Savolaxi en und Kexholm. Es iſt ein fruchtbaresFin FlaLand an Getreyde, Vieh-Zucht und Ertzen.
  • Finmarck, Landſchafft in Norwe - gen, welche die Jnſuln Magger, Tonnaes, Suroy und einige ande - re in ſich begreiffet.
  • Finſtermuͤntz, ein Berg und enger Paß am Jnn-Fluß in Tyrol ge - gen das Engadin.
  • Finſterwald, Stadt und Amt in der Nieder-Lauſitz, dem Hertzog zu Sachſen-Merſeburg gehoͤrig.
  • Finſtringen, Feneſtrange, Herr - ſchafft im Weſtrich, den Wild-und Rheingraffen zugehoͤrig.
  • Fiore, Flora, kleiner Fluß, welcher im Gebiet von Siena entſpringet, und ſich in das Toſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Fiorentino, Schloß im Gebiet der Republic S. Marino.
  • Fiorenzuola, kleine befeſtigte Stadt im Stato di Buſeto.
  • Fiorenzuolo, Firenzuola, kleine Stadt in der Florentiniſchen Ro - magna am Fluß Santerno.
  • Fiſchbach, ein Hennebeꝛgiſches Amt, welches zu Unterhaltung des Gymnaſii zu Schleußingen be - ſtimmet iſt.
  • Fiſchhauſen, Stadt und Schloß am friſchen Haff in Samland.
  • Fiſoleres, ſeynd ſo kleine Boote oder Kaͤhne zu Venedig, daß ſie ein Mann auff dem Ruͤcken tragen koͤnte.
  • Fivelingo, ein Gebiet in den Ome - landen, in der Herrſchafft Groͤnin - gen.
  • Flaach, eine Vogtey im Tuͤrgow, dem Canton Zuͤrch zugehoͤrig.
  • Flaack iſt der unterſte Boden des Schiffes von auſſen zu, darauff die Bauch-Stuͤcke, und uͤber die - ſe der inwendige Boden geleget wird, dergeſtalt daß faſt, das gantze Schiff darauff ruhet.
  • Fladungen, kleine Stadt und AmtamFlaam kleinen Waſſer Fladung, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Flagge, Pavillon oder Banniere, iſt eine kleine Schiff-Fahne, welche man insgemein oben auff die Spitze eines Maſtes pflantzet. Sie haben ihre beſondere Wapen und Farben, nicht allein die Na - tionen, ſondern auch die vornehm - ſten Officirer einer Schiff-Flotte hierdurch zu unterſcheiden. Man hat auch beſondere Flaggen, wo - durch eine Gefahr, Ergebung an den Feind, Ausforderung zum Ge - fechte, oder dergleichen, ange - deutet wird. Die Blaeuvv-Vlag iſt eine Flagge, welche man vor der Abreiſe auff das Hintertheil des Schiffes zu ſtecken pfleget, um den Matroſen, welche auff dem Lande ſeynd, zu verſtehen zu ge - ben, daß ſie ſich an Bord begeben ſollen. Die weiſſe Flagge aber iſt ein Friedens-Zeichen; da hin - gegen die rothe ein Zeichen zum Gefechte iſt.
  • Flagg-Schiff, Vloots-hoofdt-ſchip, Vaisſeau Pavillon, iſt dasjenige Schiff, welches von einem Offi - cier commandiret wird, der berech - tiget iſt, bey einer Krieges-Flotte eine Flagge zu fuͤhren.
  • Flagge-Stock iſt dasjenige Holtz, darauff die Flagge ſtecket, und welches auff einem geſchnitzten Eſels-Kopffe ruhet.
  • Flamme, ſuche Wimpel.
  • Flanc, Streiche, iſt derjenige Theil ei - nes Baſtions, welcher ſich zwi - ſchen der Face des Baſtions und zwiſchen der Courtine befindet, und welcher nicht allein die Cour - tine, ſondern auch die Face des ge - genuͤber ſtehenden Baſtions be - ſchuͤtzet.
  • Flancken ſeynd die beyden Seiten eines Regiments oder einer Com -Flanpagnie zwiſchen der Fronte und Arriere-garde.
  • Flandern, eine unter den Nieder - laͤndiſchen Provintzen, welche den Titul einer Graffſchafft fuͤh - ret. Sie grentzet gegen Suͤden an Artois, und le Pais Reconquis, gegen Oſten an Hennegau, gegen Norden an Brabant, und gegen Weſten an das Deutſche Meer. Sie iſt volckreich, fruchtbar an Gras und Getreyde, und hat ei - ne groſſe Menge Staͤdte und Doͤrffer. Man ſondert ſie in drey Haupt-Theile ab, nemlich in das Deutſche, Kaͤyſerliche und Wa - loniſche Flandern. (1.) Das Deutſche Flandern liegt zwi - ſchen dem Fluß Lis, dem Weſtli - chen Einfluß der Schelde, dem Deutſchen Meer, Pais Reconquis und Artois. Es hat drey ver - ſchiedene Herren, deren jeder dem - jenigen Theile, den er beſitzet, ſei - nen Nahmen gibt. Das Fran - tzoͤſiſche Flandern liegt gegen Suͤden, und begreiffet die Aemter Furnes, Bergues S. Vinox oder S. Vinoxberg, Bourbourg, Caſſel, Belle Baillieul und Ypern. Das Hollaͤndiſche Flandern liegt ge - gen Norden, und begreiffet die Staͤdte Sluis, Sas von Gent, u. d. m. nebſt dem Gebiet, die vier Aemter genant, und die Jnſul Cadſandt. Das Spaniſche Flan - dern liegt zwiſchen den beyden andern mitten inne, allwo die Caſtellaneyen Audenarde, Cour - tray und Gent nebſt dem Bruͤg - giſchen Gebiet zu befinden ſeynd. (2.) Das Kaͤyſerliche Flandern, welches vormahls die Kaͤyſer be - ſeßen haben, anietzo aber den Spaniern gehoͤret, liegt zwiſchen dem Deutſchen Flandern, Hen - negau und Brabant, und begreif - fet das Land von VVaes, dasO 2eigent -Fle Flieigentlich ſo genante Flandern, und die Graffſchafft Aloſt. (3.) Das Waloniſche Flandern iſt der am meiſten gegen Oſten gele - gene Theil der Graffſchafft Flan - dern, und gehoͤret der Krone Franckreich. Sie begreiffet das Gebiet von Tournay, das Amt Douay, und die Caſtellaney Lille.
  • Fleche, la Fleche, Flexia, kleine Stadt in Anjou, an der Loire.
  • Flensburg, feſte Stadt nebſt einer Citadelle und guten Hafen an ei - nem Meer-Buſen der Oſt-See, Sinus Fleni genant, im Hertzog - thum Schleswig, und gehoͤret dem Koͤnig in Daͤnnemarck.
  • Flette iſt ein kleines Schiff, deſſen man ſich gebrauchet, uͤber die Fluͤſſe zu ſetzen, oder eine kleine Anzahl Waaren zu fuͤhren.
  • Fleury, Flecken in der Graffſchafft Namur.
  • Flibot oder die kleine Fluͤte iſt ein Schiff mit einem weiten Bauch ohne Hinter-und Foͤrder-Maſt, welches nicht uͤber 100. Tonnen tragen kan. Die Engellaͤnder ge - brauchen auch noch andere Flibots zum Herings-Fange, welche ſie Bn - che oder Nevre nennen, und deren eines ungefehr 60. Tonnen ſchwer traͤget.
  • Flibuſtier, alſo nennet man die See - Raͤuber der Americaniſchen Jn - ſuln.
  • Fliegende Armee, ſuche Corps vo - lant.
  • Flint, kleine Landſchafft in Nord - Walles, nebſt einer Stadt glei - ches Nahmens, welche letztere zu dem Parlament in Engelland be - ruffen wird.
  • Flinte, Fuſil, eine Art Feuer-Roͤh - re, welche darinnen vornemlich von einer Musquete unterſchie - den iſt, daß ſie |ein Schloß hat, und an ſtatt der Lunte mit einemFliſ FloFeuer-Stein angezuͤndet wird. Jn Franckreich hat man bey je - der Compagnie zu Fuß gewoͤhu - lich 4. Fuſiliers, welche man un - ter den geſchickligſten Musque - tirern auslieſet, um die Flinte zu tragen, und wird dieſelbe an einen Riemen gehenget. Alle Granadirer und Dragoner ſeynd in Franckreich mit dieſem Ge - wehr verſehen, und bey jeder Compagnie unter den Leib-Gar - den ſeynd 10. Fuſiliers. Die Flin - ten fuͤhren eine Kugel, deren 20. auff ein Pfund gehen.
  • Flißingen, Fleſſinga, Fleſſingues, be - feſtigte Stadt auff der Jnſul Walcheren, nebſt dem Titul ei - nes Marquiſats, einem guten Ha - fen und groſſen Canal, welcher durch die gantze Stadt gehet, und welcher weit uñ tieff genug iſt, um eine gantze Flotte in ſich zufaſſen. Sie gehoͤret den Erben des letz - verſtorbenen Koͤnigs in Engel - land.
  • Flix, befeſtigter Flecken in Catalo - nien, am Fluß Ebro.
  • Floriana, Stadt auff der Jnſul Malta.
  • Florennes, Florinæ, kleine Stadt im Biſchoffthum Luͤttig, an den Grentzen von Hennegau.
  • Florentz, Toſcana, Magnus Ducatus Hetruriæ, ein Groß-Hertzogthum, welches faſt gantz Toſcana begreif - fet, und dem Hauſe Medici zuge - hoͤret. Es beſtehet aus drey Provintzen, nemlich aus der Flo - rentiniſchen oder il Fiorentino, Sie - niſchen, oder il Seneſe, und Piſani - ſchen, oder il Piſano. Dieſes Land iſt meiſtentheils bergicht, jeden - noch fruchtbar an Getreyde, Baum - und Garten-Fruͤchten. Die Florentiniſche Provintz iſt groͤßer, als die andern beyde zu - ſammen, an welche ſie gegen Suͤ -denFlo Florden grentzet. Gegen Weſten ſtoͤſ - ſet ſie an die Republic Lucca und an das Modeneſiſche, gegen Nor - den an das Apenniniſche Gebuͤrge, wodurch ſie von der Romagna und dem Bologneſiſchen abgeſondert wird, und gegen Oſten an Urbino und Peruggia.
  • Florentz, Fiorenza, Firenze, Flo - rentia, die Haupt-Stadt in Toſca - na, am Fluß Arno, welcher ſie in zwey Theile abſondert, und uͤber welchen 4 ſchoͤne ſteinerne Bruͤcken erbauet ſeynd. Sie iſt eine der groͤſten Staͤdte in Jtalien, und hat drey Citadellen, deren zwey ſehr wohl befeſtiget ſeynd, die dritte aber ziemlich baufaͤllig iſt. Sie iſt die ordentliche Re - ſidentz der Groß-Hertzoge von Toſcana, und hat einen Ertz - Biſchoff.
  • Florum Inſula, eine unter den Azo - riſchen Jnſuln, welche ſehr klein iſt, und den Portugieſen zugehoͤ - ret.
  • Florum Inſula, eine Jnſul auff dem Jndianiſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Java.
  • Florida, eine groſſe Landſchafft in Nord-America, welche gegen We - ſten und Norden durch ein groſſes Gebuͤrge von Neu-Franckreich und Neu-Mexico abgeſondert wird. Gegen Suͤden ſtoͤſſet ſie an den Meer-Buſen von Mexico, und gegen Oſten an das Mexica - niſche Meer. Die Lufft daſelbſt iſt rein und temperiret, und das Erdreich, was nicht an den Suͤd - Kuͤſten lieget, fruchtbar und volckreich. Man theilet es in zwey Theile, nemlich in das Frantzoͤſiſche und in das Spa - niſche Florida. Von jenem iſt unter dem Wort Carolina oben gehandelt worden. Dieſes aber begreiffet den gantzen UberreſtFlo Fnedes Landes, wiewohl die Spanier nicht mehr, als zwey kleine Colo - nien daſelbſt haben, nemlich S. Matheo und S. Auguſtino. Alle andere Oerter haben ihre beſon - dere Herren, und halten die Ein - wohner die Sonne und den Mond in Ehren.
  • Flot machen heiſſet ſo viel, als ein Schiff, welches feſte ſitzet, wieder - um in den Lauff bringen.
  • Flotte heiſſet eine Anzahl Schiffe, welche zuſammen ſegeln, entwe - der des Krieges, oder der Kauff - mannſchafft, oder anderer Urſa - chen wegen.
  • Flotſon, Flotzam, alſo wird auf Eng - liſch dasjenige Schiffbruchs-Gut genennet, welches auff der See ſchwimmet; Jetſon aber heiſſen ſolche Sachen, welche uͤber Boort geworffen worden, und Lagon, Legan oder Ligam ſeynd diejeni - gen Dinge, welche auf dem Grun - de des Meeres liegen. Dieſes alles insgeſamt gehoͤret dem Ad - miral.
  • Fluͤgel, Ailes!, Cornuæ, ſeynd dieje - nigen Regimenter, ſo zur rechten und lincken Hand des Corps de Bataille poſtiret ſeynd, wenn die Armee in Schlacht-Ordnung ſte - het. Eben alſo nennet man auch die rechte und lincke Seite eines in Ordnung geſtelleten Regimen - tes oder einer Compagnie.
  • Flut, ſuche Ebbe und Flut.
  • Flute, ſuche Pinque.
  • Fluvia, Fluß in Catalonien, welcher ſich zu Ampurias ins Mittellaͤn - diſche Meer ergeuſt.
  • Fne, eine Art Fahrzeuge in Japon. deren man ſich zu Fortbringung der Waaren im gantzen Reich auf den groſſen Fluͤſſen und denen nach dem Meer gehenden Canaͤ - len gebrauchet. Sie haben nurO 3einenFoc Foneinen Maſt, welcher gegen das Foͤrdertheil ſtehet.
  • Fochien, ſuche Fuquiem.
  • Foggia, Fovea, kleine aber wohlge - bauete Stadt in der Landſchafft Capitanata, am Fluß Cervaro.
  • Foglia, Fluß, welcher an den Toſca - niſchen Grentzen entſpringet, und ſich zu Peſaro in den Golfo di Ve - nezia ergeuſt.
  • Foia, Nova Foglia oder Fochia, Stadt in dem eigentlich ſo genan - ten Natolien am Golfo di Smirna, nebſt einem wichtigen Hafen, welchen eine feſte Citadelle bede - cket.
  • Foix, Graffſchafft an den Grentzen von Languedoc, der Kron Franck - reich zugehoͤrig. Die Haupt - Stadt am Fluß Auriege heiſſet gleichfalls Foix.
  • Foligni, Fuligno, Fulginium, war eine kleine wohlgebauete und volckreiche Handels-Stadt, am Fluß Topino, im Hertzogthum Spoleto, welche aber das Erdbe - ben An. 1703. ſehr ruintret hat.
  • Folker, kleine Stadt in der Schwe - diſchen Landſchafft Geſtricien, am Fluß Dalecarle.
  • Foncet, die groͤſte Art Kaͤhne oder Nachen, deren man ſich in Franckreich auff den Fluͤſſen ge - brauchet, und deren einige biß 27. Klafftern lang ſeynd.
  • Fondi, kleine Stadt in Terra di La - voro im Koͤnigreich Neapolis, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Capua gehoͤ - rig, nebſt dem Titul eines Fuͤr - ſtenthums. Sie wurde dem Fuͤrſten von Fondi, Graffen von Mansfeld, durch den letzt-verſtor - benen Koͤnig in Spanien geſchen - cket, durch den jetzigen Beſitzer dieſer Krone aber wieder genom - men.
  • Fontainebleau, Fons Bellaqueus, einFon Forſchoͤner Flecken in der Isle de Fran - ce, welcher ſeinen Nahmen von denen daſelbſt befindlichen Waſ - ſer-Qvellen hat. Hieſelbſt hat der Koͤnig ein praͤchtiges Schloß, all - wo er insgemein einige Zeit im Herbſte zu bringet, und iſt daſſel - be mit einem Walde umgeben.
  • Fontaine-l’Eveque, kleine Stadt im Hennegau.
  • Fontarabie, Fons Rapidus, kleine wohlbefeſtigte Stadt in der Land - ſchafft Guipuſcoa, am Einfluß des Fluſſes Bidaſſoa ins Biſcayiſche Meer, alſo daß es eine Grentz - Feſtung gegen Franckreich iſt.
  • Fontenay-le-Comte, Haupt-Stadt in Nieder-Poitou, am Fluß Ven - dée. Sie iſt uicht groß, aber wohl - gebauet, und treibet viel Handel - ſchafft.
  • Forbach, Fortbach, kleine Stadt und Schloß, den Graffen von Lei - ningen gehoͤrig, und im Weſter - reich nicht weit von Saarbruͤck gelegen.
  • Forban, alſo nennét man einen See - Raͤuber, welcher allerhand Flag - gen fuͤhret, und ſo wohl Freunde als Feinde ohne Unterſcheid an - greiffet. Mit wenig Worten: Die Forbans ſeynd diejenige, wel - che entweder ohne Commiſſion oder mit vielerley Commiſſionen von verſchiedenen Potentzen in See lauffen.
  • Forcalquier, kleine Stadt in Proven - ce, am kleinen Fluß Laye.
  • Forchheim, Stadt und beruͤhmte Feſtung nebſt einem feſten Schloß in Francken, allwo die Fluͤße Red - nitz und Weſent in einem Win - ckel zuſammen kommen. Sie ge - hoͤret dem Biſchoff zu Bamberg, und liegt zwiſchen Bamberg und Nuͤrnberg.
  • Fora, kleine Jnſul auff der Nord - See an der Weſtlichen Kuͤſte vonSchles -ForSchleswig. Der Weſtliche Theil gehoͤret dem Koͤnig in Daͤnne - marck, der Oeſtliche aber dem Hertzog von Holſtein Gottorf.
  • Forez, Forenſis Provincia, kleine Landſchafft in Franckreich, wel - che gegen Weſten an Auvergne, gegen Suͤden an Velay und Viva - rois, gegen Oſten an Lionnois, und Baujolois, und gegen Norden an Burgund und Bourbonnois grentzet. Sie wird in Ober - und Nieder-Forez eingetheilet, und iſt reich an Holtz, Stein-Koh - len und Eyſen.
  • Forli, Forum Livii, wohlgebauete Stadt in Romagna, nicht weit vom Fluß Ronco, nebſt einem Schloß, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Raven - na gehoͤrig.
  • Formentera, eine von den Pithyuſi - ſchen Jnſuln, welche aber wegen ihrer groſſen Menge Schlangen unbewohnet iſt.
  • Formoſa oder Paccanda, Jnſul auff dem Jndianiſchen Meer, welche volckreich, uͤberaus fruchtbar und an Gold und Silber reich iſt. Die Portugieſen hatten ſie im Be - ſitz, welche aber durch die Hollaͤn - der heraus getrieben wurden; je - doch dieſen wurde ſie A. 1661. durch den Chineſiſchen See-Raͤuber Coxcinia auch wieder genommen.
  • Fornello, kleiner Fluß, welcher in verſchiedenen Canaͤlen durch die Stadt Neapolis fließet, und wor - von ein Canal an den Mauren der Stadt auſſerhalb mit dem Nah - men Rio della Maddalena zu befin - den iſt.
  • Forres, kleine Stadt in Nord-Schott - land, welche zum Parlament be - ruffen wird.
  • Forſt, kleine Stadt in der Nieder - Lauſitz, auff einer kleinen Jnſul, welche die Neiße machet, demForHertzog zu Sachſen-Merſeburg gehoͤrig.
  • Forſtenau, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Oſnabruͤck.
  • Fort, eine Schantze oder kleiner Ort, welcher entweder durch die Kunſt oder Natur befeſtiget iſt, und werden insgemein allerhand Feld-Schantzen alſo genennet, deren Streich-Winckel ungefehr 60. Ruthen von einander ſtehen, auch werden ſelbige bey den Cir - cumvallations-und Contravallati - ons-Linien gebrauchet.
  • Fortaventura, eine von den Canari - ſchen Jnſuln, nicht weit von den Kuͤſten von Biledulgerid.
  • Fort Louis, Feſtung in Nieder-El - ſas auff einer Jnſul im Rhein, Hagenau gegenuͤber, und der Cron Franckreich gehoͤrig.
  • Fort Rouge, ein Fort an dem neuen Graben zwiſchen Flandern und Artois.
  • Fort Royal, ein Fort auff der Jnſul Martinique, welches den Frantzo - ſen zugehoͤret. Ein ander Fort gleiches Nahmens findet man auff der Jnſul Guadaloupe, gleich - falls den Franzoſen gehoͤrig.
  • Forth, groſſer Fluß in Suͤd-Schott - land, welcher bey dem See Tay entſpringet, und ſich in den Meer - Buſen bey Edenburg ergeuſt, da - her auch dieſer der Meer-Buſen von Forth genennet wird.
  • Fortificiren heiſſet einen Oꝛt mit allen Befeſtigungs-Wercken verſehen, welche noͤthig ſeynd, ſelbigen wie - der die Anfaͤlle der Feinde zube - ſchuͤtzen.
  • Fortin, eine keine Schantze, welche in der Eil auffgeworffen worden, um ein Feld zu bedecken, und vornemlich zur Zeit einer Bela - gerung.
  • Fortore, Frento, Fluß, welcher an den Grentzen des Principato oltra,O 4inFor Fourin dem Appenniniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Fortunatæ Inſulæ, ſuche Canari ſche Jnſuln.
  • Fos de novo, Fosdinovo, kleine Stadt mitten in dem Hertzog - thum Carrara, gelegen. Sie iſt die Haupt-Stadt eines ſouverai - nen Marggraffthums, und gehoͤ - ret denen Marquis von Malespina.
  • Foſcolo, Monte Foſcolo, Flecken in dem Principato oltra, allwo der Gouverneur dieſer Provintz or - dentlich zu reſidiren pfleget.
  • Foſſa Paltana, Togiſonus, kleiner Fluß in dem Paduaniſchen Ge - biet, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Foſſano, kleine aber befeſtigte Stadt am Fluß Stura in Piemont, nebſt einer Citadelle und einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Turin gehoͤrig.
  • Foſſe, kleine Stadt, zu dem Stifft Luͤttig gehoͤrig, und in der Graff - ſchafft Namur gelegen.
  • Foſſigny, ſuche Faucigny.
  • Foſſombrone, Stadt im Hertzogthum Urbino, nebſt einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Urbino gehoͤrig.
  • Fougeres, Fulgeriæ, kleine Stadt in Bretagne, am Fluß Coesnon.
  • Fourier, iſt ein Unter-Officirer, welcher das Commis-Brodt em - pfaͤnget, und ſelbiges austheilet. Er macht Quartier vor die Com - pagnie, marſchieret ſelten im Zuge bey der Compagnie, theilt die Bil - lete aus, und traͤget in den Gar - niſonen Sorge, daß jeder Buͤr - ger ſeinem Soldaten Bett, Dach und Gemach, Suͤß uñ Sauer, Feu - er und Licht gebe. Sein Gewehr iſt eine Hellebarts oder Flinte
  • Fourier-Schuͤtzen, deren ſeynd un - ter einer Compagnie zu Fuß ins -Four Fraͤngemein 3. oder 4. Sie marſchie - ren vor dem Hauptmann her mit einer Flinte, und wenn etwas vor - faͤllet, muͤſſen ſie voraus, es ſey im Felde oder in einer Garniſon.
  • Fourneau iſt eine kleine Mine, wel - che man nur in der dicke einer Mauer oder in einem kleinen Wercke machet. Jhre Ladung iſt 60. biß 100. Pfund Pulver, und dieſes faſſet man in Faͤſſer, oder Saͤcke.
  • Fovvey, Flecken in der Landſchafft Cornvval, welcher das Recht hat, zwey Deputirte zu dem Parlament in Engelland zuerwehlen.
  • Fracht-Brieff, Connoiſſement, iſt ein ſchrifftlicher Schein, welchen der Schiffer eines Schiffers uͤber die zu ſeiner Ladung empfangene Waaren von ſich ſtellet
  • Fraͤnckiſche Kreis, einer von den 10. Kreiſen des Heil. Roͤm. Reichs, welcher gegen Suͤden an Schwa - ben, gegen Oſten an Baͤyern und Boͤhmen, gegen Norden an Ober - Sachſen, und gegen Weſten an Heſſen grentzet. An den Gren - tzen iſt er zum Theil voll Wal - dung, mitten im Lande aber waͤch - ſet viel Getraͤyde, Wein un Gras. Er beſtehet aus den Marggraff - thuͤmern Bayreut und Anſpach, gefuͤrſtetẽ Graffſchafft Henneberg, Biſchoffthuͤmern Bamberg, Wuͤrtzburg und Aichſtaͤdt, den Laͤndern des Deutſchen Ordens, wie auch des Fuͤrſten von Schwartzenberg, den Graffſchaff - ten Caſtel, Wertheim, Loͤwenſtein, Hoheulohe, Erpach, Dernbach, Limburg, Neſtitz, Reieneck und Schoͤnborn, und den Reichs - Staͤdten Nuͤrnberg, Schwein - furt, Rotenburg, Weiſſenburg, und Winsheim. Die Kreis-Di - rectores ſeynd der Biſchoff von Bamberg und der MarggraffvonFrai Franvon Bayreut. Die Reichs-Rit - terſchafft in Francken. aber wird in 6. Orte eingetheilet, welche ſeynd (1.) Odeuwald, (2.) Stei - gerwald, (3.) Gebuͤrg, (4.) Alt - muͤhl, (5.) Buchen oder Baunach, und (6.) An der Rhen oder Wehren.
  • Fraiſe iſt eine Reihe oben ſpitziger Pfaͤhle, welche man in die Befe - ſtigungs-Wercke, ſo von Erde ſeynd, ſtecket, nemlich zwiſchen die Bruſtwehr und den auswen - digen Theil des Walles, und ſeynd ſie 6 biß 7. Fuß lang.
  • Frampton, Stadt in Dorceſter.
  • Franc, Livre oder Pfund iſt in Fran - reich 20 Sols oder ein Drittel ei - nes Thalers nach unſrer Rech - nung.
  • Franc, Franconatus, ein Theil des Franzoͤſiſchen Flandern.
  • Franc de Bruges, ein Gebiet in Flan - dern.
  • Franche Comté, ſuche Bourgogne.
  • Franchimont, Flecken oder kleine Stadt im Stifft Luͤttig, am klei - nen Fluß Then. Sie iſt der Haupt-Ort des zwiſchen den Her - tzogthuͤmern Limburg und Luͤxem - burg gelegenen Marquiſats Fran - chimont.
  • Franciſcaner, Cordeliers, Ordens - Leute, welche einen langen grau - en Rock von grobem Tuch nebſt ei - ner kleinen Kappe tragen. Uber den Rock binden ſie einen dicken Strick mit Knoten. Es giebt auch Nonnen dieſes Ordens, welche ſich mit eben dergleichen Stricken umguͤrten.
  • Francken, groſſe Landſchafft in Deutſchland, welche gegen Suͤden an Schwaben und Baͤyern, gegen Oſten an Boͤhmen, gegen Norden an Heſſen und Thuͤringen, und gegen Weſten an die Unter - Pfaltz und das Ertz-Stifft Maintz grentzet. An den Grentzen iſt ſieFranmeiſtentheils mit Waͤldern umge - ben, mitten in dem Lande aber iſt ein Uberfluß an Getreyde, Wein und Wieſewachs.
  • Franckenberg, Stadt in Nieder - Heſſen, am Fluß Eder.
  • Franckenberg, Stadt im Ertzge - buͤrgiſchen Kreis in Meißen, all - wo viel wuͤllene Zeuge gemacht werden.
  • Franckenhauſen, Stadt in Thuͤrin - gen, allwo Saltz geſotten wird, 2. Meilen von Weißenſee gelegen.
  • Franckenthal, Stadt in dem Amt Neuſtadt in der Unter-Pfaltz, de - ren Feſtung geſchleiffet iſt. Sie liegt 3. Meilen von Speyer.
  • Franckenſtein, Stadt im Fuͤrſten - ſtenthum Muͤnſterberg.
  • Franckenſtein, Herrſchafft im Hen - nebergiſchen Gebiet, dem Land - graffen von Heſſen-Caſſel gehoͤrig.
  • Franckfurt am Maͤyn, groſſe und befeſtigte Reichs-Stadt, 2. Mei - len von Hanau, an den Fraͤncki - ſchen Grentzen in der Wetterau gelegen. Sie iſt wegen der Handlung und ihrer Meſſen, deren jaͤhrlichen zwey daſelbſt ge - halten werden, ſehr beruͤhmt, wie auch weil die Roͤm. Kaͤyſer und Koͤnige gewoͤhnlich daſelbſt gekroͤ - net werden. Der Rath und die Buͤrgerſchafft iſt der Lutheriſchen Religion zugethan. Jedoch ha - ben die Roͤmiſch-Catholiſche auch daſelbſt ihre Religions-Ubung, wie nicht weniger die Juͤden. Uber den Maͤyn gehet eine ſtei - nerne Bruͤcke nach Sachſenhau - ſen, welches abſonderlich befeſti - get iſt, und zu der Stadt gehoͤret. Dieſes Sachſenhauſen liegt am lincken, Franckfurt aber am rech - ten Ufer des Maͤyns.
  • Franckfurt an der Oder, Stadt in der Mittel-Marck Brandenburg, welche eine Univerſitaͤt wie auchO 5jaͤhr -Franjaͤhrliche Meſſen hat. Sie liegt 10. Meilen von Berlin.
  • Franckreich, ein Koͤnigreich in Eu - ropa, welches gegen Norden an die Niederlande und das Britanni - ſche Meer, gegen Weſten an das Atlantiſche Meer, gegen Suͤden an das Pyrenaͤiſche Gebuͤrge, wo - durch es von Spanien abgeſon - dert wird, und an das Mittellaͤn - diſche Meer, gegen Oſten aber an Savoyen, die Schweitz und Deutſchland grentzet. Man rech - net von Weſten gegen Oſten 300. und von Suͤden gegen Norden 200. Meilen, jede zu einer Stun - de gerechnet. Die Lufft iſt tem - periret, und dieſes volckreiche Koͤ - nigreich iſt fruchtbar an Getreyde, Huͤlſen-Fruͤchten, Hanf, Wein, Oehl, Obſt, Weyde, Vieh und Wildpret; iedoch fehlet es ihm an Pferden zum Kriege, und an Holtz zum Schiff-Bau. Es wird anietzo keine andere als die Roͤ - miſch-Catholiſche Religion darin - nen geduldet, und wird ſelbige durch 16. Ertz-Biſchoͤffe verwal - tet, ohne den Ertz-Biſchoff von Cambray und den von Beſançon. Man zehlet 106. Biſchoffthuͤmer ohne die zu Mez, Toul, Verdun und Belay. Das gantze Koͤnig - reich wird in zwoͤlff General - Gouvernemens eingetheilet, wel - che ſeynd die Picardie, Norman - die, Champagne, Isle de France, Burgund, le Lionnois, l Orleæ - nois, Bretagne, Dauphiné, Proven - ce, Languedoc, und Guienne. Von dem uͤbrigen, was zu der Monarchie Franckreich gehoͤret, nemlich von den Conqueten, wie auch von den Laͤndern auſſerhalb Europa wird unter ihren eigenen Nahmen gehandelt. Das Koͤ - nigreich Franckreich iſt erblich, iedoch nur auff die maͤnnliche Er -Fran Freben, und zwar allemahl auff die Erſtgebohrnen.
  • Francoli, kleiner Fluß in Catalonien, welcher ſich ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Franecker, Stadt in Weſt-Frieß - land im Weſtergoe nebſt einer Uni - verſitaͤt.
  • Frantzhagen, Stadt im Hertzog - thum Lauenburg, und Reſidentz eines appanagirten Hertzogs von Holſtein.
  • Fraſcati, Freſcati, Tuſculum, kleine Stadt in der Campagna di Roma, unweit Rom, allwo ſchoͤne Palaͤ - ſte und Gaͤrten zu befinden. Der Biſchoff daſelbſt iſt allemahl einer von den 6. aͤlteſten Cardinaͤlen.
  • Frascolari, Fluß im Val di Noto in Sicilien, welcher ſich bey Camara - na ins Africaniſche Meer ergeuſt.
  • Frauenbreitung, ein Hennebergi - ſches Amt, dem Hertzoge zu Sach - ſen-Gotha gehoͤrig.
  • Frauenburg, Stadt in Curland.
  • Frauenfeld, Haupt-Stadt im Tur - gow, am Fluß Murg, nebſt ei - nem Schloß.
  • Frauen-Prießnitz, Stadt unweit der Saale in Thuͤringen, dem Her - tzog zu Sachſen-Zeitz gehoͤrig.
  • Fraumburg, Stadt in Wermeland am friſchen Haff, allwo das Dom - Capitul des Biſchoffs iſt.
  • Freddo, Fluß im Val di Demona in Sicilien, welcher ſich in den Gol - fo di S. Tecla ergeuſt.
  • Freddo, Freddano, kleiner Fluß in Toſcana, im Gebiet Arezzo.
  • Fregatte, eine Art Krieges-Schiffe, welche nicht ſehr hoch uͤber dem Waſſer, mit zwey Decken und hinten mit einem Spiegel, ſonſten aber zum ſegeln ſehr leichte ſeynd. Die leichteſte Fregatte hat nur ein Deck, und fuͤhret 16. biß 25. Canonen. Man findet vor allen See-Plaͤtzen Fregatten, undge -Fre Freygebraucht dieſelben inſonderheit zu Recognoſcirung der Schiffe, welche daſelbſt einlauffen wollen.
  • Fregaton, eine Art Spaniſcher Schif - fe mit einem viereckigken Hinter - theil, einem Mittel-und Focke - Maſt, wie auch einem Boegſpriet, und wird daſſelbe insgemein das Kriegs-Volck zufuͤhren oder die Galeren abzuladen gebrauchet. Seine Ladung iſt ungefehr 800. biß 1000. Centner. Man gebrau - chet ſich derſelben auch zu Vene - dig.
  • Freinſtaͤdtlein, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Aichſtaͤdt.
  • Frejuls, Frejus, Foro-Julium, alte Stadt an den Kuͤſten der Proven - ce, nebſt einem kleinen Hafen am Einfluß des Flußes Argents. Sie hat einen Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoffthum zu Aix gehoͤrig.
  • Freſcati, ſuche Fraſcati.
  • Fretum, Detroit, Stretto, Eſtrecho, Bosphorus, Meer-Enge, Straſſe oder Canal iſt ein ſchmaler Strich des Meeres zwiſchen zweyen Laͤn - dern, und durch welchen man aus einem Meer in das andere ſchiffet.
  • Fretum Mæreum, le Detroit de Mai - re, iſt eine beruͤhmte Straße aus dem Mar del Nott in das Mar del Sur.
  • Freudenberg, Amt, den Graffen von Tecklenburg als ein Heßen - Caßeliſches Lehn zugehoͤrig, und in der Graffſchafft| Hoya gele - gen.
  • Freudenſtadt, Stadt im Schwartz - Wolde, dem Hertzog von Wir - temberg zugehoͤrig.
  • Freyberg, große Stadt in Meißen im Ertzgebuͤrgiſchen Kreiſe, allwo beruͤhmte Silber-Bergwercke, und das Chur-Saͤchſiſche Begraͤb - nuͤß. Sie lieget 4. Meilen von Dreßden.
  • Freyburg, Haupt-Stadt im Bris -Freygau, an einem Berge am Fluß Treiſeim, nebſt einer Univerſitaͤt, dem Ertz-Hauſe Oeſterreich zuge - hoͤrig. Sie iſt befeſtiget, und wird von einer guten oben auff dem Berge liegenden Citadelle bedecket, auch liegen in dem klei - nen Thal viele Schantzen von der Stadt biß an die Citadelle.
  • Freyburg, Stadt, Amt und Schloß in Meißen nicht weit von Weiſ - ſenfels, dem Hertzog zu Sachſen - Weißenfels gehoͤrig. Sie liegt 3. Meilen von Merſeburg.
  • Freyburg, Stadt in der Schweitz, und die Haupt-Stadt des Can - tons dieſes Nahmens, an einem Berge gelegen. Der Fluß Sana ſondert ſie von einer großen Vor - ſtadt ab, und iſt ſie mehr durch die Natur, als durch ihre irre - gulare Fortifications-Wercke be - feſtiget. Der Canton an ſich ſelbſten iſt von dem Canton Bern umſchloßen, und heißet dieſelbe Gegend das Nuͤchtland. Die Einwohner ſeynd Roͤmiſch-Ca - tholiſch, das Land aber beſtehet aus 19. Vogteyen, ohne diejeni - gen 4. Vogteyen im Pais de Vaud, welche dieſer Canton mit dem Can - ton Bern gemeinſchafftlich hat.
  • Freye Aemter, alſo wird die Graff - ſchafft Rore in der Schweitz ge - nennet.
  • Freyherr, ſuche Baron.
  • Freyſingen, Biſchoffthum an der Jſer|, welches von dem Baͤyer - land umſchloſſen wird, und iſt ſein Biſchoff ein unmittelbarer Stand des Reiches. Die Haupt - Stadt, allwo ein Biſchoffliches Schloß auff einem Berge zube - finden iſt, heißet gleichfalls Frey - ſingen, Fruxinum, und liegt an der Jſer, wo der Fluß Moſach hinein faͤllt, 5. kleine Meilen von Muͤnchen.
  • Freyſtadt, eine Stadt auff einem Huͤgel, am Fluß Wag, in Un - garn. Sie hat ein hohes und feſtes Schloß, nicht weit darvon aber ein Geſund-Bad.
  • Friaul, Frioul, Forum Julium, Pro - vintz in Jtalien, welche gegen Oſten an die Graffſchafft Goͤrz, Crain und die Meer-Enge bey Trieſt, gegen Suͤden an das Ve - netianiſche Gebiet, gegen Weſten an die Marca Trevigiana und Fel - tri, gegen Norden aber an einen Theil von Tyrol und Kaͤrndten grentzet. Sie gehoͤret den Vene - tianern, ausgenommen die Stadt Aquileja mit ihrem Gebiet, wel - che das Haus Oeſterreich beſi - tzet.
  • Friburg, Freyburg; kleine Stadt in Ober-Baͤyern, im Rent-Amt Burghauſen.
  • Fribuſt, alſo nennet man auff den Franzoͤſiſchen Jnſuln in America ein zum auslauffen gewaffnetes Schiff. Der Commandeur aber und die zur Equippage gehoͤrige Leute auff ſolchem Schiffe heißen Fribuſtiers. Man nennet ſie auch Flibuſtiers. Beſiehe dieſes Wort.
  • Fricenti, kleine Stadt im Principato oltra, am Fluß Tripalta, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Benevento gehoͤ - rig.
  • Friedberg, freye Reichs-Stadt in der Wetterau, 3. Meilen von Franckfurt, nebſt einer Burg vor den Wetterauiſchen Adel.
  • Friedberg, kleine Stadt in Ober - Baͤyern auff einem Huͤgel, im Rent-Amt Muͤnchen, nicht weit vom Urſprunge des Flußes Acha, eine Meile von Augspurg.
  • Friedeland, Stadt im Buntzler - Kreis in Boͤhmen, dem Graffen von Waldſtein gehoͤrig.
  • Friedeland, Stadt in der Herr - ſchafft Stargard.
  • Friedrichsburg, Feſtung und be - ruͤhmtes Koͤnigliches Schloß in Daͤnnemarck, auff einem kleinen See der Jnſul Seeland.
  • Friedrichsburg, ein Fort, welches die Daͤnen in Guinea an der Gold - Kuͤſte beſitzen.
  • Friedrichs-Oede, kleine aber be - feſtigte Stadt auff der Halb-Jn - ſul Juͤtland, an der Meer-Enge des kleinen Beltes, der Jnſul Fuͤhnen gegen uͤber.
  • Friedrichſtadt, Stadt im Hertzog - thum Schleswig, wo der Fluß Trenn in den Eyder-Strom faͤllet, dem Hertzog zu Holſtein-Gottorp gehoͤrig.
  • Friedrichſtadt, befeſtigte Stadt an der Kuͤſte der Provintz Aggerhus beym Einfluß des Flußes Glam - men.
  • Friesland, in abſonderlichen Ver - ſtande alſo genennet, Friſia pro - pria, welches auch insgemein Weſt-Friesland heißet, wie - wohl dieſer Nahme eigentlicher Nord-Holland gehoͤret. Dieſes Land iſt eine von den 7. vereinig - ten Provintzen in Niederland, und wird gegen Oſten durch den Fluß Lauvvers von Groͤningen ab - geſondert; gegen Suͤden grentzet ſie an Ober-Yßel, gegen We - ſten an die Suͤder-See, und ge - gen Norden! an das Deutſche Meer. Sie beſtehet aus drey Gebieten, nemlich aus VVeſter - goe, Oſtergoe und Sevenwolden.
  • Frignana, eine von den ſieben klei - nen Landſchafften, aus welchen das Hertzogthum Modena beſte - het.
  • Friou bedeutet in der Levante ſoviel, als ein Canal oder Furt.
  • Friſch, der Wind wehet friſch,heißetFri Fuͤhheißet auff der See ſo viel, als er wird ſtarck.
  • Friſche Haff, große Haff, Sinus Magnus, iſt ein Meer-Buſen der Oſt-See, zwiſchen den Preußi - ſchen Kuͤſten und der Jnſul Friſch - Nerung, und vereinigt er ſich durch eine kleine Enge mit dem Meer.
  • Friſch-Nerung, Jnſul in Preußen, welche die zwey Weſtliche Ein - fluͤße der Weixel, der Friſche Haff und die Oſt-See machet.
  • Friuli, ſuche Friaul.
  • Frizlar, Stadt in Nieder-Heßen am Fluß Eder, dem Churfuͤrſten zu Maͤintz gehoͤrig.
  • Frodesham, Stadt in Cheshire.
  • Front einer Feſtung iſt dasjenige, was zwiſchen |den Spitzen der zweyen nechſt gelegenen Baſtione, nemlich die Courtine, und was zwiſchen den zwey Baſtionen, die gegen einander ſtehen, begriffen iſt. Man nennet es ſonſten auch la Tenaille oder Face de Place.
  • Front eines Regiments oder Com - pagnie iſt die erſte Reihe Solda - ten.
  • Frontignan, kleine Stadt in Nieder - Languedoc, am See Maguellone, allwo guter Muſcateller-Wein waͤchſet.
  • Fruart, volckreiche Stadt in Lothrin - gen, an der Moſel, eine Meile von Nancy.
  • Fuego, Isla del Fuego, Inſula Ignium, eine von den Jnſuln des Capo Verde auff dem Atlantiſchen Meer. Sie iſt klein und hat einen feuer - ſpeyenden Berg.
  • Fuentarabia, ſuche Fontarabie.
  • Fuentes, gute Feſtung im Hertzog - thum Meyland, im Comiſchen Gebiet, am Einfluß der Adda in den Comer-See.
  • Fuͤhrer, ein Unter-Officirer, wel - cher hinter dem Faͤhnrich marſchi -Fuͤn Fuͤrret, und ihm insgemein das Faͤhnlein traͤget. Er gibt auff die Krancken Achtung, und be - ſuchet ſie, und iſt ſein Gewehr gemeiniglich eine Flinte.
  • Fuͤnen, Fioniæ, eine von den Daͤni - ſchen Jnſuln, zwiſchen dem groſ - ſen und kleinen Belt. Jener ſon - dert ſie von Seeland, dieſer aber von Juͤtland ab. Sie iſt frucht - bar an Getreyde und Aepffeln.
  • Fuͤnffkirchen, Quinque Eccleſiæ, Stadt in Nieder-Ungarn am Fluß Keoriz, nebſt einem feſten Schloß und einem Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Gran gehoͤrig. Sie iſt Anno 1686. den Tuͤrcken genommen worden.
  • Fuͤrſten vom Gebluͤt, alſo werden diejenige Fuͤrſten in Franckreich genennet, welche maͤnnliche und von maͤnnlichem Stamm her - ſtammende Anverwandte des re - gierenden Koͤnigs ſeynd. Sie fuͤhren das Wapen von Franck - reich, jedoch daß ein Balcke von der rechten zur lincken gehet.
  • Fuͤrſtenberg, Graffſchafft in Schwa - ben, welche ſich von Oſten gegen Weſten vom Biſchoffthum Coſtnitz an biß ans Brisgau erſtrecket. Die Haupt-Stadt und Schloß oder Stamm-Haus heißet gleich - falls Fuͤrſtenberg. Dieſe Graff - ſchafft liegt in der Landgraffſchafft Barr. Das Fuͤrſtenbergiſche Geſchlecht theilet ſich in zwey Haupt-Linien, nemlich in die Fuͤrſtliche oder Heiligenbergi - ſche, und in die Graͤffliche oder Blumbergiſche. Dieſe letzte - re beſtehet wiederum aus zwey Linien, nemlich aus der Blum - bergiſchen oder Moͤßkirchiſchen und aus der Stulingiſchen.
  • Fuͤrſtenfeld, Stadt an den Fluͤßen Veſtritz und Lauffnitz, in Unter -Steyer -Fuͤr FuſSteyermarck, an den Ungariſchen Grentzen.
  • Fuͤrſtenwalde, kleine Stadt in der Mittel-Marck, an der Sprehe.
  • Fuͤßen, kleine Stadt am Lech, in Schwaben, in das Biſchoffthum Augsburg gehoͤrig. Sie iſt ein Paß in Baͤyern und Tyrol.
  • Fulda, gefuͤrſtete Abtey, welche ge - gen Weſten und Norden an Heſ - ſen, gegen Oſten an Thuͤringen und Francken, und gegen Suͤ - den gleichfalls an Francken und an die Graffſchafften Hanau und Jſenburg grentzet. Der Abt da - ſelbſt iſt ein freyer Reichs-Stand, und der Kaͤyſerin Cantzler, die Haupt-und Reſidentz-Stadt aber heißet gleichfalls Fulda, an dem Fluß gleiches Nahmens gelegen, welcher in dieſer Abtey entſprin - get, und ſich bey Muͤnden in die Weſer ergeuſt. Sie liegt 8. Mei - len von Eiſenach.
  • Fuligno, ſuche Foligni.
  • Fuquiem, Fochien, Provintz in Chi - na laͤngs dem Meer, zwiſchen den Provintzen Chequian, und Can - tun. Jhre Haupt-Stadt heißet Focheu.
  • Furnes, Veurnen, kleine aber ſchoͤne Stadt nebſt einer Abtey und groſ - ſen Caſtellaney im Spaniſchen Flandern.
  • Furt, kleine Stadt und Schloß in Nieder-Baͤyern, im Rent-Amt Straubing, am Fluß Chamb.
  • F iſt ein gewißes Mas, deßen man ſich zu vielerley Abmeßungen gebrauchet. Ein Koͤniglicher Fuß, Pié de Roi, iſt 12. Dau - men, wie auch der Rheiniſche Fuß, deßen man ſich vielfaͤltig in Hol - land gebrauchet. Ein Daumen aber iſt 12. Linien, deren jede ſo dick iſt, als die Breite eines Ger - ſten-Korns.
  • Fuß-Angeln, Chauſſes Trappes,Fuſ Gaeſeynd Eyſen mit vier Spitzen, deren jede 4. Zoll lang iſt, und kehren ſie allemahl eine Spitze in die Hoͤhe, man werffe ſie gleich, wie man wolle. Sie werden in die Graͤben und Brechen geworf - fen, um den feindlichen Anlauff zuverhindern.
  • Fuſte, ein Laſt-Schiff mit einem niedrigen Boort, auff welchem man Segel und Ruder gebrau - chen kan.
  • Fyrth, ſuche Æſtuarium.

G.

  • GAbare, eine Art platter und wei - ter Fahr-Zeuge, deren man ſich auff einigen Fluͤßen, die zu andern Schiffen nicht tieff genug ſeynd, abſonderlich auff der Loi - re, gebrauchet, und ſeynd ſie be - qvem, die Ladung auff die Schif - fe darmit zufuͤhren. Sie haben Segel und Ruder.
  • Gabella, kleine Stadt in der Land - ſchafft Hertzegowina in Dalma - tien, am Oeſtlichen Ufer des Fluſ - ſes Narenza, den Venetianern zugehoͤrig.
  • Gabelle, alſo nennet man in Franck - reich diejenige herrſchafftliche Be - ſchwerung, welche von dem Saltz gegeben wird.
  • Gabions, ſuche Schantz-Koͤrbe.
  • Gabon, Koͤnigreich in der Land - ſchafft Biafara in Africa.
  • Gadaro, Jnſul auff dem Mar di Mar - mora.
  • Gademes, große Landſchafft und Wuͤſte in Biledulgerid, zwiſchen den Wuͤſten Fezen und Guergue - la.
  • Gadepuſch, kleine Stadt im Her - tzogthum Mecklenburg, dem Her - tzog von Mecklenburg-Schwerin gehoͤrig.
  • Gaeta, Cajetæ, eine der feſteſten Staͤdte im Koͤnigreich Neapolis,amGag Galam Golfo di Gaetta in Terra di Lavoro, nebſt einem ſchoͤnen Ha - fen, welcher beym Eingange auff beyden Seiten mit zwey Feſtun - gen bedecket wird. Hieſelbſt iſt auch ein Biſchoff, unter den Ertz - Biſchoff von Capua gehoͤrig.
  • Gago, Koͤnigreich in Nigritien, zwi - ſchen dem Fluß Niger und der Landſchafft Guinea, deſſen Haupt - Stadt gleichen Nahmen hat.
  • Gajazzo, ſuche Cajazzo.
  • Gaidurogeriſſa, kleine Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Candia.
  • Gaildorff, kleine Stadt und Schloß in der Herrſchafft Limburg in Francken, 3. Meilen von Schan - dorff, nicht weit vom Kocher.
  • Gajola, kleine Jnſul im Golfo di Napoli.
  • Galacz, kleine Tuͤrckiſche Stadt in der Moldau, an der Donau.
  • Galaſo, Gæleſus, kleiner Fluß in der Landſchafft Otranto, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge bey Oria entſpringet, und ſich bey Taranto in den Golfo di Taranto ergeuſt.
  • Galata, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Romania, an dem Hafen von Conſtantinopel, und wird ſie un - ter die Vorſtaͤdte dieſer Stadt ge - rechnet.
  • Galaure, Galaber, kleiner Fluß in Dauphiné, welcher ſich in die Rhone ergeuſt.
  • Gale, befeſtigte Stadt und Hafen, den Hoͤllaͤndern gehoͤrig, auff der Jnſul Ceylan.
  • Galeazza iſt eine große Art Galeren mit niedrigem Boort, auff dem Archipelago und Mittel-Meer gebraͤuchlich, welche man ſo wohl mit Rudern als mit Seegeln fort bringet, und welche drey Maſten hat, nemlich den großen, den Foͤrder-und den Hinter-Maſt, und hierinnen iſt ſie unter an -Galdern auch von einer Galere un - terſchieden, welche keinen Hin - ter-Maſt hat. So kan man auch in den Galeazzen die Maſten nicht niederlegen, wie bey den Gale - ren zugeſchehen pfleget. Eine ſolche Galeazza hat auff jeder Sei - te 32. Ruder-Baͤncke, und an je - dem Ruder 6. oder 7. Ruder - Knechte. Auff dem Foͤrdertheil hat ſie 3. Batterien, deren die niedrigſte zwey vier-und zwantzig - pfuͤndige, und die dritte zwey zehnpfuͤndige Stuͤcke fuͤhret. Auff dem Hintertheil oder Caſtell hat ſie zwey Batterien, jede von drey achtzehnpfuͤndigen Stuͤcken.
  • Galera Capitana wird die vornehm - ſte Galere eines Koͤnigreichs oder einer Republic genennet.
  • Galere iſt eine Art Schiffe mit nie - drigem Boort, auff welcher man ſowohl Segel als Ruder gebrau - chet, und welche insgemein nur zwey Maſten hat. Jhre gewoͤhn - liche Laͤnge iſt 22. Klafftern und die Breite in der Mitten 3. Klaff - tern. Nebſt zwey Stuͤcken von mittelmaͤſiger Groͤße, und zwey noch kleinern iſt ſie auch mit ei - nem ziemlich groſſen Stuͤck ver - ſehen, welches man Courſier nennet. Dieſes Stuͤcke, wel - ches auff das Foͤrdertheil ge - pflantzet wird, um uͤber den Sporn zuſchieſen, fuͤhret eine drey biß vier und dreyßig pfuͤn - dige Kugel. Ob nun ſchon die Galeren ſich insgemein nicht weit vom Ufer entfernen; ſo begeben ſie ſich doch auch unterweilen auffs hohe Meer. Auff jeder Seite ſeynd 25. biß 30. Ruder - Baͤncke, und an jeder Ruder - Banck 5. biß 6. Ruder-Knechte. Man hat leichte und auch Ba - ſtard-Galeren, deren jene auff die alte Manier gebauet ſeynd,undGal Galiund ein enges und ſpitziges Hin - tertheil haben. Die Baſtard - Galeren aber ſeynd die gewoͤhn - lichen, welche mit einem breiten Hintertheil verſehen ſeynd.
  • Galere Patrone iſt die nechſte nach der Galere Reale in Franckreich, Toſcana und Malta.
  • Galere Reale iſt die vornehmſte Ga - lere in Franckreich, nach dem die Galere Capitane abgeſchaffet wor - den iſt.
  • Galereyen befinden ſich an beyden Seiten des Schiffes, in welche man aus der Cajute gehen kan, und ſeynd es verdeckte hervorra - gende Gaͤnge, welche gegen das Hintertheil des Schiffes uͤber den Boort hervorgehen. Jn der ei - nen nimmt der Capitaine ſeinen heimlichen Abtritt, in die an - dere aber wird allerhand gele - get.
  • Galerie iſt ein kleiner Gang von Holtzwerck, welcher auff allen Seiten oben und unten mit ſtar - cken Bohlen bedecket iſt, welchen die Belagerer uͤber einen Graben, ſo ſchon mit Fachinen oder andern Sachen ausgefuͤllet iſt, hinuͤber fuͤhren, damit die Minirer ſicher an ein Werck gelangen, und eine Mine anlegen koͤnnen. Man nennet auch Galerien diejenigen Gaͤnge, welche an einer Feſtung unter dem Wall herum gemachet ſeynd, um dadurch das Mini - ren der Belagerer zu entdecken.
  • Galicien, ſuche Gallicien.
  • Galinderland, Landſchafft im Bran - denburgiſchen Preußen.
  • Galiote, eine kleine Art von Gale - ren, welche zum geſchwinden Lauff beqvem ſeynd, und auff je - der Seite 16. biß 20. Ruder-Baͤn - cke haben, deren jede nur mit einem eintzigen Ruder-Knecht verſehen iſt, und ſeynd die Ru -Galder-Knechte zugleich Soldaten, welche nach dem rudern die Mus - qvete wieder in die Hand nehmen muͤßen. Eine Galiote iſt wie ein Heu mit Maſten verſehen, und fuͤhret einige kleine Canonen. Man gebrauchet ſie ſehr in Hol - land, und thut mit denſelben große Reiſen, auch ſo gar biß in Jndien. Eine Bombardir - Galiote iſt ein plattes Schiff von ſtarckem Holtz, und hat kein Ver - deck. Man gebrauchet ſich deſ - ſelben, die Moͤrſer darauff zu - fuͤhren, welche man auff ein fal - ſches Verdeck unten in den Raum ſetzet.
  • Galla wird an großen Hoͤfen, ab - ſonderlich am Kaͤyſerlichen, der - jenige Auffzug genennet, da man in einer ſonſten nicht gewoͤhnli - chen und praͤchtigen Kleidung er - ſcheinet.
  • Gallicien, Galicien, Gallæcia, Ga - lice, Provintz in Spanien, wel - che annoch den Titul eines Koͤ - nigreichs fuͤhret, jedoch aber an - jetzo ein Theil des Koͤnigreichs Leon iſt. Sie ſtoͤßet gegen We - ſten an Aſturien und Leon, ge - gen Suͤden an Portugal, gegen Oſten und Norden aber an das Atlantiſche Meer. Die Lufft da - ſelbſt iſt feuchte und ungeſund, das Erdreich aber bergicht, jedoch fruchtbar an Weyde und koͤſtli - chem Wein. So findet man auch viel Gold-Kupffer-Bley-Eiſen - und Zinober-Gaͤnge.
  • Gallion, alſo nennen die Spanier alle ihre große Schiffe, welche ſie nach Vera Cruz in Neu-Spa - nien ſchicken. Aus dergleichen Schiffen beſtehet die Spaniſche Silber-Flotte. Sie dienen ſo wohl zur Ladung, als auch zur Defenſion.
  • Gallion, Eperon, Polaine, Galioen, iſt des Schiffes Schnabel unter dem ausgeſchnitzten Loͤwen, wor - innen die Soldaten und Matro - ſen ihren Abtritt nehmen, und wo die Gefangene geſchloſſen wer - den. Es beſtehet aber die Gal - lion aus vielen Hoͤltzern, welche einen Theil eines Circuls machen, und ſich forne zuſammen ſpitzen.
  • Gallipoli, Callipolis, kleine aber wohlgebauete und befeſtigte Stadt in der Landſchafft Otranto am Golfo di Taranto, nebſt einem guten Hafen, und einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Otranto gehoͤrig. Sie lieget auff einer Erd-Spitze, welche gantz mit dem Meer umgeben, und nur durch eine Bruͤcke, wel - che ein feſtes Schloß beſchuͤtzet, an das Land gehenget iſt.
  • Gallipoli, Stadt in Romanien am Stretto di Gallipoli.
  • Gallovvay, Gallovidia, Provintz in Suͤd-Schottland, welche gegen Oſten an Nithesdale, gegen Nor - den an die Provintzen Kyle und Carrick, gegen Suͤden und We - ſten aber an das Jrlaͤndiſche Meer grentzet. Sie iſt reich an Wolle und guten Pferden.
  • Gallovvay, ſuche Galvvey.
  • Galope, Gulpe, kleiner Fluß im Hertzogthum Limburg, welcher ſich in den Fluß Geul nicht weit von Fauquemont ergeuſt.
  • Galumbaz, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Servien, an der Donau.
  • Galvvay, Gallovvay, Graffſchafft in der Jrlaͤndiſchen Provintz Con - naugt, welche gegen Norden an die Graffſchafft Mayo und Roſco - men, gegen Suͤden an die Graff - ſchafft Clare, gegen Weſten an das Atlantiſche Meer, und gegen Oſten an die Graffſchafft Kings grentzet. Die an einer Baye ge -Gam Garlegene Haupt-Stadt Galvvay, Galliva, iſt befeſtiget, ſchoͤn, volckreich, und hat einen guten Hafen.
  • Gambea, Gambia, kleines Koͤnig - reich und Stadt in Nigritien, am Einfluß des Flußes Gambia, wel - ches ein Arm des Nigers iſt.
  • Gandersheim, Ganderſum, kleine Stadt in dem niedern Theile des Fuͤrſtenthums Wolffenbuͤttel, dem Hertzog zu Braunſchweig ge - hoͤrig, allwo eine Evangeliſche Abtey, deren Aebtißin ein freyer Stand des Reichs iſt.
  • Gandia, kleine Stadt im Koͤnigreich Valentia, nebſt einer Univerſitaͤt und dem Titul eines Hertzog - thums.
  • Gangara, Koͤnigreich in Nigritien, im Lande der Negres, welches reich an Golde iſt.
  • Ganges, einer der beruͤhmteſten Fluͤße in Aſien, welcher im Ber - ge Caucaſo entſpringet, und ſich vermittelſt vieler Einfluͤße in den Golfo di Bengala ergeuſt, und daſelbſt viele Jnſuln machet.
  • Ganking, große und reiche Handels - Stadt in der Provintz Nanking in China.
  • Gaoga, Stadt und Koͤnigreich in Nigritien.
  • Gaoxa, Jnſul an der Kuͤſte der Pro - vintz Quantung in China.
  • Gap, Vapincum, alte Stadt in Dau - phiné, am kleinen Fluß Bene, nebſt einem Baillage und einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Aix gehoͤrig.
  • Garabuſa und Garabuſa Salvatico, Corcyræ Inſulæ, ſeynd zwey kleine Jnſuln, zu der Jnſul Candia ge - hoͤrig. Garabuſa hat einen guten Hafen und wichtige Feſtung, und iſt A. 1692. in Tuͤrckiſche Haͤnde gerathen.
  • Garantie, Buͤrgſchafft, Gewaͤhr - ſchafft.
  • Garda, kleine Stadt im Verone - ſiſchen Gebiet am Oeſtlichen Ufer des Lago di Garda oder Garder - Sees. Dieſer See liegt zwiſchen dem Veroneſiſchen, Breſcianiſchen und Tridentiniſchen Gebiet, und iſt ſehr fiſch-reich an Ahlen und Karpen.
  • Garde-cotes, ſuche Vitleggers.
  • Garderobbe ein Ort, wo man die Kleider verwahret. Garderobbe wird auch derjenige genennet, welcher die Auffſicht uͤber die Kleider hat.
  • Gardes du Corps, eine Leib-Wache, alſo nennet man diejenigen Sol - daten zu Pferd oder Fuß, welche zur Beſchuͤtzung der Perſon eines Koͤnigs oder Fuͤrſten beſtellet ſeynd. Die Gardes in Franckreich beſtehen aus folgenden: Was die Garde innerhalb dem Louvre anlanget, ſo gehoͤren hierzu 4. Compagnien Gardes du Corps, je - de Compagnie von 300. Mann. Die erſte und aͤlteſte iſt Schott - laͤndiſch, die 3. uͤbrigen aber ſeynd Franzoͤſiſch, und haben ſie die Wache vor der Koͤniglichen An - tichambre. Die hundert Schwei - tzer werden auch zu der ordentli - chen Koͤniglichen Leib-Wache ge - rechnet. Was die Wache auſſer - halb dem Loure betrifft, ſo be - findet ſich daſelbſt eine Compagnie von den Gens d’Armes der Koͤni - glichen Garde, und eine Compa - gnie Chevaux-Legers, gleichfalls von der Koͤniglichen Garde, jede von 240. Pferden. Das Regi - ment der Franzoͤſiſchen Gardes, als das vornehmſte und anſehn - lichſte unter der Infanterie, beſte - het aus 30. Compagnien. Es ſeynd auch noch 2. Compagnien Mous - quetaires zu Pferd, jede zu 250. GarMann. Dieſe fuͤhren Musqve - ten, und fechten bald zu Pferde, bald zu Fuß. Sie werden durch die Farben ihrer Pferde unter - ſchieden. Die eine reitet Schim - mel, und dieſe Mousquetaires wur - den voꝛmahls les grands Mousque - taires genennet: Die andere Compagnie hat Rappen, und hieß ihre Mannſchafft ehedeſſen les petits Mousquetaires. Ferner das Regiment der Schweizeriſchen Gardes in 10. Compagnien beſte - hend, ſo dann die Gardes de la Portes oder Thuͤrhuͤter, die Gardes de la Prevoté de l’hotel, und die Becs de Corbin.
  • Gardeleben, kleine Stadt in der alten Marck Brandenburg.
  • Gardeloupe, ſuche Guadaloupe.
  • Gardian oder Warden of the cinque Ports iſt ein Koͤniglicher Engli - ſcher Befehlshaber, welcher in den fuͤnff Haͤfen eben ſo viel Juris - diction hat, als der Admiral ſelbſt.
  • Gardon, Vardus, Fluß in Nieder - Languedoc, welcher ſich nicht weit von Beaucaire in die Rhone er - geuſt.
  • Garezzo, bergichte Stadt im Pie - mont am Fluß Tanaro, der Ca - ſtanien und Vieh-Weyde halben beruͤhmt.
  • Garigliano, Lyris, groſſer Fluß, wel - cher in Abenzzo oltra entſprin - get, und ſich in den Golfo di Gaë - ta ergeuſt.
  • Garnſey, Gernſey, Jnſul auff dem Britanniſchen Meer, nicht weit von der Kuͤſte der Normandie. Sie gehoͤret zu der Engellaͤndiſchen Landſchafft Hant, und iſt eine Fe - ſtung darauff, le Chaſteau Cor - net genant.
  • Garon, Calarona, kleiner Fluß in Lionnois, welcher ſich unterhalb Vienne in die Rhone ergeuſt.
  • Garonne, - Garumna, einer der groͤ -ſtenGar Gaſſten Fluͤſſe in Franckreich, wel - cher im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge nicht weit von Catalonien ent - ſpringet, nachmahls in Guienne den Fluß Dordogne verſchlinget, den Nahmen Gironda annimmet, und ſich ins Meer von Gaſcogne ergeuſt.
  • Garſtrange, Stadt in Lancaſhire.
  • Garter, alſo wird das Haupt der drey Waffen-Koͤnige in Engelland ge - nennet.
  • Gartz, kleine Stadt an der Oder im Stetiniſchen Gebiet.
  • Garwolin, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Gascogne, Vaſconia, große Provintz in Franckreich, und ein Theil des General-Gouvernements von Guienne. Sie grentzet gegen Norden an Guienne, gegen Oſten an Languedoc und die Graff - ſchafft Foix, gegen Suͤden an das Pyrenaͤiſche Gebuͤrge, wodurch ſie von Spanien abgeſondert wird, und gegen Weſten an das Meer von Gaſcogne. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, Wieſe - wachs und Wein, und wird in Ober-und Nieder-Gaſcogne ein - getheilet. Jenes begreiffet le Con - ſerans, nebſt den Graffſchafften Cominges und Armagnac. Nieder - Gaſcogne aber beſtehet aus le Con - domois, und aus dem eigentlich ſo genanten Gaſcogne, welches letztere auch la Chaloſſe genennet wird.
  • Gaſcogniſche Meer, ſonſten auch la grande Baye de France genant, liegt zwiſchen der Suͤdlichen Kuͤ - ſte von Bretagne und der Kuͤſte von Biſcaya, laͤngs den Kuͤſten von Poitou, Xaintonge, Guienne und Gaſcogne. Unterweilen ver - ſtehet man auch hierdurch nur allein denjenigen Theil der Baye von Franckreich, welcher ſich zwi -Gaſ Gauſchen dem Einfluß der Garonne und der Adour laͤngſt den Kuͤſten von Gaſcogne und Guienne be - findet.
  • Gaſtal oder die Herrſchafft Win - degg in der Schweitz, denen Cantons Schweitz und Glaris ge - hoͤrig.
  • Gaſter, Caſtra Rbætica, kleine Land - ſchafft in der Schweitz, den Can - tons Glaris und Schweitz gehoͤrig, und liegt dieſelbe an der Graff - ſchafft Sargans.
  • Gaſtinois, Vaſtinium, Landſchafft in Franckreich zwiſchen der Isle de France, la Beauce, l’Orleanois, Berry, Nivernois, Champagne und la Brie gelegen.
  • Gattinara, groſſe Stadt in Piemont, ungefehr 14. Jtaliaͤniſche Meilen von Vercelli, nicht weit vom Fluß Seſia. Sie hat den Titul einer Graffſchafft.
  • Gave, le Gave d’Oleron, Gabarus Oleronenſis, Fluß in Bearn, wel - cher ſich in den Gave de Pau er - geuſt.
  • Gave, le Gave de Pau, Gabarus Pa - lenſis, Fluß in Gaſcogne, welcher ſich zwiſchen Bayonne und Dax in die Adour ergeuſt.
  • Gavi, kleine Stadt in dem Genue - ſiſchen Gebiet am Fluß Lemo, und iſt ſie ihrer Lage nach ein wichtiger Grentz-Ort gegen Montferrat und das Maͤylaͤndi - ſche Gebiet, wiewohl ihre Befe - ſtigungs-Wercke in ſchlechtem Stande ſeynd.
  • Gaura, kleine, bergichte und uͤbelbe - wohnte Jnſul auff dem Archipe - lago zwiſchen den Jnſul-Sdilles und Zea.
  • Gaure, Landſchafft in Gaſcogne, bey Ober-Languedoc.
  • Gaures, ein gewiſſes hin und wieder - zerſtreuetes Volck in Perſien und Jndien, welches eine beſoudereP 2Re -Gay GeiReligion hat. Die Gaures ſagen, ihr erſter Prophete ſey ein Fran - cke oder ein Europaͤer und Bild - hauer geweſen. Sie verwerffen die Beſchneidung, waſchen aber die Kinder unter waͤhrendem Ge - bet eines P ieſters, glaͤuben an einen einigen Gott, erweiſen aber dem Feuer viel Ehrerbietung.
  • Gaydaroniſſi, kleine Jnſul des Archi - pelagi im Golfo d’Egina.
  • Gazolo, Stadt im Fuͤrſtenthum Boz - zolo, deren Fortification A. 1691. geſchleifft worden.
  • Gefreyete Anſpeſſades, Lanſpeſſades, ſeynd bey einer Compagnie zu Fuß die nechſten nach den Unter - Officiren, und iſt ihre Verrich - tung, daß ſie in den Corps de Gar - des auff die Abloͤſung und Auffuͤh - rung der Schildwachen paſſen. Jm Felde aber werden ſie auf die gefaͤhrlichſte Poſten oder verlohr - ne Schildwachen geſtellet.
  • Gefreyte Corporal iſt ein Unter - Officirer zu Fuß, welcher die Mannſchafft auff die Poſten fuͤh - ret, und die Schildwachen unter - richtet. Er viſitiret die Poſten, und fuͤhret die Mannſchafft wie - der ab.
  • Geißel werden ſolche Perſonen ge - nennet, welche bey Capitulatio - nen oder Tractaten dem einen Theil in ſeine Gewalt gegeben werden, damit er ſich, falls wieder die Accords-Puncte gehandelt wuͤrde, an denſelben erholen koͤnne.
  • Geiſingen, kleine Stadt au der Do - nau, den Graffen von Fuͤrſten - berg gehoͤrig. Allhier gibt es viel und kuͤnſtliche Drechsler, ab - ſonderlich in kleiner Arbeit.
  • Geißlingen, eine Herrſchafft und kleine Stadt in Schwaben nach Ulm gehoͤrig. Die Bach RorachGel Gelmflieſſet durch die Stadt. Sie lie - get 3. Meilen von Ulm.
  • Geldern, Gueldre, Hertzogthum und eine von den 17. Niederlaͤndiſchen Provintzen, welche gegen Nor - den an Friesland und die Suͤder - See, gegen Oſten an die Hertzog - thuͤmer Cleve und das Stifft Muͤn - ſter, gegen Suͤden an die Hertzog - thuͤmer Juͤlich und Limburg, und gen Weſten an Brabant und Holland grentzet. Man theilet es in 2. Theile, nemlich in das Spaniſche und Hollaͤndiſche Geldern. Das Spaniſche oder Ober-Geldern, welches ſon - ſten auch das obere Qvartier oder das Qvartier von Rure - mund genennet wird, iſt von den uͤbrigen drey Qvartieren gaͤntzlich abgeſondert, indem es zwiſchen dem Hertzogthum Cle - ve, der Graffſchafft Meurs, dem Ertz-Stifft Coͤlln, Stifft Luͤttig, und den Hertzogthuͤmern Juͤlich und Brabant liegt. Es gehoͤret der Kron Spanien. Das Hol - laͤndiſche oder Nieder-Geldern iſt eine von den ſieben vereinigten Provintzen. Sie iſt die groͤſte unter allen, und die erſte in der Ordnung, und liegt ſie zwiſchen den Provintzen Holland, Utrecht und Ober-Yßel, ferner zwiſchen der Suͤder-See, dem Biſchoff - thum Muͤnſter, und den Hertzog - thuͤmern Cleve und Brabant. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, aber an viel Orten mit Holtz bewachſen.
  • Geldern, Gueldria, Stadt im Spa - niſchen Geldern auf einem mora - ſtigen Erdreich am kleinen Fluß Niers, aus welchem das Waſſer in alle Graͤben um die Stadt ge - leitet wird. Hiernechſt iſt ſie auch nebſt ihrem Schloſſe wohlbefeſti - get.
  • Gelmuiden, kleine Stadt in Salland,ober -Gel Genoberhalb dem Einfluß des Fluſ - ſes Vecht.
  • Gelnhauſen, kleine freye Reichs - Stadt in der Wetterau, 2. Mei - len von Hanau nach der Fuldi - ſchen Seite, auf einem Berge.
  • Gemblours, Gemblacum, kleine Stadt in Brabant, am Fluß Orne, der Kron Spanien gehoͤrig.
  • Gemmingen, kleine Stadt in der Unter-Pfaltz im Amt Bretten.
  • Gemuͤnde, Gaudia mundi, kleine Stadt am Mayn im Biſchoff - thum Wuͤrtzburg.
  • Gemuͤnde, Schwaͤbiſch-Gemuͤnde, kleine freye Reichs-Stadt in Schwaben, allwo der Rath und die Buͤrgerſchafft Roͤmiſch-Ca - tholiſch iſt.
  • Gemuͤnde, Stadt in Ober-Oeſter - reich am Fluß Traun und dem Ge - muͤnder-See. Sie iſt des Saltzes wegen beruͤhmt.
  • Genap, Gennepe, kleine Stadt im Spaniſchen Brabant am Fluß Dyle.
  • Genep, Gennepe, Cenebum, kleine Stadt nebſt einem feſten Schloß im Hertzogthum Cleve, wo der Fluß Niers in die Maas faͤllet.
  • General iſt eigentlich ein ſolcher Of - ficirer, welcher ein Corpo von ver - ſchiedenen Regimentern zu Pferd und Fuß commandiret
  • General-Adjutant iſt des General - Wachtmeiſters Zugeordneter, wel - cher alle Abend die Parole vom General-Major empfaͤnget, und ſie den Regiments-Adjutanten gibt. Er hilfft auch die Armee in Bataille ſtellen.
  • General-Auditeur dirigiret die Kriegs Cantzeley, und wenn Krie - ges-Rath oder Kriegs-Recht ge - halten wird, ſamlet er die Stim - men, und verfaſſet das Urtheil.
  • General-Auditeur-Lieutenant iſt der nechſte nach dem General Au -Genditeur, und vertritt in deſſen Ab - weſenheit ſeine Stelle.
  • General-Capitain der Republic Venedig iſt der Generaliſſimus oder Admiral zur See, und iſt alle mahl ein Nobile di Venezia, wel - cher nicht allein das Comando uͤber die Flotte, ſondern auch die Auffſicht uͤber die Haͤfen hat. Sei - ne Charge waͤhret insgemein drey Jahre.
  • General-Capitul der Geiſtlichen Orden iſt diejenige Verſamlung, da alle Obern der Kloͤſter eines oder des andern Ordens zuſam - men beruffen werden.
  • General-Commiſſarius fuͤhret den gantzen Getreyde-Handel, ſchaffet alles Geld und alle Lebens-Mit - tel vor die Armee an; nimmet ſolches Geld von der Kammer o - der Krieges-Caſſe in Empfang, lieffert es den andern Commiſſa - rien, und wenn er im Felde iſt, ſo werden ihm die Contributiones eingehaͤndiget.
  • General d’Armée iſt derjenige, wel - cher eine Armee en chef comman - diret, und welcher von niemand einige Ordre empfaͤnget, als nur allein von ſeiner Herrſchafft. Alle Marſchaͤlle von Franckreich ſeynd an ſich ſelbſten Generaux d’Armée, und verliehren auch dieſen Titul nicht, wenn ſie ſchon unter einem Printzen des Koͤniglichen Hauſes dienen.
  • General der Cavalerie commandi - ret die gantze Reuterey; jedoch empfaͤngt er die Ordres von dem General-Lieutenant oder Feld - Marſchall. Dargegen fuͤhret er das Comando allein, wenn dieſe abweſend ſeynd.
  • General der Galeren iſt derjenige, welcher das Comando uͤber die Galeren hat. Der General des galeres de France hat das Co -P 3mandoGenmando der Frantzoͤſiſchen Gale - ren auff dem Mittellaͤndiſchen Meer.
  • Generale ſchlagen iſt eine gewiſſe Art des Trommel-Schlags, wo - durch der gantzen Infanterie ei - ner Armee angedeutet wird, daß ſie marſchiren ſoll.
  • General-Feld-Marſchall com - mandiret in Abweſenheit des Ge - neral-Lieutenants: Wenn aber dieſer zu gegen iſt, ſo fuͤhret jener den lincken Fluͤgel in der Bataille.
  • General-Feld-Marſchall-Lieute - nant iſt der nechſte nach dem Ge - neral-Feld-Marſchall, welchem er in allen Verrichtungen beyſte - het, und ſeine Ordre vollſtrecket.
  • General-Feld-Zeugmeiſter hat die Auffſicht uͤber das Geſchuͤtz, Kraut und Loth, und ſchaffet daſ - ſelbe an. Jn Belagerungen or - diniret er die Batterien, und de - pendiret ſo wohl die Artillerie, als auch die darzu gehoͤrige Per - ſonen, von ihm.
  • General-Intendant iſt zur See ein Officirer, welcher alle zur See ge - hoͤrige Anordnungen machet, und die Auffſicht uͤber die Haͤfen, Ma - gazine und Zeug-Haͤuſer hat. Er hoͤret auch die Rechnungen der Intendanten ab, und ertheilet den Commiſſarien die benoͤthigte Or - dres.
  • General-Lieutenant commandiret die Armee in Abweſenheit des Generals, und unterweilen wird ihm auch eine fliegende Armee oder anderes Corpo anvertrauet. Bey einer Belagerung comman - diret er das eine Qvartier, und am Tage hat er das Comando bey den Attaquen. Jn abſonderlichem Verſtande aber heiſſet General - Lieutenant derjenige, welcher eine gantze Armee commandiret, wenn der Generaliſſimus, nemlichGender Kaͤyſer oder Koͤnig ſelbſten, nicht zu Felde gehet, oder wenn zwey Armeen zuſammen ſtoſſen. Er darff aber ohne Vorbewuſt des Generaliſſimi keine Feld-Schlacht lieffern. Wenn auch bey einer Frantzoͤſiſchen Armee kein Mare - ſchal de France zu gegen iſt, ſo wird der commandirende Offici - rer ein General-Liettatenant ge - nennet.
  • General-Profoſen-Stab beſtehet in dem Profos, welcher das Stock - Hauß hat und in ſeinen Stecken - Knechten.
  • General-Qvartiermeiſter muß die Lager abſtechen, und die Appro - chen und Batterien anſtellen, auch bey Belagerungen die Grund - Riſſe machen. Wenn die Qvartie - re gemachet werden ſollen, ſo muͤſ - ſen die andern Qvartiermeiſter von ihm Ordre erwarten. Er aber empfaͤnget ſeine Ordre von dem General-Lieutenant oder General-Feld-Marſchall.
  • General-Staaten der Vereinigten Niederlande. Alſo wird die Verſamlung der Abgeordneten derer ſieben Provintzen im Haag genennet, welche unter dem Ti - tul Jhrer Hochmoͤgenden alle Angelegenheiten der geſamten Provintzen beobachten, und die Staats-Geſchoͤffte verrichten. Es hat aber nur jede Provintz eine Stimme ob ſie ſchon mehr als einen Abgeordneten in dieſe ho - he Verſamlung ſchicken darff.
  • General-Stab beſtehet aus dem General-Lieutenant, General - Feld-Marſchall, General-Feld - Zeugmeiſter, General-Commiſſa - rio, General der Cavalerie, Ge - neral-Feld-Marſchall-Lieute - nant, General-Wachtmeiſter, Obriſten Kriegs-Commiſſario, General Quartier-Meiſter, PatreSupe -GenSuperiore oder vornehmſten Feld - Prediger, General-Auditeur, Feld - Kriegs-Zahlmeiſter, Ober-Com - miſſario, Ober-Quartier-Meiſter, General-Adjutanten, Kriegs - Commiſſario, General Auditeur - Lieutenant, General-Quartier - meiſter-Lieutenant, Ingenieur, Feld-Medico, Feld-Apothecker, Feld-Chirurgo, Feld-Poſtmeiſter, General-Wagenmeiſter, Wagen - meiſter-Lieutenant, Stabs - Quaꝛtiermeiſter, Gerichts-Schrei - ber, Feld-Courier, und Rumor - meiſter.
  • General-Wachtmeiſter oder Ge - neral-Major iſt der dritte Officir nach dem General, welcher alle A - bend die Parole vom General-Lieu - tenant oder Feld-Marſchall holet, und ſie dem Adjutanten giebt. Er beſtellet alle Wachten im Fel - de, ſtellet die Armee in Bataille, und hat den General-Adjutanten zum Beyſtand.
  • General-Wagenmeiſter, fuͤhret das Comando uͤber alle zur Ba gage einer Armee gehoͤrige Perſo - nen, ſtellet deroſelben Marſch an, und ordiniret ſie in der Bataille.
  • Generalat, das Amt und die Wuͤrde eines Generals.
  • Generalitaͤt, die geſamten Generals - Perſonen.
  • Generalité iſt in Franckreich eine ge - wiſſe Eintheilung des Koͤnig - reichs wegen der Koͤniglichen Fi - nancen, und iſt in jeder Generalité ein Gerichte.
  • Generaliſſimus, iſt der hoͤchſte Offiei - rer bey einer Armee. Jn Franck - reich pfleget man dieſen Titul ei - nem Fuͤrſten zugeben, welcher eine Armee commandiret, und wenn zugleich Marſchaͤlle von Franck - reich zugegen ſeynd.
  • Generaliſſimus zu Lande oder il Ge - nerale dello ſbarco der Republic Venedig iſt allemahl ein Auslaͤn - der, und commandiret derſelbe die Trouppen zu Lande. Es werden ihm vom Senat zwey Prove - ditori Generali zugeordnet, ohne dero Vorbewuſt und Einwilli - gung er wenig vornehmen darff.
  • Genf, Geneve, Geneva, groſſe Stadt, welche mit dem Hertzog - thum Savoyen umſchloſſen iſt, und an dem Weſtlichen Ufer des Genffer-Sees lieget. Die Rho - ne ſondert ſie in 3. Theile ab. Sie iſt wohl gebauet, volckreich, treibet viel Handlung und Ma - nufacturen, iſt wohl befeſtiget, hat ein gutes Zeug-Haus und eine Univerſitaͤt. Sie iſt eine Repu - blic Reformirter Religion, wel - che aber nebſt der Stadt nicht uͤber 5. Doͤrffer beſitzet, auch ſtehet ſie im Bunde mit den Cantons Freyburg, Bern und Zuͤrch. Sie liegt eigentlich in der Landſchafft Genevois.
  • Genfer-See, Lacus Lemanus, hat ſeinen Nahmen von der daran lie - genden Stadt Genf oder Geneye, und liget gegen Suͤden zwiſchen Savoyen, gegen Norden aber zwiſchen dem Laͤndlein Vaud. Seine Laͤnge iſt 15. die groͤſte Breite aber 4. deutſche Meilen, und flieſt die Rhone mitten hin - durch. Er iſt ſehr tieff und fiſch - reich.
  • Geneve, ſuche Genf.
  • Genevois, Hertzogthum und Pro - vintz in Savoyen, welches gegen Suͤden an das eigentlich ſo ge - nante Hertzogthum Savoyen, gegen Oſten an Faucigny, gegen Norden an Gex, und gegen We - ſten an die Rhone grentzet, wo - durch ſie von Bugey abgeſondert wird.
  • Gengenbach, kleine freye Reichs - Stadt in der Ortenau in Schwa - ben am Fluß Kinzig, 3. Meilen von Straßburg.
  • Genſui, groſſer Fluß in Natolien, welcher ſich in den Euphrat er - geuſt.
  • Gens d Armes von der Koͤniglichen Garde in Franckreich iſt eine Com pagnie zu Pferd von 200. Mann, welche einander alle Viertel-Jah - re in den Dienſten abloͤſen. Bey der Armee ſeynd auch Gens d Ar - mes, welche aber nicht zur Wache der Perſon des Koͤnigs beſtellet eynd.
  • Gent, Gand, Gandavum, Haupt - Stadt der Graffſchafft Flandern, wo die Fluͤſſe Lis, Lieve, und - re in die Schelde fallen. Sie iſt eine der groͤſten Staͤdte in Eu - ropa, und die Fluͤſſe, welche hin - durch lauffen, nebſt den Canaͤlen, theilen ſie in 26. Jnſuln ab. Sie iſt einigermaſen befeſtiget, hat ei - ne Citadelle, und gehoͤret der Kron Spanien. Das Ouartier von Gent iſt eines von den vier Thei - len von Flandern, und begreiffet die Caſtellaney Gent, das Land von Waes, die Caſtellaneyen Au - denarde und Courtray, und die Graffſchafft Aloſt. Der Biſchoff zu Gent gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff zu Mecheln.
  • Genua, Haupt-Stadt der Republic dieſes Namens, an der Kuͤſte des Mittellaͤndiſchen oder, wie es in derſelben Gegend genennet wird, des Liguſtiſchen Meeres. Sie iſt im Umfang 6. Welſche Meilen groß, wird ihrer praͤchtigen Ge - baͤude wegen Genua la ſuperba ge - nannt, und iſt ſehr volckreich. Der Doge oder Hertzog behaͤlt ſei - ne Wuͤrde nicht laͤnger als zwey Jahre, und reſidiret in dem. Pa - laſt der Republic. Jhr GebietGergrentzet gegen Oſten an Toſcana, den Marquiſat Fosdinovo und das Hertzogthum Maſſa, gegen We - ſten an Monaco und Nizza, ge - gen Suͤden an das Mittellaͤndi - ſche Meer, und gegen Norden an das Apenniniſche Gebuͤrge. Am Meer iſt es fruchtbar und wohl augebauet, mitten in dem Lande aber gebuͤrgig. Seine Laͤnge erſtrecket ſich uͤber 160. Welſche Meilen, die Breite aber nicht uͤber 25000. Schritte.
  • Geomantie, iſt eine Art der Verkuͤn - digung zukuͤnfftiger Dinge, und geſchiehet vermittelſt vieler klei - nen Puncte, welche man ohne Be - dacht, und ohne ſelbige zu zehlen, auff ein papier oder ſonſten wohin entwirffet. Aus den letzten Pun - cten nun an jeder Linie wollen die Aberglaͤubiſche ein Urtheil von zukuͤnfftigen Dingen oder von al - lerhand Fragen ſtellen.
  • Geometrie, iſt eine Wiſſenſchafft, welche lehret / wie man einen groſ - ſen oder kleinen Coͤrper nach ſei - ner Laͤnge, Breite und Hoͤhe ab - meſſen ſoll.
  • Georgien, Gurgiſtan, groſſe Land - ſchafft in Aſien, welche gegen Norden an Circaßien, gegen Suͤ - den an Turcomanien und Erivan, gegen Oſten an Scirvan, und ge - gen Weſten an das ſchwartze Meer grentzet. Sie wird in zwey Theile abgeſondert, deren der Oeſtliche den Perſianern, der Weſtliche aber den Tuͤrcken tri - butbar iſt. Die Einwohner ſeynd der Griechiſchen Religion zuge - than, und das Land iſt reich an koͤſtlichem Wein und Seyde.
  • Gera, Fluß, welcher nicht weit von der Stadt Jlmenau in der ge - fuͤrſteten Graffſchafft Henneberg entſpringet, und ſich in die Un - ſtrut ergeuſt.
  • Gera, Stadt an der Elſter im Voigt - lande, nebſt einem Gymnaſio, den Grafen von Reuß gehoͤrig. Sie liegt 2. Meilen von Zeitz.
  • Gerardmont, ſuche Grandmont.
  • Gerbes, Jnſul in Africa auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, zu dem Koͤnigreich Tripoli gehoͤrig.
  • Gergeau, Jargeau, Gergolium, kleine Stadt an der Loire, in der Land - ſchafft Orleanois.
  • Gergenti, Agrigentum, Stadt im Val di Mazara in Sicilien, an der Suͤdlichen Kuͤſte, nebſt einem fe - ſten Schloß, wie auch einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Palermo gehoͤrig. Jhr Hafen, allwo ein ſtarcker Ge - treyde-Handel iſt, lieget nicht weit darvon an dem Flecken Em - porio.
  • Gergenti, Fiume di Naro, Fluß im Val di Mazara, welcher ſich bey Gergenti ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Gerid, iſt ein Tuͤrckiſcher Spieß von Holtz 2. Fuß lang, welcher for - ne mit Eiſen beſchlagen iſt, und fuͤhren die Spahi denſelben zu Pferd.
  • Germersheim, Stadt und Amt in der Unter-Pfaltz, wo der Queich in den Rhein faͤllet, dem Chur - fuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
  • Gernſey, ſuche Garnſey.
  • Gernsheim, kleine Stadt nebſt ei - nen feſten Schloß in dem Darm - ſtaͤdtiſchen Gebiet, am Rhein.
  • Geroldseck, Graffſchafft an der Ortenau in Schwaben, den Gra - fen von Cronberg gehoͤrig.
  • Gerolzhofen, kleine Stadt und Amt im Biſchoffthum Wuͤrtz - burg.
  • Gers, Giers, Ægircius, Fluß in Ga - ſcogne, welcher ſich oberhalb Agen in die Garonne ergeuſt.
  • Gerſau, groſſer Flecken am Lucer - ner-See, welcher unter den Schutz der Cantons Uri, Schweitz, Unterwalden und Zug gehoͤret.
  • Gerspach, Stadt in Schwaben, theils den Marggrafen von Ba - den, theils den Grafen zu Eber - ſtein gehoͤrig.
  • Gerſtberg, Stadt in der Graffſchafft Aloſt.
  • Gertruydenberg, kleine befeſtigte Stadt in Suͤd-Holland an dem Meer-Buſen von Bies-bos. Sie gehoͤret den Erben des letzt ver - ſtorbenen Koͤnigs in Engelland.
  • Gerſey, ſuche Jerſey.
  • Geſchuͤtz-oder Stuͤck-’Porten ſeynd die Oerter im Schiff, wor - aus das Geſchuͤtz hervor raget.
  • Geſpanſchafft, alſo nennet man die Provintzen in Ungarn.
  • Geſtricia, Provintz in Schweden in Nordland, welche gegen Oſten an den Sinum Bothnicum, gegen Norden an Helſingen, gegen Weſten an Dalecarlien, und ge - gen Suͤden an Weſtermanland und Upland greutzet. Sie iſt ziemlich fruchtbar an Getreyde, und hat gute Eiſen-und Kupffer - Bergwercke.
  • Geſula, Provintz im Koͤnigreich Ma - rocco, zwiſchen den Provintzen Dara, Sus, Marocco und Teſſet, und dem Berge Laalem.
  • Gevalien, Stadt in Geſtricia, wo der Fluß Gevals in den Sinum Bothnicum faͤllet.
  • Gevaudan, Givaudan, Gabalenſis Pro - vincia, einer von den drey Theilen der Landſchafft Sevennes.
  • Gevio, kleine Schweitzeriſche Stadt in Valmagia.
  • Gewehr wird bey der Inſanterie in Ober-und Unter-Gewehr ge - theilet. Jenes beſtehet aus Pi - quen, Flinten, Musqueten, Hel -P 5lebar -Gew Giblebarten oder kurtzem Gewehr: Dieſes aber aus Degen, Bayo - netten und Sebeln.
  • Gewinar, Graffſchafft in Ober - Ungarn gegen das Carpathiſche Gebuͤrge.
  • Geyl, Fluß, welcher in Ober - Kaͤrndten entſpringet, und ſich unterhalb Villach in die Draw ergeuſt.
  • Gex, Giſia, kleine Landſchafft, wel - che vermittelſt der Rhone von Sa - voyen abgeſondert wird. Sie gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Ghele, kleine Stadt am Fluß Nethe, in dem Qvartier von Antwerpen.
  • Gheneoa, Koͤnigreich oder Provintz in Nigritien, gegen dem Einfluß des Flußes Niger.
  • Ghera oder Ghiera d Adda, Addua Glarea, kleine Landſchafft, wel - che theils in dem Meylaͤndiſchen, theils im Venetianiſchen Gebiete lieget.
  • Ghetto, alſo wird die Juden-Stadt zu Venedig genennet.
  • Ghiaber, alſo nennet man diejeni - gen Goͤtzen-Diener in Perſien, welche das Feuer anbeten.
  • Ghivira, Gaviratium, kleine Stadt in der Graffſchafft Anghiera, am Ufer des Sees von Ghivira.
  • Giabares, Ibares, eine Secte in Tuͤr - ckey, welche glaubet, der Menſch habe keine Krafft, von ſich ſelbſt etwas zuthun, ſondern GOTT zwinge ihn ſowohl zum Guten, als zum Boͤſen.
  • Gianuti, Januti, Dianium, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer, welche aber, der See - Raͤuber wegen, faſt gantz wuͤſte iſt. Sie gehoͤret dem Groß-Her - tzog von Toſcana.
  • Giaques, Galles, gewiße Voͤlcker in Monomotapa.
  • Gibraltar, Gibaltar, Gebal Tarif, Calpa, Stadt in Andaluſien auffGie Gigeinem Berge gleiches Nahmens an der Meer-Enge von Gibraltar, allwo ſie einen weiten Hafen hat. Sie iſt nicht groß aber befeſtiget, und mit einer feſten Citadelle verſe - hen. Das Eſtrecho de Gibraltar, Stretto di Gibraltar, Freium Her - culeum vel Gaditanum, iſt eine Meer-Enge zwiſchen Andaluſien und dem Koͤnigreich Fez, und wird insgemein die Straße genennet. Es vereiniget das Mittellaͤndiſche mit dem Atlantiſchen Meer.
  • Giebigenſtein, Schloß und Amt an der Saale bey Halle, dem Koͤ - nig in Preußen gehoͤrig.
  • Giehum, Jihun, großer Fluß in der großen Tartarey, welcher ſich in das Caſpiſche Meer ergeuſt.
  • Gien, Gyanum, kleine Stadt in Ga - ſtinois, an der Loire, uͤber wel - che eine Bruͤcke gehet. Sie hat den Titul einer Graffſchafft.
  • Giengen, kleine freye Reichs-Stadt am Fluß Brentz in Schwaben, im Wirteniberger-Lande, zwey Meilen von Noͤrdlingen.
  • Giera, kleine und wuͤſte Jnſul des Archipelagi, nicht weit von der Jnſul Candia.
  • Gieraci, ſuche Girace.
  • Gießen, befeſtigte Stadt in Ober - Heßen an dem Fluß Loͤhna, nebſt einer Univerſitaͤt. Sie gehoͤret den Landgraffen von Heßen - Darmſtadt, und liegt 6. Meilen von Franckfurt.
  • Gifhorn, kleine Stadt und Schloß am Fluß Aller, wo die Jſa hin - einfaͤllet, im Hertzogthum Luͤne - burg.
  • Gigeri, Stadt am Mittellaͤndiſchen Meer, im Koͤnigreich Alger in in der Provintz Bugie.
  • Giglio, Egilium, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer, an den Kuͤſten des Stato delli Preſidii, zu welchem ſie gehoͤret.
  • Gilgenburg, Stadt in der Land - ſchafft Hockerland.
  • Gilolo, große Jnſul auff dem Jn - dianiſchen Meer, von welcher der Koͤnig von Gilolo das meiſte beſitzet. Die Hollaͤnder und Spa - nier haben auch einige Oerter daſelbſt, und die Haupt-Stadt heißet gleichfals Gilolo.
  • Gilowey, Stadt der Koͤniglichen Kammer in Boͤhmen, im Kaur - zimer Kreiſe. Sie iſt der Gold - Gruben wegen beruͤhmt.
  • Gindi, Dgindi, eine gewiße Art Tuͤr - ckiſcher Reuter, welche mit ihren Pferden und Waffen ſehr geſchickt und hurtig umzugehen wiſſen.
  • Ginerca, kleine Stadt auff der Jn - ſul Corſica an einem kleinen Meer-Buſen.
  • Gingi, eine Provintz und eine der groͤſten Staͤdte auff der Halb-Jn - ſul von Jndien dießeit des Gan - gis, an der Kuͤſte von Coroman del.
  • Gingiro, Koͤnigreich in Africa.
  • Giovenazo, Fuvenacium, kleine Stadt an der Kuͤſte der Landſchafft Bari, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bari gehoͤ - rig.
  • Gir, groſſer Fluß in Africa, welcher ſich mit dem Fluß Zuenziga ver - einiget.
  • Girace, Gieraci, Hieracium, Stadt in Calabria oltra, auff einem Huͤ - gel, nicht weit vom Golfo di Gi - race. Jhr Biſchoff gehoͤret un - ter das Ertz-Biſchoffthum zu Rhegio.
  • Girgio, Stadt in Ober-Aegypten am lincken Ufer des Nili. Sie iſt die Haupt-Stadt einer Land ſchafft, Caſſif von Girgio genant.
  • Giringbomba, Koͤnigreich in der Landſchafft Biafara in Nieder-Æ thiopien.
  • Girona, Gerunda, große Stadt inGir GlaCatalonien, allwo die Fluͤße Onar und Ter zuſammen kommen. Sie hat einen Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoffthum zu Tarragona gehoͤrig, fuͤhret den Titul eines Hertzogthums, iſt befeſtiget und hat eine feſte Citadelle.
  • Gironda, kleine Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, an der Kuͤſte von Natolien.
  • Gironde, Gerunna, alſo wird die Garonne genennet, nachdem ſie ſich mit der Dordogne vereiniget hat.
  • Girou, kleiner Fluß in Languedoc, welcher ſich in den Fluß Lez er - geuſt.
  • Giſors, kleine Stadt am Fluß Epte, nebſt dem Titul einer Graffſchafft. Sie iſt die Haupt-Stadt der Land - ſchafft Vexin Normand.
  • Givaudan, ſuche Gevaudan.
  • Givet, Feſtung, der Kron Franck - reich gehoͤrig, in der Graffſchafft Namur.
  • Giula, Fulia, Stadt in der Ober - Ungariſchen Graffſchafft Biſar, wo der Fluß Fekierkeres in den See Sarkand faͤllet.
  • Giulia nova, kleine Stadt auff ei - nem Huͤgel, nicht weit vom Golfo di Venezia in Abruzzo oltra.
  • Giulio, eine kleine Jtaliaͤniſche Sil - ber-Muͤntze, faſt der achte Theil eines Thalers.
  • Giuſtandil, Stadt nebſt einem fe - ſten Schloß auff einem Felſen in Servien.
  • Giuz-Chon, Leſer des Alcorans, ſuche Alcoran.
  • Glaeis iſt die nach und nach abhen - gende Abdachung der Bruſtwehr des bedeckten Weges nach dem Felde zu biß an das gleiche Erd - reich.
  • Glamorgan, Provintz in Soud-Wal - les, welche gegen Oſten an die Land - ſchafft Monmouth, gegen Nor -denGlan Gleiden an Brecknock, gegen Weſten an Caermarden, und gegen Suͤ - den an den Canal von Briſtol gren - tzet.
  • Glandeves, Glandata, war eine Stadt in Provence, am Fluß Var, welche aber wegen Uberſchwem - mung dieſes Flußes verlaſſen, und dargegen der Flecken Entre - vaux gebauet worden, allwo auch der Biſchoff von Glandeves reſi - diret, welcher unter das Ertz-Bi - ſchoffthum zu Ambrun gehoͤret.
  • Glaris, Pagus Glaronenſis, einer von den dreyzehn Cantons in der Schweitz, welcher zwiſchen den Cantons Schweitz und Uri, dem Amt Gaſteren, den Graffſchafften Sargans und Riva, und dem Grau - buͤndner-Lande lieget. Er iſt theils Reformirt, theils Roͤmiſch - Catholiſch, und heiſſet der Haupt - Flecken gleichfals Glaris, Glarus oder Glarona.
  • Glaſco, Glasquovv, Glaſcua, kleine Stadt in der Schottlaͤndiſchen Landſchafft Cluydesdale, am Fluß Cluyd. Sie hat einen Ertz-Bi - ſchoff, Univerſitaͤt, und den Ti - tul einer Baronie.
  • Glaſtenburg, Abtey in Somerſet - ſhire.
  • Glaucha, Stadt in Meißen im Ertz - Gebuͤrgiſchen Kreiſe, den Frey - Herrn von Schoͤnburg gehoͤrig.
  • Glatz, beruͤhmte Stadt an der Neiße, in der Boͤhmiſchen Graff - ſchafft Glatz. Sie iſt befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß,
  • Gleichen, Graffſchafft in Thuͤrin - gen am Erfurtiſchen Gebiet, deren Schloß gleiches Nahmens iſt. Sie iſt ein Chur-Maintziſches Lehn, und iſt unter die Hertzoge zu Sachſen-Weimar, Graffen von Hatzfeld und Graffen von Hohen - lohe getheilet. Der Graff von Hatzfeld beſitzet das Schloß.
  • Glinian, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Gliskovaz, Tuͤrckiſche Stadt in Servien, am Fluß Veterniza.
  • Gloceſter, Provintz in Engelland in der Landſchafft Mercien. Sie grentzet gegen Suͤden an die Pro - vintz Somerſet, gegen Oſten an die Provintzen Wilt und Oxford, gegen Norden an die von War - vvick und Worceſter, und gegen Weſten an die von Hereford und Monmouth. Sie iſt fruchtbar an Getreyde und Wieſewachs, und beruͤhmt wegen der Wolle und der Eyſen-Gruben.
  • Gloceſter, Haupt-Stadt der Pro - vintz dieſes Nahmens, nebſt dem Titul eines Hertzogthums, am Fluß Saverne. Sie hat einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury gehoͤrig.
  • Glogau, Fuͤrſtenthum in Nieder - Schleſien laͤngs der Oder, welches gegen Oſten an Polen, gegen Norden ans Fuͤrſtenthum Croſ - ſen, gegen Weſten ans Fuͤrſten - thum Sagan, und gegen Suͤden an die Fuͤrſtenthuͤmer Lignitz und Wolau grentzet. Die Haupt - Stadt wird Glogau oder Groß - Glogau genennet, lieget an der Oder, und iſt eine Grentz-Feſtung gegen Polen. Sie iſt Roͤmiſch - Catholiſch, die Evangeliſche aber haben eine Kirche von Holtz in der Vorſtadt; welche ihnen, ver - moͤge des Muͤnſteriſchen Friedens, jederzeit verbleiben muß.
  • Gluͤcksburg, Stadt und Schloß im Hertzogthum Schleswig, wel - che der Hertzog von Holſtein - Gluͤcksburg beſitzet.
  • Gluͤctſtadt, Tycbopolis, Fanum Fortunæ, wohlbefeſtigte Stadt an der Elbe in Stormarn, dem Koͤnig in Daͤnnemarck gehoͤrig.
  • Glurens, Glorium, Gloria Vallis,Herr -Gne GoeHerrſchafft und Stadt im Vintſch - gayer-Thal oder Val di Venoſta in Tyrol.
  • Gneſen, Gneſna, Stadt in der Woywodſchafft Kaliſch und die Haupt-Stadt in Groß-Polen, nebſt einer Caſtellaney. Jhr Ertz-Biſchoff iſt Primas Regni, Paͤbſtlicher Legatus natus, und Regent in Polen zur Zeit des In - terregni.
  • Gnieukow, Stadt in der Woywod - ſchafft Jnowlocz.
  • Gniew, Stadt in der Woywod - ſchafft Marienburg.
  • Goa, Stadt im Koͤnigreich Decan, auff einer kleinen Jnſul, welche die Fluͤße Mandoua und Guari ma - chen. Sie iſt groß, hat an ſtatt der Mauren ſechs Citadellen und einen der beſten Haͤfen; dahero ſie große Handelſchafft treibet. Sie hat einen Ertz-Biſchoff, wel - cher Primas von Jndien iſt, eine Univerſitaͤt und ein ſcharffes Offi - cium Inquiſitionis. Sie gehoͤret der Kron Portugal, welche einen Vice Koͤnig und das Raths - Collegium von Jndien daſelbſt hat.
  • Gociano, Cuncianum, alte Stadt in Sardinien, am Fluß Thyrſo.
  • Goͤppingen, kleine Stadt und Schloß in Schwaben, 5. Meilen von Eßlingen. Sie gehoͤret dem Hertzoge von Wirtemberg, und hat einen beruͤhmten Sauer - Brunnen.
  • Goerée, Goderea, kleine Jnſul, zu Suͤd-Holland gehoͤrig, am Ein - fluß der Maas. Hieſelbſt iſt eine kleine Stadt gleiches Nahmens, welche ihrer weitlaͤufftigen und ſicheren Rhede wegen bekannt iſt, und dieſe wird Goereske Gat ge - nant.
  • Goerée, kleine Jnſul in NigritienGoͤr Golauff dem Atlantiſchen Meer, den Frantzoſen gehoͤrig.
  • Goͤrlitz, große Stadt in der Ober - Lauſitz an der Neiße, 11. Meilen von Liegnitz. Sie iſt eine von den Sechs-Staͤdten, hat ein Gymnaſium, und gehoͤret dem Churfuͤrſten zu Sachſen.
  • Goͤrtz, Goritia, gefuͤrſtete Graff - ſchafft an den Grentzen des Fri - auls, dem Ertz-Hauſe Oeſterreich zugehoͤrig. Die Haupt-Stadt heißet gleichfalls Goͤrtz, und liegt am Fluß Liſonzo. Sie iſt feſte, und wird durch ein feſtes Schloß commandiret.
  • Goͤttingen, Stadt im Fuͤrſtenthum Calenberg, an der Leine, welche ein gutes Gymnaſium hat, und dem Churfuͤrſten von Hanoder gehoͤret.
  • Goes, große und ſchoͤne Stadt auff der Jnſul Suͤd-Beveland in See - land, nebſt einem Hafen am Oeſt - lichen Einfluß der Schelde.
  • Gogna, Fluß im Hertzogthum Mey - land, welcher ſich unterhalb Lau - melina in den Po ergeuſt.
  • Gojame, Koͤnigreich in Abyßinien am Fluß Nilo zur rechten Hand.
  • Goito, ein wohlverwahrter Ort im Hertzogthum Mantua am Mincio, uͤber welchen nicht weit darvon eine Bruͤcke gehet.
  • Golconda, Koͤnigreich in der Halb - Jnſul dießeit des Gangis, wel - ches reich an Getreyde, Reiß, Saltz, Stahl und abſonderlich an Diamanten, in dem man da - ſelbſt die groͤſten findet. Die Haupt-Stadt heißet gleichfalls Golconda, der Koͤnig aber und ſeine meiſte Unterthanen ſeynd Mahometaner, und iſt er dem großen Mogul tributbar. Die - ſes Koͤnigreich grentzet gegen Norden an das Koͤnigreich Ori - xa, gegen Weſten an das vonBala -GolBalaguate, gegen Suͤden an das von Bisnagar, und gegen Oſten an den Golfo von Bengala.
  • Goldberg, kleine Stadt im Fuͤr - ſtenthum Lignitz, allwo noch eine Evangeliſche Schule zu befin - den iſt.
  • Goldberg, kleine Stadt im Hertzog - thum Mecklenburg.
  • Gold-Guͤlden, bedeutet in Rech - nungen ſo viel als einen Thaler und ein Ort. Die Muͤntze aber an ſich ſelbſt iſt in weit hoͤherem Werth.
  • Goldingen, Haupt-Stadt in Cur - land, am Fluß Weta.
  • Gold-Kuͤſte, Goud Cuſt, Ora Au - rea, wird der am nechſten gegen Oſten am Fluß Volta gelegene Theil von Guiena genennet. Es ſeynd verſchiedene Koͤnigreiche darinnen, welche dem Koͤnige von Atchin Tribut geben. Die Hol - laͤnder haben daſelbſt das Fort S. George de la Mina, Moure oder das Fort Naßau, Cormentin und Axime; die Engellaͤnder das Capo Corſo und Eniacham, und die Daͤ - nen Chriſtiansburg und Frie - drichsburg. Man holet daſelbſt Leder, Wachs, Elephanten-Zaͤhne und viel Gold, worvon die Eng - liſche guͤldene Muͤntze Guinée ih - ren Nahmen bekommen hat.
  • Goletta, ſuche Guletta.
  • Golfo, Sinus, Meeꝛ-Buſen, iſt ein gꝛoſ - ſer und ſchmaler Arm vom Meer, welcher ſich zwiſchen zweyerley Erdreich ins Land hinein erſtre - cket. Wenn er groß iſt, ſo ſtellet er gleichſam eine abſonderliche See vor, und wird auch alſo genennet. Er iſt beym Anfange ſo breit als beym Ende, oder doch in der Breite nicht ſonderlich unter ſchieden: und hierinnen beſtehet der Unterſcheid zwiſchen einem Golfo und einer Baye oder BahiaGol Gorindem dieſe letzte forne ſehr breit iſt, und nicht tieff ins Land hin - ein gehet.
  • Golfo di Venezia, ſuche Adriatiſche Meer.
  • Golnow, Stadt im Stetiniſchen Gebiet, am Fluß Jhne, welche in ziemliches Abnehmen gekommen iſt.
  • Golubia, Stadt am Fluß Dribenz in der Woywodſchafft Culm.
  • Gombin, Stadt in der Woywod - ſchafft Rava.
  • Gomera, eine von den Canariſchen Jnſuln, zwiſchen den Jnſuln Fer - ro und Teneriffa gelegen, und iſt ſie fruchtber an Obſt, Zucker und Wein, auch hat ſie einen guten Hafen gleiches Nahmens.
  • Gondola, eine Art von einer Chalou - pe oder ein Venetianiſches Boot, deſſen man ſich in den Canaͤlen zu Venedig gebrauchet. Sie iſt flach und lang, und hat keine Segel, auch keine Ruder-Banck, indem der Gondoliere oder Schiffmann hinten auff der Spitze mit dem Ruder auffrechts ſtehet.
  • Gonfaloniere oder Faͤhnrich. Alſo heiſſet das Oberhaupt des Raths zu Lucca, und waͤhret deſſen Re - gierung nur drey Monate.
  • Gonzaga, das Stamm-Hauß aller Linien des Fuͤrſtl. Hauſes Mantua. Es iſt eine kleine Stadt oder Fle - cken bey Luzara im Mantuani - ſchen Gebiet.
  • Goodmancheſter, Stadt in Hun - tingtonshire.
  • Goplo, ſuche Guplo.
  • Gor, Koͤnigreich im Reiche des Moguls.
  • Gorckum, Gorichemum, mittelmaͤſi - ge Stadt an der Maas zur rech - ten Seite in Suͤd-Holland. Sie iſt volckreich, und auff die neue Manier befeſtiget. Der FlußLingeGor GotLinge flieſſet mitten hindurch, und faͤllet in die Maas.
  • Gorge, ſuche Rehle.
  • Goro, Porto di Goro, einer von den Einfluͤſſen des Po d’Ariano in den Golfo di Venezia, im Venetiani - ſchen Gebiet.
  • Gorgona, Margarita, Jnſul auf dem Genueſiſchen Meer, nicht weit von Piſa, wohin ſie auch gehoͤret.
  • Gorloſen, kleine Stadt im Hertzog - thum Mecklenburg.
  • Gorzno, Stadt in der Woywod ſchafft Dobrina.
  • Goſe, Flecken bey Goslar.
  • Goslar, freye Reichs-Stadt am Fluß Goſe im Braunſchweigi - ſchen Gebiet. Sie iſt weitlaͤuff - tig, und hat gute Bergwercke, abſonderlich Bley.
  • Goßmanſtein, Schloß und Amt an der Putlach, im Biſchoffthum Bamberg.
  • Goſtynin, kleine Stadt nebſt einer Caſtellaney und Citadelle in der Woywodſchafft Rava.
  • Gotha, befeſtigte Stadt an der Leine in Thuͤringen, 3. Meilen von Erfurt. Sie iſt die Reſidentz des Hertzogs zu Sachſen-Gotha, und heißet das auff einem Huͤgel in der Stadt gelegene Reſidentz - Schloß Friedenſtein, vormahls Grimmenſtein genant. Sie hat ein gutes Gymnaſium.
  • Gothardsberg, ſuche S. Got - hard.
  • Gothenburg, beruͤhmte Stadt und Feſtung am Sinu Codano in Weſt - Gothland, nebſt einem guten Hafen, und der auff einem ſtei, len Felſen gelegenen Ciradelle Elsburg.
  • Gothland, Goibia, ein Theil vom Koͤnigreich Schweden, am Sinu Codano, zwiſchen dem eigentlich ſo genanten Schweden, Norwe - gen, dem Sund und der Oſt-SeeGot Gougelegen. Es iſt das waͤrmſte und fruchtbareſte Land in Schwe - den, und wird getheilet in Weſt - Gothland, Oſt-Gothland und Suͤder-Gothland.
  • Gothland, Jnſul auff der Oſt - See, zu Oſt-Gothland gehoͤrig.
  • Gotteshaus-Bund, Cadée, Caſa Dei Fœdus, einer von den drey Buͤnden der Graubuͤnder, wel - cher der ſtaͤrckſte unter allen iſt, in dem er das Biſchoffthum Chur, wie auch das Thal Engadin und Pregel begreiffet, und hat die Reformirte Religion darinnen die Oberhand.
  • Gottorp, ſchoͤnes und feſtes Schloß, nicht weit von der Stadt Schleswick, und iſt daßel - be die Reſidentz des Hertzogs von Holſte in-Gottorp. Es liegt auff einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Sley machet.
  • Goualiar, Goualeor, Provintz und Stadt im Reich des Moguls. Jn dieſer Stadt wird des Moguls Schatz verwahret.
  • Gouave, le grand Gouave, Flecken und Frantzoͤſiſche Colonie an der Suͤdlichen Kuͤſte eines großen Meer-Buſens, welcher ſich in die Weſtliche Kuͤſte der Jnſul S. Do - mingo hinein erſtrecket. An der Noͤrdlichen Kuͤſte dieſes Meer - Buſens haben die Frantzoſen eine andeꝛe Colonie und Hafen, welchen ſie zum Unterſcheid Petit Gouave nennen; welche aber Anno 1702. durch die Engellaͤnder eingenom - men worden.
  • Goude, mittelmaͤſig-große Stadt in Suͤd-Holland, wo ſich die Fluͤße Gouvv und Iſſel vereinigen. Sie iſt ihrer Schleußen wegen beruͤhmt, wodurch das umliegen - de Land in wenig Stunden unter Waßer geſetzet werden kan, auch iſt ſie die achte in der OrdnungunterGov Graunter denjenigen Staͤdten, wel - che Deputirten zu der Verſam - lung derer General-Staaten von Holland ſchicken.
  • Governatore di Golfo der Republic Venedig hat das Comando uͤber die Eſcadre, welche auff dem Gol - fo di Venezia wieder die See - Raͤuber unterhalten wird.
  • Governolo, Feſtung am Mincio, im Mantuaniſchen Gebiet.
  • Goylandt, kleine Landſchafft in der Provintz Holland.
  • Gozo, Gaulos, kleine Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, zu der Jnſul Malta gehoͤrig.
  • Graben um eine Feſtung oder Stadt ſeynd von unterſchiedlicher Breite und Tieffe. Jnsgemein koͤnnen ſie 16. biß 22. Klafftern breit und 15. biß 25. tieff ſeyn.
  • Grabow, Stadt und vormahlige Reſidentz des Hertzogs von Meck - lenburg-Grabow, im Fuͤrſten - thum Wenden.
  • Grabowitz, Stadt in der Woywot - ſchafft Belsko.
  • Gracia a Dios, Stadt und Vorge - buͤrge in der Provintz Honduras.
  • Grace, Graſſa, reiche und volckreiche Stadt in Provence, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Ambrun gehoͤrig.
  • Gradaz, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Land in Ungarn.
  • Gradiſca, Feſtung in der Graffſchafft Goͤrz, nebſt dem Titul einer Ge - fuͤrſteten Graffſchafft. Sie iſt ein unmittelbahres Reichs-Lehn, und gehoͤrt dem Fuͤrſten von Eg - genberg.
  • Gradiſca, Stadt, welche die dadurch - flieſſende Sau in Alt-und Neu - Gradiſca theilet, und liegt jene in Boſnien, dieſe aber in Sclavo - nien. Sie wurde A. 1688. den Tuͤrcken abgenommen.
  • Grado, kleine aber wohlgebaueteGranStadt im Friaul auff einer Jn - ſul gleiches Nahmens, am Ende des Golfo di Venezia, den Veneti - anern gehoͤrig.
  • Gradus iſt ein gewiſſer Theil des Æquatoris, und macht jeder Grad 15. Deutſche Meilen. Gradus Longitudinis iſt auff der Erd-Ku - gel ein Antheil Erde zwiſchen zwey Meridianis. Eben dieſes Antheil Eꝛ - de aber zwiſchen zwey Parallelis, wird Gradus Latitudinis genennet.
  • Graͤtz, Græcium, Haupt-Stadt in Steyermarck, und liegt dieſelbe an dem Fluß Muer. Sie iſt be - feſtiget, und hat ein ſchoͤnes Schloß.
  • Graͤz, Stadt an der Elſter im Voigt - lande, den Grafen von Reuß ge - hoͤrig.
  • Graͤzingen, kleine Stadt an der Aich, im Hertzogthum Wirtemberg.
  • Grain, Neapolitaniſche Muͤntze, de - ren 10. einen Carlin machen.
  • Graiſivodan, ein gewiſſes Gebiet in Dauphine, an den Savoyiſchen Grentzen.
  • Grampond, Flecken in der Land - ſchafft Cornvval, welcher Depu - tirten ins Parlament von Engel - land ſchicket.
  • Gran, Fluß in Ober-Ungarn, wel - cher gegen dem Carpathiſchen Ge - buͤrge entſpringet, und ſich der Stadt Gran gegen uͤber in die Donau ergeuſt.
  • Gran, Strigonium, Stadt und Fe - ſtung an der Donau, wo der Fluß Gran hinein faͤllet, in Nie - der-Ungarn, in der Graffſchafft Gran. Sie hat ein ſehr feſtes Schloß, und wurde A. 1684 durch die Chriſtliche Waffen erobert. Jhr Ertz-Biſchoff iſt Primas in Un - garn, Cantzlar des Koͤnigreichs und Præſident des Staats-Ra - thes.
  • Gran, das kleinſte Gewicht, ſo mangebrauchtGragebraucht koſtbare Sachen zuwie - gen. Es iſt der 24. Theil eines Denarii, und machen 480. Gran eine Untze. Jn der Medicin aber machen 60. Gran ein Drachma.
  • Granada, ſuche Grenade.
  • Granadirer, ein Soldate, welcher eine Taſche Granaten bey ſich fuͤhret, um ſelbige gegen den Feind zuwerffen. Man hat der - ſelben zu Pferd und Fuß, und marſchieren ſie bey einer groſſen Armee voran. Es gehoͤret ei - gentlich zu jedem Regiment zu Fuß eine Compagnie Granadirer, welche bey einer Attaque voran gehen, und ihr Gewehr iſt eine Flinte und Piſtolen, eine Bayo - nette, Granadier-Taſche und ein klein Hand-Beil.
  • Granate, eine kleine inwendig hole Kugel, von Eyſen, Bley, Weiſ - ſem Blech, Glas oder Pappe. Man laͤdt ſie mit Pulver und Werck, und ſtecket eine Raquete an ihr Zuͤnd-Loch, wenn man ſie anzuͤndet. Jhr Diameter iſt dritt - halb Daumen.
  • Granate, ein Edelgeſtein einer Purpur-und Viol-braunen Far - be. Er vergleicht ſich mit dem Rubin, hat aber nicht ſo viel Glantz und Haͤrte.
  • Grandat iſt die hoͤchſte Wuͤrde des Adels in Spanien, und ſeynd unterweilen verſchiedene Grandats bey einer Familie. Jedoch faͤllet das Grandat niemahls auff das weibliche Geſchlechte. Alldie - weil es aber von den Guͤtern un - zertrennlich iſt, ſo erben die Toͤch - ter daſſelbe, und bringen es auff ihre Maͤnner.
  • Grandes ſeynd die vornehmſten des hohen und niedern Adels in Spa - nien. Sie werden in drey Claſ - ſen eingetheilet. Die erſten be - decken ſich, ehe ſie mit dem KoͤnigGran Graureden. Die zweyten fangen erſt - lich an zu reden, hernach bedecken ſie ſich, und die dritten bedecken ſich nicht ehe, als wenn ſie ausge - redet haben.
  • Grand-Aumonier de France iſt der vornehmſte Geiſtliche am Fran - zoͤſiſchen Hof. Er iſt allemahl Commendator des Ordens vom Heiligen Geiſt, und hat die Auff - ſicht uͤber die Cleriſey, die Allmo - ſen, den Kirchen-Schatz und Or - nat der Koͤnigl. Capelle.
  • Grand-Chambellan de France, der Groß-Kaͤmmerer in Franckreich, hat allen Bedienten der Koͤnigli - chen Kammer und Garderobbe zu befehlen, und reichet dem Koͤnige das Hembde.
  • Grand-Prevoſt de l’hoſtel, ſuche Prevoſt.
  • Grands Mousquetaires, ſuche Gardes du Corps.
  • Grandmont, Geertzberg, Gerardi Mons, kleine Stadt am Fluß Den - re, in der Graffſchafft Aloſt.
  • Granoſa, Stadt im Gebiet der Re - public Raguſa.
  • Granſen, Granſonium, kleine Stadt und Amt im Laͤndlein Vaud am See von Neuchaſtel, den Cantons Bern und Freyburg gehoͤrig.
  • Grantham, Stadt in Lincolnshire.
  • Granville, kleine Stadt an der Kuͤſte in der Normandie.
  • Graſſe, Stadt in Ober-Provence, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Ambrun ge - hoͤrig.
  • Gratioſa, eine von den Jnſuln Azo - res, welche klein aber wohlange - bauet iſt.
  • Graubuͤnder-Land, le Pais des Griſons, Rhatia, Respublica Gri - ſonum, welches gegen Suͤden an das Meylaͤndiſche und Venetia - niſche Gebiet, gegen Oſten und Norden an Tyrol und dieQSchweitzGraSchweitz, und gegen Weſten gleichfalls an die Schweitz gren - tzet. Es iſt ein bergichtes Land, deſſen Einwohner theils Refor - mirt theils Roͤmiſch-Catholiſch, jedoch ſeynd jene die ſtaͤrckſten, und beſtehet dieſes Land aus drey Buͤnden, nemlich aus dem grau - en Bunde, dem Bunde des Gottes-Hauſes, und dem Bun - de der zehn Gerichte. So ge - hoͤren auch unter ihre Untertha - nen die Graffſchafft Chiavenna, das Veltelin und die Graffſchafft Bormio oder Vvormio. Jm grauen Bunde ſeynd 28. Gemeinden, nemlich 18. Roͤmiſch-Catholiſche und 10. Reformirte. Der Got - tes-Hauß-Bund beſtehet aus 19 Gemeinden, und iſt ietzt gantz Re - formirt, wie auch der Bund der zehn Gerichte.
  • Graudenz, befeſtigte Stadt nebſt einem feſten Schloß an der Wei - xel, wo der Fluß Oſſa hinein faͤl - let, in der Woywodſchafft Culm.
  • Grave, Stadt nach der neuen Ma - nier befeſtiget, am lincken Ufer der Maas, im Hollaͤndiſchen Bra - bant. Sie gehoͤret den Erben Wilhelm des III. Koͤnigs in En - gelland.
  • Gravemacheren, ſuche Grevema - chern.
  • Gravenau, kleine Stadt am klei - nen Fluß Sag, im Biſchoffthum Paßau.
  • Gravenwerdt, kleine Stadt und Schloß in Ober-Bayern, im Rent-Amt Amberg.
  • Graveſand, vormahls eine Stadt, anietzo aber ein Dorff in der Graffſchafft Holland.
  • Graveſend, kleine Stadt in der Land - ſchafft Kent, an der Temſe. Sie hat ein feſtes Schloß, und gegen uͤber ſtehet ein dicker Thurn, zwi - ſchen welchen beyden eine KetteGra Grevorgezogen wird, um die Temſe zu ſchließen.
  • Gravina, Stadt in der Landſchafft Bari, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums, und einem Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoffthum zu Matera gehoͤrig.
  • Gray, Grajum, Graum, Stadt an der Saone in der Franche Comté, de - ren Feſtung geſchleiffet iſt.
  • Great-Men; alſo werden die welt - lichen Lords des Parlaments in Engelland, und zu weilen auch die Communen im Unter-Hauſe genennet.
  • Green-Cloth oder das Gericht des gruͤnen Teppichs hat die Gericht - barkeit und Auffſicht uͤber den Koͤ - niglichen Hof in Engelland, was das Policey-und Juſtiz-Weſen an - langet.
  • Greenvvich, ein Dorff in Kent, 2. Meilen von Londen, allwo ein Koͤnigliches Luſt-Hauß iſt.
  • Greiffenberg, Stadt im Fuͤrſten - thum Jauer.
  • Greiffenberg, ein feſtes Schloß zu Trarbach an der Moſel, welches die Frantzoſen An. 1702. einge - nommen.
  • Greiffenſee, kleine Stadt und Herr - ſchafft in der Schweitz, dem Can - ron Zuͤrch gehoͤrig.
  • Grenada, Granada, Granata, Koͤnig - reich, und eine von den Provin - tzen in Spanien, welche gegen Weſten und Norden an Andalu - ſien, gegen Oſten an Murcien, und gegen Suͤden an das Mittellaͤn - diſche Meer grentzet. Sie iſt ber - gicht, jedoch fruchtbar. Die Haupt-Stadt, gleichfalls Grana - da oder Grenada genant, iſt eine der groͤſten und ſchoͤnſten Staͤdte in Spanien, am Fluß Xenil, und lieget ſie auf verſchiedenen Huͤ - geln. Sie hat ein wohlausge -ruͤſtetesGreruͤſtetes Arſenal, ein Ertz Biſchoff thum, und eine Univerſitaͤt.
  • Grenada, groſſe, wohlgebauete und volckreiche Stadt in Nord-Ame rica, unter der Audientia von Gua - timala, den Spaniern gehoͤrig.
  • Grenada, eine von den Antilliſchen Jnſuln, welche von den Franzo - ſen beſeſſen wird.
  • Grenada, das neue Koͤnigreich Grenada oder Bogota, ein Theil von Terra Firma in Suͤd-Ame - rica, welches die Spanier beſitzen. Es hat Silber-Gruben und Gold in dem Sande der Fluͤſſe.
  • Grenade, Stadt an der Garonne, im General-Gouvernement von Gui - enne.
  • Grenadins, Grenadilles, ſeynd viele kleine Jnſuln unter den Antilles.
  • Grenoble, Gratianopolis, Haupt - Stadt in Dauphiné am Fluß Iſe - re, und wird dieſelbe durch zwey ſteinerne Bruͤcken an die Stadt S. Laurent gehenget. Sie iſt mit - telmaͤſiger Groͤſſe, wohlgebauet, volckreich, und befindet ſich das Parlament von Dauphiné da - ſelbſt, wie auch ein Biſchoffthum, deſſen Biſchoff Fuͤrſt von Gre - noble tituliret wird, und unter den Ertz-Biſchoff zu Vienne ge - hoͤret. Jhre Befeſtigung iſt von ſchlechter Wichtigkeit, und hat ſie innerhalb eine Citadelle, auff ei - nem hohen Berge aber ein Schloß, welches die Stadt commandiret.
  • Grethſiel, Stamm-Haus der Fuͤr - ſten von Oſt-Friesland.
  • Grevelingen, Gravelina, kleine aber ſehr feſte Stadt am Einfluß des Flußes Aa in das Deutſche Meer, im Frantzoͤſiſchen Flandern.
  • Grevemachern, Gravemacheren, kleine Stadt, durch welche die Mo - ſel flieſſet, im Hertzogthum Luͤxem - burg.
  • Grezingen, kleine Stadt an derGriAich, im Hertzogthum Wirtem - berg / zwiſchen Eßlingen und Tuͤ - bingen.
  • Gribane iſt eine Art kleiner Schiffe, welche in der Normandie gebrau - chet werden, um die Waaren ans Land zu bringen. Sie fuͤhren 30. biß 60. Tonnen.
  • Griechenland, welches die Tuͤrcken Romelia nennen, grentzet gegen Norden an Bulgarien, Servien und Dalmatien, gegen Weſten an den Golfo di Venezia und das Joni - ſche Meer, gegen Suͤden an das Mittellaͤndiſche Meer, und gegen Oſten an den Archipelagum, das Mar di Marmora und die Meer - Enge der Dardanellen von Conſtantinopel. Es begreiffet in ſich Romanien, Macedoni - en, Albani en, Epirum, Theſſali en, Achaja, Morea, die Jnſul Negro - ponte, und alle gegen weſten ge - legene Jnſuln des Archipelagi.
  • Griechiſche Meer heiſſet insge - mein derjenige Theil des Mittel - laͤndiſchen Meeres, welcher Grie - chenland umgibt. Eigentlich aber iſt es nur der Weſtliche Theil des Archipelagi, welcher an die Oeſt - lichen Kuͤſten von Griechenland ſtoͤſſet.
  • Griechiſche Religion wird von den Roͤmiſch-Catholiſchen ein Schi - ſma oder eine Trennung genen - net, weil ſie die Autoritaͤt des Pabſtes nicht erkennet, und in vielen Articuln von der Roͤmi - ſchen unterſchieden iſt. Sie hat vier Patriarchen, nemlich zu Con - ſtantinopel, Antiochia, Alexan - dria und Jeruſalem.
  • Griechiſch-Weiſſenburg, Belgrad, Alba Graca, Stadt und beruͤhmte Feſtung auf einem kleinen Huͤgel, in Servien an der Donau, nicht weit davon, wo die Saw hinein - faͤllet, nebſt einem uͤberaus feſtenQ 2SchloßGri GroͤSchloß auff einem Berge. Sie iſt annoch in Tuͤrckiſchen Haͤnden.
  • Griffenbagen, kleine Stadt an der Oder im Stetiniſchen Gebiet.
  • Grignan, Stadt und Graffſchafft in Provence.
  • Grimbie, Stadt in Lincolnshire.
  • Grimme, Stadt an der Mulde im Leipziger-Kreis, 3. Meilen von Leipzig, und iſt hieſelbſt eine von den drey, fuͤrnehmſten Schulen.
  • Grimme, kleine Stadt im Barthi - ſchen Diſtrict in Vor-Pommern.
  • Grinſtead, kleine Stadt in Suſſex.
  • Gripswalde, ſuche Grypswalde.
  • Griſſa, Abtey im Fuͤrſtenthum Schweidnitz.
  • Groat, eine Engliſche Muͤntze, welche ſo viel als 2. gute Groſchen oder der zwoͤlffte Theil eines Thalers ausmachet.
  • Grodeck, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Grodlow, Stadt in der Woywod - ſchafft Belsko.
  • Grodziec, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Grodno, Stadt in der Woywod - ſchafft Troki in Lithauen, am Fluß Niemen, nebſt einer Caſtellaney, und feſten Schloß. Hieſelbſt wer - den unterweilen die Polniſchen Reichs-Taͤge gehalten.
  • Groͤningen, Gruͤningen, Stadt am Fluß Bode im Hertzogthum Hal - berſtadt.
  • Groͤningen, Herrſchafft in der Schweitz, dem Canton Zuͤrch zuge - hoͤrig.
  • Groͤningen, Herrſchafft und eine von den ſieben Provintzen der ver - einigten Niederlande, welche ge - gen Weſten an das eigentlich ſo genante Friesland, gegen Suͤden an Ober-Yßel und die Graffſchafft Bentheim, gegen Oſten an den Dollert und gegen Norden an das Deutſche Meer grentzet. Sie be -Groͤ Grogreiffet nebſt dem Groͤningiſchen Gebiet die Ommelande, und iſt ſie fruchtbar an Wieſe-Wachs, worvon groſſe Pferde aufferzogen werden. Dieſe Provintz hat die letzte Stimme in der Verſamlung der General-Staaten.
  • Groͤningen, die Haupt-Stadt in der Provintz gleiches Nahmens, am Fluß Dam. Sie iſt ſehr wohl - befeſtiget, und hat eine Univer - ſitaͤt.
  • Groͤningen, Gruͤningen, Graff - ſchafft im Glembsgau in Schwa - ben, dem Hertzog von Wirtem - berg gehoͤrig.
  • Groͤnland, Gronia, ein Theil von der Terra Arctica, von Europa, America und der Jnſul Jsland gegen Norden gelegen.
  • Groͤnlandsfahrer ſeynd diejenigen, welche aus den vereinigten Nie - derlanden nach Groͤnland ſchiffen, und Wallfiſche fangen. Sie ha - ben eine beſondere Compagnie. Eben ſolche Fahrt thun auch die Engellaͤnder und Daͤnen.
  • Groenvvick, Schloß bey Londen.
  • Groͤſchel, Muͤntz in Boͤhmen und Schleſien, deren 5. einen Saͤchſi - ſchen Groſchen machen.
  • Groll, kleine aber feſte Stadt am Fluß Slink in der Graffſchafft Zutphen.
  • Groot, Muͤntze, welche ein halber Hollaͤndiſcher Stuͤber iſt, und im Ertz-Stifft Coͤlln 4 Pfennige gilt.
  • Groſchen, Saͤchſiſcher, machet 4. Dreyer, und gehen 24. auff einen Thaler.
  • Groſſa, Jnſul auff dem Golfo di Ve - nezia, gegen die Kuͤſten von Dal - matien gelegen. Sie gehoͤret den Venetianern.
  • Groß-Britannien, Britannia ma - gna, la grande Bretagne, hierdurch wird Engelland und Schottland verſtanden, und dannenherowirdGrowird Bretagne in Franckreich, zum Unterſchied Britannia minor oder Klein-Britannien genennet.
  • Groſſe Stenge auff einem Schiff iſt der von dem groſſen Maſt auffſte - hende Baum.
  • Groſſe Bram-Stenge iſt der Baum auff einem Schiff, ſo uͤber der groſſen Stenge ſtehet.
  • Großen-Hayn, Haganoa, Stadt und Amt im Meißniſchen Kreiſe, 3. Meilen von Dreßden, Chur - Sachſen zu gehoͤrig.
  • Groſſero, Roſetum, kleine Stadt nebſt einer feſten Citadelle in dem Gebiet von Siena, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Siena gehoͤrig.
  • Groß-Feldherr in Lithauen, ſuche Feldherr.
  • Groß-Glogau, ſuche Glogau.
  • Groß-Polen oder Nieder-Polen, eine Provintz in Polen, welche ge - gen Norden an Pommern und Preußen, gegen Suͤden an Klein - Polen, gegen Oſten an Maſovien, und gegen Weſten an Schleſien und die Marck Brandenburg grentzet. Sie wird eingetheilet in das inſonderheit alſo genante Groß-Polen, und Cujavien. Beyde Theile beſtehen aus 7. Woywodſchafften, welche ſeynd Poſen, Kaliſch, Siradien, Ra - va, Lenczicz, Brzeſt und Jno - wlocz.
  • Groß-Sultan, der Tuͤrckiſche Kaͤyſer.
  • Groß-Vezir iſt der Premier Mini - ſtre im Tuͤrckiſchen Reich, auff welchem das gantze Anſehen des Groß-Sultans beruhet, und wel - cher der Ausleger oder vielmehr der Herr des Geſetzes iſt. Seine Gewalt iſt der Macht des Groß - Sultans faſt gleich, ausgenom - men, daß er keinem Baſſa den Kopff kan abſchlagen laſſen, erGro Gruͤhabe denn des Groß-Sultans ei - genhaͤndige Schrifft hieruͤber. Es wird keine Bitt-Schrifft uͤberge - ben, oder etwas geſuchet, welches nicht zuvor durch des Groß-Ve - zirs Haͤnde gegangen iſt. Er hat das Siegel des Groß-Sultans, auf welches der Nahme des regieren - edn Sultans gegraben iſt, und ſol - ches traͤget er ſtets auf der Bruſt. Er iſt der Praͤſident des Staats - Rathes und Generaliſſimus der Armee. Nechſt dem Groß-Vezir ſeynd noch 6. andere Vezire, wel - che aber nichts in Staats-und Regierungs-Sachen zu ſprechen haben. Sie ſitzen zwar mit dem Groß-Vezir im Divan, doͤrffen aber im rathen ihre Stimme nicht geben, es ſeye denn daß ſie der Groß-Vezir uͤber ein oder den andern Punct des Geſetzes befra - get. Der Groß-Vezir hat an ſeinem Hof gemeiniglich mehr als 2000. Bedienten.
  • Groß-Waradein, ſuche Wara - dein.
  • Grotkau oder Neiße, Fuͤrſtenthum in Ober-Schleſien an den Boͤhmi - ſchen und Maͤhriſchen Grentzen, dem Biſchoff von Breslau gehoͤ - rig. Die Haupt-Stadt wird gleichſalls Grotkau genennet, und liegt an der Neiße.
  • Grubenbagen, Fuͤrſtenthum und Landſchafft im Hertzogthum Braunſchweig, welches in zwey Theile getheilet wird. Der Weſt - liche Theil liegt zwiſchen dem Fuͤrſtenthum Calenberg und dem Stifft Hildesheim. Der Oeſtli - che Theil aber erſtrecket ſich ge - gen die Anhaltiſche und Thuͤrin - giſche Grentzen. Dieſes Fuͤrſten - thum hat ſeinen Nahmen von dem Schloß Grubenhagen.
  • Gruͤbin, Stadt in Curland.
  • Gruͤningen, ſuche Groͤningen.
  • Gruͤnfeld, kleine Stadt im Biſchoff - thum Wuͤrtzburg.
  • Gruͤnſtadt, kleine Stadt in der Unter-Pfaltz in der Graffſchafft Leiningen.
  • Grunberg, Stadt im Fuͤrſtenthum Glogau.
  • Grunbayn, Amt in Meißen im Ertz-Gebuͤrgiſchen Kreis, Chur - Sachſen gehoͤrig.
  • Grunsfeld, Stadt und Schloß bey dem Ochſenfurter-Goͤw in Fran - cken, dem Churfuͤrſten in Baͤy - ern gehoͤrig, 5. Meilen von Ro - tenburg.
  • Grypsholm, Schloß in der Pro - vintz Sudermanland.
  • Grypswalde, große Stadt in Vor - Pommern im Gutskowiſchen Ge - biet, an einem kleinen Buſen der Oſt-See, allwo ſie einen guten Hafen hat. Sie iſt befeſtiget, und mit einer Univerſitaͤt ver - ſehen.
  • Guadalajora, Guadalaxara, kleine Stadt in Neu-Caſtilien, am Fluß Henares.
  • Guadalajara, Stadt in Nord-Ame - rica in der Audientia Guadalajara. Dieſe Provintz liegt in Nord - America in Neu-Gallicien, zwiſchen den Provintzen Za - cateoa, Mechoacam und Xaliſco. Sie iſt ſo fruchtbar, daß ſie off - termahls hundertfaͤltige Fruͤchte traͤget.
  • Guadalaviar, Fluß, welcher an den Aragoniſchen Grentzen entſprin - get, und ſich in den Meer-Bu - ſen bey Valentia ergeuſt.
  • Guadalentia, Fluß in Grenada, wel - cher ſich unterhalb Lorca in den Golfo di Cartagena ergeuſt.
  • Guadalete, kleiner Fluß in Andalu - ſien, welcher ſich in den Meer - Buſen bey Cadix ergeuſt.
  • Guadalimar, kleiner Fluß in Neu - Caſtilien, welcher ſich in Anda -Gualuſien mit dem Quadalquivir vereiniget.
  • Guadaloupe, eine von den Antilli - ſchen Jnſuln Barlovento, den Frantzoſen zugehoͤrig.
  • Guadalquiviero, Guadalmedina, klei - ner Fluß in Grenada, welcher ſich zu Malaga ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Guadalquivir, Bætis, einer der be - ruͤhmteſten Fluͤße in Spanien, welcher an den Grentzen von Grenada und Murcia entſpringet, und ſich unterhalb S. Lucar de Barrameda in den Meer-Buſen von Cadix ergeuſt.
  • Guadarrama, Fluß in Neu Caſtili - en, welcher ſich unterhalb Tole - do in den Tajo ergeuſt.
  • Guadavari, Stadt auff der Halb - Jnſul von Judien dießeit des Gangis, im Koͤnigreich Golcon - da.
  • Guadel, Stadt in Kherman in Per - ſien, am Meer-Buſen von Or - mus, allwo ſie einen guten Hafen hat.
  • Guadiamar, kleiner Fluß in Andalu - ſien, welcher ſich unterhalb Se - vilien in den Guadalquivir er - genſt.
  • Guadiana, Anas, einer der groͤſten Fluͤße in Spanien, welcher in Neu-Caſtilien in den Seen Gua - diana entſpringet, und anfaͤng - lich Roidera heißet. So dann fleuſt er zwiſchen hohen Gebuͤrgen hindurch, alſo daß man ihn eine Stunde lang nicht ſehen kan, biß er ſich in den Seen Ojos de Guadiana wieder blicken laͤßet. Zuletzt faͤllet er in den Meer-Bu - ſen von Cadix.
  • Guadiel, kleiner Fluß in Neu-Caſti - lien, welcher ſich in den Tagum ergeuſt.
  • Guadiera, Guadiara, kleiner Fluß in Grenada, welcher ſich zwiſchendenGuaden Staͤdten Gibraltar und Eſte - pona in das Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Guadilbarbar, Magrada, großer Fluß in Biledulgerid, welcher ſich im Koͤnigreich Tunis in zwey Ar - me theilet, deren der Oeſtliche Magrada genennet wird, und ſich zu Porto Farina ins Meer ergeuſt: Der Weſtliche aber nimmet den Nahmen Guadalquivir an, und faͤllet bey Tabarca ins Meer.
  • Guadix, Guadicia, Stadt in Grana - da am Fluß Guadalentin, nicht weit von ſeinem Urſprung.
  • Guagida, Ladigara, kleine Stadt in der Landſchafft Telenſin, im Koͤnig - reich Alger, am Fluß Aresgol.
  • Guaira, Provintz in Paraguay in Suͤd-America, darinnen die Spa - nier viel Colonien haben, und das gantze Land beſitzen.
  • Gualata, Koͤnigreich und Stadt in Nigritien, gegen das Atlantiſche Meer gelegen.
  • Guamanca, S. Juan de la Vittoria; Stadt in Peru, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Lima gehoͤrig.
  • Guanahani, oder S. Salvador, eine von den Lucayiſchen Jnſuln, nebſt einem großen und ſchoͤnen Hafen.
  • Guanajas, der Meer-Buſen von Gua - najas, liegt am Ende des Meer - Bufens von Honduras.
  • Guanima, eine von den Lucayiſchen Jnſuln.
  • Guanuco, kleine Stadt in Peru.
  • Guarda, Stadt in der Provintz Bei - ra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Liſa - bon gehoͤrig.
  • Guardamar, gute Feſtung an den Kuͤſten des Koͤnigreichs Valentia, am Einfluß des Flußes Segura.
  • Guardaloupe, ſuche Guadaloupe.
  • Guardia Alfares, kleine und ziemlich wuͤſte Stadt am Fluß, Tiferno inGua Gubder Neapolitaniſchen Graffſchafft Molifa, nebſt einem Biſchoffthum; unter Benevento gehoͤrig.
  • Guardian iſt unter den Capucinern und Recollecten ein Ordens - Mann, welcher, wenn der Pro - vincial abweſend iſt, deßelben Amt verrichtet.
  • Guargala, Koͤnigreich und Stadt in Biledulgerid.
  • Guaſco, Porto Guaſco, kleine Stadt in der Provintz Chili in Suͤd-A - merica, an einem kleinen Golfo.
  • Guaſtalla, Guardiſtallum, kleine aber wohlgebauete Stadt nebſt dem Ti - tul eines Hertzogthums, am Po im Hertzogthum Mantua gele - gen, dem Hertzog von Mantua gehoͤrig.
  • Guatimala, die Audientia Guatimala, eine von den drey General-Regie - rungen in Neu-Spanien, welche reich iſt an Cacao, Cochenille, Baum-und anderer Wolle. Sie liegt zwiſchen der Audientia von Mexico und der Provintz Pana - ma.
  • Guatimala, große Landſchafft in der Audientia Guatimala.
  • Guatimala, ſuche Sant Jago de Gua - timala.
  • Guaxaca, Provintz in der Audientia Mexico, zwiſchen dem Mar del Nort, dem Mar del Sur und den Provintzen Tlaſcala und Chiapa. Man findet darinnen viel Gold - und Silber-Adern und Cryſtall - Felſen, auch iſt ſie fruchtbar an Getreyde, Cacao, Cochenille und Maulbeer-Baͤumen zu den Sei - den-Wuͤrmen.
  • Guben, Stadt an der Neiße in der Nieder-Lauſitz, 21. Meilen von Leipzig, Sachſen-Merſeburg ge - hoͤrig.
  • Guber, Koͤnigreich in Nigritien, zwi - ſchen dem Nilo und der Land - ſchafft Guinea.
  • Gubio, Eugubio, alte und kleine Stadt und Gebiet im Hertzog - thum Urbino, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Urbino gehoͤrig.
  • Gucheu, große Stadt in der Pro - vintz Kiangſi in China, am Fluß Ta.
  • Guenga, Fluß in Jndien dießeit des Gangis, welcher ſich in den Golfo von Bengala ergeuſt.
  • Guerande, Stadt in der Graffſchafft Nantes in Bretagne, allwo viel Saltz geſotten wird.
  • Guereſtio, il Golfo di Guereſtio, ein Theil des Archipelagi, zwiſchen den Kuͤſten von Natolien und den Jnſuln Metelino und Schio.
  • Gueret, Garactum, Haupt-Stadt der Landſchafft Ober-Marche nebſt einem Preſidial.
  • Guerva, Orba, Fluß in Aragonien, welcher ſich zu Saragoſſa in den Ebro ergeuſt.
  • Gueſcar, Hueſcar, kleine Stadt in Granada am Fluß Guadadar, nebſt einem Schloß und dem Titul ei - nes Hertzogthums.
  • Guetaria, Gajetaria, kleine Stadt nebſt einem großen Hafen und einer Citadelle, an den Kuͤſten bey Guipuſcoa in Spanien.
  • Guete, Huete, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß in Neu-Caſti - lien, am Urſprunge des Flußes Cauda.
  • Gueule, Gula, kleiner Fluß im Spa - niſchen Flandern, welcher ſich bey Oſtende ins Meer ergeuſt.
  • Guiana, große Landſchafft in Suͤd - America, welche in Caribane und in das eigentlich ſogenante Guia - na eingetheilet wird. Sie liegt zwiſchen dem Lande der Amazo - nen und Caſtilia aurea. Die Fran - tzoſen, Engellaͤnder, und Hol - laͤnder haben einige Colonien an den Kuͤſten von Caribane, undGuiholen daſelbſt Baumwolle, Sey - de, Zucker, Taback, Braſilien - Holtz, Aloe, Balſam, Pome - rantzen und Citronen.
  • Guienne, Aquitania, eines von den zwoͤlff General-Gouvernemens in Franckreich. Wenn man es als eine Provintz betrachtet, ſo greutzet dieſelbe gegen Suͤden an Gaſcogne, gegen Oſten an Lan - guedoc und Auvergne, gegen Norden an Marche, Angoumois und Poitou, und gegen Weſten an das Gaſcogniſche Meer. Man theilet ſie in acht kleine Landſchaff - ten, welche ſeynd das eigentlich ſo genante Guienne, Bazadois, Agenois, Quercy, Rouergue, Li - moſin, Perigord und Saintonge.
  • Guͤlden, Saͤchſiſcher iſt 21. gute Groſchen oder ſieben Achtel eines Thalers; ein Kaͤyſerlicher iſt 3. Kopff-Stuͤcke oder zwey Drittel eines Thalers; ein Polniſcher iſt ein Drittel eines Thalers, und ein Coͤllniſcher iſt 20. Stuͤber oder 10. Saͤchſiſche Groſchen.
  • Guͤldene Bulle iſt ein Fundamen - tal-Geſetze des heiligen Roͤmi - ſchen Reichs, welches im Jahr 1356. zu Metz und Nuͤrnberg ab - gefaſſet worden, und handelt daßelbe vornemlich von der Wahl eines Kaͤyſers und von den Rech - ten der Churfuͤrſten.
  • Guildford, Flecken in der Graff - ſchafft Surrey, welcher das Recht hat, zwey Deputirte ins Parla - ment von Engelland zuſchicken.
  • Guimaranes, Vimaranum, kleine Stadt in der Provintz Entre Dou - ro y Minho.
  • Guinea, große Landſchafft in Africa, welche gegen Weſten an das Koͤ - nigreich Sierra Lionna, gegen Norden an das Land der Negres, gegen Oſten an Biafara, und ge - gen Suͤden an das Meer vonGuineaGui GuͤnGuinea grentzet. Die Lufft da - ſelbſt iſt uͤberaus hitzig, das Erd - reich aber fruchtbar an Reiß, Hirſche und Gerſten, welche man des Jahres zweymahl einerndtet. Die Einwohner ſeynd ſehr ſchwartz, ſtarck, ſcharffſinnig, deibiſch, gehen nackend, und be - ten die Goͤtzen an. Sie haben viel Koͤnige, unter welchen der Kaͤyſer von Guinea und der Koͤ - nig von Benin die maͤchtigſten ſeynd. Man theilet dieſes Land in drey Theile, welche ſeynd Malaguette, Benin und das eigent - lich ſo genante Guinea.
  • Guinea in eigentlichem Verſtande iſt der groͤſte Theil von Guinea, und wird in das Weſtliche, Qua - quacuſt genant, und in das Oeſt - liche getheilet, welches letztere die Gold-Kuͤſte iſt. Die Engel - laͤnder, Hollaͤnder und Daͤnen haben verſchiedene Forts darin - nen, und holen daſelbſt Baum - wolle, Zucker, Leder|, langen Pfeffer, Wachs, Sclaven, Helf - fenbein und Gold.
  • Guinea, Neu-Guinea, eine Land - ſchafft, Oſt-Jndien gegen Oſten gelegen, in dem Hemiſphærio Meridionali, deren Grentzen man aber noch nicht eigentlich weiß.
  • Guinea, das Meer von Guinea iſt ein Theil des Oceani Atlantici.
  • Guines, Guisnæ, kleine Stadt im Pais Reconquis in der Picardie im Moraſte gelegen.
  • Guiney, eine guͤldene Engliche Muͤn - tze, welche ein und zwantzig und einen halben Schilling gilt.
  • Guͤnz, kleine Stadt und Schloß am Fluß Guͤntz, in Unter-Oeſterreich, an den Ungariſchen Grentzen.
  • Guͤntz, Fluß, welcher in der Abtey Kempten entſpringet, und ſich in die Donau ergeuſt.
  • Guͤntzburg, kleine Stadt am Fluß Guͤntz in der Marggraffſchafft Burgau, 3. Meilen von Ulm in Schwaben, nebſt einem ſchoͤnen Schloß.
  • Guipuſcoa, Jupuſcoa, kleine Land - ſchafft in Biſcaya, welche ſehr volck - reich iſt.
  • Guir, Fluß in der Provintz Temes - na im Koͤnigreich Fez, welcher ſich in das Atlantiſche Meer er - geuſt.
  • Guiſe, kleine befeſtigte Stadt und Schloß, nebſt dem Titul eines Hertzogsthums, am Fluß Oyſe in der Picardie.
  • Guͤſtrow, am Fluß Nebel, Haupt - Stadt im Fuͤrſtenthum Wenden, nebſt einem ſchoͤnen Schloß, auff welchem die abgeſtorbene Hertzo - ge von Mecklenburg Guͤſtrow re - ſidireten. Anietzo gehoͤret ſie dem Hertzog von Schwerin.
  • Guletta, Golette, eine wichtige Fe - ſtung im Koͤnigreich Tunis am Golfo von Tunis, und dienet ſie zur Beſchuͤtzung der Stadt Tunis.
  • Gulfa kleine Jnſul auf dem Britan - niſchen Meer, zwiſchen den Sor - lingues und der Weſtlichen Kuͤſte von Cornvval.
  • Gumanapi, Jnſul auf dem Archi - pelago der Molucciſchen Jnſuln. Sie hat einen brennenden Berg.
  • Gundelfingen, groſſer Flecken und Herrſchafft, an der Donau, in Schwaben den Graffen von Fuͤr - ſtenberg-Blumberg gehoͤrig.
  • Gunzenhauſen, kleine Stadt im Marggraffthum Anſpach, am Fluß Altmuͤl, 1. Meile von Weiſ - ſenburg am Nordgau.
  • Guplo, See in Groß-Polen in Cu - javien zwiſchen der Stadt Gneſen und Brzeſtie.
  • Gurck, Fluß in Kaͤrndten in der Windiſchen Marck, welcher ſich in die Sau ergeuſt.
  • Gurck, Stadt in Kaͤrndten am Fluß Gurck, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Saltz - burg gehoͤrig.
  • Gurckfeld, kleine Stadt an der Sau in der Windiſchen Marck in Crain.
  • Gurgiſtan, ſuche Georgien.
  • Gutengluͤckes, die Jnſul des guten Gluͤckes, Inſula bonæ Fortunæ, Jnſul auff dem Jndianiſchen Meer. Eine andere Jnſul glei - ches Nahmens findet ſich auf dem Mar del Nort.
  • Guteſtadt, Stadt in Wermeland.
  • Gutskow, Stadt am Fluß Pene, im Gutskowiſchen Gebiet in Vor - Pommern.
  • Guttenzell, Kloſter in Schwaben, deſſen Aebtißin ein unmittelbarer Stand des Reiches iſt.
  • Guyer, Giaer, Guivia, kleiner Fluß in Dauphiné, welcher bey der groſ - ſen Carthaus entſpringet, Dau - phiné und Savoyen von einander ſcheidet, und ſich unterhalb S. Ge - nis in die Rhone ergeuſt.
  • Guzarate, ſuche Cambaya.
  • Gyron, Giro, kleiner Fluß in Ober - Languedoc, welcher ſich in die Garonne zwiſchen Thoulouſe und Verdun ergeuſt.

H.

  • HAag, großer Flecken auff ei - nem Huͤgel nicht weit vom Jnn - Fluß in Baͤyern. Er iſt der Haupt-Ort einer Graffſchafft gleiches Nahmens, dem Chur - Fuͤrſten in Baͤyern gehoͤrig.
  • Haag, Graven-Haag, La Haye, Haga Comitum, ſchoͤner Flecken in der Graffſchafft Holland, und iſt derſelbe die ordentliche Reſi - dentz derer General-Gouverneurs oder Stadthalter der vereinigten Niederlande, derer General - Staaten, des Hofes von Holland,Hab Hafdes Staats-Rathes, und aller auslaͤndiſcher Geſandten.
  • Habat, Provintz im Koͤnigreich Fez gegen die Weſtliche Kuͤſte und das Stretto di Gibraltar.
  • Habelſchwerda, Stadt in der Graff - ſchafft Glatz in Boͤhmen.
  • Habſal, Stadt in dem Eſtlaͤndiſchen Gebiet Wycke.
  • Habspurg, Schloß und Stamm - Haus der Grafen von Habspurg, am Fluß Arau im Canton Bern.
  • Hackebord, ſuche Hakebord.
  • Haddington, kleine Stadt in der Suͤd - Schottlaͤndiſchen Provintz Lothi - ana. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Schottland.
  • Hadeler-Land oder das Land Ha - deln an der Nord-See, ein Theil des Hertzogthums Lauenburg, und iſt daßelbe noch zur Zeit in Kaͤyſerlicher Sequeſtration.
  • Hademar, kleine Stadt auff dem Weſterwald, am Fluß Els, und die Reſidentz der Fuͤrſten von Naßau Hademar.
  • Hadersleben, Stadt nebſt einem Hafen im Hertzogthum Schles - wig, dem Koͤnig in Daͤnnemarck gehoͤrig.
  • Haeghlandt, alſo nennet man den Strich Landes zwiſchen Loͤwen und dem Stifft Luͤttig.
  • Haesbrouk, kleine Stadt im Deut - ſchen Flandern.
  • Hafen, Port, Havre, ein am Ufer des Meeres oder eines großen Flußes liegender Ort, wo die Schiffe ein-und auslauffen, und vorm Sturm ſicher ſeyn koͤnnen. Jn abſondeꝛlichem Veꝛſtande aber heißet es einen mit eineꝛ Kette ver - ſchloſſenen Ort am Ufer. Ein freyer Hafen iſt derjenige, wo alle Nationen einlauffen doͤrffen.
  • Hafen-Meiſter, Haaven meeſter, Maitre des Ports, iſt ein Beamter in einem Meer-Hafen, welcherdieHag Haidie Acciſen und Zoͤlle vor ein - und ausfuͤhrende Waaren ein - nimmet. Hafen-Meiſter heiſ - ſen auch diejenigen Auffſeher, welche vor den Hafen Sorge tra - gen, daß die benoͤthigte Tieffe erhalten, alles was am Hafen mangelhafft, gebeſſert, und die Schiffe in rechte Ordnung geſtel - let werden.
  • Hagenau, eine geweſene freye Reichs-Stadt am Fluß Motter in Nieder-Elſaß, von welcher vormahls die Land-Vogtey Hagenau uͤber die zehn Staͤdte ihren Nahmen hatte. Anjetzo a - ber gehoͤret ſie der Kron Franck - reich, und liegt 4. Meilen von Strasburg.
  • Hagenow, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Schwerin.
  • Hagi, Vogtey im Tuͤrgow, dem Canton Zuͤrch gehoͤrig.
  • Haictiten, eine gewiße Tuͤrckiſche Secte, derer Nachfolger glauben, daß Chriſtus, wiewohl er ewig ſeye, dennoch einen wahrhaffti - gen Leib angenommen.
  • Haidenheim, kleine Stadt und Herrſchafft nebſt einem Schloß, Hellenſtein genant, am Fluß Brentz, im Hertzogthum Wirtem - berg, den Hertzogen zu Wirtem - berg gehoͤrig.
  • Haigerloch, kleine Stadt am Fluß Teyah, im Fuͤrſtenthum Hohen - Zollern.
  • Haildesheim, ſuche Heildesheim.
  • Hailsbrunn, eine beruͤhmte Fuͤr - ſten-Schule am Fluß Schwobach, im Marggraffthum Anſpach, zwi - ſchen Anſpach und Nuͤrnberg.
  • Hainan, Jnſul gegen der Kuͤſte der Provintz Quangtung in China.
  • Hairetiten, gewiße Mahometaniſche Sectirer, welche an allem zweif - feln.
  • Haisne, Fluß in der GraffſchafftHak HalHennegau, welcher ſich zu Condé in die Schelde ergeuſt.
  • Hakebord, Hackebret iſt der oberſte Theil des Hinter-Schiffes, welcheꝛ meiſtentheils aus Bildwerck beſte - het, und woruͤber der Flagge-Stock auffgerichtet wird.
  • Halbe Mond iſt ein Außenwerck, welches einem abgeſonderten Ba - ſtion ziemlich gleich ſiehet. Es beſtehet nur aus zwey Facen, welche einen Winckel machen, deſ - ſen Spitze gegen das Feld gehet, und geben die Frantzoſen anjetzo allen Ravelinen den Nahmen des halben Mondes. Man bauet es auff das aͤußere Ufer des Grabens vor die Courtine, ſo wohl das Thor, die Tenaillen und Bruͤ - cken zubedecken, als auch zuver - hindern, daß die Flancken der Baſtionen nicht koͤnnen beſchoßen werden, ehe die Belagerer den bedeckten Weg erobert haben.
  • Halbe Verdeck, Corps de garde, oder Schantz iſt derjenige Ort im Schiff, welcher vom großen Maſt an das Hintertheil des Schiffes biß an die Huͤtte gehet.
  • Halb-Jnſul, ſuche Peninſula.
  • Halberſtadt, Haupt-Stadt im Fuͤr - ſtenthum dieſes Nahmens, am Fluß Northeim, 2. Meilen von Qvedlinburg. Dieſes Fuͤrſten - thum oder ſeculariſirte Biſchoff - thum grentzet gegen Oſten an das Anhaltiſche und Magdeburgiſche, gegen Weſten aber an das Braun - ſchweigiſche und Hildesheimiſche Gebiet, und gehoͤret dem Koͤnig in Preußen.
  • Halente, kleiner Fluß im Principato citra, welcher ſich ins Toſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Half-verdek, ſuche Halbe Verdeck.
  • Halicz, Stadt nebſt einem feſten Schloß und Caſtellaney in Roth - Reußen.
  • Hall, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Senne im Hennegau, der Kron Spanien zugehoͤrig.
  • Hall, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Ravensberg.
  • Hall in Sachſen, Stadt an der Saale zur rechten Hand, im Saal - Kreiß des Hertzogthums Magde - burg, allwo die Regierung und Kammer des Hertzogthums, nebſt einer Univerſitaͤt zu befinden. Sie hat ein Biſchoffliches Reſi - dentz-Schloß, wie auch ein altes Schloß, die Moritzburg ge - nant, nebſt beruͤhmten Saltz - Brunnen. Die Einwohner ſeynd meiſtentheils Lutheriſch; jedoch haben die Reformirten auch ihre Religions-Ubung, wie nicht weniger die Juͤden. Sie liegt 2. Meilen von Merſeburg und 5. von Leipzig.
  • Hall im Jnnthal, kleine Stadt und Schloß in Tyrol, am Jnn, allwo ſehr viel Saltz geſotten wird Es iſt nemlich ungefehr eine Meile von der Stadt ein Saltz-Berg - werck, in welchem die Saltz-Stei - ne gewonnen, und in einige hier - zu bereitete Gruben geworffen werden. Alsdenn laͤßet man die Gruben voll ſuͤſſes Waſſer lauf - fen, und ſelbiges darinnen ſtehen, biß die Saltzſteine zergangen ſeynd, worauff es in die Stadt ge - leitet und geſotten wird.
  • Hall in Schwaben, Reichs-Stadt am Fluß Kocher an den Fraͤncki - ſchen Grentzen, allwo gute Saltz - wercke ſeynd. Sie iſt der Evan - geliſchen Religion zugethan, und liegt 6. Meilen von Heilbrunn.
  • Halland, Landſchafft an Sinu Coda - no, in Suͤder-Gothland.
  • Halle, Notre Dame de Haux, Stadt in Brabant, am Fluß Sen - ne. Sie iſt wegen ihrer Wall - fart bekant.
  • Hallensleben, kleine Stadt im Her - tzogthum Magdeburg.
  • Halspenny, eine Engliſche Muͤnze, welche 3. deutſche Pfennige gilt.
  • Halſtead, Stadt in Eſſex.
  • Hals, Feſtung in Juͤtland am Ein - fluß des Canals bey Alborg, der Kron Daͤnnemarck gehoͤrig.
  • Ham, kleine Stadt an der Lippe in der Graffſchafft Marck, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig. Sie liegt 9. Meilen von Herforden.
  • Ham, kleine Stadt in Thuͤringen, nicht weit vom Fluß Neißa, dem Hertzog zu Sachſen-Gotha ge - hoͤrig.
  • Ham, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Some in der Picardie.
  • Hamburg, beruͤhmte, große, reiche und volckreiche Hanſee-Handels - und freye Reichs-Stadt, im Her - tzogthum Holſteingelegen. Ge - gen Suͤden wird ſie von der Elbe, gegen Norden aber von der Al - ſter benezet, welche letztere ſich nachmahls in jene ergeuſt. Sie wird in die Alt-und Neuſtadt getheilet, iſt mit einem Wall, und 21. Bollwercken wohlbefe - ſtiget, hat 4. Thore und macht die Elbe einen Hafen, in welchem ziemlich groſſe Schiffe einlauffen. Es wird daſelbſt kein anderer oͤf - fentlicher Gottesdienſt geduldet, als der Lutheriſche, und iſt ein Dom-Capitul daſelbſt, welches der Kron Schweden zugehoͤret. Sie liegt 7. Meilen von Luͤne - burg.
  • Hameln, beruͤhmte Stadt und Fe - ſtung an der Weſer in Nieder - Sachſen, dem Churfuͤrſten von Hanover gehoͤrig.
  • Hamilton, feſtes Schloß und Fle - cken in der Suͤd-Schottlaͤndi - ſchen Landſchafft Cluydesdale, am Fluß Cluyd nebſt den Titul eines Hertzogthums.
  • Hammangi Baſſa, des Groß-Sul - tans Ober-Auffſeher uͤber die Baͤder.
  • Hammelburg, kleine Stadt in der Abtey Fulda, am Fluß Saul.
  • Hammer, kleine Stadt in der Provinz Aggerhus.
  • Hamont, kleine Stadt im Stifft Luͤttig, an den Grentzen des Hol - laͤndiſchen Brabants.
  • Hamptoncourt, Flecken und praͤch - tiges Koͤnigliches Schloß an der Temſe unweit Londen, in der Landſchafft Middleſex.
  • Han, ſuche Cham.
  • Hanau, große und wohlbefeſtigte Stadt nebſt einem Reſidentz - Schloß, nahe am Maͤyn, in der Wetterau, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Hanau, 2. Mei - len von Franckfurt. Sie iſt die Reſidentz des Fuͤrſten von Hanau, und theilet ſie der kleine Fluß Kinzig in die alte und Neu - Stadt. Die Einwohner ſeynd meiſt Reformirt; jedoch haben die Lutheraner auch eine Kirche daſelbſt.
  • Hanau, Graffſchafft in der Wette - rau, welche gegen Oſten an die Graffſchafft Reineck und das Ful - diſche Land, gegen Weſten aber an die Graffſchafften Jſenburg und Solms, wie auch an das Mainziſche und Franckfurtiſche Gebiet grentzet. Sie gehoͤret dem Fuͤrſten von Hanau.
  • Hangcheu, Haupt-Stadt der Pro - vintz Chekiang in China, all - wo die Jeſuiten eine praͤchtige Kirche, und in der Vorſtadt zwey Capellen haben.
  • Hangmatte, Hangmakken, Bran - les, Hamacs, iſt ein Bett von Baumwollen-Zeuge, geſtrickter Seyde u d. m. welches in der Lufft henget, und an zwey Baͤume o - der Pfaͤle angebunden wird. ManHan Hargebrauchet dieſelbe in America und andern warmen Oertern, um vor dem Ungeziefer und gifftigen Thieren verſichert zu ſeyn, wie auch auff den Schiffen, allwo ſie insgemein nur von Leinwand, und 6. Fuß lang, 3. Fuß aber breit ſeynd, und werden dieſelben auff einem Verdeck an vier Enden angebunden.
  • Hanover, Reſidentz-Stadt des Churfuͤrſten von Hanover, an dem Fluß Leine, im Fuͤrſtenthum Ca - lenberg. Sie iſt groß und befe - ſtiget.
  • Hanſee-Staͤdte ſeynd gewiße an der See oder an ſchiffreichen Fluͤſ - ſen gelegene Staͤdte in Deutſch - land und in den Nordiſchen Koͤ - nigreichen, welche zu Befoͤrderung ihrer Handelſchafft Anno 1254. eine Off-und Defenſiv-Alliance mit einander geſchloſſen. Sie wurden in die Luͤbeckiſche, Coͤll - niſche, Braunſchweigiſche und Dantziger Claße getheilet. An - jetzo aber hat dieſes Verbuͤndnuͤß faſt nichts mehr, als den bloſen Nahmen.
  • Hant-Shire, Landſchafft in Engelland, welche gegen Oſten an Suſſex und Surrey, gegen Weſten an Dorce - ſter und Wilt, gegen Norden an Bark, und gegen Suͤden an das Britanniſche Meer grentzet. Sie treibet groſſe Handlung mit Ey - ſen und Tuͤchern, und dependiret von ihr die Jnſul Wight.
  • Hapſel, kleine Stadt an der Weſtli - chen Kuͤſte von Eſtland in Lieff - land.
  • Harburg, kleine Stadt an der Elbe, der Stadt Hamburg gegenuͤber. Sie iſt volckreich, befeſtiget, hat ein feſtes Schloß, und gehoͤret dem Hertzog von Braunſchweig - Zell.
  • Harcourt, Flecken und Schloß, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, in der Normandie.
  • Hardervvick, kleine Stadt an der Suͤder-See in der Velau, nebſt ei - ner Univerſitaͤt. Jhre Feſtung iſt geſchleiffet.
  • Harfleur, kleine Stadt in der Nor - mandie, im Laͤndlein Caux, am Einfluß der Seine.
  • Harford, Hartford, Landſchafft in Engelland, welche gegen Weſten an Bedford und Buckingham, ge - gen Suͤden an Middleſex, gegen Oſten an Eſſex und gegen Norden an Cambridge grentzet. Sie iſt ſehr reich an Getreyde und Viehe. Die Haupt-Stadt heiſſet gleich - falls Harford, und liegt am Fluß Lea.
  • Harlech, kleine Stadt am Jrlaͤndi - ſchen Meer, im Fuͤrſtenthum Wal - les, nebſt einem feſten Schloß. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Merioneth.
  • Harlem, groſſe, ſchoͤne und volck - reiche Handels-Stadt am Fluß Sparen, in der Graffſchafft Hol - land. Sie iſt die zweyte in der Ordnung der Staͤdte dieſer Graff - ſchafft, welche Deputirte zu der Verſamlung derer Staaten die - ſer Provintz abordneu, und iſt ſie wegen ihrer Tuch-und Leinwand - Manufacturen beruͤhmt.
  • Harlemer-See iſt ein groſſer See in Holland zwiſchen Amſterdam, Leyden und Harlem.
  • Harlingen, groſſe, reiche und feſte Handels-Stadt in Friesland im Weſtergoe, an der Suͤder-See, und kan man dieſelbe gantze Ge - gend unter Waſſer ſetzen.
  • Harndal, kleine Schwediſche Land - ſchafft am Gebuͤrge Daarafield, an den Norwegiſchen Grentzen.
  • Harpoen, Harpon, iſt ein langer ei - ſerner dreyeckigſter Spieß an ei -Har Haſnem 6. oder 7. Fuß langen hoͤltzer - nen Schafft, an welchen man ein Seil bindet, und die Wallfiſche darmit ſticht. Sobald einer dar - mit verletzet worden iſt, giebt man mit dem Seile nach, worauff der Wallfiſch zu Grunde ſchieſſet. An dem Ende des Seiles aber iſt ein duͤrrer Kuͤrbis, welcher dem Wallfiſche nachſchwimmet, damit man ſehen kan, wo derſelbe liegt.
  • Harrien, Harnland, kleine Schwe - diſche Landſchafft in Liefland am Meer-Buſen von Finland.
  • Hartberg, Stadt und Schloß am Fluß Laußniz, in der Unter - Steyermarck.
  • Hartenberg, Graffſchafft in der Unterpfaltz, den Graffen von Lei - ningen zugehoͤrig.
  • Hartenſtein, Schloß und Flecken im Ertzgebuͤrgiſchen Kreiſe, den Herrn von Schoͤnburg gehoͤrig.
  • Hartford ſuche Harford.
  • Harvvich, kleine und feſte Stadt nebſt einem Hafen in Eſſex, am Einfluß des Fluſſes Stour, von dar die Paquet Boote woͤchentlich zweymahl nach Holland gehen.
  • Harzwald, ein groſſes Gebuͤrge, welches ſich von dem Fluß Leine an biß an den Fluß Selcke in die Fuͤrſtenthuͤmer Grubenhagen und Anhalt, und in die Graffſchaff - ten Reinſtein und Hohenſtein er - ſtrecket, und ſeiner Silber-Gru - ben und anderer Metalle wegen beruͤhmt iſt. Der hoͤchſte Berg heiſſet der Blocksberg.
  • Hasbain, Graffſchafft im Stifft Luͤt - tig, an den Grentzen des Spani - ſchen Brabants.
  • Hasbat, Hobat, Provintz im Koͤnig - reich Fez, gegen das Stretto di Gibraltar.
  • Haſcora, Provintz im KoͤnigreichMaroc -Haſ HatzMarocco, zwiſchen den Provin - zen Duccala, Tedles und Ma - rocco.
  • Haſel, das Thal Haſel, ein Amt des Cantons Bern in der Schweitz. Es erſtrecket ſich |vom Brienzer - See biß an die Quellen des Fluſ - ſes Aa.
  • Haſelo, kleine Daͤniſche Jnſul auff dem Categat, welche ihrer Sand - Baͤncke wegen gefaͤhrlich iſt.
  • Haſenpot, Stadt in Curland.
  • Haſſelt, kleine befeſtigte Stadt in Ober-Yßel, am Fluß Vecht.
  • Haßelt, kleine Stadt im Stifft Luͤt - tig, am Fluß Demer.
  • Haßfurt, kleine Stadt, Schloß und Amt am Maͤyn, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg, 3. Meilen von Schweinfurt.
  • Haßloch, kleine Stadt uud Schloß im Kinziger-Thal, den Grafen von Fuͤrſtenberg gehoͤrig.
  • Haſting, kleine Stadt an der Kuͤſte von Suſſex, nebſt einem Guten Hafen.
  • Hatfield, Stadt in Hertfordshire.
  • Hatfield-Brodock, Stadt in Eſſex.
  • Hatherley, Stadt in Devonshire.
  • Hattem, alte und kleine Stadt am lincken Ufer der Jßel in der Ve - lau.
  • Hattingen, kleine Stadt in der Graffſchafft Marck, am Fluß Roer.
  • Hatton-Chaſteau, kleine Stadt im Hertzogthum Bar in Lothringen, am Fluß Hatton.
  • Hatwan, Hatuanum, Stadt und Feſtung in Ober-Ungarn am Fluß Zagy, zwiſchen Erla und Ofen, der Cron Ungarn gehoͤrig.
  • [H]außen, kleine Stadt und Schloß im Kintziger Thal, den Grafen von Fuͤrſtenberg gehoͤrig.
  • [Ha]tzfeld, Graffſchafft zwiſchen der Graffſchafft Witgenſtein, und dem Hertzogthum Weſtphalen. Hatz HavSie hat ihre abſonderliche Gra - fen, welche in die Trachenbergi - ſche und Roſenbergiſche Linie getheilet werden
  • Hatzgerode, Stadt am Fluß Selcke, im Fuͤrſtenthum Anhalt, dem Fuͤrſten zu Anhalt-Bernburg ge - hoͤrig. Es ſeynd Bergwercke nicht weit von der Stadt.
  • Havana, S. Chriſtoval de la Havana, Fanum S. Chriſtophori, Stadt in Nord-America und die Haupt - Stadt der Jnſul Cuba. Sie iſt be - feſtiget, und hat eine feſte Citadelle, auff welcher der Gouverneur von Cuba reſidiret. Jhr Hafen iſt ſehr groß, aber beym Eingang ſo enge, daß nur ein Schiff auff einmahl einlauffen kan; ſo wird er auch auff beyden Seiten durch zwey Schloͤſ - ſer bedecket. Hieſelbſt verſamm - len ſich die Spaniſche Flotten, wie auch alle Silber-Gallionen und die Kauffartey-Schiffe in America, um gegen den Septem - ber zuſammen nach Europa zu ſchiffen.
  • Haubizen, ein Art geſchuͤtzes, wel - che auch Granat-Stuͤcke genennet werden, und ſchieſſen ſelbige 17. 20. 30. auch weniger und mehr Pfund. Es werden aus denſel - ben keine Maſſiv-eiſerne Kugeln geſchoſſen, ſondern groß und klei - ne Granaten, groß und kleine Steine, allerhand Feuer-Werck und Kleb-Kugeln, wie auch Car - tetſchen. Die Haubize verrich - ten bald die Dienſte eines Moͤr - ſers, bald aber kan man mit den - ſelben, wie mit einem andern Stuͤ - cke, ſcharff ſchieſſen, und haben ſie die Art der kurtzen Stuͤcke.
  • Havel, Fluß in der Marck Bran - denburg. Sie entſpringet im Mecklenburgiſchen Gebiet, und ergeuſt ſich unterhalb Havelberg in die Elbe.
  • Havelberg Stadt in der Landſchafft Priegniz, an der Havel, nebſt einem Dom-Stifft, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig.
  • Haverey iſt der unverhoffte Scha - de und Koſten eines Schiffes oder ſeiner Ladung, ſo lang es auff der Reiſe iſt. Sonſten heiſſet auch Haverey dasjenige, was ein Schiff zu Unterhaltung des Ha - fens, wo es einlaͤuffet, zahlen muß. Jngleichen wenn jemand das ſeinige uͤber Boort geworf - fen, damit die Guͤter der andern erhalten worden, und dieſe ſoviel zuſammen legen, damit jenem ſein Schade erſetzet worden, ſo wird ſolche Collecte eine Haverey ge - nennet.
  • Hauptmann, ſuche Capitaine.
  • Havre de Grace, Portus Gratiæ, Han - dels-Stadt nebſt einem vortreffli - chen Hafen am Einfluß der Seine, in der Normandie. Sie iſt befe - ſtiget, und hat eine feſte Citadelle.
  • Haylsham, Stadt in Suſſex.
  • Hazna-Krabajaſi, des Groß-Sultans Schatzmeiſter.
  • Hea, Provinz im Koͤnigreich Ma - rocco, welche gegen Oſten an den Fluß Ecifelmeli, gegen Suͤden an das Gebuͤrge des groſſen At - lantis, gegen | Weſten und Nor - den aber an den Oceanum gren - tzet. Jhre Einwohner ſeynd Mahometaner.
  • Hebrides, Hebudes, ſuche Weſter - nes.
  • Hechingen, ein Ort in Schwaben, und die Reſidentz der Fuͤrſten von Hohenzollern von der Hechingi - ſchen Linie.
  • Heckbot, eine Art Fahrzeuge zu Waſſer, gleich einer Fluͤte.
  • Hecla, großer feuer-ſpeyender Berg in Jsland.
  • Hedewigsburg, Amt und Schloß im Fuͤrſtenthum Wolffenbuͤttel,Hed Heieine Meile von Wolffenbuͤttel - und 2. von Braunſchweig. Es pfleget ſich der Hertzog von Wolffenbuͤttel zum oͤfftern da - ſelbſt auffzuhalten.
  • Hedin, ſuche| Hesdin.
  • Heelvootsluys, Hafen vor die Kriegs - Schiffe in Suͤd-Holland, am Ein - fluß der Maas.
  • Heermeiſterthum, oder Baley des Johanniter-Ordens in der Marck Brandenburg, hat an - ietzo nur noch ſechs Commende - reyen, nemlich in der neuen Marck zu Lagau und Schir - velben, in der Mittel-Marck zu Lieſen, in der alten Marck zu werben, im Fuͤrſtenthum Min - den zu Wittersheim, und im Hertzogthum Braunſchweig zu Supplinburg.
  • Heggenbach, Kloſter in Schwaben deſſen Aebtißin ein unmittelba - rer Reichs-Stand iſt.
  • Hegira iſt ein Wort, welches auff Arabiſch ſo viel als die Flucht heiſſet, und inſonderheit von der Flucht Mahomets aus Mecha nach Medina gebrauchet wird. Von dieſer Flucht gehet die Epo - cha oder Zeit Rechnung der Ma - hometaner an, welche nach Scali - geri Meynung den 16. Julii A. 622. geſchehen iſt.
  • Hegow, Klegow, Kletgau, kleine Landſchafft in Schwaben, zwi - ſchen dem Fuͤrſtenbergiſchen, Coſt - nizer - und Schafhauſer-Gebiet gelegen.
  • Heidelberg, Chur-Pfaͤlziſche Re - ſidentz-Stadt am Necker, allwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet, im Creichgoͤw gelegen, und die Haupt - Stadt der Unter-Pfalz Sie hat ein Schloß auff einem Huͤgel, wel - ches A 1689 und 1693. von den Frantzoſen verwuͤſtet, nachmahls wiederum repariret worden. SoiſtHeiiſt auch ein Amt und eine Univerſi - taͤt daſelbſt. Jhre Befeſtigungs - Wercke ſeynd noch zur Zeit ziem - lich ruiniret. Sie liegt 13. Mei - len von Straßburg.
  • Heidenheim, Herrſchafft und Stadt am Fluß Brenz, in Schwaben, dem Hertzog von Wirtemberg ge - hoͤrig.
  • Heidersheim, Heiterſen, Schloß und Reſidentz des Johanniter - Meiſters, im Brisgau gelegen.
  • Heidingsfeld, Hezfeld, kleine Stadt am Mayn, im Biſchoff - thum Wuͤrtzburg, eine kleine hal - be Meile von Wuͤrtzburg.
  • Heila, kleine Stadt im Polniſchen Preußen. Sie iſt befeſtiget, und lieget auff einem Vorgebuͤrge am Eingange des Meer-Buſens bey Dantzig.
  • Heilbrun, freye Reichs-Stadt in Schwaben, am Necker, allwo ei - ne ſteinerne Bruͤcke hinuͤber ge - het, 6. Meilen von Pfortzheim ge - legen. Sie iſt befeſtiget und Lu - theriſcher Religion.
  • Heildesheim, kleine Stadt am Fluß Saltza in dem Unter-Pfaͤltziſchen Amt Bretten.
  • Heilge Land, Inſula Sanctæ, drey kleine Jnſuln auff der Nord-See nicht weit von den Kuͤſten von Dithmarſen, wo die Fluͤſſe Ey - der, Elbe und Weſer in die See fallen. Sie gehoͤren dem Hertzog von Holſtein-Gottorp.
  • Heiligenbeil, Stadt in der Land - ſchafft Natangen.
  • Heiligenburg, Stadt in der Graff - ſchafft Fuͤrſtenberg.
  • Heiligenhafen, Stadt an der Oſt - See, in der Landſchafft Wagrien, dem Hertzog zu Holſtein Gottorp gehoͤrig.
  • Heiligenſtadt, Haupt-Stadt desHelEisfeldes, am Urſprung des Fluſ - ſes Leine, Chur-Maintz gehoͤrig.
  • Heilsburg, kleine Stadt in Wer - meland, am Fluß Aller, nebſt ei - nem feſten Schloß, und iſt es die Reſidentz des Biſchoffs von Wer - meland.
  • Heiſt, kleine Stadt am Fluß Nethe im Spaniſchen Brabant.
  • Hel, Foſſe-à-Lion, iſt ein Behaͤlt - niß unter dem Oberlauff des Foͤr - dertheils eines Schiffes, allwo man das Touvverk, u. d. m. ver - wahret, auch dienet es dem Hoog - bootsman zur Kammer.
  • Heldburg, Stadt an den Henne - bergiſchen Grentzen, dem Hertzog zu Sachſen-Hilpershauſen ge - hoͤrig.
  • Heldrungen, Feſtung und Amt in Thuͤringen, zum Fuͤrſtenthum Qverfurt gehoͤrig.
  • Helleaa, Hellig, kleiner Fluß in Suͤ - der-Gothland, welcher ſich unter - halb Ahauſen in die Oſt-See er - geuſt.
  • Hellebarte, ſuche Partiſane.
  • Heller in Sachſen machen 2. einen Pfennig.
  • Helleſpontus, lo Stretto di Darda - nelli, Fretum Gallipolitanum, iſt ein Canal des Mittellaͤndiſchen Meeres, welcher den Archipela - gum an das Mare di Marmora henget, und befindet ſich dieſe Meer-Enge zwiſchen der Halb - Jnſul Romanien in Europa und Natolien in Aſia.
  • Helmershauſen, kleine Stadt in der gefuͤrſteten Graffſchafft Henne - berg. Sie gehoͤret dem Hertzog zu Sachſen-Eyſenach.
  • Helmont, kleine Stadt nebſt einem ſchoͤnen Schloß in dem Hollaͤndi - ſchen Brabant in dem Laͤndlein Peeland, am kleinen Fluß Aa.
  • Helmſtadt, Haupt-Stadt in der Landſchafft Halland in Suͤder -RGoth -Hel HenGothland, am Einfluß des Fluſ - ſes Nis in den Categat. Sie iſt befeſtiget, und hat einen guten Hafen.
  • Helmſtaͤdt, mittelmaͤſige Stadt in dem Braunſchweigiſchen Gebiet, nebſt einer Univerſitaͤt, 5. Meilen von Braunſchweig.
  • Helſingborg, feſte Stadt nebſt ei - nem Schloß und Hafen am Sund in Schonen.
  • Helſingfort, kleine Stadt nebſt ei - nem guten Hafen in Nyland.
  • Helſingen, Helſingland, Landſchafft in Nordland, welche gegen Nor - den an Medelpadien und Jem - pteland, gegen Weſten an Dale - carlien, gegen Suͤden an eben daſſelbe und an Geſtricien, gegen Oſten aber an den Sinum Both - nicum grentzet. Sie iſt voller Berge und Waͤlder, und gehoͤret der Kron Schweden.
  • Helſton, groſſer Flecken in der Land - ſchafft Cornvval, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Helvoetsluis, ein Dorff am Meer in der Provintz Holland, allwo ein Hafen zubefinden, dahin man die Schiffe bringet, welche ausge - beſſert werden ſollen. Die Reede iſt ſehr groß und ſicher zwiſchen dieſem Dorff und der Jnſul Goerée.
  • Hemingston, Stadt in Suffolk.
  • Hemisphærium, die Helffte der Him - mels-oder Erd-Kugel.
  • Herupſtead, Stadt in Hertfordshire.
  • Henares, Fluß in Alt-Caſtilien, wel - cher ſich in den Fluß Xarama er - geuſt.
  • Henley, Stadt in Oxfordshire.
  • Henneberg, gefuͤrſtete Graffſchafft, welche gegen Weſten an Heſſen, gegen Suͤden an das Wuͤrtzbur - giſche, und gegen Oſten an das Bambergiſche Gebiet grentzet. Hen HerSie iſt unter vielerley Herren ge - theilet. Das alte Schloß Hen - neberg, worvon ſie ihren Nah - men hat, liegt auf einem Huͤgel, an welchem der Fluß Strew vor - bey flieſſet.
  • Hennebont, Hanebon, kleine Stadt in Bretagne am Fluß Blavet.
  • Hennegau, Haynaut, Hannonia, Graffſchafft in den Spaniſchen Niederlanden, welche gegen Nor - den an Brabant, gegen Weſten an Flandern und Artois, gegen Suͤden an Cambreſis, Picardie und Champagne, und gegen Oſten an das Stifft Luͤttig und die Graff - ſchafft Namur grentzet. Den Suͤdlichen Theil beſitzen die Franzoſen, den Noͤrdlichen aber die Spanier.
  • Heppenheim, kleine Stadt und Schloß an der Berg-Straſſe.
  • Heraclea, Stadt in Romanien an der Kuͤſte des Mare di Marmora, nebſt 2. beqvemen Haͤfen.
  • Herborn, Stadt in der Wetterau an der Dille, nebſt einem beruͤhm - ten Gymnaſio, den Fuͤrſten von Naſſau zugehoͤrig.
  • Hercole, kleine Jnſul auf dem To - ſcaniſchen Meer, nicht weit vom Stato delli Preſidii, zu welchem ſie gehoͤret.
  • Hereford, Hertford, Landſchafft in Engelland, welche gegen Norden an Shrop, gegen Weſten an Rad - nor und Brecnock, gegen Suͤ - den an Monmouth und Gloceſter, und gegen Oſten an Worceſter grentzet. Sie iſt eine der frucht - bareſten Landſchafften in Engel - land, und ihre Wolle iſt ſehr be - ruͤhmt.
  • Hereford, die Haupt-Stadt in der Landſchafft dieſes Nahmens am Fluß Wye. Sie hat einen Bi - ſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury gehoͤrig.
  • Hereviten, Hizreviten, eine Art Tuͤr - ckiſcher Muͤnche, welche ein Klo - ſter zu Conſtantinopel haben, und welche, zu Folge ihrer Ordens-Re - guln, in groſſer Armuth leben.
  • Herforden, Stadt in der Graff - ſchafft Ravensberg, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig, allwo ein Frauenzimmer-Stifft reformir - ter Religion, deſſen Aebtißin ein unmittelbarer Reichs-Stand iſt. Sie liegt 3. Meilen von Minden.
  • Herings-Buyſe iſt ein Schiff von ungefehr 60. Tonnen, deſſen ſich die Hollaͤnder zum Herings-Fan - ge bedienen. Suche Buche.
  • Heriſſon iſt ein mit eiſern Stacheln verſehener Balcke, welchen man auff einem Pfal herum drehen kan, einen engen Gang und Paß damit zu verwahren.
  • Herk, kleine Stadt in Stifft Luͤttig an den Brabantiſchen Grentzen.
  • Herlaxton, Stadt in Lincolnshire.
  • Hermanſtadt, Zeben, Cibinium, Haupt-Stadt in Siebenbuͤrgen, am Fluß Zeben. Sie iſt ziemlich groß, und nach der alten Manier befeſtiget; auch hat ſie einen Bi - ſchoff, unter das Ertz-Biſchoff - thum zu Colocz gehoͤrig.
  • Hermanſtein, ſuche Ehrenbreit - ſtein.
  • Herndal, Schwediſche Landſchafft zwiſchen Kempteland und Medel - padien.
  • Hernhauſen, Luſt-Schloß unweit Hanover, dem Churfuͤrſten zu Hanover gehoͤrig.
  • Hernoſand, Stadt auff einer klei - nen Jnſul gleiches Nahmens, nicht weit von den Kuͤſten von Angermanland.
  • Herold eines Potentaten oder einer Republic, iſt eine Perſon, welche den Krieg ankuͤndiget, belagerte Staͤdte auffordert, und bey Ce -Herremonien eines oder das andere ausruffen muß.
  • Herrnberg, Stadt zwiſchen Calw und Tuͤbingen, im Hertzogthum Wirtemberg.
  • Hersbruck, kleine Stadt in Schwa - ben, an der Pegnitz, 2. Meilen von Lauffen. Sie gehoͤret der Stadt Nuͤrnberg.
  • Herſe, ſuche Schutzgatter.
  • Herſillons ſeynd Bretter mit auff - werts ſtehenden Stacheln ver - ſehen, die Paͤſſe darmit zu ver - ſperren.
  • Herſtal, kleine Stadt im Stifft Pa - derborn, an der Weſer
  • Hertford, ſuche Hereford.
  • Hervorden, ſuche Herforden.
  • Hertzberg, Stadt im Saͤchſiſchen Chur-Kreiſe.
  • Hertzberg, Berg-Stadt auf dem Hartz, im Fuͤrſtenthum Gruben - hagen.
  • Herzegowina, Arcegowina, Duca - tus S. Sabæ, ein Theil von Dal - matien an dem Fluß Narenta, den Tuͤrcken gehoͤrig. Die Haupt - Stadt darinnen heiſſet gleichfalls Herzegowina, allwo der Baſſa reſidiret
  • Hertzogen-Aurach, kleine Stadt, Schloß und Amt, am Fluß Au - rach, im Biſchoffthum Bamberg.
  • Hertzogenbuſch, Bois-le-Duc, Sylva Ducis, große, volckreiche und wohl - befeſtigte Stadt im Hollaͤndiſchen Brabant, wo ſich die Fluͤſſe Aa und Dommel vereinigen. Dieſe Fluͤſſe machen in der Stadt viele Canaͤle, und hat ſie innerhalb eine feſte Citadelle, auſſerhalb aber drey Schantzen. Die um - liegende Gegend heiſſet la Mairie de Bois. le-Duc, oder die Meyerey Hertzogenbuſch, und iſt eines von den vier Quartieren von Bra - bant. Man theilt ſie in vier Ge - biete, welche ſeynd Ooſtervvick,R 2Kem -Heſ HeuKempenland, Peeland und Maes - land.
  • Hesdin, Hedin, Hedena, kleine aber feſte und im Moraſt gelegene Stadt am Fluß Canche, in der Landſchafft Artois.
  • Heßen, Haſſia, Landgraffſchafft im |O - ber-Rheiniſchẽ Kreis, welchegegen Norden an das Stifft Paderborn und Hertzogthum Braunſchweig, gegen Oſten an das Eisfeld und Thuͤringen, gegen Suͤden an das Fuldiſche Land und die Wetterau, und gegen Weſten an die Graff - ſchafften Naſſau, Witgenſtein, Hazfeld und Waldeck grentzet. Sie wird in Ober-und Nieder - Heſſen eingetheilet, deren dieſes den Landgraffen zu Heſſen-Caſſel, jenes aber meiſtentheils den Land - graffen zu Heſſen-Darmſtadt ge - hoͤret. Jede unter dieſen beyden Fuͤrſtlichen Linien hat wieder ei - ne apanagirte Linie, nemlich jene die Landgraffen zu Heſſen - Homburg, dieſe aber die zu Heſ - ſen-Rheinfels. Ober-Heſſen iſt der Suͤdliche Theil dieſer Land - graffſchafft um die Loͤhne herum. Nieder-Heſſen aber iſt der Noͤrd - liche Theil um die Werra, Fulda und Schwalm.
  • Heu, Hui, Hulk, Huleck, ein Schiff, welches unten flach iſt, und deſ - ſen ſich die Engellaͤnder, Hollaͤn - der und Flaͤmminger gebrauchen. Es hat nur einen Maſt.
  • Heukelum, kleine Stadt am Fluß Linge, in der Graffſchafft Holland.
  • Heusden, Heudena, befeſtigte Stadt an der Maas, in der Graffſchafft Holland.
  • Heusdorff, Amt im Oſterlande, dem Hertzog zu Sachſen-Weimar ge - hoͤrig.
  • Heuwach, kleine Stadt und ſchoͤnes Schloß, im Hertzogthum Wir - temberg.
  • Hewecze, kleine Stadt in Ober-Un - garn.
  • Heyde, Flecken in Dithmarſen, dem Hertzog zu Holſtein-Gottorp ge - hoͤrig.
  • Heydelberg, ſuche Heidelberg.
  • Heyducken ſeynd die Fuß-Knechte der Ungariſchen National-Troup - pen. Jhre Waffen ſeynd Fauſt - Roͤhre, Teſchincken, Piqven und Tſchakane. An der Seite aber fuͤh - ren ſie Sebel oder Palaſche.
  • Hezfeld, ſuche Heidingsfeld.
  • Hidalgos ſeynd die gemeinen Edel - leute in Spanien, welche, ausge - nommen in Aragonien, keine Land-Guͤter oder Gerichtbarkeit haben, ſondern in Staͤdten woh - nen.
  • Hieres, Stadt an den Kuͤſten von Provence, den Hieriſchen Jnſuln gegen uͤber.
  • Hieriſche Jnſuln, les Isles d’Or, Inſula Stoechades, ſeynd einige Jnſuln auf der Mittellaͤndiſchen See an Provence, dem Koͤnig in Franckreich gehoͤrig.
  • Hieronymiten, Roͤmiſch-Catholiſche Ordens-Leute, ſonſten Einſiedler S. Hieronymi genant. Die Far - be ihrer Kleidung iſt Caſtanien - braun, und folgen ſie der Regul S. Auguſtini.
  • Hiesmes, kleine Stadt in der Nor - mandie.
  • Higham, Stadt in Suffolk.
  • Highamferries, Stadt in Northam - ptonshire.
  • Hildesheim, Biſchoffthum, zwiſchen dem Braunſchweigiſchen und Ha - noveriſchen Gebiet gelegen, deſſen Biſchof ein unmittelbarer Reichs - Stand iſt, und als Suffraganeus unter das Ertz-Biſchoffthum Maintz gehoͤret. Sie liegt 10. Meilen von Halberſtadt.
  • Hildesheim, Hildeſia, Haupt-Stadt des Biſchoffthums dieſes Nah -mens.Hil Hirmens. Sie iſt groß und befeſtiget, und liegt am Fluß Jnnerſte, der ſie in die Alt-und Neuſtadt ab - ſondert.
  • Hildesheim, kleine Stadt in der Eiffel, dem Churfuͤrſten von Trier gehoͤrig.
  • Hilpershauſen, kleine Stadt am Fluß Werra im Hennebergiſchen Lande. Sie iſt die Reſidentz des Hertzogs zu Sachſen-Hilpers - hauſen.
  • Hilpoltſtein, Hipoltſtein, kleine Stadt und Schloß im Nuͤrnber - giſchen Gebiet auff einem Berge, am Urſprung des Flußes Rote.
  • Hinagoa, Tnagua, eine von den Lu - cayiſchen Jnſuln.
  • Hindelopen, kleine Stadt an der Suͤder-See, im Weſtergoe in Friesland.
  • Hinghoa, groſſe Stadt in der Pro - vintz Fokien in China.
  • Hinter-Steven iſt das zu unterſt an dem Hintertheil des Schiffes in den Kiel eingelegte und auff - werts ſtehende dicke Holtz, woran das Steuer-Ruder mit eiſernen Hacken henget.
  • Hio, kleine Stadt in Weſt-Gothland am See Weter.
  • Hirſchau, Flecken oder kleine Stadt im Biſchoffthum Regenſpurg, 2. Meilen von Sultzbach. Von den Einwohnern dieſes Ortes wer - den allerhand einfaͤltige Haͤndel erzehlet. Er gehoͤret dem Chur - fuͤrſten in Baͤyern.
  • Hirſchberg, volckreiche Stadt im Fuͤrſtenthum Jauer, nicht weit vom Bober. Eine Meile von der Stadt ſeynd beruͤhmte Ge - ſund-Baͤder.
  • Hirſchfeld, Fuͤrſtenthum zwiſchen Ober-Heſſen und dem Fuldiſchen Lande gelegen. Es gehoͤret den Landgraffen in Heſſen-Caſſel, und heiſſet die Haupt-Stadt gleich -Hiſ Hockfalls Hiꝛſchfeld, welche an der Ful - da 6. Meilen von Eiſenach lieget.
  • Hiſpaniola, ſuche S. Domingo.
  • Hiſterreich, ſuche Iſtria.
  • Hithe, Stadt in Kent.
  • Hitlaͤndiſche Jnſuln, ſuche Schetland.
  • Hizacker, Stadt in der Graffſchafft Danneberg.
  • Hizreviten, ſuche Hereviten.
  • Hoblers ſeynd in Engelland gewiſ - ſe an den See-Kuͤſten wohnende Soldaten, welche Pferde halten muͤſſen, um hierdurch geſchwin - den Bericht zu geben, falls etwas wichtiges an dem Meer vorfaͤllet.
  • Hochberg, Marggraffſchafft in Nie - deꝛ-Baden zwiſchen der Heꝛꝛſchafft Uſenberg und dem Brisgau, den Marggraffen von Baden-Durch - lach gehoͤrig.
  • Hoch - oder Haupt-Bootsmann fuͤhret nechſt dem Schiffer, Ober - und Unter-Steuermann das Comando uͤber die Matroſen, welche er zur Arbeit anweiſet, und alles anſchaffet, was zur Tacke - lung des Schiffes und zum Vor - rath gehoͤret.
  • Hochverrath heiſſet in Engelland ſo viel, als eine Conſpiration wie - der den Koͤnig, die Koͤnigin, und ihre Kinder. Hierunter iſt auch begriffen die Ermordung des Groß-Cantzlers, Groß-Schatz - meiſters u. d.m. Ferner die Suͤn - de der Unzucht mit der Koͤnigin, aͤlteſten Koͤnigl. Princeßin, und des Kron-Printzen Gemahlin. So dann die Ankuͤndigung des Krieges wieder den Koͤnig, Ver - ſtaͤndniß mit des Koͤnigs Feinden, Nachmachung des Koͤnigl. groſ - ſen oder kleinen Siegels und die Beſchneidung oder Pregung der Muͤntze.
  • Hockerland oder Pomeſanien, Land - ſchafft in dem Brandenburgiſchen Preußen.
  • Hoͤchſt, kleine Stadt am Mayn dißeits, nicht weit darvon, wo der kleine Fluß Nidda in den Mayn faͤllet, 1. Meile von Franck - furt, ins Ertz-Stifft Maintz ge - hoͤrig.
  • Hoͤchſtadt, kleine Stadt und Schloß an der Aiſch in Schwaben, dem Churfuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
  • Hoͤhe, ſuche Latitudo.
  • Hoͤxter, Huxaria, kleine befeſtigte Stadt an der Weſer, uͤber welche daſelbſt eine ſteinerne Bruͤcke ge - het, in die Abtey Corvey gehoͤrig.
  • Hof, Curia, kleine Stadt und Schloß an der Saale, im Voigt - lande, deſſen Haupt-Stadt ſie iſt. Sie gehoͤret dem Marggraffen von Bayreut, hat ein Gymna - ſium, und liegt 4. Meilen von Schlaitz.
  • Hofalize, kleine Stadt am Fluß Our - te, im Hertzogthum Luͤxemburg.
  • Hofheim, kleine Stadt im Ertz - Stifft Maintz, 2. Meilen von Maintz.
  • Hogue, Vorgebuͤrge bey Cherbourg, welches die Noͤrdliche und Weſt - liche Kuͤſte der Normandie zuſam - men henget.
  • Hohen-Asperg, feſtes Berg - Schloß im Hertzogthum Wir - temberg.
  • Hohen-Aurach, ſuche Aurach.
  • Hohenberg, Graffſchafft in Schwa - ben, dem Hauſe Oeſterreich zu - gehoͤrig.
  • Hohenburg, kleine Stadt und Amt am Mayn, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Hohen-Embs, Graffſchafft im Rheinthal in Schwaben, den Graffen dieſes Nahmens zuge - hoͤrig, welche aus 2. Linien be - ſtehen, nemlich aus der Hohen - Embſiſchen und Vauduziſchen. Jhr Stamm-Schloß heiſſet gleichfalls Hohen-Embs.
  • Hohen-Gerolseck, kleine Land - ſchafft in Schwaben, zwiſchen Ortenau und der Herrſchafft Lohr. Sie hat ihre beſondere Herren.
  • Hohenlohe, Graffſchafft in Fran - cken an den Schwaͤbiſchen Gren - tzen. Sie gehoͤret den Grafen von Hohenlohe, welche aus 2. Haupt-Linien beſtehen, nemlich aus der Neuenſteiniſchen und Waldenburgiſchen. Die erſte theilet ſich wiederum in die Neuenſteiniſche und Langen - burgiſche; die zweyte aber in die Pfaͤdelbachiſche und Schillings - fuͤrſtiſche.
  • Hohen-Neifen, ſuche Neifen.
  • Hohenſax, Herrſchafft in der Schweitz an den Grentzen des obern Rheinthals in der Graff - ſchafft Werdenberg. Sie gehoͤ - ret dem Canton Zuͤrch.
  • Hohen-Schwangau, Herrſchafft in Bayern, nicht weit vom Lech an den Tyroliſchen Grentzen. Sie gehoͤret dem Churfuͤrſten in Bayern.
  • Hohenſtein, Graffſchafft in Thuͤrin - gen an den Anhaltiſchen Gren - tzen, dem Koͤnig in Preußen ge - hoͤrig, ausgenommen die Aemter Klettenberg und Lohra.
  • Hohenſtein, Schloß und Amt im Meißniſchen Kreiſe an den Boͤh - miſchen Grentzen, Chur-Sachſen gehoͤrig.
  • Hohentwiel, Duellium, beruͤhmte Feſtung im Hertzogthum Wir - temberg, auff einem hohen Fel - ſen gegen den Boden-See, dem Hertzog von Wirtemberg gehoͤrig.
  • Hohen-Waldeck, Graffſchafft in Bayern, den Reichs-Graffen von Hohenwaldeck und Maxelrain zugehoͤrig.
  • Hohenzollern, Graffſchafft in Schwaben, nebſt dem Titul ei -nesHoh Holnes Fuͤrſtenthums, zwiſchen der Donau und dem Necker. Sie gehoͤret den Fuͤrſten von Hohen - zollern, welche ſich in zwey Lini - en theilen, nemlich in die Hechin - giſche und Sigmaringiſche. Bey - de ſeynd der Roͤmiſch-Catholi - ſchen Religion zugethan, und ſeynd die Fuͤrſten von Hohenzol - lern des Heil. Roͤmiſchen Reichs Erb-Caͤmmerer. Das Stamm - Haus heißet gleichfalls Hohen - zollern, welches ein feſtes Schloß iſt, zwey Meilen von Tuͤbingen gelegen.
  • Hohfeld, kleine Stadt und Amt, am Fluß Wiſend, im Biſchoff - thum Bamberg.
  • Holland, Stadt und Schloß in der Landſchafft Hockerland.
  • Holland, Graffſchafft und die vor - nehmſte unter den 7. vereinigten Provintzen, welche gegen Weſten an das Deutſche Meer, gegen Norden an die Suͤder-See, gegen Oſten gleichfalls an die Suͤder - See, und an die Provintzen U - trecht und Geldern, gegen Suͤ - den aber an Brabant und See - land grentzet. Jhr Erdreich liegt ſo tieff, daß es vor der Uber - ſchwemmung durch Sand-Baͤncke und Daͤmme verwahret werden muß. Dahero traͤgt es wenig Getraͤyde, Garten-und Baum - Fruͤchte; wiewohl die Zufuhre al - les in Uberfluß erſetzet. Die große Handlung machet ſie ſehr volck - reich, und iſt ſie wegen der ſchoͤ - nen Tuͤcher, Leinwand und Schiff - Baues inſonderheit beruͤhmt. Sie wird durch den Meer-Buſen Ye und durch einen ſchmalen Strich Landes, welcher ſich zwi - ſchen dieſem Meer-Buſen und dem Deutſchen Meer befindet, in Suͤd - und Nord-Holland ge - theilet, deren jenes zweymahlHolſo groß iſt, als dieſes. Es be - greiffet aber Suͤd-Holland die Jnſuln Goerée, Overflackée, VVoorn und Iſſelmonde ſamt dem feſten Lande, welches in vielen Ge - bieten beſtehet. Nord-Holland hingegen iſt eine Halb-Jnſul, welche vermittelſt einer kleinen Erd-Zunge an Suͤd-Holland hen - get. Es beſtehet aus 3. Gebie - ten, welche ſeynd Kennemerland, VVaterland und Weſt-Friesland, welcher letztere Nahme unterwei - len dem gantzen Nord-Holland gegeben wird. Von dieſer Pro - vintz Holland werden alle ſieben vereinigten Provintzen zuſam - men genommen insgemein Hol - land genennet.
  • Holland, Neu-Holland, iſt eine Halb-Jnſul in der Landſchafft Canada, zwiſchen Neu-Nieder - land und Neu-Engelland. Dieſer Nahme wird auch einer großen Landſchafft gegeben, welche in den Terris Auſtralibus, und der Landſchafft derer Papous, wie auch den Moluckiſchen Jnſuln gegen Suͤden liegt. Ferner heiſ - ſet alſo ein kleines Land in Mo - ſcau laͤngs der Meer-Enge von Weigats und Naßau, Nova Zem - bla gegen uͤber.
  • Holm, Feſtung in Schweden an der Suͤdlichen Kuͤſte der Jnſul Aland, nebſt einem ſehr großen und ſicheren Hafen.
  • Halovacz, Stadt in Volhynien.
  • Holſtein, Holſatia, Hertzogthum, welches gegen Norden an die Elbe grentzet, die es vom Bremiſchen und Luͤneburgiſchen Gebiet ab - ſondert. Gegen Suͤden ſtoͤßet es an das Schleswigiſche, gegen Oſten an das Lauenburgiſche und die Oſt-See, gegen Weſten aber an das Deutſche Meer. Es ge - hoͤret theils dem Koͤnig in Schwe -R 4den,Hol Homden, theils dem Hertzog in Hol - ſtein-Gottorp, und iſt es ein an Getreyde und Wieſewachs frucht - bares Land. Man theilet es in vier Landſchafften, nemlich in Dithmarſen, in das eigentlich ſo genante Holſtein, in Stor - man und in Wagrien. Die Her - tzoge von Holſtein theilen ſich in zwey Haupt-Linien, nemlich in die Koͤnigliche und Hertzogliche, oder Gottorpiſche, unter wel - chen ſich jene wiederum in vier Linien abſondert, welche ſeynd die Sunderburgiſche, Nord - burgiſche, Gluͤcksburgiſche und Ploͤniſche. Die Sunderburgi - ſche beſtehet aus fuͤnff Linien, nemlich aus der Frantzbagiſchen, Papiſtiſchen, Auguſtusburgi - ſchen, Bekiſchen und Wieſen - burgiſchen.
  • Holſtebro, kleine Stadt in Juͤt - land.
  • Holy Iland, kleine Jnſul an der Kuͤ - ſte von Nordhumberland.
  • Homberg, Homburg, kleine Stadt, Schloß und Amt, am Fluß Wern, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Homburg, Stadt in Nieder-Heſ - ſen, 2. Meilen von Hirſchfeld, dem Landgrafen von Heßen-Caſ - ſel zugehoͤrig.
  • Homburg, befeſtigte und auff einem Berge gelegene Stadt, welche ein feſtes Schloß hat, und in ei - ner moraſtigen Gegend im Her - tzogthum Zweybruͤcken 1. Meile von Saarbruͤck gelegen iſt.
  • Homburg, kleine Stadt in der Schweitz im Baßler-Gebiet.
  • Homburg an der Hoͤhe, kleine Stadt in Ober-Heßen unweit Franckfurt, und die Reſidentz des Landgraffen von Heßen-Hom - burg. Sie iſt Lutheriſch, jedoch wird die Reformirte Religion,Hom Hoowelcher der Landgraff zugethan iſt, auch daſelbſt geduldet.
  • Homel, kleine Stadt am Fluß Sosz in der Woywodſchafft Mſcislaw in Lithauen.
  • Homlia, Stadt in der Woywod - ſchafft Mscislaw.
  • Homme, Hums, kleine Stadt nebſt einem feſten Schloß in der Suͤd - Schottlaͤndiſchen Provintz Mer - che.
  • Honan, Provintz in China, zwiſchen den Provintzen Nanquin und Xen - ſi: Sie iſt ſehr fruchtbar.
  • Honde-pinten, ſuche Stoppers.
  • Honduras, les Hondures, Provintz in der Audientia Guatimala. Sie iſt ſehr groß, und grentzet gegen Weſten an die Provintz Vera Pax, gegen Suͤden an Guatimala und Nicaragua, gegen Oſten an das Mar del Nort und gegen Norden an den Meer-Buſen von Hondu - ras. Sie hat des Jahres zwey - mahl Erndte und Weinleſe, und finden ſich auch darinnen Gold - und Silber-Adern.
  • Honfleur, kleine Stadt in der Nor - mandie, an der Seine.
  • Honneau, Hoſneau, Haineau, klei - ner Fluß im Hennegau, welcher ſich unterhalb Condé in den Fluß Haiſne ergeuſt.
  • Honolſtein, kleine Stadt, Amt und Schloß im Ertz-Stifft Trier.
  • Honslaerdyck, Schloß in Suͤd-Hol - land, den Erben des letzt-verſtor - benen Koͤnigs in Engelland Wil - helm des III. zugehoͤrig.
  • Hont, alſo wird der Weſtliche Ein - fluß der Schelde genennet, wel - cher ſich von Sandvliet biß nach Flißingen erſtrecket.
  • Honton, Flecken in der Landſchafft Devon, welcher das Recht hat, Deputirte zu dem Parlament in Engelland zu ernennen.
  • Hoogte, ſuche Latitudo.
  • Hoorn, Graffſchafft im Stifft Luͤt - tig.
  • Hoorn, wohlgebauete Stadt in Nord - Holland an der Suͤder-See, wel - che ihres guten Hafens wegen große Handelſchafft treibet. Sie iſt die zweyte Stadt in der Ord - nung unter denjenigen, welche Deputirten zu der Verſamlung der Staaten von der Provintz Holland abordnen.
  • Hoorvvood, Stadt in Gloceſtershi - re.
  • Horadiowicz, Stadt in Boͤhmen im Prachenſer-Kreiſe.
  • Horb, Stadt am Necker, zu der untern Graffſchafft Hohenberg in Schwaben gehoͤrig.
  • Horde iſt ein Hauffe eines um - ſchweiffenden Volckes, derglei - chen die Araber und Tartarn ſeynd, welche indem ſie keine Staͤd - te oder beſtaͤndige Wohnungen haben, durch Aſien und Africa ſtreiffen, und ſich uͤberall, wo ſie hin kommen, auff ihren Waͤ - gen oder in ihren Zelten auffhal - ten. Eigentlich aber wird es von denjenigen Oertern geſaget, wo die jenſeit der Wolga in dem Koͤ - nigreichen Aſtracan und Bulgar wohnende Tartarn ſich auffhal - ten. Dieſe Oerter beſtehen aus 50. oder 60. Zelten, welche in ei - nem Circul herum geſtellet wer - den, und in deren Mitten ein leerer Platz gelaßen wird. Dieſe Horden werden von einem Ort an den andern fortgeruͤcket, wenn es an dem Futter fehlen will. Die Einwohner jeder Horde aber machen eine Compagnie Solda - ten, unter welchen der aͤlteſte ins - gemein der Hauptmann iſt.
  • Horizont iſt einer unter den großen Circuln der Himmels-Kugel, wel - cher den Himmel und die Erde in zwey gleiche Theile oder in zweyHor HoſHemisphæria, zerſchneidet, und als denn nennet man ihn Hori - zontem rationalem, oder einen ſolchen, welchen man nur in den Gedancken begreiffen muß. Der Horizon ſenſibilis oder der em - pfindliche aber iſt derjenige Theil des Himmels und der Erden, ſo weit unſer Geſichte hinunter ſehen kan.
  • Horn, kleine Stadt in Nieder-Oe - ſterreich.
  • Hornbach, Stadt im Hertzogthum Zweybruͤcken.
  • Hornberg, Stadt und Schloß am Fluß Gurtach, im Hertzogthum Wirtemberg im Schwartzwalde.
  • Horndiep, kleiner Fluß in dem Laͤnd - lein Drente, welcher ſich in den Fluß Huntes ergeuſt.
  • Horne, kleine Stadt nebſt einem ſchoͤnen Schloß im Stifft Luͤttig.
  • Hornwerck, Ouvrage à Corne, iſt ein Außenwerck, deßen Front o - der Foͤrdertheil aus einem Ba - ſtion und zwey halben Baſtionen beſtehet, welche durch eine Cour - tine an einander hengen. Die rechte und lincke Seite dieſes Auſ - ſenwerckes wird in zwey große Linien eingeſchloſſen, welche man Branches oder Fluͤgel nennet, und dieſe werden an den Haupt-Gra - ben oder an die Contreſcarpe ge - henget. Es iſt das groͤſte unter denjenigen Außenwercken, welche man ’machet, um ein Erdreich einzunehmen, welches der Fe - ſtung ſchaͤdlich iſt.
  • Horodniczy iſt ein Bau-Beamter uͤber die Schloͤßer und Feſtungen in Polen.
  • Hoſpital, Flecken am S. Gott - hardsberge im Canton Ury.
  • Hoſpital iſt ein zu den Krancken beſtimmetes Schiff, welches ei - ner Flotte oder einer Eſcadre fol -R 5get,Hoſ Hudget, die zum wenigſten in zehn Schiffen beſtehet.
  • Hoſpodar iſt ein Fuͤrſte, welcher Tribut geben muß, zum Exem - pel der Hospodar in der Walla - chey und in der Moldau.
  • Hottentoten, alſo werden die Caff - res genennet, welche bey dem Vorgebuͤrge der guten Hoffnung oder Cap de bonne Eſperance woh - nen.
  • Houdan, kleine Stadt im Gouver - nement der Isle de France, am kleinen Fluß Vegre.
  • Hovingham, Stadt in Yorkshire.
  • Hourque, Houcre iſt ein Hollaͤndi - ſches ſehr leichtes Schiff von gleichen Qver-Balcken, hinten rund, wie eine Fluͤte, unterwei - len auch mit einem kleinen Spie - gel verſehen. Es hat einen groſ - ſen Maſt, und iſt zum ſegeln und laviren ſehr beqvem, abſonder - lich auff den Canaͤlen in Hol - land.
  • Hoy, eine von den Orcadiſchen Jn - ſuln, welche ſo hohe Berge hat, daß ſie denjenigen zum Zeichen dienen, welche auff den benach - barten Meeren ſchiffen.
  • Hoya, Graffſchafft im Weſtphaͤli - ſchen Kreis, an der Weſer zwi - ſchen Minden und Bremen. Sie gehoͤret theils dem Hertzog zu Braunſchweig-Wolffenbuͤttel, theils dem Grafen zu Tecklen - burg. Die Haupt-Stadt heißet gleichfals Hoya, und gehoͤret jetztgedachtem Hertzoge.
  • Hoyerswerda, kleine Stadt, Schloß und Herrſchafft in der Ober-Lau - ſitz, 4. Meilen von Cotbus.
  • Hozada-Bachi iſt der Kammer-Hof - meiſter am Tuͤrckiſchen Hof.
  • Hradiſch, große Stadt in Maͤhren am Fluß Morau.
  • Hudſon, die Baye von Hudſon an dem Mar del Nort.
  • Hudwickswald, Stadt in Helſin - gen.
  • Huen, Ween, kleine Jnſul auff der Meer-Enge des Sundes. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Daͤnne - marck.
  • Hueſca, Oſea Illergetum, kleine Stadt am Fluß Iſuela in Aragonien, nebſt einer Univerſitaͤt und Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Saragoſſa gehoͤrig.
  • Hugonotten, alſo werden in Franck - reich diejenigen genennet, welche ſich zu der Calviniſchen Lehre be - kennen.
  • Hugra, Fluß in Moſcau, welcher ſich in den Fluß Occa ergeuſt.
  • Huͤfingen, Stadt und doppeles Schloß, im Schwartzwalde, nicht weit von Doneſchingen. Sie gehoͤret den Grafen von Fuͤrſten - berg.
  • Huͤningen, neue in Form eines Fuͤnffecks gebauete Frantzoͤſiſche Feſtung am Rhein im Sundgau, allernechſt bey Baſel.
  • Hulk, ſuche Heu.
  • Hull, befeſtigte Stadt in der Land - ſchafft York, nicht weit von dem Ort, wo ſich die Fluͤße Hull und Humber vereinigen. Sie hat ein ſchoͤnes Arſenal und einen guten Hafen.
  • Hulpen, kleine Stadt im Ovartier von Bruͤßel im Spaniſchen Bra - bant.
  • Hulſt, kleine aber wohlbefeſtigte Stadt im Hollaͤndiſchen Flan - dern. Sie hat 9. Baſtionen nebſt vielen Außenwercken, und wird durch viele Schantzen bedecket. Sie iſt die Haupt-Stadt des Lan - des von Waes.
  • Human, Stadt in Groß-Polen.
  • Humber, großer Fluß oder vielmehr eine kleine Meer-Enge zwiſchen den Landſchafften York und Lin - coln.
  • Humble, kleiner Fluß in der Land - ſchafft Hant, welcher ſich, der Jn - ſul Wight gegen uͤber, ins Meer ergeuſt.
  • Hundred, alſo nennet man einen gewißen Theil einer oder der an - dern Provintz in Engelland, ent - weder weil vormahls in jedem Hundred 100. Familien gewohnet, oder weil Koͤnig Alfred, welcher ſie angeordnet, 100. zum Kriege tuͤchtige Maͤnner in einem ſolchen Bezirck gefunden.
  • Hundsruͤck, Hunnorum Tractus, ein gewißes Gebiet zwiſchen der Graffſchafft Sponheim, dem Her - zogthum Simmern, der Moſel, und dem Rhein. Unterweilen gibt man ihm noch weitere Grentzen, nemlich laͤngs dem Rhein biß an den Fluß Nahe, und alsdenn wird das Hertzogthum Simmern ſamt einem Theil der Graffſchafft Sponheim mit darunter begrif - fen.
  • Hungarn, ſuche Ungarn.
  • Hungen, kleine Stadt in der Wet - terau, einem Grafen von Solms zugehoͤrig.
  • Hungerford, Stadt in Barkshire.
  • Hunſingo, eine Gegend unter den - jenigen, welche die Ommelande genennet werden.
  • Hunteburg, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Osnabruͤck, am Fluß Hunte.
  • Huntington, Graffſchafft in Engel - land zwiſchen Cambridge, Bed - fort und Northampton. Jn die - ſer Graffſchafft brechen viel Stein - Kohlen. Die Haupt-Stadt heiſ - ſet gleichfals Huntington, oder Huntersdune, und liegt am Fluß Ouſe.
  • Huquang, Provintz in China, faſt mit - ten zwiſchen den andern Provin - tzen. Man nennet ſie das Korn - Haus von China.
  • Hurepoix, ein gewißes Gebiet in der Isle de France.
  • Hurons, ein gewißes Volck in Cana - da, welches ſehr wild iſt.
  • Huſiatinow, Stadt in Podolien.
  • Huſinecz, Stadt in Boͤhmen im Prachenſer-Kreiſe.
  • Hußaren ſeynd die Ungariſchen Reuter von der National-Militz.
  • Huſtings, alſo wird eines der vor - nehmſten Gerichte in Londen ge - nennet.
  • Huſum, Stadt nebſt einer Schan - tze am Deutſchen Meer, der Jn - ſul Nord-Strand gerade gegen uͤber, und dem Hertzog von Hol - ſtein-Gottorp gehoͤrig.
  • Hut, Hutte, Dunette, iſt das hoͤch - ſte Behaͤltnuͤß des Hintertheils eines Schiffes, allwo der Schiffer und Steuermann logiret.
  • Huy, Hoei, Haupt-Stadt des Con - dros im Stifft Luͤttig, drey Mei - len oberhalb Luͤttig, wo der kleine Fluß Huy in die Maas faͤllet. Dieſer letzte-Fluß theilet die Stadt von einander, welche befeſtiget iſt, und durch ein auff einem Felſen liegendes feſtes Schloß be - decket wird, welches ſich jenſeit des Stromes befindet, und durch eine ſteinerne Bruͤcke die Commu - nication mit der Stadt hat.
  • Hyeres, ſuche Hieres.
  • Hyeringen, kleine Stadt in Juͤt - land.
  • Hyth, kleine Stadt nebſt einem fe - ſten Schloß. Sie iſt eine von den Cinque Ports oder fuͤnff Haͤfen in Engelland, und liegt in der Landſchafft Kent. Jedoch machet der Sand ihren Hafen faſt un - brauchbar.

I.

  • JAbajahiten, ſeynd gewiſſe Maho - metaniſche Sectirer, welche glau - ben, GOtt wiſſe nicht alles und je -des,Jab Jaͤgdes ſondern muͤſſe die Wiſſenſchafft einiger Dinge durch die Erfahr - ung bekommen.
  • Jablunka, Flecken ohne Mauren, welcher aber durch ein feſtes Schloß bedecket wird, in dem Fuͤrſteuthum Teſchen am Fluß Elſa zwiſchen groſſen Bergen ge - legen, und iſt es ein Paß aus Schleſien gegen Ungarn.
  • Jacatra, Stadt auff der Jnſul Java, welche die Hollaͤnder Batavia nen - nen.
  • Jacca, Jaca, Stadt am Fluß Jacca in Aragonien, zwiſchen dem Gebuͤr - ge Jacca. Sie wird durch eine ſehr feſte Citadelle beſchuͤtzet, und hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Saragoſſa ge - hoͤrig.
  • Jacht iſt ein kleines Engliſches mit Maſten und Segeln verſehenes Schiff, welches zur Spazier - Fahrt, Reiſe und Defenſion die - net.
  • Jacobiten, gewiſſe Chriſten in den Morgenlaͤndern, welche Jacobum Zanzalum, einen Syrer, zum Ur - heber haben. Sie glauben keine drey Perſonen in der Gottheit, und wenn ſie ihre Kinder beſchnit - ten haben, ſo brennen ſie ihnen zum Zeichen der Tauffe mit einen warmen Eiſen auff die Stirne.
  • Jacobus, iſt eine guͤldne Muͤnze in Engelland, welche 25. Engliſche Schillinge gilt.
  • Jade, kleiner Fluß in der Graff - ſchafft Oldenburg, welcher bey ſeinem Einfluß einen ziemlich großen Meer-Buſen machet.
  • Jadera, ſuche Zara.
  • Jaͤgerndorff, Fuͤrſtenthum in Ober - Schleſien, an den Maͤhriſchen und Boͤhmiſchen Grentzen, den Fuͤrſten von Lichtenſtein, als ein Boͤhmiſch Lehn, zugehoͤrig. DieJaͤg JalHaupt-Stadt heiſſet gleichfalls Jaͤgerndorff oder Cornovia, liegt am Fluß Oppa, und hat ein ſchoͤ - nes Schloß.
  • Jaͤgersburg, Koͤnigl. Daͤniſches Schloß, auff der Jnſul Seeland.
  • Jaen, Gaen, Giennum, große und ſchoͤne Stadt in Andaluſien, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Toledo gehoͤrig. Nahe darbey liegt ein Schloß auf einem Berge.
  • Jaffanapatan, Feſtung auff der Jn - ſul Ceylan, im Koͤnigreich Jaffa - napatan, welches den Hollaͤndern zugehoͤret.
  • Jagnievo, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Servien.
  • Jagodna, kleine aber wohlgebauete Stadt in Servien, den Tuͤrcken zugehoͤrig.
  • Jagos, gewiſſe Voͤlcker und Men - ſchen-Freſſer im Koͤnigreich Anſi - co in Nieder-Aethiopien, oder, wie andere wollen, in Congo.
  • Jagſtberg, kleine Stadt, Schloß und Amt, am Fluß Jagſt, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Jaick, großer Fluß in der groſſen Tartarey, welcher in der Moſco - witiſchen Landſchafft Paſcatir ent - ſpringet, und ſich in das Caſpiſche Meer ergeuſt.
  • Jaicza, ſuche Jaycza.
  • Jakotyn, Flecken nebſt einer guten Feſtung in Nieder-Volhynien am Fluß Supoi, den Moſcowi - tern gehoͤrig.
  • Jala, Stadt und Koͤnigreich im Oeſt - lichen Theile der Jnſul Ceylan.
  • Jalofes, gewiſſe Voͤlcker in Nigritien, im Koͤnigreich Senega. Dieſe - nige, welche gegen Norden woh - nen, ſeynd nur gelbe, die aber ge - gen Suͤden haben eine ſehr ſchwarze Haut.
  • Jamagorod, wichtige Feſtung in Jngermanland am Fluß Laga, den Schweden gehoͤrig.
  • Jamaica, Jnſul auff dem Mar del Nort, und eine von den großen Antilliſchen Jnſuln, welche den Engellaͤndern zugehoͤret. Sie iſt wohl angebauet, und reich an Leder, Baum-Wolle, Taback-und Zucker.
  • Jamaiſoit, ein großer Theil von Ja - pon an der Weſtlichen Kuͤſte der Jnſul Niphon.
  • Jamama, Stadt und Koͤnigreich im gluͤckſeligen Arabien am Fluß Aſtan.
  • Jamba, Stadt und Koͤnigreich in der Halb-Jnſul von Jndien diſ - ſeit des Gangis im Reich des Mo - guls.
  • Jambis, Handels-Stadt und Koͤnig - reich auff der Jnſul Sumatra.
  • Jamesboroug, kleine Stadt am Fluß Shannon, in der Jrrlaͤndi - ſchen Provintz Leinſter. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Jameſtovvn, Stadt am Fluß Povv - hatan, den Engellaͤndern gehoͤrig.
  • Jametz, Gemmacum, kleine Stadt in Lothringen an den Luͤxenburgi - ſchen Grentzen.
  • Jancoma, Koͤnigreich, im Koͤnig - reich Pegu gelegen.
  • Janitſcharen ſeynd Tuͤrckiſche Soldaten zu Fuß, bey welchen die groͤſte Macht des Ottomanniſchen Reiches beruhet. Vormahls be - ſtunde dieſe Mannſchafft aus Eu - ropaͤiſchen Chriſten-Kindern, nachdem ſie zuvor in der Maho - metiſchen Religion unterrichtet worden waren. Ob nun ſchon ſolches ſeit einiger Zeit nicht ge - nau mehr beobachtet wird: So muͤſſen doch diejenigen, welche Janitſcharen werden ſollen, ihreJanLehr-Jahre ausſtehen, ehe ſie em - geſchrieben werden, und nennet man ſie Agiamoglans. Der hoͤch - ſte Sold eines Janitſcharen ſeynd 12. Asper, wenn ſie die Gunſt ih - rer Officirer erworben haben, auch bekommen ſie Reiß, Fleiſch, und Brodt. Sie ſeynd manch - mahl 20000. Mann ſtarck gewe - ſen. Jhre Einigkeit giebt ih - nen ſo viel Gewalt, daß ſie alles thun, was ſie wollen, und iſt kei - ne Mannſchafft in der Welt, wel - cher man ſo viel Ehrerbietung erweiſet. Jhre Kleidung iſt eben alſo, wie der andern Tuͤrcken. Auff dem Kopff aber tragen ſie eine Muͤtze, welche hinten hinun - ter henget, und welche wie ein Ermel eines Manns-Rockes ge - ſtaltet iſt, in deſſen weiteſten En - de ſie den Kopff ſtecken haben. Das andere Ende henget hinten uͤber den Ruͤcken herunter, wie eine Haube. Uber der Stirne tragen ſie eine Binde eines hal - ben Fußes lang, welche von ver - guͤldetem Silber und mit falſchen Edelſteinen beſetzet iſt. Dieſes iſt ihre Kopff-Zierde zum Staat, und wird Zercola genannt. Jh - re gewoͤhnliche Haupt-Decke aber iſt eine wuͤllene Muͤtze, mit einem auff ſonderbare Art geſchlunge - nen Bande. Jn jeder Janit - ſcharen-Kammer an dem Tuͤrcki - ſchen Hof wohnen 30. 40. biß 50. Mann zuſammen, und dieſes nennet man eine Oda. Wenn man einen Janitſcharen am Le - ben ſtraffet, ſo geſchiehet es nie - mahls oͤffentlich, ſondern man erdroßelt ſie gemeiniglich in der Nacht, ſteckt ſie in einen Sack, und wirfft ſie ins Meer.
  • Janizar-Agaſi iſt der Janitſcharen General.
  • Janow, Stadt in Podolien.
  • Janow, Stadt in der Woywod - ſchafft Vrieſcia.
  • Janoweez, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Janſeniſten, alſo werden in Franck - reich die Anhaͤnger und Nachfol - ger Janſenii genennet, welche die Lehre von der Gnade nach der Meinung Auguſtini erklaͤren. Man gibt auch den Nahmen der Janſeniſten denjenigen, welche eine ſonderbare Ernſthafftigkeit in ihrem Leben fuͤhren, und die Reguln des Chriſtenthums genau zubeobachten ſich aͤuſſerlich ange - legen ſeyn laſſen.
  • Janville, kleine Stadt in der Land - ſchafft Orleanois.
  • Japon, Japan, ein groſſes Reich in Aſien, welches aus vielen Jnſuln beſtehet, darunter drey weit wich - tiger ſeynd, als die uͤbrigen nem - lich Niphon, als die groͤſte, Ximo oder Saicock und Nicoco oder To - koeſi. Dieſe Jnſuln grentzen ge - gen Weſten an China, gegen Nor - den an die Orientaliſche Tartarey und die Landſchafft Jeſſo, gegen Oſten und Suͤden aber an den Oceanum Orientalem. Man findet auff denſelben eine groſſe Menge Gold und Silber, wie auch dicke rothe Perlen, welche eben ſo hoch geſchaͤtzet werden, als die weißen. Uber dieſes Reich herrſchet ein abſonderlicher Kaͤy - ſer, welcher viele Koͤnige unter ſich hat, und die Einwohner ſeynd Goͤtzen-Diener.
  • Jaretta, einer der groͤſten Fluͤße in Sicilien, welcher im Val di Demo - na zwiſchen dem Berge Madonia und dem Ætna entſpꝛinget und ſich in den Golfo di Catania ergeuſt.
  • Jargean, ſuche Gergeau.
  • Jarloweck, Stadt in Podolien.
  • Jaromirz, Jaromirium, Stadt anJar Javder Elbe im Koͤnigsgraͤzer-Kreis in Boͤhmen.
  • Jaroſaw, Stadt in der Woywod - ſchafft Braslaw.
  • Jaroslaw, Stadt nebſt einer Cita - delle in der Woywodſchafft Lem - berg in Roth-Reußen, am Fluß Sana.
  • Jarſey, ſuche Jerſey.
  • Jas, Jasſy, Haupt Stadt in der Mol - dau, am Fluß Pruth, nebſt einer feſten Citadelle. Sie iſt die Re - ſidentz des Fuͤrſten in der Mol - dau.
  • Jaſeniz, kleine Stadt an dem Ein - fluß der Oder, im Stetiniſchen Diſtrict.
  • Jaſibli, Fluß im Val di Noto, in Si - cilien, welcher ſich zwiſchen den Staͤdten Noto und Syracuſa ins Joniſche Meer ergeuſt.
  • Jaſpis, ein Stein, welcher der Ei - genſchafft des Agathes ſehr nahe koͤmmt. Er iſt insgemein gruͤn, aber nicht durchſichtig.
  • Jasque, Fuͤrſtenthum im Koͤnigreich Perſien, an der Kuͤſte von Kher - man.
  • Jaßy, ſuche Jas.
  • Jati, Fluß im Val di Mazara in Sici - lien, welcher ſich in den Golfo di Caſtel-à-mare ergeuſt.
  • Java, eine von den Inſulis Sondæ auff dem Jndianiſchen Meer, auff welcher viel Pfeffer, Zucker und Reiß waͤchſet. Sie hat auch rei - che Gold-und Kupffer-Gruben. Es finden ſich viele kleine Koͤnig - reiche auff derſelben, welche aber alleſamt entweder dem Koͤnige von Bantam, oder dem von Mate - ran tributbar ſeynd, und die Stadt Batavia gehoͤret den Hol - laͤndern.
  • Javeline, eine Art Spieſe, ungefehr fuͤnff und einen halben Fuß lang, forne mit Eiſen beſchlagen.
  • Jauer, Fuͤrſtenthum in Nieder - Schleſien, welches gegen Oſten an die Fuͤrſtenthuͤmer Glogau, Lignitz und Schweidnitz, gegen Weſten aber an Boͤhmen und die Lauſitz grentzet. Es gehoͤret dem Kaͤyſer als Koͤnige in Boͤh - men. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Jauer, allwo vor der Stadt eine von den drey Evange - liſchen im Muͤnſteriſchen Frie - dens-Schluß ausgedruckten Kir - chen von Holtz auffgebauet iſt.
  • Javorow, ein luſtiger Ort in der Woywodſchafft Lemberg.
  • Jaura, Fluß, welcher eine Stun - de von der Stadt Moſcau entfer - net iſt.
  • Jaycza, Jaicks, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Wultrina in Boſ - nien, an den Croatiſchen Grentzen, nebſt einem feſten Schloß auff ei - nem ſehr hohen Felſen.
  • Jbanitſch, Grentz-Feſtung im Win - diſchen Lande in Ungarn.
  • Ibaycaval, Nervio, Fluß in Biſcaya, welcher ſich zu Bilboa ins Biſcayi - ſche Meer ergeuſt.
  • Ibrietar-oder Materagi-Aga iſt ein Hof-Bedienter am Tuͤrckiſchen Hof, welcher dem Groß-Sultan das Waſſer zum Trincken und Waſchen nachtraͤget.
  • Jburg, kleine Stadt am Fluß Col - beck, welche die Reſidentz des Biſchoffs zu Osnabuͤrck iſt.
  • Ichoglans heiſſen diejenige Chriſten - Kinder in Tuͤrckey, welche entwe - der im Kriege gefangen, oder ſonſten von ferne hergebracht worden ſeynd, und welche im Serrail aufferzogen werden, um ſelbige nachmahls zu vornehmen Aemtern zu gebrauchen.
  • Jdra, kleine Stadt ohne Mauern am Fluß Elſinam. Sie iſt die Haupt-Stadt in Dalecarlien.
  • Idro, kleine Stadt in dem Gebiet von Breſcia, am See Idro.
  • Jdſtein, Stadt und Herrſchafft in der Wetterau, den Graffen von Naßau gehoͤrig.
  • Jecker, Jar, Jecora, Fluß im Stifft Luͤttig, welcher ſich bey Maſtricht in die Maas ergeuſt.
  • Jedbinsk, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Jedbruck, kleine Stadt in Suͤd - Schottland, und die Haupt - Stadt der Landſchafft Tivedale.
  • Jedo, ſuche Yendo.
  • Jelle iſt ein kleines Schiff, forne und hinten ſpitzig, welches in Nor - wegen und Moſcau ſehr gebrau - chet wird.
  • Jempteland, Landſchafft in Nord - land, zwiſchen Medelpadien, An - germannland, Helſingen und Norwegen. Sie gehoͤret der Kron Schweden.
  • Jena, Deſna, befeſtigte Stadt in Ober-Ungarn, nebſt einem Schloß an den Siebenbuͤrgiſchen Gren - tzen.
  • Jena, kleine Stadt an der Saale in Thuͤringen, 2. Meilen von Wei - mar, und 5. Meilen von Erfurt. Sie hat eine Univerſitaͤt nebſt ei - nem ſchoͤnen Schloß, und gehoͤret dem Hertzog von Sachſen-Eiſe - nach.
  • Jenckoͤping, Stadt in Smaland am Suͤdlichen Ufer des Sees Weter.
  • Jeniscey, groſſer Fluß in der groſ - ſen Tartarey, welcher ſich unter - halb der Stadt Jeniscey in den Oceanum Septentrionalem er - geuſt.
  • Jenupar, Koͤnigreich und Stadt in der Halb-Jnſul von Jndien diſ - ſeit des Gangis, in dem Reiche des Moguls.
  • Jericho, war vormahls eine beruͤhm - te Stadt im Lande Canaan. An -ietzoJer Jeſietzo aber iſt es ein ſchlechtes Dorff.
  • Jeroslaw, Hertzogthum in Weſt - Moſcau, deſſen Haupt-Stadt eben ſolchen Nahmen hat, am Fluß Wolga liegt, und eine groſſe volck - reiche Handels-Stadt iſt.
  • Jerre, kleiner Fluß in der Landſchafft Brie, welcher ſich oberhalb Paris in die Seine ergeuſt.
  • Jerſey, Jnſul auff dem Britanni - ſchen Meer gegen der Oeſtlichen Kuͤſte von der Normandie. Sie gehoͤret den Engellaͤndern, und wird von zwey Schloͤſſern be - ſchuͤtzet.
  • Jervenland, kleine Landſchafft in Eſtland.
  • Jeruſalem, Stadt im gelobten Lan - de nicht weit von dem Ort, wo vormahls die beruͤhmte Stadt Jeruſalem geſtanden hat. Sie wird von Tuͤrcken, Arabern Juͤ - den und Chriſten bewohnet, und zeiget man daſelbſt das Grab Chriſti. Sie gehoͤret unter den Baſſen zu Damaſco, und wohnet daſelbſt ein Sangiac und Cadis.
  • Jerwen, ſuche Jervenland.
  • Jeſi, Æſium, mittelmaͤſige Stadt am Fluß Fiumeſino in der Marca d’Ancona. Sie hat einen Bi - ſchoff, welcher unmittelbar unter den Pabſt gehoͤret.
  • Jeſſo, groſſe Landſchafft in Aſien zwi - ſchen den Japoniſchen Jnſuln und der groſſen Tartarey.
  • Jeſual, Koͤnigreich in Jndien jenſeit des Gangis, unter das Reich des Moguls gehoͤrig.
  • Jeſuiten ſeynd Geiſtliche in der Roͤmiſchen Kirche, welche das Concilium Tridentinum Clericos regulares nennet, und iſt ihr Stiff - ter An. 1534. Ignatius Loyola ge - weſen. Nebſt den drey gewoͤhn - lichen Kloſter-Geluͤbden des Ar -Jeſ Jkamuths, Gehorſams und der Keuſchheit thun ſie das vierdte hinzu, nemlich ſich zu Miſſionen gebrauchen zu laſſen, und das Auffnehmen der Roͤmiſch-Catho - liſchen Kirche zu befoͤrdern. Sie halten keinen Chor, und laſſen ſich angelegen ſeyn, die Jugend in den Wiſſenſchafften zu unterrich - ten.
  • Jeſupolis, Stadt in Pocutien in der Woywodſchafft Lemberg.
  • Jetſegen und Jeſten oder Jetſengo, zwey groſſe Theile von der Jnſul Niphon.
  • Jevern, Stadt und Herrſchafft in der Graffſchafft Oldenburg, und gehoͤret ſie dem Fuͤrſten zu An - halt-Zerbſt.
  • Jeziden ſeynd Nachfolger einer ge - wiſſen Secte in Tuͤrckey und Per - ſien, welche weder Tuͤrcken noch Chriſten ſeynd, jedoch halten ſie von dieſen mehr, als von jenen. Jhr gantzer Gottes-Dienſt beſte - het in einigen Lob-Geſaͤngen zu Ehren Chriſti, der Mutter Got - tes, Moſis, Zachariaͤ, und unter weilen auch Mahomets.
  • If, Sphia, kleine Jnſul an den Kuͤ - ſten der Provence, nebſt einem feſten Schloß gleiches Nahmens, welches zur Bedeckung des Ha - fens zu Marſeille dienet.
  • Jgg, kleine Stadt in Nieder-Kaͤrnd - ten, am Fluß Jgg.
  • Jglau, volckreiche und befeſtigte Stadt am Fluß Jgla in Maͤhren, an den Boͤhmiſchen Grentzen.
  • Igleſias, Eccleſiæ, Stadt in Sardinien an der Suͤdlichen Kuͤſte, nebſt ei - ner feſten Citadelle.
  • Ihor, Koͤnigreich auff der Halb-Jn - ſul von Jndien jenſeit des Gan - gis.
  • Jkaznia, Stadt in der Woywod - ſchafft Wilna.
  • Jlantz, Haupt-Stadt des grauen Bundes in Graubuͤnden.
  • Ilcheſter, Stadt am Fluß Il in der Landſchafft Somerſet. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Jler, Fluß, welcher in dem Tyroler - Gebuͤrge entſpringet, und ſich bey Ulm in die Donau ergeuſt.
  • Ilerda, ſuche Lerida.
  • Jlkuſch, kleine Stadt in der Woy - wodſchafft Cracau, allwo gute Bley-Gruben ſeynd.
  • Jll, Ellus, Fluß, welcher an den Basler Grentzen entſpringet, und ſich unterhalb Strasburg in den Rhein ergeuſt.
  • Jllock, kleine Stadt an der Donau in Rieder-Ungarn.
  • Jllyrien iſt| heutiges Tages faſt gantz unter Sclavonien und Dal - matien begriffen.
  • Jlm, Fluß, welcher in Thuͤringen entſpringet, und ſich oberhalb Naumburg in die Saale ergeuſt.
  • Jlmenau, kleine Stadt und Amt im Hennebergiſchen Gebiet, allwo Bergwercke zu befinden, dem Her - tzog zu Sachſen-Weimar gehoͤrig. Sie liegt 2. Meilen von Arnſtadt und 4. von Erffurt.
  • Ilment, groſſer Fluß in Perſien, wel - cher ſich in den Oceanum ergeuſt.
  • Jloußia, Stadt in der Woywod - ſchafft Cracau.
  • Jls, Fluß, welcher an den Boͤhmi - ſchen Grentzen entſpringet, und ſich bey Paſſau in die Donau er - geuſt.
  • Jlza, Stadt in der Woywodſchafft Sendomir.
  • Iman, alſo nennen die Mahometa - ner ihre Prieſter, und muͤſſen die - ſelben den Alcoran in Arabiſcher Sprache leſen koͤnnen.
  • Imerete, Koͤnigreich in Mingrelien, welches zwiſchen dem Berge Cau - caſo, dem eigentlich ſo genantenJmo JndMingrelien, dem ſchwartzen Meer, dem Fuͤrſtenthum Guriel und Gurgiſtan lieget.
  • Imola, wohlgebauete und volckrei - che Stadt in Romagna auff einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Santerno machet. Jhr Biſchoff gehoͤret unter das Ertz-Bi - ſchoffthum zu Ravenna.
  • Incameration iſt ein bey der Apoſto - liſchen Kammer gebraͤuchliches Wort, und bedeutet ſo viel als die Einverleibung eines oder des an - dern liegenden Gutes mit den Paͤbſtlichen Domanial-Guͤtern.
  • Independenten in Engelland, ſonſten auch Congregationaliſten genant, ſeynd eine Art Reformirten, wel - che um das Jahr 1643. entſtan - den ſeynd. Sie gehen einen Mit - tel-Weg zwiſchen den Presbyte - rianern und Brovvniſten, indem ſie davor halten, daß keine Kir - che der andern unterworffen ſeye, nemlich keine Parochial-einer Provincial - und keine Provincial - einer National-Kirche, ſondern daß ſie alleſamt einander gleich ſeyn ſollen. Ferner verwerffeu ſie die Gebets-Formuln, und erlauben denjenigen, welche nicht im geiſtlichen Amte leben, Ver - ſamlungen anzuſtellen, und die Sacramenta zu adminiſtriren, auch lehren ſie, daß ihre Offenba - rungen eben ſo hoch zu halten ſeyen als die heilige Schrifft. Es gibt auch Independenten in Hol - land, welche aus den Brovvai - ſten entſtanden ſeynd.
  • Jndianiſche Meer iſt ein Theil des Oceani Orientalis an den Jndia - niſchen Kuͤſten, und erſtrecket ſich daſſelbe von dem Einfluſſe des Flußes Indus biß an die Chineſi - ſche Grentzen.
  • Jndien, Indoſtan, ein Theil von Aſien, welcher gegen Weſten anSPerſien,JndPerſien, gegen Norden an die groſſe Tartarey, gegen Oſten an China und gegen Suͤden an das Indianiſche Meer grentzet. Es iſt ein ſehr warmes Land, allwo viel Zucker, Baumwolle, Seyde und Cocos-Nuͤſſe zu befinden ſeynd. Der wichtigſte Reichthum aber beſtehet in Gold, Silber, Di - amanten, Rubinen, Perlen u.d.m. Einige unter den Einwohnern ſeynd gelb, die andern aber gantz ſchwartz, und ſeynd ſie theils der Mahometaniſchẽ Religion, theils dem Heydenthum zugethan. So findet man auch viele Chriſten und Juͤden darinnen, unter wel - chen ſich diejenigen Chriſten, die nicht aus Europa kommen oder durch die Europaͤer bekehret wor - den ſeynd, Chriſten von S. Tho - mas nennen, weil ſie glauben, es habe dieſer Apoſtel das Chriſten - thum in Jndien gepflantzet. Man theilet es heutiges Tages in drey Theile, welche ſeynd (1.) Nord - Jndien oder des groſſen Moguls Reich, Mogoliſtan genant, (2.) die Halb-Jnſul von Jndien dießeit des Gangis, (3.) die Halb - Jnſul von Jndien jenſeit des Gangis. Die Halb-Jnſul von Jndien dißeit des Gangis gren - tzet gegen Weſten, Suͤden und Oſten an das Meer, gegen Norden aber an das Reich des Moguls. Die Halb-Jnſul von Jndien jenſeit des Gangis grentzet gegen Norden an das Reich des Mo - guls, die groſſe Tartarey und China, gegen Suͤden aber wird es von dem Jndianiſchen Meer um - geben. Oſt-Jndien, Indiæ Ori - entales ſeu Majores, begreiffet das eigentlich ſo genante Jndien, ſo dann die Jnſuln des Jndiani - ſchen Meeres, die Jnſul Ceylon, die Maldiviſche, die Philippiniſche,JndJaponiſche und Chineſiſche Jn - ſuln, wie auch die Inſulas Sondæ. Weſt-Jndien, Indiæ Occidentales ſeu Minores iſt nichts anders, als America.
  • Indous, eine gewiſſe Art Heyden in Jndien dißeit des Gangis, welche einen einigen GOtt und die Un - ſterbligkeit der Seelen glaͤuben. Sie ſeynd meiſtentheils Solda - ten.
  • Indre, Ingeris, Anger, Fluß, welcher in der Landſchafft Berry entſprin - get, und ſich in die Loire ergeuſt.
  • Indulgenz, Ablaß, bedeutet in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche ſo viel, daß dadurch den Bußferti - gen diejenige Straffe, welche ſie, nach der Lehre dieſer Kirche, ihrer Suͤnden wegen entweder in der Welt oder im Fegfeuer aus - ſtehen muͤſſen, erlaſſen werde.
  • Indulto iſt eine durch Paͤbſtliche Bullen ertheilte Begnadigung, welche einer gantzen Gemeinde oder nur einer Perſon geſchiehet, daß ſie eines und das andere durch abſonderliche Freyheit wie - der die Verordnung der Geſetze erlangen kan, zum Exempel, daß man die Macht hat, jemand zu ei - nem geiſtlichen Beneficio zu no - miniren, zu præſentiren, oder ihm ſelbiges zu conferiren, dergleichen Macht der Pabſt insgemein den weltlichen Fuͤrſten, Cardinaͤlen, Biſchoͤffen u. a. m. verleihet. Ein Indulto heiſſet auch diejenige Paͤbſtliche Begnadigung, vermoͤ - ge welcher einer, der ſonſten ſei - nes Standes wegen kein geiſtli - ches Beneficium genieſſen kan, deſſen faͤhig zu ſeyn erklaͤret wird.
  • Indulto, wird auch derjenige Antheil und Zoll von der Silber-Flotte, und von[andern] Waaren genennet, welcher dem Koͤnig in Spanien gehoͤret.
  • Indus, Send, einer der beruͤhmteſten Fluͤſſe in Aſien, worvon Jndien ſeinen Nahmen hat. Er ent - ſpringet in dem Berge Cacauſo, und ergeuſt ſich in das Jndiani - ſche Meer.
  • Infante, alſo werden die Koͤnigliche Kinder in Spanien maͤnnliches und weibliches Geſchlechtes ge - nennet, ausgenommen der Erb - Printz, welcher der Fuͤrſt von Aſturien tituliret wird.
  • Jngelfingen, kleine Stadt am Fluß Kocher, den Graffen von Hohen - lohe gehoͤrig.
  • Ingenieur heiſſet einen Bau-Ver - ſtaͤndigen, jedoch wird hierdurch insgemein ein Kriegs-Baumei - ſter verſtanden, welcher nicht al - lein die Feſtungen bauet und ver - beſſert, ſondern auch die Appro - chen und Batterien anordnet, und die Auffſicht uͤber die Arbeit hat. So wohl die Officiers als Gemei - ne unter den Ingenieurs fuͤhren eine Flinte, Piſtolen und Pulver - Taſche, und haben ſie ihren Marſch und ihr Qvartier bey der Artillerie.
  • Ingenieur du Feu, Artificier, ein Feu - erwercker, iſt ein Officier, wel - cher die Feuerwercke zum Kriege verfertiget, und welcher Sorge traͤget, daß die Granaten, Bom - ben, u. d. m. geladen werden.
  • Jngermanland, Provintz in Schwe - den, welche gegen Norden an den See Ladoga und den Fluß Nie - va, gegen Weſten an den Meer - Buſen von Finland, gegen Suͤ - den und Oſten aber an Moſcau grentzet.
  • Jngolſtadt, befeſtigte Stadt an der Donau in Ober-Baͤyern, im Rent-Amt Muͤnchen, nebſt einem Schloß und einer Univerſitaͤt Chur-Bayern zugehoͤrig. SieJni Jnqhat die Stapel-Gerechtigkeit, und das durchflieſſende Waſſer heiſſet die Schutter.
  • Inhambano, Koͤnigreich in Nieder - Aethiopien zwiſchen Cafreria und Monomotapa.
  • Inhamior, Koͤnigreich in Nieder - Aethiopien an den Grentzen des Landes derer Caffres, laͤngs dem Fluß Cuama.
  • Iniſovven, Inſulæ Eugenii, Jnſul in der Provintz Ulſter.
  • Jnn, Oenus, Fluß, welcher im Ber - ge Bernina in Graubuͤnden ent - ſpringet, und ſich bey Paſſau in die Donau ergeuſt.
  • Inner-Eyra, Innerrera, Flecken in der Graffſchafft Argyle, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Schottland hat.
  • Innerneſſe, Invernes, kleine Stadt in der Schottlaͤndiſchen Graff - ſchafft Muray, am Einfluß des Flußes Neß in den Meer-Bu - ſen von Muray. Sie iſt befeſti - get und hat eine feſte Citadelle.
  • Jnnthal, ſuche Engadin.
  • Ino, Stadt in der Woywodſchafft Jnowlocz.
  • Jnowlocz, Jnowladislaw, Woy - wodſchafft in Cujavien, und heiſ - ſet die Haupt-Stadt gleichfalls Jnowlocz, am Fluß Netec gele - gen. Dieſe Woywodſchafft be - greifft drey Kreiſe, nemlich Byd - goſty Bolrouniz und Jnowlocz.
  • Jnowlocz, kleine Stadt und Caſtel - laney in der Woywodſchafft Lenczitz, am Fluß Pilcza.
  • Inquiſition oder das heilige Officium der Inquiſition iſt eine geiſtliche Gerichtbarkeit in Spanien, wie - der diejenigen verordnet, welche etwas wieder die Roͤmiſch-Catho - liſche Religion handeln, oder welche ſo genante Ketzer und Juͤ - den ſeynd. Dieſes Gerichte ur - theilet auch uͤber andere Sachen,S 2zumJnſzum Exempel uͤber die Zauberey, und ob es ſchon in Jtalien gleich - falls eingefuͤhret worden, ſo iſt es doch daſelbſt nicht ſo ſcharff, als in Spanien, in Franckreich aber hat man es niemahs dulden wol - len. Hingegen iſt es nirgends ſtrenger, als in Portugal und deßen zugehoͤrigen Laͤndern, ab - ſonderlich zu Goa in Oſt-Jndien. Wenn jemand durch die Inquiſi - tion in Verhafft genommen wor - den iſt, befraget man ihn um ſeinen Nahmen, Stand und Le - bens-Art, und muß er ein Ver - zeichnuͤß ſeines Vermoͤgens uͤber - geben, mit der Verſicherung, daß falls er unſchuldig befunden worden, ihm alle ſeine Guͤter wiedergegeben werden ſollen. Man beleget niemand mit der Todes - Straffe, er ſeye denn offenbar uͤberzeuget, und werden ſieben Zeugen darzu erfordert, ehe er kan verurtheilet werden. Die - ſes aber iſt grauſam, daß man die Zeugen niemahls confrontiret, und ſelbige zulaͤßet, ob ſie ſchon zu Ablegung des Zeugnuͤßes of - fenbar untuͤchtig. Bey dem In - quiſitions-Gerichte zu Venedig ſitzen, welches ſonſten nirgends gebraͤuchlich, nebſt dem Paͤbſtli - chen Nuncio, dem Patriarchen von Venedig und einem Franci - ſcaner, als Padre Inquiſitore, auch zwey weltliche Aſſiſtenten, ohne welche jene nichts thun koͤnnen. So ſeynd auch allhier die Grie - chen und Juͤden von der Inquiſi - tion befreyet.
  • Inskilling, Stadt in der Graffſchafft Fermanagh.
  • Jnſpruck, Oenipons, Oenipontum, Haupt-Stadt in Tyrol, im Jnn - thal, 9. Meilen von Brixen, am Fluß Jnn, gelegen, uͤber wel - chen daſelbſt eine ſchoͤne BruͤckeJnſgehet. Allhier iſt ein wohlgebaue - tes Schloß und die Kaͤyſerliche Regierungs-Cantzeley.
  • Jnſul, Eyland, Isle, iſt ein Stuͤcke Landes, welches um und um mit Waßer umgeben iſt.
  • Inſulæ Æolides, ſuche Lipariſche Jnſuln.
  • Inſulæ Accipitrum, ſuche Azores.
  • Inſulæ ad ventum, ſuche Barloven - to.
  • Inſula S. Andreæ, ſuche S. Andreæ Jn - ſul.
  • Inſulæ Baleares, ſuche Baleariſche Jnſuln.
  • Inſulæ bonæ Fortunæ, ſuche Guten Gluͤckes.
  • Inſula Borbonia, ſuche Bourbon.
  • Inſulæ Britannicæ, ſuche Britan - nien.
  • Inſulæ Canariæ, ſuche Canariſche Jnſuln.
  • Inſulæ Caribes, ſuche Barloyento.
  • Inſula S. Crucis, ſuche S. Crucis In - ſula.
  • Inſula S. Chriſtophori, ſuche S. Chri - ſtophori Jnſul.
  • Inſulæ Cyclades, ſuche Cycladiſche Jnſuln.
  • Inſulæ Dæmonum, Teuffels-Jnſuln, alſo werden die Jnſuln Bermu - des genennet.
  • Inſulæ Ebudæ, ſuche Weſternes.
  • Inſulæ Echinades, ſuche Curzolari.
  • Inſula Eugenii, ſuche Iniſovven.
  • Inſula Ferdinandi, ſuche Fernando Pao.
  • Inſulæ Flandricæ, ſuche Azores.
  • Inſulæ Fortunatæ, ſuche Canariſche Jnſuln.
  • Inſulæ Gleſſariæ, ſuche Ferro.
  • Inſulæ Gorgones, ſuche Verde.
  • Inſulæ Hebrides vel Hebudæ, ſuche Weſternes.
  • Inſulæ Heſperides, ſuche Verde.
  • Inſulæ infra ventum, ſuche Sotto - vento.
  • Inſulæ Latronum, ſuche Larrons.
  • Inſulæ Liparæ, ſuche Lipariſche Jn - ſuln.
  • Inſulæ Lucayæ, ſuche Lucayiſche Jnſuln.
  • Inſulæ Occidentales, ſuche Woſter - nes.
  • Inſulæ Philippinæ, ſuche Philippini - ſche Jnſuln.
  • Inſulæ Pithyuſæ, ſuche Pithyuſiſche Jnſuln.
  • Inſula Principis, ſuche Principis In - ſula.
  • Inſulæ Salomonis, ſuche Salomons - Jnſuln.
  • Inſula Sancta, ſuche Heilge Land.
  • Inſulæ Sapanæ, ſuche Larrons.
  • Inſulæ Schetlandicæ, ſuche Schet - land.
  • Inſulæ Silurum, ſuche Sorlingiſche Jnſuln.
  • Inſulæ Sporades, ſuche Sporades In - ſulæ.
  • Inſulæ Stoechades, ſuche Hieriſche Jnſuln.
  • Inſula Teſtudinis, ſuche Tortuga.
  • Inſulæ Tremitanæ, ſuche Tremiti.
  • Inſulæ Velarum, ſuche Larrons.
  • Inſulæ Vulcaniæ, ſuche Lipariſche Jnſuln.
  • Intendant de Marine, ein See-In - tendant iſt ein Officier, welcher ſich in einem Hafen auffhaͤlt, und Sorge traͤget, daß den See-Ver - ordnungen gemaͤß gelebet werde, welcher auch die Magazins fuͤllen laͤſt, und alles thut, was die See-Sachen erfordern.
  • Intendant d une Ville, der Auffſeher uͤber eine Stadt.
  • Interamnis Portugallia, ſuche Entre - Douro-y Minho.
  • Internuntius iſt ein Bedienter oder Agente des Pabſtes, welcher die Geſchaͤffte des Paͤbſtlichen Hofes an auswaͤrtigen Hoͤfen verrichtet, wenn kein Nuncius zugegen iſt.
  • Interregnum iſt diejenige Zeit, da ein Koͤnig geſtorben, oder vomJnt JohThron gebracht worden, und im - mittelſt noch kein Nachfolger vor - handen iſt, welcher den Thron wiederum eingenommen hat.
  • Jnthal, ſuche Engadin. Diejeni - ge Gegend wird auch der Jnthal genennet, welche bey Ratenberg in Tyrol anfaͤnget, und ſich uͤber Schwatz hinunter erſtrecket.
  • Invalides, Les invalides, iſt ein praͤch - tiges Hoſpital zu Ende der Vor - ſtadt S. Germain zu Paris, darin - nen die Officirer und Soldaten beherberget und unterhalten werden, welche in Koͤniglichen Dienſten lahm und untuͤchtig worden ſeynd, und iſt ſelbiges Anno 1669. geſtifftet worden. Es hat einen Gouverneur, Major und andere Officirer, und haͤlt man nicht allein Wache darinnen, ſon - dern beobachtet auch alles andere, was in einer Feſtung zugeſchehen pfleget.
  • Invernes, ſuche Innerneſſe,
  • Inveſtitura iſt eine Ceremonie, ver - moͤge welcher man jemand in den Beſitz einer Wuͤrde oder eines Lehns ſetzet.
  • Joachimsthal, Vallis Joachimica, Berg-Stadt im Elnbogner-Kreis in Boͤhmen, an den Voigtlaͤndi - ſchen Grentzen. Sie liegt drey Meilen von Anneberg.
  • Joachimsthal, Stadt in der Mit - tel-Marck.
  • Joͤncoͤping, ſuche Jenekoͤping.
  • Johannesburg, feſtes Schloß an den Polniſchen Grentzen in der Landſchafft Natangen.
  • Johann-Georgen-Stadt, Johan - nie Georgii Villa, Berg-Stadt im Ertz-Gebuͤrgiſchen Kreis in Meiſ - ſen, 3. Meilen von Schneeberg gelegen.
  • Johanniter-Meiſter verwaltet diejenigen Guͤter, ſo der Malte - ſer-Ritter-Orden in DeutſchlandS 3beſi -Joi Joubeſitzet, und gehoͤret derſelbe un - ter die Staͤnde des Reichs.
  • Joigny, Juiniacum, kleine Stadt nebſt dem Titul einer Graffſchafft, in Champagne am Fluß Yonne gelegen.
  • Joinville, Joanvilla, kleine Stadt an dem Fluß Marne in Champa - gne. Sie hat den Titul eines Fuͤrſtenthums.
  • Jol ſeynd Barques, welche in Daͤn - nemarck gebrauchet werden. Die Rußen haben auch kleine Fahr - zeuge, welche alſo heiſſen.
  • Joniſche oder Griechiſche Meer iſt ein großer Meer-Buſen des Mittellaͤndiſchen Meeres zwi - ſchen den Kuͤſten von Morea, E - piro, Jtalien und Sicilien.
  • Jonque, Jonk, ſeynd vielerley Ar - ten Schiffe, deren man ſich in Oſt-Jndien und laͤngs den Chine - fiſchen Kuͤſten gebrauchet. Die Segel ſeynd offt von Schilff, und die Ancker von Holtz.
  • Jordan, Fluß in Palæſtina, welcher zwey Qvellen hat, und heißet die eine Jor, die andere aber Dan Er fließet durch den See Gene - zareth, und ergeuſt ſich zuletzt in das todte Meer.
  • Jork, ſuche Torkshire.
  • Jortan, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Java. Die Stadt hat einen beruͤhmten Hafen.
  • Joura, kleine und unbewohnte Jnſul des Archipelagi.
  • Journal iſt ein Regiſter oder Ver - zeichnuͤß, daꝛein man ſchreibet, was taͤglich vorgehet. Der Pilote haͤlt ein Journal uͤber alles das - jenige, was ſich taͤglich und ſtuͤndlich mit ſeinem Schiffe zuge - tragen, und ſtehen darinnen die Winde, Ungewitter, Hoͤhen u. d. m. auffgezeichnet.
  • Joux, Jovium, kleine Stadt und Schloß in der Franche Comté.
  • Joyeuſe, Gaudioſa, Flecken in Vi - varez, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums.
  • Joyoſa, kleine Stadt am Golfo d Alicante im Koͤnigreich Valenzia.
  • Jpern, wohlbefeſtigte Stadt im Frantzoͤſtſchen Flandern am klei - nen Fluß Ipre, nebſt einer feſteu Citadelle und einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Me - cheln gehoͤrig. Sie iſt ihrer Jahr-Maͤrckte und Manufacturen wegen beruͤhmt.
  • Jphofen, kleine Stadt und Amt nicht weit vom Maͤyn, im Bi - ſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Ipsvvich, Gippevicum, Haupt-Stadt in Suffolk, am Fluß Orvvel.
  • Ireland, eine von den Bermudiſchen Jnſuln im Mare del Nort, allwo die Engellaͤnder einige Wohnun - gen haben.
  • Iris, Fluß, welcher in Cappadocien entſpringet, und ſich in den Pon - tum Euxinum ergeuſt.
  • Jrland, Hibernia, eine von den zwey großen Britanniſchen Jn - ſuln, welche von Groß-Britan - nien durch das Jrlaͤndiſche Meer abgeſondert wird. Es iſt hieſelbſt den Sommer und Winter eine temperirte Lufft, und hat das Land nicht allein vortrefflichen Wieſewachs, ſondern es bringet auch gnugſam Getreyde, Obſt, Saffran und Hanff hervor. Die gebohrne Jelaͤnder ſeynd meiſten - theils Roͤmiſch-Catholiſch, jedoch wohnen auch viel Engellaͤnder und Schottlaͤnder Reformirter Religion darinnen, und breitet ſich dieſe immer weiter aus. Die Laͤnge dieſer Jnſul iſt ungefehr 60. die Breite aber 30. Deutſche Meilen, und beſtehet das gantze Koͤnigreich in 4. Provintzen, wel - che ſeynd Ulſter, Leinſter, Con - naugt und Mounſter. Es gehoͤretunterJrl Jſeunter die Krone von Groß-Bri - tannien, und wird durch einen Vice-Koͤnig regieret. So hat es auch ſein abſonderliches in einem Ober-und Unter-Haus beſtehen - des Parlament.
  • Jrlaͤndiſche Meer iſt ein großer Canal des Occidentaliſchen oder Atlantiſchen Meeres.
  • Iroquois, gewiße Voͤlcker in Canada, welche wild und abgoͤttiſch ſeynd.
  • Jrſingen, Kloſter in Schwaben, deßen Abt ein unmittelbarer Reichs-Stand iſt.
  • Irun, kleine Stadt in der Land - ſchafft Biſcaya, eine Spaniſche Meile von S. Jean de Luz.
  • Iſabelle, das Fort d’Iſabelle, nahe bey Hertzogenbuſch gelegen. Ein ander Fort gleiches Nahmens liegt im Hollaͤndiſchen Flandern bey Sluis.
  • Iſaurien, Provintz in Klein-Aſien, den Tuͤrcken unterworffen. Die Haupt-Stadt heißet Iſauria.
  • Ischia, Ænaria, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer zu dem Koͤnigreich Neapolis gehoͤrig, nicht weit von der Stadt dieſes Nah - mens.
  • Ischia, befeſtigte Stadt und Cita - delle, auff einem Erdreich, wel - ches ein Damm an die Jnſul Ischia henget. Sie hat einen Biſchoff, der unter das Ertz-Bi - ſchoffthum zu Neapolis gehoͤret.
  • Jſel, ſuche Jßel.
  • Iſelſtein, ſuche Iſſelſtein.
  • Jſenburg, Nieder-Jſenburg, Graf - ſchafft in der Wetterau, zwiſchen den Trieriſchen und Coͤllniſchen Laͤndern, den Grafen von Wied gehoͤrig. Das Reſidentz-Schloß heißet gleichfalls Jſenburg, und liegt am Fluß Seyn.
  • Jſenburg, Ober-Jſenburg, Graff - ſchafft in der Wetterau zwiſchen der Landgraffſchafft Heßen, demJſe JslStifft Fulda und den Graffſchaff - ten Hanau und Solms gelegen, und den Graffen von Jſenburg gehoͤrig.
  • Iſendick, Feſtung im Hollaͤndiſchen Flandern.
  • Iſeo, il Lago d Iſeo, ein See an den Grentzen von Breſcia und Ber - gamo, an deßen Ufer die kleine Stadt Iſeo liegt.
  • Jſer, Iſara, Fluß, welcher an den Tyroliſchen Grentzen entſpringet, und zwiſchen Straubingen und Paßau in die Donau faͤllet. Es werden auff demſelben viel Floͤ - ſen mit Tyroler-Wein, Bau - Materialien, Getreyde, Mehl, u. d. m. fortgebracht.
  • Iſere, Iſara, Fluß, welcher in Sa - voyen am Berge Iſere im Thal Tignes entſpringet, und ſich ober - halb Valence in die Rhone er - geuſt.
  • Iſernia, Sergna, Eſerniæ, kleine Stadt in der Neapolitaniſchen Graffſchafft Moliſa, nebſt einem Biſchoffthum unter Capua gehoͤ - rig.
  • Iſiten, eine gewiße Secte in Tuͤrckey, welche glaubet, daß der Alcoran erſchaffen und nicht ewig ſeye: Dahero ſie von den andern Tuͤr - cken vor ſehr gottloß gehalten wird.
  • Jsland, Jnſul auff dem Oceano Septentrionali zwiſchen den Kuͤ - ſten von Norwegen, denen von den Britanniſchen Jn - ſuln, und von Groͤnland. An den Kuͤſten iſt ſie ziem - lich bewohnet, mitten im Lan - de aber iſt ſie voll rauher mit Schnee bedeckter Gebuͤrge. We - gen der grauſamen Kaͤlte traͤget ſie kein Getreyde, jedoch iſt die Viehzucht unvergleichlich. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Daͤnne -S 4marckJsl Jspmarck, und die Einwohner ſeynd der Lutheriſchen Religion zuge - than.
  • Isle Bouchart, kleine Stadt in Tou - raine, auff einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Vienne machet.
  • Isle de France, Inſula Franciæ, kleine Provintz in Franckreich, welche ſich zwiſchen den Fluͤßen Marne und Oyſe laͤngs an dem Noͤrdli - chen Ufer der Seine hinunter er - ſtrecket. Das Gouvernement de l Isle de France aber iſt eines von den 12. General-Gouvernements in Franckreich, welches gegen Norden an die Picardie, gegen Weſten an die Normandie, gegen Suͤden an das Gouvernement von Orleanois, und gegen Oſten an das von Champagne grentzet. Es wird eingetheilet in 10. kleine Landſchafften, welche ſeynd, die Isle de France an ſich ſelbſt, la Brie Francoiſe, ein Theil von Gaſtinois, l’Hurepoix, le Mantois, le Vexin Francois, le Beauvaiſis, le Va - lois, le Soiſſonnois und le Lionnois.
  • Isle-Dieu, Inſula Dei, kleine Jnſul auff dem Meer von Gaſcogne an der Kuͤſte von Poitou.
  • Isle de Jourdain, kleine Stadt in der Graffſchafft Armagnac in Gaſco - gne, am Fluß Save.
  • Islip, Gislipe, Stadt in Oxfordshire.
  • Jſmaning, kleine Stadt an der Jſer im Biſchoffthum Freiſin - gen.
  • Jsny, Eiſna, freye Reichs-Stadt in Schwaben im Algoͤw, am Fluß Jna. Sie iſt Lutheriſcher Re - ligion.
  • Iſola, kleine Stadt in Calabria oltra, nebſt einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu S. Severina ge - hoͤrig.
  • Iſonzo, ſuche Liſonzo.
  • Ispahan, Hispahan, Aspahamum, ei - ne der groͤſten Staͤdte in derJße JßoWelt und die Haupt-Stadt in Perſien, wie auch die Reſidentz des Koͤnigs in Perſien, in der Provintz Erack oder Yerack gele - gen. Sie hat drey Vorſtaͤdte, und wohnen in der erſten Arme - nier, in der andern meiſtentheils Georgianer, und in der dritten Heyden. Dieſe Vorſtaͤdte haben nebſt der Stadt einen Umfang von 12. groſſen Frantzoͤſiſchen Meilen, und wird groſſe Handel - ſchafft von allerhand Nationen daſelbſt getrieben. Die Feſtung, darinnen der Koͤnigliche Schatz verwahret wird, lieget hinter dem Palaſt, und henget an der Stadt-Mauer. Die Stadt ſelb - ſten aber wird durch den Fluß Senderut oder Zenderoud in zwey Theile geſondert.
  • Jßel, die alte Jßel, Iſala, Sala, groſ - ſer Fluß, welcher im Hertzogthum Cleve entſpringet, und ſich unter - halb Campen durch zwey Einfluͤſ - ſe in die Suͤder-See ergeuſt.
  • Jßel, die neue Jßel, Foſſa Druſiana, ein groſſer Canal, welcher ſein Waſſer oberhalb Arnheim aus dem Rhein empfaͤnget, und ſich bey Duisburg in die alte Jßel ergeuſt.
  • Jßel, die kleine Jßel, Fluß in der Provintz Utrecht, welcher ſich oberhalb Roterdam in die Maas ergeuſt.
  • Iſſelmonde, kleine Jnſul, welche von der Maas gemachet wird, und zwiſchen Dort und Roterdam liegt.
  • Iſſelſtein, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß an der kleinen Jßel, in Suͤd-Holland, den Erben Wilhelm III. Koͤnigs in Engel - land gehoͤrig.
  • Iſſoire, Iſſiodurum, Stadt in Nieder - Auvergne, am Fluß Couze.
  • Iſſoudun, Exelodunum, eine auff die alte Art befeſtigte Stadt und Schloß am Fluß Thiols in der Landſchafft Berry.
  • Jſterburg, Stadt am Fluß Pregel, im Brandenburgiſchen Preußen, nebſt einem Schloß.
  • Iſthmus, Langue de terre, Erd-Zun - ge, Land-Enge, iſt ein ſchmales Land zwiſchen zweyen Meeren, welches zwey Laͤnder an einander henget.
  • Iſtria, Hiſtria, Hiſterreich, eine Landſchafft in Jtalien, welche ſich in Geſtalt einer Halb-Jnſul in den Golfo di Venezia hinein er - ſtrecket, und ſtoͤßet ſie gegen Nor - den an Crain und Friaul. Sie iſt fruchtbar an Wein, Oehl, Wie - ſe-Wachs und Holtz, welches zum Schiff-Bau bequem iſt. Die Venetianer beſitzen zum wenig - ſten zwey Drittel des Landes, dem Hauſe Oeſterreich aber gehoͤ - ret dasjenige, was gegen Nord - Oſt lieget.
  • Iſtria, Capo d Iſtria, Haupt-Stadt in Iſtrien auff einer kleinen Jnſul des Golfo di Trieſte, uͤber welchen zwey Auffzug-Bruͤcken gegen das Land gehen. Sie hat ein Bi - ſchoffthum, unter den Patriar - chen zu Aquileja gehoͤrig.
  • Jtalien, eine groſſe Landſchafft in Europa und eine Halb-Jnſul, welche gegen Weſten, und theils gegen Norden durch das Alpen - Gebuͤrge, ſonſten aber uͤberall durch das Mittellaͤndiſche Meer umſchloſſen wird, und nennet man ſie nicht ohne Urſache den Garten von Europa, weil ſie die ſchoͤnſte unter allen Europaͤiſchen Landſchafften iſt. Jn den mei - ſten Provintzen von Jtalien iſt die Lufft geſund und temperiret, und das Erdreich fruchtbar anJth JubGetreyde, Wein, Reiß, Oehl, Citronen, Pomeranzen, Grana - ten, u. d. m. ob es ſchon meiſten - theils bergicht iſt, auch iſt es reich an Seyde, Viehe und Fiſchen. Seine Laͤnge iſt uͤber 200. die groͤſte Breite aber 140. deutſche Meilen. Es wird gemeiniglich in drey Theile abgeſondert, nem - lich in die alte Lombardie, in die Laͤnder des Kirchen-Staats nebſt Toſcæna, und in das Koͤnig - reich Neapolis, nebſt den Jtaliaͤ - niſchen Jnſuln. Jm uͤbrigen iſt Jtalien der rechte Sitz der Roͤ - miſch-Catholiſchen Religion, wie - wohl auch den Juͤden, und an etz - lichen Orten den Griechen ihre Glaubens-Ubung zugelaſſen wird, wie denn auch in Piemont ſich noch einige Waldenſer be - finden.
  • Ithaca, Jnſul auff dem Golfo di Pa - traſſo.
  • Iton, kleiner Fluß in der Normandie, welcher ſich unterhalb Evreux in den Fluß Eure ergeuſt.
  • Jtter, Herrſchafft in Ober-Heffen, am Fluß Jtter, dem Landgrafen zu Heſſen-Darmſtadt gehoͤrig.
  • Jvanogrod, Schwediſche Feſtung auff einem Felſen nicht weit vom Fluß Narva, der Stadt Narva gegen uͤber. Die Moſcowiter haben ſie A. 1703. eingenommen.
  • Jubilæum, iſt ein vollkommener Ab - laß, welchen der Pabſt den Roͤ - miſch-Catholiſchen ertheilet. Erſtlich wurde das Jubilæum alle 100. hernach alle 50. ſodann alle 33. endlich aber alle 25. Jahre ce - lebriret, welches letztere noch an - ietzo beobachtet wird. Es wird ſelbiges das heilige Jahr genen - net, und faͤnget den Chriſt-Abend an, zu welcher Zeit es auch nach verfloſſenem Jahre wiederum auf - hoͤret. An jetzt-gedachtem AbendS 5wirdJuc Juͤdwird die heilige Pforte zu Rom eroͤffnet, und ſeynd derſelben vier, nemlich zu S. Peter, welche durch den Pabſt, und zu S. Johanne La - teranenſi, S. Maria majore und S. Paulo extra muros, welche letztere dreye durch drey Cardinaͤle eroͤff - net werden. Die Paͤbſte ſetzen auch noch andere Jubilæa wegen eines oder des andern Zuſtandes und Beſchaffenheit an, welche etz - liche Tage waͤhren, und nichts anders, als Buß-Taͤge ſeynd. Dergleichen verordnet inſonder - heit jeder Pabſt bald nach ſeiner Erhoͤhung auff den Paͤbſtlichen Stuhl.
  • Jucatan, eine Halb-Jnſul in Nord - America in der Audientia Mexi - co, den Spaniern zugehoͤrig.
  • Judæa, Tuͤrckiſche Landſchafft in Aſien, welche heutiges Tages in Oſt - und Weſt-Judæa einge - theilet wird.
  • Judenburg, Stadt am Fluß Mu - er in Ober-Steyermarck.
  • Judia, Haupt-Stadt des Koͤnig - reichs Siam.
  • Judicello, kleiner Fluß im Val di Demona in Sicilien, welcher am Ætna entſpringet, und ſich in den Golfo di Catania ergeuſt.
  • Judoigne, Geldenaken, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß am klei - nen Fluß Gias im Spaniſchen Brabant.
  • Ivelmouth, kleiner Meer-Buſen in Somerſet, welchen der Einfluß des Flußes Ivel in die Saverne ma - chet.
  • Ivica, ſuche Yvica.
  • Juͤden ſeynd heutiges Tages noch ein Uberreſt des Jſraelitiſchen Volckes, welche glaͤuben, daß der wahre Meßias noch nicht gekom - men ſeye. Sie werden in zwey Haupt-Secten getheilet, nemlich in die Karaiten, oder Caraiten,Juͤl Junwelche nichts als das geſchriebe - ne Geſetz Moſis zur Glaubens - Regul annehmen, und in die Rabbiniſten, welche uͤber dieſes auch den Thalmud annehmen.
  • Juͤlich, Ducatus Juliacenſis, Her - tzogthum des Weſtphaͤliſchen Kreiſes, zwiſchen dem Trieri - ſchen, Coͤllniſchen, Luͤttigiſchen, Geldriſchen und Limburgiſchen Gebiet gelegen, und dem Chur - fuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Juͤlich. Juliacum, Juliers, an der Roer gelegen, welche nicht allein befeſtiget hat, die ein Regulier - Viereck iſt, ſondern auch eine Citadelle iſt.
  • Juͤterbock, Stadt zum Fuͤrſten - thum Querfurt gehoͤrig.
  • Juine, Junna, kleiner Fluß, welcher in dem Orleaniſchen Wald ent - ſpringet, und in die Seine faͤllet, nachdem er ſich zuvor mit der Yone vereiniget hat.
  • Juͤtland, Jutia, Halb-Jnſul, wel - che gegen Suͤden an das Hertzog - thum Holſtein grentzet, ſonſten aber uͤberall von der Nord - und Oſt-See umgeben wird. Es beſtehet eigentlich aus Nord - und Suͤd-Juͤt-Land, welches letztere nichts anders iſt, als das Hertzogthum Schleswig. Nord - Juͤtland aber wird heutiges Ta - ges inſonderheit Juͤtland genen - net, und gehoͤret gantz allein dem Koͤnig in Daͤnnemarck.
  • Juliusburg, Stadt im Fuͤrſten - thum Oels.
  • Juncalaon, Junſalam, Stadt im Koͤnigreich Siam, nebſt einem guten Hafen.
  • Jungcheu, Stadt in der Provintz Hu - quang in China.
  • Juning, Stadt in der Provintz Ho - nan in China,
  • Junnan, groſſe Stadt und die Haupt-Stadt der Provintz Jun - nan in China.
  • Junnan, Provintz in China, welche gegen Oſten an die Provintzen Suchuen, Queicheu und Quangſi, und gegen Weſten an Jndien grentzet.
  • Ivoix, ſuche Yvoix.
  • Jura, großes Gebuͤrge, welches ſich von dem Rhein bey Baſel biß an die Rhone erſtrecket, und die Schweitz von der Franche Comté und der Graffſchafft Bu - gey, ſcheidet.
  • Jura, eine von den Jnſuln Weſter - nes.
  • Ivrea, Yvrea, Comitatus Eperodien - ſis, war vor Alters ein ſouve - raines Marquifat in Jtalien. Anietzo aber nennet man die Provintz Canaveſe alſo, welche aber nur ein Theil dieſes alten Marquiſates iſt.
  • Ivrea, Eperedia, Stadt in Piemont, und die Haupt-Stadt der Land - ſchafft Canaveſe, am Fluß Dora, nebſt einem Fort, genannt Caſti - glio, wie auch einer Citadelle und einem Schloß. Sie hat einen Biſchoff unter das Ertz-Biſchoff - thum zu Turin gehoͤrig.
  • Juries oder die Geſchworne ſeynd in Engelland 12. oder 24. Maͤn - ner, welche man erwehlet hat, uͤber eine That, nach Beſchaf - fenheit der Zeugen-Auſſage zu urtheilen, und welche dieſerwe - gen ſchwoͤren muͤſſen. Denn gleich wie die Koͤniglichen von dem Rechte urtheilen, alſo ur - theilen die Juries von der That. Es werden aber die Ju - ries durch den Sherif derjenigen Provintz, darinnen die Sache vorgehet, erwehlet, welche weunJuſt Kaaſie die Zeugen vor der gantzen Verſamlung oͤffentlich verhoͤ - ret haben, nachmahls in eine Anti-Chambre gehen, um von der That zuurtheilen. Sobald ſie ſich nun hieruͤber vereiniget haben, erſcheinen ſie vor Ge - richt, und erkennen den Ange - klagten entweder ſchuldig oder unſchuldig. Auff den erſten Fall iſt er abſolviret, auff den andern aber ſpricht der Rich - ter das Urtheil nach den Geſe - tzen.
  • Juſtice of the Peace iſt eine Obrig - keit in den groſſen Staͤdten in Engelland, den Frieden zu er - halten, und uͤber die Unordnun - gen und Berbrechen, ſo wie - der die Geſetze lauffen, zu er - kennen.
  • Jzeho, Stadt am Fluß Stoͤr, dem Koͤnig von Daͤnnemarck gehoͤrig, im Hertzogthum Hol - ſtein.

K.

  • KAabel, ſuche Cabel.
  • Kaag, iſt ein Fahr-Zeug einer Schmacke gleich, und wird ſel - biges auff der Nieder-Elbe ſehr gebrauchet.
  • Kaai, Kaa, Quai, iſt ein Mauer - werck von Steinen, welches man laͤngs dem Ufer eines Fluſ - ſes oder eines andern Waſſers auffrichtet, um ſelbiges in ſei - nem Flut-Bette zu erhalten. Es heiſſet auch ein abgeſonderter Platz am Ufer eines Hafens, um daſelbſt die Waaren aus-und ein - zuladen.
  • Kaai-meeſter, Maitre de Quai, iſt ein Officier in einer Stadt, welcher das Amt eines Hafen-Capitains ver - waltet. Er muß vor alles Sorgetra -Kab Kabtragen, was das Policey-Weſen des Hafens betrifft, und verhin - dern, daß des Rachts kein Feuer in den Schiffen und Fahrzeugen gemachet wird, u. d. m.
  • Kabin, Quebin, eine gewiſſe Art ei - ner Ehe unter den Tuͤrcken und Perſianern, vermoͤge welcher ſich ein Mann eine Frau nur auf eine gewiſſe Zeit nimmet, und vor dem Cadi einen Vergleich auffrichtet, wie viel er ihr nach verfloßener Zeit geben will.
  • Kachemire, Koͤnigreich in Jndien in dem Gebiet des groſſen Mo - guls, laͤngs dem Berge Caucaſo.
  • Kadan, Stadt im Sazer-Kreis an der Eger in Boͤhmen.
  • Kadares, eine Tuͤrckiſche Secte, wel - che die Gnaden-Wahl laͤugnet, und glaͤubet, daß alles Gute und Boͤſe bey dem Menſchen ſtehe.
  • Kadezadeliten, eine Mahometani - ſche Secte, welche viele Ceremo - nien bey den Begraͤbniſſen hat, wenn man vor die Seelen der Verſtorbenen bittet. Alsdenn ſchreyet ihr Iman oder Prieſter dem Todten-Coͤrper mit lauter Stimme ins Ohr, er ſolle ſich er - innern, daß nur ein GOtt und nur ein Prophet ſeye.
  • Kadris, eine Art Tuͤrckiſcher Ordens - Leute, welche ſehr maͤſig leben, und nebſt dem ordentlichen Ge - bet der Tuͤrcken, welches taͤglich fuͤnffmahl geſchiehet, verbunden ſeynd, die gantze Nacht oder doch den groͤſten Theil derſelben in ei - nem Kreiſe bey einander zu ſte - hen, und nach dem Thon einer Floͤte das Wort Hai, das iſt, der Lebendige, unauffhoͤrlich zu ſpre - chen. Sie doͤrffen ſich verhey - rathen, muͤſſen aber alsdenn aus dem Kloſter gehen. Sie tragen eine weiſſe Decke von ſehr grobemKaͤr KalTuch, und haben ſie zu Conſtan - tinopel ein Kloſter.
  • Kaͤrndten, Carinthia, Hertzogthum, welches gegen Oſten an Steyer - marck, gegen Suͤden an Crain und Friaul, gegen Weſten an Tyrol und Saltzburg, und gegen Norden gleichfalls an Steyer - marck grentzet. Das Er Preich iſt bergicht, moraſtig und voller Holtz, jedennoch fruchtbar, ab - ſonderlich an Wieſe-Wachs. Es wird getheilet in Ober-und Nie - der-Kaͤrndten, und gehoͤret dem Haus Oeſterreich, jedoch beſitzet der Ertz-Biſchoff von Saltzburg, und der Biſchoff von Bamberg auch etwas darinnen.
  • Kaimachiten, ein gewiſſes Volck in der Tartarey, welches eine groſſe Landſchafft, Kaimach oder Nai - man genant, bewohnet, und lie - get dieſes Land um den Fluß Ghammas.
  • Kahn oder Achen iſt ein kleines Fahrzeug, um damit uͤber einen Fluß zu ſetzen, und hat es weder Maſt noch Segel.
  • Kalb, ſuche Calw.
  • Kalfaateering, ſuche Calfaterung.
  • Kalis, kleine Stadt in der neuen Marck Brandenburg an einem kleinen See.
  • Kaliſch, Woywodſchafft in Groß - Polen, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nahmens, am Fluß Prosna. Sie liegt zwiſchen dem Moraſte; dahero ihr uͤbel beyzu kommen iſt.
  • Kalmucker-Tartarn wohnen in der großen Tartarey, und haben weder Staͤdte noch Doͤrffer, ſon - dern wohnen bald hier bald dort in Zelten von Filtz, welche, wenn eine Anzahl derſelben zuſammen ſtehet, eine Horde genennet wird. Alle Jahre den Winter uͤber la - gern ſie ſich laͤngs der WolgaauffKal Kamauf Moſcowitiſchem Grund und Boden.
  • Kalo, Graffſchafft in Ober-Ungarn, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nahmens, in einem Moraſte ge - legen, welchen der Fluß Kalo machet.
  • Kalten-Northeim, Stadt im Hen - nebergiſchen Gebiet, dem Hertzog zu Sachſen-Eiſenach gehoͤrig, an dem kleinen Fluß Felda, welcher in die Werra laͤuffet, gelegen.
  • Kameel, Chameau, iſt ein großes und dickes Schiff, welches zu Amſter - dam erfunden worden, um ein ander Schiff damit in die Hoͤhe zu heben, auff daß es uͤber den Pampus kommen kan, indem man auf ſolche Weiſe ein Schiff biß auff 5. oder 6. Fuß in die Hoͤhe bringen kan.
  • Kamin, kleine Stadt nebſt einer Ca - ſtellaney am Fluß Warte in der Woywodſchafft Kaliſch.
  • Kaminiec Podolsky, Camenecia, Haupt-Stadt in Ober-Podolien, am Fluß Smotryck. Sie iſt eine vortreffliche auf einem ſteilen Fel - ſen gelegene Feſtung, welche von ietztgedachtem Fluß, und jenſeit deſſelben von hohen Bergen rings herum umgeben wird. So hat ſie auch eine feſte Citadelle auf dem Gipffel des Felſens. Jhr Biſchoff gehoͤret unter das Ertz - Biſchoffthum Lemberg, und iſt ſie An. 1699. durch den Carlowi - ziſchen Frieden-Schluß wieder an die Kron Polen gekommen.
  • Kammer-Gericht zu Wezlar iſt das oberſte und letzte Gericht im heiligen Roͤmiſchen Reich, wel - ches vom Kaͤyſer und den Reichs - Staͤnden geſtifftet worden, daß es im Nahmen ihrer durch das gantze Reich das Recht ſprechen ſoll, und beſtehet daſſelbe aus dem Kammer-Richter, denen Præſi -Kam Kaͤydenten und Aſſeſſoren. Es ſollen 4. Præſidenten ſeyn, nemlich 2. Catholiſche und 2. Evangeliſche, wie auch 50. Aſſeſſores, jedoch iſt dieſe Zahl noch niemahls com - plet geweſen.
  • Kampie iſt in einem Schiff ein Ort uͤber der Huͤtte, allwo die Trompe - ter insgemein ihren Platz haben.
  • Kamps, Fluß in Nieder-Oeſter - reich, welcher ſich bey der Stadt Krems in die Donau ergeuſt.
  • Kaniow, kleine aber befeſtigte Stadt in Nieder-Volhynien, am Fluß Nieper.
  • Kapa-Agaſi iſt der oberſte Pagen - Hofmeiſter am Tuͤrckiſchen Hof.
  • Kaptur, iſt eine Confœderation. welche zur Zeit des Interregni in Polen bey den Land-Tagen wieder die Frieden-Stoͤhrer an - geordnet wird.
  • Kapturalien oder Kaptur-Gerichte ſeynd allgemeine Gerichte zur Zeit des Interregni in Polen, vor welchen die ſchwerſten Criminal - Sachen beurtheilet werden, und beſtehen ſie aus 19. der vornehm - ſten Perſonen im Reich.
  • Karancebes, ſuche Caranſebes.
  • Karat iſt der Nahme eines Gewich - tes, wodurch man die Guͤte des Goldes andeutet, als welches im hoͤchſten Grad fein heiſſet, wenn es von 24. Karaten iſt. Wenn man ſagt, es ſeye das Gold von 20. Karaten, ſo verſtehet man da - durch, daß es 4. Grad von ſeiner innerlichen Guͤte verlohren hat, und daß es mit einem Sechſtel Kupffer oder Silber legiret oder vermiſchet iſt. Was aber den Karat, als ein Gewicht, anlanget, ſo haͤlt er 4. Gran, und wieget man mit demſelben die Edelge - ſteine und Perlen.
  • Kaͤyſer iſt ein Reichs-Fuͤrſt, welcher von den Churfuͤrſten rechtmaͤſigerweh -Kaͤy Kauerwehlet worden, daß er dem hei - ligen Roͤmiſchen Reiche Deutſcher Nation als das Oberhaupt vor - ſtehen ſoll, und gehet er allen Koͤ - nigen und Fuͤrſten vor; wie ihn denn auch die Reichs-Staͤnde vor ihren Lehn-Herrn erkennen.
  • Kaͤyſer-Carlsbad, ſuche Carlsbad.
  • Kaͤyſerliche Kammer, ſuche Kam - mer-Gericht.
  • Kaͤyſerliche Reichs-Hofrath, ſu - che Reichs-Hofrath.
  • Kaͤyſersberg, Caſaris Mons, mittel maͤſige Stadt im Ober-Elſaß.
  • Kaͤyſerslautern, Lutra Caſarea, ei - nigermaſen befeſtigte Stadt an einem kleinen See, welchen der Fluß Lutter oder Lauter machet, im Amt Lauter in der Unter - Pfaltz, dem Churfuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
  • Kaͤyſerſtuhl, Forum Tiberii, kleine Stadt am Rhein in der Schwei - tzeriſchen Graffſchafft Baden.
  • Kaͤyſerswerth, Cæſaris Verda, Stadt und Feſtung auf einer kleinen Jnſul, welche der Rhein machet, im Ertz-Stifft Coͤlln, welche die Hollaͤnder nebſt ihren Alliirten An. 1702. eingenommen haben.
  • Kargapol, eine Weſt-Moſcovitiſche Provintz an den Finlaͤndiſchen Grentzen. Die | Haupt-Stadt heiſſet gleichfals Kargapol, und liegt an einem See gleiches Nah - mens.
  • Kaſteél, ſuche Caſtel.
  • Kat, Empenelle, iſt ein klein er Ancker, welchen man vor den großen An - cker wirfft, damit das Schiff dem Winde deſto beſſer wiederſtehen koͤnne.
  • Kauffartey-Schiffe, Navire mar - chand, Koopvaardy-schip, iſt ein Schiff, welches der Kauffmann - ſchafft wegen zur See reiſet.
  • Kauffbeuern, kleine freye Reichs - Stadt in Schwaben, am FlußKaz KehWertach, theils Evangeliſch, theils Roͤmiſch-Catholiſch.
  • Kaze, ſuche Cavalier.
  • Kazbach, kleiner Fluß in Schlefien, welcher ſich in die Oder ergeuſt.
  • Kazimiers, Caſimiria, kleine Stadt an der Weixel in der Woywod - ſchafft Lublin.
  • Keina, Stadt in der Woywodſchafft Poſen.
  • Kebbers, eine gewiſſe Art Heyden, welche zu Iſpahan in Perſien in der Vorſtadt Kebrabath wohnen. Sie glaͤuben die Unſterbligkeit der Seelen, haben aber weder Tempel noch Prieſter.
  • Kece, Haupt-Stadt des Koͤnigrei - ches Tunquin.
  • Keeper, the Lord Keeper, der Sie - gel-Verwahrer des groſſen Sie - gels in Engelland. Jnsgemein iſt es zugleich der oberſte Reichs - Cantzler, und ſiegelt er alle Acten und Briefe des Koͤnigs. Uber dieſes hat er auch die Auffſicht uͤber die Kronen-Guͤter, damit ſelbige nicht veraͤuſſert oder ver - ringert werden.
  • Kehle, Gorge, iſt der Eingang ei - nes Bollwercks, halben Mondes u. d. m. wo die innerlichen Poli - gons zuſammen ſtoſſen, und einen Winckel machen.
  • Kehler-Schantze, Flecken und Fe - ſtung im Nieder-Elſaß diſſeit Rheins gegen Straßburg uͤber, wo der kleine Fluß Kintzig in den Rhein faͤllet, 2. Meilen von Offenburg. Dieſes Kehl nebſt dem Hornwerck lieget gleich einer Jnſul im Waſſer, und werden ſie auff der einen Seite von den Fluͤßen Schutt und Kinzig, auff der andern aber von dem Rhein umgeben; worbey denn das Land durch Schleußen am Rhein un - ter Waſſer geſetzet werden kan. Die -Keh KenDieſen Ort haben die Franzoſen Anno 1703 erobert.
  • Kehlheim, eine feine Stadt im Bi - ſchoffthum Regenſpurg, wo der Fluß Altmuͤhl in die Donau faͤl - let. Sie gehoͤret in das Chur - Bayeriſche Rent-Amt Straubin - gen, und liegt 3. Meilen ober - halb Regenſpurg.
  • Kelles, kleine Biſchoͤffliche Stadt in der Jrlaͤndiſchen Provintz Lein - ſter.
  • Kem-Huſar-Aga iſt ein Hof-Bedien - ter bey der Ottomanniſchen Pfor - te, welcher die Auffſicht uͤber des Groß-Sultans Kleider und weiſ - ſes Zeug hat.
  • Kemnat, kleine und wohlgebauete Stadt in der Ober-Pfaltz im Rent-Amt Amberg.
  • Kempenland, ſuche Campigne.
  • Kempten, Campodunum, Campi - dunum, freye Reichs-Stadt im Algoͤw in Schwaben, am Fluß Jler, uͤber welchen eine Bruͤcke gehet, und welcher eine halbe Meile unter der Stadt ſchiffreich wird. Sie iſt der Evangeliſchen Religion zugethan, und treibet einen ſtarcken Leinwand-Handel. Anno 1703. wurde ſie durch die Bayern und Franzoſen erobert.
  • Kempten, gefuͤrſtete Abtey, Benedi ctiner-Ordens, bey der Stadt Kempten gelegen, und iſt der Abt daſelbſt ein Reichs-Stand, wie auch Ertz-Marſchall bey der Kaͤy - ſerin.
  • Kencheſter, Stadt in Herefordshire.
  • Kendal, Stadt in Weſtmorland.
  • Kenelvvorth, Stadt in Warvvickshire.
  • Kennemerland, ein gewiſſes Gebiet in Nord-Holland laͤngs dem Deut - ſchen Meer zwiſchen Weſt-Fries - land, Waterland und Suͤd-Hol - land.
  • Kenoque, ſuche Knock.
  • Kenſington, ſuche Kingſton.
  • Kent, Cantium, Provintz in Engel - land, welche gegen Weſten an Eſſex, Surrey und Suſſex grentzet, gegen | Oſten aber von dem Meer umgeben, und von Franckreich durch den Pas de Calais abgeſon - dert wird.
  • Kenzingen, kleine Stadt im Bris - gau, am Fluß Elz.
  • Keres, Chryſus, Fluß in Ober-Un - garn, welcher ſich in die Teiße er - geuſt.
  • Kern-Schuß wird bey den Stuͤcken derjenige Schuß genennet, wenn das Stuͤcke hinten und forne wage-recht ſtehet, alſo daß die Kugel nicht bogenweiſe, ſondern gerade fliehet.
  • Kerpen, Carpio, kleine Stadt, dem Ertz-Stifft Coͤlln gehoͤrig, und im Hertzogthum Juͤlich gelegen.
  • Kerry, Landſchafft in der Jrlaͤndi - ſchen Provintz Leinſter, zwiſchen den Graffſchafften Corke, Lim - merick und Clare.
  • Kesmarck, Kaͤſemarck, Cæſareopolis, Stadt in der Ober-Ungariſchen Graffſchafft Czepus, am Carpa - thiſchen Gebuͤrge.
  • Keßel iſt derjenige tieffe und ver - wahrete Ort, wohin die Feuer - Moͤrſer gepflantzet werden.
  • Keſſel, alſo nennet man die Land - ſchafft, welche zwiſchen der Graff - ſchafft Horn, der Landſchafft Cuyck, dem Moraſt Peel und der Maas lieget.
  • Kettering, Stadt in Northampton - shire.
  • Kexholm, Schwediſche Landſchafft an den Moſcowitiſchen Grentzen in Finland, welche voller Seen und Moraͤſte iſt. Die Haupt - Stadt darinnen heiſſet gleichfalls Kexholm, und hat ein feſtes Schloß.
  • Khereſur, | Grentz-Feſtung im Win - diſchen Land in Ungarn.
  • Kherman, ſuche Carmania.
  • Kiaja Bey iſt der General-Lieutenant derer Janitſcharen, und uͤber ihm iſt der Aga.
  • Kiangſi, ſuche Quiangſi.
  • Kicloz, Stadt in der Woywodſchafft Sendomir.
  • Kidderminſter, Stadt in Worceſter - shire.
  • Kiel, Chilonium, Stadt unweit der Oſt-See, im Hertzogthum Hol - ſtein, nebſt einem Schloß und Univerſitaͤt, dem Hertzog von Holſtein-Gottorp gehoͤrig. Jn dieſer Stadt, welche einen Hafen am Meer hat, wird alle Jahr im Monat Jenner das alte Recht, der Kieler-Umſchlag und Jn - lagern genant, ausgeuͤbet. Ver - moͤge dieſes Rechtes kan der Glaͤubiger alle ſeine Schuld-Leu - te nach Kiel citiren, und dieſelbe verarreſtiren, wenn ſie nachverfloſ - ſenem Termin keine Zahlung thun; auch erſtrecket ſich dieſes Recht biß auff den Koͤnig von Daͤnne - marck und Hertzog von Holſtein - Gottorp, welche gleichfalls ins Jnlager citiret werden koͤnnen.
  • Kiel oder Keel des Schiffes, la Ca - rene, iſt der unterſte viereckigte lange Grund-Balcke, welcher zu erſt auff dem Stapel angeleget, und auf welchem das gantze Ge - baͤude befeſtiget wird. Er gehet vom Foͤrder-biß zum Hinter-Theil des Schiffes.
  • Kielen, Kielhalen om te Kalfaateren, Carener, ein Schiff ausbeſſern, welches geſchiehet, wenn die Zim - merleute das Schiff auff eine Seite legen, daß ſie zu dem Kiel kommen koͤnnen.
  • Kiel-Schwin iſt eine dicke Bohle, welche ſich inwendig nach der Laͤnge des Schiffes uͤber dem Kiel befindet, und an ſelbigen befeſti -Kie Kilget iſt, um die Maſten darauff zu ſetzen.
  • Kien, Jnſul zu Eſtland in Lieffland gehoͤrig.
  • Kienning, groſſe Stadt in der Pro - vintz Fokien in China, allwo eine Bruͤcke uͤber den Fluß Min gehet.
  • Kilan, groſſe Provintz in Perſien, laͤngs dem Caſpiſchen Meer. Sie iſt uͤberaus fruchtbar an Wein, Oehl, Reiß, Seyde, Taback, Po - merantzen, Citronen, Granat - Aepffeln, u. d. m.
  • Kildare, Graffſchafft in Jrland in der Provintz Leinſter, deren Haupt-Stadt gleichfalls Kildare heiſſet, und einen Biſchoff hat, unter das Ertz-Biſchoffthum Du - blin gehoͤrig.
  • Kiler-Kiahjaſi iſt am Tuͤrckiſchen Hof der Ober-Auffſeher uͤber die Ser - bete, Zucker, Confect, u. d. m.
  • Kilfenerog, Kilfenor, kleine Stadt in Jrland in der Graffſchafft Clare, nebſt einem Biſchoff unter das Ertz-Biſchoffthum Cashel ge - hoͤrig.
  • Kilia, ſuche Kylia.
  • Kilkenny, Graffſchafft in Leinſter, nebſt einer Haupt-Stadt gleiches Nahmens am Fluß Nure, welche eine der beſten Staͤdte in Jrland, und befeſtiget iſt.
  • Killalo, Stadt am Fluß Shannon in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Clare.
  • Killalo, Stadt in Connaugt, nebſt ei - nem Biſchoffthum unter Toam gehoͤrig.
  • Kilmacalo, kleine Stadt in Con - naugt, nebſt einem Biſchoff - thum.
  • Kilmalock, Killocia, kleine Stadt in Mounſter, in der Graffſchafft Limmerik.
  • Kilmare, Jernus, Fluß in der Land - ſchafft Mounſter, welcher bey ſei -nemKil Kionem Einfluß eine große Baye machet.
  • Kilmore, kleine Stadt in Ulſter in der Graffſchafft Cavan. Sie hat einen Biſchoff, unter das Ertz - Biſchoffthum Armagh gehoͤrig.
  • Kilmore, kleine Stadt in der Schott - laͤndiſchen Graffſchafft Argyle.
  • Kimacule, Stadt in Jrland, nebſt einem Biſchoffthum, in der Graff - ſchafft Gallovvay.
  • Kimbolton, Stadt in Huntington - shire.
  • Kingeſtovvne, Philipſtovvne, Regio polis, Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Kings in Leinſter.
  • Kings, Graffſchafft in Leinſter, wel - che ſehr moraſtig und uͤbel be - wohnet iſt.
  • Kingſale, ſuche Kinſale.
  • Kingsbench, ſuche Banc.
  • Kingsbridg, Stadt in Devonshire.
  • Kingscleer, Stadt in Hantshire.
  • Kingſton, Kenſington, Flecken in der Graffſchafft Surrey, allwo ein ſchoͤnes Koͤnigliches Schloß zube - finden.
  • Kinſale, befeſtigte Stadt in der Graffſchafft Corke in Mounſter, nebſt einem guten Hafen an der Baye, welche der Fluß Banq ma - chet.
  • Kintzig, Fluß in Schwaben, wel - cher ſich durch zwey Arme, Straß - burg gegen uͤber, in den Rhein ergeuſt.
  • Kiow, Woywodſchafft in Klein - Reußen, welche an Moſcau und an die Tartarey grentzet, und welche die Moſcowiter beſitzen.
  • Kiow, Kiouff, Stadt nebſt einer feſten Citadelle, in der Woywod - ſchafft dieſes Nahmens, am Fluß Nieper. Sie iſt die Reſidentz eines Lateiniſchen unter das Ertz - Biſchoffthum zu Lemberg gehoͤ - rigen Biſchoffs, wie auch einesKip KirGriechiſchen Ertz-Biſchoffs, und gehoͤret ſie den Moſcowitern.
  • Kippenheim, kleine Stadt in Ober - Baden, anderthalb Meilen von Baden gelegen.
  • Kirchberg, Graffſchafft im Schwaͤ - biſchen Kreis um die Donau her - um, unterhalb Ulm, dem Haus Oeſterreich gehoͤrig.
  • Kirchberg, kleine Stadt und Schloß in Schwaben im Virgrund, halb der Stadt Rotenburg, und halb der Stadt Duͤnckelſpuͤl gehoͤrig.
  • Kirchberg, Amt in der Unter-Pfaltz, dem Churfuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
  • Kirch-Eſch, kleine Stadt im Ertz - Stifft Trier.
  • Kirche. Eine Metropolitan-Kirche iſt diejenige, wo ſich ein Ertz-Bi - ſchoff befindet; eine Cathedral o - der Biſchoffliche aber, wo ein Biſchoff iſt; eine Collegial - Kir - che, darinnen die Canonici den Gottes-Dienſt verrichten, und eine Parochial-oder Pfarr-Kirche, welche einen Pfarrer oder Sacer - dotem ſecularem hat.
  • Kirchen-Staat begreiffet alles dasjenige, was der Paͤbſtliche Stuhl in Jtalien beſitzet, nemlich die Campagna di Roma, das Patri - monium Petri, Ombria oder das Hertzogthum Spoleto, die Marca d Ancona, das Hertzogthum Ur - bino, die Romagna, das Bolo - gneſe, das Hertzogthum Ferrara, u. ſ. w.
  • Kirchheim, Stadt im Hertzogthum Wirtemberg unter dem alten Schloß Teck, nicht weit vom Fluß Lauter gelegen.
  • Kirchlautern, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Kirchshofen, ein Amt im Biſchoff - thum Wuͤrtzburg.
  • Kiri, Chiri, kleiner Fluß in Dalma - tien, welcher ſich in den Fluß Bojana ergeuſt.
  • Kirkudbrige, kleine Stadt in der Schottlaͤndiſchen Graffſchafft Gal - lovvay, am Einfluß des Flußes Dée. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Schottland.
  • Kirkvval, Kirkevvald, Carcoviaca, Haupt-Stadt auff der Jnſul Mainland, nebſt einem feſten Schloß und guten Hafen. Sie iſt die Reſidentz des Biſchoffs der Oreadiſchen Jnſuln.
  • Kirman, ſuche Carmania.
  • Kirn, feſtes Schloß in der Graff - ſchafft Sponheim, nicht weit von der Nahe.
  • Kißingen, kleine Stadt und Amt im Biſchoffthum Wuͤrtzburg, 3. Meilen von Schweinfurt. Es iſt daſelbſt ein Geſund-und Sau - er-Brunn, und oberhalb dem Staͤdtgen wird Saltz geſotten.
  • Kits, ſuche Quaiche.
  • Kitaigord, Stadt in Podolien.
  • Kitzbuͤhel, Stadt am Fluß Ach in Tyrol, allwo beruͤhmte Berg - wercke ſeynd.
  • Kitzingen, kleine Stadt, Schloß und Amt in Francken, am Maͤyn, uͤber welchen daſelbſt eine ſteiner - ne Bruͤcke gehet. Sie gehoͤret dem Biſchoff zu Wuͤrtzburg.
  • Klataw, Glatovia, kleine Stadt am Fluß Bradauca, im Pilſner Kreis in Boͤhmen.
  • Klegow, ſuche Hegow.
  • Klein-Polen, oder Ober-Polen, ſuche Polen.
  • Klein-Reußen, Roth-Reußen, wel - ches zum Unterſcheid des zu Lithau - en gehoͤrigen Weiß-Reußen alſo genennet wird. Suche Reußen.
  • Kletgau, ſuche Hegow.
  • Klettenberg, Amt in der Graff - ſchafft Hohenſtein, den Graffen von Sayn und Witgenſtein, als ein Chur-Brandenburgiſches Lehn, gehoͤrig.
  • Klingenau, kleine Stadt am FlußKlin KnoAar, in der Schweitzeriſchen Graffſchafft Baden.
  • Klingenberg, kleine Stadt am Mayn in Francken, welche wegen ihres guten Weines beruͤhmt iſt, und dem Churfuͤrſten zu Maintz zugehoͤret.
  • Klippen, Rocher, alſo werden die - jenigen Felſen und zuſammenge - wachſene ſpitzige und harte Stei - ne genennet, welche ſich im Meer gegen die Kuͤſten und Jnſuln be - finden, und welche offtermahls Schiffbruch verurſachen.
  • Klogher, Stadt nebſt einem Bi - ſchoffthum in der Graffſchafft Mo - naghan in Ulſter.
  • Kloſter-Neuburg, ſuche Neuburg.
  • Klüſe-Gaaten ſeynd vier große run - de Loͤcher auff dem Schiffe, da - durch die Ancker-Touwen gehen.
  • Knapdale, Knapole, eines von den drey Gebieten in der Graffſchafft Argile.
  • Knie ſeynd in dem unteꝛſten Theil des Schiff-Bauches einige eingeſetzte krum̃e Balcken, welche den Grund des Schiffes recht be feſtigen.
  • Knight Baronet iſt eine Ehren-Wuͤr - de in Engelland und die nechſte nach den Baronen.
  • Kniphauſen, Schloß und Herr - ſchafft an den Oſt-Frieslaͤndiſchen Grentzen, dem Koͤnig in Daͤnne - marck gehoͤrig.
  • Knocfergus, Carikvergus, Rupes Fer - guſii, befeſtigte Stadt in der Land - ſchafft Ulſter in Jrland, nebſt einem ſehr guten Hafen an einer Baye, welche ebenfalls Knocfer - gus genennet wird.
  • Knock, Kenoque, ein Fort im Deut - ſchen Flandern.
  • Knonow, Herꝛſchafft in der Schweitz dem Canton Zuͤrch gehoͤrig.
  • Knotſenburg, ein Fort am Ufer der Wahal zur rechten Seite, der Stadt Nimegen gegen uͤber.
  • Knut-Peitſche iſt ein ſo grauſames Jnſtrument, wormit man die Verbrecher in Moſcau zuͤchtiget, daß bey dem erſten Streich auff die bloße Haut das Blut hervor dringet, und eine Wunde wird, welche eines Fingers breit iſt. Wenn einer civiliter angeklaget worden, und ihm dieſe Straffe angethan wird, ſo nennet man es die Gnade des Czars; inma - ſen denn auch der Gezuͤchtigte ſich bedancken muß, und durch dieſe Zuͤchtigung nicht unehrlich wird. Eine peinliche Straffe aber iſt es alsdenn, wenn der Gezuͤchtigte in Siberien verwieſen wird. Son - ſten iſt auch die Knut-Peitſche eine Art der Folter.
  • Knyßin, kleine Stadt in Podla - chien.
  • Kochel, Fluß in Siebenbuͤrgen, welcher ſich mit der Theiße verei - niget.
  • Kochem, ſuche Cocheim.
  • Kocher, Fluß im Hertzogthum Wirtemberg, welcher ſich in den Necker ergeuſt.
  • Kockenhuſen, befeſtigte Stadt in Lettland am Fluß Dzwina, nebſt einem Schloß.
  • Koͤnigsberg, Regiomons, Mons re - gius, Haupt-Stadt des Bran - denburgiſchen Preußen, in Sma - land gelegen, am Einfluß des Flußes Pꝛegel in den friſchen Haff. Es iſt eine große, feſte und ſchoͤ - ne Hanſee-Stadt, nebſt einem alten Hertzoglichen Schloß, einer Univerſitaͤt, und einem feſten Schloß, welches den Hafen, und die Stadt commandiret. Sie beſtehet aus drey Theilen, nem - lich aus Koͤnigsberg, Loͤbenick und Kneiphoff.
  • Koͤnigsberg, kleine Stadt in Stey - ermarck.
  • Koͤnigsberg, Berg-Stadt in Ober -Koͤn KoͤtUngaꝛn, zwiſchen den Fluͤßen Gran und Neutra. Nicht weit darvon entſpꝛinget ein guteꝛ Saueꝛ-Brun.
  • Koͤnigsberg, kleine Stadt in der neuen Marck Brandenburg.
  • Koͤnigseck, Reichs-Graffen zum Schwaͤbiſchen Kreiſe gehoͤrig, de - ren Guͤter mehrentheils im Algoͤw liegen. Dieſes Geſchlechte be - ſtehet aus zwey Linien, nemlich aus der Roſenfelſiſchen und Au - lendorffiſchen.
  • Koͤnigsgraͤtz, Kralowirades, Re - gina Gradecium, beruͤhmte Stadt an der Elbe, im Koͤnigsgraͤtzer - Kreis in Boͤhmen. Jhr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Prag.
  • Koͤnigshofen, Regis Curia, befe - ſtigte Stadt und Amt in Francken an den Hennebergiſchen Grentzen, dem Biſchoff zu Wuͤrtzburg gehoͤ - rig. Es wird ein beruͤhmter Jahr-Marck daſelbſt gehalten.
  • Koͤnigs-Lutter, Lutera Regia, klei - ne und wuͤſte Stadt im Braun - ſchweigiſchen Gebiet, unweit Helmſtadt, und iſt dieſelbe we - gen ihres Bieres, Tuchſtein ge - nant, beruͤhmt. Sie hat eine reiche Abtey, Evangeliſcher Religion.
  • Koͤnigsoͤhr, Koͤnigliches Schloß in der Provintz Upland, unweit Stockholm.
  • Koͤnigſtein, Feſtung im Meißner Kreiſe an den Boͤhmiſchen Gren - tzen, nebſt einem Staͤdtgen glei - ches Nahmens an der Elbe, dem Churfuͤrſten zu Sachſen gehoͤrig.
  • Koͤnigſtein, kleine befeſtigte Stadt, welche ein feſtes Schloß hat, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft gleiches Nahmens iſt, Chur - Maintz gehoͤrig.
  • Koͤthen, Reſidentz-Stadt des Fuͤr - ſten von Anhalt-Koͤthen, im Fuͤr - ſtenthum Anhalt 8. Meilen von Leipzig gelegen.
  • Kofel, Kovel, Grentz-Feſtung und Clauſe in Tyrol gegen Jtalien. Sie liegt auff dem Gebuͤrge Ko - fel oder Kofelo, welches gantz gerade, wie eine Wandt, in die Hoͤhe gehet. Unten iſt ein enger Paß, bey welchem die Brenta vorbey fließet.
  • Koidanow, Stadt in der Woy - wodſchafft Minski.
  • Koiſinow, Stadt in der Woywod - ſchafft Brzeſt.
  • Kola, kleine Stadt in Moſcowiti - ſchen Lapland am Fluß Kola, wo ſich derſelbe in den Oceanum Se ptentrionalem ergeuſt. Die En - gellaͤnder und Hollaͤnder holen hieſelbſt einiges Beltz-Werck.
  • Koldingen, Stadt in Juͤtland an den Schleswigiſchen Grentzen, nebſt einer feſten Citadelle. All - hier werden alle Pferde und Och - ſen, ſo man aus Daͤnnemarck fuͤhret, verzollet.
  • Kolin, Stadt im Chaurzimer-Kreiß in Boͤhmen.
  • Kolo, Stadt in der Wopwodſchafft Kaliſch.
  • Kom, ſuche Paradis.
  • Komarna, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Komore, ſuche Comorra.
  • Konarzow, Stadt in der Woywod - ſchafft Siradien.
  • Kongel, kleine Stadt in der Pro - vintz Bahus, am Noͤrdlichen Ein - fluß des Flußes Trolhette.
  • Komcepole, Koniecpole, Stadt in Groß-Polen.
  • Koniz, Chonicze, kleine Stadt am Fluß Bro in Pomerellen.
  • Kopan, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Sigeth in Nieder-Ungarn.
  • Kopeck iſt eine Moſcowitiſche Muͤn - tze, deren 50. einen Reichsthaler machen.
  • Kopffſteuer, ſuche Capitation.
  • Kopffſtuͤck iſt 20. Kreutzer oder 5. Batzen.
  • Kopien ſeynd kurtze Lantzen, deren ſich die Polniſche Hußaren und andere Reuter gebrauchen, und welche ungefehr 6. Schue lang ſeynd. Die Hußaren binden ſie mit einer ſeidenen Schnur an das Gelencke der Hand, und werffen ſie nach dem Feind. Fehlen ſie nun, ſo ziehen ſie ſelbige mit der Schnur zuruͤcke: Treffen ſie aber, ſo laßen ſie die Kopie in der Wun - de ſtecken, ſchneiden die Schnur ab, und greiffen zum Sebel, um ihrenverwundeten Feind vollends mederzuhauen.
  • Koping, kleine Stadt ’in Weſter - manland, nicht weit vom See Meler.
  • Koping, kleine Stadt auff der Jn - ſul Arroe.
  • Kopriunicza, Stadt im Polniſchen Preußen.
  • Kopysz, Stadt in der Woywod - ſchafft Mscislaw.
  • Korſoe, kleine Feſtung auff der Jn - ſul Seeland auff dem großen Belt, nebſt einem guten Hafen, von dar die gewoͤhnliche Uber - fahrt nach der Jnſul Fuͤhnen ge - ſchiehet.
  • Korſum, kleine Stadt am Fluß Roß, in Nieder-Volhynien.
  • Koſtelez, eine Stadt der Koͤnig - lichen Kammer im Kaurzimer - Kreis in Boͤhmen, an der Elbe gelegen.
  • Kowalow, Stadt in der Woywod - ſchafft Brzeſt.
  • Kowno, kleine Stadt nebſt einer Caſtellaney in der Woywodſchafft Trocki, wo die Fluͤße Vilia und Niemen zuſammen ſtoßen.
  • Kran, Cron, iſt ein rundes und niedriges Gebaͤude am Ufer des Meeres oder eines Flußes, wor - mit man vermittelſt eines Ra -des,Kra Kredes, welches getreten wird, die Waaren aus den Schiffen ein - und ausladen kan.
  • Kranach, ſuche Cronach.
  • Kran-Balcken ſeynd diejenigen Hoͤltzer, womit man das Ancker, wenn es vor die Kluſe oder das Loch, da das Ancker-Touw her - ausgehet, in die Hoͤhe gebracht worden, auffwindet, um ferner aus dem Waſſer gehoben zuwer - den.
  • Krasnoslaw, Krasnoſtaw, kleine Stadt in Roth-Reußen in der Woywodſchafft Chelm, an einem kleinen See, welchen der Fluß Wieprz machet. Sie iſt befeſti - get, und hat eine Caſtellaney, wie auch einen Biſchoff.
  • Kreech oder der Kriech iſt das an die Voor-Steven befeſtigte forne herausſtehende Holtz am Schiff, worauff der Loͤwe die foͤrderſten Pfoten leget, und dieſes Holtz machet die foͤrderſte Schneide des Bauches, wodurch das Waßer zertheilet wird.
  • Kreglingen, kleine Stadt und Amt an der Tauber, in der Marg - graffſchafft Anſpach, zwey Mei - len von Rotenburg an der Tau - ber.
  • Kremelin, alſo heißet des Czars Reſidentz-Schloß in der Stadt Moſcau.
  • Kreminitz, Stadt am Fluß Bug in Maſovien.
  • Kreis, Circulus Imperii, iſt ein Theil des heiligen Roͤmiſchen Reichs, welcher aus vielen benachbarten Landſchafften beſtehet, und wel - cher v’ele Reichs-Staͤnde in ſich begreiffet. Es ſeynd zehn ſolcher Kreiſe nemlich der Oeſterreichi - ſche, Burgundiſche, welcher aber eigentlich nicht mehr darunter ge - hoͤret, Churfuͤrſten - oder Nie - der-Rheiniſche, Bayeriſche, O -Kreber-Saͤchſiſche, Fraͤnckiſche, Schwaͤbiſche, Ober-Rheini - ſche, Weſtphaͤliſche und Nie - der-Saͤchſiſche. Ein jeder Kreis hat einen oder zwey Dire - ctores oder ausſchreibende Fuͤr - ſten, darunter der eine geiſtlich, der andere aber weltlich iſt. Die - ſe beruffen die Kreis-Staͤnde, und fuͤhren bey deroſelben Ver - ſamlung das Directorium. So hat auch jeder Kreis einen Kreis - Oberſten, Ducem Circuli, deßen Amt iſt, (1.) ein fleißiges Auff - mercken zu haben, ob und wo ſich eine Krieges-Empoͤrung, Muſter-Platz und andere Rotti - rungen in dem Kreis ereignen wollen; (2.) darauff, nach ge - legenheit der bevorſtehenden be - ſorglichen Gefaͤhrligkeit, unver - laͤngt die ihm zugeordnete an einem gelegenen Ort zuſammen zuerfordern und zuberathſchla - gen, wie ſtarck wieder ſolche Thaͤtligkeiten; (3.) die Huͤlffe von jedem Stand zuerfordern; (4.) den Kreis von der bevorſte - henden Gefahr zu befreyen, und (5.) gegen die Landfriedbrecher und andere Verbrecher die Kaͤy - ſerliche geſprochene Acht, Urtheil und andere Straffen zu exequi - ren. Ein jeder Kreis-Oberſter hat ſeine Adjunctos oder zugeord - nete, unter welchen einer der Nachgeordnete genennet wird, deßen Amt darinnen beſtehet, daß wenn der Kreis-Oberſte nachlaͤßig iſt oder verhindert wird, er deßel - ben Stelle vertritt. Die Zuge - ordneten, deren ſich in jedem Kreiſe 5. biß 8. befinden, ſeynd verbunden, daß ſie ſaͤmtlich und ſonderlich in fuͤrfallenden Sa - chen, was zu Handlung des Land-Friedens noͤthig und gut iſt, nach ihrem beſten Verſtaͤnd -T 3nuͤßKre Krinuͤß und Rath vornehmen und handeln.
  • Krempe, kleine befeſtigte Stadt in Holſtein, dem Koͤnig in Daͤn - nemarck gehoͤrig.
  • Krems, kleine Stadt an der Krems und Donau, in Nieder-Oeſter - reich.
  • Kreutz, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Lande in Ungarn.
  • Kreutzburg, Stadt im Chrudimer - Kreis in Boͤhmen.
  • Kreutzen, ſuche Creutzen.
  • Kreutzer, eine kleine Scheide-Muͤn - tze, deren drey einen Kaͤyſer-Gro - ſchen machen. Ein Kreutzer iſt vier leichte Pfennige.
  • Kreylsheim, Stadt, Amt und Schloß in Schwaben am Fluß Jagſt im Virgrund, den Marggraffen von Anſpach gehoͤrig, und 2. Meilen von Duͤnckelſpuͤhl gelegen.
  • Krieges-Commisſarius ſtehet unter des Ober-Commiſſarii Comando, und muſtert nicht allein die Troup - pen, ſondern verſchaffet auch die Bezahlung. Uber dieſes werden ihm die Regiments-Liſten uͤber - geben, und empfaͤnget er das Geld zur Bezahlung aus dem Krieges-Zahl-Amt, oder durch Asſignationes.
  • Kriegs - oder Orlog-Schiffe ſeynd von fuͤnfferley Arten. Die vom erſten Rang fuͤhren 14. biß 1500. Tonnen, und ſeynd mit 70 biß 120. Stuͤcken ausgeruͤſtet. Die vom zweyten Rang fuͤhren 11. biß 1200. Tonnen, und 56. biß 70. Stuͤcke. Die vom dritten Rang fuͤhren 8. biß 900. Tonnen und 40. biß 50. Stuͤcke. Die vom vierten Rang fuͤhren 30. biß 40. Stuͤcke, und 5. biß 600. Tonnen; die vom letzten Rang aber 300. Tonnen und 18. biß 20. Stuͤcke.
  • Krilow, ſuche Krylow.
  • Kron-Groß-Feldherr in Polen, ſuche Feldherr.
  • Kron-Groß-Marſchall in Polen iſt der groͤſte weltliche Miniſtre des Koͤnigreichs, und hat die Auffſicht uͤber den Hof-Staat. Er beruffet die Senatores auff die Reichs-Taͤge, und beobachtet daſelbſt alles was darzu noͤthig iſt; inmaſen er denn auch die Reichs-Tags-Schluͤße publici - ret
  • Kronenwerck, ſuche Cronen - werck.
  • Krumlau, Schloß an der Mulda im Prachenſer-Kreis in Boͤhmen, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums, den Fuͤrſten von Eggen - berg gehoͤrig.
  • Krylow, Stadt in Roth-Reußen am Fluß Bug, in der Woywod - ſchafft Belczo.
  • Krylow, kleine befeſtigte Stadt in Nieder-Volhynien, auff einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Taſmin machet.
  • Kudack, Hudack, Feſtung am Nie - per in der Ukraine, den Coſacken gehoͤrig.
  • Kuffſtein, kleine feſte Stadt in Ty - rol am Jnn, 8. Meilen unter - halb Jnſpruck an den Baͤyeri - ſchen Grentzen, und wird das Schloß Gerdlzegg, welches da - ſelbſt auff einem Felſen liegt, vor unuͤberwindlich gehalten. Sie iſt Annno 1703. von Chur-Baͤy - ern eingenommen, und wird an - noch von demſelben beſeſſen.
  • Kugeln, welche man beym Geſchuͤtz zugebrauchen pfleget, ſeynd von vielerley Arten. Die Draht - Kugeln ſeynd aus zwey Kugeln zuſammen geſetzet, welche ein Draht in Geſtallt einer Schrau - be an einandere fuͤget. Wenn ſie nun aus dem Geſchuͤtz hervor kommen, trennen ſie ſich vonein -Kuͤh Kupeinander, und greiffen weit um ſich. Die eyſerne Stuͤck-Kugeln ſeynd zu den Batterie-Stuͤcken unterweilen 24. biß 36. pfuͤndig. Die Ketten-Kugeln werden durch eine 3. oder 4. Fuß lange Kette zuſammen gefuͤget, und thun groſſen Schaden. Eine Feuer-Kugel beſtehet aus einem Pfund Salpeter, einem Pfund gepuldertem Schwefel, einem halben Pfund gutem Schies - Pulver, zwey Untzen Borax und einer Untze Campfer. Dieſes alles miſchet man unter einan - der mit Petroleo biß ein dicker Teig daraus wird: Hernach ma - chet man es zu einer Kugel, un - gefehr ſo groß, wie eine Granate, und umwickelt ſie mit verpiche - tem Werck. Sodann machet man ein Loch hinein, in welches man Zuͤnd-Pulver thut, und dieſes zuͤndet man an, wenn man die Feuer-Kugel aus dem Moͤrſer werffen will.
  • Kuhndorff, ein Amt, dem Hertzog zu Sachſen-Zeitz gehoͤrig, und im Hennebergiſchen Gebiet gelegen.
  • Kuͤraß beſtehet aus einem eiſernen Bruſt-und Hinter-Stuͤck, und ge - het von den Achſeln herunter biß an den Guͤrtel.
  • Kuͤſte, Cote, Coſta, Littus, Ora mari - tima, iſt eine gantze Reihe des Ufers am Meer.
  • Kulp, Colapis, Fluß welcher in Crain entſpringet, und ſich an den Scla - voniſchen Grentzen in die Sau ergeuſt.
  • Kunow, Flecken in der Woywod - ſchafft Sendomir, allwo es Mar - mor gibt.
  • Kupfferberg, Kopersberg, kleine Stadt in Geſtricia beym Kupffer - berge, in welchem beruͤhmte Kupf - fer-Bergwercke ſeynd.
  • Kupfferberg, kleine Stadt im Fuͤr - ſtenthum Jauer.
  • Kupfferberg, Stadt und Amt im Biſchoffthum Bamberg.
  • Kupfferberg, Kupffenberg, kleine Stadt am Fluß Altmuͤhl, im Bi - ſchoffthum Aichſtaͤdt.
  • Kur, Cyrus, groſſer Fluß in Aſien, welcher in Georgien entſpringet, und ſich in das Caſpiſche Meer ergenſt.
  • Kurmik, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.
  • Kuttenberg, ſuche Cuttenberg.
  • Kuynder, kleine und einigermaſen be - feſtigte Stadt in Friesland in der Graffſchafft Sevenvvolden, am Einfluß des Flußes Kuynder in die Suͤder-See.
  • Kuyßin, Stadt in Podlachien.
  • Kyatz, Stadt in der Woywodſchafft Cracau.
  • Kyburg, Graffſchafft und Schloß in der Schweitz, dem Canton Zuͤrch gehoͤrig. Anietzo wird ſie eine Landvogtey genennet.
  • Kylia, eine ſehr feſte Stadt am Einfluß der Donau, in Beßara - bien.
  • Kyle, Covalia, Provintz in Suͤd - Schottland, welche gegen Nor - den an Cuningham, gegen Oſten an Cluydesdale, gegen Suͤden an Nithesdale, Gallovvay und Carrick, gegen Weſten aber an den Meer - Buſen von Cluyd grentzet. Sie iſt fruchtbar und volckreich.
  • Kylham, Stadt in Torkshire.
  • Kyll, Fluß, welcher an den Limbur - giſchen und Juͤlichiſchen Gren - tzen entſpringet, und ſich unter - halb Trier in die Moſel ergeuſt.
  • Kyneton, Stadt in Herefordshire.
  • Kynſale, ſuche Kinſale.
  • Kyriz, kleine Stadt in der Land - ſchafft Priegnitz.
T 4Laag
Laa Lad

L.

  • LAag van ’t geſchut, Batterie, iſt auff einem Schiff eine Menge Canonen, welche auf beyden Sei - ten von forne biß hinten ge - pflantzet ſeynd. Die groͤſten Schiffe baben 3. Laagen, deren die erſte die niedrigſte iſt. Die an - dere findet man auf dem zweyten Verdeck, und die dritte auff dem dritten Verdeck.
  • Laas, kleine Stadt in Crain, und die Haupt-Stadt der kleinen Landſchafft Kacfeole.
  • Labach, ſuche Laubach.
  • Labiaw, kleine Stadt in Natravien, im Brandenburgiſchen Preußen, wo der Fluß Deme in den Curi - ſchen Haff faͤllet.
  • Labourd, Lapurdenſis Tractus, ein ge - wiſſes Gebiet in Gaſcogne an Nieder-Navarra.
  • Labyrinth wird insgemein ein ſol - cher Ort genennet, welcher mit ſo vielen in einander gehenden We - gen durchſchnitten iſt, daß man ſchwerlich heraus kommen kan.
  • Lacedæmon, heutiges Tages Miſitra, die Haupt-Stadt der Landſchafft Zaconia in Morea. Sie iſt weit - laͤufftig, hat zwey groſſe Vorſtaͤd - te, und eine Citadelle auf einem Felſen. Die Venetianer haben ſie An 1687. erobert.
  • Lachen, Haupt-Flecken in dem Laͤnd - lein Marck in der Schweitz.
  • Laconia, ſuche Zaconia.
  • Lacowiz, Stadt in der Woywod - ſchafft Novogrodec.
  • Lacus, Lac, Lago, ein See, iſt ein ſtill - ſtehendes, groſſes und ſuͤſſes Waſ - ſer, welches an keinem Meer hen - get, es geſchehe denn ſolches ver - mittelſt eines Ausflußes, und welches ſo tieff iſt, daß man es von einem Moraſt unterſcheiden kan.
  • Ladenburg, kleine Stadt in derLad LagUnter-Pfaltz am Necker, nebſt ei - nem alten Schloß. Sie gehoͤret theils zum Biſchoffthum Worms, theils dem Churfuͤrſten zu Pfaltze Sie liegt 3. Meilen von Heidel - berg.
  • Ladoga, kleine Stadt in Moſcau im Fuͤrſtenthum Novogorod-We - liki, am Fluß Wolchova.
  • Ladoga, beruͤhmter See zwiſchen Novogorod Weliki, Jngerman - land und Liefland. Er wird vor den groͤſten und fiſch-reichſten in Europa gehalten, und verbindet ihn der Fluß Nieva mit dem Sinu Finnico.
  • Lagan, Fluß in der Landſchafft Ul - ſter, welcher ſich in die Baye von Knocfergus ergeuſt.
  • Lage, ſuche Laag.
  • Lagenia, Leinſter, Lemſter, Leignigh, Lein, eine von den vier Provin - tzen in Jrland, welche gegen Nor - den an Ulſter, gegen Weſten an Connaugt und Mounſter, und ge - gen Suͤden und Oſten an das Jr - laͤndiſche Meer grentzet. Jhr Erd - reich iſt an vielen Orten frucht - bar, ob ſchon moraſtig. Man theilet ſie in 12. Graffſchafften, welche ſeynd Wexfort, Wicklo, Dublin, Eaſt-Meath, Louth. Long - fort, Weſt-Meath, Kings, Queens, Kilkenny, Caterlagh, und Kildare.
  • Lager, ſuche Campement.
  • Laghi, Stadt im gluͤckſeligen Ara - bien.
  • Laghlyn, Lovvghlyn, Dorff am Fluß Barrovv in der Graffſchafft Cater - lagh in Leinſter. Dieſer Ort hat Sitz und Stimme im Parlament von Jrland.
  • L’agio, alſo nennet man das Auff - geld, welches man im Wechſel auf gutes gegen geringes Geld gibt.
  • Lagny, Latiniacum, kleine Stadt am Fluß Marne in der LandſchafftBrie,Lag LamBrie, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft.
  • Lago di Como iſt der groͤſte See in Jtalien, und liegt in der Land - ſchafft Comaſco im Hertzogthum Meyland.
  • Lago di Garda, Lacus Benacus, ſuche Garda.
  • Lago maggiore, Lago di Locarno, ein groſſer See im Hertzogthum Meyland, nicht weit von Locarno.
  • Lagos, Stadt im Koͤnigreich Algarve, nicht weit vom Haffen Sagrais, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Lagow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Lagune, Paludes Venetæ, alſo wird derjenige Ort genennet, welcher das Adriatiſche Meer durch Ein - reiſſung eines zu Ende deſſelben von der Natur gemacheten Dam - mes durchbrochen, und das Land uͤberſchwemmet hat, woraus her - nach gleichſam viele kleine Seen und Jnſuln entſtanden, und Ve - nedig ſelbſt auff 72. derſelben er - bauet worden.
  • Laholm, kleine Stabt in der Suͤder - Gothlaͤndiſchen Landſchafft Hal - land, wo der Fluß Laga in den Cattegat faͤllet, nebſt einem feſten Schloß und Hafen.
  • Lahor, Pengab, Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Pengab, dem groſſen Mogul gehoͤrig.
  • Laictoure, ſuche Lectoure.
  • Lajazzo, ſuche Ajazzo.
  • Laland, kleine Jnſul in Daͤnne - marck auff der Oſt-See, nicht weit von der Suͤdlichen Kuͤſte der Jn - ſul Seeland. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, abſonderlich an Weitzen, ſo die Hollaͤnder zum Theil abholen.
  • Lama, der Ober-Prieſter oder Pabſt derer Voͤlcker von Barantola in der Suͤdlichen Tartarey in Aſien.
  • Lamaneur, ſuche Loodsman.
  • Lambale, kleine Stadt in Bretagne im Gebiet S. Brieu. Es wird all - hier viel Pergament gemachet.
  • Lambesc, kleine Stadt in Provence, allwo insgemein die Verſamlung der Staͤnde zugeſchehen pfleget.
  • Lambey, kleine Jnſul der Graff - ſchafft Dublin.
  • Lamborne, Stadt in Berkshire.
  • Lambro, Fluß, welcher nicht weit vom Comer-See entſpringet, und ſich unterhalb Piacenza in den Po ergeuſt.
  • Lamego, Lameca, Stadt in der Pro - vintz Beira, nicht weit vom Fluß Douro. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Braga gehoͤrig.
  • Lampadouſe, kleine und wuͤſte Jn - ſul auf dem Mittellaͤndiſchen Meer, zwiſchen Malta und den Kuͤſten von Tunis.
  • Lancaſter, Lancashire, Provintz in Engelland, welche gegen Norden an Cumberland und Weſtmor - land, gegen Oſten an Tork, gegen Suͤden an Cheſter, und gegen Weſten an das Jrlaͤndiſche Meer grentzet. Sie iſt fruchtbar an Getreyde und Viehe, abſonder - lich aber an Ochſen von unge - meiner Groͤſſe.
  • Lancaſter, die Haupt-Stadt der Pro - vintz dieſes Nahmens, am Fluß Luna oder Lone.
  • Lancerotta, Lancelotta, eine von den Canariſchen Jnſuln.
  • Lanciano, Auxanum, groſſe Stadt und die Haupt-Stadt der Land - ſchafft Abruzzo citra, allwo im May und Auguſto beruͤhmte Jahr-Maͤrckte ſeynd.
  • Lancut, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Land-Amman, ſo heiſſet das Ober - Haupt oder der Præſident in jedem Schweitzeriſchen Canton, welcher eine Stadt beſitzet.
  • Landa, Stadt in der Woywod - ſchafft Kaliſch.
  • Landaff, Fanum ad Taffum, kleine Stadt in der Graffſchafft Glamor - gan in Suͤd-Walles, am Fluß Taff. Sie hat ein altes Schloß und einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury ge - hoͤrig.
  • Landau, befeſtigte Stadt am klei - nen Fluß Queich, welche zum Nieder-Elſaß gerechnet wird; jedennoch aber eigentlich in der Unter-Pfaltz lieget. Sie iſt ein regulier Achteck, lieget 2. Meilen vom Rhein, 3. von Speyer und 10. von Strasburg, und wurde An. 1702. den Franzoſen durch die Kaͤyſerliche und Reichs-Armee abgenommen: Jm folgenden Jahre aber eroberten ſie die Fran - zoſen wieder.
  • Landau, kleine Stadt am Fluß Jſer in Nieder-Bayern, unter die Re - gierung zu Landshut gehoͤrig.
  • Land-Boten ſeynd die auff den Land-Taͤgen erwehlte Deputirten der Polniſchen Provintzen, welche als Gevollmaͤchtigte auf den Reichs-Taͤgen erſcheinen.
  • Landeka, Stadt in der Graffſchafft Glatz in Boͤhmen.
  • Landen, kleine Stadt in dem Spa - niſchen Brabant, im Qvartier von Loͤwen.
  • Landen heiſſet in abſonderlichem Verſtande ſo viel, als Kriegs - Volck an einer feindlichen Kuͤ - ſte ans Land ſetzen.
  • Landes, les Landes, Tractus Landa - rum, ein gewiſſes Gebiet in Ga - ſcogne.
  • Land-Militz, alſo nennet man ins - gemein das zur Defenſion beſtim - mete Land-Volck oder den Aus - ſchuß.
  • Landrecy, Landrechies, kleine aber befeſtigte Stadt im Hennegau,Lanam Urſprung der Sambre, der Kron Franckreich gehoͤrig.
  • Landſaſſen, alſo werden in Deutſch - land alle diejenigen genennet, welche dem Kaͤyſer nicht unmit - telbar unterworffen ſeynd, ſon - dern ſo wohl vor ihre Perſon, als auch wegen ihrer Guͤter, unter einem Reichs-Stande ſtehen. Jn uneigentlichem Verſtande heiſſet auch derjenige ein Landſaſſe, welcher unter einer Gerichtbarkeit wohnet, und unter einer andern ſeine Guͤter hat, welches dannen - hero auch eine Perſon ſeyn kan, die ſonſten ein Reichs-Stand iſt.
  • Landsberg, Stadt in Ober-Bayern auf einem Huͤgel, welchen der Lech benetzet. Sie liegt in der Regierung Muͤnchen.
  • Landsberg, kleine aber befeſtigte Stadt in der neuen Marck Bran - denburg, am Fluß Warte, 5. Meilen von Cuͤſtrin.
  • Landsberg, Schloß und Amt des Hertzogthums Zweybruͤcken.
  • Lands Ende, Promontorium Antive - ſtaum, ein Vorgebuͤrge in der Provintz Cornvval.
  • Lands-Gemeinde, alſo heiſſet die Regierung eines jeden Schwei - tzeriſchen Cantons, welcher keine Stadt beſitzet.
  • Landshut, befeſtigte Stadt und die Haupt-Stadt in Nieder-Bay - ern am Fluß Jſer, nebſt einem feſten Schloß auf einer Hoͤhe. Es iſt daſelbſt eine Regierung und ein Amt.
  • Landshut, Stadt im Fuͤrſtenthum Schweidniz.
  • Landskron, Feſtung in der Woy - wodſchafft Cracau.
  • Landskron, Stadt in Boͤhmen im Chrudimer-Kreis.
  • Landskron, Coronia, Stadt und Feſtung am Sund in Schonen,nebſtLannebſt einer feſten Citadelle und einem guten Hafen.
  • Land-Taͤge in Polen werden in je - der Woywodſchafft vor den all - gemeinen Reichs-Taͤgen ange - ſtellet, und auff denſelben nicht allein die Land-Boten erwehlet, ſondern auch berathſchlaget, was auf dem Reichs-Tage angebracht werden ſoll.
  • Landung, ſuche Deſcente.
  • Landvogtey Hagenau, Hagenoenſis Avocatia, iſt ein Theil vom Elſaß, und begreiffet zehn Staͤdte, nebſt ihren Zubehoͤrungen, nemlich Landau, Weiſſenburg, Hagenau als die Haupt-Stadt, Rosheim, Ober-Ehenheim, Kaͤyſersberg, Duͤrckheim, Colmar, Schlet - ſtadt und Muͤnſter im Grego - rienthal. Dieſe Land-Vogtey beſitzet der Koͤnig in Franckreich, vermoͤge des Muͤnſteriſchen Frie - dens.
  • Lanebourg, kleine Stadt in der Graf - ſchafft Morienne, am Fluß Arc, am Berge Senis, welches eine be - ruͤhmte Paſſage nach Jtalien iſt.
  • Lanerick, Flecken in der Suͤd - Schottlaͤndiſchen Landſchafft Cluydesdale, am Fluß Cluyd. Dieſer Ort hat Sitz und Stimme im Parlament von Schottland.
  • Langeland, Inſula Longa, Jnſul in Daͤnnemarck, auff der Oſt-See, zwiſchen den Jnſuln Seeland, Laland und Fuͤhnen. Sie iſt fruchtbar an Getreyde.
  • Langen-Ackers-Schans oder Nievv - Schans, eine beruͤhmte Schantze am Dollert in der Herrſchafft Groͤ - ningen.
  • Langenau, Herrſchafft in Schwa - ben, der Stadt Ulm gehoͤrig.
  • Langenburg, Langenberg, kleine Stadt und Schloß, den Grafen von Hohenlohe gehoͤrig, im Vir -Langgrunde in Schwaben. Sie iſt eine von den Graͤfflichen Reſi - dentz-Staͤdten.
  • Langen-Salza, Stadt und Amt in Thuͤringen, dem Hertzog zu Sachſen-Weißenfels gehoͤrig. Sie liegt 2. Meilen von Muͤhl - hauſen.
  • Langenzenn, kleine Stadt am Fluß Zenn, im Marggraffthum Anſpach, 3. Meilen von Nuͤrn - berg.
  • Langeſtraat, alſo nennet man die - jenige kleine Landſchafft in Hol - land, welche an Brabant gren - tzet, zwiſchen Heusden und Her - tzogenbuſch.
  • Langhac, Langeac, kleine Stadt in Auvergne.
  • Lango, Jnſul des Archipelagi, ge - gen den Kuͤſten von Natolien, ge - legen. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Lango, und hat eine gute Citadelle, nebſt einem Bi - ſchoffthum.
  • Langres, Lingones, groſſe und befe - ſtigte Stadt in Champagne auff einem Berge, am Urſprung der Marne, allwo ein Preſidial wie auch ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Lion gehoͤrig. Der Biſchoff iſt zugleich ein welt - licher Herr uͤber die Stadt, und einer von den alten Hertzogen und Pairs des Koͤnigreichs.
  • Languedoc, Occitania, eines von den 12. General-Gouvernements, und eine der groͤſten und wichtig - ſten Provintzen in Franckreich, welche gegen Oſten durch die Rhone von der Provence und Dauphiné abgeſondert wird. Gegen Norden grentzet ſie an Fo - rez, Auvergne, Rouergne und Quercy, gegen Weſten an Gaſco - gne, und gegen Suͤden an Rous - ſillon und den Meer-Buſen beyLion. Lan LasLion. Sie iſt reich an Wein, Getreyde, Oehl, Seyde und Baum-Fruͤchten, ausgenommen die Gegend von Sevennes. Man theilet dieſe Provintz in drey Ge - biete, nemlich in Ober-Langue - doe, Nieder-Languedoc und die Sevennes. Der Canal von Lan - guedoc, welcher A. 1666. ange - fangen, und A. 1681. geendiget worden, gehet von dem Hafen Pont de Sette am Mittellaͤndiſchen Meer biß nach Thoulouſe, allwo er ſich mit der Garonne vereiniget. Er iſt 30. Fuß breit, und hat 104. Schleußen. Durch dieſes Mit - tel ſollen die Flotten aus dem Mittellaͤndiſchen Meer in den O - ceanum ſchiffen, welches aber biß anhero noch nicht bewerckſtel - liget werden koͤnnen.
  • Langues, Langa, Landſchafft des Hertzogs von Savoyen, welche theils in Piemont, theils im Sa - voyiſchen Montferrat lieget, und ein fruchtbares Land iſt.
  • Lannoy, kleine Stadt in der Caſtel - laney Lille in Flandern.
  • Lanterne, ſuche Pharus.
  • Lantione, eine Art Fahr-Zeuge in China, welche auff jeder Seite 8. Ruder-Baͤncke haben. Bey je - der-Banck ſeynd 6. Ruder-Knech - te, und ſeynd dieſe Schiffe den Galeren ziemlich gleich. Sie werden am meiſten von den See - Raͤubern gebrauchet.
  • Lantze, ein langes Gewehr von Holtz, welches gegen den Griff ſehr dicke, forne aber mit einer eiſernen Spitze verſehen iſt. Man gebrauchet ſich derſelben anietzo nur noch alleinzum Ring - rennen.
  • Lao, Laos, Koͤnigreich in Jndien jenſeit des Gangis, welches gegen Oſten au Tonquin, gegen SuͤdenLas Laran Camboja, gegen Weſten an Siam und Pegu, gegen Norden aber an Ava grentzet. Dieſes Koͤnigreich hat einen ſouverai - nen Koͤnig.
  • Laodicea, Nove Lefke, Kihiſſar, Stadt am Fluß Lyco, in Phry - gien in Klein-Aſien. Ein ande - res Laodicea findet man in Syri - en, Illadchies oder Liche genant, und noch ein anders in Medien.
  • Laon, Laudunum, Stadt im Gou - vernement der Isle de France, auff einem Berge. Sie iſt groß und befeſtiget, auch hat ſie einen unter das Ertz-Biſchoffthum zu Rheims gehoͤrigen Biſchoff, welcher den Titul eines Hertzogs fuͤhret, und einer von den 12. alten Pairs von Franckreich iſt.
  • Lapis Lazuli, ein Edelgeſtein, blau von Farbe, aber nicht durchſich - tig, und mit kleinen guͤldenen Puncten bezeichnet.
  • Lapland, groſſe, kalte und unfrucht - bare Landſchafft in Europa an den Norwegiſchen Grentzen biß an das Eiß-Meer. Sie wird ein - getheilet in das Daͤniſche oder Norwegiſche, ſonſten auch Fin - marck genant, Moſcowitiſche und Schwediſche Lapland. Dieſes letztere iſt groͤßer als die andern beyden zuſammen, und beſtehet aus 5. Gebieten, welche ſeynd Uma-Lapmarck, Pitha - Lapmarck, Lula-Lapmarck, Torne-Lapmarck und Kimi - Lapmarck. Man findet darin - nen Eyſen, Bley, Kupffer, ſchoͤ - nen Cryſtall und Perlen.
  • Larache, Haris, Arays, Lixe, Stadt im Koͤnigreich Fez, wo der Fluß Larache ſich in das Atlantiſche Meer ergeuſt, nebſt einer feſten Citadelle und einem Hafen.
  • Larad, Lara, Stadt in Alt-Caſtilien am Fluß Arlanza
  • Laredo, kleine Stadt an den Kuͤſten von Biſcaya, nebſt einem groſſen und ſichern Hafen.
  • Larina, Stadt in der Neapolitani - ſchen Graffſchafft Moliſſa, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Benevento ge - hoͤrig.
  • Larrons, les Isles des Larrons, de las Velas, de la Sapana, Inſul〈…〉〈…〉 tro - num, Velarum, Sapana, Maria Anna, ſeynd 20. Jnſuln auff dem Archipelago S. Lazari, zwiſchen dem Oceano orientali und dem Mari Pacifico. Die Spanier ha - ben ſich einigermaſen daſelbſt fe - ſte geſetzet, um ihre Schiff-Fahr - ten von Peru nach den Philippi - niſchen Jnſuln zu befoͤrdern.
  • Laſcar, Stadt in Bearn, nebſt einem Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Auch gehoͤrig.
  • Lasko, Stadt in der Woywod - ſchacht Siradien.
  • Laßan, Stadt in dem Guzkowi - ſchen Diſtrict in Vor-Pommern, am Fluß Pene.
  • Laſt, iſt in Holland auff den Schif - fen ein Gewicht von 4000. Pfun - den oder 2. Tonnen, an andern Orten aber iſt dieſes Gewicht un - terſchiedlich.
  • Lateranum, die Kirche S. Johannis zu Rom.
  • Lateranenſis, iſt die vornehmſte Kir - che des Paͤbſtlichen Stuhls.
  • Laticzow, Stadt in Ober-Podo - lien am Fluß Bug, nebſt einer Caſtellaney.
  • Latitudo, Hoogte, Hauteur, iſt die Diſtanz von einem gewiſſen Ort biß zu der Linea æquinoctiali. Dieſe Diſtanz iſt allezeit gleich mit der Polus-Hoͤhe des Horizonts ſolches Ortes. Die Latitudo iſt Noͤrdlich, wenn der Ort zwiſchen der Linie und dem Polo ArcticoLat Laubegriffen; Suͤdlich aber iſt ſie, wenn der Ort zwiſchen der Linie und dem Polo Antarctico lieget.
  • Latronum Inſulæ, ſuche Larrons.
  • Latsky, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Lavagna, kleine Stadt nebſt dem Titul einer Graffſchafft, beym Einfluß des Flußes Lavagna, im Genueſiſchen Gebiet gelegen.
  • Laval, Stadt in Franckreich in der Landſchafft Maine, am Fluß Ma - yenne. Sie gehoͤret den Hertzo - gen von Trimouille, und iſt der Lei - nenweberey wegen beruͤhmt.
  • Lavant, Fluß, welcher in Ober - Steyermarck entſpringet, und ſich in die Draw ergeuſt.
  • Lavant-Mynd, Stadt in Kaͤrnd - ten, wo ſich der Fluß Lavant mit der Draw vereiniget. Sie ge - hoͤret dem Ertz-Biſchoff zu Saltz - burg und hat ein Schloß, wie auch ein Biſchoffthum, unter ietzt-gedachten Ertz-Biſchoff ge - hoͤrig.
  • Lavaur, Vaurium, kleine Stadt in Ober-Languedoc, am Fluß A - gouſt, nebſt einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Thou - louſe gehoͤrig.
  • Laubach, Labach, Lubiana, Haupt - Stadt in Crain, am Fluß Lau - bach in Rieder-Crain, nebſt ei - nem unter das Ertz-Biſchoffthum Saltzburg gehoͤrigen Biſchoff, welcher aber kein Stand des Reichs iſt. Eine andere Stadt findet man in Crain, welche Klein-Laubach genennet wird.
  • Laubach, kleine Stadt in der Wet - terau, den Grafen von Solms - Laubach gehoͤrig.
  • Lauben, Laubana, eine von den Sechs-Staͤdten in der Ober - Lauſitz, am Fluß Queiß. Sie gehoͤret Chur-Sachſen, und iſtdaſelbſtLaudaſelbſt ein Roͤmiſch-Catholiſches Nonnen-Kloſter.
  • Laucha, kleine Stadt im Gebiet des Hertzogs zu Sachſen-Weißen - fels, 1. Meile von Freyburg.
  • Lauchſtaͤdt, kleine Stadt und Amt, ins Stifft Merſeburg gehoͤrig.
  • Lauda, Lauden, Stadt, Schloß und Amt an der Tauber, zwiſchen Biſchoffsheim und Koͤnigshofen, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Lauder, Lodera, kleine Stadt in Suͤd-Schottland, und die Haupt - Stadt der kleinen Landſchafft Lauderdale.
  • Laudick, kleine Stadt in Groß-Po - len, am Fluß Warta in der Woy - wodſchofft Kaliſch.
  • Lavella, Labellum, Stadt in der Land - ſchafft Bari, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bari gehoͤrig.
  • Lauenburg, Hertzogthum im Nie - der-Saͤchſiſchen Kreis, an der El - be zwiſchen dem Mecklenburgi - ſchen, Luͤneburgiſchen und Hol - ſteiniſchen Gebiet, und beſitzet es anietzo das Chur-Haus Hanover. Die Haupt-Stadt heiſſet gleich - falls Lauenburg, welche ein Schloß hat, und an der Elbe lieget.
  • Lauenburg, Herrſchafft und Stadt in Hinter-Pommern laͤngs der Oſt-See.
  • Lavenham, Stadt in Suffolk.
  • Lavenmund, Oſtium Laventi, Stadt in Kaͤrndten, an Fluß Lavent, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Saltzburg gehoͤrig.
  • Laveten, ſuche Affut.
  • Lauff, kleine Stadt und Schloß in Francken an der Pegnitz, 2. Mei - len von Nuͤrnberg, wohin ſie auch gehoͤret.
  • Lauffen, Stadt im Ertz Biſchoffthum Saltzburg, am Fluß Salzach.
  • Lauffen, kleine Stadt auf einem Huͤgel am Necker, im Hertzog - thum Wirtemberg, nebſt einem Schloß.
  • Lauffen, Vogtey in der Schweitz, dem Canton Zuͤrch gehoͤrig.
  • Lauffenburg, eine unter den vier Waldſtaͤdten in Schwaben, wel - che befeſtiget iſt, und theilet ſie der Rhein von einander. Der groͤſte Theil der Stadt liegt auff der lincken Seite, an einem Ber - ge, auf welchem das Schloß ge - legen, und in dieſem wohnet der Oeſterreichiſche Land-Vogt. Bey - de Theile werden durch eine Bruͤcke vereiniget.
  • Laugingen, Lauingen, kleine Stadt nebſt einem Schloß, an der Do - nau im Hertzogthum Neuburg, zu welchem ſie auch gehoͤret.
  • Laviello, Lavello, kleine Stadt in Baſilicata, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bari gehoͤrig.
  • Lauingen, ſuche Laugingen.
  • Lavino, Fluß in dem Bologneſiſchen Gebiet in Jtalien.
  • Laviren, Louvier, Louvoier, Boeg - kruiſen, Waiffelen, dieſes heiſſet ſo viel, als ſich mit dem Schiff, ſo viel als moͤglich gegen den Wind halten, bald mit dem Stierbord oder der rechten, bald mit dem Bakbord oder der lincken Seite des Schiffes, indem man es mit dem Boeg oder Schnabel bald auf eine Seite richtet, bald aber ſel - biges auf die andere Seite wen - det. Dieſes geſchiehet, wenn der Wind contraire iſt, und man ver - hindern will, daß ſich das Schiff nicht allzuweit von dem vorge - ſetzten Lauff entfernet.
  • Laumellina, Lomellina, Landſchafft im Hertzogthum Meyland, laͤngs dem Po zwiſchen Pavia und Caſal.
  • Launa, Koͤnigliche Stadt im Sazer - Kreis in Boͤhmen.
  • Launſton, Stadt in Cornvval.
  • Lavoro, ſuche Terra di Lavoro.
  • Lauragais, ein Gebiet nebſt dem Ti - tul einer Graffſchafft in Ober - Languedoc.
  • Lauringen, Stadt und Amt im Bi - ſchoffthum Wuͤrtzburg, 2. Meilen von der Feſtung Koͤnigshofen.
  • Lauſanne, Lauſonium, ziemlich große Stadt im Pais de Vaud in der Schweitz, nicht weit vom Genf - fer-See. Sie iſt unter der Bot - maͤßigkeit des Cantons Bern. Seit dem dieſer Ort der Refor - mirten Religion zugethan iſt, ſo haͤlt ſich ihr Biſchoff zu Freyburg auff.
  • Lauſitz, Luſatia, Marggraffthum, welches gegen Oſten an Schle - ſien, gegen Suͤden an Boͤhmen, gegen Norden an die Marck Brandenburg, und gegen We - ſten an Meißen grentzet. Es wird eingetheilet in die Ober - und Nieder-Lauſitz, deren jene Chur-Sachſen, dieſe aber dem Hertzog zu Merſeburg, Chur - Brandenburg, den Graffen von Promnitz und den Graffen von Solms zugehoͤret.
  • Lauſton, Lanceſton, Fanum S. Ste - phani, Flecken in der Landſchafft Cornvval, am Fluß Tamer. Er hat Sitz und Stimme im Parla - ment von Engelland.
  • Lauter, kleiner Fluß in der Unter - Pfaltz, welcher ſich unterhalb Creutzenach in die Nahe ergeuſt.
  • Lauterburg, Stadt zum Biſchoff - thum Speyer gehoͤrig.
  • Lautereck, kleine Stadt und Amt am Fluß Lauter, in der Unter - Pfaltz, den Pfaltz-Graffen am Rhein zugehoͤrig.
  • Lautern, Amt in der Unter-Pfaltz,Lau Lecdem Churfuͤrſten zu Pfaltz gehoͤ - rig.
  • Lautrec, kleine Stadt mit dem Ti - tul einer Vicomté, in Langue - doc.
  • Lautrec, kleine Stadt in Albigeoia in Languedoc, auff einem Berge, allwo koͤſtlicher Wein waͤchſet. Sie hat den Titul einer Vicomté.
  • Lavvers, Lavvica, Labacus, Fluß in der Herrſchafft Groͤningen, wel - cher ſich ins Deutſche Meer er - geuſt.
  • Layen werden bey den Roͤmiſch-Ca - tholiſchen alle und jede genennet, welche nicht im Geiſtlichen Stan - de leben.
  • Laxenburg, ein angenehmer Ort in Nieder-Oeſterreich am kleinen Fluß Schwecha, nicht weit von Wien, allwo der Kaͤyſer ein ſchoͤ - nes Schloß hat.
  • Lazach, Koͤnigreich und Stadt im gluͤckſeligen Arabien. Die Tuͤr - cken beſitzen es anitzo.
  • Leaotung, Provintz des Koͤnigreichs China.
  • Lebeda, Lepeda, Leptis Magna, Stadt nebſt einer guten Citadelle und Hafen im Koͤnigreich Tri - poli.
  • Lebrixa, Nebriſſa, Stadt in Anda - luſien, nicht weit vom Fluß Gua - dalquivir.
  • Lebus, mittelmaͤſige Stadt an der Oder in der Mittel-Marck Bran - denburg.
  • Lecce, Lecci, Aletium, große und volckreiche Stadt in Otranto, und die Reſidentz des Gouver - neurs dieſer Provintz. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Otranto gehoͤrig.
  • Lech, Licus, Fluß, welcher in Ty - rol entſpringet, und ſich unter - halb Donawert in die Donau er - geuſt.
  • Lechenich, kleine und befeſtigte Stadt im Ertz-Stifft Coͤlln.
  • Leck, Leccus, ein großer Arm des Rheins, welcher ſich bey Wick in der Herrſchafft Utrecht vom Rhein abſondert, und ſich oberhalb Roterdam in die Maas ergeuſt.
  • Lectoure, Laictoure, Leictoure, La - ctora, Stadt am Fluß Giers in der Landſchafft Armagnac in Gaſco - gne, auff einem Berge, und mit einem feſten Schloß verſehen. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Aux gehoͤrig.
  • Ledesma, kleine Stadt im Koͤnig - reich Leon, nicht weit vom Fluß Salamanca. Sie liegt ungefehr 7. Spaniſche Meilen von Salamanca.
  • Leeds, Stadt in Torkshire.
  • Leek, Stadt in Staffordshire.
  • Leerdam, kleine Stadt nebſt dem Titul einer Graffſchafft am Fluß Lingen, in der Provintz Holland.
  • Leerpole, Leverpool, Flecken oder kleine Stadt in Lancaſter, am Ein - fluß des Flußes Merſey in das Jrlaͤndiſche Meer, nebſt einem weiten Hafen. Dieſer Ort hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Leerort, beruͤhmte Feſtung in der Graffſchafft Embden, wo der Fluß Lée in die Embs faͤllet.
  • Leevve, Leuvve, Leuvv, Feſtung nebſt einer guten Citadelle am Fluß Geete in Brabant. Das Fort de Leuvv liegt nahe darbey in einem Moraſt.
  • Legatum iſt ein Geſchencke, welches einer in ſeinem Teſtamente einer oder mehr Perſonen vermachet; ſel - bige aber nicht zu Erben einſetzet.
  • Legatus oder Nuntius, alſo werden die Geſandten genennet, welche der Pabſt an andere Potentaten und Republicken ſendet. Diejeni - ge, welche man Legatos à Latere nennet, ſeynd allemahl vorneh -Leg Leime Cardinaͤle, und dieſe die vornehmſten unter allen Le - gatis. Dieſer Nahme ruͤhret da - her, weil der Pabſt zu dieſer Ver - richtung nur allein diejenigen erwehlet, zu denen er das beſte Vertrauen hat, und welche ſtets an ſeiner Seite ſeynd. Derglei - chen Legati haben auch in Franck - reich den Vorſitz vor den Fuͤrſten vom Gebluͤte, wenn der Koͤnig ſein Lit de juſtice im Parlament haͤlt. Dargegen ſeynd die Legati de Latere keine Cardinaͤle, ob ſie ſchon zu Paͤbſtlichen Geſandſchaff - ten gebrauchet werden. Die Le - gati nati verrichten keine Geſand - ſchafften, und fuͤhren dieſen Ti - tul nicht wegen ihrer Perſon, ſondern wegen ihrer geiſtlichen Wuͤrden Dergleichen Legati nati ſeynd die Ertz-Biſchoͤffe zu Rheims und Arles. Jngleichen heißen Legati diejenigen, welche der Pabſt abſchicket, um bey einem allgemeinen Concilio ſeine Stelle zuvertreten.
  • Legnano, Leoniacum, kleine und be - feſtigte Stadt an der Etſch in der Landſchafft Veroneſe.
  • Lehal, kleine Stadt nebſt einem fe - ſten Schloß, in Liefland an einem Meer-Buſen.
  • Lehn, Fendum, Fief, iſt ein Land oder Gut, welches ein Vaſall oder Lehnsmann von ſeinem Lehns - Herren beſitzet, mit der Bedin - gung, daß er ihm den Eyd der Treue leiſten, und zu Krieges - oder Friedens-Zeiten gewiße Dienſte thun ſoll.
  • Leib-Renten, Rentes viageres, courantes ou volages, ſeynd Ein - kuͤnffte, welche darinnen beſtehen, daß ein Eigenthums-Herr ſein Capital oder ſeine Guͤter einem andern alſo verſchreibet, daß ihm ſolches Capital oder GuͤternachLeipnach dem Tode des Eigenthums - Herren heimfallen ſolten; jedoch mit der Bedingung, daß jener dieſem auff ſeine Lebens-Zeit jaͤhrlich gewiſſe und insgemein ſehr hohe Intereſſen auszahlen muß.
  • Leiceſter, Liceſtria, Provintz in En - gelland, welche gegen Norden an Nottingham, gegen Weſten an Darby und Warvvick, gegen Suͤ - den an Northampton, und gegen Oſten an Rutland und Lincoln grentzet. Sie iſt wegen ihrer zarten und weißen Wolle be - ruͤhmt, und die Haupt-Stadt heißet gleichfalls Leiceſter, oder Leogara, am Fluß Stour gele - gen.
  • Leictoure, ſuche Lectoure.
  • Leiden, ſuche Leyden.
  • Leigthon-Buzzard, Stadt in Bed - fordshire.
  • Leine, Lynius, Fluß, welcher zu Heiligenſtadt auff dem Eisfeld entſpringet, und ſich in die Aller ergeuſt.
  • Leiningen, Linanganus Comitatus, Linange, Graffſchafft in der Un - ter-Pfaltz, welche ihre abſonder - liche Graffen hat.
  • Leinſter, ſuche Lagenia.
  • Leipheim, kleine Stadt, Schloß und Herrſchafft in Schwaben, der Stadt Ulm gehoͤrig. Sie liegt nicht weit von Guͤntzburg.
  • Leipzig, Lipſia, einiger maſen be - feſtigte Stadt an den drey klei - nen Fluͤßen, Pleiße, Bare und Elſter, 5. Meilen von Halle und 3. Meilen von Merſeburg, im Leipziger-Kreis in Meißen gele - gen. Sie iſt eine beruͤhmte Han - dels-Stadt, und hat jaͤhrlich drey Meſſen, wie auch ein Churfuͤrſt - lich Ober-Hofgericht, eine Uni - verſitaͤt, und ein befeſtigtesLei LemSchloß, die Pleißenburg ge - nant.
  • Leiria, Leria, Stadt in dem Portu - gieſiſchen Eſtremadura, nebſt ei - nem Biſchoffthum, welches un - ter den Ertz-Biſchoff zu Liſabon gehoͤret.
  • Leisnick, kleine Stadt im Leipziger - Kreis in Meißen.
  • Leiſſe, Luſſea, Fluß in Savoyen, welcher ſich in den See von Bour - get ergeuſt.
  • Leith, Lyth, kleine aber gute Han - dels-Stadt in der Schottlaͤndi - ſchen Landſchafft Lothiana, an dem Meer-Buſen bey Edenburg, wo der Fluß Leith hinein faͤllet.
  • Lelow, Stadt und Caſtellaney am - Fluß Plicza, in der Woywod - ſchafft Cracau.
  • Lemberg, Leoberga, kleine Stadt im Fuͤrſtenthum Jauer, am Fluß Bober.
  • Lemberg, Luwow, Leopolis, Haupt Stadt in Klein-Reußen, in der Woywodſchafft Lemberg, am Fluß Pelteu, oder Poltew, 50. Mei - len von Cracau. Sie iſt groß, befeſtiget, und hat ein Ertz-Bi - ſchoffthum, wie auch zwey feſte Schloͤßer, deren eines in-das andere aber außerhalb der Stadt auff einem ſehr hohen Berge liegt. Dieſe Stadt treibet große Hand - lung, und hat zwey weitlaͤufftige Vorſtaͤdte. Die Woywodſchafft beſtehet aus vier Caſtellaneyen, welche ſeynd Lemberg, Przemisl, Sanock und Halicz.
  • Lembro, Imbros, Jnſul auff dem Archipelago.
  • Lemgow, große Stadt am kleinen Fluß Pega, in der Graffſchafft Lemgow, in Weſtphalen, den Graffen von der Lippe gehoͤrig.
  • Lemnos, ſuche Stalimene.
  • Lemo, Lemuris, kleiner Fluß, wel - cher im Genueſiſchen Gebiet ent -Uſpringet,Lem Leoſpringet, und ſich in den Fluß Alexandrin ergeuſt.
  • Lempheim, kleine Stadt und Schloß bey der Donau, in Schwaben. Sie gehoͤret nach Ulm.
  • Lemſter, Leonis Monaſterium, Stadt in Herefordshire, welche Sitz und Stimme im Parlament von En - gelland hat.
  • Lenczicz, Woywodſchafft in Groß - Polen, welche drey Diſtricte be - greiffet, nemlich Lenczicz, Bre - zin und Orlow. Die Haupt - Stadt Lenczicz liegt im Moraſte, und hat eine Citadelle auff einem Felſen.
  • Lenczna, Stadt in der Woywod - ſchafft Lublin.
  • Lenham, Stadt in Kent.
  • Lennox, Levinia, Provintz in Suͤd - Schottland, welche gegen We - ſten an Argyle, gegen Norden an Broad-Albain und Mentheit, ge - gen Oſten an Sterling und Cluy - desdale, und gegen Suͤden an Reinfreu grentzet.
  • Lens, Lendum, kleine Stadt am Fluß Souchets, in Artois, deren Feſtungs-Wercke geſchleiffet ſeynd.
  • Lentini - ſuche Leontini.
  • Lenzo, Fluß, welcher im Apenni - niſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich bey Berſello in den Po er - geuſt.
  • Leon, Legio, Koͤnigreich, welches heutiges Tages eine Provintz des Koͤnigreichs Caſtilien iſt. Seine Grentzen ſeynd gegen Norden Aſturien, gegen Oſten Alt-Caſti - lien, gegen Suͤden das Spaniſche Eſtremadura und gegen Weſten Portugal und Gallicien. Es wird eingetheilet in Leon jenſeit des Douro und in Leon dießeit des Douro. Es iſt bergicht, duͤrre und unfruchtbar. Die Haupt - Stadt Leon liegt an dem Aſturi -Leo Lerſchen Gebuͤrge, am Urſprunge des Flußes Ezla, und hat einen Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoff - thum zu Compoſtell gehoͤrig.
  • Leon, kleine Jnſul bey Cadix.
  • Leon, Stadt in Cappadocien.
  • Leon de Nicaregua, Haupt-Stadt der Provintz Nicaregua in Neu - Spanien, deren Biſchoff unter das Ertz-Biſchoffthum zu Mexico gehoͤret.
  • Leonberg, eine wohlgebauete Stadt und Schloß im Hertzogthum Wir - temberg, mit einem Graben um - geben.
  • Leondoul, ſuche S. Paul de Leon.
  • Leonsberg, Churfuͤrſtliches Schloß in Unter-Baͤyern, im Rent-Amt Straubing.
  • Leontini, Lentini, die aͤlteſte Stadt in Sicilien, im Val di Noto, wel - che aber das Erdbeben Anno 1693. ſehr verwuͤſtet hat.
  • Leopoldſtadt, Feſtung in Ungarn, welche ein regulier Viereck iſt. Sie liegt zwiſchen der Donau, Wag und Tyrna.
  • Lepanto, Naupactus, befeſtigte Stadt in Livadia am Golfo di Lepanto, auff einem Berge, nebſt einer feſten Citadelle. Sie hat einen Ertz-Biſchoff und einen Hafen, in welchen nichts als kleines Fahr-Zeug einlauffen kan, und wurde dieſelbe Anno 1699. den Venetianern durch die Tuͤrcken wiedergegeben.
  • Leplo, Stadt in der Woywodſchafft Witepsk.
  • Lequeytio, Stadt in Biſcaya am Meer, nicht weit von Bilboa.
  • Lere, Leyre, kleiner Fluß in Guien - ne, welcher ſich in den Golfe d’Arcachon ergeuſt.
  • Leria, ſuche Leiria.
  • Lericea, kleine Stadt an der Ge - nueſiſchen Kuͤſte, allwo ein Gol - fo iſt, welcher von dem GolfodellaLer Lesdella Spezza nur allein durch eine Erd-Zunge abgeſondert wird.
  • Lerida, Ilerda, befeſtigte Stadt auf einem Huͤgel in Catalonien, wel - che ſich biß in den Fluß Segre er - ſtrecket, allwo eine hoͤltzerne Bruͤ - cke hinuͤber gehet. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Tarragona gehoͤrig, wie auch eine Univerſitaͤt, und 2. Caſtelle, eines in der Hoͤhe inner - halb, das andere aber auſſerhalb der Stadt. Jm uͤbrigen iſt ſie eine Grentz-Feſtung gegen Catalonien.
  • Lerins, die Jnſuln Lerins oder S. Margarethæ und S. Honorati ſeynd zwey kleine Jnſuln auff dem Mittellaͤndiſchen Meer an der Kuͤſte von Provence.
  • Lerma, Flecken mit dem Titul ei - nes Hertzogthums in Alt-Caſti - lien, am Fluß Arlanza.
  • Lermen-Platz einer Feſtung iſt ent - weder auff dem Wall oder in den Außenwercken, allwo ſich die Garniſon, wenn es Lermen wird, mit Ober - und Unter-Gewehr und brennender Lunte einfinden muß. Jm Felde iſt der Lermen - Platz vor dem Gewehr, und muͤſ - ſen ſich die Trouppen daſelbſt ver - ſamlen, um Ordre zu erwarten.
  • Leros, Lero, Jnſul des Archi - pelagi, gegen den Kuͤſten von Natolien. Sie hat zwey gute Haͤfen, und in der Stadt Leros iſt ein Biſchoff, welcher unter den Ertz-Biſchoff zu Rhodus gehoͤret. Sie iſt der Aloe wegen beruͤhmt.
  • Lers, Lertius, zwey Fluͤſſe in Ober - Languedoc, unter welchen ſich der große Lers in den Fluß Lau - riege, der kleine Lers aber in die Garonne ergeuſt.
  • Lesbos, ſuche Metelino.
  • Lescar, Lascar, Beneharnum, Stadt in Gaſcogne am Fluß Gave, in der Landſchafft Bearn, nebſt einemLes LetBiſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Auch gehoͤrig.
  • Lesche, Letia, kleiner Fluß, welcher im Ardenner-Wald entſpringet, und ſich oberhalb Dinant in die Maas ergeuſt.
  • Leſer, kleiner Fluß im Ertz-Stifft Trier, welcher ſich Veldentz gegen uͤber in die Moſel ergeuſt.
  • Leſina, Pharia, Jnſul nebſt einer Stadt gleiches Nahmens auff dem Golfo di Venezia. Sie hat den Titul eines Hertzogthums, und gehoͤret den Venetianern. Die Stadt hat einen guten Ha - fen, und eine nahe darbey auff einem Berge gelegene Citadelle.
  • Leſnow, kleine Stadt in Volhynien.
  • Leſſen, Leſſines, kleine Stadt am Fluß Denre, im Hennegau.
  • Leßne, Liſſe, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.
  • Leßow, Nortſtrand, Jnſul in Daͤn - nemarck auf dem Cattegat, welche auff allen Seiten mit Sand - Baͤncken umgeben iſt.
  • Leſtithiel, Leſtvvithiel, Flecken in Cornvval welcher Sitz und Stim - me im Parlament von Engelland hat.
  • Letchland, Stadt in Gloceſtershire.
  • Leto morto, kleiner Fluß in der Marca d’Ancona, welcher ſich un - terhalb Fermo in den Golfo di Ve - nezia ergeuſt.
  • Letrim, kleine Stadt in Connaugt, am Fluß Shannon, und die Haupt - Stadt der Graffſchafft Letrim.
  • Letten, Lettland, Littia, Landſchafft in Lieffland, welche gegen Norden an Eſtland, gegen Suͤden an Cur - land, gegen Oſten an Moſcau, und gegen Weſten an den Meer - Buſen von Riga grentzet, theils dem Koͤnig in Schweden, theils den Moſcowitern gehoͤrig.
  • Lettere, Lycteræ, kleine Stadt im Principato citra, nebſt einem Bi -U 2ſchoff -Levſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Amalfi gehoͤrig.
  • Levadia, Badia, Lebadia, Provintz in Griechenland.
  • Levante, alſo nennet man insgemein die gegen Morgen gelegenen Laͤn - der, wie auch das Mittellaͤndiſche Meer, und heiſſet Levante ſo viel, als Oſten.
  • Levantins, die gegen Morgen woh - nende Voͤlcker.
  • Levanzo, kleine Jnſul auf, dem Mit - tellaͤndiſchen Meer, bey der Weſt - lichen Kuͤſte von Sicilien.
  • Levartovia, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Leubus, Leobuſium, Abtey im Fuͤr - ſtenthum Wolau.
  • Leuchtenberg, Landgraffſchafft in der Ober-Pfaltz, laͤngs dem Fluß Nab. Sie gehoͤret dem Haus Bayern.
  • Leucos, Patraſſo, Glaucus, kleiner Fluß in Morea, welcher ſich nicht weit von Patraſſo in den Golfo di Patraſſo ergeuſt.
  • Leucoſa, Licoſa, Leucoſia, eine von denjenigen Jnſuln, welche Li Galli genennet werden, auff dem Golfo di Salerno, nicht weit von den Kuͤſten des Principato citra.
  • Levents ſeynd in Tuͤrckey ſolche Soldaten zur See, welche keine ordentliche Bezahlung haben, auch nicht unter die Kriegs-Or - den gezehlet werden, ſondern vor jede Reiſe nur 5. biß 6000. Aſper bekommen, und nach ihrer Zu - ruͤckkunfft caſſiret werden.
  • Lever, le petit Lever, oder das kleine Auffſtehen, wird am Frantzoͤſi - ſchen Hof diejenige Zeit genennet, wenn der Groß-Kaͤmmerer oder aber der vornehmſte Kammer - Juncker dem Koͤnige des Mor - gens die Schlaff-Muͤtze abnimmt.
  • Leverano, Flecken mit dem Titul ei -Lev Leunes Fuͤrſtenthums, in der Terra d’Otranto, bey Lecce.
  • Leverpool, ſuche Leerpol.
  • Levin, Levvin, Fluß, welcher in der Schottlaͤndiſchen Landſchafft Mentheit entſpringet, und ſich in den Meer-Buſen von Forth er - geuſt. Einen andern Fluß glei - ches Nahmens findet man in der Graffſchafft Lennox, welcher ſich unterhalb Dunbriton in den Fluß Cluyd ergeuſt.
  • Levita, eine kleine wuͤſte Jnſul auf dem Archipelago, welche einen ſehr ſichern Hafen hat.
  • Levroux, Leproſium, kleine Stadt in Berry.
  • Leuſe, kleine Stadt im Hennegau, am Urſprung des Flußes Denre.
  • Leutkirch, kleine freye Reichs-Stadt im Algoͤw in Schwaben, am Fluß Eſchach, allwo die Eitrach darzu koͤmmt, an der Land-Straße ge - gen Tyrol und Jtalien. Der Rath daſelbſt iſt meiſtentheils Evangeliſch.
  • Leutmeritz, Litomerium, Haupt - Stadt des Leutmeritzer-Kreiſes in Boͤhmen, an der Elbe, nebſt ei - nem Biſchoff, unter das Ertz - Biſchoffthum zu Prag gehoͤrig.
  • Leutſch, kleine aber wohlbefeſtig - te Stadt auf einem Huͤgel in der Graffſchafft Zcepus in Ober-Un - garn, am Carpathiſchen Gebuͤrge.
  • Leuvv, ſuche Leevve.
  • Leuvvarden, Leovardia, Haupt-Stadt in Friesland, an einem Canal, wel - cher nach Dorkum gehet. Sie iſt groß, wohlgebauet und befeſti - get, und die Reſidentz des Juſtiti - en-Hofes, wie auch des Stadt - halters der Staaten von dieſer Provintz.
  • Leuwenz, Lewenz, Levia, kleine Stadt und Schloß in der Graff - ſchafft Bars in Ober-Ungarn, zwiſchen dem Fluß Gran und Ypol.
  • Levvarden, ſuche Leuvvarden.
  • Lewin, Stadt in der Graffſchafft Glatz in Boͤhmen.
  • Levvis, Jnſul in Schottland, und die noͤrdlichſte unter den Jnſuln Weſternes. Sie wird durch einen ſchmalen Strich Landes in zwey Theile abgeſondert, unter welchen der noͤrdliche den Nahmen Levvis behaͤlt, der Suͤdliche aber Harray genennet wird.
  • Leyden, Lugdunum Batavorum, Stadt in der Graffſchafft Holland, und die Haupt-Stadt des Rhynland, am alten Canal des Rheins, wel - cher ſich nicht weit von dieſer Stadt in dem Sande verlichret. Sie iſt ſehr groß, ſchoͤn und volck - reich, und ihrer Tuchmacherey wegen beruͤhmt, auch iſt hieſelbſt eine Univerſitaͤt. Sie wird durch viele Canaͤle durchſchnitten, und iſt die vierdte in der Ordnung der - jenigen Staͤdte, welche Depu - tirten zur Verſamlung der Pro - vintz Holland ſchicken.
  • Leyte, Lutis, Fluß, welcher in Steyermarck entſpringet, und ſich in Nieder-Ungarn bey Owar in einen Arm der Donau ergenſt.
  • Leyton, Stadt am Fluß Ley, unge - fehr 5. Meilen von Londen.
  • Lez, Ledus, kleiner Fluß in Langue - doc, welcher ſich in den See Ma - guelone ergeuſt.
  • Lezaisk, Stadt in der Woywodſchafft Sendomir.
  • Lezignen, Luzignan, kleine Stadt am Fluß Vonne in Poitou.
  • Lianne, Elna, Fluß in der Landſchafft Boulenois in der Picardie, welcher ſich unterhalb Boulogne ins Meer ergeuſt.
  • Liard, kleine Silber-Muͤntze in Franckreich, welche 3. Deniers oder anderthalbe leichte Pfennige gilt.
  • Liba, Stadt am Fluß dieſes Nah - mens in Maſovien.
  • Libanus, beruͤhmter Berg zwiſchen Syrien und Judæa, welcher ſich von Weſten gegen Oſten vom Mittellaͤndiſchen Meer biß an A - rabien erſtrecket.
  • Libau, Stadt und Hafen an der Oſt-See in Curland.
  • Libeten, Bergſtadt in Ober-Ungarn.
  • Libochowicz, adliche Stadt in Leut - meritzer-Kreis in Boͤhmen.
  • Lich, kleine Stadt in der Wetterau, 2. Meilen von Gießen, am kleinen Fluß Wetter, den Graffen von Solms gehoͤrig.
  • Lichfield, kleine Stadt in der Land - ſchafft Stafford an einem Moraſt. Jhr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Canterbury.
  • Lichſtall, Laucoſtabulum, kleine Stadt in der Schweitz, dem Can - ton Baſel gehoͤrig.
  • Lichten, ligten, alleger, heiſſet ſo viel als erleichtern oder auch auffhe - ben, zum Exempel, die Ancker lichten oder auffheben.
  • Lichtenau, kleine Stadt und feſtes Schloß in Nieder-Elſaß, 3. Mei - len von Strasburg.
  • Lichtenau, kleine Stadt und feſtes Schloß, der Stadt Nuͤrnberg gehoͤrig, und im Marggraffthum Anſpach gelegen.
  • Lichtenberg, Schloß und Herrſchafft in Nieder-Elſaß, den Graffen von Hanau gehoͤrig.
  • Lichtenberg, Amt im Hertzogthum Zweybruͤcken
  • Lichtenburg, Stadt und Schloß im Saͤchſiſchen Chur-Kreiſe.
  • Lichtenfels, ſuche Liechtenfels.
  • Lichtenſtadt, Stadt im Elnbogner - Kreis in Boͤhmen.
  • Lichtenſteig, kleine Stadt im Ober - Tuͤrgow, dem Abt zu S. Gallen gehoͤrig.
  • Lichtenſtein, ſuche Liechtenſtein.
  • Lichter, ſuche Alleges.
  • Licoſa, ſuche Leucoſa.
  • Lida, kleine Stadt nebſt einer Ca - ſtellaney und einem Schloß in der Woywodſchafft Troki.
  • Liddesdale, kleine Landſchafft in Suͤd - Schottland an den Engellaͤndi - ſchen Grentzen. Sie iſt bergicht, und hat gar keine Staͤdte, ihr Nahme aber koͤmmt von dem Fluße Liddal her.
  • Lidkioping, kleine Stadt in Weſt - Gothland, wo der Fluß Lida in den See Wener faͤllet.
  • Liebe, ſuche Loͤbau.
  • Liebenau, kleine Stadt, den Hertzo - gen zu Braunſchweig und Luͤne - burg gehoͤrig, in der Graffſchrfft Hoya.
  • Liebenthal, kleine Stadt, einer Aebtißin gehoͤrig, im Fuͤrſten - thum Jauer.
  • Liebenwald, kleine aber befeſtigte Stadt in der Ucker-Marck Bran - denburg, am Fluß Havel.
  • Liebenzell, kleine Stadt an der Na - golt im Schwartzwalde, und nicht weit davon iſt das Zeller-Bad.
  • Liechtenfels, Stadt, Schloß und Amt am Mayn, allwo die Reder und Cronach hinein faͤllet, im Bi - ſchoffthum Bamberg.
  • Liefkenshoeck, ein Fort im Hollaͤndi - ſchen Flandern, am lincken Ufer der Schelde, Lillo gegen uͤber.
  • Liechtenſtein, Fuͤrſten von Liechten - ſtein beſtehen aus zwey Linien, nemlich aus der Caroliniſchen und Gundaccariſchen.
  • Liefland, Provintz in Europa, wel - che gegen Oſten an Moſcau und Jngermanland, gegen Suͤden an Lithauen und Samogitien, (wo - durch ſie vom Brandenburgiſchen Preußen abgeſondert wird) ge - gen Weſten an die Oſt-See und gegen Norden an den Sinum Fin - nicum grentzet. Sie iſt frucht - bar an Gras und Getreyde, und theilet man ſie in zwey Land -Lie Lieuſchafften, nemlich in Eſthen und Letten. Der groͤſte Theil des Landes gehoͤret dem Koͤnig in Schweden. Ein Theil aber von Letten wird das Polniſche Lief - land genennet, darinnen die Po - len das meiſte, die Moſcowiter aber auch etwas beſitzen.
  • Lientz, Luenz, Stadt und Schloß in Tyrol, am Fluß Draa oder Dravo, wo die Jſola hineinfaͤl - let, 4. Meilen von Jnnichen.
  • Liere, Lire, kleine befeſtigte Stadt und die Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Cantecroy im Spaniſchen Brabant, wo die Fluͤße Groß-und Klein-Nethe zuſammen kommen.
  • Lieroort-Schans, ein Fort in Oſt - Friesland am Fluß Embs, den Hollaͤndern gehoͤrig.
  • Lieutenant bedeutet insgemein ei - nen Bedienten, welcher die Stelle eines andern vertritt.
  • Lieutenant im Kriege iſt bey jeder Compagnie zu Pferd und Fuß der zweyte Ober-Officirer, und commandiret in Abweſenheit des Rittmeiſters oder Hauptmanns. Wenn dieſer aber zu gegen iſt, ſo fuͤhret der Lieutenant den Hinter - Zug im marſchiren. Seine Wacht - Poſten ſeynd unter den Thoren, auch ziehet er nicht geringer, als mit 40. Mann auff, empfaͤnget alle Abend vom Sergenten das Wort, hat das meiſte mit der Compagnie zu thun, verrichtet a - ber nichts ohne des Capitains Vorwiſſen, und exerciret die Com - pagnie. Sein Gewehr iſt eine Partiſan, halbe Piqve oder Flin - te mit einer Bajonette. Ein Lieutenant von der Infanterie iſt im Marſch zu Pferde, im Treffen und bey der Parade aber zu Fuß, und ſchlieſſet die Compagnie.
  • Lieutenant auf einem Schiffe iſt der erſte Officirer nach dem Capitaine,welcherLieu Ligwelcher ihn darzu gebrauchet, daß er von einem Schiffe zum andern faͤhret, und die Geſchaͤffte ausrichtet. Wenn er ſich in ei - nem Hafen befindet, ſo muß er taͤglich, wie ſolches in Franckreich gebraͤuchlich iſt, denen vor die Officiers auffgerichten Krieges - Schulen, monatlich aber denen beym Commandanten angeſtelle - Zuſammenkuͤnfften beywohnen. Er muß auch, wenn die Schiffe calfatert oder ausgebeßert wer - den, darbey ſeyn, und ſeinem Capitain von allem, was vorge - het, Bericht erſtatten, wie nicht weniger ein Journal ſeiner Schiff - Fahrt halten.
  • Lieutenant civil zu Paris iſt der Lieu tenant des Prevoſt, als welcher letztere der Richter in Civil-Sa - chen iſt.
  • Lieutenant criminel iſt in Franck - reich derjenige, unter welchen die peinliche Sachen gehoͤren. Der Lieutenant de Police aber iſt der - jenige, welcher die Auffſicht uͤber alles hat, was das Policey-We - ſen angehet.
  • Lieutenant General iſt in Franckreich derjenige, welcher in Abweſen - heit des Prevoſt, Bailly oder Se - neschal in einem Preſidial oder in einer Juſtice Royale præſidi - ret.
  • Lieutenant General des Armées nava - les de France iſt ein Officier, welcher unter dem Vice-Admiral commandiret. Er gehet denen Chefs d Eſcadre vor, und gibt denſelben die Ordre, welche ſie hernach den geringern Officiers austheilen.
  • Ligne, Flecken mit dem Titul eines Fuͤrſtenthums im Hennegau, am Fluß Denre.
  • Lignitz, Fuͤrſtenthum in Nieder - Schleſien, zwiſchen den Fuͤrſten -Lig Limthuͤmern Jauer, Glogau und Wolau, dem Kaͤyſer als Koͤnige in Boͤhmen gehoͤrig. Die Haupt - Stadt heißet gleichfalls Lignitz, liegt am Kazbach, 8. Meilen von Breßlau, iſt wohl gebauet, hat ein Schloß, und findet man da - ſelbſt das Begraͤbniß der Fuͤrſten von Lignitz.
  • Lignon, kleiner Fluß in der Land - ſchafft Forez, welcher ſich bey der Stadt Feurs in die Loire ergeuſt.
  • Ligor, Stadt in der Halb-Jnſul von Jndien jenſeit des Gangis, am Meer-Buſen von Siam, allwo ſie einen guten Hafen hat. Sie gehoͤret dem Koͤnig von Siam.
  • Ligter, Allege, iſt ein leeres Schiff, welches man an ein groͤßer Schiff anhenget, damit man aus dieſem in Fall der Noth etwas von ſeiner Ladung in jenes bringen koͤnne.
  • Liguſtiſche Meer, ſuche Genua.
  • Lille, Ryſſel, Inſula, Haupt-Stadt des Waloniſchen Flandern, am Fluß Deule, nebſt einer Caſtella - ney. Sie iſt groß, wohl befeſti - get, hat eine ſehr feſte Citadelle, treibet große Manufacturen und Handlung, und gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Lille, Illa, Ella, Fluß, welcher in der Landſchafft Limonſin entſprin - get, und ſich bey Libourne in die Dordogne ergeuſt.
  • Lille, Stadt in der Graffſchafft Ve - naisſin in Provence, welche von dem Fluß Sorgue umgeben wird.
  • Lillebone, Juliobona, kleine Stadt in der Normandie an der Seine.
  • Lillo, gute Feſtung im Hoͤllaͤndiſchen Brabant, an der Schelde zur rechten Seite. Allhier muͤßen ſich alle Schiffe vor Ancker legen, und den Zoll entrichten.
  • Lima, Los Reyes, Haupt-Stadt in Peru und die Reſidentz des Spa - niſchen Vice-Koͤnigs von gantzU 4Suͤd -LimSuͤd-America. Sie iſt ſehr groß, reich und befeſtiget und hat ein gutes Schloß nebſt einem ſehr bequemen Hafen. Auch iſt da - ſelbſt eine Audientia oder Par - lament, ein Ertz-Biſchoffthum und eine Univerſitaͤt.
  • Lima, Porte de Lima, Stadt in der Provintz Entre Douro y Minho in Portugal, am Fluß Lima.
  • Lima, Fluß, welcher in Gallicien entſpringet, und ſich unterhalb Fos de Lima in das Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Limagne, Alimania, ein gewißes Gebiet in Nieder-Auvergne, laͤngs dem Fluß Allier, welches ſeiner Fruchtbarkeit wegen beruͤhmt iſt.
  • Limat, Lint, Fluß, welcher an den Graubuͤndiſchen Grentzen ent - ſpringet, und ſich unterhalb Ba - den in den Fluß Aar ergeuſt.
  • Limburg, Transmoſana Ditio, kleines Hertzogthum und eine von den ſiebenzehen Provintzen der Nie - derlande, zwiſchen dem Hertzog - thum Juͤlich und dem Stifft Luͤt - tig gelegen. Man theilet ſie in vier Gebiete, nemlich in die Herr - ſchafft Fauquemont, Graffſchafft Dalen, Herrſchafft Rolduc, und das eigentlich ſo genante Her - tzogthum Limburg. Die bey - den erſten gehoͤren den Hollaͤn - dern, die beyden letztern aber den Spaniern.
  • Limburg, Haupt-Stadt des Her - tzogthums dieſes Nahmens, wel - che befeſtiget iſt, und ein feſtes Schloß hat. Sie liegt auff ei - nem Berge, an welchem der Fluß Weze vorbeylaͤuffet.
  • Limburg, Herrſchafft in Francken, den Freyherrn von Limburg ge - hoͤrig.
  • Lime, Lime-Regis, Flecken an derLimKuͤſte von Dorcheſter, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Limene, Lemene, kleiner Fluß im Friaul, welcher ſich zu Palata di Lemene in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Limerick, Graffſchafft in der Pro - vintz Mounſter, zwiſchen den Graffſchafften Tiperari, Corke und Kerry, und zwiſchen dem Fluß Shannon gelegen. Die Haupt - Stadt heißet gleichfalls Limerick, durch welche der Fluß Shannon fleuſt. Sie iſt befeſtiget, hat ein feſtes Schloß, und haͤlt man ſie vor eine der reicheſten und leb - haffteſten Staͤdte in Jrland.
  • Limfort, Fluß auff der Halb-Jnſul Juͤtland.
  • Limoges, Lemovica, Haupt-Stadt der Landſchafft Limoſin, am Fluß Vienne. Sie iſt ziemlich groß, und hat ein unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Bourges gehoͤriges Bi - ſchoffthum, wie auch ein Preſi - dial.
  • Limona, kleine Jnſul zwiſchen den Jnſuln Rhodus und Stampalia, an den Kuͤſten von Natolien. Sie hat einen guten Hafen.
  • Limoſa, kleine Jnſul auff dem Mit - tellaͤndiſchen Meer, dem Malte - ſer-Orden gehoͤrig.
  • Limoſin, Limovicenſis Provincia, Pro - vintz im General-Gouvernement Guienne. Sie grentzet gegen Suͤ - den an Quercy, gegen Oſten an Auvergne, gegen Norden an Mar - che und gegen Weſten an Angou - mois. Sonſten iſt es eine kalte Gegend, welche nicht viel Korn und Wein, aber deſtomehr Speltz, Gerſte und Caſtanien hervor brin - get.
  • Limoux, Limoſium, kleine Stadt in Ober-Languedoc, am Fluß Au - de.
  • Limpurg, kleine Stadt am Fluß Loͤh - ne, in das Ertz-Stifft Trier ge - hoͤrig.
  • Lin iſt eine Art Schiffe, welche ohne Gefahr mit allen Winden ſegeln koͤnnen.
  • Lincke, kleine Feſtung am Fluß Col - ne in Flandern, der Kron Franck - reich gehoͤrig.
  • Lincoͤping, Stadt in Oſt-Gothland, zwiſchen dem See Veter und der Oſt-See. Sie hat einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Upſal gehoͤrig.
  • Lincolne, Provintz in Engelland, welche gegen Norden an York, gegen Weſten an Nottingham und Leiceſter, gegen Suͤden an Rut - land, Northampton und Cambrid - ge, und gegen Oſten an das Deutſche Meer grentzet. Die Haupt-Stadt Lincolne iſt ziem - lich groß, liegt am Fluß Withan, und hat einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury ge - hoͤrig.
  • Lindau, Lindovia, Lindoa, freye Reichs-Stadt Evangeliſcher Re - ligion in Schwaben auff zwey kleinen Jnſuln des Boden-Sees, uͤber welchen eine Bruͤcke von dar biß ans Land gehet. Sie iſt reich, groß und befeſtiget, und treibet große Handelſchafft. Der Rath und die Buͤrgerſchafft iſt meiſten - theils Evangeliſch: Die Roͤmiſch Catholiſche Aebtißin aber daſelbſt iſt ein unmittelbarer Stand des Reichs.
  • Lingen, Graffſchafft im Biſchoff - thum Muͤnſter, welche nach Wil - helm des III. Koͤnigs in Engelland, Abſterben dem Koͤnig in Preußen proviſionaliter zuerkannt worden. Die Haupt-Stadt Lingen liegt am Fluß Embs, 13. Meilen von Bremen, iſt befeſtiget, und hatLinein feſtes Schloß nebſt einem be - ruͤhmten Gymnaſio.
  • Linie, Æquator oder Linea æquino - ctialis iſt derjenige Circul oder ge - rade Linie, welche auff der Welt - Kugel von Oſten gegen Weſten qver uͤber gehet. Sie wird in 360. Gradus eingetheilet, und ma - chet auff der Erd-Kugel ein Grad 15. Deutſche Meilen; alſo daß die Welt 5400. Deutſche Meilen in ihrem Umfange hat. Dieje - nigen aber, welche unter der Li - nie wohnen, haben ſtets Tag und Nacht gleich.
  • Linie, iſt bey der Krieges-Bau-Kunſt ein Maas, welches der 12. Theil eines Daumens iſt.
  • Linie wird im Felde von der Einthei - lung einer in Schlacht-Ordnung geſtelleten Armee geſaget, welches eine gerade Linie der in Ordnung geſtelleten Mannſchafft iſt, ſo weit es das Feld leidet. Die Fran - zoͤſiſche wie auch andere Arme - en pflegen ſich in drey Linien zu - ſtellen. Die erſte iſt die Avant - Garde, welche in viele fornan geſtellte Bataillons und Eſcadrons eingetheilet wird. Die andere iſt diejenige, welche man das Corps de Bataille nennet, und muß man zwiſchen beyden Linien 150. Fuß freyen Raum laßen, damit man ſich wieder verſamlen kan. Die dritte iſt das | Corps de Reſerve oder die Arriere-Garde, und muß man zwiſchen dieſer und der zweyten Linie ungefehr 300. Schritte frey - en Raum laßen.
  • Linie, Streep, Rij, alſo nennet man die Ordnung der Poſtirung einer Flotte, wenn eine See-Schlacht gehalten wird. Alsdenn ſtellet ſich die Avantgarde, das Corps de Bataille und die Arriere Garde in eine Linie, wenn die EſcadrenU 5oderLinoder Diviſiones bey einander ſeynd. Dieſes geſchichet, ſo viel es moͤglich iſt, nicht allein um den Vortheil des Windes zuer - halten, ſondern auch weil, wenn die Schiffe reihen-weiſe hinter einander ſtuͤnden, diejenigen, welche nicht im erſten Gliede waͤ - ren, ihre Lagen nicht auff die feindlichen Schiffe ſchieſen koͤn - ten, indem ihnen die Schiffe von ihrer eigenen Partey im Wege ſtuͤnden.
  • Linie iſt ein auffgeworffener Gra - ben mit einer Bruſtwehr, welcher insgemein hier und dar mit Re - douten verſehen iſt, um dadurch ein Feld zubedecken, und den Einbruch der Feinde zuverhin - dern.
  • Linie in der Genealogie iſt eine Reihe Anveꝛwandten verſchiedenes Gra - des, welche alleſamt von einer - ley Stamm-Vater herkommen. Die gerade Linie, Linea directa, iſt diejenige, welche vom Vater auff den Sohn, und ſo ferner, herunter gehet. Die Seiten-Li - nie aber, Linea collateralis, iſt die Ordnung derjenigen, welche zwar auch von einerley Stamm herkommen, der ſich aber in zwey oder mehr Linien getheilet hat, und in dieſer befinden ſich die Vettern und Baaſen oder Muh - men in Anſehung der geaꝛden Linie
  • Linke, ein Fort in Flandern, beym Fluß Colme.
  • Linlitgo, Lithquo, Lindum, Stadt nebſt einem ſchoͤnen Schloß in Lothiana in Schottland, am Meer-Buſen von Forth.
  • Linoſa, Jnſul auff dem Mittellaͤn - diſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Malta, wohin ſie auch ge - hoͤret.
  • Lintz, Lentium, Haupt-Stadt in Ober-Oeſterreich an der DonauLin Livallwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet. Es iſt daſelbſt ein ſchoͤnes und feſtes Schloß, und hat ſie große Vorſtaͤdte.
  • Lintz, kleine Stadt im Ertz-Stifft Coͤlln an dem Ufer zur rechten Hand des Rheines.
  • Lion, Lugdunum, eine der groͤſten Staͤdte in Franckreich, und die Haupt-Stadt des Gouvernement Lionnois. Sie liegt in dem ei - gentlich ſo genanten Lionnois, wo die Fluͤße Rhone und Saone zuſammen ſtoßen, iſt befeſtiget, und wird ſie durch das Schloß Pierre Enciſe commandiret. Sie iſt wegen ihrer Handelſchafft und Manufacturen ſehr volckreich, und hat ein Preſidial, nebſt einem Ertz-Biſchoff, welcher ſich einen Primat des Gaules tituliret.
  • Lionnois, kleine Provintz in Franck - reich, zwiſchen Breſſe, Beaujolo - is, Forez und Dauphiné. Sie iſt fruchtbar an Wein, Getreyde und Obſt.
  • Lionnois, das Gouvernement Lion - nois iſt eines von den 12. Gene - ral-Gouvernemens in Franck - reich, welches gegen Norden an Berry, Nivernois und Burgund, gegen Oſten an Breſſe und Dau - phiné, gegen Suͤden an Sevennes und Rouergue, und gegen We - ſten an Quercy, Limoſin und Poi - tou grentzet.
  • Lipa, kleine Stadt am Fluß Dobra in Croatien.
  • Lipaduza, ſuche Lampadouſe.
  • Lipari iſt die groͤſte und wichtigſte unter den Lipariſchen Jnſuln. Die Haupt-Stadt heißet gleich - falls Lipari, welche auff einem von allen Seiten ſteilen Felſen liegt, und durch die Citadelle Pignatara beſchuͤtzet wird.
  • Lipariſche Jnſuln, Inſulæ Vulcaniæ, Æoliæ oder Æolides, liegen auffdemLip Liſdem Toſcaniſchen Meer, ſieben an der Zahl, und gehoͤren zu Sicilien.
  • Lippa, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Maroſch in Ober-Ungarn, deren Befeſtigungs-Wercke ſehr ruiniret ſeynd, und iſt ſie unter Chriſtlicher Botmaͤſigkeit.
  • Lippa, adliche Stadt im Leitmeri - zer-Kreis in Boͤhmen.
  • Lippe, Lupia, Fluß, welcher im Stifft Paderborn beym Dorff Lippsſprinck entſtehet, und ſich oberhalb Weſel in den Rhein ergeuſt.
  • Lippe, Lipſtadt, groſſe und feſte Stadt, am Fluß| gleiches Nah - mens, dem Koͤnig in Preußen ge - hoͤrig, und in der Graffſchafft Lip - pe gelegen.
  • Lippe, Graffſchafft im Weſtphaͤli - ſchen Kreis an den Grentzen des Stifftes Paderborn, welche ihre abſonderliche Graffen hat. Dieſe beſtehen anietzo aus drey Haupt - Linien, nemlich aus der Det - moldiſchen, Brackeliſchen und Buckeburgiſchen. Die Detmol - diſche aber theilet ſich wiederum in die Detmoldiſche und Biſter - feldiſche.
  • Lipuda, Lacaneto, Aretas, kleiner Fluß in Calabria citra, welcher ſich zwiſchen der Stadt Strongo - li und dem Golfo di Taranto ins Joniſche Meer ergeuſt.
  • Lira, eine fingirte Muͤntze in Jtali - en, deren 6. einen Maͤylaͤndiſchen oder Savoyiſchen Ducaton ma - chen. Zu Florentz aber iſt eine Lira 12. Crazie, in Savoyen 20. Soldi, und zu Venedig 20. Soldi de piccoli.
  • Lire, ſuche Liere.
  • Lis, Lys, Leye, Legia, groſſer Fluß, welcher zu Lisbourg in der Land - ſchafft Artois entſpringet, und ſich zu Gent in die Schelde ergeuſt.
  • Liſa, kleine Stadt und Schloß imLif LitKoͤnigreich Aragonien, an den Caſtilianiſchen Grentzen.
  • Liſabon, Olyſſipo, Ulisſipo, Haupt - Stadt des Koͤnigreichs Portugal und die Koͤnigliche Reſidentz, in Eſtremadura am Tago an einem Huͤgel gelegen, welcher ſich ge - gen den Fluß nach und nach er - niedriget. Sie iſt groß, und wird durch zwey Citadellen beſchuͤtzet, unter welchen die eine auf einem Huͤgel liegt, der die Stadt com - mandiret, das Koͤnigl. Schloß aber liegt am Ufer des Tagi. Hier - nechſt treibet ſie groſſe Handel - ſchafft, und hat einen Ertz-Bi - ſchoff wie auch einen groſſen und vortrefflichen Hafen, in welchen die groͤſten Schiffe einlauffen koͤn - nen; wie denn auch die Ufer des Tagi biß ins Meer mit Schantzen verſehen ſeynd. Dieſe Stadt hat ein Officium Inquiſitionis.
  • Liſca bianca, eine von den Lipari - ſchen Jnſuln, welche aber klein und wuͤſte iſt.
  • Liſiere, ſuche Berme.
  • Liſieux, Lexovium, Stadt in der Ober-Normandie, am Fluß Le - zon, nebſt einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Rouen gehoͤrig.
  • Lismore, kleine Stadt am Fluß More oder Black-Water in Moun - ſter.
  • Liſonzo, Iſonzo, Sontius, Fluß in Crain, welcher ſich in den Golfo di Trieſte bey ſeinem Eingange ergeuſt.
  • Liſſa, Iſſa, Hiſſa, Jnſul des Golfo di Venezia, den Venetianern gehoͤ - rig, und der Juſul Curzola gegen Weſten gelegen.
  • Liſtée, Liffy, Libnius, kleiner Fluß in Leinſter, welcher ſich unterhalb Dublin in das Jrlaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Lit de Juſtice, wenn der Koͤnig inFranck -LitFranckreich im Parlament zu Pa - ris erſcheinet, um daſelbſt unter einem zu ſolchem Ende auffge - richteten Thron-Himmel eine ſolenne Sitzung zu halten, ſo ſa - get man, er halte ſein Lit de Juſtice. Dieſe Sitzung ge - ſchiehet insgemein in der ſo ge - nanten Grand Chambre du Par - lement de Paris, welches la Cour des Pairs iſt. Jedoch kan der Koͤnig ſolche Verſamlung auch anderswohin, als nach Paris be - ruffen. Le Lit de juſtice pfleget nur allein wegen der Staats - Sachen gehalten zu werden. Als - denn erſcheinen alle Beamten des Parlamentes in rothen Roͤcken. Auf den hohen Baͤncken ſitzen die Fuͤrſten vom Gebluͤte und die Pairs des Koͤnigreichs. Der Grand Maitre, der Grand Chambellan und der Prevot de Paris ſitzen zu des Koͤnigs Fuͤſſen auf den Stuf - fen. Jn den Schrancken aber und auf den Sitzen, welche unten ſtehen, haben der Cantzler, die Præſidenten und die Raͤthe des Parlaments ihre Stellen.
  • Litaneyen heiſſen auf Lateiniſch Ro - gationes, und ſeynd ſo viel, als oͤffentliche Gebete.
  • Lithauen, Groß-Hertzogthum, wel - ches der Republic Polen einver - leibet worden iſt. Gegen Suͤden grentzet es an Volhynien und Roth-Reußen, gegen Weſten an Samogitien, Preußen und Podla - chien, gegen Norden an Liefland, die Oſt-See und ein Stuͤcke von Moſcau, gegen Oſten aber gleich - falls an Moſcau. Es iſt unge - fehr 90. Meilen lang und 80. Meilen breit, und iſt ein ebenes und an Getreyde, Viehe, Wachs und Honig fruchtbares Land, wie - wohl es nicht uͤberall wegen der von den Moraͤſten entſtehendenLit Livungeſunden Lufft bewohnet wird. Es beſtehet aus zwey Theilen, nemlich aus Lithauen in beſon - derm Verſtande, und aus dem Lithauiſchen oder Weiß-Reuſ - ſen. Jenes begreiffet die drey Woywodſchafften Wilna, Troki und Brieſcia: Dieſes aber die Woywodſchafften Novogro - deck, Minski, Poloczko, Wi - tepsko und Mscislaw.
  • Litleport, Stadt in Cambridgeshire.
  • Litlevvorth, Stadt in Leiceſtershire.
  • Litomyßel, Stadt im Chrudimer - Kreis in Boͤhmen, den Graffen von Trautmansdorff gehoͤrig.
  • Liturgia, heiſſet auf Griechiſch alle Art des Gottesdienſtes insge - mein; jedoch wird es gewoͤhnlich in der Griechiſchen Kirche vor den Gottesdienſt beym heil. Abend - mahl, und in der Roͤmiſch-Catho - liſchen vor die Meſſe genommen.
  • Livadia, Achaia, Hellas, Provintz in Griechenland am Joniſchen Meer, und heiſſet die Haupt - Stadt gleichfalls Livadia, welche groß iſt, und von Chriſten, Juͤden und Tuͤrcken bewohnet wird. Die - ſe Provintz grentzet gegen Norden an Epirum, Theßalien, und den Golfo di Negroponte, gegen O - ſten an den Archipelagum, gegen Weſten an das Joniſche Meer, und gegen Suͤden an die Golfi di Lepanto und d’Egina, wie auch an den Iſthmum von Corintho, wodurch ſie von Morea abgeſon - dert wird. Sie beſtehet aus 4. Landſchafften, welche ſeynd (1.) der Deſpotat oder Klein-Grie - chenland, (2.) das eigentlich ſo genante Livadien, (3.) Stramulipe, und (4.) das Hertzogthum Athen.
  • Livenza, Liquentia, Fluß an den Grentzen der Marca Trevigiana und des Friauls, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Liverdun, Liberdunum, kleine Stadt auf einem Berge in Lothringen, nicht weit von der Moſel.
  • Livorno, Liburnum, Ligourne, befe - ſtigte Handels-Stadt in Toſcana an der Kuͤſte von Piſa, nebſt einem freyen Hafen, drey wichtigen For - ten, einem Groß-Hertzoglichen Palaſt und beruͤhmten Arſenal. Es ſeynd eigentlich zwey Haͤfen daſelbſt, unter welchen der kleine vor die Groß-Hertzogliche Gale - ren, der groſſe aber vor andere Schiffe beſtimmet iſt. Sie liegt 14. Jtaliaͤniſche Meilen von Piſa, dahin ein Canal gehet, und gehoͤ - ret dem. Groß-Hertzog von Flo - rentz.
  • Livorno, Livourne, kleine Stadt im Savoyſchen Montferrat, in einem Moraſte.
  • Livre, ſuche Franc.
  • Liw, ein gewiſſes Gebiet und kleine Stadt in der Woywodſchafft Ma - ſovien.
  • Lixe, ſuche Larache.
  • Llobregat, Rubricatus, Fluß in Ca - talonien, welcher ſich nicht allzu - weit von Barcelona ins Mittel - laͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Llobregat, Lobregatus, Fluß in Ca - talonien, welcher ſich bey Roſes in den Golfe de Lion, ergeuſt.
  • Loanda, S. Paulo de Laonda, Stadt auff einer kleinen Jnſul gleiches Nahmens, an der Kuͤſte von Congo, nebſt einem weiten Hafen, den Portugieſen zugehoͤrig.
  • Loanga, Lovango, Koͤnigreich in Nieder-Æthiopien, bey Congo. Es hat ſeinen beſonderen Koͤnig.
  • Lobaw, kleine Stadt nebſt einem Schloß im Brandenburgiſchen Preußen.
  • Lobenſtein, Stadt im Voigtlande, den Grafen von Reuß gehoͤrig.
  • Loboisko, Stadt in der Woywod - ſchafft Minski.
  • Locarno, Luggar, eine von den 4. Jtaliaͤniſchen Land-Vogteyen, welche den Schweitzern zugehoͤ - ren, und Roͤmiſch-Catholiſch ſeynd. Die Stadt Locarno liegt in einer kleinen Ebene zwiſchen ei - nem Berge und dem Lago mag - giore.
  • Lochem, kleine Stadt am Fluß Berckel, in der Graffſchafft Zut - phen.
  • Loches, kleine Stadt in Touraine, am Fluß Indre, nebſt einer Cita - delle.
  • Locmani, ſuche Loodsman.
  • Lodeſano, Laudenſis Ager, ein ge - wiſſes Gebiet im Hertzogthum Meyland, deſſen Kaͤſe ſehr be - ruͤhmt ſeynd. Es liegt zwiſchen dem Paveſano, dem eigentlich ſo genanten Milaneſe, Cremaſco, Cremoneſe und Piacentino.
  • Lode-ship, eine Art Fiſcher-Schiffe.
  • Lodeve, Luteva, Stadt in Nieder - Languedoc, am kleinen Fluß Ler - gue, zwiſchen dem Gebuͤrge. Sie hat ein Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff zu Nar - bonne gehoͤret.
  • Lodi, Laus Pompeja nova, Haupt - Stadt des Gebietes Lodeſano am Fluß Adda. Sie iſt ziemlich groß und befeſtiget, auch hat ſie ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Meyland gehoͤrig.
  • Lodron, Schloß und Stamm - Haus der Graffen von Lodron, in Tyrol.
  • Lodun, ſuche Loudun.
  • Loͤbau, Liebe, eine von den Sechs - Staͤdten in der Ober-Lauſitz.
  • Loͤckenitz, kleine Stadt und Schloß in der Mittel-Marck Branden - burg.
  • Loͤffingen, kleine Stadt im Schwarz - walde.
  • Loͤhna, Lohna, Fluß, welcher an den Ober-Heßiſchen Grentzen ent -ſprin -Loͤv Lohſpringet, und ſich oberhalb Co - blentz in den Rhein ergeuſt.
  • Loeve, alſo nennet man eine kleine aber ſehr ſchoͤne Landſchafft in Ar - tois, zwiſchen Armentieres und Steghers.
  • Loͤwen, das Quartier von Loͤwen, Lovanienſis Tetrarchia, iſt eines von den vier Gebieten des Her - tzogthums Brabant. Die Haupt - Stadt daꝛinnẽ iſt Loͤwen, Loeven, Lovanium, oder Lovain, am Fluß Dyle. Sie iſt groß und feſt, und hat eine Univerſitaͤt. Jnnerhalb dem Bezirck ihrer Mauren hat ſie Wieſen, Gaͤrten und Weinberge.
  • Loͤwenſtein, Lœvenſtein, Lovenſtei - nium, feſtes Schloß an der Maas, wo ſie ſich mit der Wahl vereini - get, in Suͤd-Holland, und wer - den allhier insgemein die Staats - Gefangenen verwahret.
  • Loͤwenſtein, Graffſchafft in Fran - cken, an den Schwaͤbiſchen Gren - tzen am Necker, den Grafen von Loͤwenſtein und Northeim zuge - hoͤrig. Die Haupt-Stadt L - wenſtein nebſt dem Schloß liegt eine Meile von Heilbrunn, und iſt daſelbſt ein Geſund-Brunn.
  • Logement, iſt eine ſchuß-freye Be - deckung, welche man in Feſtun - gen an ſolche Oerter machet, wel - che ſonſten nicht allzuſicher ſeynd.
  • Logronno, Lugrunium, groſſe und vornehme Stadt am Fluß Ebro in Alt-Caſtilien.
  • Lohna, Fluß, ſuche Loͤhna.
  • Lohr, Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Reineck in Francken, am Waſſer Lohr, welches daſelbſt in den Maͤyn faͤllet.
  • Lohr, Lahr, Herrſchafft in der Mor - denau in Nieder-Baden. Die Haupt-Stadt Lohr liegt am Fluß Schuͤtter.
  • Lohra, Amt in der Graffſchafft Ho - henſtein, den Graffen von SaynLoj Lomund Witgenſtein zugehoͤrig, wel - che daſſelbe als ein Halberſtaͤdti - ſches Lehn vom Koͤnig in Preuſ - ſen empfangen.
  • Loja, Loxa, kleine Stadt am Fluß Xenil, im Koͤnigreich Grenada, welche ihres Hanfes und ihrer Wolle wegen beruͤhmt iſt.
  • Loing, Lupia, Fluß in Gatinois, wel - cher ſich zwiſchen Melun und Mon - tereau-faut-Tonne in die Seine er - geuſt.
  • Lojowogorod, kleine Stadt in Nieder-Volhynien, am Dniper.
  • Loir, Lædus, Fluß, welcher in der Landſchafft Perche entſpringet, und ſich bey Angers in die Sarte ergeuſt.
  • Loire, Ligeris, der groͤſte Fluß in Franckreich, welcher in einem Berge derer Sevennes, der Berg Gerbier de Joux genant, entſprin - get, und ſich bey Nantes in das Meer ergeuſt.
  • Loiret, Ligerula, ein ſehr kleiner Fluß in dem eigentlich ſo genan - ten Orleanois, welcher ſich ober - halb Orleans in die Loire ergeuſt.
  • Lomagne, Leomania, kleine Land - ſchafft in Gaſcogne.
  • Lombardie, Longobardia, alſo nen - net man einen großen Theil von Jtalien, und theilet denſelben in die Ober und in die Unter-Lom - bardie, oder auch in die Lombar - die dießeit und jenſeit des Po. Die Ober-Lombardie iſt der Weſt - liche Theil, und begreiffet Pie - mont nebſt ſeinem Zugehoͤr, wie auch die Hertzogthuͤmer Mont - ferrat und Meyland. Die Un - ter-Lombærdie, iſt der Oeſtliche Theil, nemlich Parma, Modena, Mantua, Ferrara, Bologna, Padua, Vicenza, Verona, Breſcia, Cre - mona, und Bergamo nebſt ihren zu - gehoͤrigen Laͤndern. Die Lom - bardie jenſeit des Po begreiffet al -lesLom Lonles von der Ober-und Unter-Lom - bardie, was zwiſchen dem Po, und dem Appenniniſchen Gebuͤrge liegt. Die Lombardie jenſeit des Po aber iſt alles, was ſich auff der Noͤrdlichen Seite des Po zwiſchen demſelben und den Alpen befin - det.
  • Lombers, Lombes, Lombaria, klei - ne Stadt in der Graffſchafft Co - minges in Gaſcogne, am Fluß Sa - ve, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Thou - louſe gehoͤrig.
  • Lombze, ein gewiſſes Gebiet und Stadt in der Woywodſchafft Ma - ſovien.
  • Lomellina, ſuche Laumellina.
  • Lomond, der See Lomond, ein See in der Schottlaͤndiſchen Graff - ſchafft Lennox, auff welchem vie - le mit Einwohnern beſetzete klei - ne Jnſuln zu finden ſeynd.
  • Londen, London, Londinum, Haupt - Stadt des Koͤnigreichs Engel - land und die Koͤnigliche Reſi - dentz in der Provintz Middleſex an der Themſe gelegen. Sie iſt eine der groͤſten und volckreichſten Staͤdte in Europa, und koͤnnen die groͤſten Schiffe aus dem Deut - ſchen Meer daſelbſt anlaͤnden. Sie beſtehet aus zwey Staͤdten, nemlich aus Londen und Weſt - minſter, und gehet man aus der erſten auf einer ſchoͤnen Bruͤcke uͤber die Themſe in die groſſe Vor - ſtadt Soutvvarck. Es ſeynd viele Schloͤſſer zu Londen, unter wel - chen der Tovver oder der Thurn das vornehmſte iſt, indem er die Stadt und den Strom comman - diret. So findet man auch drey Koͤnigl. Palaͤſte daſelbſt, nemlich Withehal, als die ordentliche Re - ſidentz, ſo dann den Palaſt von S. James, welcher von jenem durch den Parc de S. James abgeſondertLonwird, und endlich den Palaſt zu Sommerſet. Der Palaſt zu Weſt - minſter, allwo die Koͤnige vor - mahls reſidireten, wird anietzo zur Verſamlung des Parlaments wie auch verſchiedener Gerichte gebrauchet. Dieſe Stadt hat ei - nen Biſchoff, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Canterbury gehoͤrig, und ſchicket vier Deputirte in das Parlament von Engelland, ohne diejenigen zwey, welche Weſtmin - ſter abordnet.
  • Londondery, Londino-Deria, einiger - maſen befeſtigte Stadt auf der Jnſul Ovven an einem Fluß, der See Foyle genant, und die Haupt - Stadt der Graffſchafft London - dery, auch hat ſie einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Ar - magh gehoͤrig.
  • Londondery, Graffſchafft in der Pro - vintz Ulſter in Jrland.
  • Londre, eine Art Galeren mit ſchwe - rer Ausruͤſtung, und ſehr ſchwer zu rudern. Sie hat an ſtatt des Foͤrdertheils eine Bruſtwehr und Rambade, welche man zuſammen falten und wieder ausbreiten kan. Es giebt Londres, welche auf jeder Seite 25. Ruder-Baͤn - cke haben.
  • Longford, kleine Stadt in Leinſter, am Fluß Camlin, und die Haupt - Stadt der Graffſchafft Longford. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Jrland.
  • Longhbravv, Stadt in Leiceſtershire.
  • Longitudo iſt in der Geographie eine Diſtanz oder Weite des Meridiani eines gewiſſen Ortes biß zu dem primo Meridiano. Dieſe Diſtanz rechnet man vermittelſt der Gra - duum Æquatoris von Weſten ge - gen Oſten biß auf 360. Gradus, und wird ſolche Diſtanz auff den Land-Karten durch die Meridia - nos bezeichnet, welche den Æqua -toremLon Loqtorem durchſchneiden. Die Pi - loten oder Steuer-Leute rechnen die Longitudinem von dem Meri - diano des Hafens, aus welchem ſie abgereiſet ſeynd. Jn Franck - reich aber rechnet man ſie von dem primo Meridiano an, welcher durch die Jnſul Ferro gehet, da hingegen die Spanier den pri - mum Meridianum auf die Jnſuln Azores, und die Hollaͤnder den ih - rigen auf den Pic de Teneriffe, welches der hoͤchſte Berg in der Welt ſeyn ſoll, geſetzet haben.
  • Longoſardo, kleine Stadt und Cita - delle in Sardinien.
  • Longueville, Flecken in der Land - ſchafft Caux in der Normandie, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums.
  • Longvvic, Longovicum, kleine befe - ſtigte Stadt am kleinen Fluß Chiers im Hertzogthum Bar, und gehoͤret ſie der Kron Franck - reich.
  • Leo, Flecken und Luſt-Haus im Hol - laͤndiſchen Geldern, in der Velau, welcher Ort dem Koͤnig in Preußen aus des verſtorbenen Koͤnigs in Engelland Wilhelm des III. Erb - ſchafft proviſionaliter zu erkant worden iſt.
  • Loodsman, Locmani, Lamaneur, iſt ein Pilote, welcher an einem Ha - fen wohnet, deſſen Ausgaͤnge und Eingaͤnge er ſehr wohl kennet. Er fuͤhret die Schiffe, welche ein - oder ausfahren wollen, und ma - chet, daß ſie die gefaͤhrlichen Oer - ter vermeiden. Es gibt auch Loods-Leute auf gleichen Fluͤſſen.
  • Loots, Graffſchafft zu dem Stifft Luͤttig gehoͤrig an den Brabanti - ſchen Grentzen. Die Haupt - Stadt heiſſet gleichfalls Loots oder Borckloen, Los Caſtrum.
  • Loquabyr, Abria, Graffſchafft in Nord-Schottland, welche gegenLor LotNorden an das Meer und an die Provintz Roß, gegen Oſten an die Provintzen Murray und Athol, gegen Suͤden an Lorne, und ge - gen Weſten an die Jnſul Muley grentzet.
  • Lorca, große aber ziemlich wuͤſte Stadt im Koͤnigreich Murcia, am Guatalentin.
  • Lord heiſſet auf Engliſch ſo viel als Herr. Jn beſonderm Verſtan - de aber werden diejenige geiſtli - che und weltliche Herren alſo ge - nennet, welche im Ober-Hauſe des Parlamentes ſitzen, wie auch andere Stands-Perſonen, und bedeutet Milord ſo viel, als Monſeigneur.
  • Lord Mayor, ſuche Mayor.
  • Lord Stevvard, ſuche Stevvard.
  • Loretto, Lauretum, befeſtigte Stadt auf einem Huͤgel in der Marca d Ancona, nicht weit von dem Ein - fluß des Flußes Muſone in den Golfo di Venezia, nebſt einem Biſchoffthum, welches mit dem zu Recanati vereiniget iſt. Sie iſt eine beruͤhmte Wallfahrt wegen des in der Dom-Kirche da ſelbſt ſtehenden kleinen Hauſes von Lei - men, darinnen die heilige Mut - ter GOttes den Engliſchen Gruß empfangen haben ſoll.
  • Lorgues, Leonicæ, kleine Stadt nebſt einer Viguerie in Provence.
  • Lorne, ein gewiſſes Gebiet in Suͤd - Schottland am Jrlaͤndiſchen Meer.
  • Los Reyes, ſuche Lima.
  • Loſſa, Loxa, kleiner Fluß in der Schottlaͤndiſchen Graffſchafft Murray, welcher ſich in die Meer - Enge von Murray ergeuſt.
  • Lot, Loda, Olda, Fluß, welcher im Sevenniſchen Gebuͤrge entſprin - get, und ſich bey Aiguillon in die Garonne ergeuſt.
  • Lothiana, Laudonia, Provintz inSuͤd -Lot LouSuͤd-Schottland, welche gegen Suͤden an Merche, Lauderdale und Tvvedale, gegen Weſten an Cluydesdale und Sterling, gegen Norden an den Meer-Buſen bey Edenburg und gegen Oſten an das Deutſche Meer grentzet.
  • Lothringen, Lorraine, Lotharingia, eine Landſchafft, welche gegen Norden an das Hertzogthum Luͤ - xemburg und das Ertz-Stifft Trier, gegen Oſten an die Unter - Pfaltz und Elſaß, gegen Suͤden an die Franche Comté und gegen Weſten an Champagne grentzet. Jhr Erdreich iſt fruchtbar an Ge - treyde, Wein, Hanff und Wieſe - wachs, auch hat ſie gute Saltz - Qvellen und viel Eyſen-Gruben. Man theilet ſie in zwey Hertzog - thuͤmer, nemlich in Lothringen und Bar, und hat dieſes Land ei - nen abſonderlichen Hertzog.
  • Lovango, ſuche Loanga.
  • Loudun, Juliodunum, kleine Stadt und die Haupt-Stadt in dem Ge - biet Lodunois in Poitou, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Louiſiane, groſſe Landſchafft in A - merica, jenſeit des Lac Dauphin, Neu-Franckreich gegen Suͤd - Weſt gelegen. Die Frantzoſen haben daſelbſt viele Forts erbauet.
  • Louth, Graffſchafft in Leinſter, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nah - mens.
  • Louthe, Stadt in Lincolnshire.
  • Louviers, Lupariæ, kleine Stadt am Fluß Eure in der Normandie.
  • Louvre, Lupara, alſo heiſſet der Koͤ - nigliche Palaſt zu Paris, welcher an der Seine liegt.
  • Louys d’Or iſt eine guͤldene Muͤntze in Franckreich, welche Koͤnig Lud - wig XIII. An. 1640 zu erſt pregen ließ, und im folgenden Jahre muͤntzete man auch Louys d’argent oder blancs, welche von SilberLow Lucſeynd. Die Louys d’Or gelten anietzo 14. Pfund, und die Louys blancs 72. Sols.
  • Lowicz, kleine Stadt am Fluß Bſu - ra in Groß-Polen, in der Woy - wodſchafft Rava. Sie hat eine Caſtellaney und eine Citadelle, und iſt die gewoͤhnliche Reſidentz des Ertz-Biſchoffs von Gneſen.
  • Loyz, Lutitia, Stadt des Diſtrictes Guzkow in Vor-Pommern.
  • Loxa, eine ſchoͤne Stadt am Fluß Xenil, im Koͤnigreich Granada, 8. Spaniſche Meilen von Granada.
  • Luban, eine von den Philippiniſchen Jnſuln.
  • Lubiz, kleine Stadt im Hertzogthum Mecklenburg.
  • Lublin, Woywodſchafft, welche un - ter das Biſchoffthum Cracau ge - hoͤret, in Klein Polen, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nahmens am kleinen Fluß Viſtricza. Dieſe Stadt liegt 36. Meilen von Cra - cau, hat einen tieffen Graben, ſehr hohe Mauern, und ein Schloß auff einem Huͤgel.
  • Lubow, Stadt im Polniſchen Preußen.
  • Lubowla, die vornehmſte Stadt in der Graffſchafft Sceputz, nebſt einem feſten Schloße.
  • Lubreck, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Land in Ungarn.
  • Lucayiſche Jnſuln liegen auf dem Mar del Nort, welche durch den Canal de Bahama von Florida abge - ſondert werden. Sie werden bißweilen unter den Antilliſchen Jnſuln mit begriffen.
  • Lucayoneque iſt die vornehmſte und am weiteſten gegen Norden gele - gene Jnſul unter den Lucayiſchen Jnſuln.
  • Lucca, eine Republic in Jtalien, zwi - ſchen dem Toſcaniſchen, Mode - neſiſchen und Genueſiſchen Ge - biet, und dem MittellaͤndiſchenXMeerLucMeer gelegen. Jhr Rath beſte - het aus 26. Perſonen, nebſt ih - rem Oberhaupt, welcher Gonfa - loniera genennet wird, und nur zwey Monate regieret, worauff er den Palaſt wiederum raͤumet. Die Haupt-Stadt Lucca liegt am Fluß Serchio, hat im Bezirck 2. biß 3. Jtaliaͤniſche Meilen, und iſt mit 11. Baſtionen befeſtiget, welche alleſamt hohl und unter - woͤlbet ſeynd. Sie iſt eine reiche Handels-Stadt, wegen der vie - len ſeidenen Zeuge, ſo daſelbſt ge - machet werden, und hat einen Biſchoff, welcher unmittelbar un - ter den Pabſt gehoͤret. Aus ih - rem Zeug-Hauſe ſollen 40000. Mann bewaffnet werden koͤnnen, und iſt ſie 10. Jtaliaͤniſche Mei - len von Piſa entlegen.
  • Lucca, Stadt in der Nieder-Lauſitz, dem Hertzog zu Sachſen-Merſe - burg gehoͤrig, und 2. Meilen von Luͤbben gelegen.
  • Lucera delli Pagani, Nocera, Stadt in der Landſchafft Capitanata, und die Reſidentz des Gouverneurs dieſer Provintz. Sie hat einen unter das Ertz-Biſchoffthum zu Benevento gehoͤrigen Biſchoff, und iſt der ſchoͤnen Wolle wegen beruͤhmt.
  • Lucern, einer von den 13. Schweize - riſchen Cantons, der Roͤmiſch - Catholiſchen Religion zugethan. Seine Grentzen ſeynd gegen Oſten die Cantons Unterwalden, Schweitz, Zuͤrch und Zug, gegen die uͤbrigen drey Theile aber der Canton Bern, und beſtehet der - ſelbe aus 11. Vogteyen nebſt etzli - chen Staͤdten. Die Haupt-Stadt Lucern liegt im Ergoͤw am Lu - cerner-See, und wird durch den Fluß Ruß, der ſich in den See er - geuſt, durchfloſſen. Sie iſt reich wegen der Handlung derer ausLuc LugJtalien nach Deutſchland gehen - der Waaren, und reſidiret der Paͤbſtliche Nuntius daſelbſt.
  • Lucerne, kleine Stadt in Piemont und die Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Lucerne, ſonſten die Thaͤ - ler der Waldenſer genant.
  • Lucomoria, Provintz in der wuͤſten Tartarey, dem Czaar gehoͤrig. Sie liegt jenſeit des Flußes Obi in Aſien, und erſtrecket ſich biß an das Eyß-Meer.
  • Lucon, Luſſon, Lucionum, kleine Stadt ohne Mauern in Poitou, nebſt einem Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoffthum zu Bourdeaux gehoͤrig.
  • Lucon, eine von den Philippiniſchen Jnſuln, nebſt einer Stadt glei - ches Nahmens.
  • Lude, Lusdum, kleiner Ort nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in der Provintz Anjou.
  • Luders, Stadt im Ober-Elſaß, zu der Abtey zu Murbach gehoͤrig.
  • Ludersburg, kleine Stadt an der Elbe im Hertzogthum Lauenburg.
  • Ludlovv, Flecken in der Landſchafft Shrop, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Luentz, ſuche Lientz.
  • Lug, Logus, Fluß in Engelland, wel - cher in der Graffſchafft Radnor entſpringet, und ſich unterhalb Hereford in den Fluß Wye er - geuſt.
  • Lugano, eines von denjenigen vier Aemtern des Hertzogthums Mey - land, welche den Schweitzern zu - gehoͤren. Die Stadt und der daran liegende See heiſſen gleich - falls Lugano.
  • Lugo, Lucus Auguſti, Stadt am Fluß Minho in Gallicien, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Compoſtell gehoͤrig. All - hier ſeynd ſehr warme Geſund - Baͤder.
  • Luͤbben, Lubena, Haupt-Stadt in der Nieder-Lauſitz, an der Spree, dem Hertzog zu Sachſen - Merſeburg gehoͤrig. Es iſt die Cantzeley der Nieder-Lauſitz in die - ſer Stadt, und liegt ſie 6. Mei - len von Guben.
  • Luͤbeck, Evangeliſches Biſchoffthum in Wagrien, laͤngs dem Fluß Trava und um den Eutiner-See, deßen Biſchoff zu Eutin reſidi - ret.
  • Luͤbeck, Lubeca, große Hanſee-und freye Reichs-Stadt am Fluß Trava, nicht weit von der Oſt - See, im Hertzogthum Holſtein, der Evangeliſchen Religion zuge - than, und der Handelſchafft we - gen beruhmt.
  • Luͤneburg, Hertzogthum in Deutſch - land, welches gegen Oſten an die Marck Brandenburg, gegen Norden an die Hertzogthuͤmer Lauenburg und Holſtein, gegen Weſten an die Hertzogthuͤmer Bremen und Ferden, und gegen Suͤden an das Braunſchweigi - ſche Gebiet grentzet, und dem Hertzog von Zell gehoͤret.
  • Luͤneburg, die Haupt-Stadt im Hertzogthum dieſes Nahmens, am Fluß Jlmenau. Sie iſt ziem - lich groß, und hat ein Fuͤrſtli - ches Gymnaſium, wie auch be - ruͤhmte Saltz-Qvellen.
  • Luͤttig, Epiſcopatus Leodienſis, Bi - ſchoffthum im Weſtphaͤliſchen Kreis und in den Niederlanden gelegen. Es grentzet gegen We - ſten an Brabant, Namur und Hennegau, gegen Oſten an Lim - burg und Juͤlich, gegen Suͤden an Luͤtzemburg und gegen Nor - den an Geldern. Man theilet es in vier Theile, welche ſeynd Has - baye, die Graffſchafft Loots, die Marggraffſchafft Franchimont und der Condros. Der BiſchoffLuͤt Lungehoͤret unter das Ertz-Biſchoff - thum Coͤlln, und iſt ein Fuͤrſt des Reichs, anjetzo der Churfuͤrſt zu Coͤlln.
  • Luͤttig, Leodium, Liege, Luyck, Haupt-Stadt im Biſchoffthum dieſes Nahmens, am lincken Ufer der Maas in einem Thal. Sie iſt groß, reich und wohlbefeſti - get, und hat eine wichtige Cita - delle. Anno 1702. wurde ſie durch die Hollaͤnder und ihre Al - liirten erobert.
  • Luͤtzelſtein, Flecken und Schloß auff einem Berge, nebſt einer Herrſchafft gleiches Nahmens, zwiſchen Lothringen und Elſaß, den Pfaltzgrafen am Rhein gehoͤ - rig.
  • Luͤxemburg, ſuche Luxembourg.
  • Luͤzen, Lucena, Stadt nebſt einem Schloß, zwey Meilen von Leipzig in Meißen gelegen, und dem Her - tzog zu Sachſen-Merſeburg ge - hoͤrig.
  • Lulow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Lumbier, Ilumberis, Stadt am Fluß Salazar im Koͤnigreich Navarra.
  • Lumſa, kleine Stadt und Caſtella - ney am Fluß Narew in Polen.
  • Lunde, kleine Stadt in Ditmar - ſen, dem Hertzog in Holſtein - Gottorp gehoͤrig.
  • Lunden, Haupt-Stadt in Scho - nen, nebſt einer Univerſitaͤt und einem Ertz-Biſchoff.
  • Lunel, kleine Stadt in Nieder-Lan - guedoc.
  • Lunettes ſeynd Wercke, welche man vor die Courtine einer Feſtung ſetzet, deren weite 5. Klafftern, die Bruſtwehr aber 3. Klafftern haͤlt. Man bauet ſie gemeiniglich in die mit Waßer angefuͤlleten Graͤben, alwo ſie anſtatt einer Fauſſebraye dienen.
  • Luneville, Luenſtadt, eine StadtX 2mitLun Luxmit Waͤllen umgeben, in Lothrin - gen, 4. Meilen von Nancy am Fluß Murra, auff der Straß - burgiſchen Land-Straße.
  • Lunte iſt eine Art von Stricken, welche die Musquetirer anzuͤn - den, und zwiſchen den Fingern halten, um ſelbige zu Loßzuͤndung der Musqueten zugebrauchen, und bedienet man ſich derſelben auch zu Anzuͤndung der Minen. Sie wird von alten geſchlagenen Stricken gemachet, welche man mit Schwefel und Salpeter ſie - det, ſelbige nachmahls trucknen laͤßet, und dicke Stricke daraus ſpinnet. Eine Klaffter Lunte iſt 6. Schue, ein Bund aber 21. Fa - den, und 32. Bund ein Centner. Jn einer Stunde verbrennen 9. Zolle, in dreymahl vier und zwantzig Stunden aber ein Pfund, und rechnet man taͤglich 3. Schue vor einen Mann. Auff einem Krieges-Schiffe werden, der ge - woͤhnlichen Rechnung nach, monat lich 50. Pfund Lunte verbrauchet.
  • Lupo-Glavo, Lupolianum, kleine Stadt in Jſtrien, dem Hauſe Oe - ſterreich gehoͤrig.
  • Luſo, Fluß, welcher an den Eren - tzen des Hertzogthums Urbino entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Lutter, ſuche Koͤnigs-Lutter.
  • Lutterberg, Graffſchafft, welche dem Fuͤrſtenthum Grubenhagen incorporiret worden iſt.
  • Luxembourg, Hertzogthum und eine von den ſiebenzehen Provintzen der Niederlande, welche gegen O - ſten an das Ertz-Stifft Trier, gegen Suͤden an Lothringen, gegen We - ſten an Champagne und das Stifft Luͤttig, gegen Norden aber gleich - falls an jetzt-gedachtes Stifft und an das Hertzogthum Limburg grentzet. Es liegt in dem Ar -Lux Lycdenner-Walde, jedoch iſt es frucht - bar an Wein und Getreyde, auch hat es viel Eyſen-Gruben. Man theilet es in zwey Qvartiere oder Gebiete, nemlich in das Deut - ſche und in das Walloniſche Qvartier. Die Frantzoſen beſi - tzen Monmedy, Yoix und Thion - ville, nebſt ihrem Zugehoͤr, wel - ches dannenhero das Frantzoͤſi - ſche Luͤxemburg genennet wird: Das uͤbrige aber gehoͤret der Kron Spanien.
  • Luxembourg, Luciburgum, Luͤtzel - burg, Haupt-Stadt des Hertzog - thums dieſes Nahmens, am Fluß Alſitz, Altzet, Eltz oder Alizonte, welcher hindurch fließet, 8. Mei - len von Metz, zwey von der Mo - ſel, und ſechs von Trier. Sie iſt groß, und eine beruͤhmte Fe - ſtung. Der groͤſte Theil der Stadt liegt auff einem hohen Felſen; der uͤbrige Theil aber gehet den Berg herunter biß in das Thal. Jn dem Fuͤrſtlichen Palaſt woh - net der Stadthalter des Landes.
  • Luzara, Flecken nicht weit vom Po, im Hertzogthum Mantua gele - gen.
  • Lutzen, Stadt in Lieffland, der Republic Polen gehoͤrig.
  • Luzignan, ſuche Lezignen.
  • Lutzko, Luſuc, Luce〈…〉〈…〉 a, Haupt - Stadt in Volhynien, nebſt einem Schloß. Jn dieſer Stadt woh - nen viele Juͤden.
  • Ly, eine gewiße Art Meilen in Chi - na von 240. Geometriſchen Schritten. Dieſer Ly machen 10. einen Pu.
  • Lycia, Landſchafft in Aſien, deren einer Theil heutiges Tages Aldi - nelli, der andere aber Manteſelli oder Brignia heißet. Sie liegt zwiſchen den beyden Landſchaff - ten, welche vor Alters Caria und Pamphylia genennet wurden.
  • Lydbury, Stadt in Herefordshire.
  • Lydia, eine große Landſchafft in Klein-Aſien, welche auch Mæonia hieße, anjetzo aber Caraſia ge - nennet wird.
  • Lymbergh, Stadt in Lincolnshire.
  • Lynbowly, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Lynceo, Lyncen, Lynceſtius, Fluß in Macedonien, welcher ſich in den Fluß Viſtrizza ergeuſt.
  • Lynne, Kinges-Lynne, Linum Re - gis, kleine Stadt in Nortfolk, nebſt einem guten Hafen am Ein - fluß der Ouſe.
  • Lypeze, Graffſchafft in Ober-Un - garn an den Grentzen des Car - pathiſchen Gebuͤrges, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nahmens am Fluß Gran gelegen.
  • Lyſtvvythiel, Stadt in Cornvval.

M.

  • MAanſelhe, ein ſchmales Land, welches das Moſcowitiſche Lapland und die Provintz Finland an die Moſcowitiſche Provintz Kargapol henget.
  • Maas, Meuſe, Maes, Moſa, groſ - ſer Fluß, welcher in Champagne nicht weit von Langres entſprin - get, und ſich bey Dort in zwey Arme zertheilet, deren der Noͤrd - liche die Mervve genennet wird, und bey Roterdam vorbey flieſ - ſet. Nicht weit darvon vereini - get ſie ſich wieder, und letztlich faͤllet ſie ſehr breit in die Nord - See.
  • Macao, beruͤhmte Handels-Stadt in China auff der Jnſul Goaxam, allwo die Portugieſen zur Sicher - heit ihrer Handlung eine Feſtung haben.
  • Macarska, kleine Stadt nebſt einemMacweiten Hafen in Dalmatien am Golfo di Venezia.
  • Macaſar, Macaſſar, Stadt auff der Jnſul Celebes in Aſien, nebſt einem beruͤhmten Hafen, welchen die Hollaͤnder fleißig beſuchen, und ſeynd die ankommende und abfahrende Schiffe von allen Zoͤl - len frey. Sie iſt die Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Macaſar, und zwiſchen den Jnſuln Celebes und Solaio iſt die Meer-Enge von Macaſar. Der Koͤnig iſt Maho - metaniſch, wie auch die meiſten Einwohner.
  • Macchia, Hertzogthum in der Land - ſchafft Capitanata.
  • Macco, Koͤnigreich in Ober-Aethi - opien, gegen den Fluß Zaire. Dem Koͤnig deſſelben ſeynd 10. andere Koͤnige tributbar.
  • Macedonia iſt ein Theil von Grie - chenland, zwiſchen Romanien, Bulgarien, Albanien und Liva - dien.
  • Macerata, eine der vornehmſten Staͤdte in der Marca d’Ancona, und die Reſidentz des Paͤbſtlichen Legaten, am Fluß Chiento gele - gen. Sie hat eine Univerſitaͤt und ein Biſchoffthum, mit wel - chem das zu Tolentino vereini - get iſt, und gehoͤret es unter den Ertz-Biſchoff zu Fermo.
  • Machacaca, Machaſaco, großes Vor - gebuͤrge in Biſcaya.
  • Machecou, Machicolium, Haupt - Stadt des Hertzogthums Retz in Bretagne, am Fluß Tenu.
  • Machian, eine unter den rechten Moluckiſchen Jnſuln, auff wel - cher die Hollaͤnder die Forts Mau - ritii, Tafaſso, Tabillola und Na - hacao beſitzen, und vieles Ge - wuͤrtz an Nelcken allhier holen.
  • Machſelrain, Herrſchafft in Baͤy - ern, den Reichs-Grafen von Machſelrain zugehoͤrig.
  • Macoco, Koͤnigreich in Æthiopien unter dem Æquatore, deßen Ein - wohner Menſchen-Freßer ſeynd.
  • Macran, Makeran, Provintz in Per - ſien gegen das Jndianiſche Meer und das Reich des Moguls ge - legen.
  • Madagaſcar, auff Arabiſch Sarandib, Jnſul auff dem Æthiopiſchen Meer, an der Kuͤſte von Zangue - bar. Sie iſt eine der groͤſten Jnſuln in der Welt, und frucht - bar an Reiß, Pomerantzen, Ci - tronen, Melonen, Huͤlſen-Fruͤch - ten Baum-Wolle, Zucker, Jng - ber, Saffran, Tabac u. d. m. wie auch an Gold und Edelgeſtei - nen, ausgenommen Diamante. Die Einwohner ſeynd theils Ma - hometaner, theils Heyden, und werden durch viele kleine Fuͤrſten und Herrn regieret. Die Fran - tzoſen nennen dieſe Jnſul La Dau - phiné, die Portugieſen aber die Jnſul S. Laurentii. Sie wird in viele Provintzen eingetheilet, de - ren die meiſten gegen Norden den Europaͤern unbekannt ſeynd. Die bekanteſte heißen das Land Sant Angelo, Arco, Port aux Prunes, Antavares, Matatanes, Vohiſt - banh, Frangaterre, Caremboule oder das Thal Amboule, Anoſſi oder Carcanoſſi, die Ampatres, die Machicores, An-Renavoule, das Land der Zafes, Cochaa, He - fonti, das Land Guda, das Land Pracel, das Land S. Andreæ und Anſianach.
  • Madame iſt ein Ehren-Titul in Franckreich, welchen man den Hertzoginnen, Fuͤrſtinnen und andern Standes-und vornehmen adlichen Frauen giebt. Man tituliret auch die Koͤnigin Mada - me. Wenn man das Wort Ma - dame ohne Zuſatz nennet, ſo wird des Koͤnigs Bruders Gemahlin,Maddes Koͤnigs Vaters Schweſter, oder des Koͤnigs Mutter Schwe - ſter dadurch verſtanden. Die Hertzogin von Savoyen aber wird Madame Royale genennet. Man nennet auch die Buͤrgers-Weiber Madame; jedoch ſtehet der Titul Mademoiſelle zwiſchen der adli - chen und buͤrgerlichen Madame mitten inne.
  • Mademoiſelle iſt ein Ehren-Titul, welcher den geringen adlichen Weibern und Toͤchtern gegeben wird, und bedeutet dieſes Wort mehr als die buͤrgerliche Mada - me, weniger aber als die adliche Madame. Man nennet auch insgemein Mademoiſelle alle Jungfern, wenn ſie nur nicht vom gemeinen Poͤbel oder Toͤch - ter der Handwercksleute ſeynd. Wenn man aber das Wort Ma - demoiſelle ohne Zuſatz nennet, ſo iſt es ein Ehren-Titul, welcher des Koͤnigs Bruders Toͤchtern, des Koͤnigs Vaters Bruders Toͤchtern oder des Koͤnigs Mut - ter Bruders Toͤchtern gegeben wird.
  • Madera, Jnſul auff dem Atlanti - ſchen Meer zwiſchen den Azori - ſchen und Canariſchen Jn - ſuln, welche reich iſt an Ge - treyde, Zucker, Honig, Fruͤch - ten, und vornehmlich an Wein. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Portu - gal, und wird von einigen wegen ihrer Schoͤnheit und Fruchtbar - keit die Koͤnigin der Jnſuln ge - nennet.
  • Maderaspatan, Stadt des Koͤnig - reichs Narſinga, nebſt einem Ha - fen und der Feſtung S. Georgii. Sie wird von den Hollaͤndern be - ſeſſen.
  • Madia, Maynthal, ſuche Valma - gia.
  • Madole, Medole, ein feines und rei -chesMadches Staͤdtgen im Hertzogthum Mantua.
  • Madonniere oder eine Savoyiſche Piſtole gilt 13. Savoyiſche Lire.
  • Madrid, Madritum, Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Spanien, und Koͤnigliche Reſidentz, am Fluß Manſanares. Sie wird eingethei - let in die alte und neue Stadt, und hat keine Mauern. Sie iſt bey weitem nicht ſo groß, als Pa - ris, hat aber eine ſchoͤne Bruͤcke uͤber den Manſanares. Jn der Stadt iſt der gewoͤhnliche Koͤni - gliche Palaſt auff einer Hoͤhe, und auſſerhalb der Stadt ein an - derer, Buenretiro genant. Wenn jemand zu Madrid ein Haus bau - et, ſo gehoͤren dem Koͤnig die untern Zimmer zu, welche er vermiethen oder verkauffen kan; es ſeye denn, daß ihm der Ei - genthums-Herr ſolches Recht abkauffet.
  • Madrid, ein Koͤnigliches Luſt - Schloß in der Isle de France im Wald bey Boulogne an der Seine, welches Franciſcus I. Koͤnig in Franckreich, nach ſeiner Gefan - genſchafft gebauet hat.
  • Madriers ſeynd Breter oder Bohlen, 5. oder 6. Daumen dick.
  • Madura, Fuͤrſtenthum an der Kuͤſte von Coromandel, deſſen Kuͤſte die Kuͤſte der Perlenfiſcherey genennet wird, weil man daſelbſt alle Jahre eine große Perlenfi - ſcherey haͤlt. Jhr Regente wird der Naique oder Fuͤrſt von Madu - ra genennet.
  • Madura, Haupt-Stadt des Naique oder Fuͤrſten von Madura.
  • Madura, kleine Jnſul auff dem Jn - dianiſchen Meer, an der Noͤrd - lichen Kuͤſte der Jnſul Java. Es iſt auff derſelben ein Koͤnigreich und eine Stadt gleiches Nah - mens.
  • Maͤhren, Marggraffſchafft, zwi - ſchen Boͤhmen, Schleſien, Un - garn und Oeſterreich gelegen. Sie iſt ein Theil vom Koͤnigreich Boͤh - men, und wird in 5. Kreiſe ein - getheilet, nemlich in den Brin - ner-Olmuͤtzer-Hradiſcher - Znaimer - und Jglauer-Kreis.
  • Maͤlſtrom, Moskeſtrom, ein ge - faͤhrlicher Meer-Strudel unweit Drontheim in Norwegen.
  • Maesland, ein gewißes Gebiet in der Mairie von Hertzogenbuſch.
  • Mæotis Palus, ſuche Zabache.
  • Maeſtral, alſo nennet man den Nord - Weſt-Wind auff der Mittellaͤn - diſchen See.
  • Magadoxo, ein großes Koͤnigreich in Africa, nebſt einer Stadt glei - ches Nahmens, nicht weit vom Zanguebar, und hat es am Jn - dianiſchen Meer einen beruͤhm - ten Hafen.
  • Magazin heißet ein Ort, wo man einen Vorrath an Waaren, Le - bens-Mitteln oder Krieges-Mu - nition verwahret. Alſo nennet man einen Kauffmann, der nur ins große Handelt un Marchand en Magaſin. Ferner nennet man auch diejenigen verwahrten Be - haͤltnuͤſſe forne oder hinten an einer Kutſche, wo man die Coffres und andere Reiſe-Sachen ver - wahren kan.
  • Magdeburg, Hertzogthum, wel - ches gegen Oſten und Norden an die Marck Brandenburg, gegen Weſten an das Hertzogthum Wolffenbuͤttel, und gegen Suͤden an die Fuͤrſtenthuͤmer Halberſtadt und Anhalt, wie auch an die Graffſchafft Barby grentzet, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig.
  • Magdeburg, Parthenopolis, Haupt - Stadt des Hertzogthums dieſes Nahmens, an der Elbe gelegen, und befeſtiget. Es iſt in dieſerX 4StadtMag MahStadt ein Evangeliſches hohes wie auch andere Stiffter, und liegt ſie 5. Meilen von Magdeburg.
  • Magellaniſche Meer-Enge, Fretum Magellanicum, Eſtrecho de Maga - gliannes, an der Spitze von Suͤd - America, zwiſchen der Terra Magellanica, und der Terra del fuogo. Dieſe Terra Magellanica iſt ein kaltes Land, welches die Spanier vorlaͤngſt wiederum verlaſſen haben, das umliegende Meer aber wird Mare Magella - nicum genennet.
  • Magiſter ſacri Palatii iſt ein Doctor Theologiæ, welcher im Paͤbſtli - chen Palaſt zu Rom wohnet, und beſtellet iſt, die Buͤcher zu exami - niren. Es iſt gewoͤhnlich ein Dominicaner-Muͤnch.
  • Magliano, Manliana, Stadt in der Landſchafft Sabina.
  • Magna Charta oder die groſſe Char - tre iſt in Engelland ein Diploma, welches Koͤnig Henrich III. im neundten Jahr ſeiner Regierung ertheilte, und welches die groſſen Privilegia der Nation in ſich haͤlt.
  • Magnaten, alſo nennet man in Po - len, und anderswo, die Vornehm - ſten des Landes.
  • Magra, Macra, Fluß, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge im Val di Magra entſpringet, und ſich nicht weit unterhalb Sarzana in das Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt. Dieſer Val di Magra iſt eine kleine Landſchafft in Toſcana zwiſchen Genua, Parma, Modena und Maſſa, dem Groß-Hertzog von Florentz gehoͤrig, ausgenommen das klei - ne Marggraffthum Fosdinovo, welches einen abſonderlichen ſou - verainen Herrn hat.
  • Mahamore, Feſtung an der Kuͤſte des Koͤnigreichs Fez. Sie wird von den Portugieſen beſeſſen.
  • Mahomet, ein Araber und falſcherMahProphete, welcher, wie einige wollen, den 5. May An. 570. gebohren worden, und war ſein Vater ein Heyde, ſeine Mutter aber eine Juͤdin, beyde von ge - ringer Herkunfft. Jn ſeiner Ju - gend dienete er bey einem reichen Kauffmann, nach deſſen Tode er zugleich die Wittwe und auch die Erbſchafft bekam. Nachmahls geſellete er ſich zu einem Jacobi - tiſchen Chriſten, Nahmens Bati - ras, zu einem Neſtorianiſchen Muͤnche, Sergio, und zu einigen Juͤden, mit deren Huͤlffe er den Alcoran, als einen aus der Chriſt - lichen, Juͤdiſchen und Heydni - ſchen Religion zuſammen geſetz - ten und mit ſeltſamen Fabeln an - gefuͤlleten Miſchmaſch ſchmiedete, durch ſeine Betriegereyen einen groſſen Anhang bekam, und die Mahometaniſche Religion auff - richtete. Weil ſich aber ſeinem ehrgeitzigen Beginnen viele Ara - ber wiederſetzeten, ſo retirirete er ſich den 16. Julii An. 620. nach Mecha, von dar aber nach Medi - na, und ſoll er den 17. Junii An. 631. allhier geſtorben ſeyn.
  • Mahometa, Machometa, Stadt am Mittellaͤndiſchen Meer im Koͤnig - reich Tunis, worvon der Golfo von Mahometa ſeinen Nahmen hat.
  • Mahometaniſche Religion beſtehet vornehmlich darinnen, daß das Juͤdenthum und Chriſtenthum zwar rechte Religionen, aber nun - mehro abgeſchaffet worden ſeyn, nachdem ſich Gott ſeinem Pro - pheten Mahomet offenbaret ha - be; daß GOtt ein einiges Weſen, und daß Mahomet ſein Geſandter ſeye. Die Mahometaner haben auch Heiligen, welchen ſie Wun - derwercke zuſchreiben. Sie glau - ben, daß die Engel Gottes Befeh -le aus -Mah Maile ausrichten, daß eine allgemeine Aufferſtehung der Todten und letztes Gericht, ein Paradies und eine Hoͤlle ſeye; auch glauben ſie insgemein die Prædeſtination. Sie haben ſich aber in viele Secten getrennet.
  • Mahomets Fahne, oder die ſo ge - nante himmliſche Fahne, welche von den Tuͤrcken Bairac genennet wird, iſt eine gruͤne Fahne, wel - che ſie vor die Fahne ihres fal - ſchen Propheten Mahomet hal - ten, und ſelbige dannenhero als ein Heiligthum ehren, indem ſie vorgeben, daß ſie ihm von dem Engel Gabriel gebracht worden ſeye, zum Zeichen, daß er die Chri - ſten beſiegen wuͤrde. Wenn ſie gewehet wird, ſo ſeynd alle Maho - metaner verbunden, die Waffen zu ergreiffen, und ihr nachzufol - gen.
  • Mahon, eine Art Galeazzen, deren ſich die Tuͤrcken gebrauchen, und ſeynd dieſelben kleiner und ſchwaͤcher, als die Venetianiſche Galeazzen.
  • Majaguana, eine von den Lucayiſchen Jnſuln.
  • Maida, Fuͤrſtenthum in Calabria oltra.
  • Maidenhead, Stadt in Berkshire.
  • Maidstone, Medvveageſton, Madus, kleine Stadt am Fluß Medvvay, in der Landſchafft Kent. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Maienne, ſuche Mayenne.
  • Maillezais, Malleaca, kleine Stadt in Poitou.
  • Maimbernheim, ſuche Maynber - nen.
  • Maine, le Maine, Provincia Cenoma - nenſis, Provintz in Franckreich, welche gegen Norden an die Nor - mandie, gegen Weſten an Bre - tagne, gegen Suͤden an Anjou undMai MajTouraine, und gegen Oſten an Vendomois und Perche grentzet. Sie iſt reich an Getreyde, Flachs und Vieh, und wird in Ober-und Nieder-Maine getheilet.
  • Maine, Fluß, ſuche Mayenne.
  • Mainburg, Schloß und Amt in Francken, dem Biſchoff zu Wuͤrtz - burg gehoͤrig.
  • Mainland, die vornehmſte unter den Schottlaͤndiſchen Jnſuln, und wird ſelbige das feſte Land ge - nennet.
  • Mainland, Pomonia, die vornehmſte unter den Orcadiſchen Jnſuln, welche ein ſehr ſchoͤnes und frucht - bares Erdreich hat.
  • Mainotten ſeynd die Einwohner in der Landſchafft Maina, oder Brac - cio di Maina, in Morea, welche ih - ren Nahmen von ihnen bekom - men hat. Dieſe Landſchafft liegt laͤngs dem Meer an den Kuͤſten des Golfo von Coron, und von dem Capo Matapan biß an den Fluß Calamata.
  • Mainungen, ſuche Meinungen.
  • Mainz, ſuche Maynz.
  • Major oder Obriſt-Wachtmeiſter iſt der dritte Ober-Officier beym Regiment, welcher daſſelbe exer - ciret, ſelbiges viſitiret, und nach dem Obriſt-Lieutenant die Parole vom Adjutanten empfaͤnget. Wenn der Obriſt und Obriſt-Lieutenant nicht zu gegen iſt, ſo commandiret er das Regiment, und laͤſt die Regiments-Unkoſten einfordern, welche er an die Staabs-Offici - rer bezahlet. Er findet ſich beym Kriegs-Rath ein, und im Marſch oder Treffen iſt er allezeit zu Pfer - de, bald forne, bald hinten. Er thut aber keine Garniſonen-noch Feld-Wache, und iſt ſein Gewehr eine halbe Piqve.
  • Major d’une Place iſt in Franckreich ein Officier, welcher in Abweſen -X 5heitMaj Malheit des Gouverneurs und des Lieutenant du Roi das Comando in einer Feſtung hat. Er ſorget vor die Wachen und Patrouillen, und muß die Fortifications-Bau - kunſt wohl verſtehen, um dasje - nige ergaͤntzen zu laſſen, was bau - faͤllig iſt.
  • Major, Rio Major, kleiner Fluß in Gallicien, welcher ſich ins Biſca - yiſche Meer ergeuſt.
  • Majorca, die groͤſte unter den Ba - leariſchen Jnſuln bey Spanien auf dem Mittellaͤndiſchen Meer, an deren Kuͤſten man viele Co - rallen findet. Sie iſt fruchtbar und reich, ihre Einwohner aber ſeynd groſſe See-Raͤuber. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Majorca, welche groß, reich und befeſtiget iſt, einen guten Hafen, eine Univerſitaͤt und ein Biſchoff - thum hat, unter den Ertz-Biſchoff zu Tarragona gehoͤrig. So iſt ſie auch die Reſidentz des Vice - Koͤnigs.
  • Maire iſt die vornehmſte Obrigkeit - liche Perſon einiger Staͤdte in Franckreich, zum Exempel zu Bourdeaux, Dijon u d. m.
  • Maire, Macra, Merula, Fluß, welcher in den Alpen entſpringet, und ſich unterhalb Carignan in den Po er - geuſt.
  • Maitre des Requeſtes iſt ein Civil - Bedienter in Franckreich, welcher alle Klagen und Suppliquen der Unterthanen in dem Koͤniglichen Rathe vortraͤgt.
  • Makow, ein gewiſſes Gebiet und Stadt in der Woywodſchafft Ma - ſovien.
  • Malabar, groſſe Landſchafft in der Halb-Jnſul von Jndien diſſeit des Gangis laͤngs der Weſtlichen Kuͤſte. Sie iſt fruchtbar an Reiß, Obſt, Specereyen, abſonderlich aber an Pfeffer, wie auch an Edel -Malgeſteinen, und hat einen eignen Koͤnig. Die Einwohner ſeynd Chriſten von S. Thomas, Maho - metaner und Heyden. Die Hol - laͤnder treiben große Handlung hieſelbſt, und beſitzen die Staͤdte Cananor, Cochim, und Coulan.
  • Malabares, Malavares, alſo nennet man die See-Raͤuber in Jndien, welche laͤngs den Kuͤſten der Halb-Jnſul von Jndien diſſeit des Golfo di Bengala, abſonder - lich von der Kuͤſte von Malabar biß an Surate ſegeln. Sie ſeynd Mahometaner.
  • Malacca, Halb-Jnſul, welche der Suͤdliche Theil der Halb-Jnſul von Jndien jenſeit des Gangis iſt. Sie hat zwey Koͤnige, nemlich den zu Ihor und den zu Patana, welche alle beyde dem Koͤnig von Siam tributbar ſeynd. Die Waaren, weche in dieſem Lande geholet werden, ſeynd Reiß, Pfeffer, Mu - ſcat-Nuͤſſe, Muſcat-Blumen, Diamanten, u. a. m.
  • Malacca, Stadt auf der Halb-Jnſul Malacca, an der Meer-Enge von Malacca, und die Haupt-Stadt eines kleinen Landes, das Koͤnig - reich Malacca genant, deſſen Ein - wohner Mahometaner ſeynd. Das Koͤnigreich und die Stadt aber gehoͤret den Hollaͤndern.
  • Malaga, Malacca, Stadt an einem Berge im Koͤnigreich Granada, welche nicht groß, aber volckreich iſt, und einen ſchoͤnen Hafen hat, ſo durch zwey auf ietzt-gedachtem Berge liegende Citadellen be - ſchuͤtzet wird, deren die eine Alcaz - zava, die andere aber Giblalfarro heiſſet; auch hat dieſe Stadt ei - nen Biſchoff, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Granada gehoͤrig. Sie treibet gute Handlung, abſonder - lich mit ihrem koͤſtlichen Wein.
  • Malais, gewiſſe Voͤlcker auf der Halb - Jnſul Malacca.
  • Malamocco, Medoacusportus, kleine Jnſul und Podeſtaria auff dem Golfo di Venezia, nicht weit von Venedig, nebſt einem guten Hafen.
  • Malanto, Stadt im Gebiet der Repu - blic Raguſa.
  • Malchin, kleine Stadt im Fuͤrſten - thum Wenden, dem Hertzoge von Mecklenburg-Schwerin gehoͤrig.
  • Malchow, Stadt im Fuͤrſtenthum Wenden, dem Hertzoge von Meck - lenburg-Schwerin gehoͤrig.
  • Maldiviſche Jnſuln ſeynd ſehr viele Jnſuln auf dem Jndianiſchen Meer. Man findet auf denſelben viele Hirßen, Cocos-Nuͤſſe, wie auch andere Fruͤchte, Schild - Kroͤten, ſchwartze Corallen und Ambra. Die Einwohner ſeynd Mahometaner, und haben ihren eigenen Koͤnig. Das umliegen - de Meer wird Archipelagus Mal - divarum genennet.
  • Maldon, Camudolanum, Stadt in Eſſex, am Einfluß des Flußes Chelmers.
  • Maleg, Fluß in Ober-Æthiopien, im Koͤnigreich Damute, welcher ſich in Nubien mit dem Nilo ver - einiget.
  • Malemba, Koͤnigreich in Nieder - Æthiopien, zwiſchen dem Koͤnig - reich Angola und dem See Zembre.
  • Malespina, ſuche Maſſa.
  • Malmoͤ, Malmogia, Stadt nebſt ei - ner feſten Citadelle und einem gu - ten Hafen in Schonen am Sund.
  • Malpas, Stadt in Cheshire.
  • Malphi, ſuche Amalfi.
  • Malriccado, kleine Stadt in Cata - lonien.
  • Malta, Milet, Melita, ſuche Meleda.
  • Malta, Melita, Jnſul auff dem Mit - tellaͤndiſchen Meer, welche zu A - frica gerechnet wird, und zwiſchenMal ManSicilien und Tripoli liegt. Jm Um - fange begreiffet ſie 60000. Schrit - te, die Laͤnge iſt ungefehr 20000. die Breite aber 12000. Schritte. Sie iſt fruchtbar an Baumwolle, Obſt und Hafer, nicht ſonderlich aber an anderm Getreyde und Wein, und gehoͤret ſie dem Orden der Malteſer-Ritter. Die Haupt - Stadt heiſſet gleichfalls Malta, welche ſchoͤn, weitlaͤufftig und uͤberaus feſte iſt. Sie liegt auf drey abſonderlichen kleinen Halb - Jnſuln oder Felſen, la Valetta, il Burgo und die Jnſul S. Michaelis genant, welche nicht allein von der Natur und Kunſt befeſtiget ſeynd, ſondern auch durch die Schloͤßer S. Elmo, S. Angelo und Torre della Bocca beſchuͤtzet wer - den; auch iſt ſie die Reſidentz des Groß-Meiſters und Groß-Priors, nebſt vieler Ordens-Ritter. Fer - ner iſt daſelbſt ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Pa - lermo gehoͤrig.
  • Malton, Stadt in Yorkshire.
  • Malvaſia, Napoli di Malvaſia, Stadt auf einer kleinen Jnſul in Morea, in der Provintz Tzaconia an der Oeſtlichen Kuͤſte, wo der Golfo di Napoli di Romania ſeinen An - fang hat. Sie iſt ſehr feſte, und hat ein feſtes Schloß, einen guten Hafen und eine lange hoͤltzerne Bꝛuͤcke, welche von daꝛauf eineklei - ne Erd-Zunge gehet. Von ihr hat der Malvaſier ſeinen Nahmen.
  • Malvay, Koͤnigreich im Reiche des Moguls. Es liegt dem Koͤnig - reich Bengala gegen Weſten.
  • Mammelucke, ſuche Renegat.
  • Man, Mannia, Jnſul zu Engelland gehoͤrig, auff dem Jrloͤndiſchen Meer zwiſchen den Kuͤſten Schott - land und Walles. Sie hat einen Biſchoff, welcher unter den Ertz - Biſchoff von Tork gehoͤrig.
  • Manao, eine von den Inſulis Latro - num.
  • Manar, eine kleine Jnſul auff dem Jndianiſchen Meer an der Weſt - lichen Kuͤſte der Jnſul Ceylan. Die Hollaͤnder beſitzen ſie, und haben hieſelbſt eine ſchoͤne Per - len-Fiſcherey.
  • Manche, ſuche Britanniſche Meer.
  • Mancheſter, Mancunium, kleine Stadt am Fluß Merſey in Lancaſter; Man macht daſelbſt gute wuͤllene Tuͤcher.
  • Mandarin heiſſet ſo viel, als ein Rit - ter des Herrn, und dieſes ſeynd die Edelleute in China. Die Chi - neſer nennen dieſelben Quoan, welches ſo viel als regieren heiſ - ſet, und werden ſie insgemein zu Stadthaltern der Provintzen ge - machet. Dieſe ſeynd gelehrt: Andere aber ſeynd Mandarini des Krieges. Es giebt neuner - ley Claſſen derer Mandarini, deren immer eine vornehmer iſt, als die andere.
  • Mande, ſuche Mende.
  • Manderſcheid, Graffſchafft in der Eifel, den Graffen von Mander - ſcheid gehoͤrig. Das Stamm - Haus, welches ein feſtes Schloß iſt, heiſſet gleichfalls Mander - ſcheid, und theilen ſich die Graf - fen in 3. Linien, nemlich in die Geroldſteiniſche, Blanckenhei - miſche und Kaͤyliſche.
  • Mandinga, Koͤnigreich in Nigritien, zwiſchen dem Fluß Niger und dem Koͤnigreich Mangueletta.
  • Mandon, Koͤnigreich und Stadt in dem Reich des Moguls.
  • Mandova, Fluß in Jndien, welcher nicht weit von Goa vorbey flieſ - ſet, und ſich nachmahls ins Meer ergeuſt.
  • Mandranelie, kleines Koͤnigreich in Jndien, jenſeit des Gangis.
  • Mandria, kleine und wuͤſte Jnſul auff dem Archipelago.
  • Manfredonia, Stadt und feſtes Ca - ſtell in Capitanata, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum und einem guten Hafen am Golfo di Man - fredonia.
  • Mangalor, Stadt im Koͤnigreich Canara, an der Weſtlichen Kuͤ - ſte der Halb-Jnſul von Jndi - en, diſſeit des Gangis. Sie iſt befeſtiget, und haben die Portu - gieſen daſelbſt eine reiche Facto - rey, allwo ſie die Helffte des Zol - les genieſſen, weil ihnen der Koͤ - nig von Canara denſelben zugeei - gnet hat.
  • Mangalor, Stadt in Jndien, im Koͤ - nigreich Bisnagar.
  • Manghiſi, kleine Halb-Jnſul an der Oeſtlichen Kuͤſte des Val di Noto in Sicilien.
  • Manharzberg, alſo wird der Noͤrdliche Theil von Oeſterreich genennet, welcher von dem Suͤd - lichen Theil, oder von dem Wie - ner-Wald, durch die Donau ab - geſondert wird.
  • Manhate, eine neue Stadt in Nord - America, welche von einigen Am - ſterdam genennet wird, weil ſie in Neu-Holland liegt.
  • Manheim, Stadt in der Unter - Pfaltz, wo der Necker in den Rhein faͤllet, 2. Meilen von Hey - delberg. Die Frantzoſen haben ſie nebſt der Citadelle An. 1689. gaͤntzlich geſchleiffet; nach dem Ryswickiſchen Frieden aber hat man angefangen, ſie wieder auff - zubauen.
  • Manifeſt iſt eine ſchrifftliche Er - klaͤrung eines Koͤnigs, Fuͤrſten oder einer Republic uͤber eine oder die andere Staats-Angele - genbeit.
  • Manilla, Luſonia, die vornehmſte un - ter den Philippiniſchen Jnſuln,wel -Manwelche fruchtbar an Getreyde, Reiß, Obſt und Viehe iſt. Die Stadt Manilla, Mahnile, welche eine gute Citadelle und einen Ha - fen hat, wird von Spaniern und Chineſern bewohnet, und iſt die Reſidentz eines Ertz-Biſchoffs, welcher zugleich Vice-Koͤnig uͤber die Philippiniſche Jnſuln iſt.
  • Manilliſche Jnſuln, ſuche Philippi - ni ſche Jnſuln.
  • Manoa, el Dorado, Stadt in Suͤd - America, in der Provintz Guiana.
  • Manosque, Manuaſca, Stadt in Provence, den Malteſer-Rittern gehoͤrig.
  • Manreſe, Minoriſſa, kleine Stadt am Fluß Cardoner in Catalonien.
  • Mans, Cenomanum, Haupt-Stadt der Landſchafft Maine, wo die Fluͤſſe Sarte und Huysne zuſam - men ſtoſſen. Sie hat ein Preſi - dial und Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Tours gehoͤ - rig.
  • Mansfeld, die Jnſul Mansfeld liegt in Nord-America auff dem Meer-Buſen von Hudſon, in der Terra Arctica. Sie iſt von den Engellaͤndern entdecket wor - den.
  • Mansfeld, Graffſchafft in Thuͤrin - gen, welche gegen Suͤden an das Fuͤrſtenthum Anhalt, gegen We - ſten aber an das Stifft Merſe - burg und Hertzogthum Magde - burg grentzet. Die Haupt - Stadt Mansfeld liegt nebſt dem Schloß an dem Fluß Wiper; von der Graffſchafft aber beſitzen Chur-Sachſen und Brandenburg das meiſte. Die Famille der Graffen von Mansfeld beſtehet aus 2. Linien, nemlich aus der Bornſtaͤdtiſchen oder Catholi - ſchen, unter welche auch der Fuͤrſt von Fondi gehoͤrt, und ausMander Eißlebiſchen oder Evange - ſchen.
  • Mansfield, Stadt in Nottin - gham.
  • Manſilla, kleine Stadt im Koͤnig - reich Leon, 4. Spaniſche Meilen von Leon.
  • Manta, Stadt in der Marggraff - ſchafft Saluzzo.
  • Mante, Medunta, Stadt in dem Gouvernement der Isle de France, in der Diœces Chartres, an der Seine, allwo ein Bailliage und Preſidial zu finden iſt.
  • Mantelets oder Blendungen ſeynd Waͤnde von ſtarcken Brettern, und auswendig mit Blech be - ſchlagen, welche man auff Rollen vor die Minirer ſtellet, wenn ſie ihre Minen vor einer Feſtung anlegen.
  • Mantua, Hertzogthum in der Lom - bardle, welches als ein Kaͤyſerl. Reichs-Lehn ſeinen eigenen Her - tzog aus dem Hauſe Gonzaga hat, und gegen Norden an das Vene - tianiſche, gegen Suͤden an das Modeneſiſche, gegen Weſten an das Meylaͤndiſche und gegen O - ſten an das Ferrariſche Gebiet grentzet.
  • Mantua, Haupt-Stadt des Hertzog - thums dieſes Nahmens, und die Hertzogliche Reſidentz. Sie hat nur bloße Mauern, aber ein feſtes Caſtell, und wird von einem weit - laͤufftigen Moraſt, welchen der Mincio machet, umgeben. Jhr Umkreis iſt 4. Welſche Meilen, und hat ſie 8. Thore; Das auff einem kleinen Huͤgel liegen - de Reſidentz-Schloß iſt eines der praͤchtigſten in Jtalien, und die Einwohner der Stadt verfer - tigen viel ſeidene Zeuge.
  • Manufacture, alſo nennet man einen Ort, wo viele Arbeiter zu finden ſeynd, welche alleſamt einerleyWaa -Mao MarWaaren verfertigen, zum Exem - pel Zeuge, Struͤmpffe, Huͤte, u. d. m.
  • Maon, Porto Mahone, kleine Stadt nebſt einem guten Hafen und der Citadelle S. Filippo, auff der Jnſul Minorca.
  • Maones ſeynd kleine Tuͤrckiſche Schiffe.
  • Marabout, alſo nennet man den Prie - ſter der Goͤtzen in Guinea und in dem Lande der Negres. Der Groß-Marabout iſt die zweyte Per - ſon im Koͤnigreich Ardres in Gui - nea, welcher ſowohl die Religi - ons-als auch die Staats-Sachen entſcheidet.
  • Maracaibo, Marecaya, Stadt in der Provintz Venezuela in Caſtilia aurea, an der Kuͤſte des Sees Marecaya. Sie hat einen vor - trefflichen Hafen.
  • Maragnan, Inſula Maraniana, kleine Jnſul in Suͤd-America, auff ei - nem Golfo, welcher ſich in die Noͤrdliche Kuͤſte von Braſilien er - ſtrecket. Sie hat eine Stadt gleiches Rahmens, und iſt ſel - bige die Haupt-Stadt der Capi - tania Maragnan. Dieſe liegt in Terra Firma zwiſchen den Capita - nien Para und Siara.
  • Maragnon, Xauxa, großer Fluß in Suͤd-America, welcher in einem See bey Guanuco in Peru entſprin - get, und ſich in den Fluß der Ama - zonen ergeuſt.
  • Maramarus, Graffſchafft und Stadt in Ober-Ungarn, laͤngs dem Carpathiſchen Gebuͤrge.
  • Marana, Maranella, Fluß in der Cam - pagna di Roma, welcher ſich in zwey Arme zertheilet, deren einer in den Fluß Teverone, der ande - re aber in die Tyber faͤllet.
  • Maranen, ſuche Marrane.
  • Marans, Fluß in der Landſafft Au - nis, am Fluß Seure Niortoiſe.
  • Maraſch, Haupt-Stadt des Begler - beglic Maraſch in Natolien, am Euphrate gelegen.
  • Marata, kleines Koͤnigreich in Nord - America, nicht weit von dem neu - en Koͤnigreich Mexico, und dem Mar Vermejo.
  • Maraude, aller à la maraude, auff die Maraude gehen, ſaget man in Franckreich von ſolchen Solda - daten, welche ſich heimlich aus dem Lager begeben, um das Land-Volck ohne Ordre und ohne Anfuͤhrer auszupluͤndern. Weil nun ſolches insgemein von elen - den Soldaten geſchiehet, ſo rech - net man alle diejenige unter die Maraude, oder Maraudeurs, welche kranck, oder ſonſten zu Dien - ſten untuͤchtig ſeynd.
  • Maravedis iſt eine kleine Kupffer - Muͤntze in Spanien, deren 170. ein Drittel eines Thalers oder ein Frantzoͤſiſch Pfund ausma - chen.
  • Marbach, kleine Stadt am Necker, wo die Murr hinein faͤllet / 3. Meilen von Heilbrunn, im Her - tzogthum Wirtemberg allwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet.
  • Marca, kleine Jnſul auff dem Golfo di Venezia, der Republic Raguſa zugehoͤrig.
  • Marca d Ancona, ſuche Ancona.
  • Marca Trevigiana, ſuche Treviſano.
  • Marcana, kleine Stadt in Dalma - tien, nebſt einem Biſchoffthum, welches mit dem zu Trebigna ver - einiget iſt, und unter das Ertz - Biſchoffthum zu Raguſa gehoͤ - ret.
  • Marchdorff, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Coſtnitz.
  • Marche, Provintz in Franckreich, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft, welche gegen Weſten an Poitou, gegen Norden an Ber - ry, gegen Oſten an AuvergneundMarund gegen Suͤden an Limoſin grentzet.
  • Marche en Famine, Martia Famina, kleine Stadt und Prevoté im Luͤ - tzemburgiſchen Gebiet.
  • Marchena, Marcia, kleine Stadt in Andaluſien.
  • Marchfield, Stadt in Gloceſter - shire.
  • Marchiennes-au-Pont, kleine Stadt zur lincken Hand der Sambre im Stifft Luͤttig.
  • Marchpurg, kleine Stadt in Stey - ermarck an der Drau, nebſt einem feſten Schloß.
  • Marchthal, Kloſter an der Donau in Schwaben, deſſen Abt ein un - mittelbarer Reichs-Stand iſt.
  • Marck, March, Terminus Helvetio - rum, ein gewiſſes Gebiet in der Schweitz dem Canton Schweitz gehoͤrig.
  • Marck, Graffſchafft im Weſtphaͤ - liſchen Kreiß, welche gegen Nor - den an das Stifft Muͤnſter, gegen Oſten an das Hertzogthum Weſt - phalen, und gegen Weſten an das Hertzogthum Bergen grentzet, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig.
  • Marck heiſſet ſo viel, als eine Grentze.
  • Marck Brandenburg, ſuche Bran - denburg.
  • Marck iſt an Silber-Gewicht 16. Loth.
  • Marck Goldes iſt in Engelland 33. Schilling und 4. Pence oder Sous.
  • Marck Silbers iſt in Engelland 13. Schilling und 4. Pence oder Sous.
  • Marck Schottiſch iſt 14halb Pence oder Sous.
  • Marck Luͤbiſch iſt ein Drittel eines Thalers.
  • Marck-Stuͤck Danske iſt ein Sechstheil eines Thalers.
  • Marcksuhl, Schloß und FleckenMarin Thuͤringen, unweit Eiſenach, an der Werra, dem Hertzog zu Sachſen-Eiſenach gehoͤrig.
  • Marcaya, ſuche Maracaibo.
  • Marechia, Ariminus, Fluß, welchet im Apenniniſchen Gebuͤrge ent - ſpringet, und ſich zu Rimini in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Marenge, Marvejol, Maruege, kleine Stadt in Languedoc am kleinen Fluß Colange.
  • Mareſchal de France iſt ein Officier der Kron Franckreich, welcher in der Frantzoͤſiſchen Sprache un General des Armées du Roi, das iſt ein gebohrner General der Koͤniglichen Armee heiſſet, weil nemlich ſeine Charge mit ſich bringet, daß er eine oder die andere Armee commandiret. Sie haben einen mit Lilien beſtreue - ten Stab, zum Zeichen ihrer Wuͤrde, und nebſt dem Eyd, wel - chen ſie bey Empfangung ſolches Stabes dem Koͤnig leiſten, ſchwoͤ - ren ſie auch zu ſolchem Ende vor dem Parlament zu Paris. Sie ſeynd die Schieds-Richter der Streitigkeiten, welche, abſonder - lich deꝛ Ehꝛe wegen, unteꝛ dem Adel entſtehen, und haben Marſchall - Lieutenante unter ſich, welche ih - nen beyſtehen. Anietzo iſt die - ſer Mareſchaux de France eine gꝛoße Anzahl. Wenn man an einen ſolchen Marechal ſchreibet, ſo titu - liret man ihn Monſeigneur.
  • Mareſchausſée iſt eine Gerichtbarkeit derer Prevots des Marechaux, und ſeynd, ohne die in dem Palais zu Paris, 180. dergleichen Mare - chausſées in Franckreich, allwo die Prevots des Mareschaux nebſt 7. Officirern aus dem nechſten Pre - ſidial nicht allein denen Raͤubern und Landlaͤuffern den Proceß ma - chen, ſondern auch in einigen an - dern Faͤllen das Recht ſprechen.
  • Maretimo, kleine Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer, nicht weit von Sicilien, des Honigs we - gen beruͤhmt.
  • Margarita, eine von den Antilliſchen Jnſuln Sottovento, welche un - fruchtbar iſt; iedoch werden die ſchoͤnſten Perlen in gantz Ameri - ca daſelbſt gefiſchet.
  • Margozza, kleine Stadt in der Graffſchafft Anghiera, am kleinen See Margozza.
  • Mariager, Mariacera, kleine Stadt in Juͤtland, an einer großen Baye des Categats.
  • Marialva, der Haupt-Ort einer Graffſchafft gleiches Nahmens in Portugal.
  • Marianes, Sierra Morena, ein Gebuͤr - ge in Spanien, welches ſich von Oſten gegen Weſten erſtrecket, vom Fluß Guardarmena biß an das Ende der Provintz Eſtrema - dura. Das Theil gegen Oſten heiſſet la Navas de Toloſa, und der Paß daſelbſt wird Puerto Muradal genennet.
  • Marienberg, Berg-Stadt in Meiſ - ſen, an den Boͤhmiſchen Grentzen, 4. Meilen von Commothau.
  • Marienburg, Stadt im Hennegau am Fluß Blanche eau, der Kron Franckreich gehoͤrig. Jhre Be - feſtigungs-Weꝛcke ſeynd geſchleif - fet.
  • Marienburg, Woywodſchafft im Polniſchen Preußen. Die Haupt - Stadt heiſſet gleichfals
  • Marienburg, welche am Fluß Nogat liegt, und ein feſtes Schloß hat.
  • Marienburg, Mariabourg, Haupt-Stadt in der Jrlaͤndiſchen Graffſchafft Queenſcounti.
  • Marien-Groſchen, eine Deutſche Silber-Muͤntze, welche 8. gute Pfennige gilt.
  • Marienhuſen, Stadt in Lieffland, der Kron Polen zugehoͤrig.
  • Marienſtadt, kleine Stadt am See Wener in Weſt-Gothland.
  • Marienſtern, Roͤmiſch-Catholi - ſches Kloſter in der Ober-Lauſitz.
  • Marienthal, Roͤmiſch-Catholi - ſches Kloſter in der Ober-Lauſitz.
  • Marienthal, ſuche Mergentheim.
  • Marienwerder, Stadt in der Land - ſchafft Hockerland an den Pome - relliſchen Grentzen.
  • Marienzell, Mariæcellæ, Kloſter in Ober-Steyermarck, an den Oe - ſterreichiſchen Grentzen, allwo ei - ne beruͤhmte Wallfahrt iſt.
  • Marigalante, eine von den Antilli - ſchen Jnſuln Barlovento. Sie iſt ſehr fruchtbar, und wird anie - tzo von den Frantzoſen beſeſſen.
  • Marignano, Melignano, Merinianum kleine Stadt am Fluß Lambro im Maͤylaͤndiſchen Gebiet.
  • Marine heiſſet die Schiff - oder See - Fahrt, ferner die See-Kunſt, und denn auch das geſamte See - Volck.
  • Marinier iſt ein zu der Schiffs-Equi - page beſtelleter Officier. Es ſeynd die Officiers Mariniers fol - gende: Der Schiffer, der Boots - mann, der Steuermann, der Boſ - ſemann, der Ober-Schiffs-Zim - mermann, der Ober-Segel-Ma - cher u. a. m. Unterweilen wer - den auch die Matroſen oder Boots - Knechte Mariniers genennet. Fer - ner heiſſen Mariniers diejenigen, welche die großen Fahrzeuge auff den Fluͤſſen fuͤhren.
  • Marino, kleine Stadt, 3. Deutſche Meilen von Rom, dem Fuͤrſten Colonna gehoͤrig.
  • Mariza, groſſer Fluß in Romanien, welcher ſich in den Archipelagum ergeuſt.
  • Marle, kleine Stadt am Fluß Serre in Tieraſche in der Picardie.
  • Marleborough, Stadt in der Pro - vintz Wilt, am Fluß Kennet.
  • Marlovv, Stadt in Barkeshire.
  • Marly, Koͤniglich Frantzoͤſiſches Schloß, allwo der Koͤnig die mei - ſten Staats-Verſamlungen haͤlt, und wo er niemand, als ſeinen Raͤthen, Audientz giebt.
  • Marmarique, Landſchafft im Koͤnig - reich Barca in Africa.
  • Marmirolo, ein ſchoͤnes Luſt - Schloß des Hertzogs von Mantua, darinnen 280. Zimmer zu finden ſeynd.
  • Marmora, das Meer von Marmora, Propontis, iſt ein Meer-Buſen des Mittellaͤndiſchen Meeres, zwi - ſchen Romanien in Europa und Natolien in Aſia, und wird es durch die Meer-Enge derer Dar - danellen mit dem Archipelago, durch die Meer-Enge bey Con - ſtantinopel aber mit dem ſchwar - tzen Meer vereiniget.
  • Marmora, die Jnſuln von Marmora ſeynd vier Jnſuln auff dem Meer di Marmora, wovon es ſeinen Nahmen hat, nemlich Marmora, Avezia, Coutalli und Gadaro. Mar - mora iſt die groͤſte unter ihnen, und ihre Haupt-Stadt hat glei - chen Nahmen.
  • Marne, Matrona, großer Fluß in Champagne, welcher ſich ober halb Paris in die Seine ergeuſt.
  • Maro, kleine Stadt an der Genueſi - ſchen Kuͤſte, im Thal Maro, wel - cher als ein Marggraffthum zu dem Fuͤrſtenthum Oneglia gehoͤ - ret.
  • Marocco, Marochium, Koͤnigreich in deꝛ Barbarey in Africa, welches ge - gen Norden an das Koͤnigreich Fez, gegen Oſten an Segelmeſſe und Darha, gegen Suͤden an Teſ - ſe, und gegen Weſten an das At - lantiſche Meer grentzet. Seine ſieben Provintzen ſeynd Ducala,MarHea, Suſa, Guzula, Marocco, Ha - ſcora und Tedles. Es iſt reich an Wachs, Mandeln, Kupffer und Camelen. Der Koͤnig aber, wel - cher es beſitzet, und welcher ſich insgemein einen Kaͤyſer tituliret, herrſchet zugleich uͤber Fez und Ta - filet. Die Haupt-Stadt Maroc - co liegt in der Provintz gleiches Nahmens am Fluß Niffis.
  • Maroniten ſeynd Chriſten in der Levante, welche eine abſonderliche Secte machen, und iſt ihre Religi - on aus der Roͤmiſch Catholiſchen und Griechiſchen zuſammen ge - ſetzet. Sie haben ihre Patriar - chen, wie auch Ertz-Biſchoͤffe, Bi - ſchoͤffe und Pfarrer; iedoch ſeynd ſie ſo arm, daß die Pfarrer nebſt den meiſten Biſchoͤffen von der Hand-Arbeit leben muͤßen.
  • Maros, Maroſch, ein großer Fluß, welcher im Carpathiſchen Gebuͤꝛge entſpringet, und ſich Segedin ge - gen uͤber in die Teiße ergeuſt.
  • Maroſtica, Moroſtica, Feſtung im Vicentiniſchen Gebiet.
  • Marpurg, Stadt an der Loͤhne in Ober-Heßen, nebſt einem Schloß und Univerſitaͤt, dem Landgraffen zu Heßen-Caßel gehoͤrig.
  • Marquartſtein, kleine Stadt am Fluß Acha in Ober-Bayern, im Rent-Amt Muͤnchen, nebſt einem alten Schloß auff einem hohen Berge.
  • Marquetender ſeynd Kramer, wel - che entweder der Armee oder an - dern Kriegs-Voͤlckern nachfol - gen, und Lebens-Mittel mitfuͤh - ren, um ſelbige an die Soldaten zu verkauffen, oder welche ſich e - ben ſolcher Urſache wegen bey den Garniſonen befinden.
  • Marquis iſt in Franckreich der Titul desjenigen, welcher ein anſehn - liches Gebiet beſitzet, ſo durch ein Koͤnigl. Diploma zu einem Marg -Ygraff -Margraffthum erhoͤhet worden iſt. Jn Engelland haben die Mar - quis ihre Stelle unmittelbar nach den Hertzogen, und alſo vor den Graffen.
  • Marr, Provintz in Nord-Schottland, welches eine von Badenoch biß an das Deutſche Meer reichende Erd - Zunge iſt.
  • Marrane iſt ein ſchimpfflicher Nah - me, welchen man denjenigen Spaniern giebt, die im Verdacht ſeynd, ob ſeyen ſie von Juͤden oder Mahometanern entſproſſen.
  • Marrienne, Landſchafft und Bi - ſchoffthum in Savoyen, durch welche der Fluß Arco fleuſt.
  • Marris, Provintz in Nord-Schott - land, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft.
  • Marro, Metauro, Fluß in Calabria oltra, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in das Toſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Mars, Hune, ein runder Boden, mit Balcken unterſtuͤtzet, welcher um den Top eines Maſtes rund her - um gehet, und dienet derſelbe den Schiff - Knechten darzu, daß ſie darauff ſtehen koͤnnen, um ihre Ar - beit an dem Tou-Werck und ſon - ſten zu verrichten.
  • Mars-Maſt iſt derjenige Maſt, wel - cher uͤber den großen, wie auch - ber den Focke-Maſt geſetzet wird. Die Segel aber, welche uͤber dieſe Mars-Maſte geſpannet werden, nennet man die Mars-Segel.
  • Marſan, Landſchafft in denen Landes in Gascogne, der Fuͤrſtlichen Lothringiſchen Linie von Arma - gnac gehoͤrig.
  • Marſaquivir, ein Hafen am Africani - ſchen Meer an der Barbariſchen Kuͤſte, bey der Stadt Oran. Er gehoͤret der Kron Spanien.
  • Marſal, Flecken am Fluß Seille in Lothringen, welcher ſowohl we -Margen des Moraſtes, als auch we - gen der angelegten Wercke ſehr feſte iſt, und der Kron Franckreich gehoͤret.
  • Marſala, Stadt im Val di Mazara in Sicilien.
  • Marſchall, oberſte Marſchall des Groß - Hertzogthums Lithauen thut hieſelbſt alles, wenn der Koͤ - nig von Polen zugegen iſt, oder wenn der Reichs-Tag allhier ge - halten wird, was der Groß Marſchall in Polen ſonſt zu ver - richten pfleget.
  • Marsdiep, eine Meer-Enge zwiſchen dem Texel und Nord-Holland, durch welche man aus dem Deut - ſchẽ Meeꝛ in die Suͤdeꝛ-See koͤmt.
  • Marfeille, Marſilien, Masſilia, große und ſchoͤne Handel-Stadt an der Kuͤſte von Provence, nebſt einem ſichern Hafen, welcher mit zwey Citadellen verſehen iſt. Allhier ſtehen die Frantzoͤſiſche Galeren, und ſiehet man hieſelbſt ein ſchoͤ - nes Arſenal, darinnen ſie gebau - et werden. Der Biſchoff von Marſeille gehoͤret unter das Ertz - Biſchoffthum zu Arles.
  • Marſico Nuovo, kleine Stadt im Principato citra, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Salerno gehoͤrig.
  • Marſico Vecchio, kleine Stadt in Ba - ſilicata, am Fluß Acri.
  • Marſigliana iſt ein mittelmaͤßiges Venetianiſches Schiff, welches nur in dem Golfo di Venezia und andern Dalmatiſchen Kuͤſten ge - brauchet wird. Es hat ein groſ - ſes viereckigtes Foͤrdertheil, und die groͤſte Marſigliana hat 4. Ma - ſte, die kleinen aber haben keinen Hinter-Maſt. Jhre Ladung iſt ungefehr 14. biß 15000. Centner.
  • Marſonowitz, große Jnſul auff dem Moſcowitiſchen Meer, zu der Pro - vintz Dwina gehoͤrig.
  • Marta, Haupt-Stadt des kleinen Koͤnigreichs Marta in der Land - ſchafft Malabar.
  • Martaban, Koͤnigreich in der Halb - Jnſul von Jndien, jenſeit des Gangis, nebſt einer Stadt glei - ches Nahmens, welche einen gu - ten Hafen hat. Es gehoͤret zum Koͤnigreich Pegu.
  • Martaban, der Golfo von Martaban oder Pegu iſt ein Theil des Golfo von Bengala, am Einfluß des Fluſſes Pegu, zwiſchen den Kuͤſten von Pegu und Martaban.
  • Martel, kleine Stadt in Querey, am Fluß Dordogne.
  • Martigues, Martigium, Maritima Co - lonia, Stadt in Provence, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, dem Hertzog von Vendome gehoͤ - rig. Der große See, daran ſie lieget, wird la Mer du Martigues genennet, aus welchem man durch einen Canal in das Mittellaͤndi - ſche Meer kommen kan.
  • Martinique, Matanino, eine von den Antilliſchen Jnſuln Barlovento, allwo ſich die Frantzoſen feſte ge - ſetzet haben; iedoch beſitzen die Caraibes annoch den Oeſtlichen Theil.
  • Martinow, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Martorano, kleine und ziemlich wuͤſte Stadt in Calabria citra, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Coſenza gehoͤrig.
  • Marville, kleine Stadt im Luͤxembur - giſchen Gebiet, theils der Kron Spanien, theils dem Hertzog in Lothringen gehoͤrig.
  • Maſagan, Feſtung im Koͤnigreich Marocco, den Portugieſen zugehoͤ - rig.
  • Masbata, eine von den Philippiniſchen Jnſuln, den Spaniern zugehoͤ - rig.
  • Maſcalat, Koͤnigreich und Stadt im gluͤckſeligen Arabien.
  • Maſcaté, ein ſouveraines Fuͤrſten - thum und Stadt im gluͤckſeligen Arabien, welche klein, aber die fruchtbareſte des gantzen Landes iſt. Jhr Fuͤrſte hat die ſchoͤnſte Perle deꝛ gantzen Welt: Nicht zwaꝛ ihrer Groͤße wegen, indem ſie nur zwoͤlff Carat wieget; ſondern weil ſie ſo klar iſt, daß man faſt hin - durch ſehen kan.
  • Maſcon, Macon, Matiſco, Stadt in der Landſchafft Maſconois in Bur - gund, an der Saone, uͤber welche eine ſteinerne Bruͤcke gehet. Sie hat ein Bailliage und ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Lion gehoͤrig.
  • Maſcoyey iſt ſo viel als eine Han - dels-Geſellſchafft, welche Kauff - Leute unter einander auffgerich - tet haben.
  • Maſculit iſt eine Jndianiſche Cha - louppe, deren Rand mit einer Art von langem Graſe bekleidet iſt, und ſeynd die Ritze mit Moos von Baͤumen verſtopffet.
  • Maſeyck, Maſicum, kleine befeſtigte Stadt in der Graffſchafft Loots, im Stifft Luͤttig, an der Maas zur lincken Hand.
  • Masfeld, Schloß und Amt im Hen - nebergiſchen Gebiet, dem Hertzog von Sachſen-Meinungen gehoͤ - rig.
  • Masham, Stadt in Yorkshire.
  • Masfa, Koͤnigreich und Stadt im gluͤckſeeligen Arabien.
  • Maslipatan, Stadt im Koͤnigreich Golconda, an der Kuͤſte des Jn - dianiſchen Meeres.
  • Maſovien, Maſuren, Landſchafft in Polen, welche gegen Norden an Preußen, gegen Weſten an Cuja - vien und Groß-Polen, gegen Suͤ - den an Klein-Polen, und gegen O - ſten an Lithauen grentzet. SieY 2iſtMaſ Maſtiſt ſehr fruchtbar an Getreyde, und beſtehet aus drey Woywod - ſchafften, welche ſeynd Czersko, oder das Hertzogthum Maſo - vien, Bielsko oder Podlachien, und Ploczko.
  • Maſſa, Hertzogthum, welches der Oeſtliche Theil von der Land - ſchafft Lunegiana in Toſcana iſt, und dem Hauſe Cibo zugehoͤret. Die Haupt-Stadt heißet Maſſa di Carrara, und liegt am Fluß Fri - gido, nicht weit vom Meer. Die - ſes Land iſt eigentlich das ſouve - raine Marquiſat Maleſpina, wel - ches das Geſchlechte Maleſpina vormahls beſeſſen hat.
  • Maſſa, kleine Stadt im Sieniſchen Ge - biet in Toſcana auf einem Huͤgel. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Siena gehoͤrig.
  • Maſſa di Sorrento, Stadt im Princi - pato citra, am Capo della Minerva. Sie hat den Titul eines Fuͤrſten - thums und ein Biſchoffthum un - ter den Ertz-Biſchoff zu Sorrento gehoͤrig.
  • Maſſerano, Fuͤrſtenthum zwiſchen dem Hertzogthum Meyland und Piemont, nebſt der Haupt-Stadt Maſſerano. Es iſt ein Paͤbſtlich Lehn, und gehoͤret dem Geſchlech - te Ferrari zu.
  • Maſt, Mat, Albero Maeſtro, iſt ein langer in die Hoͤhe gerichteter Baum in einem Schiff, an wel - chen man die Segel henget; je - doch muß er nicht bley-recht ſte - hen, ſondern ſich in etwas nach dem Hintertheil des Schiffes nei - gen, um dem Stoſſen der Segel deſto beßer zu wiederſtehen. Es ſeynd vornehmlich dreyerley Ma - ſte, nemlich der große oder mit - telſte Maſt, (Le grand Maſt) der Focke-oder foͤrderſte Maſt, (le Maſt de Miſaine) und der Bezaans oder hinterſte Maſt, (le MaſtMaſt Matd’artimon.) Die groſſen Schiffe haben 4. Maſten, und ein jeder derſelben iſt in 2. oder 3. Theile abgetheilet, deren jeder wiederum ein Maſt genennet wird. Der - jenige, welcher forne auf dem Gallion hervorraget, heiſſet die Boeg-spriet, Maſt de beaupré. Derjenige, welcher auf den Fo - cke-Maſt gepflantzet iſt, heißet die Voor-ſteng, Fok-ſteng, Mat de hune d’avant. Derjenige, welcher auf den mittelſten Maſt gepflantzet iſt, heiſſet die Groote Steng, le Grand Mat de hune. Derjenige, welcher auf die Voor-ſteng, ge - pflantzet iſt, heiſſet die Grote Bram-ſteng, le Grand Mat de Perroquet. Derjenige, welcher auf den Bezaans-Maſt gepflan - tzet iſt, heißet die Kruis-ſteng, le Mat de Perroquet d’artimon. Derjenige, welcher auf die Boeg - ſpriet gepflantzet iſt, heißet die Blinde ſteng, Boeg-ſteng, Boom - Blindt, le Mat de Perroquet de beaupré.
  • Maſtock, Stadt in Sommerſetshire.
  • Maſtricht, Maeſtricht, Trajectum ad Moſam, Stadt im Hollaͤndiſchen Limburg am lincken Ufer der Maas. Sie iſt wohlbefeſtiget, und henget vermittelſt einer ſtei - nernen Bruͤcke an der kleinen und feſten Stadt Wick.
  • Maſuren, ſuche Maſovien.
  • Mat, ſuche Stuͤck von Achten.
  • Matalona, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in Terra di Lavoro.
  • Matalone, Magdalonum, Meta Leonis, Hertzogthum in Terra di Lavoro.
  • Mataman, Koͤnigreich in Africa, zwi - ſchen Angola und dem Lande de - rer Caffres.
  • Matelot, Vaiſſeau Matelot, Vaiſſeau Second, Byſtander, Macker, Nood - hulp, iſt ein Schiff, welches ein an -deresMatderes ſecondiren muß. Es ſeynd zweyerley Arten Matelots: Denn bey einigen Kriegs-Flotten ge - ſellet man je zwey und zwey Krie - ges-Schiffe zuſammen, um ein - ander im Fall der Noth beyzuſte - hen, und iſt unter dieſen Schiffen allemahl eines des andern Ma - telot. Die andere Art der Mate - lots findet man bey allen Kriegs - Flotten: Allein ſie hat nur ſtatt bey den Flaggen-Officirern. Alſo hat der Admiral, Vice-Admiral, und jeder Commandant einer Di viſion ein oder zwey Matelots zum Beyſtand, nemlich einen vor und einen hinter der Diviſion.
  • Matelot, ſuche Matroſe.
  • Mataca, eine Baye an der Noͤrdlichen Kuͤſte der Jnſul Cuba, allwo alle Flotten der Spaniſchen Galio - nen ſuͤßes Waßer holen, um nachgehends den Canal von Ba - hama zu paßiren, und in Spani - en zuruͤcke zu reiſen.
  • Mataia, Provintz in Suͤd-America, gegen den Fluß der Amazonen.
  • Matan, eine von den Philippiniſchen Jnſuln, aus welcher die Spa - nier durch die rechten Einwoh - ner vertrieben worden ſeynd.
  • Matane, Landſchafft in Africa, Mada - gaſcar gegen Oſten gelegen. Die Franzoſen haben daſelbſt etzliche Colonien.
  • Matapan, ein Vorgebuͤrge in Morea, welches ſich gegen Suͤden in das Meer erſtrecket.
  • Matera, Stadt in Terra d’Otranto, nebſt einẽ Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Cirenza gehoͤrig.
  • Materan, Koͤnigreich auf der Jnſul Java, deſſen Regente ſich einen Kaͤyſer von Java tituliret.
  • Matroſen, Boots-Knechte, Mate - lots, ſeynd auf einem Schiffe die - jenigen, welche unter dem Co - mando des Steuermanns ſtehen,Mat Mawund die zur Schiff-Fahrt benoͤ - thigte Arbeit verrichten.
  • Mattier, eine kleine Nieder-Saͤchſiſche Muͤntze, welche 4. gute Pfenn. gilt.
  • Matura, kleine befeſtigte Stadt, den Hollaͤndern gehoͤrig, auf der Jn - ſul Ceylan.
  • Maubeuge, Malobodium, befeſtigte Stadt an der Sambre, im Hen - negau, der Kron Franckreich zu - gehoͤrig.
  • Maudre, Maldra, kleiner Fluß in der Isle de France, welcher ſich in die Seine ergeuſt.
  • Mauleon de Soule, Malleo, kleine Stadt in Gaſcogne.
  • Maulo, Fluß im Val di Noto in Sici - lien, welcher ſich ins Mittellaͤn - diſche Meer ergeuſt.
  • Maurienne, Moriana, Graffſchafft in Savoyen laͤngs dem Fluß Ar - co. Sie wird gegen Oſten durch die Alpen von Piemont abgeſon - dert; gegen Norden aber gren - tzet ſie an Tarentaiſe, und gegen Suͤden und Weſten an Dauphiné.
  • Mauritania war vormahls eine groſ - ſe Landſchafft in Africa, und iſt heutiges Tages der Weſtliche Theil der Barbarey.
  • Mauriz-Stad, kleine Stadt in Breſil in der Landſchafft Fernambuco, und beſitzen ſelbige die Portugieſen.
  • Mautern, kleine Stadt in Nieder - Oeſterreich, welche dem Biſchoff zu Paßau gehoͤret. Sie liegt an der Donau, uͤber welche nach dem Staͤdtlein Stein eine hoͤltzerne Bruͤcke gehet.
  • Mavvaralnahra, Maurenaher, Usbech, Zagatay, große Landſchafft in A - ſien, welche unter der groſſen Tartarey begriffen wird, und welche gegen Suͤden an Perſien, gegen Oſten an Turqueſtan, gegen Norden aber an die Kalmucker Tartarn grentzet. Sie wird durch verſchiedene Fuͤrſten regieret.
  • Maxime heiſſet die Regul und der Grund einer Kunſt oder Wiſſen - ſchafft.
  • May, kleine Jnſul in Schottland, beym Eingange des Meer-Buſens Forth.
  • Mayenne, Meduana, Stadt in der Landſchafft Maine, am Fluß Ma - yenne, dem Hertzog Mazarin gehoͤrig.
  • Mayenne, Meduana, Fluß, welcher an den Grentzen der Normandie entſpringet, und ſich in die Loire ergeuſt.
  • Mayn, Moenus, groſſer Fluß in Deutſchland, welcher an den Boͤhmiſchen Grentzen im Fichtel - berge entſpringet, und ſich bey Mayntz in den Rhein ergeuſt.
  • Maynbernen, Mainbernheim, klei - ne Stadt beym Mayn, im Marg - graffthum Anſpach, eine halbe Meile von Kizingen.
  • Maynburg, Schloß und Amt im Biſchoffthum Wuͤrtzburg, bey Schweinfurt gelegen.
  • Mayen, Stadt und Schloß am Fluß Nette, in der Eiffel.
  • Maynthal, ſuche Valmagia.
  • Mayntz, Mayence, Moguntia, Haupt - Stadt des Ertz-Stiffts Mayntz, am lincken Ufer des Rheins ge - legen, wo ſich derſelbe mit dem Rhein vereiniget. Sie iſt groß, volckreich und wohlbefeſtiget, nebſt einem Churfuͤrſtl. Reſidentz - Schloß, die Martinsburg ge - nant, wie auch einer Univerſitaͤt, und einer Schiff-Bruͤcke; Sie liegt 4. Meilen von Franckfurt, 6. aber von Worms.
  • Mayntz, ein Ertz-Stifft in dem O - ber-Rheiniſchen Kreis, welches ſich in die Wetterau wie auch in Francken und von der Graff - ſchafft Spanheim biß an das Her - tzogthum Wirtemberg erſtrecket. Der Ertz-Biſchoff zu Mayntz hatMay Mazdie oberſte Stelle unter den Chur - fuͤrſten, und iſt Ertz-Cantzler des heiligen Roͤmiſchen Reichs in Deutſchland, wie auch Decanus des Churfuͤrſtlichen Collegii. Er allein hat das Recht, die andern Churfuͤrſten ſo wohl zum Wahl - Tage, als auch zu den Churfuͤr - ſten-und Collegial-Tagen zu be - ruffen. Er verfaſſet die Kaͤyſerl. Capitulation, verwahret das Kaͤyſerliche Jnſiegel wie auch das Reichs-Archiv, fuͤhret das Dire - ctorium bey Reichs-Tagen, und verrichtet die Kroͤnung, wenn ſie in ſeinem Ertz-Biſchoffthum ge - ſchiehet. Traͤget ſich aber ſolches auſſerhalb ſeinem und dem Coͤll - niſchen Ertz-Biſchoffthum zu, ſo verrichtet er ſie wechſelsweiſe mit dem Churfuͤrſten zu Coͤlln.
  • Mayo, eine von den Jnſuln des Ca - po Verde in Africa, den Portu - gieſen gehoͤrig, welche viel Saltz daſelbſt machen.
  • Mayo, Graffſchafft in Connaugt, am Oceano Occidentali.
  • Mayor iſt die hoͤchſte Gerichts-Per - ſon in einer Engellaͤndiſchen Stadt oder Gemeinde. Der Lord Mayor zu Londen hat eine große Gewalt, indem er der vornehmſte Lord des Koͤnigreichs iſt, und zu einer ſolchen Zeit, da kein Koͤnig vorhanden, das Reich als Premier Miniſtre regieret. Er hat 26. Aldermens zu Beyſitzern, aus welchen der Rath beſtehet.
  • Mayor-domo-Mayor iſt der Ober - Hofmeiſter am Spaniſchen Hof.
  • Mayotte, ein Hauffen kleine Jnſuln auf dem Meer von Zanguebar.
  • Mazagan, kleine Stadt und Feſtung in der Provintz Ducala, im Koͤnig - reich Marocco, an der Noͤrdlichen Kuͤſte gegen den Einfluß des Flußes Ommirabi.
  • Mazandaran, Provintz in Perſien,nebſtMaz Mecnebſt einer Stadt gleiches Nah - mens, gegen das Caſpiſche Meer gelegen.
  • Mazara, befeſtigte Stadt nebſt einem weiten Hafen im Val di Mazara in Sicilien.
  • Mazara, Val di Mazara iſt eine von den drey Provintzen, daraus Sicilien beſtehet, welche gegen Oſten an den Val di Demona und Val di No - to, ſonſten aber uͤberall an das Meer grentzet.
  • Mazarino, ein Ort im Val di Noto in Sicilien, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Mazira, Jnſul an der Suͤdlichen Kuͤ - ſte des gluͤckſeeligen Arabien.
  • Mazoure, Stadt in Nieder-Aegypten.
  • Mazuan, Macaria, Jnſul in Africa auf dem Sinu Arabico. Sie gehoͤret den Tuͤrcken.
  • Mcislaw, ſuche Mſcislaw.
  • Meaco, große Handels-Stadt auff der Jnſul Niphon, nebſt einem Hafen. Sie war vormahls die Reſidentz der Koͤnige in Japon, welche nunmehr zu Yedo reſidiren.
  • Meath, Media, ſuche Eaſt Meath und Weſt-Meath.
  • Meaux, Melda, Haupt-Stadt in der Landſchafft Brie, an der Marne, welche mitten hindurch fleuſt. Es iſt daſelbſt ein Bailliage und ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Paris gehoͤrig. Sie hat den Titul einer Graffſchafft.
  • Mecca, la Mecque, Mecha, ein maͤchti - ges Fuͤrſtenthum in dem gluͤckſee - ligen Arabien, laͤngs dem rothen Meer, allwo der beſte Caffé waͤch - ſet. Der Regente des Landes wird der Sultan von Mecca ge - nennet, und in der Haupt-Stadt Mecca iſt Mahomet, der Urheber der Tuͤrckiſchen Religion, geboh - ren worden; dahero nach dieſem Orte groſſe Wallfahrten geſche - hen. Dieſe Geburt ſoll in einemMec Meckviereckigten Hauſe oder Mosquée daſelbſt geſchehen ſeyn, welches die Mahometaner Kiaabé und das Haus Gottes nennen; auch glauben ſie, daß Abraham auf der Stelle dieſer Mosquée ſeine erſte Wohnung gebauet habe.
  • Mecheln, Malines, Mechlinia, große Handels-Stadt am Fluß Dyle in Brabant. Sie iſt der Sitz des Koͤnigl. Rathes von den geſam - ten Spaniſchen Niederlanden, und eines Ertz-Biſchoffes, welcher den Titul eines Primatis von den Niederlanden fuͤhret. Das um - liegende Gebiet wird die Herr - ſchafft Mecheln genennet, und iſt, ob ſich ſchon ſein Umfang nicht weit erſtrecket, eine von den 17. Niederlaͤndiſchen Provintzen.
  • Mechoacan, Provintz und Stadt in der Audientia von Mexico, laͤngs dem Mari Pacifico.
  • Mecklenburg, Hertzogthum im Nie - der-Saͤchſiſchen Kreis, welches gegen Oſten an Vor-Pommern, gegen Suͤden an die Marck Bran - denburg, gegen Weſten an das Hertzogthum Lauenburg, und ge - gen Norden an die Oſt-See gren - tzet. Es begreiffet 7. Provin - tzen, nemlich das Hertzogthum Mecklenburg an ſich ſelber, die Fuͤrſtenthuͤmer Wenden, Schwe - rin und Ratzeburg, die Graff - ſchafft Schwerin und die Herr - ſchafften Roſtock und Stargard. Das Fuͤrſtliche Haus Mecklen - burg beſtehet anietzo aus der Schweriniſchen und Strelizi - ſchen Linie. Dieſer letzteren ge - hoͤret das Fuͤrſtenthum Razeburg und die Herrſchafft Stargard; jene aber beſitzet das uͤbrige gan - tze Land. Es iſt ſandig und mo - raſtig, und dannenhero nicht all - zufruchtbar.
  • Meckmuͤl, Staͤdtlein am Fluß JagſtY 4imMedim Odenwald gelegen, und dem Hertzog von Wirtemberg gehoͤrig.
  • Medaille, Schau-Stuͤck, iſt ein Stuͤcke Metall in Geſtalt ei - ner Muͤntze, dergleichen Schau - Stuͤcke zu dem Ende gepreget wer - den, damit man die Bildnuͤße ho - her und beruͤhmter Leute, oder das Andencken einer wichtigen Bege - benheit bey der Nachkommen - ſchafft erhaͤlt.
  • Medaillon iſt eine Medaille von un - gewoͤhnlicher Groͤße.
  • Medelpadia, Schwediſche Provintz in Nordland laͤngs dem Sinu Bothnico, welche aus Waͤldern und Bergen beſtehet.
  • Medenblick, Stadt nebſt einem al - ten Schloß an der Noͤrdlichen Kuͤſte von Nord-Holland. Sie iſt eine von den 18. Staͤdten in Hol - land, welche Deputirten zu der Verſamlung der Staaten dieſer Provintz ſchicken.
  • Medes, kleine Jnſul an der Kuͤſte von Catalonien.
  • Medgyes, Medwiſch, Medieſus, mit - telmaͤſige Stadt am Fluß Kikel - lew in Siebenbuͤrgen.
  • Media war vor Alters ein Koͤnig - reich, und begriffe ungefehr den - jenigen Theil von Aſien, allwo anietzo die Provintzen Servan, Gi - lan, Yerach, Agemi und Mazande - rum oder Dilemon in Perſien liegen.
  • Mediator iſt derjenige, welcher ſich zwiſchen zwey kriegfuͤhrende oder ſonſten ſtreitende Parteyen leget, um ſelbige zuvergleichen, und eine ſolch Handlung heiſſet eine Me - diation.
  • Medina, Città vecchia, kleine Stadt auff der Jnſul Malta, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Palermo gehoͤrig.
  • Medina Celi, Eceleſta, Auguſtobriga, Hertzogthum in Alt-Caſtilien,Mednebſt der Haupt-Stadt gleiches Nahmens, welche am Fluß Xalo liegt.
  • Medina del Campo, kleine Handels - Stadt nebſt einem alten Schloß, im Koͤnigreich Leon. Sie hat jaͤhrlich 2. Meſſen.
  • Medina del Rio Secco, kleine Stadt und altes Schloß nebſt dem Titul eines Hertzogthums, im Koͤnig - reich Leon. Sie liegt 5. Spani - ſche Meilen von Palencia.
  • Medina Sidonia, Methymna Sidonia, Aſſidonia, keine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in An - daluſien auf einem Huͤgel gele - gen. Sie hat ein altes Schloß, und liegt 7. Spaniſche Meilen von Cadix, an den Grentzen des Koͤnigreichs Granada.
  • Medina de las Torres, Schloß und Dorff, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums, im Spaniſchen Eſtre - madura.
  • Medina Talnabi, oder die Propheten - Stadt, eine Stadt im Fuͤrſten - thum Mecca, allwo Mahomet geſtorben und begraben iſt. Sie liegt drey Tag-Reiſen weit von rothen Meer, und vier Tag-Rei - ſen von Mecca, nahe beym Fluß Laakic. Einige geben auch vor, er ſeye nicht zu Mecca, ſondern all - hier gebohren. Die vornehmſte Mosquée daſelbſt iſt diejenige, welche Mos-al-Kibu oder die al - lerheiligſte genennet wird, und in welcher der Sarck Mahomets zu befinden iſt. Alle Tuͤrcken ſeynd verbunden, einmahl in ih - rem Leben dahin zu wallfahr - ten: Jedoch geſchiehet ſolches anietzo faſt nur allein von dem ge - meinen Volck, indem der Mufti den vornehmen Perſonen die Er - laubniß gibt, jemand anders an ſtatt ihrer in Vollmacht dahin zu ſchicken.
  • Mednicky, Mednicia, kleine Stadt in Samogitien, nicht weit vom Urſprunge des Flußes Wirwits.
  • Medvvay, Meduacus, Fluß, welcher an den Grentzen der Landſchafften Susſex und Surrey entſpringet, und ſich bey der Jnſul Schepey in die Temſe ergeuſt.
  • Medwiſch, ſuche Medgyes.
  • Meer iſt eine große Menge Waßer, welches nebſt der Erde eine Ku - gel machet. Es hat vielerley Nahmen nach denen verſchiede - nen Laͤndern und Climatibus, wo - hin es ſich erſtrecket, und kan man hiervon unter jedem Nah - men inſonderheit nachſchlagen. Das große Meer heißet der Ocea - nus, in welchem Ebbe und Flut geſpuͤret wird. Von dem Æqua - tore an dißeits der Americani - ſchen Laͤnder nennet man es das Mar del Nort oder das Atlanti - ſche Meer. Jenſeit der Ameri - caniſchen Laͤnder aber heißet es das Mar del Sur oder Mare Paci - ficum. Unter dem Polo wird es das Eis-oder weiße Meer, und gegen Schweden und Daͤnne - marck, nemlich jenſeit des Sun - des, die Oſt-See oder Mare Bal - ticum genennet. Von dem Sund biß an den Pas de Calais heißet es das Deutſche Meer, an den Kuͤ - ſten von Bretagne und Engelland aber das Britanniſche Meer. Das Mittellaͤndiſche Meer iſt dasjeni - ge, welches in die Laͤnder hinein gehet, und Europa, Aſia und Africa von einander ſcheidet. Ge - gen Jtalien heißet es das Ligu - ſtiſche und Toſcaniſche; Das A - driatiſche im Golfo di Venezia; Das Joniſche und Ægeiſche gegen Griechenland; Das weiße Meer oder Mar di Marmora zwiſchen dem Hellesponto und Bosphoro; und jenſeit iſt das ſchwartze Meer,Meer MeiMare maggiore oder Pontus Euxi - nus. Man findet auch noch an - dere abſonderliche Meere, zum Exempel das Caspiſche, rothe, Arabiſche und todte Meer, u. d. m.
  • Meer-Enge, ſuche Fretum.
  • Meghen, kleine Stadt im Hollaͤn - diſchen Brabant, an der Maas zur lincken Hand. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Meghen.
  • Mehaine, Mehaigne, Fluß in den Niederlanden, welcher ſich ober - halb Huy in die Maas ergeuſt.
  • Mehun, ſuche Meun.
  • Meile, eine Geometriſche Meile iſt 1000. Geometriſche Schritte, eine Hollaͤndiſche 4000. eine Deutſche 5000. andere ſetzen 4000. eine Jtaliaͤniſche 1000. Geometriſche Schritte oder 1760. Ellen, eine Perſiſche Farſange oder Paraſſange 3000. eine Polniſche gleichfalls 3000. eine Schottlaͤndiſche, und eine Moſcowitiſche, Woͤrſte ge - nant, 750. Geometriſche Schritte. Die Jtaliaͤniſche und Engliſche Meilen ſeynd einander faſt gleich. Andere rechnen auff eine Engli - ſche 1250. Geometriſche Schritte. Eine gemeine Meile in Franck - reich haͤlt 2400. eine kleine aber 2000. und eine große 3000. Geo - metriſche Schritte; wiewohl ſie auch in einigen Provintzen 3500. ſolcher Schritte lang iſt. Die Schwediſche und Daͤniſche Mei - len ſeynd den Deutſchen gleich, und eine gemeine Meile in Spa - nien beſtehet ungefehr aus 3428. Schritten. Von der Vergleich - ung der Meilen hat man auch folgende Rechnung: Eine Jta - liaͤniſche 5000. eine Frantzoͤſiſche 15750. eine Engliſche 5454. eine Burgundiſche 18000. eine Aegy - ptiſche 25000. eine FlandriſcheY 520000.Mei20000. eine kleine Deutſche 20000. eine mittelmaͤſige 22500. eine von den groͤſten 25000. eine Hollaͤndiſche 24000. eine Schwei - tzeriſche 26666. eine Spaniſche 21270. eine Lithauiſche 28500. eine Polniſche 19850. eine Per - ſtaniſche 18750. eine Moſcowiti - ſche 3750. eine Schottlaͤndiſche 6000. und eine Schwediſche 30000. Roͤmiſche Fuß, welche dem Rheiniſchen Fuß gleich ſeynd.
  • Meinow, kleine Jnſul auff dem Coſtnitzer-See, dem Biſchoff zu Coſtnitz gehoͤrig.
  • Meinungen, mittelmaͤſige Stadt und ſchoͤnes Schloß in der gefuͤr - ſteten Graffſchafft Henneberg, und die Reſidentz des Hertzogs zu Sachſen-Meinungen, an der Werre gelegen.
  • Meißen, Miſnia, Marggraffthum in Ober-Sachſen, welches gegen Norden an das Hertzogthum Sachſen und die Lauſitz, gegen Suͤden an Boͤhmen, und gegen Weſten an Francken und Thuͤ - ringen grentzet. Es iſt ein frucht - bares Land an Getraͤyde, Wein und Wieſe-Wachs, und gehoͤret es theils dem Churfuͤrſten theils andern Hertzogen zu Sachſen. Man ſondert es in 8. Theile ab, welche ſeynd der Meißniſche - Kreis, der Leipziger-Kreis, der Ertz-Gebuͤrgiſche Kreis, das Weißenfelſiſche Gebiet, das Merſeburgiſche Gebiet, das Zeitziſche Gebiet, das Vogtland und das Oſterland. Die Haupt - Stadt Meißen liegt 3. Meilen von Dreßden an der Elbe, uͤber welche eine ſchoͤne Bruͤcke gehet, auch iſt daſelbſt ein ſeculariſirtes Stifft, ein Biſchoffliches Schloß auff einem Berge, und eine ſo genante Fuͤrſten-Schule, demMei MelChurfuͤrſten zu Sachſen gehoͤ - rig.
  • Meißenheim, kleine Stadt und Amt am Fluß Lauter, im Her - tzogthum Zweybruͤck.
  • Mela, kleiner Fluß in Jtalien, welcher Breſcia benetzet, und ſich in den Oglio ergeuſt.
  • Melaſſo, Stadt in der Provintz Ai - dinelli in Natolien, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Santa Croce gehoͤrig.
  • Melazzo, ſuche Milazzo.
  • Melchiten, alſo nennet man in der Levante, die Syrier, Cophten o - der Aegyptier und andere Chri - ſten der Orientaliſchen Kirche, welche der Griechiſchen Religion in den vornehmſten Haupt-Pun - cten zugethan ſeynd.
  • Meldola, Flecken nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, in Roma - gna gelegen, und dem Hauſe Pam - filio gehoͤrig.
  • Meldorff, kleine Stadt in Dith - marſen, dem Koͤnig in Daͤnne - marck gehoͤrig.
  • Meleda, Jnſul in Dalmatien, auff dem Golfo di Venezia, der Repu - blic Raguſa gehoͤrig.
  • Meler, ein großer See in Schwe - den zwiſchen Upland, Weſter - mannland und Suͤdermannland, welcher ſich bey Stockholm in die Oſt-See ergeuſt.
  • Melfi, Melphes, Melphia, Stadt in Baſilicata, nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums und einem Bi - ſchoffthum. Die Citadelle iſt Anno 1694. durch ein Erdbeben eingefallen.
  • Meliapor, Stadt in der Halb-Jn - ſul von Jndien dießeit des Gan - gis, an der Kuͤſte von Coroman - del, nebſt dem Titul eines Ertz - Biſchoffthums.
  • Melignano, ſuche Marignano.
  • Melilia, kleine aber wohlbefeſtigte Stadt am Mittellaͤndiſchen Meer, im Koͤnigreich Fez, welche den Spaniern gehoͤret.
  • Melinda, Koͤnigreich an der Kuͤſte von Zanguebar, zwiſchen Mont - baze und Pata. Die Haupt-Stadt Melinda iſt groß, und hat einen guten Hafen am Meer, wohin die Portugieſen große Handlung treiben, weil ſie mit dem Koͤnig, welcher ein Mahometaner iſt, in guter Freundſchafft leben.
  • Melito, ein geringes Fuͤrſtenthum an der Kuͤſte der Provintz Cala - bria oltra.
  • Mellen, kleine Stadt am Fluß Haſe, im Biſchoffthum Osnabruͤck.
  • Mellerſtadt, ſuche Melrichſtadt.
  • Melli, Koͤnigreich in Nigritien, deßen Koͤnig und Einwohner Ma - hometaner ſeynd. Es grentzet gegen Norden an den Niger, ge - gen Oſten an Mandingue und Gage, gegen Suͤden an Mala - guete, und gegen Weſten an das Atlantiſche Meer.
  • Mellingen, kleine Stadt | am Fluß Ruß, in der Schweitzeriſchen Graffſchafft Rore.
  • Melphes, ſuche Melfi.
  • Melrichſtadt, Mellerſtadt, kleine Stadt und Amt am Waßer Stray, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Melſack, Stadt in Wermeland.
  • Melton-Movvbray, Stadt in Lan - caſtershire.
  • Melun, Melodunum, mittelmaͤſige und befeſtigte Stadt an der Seine, in der Landſchafft Brie, nebſt ei - nem Bailliage und Preſidial.
  • Memel, Fluß, ſuche Niemen.
  • Memel, Grentz-Feſtung und Stadt am Curiſchen Haff in Samland, nebſt einem feſten Schloß und Hafen, 20. Meilen von Koͤnigs - berg gelegen.
  • Memmingen, freye Reichs-StadtMenim Algoͤw, nicht weit vom Jler, 6. Meilen von Ulm und 10. Mei - len von Augspurg, in einer Ebe - ne gelegen. Sie iſt ziemlich groß, und nicht allein durch die Natur vermittelſt eines Mora - ſtes, ſondern auch durch die Kunſt befeſtiget. Der gantze Rath und die meiſte Buͤrgerſchafft iſt Evangeliſch, und wird daſelbſt ein großer Handel mit Leinwand, Barchet und Papier getrieben. Sie wurde Anno 1702. durch den Churfuͤrſten in Baͤyern erobert.
  • Menai, ein Fluß oder vielmehr eine Meer-Enge in Nort-Walles, wel - che die Jnſul Angleſey und die Graffſchafft Caernarvan von ein - ander ſondert.
  • Menan, Fluß in Jndien in der Halb - Jnſul jenſeit des Gangis, welcher ſich in den Meer-Buſen von Siam ergeuſt.
  • Menancabo, kleines Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Sumatra.
  • Mende, Mimatum, Haupt-Stadt der Landſchafft Gevaudan, am Fluß Lot, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Alby gehoͤrig.
  • Mendriſi, Stadt und eine von den vier Jtaliaͤniſchen Landvogteyen. Sie iſt Roͤmiſch-Catholiſch, und liegt zwiſchen dem Luganer-und Comer-See.
  • Mengravilla, ein Dorff in Alt-Ca - ſtilien, allwo ein Saltz-Berg - werck iſt.
  • Menin, kleine befeſtigte Stadt in der Caſtellaney Jpern im Fran - tzoͤſiſchen Flandern, am Fluß Lis.
  • Mennoniſten, eine Art von Wie - dertaͤuffern, welche ihren Nahmen von einem Frießlaͤnder, Menno genant, bekommen haben. Die - ſer verwarff die Entzuͤckungen und Erſcheinungen der erſten Wie -der -Men Merdertaͤuffer, und fuͤhrete im ſech - zehenden Jahrhundert eine neue Lehre ein. Sie verwerffen das Alte Teſtament, und geben vor, das Neue ſeye die einzige Regul unſers Glaubens. Ferner leh - ren ſie, man ſolle die Woͤrter Dreyfaltigkeit und Perſon nicht gebrauchen, wenn man von dem Vater, Sohn und heiligen Gei - ſte redet. Es ſeye den Chriſten weder erlaubet, einen Eyd zu - thun, noch einiges weltliches obrigkeitliches Amt zuverwalten, vielweniger jemand am Leben zu - ſtraffen, noch Krieg zufuͤhren. So ſagen ſie auch, daß den Kin - dern die Tauffe nicht noͤthig ſeye.
  • Mentheit, Menthitia, Landſchafft in Suͤd-Schottland, welche ge - gen Oſten an Fife, gegen Weſten an Lennox, gegen Suͤden an Sterling und gegen Norden an Straterne und Broad-Albain gren - tzet.
  • Menton, Stadt im Fuͤrſtenthum Monaco.
  • Menzo ſuche Mincio.
  • Meppen, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Haßa, im Biſchoffthum Muͤnſter.
  • Meran, Maranum, kleine Stadt an der Etſch, in Tyrol, und die Haupt-Stadt des Landes an der Etſch.
  • Merchia, Merche, Provintz in Suͤd - Schottland, welche gegen Nor - den an Lothiana, gegen Weſten an Lauderdale, gegen Suͤden an Tvvedale und Northumberland, gegen Oſten aber an das Deutſche Meer grentzet.
  • Merchten, kleine Stadt im Spani - ſchen Brabant.
  • Mercia, große Provintz in Engelland, welche gegen Norden an Nort - humberland, gegen Weſten an Walles, gegen Suͤden an Weſt -Merſex und gegen Oſten an Eſſex grentzet. Sie wird in 18. Shires eingetheilet, welche ſeynd Cheſter, Schrop, Hereford, Monmouth, Gloceſter, Oxford, Buckingham, Bedford, Huntington, Northam - pton, Rutland, Lincolne, Not - tingham, Darby, Stafford, VVor - ceſter, VVarwick und Leiceſter.
  • Mercuriale iſt eine Verſamlung des Parlamentes zu Paris, welche an der erſten Mittwoche nach dem Martins-Feſt und an der erſten Mittwoche nach der Oſter-Woche gehalten wird. Als denn redet der Ober-Praͤſident und einer von den Avocats Generaux von den Mißbraͤuchen und Unordnungen, die ſie bey Verwaltung der Ju - ſtitz angemercket haben. Dieſes Wort wird auch vor ſolche Rede des Ober-Praͤſidenten und Avocat General ſelbſt genommen.
  • Mere, Stadt in Wiltshire.
  • Merecza, Meretium, kleine Stadt in Lithauen, wo die Fluͤße Me - recz und Niemen zuſammen kom - men. Es iſt ein praͤchtiges Schloß daſelbſt.
  • Mergentheim, Mergenthal, Stadt an der Tauber in Francken. Sie gehoͤret nebſt der umliegenden Gegend dem Deutſchen Orden, und auff dem nahegelegenen Kitz - berg findet man das Schloß Neu - enhaus, welches des Deutſch - Meiſters Reſidentz iſt.
  • Merida, Emerita, kleine Stadt im Spaniſchen Eſtremadura, welche ein wenig befeſtiget iſt, und am Fluß Guadiana liegt, uͤber wel - chen daſelbſt eine ſchoͤne ſteinerne Bruͤcke gehet.
  • Merida, Emerita, Stadt und Biſchoff - thum auff der Halb-Jnſul Juca - tan in Nord-America, den Spa - niern gehoͤrig.
  • Meridianus iſt ein Nahme, welchen man allen denjenigen Circuln auff der Welt-Kugel giebt, die durch die zwey Polos oder durch das Zenith und Nadir gehen, und die den Æquatorem in gleiche Win - ckel durchſchneiden. Man zeh - let derſelben insgemein 360. Der Primus Meridianus aber iſt ein großer Circul, den man ſich einbilden muß, als ob er auff der Welt-Kugel abgezeichnet ſtuͤnde, damit man von demſelben die Gradus Longitudinis eines und des andern Ortes zu rechnen an - fangen kan.
  • Merioneth, Mervinia, Provintz des Fuͤrſtenthums Walles, welche gegen Norden an Caernarvan, ge - gen Oſten an Denbig, gegen Suͤ - den an Cardigan und Montgome - ry, und gegen Weſten an das Jr - laͤndiſche Meer grentzet. Sie iſt mit ſehr hohen Gebuͤrgen er - fuͤllet, iedoch von vortrefflicher Viehe-Zucht.
  • Merlon, alſo nennet man an einer Feſtung die erhabene Erde einer Bruſtwehr, welche von auſſen ſchmal und von innen breit iſt. Sie liegt zwiſchen zwey Schieß - Scharten, und wird unterweilen auff den Batterien mit Weiden - Holtz bezaͤunet, damit ſie deſto ſtaͤrcker iſt.
  • Mernis, Marniæ, kleine Landſchafft in Nord-Schottland, zwiſchen den Landſchafften Marr und Angus und dem Deutſchen Meer.
  • Merſeburg, ein Evangeliſches Stifft oder ſeculariſirtes Biſchoffthum an der Saale, in Meiſſen, dem Hertzoge zu Sachſen-Merſeburg, als poſtuhrten Adminiſtratori ge - hoͤrig.
  • Merſeburg, Martisburgum, Haupt - Stadt im Stiffte dieſes Nah - mens und die Hertzogliche Reſi -Mer Mesdentz, allwo ein ſchoͤnes Schloß, an der Saale. 2. Meilen von Halle, und 3. Meilen von Leipzig gele - gen.
  • Merspurg, kleine Stadt und Schloß am Coſtnitzer-See, allwo der Biſchoff von Coſtnitz zum oͤff - tern zu reſidiren pfleget.
  • Mertola, Myrtilis, Feſtung nebſt dem Titul einer Graffſchafft, in der Provintz Alentejo, am Fluß Gua - diana.
  • Merville, Menariacum, kleine Stadt am Fluß Lis im Deutſchen Flan - dern.
  • Mervve, ſuche Maas.
  • Meſchaſipi, einer von den großen Fluͤſſen in Nord-America, welcher ſich durch zwey Einfluͤſſe in den Golfo von Mexico ergeuſt.
  • Meſembria, Menebria, Stadt in der Bulgarey, am ſchwartzen Meer, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Meſeritz, Stadt in Maͤhren.
  • Meskirch, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Fuͤrſtenberg in Schwaben, welche den Titul einer Frey-Herr - ſchafft hat.
  • Meſopotamia war vor Alters ein Theil des Aſſyriſchen Rei - ches, zwiſchen den Fluͤſſen Tigris und Euphrates. Anietzo findet man daſelbſt die Provintzen Aſa - mia und Diarbeck.
  • Meßen ſeynd ſolenne und privilegir - te Jahr-Maͤrckte, welche ihr Recht entweder vom Kaͤyſer, oder vermoͤge einer undencklichen Ge - wohnheit erlanget haben. Die vornehmſte Meß-Freyheit beſte - het darinnen, daß alle diejenigen, welche die Meſſe beſuchen, einer voͤlligen Sicherheit genießen, und kein Schuldner biß in die Zahl-Woche weder an ſeiner Per - ſon, noch an ſeinen Guͤtern ver - arreſtiret werden kan.
  • Meſſin, kleine Landſchafft in Lothrin -gen,Meſ Metgen, der Kron Franckreich gehoͤ - rig.
  • Mesſina, Meſſana, Haupt-Stadt des Val di Demona, am Faro di Meſſina. Sie iſt eine der wich - tigſten Staͤdte in Sicilien, auff die neue Art befeſtiget, und durch vier Citadellen beſchuͤtzet, deren nur eine innerhalb der Stadt lieget. Jhr Hafen iſt vortrefflich, und iſt eine große Handlung da - ſelbſt mit Seide und ſeidnen Zeu - gen, welche in der Stadt gemachet werden. Sie hat ein Ertz-Bi - ſchoffthum, ein wohlverſehenes Arſenal und einen praͤchtigen Pa - laſt, darinnen der Gouverneur reſidiret. Der Faro di Meſſina, Fretum Siculum, iſt eine beruͤhmte Meer-Enge des Mittellaͤndiſchen Meeres, zwiſchen den Kuͤſten von Sicilien und Calabria oltra. Beym Noͤrdlichen Eingange die - ſer Meer-Enge ſeynd die beyden Stein-Klippen, welche vor Alters Scylla und Charybdis genennet wurden.
  • Meſſines, kleine Stadt im Deutſchen Flandern, nebſt einer Abtey, deren Aebtißin die geiſtliche und weltliche Gerichtbarkeit uͤber die - ſen Ort hat.
  • Meſtrata, oder die Kuͤſte von Droca iſt der Weſtliche Theil des Koͤnig - reichs Barca.
  • Meſtre, ein alter Venetianiſcher Fle - cken am Fluß Muſone, im Do - gado.
  • Meſtre de Camp iſt in Franckreich ein Officier, welcher ein Regi - ment leichte Reuterey comman - diret, und welcher in einer Feld - Schlacht vor allen Haupt-Leu - ten ſolches Regimentes hermar - ſchirct.
  • Metelino, Lesbos, Mitylene, Jnſul auff dem Archipelago, nicht weitMet Meuvon den Kuͤſten von Natolien. Sie iſt fruchtbar, abſonderlich an vortrefflichen Wein, und die Haupt-Stadt Metelino hat ein Ertz-Biſchoffthum nebſt einem guten Hafen.
  • Meticalle, eine guͤldene Muͤntze in der Barbarey, welche 40. Blan - quilles und faſt ſo viel als ein Ducate gilt.
  • Metling, Stadt in Nieder-Crain und die Haupt-Stadt in der Win - diſchen Marck.
  • Metrama, Medama, kleiner Fluß in Calabria oltra, welcher im Apen - niniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich zwiſchen Nicotera und Gioia in das Tyrrheniſche Meer ergeuſt.
  • Metro, Metaro, Fluß im Hertzog - thum Urbino, welcher ſich bey Fano in den Golfo di Venezia er - geuſt.
  • Metropolitan-Kirche, ſuche Kirche.
  • Meva, Stadt in der Woywodſchafft Marienburg.
  • Mevat, Koͤnigreich im Reich des Mo - guls jenſeit des Gangis gelegen.
  • Meulan, Mulancum, kleine Stadt im Gouvernement der Isle de Fran - ce, an der Seine, allwo eine ſtei - nerne Bruͤcke hinuͤber gehet.
  • Meun, Mehun, Magdunum, kleine Stadt an der Loire, nebſt einem Bailliage, in der Landſchafft Or - leanois.
  • Meurs, Murſia, Murocincta, kleine aber feſte Stadt nebſt einer Cita - delle, und iſt ſie die Haupt-Stadt der Graffſchafft Meurs, welche zwiſchen Geldern, dem Ertz-Stifft Coͤlln und dem Hertzogthum Cle - ve liegt. Sie iſt ein Lehn dieſes letzt-gedachten Hertzogthums, und gehoͤret den Erben des verſtorbe - nen Koͤnigs in Engelland, Wil - helm des III.
  • Meurte, Murta, Fluß, welcher indemMexdem Vogeſiſchen Gebuͤrge entſprin - get, und ſich unterhalb Nancy in die Maas ergeuſt.
  • Mexat, Meſched, Haupt-Stadt der Provintz Choraſan in Perſien.
  • Mexicaniſche Meer begreiffet den Meer-Buſen von Mexico, und denjenigen gantzen Theil des Mar del Nort, welcher der Landſchafft Florida gegen Oſten liegt, und das Meer von Canada gen Nor - den, die Antilliſchen Jnſuln aber gegen Suͤden hat.
  • Mexico, Neu-Spanien, ein großes Land, welches alle dasjenige in ſich begreiffet, was die Spanier in Nord-America beſitzen, ausge - nommen Neu-Mexico, welches ſie lange Zeit hernach, als ſie je - nes ſchon beſaßen, entdecket, und zum Theil eingenommen haben. Seine Grentzen ſeynd gegen We - ſten Neu-Mexico und das Mare Vermejo, gegen Oſten der Iſthmus Panamæ, gegen Norden Florida, wie auch der Mexicaniſche Meer - Buſen und das Mexicaniſche Meer, und gegen Suͤden das Mar del Sur. Es iſt ein ſehr warmes Land, weil der meiſte Theil deſ - ſelben unter der Zona torrida liegt, und ſeine vornehmſte Fruchtbar - keit beſtehet in Baum-Wolle, Zu - cker, Cochenille und Cacao. Sein groͤſter Reichthum aber beſtehet in den Gold-und Silber-Adern. Die Kron Spanien laͤſſet dieſes Land durch einen Vice Koͤnig re - gieren, deſſen Regiment insge - mein nur 5. Jahre beſtehet; je - doch machen die Geſchencke und andere Urſachen, daß der Ter - min unterweilen verlaͤngert wird. Es wird in 3. Haupt-Theile abgeſondert, welche man Audien - tias nennet, und dieſes heißet ſo viel, als die hoͤchſten Tribunalia oder Gerichte, welche ſeynd Gua -Mex Meydalajara, Mexico und Guatimala. Die Audientia Mexico beſtehet aus 7. Provintzen, welche ſeynd Jucatan, Tabasco, Guaxaca, Tlas - calan, Mexico, Mechoacan und Pa - nuco. Die Stadt Mexico iſt die Haupt-Stadt des gantzen Landes, wie auch die Reſidentz des Vice - Koͤnigs, des Ertz-Biſchoffs und der Audientiæ, auch hat ſie eine Univerſitaͤt. Der Meer-Buſen von Mexico iſt ein Theil des Me - xicaniſchen Meeres zwiſchen der Landſchafft Florida, der Audientia Mexico, und der Jnſul Cuba.
  • Mexico, Neu-Mexico, Neu-Mara - ta, oder das neue Koͤnigreich Gra - nada, eine große Landſchafft in Nord-America, welche gegen We - ſten an das Mare Vermejo, gegen Suͤden an Neu-Spanien, gegen Oſten an Florida und Neu-Franck - reich, und gegen Norden an Ter - ram incognitam grentzet. Das Land wird von verſchiedenen Voͤlckern bewohnet, welche ſich ſelbſten ihre Regenten erwehlen, die ſie Caſiques nennen. Die Spanier haben in dieſer Land - ſchafft viele Colonien auffgerich - tet, unter welchen die vornehmſte S. de Grenada heiſſet, und die Reſidentz des Gouverneurs iſt.
  • Meyenfeld, Haupt-Flecken im Bund der zehen Gerichte in Grau - bunden.
  • Meyland, Ducatus Mediolanenſis, Hertzogthum in der Lombardie, welches gegen Weſten an Pie - mont und Montferrat, gegen Suͤ - den an das Genueſiſche Gebiet, gegen Oſten an das Parmeſaniſche, Mantuaniſche und Venetianiſche, gegen Norden aber an Valais, wie auch an die vier Jtaliaͤniſche Vogteyen der Schweitzer und an Graubuͤnden grentzet. Es iſt eines der ſchoͤnſten Laͤnder in Jta -Graff -Mey Mezlien, und fruchtbar an Getreyde, Reiß, Wein und allerhand Fruͤch - ten. Man theilet es in 12. kleine Landſchafften, welche ſeynd la Lo - mellina, il Paveſano, Lodeſano, Cremoneſe, Aleſſandrino, Tortoneſe, il Territorio di Bobio, die Graff - ſchafft Vigevan, il Novareſe, das eigentlich ſo genante Milaneſe, il Territorio di Como, und die Graffſchafft Angbiera. Dieſes Hertzogthum iſt ein Reichs-Lehn, wormit die Koͤnige in Spanien aus dem Hauſe Oeſterreich, und alſo auch der letzt-verſtorbene Koͤnig, Carl der II. beliehen wor - den, und wird die Regierung durch einen Gouverneur verwal - tet, deſſen Regiment nicht laͤnger, als drey Jahre waͤhret, es ſeye denn, daß er von neuem beſtaͤti - get wird. Noch zur Zeit beſitzet es der Hertzog von Anjou.
  • Meyland, Milano, Mediolanum, eine der groͤſten Staͤdte in Jtalien, und die Haupt-Stadt des Hertzog - thums Meyland, in einer ſchoͤnen Ebene zwiſchen den Fluͤßen Tes - ſino und Adda, aus welchen zwey groſſe Canaͤle nach der Stadt ge - hen. Es werden daſelbſt ſehr kuͤnſtliche guͤldene und ſilberne Galonen und viel ſeidene Waa - ren gemachet. Sie hat eine nach der alten Manier befeſtigte Cita - delle, eine Univerſitaͤt und ein Ertz-Biſchoffthum, und iſt die Re - ſidentz des Gouverneurs.
  • Meyne, ein Ort in Provence, unge - fehr 200. Schritte von Arles. Es iſt daſelbſt ein beruͤhmter Geſund - Brunn.
  • Meyſenheim, ſuche Meißenheim.
  • Mez, Metæ, Metis, Haupt-Stadt des Biſchoffthums Metz in Lothrin - gen, wo der Fluß Seille in die Moſel faͤllet. Sie iſt groß, ſchoͤn und befeſtiget, auch hat ſie eineMez Micfeſte Citadelle, ein Bailliage und ein Parlament. Jhr Biſchoff aber ſtehet unter dem Ertz-Bi - ſchoff zu Trier und fuͤhret den Titul eines Reichs-Fuͤrſten. Die - ſes Biſchoffthum nebſt der Stadt gehoͤret der Kron Franckreich. Sie liegt 18. Meilen von Stras - burg.
  • Mezieres, Maceriæ, Stadt an der Maas in Champagne, welche be - feſtiget iſt, und eine feſte Citadelle hat.
  • Mezo, Amyzon, Stadt in dem eigent - lich ſo genanten Natolien.
  • Mezume, Oppidum Novum, eine alte Stadt in der Landſchafft Tenes in der Barbarey.
  • Mezurada, Capo de Mezurada, Ca - put Menſuradæ, ein Vorgebuͤrge in Guinea.
  • Mezurata, ein Vorgebuͤrge im Koͤ - nigreich Tripoli, beym Eingan - ge des Meer-Buſens von Sidra.
  • Mezzab, Stadt in Biledulgerid, und die Haupt-Stadt der Landſchafft Mezzab.
  • Mezzano, kleiner See im Hertzog - thum Caſtro.
  • Mezzo, Iſole di Mezzo, drey klei - ne Jnſuln der Republic Ragu - ſa, auf dem Golfo di Venezia. Jhre Nahmen ſeynd Calamota, Guipana und Mezzo.
  • Mezzovo, ein Gebuͤrg in Griechen - land, welches Theſſalien Epirum und Livadien von einander ſcheidet.
  • Miary, groſſer Fluß in Breſil, wel - cher ſich bey der Jnſul Maragnan ins Mar del Nort ergenſt.
  • Micaleo, Stretto Micaleo, eine Meer - Enge des Archipelagi zwiſchen Natolien und der Jnſul Samo.
  • Micava, Stadt in der Landſchafft Quanto, auff der Jnſul Niphon. Sie iſt die Haupt-Stadt des klei - nen Koͤnigreichs Micava.
  • Michelow, kleine Landſchafft im Polniſchen Preußen, und ein Theil des Culmiſchen Gebietes. Sie hat ihren Nahmen von dem Schloß Michelow.
  • Michelſtadt, Michlenſtadt, kleine Stadt im Odenwald, den Grafen von Erpach gehoͤrig.
  • Miclets, ſuche Miquelets.
  • Micole, Micone, Myconos, eine von denjenigen Jnſuln des Archipe - lagi, welche vor Alters Cyclades genennet wurden. Sie wird von der Jnſul Delos vermitttelſt eines engen Canals abgeſondert, und wohnen auff derſelben Roͤ - miſch-Catholiſche wie auch Grie - chiſche Chriſten, welche aber den Tuͤrcken tributbar ſeynd.
  • Middelburg, Metelloburgus, Metelli Caſtrum, Haupt-Stadt in See - land auff der Jnſul Walgheren gelegen, und gehet von dar ein Canal nach Flißingen, welcher die groͤſten Schiffe traͤget. Sie iſt groß und ſchoͤn gebauet, und treibet große Handlung, abſon - derlich mit Weinen, indem alle Weine, welche uͤber Meer nach den vereinigten Niederlanden gehen, durch dieſe Stadt paßi - ren.
  • Middelburg, kleine Stadt im Hol - laͤndiſchen Flandern, deren Fe - ſtungs-Wercke geſchleiffet ſeynd.
  • Middelburg, kleine Stadt, den Hollaͤndern gehoͤrig, auff der kleinen Jnſul Middelburg, welche zwiſchen den Jnſuln Ceylan und Manar liegt.
  • Middelfahrt, eine Meer-Enge zwiſchen Fuͤhnen und Juͤtland an dem kleinen Belt. An dieſer Meer-Enge auff der Jnſul Fuͤh - nen liegt die kleine Stadt Mid - delfahrt.
  • Middelſex, ſuche Midleſex.
  • Midhurſt, Stadt in Suſſex.
  • Midlebam, Stadt in Yorkshire.
  • Midleſex, Middelſex, Provintz in Engelland, welche gegen Oſten an Eſſex, gegen Norden an Hart - ford, gegen Weſten an Buckin - gham und gegen Suͤden an Surrey grentzet.
  • Midleton, Stadt in Dorcetshire.
  • Midlevvich, Stadt in Cheshire.
  • Midoux, Midorius, kleiner Fluß in Gaſcogne, welcher ſich in den Fluß Douze ergeuſt.
  • Miedirecz, Stadt in Volhynien.
  • Miedzibosz, Misdzibosz, Stadt in Podolien.
  • Miedzyrzecze, Stadt in der Woy - wodſchafft Poſen.
  • Mielnick, Stadt am Fluß Bug in Podlachien.
  • Mielnicz, Stadt im Bunzler-Kreiſe in Boͤhmen, welche denen Koͤni - ginnen in Boͤhmen zum Leibge - dinge beſtimmet iſt.
  • Mieſtz-Hermanni, Stadt im Chru - dimer-Kreis in Boͤhmen.
  • Mignature, Miniature, iſt eine Art ſubtiler Mahlerey, welche in klei - nen Puncten beſtehet.
  • Mignone, Minio, Fluß im Patrimo - nio Petri, welcher ſich nicht weit von Civita vecchia in das Tyrrhe - niſche Meer ergeuſt.
  • Milaneſe, alſo wird das Meylaͤndi - ſche Gebiet genennet, und iſt eine der beſten Landſchafften im Her - tzogthum Meyland. Es erſtre - cket ſich von der Landſchafft Pa - veſano biß an das Comer-Gebiet und die Jtaliaͤniſche Landvogtey - en der Schweitzer.
  • Milazzo, Melazzo, Mylæ, befeſtigte Stadt an einem kleinen Meer - Buſen, im Val di Demona in Sici - lien, nebſt einem guten Hafen, an deßen Eingange ein feſtes Schloß liegt.
  • Milbrook, Stadt in Cornvval.
  • Mildenhall, Stadt in Suſſex.
  • Mileto, Melita, Stadt in Calabria oltra, nebſt einem Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff zu Regio gehoͤret.
  • Milford-haven, eine Baye des Jrlaͤn - diſchen Meeres, welche weit in die Kuͤſte der Landſchafft Pembrok hinein gehet. Sie wird vor den ſchoͤnſten und ſicherſten Hafen in Engelland gehalten, deſſen Ein - gang durch zwey Schloͤſſer be - ſchuͤtzet wird.
  • Milhaud, Millaud, Amilhanum, Mil - liadum, Stadt am Fluß Tarn, in der Landſchafft Rouergne.
  • Militſch, freye Herrſchafft in Schle - ſien, unweit Breslau, den Gra - fen von Malzan gehoͤrig.
  • Millenbach, Zebes, Zabeſus, Stadt am Fluß Maroſch in Siebenbuͤr - gen.
  • Millerees machet in Spanien 25. Real oder ungefehr drey Reichs - thaler.
  • Million iſt zehen Tonnen Goldes.
  • Milo, Melos, Jnſul des Archipelagi, auff welcher die Stadt Milo liegt.
  • Milord, ſuche Lord.
  • Miltenberg, kleine Stadt und Schloß im Ertz-Stifft Maͤyntz, am Maͤyn, in welcher Gegend viel Wein waͤchſet.
  • Milton, Stadt in Kent.
  • Milverton, Stadt in Sommerſet - ſhire.
  • Mina, ſuche S. Georgio della Mina.
  • Minaret ſeynd in Tuͤrckey ſehr hohe Thuͤrne von vielen Stockwercken mit hervorragenden Galerien, deren man ſich anſtatt der Glo - cken-Thuͤrne gebrauchet: Denn weil die Tuͤrcken keine Glocken haben, ſo muͤßen die Muezins, als gewiße hierzu beſtellete Diener der Mosquéen, welche ſich ſtets darinnen befinden, die Tuͤrcken zum Gebet ruffen.
  • Minchin-Hampton, Stadt in Glo - ceſtershire.
  • Mincio, Fluß, welcher im Garder - See entſpringet, nachmahls den See oder Moraſt bey Mantua machet, und ſich zuletzt bey Sachetta in den Po ergeuſt.
  • Mindanoa, Mindana, ſeynd drey Jnſuln, welche aber vor eine ge - halten werden, weil ſie nur zwey kleine Meer-Engen von einander ſcheiden. Man rechnet ſie unter die Philippiniſche Jnſuln, und ſeynd ſie verſchiedenen Mahome - taniſchen Koͤnigen unterthan. Die vornehmſte Stadt heißet gleich - falls Mindanoa, welche befeſtiget iſt, und einen guten Hafen hat.
  • Mindelheim, Herrſchafft und klei - ne Stadt am Fluß Mindel im Algoͤw in Schwaben, 7. Meilen von Ulm gelegen, und dem Chur - fuͤrſten in Baͤyern gehoͤrig. Aus - ſerhalb der Stadt liegt ein Schloß auff dem S. Georgen-Berge.
  • Minden, Fuͤrſtenthum im Weſt - phaͤliſchen Kreis, welches gegen Norden an die Graffſchafft Ra - vensberg grentzet, und laͤngs de - rer beyden Ufer der Weſer liegt, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig.
  • Minden, große und feſte Stadt im Fuͤrſtenthum dieſes Nahmens, an der Weſer gelegen, 3. Meilen von Hervorden.
  • Mindora, eine der vornehmſten un - ter den Philippiniſchen Jnſuln, welche durch eine Meer-Enge von der Jnſul Manille abgeſondert wird, und den Spaniern zuge - hoͤret.
  • Mine, iſt ein holer Gang oder eine Eroͤffnung und Kammer in der Erde, welche man unter den Wall, oder unter die Face eines Baſtions wie auch anderswo an - leget, und darein man durch ei - nen krummen Weg gehet. ManſetzetMinſetzet Pulver in offenen Saͤcken oder Faͤßern hinein, nebſt einer Lunte oder Wurſt, und richtet man ſich mit der Menge des Pul - vers nach der Hoͤhe und nach dem Gewichte desjenigen, was man in die Lufft ſprengen will.
  • Minehead, Stadt in Sommerſet - shire.
  • Mingrela, ein großer Flecken nicht weit vom Meer in der Provintz Viſapour, in der Halb-Jnſul von Jndien dießeit des Gangis. Dieſes iſt eine der beſten Plages oder Ri - vages in gantz Jndien, und holen allhier die Hollaͤnder Erfriſchun - gen vor ihre Schiffe, weil zu Mingrela ſehr gutes Waſſer und vortrefflicher Reiß zu finden iſt. Dieſer Ort iſt auch der Carda - momen wegen beruͤhmt, welches Gewuͤrtz man ſonſt nirgends, als in dieſer Provintz antrifft. Die Hollaͤnder haben hieſelbſt ein Comptoir.
  • Mingrelien, Odiſcia, Landſchafft in Georgien, welche gegen Norden an Abaſcien oder Avogaſien, ge - gen Oſten an das eigentlich ſo genante Georgien, gegen Suͤden an Turcomanien, und gegen We - ſten an das ſchwartze Meer gren - tzet. Das Land iſt uͤbel ange - bauet, und faſt uͤberall voll Holtz; jedoch waͤchſet vor ſeine Einwoh - ner gnugſam Getreyde, und in - ſonderheit guter Wein, und viel Gras. Die Einwohner ſeynd der Griechiſchen Religion zuge - than, deren Primas unter dem Patriarchen zu Conſtantinopel ſtehet, und wird das Land in drey Theile abgeſondert, welche ſeynd, das eigentlich ſo genante Min - greli en, Guriel und Imereti oder Baſſachiou. Jedes hat ſeinen be - ſonderen Fuͤrſten, welche demMinTuͤrckiſchen Kaͤyſer Tribut geben muͤßen.
  • Mingreliſche Meer, Mare Mengrelia - num aut Phaſianum, iſt der Oeſt - liche Theil des ſchwartzen Mee - res.
  • Minho, Minius, Fluß in Gallicien, welcher ſich an den Portugieſi - ſchen Grentzen ins Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Miniature, ſuche Mignature.
  • Minio, Stadt in Ober-Aegypten am Oeſtlichen Ufer des Nili. Sie iſt die Haupt-Stadt des Caſſilif oder Gouvernement Minio, wel - ches den Oeſtlichen Theil des Thales des Nili begreiffet.
  • Minirer, iſt derjenige, welcher an einer Mine arbeitet, um ein Be - feſtigungs-Werck in die Lufft zu - ſprengen. Wenn die Minirer arbeiten, ſo hengen ſie eine ge - wiße Kappe uͤber den Kopff, da - mit ihnen die herunter fallende Erde die Augen nicht verletzet. Sie haben ihre Haupt-Leute, Lieu - tenante, Faͤhnriche, Sergenten, Gefreyte und Gemeine, gleich andern Compagnien. Jhr Ge - wehr iſt eine Flinte, Piſtole und Pulver-Taſche, und marſchiren ſie insgemein mit der Artillerie.
  • Miniſten, ſuche Mennoniſten.
  • Miniſtre, iſt ein vornehmer Bedien - ter eines Koͤnigs oder Fuͤrſten. Alſo heißet ein Miniſtre d Etat oder Staats-Miniſtre derjenige, welchem ein Koͤnig oder Fuͤrſt die vornehmſten Staats-Sachen zuverrichten anvertrauet. Der Premier Miniſtre aber iſt der vor - nehmſte unter allen.
  • Minorbino, Minervinum, kleine Stadt in der Landſchafft Bari, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Bari gehoͤrig.
  • Minori, kleine Stadt am Golfo di Salerno im Principato citra, nebſtZ 2einemMin Mireinem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Amalfi gehoͤrig.
  • Minorica, Minorca, eine von den Baleariſchen Jnſuln, welche vol - ler Gebuͤrge und Holtz iſt, und auff welcher eine große Menge Maul-Eſel gezogen werden. Die Einwohner aber ſeynd gute Schiff-Leute, und große See - Raͤuber.
  • Minoriten, alſo nennet man die - jenigen Muͤnche, deren Urheber S. Franciſcus von Asſiſi geweſen.
  • Minſingen, kleine Stadt nebſt ei - nem feſten Schloß im Hertzogthum Wirtemberg, zwiſchen Tuͤbingen und Ulm.
  • Minskie, Palatinatus Minſcienſis, Woywodſchafft im Lithauiſchen Reußen. Sie beſtehet aus den Caſtellaneyen Minskie und Bo - rißow, und wohnen viel Juden darinnen. Die Stadt Minsk liegt am Fluß Suislowiz, welcher mitten hindurch fleuſt, und iſt ſie von keiner ſonderlichen Wichtig - keit.
  • Minucciano, kleine Stadt in der Landſchafft Carfagnana. Sie ge - hoͤret der Republic Lucca.
  • Minute iſt der ſechzigſte Theil eines Grades, und begreiffet eine Deut - ſche Viertel-Meile. Der Zeit - Rechnung nach gehen auff eine Minute 60. Secunden, und eine Stunde begreiffet 60. Minuten.
  • Miquelets ſeynd Spaniſche Soldaten zu Fuß, welche im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge leben, und mit Piſtolen am Guͤrtel, nebſt einem Carabi - ner und einem Dolch bewaffnet ſeynd. Sie pflegen die Reiſen - den anzugreiffen; dahero ſie auch offtmahls Bandolieri oder Banditen genennet werden.
  • Mira, kleine Stadt in der Provintz Beira, welche des guten Weines wegen beruͤhmt iſt.
  • Miranda de Ebro, Miranda Iberica, kleine Stadt am Fluß Ebro in Alt - Caſtilien, nebſt einem Schloß auff einem Berge.
  • Miranda de Douro, Miranda Durii, Stadt am Fluß Douro in der Pro - vintz Tra-los-Montes in Portu - gal, an den Grentzen des Koͤnig - reichs Leon. Sie iſt befeſtiget, und hat einen Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoffthum zu Braga gehoͤrig. Andere ſetzen dieſe Stadt in die Provintz Entre-Duero-y - Minho.
  • Miranda, Fluß in Spanien, ſuche Eu.
  • Mirande, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Armagnac.
  • Mirandola, Miranda, Hertzogthum in Jtalien, welches zwiſchen dem Ferrariſchen, Modeneſiſchen und Mantuaniſchen Gebiete liegt. Es hat ſeine abſonderliche Hertzoge, welche ihre Reſidentz in der Haupt - Stadt Mirandola haben. Dieſe iſt befeſtiget, und hat eine Cita - delle.
  • Mirebeau, Mirabellum, kleine Stadt in Poitou, und heißet die umlie - gende Gegend Miraballois.
  • Mirabello, Dorff nebſt einem feſten Schloß und guten Hafen auff der Jnſul Candia.
  • Mirecourt, kleine Stadt am Fluß Maidon, in Lothringen, und die Haupt-Stadt des Pais de Vauge.
  • Mirepoix, Mirapicum, Mirapincum, Stadt in Ober-Languedoc am Fluß Lers, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Thou - louſe gehoͤrig.
  • Mirom, Fluß im Koͤnigreich Alger, welcheꝛ ſich beym Flecken Mirom in das Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Mirow, Miravia, Stadt und Amt in der Herrſchafft Stargard.
  • Miſaine iſt der Focke-Maſt auff ei - nem Schiffe.
  • Miſcou, Miſcovia, Jnſul in Neu - Franckreich, auff dem Meer-Bu - ſen S. Laurentii, welche klein, aber ſehr fruchtbar iſt.
  • Miſeno, ein Vorgebuͤrge in Terra di Lavoro.
  • Miſna, alſo heiſſet der erſte Theil des Talmud, welcher gleichſam der Text, und die Guemara die Gloſ - ſe iſt.
  • Miſrak, alſo nennen die Spahi ihre Lantzen.
  • Miſſionarii, alſo werden die Geiſtli - che und Ordens-Leute in der Roͤ - miſch-Catholiſchen Kirche genen - net, welche durch den Pabſt oder durch die Biſchoͤffe ausgeſendet werden, um andere Chriſtliche Religions-Verwandten und die Unglaͤubigen zu der Roͤmiſch - Catholiſchen Religion zu bringen.
  • Mittau, Haupt-Stadt des Hertzog - thums Curland, in Semigallien, wo drey Baͤche in den Fluß Mas - za fallen, nebſt einem ſchoͤnen und feſten Schloß, welches die Reſi - dentz des Hertzogs in Curland iſt.
  • Mittellaͤndiſche Meer, Mare Medi - terraneum, iſt ein groſſer Meer - Buſen des Atlantiſchen Meeres. Es erſtrecket ſich von Weſten ge - gen Oſten von dem Stetto di Gi - braltar biß an die Syꝛiſche Kuͤſten, indem es gegen Suͤden die Kuͤſten von Africa, gegen Norden aber die Kuͤſten von Europa und Aſia hat.
  • Mittel-Marck, ſuche Branden - burg.
  • Mittelwalda, Stadt in der Graff - ſchafft Glatz in Boͤhmen.
  • Mixe, kleine Landſchafft in Nieder - Navarra.
  • Miza, Fluß im Rackonitzer-Kreis in Boͤhmen.
  • Mlaw, Stadt in der Woywodſchafft Ploczko.
  • Moab war eine Landſchafft in Ara -Moa Modbien, zwiſchen dem ſchwartzen Meer und dem Jordan.
  • Moantay, Haupt-Stadt eines Koͤ - nigreichs gleiches Nahmens in Jndien, jenſeit des Gangis. Es gehoͤret unter das Koͤnigreich Pegu.
  • Moaſcar, Moaſcavia, Stadt und Schloß im Koͤnigreich Telenſin, in der Barbarey. Sie iſt die Haupt-Stadt der Landſchafft Be - ni-Raſid, und liegt am Fluß Suffis.
  • Moatazaliten, Mutazaliten, alſo wird eine gewiſſe Secte der Tuͤrcken genennet, und heiſſet ſo viel, als Abgeſonderte. Sie ſagen, GOtt ſeye ewig, weiſe, maͤchtig u. d. m. A - ber er ſeye nicht ewig wegen ſeiner Ewigkeit, noch weiſe wegen ſeiner Weißheit, noch maͤchtig wegen ſei - ner Macht, indem ſie beſorgen, es moͤchte eine Vielheit in GOtt angedeutet werden, wenn ſie alſo reden wuͤrden.
  • Mocea, Mocha, große Handels - Stadt an der Kuͤſte des rothen Meeres, im gluͤckſeeligen Arabien.
  • Mocha, Jnſul des Mar del Sur, nicht weit von der Kuͤſte von Chili.
  • Mockerheyde, Moockerheide, Bruie - re de Moock, iſt eine Heyde bey dem Dorffe mocok im Hollaͤndi - ſchen Geldern in der Betau.
  • Modena, Ducatus Mutinenſis, Her - tzogthum in der Nieder-Lombar - die, welches gegen Oſten an das Bologneſiſche Gebiet, gegen Nor - den an die Hertzogthuͤmer Miran - dola und Mantua, gegen Weſten an das von Parma, und gegen Suͤden an das Florentiniſche Gebiet und an die Republic Lucca grentzet. Es iſt ſehr fruchtbar und volckreich, u. wird in zwey Haupt-Theile abge - ſondert, welche ſeynd das inſon - derheit ſo genante Hertzogthum Modena und das Hertzogthum Reggio. Es iſt ein Reichs-Lehn,Z 3undMod Moͤrund hat ſeine beſondere Hertzoge aus dem Geſchlechte Eſte.
  • Modena, Mutina, Haupt-Stadt des Hertzogthums dieſes Nahmens / nicht weit vom Fluß Secchia. Die - ſe Hertzogliche Reſidentz-Stadt iſt ziemlich groß und volckreich, und hat einen praͤchtigen Palaſt, darinnen der Hertzog reſidiret; auch iſt ſie befeſtiget, und hat tief - fe Waſſer-Graͤben, nebſt einer fe - ſten Citadelle.
  • Modica, kleine Stadt am Fluß A - cellaro, im Val di Noto in Sici - lien.
  • Modon, Methone, große und befe - ſtigte Stadt in der Provintz Bel - vedere in morea, auf einem kleinen Vorgebuͤrge, nebſt einer Citadel - le, einem bequemen Hafen, und einem Biſchoffthum, welches un - ter dem Ertz-Biſchoff zu Patraſſo ſtehet. Sie gehoͤret den Vene - tianern ſeit Anno 1686. und trei - bet ſtarcke Handlung.
  • Modruſch, Modruſa, kleine Stadt in Croatien.
  • Modzir, Stadt am Fluß Przepiec in der Woywodſchafft Mſcislaw.
  • Moͤllen, kleine Stadt am Fluß Steckenis im Hertzogthum Lau - enburg.
  • Moen, Jnſul in Lieffland, zu Eſt - land gehoͤrig.
  • Moͤnchsberg, Muͤnchsberg, kleine Stadt dem Marggraffen von Bayreut gehoͤrig, und 2. Meilen von Hof gelegen.
  • Moͤringen, Graffſchafft, Chur-Bay - ern gehoͤrig, im Biſchoffthum Augspurg, nebſt einem Flecken gleiches Nahmens, allwo ein Schloß zu befinden iſt.
  • Mœſia, ſuche Myſia.
  • Moͤskirch, ſuche Meskirch.
  • Moermont, ein Fort im Hollaͤndi - ſchen Flandern, bey Bergen-op - Zoom.
  • Moͤrſer, Feuer-Moͤrſer, mortier, iſt ein kurtzes und weites Geſchuͤtz von Eyſen oder Ertz, welches ei - nem Moͤrſer, darinnen man zu ſtoſſen pfleget, nicht gar ungleich ſiehet, und deſſen man ſich ge - braucht, Bomben, Carcaßen, Granaten, Feuer-Kugeln und Steine zu werffen. Sie ſtehen auff Laveten, an welchen Schlei - fen-Kufen zu finden ſeynd, um die Moͤrſer fortzubringen. Jhre Ladung iſt ungefehr 24. Pfund Pulver: Jedoch giebt es deren, welche nicht mehr als 8. 4. und 3. Pfund Pulver brauchen. Man hat auff ieder Galliote einen oder 2. Moͤrſer. Die Hand-Moͤrſer werden von Granadirern getra - gen, und mit Hand-Granaten gela - den, welche man 3. 4. biß 500. Schritte weit werffen kan.
  • Moeurs ſuche Meurs.
  • Mogohſtan, Mogolis Imperium, iſt ei - ne der groͤſten Landſchafften in Aſien, welche gegen Weſten an Perſien, gegen Norden an die große Tartarey, gegen Oſten an die Halb-Juſul von Jndien jen - ſeit des Gangis, und gegen Suͤden an die Halb-Jnſul von Jndien dießeit des Gangis und an die Meer-Buſen von Bengala, Cam - baya und Jndien grentzet. Das Erdreich darinnen iſt durchge - hends fruchtbar, und wird hie - ſelbſt, ſo wohl durch die Aſiati - ſchen, als auch durch die Europaͤi - ſchen Voͤlcker große Handel - ſchafft getrieben. Die gelben o - der ſchwartzen Voͤlcker dieſes Landes ſeynd Heyden, die weißen aber, welche ihrer Farbe wegen Mogols, das iſt, Weiße, genennet werden, ſeynd Mahometaner; iedoch giebt es auch einige Juͤden und Europaͤiſche Chriſten. Es wird in 38. Provintzen eingethei -let,Moh Mollet, nemlich in Delli, Agra, Jenupar, Lathor, Hendouns, Jeſſelmere, Ban - do, Chitor, Candis, Berar, Malvvay, Gualear, Narvvar, Sambal, Ba - kar, Jamba, Patna, Jeſual, Udeſſa, Mebbat, Cabul, Attock, Kachemire, Bankiſch, Naugracut, Kakares, Si - ba, Pitan, Gor, Kanduana, Can - dahar, Hajacan, Multan, Buckar, Tatta oder Sind, Guzarate oder Cambaya, Soret und Bengala. Jhr Beherrſcher heiſſet der große Mogol oder Mogul, welcher der reichſte an Gold, Silber, Edelge - ſteinen und Perlen in gantz Aſien iſt, und eine große Krieges-Macht hat. Die Portugieſen beſitzen einige Oerter in dieſem. Reich und zwar im Koͤnigreich Guza - rate.
  • Mohaz, Flecken in Nieder-Ungarn, in der Graffſchafft Baraniwar, nicht weit von der Donau, allwo dieſelbe ein Stuͤcke Landes um - giebt, und eine Jnſul machet.
  • Moſilow, große und volckreiche Stadt am Dniper in Lithauen, in der Woywodſchafft Witips - kie.
  • Mojenvic, Mediovicue, kleine befe - ſtigte Stadt im Biſchoffthum Mez, am Fluß Seille. Sie iſt ih - res Saltzwerckes wegen beruͤhmt, die Befeſtigungs-Wercke aber ſeynd geſchleiffet.
  • Moiſſac, alte Stadt am Fluß Tarn, in der Landſchafft Quercy.
  • Moldau, welche auch die gꝛoße, Oeſt - liche oder untere Wallachey ge - nennet wird, grentzet gegen Nor - den an den Nieſter und an Podoli - en, gegen Suͤden an die Donau und an Bulgarien, gegen Weſten an Schwartz-Reußen, Siebenbuͤr - gen und die Wallachey, und ge - gen Oſten an Beßarabien. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, Huͤlſen - Fruͤchten, Honig, Wachs undMolPferden. Jhre Einwohner ſeynd theils Griechiſche Chriſten, theils Mahometaner, und ſtehen unter einem Fuͤrſten, welcher der Woy - wode oder Hospodar in Mol - dau tituliret wird, und ein Tuͤr - ckiſcher Vaſall iſt.
  • Moldau, Fluß, welcher in Sieben - buͤrgen entſpringet, und ſich zu Targorod in den Fluß Seret er - geuſt.
  • Moldauer-Kreis, Circulus Vultavl - enſis, einer von den 17. Kreiſen in Boͤhmen, an der Muldau, unter - halb Prag gelegen.
  • Mole, Feſtung, der Republic Lucca zugehoͤrig.
  • Mole, mola, moelie, Hooft, Steen-sluis, Steen-muur in een Zee-haaven, iſt eine Reihe großer Steine, welche man in Geſtalt eines Dammes vor den Hafen wieder das Unge - ſtuͤm der Wellen auffgerichtet hat, und um zu verhindern, daß die fremden Schiffe nicht uͤberall in den Hafen einlauffen koͤnnen.
  • Molfetta, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in der Neapolitaniſchen Landſchafft Bari, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bari gehoͤrig.
  • Molina, kleine Stadt in Neu-Caſti - lien, am kleinen Fluß Molina. Sie iſt die Haupt-Stadt der Herr - ſchafft Molina, welche der Koͤnig von Spanien im Titul fuͤhret.
  • Molina, Capo della Molina, ein Vor - gebuͤrge an der Oeſtlichen Kuͤſte des Val di Demona.
  • Molina, Sierra Molina, iſt ein Gebuͤr - ge an den Alt - und Neu-Caſtilia - niſchen Grentzen.
  • Molingar, kleine Stadt in Leinſter, und die Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Weſt-Meath.
  • Moliſe, Graffſchafft zwiſchen der Terra di Lavoro, Abruzzo citra,Z 4Capi -MolCapitanata und dem Principato oltra gelegen. Sie iſt bergicht, aber fruchtbar an Getreyde, Wein, Saffran und Seide, und wird auch ſonſten la Provincia Lanciana genenuet.
  • Molla iſt in Tuͤrckey nach dem Cadi - lesker-Amte das vornehmſte, und heiſſet ſo viel, als ein Herr. Es ſeynd dieſer Obrigkeitlichen Per - ſonen zweyerley: Die geringſten, welche taͤglich 300. Aſpers zu ih - rem Unterhalt haben / ſeynd die vornehmſten Richter der kleinen Provintzen, und haben uͤber die Cadis der geringen Staͤdte zu be - fehlen. Die vornehmſten a - ber bekommen taͤglich 500. Aspers und haben die Gerichtbar - keit uͤber eine gantze Provintz ei - nes Beglerbegs. Man nennet ſie auch monlacadis.
  • Mollicolno, Larenuſiæ Inſulæ, ſeynd ſehr kleine Jnſuln, nicht weit von den Kuͤſten des Koͤnigreichs Tunis.
  • Mologoſt, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Molpa, Melphes, kleiner Fluß im Principato citra, welcher ſich am Capo di Palemudo ins Toſcani - ſche Meer ergeuſt.
  • Molsheim, kleine Stadt am Fluß Bruſch im Elſaß.
  • Moluckiſche Jnſuln ſeynd ein Hauf - fen Jnſuln in Aſien auff dem O - ceano Orientali unter der Linie, welche in große und kleine einge - theilet werden. Der kleinen, welche auch Molucæ veræ genennet werden, ſeynd 5. an der Zahl, nem - lich Ternate, Tidore, Machian, Motir und Bachian, welche alle - ſamt unter dem Koͤnig von Ter - nate ſtehen, ausgenommen Tido - re, welches ſeinen beſondern Koͤnig hat. Die Hollaͤnder haben viele Forts darauff, und holen allhierMom MonJngber, Zimmet, Muſcaten-Nuͤſ - ſe und Nelcken. Der großen Moluckiſchen Jnſuln, welche ih - ren Nahmen von den kleinen be - kommen haben, ſeynd ſehr viele; Die vonehmſten aber Celebes, Gi - lolo, Terra dos Papous, Amboina, Ceram, Banda, Timor und Flores. Das umliegende Meer wird Ar - chipelagus Molucarum genennet.
  • Momonia, Mounſter, eine von den vier groſſen Provintzen in Jr - land, welche gegen Norden an Connaugt, gegen Oſten an Lein - ſter, gegen Suͤden und Weſten a - ber an das Meer grentzet. Sie begreiffet vier Graffſchafften, nemlich VVaterford, Corke, Kerry und Clare.
  • Mona, ſuche Angleſey.
  • Monaco, kleines Fuͤrſtenthum an den Genueſiſchen Kuͤſten, welches ſeinen abſonderlichen Fuͤrſten aus dem Hauſe Grimaldi hat. Dieſer ſtehet unter dem Schutz der Kron Franckreich; dahero auch iederzeit Frantzoͤſiſche Be - ſatzung in der befeſtigten Stadt Monaco liegt. Sie wird auff Frantzoͤſiſch morgues, und auff Lateiniſch Monoecium oder Her - culis Monoeci Portus genennet, und liegt auff einem ſteilen Felſen, an welchen das Meer ſtoͤßet, auch wird ſie durch ein feſtes Schloß beſchuͤtzet, und hat einen guten Hafen.
  • Monaghan, Graffſchafft in Ulſter, welche voller Berge und Holtz, auch dannenhero uͤbel bewoh - net iſt.
  • Monarchie iſt eine Regierungs-Art eines Landes, vermoͤge welcher eine eintzige Perſon die Herr - ſchafft uͤber das gantze Land hat. Jſt nun ſolche Herrſchafft abſolut oder unumſchraͤncket, ſo heißet es eine pure Monarchie: Jſt ſieaberMonaber getheilet, alſo daß denen Un - terthanen einige Macht und Ge - walt darbey zukoͤmmt, ſo iſt der Monarchiſche entweder mit dem Ariſtocratiſchen oder Democrati - ſchen Staate vermiſchet.
  • Monbaza, Koͤnigreich an der Kuͤſte von Zanguebar, welches ſeinen be - ſondern Koͤnig hat. Die Stadt Monbaza, welche groß und volck - reich iſt, liegt auf einer kleinen Jn - ſul, und hat eine feſte Citadelle, nebſt einem guten Hafen.
  • Monbazon, Flecken nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in Tourai - ne gelegen.
  • Monblanq, Flecken nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in Catalo - nien gelegen.
  • Monbriſon, kleine Stadt am Fluß Veſiſe in der Landſchafft Forez.
  • Moncaio, Mons Caunus vel Cacus, ein großer Berg in Aragonien an den Grentzen von Alt-Caſtilien.
  • Moncalieri, Montiscalerium, Stadt am Po in Piemont, 3. Jtaliaͤniſche Meilen von Turin.
  • Moncaon, Monſonium, Feſtung am Minho in Portugal.
  • Monçon, Montiſonium, kleine befe - ſtigte Stadt auff einem Huͤgel in Aragonien, wo ſich die Fluͤße So - ſa und Cinca vereinigen. Allhier halten die Staͤnde von Aragonien ihre Verſamlungen.
  • Moncontour, kleine Stadt am Fluß Dive in Poitou, an einem Huͤgel, auff welchem ein Schloß liegt.
  • Moncornet, Mons cornutus, kleine Stadt in der Picardie.
  • Moncorvo, eine ziemlich volckreiche Stadt in der Provintz Entre-Du - ero-y-Minho.
  • Monda, Munda, Stadt im Koͤnig - reich Granada, 5. Spaniſche Mei - len von Granada.
  • Mondego, Munda, Fluß in der Land - ſchafft Beira, welcher ſich in dasMonAtlantiſche Meer ergeuſt. Bey dem Einfluß iſt ein Hafen, welchen ein feſtes Schloß bedecket.
  • Mondidier, Mons Deſiderii, kleine Stadt auff einem Huͤgel in der Pi - cardie.
  • Mondonedo, Mindonia, kleine Stadt im Gebuͤrge, am Fluß Vallinda - res in Gallicien, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Compoſtell gehoͤrig. Sie liegt 9. Spaniſche Meilen von Lugo.
  • Mondovi, Mons Regalis, befeſtigte Stadt am Apenniniſchen Gebuͤrge in Piemont, am Fluß Elero, wel - che durch eine feſte Citadelle auff einem Berge beſchuͤtzet wird. Sie hat ein Hertzogliches Schloß, eine Univerſitaͤt und ein Biſchoff - thum, welches unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Turin gehoͤret.
  • Mone, Jnſul in Daͤnnemarck auf der Oſt-See, nicht weit von der Suͤd - lichen Kuͤſte der Jnſul Seeland. Sie iſt klein, aber fruchtbar an Getreyde.
  • Monervina, Monorbina, Minervi - um, eine ſchlechte Stadt in der Landſchafft Bari, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Bari gehoͤrig.
  • Monfeltro, Mons Feretranus, kleine Landſchafft im Hertzogthum Ur - bino, nebſt einer Stadt gleiches Nahmens.
  • Monferrant, Stadt und Bailliage am kleinen Fluß Bedat in Nieder-Au - vergne.
  • Monferrat, Montferrat, Mons Ferra - tus, Hertzogthum in der Lombar - die, welches gegen Suͤden an das Genueſiſche Gebiet, gegen Oſten an das Hertzogthum Meyland, gegen Norden und Weſten aber an Piemont grentzet; Es hat viele an Getreyde und Wein fruchtbare Huͤgel, und gehoͤretZ 5demMondem Hertzog von Mantua, ausge - nommen Albi und Trino, welche nebſt ihrem Zugehoͤr vom Hertzog von Savoyen beſeſſen werden.
  • Monfia, kleine Jnſul auff dem Ae - thiopiſchen Meer, an den Kuͤſten von Zanguebar.
  • Monfort l Amaury, Monfortium Amalrici, kleine Stadt in der Isle de France.
  • Monfort, kleine Stadt am kleinen Fluß Yſſel, in der Provintz U - trecht. Das Schloß daſelbſt iſt geſchleiffet.
  • Mongatſch, Mungatium, beruͤhmte Feſtung in der Graffſchafft Pe - reczaz in Ober-Ungarn. Unten an einem Felſen liegt ein großer Flecken, welcher mit Paliſaden, ei - nem breiten Graben, und ferner mit einem großen Moraſte umge - ben iſt. Oben auff dem hohen Felſen aber, welcher gantz ſteil iſt, liegt eine feſte Citadelle, welche aus 3. Schloͤſſern beſtehet, deren immer eins hoͤher liegt als das andere. Dieſer Ort wurde An. 1688. von den Kaͤyſerlichen ein - genommen, nachdem ſich des Graffen von Toͤckely Gemahlin zwey Jahre lang darinnen hatte bloquiren laſſen.
  • Mongia, Monſia, Stadt in Gallici - en, 12. Spaniſche Meilen von Compoſtell.
  • Mongibello, ſuche Ætna,
  • Mongomeri, Graffſchafft in der Normandie.
  • Mongomeri, Landſchafft im Fuͤr - ſtenthum Walles, ſuche Montgo - meri.
  • Mongul, Mongal, eine weitlaͤufftige Landſchafft in der großen Tarta - rey, laͤngs dem Oceano Septen - trionali und Orientali.
  • Monluçon, Monluſſonium, kleine Stadt in Bourbonois, am Fluß Cher.
  • Monluet, Mons Lupellus, kleine Stadt in Breſſe, am Fluß Seraine.
  • Monmartre, ein kleiner Berg, hart an Paris, auff welchem ein Dorff gleiches Nahmens, und eine be - ruͤhmte Abtey liegt.
  • Monmedy, Mons Medius, befeſtigte Stadt auff einem Huͤgel im Her - tzogthum Luͤxemburg, welche der Kron Franckreich zugehoͤret.
  • Monmelian, Montmelian, kleine Stadt am Fluß Iſere in Savo - yen, an einem ſteilen Felſen, auff welchem eine ſehr feſte Citadelle liegt.
  • Monmorency, Mons Morentiacus, kleine Stadt in der Isle de France, welche zu einer Hertzoglichen Pairie erhoben worden iſt.
  • Monmorillon, Mons Morillium, klei - ne Stadt in Poitou, am Fluß Gartampe, uͤber welchen daſelbſt eine Bruͤcke gehet.
  • Monmouth, Montmouth, Provintz in Mercien, welche gegen Oſten an Gloceſter, gegen Norden an He - reford, gegen Weſten an Walles, und gegen Suͤden an den Einfluß der Saverne grentzet. Sie iſt vol - ler Berge und Waͤlder, und hat ſchoͤne Vieh-Zucht. Die Haupt - Stadt Monmouth, Monumethia, liegt am Fluß Wie, wo der Fluß Munovv hinein faͤllet.
  • Monnickendam, Munickedam, kleine Stadt an einem kleinen Meer - Buſen der Suͤder-See, in Nord - Holland. Sie iſt eine von den Hollaͤndiſchen Staͤdten, welche Deputirte zu der Verſamlung der Staaten dieſer Provintz ſchi - cken.
  • Monoemugi, Koͤnigreich in Africa, welches gegen Suͤden an Mono - motapa, gegen Norden an Abyſ - ſinien, gegen Oſten an Monbuze und Quiola, und gegen Weſten an den Nilum grentzet.
  • Monomotapa, eine große Land - ſchafft in Nieder-Æthiopien, zwiſchen den Fluͤſſen Cuana und S. Spiritus. Die Einwohner ſeynd ſchwartz und Goͤtzen-Die - ner: Jhr Beherrſcher oder Koͤ - nig aber hat viele Koͤnige unter ſich. Die Haupt-Stadt heißet gleichfalls Monomotapa.
  • Monopoli, ſehr kleine Stadt an der Kuͤſte der Landſchafft Bari, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Bari gehoͤrig.
  • Monopolium iſt eine Handlung, vermoͤge welcher ein Kauffmann oder eine andere Perſon eine oder die andere Waare gantz allein verkauffet, alſo daß man ſie ſon - ſten bey niemand bekoͤmt oder kauffen darff.
  • Monpellier, Mons Peſſulanus, Haupt - Stadt in Nieder-Languedoc, am kleinen Fluß Lez. Sie iſt ziem - lich groß, liegt auff einem kleinen Huͤgel, und wird durch eine feſte Citadelle beſchuͤtzet, auch hat ſie ein Preſidial und eine Univerſitaͤt, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Narbonne ge - hoͤrig.
  • Monpenſier, kleine Stadt oder Fle - cken, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums und einer Pairie, in Nieder-Auvergne gelegen.
  • Monreal, Krach, Crac, Stadt in A - rabia Petræa, nebſt einem Ertz - Biſchoffthum, unter den Patri - archen zu Jeruſalem gehoͤrig.
  • Monreal, eine Frantzoͤſiſche Colonie in Neu-Franckreich, auff einer kleinen Jnſul.
  • Monreal, Mons Regalis, kleine befeſtig - te Stadt am kleinen Fluß Etz, im Biſchoffthum Trier.
  • Monreal, Mons Regalis, Stadt im Val di Mazara, in Sicilien, nebſt einem alten Schloß auff einem Felſen, welches die Stadt commandi -Monret. Sie hat einen Ertz-Biſchoff.
  • Monros, ſuche Montros.
  • Mons, Montes, Bergen, Haupt - Stadt im Hennegau, auff einem kleinen Huͤgel, an welchem die Fluͤße Trouille und Haiſne zu - ſammen kommen. Sie iſt groß und ſehr feſte mit guten Waͤllen und dreyfachen Graͤben, auch kan ſie durch Schleußen das umliegende Feld unter Waßer ſetzen; aus - genommen an der Oeſtlichen Sei - te, allwo ſie dargegen gute Ba - ſtionen hat. Sie iſt ihrer Hand - lung und Manufacturen wegen beruͤhmt, und gehoͤret der Kron Spanien. Vor dieſem nennete man dieſe Gegend die Graff - ſchafft Mons oder Bergen.
  • Monſeigneur, dieſer Titul, wenn er ohne Zuſatz iſt, bedeutet den Dau - phin oder Kron-Printzen in Fran - reich. Sonſten werden auch alle Hertzoge, Fuͤrſten und ſehr vor - nehme Stands-Perſonen Mon - ſeigneur tituliret. Alſo giebt man dieſen Titul allen Pairs, Ertz - Biſchoͤffen, Biſchoͤffen und Preſi - dens au Mortier.
  • Monſerrat, Montſara, Mons Serra - tus, eine von den Antilliſchen Jn - ſuln, welche den Engellaͤndern gehoͤret.
  • Monſieur iſt ein Titul, welcher, wenn er ohne Zuſatz gegeben wird, dem zweyten Koͤniglichen Printzen in Franckreich, nemlich des Koͤnigs Bruder gegeben wird.
  • Monſon, alſo nennet man einige ge - woͤhnliche und ordentliche Win - de, deren ieder allemahl 6. Mo - nate auff dem Jndianiſchen Meer fortwehet.
  • Monſtreuil ſur la mer, Monſtrolium, befeſtigte Stadt am Fluß Canche in der Picardie, nebſt einer guten Citadelle.
  • Monſtreuil Bellay, MonaſteriolumBer -MonBerlaii, kleine Stadt am Fluß Thoue, in Anjou.
  • Mont-Louis, Mons Ludovici, kleine Stadt in Cerdaigne in Catalo - nien, nebſt einer feſten Cita - delle.
  • Mont de Marſan, Mons Martiani, klei - ne Stadt in Gaſcogne, in der Land - ſchafft Condomois, am Fluß Midou.
  • Montabaur, Mons Thabor, Stadt und Amt, nebſt einem Schloß auf dem Weſterwalde, zu dem Ertz - Stifft Trier gehoͤrig.
  • Montagnana, Montaniana, kleine Stadt im Paduaniſchen Gebiet. Jn dieſer Gegend waͤchſet viel ſtar - cker Hanf, wovon die Schiff-Sei - le gemachet werden.
  • Montagne, Tractus Montanus, ein gewiſſes Gebiet in Burgund, wel - ches ſich biß in Champagne er - ſtrecket.
  • Montagnia, Handels-Stadt in Na - tolien, gegen der Kuͤſte des Mar di Marmora. Jhre Einwohner ſeynd Griechen, Juͤden und Tuͤrcken.
  • Montalcino, kleine Stadt auf einem Huͤgel im Sieniſchen Gebiet in Toſcana, nebſt einem Biſchoff - thum, welches unmittelbar unter dem Pabſt ſtehet. Sie gehoͤret dem Groß-Hertzog von Florentz.
  • Montalto, Mons altus, kleine Stadt in der Marca d’Ancona, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Fermo gehoͤrig.
  • Montalto, kleine Stadt in Calabria citra.
  • Montalvan, Mons Albanus, kleine Stadt am Fluß Martin in Ara - gonien.
  • Montargis, Mons Argi, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß, und die Haupt-Stadt in Gatinois, am Fluß Loing.
  • Montauban, Mons Albanus, großeMonStadt in Quercy, am Fluß Tarn, nebſt einer Univerſitaͤt und einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff von Thoulouſe gehoͤrig. Jhre Befeſtigungs Wercke ſeynd geſchleiffet.
  • Montbriſon, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Foreſts.
  • Monte Alfonſo, gute Feſtung im Thal Carfagnana, im Modeniſchen Gebiet.
  • Monte Carlo, Feſtung auf einem Berge im Gebiet der Republic Lucca, dem Groß-Hertzog von Florentz gehoͤrig.
  • Monte Caſſino, Caſſinum, war vor - mahls eine Stadt in Terra di La - voro. Anietzo aber ſtehet daſelbſt der Flecken S. Germano, und auf dem nahe gelegenen Berge die be - ruͤhmte Abtey des Monte Caſſino.
  • Monte Cavallo, Mons Quirinalis, iſt einer von den ſieben beruͤhmten Bergen zu Rom, auf welchem ein praͤchtiger Paͤbſtl. Palaſt ſtehet, den der Pabſt insgemein im Som - mer zu bewohnen pfleget.
  • Monte Chiarugolo, Mons Ceritus, Flecken und feſtes Schloß am Fluß Lenza im Parmeſaniſchen Gebiet.
  • Monte Chriſto, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer, zwiſchen der Jnſul Corſica, und dem Stato delli Preſidii, zu welchem letztern ſie gehoͤret.
  • Monte Falco, Mons Falconis, Flecken im Hertzogthum Spoleto.
  • Monte Falcone, kleine Stadt im Friaul, den Venetianern nebſt dem umliegenden Gebiet zuge - hoͤrig.
  • Monte Fiaſcone, Mons Flaſconis, klei - ne Stadt im Patrimonio Petri, nebſt einem Biſchoffthum, wel - ches unmittelbar unter den Pabſt gehoͤret. Sie iſt ihres Muſcateller - Weins wegen beruͤhmt.
  • Monteforte, kleine und feſte Stadt im Hertzogthum Braganza, nebſt ei - nem feſten Schloß.
  • Monte Foſcolo, Mons Fuſculus, Fle - cken im Principato oltra, und die Reſidentz des Gouverneurs der Provintz.
  • Monte Ignoſo, Montanioſa, Feſtung an den Grentzen des Hertzog - thums Maſſa, der Republic Lucca gehoͤrig.
  • Monte Leone, kleine Stadt in Ca - labria oltra, nicht weit vom Gol - fo di S. Eufemia, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Reggio gehoͤrig.
  • Monte Marano, kleine Stadt im Principato oltra, am Fluß Calo - re, nebſt einem Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff zu Beneven - to gehoͤrig.
  • Monte Peloſo, Mons Peluſius, Stadt auf einem Berge in Baſilicata, welche einen Biſchoff hat, deßen Gerichtbarkeit ſich aber nicht wei - ter, als uͤber die Stadt erſtrecket.
  • Monte Pulciano, Mons Politianus, kleine Stadt auf einem hohen Berge im Sieniſchen Gebiet, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Siena gehoͤrig. Sie iſt wegen ihres guten Weines beruͤhmt.
  • Monte Ritondo, Flecken in Sabina, nebſt einem praͤchtigen Palaſt und dem Titul eines Hertzogthums.
  • Monte di S. Angelo, Mons Garganus, Stadt auf dem Berge Gargano, in der Provintz Capitanata, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Monte Sarchio, Flecken und Schloß nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, in dem Principato oltra.
  • Monte Scaglioſo, Flecken und Schloß nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, in der Provintz Baſilicata.
  • Monte Sperello, Feſtung auf einemMonBerge in der Paͤbſtlichen Land - ſchafft Perugino.
  • Monte Storace, Flecken und Schloß nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, in Calabria oltra.
  • Monte Verde, Mons Viridis, kleine Stadt im Principato oltra, am Fluß Offanto, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Conza gehoͤrig.
  • Montelimar, ſuche Montmeliar.
  • Montenach, kleine Stadt im Nuͤcht - lande, dem Canton Freyburg ge - hoͤrig.
  • Montereau Faut Yonne, Monaſterio - lum ad Icaunam, Stadt im Gou - vernement der Isle de Fance, an der Seine, allwo eine Bruͤcke hin - uͤber gehet.
  • Monterey, kleine Stadt am Waſſer Tamaga, in Gallicien.
  • Montes Pietatis ſeynd in Jtalien und anderswo oͤffentliche Pfand-Haͤu - ſer, allwo man Geld um einen billigen Zins gegen Pfandſchaff - ten bekommen kan.
  • Monteſia, Stadt im Koͤnigreich Va - lentia.
  • Montferrat, ſuche Monferrat.
  • Montfort, Graffſchafft nebſt einem ſchoͤnen Schloß im Rheinthal in Schwaben, dem Haus Oeſter - reich meiſtentheils gehoͤrig, indem die Graffen von Montfort nur al - lein das Staͤdtlein Tetnang und das Schloß Argen beſitzen.
  • Montfort, Feſtung am kleinen Fluß Iſala, in der Provintz Utrecht.
  • Montgomery, Landſchafft im Fuͤr - ſtenthum Walles, zwiſchen den Graffſchafften Shrop, Radnor, Cardigan, Merioneth und Denbig. Sie iſt bergicht, die Thaͤler aber ſeynd fruchtbar an Getreyde, und ihre Pferde ſeynd beruͤhmt. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Montgomery.
  • Montignac le Comte, Montiniacum, kleine Stadt in Perigord, am Fluß Vezere.
  • Montleheri, Stadt und Schloß auf einem Huͤgel bey Paris im Gou - vernement der Iſle de Fance.
  • Mont Louis, Mons Ludovici, kleine Stadt in Cerdaigne in Catalonien, nebſt einer feſten Gitadelle, der Kron Franckreich zugehoͤrig.
  • Montmedy, ſuche Monmedy.
  • Montmelian, ſuche Monmelian.
  • Montmorency, ſuche Monmorency.
  • Montmouth, ſuche Monmouth.
  • Montmeliar, Montelimar, Mons Ade - mari, Stadt in Dauphiné, am Fluß Boubiou, nebſt einer Cita - delle auf einem Huͤgel, welche die Stadt commandiret.
  • Montirung, Monture, eines Schif - fes beſtehet aus der gewaffneten Manſchafft und aus dem Geſchuͤtz.
  • Montoire, Montorium, kleine Stadt am Fluß Loir, in Vendomois.
  • Montona, kleine Stadt am Fluß Quieto in Jſtrien, den Venetia - nern zugehoͤrig.
  • Montone, Fluß in Toſcana.
  • Montpellier, ſuche Monpellier.
  • Montreal, ſuche Monreal.
  • Montreuil, Monaſteriolum, Stadt nebſt einem feſten Schloß in der Picardie, in der Graffſchafft Pon - thieu, auf einem Huͤgel, an welchem der Fluß Canche vorbey flieſſet.
  • Montreuil-Bellay, Stadt in Anjou, am Fluß Touay.
  • Montrichard, kleine Stadt in Tou - raine, am Fluß Cher.
  • Montros, Mons Roſarum, Stadt in der Schottlaͤndiſchen Graffſchafft Angus, am Einfluß des Flußes Eske, welcheꝛ mittẽ hindurch fleuſt. Sie hat den Titul eines Marqui - ſats und einen guten Hafen.
  • Montroyal, Mons Regius, war eine von den Franzoſen erbauete Fe - ſtung, in der Graffſchafft Spon -Mon Morbeim, an der Moſel, Trarbach ge - gen uͤber gelegen. Vermoͤge des Ryswickiſchen Friedens aber iſt ſie geſchleiffet worden.
  • Montſara, ſuche Monſerrat.
  • Montſerrat, Mons Serratus, ein ſehr hoher Berg und Kloſter in Cata - lonien, nicht weit von Manreſe. Er iſt beruͤhmt wegen der Wall - fahrten / welche zu dem daſelbſt be - findlichen Marien-Bilde, insge - mein Notve Dame de Montſerrat genant, angeſtellet werden.
  • Montes Pietatis ſeynd in Jtalien und anderswo oͤffentliche Pfand-Haͤu - ſer, allwo man Geld um einen billigen Zins gegen Pfandſchaff - ten bekommen kan.
  • Monza, kleine Stadt am Fluß Lam - bro im Meylaͤndiſchen Gebiet.
  • Moockerheide, ſuche Mockerheyde.
  • Morachna, Stadt in der Woywod - ſchafft Braslaw.
  • Morabiten, alſo nennet man in Africa diejenigen, welche vor ge - lehrt und heilig gehalten ſeyn wollen. Sie leben nach Art der Heydniſchen Philoſophen, und er - langen durch ihre Einſamkeit ei - ne ſolche Ehrerbietung vom Volck, daß man ſie unterweilen als Koͤnige kroͤnen will.
  • Morat, ſuche Murten.
  • Morau, Moravus, großer Fuß, wel - cher an den Boͤhmiſchen Grentzen entſpꝛinget, und ſich zwiſchen Obeꝛ - Ungarn und Nieder-Oeſterreich in die Donau ergeuſt.
  • Morava, Moravus, groſſer Fluß, welcher zwey Ovellen an den Al - baniſchen Grentzen hat. Die Oeſt - liche wird die große, die andere aber die kleine Morava genennet. Sie vereinigen ſich oberhalb Ra - zena, und fallen unterhalb Grie - chiſch-Weiſſenburg in die Donau.
  • Morbegno, Morbonium, Haupt - Stadt im Veltlin.
  • Morbihan, eine große Baye oder klei - ner Golfo im Meer von Gaſcogne, nebſt einem Hafen gleiches Nah - mens bey der Stadt Vannes.
  • Mordenau, eine gewiſſe Gegend im Schwaͤbiſchen Kreis unweit Strasburg, an einem Gebuͤrge, durch welches die Kinzig laͤuffet. Sie iſt fruchtbar an Wein, Korn und Hanff.
  • Mordi, Stadt in Podlachien.
  • Morduates, ſuche Tartarn von Mor - dua.
  • More, Moore, Stadt und Biſchoff - thum in der Graffſchafft Mayo in Jrland.
  • Morea, vor Alters Peloponneſus ge - nant, eine Halb-Jnſul, welche der Suͤdliche Theil von Griechen - land iſt, und welche durch den Corinthiſchen Iſthmum an den Noͤrdlichen Theil von Griechen - land gehenget wird; ſonſten aber an den Golfo di Lepanto, das Griechiſche Meer und den Archi - pelagum ſtoͤßet. Die Lufft dar - innen iſt ziemlich temperiret, und das Erdreich fruchtbar. Sie be - ſtehet aus 4. groſſen Provintzen, welche ſeynd Sacania, das Herzog - thum Clarenza, Belvedere und Zaconia. Sie gehoͤret der Re - public Venedig.
  • Morgenſtern, ein ungefehr 3. El - len langer ſtarcker Stock, welcher einen mit Stacheln verſehenen Kolben oder Kopff hat, um ſich deſſen gegen einen Feind zu ge - brauchen; jedoch wird dieſes Ge - wehr ſelten mehr gebrauchet.
  • Morges, Morſea, kleine Stadt im Pais de Vaux, am Genffer-See gelegen, und dem Canton Bern zugehoͤrig.
  • Morienne, ſuche Maurienne.
  • Morin, Mucra, alſo heiſſen zwey Fluͤſſe in Champagne. Der große Morin ergeuſt ſich unterhalb Me - aux in die Marne, der kleine Mo -Morrin aber ergeuſt ſich in eben die - ſen Fluß unterhalb Jouarre.
  • Moritzburg, beruͤhmtes Schloß unweit Dreßden im Meißniſchen Kreiſe, Chur-Sachſen zugehoͤrig.
  • Morlachia, der Suͤdliche Theil von Croatien, laͤngs dem Golfo di Venezia, zwiſchen Iſtrien und dem eigentlich ſo genanten Dalma - tien. Die Einwohner werden Morlacken genennet.
  • Morlaix, Morleum, Mons Relaxatus, Stadt am Fluß Morlaix in Bre - tagne, in welcher ein großer Hanf - Flachs-und Leinwand-Handel iſt.
  • Moron, kleine Stadt in Andaluſien, nebſt einem Schloß in der Hoͤhe.
  • Moroſtica, ſuche Maroſtica.
  • Morpeth, Stadt in Northumberland.
  • Mortagne, kleine Stadt in dem Gebiet Tourneſis in Flandern, wo der Fluß Scarpe in die Schel - de faͤllet.
  • Mortagne, Moritania, große und volckreiche Stadt in Ober-Per - che, nebſt einem Bailliage.
  • Mortain. Moritonium, kleine Stadt und Schloß nebſt einem Bailliage und dem Titul einer Graffſchafft, in der Normandie.
  • Mortara, Stadt in der Landſchafft Laumelina im Hertzogthum Mey - land, am Fluß Gogna.
  • Morue, Molue, Bakkeliauvv, iſt ein Fiſch eines Fußes lang, oder et - was druͤber. Er wird auff der großen Banck bey Terre neuve gefangen, welche dannenhero le Grand banc des morues heiſſet. Die Zeit der großen Fiſcherey iſt im September und October, und geſchiehet ſelbiges mit Angeln.
  • Morvan, Morundia, eine kleine Land - ſchafft in Burgund, nicht weit von Autun.
  • Morviedro, Murviedro, Fluß im Koͤ - nigreich Valentia, welcher ſich in den Golfo di Valentia ergeuſt.
  • Morviedro, ſuche Murviedro.
  • Moſaiſche Arbeit beſtehet aus vie - len kleinen Steinen oder Stuͤcken Glaß von verſchiedenen Farben, welche ſo kuͤnſtlich zuſammen ge - ſetzet ſeynd, daß ſie allerhand Fi - guren vorſtellen.
  • Moſaisko, hoͤltzerne Stadt in Mo - ſcau, 18. Deutſche Meilen von der Stadt Moſcau gegen Polen gelegen.
  • Moſambique, Koͤnigreich, welches ein Theil von der Kuͤſte von Zanguebar iſt. Der Koͤnig und ein Theil ſeiner Unterthanen ſeynd Mahometaner, die uͤbrigen aber Heyden. Die Stadt Mo - ſambique liegt auf einer kleinen Jnſul und gehoͤret den Portugie - ſen, welche, wenn ſie das Capo di buona Speranza zuruͤck geleget ha - ben, uñ nach Jndien gehen wollen, allhier in dem Hafen ausruhen. Sie fuͤhren auch viel Gold, Sil - ber, Ambra, Helffenbein und Eben-Holtz aus dieſem Koͤnig - reich.
  • Mosbach, kleine Stadt und Amt am Necker in der Unter-Pfaltz, dem Churfuͤrſten zu Pfaltz gehoͤ - rig.
  • Mosburg, Stadt in Unter-Baͤy - ern, im Rent-Amt Landshut, an der Jſer, und gehet daſelbſt eine Bruͤcke hinuͤber. Sie liegt 2. Meilen von Landshut.
  • Moſcau, kleine Stadt, Schloß und Herrſchafft in der Ober-Lauſitz, dem Graffen von Calenberg zuge - hoͤrig.
  • Moſcau, Rußland, eine große Landſchafft in Europa, welche unter allen am weiteſten gegen O - ſten lieget. Sie grentzet gegen Norden an das Eys-Meer, gegen Weſten an das Norwegiſche Lap - land, Polen und Schweden, ge -Mosgen Suͤden an die kleine Tarta - rey, Circaſſien, wie auch an das ſchwartze und Caſpiſche Meer, und gegen Oſten an die große Tartarey. Die Groͤße dieſes Reichs erſtrecket ſich von Oſten gegen Weſten auff 300. und von Suͤden gegen Norden auff 380. Deutſche Meilen, und iſt die Lufft darinnen durchgehends die mei - ſte Zeit des Jahres ſehr kalt; inmaßen denn der Sommer deſto kuͤrtzer, ob er ſchon ziemlich warm iſt. Es wird in 4. Theile abge - ſondert, welche ſeynd Weſt-Ruß - land, Oſt-Rußland, die Moſ - cowitiſche Tartarey und das Moſcowitiſche Lapland. Jn Weſt-Rußland ſeynd folgende Landſchafften: Plescow, No - vogorod, Twer, Reſchow, Bielsky, Smolensko, Seve - rien, Czernichow, Worotin, Re - zan, Pole, Mordua, Niſi-No - vogorod, Wolodimir, Susdal, das Hertzogthum Moſcau an ſich ſelbſten, Roſthow, Jeros - lau, Biele - Jezora, Wologda, Kargapol, und Dwina. Jn Oſt-Rußland liegen die Land - ſchafften Juhorsky, Petzcra, Condinsky, Perꝛnsky, Oustiuch, Wiadsky und Czeremißi. Jn der Moſcowitiſchen Tartarey liegen die Koͤnigreiche Aſtracan, Bulgar, Caſan und Siberi en, wie auch die Landſchafft Samojede. Die Moſcowitiſche Tartarey be - ſtehet in 3. Landſchafften, welche ſeynd: Muremanskoy-Lepo - rie, Terskoy-Leporie und Bella - Moreskoy-Leporie. Uber alle dieſe Laͤnder herrſchet der Czar, oder Groß-Fuͤrſt, welcher nebſt den Moſcowitern der Griechiſchen Religion zugethan iſt, und einen Patriarchen hat; iedoch wird den Proteſtirenden in der StadtMoſcauMosMoſcau auch ihre Religions-U - bung verſtattet.
  • Moſcan, Haupt-Stadt des Moſco - witiſchen Reichs am Fluß Mos - ka, in dem Hertzogthum Moſcau, welche vor die groͤſte in Europa gehalten wird, und die Reſidentz - Stadt des Czars oder Groß-Fuͤr - ſten iſt. Sie wird in 4. Theile abgeſondert, deren ieder theils mit Mauren, theils mit einem Wall abſonderlich umgeben iſt. Der innerſte Theil heiſſet Ky - taygorod, an welchem das Schloß Kremelina liegt, iedoch alſo, daß es durch eigene Mau - ren darvon abgeſondert iſt. Der zweyte Theil wird Tzargorod, das iſt, die Koͤnigl. Stadt, oder die Stadt des Czars genennet. Der dritte Theil iſt Skorodum, und der vierdte heiſſet Streliza - Slowoda. Die gantze Stadt, durch welche der Fluß Neglin fließet, und welche mehrentheils in Haͤuſern von Holtz und Lei - men beſtehet, begreiffet 3. Deut - ſche Meilen in ihrem Umfange, und mehr als 200. Kirchen. Sie liegt 44tehalbe Meilen von Smolensko. Die Deutſchen haben eine Vorſtadt daſelbſt, wel - che Slowoda genennet wird.
  • Moſel, Moſella, großer Fluß, wel - cher in dem Vogeſiſchen Gebuͤrge an den Grentzen des Elſaßes entſpringet, und ſich bey Coblentz in den Rhein ergeuſt.
  • Moſca, Moſcua, Fluß im Hertzog - thum Moſcau, welcher vor der Stadt Moſcau vorbey ſtroͤmet, und ſich bey Columnas in den Fluß Occa ergeuſt.
  • Moskeſtrom, ſuche Maͤlſtrom.
  • Mosquée, alſo werden die Kirchen der Mahometaner genennet, dar - innen ſie ihre Religion uͤben. Die Moſquéeen ſeynd alleſamtMos Motviereckigt von guten Steinen ge - bauet. Vor der vornehmſten Thuͤr iſt ein viereckigter und mit weiſſem Marmor gepflaſterter Hof, nebſt niedrigen Galerien rund herum, deren Gewoͤlbe auff marmorſteinernen Saͤulen ru - het, und allhier waſchen ſich die Tuͤrcken, ehe ſie in die Moſquée gehen. Jnwendig ſiehet man eine große Menge Lampen, Pi - quen-hoch von der Erde hengen, und um die Moſquée ſtehen 6. Thuͤrne, Minareten genant, deren immer einer hoͤher iſt als der an - dere, und von welchen oben un - ter dem Worte Minaret gedacht worden. Dieſe, wie auch die Moſquéen ſeynd mit Bley bede - cket. Niemand darff in ſolche Tempel gehen, er habe denn zu - vor die Schue ausgezogen, und den Weibs-Perſonen iſt der Ein - gang gaͤntzlich verwehret; dahe - ro ſie ſich nur außerhalb unter den Schibbogen auffhalten.
  • Moſtagan, Muſtagan, kleine Stadt im Koͤnigreich Alger, nebſt einem großen Hafen und feſtem Schloſ - ſe.
  • Moſtar, Stadt am Fluß Narenta in der Landſchafft Hertzegovina in Dalmatien.
  • Moſticzko, Stadt in der Woywod - ſchafft Belcz in Klein-Reußen, am kleinen Fluß Rotno.
  • Moſtowericzy iſt in Polen ein Be - amter, welcher uͤber den Bruͤ - cken-Bau beſtellet iſt.
  • Moſul, Mauſilium, Nova Ninus, Haupt-Stadt der Landſchafft Mo - ſul in Diarbeck, nebſt einer Cita - delle.
  • Mothe, la Mothe, Motta, war eine kleine befeſtigte Stadt in Lo - thringen an den Grentzen von Champagne, auff einem ſteilen Felſen. Sie iſt aber An. 1634. A adurchMot Moudurch die Frantzoſen erobert und verwuͤſtet worden.
  • Motir, Moutil, Timor, eine von den Moluckiſchen Jnſuln. Sie iſt klein, und gehoͤret den Hollaͤn - dern, welche das Fort Naſſau dar - auff gebauet haben.
  • Motico, Motricum, kleine Stadt an der Kuͤſte in Guipuſcoa.
  • Motril, kleine Stadt an der Kuͤſte des Koͤnigreichs Granada.
  • Motula, Motala, kleine Stadt in Terra d Otranto, welche einen Biſchoff hat, der unter das Ertz - Biſchoffthum zu Bari gehoͤret.
  • Moudon, Minnodunum, kleine Stadt und Amt im Pais de Vaux, welche ihres Vieh-Marckes wegen be - ruͤhmt iſt.
  • Moulins, alte und ziemlich große Stadt, und die Haupt-Stadt in Bourbonnois, am Fluß Allier, nebſt einem alten Schloß und Preſidial. Hieſelbſt ſeynd Mine - raliſche Geſund-Waßer, und werden gute Meſſer allhier gema - chet.
  • Mounſter, ſuche Momonia.
  • Moura, der Haupt-Ort einer Graff - ſchafft in der Provintz Alen - tejo.
  • Moure, das Fort Naßau, Flecken nebſt einer Feſtung und guten Hafen an der Kuͤſte von Guinea, den Hollaͤndern zugehoͤrig.
  • Moushole, Stadt in Cornvval.
  • Mouſon, Moſomum, Stadt an der Maas in Champagne.
  • Mousqueton iſt eine Art einer Flin - te, deſſen Laufft viel kuͤrtzer und weiter iſt, als die gewoͤhnliche Flinten; abſonderlich iſt er for - ne ſehr weit.
  • Mouſtiers, kleine Stadt in Ober - Provence.
  • Moutiers en Tarantaiſe, Monaſteri - um, kleine Ertz-Biſchoffliche Stadt und die Haupt-Stadt derMou MueLandſchafft Tarentaiſe, am Fluß Iſere, welcher mitten hindurch fleuſt. Hieſelbſt ſeynd Saltz - Brunnen und Saltz-Bergwer - cke.
  • Moutil, ſuche Motir.
  • Moutique, Moutica, Stadt an der Kuͤſte von Malabar, und die Haupt-Stadt eines kleinen Koͤ - nigreichs, unter den Koͤnig von Calecut gehoͤrig.
  • Mouvement bedeutet in beſonderem Verſtande die Bewegung oder Fortruͤckung der Krieges-Voͤl - cker von einem Orte zum an - dern.
  • Moyenvic, ſuche Mojenvic.
  • Moyenneau iſt an einer Feſtung ei - ne platte Forme, welche gemei - niglich auff die Mitte der Courti - ne geleget wird, ſo ferne ſelbige zu lang iſt, und von den zwey nech - ſten Baſtionen nicht genugſam mit Musqueten kan beſtrichen werden.
  • Mozambique, ſuche Moſambique.
  • Mſcislaw, Woywodſchafft in Weiß-Reußen in Lithauen an den Moſcowitiſchen Grentzen. Sie iſt voller Waͤlder und Waßer, und beſtehet aus 2. Gebieten, nemlich aus Mſcislaw und Modziria. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Mſcislaw, und liegt am Fluß Sosz.
  • Mucidan, Muſſidan, Mulcedonum, kleine Stadt am Fluß Isle oder Lille in Perigord.
  • Mudarni, Modrena, kleine Stadt in Natolien, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Nicæa gehoͤrig.
  • Muer, Mura, großer Fluß, welcher im Ertz-Biſchoffthum Saltzburg entſpringet, und ſich an den Un - gariſchen Grentzen in die Draw ergeuſt.
  • Muezins, ſuche Minaret.
  • Mufti iſt das Ober-Haupt der Ma - hometaniſchen Religion und des Geſetzes, welcher alle daraus ent - ſtehende Fragen und Streitigkei - ten eroͤrtert. Der Groß-Sultan laͤſt ihm hierinnen eine vollkom - mene Gewalt, und wiederſetzet ſich demjenigen niemahls, was er urtheilet oder ausſpricht; viel - mehr laͤſt er ihn um Rath fragen, wenn er etwas wichtiges vorneh - men will, es betreffe gleich den Krieg, oder den Frieden, und ſol - ches darum, damit er erfahren moͤge, ob dasjenige, was er zu - thun vorhat, im Geſetz erlaubet ſeye. Jedennoch hat der Mufti keine Macht, dergleichen mit Zwang zu fordern, ſondern nur in den buͤrgerlichen, peinlichen und Staats-Sachen einen Schluß zu faßen. Er gibt ſeine Reſolu - tiones ſchrifftlich, indem er ſeine Urtheil durch die Woͤrter Ja o - der Nein oder auff eine andere kurtze Weiſe ausdruͤcket, welches man Fetfa nennet, und ſchreibet er ſolches unten auffs Papier, auff welchem die Frage enthalten iſt, mit wenig Worten, nebſt dieſem Anhange: GOtt weiß, was das beſte iſt. Dieſem ausge - ſprochenen Urtheil giebt der Cadi oder Richter, welchem es gebracht wird, allemahl Beyfall, derge - ſtalt, daß wichtige Rechts-Haͤndel offtermahls in einer eintzigen Stunde entſchieden werden, ohne daß man appelliren oder ſich der Execution wiederſetzen koͤnne. So großen Reſpect traͤget man gegen den Mufti, vor welchem der Groß-Sultan auffſtehet, und ihn mit Neigung des Hauptes gruͤſ - ſet, wenn er in das Zimmer ein - tritt, welches derſelbe ſonſt keinem Miniſter thut. Der Mufti darffMug Muͤlſich auch verheyrathen, und reſi - diret er gewoͤhnlich zu Conſtan - tinopel. Der Groß-Sultan er - wehlet ihn, und hat er taͤglich 2000. Aspers an Einkuͤnfften, oh - ne was die Accidentien betra - gen.
  • Muge, le Fort de Muge, ein Fort am lincken Ufer der Maas, der Stadt Gorcum gegen uͤber gelegen.
  • Mugello, il Valle di Mugello, ein ſchoͤnes Gebiet im Florentiniſchen, am Fluß Sieve.
  • Mugliz, Stadt in Maͤhren.
  • Muhaſebegi-Bachi iſt der oberſte un - ter den Kammer-Raͤthen des Groß-Sultans.
  • Muhlagi und Besli ſeynd in Tuͤrckey der Beglerbegs Knechte. Die Muhlagi ſeynd gute Reuter, und wiſſen mit dem Gerid oder Wurff-Pfeil ſehr wohl um zu ge - hen.
  • Mujac, Koͤnigreich und Stadt in Nieder Æthiopien, deßen Ein - wohner Goͤtzen-Diener und ſehr wild ſeynd. Es liegt zwiſchen den Koͤnigreichen Biafara, Gabon, Macoco, Giringbonba und Me - dra.
  • Muiden, ſuche Muyden.
  • Muͤldorff, kleine Stadt am Jnn - Fluß in Bayern.
  • Muicheu, Stadt in der Provintz Su - chuen, in China.
  • Muͤlhauſen, freye Reichs-Stadt an der Unſtrut in Thuͤringen. Sie iſt Evangeliſcher Religion, und liegt 2. Meilen von Langen - ſaltza.
  • Muͤlhauſen, Stadt in Suntgau auff einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Jll machet. Sie ſtehet mit den Schweitzern im Bunde, und iſt einer von den zugewandten Oertern.
  • Muͤlheim, kleine Stadt im Her - tzogthum Berg, wo der Stronder -A a 2bachMuͤm Muͤnbach unterhalb Coͤlln in den Rhein faͤllet.
  • Muͤmpelgard, Graffſchafft zwi - ſchen der Franche Comté und dem Elſaß, welche einer Linie aus dem Fuͤrſtl. Hauſe Wirtemberg zugehoͤret. Dieſe iſt, wie auch die Einwohner, der Evangeli - ſchen Religion zugethan; iedoch iſt die Roͤmiſch-Catholiſche Reli - gion auch an einigen Orten durch die Frantzoͤſiſche Gewalt einge - fuͤhret worden. Die Haupt - und Reſidentz-Stadt Muͤmpel - gard, Monbeliard, Mons Bellitar - dus, liegt am Fluß Albanie, wo derſelbe in den Fluß Doux faͤllet, und hat ein ſchoͤnes Fuͤrſtliches Schloß. Sie wird in die alte und neue Stadt getheilet.
  • Muͤnch, Monachus, Moine, oder Religieux, alſo nennet man die - jenigen, welche ſich in Kloͤſter be - geben, und daſelbſt außer der Ehe unter einem gewißen Orden ſtehen.
  • Muͤnchen, Monachium, Haupt - Stadt des Hertzogthums Bayern und Chur-Fuͤrſtl. Reſidentz, am Fluß Jſer, 9. Meilen von Lands - hut, und 11. von Jngolſtadt. Sie iſt groß, auch einiger maßen befeſtiget, und hat ein ſchoͤnes Reſidentz-Schloß.
  • Muͤnchenſtein, Schloß, dem Canton Bern gehoͤrig.
  • Muͤnchroden, Monachorum Rodum, ein Kloſter in deꝛGrafſchafft Weiſ - ſenhorn in Schwaben, deßen Abt ein unmittelbarer Reichs-Stand iſt.
  • Mundelheim, ſuche Mindelheim.
  • Muͤnden, Stadt im Fuͤrſtenthum Calenberg, nebſt einem alten Schloß an den Nieder-Heßiſchen Grentzen, wo ſich die Fulda mit der Werre vereiniget, dem Chur - Fuͤrſten zu Hanover gehoͤrig.
  • Muͤnnerſtadt, Minnerſtadt, Muͤr - ſtadt, kleine Stadt und Amt im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Muͤnſter, Biſchoffthum im Weſt - phaͤliſchen Kreis, welches gegen Suͤden an die Graffſchafft Marck und das Hertzogthum Cleve, gegen Weſten an die Graffſchafften Zutphen und Bentheim, wie auch an Ober - Yßel und Groͤningen, gegen Norden an die Graffſchafft Em - den und Oldenburg, und gegen Oſten an die Graffſchafften Diep - holt, Ravensberg, Tecklenburg und Lippe und an das Fuͤrſten - thum Minden grentzet. Die Embs theilet es in das Ober - und Nieder-Biſchoffthum, und iſt ſein Biſchoff ein Reichs - Stand. Die Haupt-Stadt Muͤnſter, Monaſterium, welche biß An. 1668. eine freye Reichs - Stadt geweſen, liegt am Fluß Aa, nicht weit von ſeinem Ein - fluß in die Embs, und iſt eine große regulare Feſtung, nebſt ei - ner von der Stadt abgeſonderten Citadelle. Sie liegt 18. Meilen von Caßel.
  • Muͤnſter im Gregorienthal, Mo - naſterium in Valle Gregoriana, Stadt am Fluß Fach im Ober - Elſaß, deren Abt ein Reichs - Stand iſt.
  • Muͤnſter im Meyenfeld, kleine Stadt und Amt an der Moſel, im Ertz-Stifft Trier.
  • Muͤnſterberg, Fuͤꝛſtenthum in Ober - Schleſien an den Boͤhmiſchen Grentzen, dem Fuͤrſten von Au - ersberg als ein Boͤhmiſch Lehn gehoͤrig. Die Haupt-Stadt Muͤnſterberg liegt an der Quelle des Flußes Olaw, und hat ein ſchoͤnes Fuͤrſtl. Schloß.
  • Muͤnſter-Eiffel, Monaſterium inEiffa -Muͤn MunEiffalia, kleine Stadt am Fluß Erſt, im Hertzogthum Juͤlich.
  • Muͤntz-Waradein iſt ein Muͤntz - Bedienter, welcher die gepregete Muͤntze probiret, ob ſie auch nach dem vorgeſchriebenen Befehl der Landes-Obrigkeit an Schrodt und Korn richtig ſeye.
  • Muldau, Vultavia, großer Fluß, welcher an den Oeſterreichiſchen Grentzen entſpringet, und ſich bey Melnick in die Elbe ergeuſt.
  • Mulde, Fluß in Meißen, welcher an den Boͤhmiſchen Grentzen ent - ſpringet, und ſich bey Deßau in die Elbe ergeuſt.
  • Mulet, eine Art Portugieſiſcher Schiffe von mittelmaͤſiger Groͤße mit Lateiniſchen oder dreyeckig - ten Segeln.
  • Multa, kleiner Fluß, welcher in Meißen entſpringet, und ſich bey Colditz in die Mulde ergeuſt.
  • Multan, Koͤnigreich im Reich des Moguls, deßen Haupt-Stadt Multan eine große Handels-Stadt iſt, und am lincken Ufer des Fluſ - ſes Indi lieget.
  • Mulvia, großer Fluß im Koͤnigreich Fez, welcher im Berge Atlas ent - ſpringet, und ſich ins Mittellaͤn - diſche Meer ergeuſt.
  • Mumien ſeynd balſamirte Todten - Coͤrper, welche nicht weit von Cairo aus Aegypten gebracht wer - den. Sie werden in eine gewiße Art Leinwand eingewickelt, welche nicht verweſet.
  • Munaſichiten, Altenaſochiten, eine Secte unter den Mahometanern, welche der Meinung Pythagoræ folgen, und die Metempſychoſin glauben, nemlich daß die Seelen der Verſtorbenen in andere Leiber fahren.
  • Munition, Munition de guerre & de bouche, iſt derjenige Vorrath am Pulver, Bley und Lebens -Mun MurMitteln, welche man in einer Feſtung, in einem Schiffe oder im Feld-Lager angeſchaffet hat.
  • Munickedam, ſuche Monnicken - dam.
  • Muradal, el puerto de Muradal, ein Paß des Gebuͤrges Morena, durch welchen man aus Neu-Caſtilien in Andaluſien gegen die Portu - gieſiſche Grentzen koͤmt.
  • Murano, kleine Stadt nicht weit von Venedig, auff einer der groͤ - ſten Jnſuln derer Lagune, allwo man die beruͤhmten Venetiani - ſchen Glaͤſer und Spiegel ma - chet.
  • Murat, ſuche Murten.
  • Murat, kleine Stadt am Fluß Ala - gnon in Auvergne, welche den Ti - tul einer Vicomté hat.
  • Muray, ſuche Murray.
  • Murbach, Stadt im Ober-Elſaß am Rotbach, deßen Abt ein un - mittelbarer Stand des Reichs geweſen, anjetzo aber unter der Kron Franckreich ſtehet.
  • Murcia, Koͤnigreich unter die Mo - narchie Spanien gehoͤrig, welches gegen Oſten an das Koͤnigreich Valentia, gegen Norden an Ca - ſtilien, gegen Weſten an Anda - luſien und Granada, gegen Suͤden aber an das Mittellaͤndiſche Meer grentzet, und erſtrecket ſich daßelbe in die Laͤnge auff 25. in die Breite aber auff 23. Frantzoͤſiſche gemeine Meilen. Es iſt gebuͤrgig, jedoch fruchtbar an Citronen, Pomeran - tzen, Oliven, Mandeln, Maul - beeren, Reiß, Huͤlſen-Fruͤchten und Zucker; dahero es der Luſt - garten des Koͤnigs in Spanien genennet wird. Die Haupt - Stadt Murcia iſt ziemlich groß, und liegt am Fluß Segura. Sie hat außerhalb ein feſtes Caſtell, Monteagudo genant, welches die Stadt commandiret.
  • Mureay-Fyrth iſt ein Meer-Buſen und ein Theil des Caledoniſchen Meeres.
  • Muret, kleine Stadt in Limoſin.
  • Muret, Murellum, kleine Stadt in der Graffſchafft Comminges in Gaſcogne am Fluß Garonne, all - wo der Fluß Rheze hineinfaͤllet.
  • Muro, kleine Stadt in Baſilicata, nebſt einem unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Conza gehoͤrigen Biſchoff - thum.
  • Muros, kleine Stadt in Gallicien, am Einfluß des Flußes Tamara.
  • Murray, Moravia, Graffſchafft in Nord-Schottland, welche gegen Oſten an Banf und Marr, gegen Suͤden an Athol, gegen Weſten an Loquabyr, und gegen Norden an Roß und den Golfo von Mur - ray grentzet. Man nennet ſie ihrer Fruchtbarkeit wegen den Garten von Nord-Schott - land.
  • Murten, Murat, Moratum, kleine Stadt am Murter-See im Pais de Vaud, den Cantons Bern und Freyburg gehoͤrig.
  • Murviedro, Morviedro, Stadt am Fluß Murviedro, welcher hindurch fleuſt, im Koͤnigreich Valentia, 4. Spaniſche Meilen von Valen - tia.
  • Muſerrin, alſo nennen ſich diejeni - gen Tuͤrcken, welche keinen GOtt glauben, und ſeynd die meiſten unter ihnen die Cadis und dieje - nigen, welche in den Arabiſchen Buͤchern gelehrt ſeynd.
  • Musqvete iſt ein Feuer-Gewehr, deſſen Laͤnge vom aͤußerſten Theil biß an die Zuͤnd-Pfanne insge - mein 3. Fuß und 8. Daumen aus - machet. Jhre Kugel ſoll eine Untze wiegen, und ſchießen ſie mit Ef - fect 60. Ruthen weit.
  • Musqvetirer iſt ein Soldate zu Fuß, welcher eine Musqvete fuͤh -Mus Mutret, wiewohl auch anjetzo dieje - nigen, welche Flinten tragen, ins - gemein alſo genennet werden. Jn Franckreich nennet man Mou - ſquetaires in beſonderem Verſtan - de zwey Compagnien, welche Musqveten tragen, und welche bald zu Pferd bald zu Fuße fech - ten. Uber beyde iſt der Koͤnig ſelbſt Hauptmann, und werden die Officirer, welche das Coman - do daruͤber haben, Capitain-Lieu - tenante genennet. Dieſe beyde Compagnien werden durch die Farben ihrer Pferde unterſchie - den. Diejenigen, welche Schim - mel haben, werden die grauen Mousquetaires oder die Grands Mousquetaires genennet. Die uͤbri - gen reiten Rappen, und heißen die ſchwartzen oder les petits Mous - quetaires.
  • Muſumelli, kleine Stadt und altes Schloß im Val di Mazara in Si - cilien, auff dem Berge Melli.
  • Muſulman heißet ſo viel als ein wahrer Glaͤubiger, und alſo nen - nete Mahomet diejenigen, welche ihm anhiengen; dahero es die Ma - hometaner annoch vor eine Ehre achten, dieſen Nahmen zufuͤhren.
  • Muſterſchreiber iſt gleichſam des Capitains Buchhalter, welcher ein ordentliches Verzeichnuͤß oder Rolle abfaſſet, darinnen aller Officirer und Gemeinen Nahmen und Geburt-Stadt enthalten ſeynd. Er theilet das vom Capi - tain empfangene Geld unter die Compagnie aus, fuͤhret des Ca - pitains Correſpondence, und fer - tiget die Paſporte und Abſchiede aus.
  • Mutafaracas, alſo nennet man die - jenigen Spahi, welche vornehmer ſeynd, als die andern, und wel - che dem Groß-Sultan ſtets fol - gen. Wenn der Groß-Vezir indenMuy Natden Divan gehet, ſo begleiten ihn auch viele Mutafaracas.
  • Muyden, Muda, kleine Stadt in Suͤd-Holland, am Einfluß des Flußes Vecht in die Suͤder-See.
  • Muxacra, Stadt am Golfo von Car - tagena, im Koͤnigreich Granada, 9. Spaniſche Meilen von Alme - ria.
  • Mycones, ſuche Micole.
  • Mylord heißet auff Engellaͤndiſch ſo viel, als mein Herr, und wird dieſer Titul in beſonderem Ver - ſtande den Pairs gegeben.
  • Myrſe, alſo nennet man diejenigen Tartariſchen Fuͤrſten, welche dem Czar unterthan und tributbar ſeynd. Jngleichen gibt man den Perſianiſchen Fuͤrſten dieſen Nah - men.
  • Myſia, Mœſia, war vor Alters eine Landſchafft in Klein-Aſien, und wurde in Groß - und Klein-Aſien getheilet. Anjetzo wird ſie unter Natolien begriffen.

N.

  • NAbaon, kleiner Fluß im Portu - grefiſchen Eſtremadura, welcher ſich in den Fluß Zezere ergeuſt.
  • Nabburg, kleine wohlgebauete Stadt an der Nabe, unweit Am - berg, in der Ober-Pfaltz im Rent - Amt Amberg.
  • Nabe, Fluß, welcher in Francken an den Boͤhmiſchen Grentzen auf dem Fichtel-Berge entſpringet, und ſich oberhalb Regenspurg in die Donau ergeuſt.
  • Nachgeordneter eines Kreis-O - berſten, ſuche Kreis.
  • Nachod, Stadt im Koͤnigsgraͤzer - Kreis in Boͤhmen, dem Fuͤrſten von Piccolomini gehoͤrig.
  • Nacſia, Naxos, Naxus, eine der wichtigſten Jnſuln des Archipe - lagi, welche volckreich und frucht -Nab Nambar iſt, abſonderlich an Wein, auch bricht daſelbſt ſchoͤner Mar - mor. Sie gehoͤret den Tuͤrcken, und wird von der Jnſul Pario durch einen engen Canal abge - ſondert.
  • Nadir iſt derjenige Punct am Him - mel, welcher dem Zenith oder dem Punct, der uͤber unſerm Wuͤrbel iſt, gerade entgegen ſte - het.
  • Naerden, Nardenum, kleine befe - ſtigte Stadt in Suͤd-Holland, nicht weit von der Suͤder-See, im Goy - land.
  • Nagera, Najara, kleine und alte Stadt in dem Gebiet Rioxa in Alt-Caſtilien, am kleinen Fluß Nagerilla. Sie hat den Titul ei - nes Hertzogthums.
  • Nagibania, kleine Stadt in Sieben - buͤrgen an den Ober-Ungariſchen Grentzen am Fluß Zazurd, in wel - cher Gegend gute Silber-Adern ſeynd.
  • Nagold, kleine Stadt, Amt und feſtes Berg-Schloß am Fluß Na - gold, im Hertzogthum Wirtem - berg.
  • Nahe, Nava, Fluß in der Graff - ſchafft Sponheim, welcher ſich zu Bingen in den Rhein ergeuſt.
  • Najac, kleine Stadt in Rouergue, am Fluß Aveirou.
  • Najara, Stadt in der kleinen Land - ſchafft Riaja oder Rioſcia, im Koͤ - nigreich Navarra, am Fluß La - gleya.
  • Nakkun, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.
  • Naklo, Stadt in der Woywod - ſchafft Kaliſch.
  • Nakſivan, Nachscuan, Stadt in der Provintz Erivan in Perſien. Sie hat einen Roͤmiſch-Catholiſchen Ertz-Biſchoff.
  • Namaz, alſo nennen die Tuͤrcken dasjenige Gebet, welches ſie desA a 4TagesNam NanTages fuͤnffmahl verrichten, nem - lich (1.) zwiſchen der Morgen - Daͤmmerung und dem Auffgange der Sonne; (2.) zu Mittage; (3.) zwiſchen dem Mittage und dem Untergange der Sonne; (4.) nach dem Untergange der Sonne, und (5.) um ein und eine halbe Uhr in der Nacht.
  • Namen, ſuche Namur.
  • Namfio, Anaphe, Jnſul des Archi - pelagi auff dem Meer von Candia, welche die Tuͤrcken beſitzen.
  • Namslau, kleine Stadt nebſt ei - nem feſten Schloß am Fluß Wei - da, im Fuͤrſtenthum Breslau.
  • Namur, Graffſchafft und eine unter den 17. Provintzen der Nieder - lande, welche gegen Norden an Brabant, gegen Weſten und an - derswo aber an das Stifft Luͤttig grentzet. Sie iſt gebuͤrgig, aber ſehr fruchtbar, und findet man auch darinnen Eyſen, Bley, Stein-Kohlen und Marmor. Sie gehoͤret theils der Kron Spanien, theils der Kron Franckreich, und die Haupt-Stadt Namur, Namurcum, Namen, iſt eine der wichtigſten Feſtungen in den Spa - niſchen Niederlanden. Sie iſt groß, und eine reiche Handels - Stadt, auch hat ſie eine auff ei - nen Felſen erbauete feſte Citadelle in dem Winckel, wo ſich die Maas mit der Sambre vereiniget, alſo daß ſie am lincken Ufer der Maas liegt. Ferner hat ſie ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Cambray gehoͤrig.
  • Nanbu, Haupt-Stadt einer Provintz gleiches Nahmens auff der Jnſul Niphon.
  • Nanchin, ſuche Nanquin.
  • Nanci, Nanceium, Haupt-Stadt des Hertzogthums Lothringen, am Fluß Murte, welche ziemlich groß und wohlgebauet iſt. SieNanwird eingetheilet in die alte und neue Stadt, und ſeynd die Be - feſtigungs-Wercke dieſer letzteren demoliret, der erſten ihre aber ſtehen annoch, und in der alten Stadt iſt das Hertzogliche Reſi - dentz-Schloß nebſt dem Arſenal. Jn gegenwaͤrtigem Kriege haben die Frantzoſen Anno 1702. dieſe Stadt beſetzet. Sie liegt 15. Meilen von Strasburg.
  • Nanciam, Stadt in der Provintz Chiamſi in China.
  • Nangan, große Stadt in der Pro - vintz Kiangſi in China, am Fluß Chang.
  • Nangato, Landſchafft und Stadt auff der Jnſul Niphon.
  • Nangazachi, große Stadt auff der Jnſul Ximo, in der Provintz Fi - gin in Japon, nebſt einem ſchoͤnen Hafen.
  • Nangundi, großer Fluß in der Halb - Jnſul dieſſeit des Gangis, wel - cher ſich in den Golfo di Bengala ergeuſt.
  • Nanning, Stadt in der Provintz Chi - amſi in China, wo die Fluͤße Puon und Li zuſammen kommen.
  • Nanquin, Nanking, Nanchin, eine von den 15. Provintzen in China, nebſt einer großen Handels-Stadt gleiches Nahmens am Fluß Ki - ang. Von dieſer Provintz hat der Meer-Buſen von Nanquin oder Gaing ſeinen Nahmen, wel - chen die Portugieſen Enſeada de Nanquin nennen.
  • Nantes, Nannetes, Stadt an der Loire in Bretagne, welches eine große, befeſtigte, volckreiche und wohlgebauete Handels-Stadt iſt, und durch ein altes feſtes Schloß beſchuͤtzet wird. Sie hat ein Pre - ſidial, eine Univerſitaͤt und ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Tours gehoͤrig.
  • Nantvvich, Stadt in der Landſchafft Cheſter.
  • Nanyang, große Stadt am Fluß Jum, in der Provintz Honan in China.
  • Napoli, ſuche Neapolis.
  • Napoli di Romania, Nauplia, Haupt - Stadt in Sacania in Morea, am Golfo di Napoli, allwo ſie einen weiten Hafen hat. Sie iſt ziem - lich groß und ſehr feſte, und hat einen Ertz-Biſchoff. Sie iſt A. 1686. von den Venetianern er - obert worden.
  • Napoli di Malvaſia, ſuche Malvaſia.
  • Napoule, Feſtung und Hafen am Golfe de Napoule, in Provence.
  • Narbonne, Narbo, befeſtigte Stadt am Fluß Aude in Languedoc, welche ſehr volckreich iſt, und allwo viel wuͤllene Tuͤcher gema - chet werden. Jhr Ertz-Biſchoff fuͤhret den Titul eines Primatis in Languedoc. Der Golfe de Nar - bonne iſt ein Theil von dem Golfe de Lion.
  • Narden, ſuche Naerden.
  • Nardin, Nairn, kleine Stadt in Nord-Schottland an der Kuͤſte der Graffſchafft Murray, am Ein - fluß des Flußes Nairn.
  • Nardo, Neritum, kleine Stadt in Otranto, nebſt dem Titul eines Heꝛtzogthums und einem Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Brindiſi gehoͤrig.
  • Narenta, Narenza, Naro, befeſtigte Stadt in Herzegowina in Dalma - tien, den Venetianern gehoͤrig.
  • Narenta, Narenza, Naro, Fluß in Dalmatien, welcher ſich zu Na - renza in den Golfo di Narenza ergeuſt.
  • Narew, Stadt in Volhynien.
  • Narni, uͤbel gebauete und ſchlecht - bewohnte Stadt in Ombria, am Fluß Nera, nebſt einem Biſchoff -Nar Naſthum, unmittelbar unter den Pabſt gehoͤrig.
  • Narſinga, Koͤnigreich und Stadt in der Halb-Jnſul dießeit des Gan - gis, gegen die Kuͤſte von Coro - mandel. Es iſt dem Koͤnig von Bisnagar unterthan.
  • Narſingapatan, Stadt im Koͤnig - reich Golconda, am Meer-Buſen von Bengala.
  • Narva, Nerva, befeſtigte Stadt am Fluß Narva und nicht weit vom Finlaͤndiſchen Meer-Buſen, der Feſtung Jvanogorod gegen uͤber, im Gebiet Allentacken in Eſt - land gelegen. Sie hat ein feſtes Schloß, gehoͤret der Kron Schwe - den, und iſt die Reſidentz des Gouverneurs von Jngerman - land.
  • Narva, Fluß, welcher aus dem See Peibus an den Liefflaͤndiſchen Grentzen hervorkoͤmt, und ſich unterhalb Narva in den Finlaͤndi - ſchen Meer-Buſen ergeuſt.
  • Narvar, Koͤnigreich im Reich des groſſen Moguls, zwiſchen den Provintzen Bengala, Gualeor, A - gra und Sambal gelegen.
  • Naſcaro, Syrus, Fluß in Calabria ol - tra, welcher ſich in den Golfo di Squilace ergeuſt.
  • Naſo, Fluß im Val di Demona in Sicilien, welcher ſich ins Meer ergeuſt.
  • Nasque, Vindalicus Fluvius, kleiner Fluß in Provence, welcher ſich in die Rhone ergeuſt.
  • Naßau, kleine Stadt an der Loͤhne in der Wetterau, worvon die Fuͤrſten und Graffen von Naßau ihren Nahmen haben. Die Fuͤr - ſten dieſes Hauſes beſtehen aus vier Linien, welche ſeynd Naſ - ſau-Siegen, Naßau-Dillen - burg, Naßau-Dietz und Naſ - ſau-Hadamar. Der Graͤfflichen Linien aber ſeynd drey, nemlichA a 5Naßau -Naſ NavNaßau-Sarbruͤck, Naßau - Weilburg und Naßau-Jdſtein. Die Laͤnder dieſer Fuͤrſten und Graffen liegen im Ober-Rheini - ſchen Kreis theils in der Wette - rau, theils auff dem Weſterwalde.
  • Naßau, das Fort Naßau, alſo wer - den dreyerley Forts genennt, ei - nes im Hollaͤndiſchen Brabant an der Schelde, das andere auff der Jnſul Motir, und das dritte in Guinea, deſſen unter dem Wort Moure gedacht worden iſt.
  • Naßau, kleine Jnſul auff dem Jn - dianiſchen Meer, nicht weit von Sumatra.
  • Natagai, ein Goͤtze, welchen die Tartarn anbeten als einen Gott der Erden und aller Thiere.
  • Natangen, Provintz im Branden - burgiſchen Preußen zwiſchen dem Friſchen Haff und Wermeland.
  • Natiſo, kleiner Fluß in Friaul, wel - cher ſich durch zwey Einfluͤße in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Natolien, Anatolia, Aſia Minor, iſt eine große Halb-Jnſul, welche ſich vom Euphrate biß an den Ar - chipelagum, das Mar di Marmora und an die Meer-Engen von Gal - lipoli und Conſtantinopel erſtre - cket. Es iſt ein weitlaͤufftiges Land, und hat einen fruchtbaren Erdboden, dem Tuͤrckiſchen Kaͤy - ſer zugehoͤrig. Es wird heutiges Tages in 4. Theile abgeſondert, welche ſeynd das eigentlich ſo genante Natolien, Ama ſien, Caramanien und Aladuli.
  • Naturaliſiren heißet ſo viel, als ei - nen Fremden unter die in einem Lande gebohrne Einwohner auff - nehmen, und ihm alle dero Vor - theile und Freyheiten verſtatten.
  • Navagne, Fort de Navagne, iſt ein Fort im Hertzogthum Limburg, zur rechten Hand am Ufer derNavMaas, zwiſchen Maſtricht un Luͤttig.
  • Navan, Flecken oder kleine Stadt nebſt einem Biſchoffthum in Eaſt - Meath in Leinſter, am Fluß Boy - ne. Dieſer Ort hat Sitz und Stimme im Parlament in Jr - land.
  • Navareins, Navareſium, Stadt nebſt einer Citadelle in Bearn am Fluß Gave d’Oleron.
  • Navarino, große und wohlbefeſtigte Stadt in der Landſchafft Belve - dere in Morea, am Golfo di Zon - chio, nebſt einem weiten Hafen, welchen zwey Citadellen beſchuͤ - tzen. Der Fluß Armiro ſondert ſie in Alt-und Neu-Novarino ab, und gehoͤret ſie den Venetianern.
  • Navarra, eine große Landſchafft, von welcher der eine Theil jenſeit, der andere aber dießeit des Py - renaͤiſchen Gebuͤrges liegt. Je - ner heißet das Koͤnigreich Na - varra, dieſer aber Nieder-Na - varra. Das Koͤnigreich Navar - ra iſt eine Provintz der Spani - ſchen Monarchie, welche gegen Suͤden an Aragonien, gegen Weſten an Alt-Caſtilien, gegen Norden an Biſcaya und gegen O - ſten an das Pyrenaͤiſche Gebuͤrge grentzet. Es iſt ein bergichtes jedoch ziemlich fruchtbares aber ſchlecht-bevoͤlckertes Land, und wird in fuͤnff Landſchafften oder Mirindadas eingetheilet, welche ihre Nahmen von den 5. Staͤdten des Koͤnigreichs haben, nemlich Pampelona, Eſtella, Olite, Tudella und Sangueſa. Dieſes Koͤnig - reich wird durch einen Vice - Koͤ - nig regieret. Nieder-Navarra iſt eine Landſchafft des Landes derer Basques in Gaſcogne, und gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Navarreins, ſuche Navareins.
  • Naugracut, Koͤnigreich und Stadt in dem Reich des groſſen Moguls.
  • Navette iſt eine Art kleiner Jndia - niſcher Schiffe.
  • Naumburg, ein ſeculariſirtes Bi - ſchoffthum oder Stifft in Thuͤ - ringen und Meißen laͤngs der Saale und Elſter, deſſen poſtulir - ter Adminiſtrator der Hertzog zu Sachſen-Zeitz iſt. Die Haupt - Stadt Naumburg liegt in Thuͤ - ringen an der Saale, 6. Meilen von Leipzig, und hat ein Fuͤrſtli - ches Schloß nebſt einem Dom - Capitul, wie auch eine privile - girte Meße jaͤhrlich auff Petri Pauli.
  • Naumburg, alſo heißen 2. kleine Staͤdte in Schleſien, eine im Fuͤr - ſtenthum Jauer, die andere im Fuͤrſtenthum Sagan am Bober.
  • Naxhow, Naakew, Naſcovia, kleine befeſtigte Stadt und die Haupt - Stadt der Jnſul Laland, nebſt einem guten Hafen.
  • Naxos, ſuche Nacſia.
  • Nay, Nedus, kleiner Fluß in Sainton - ge, welcher ſich Cognac gegen uͤber mit der Charente vereiniget.
  • Nazareth war vor Alters eine Stadt in Palæſtina in dem Stamm Zabu - lon. Anjetzo ſtehet daſelbſt ein geringes Dorff, in welchem Ara - ber wohnen.
  • Neapolis, Regnum Neapolitanum oder Regnum Siciliæ cis Pharum, die groͤſte Landſchafft in Jtalien, wel - che gegen Weſten an den Kirchen - Staat, gegen Oſten an das Jo - niſche Meer, gegen Norden an den Golfo di Venezia und gegen Suͤden an das Tyrrheniſchen Meer grentzet. Es iſt ein frucht - bares Land an Getreyde, Wein, Oehl, Citronen, Pomerantzen, Mandeln, Feigen, Flachs, Hanf, A nis, Coriander u. d. m. Es wird in 4. große Landſchafften eingethei -Nea Necklet, darinnen 12. kleine Provin - tzen ſeynd. (1.) Campania, dar - innen la Terra di Lavoro, il Prin - cipato citra und il Principato oltra. (2.) Abruzzo, darinnen die Graff - ſchafft Moliſe, Abruzzo citra und Abruzzo oltra. (3.) Puglia, dar - innen la Capitanata, Bari und O - tranto. (4.) Calabria, darinnen Baſilicata, Calabria citra und Ca - labria oltra. Dieſes Koͤnigreich iſt ein Paͤbſtliches Lehn, wormit die Koͤnige in Spanien biß auff Carolum II. beliehen worden. Die Regierung verwaltet ein Vi - ce. Koͤnig, deſſen Regiment nur 3. Jahre waͤhret, falls er nicht von nenem beſtaͤtiget wird.
  • Neapolis, Napoli, Naples, Haupt - Stadt des Koͤnigreichs Neapolis, in Terra di Lavoro, an einem klei - nen Golfo, allwo ſie einen ſchoͤ - nen und ſicheren Hafen hat. Sie iſt groß, ſchoͤn, volckreich und nach der neuen Manier befeſtiget, auch treibet ſie große Handelſchafft. Sie wird durch 5. Citadellen und Schloͤßer beſchuͤtzet, welche ſeynd il Caſtello del Uovo auf einem Felſen, welchen das Meer umgibt, il Caſtello nuovo, il Caſtello di S. Elmo, la Torre di S. Vicenzo und il Torrione de ’Carmeliti. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum nebſt einer Univerſitaͤt und einem praͤch - tigen Koͤnigl. Palaſt, darinnen der Vice-Koͤnig reſidiret.
  • Neapolis, il Golfo di Napoli, Sinus Neapolitanus vel Puteolanus, iſt ein Meer-Buſen des Tyrrheniſchen Meeres, welcher ſich von der Ter - ra di Lavoro biß an die Stadt Ne - apolis erſtrecket.
  • Nebbio, Stadt auff der Jnſul Cor - ſica.
  • Nechanice, Stadt im Egriſchen Kreis in Boͤhmen.
  • Necker, Neccar, Nicer, Fluß, wel -cherNeck Neicher oberhalb dem Dorff Schwen - ningen im Schwartz-Wald, nicht uͤber 5000. Schritte von Done - ſchingen entſpringet, und ſich bey Manheim in den Rhein ergeuſt.
  • Necker-Gemuͤnd, kleine Stadt am Necker in der Unter-Pfaltz, eine Meile von Heydelberg. Es ſeynd daſelbſt viel Kupffer-Haͤmmer.
  • Negapatan, Stadt an der Kuͤſte von Coromandel, in der Halb-Jnſul von Jndien dießeit des Gangis. Sie gehoͤret den Hollaͤndern.
  • Neglin, Fluß, welcher durch die Stadt Moſcau fließet.
  • Negoas, die Jnſul derer Negoas oder Schwartzen, Nigrorum Inſula, eine von den Philippiniſchen Jnſuln.
  • Negombo, kleine Stadt nebſt einem guten Hafen auf der Jnſul Cey - lan. Sie gehoͤret den Hollaͤndern.
  • Negrepeliſſe, kleine Stadt am Fluß Aveirou, in Quercy.
  • Negres, ſuche Nigritien.
  • Negro, Niger, Fluß im Principato citra, welcher ſich in den Fluß Se - lo ergeuſt.
  • Negroponte, die groͤſte Jnſul des Ar - chipelagi, an der Noͤrdl. Kuͤſte von Livadia, von welcher Landſchafft ſie durch eine Meer-Enge, wor - uͤber eine Bruͤcke gehet, abgeſon - dert iſt. Sie iſt fruchtbar, ab - ſonderlich an Baum-Wolle, und findet man ſchoͤnen Marmor in der Erde. Sie wird von den Tuͤrcken beſeſſen. Die Haupt - Stadt Negroponte lieget an einer Meer-Enge, allwo eine Bruͤcke hinuͤber gebauet iſt. Sie hat ei - nen Ertz-Biſchoff, iſt wohlbefeſti - get, wird durch 2. feſte Citadellen beſchuͤtzet, und iſt mit einem gu - ten Hafen verſehen.
  • Nehrung, ſuche Curiſch Nehrung.
  • Neiffen, kleine Stadt an der Stei - nach, im Hertzogthum Wirtem - berg, 2. Meilen von Tuͤbingen. Nei NerAuf einem hohen Berge darbey liegt das feſte Schloß Hohen - Neiffen.
  • Neiße, ſuche Grotkan.
  • Neiße, Niſſa, Stadt am Fluß Neiſſe im Fuͤrſtenthum Grotkau oder Neiße.
  • Neiva, Nebis, kleiner Fluß in der Provintz Entre Douro-y-Minho, welcher ſich ins Meer ergeuſt.
  • Nellenburg, Graffſchafft im Hegow in Schwaben, zwiſchẽ dem Biſchof - thum Coſtnitz, dem Canton Schaf - hauſen und der Graffſchafft Fuͤr - ſtenberg. Sie gehoͤret meiſten - theils dem Haus Oeſterreich.
  • Nemi, Numico, kleiner Fluß in der Campagna di Roma, welcher ſich in das Tyrrheniſche Meer ergeuſt.
  • Nemorow, Stadt in der Herrſchafft Stargard.
  • Nemours, Nemoſium, kleine Stadt in Gatinois, am Fluß Loing, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Nepi, Nepita, kleine Stadt im Pa - trimonio Petri, am Fluß Triglia oder Tercia.
  • Nepoten, ſuche Nipotismo.
  • Nera, Fluß, welcher in der Marca d’Ancona entſpringet, und ſich Orta gegen uͤber in die Tyber ergeuſt.
  • Nera, eine unter den Jnſuln von Banda.
  • Nerac, Haupt-Stadt des Hertzog - thums Albret in Gaſcogne, am Fluß Baiſe, welcher ſie in zwey Theile abſondert.
  • Nericia|, kleine Provintz in Schwe - den, zwiſchen Wermeland, Weſter - manland, Sudermanland und Gothland.
  • Nermouſtier, Noirmouſtier, Nigrum Monaſterium, kleine Jnſul auf dem Gaſcogniſchen Meer, welche zu Poitou gehoͤret.
  • Nerſten, Stadt in Semigallien.
  • Neſita, Neſis, kleine Jnſul an der Kuͤ - ſte des Golfo di Napoli.
  • Nesle, Nigella, kleine Stadt in San - terre in der Picardie, nebſt dem Titul eines Marquiſats, am klei - nen Fluß Ignon.
  • Neſſe, ein See in der Graffſchafft Murray, deſſen Waßer, dem Vor - geben nach, niemahls gefrieret.
  • Neswiz, Stadt in der Woywod - ſchafft Novogrodec.
  • Nethe, zwey Fluͤſſe in Brabant, wel - che die große und kleine Nethe ge - nennet werden. Sie vereinigen ſich zu Liere, und nehmen endlich den Nahmen Ruppel an, wenn ſie ſich bald in die Schelde ergießen.
  • Netho, Neeto, Fluß an den Grentzen der Provintzen Calabria citra und oltra.
  • Netolicz, Stadt im Prachenſer - Kreis in Boͤhmen.
  • Nettuno, Neptunium, Flecken nebſt einem Hafen an der Kuͤſte der Campagna di Roma bey Anzo.
  • Netze, Netec, Notez, Noteſſa, Fluß, welcher aus dem See bey Crus - wick in Groß-Polen heraus koͤm - met, und ſich oberhalb Landsberg mit der Warte vereiniget.
  • Nevada, Sierra Nevada, Montes Ni - voſi, ein Gebuͤrg in Granada und ein Theil des Gebuͤrges Oro - ſpeda.
  • Neu-Amſterdam, ſuche Manhate.
  • Neu-Andaluſien, ſuche Paria.
  • Neu-Brandenburg, weitlaͤufftige Stadt in der Herrſchafft Star - gard.
  • Neu-Briſach, ſuche Briſach.
  • Neu-Caſtilien, ſuche Terra Firma.
  • Neu-Engelland, ſuche Engelland.
  • Neu-Franckreich, ſuche Canada.
  • Neu-Gallicien, ſuche Guadalajara.
  • Neu-Granada, ſuche Cibola.
  • Neu-Holland, ſuche Holland.
  • Neu-Mexico, ſuche Mexico.
  • Neu-Schweden, ſuche Schweden.
  • Neu-Spanien, ſuche Mexico.
  • Neu-Stetin, kleine Stadt in Caffu - ben, am kleinen See Willem.
  • Neu-York, ſuche, York.
  • Neuburg, Hertzogthum im Baͤye - riſchen Kreis, welches in 2. Thei - len beſtehet, die aber nicht an ein - ander hengen. Der Weſtliche Theil lieget zwiſchen Schwaben und Francken, der Oeſtliche aber zwiſchen Bayern und der Ober - Pfaltz. Es gehoͤret dem Chur - fuͤrſten zu Pfaltz.
  • Neuburg, Neoburgum, mittelmaͤſige Stadt im Hertzogthum dieſes Nahmens, an der Donau, zwiſchen Jngolſtadt und Donauwert. Sie iſt befeſtiget, und hat ein ſchoͤnes Schloß. Gegen Oſten liegt eine hohe Schantze und andere mittel - maͤſige Fortifications-Wercke, auch iſt die Bruͤcke uͤber die Do - nau mit einer Schantze verwah - ret. Der Churfuͤrſt in Bayern hat dieſe Stadt An. 1703. einge - nommen.
  • Neuburg vorm Wald, kleine Stadt und Schloß an der Schwarzach in der Ober-Pfaltz, im Rent-Amt Amberg, gegen den Boͤhmer-Wald gelegen.
  • Neuburg, Stadt im Brisgau, dem Haus Oeſterreich gehoͤrig, welche aber die Franzoſen in gegenwaͤr - tigem Kriege eingenommen.
  • Neuburg, kleine Stadt, Amt und Schloß am Fluß Enz, im Her - tzogthum Wirtemberg.
  • Neuburg, Kloſter-Neuburg, eine Stadt in Oeſterreich, nicht weit vom Kahlenberge, 2. Meilen ober - halb Wien. Es iſt daſelbſt ein reiches Benedictiner-Kloſter, all - wo ſich der Kaͤyſerliche Hof zum oͤfftern aus Andacht befindet.
  • Neuchaſtel, Novum Caſtrum, kleineStadtNeuStadt am Fluß Aisne, in der Isle de France.
  • Neuchaſtel, kleine Stadt in der Nor - mandie am Fluß Arc.
  • Neuchaſtel, kleine Stadt nicht weit von der Maas, in Lothringen.
  • Neuchaſtel, kleine Stadt im Hertzog - thum Luͤxemburg.
  • Neuchaſtel, Neufchaſtel, Comitatus Neocomenſis, Graffſchafft Neuen - burg oder Welſch-Neuenburg. Dieſe nebſt der Graffſchafft Va - langin ſeynd eine kleine ſouveraine Landſchafft, welche gegen Weſten an die Franche Comté, gegen Nor - den an die Landſchafft Biel, gegen Suͤden und Oſten aber an die Schweitz grentzet. Dieſe Land - ſchafft ſtehet mit den Schweitzern im Bunde, und iſt einer von den zu gewandten Oertern. Sie be - greiffet 17. Caſtellaneyen, welche alleſamt, ausgenommen die Ca - ſtellaney Landeron, der Refor - mirten Religion zugethan ſeynd. Jhre letzte Regentin war die Hertzogin von Nemours, nach de - ren A. 1703. erfolgten Tode man noch nicht weiß, wer ihr ſuccedi - ren werde. Die Haupt-Stadt Neuchaſtel, Neocomum, liegt an einem See gleiches Nahmens, und hat ein Schloß, darinnen der Gouverneur reſidiret. Aus dem See kan man in den Genfer - und Bieler-See und folgends in die Aar und den Rhein kommen, welches den Einwohnern zur Handlung ſehr beqvem iſt.
  • Neuchaſtel, Amt im Hertzogthum Zweybruͤck.
  • Neudeck, kleine Stadt im Ellnbo - gner-Kreis in Boͤhmen, den Gra - fen von Noſtitz gehoͤrig.
  • Neue-Marck, ſuche Branden - burg.
  • Neuenbalden, kleine Stadt im Her - tzogthum Mecklenburg.
  • Neuenſtein, ein Amt und Kloſter im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Neuenſtein, kleine Graͤfliche Reſi - dentz-Stadt und Schloß in Fran - cken / den Grafen von Hohen - lohe gehoͤrig.
  • Nevers, Nivernum, Haupt-Stadt der Landſchafft Nivernois, an der Loire. Sie iſt ziemlich groß, und hat eine ſchoͤne ſteinerne Bruͤcke, eine Citadelle, ein Bailliage und ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Sens gehoͤrig. Man machet hieſelbſt zierliche Glaͤſer und irdene Geſchirre.
  • Neufchaſtel, ſuche Neuchaſtel.
  • Neugart, Groß-Novigrod, Novo - grod Weliki, groſſe und wohl be - feſtigte Stadt und Feſtung in der Moſcowitiſchen Landſchafft No - vogorod an den Schwediſchen Grentzen, am See Jlment.
  • Neuhaͤuſel, Neoſelium, Ovvar, kleine aber ſehr feſte Stadt am Fluß Neutra in Ober-Ungarn in der Graffſchafft Neutra, welche An. 1685. vom Tuͤrckiſchen Joch be - freyet worden. Dieſe Feſtung iſt ein regulier Sechseck.
  • Nevir, Stadt in Caernarvan.
  • Neukirch, Stadt und Herrſchafft im Klettgow, dem Canton Schaf - hauſen gehoͤrig, nicht weit vom Rheinſall.
  • Neumarckt, Novoforum, kleine Stadt und Schloß in der Ober - Pfaltz, in das Rent-Amt Amberg gehoͤrig. Sie liegt ungefehr 2. Meilen von Altorff.
  • Neumarck, kleine Stadt im Fuͤr - ſtenthum Breslau, 4. Meilen von Breslau.
  • Neumarck, Vaßerheli, Novomar - chia, kleine Stadt an der Ma - roſch in Siebenbuͤrgen.
  • Neunforen, Vogtey im Tuͤrgow, dem Canton Zuͤrch gehoͤrig.
  • Neurod, Stadt in der Graffſchafft Glatz in Boͤhmen.
  • Neus, Noveſium, Stadt in dem Ertz - Biſchoffthum Coͤlln, am Rhein, wo der Fluß Erpt hineinfaͤllet.
  • Neuſidler-See, liegt in Ober-Un - garn an der kleinen Stadt Neu - ſidel.
  • Neuſol, Berg-Stadt in Ober-Un - garn, am Fluß Gran bey einem Huͤgel, auf welchem ein feſtes Schloß liegt. Jhre Gegend iſt reich an Kupffer und Qveckſilber.
  • Neuſtadt, Novoſtadium, Stadt in Wagrien an dem Luͤbeckiſchen Meer-Buſen.
  • Neuſtadt, kleine Stadt am kleinen Fluß Brudniz, im Fuͤrſtenthum Oppeln.
  • Neuſtadt, kleine Stadt in Nieder - Heßen, dem Churfuͤrſt zu Mayntz zugehoͤrig.
  • Neuſtadt, kleine Stadt in der Graffſchafft Marck, gegen die Weſtphaͤliſchen Grentzen gelegen.
  • Neuſtadt, befeſtigte Stadt in Un - ter-Oeſterreich, an den Ungari - ſchen Grentzen. Sie iſt mit 3. Waßer-Graͤben verwahret, und kan gantz unter Waſſer geſetzet werden.
  • Neuſtadt, Stadt in Ober-Ungarn, welche wegen der Gold-und Silber-Bergwercke und wegen der Muͤntz-Weꝛckſtadt beꝛuͤhmt iſt.
  • Neuſtadt, Stadt in Ober-Bayern, wo der Fluß Abenſt in die Do - nau faͤllet. Sie gehoͤret in das Rent-Amt Muͤnchen.
  • Neuſtadt, Stadt im Hertzogthum Wirtemberg, am Fluß Kocher, allwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet.
  • Neuſtadt, kleine Stadt im Fuͤrſten - thum Calenberg an der Leine.
  • Neuſtadt, Stadt im Stifft Wuͤrtz - burg.
  • Neuſtadt, kleine Stadt in Maͤhren.
  • Neuſtadt, kleine Stadt im Hertzog - thum Mecklenburg.
  • Neuſtadt an der Aiſch, kleine Stadt in Francken, zu dem Culm - bachiſchen Gebiet gehoͤrig.
  • Neuſtadt an der Hart, Neapolis Nemetum, Stadt und Amt in der Unter-Pfaltz im Speyergoͤw.
  • Neuſtadt an der Orla, kleine Stadt im Voigtlande.
  • Neuſtaͤdtel, kleine Stadt an der Nabe in der Ober-Pfaltz, dem Fuͤr - ſten von Lobkowiz unter dem Ti - tul der gefuͤrſteten Graffſchafft Sternſtein als ein unmittelbares Reichs-Lebn zugehoͤrig.
  • Neuſtaͤdtel, ſuche Rudolphswert.
  • Neutra, Nitria, Biſchoͤffliche Stadt in Ober-Ungarn am Fluß Neu - tra. Dieſer umgibt das auf ei - ner felſichten Hoͤhe gelegene Schloß ſamt der obern und un - tern Stadt, alſo daß ſie faſt wie eine Jnſul ausſiehet.
  • Nevv-Aberdeen, ſuche Aberdon.
  • Nevvark, Nevarca, Flecken in No - tinghamshire, welcher Sitz und Stimme im Parlament von En - gelland hat.
  • Nevvbam, Stadt in Gloceſter.
  • Nevvberry, Stadt in Berkshire.
  • Nevvcaſtle, Novum Caſtrum, Haupt - Stadt der Provintz Northumber - land, am Fluß Tine. Sie iſt be - feſtiget, und hat einen Hafen am Einfluß der Tine.
  • Nevvcaſtle, kleine Stadt in Stafford, welche Sitz und Stimme im Par - lament von Engelland hat.
  • Nevvent, Stadt in Gloceſter.
  • Nevv-Market, Stadt in Suffolk, wie auch eine andere in Cambridg - shire.
  • Nevvport, Haupt-Stadt der Jnſul Wight. Nicht weit davon iſt das Schloß Caresbrok, welches ihr zur Citadelle dienet.
  • Nevvport, Novus Portus, Flecken inderNew Nicder Graffſchafft Monmouth, nebſt einem Schloß und guten Hafen.
  • Nevvry, Nuria, Flecken in der Graff - ſchafft Dovvne in Ulſter, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Neyding, kleine Stadt an der Do - nau, in der Graffſchafft Fuͤrſten - berg.
  • Neytracht, Nitria, kleine Stadt und Schloß am Fluß Neytracht, in der Graffſchafft gleiches Nah - mens in Ober-Ungarn.
  • Nex, Nexoa, kleine Stadt auf der Jnſul Bornholm.
  • Niancheu, Stadt am Fluß Ché, in der Provintz Chekiang in China.
  • Nibiano, kleine Stadt am Fluß Ti - done im Parmeſaniſchen Gebiet.
  • Nicaragua, Provintz in der Audien - tia Guatimala, in Neu-Spanien, zwiſchen Honduras und Coſta Ric - ca. Man nennet ſie auch Neu - Leon. Sie iſt fruchtbar an Baum - Wolle.
  • Nicaria, Icaria, Jnſul des Archipe - lagi, zwiſchen den Jnſuln Samo, Naxia, Chio und Patmos gelegen und den Tuͤrcken gehoͤrig.
  • Nicaſtro, Neocaſtrum, kleine Stadt in Calabria oltra, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Regio gehoͤrig.
  • Nicæa, Stadt am kleinen See Isnich in Natolien, nebſt einem Ertz-Bi - ſchoffthum. Sie wird heutiges Tages Ihuit oder Isnich genennet, und liegt an dem Ende eines klei - nen Meer-Buſens.
  • Niclasburg, Stadt in Oeſterreich an den Maͤhriſchen Grentzen, nebſt einem Schloß, dem Fuͤrſten von Dietrichſtein gehoͤrig.
  • Nicoͤping, Nicopia, Stadt, Schloß und Hafen, und die Haupt-Stadt in Sudermanland, an der Oſt-See.
  • Nicoͤping, Stadt auf der JnſulNic NieFalſter, nebſt einem feſten Schloß und guten Hafen.
  • Nicomedia, insgemein Comidia, und von den Tuͤrcken Ismid genant, eine Stadt in Natolien, an dem Golfo von Nicomedia.
  • Nicopolis, Haupt-Stadt nebſt einem Schloß in Bulgarien, durch wel - che die Donau fließet.
  • Nicopolis, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Romania.
  • Nicoſia, Haupt-Stadt der Jnſul Cypern, und die Reſidentz des Gouverneurs der Jnſul, ſamt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Nicotera, kleine Stadt am Golfo di Gioia in Calabria oltra, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Regio gehoͤrig.
  • Nicſia, ſuche Nacſia.
  • Nide, alſo heiſſen zwey kleine Fluͤße in Lothringen, welche ſich bey Nid - bruck vereinigen, und unterhalb Vaudrevange in die Sare fallen.
  • Nidda, Graffſchafft in Ober-Heßen, dem Landgraffen in Heßen-Darm - ſtadt gehoͤrig. Die Haupt Stadt heißet gleichfalls Nidda.
  • Nidda, Fluß in der Graffſchafft glei - ches Nahmens, welcher ſich zu Hoͤchſt in den Mayn ergeuſt.
  • Nidesdale, ſuche Nithesdale.
  • Nidroſia, Niderus, Fluß in der Pro - vintz Drontheim, welcher ſich ins Meer ergeuſt.
  • Niebla, kleine und alte Stadt am kleinen Fluß Tinio in Andaluſien, nebſt einem alten Schloß.
  • Niederland, Belgium, les Pais-bas, eine große Landſchafft in Euro - pa, welche gegen Oſten an Deutſchland, gegen Suͤden an Lothringen und Franckreich, ge - gen Weſten und Norden aber an das Deutſche Meer grentzet. Jhre Laͤnge iſt ungefehr 60. die Breite aber 40. Deutſche Meilen. Sie wird in 17. Provintzen eingethei -let,Nielet, und dieſe wiederum in die Spaniſche und in die vereinigte Niederlande. Jener ſeynd 10. und der Roͤmiſch-Catholiſchen Religion zugethan, nemlich Ar - tois, Flandern, Hennegau, Na - mur, Luͤxemburg, Limburg, Ober-Geldern, Brabant, Ant - werpen und Mecheln. Sie ge - hoͤren meiſtentheils der Kron Spanien; jedoch beſitzen die Franzoſen und Hollaͤnder auch etwas darvon, wie bey jeder Pro - vintz an behoͤrigem Orte gemeldet wird. Die vereinigten Nieder - lande beſtehen aus den uͤbrigen 7. Provintzen, welche ſeynd Hol - land, Seeland, Utrecht, mit wel - chem die Graffſchafft Zutphen ver - einiget iſt, Geldern, Ober-Yßel, Groͤningen und Friesland. Sie grentzen gegen Suͤden an Flan - dern, Brabant, an das Spaniſche Geldern und an das Hertzog - thum Cleve, gegen Oſten an das Stifft Muͤnſter und die Graff - ſchafft Embden, gegen Norden und Weſten aber an das Deutſche Meer. Die Haupt-Religion in denſelben iſt die Reformirte, und machen ſie zuſammen einen ver - einigten Staat; dahero haben ſie aus allen ſieben Provintzen ab - ſonderliche Deputirte im Haag, welche in drey Collegiis beſtehen, und dieſe ſeynd die General - Staaten, der Staats-Rath und die Rechen-Kammer. Die er - ſten fuͤnff Provintzen haben einen Stadthalter, Admiral und Gene - ral-Capitain, welche hohe Wuͤrde aber nach dem Tode Wilhelm des III. Koͤnigs in Engelland, noch zur Zeit verlediget iſt. Die Pro - vintzen Friesland und Groͤningen haben ihren beſondern Stadthal - ter aus dem Hauſe Naßau. Jm uͤbrigen findet man in den geſam -Nieten Niederlanden vortreffliche Vieh-Zucht, Manufacturen und Commercien.
  • Nieder-Saͤchſiſche Kreis, ſuche Sachſen.
  • Nieder-Rhein. Rreis, ſuche Rhein.
  • Nieder-Weſel, ſuche Weſel.
  • Niemecz, Nimiec, Feſtung in der Moldau, an den Siebenbuͤrgi - ſchen Grentzen.
  • Niemen, Memel, Ruße, Nemenus, Fluß, welcher bey Slonim in der Woywodſchafft Novogrodec ent - ſpringet, und ſich durch verſchie - dene Einfluͤße in das Curiſche Haff ergeuſt.
  • Nienburg, Novoburgum, kleine Stadt an der Weſer in der Graff - ſchafft Hoya, den Hertzogen zu Braunſchweig und Luͤneburg zu - gehoͤrig.
  • Nienburg, Schloß und Amt im Fuͤrſtenthum Anhalt, dem Fuͤr - ſten von Anhalt-Coͤthen gehoͤrig.
  • Nienhaus, Neuhuſium, ein befeſtig - tes Schloß bey Paderborn, wo der Fluß Lippe und die Alm zu - ſammen kommen, und iſt dieſes Schloß die ordentliche Reſidentz des Biſchoffs zu Paderborn.
  • Niepe, kleiner Fluß im Franzoͤſiſchen Flandern, welcher ſich zu Mervil - le in die Lys ergeuſt.
  • Nieper, ſuche Dnieper.
  • Nierſe, Fluß im Ertz-Stifft Coͤlln, welcher ſich zu Gennep in die Maas ergeuſt.
  • Nieſter, ſuche Dnieſter.
  • Nietingen, Nirtingen, Stadt und Schloß im Hertzogthum Wirtem - berg, am Necker, allwo eine ſtei - nerne Bruͤcke hinuͤber gehet. Sie liegt zwiſchen Tuͤbingen und Kirchheim.
  • Nieva iſt der Fluß oder Canal, durch welchen ſich der See Lado - ga in den Finlaͤndiſchen Meer - Buſen ergeuſt.
  • Nieves, Inſula Nivium, eine von den Antilliſchen Jnſulen Barloven - to, auff welcher die Engellaͤn - der ein Fort und etzliche Colonien haben.
  • Nieulet, Arx Nieulana, kleine Fe - ſtung in der Picardie, welche vermittelſt eines Moraſtes von Calais abgeſondert wird.
  • Nieuport, Novus Portus, Stadt am Fluß Yperlée, welcher hindurch fließet, im Spaniſchen Flan - dern, nicht weit vom Meer, allwo ſie einen kleinen Hafen hat. Sie iſt befeſtiget, und kan durch Schleußen das um - liegende Land unter Waßer ſe - tzen.
  • Niger, Nijar, einer der groͤſten Fluͤße in Africa, welcher im See Niger in Æthiopien entſprin - get, und ſich durch viel Einfluͤſ - ſe in das Atlantiſche Meer er - geuſt.
  • Nigritien, das Land der Negres oder Schwartzen, iſt eine groſ - ſe Landſchafft in Africa in der Zona torrida, an dem Atlanti - ſchen Meer. Es waͤchſet viel Reiß, Flachs und Baum-Wol - le darinnen, auch findet man daſelbſt Honig, Ambra, Gold und Kupffer. Die meiſten Ein - wohner ſeynd Mahometaner, die uͤbrigen aber Heyden. Die groͤſte Handelſchafft dieſer Ne - gres beſtehet insgemein in Scla - ven, welche ſie in ihrer Nach - barſchafft entfuͤhren, und off - termals verkauffen ſie ihre eigene Weiber und Kinder den Portu - gieſen. Die vornehmſten Koͤ - nigreiche dieſes Landes ſeynd Gangara, Caſſena, Cano, Agades, Tombut, |Genehoa, Gualata, Zan fara, Zegzeg, Guber, Gago,Nig NimMandinga, Meli, Gambea und Se - nega.
  • Nigropoli, Stadt in der kleinen Tartarey.
  • Nigropoli, der Meer-Buſen von Nigropoli oder Moſcau iſt ein Theil des ſchwartzen Mee - res.
  • Nilus, auff Arabiſch Abanvvi, iſt der groͤſte Fluß in Africa, wel - cher an einem großen Berge des Koͤnigreichs Goyame in A - byßinien entſpringet. Die Einwohner nennen das Gebiet, wo er ſeinen Anfang nimmet, Abain oder Sacahala, das iſt, den Vater der Waßer, und entſprin - get er aus zweyen Quellen, de - ren iede ſo groß, als ein Wa - gen-Rad iſt, und welche 30. Schritte von einander ſtehen. Wenn er Abyßinien, Nubien und Aegypten durchlauffen hat, und biß nach Cairo gekommen iſt, ſo theilet er ſich unterhalb der Stadt in zwey große Arme, welche ſich in viele andere austheilen, deren die zwey ent - ferneteſten nebſt dem Mittellaͤn - diſchen Meer eine Jnſul ma - chen, die man Delta nennet, weil ſie, wie dieſer Grie - chiſche Buchſtabe, einen Trian - gul vorſtellet. Dieſer Strom uͤberſchwemmet jaͤhrlich im Au - guſt-Monat das obere und mittlere Aegypten, und ma - chet hierdurch das Erdreich fruchtbar.
  • Nimegen, Noviomagus, Nimegue, Stadt am lincken Ufer der Wahl im Hollaͤndiſchen Geldern, welche mittelmaͤßig groß und befeſtiget iſt, nebſt der Schantze Knotzen - bourg, welche vermittelſt der Wahl von der Stadt |abgeſon - dert wird. Dieſe Stadt liegt 3. Mei -Nim NinMeilen von Cleve, und 11. von Am - ſterdam.
  • Nimes, Nemauſus, ziemlich große und ſehr volckreiche Stadt in Nieder-Languedoc, nebſt einem Preſidial, einer Seneſchauſſée und einem unter den Ertz-Biſchoff zu Narbonne gehoͤrigen Biſchoff - thum.
  • Nimes, kleine Stadt im Bunzler - Kreis in Boͤhmen.
  • Nimetulahiten iſt eine gewiſſe Art Tuͤrckiſcher Muͤnche, welche ſich alle Montage in der Nacht ver - ſamlen, um durch ihre Geſaͤnge die Einigkeit der goͤttlichen Na - tur zu loben, und ſeinen Nahmen zu preiſen. Es wird niemand in dieſen Orden auffgenommen, er habe denn zuvor die Quaran taine gemachet, welche darinnen beſtehet, daß er viertzig Tage lang in einer Kammer gantz allein ver - ſchloſſen bleibet, und taͤglich nicht mehr als 3. Untzen zu ſeinem Lei - bes-Unterhalt zu ſich nimmet.
  • Nimpa, Storace, Nymphæus Fluvius, kleiner Fluß in der Campagna di Roma, welcher bey Sermonetta entſpringet, und ſich in das To - ſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Ninaterra, kleine Stadt im Koͤnig - reich Murcia, an den Neu-Caſti - lianiſchen Grentzen.
  • Ningive, Stadt in der Landſchafft Leoantung in China.
  • Ningpo, Liampo, Stadt in der Pro - vintz Chekiang in China.
  • Ningque, Stadt in der Provintz Nanking in China.
  • Ninive war eine der aͤlteſten Staͤdte der Welt, und die Haupt-Stadt des Reiches Aßyrien, am Fluß Tigris gelegen. Man ſiehet ihre alten Mauerwercke noch in der Landſchafft Arzerum.
  • Ninove, Niniva, kleine Stadt am Fluß Denre in der Graffſchafft Aloſt.
  • Nio, Nia, eine von den Jnſuln des Archipelagi, zwiſchen den Jnſuln Milo und Morgo.
  • Nion, Nyons, Neomagus, Stadt und Amt nicht weit vom Genffer - See, dem Canton Bern gehoͤ - rig.
  • Nions, kleine Stadt in Dauphiné in dem Amt Buis, allwo eine ſchoͤne Bruͤcke mit einem eintzigen Bogen uͤber den Fluß Aigues gehet.
  • Niort, kleine Stadt am Fluß Seure Niortoiſe in Poitou.
  • Nipe, eine Frantzoͤſiſche Colonie auff der Jnſul S. Domingo.
  • Niphon oder das eigentlich ſo ge - nante Japon iſt die groͤſte Jnſul in Japon, und beſtehet aus 5. Thei - len, welche ſeynd Jamaiſoit, Jet - ſengo, Jetſegen, Ochio und Quan - to.
  • Nipotiſmo, Nepotiſmus, alſo wird das Anſehen und die Gewalt der An - verwandten eines lebenden Pab - ſtes genennet, welche ſie in den Staats-Geſchaͤfften haben.
  • Nirtingen, ſuche Nietingen.
  • Niſa, Nyſſa, eine alte Biſchoffliche Stadt in Natolien. Eine andere Stadt gleiches Nahmens liegt in der Landſchafft Aidinelli.
  • Niſi, kleine Stadt in der Landſchafft Aladuli in Natolien.
  • Niſav, Stadt in der Woywodſchafft Brzeſt.
  • Niſibin, Stadt in der Landſchafft Diarbeck.
  • Niſinovogorod, Ducatus Novogar - dia inferioris, Hertzogthum in Weſt-Rußland am Fluß Wolga, welches voller Waͤlder iſt. Die Haupt-Stadt Niſinovogorod liegt auff einem Huͤgel, wo die Fluͤße Occa und Wolga zuſam -B b 2menNiſ Nixmen kommen. Sie iſt groß, und wird durch ein feſtes Schloß commandiret.
  • Niſita, Neſis, kleine Jnſul in Terra di Lavoro.
  • Niſmes, ſuche Nimes.
  • Nißa, Fluß in der Graffſchafft Glaz in Boͤhmen.
  • Nißa, Naiſſus, Tuͤrckiſche Stadt am Fluß Nißawa in Servien, 7. Tag-Reiſen von Griechiſch-Weiſ - ſenburg.
  • Nißawa, Fluß in Servien, welcher ſich in die Morava ergeuſt.
  • Nithau, Stadt in Semigallien.
  • Nithesdale, Nidesdale, Nithia, kleine Provintz in Suͤd-Schottland, zwiſchen Annandale, Cluydesda - le, Kyle, Gallovvay und dem Meer - Buſen von Solvvay.
  • Nitracht, ſuche Neytracht.
  • Nivata, Provintz, nebſt einer Stadt gleiches Nahmens, in der Land - ſchafft Quanto in China.
  • Niuche, Tenduc, Charchir, Koͤnig - reich in der groſſen Tartarey, an den Chineſiſchen Grentzen.
  • Nive, Fluß in Nieder-Navarra, wel - cher ſich zu Bayone in den Fluß Adour ergeuſt.
  • Nivelle, Nivigella, kleine und einiger maßen befeſtigte Stadt im Spa - niſchen Brabant, allwo eine Frau - enzimmer-Abtey iſt, deren Aebtiſ - ſin die geiſtliche und weltliche Gerichtbarkeit uͤbeꝛ die Stadt hat.
  • Nivernois, oder das Hertzogthum Nevers, eine Provintz in Franck - reich, welche gegen Oſten an Burgund, gegen Suͤden an Bour - bonnois, gegen Weſten an Berry und gegen Norden an Gatinois grentzet. Dieſe Landſchafft iſt ei - ne Hertzogliche Pairie.
  • Nivors, kleine Stadt in Bulga - rien.
  • Nixapa, ein gewiſſes Gebiet inNiz Noader Provintz Guaxaca in Neu - Spanien. Die Haupt-Stadt heißet gleichfalls Nixapa. Sie wird von Spaniern und Mexica - nern bewohnet, und iſt reich an Indigo, Zucker, Cochenille und Cacao.
  • Nizari, Niſaro, Niceria, Jnſul des Archipelagi.
  • Nizyn, befeſtigter Ort in Nieder - Volhynien.
  • Nizza, Comitatus Nicienſis, Graff - ſchafft in Piemont, welche gegen Oſten an das Genueſiſche Gebiet und das eigentlich ſo genante Piemont, gegen Norden an das Marggraffthum Saluzzo und an Dauphiné, gegen Weſten an Pro - vence, und gegen Suͤden an das Mittellaͤndiſche Meer und das Fuͤrſtenthum Monaco grentzet. Sie wird eingetheilet in die ei - gentlich ſo genante Graffſchafft Nizza und in die zubehoͤrigen Lande. Die Haupt-Stadt Niz - za, Nice, Nicæa ad Varum, am Al - pen-Gebuͤrge, wo der Fluß Paulon ins Liguſtiſche Meer faͤllet, iſt be - feſtiget, und hat eine Citadelle auf einem hohen Berge gegen dem Meer gelegen. Jhr Hafen iſt zwar ſo klein, daß nur kleine Fahr-Zeuge daſelbſt einlauffen koͤnnen; iedoch gebrauchen ſich die Einwohner, welche große Handlung treiben, des Hafens Villafranca. Sie iſt die Reſidentz des Gouverneurs dieſer Graff - ſchaffſchafft, und hat ein Biſchoff - thum, welches unter den Ertz-Bi - ſchoff von Ambrun gehoͤret.
  • Nizza della Paglia, Nicæa palea, klei - ne Stadt am Fluß Belbo im Mon - ferrat.
  • Noaille, Nobiliacum, Dorff und Abtey in Poitou, worvon das Haus Noaille ſeinen Nahmen be - kommen hat.
  • Nobili di Venezia, die Venetianiſche Edelleute ſeynd von ſolchem An - ſehen, daß auch unterweilen aus - waͤrtige Koͤnige und Fuͤrſten die - ſen Adelſtand annehmen. Sie koͤnnen aber nicht eher als im 25. Jahre ihres Alters in den Rath kommen. Jhr Habit iſt ein wei - ter und langer Rock von ſchwar - tzem Tuch, welcher im Sommer mit Hermelin, im Winter aber mit anderem Peltz-Werck gefuͤt - tert iſt. Die Ermel ſeynd oben eine halbe Elle breit, und unten an der Hand ſchlieſſen ſie ſich en - ge zuſammen. An dem Rock iſt ein Kragen von Tuch, wie auch am Wammes, und uͤber dieſem ein weißer Kragen von Leinwand. Auff dem Haupte tragen ſie ein Baret von ſchwartzer geſtrickter Wolle, uͤber dem Rock aber eine Stolam von ſchwartzem Tuch, welche faſt einem Sacke gleich ſie - het, und welche ſie uͤber die lincke Achſel werffen.
  • Nocera, Nuceria, Stadt im Hertzog - thum Spoleto, nebſt einem Bi - ſchoffthum, welches unter keinem Ertz-Biſchoff ſtehet. Hieſelbſt iſt ein Geſund-Brunn.
  • Nocera, kleine Stadt im Principato citra, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums, und einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Salerno gehoͤrig.
  • Noͤrdlingen, Norlinga, freye Reichs - Stadt in Schwaben in der Graff - ſchafft Oetingen, am kleinen Fluß Eger. Sie iſt auff die alte Ma - nier befeſtiget, und liegt 5. Mei - len von Ulm.
  • Nogaro, Nogarol, Stadt am Fluß Modou, in der Graffſchafft Ar - magnac.
  • Nogent-le-Roy, Nonigentum Regi -Nog Nomum, kleine Stadt am Fluß Eure, in Beauce.
  • Nogent-le-Rotrou, Nonigentum Ro - trudum, kleine Stadt und Haupt - Stadt in Ober-Perche, am Fluß Huiſne.
  • Nogent-ſur-Seine, Stadt in Cham - pagne, allwo eine ſteinerne Bruͤ - cke uͤber die Seine gehet.
  • Noia, Fuͤrſtenthum im Koͤnigreich Neapolis, nicht weit von Bari.
  • Noia, Hertzogthum in der Provintz Baſilicata.
  • Noion, ſuche Noyon.
  • Nola, alte Stadt in Terra di Lavo - ro, nebſt einem Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff zu Neapolis gehoͤrig.
  • Noli, Naulum, kleine Stadt im Ge - neuſiſchen Gebiebt, nebſt einem Hafen an der See-Kuͤſte, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Genua ge - hoͤrig.
  • Nombre de Dios, Nomen Dei, One - matheopolis, war vormahls eine beruͤhmte Handels-Stadt am Mar del Nort, in der eigentlich ſo genanten Terra Firma, in Suͤd-A - merica. Alldieweil aber die Lufft daſelbſt ſehr ungeſund befunden wurde, ſo verließen die Spanier dieſen Ort A. 1584. auff Befehl ihres Koͤnigs, und erbaueten Porto Bello, wohin die Handlung verleget wurde.
  • Nombre de Jeſus, ſuche Villa Je - ſus.
  • Nomeny, Nomenium, Flecken am Fluß Seille im Biſchoffthum Mez, welcher ein Lehn des Roͤm. Reiches iſt.
  • Nomination oder Benennung iſt ei - ne ſolche Handlung, wodurch man iemand zu einem Amt, Ver - richtung oder geiſtlichen BeneficioB b 3ernen -Non Norernennet. Jnſonderheit aber wird durch die Nomination das Recht der Præſentation zu einem geiſtlichen Amt oder Beneficio ver - ſtanden. Alſo hat der Koͤnig in Franckreich vermoͤge des Con - cordats das Recht der Nomina - tion oder Præſentation in 18. Ertz - Biſchoffthuͤmern, 109. Biſchoff - thuͤmern, faſt in 750. Maͤnner - Abteyen, und in mehr als 200. Jungfer-Abteyen, wie auch in al - len Beneficiis Conſiſtorialibus. Der Koͤnig iſt verbunden, inner - halb 6. Monaten, von dem Tage der Vacanz an zu rechnen, ein an - der Subjectum zu nominiren, und ſchicket er ſeine Nomination nach Rom. Alsdenn thut der Cardi - nal-Protector die Propoſition zweymahl in pleno Conſiſtorio, worauff man die Proviſiones aus - fertiget, nicht anders, als wenn der Nominatus vom Pabſt ſelbſt erwehlet worden waͤre.
  • Nona, Ænona, alte, kleine und be - feſtigte Stadt in Dalmatien am Golfo di Venezia, welche faſt gantz von dem Meer umgeben iſt. Sie hat einen Hafen, und gehoͤret den Venetianern.
  • Non-Conformi ſten oder Diſſenters heiſſen diejenigen, welche ſich nicht nach der Engliſchen Kirche verhalten, ausgenommen, was die Kirchen-Diſciplin und Cere monien betrifft. Alſo nennet man in Engelland alle Reformir - ten, welche keine Biſchoͤffliche ſeynd.
  • Nonne, alſo nennet man diejeni - gen Weibs-Perſonen, welche außer der Ehe in Kloͤſtern und unter gewißen Ordens-Reguln leben.
  • Norburg, Nordburg, befeſtigtes Schloß auff der Jnſul Alſen im Hertzogthum Schleßwig, worvonNordie Fuͤrſtl. Holſtein-Norburgi - ſche Linie ihre Benennung hat.
  • Norcia, Nurſia, kleine Stadt zwi - ſchen dem Gebuͤrge im Hertzog - thum Spoleto, welche durch die letztere Erdbeben faſt gantz ver - wuͤſtet worden. Sie liegt am kleinen Waßer Freddara.
  • Nordburg, ſuche Norburg.
  • Nord, gegen Norden heißet ſo viel als gegen Mitternacht.
  • Nordelles, Nordland, eine große Schwediſche Landſchafft gegen Norden, zwiſchen Norwegen und dem Sinu Bothnico, welche fol - gende Provintzen begreiffet: Geſtrici en, Helſingen, Medelpa - di en, Jempteland, Angerman - land, Bothni en und Lapland.
  • Norden, Nordenum, volckreiche Stadt in der Graffſchafft Emb - den, an einem kleinen Meer-Bu - ſen, allwo ſie einen guten Hafen hat.
  • Nordhauſen, freye Reichs-Stadt in Thuͤringen an den Nieder - Saͤchſiſchen Grentzen, am kleinen Fluß Zorge. Sie ſtehet unter Chur-Saͤchſiſchem Schutz, und liegt 5. Meilen von Weißenſee.
  • Nord-Holland, ſuche Holland.
  • Nord-See, ſuche Deutſche Meer.
  • Nordſtrand, Strandia Septentriona - lis, Jnſul auff der Nord-See, nicht weit vom Hertzogthum Schleswig, dem Hertzog von Hol - ſtein-Gottorp gehoͤrig.
  • Nordvvich, ſuche Norvvich.
  • Norfolk, Provintz in Engelland, welche gegen Suͤden an Suffolk, gegen Weſten an Cambridge und Lincolne, gegen Norden und O - ſten aber an das Deutſche Meer grentzet. Sie iſt an vielen Or - ten voller Berge, Waͤlder und Gepuͤſche, an den andern aber ſehr fruchtbar.
  • Norin, ein Fort in Dalmatien, zwi - ſchen den Fluͤßen Narenta und Norin, welcher letztere ein Arm von dem erſten iſt. Es gehoͤret den Venetianern.
  • Norkoͤping, kleine Stadt in Oſt - Gothland, am Fluß Motala.
  • Normandie, Normannia, Provintz in Franckreich, welche gegen We - ſten an das Meer von Bretagne, gegen Norden an die[Pic]ardie, ge - gen Oſten an die Iſle de France, und gegen Suͤden an Perche, Maine und Bretagne grentzet. Die Lufft darinnen iſt kalt; dahe - ro kein Wein, dargegen aber de - ſto mehr Getreyde und Obſt da - ſelbſt waͤchſet. Sie wird in die Ober - und Nieder-Normandie getheilet.
  • Nort, Cap de Nort, Nort-Cap, Caput Boreale, iſt ein Vorgebuͤrge, wel - ches unter allen in Europa am weiteſten gegen Norden liegt, und findet man daßelbe in dem Nor - diſchen Lapland. Ein ander Cap de Nort liegt in Guiana, in Suͤd-America.
  • Nort, Mar del Nort, Mare Boreale, oder Septentrionale, iſt ein großer Theil des Oceani Atlantici, wel - cher an die Oeſtliche Kuͤſte Nord - America und an einen Theil von Suͤd-America ſtoͤſſet. Seine〈…〉〈…〉 ornehmſten Theile ſeynd das Meer von Canada, das von Mexi - co, das inſonderheit alſo genante Mar del Nort und das Braſiliani - ſche Meer.
  • Nort, der Nord-Fluß, Fluvius Borea -〈…〉〈…〉, großer Fluß in Nord-Ameri - ca, welcher ſich in das Meer von Canada ergeuſt. Einen andern Fluß gleiches Nahmens findet man in Neu-Mexico, welcher ſich in das Mar Vermejo ergeuſt.
  • Nort-Bervvick, kleine Stadt in Lo - thiana.
  • Nort Beveland, ſuche Beveland.
  • Nort-Cap, ſuche Nort.
  • Northampton, Antona Septentriona - lis, Haupt-Stadt nebſt einem Schloß in der Provintz Nort - hampton, am Fluß Neane oder Nine.
  • Northamptonshire, Northantonia, Provintz in Engelland, zwiſchen den Landſchafften Lincolne, Rut - land, Leiceſter, Warvvick, Oxford, Buckingham, Bedford und Hun - tington.
  • Northeim, kleine Stadt an der Leine im Fuͤrſtenthum Calen - berg.
  • Northauſen, ſuche Nordhauſen.
  • Northumberland, Northumbria, Pro - vintz in Engelland, welche gegen Norden an Schottland, gegen Weſten an Cumberland, gegen Suͤden an Durham, und gegen Oſten an das Deutſche Meer grentzet. Sie iſt ein kaltes und unfruchtbares Land, darin - nen viel Stein-Kohlen brechen.
  • Nort-Walles, ſuche Walles.
  • Norwegen, Koͤnigreich in Europa, welches gegen Oſten an Schwe - den, gegen Suͤden an den Categat, gegen Weſten und Norden aber an den Oceanum Septentrionalem grentzet. Der meiſte Theil iſt voller wuͤſter und unbewohnter Gebuͤrge, diejenigen Gegenden aber, welche angebauet werden koͤnnen, ſeynd ſehr fruchtbar. Es iſt reich an Kupffer, Peltz - Werck, Fiſchen, Pech und Holtz, welches inſonderheit zum Schiff - Bau bequem iſt. Man theilet es in 6. Provintzen, welche ſeynd Bahus, Aggeꝛhus, Beꝛgen - hus, Stavanger, Drontheim und Wardhus. Es gehoͤret zu der Kron Daͤnnemarck, außer etwas weniges, welches die Kron Schweden beſitzet. Die Ein -B b 4woh -Nor Novwohner ſeynd Evangeliſch, und das gantze Koͤnigreich wird durch einen Stadthalter regieret, wel - cher auch die zu Norwegen gehoͤ - rige Jnſuln Jsland, Schetland und Fero unter ſeiner Gerichtbar - keit hat.
  • Norvvich, Nordovicum, Haupt - Stadt der Provintz Norfolk, wo die Fluͤße Yare und Windſor zu - ſammen kommen. Sie iſt eine der groͤſten Staͤdte in Engelland, und hat einen Biſchoff, welcher unter den Ertz-Biſchoff zu Canter - bury gehoͤret.
  • Nortvvich, Stadt in Cheshire.
  • Noteburg, Oreska, Haupt-Stadt in Jngermanland auff einer klei - nen Jnſul des Sees Ladoga, wo der Fluß Nieva hervor koͤmmet. Sie iſt befeſtiget, hat ein feſtes Schloß nebſt einem Hafen, und wurde Anno 1702. durch den Czar erobert, welcher ihr den Nahmen Schluͤßelburg beygele - get hat.
  • Noto, Val di Noto, Netina Vallis, eine von den drey Provintzen in Sicilien, welche gegen Suͤden und Oſten ans Meer, gegen Nor - den an den Val di Demona, und ge - gen Weſten an den Val di Mazara grentzet. Die Haupt-Stadt Noto iſt ziemlich groß und ſchoͤn, und liegt auf einem ſteilen Berge beym Fluß Abiſo oder Acellaro.
  • Nottingham, Provintz in Engelland, welche gegen Weſten an Lincolne, gegen Suͤden an Leiceſter, gegen Oſten an Darby, und gegen Nor - den an York grentzet. Die Haupt - Stadt Nottingham liegt nicht weit vom Fluß Leane, und hat ein altes Schloß.
  • Novara, wohlbefeſtigte Stadt nebſt einer guten Citadelle in der Land - ſchafft Novareſe, auff einem Huͤ - gel. Jhr Biſchoffthum gehoͤretNovunter den Ertz-Biſchoff zu Mey - land.
  • Novareſe, Landſchafft im Hertzog - thum Meyland, zwiſchen dem eigentlich ſo genanten Milaneſe, den Graffſchafften Vigevano und Anghiera, der Landſchafft Vercel - lois und dem Fuͤrſtenthum Mas - ſerano.
  • Novellara, kleine Stadt im Mode - niſchen Gebiet und die Haupt - Stadt einer kleinen Landſchafft, welche dem Graffen von Novel - lara aus dem Hauſe Gonzaga zu - gehoͤret.
  • Novi, kleine Stadt im Genueſiſchen Gebiet, an den Meylaͤndiſchen Grentzen.
  • Novibazar, Novus Mercatus, Haupt - Stadt in Servien, wo die zwey kleine Fluͤße Stniza und Ruſca zuſammen kommen.
  • Noviciat, alſo wird das Probier-Jahr genennet, welches diejenigen zu - genießen haben, ſo das Kloſter - Leben erwehlen, und in dieſem Jahr iſt ihnen erlaubet, das Klo - ſter wiederum zu verlaſſen. Jn einigen Kloͤſtern waͤhret das No - viciat laͤnger, als ein Jahr.
  • Novigrad, kleine befeſtigte Stadt und feſtes Schloß an einem klei - nen Meer-Buſen in Dalmatien.
  • Novigrad, alſo heißen zwey kleine Staͤdte in Croatien, deren die eine in Corbaria, die andere aber in Morlachia gelegen iſt.
  • Novigrad, Graffſchafft in Ober - Ungarn, nebſt ihrer Haupt-Stadt gleiches Nahmens, deren ſehr feſtes Schloß auff einem hohen Felſen liegt.
  • Novito, kleiner Fluß in Calabria oltra, welcher ſich in den Golfo di Girace ergeuſt.
  • Novogorod-Weliki, Novogardiæ ma - gna Principatus, Fuͤrſtenthum inWeſt -Nov NueWeſt-Rußland, nebſt der Haupt - Stadt Novogorod oder Neugart.
  • Novogrodeck, Woywodſchafft in Weiß-Reußen, welche zwey Ge - biete hat, nemlich Novogrodeck und Slonim. Die Haupt - Stadt heißet gleichfalls Novo - grodeck, und iſt groß.
  • Novogrod-Sewierski, Ducatus No - vogardiæ Severiæ, Moſcowitiſche Provintz, zwiſchen Worodin, Smolensko, Czernichow, Kiow und Lithauen. Die Haupt-Stadt gleiches Nahmens iſt befeſtiget, und liegt am Fluß Dezna.
  • Now, Stadt in der Woywodſchafft Marienburg.
  • Noya, kleine und alte Stadt in Gal - licien, allernechſt beym Waſſer Ta - maro, 6. Spaniſche Meilen von Compoſtell.
  • Noyon, Noviomus, ſchoͤne Stadt im Gouvernement der Isle de France, am kleinen Fluß Vorſe. Jhr Biſchoff, welcher unter das Ertz - Biſchoffthum zu Rheims gehoͤret, iſt ein Graff, und einer von den 12. alten Pairs de France.
  • Nuabia, Nubia, Stadt in Nubien, am Nilo.
  • Nubia, großer Fluß in Æthiopien, welcher ſich unterhalb Aſna in den Nilum ergeuſt.
  • Nubia, große Landſchafft in Ober - Æthiopien, welche gegen Norden an Aegypten und die Wuͤſte Barca, gegen Weſten an Zaara, gegen Suͤden und Oſten aber an Abyßi - nien grentzet. Sie iſt reich an Sandal-Holtz, Zibet, Helffen - Bein und Gold. Jhre Einwoh - ner ſeynd ſchwartz, und haben einen beſonderen Koͤnig.
  • Nueſtra Seignora de la Victoria oder Tabaſco, Beata Maria de Victo - ria, Tabaſca, Stadt an der Kuͤ - ſte der Provintz Tabaſco in Me - xico.
  • Nuͤrnberg, Norimberga, freye Reichs-Stadt in Francken im Nordgau, welche befeſtiget, groß und wohlgebauet iſt, auch große Handlung treibet, und begreif - fet ihr Umkreis 3. Stunden. Auff einem Berge in der Stadt liegt das Schloß, die Kaͤyſerliche Burg, genant. Die Pegnitz fließet durch die Stadt, und thei - let ſie gleichſam in zwey Theile, welche aber durch 11. ſteinerne und 7. hoͤltzerne Bruͤcken und Stege wieder aneinander gehen - get werden. Sie liegt 9. Meilen von Bamberg, und 11. von Bay - reut. Der Rath und die Buͤr - gerſchafft ſeynd Evangeliſch, je - doch haben die Roͤmiſch-Catho - liſche auch eine Kirche dar - innen. Das Nuͤrnberger Gebiet liegt zwiſchen der Ober-Pfaltz und den Marggraffthuͤmern Culm - bach und Anſpach.
  • Nuis, Nuits, kleine Stadt am Fluß Armanſon in Burgund. Sie hat ein Bailliage.
  • Numantia war vor alters eine be - ruͤhmte Stadt in Celtiberia, wo anjetzo Aragonien liegt, und wehreten ſich die Numantini lan - ge Zeit tapffer gegen die Roͤmer, biß dieſe endlich die Stadt er - oberten, und Scipio Africanus ſelbige im Jahr 620. nach Erbau - ung der Stadt Rom verwuͤſten ließ.
  • Numidien, war vor Alters eine große Landſchafft in Africa, und begreiffet heutiges Tages die Landſchafft Biledulgerid ungefehr ſelbige Gegend.
  • Nuntius, ſuche Legatus.
  • Nure, Neure, Neorum, Fluß in Leinſter, welcher in der Graff - ſchafft Queens entſpringet, und ſich zu Roſſe in den Fluß Barrovv ergeuſt.
  • Nuren, gewißes Gebiet und Stadt in der Woywodſchafft Maſovien.
  • Nuſco, kleine Stadt im Principato oltra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Salerno gehoͤrig.
  • Nuys, kleine Stadt in Burgund.
  • Nyborg, befeſtigte Stadt auff der Jnſul Fuͤhnen, an einem Meer - Buſen an der Oeſtlichen Kuͤſte.
  • Nykoͤping, ſuche Nicoͤping.
  • Nyland, Neolandia, Provintz in Finland am Sinu Finnico.
  • Nymburg, Stadt in Boͤhmen im Koͤnigsgraͤzer Kreis.
  • Nymptſch, Nympſcha, kleine Stadt nebſt einem ſchoͤnen und feſten Schloß im Fuͤrſtenthum Brieg.
  • Nyms, Nemeſa, kleiner Fluß im Her - tzogthum Luͤxemburg, welcher im Ertz-Stifft Trier entſpringet, und ſich in den Fluß Sour oder Suce ergeuſt.
  • Nyne, Neane, Aufona, Fluß in der Landſchafft Northampton, welcher ſich in einen Meer-Bu - ſen des Deutſchen Meeres er - geuſt.
  • Nythe, Nyd, Fluß in Suͤd-Schott - land, welcher in der Graffſchafft Kyle entſpringet, und ſich in den Meer-Buſen von Solvvay er - geuſt.
  • Nythesdale, ſuche Nithesdale.

O.

  • OArs ſeynd gewiße Schiffe auff der Temſe, auff welchen zwey Schiffer rudern, und werden dieſe Schiffe zu nichts anders gebrauchet, als Perſonen hin und wieder zufuͤhren.
  • Obdara, eine große Landſchafft in Moſcau beym Eys-Meer, zwi - ſchen dem Fluß Oby und der Pro - vintz Petzora.
  • Obernau, kleine Stadt und SchloßObein der Graffſchafft Hohenberg in Schwaben.
  • Oberndorff, kleine Stadt im Schwartzwald, welche zu der Graf - ſchafft Hohenberg gerechnet wird, und dem Haus Oeſterreich gehoͤ - ret.
  • Obernheim, ſuche Ehenheim.
  • Oberpalen, Schloß im Eſtlaͤndiſchen Gebiet Jerwen.
  • Oberſtein, kleine Stadt und Schloß nebſt einer kleinen Graffſchafft in der Unter-Pfaltz.
  • Ober-Commiſſarius iſt uͤber alle an - dere Krieges-Commiſſarios ge - ſetzet, welcher uͤber den Provi - ant, Geld, Contributionen, Mu - ſterung der Armee, und alles was zum Commiſſariat gehoͤret, die Auffſicht hat, und ſeine Ordre vom General-Commiſſario em - pfaͤnget.
  • Ober-Haus, ſuche Parlament in Engelland.
  • Ober-Ingenieur iſt der vornehmſte unter den Ingenieurs. Wenn er den Ort, welcher belagert wer - den ſoll, recognoſciret hat, er - theilet er ſeinem General oder General-Lieutenant von allem Nachricht, und wenn des An - griffes wegen ein Schluß gefaſ - ſet worden iſt, zeichnet er die Tranchéen ab, und ſtecket ſie aus, wie auch andere zur Bela - gerung noͤthige Plaͤtze, ſamt den Linien der Circumvallation. Er leget auch Feſtungen und Lager an, wenn er zuvor, nach einge - haͤndigtem Abriß, von dem com - mandirenden General dieſerwe - gen Befehl bekommen hat.
  • Oberlauff, ſuche Overloop.
  • Ober-Meiſter, heißet auff den Schiffen der Ober-Barbier oder Wund-Artzt.
  • Ober-Pfaltz, ſuche Pfaltz.
  • Ober-Qvartiermeiſter commandi -retObe Obrret uͤberall, wenn kein General - Qvartiermeiſter vorhanden iſt, wenn aber derſelbe zugegen iſt, ſo ſtehet er unter deßen Coman - do.
  • Ober-Rheiniſche Kreis, ſuche Rhein.
  • Ober-Saͤchſiſche Kreis, ſuche Sachſen.
  • Ober-Weſel, Veſalia ſuperior, Stadt unweit Coblentz, dem Churfuͤr - ſten zu Trier gehoͤrig.
  • Ober-Yßel, Over-Yſſel, Trans - iſalana Provincia, eine von den 7. Provintzen der vereinigten Nie - derlande, welche gegen Suͤden an die Veluvve und die Graff - ſchafft Zutphen, gegen Norden an Friesland und Groͤningen, gegen Oſten an das Stifft Muͤn - ſter und die Graffſchafft Bent - heim, und gegen Weſten an die Suͤder-See grentzet. Sie iſt ein moraſtiges Land, und beſtehet aus drey Theilen, welche ſeynd Salland, Drente und Twente.
  • Oberſter Kriegs-Commiſſarius em - pfaͤnget ſeine Ordre vom General - Commiſſario, und weil dieſer nicht uͤberall muſtern kan, ſo verrichtet es jener, auff erhal - tenen Befehl, an deſſen Stelle, wie auch dasjenige, was Geld und Proviant anlanget. Die Kriegs-Caſſa und der Kriegs - Zahlmeiſter ſtehen unter ſeiner Auffſicht.
  • Obriſter, ſuche Colonel.
  • Obriſt-Lieutenant iſt der nechſte Officier nach dem Obriſten bey einem Regiment zu Pferd oder zu Fuß, und commandiret in deſſelben Abweſenheit. Alle Abend muß ihm der Adjutant die Paro - le bringen, und die Ordre vor das Regiment hohlen. Jn den Garniſonen thut er keine Wache, und gehoͤret in den Krieges -Obr OccRath der Feſtung, marſchiret auch nicht unter zwey biß 300. Mann. Sein gewehr iſt eine Pique, und iſt er im Treffen alle - mahl zu Fuß, auch ſchließet er im Marſch das Regiment, und marſchiret zuletzt.
  • Obriſt-Wachtmeiſter, ſuche Ma - jor.
  • Oborkow, kleine Stadt in Roth - Reußen, in der Woywodſchafft Belczo.
  • Obroazo, Stadt am Fluß Zerma - gne in Dalmatien, an den Gren - tzen von Croatien.
  • Obſervatorium heißet in beſonderem Verſtande ein erhabener und un - bedeckter Ort in einem Gebaͤude, auff welchem man das Geſtirn und den Lauff des Himmels be - trachtet.
  • Oby, das Obyſche Gebuͤrge lieget laͤngs dem Oceano Septentriona - li, zwiſchen den Fluͤßen Oby und Petzora.
  • Oby, Obius, großer Fluß in der großen Tartarey, welcher in dem See Kitaſiko entſpringet, und ſich durch ſechs Einfluͤße in das Tartariſche Meer ergeuſt.
  • Occa, Fluvius Aucenſis, großer Fluß in Moſcau, nicht weit von der kleinen Tartarey, welcher im Hertzogthum Worotin entſprin - get, und ſich zu Niſi-Novogrod in den Fluß Wolga ergeuſt.
  • Occa, Sierra d Occa, ein Berg in Alt-Caſtilien, zwiſchen den Staͤd - ten Burgos, Miranda d’Ebro und S. Domingo de la Calcada.
  • Occa, Fluvius Aucenſis, Fluß in Alt - Caſtilien, welcher im Gebuͤrg Occo entſpringet, und ſich zu Puente de Ra in den Fluß Ebro ergenſt.
  • Occident, alſo wird diejenige Ge - gend genennet, wo die Sonne untergehet.
  • Occimiano, kleine Stadt in dem Mantuaniſchen Montferrat.
  • Oceanus iſt in eigentlichem Verſtan - de das große Welt-Meer, ſo um den gantzen Erdkreis oder um die alte und neue Welt her - nm gehet.
  • Oceanus Occidentalis, Occiduus oder Atlanticus iſt derjenige Theil des Oceani, welcher an die Weſtliche Kuͤſten in Europa und Africa ſtoͤßet, von dem Circul des Poli Arctici biß an die Lineam Æqui - noctialem. Seine vornehmſten Theile ſeynd der Oceanus Deuca - ledonius, der groͤſte Theil des Deutſchen Meeres, das Jrlaͤndi - ſche Meer, wie auch das Fran - tzoͤſiſche, Spaniſche und das Meer der Canarien-Jnſuln, des Capo Verde und von Guinea.
  • Oceanus Septentrionalis, Borealis oder Glacialis iſt derjenige Theil des Oceani, welcher dem Polo Arctico am nechſten koͤmmt, in - dem er gegen Suͤden den Circul des Poli Arctici und die Noͤrdli - che Kuͤſten von Europa und von Aſien, gegen Norden aber die Terras Polares incognitas hat. Dieſer Oceanus begreiffet einen Theil des Deutſchen Meeres nebſt dem Moſcowitiſchen und Tarta - riſchen Meer.
  • Oceanus Meridionalis, Auſtralis oder Æthiopicus iſt derjenige Theil des Oceani, welcher ſich von der Li - nea Æquinoctiali biß an die Ter - ras Antarcticas incognitas erſtre - cket, und Nieder-Æthiopien um - giebet. Seine vornehmſten Theile ſeynd das Meer von Congo, derer Caffres und das von Zanguebar.
  • Oceanus Orientalis, Eous, oder In - dicus erſtrecket ſich von der Kuͤſte von Ajan biß an die Inſulas Latro - num. Seine vornehmſten Theile ſeynd das Arabiſche, JndianiſcheOce Ocrund Chineſiſche Meer, der Ar - chipelagus derer Moluckiſchen Jnſuln, wie auch der von S. La - zaro, und das Meer von Ant - chidol, welches gegen Neu-Hol - land liegt.
  • Oceanus Americanus vel Inferior iſt derjenige große Theil des Ocea - ni, welcher an die Kuͤſten von America ſtoͤſſet. Er beſtehet aus drey groſſen Theilen, welche ſeynd das Mar del Nort, das Magella - niſche Meer und das Mar del Sur.
  • Oceanus Deucaledonius iſt das Schottlaͤndiſche Meer.
  • Oceanus Aquitanicus, La Mer de Gaſcogne, iſt ein Theil von dem Oceano Atlantico.
  • Ochio iſt eine von den 5. großen Landſchafften der Jnſul Niphon.
  • Ochſenfurt, kleine Stadt und Amt in Francken, am Maͤyn, dem Biſchoff von Wuͤrtzburg gehoͤrig, und drey Meilen von Wuͤrtzburg gelegen.
  • Ochſenhauſen, Flecken und Abtey Benedictiner-Ordens, am Fluß Rotter im Algoͤw in Schwaben, deſſen Abt ein unmittelbarer Reichs-Stand iſt.
  • Ochſenſtein, Herrſchafft in Nie - der Elſaß, dem Graffen von Ha - nau zugehoͤrig.
  • Ochums, Fluß in Georgien, welcher im Berge Caucaſo entſpringet, und ſich in das ſchwartze Meer ergeuſt.
  • Ocker, Fluß im Hertzogthum Braun - ſchweig, welcher ſich zwiſchen Giffhorn und Zell in die Aller er - geuſt.
  • Ocraina, Provintz in Suͤd-Moſcau, zwiſchen Worotin, Rezan, Mord - vva und der kleinen Tartarey. Sie iſt faſt gantz voll Holtz, und wird von Tartarn bewohnet.
  • Ocrida, Achridus, Tuͤrckiſche StadtauffOct Odeauff einem Huͤgel in Macedonien, welche groß und befeſtiget iſt, und nicht weit vom See Ocrida liegt.
  • Octogonum, eine Figur, welche 8. Winckel und 8. Seiten hat. Alſo heißet auch Octogonum eine Fe - ſtung von 8. Baſtionen.
  • Octroy, eine Bewilligung einer Gnade oder Freyheit, welche durch die hohe Obrigkeit geſchie - het. Alſo heißet octroyiren ſo - viel, als eine Bitte erhoͤren, oder eine Gnade ertheilen.
  • Oczakow, Axiace, Stadt in der Woywodſchafft Kiow.
  • Oda, eine Kammer oder Collegium an der Ottomanniſchen Pforte, darinnen die gefangene oder an - dere Chriſten-Kinder zu den Hof - und Kriegs-Dienſten abgerichtet und geſchickt gemacht werden.
  • Odenczko, Stadt in der Woy - wodſchafft Minski.
  • Odenſee, Ottonia, Haupt-Stadt. der Jnſul Fuͤhnen. Sie hat ei - nen Biſchoff.
  • Odenwald, Ottenwald, Sylva Ot - tonia, eine kleine Landſchafft vol - ler Holtz, in der Unter-Pfaltz, welche der Breite nach vom Ne - ckar biß an den Mayn gehet; nach der Laͤnge aber bey der Berg - Straße anfaͤnget, und ſich nach Oſten biß an die Tauber oder das Franckenland erſtrecket. Die meiſten Baͤume darinnen ſeynd Eichen, Buͤchen und Bircken. Dieſe Landſchafft gehoͤret Chur - Pfaltz, Chur-Maͤyntz, dem Bi - ſchoff zu Wuͤrtzburg, und den Graffen von Hohenlohe und Er - pach.
  • Oder, Viadrus, Fluß, welcher an Maͤhriſchen und Schleſiſchen Grentzen beym Flecken Oder ent - ſpringet, nachmahls in der Marck Brandenburg-Pom̃ern den groſ - ſen Haff machet und ſich durchOde Oeldrey Einfluͤße, welche Peine, Swine und Diwenow genen - net werden, in die Oſt-See er - geuſt.
  • Oder, kleiner Fluß in Bretagne, wel - cher ſich in das Gaſcogniſche Meer ergeuſt.
  • Odiaa, Haupt-Stadt des Koͤnig - reichs Siam.
  • Odier, Odiel, Fluß in Andaluſien, welcher an den Grentzen von E - ſtremadura entſpringet, und ſich in den Meer-Buſen bey Cadix er - geuſt
  • Odolanow, Stadt in der Woywod - ſchafft Kaliſch.
  • Odruſco, Stadt in Lithauen.
  • Odwal, kleine Stadt in der Pro - vintz Bahus an einem kleinen Meer-Buſen des Categat.
  • Oedange, Stadt in Curland.
  • Oedenburg, Edenburg, eine kleine mit dreyfachen Mauren umgebene Stadt in Nieder-Ungarn an den Steyeriſchen und Oeſterreichi - ſchen Grentzen, 8. Meilen von Wien. Jn ihrer Gegend waͤch - ſet guter Wein.
  • Oeffnen, die Campagne oͤffnen heißet ſoviel, als den Feldzug anfangen, oder die Trouppen ins Feld fuͤhren. Die Appro - chen oͤffnen iſt ſoviel, als die Lauff-Graͤben zu machen anfan - gen.
  • Oeland, Jnſul auff der Oſt-See, zu Oſt-Gothland gehoͤrig, deren Ufer mit vielen feſten Schloͤßern verſehen ſeynd. Sie liegt nicht weit von der Provintz Smaland, von welcher ſie durch den Calmar - Sund abgeſondert wird.
  • Oelberg, Mons Oliveti, ein Berg in Judæa, welcher durch ein enges Thal von der Stadt Jeruſalem abgeſondert war.
  • Oels, Fuͤrſtenthum in Nieder - Schleſien an den BreslauiſchenGrentzenOel OeſtGrentzen, einer Hertzoglichen Wirtembergiſchen Linie gehoͤrig, welche der Evangeliſchen Reli - gion zu gethan iſt. Die Haupt - Stadt heißet gleichfalls Oels, Olsna, und liegt 4. Meilen von Breslau.
  • Oelsniz, kleine Stadt an der Elſter im Voigtlande, ins Amt Voigts - berg gehoͤrig. Sie liegt 1. Mei - le von Plauen.
  • Oer, eine Schwediſche Kupffer - Muͤntze, deren 16. einen Reichs - thaler machen.
  • Oeringen, kleine Stadt, Amt und Schloß am Fluß Ora, in Fran - cken, an den Wirtembergiſchen Grentzen im Oergoͤw. Sie ge - hoͤret den Graffen von Hohen - lohe.
  • Oerle, kleine Stadt im Qvartier Hertzogenbuſch.
  • Oeſel, Oſilia, Jnſul auf der Oſt-See bey dem Eingange des Rigiſchen Meer-Buſens, welche zu Eſtland gehoͤret. Sie hat zwey Feſtun - gen, Arensberg und Sonne - burg genant.
  • Oesfeld, kleine Stadt an der Aller, im Hertzogthum Magdeburg.
  • Oeſterreich, Auſtria, Autriche, ei - ner von den zehn Kreiſen des Roͤ - miſchen Reichs, welcher gegen Norden an Boͤhmen, und an den Bayeriſchen und Schwaͤbiſchen Kreis, gegen Weſten an die Schweitz und Graubuͤnden, ge - gen Suͤden an den Venetiani - ſchen Staat und gegen Oſten an Ungarn grentzet. Der Kreis - Director iſt allemahl ein Ertz - Hertzog in Oeſterreich, und ſol - chem nach vorietzo der regierende Kaͤyſer.
  • Oeſterreich, Ertz-Hertzogthum in dem Oeſterreichiſchen Kreis, deſ - ſen Grentzen ſeynd gegen Nor - den Boͤhmen und Maͤhren, gegenOeſt OetOſten Ungarn, gegen Suͤden Steyermarck und Kaͤrndten, ge - gen Weſten aber Saltzburg und Baͤyern. Es iſt ein fruchtbares Land, gehoͤret dem Haus Oeſter - reich, und wird in Ober-Oeſter - reich, oder das Land ober der Ens, und in Nieder-Oeſter - reich, oder das Land unter der Ens getheilet.
  • Oeſterreichiſche Regirung iſt drey - erley, nemlich die Nieder-Oe - ſterreichiſche, die Jnner-Oe - ſterreichiſche und die Vorder - Oeſterreichiſche. Die Nieder - Oeſterreichiſche erſtrecket ſich uͤber das eigentlich ſo genante Ertz-Hertzogthum Oeſterreich ob - und unter der Ens, und iſt in gewiſſe Viertel eingetheilet. Die Jnner-Oeſterreichiſche hat einen weitlaͤufftigen Umfang, indem ſie von Nieder-Oeſterreich biß an das Adriatiſche Meer gehet, und die 3. Heꝛtzogthuͤmeꝛ Steyermaꝛck, Kaͤrndten und Crain, die gefuͤrſte - te Graffſchafft Goͤrtz, die 3. Haupt - mannſchafften Trieſt, S. Veit am Pflaum und Terſat wie auch Flitsch unter ſich begreiffet. Die Vorder-Oeſterreichiſche be - greiffet die Graffſchafft Tyrol, die in Schwaben und an der Schweiz dem Haus Oeſterreich gehoͤrige Laͤnder, die Landgraffſchafft Nel - lenburg, das Brisgau, die Marggraffſchafft Burgow und Guͤntzburg, welches letztere aber An. 1693. an Marggraff Ludwigen von Baden verſchencket worden.
  • Oetmarſen, ſuche Ootmarſum.
  • Oettingen, Neu-Oettingen, Stadt in Ober-Baͤyern, im Rent-Amt Burghauſen, nicht weit vom Jnn - Fluß, 11. Meilen von Muͤnchen. Eine halbe Stunde von Neu - Oettingen liegt Alten-Oettin -genOet Offgen, wohin viele Wallfahrten zu einem Marien-Bilde geſchehen.
  • Oettingen, Graffſchafft im Schwaͤ - biſchen Kreis, nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums, welche gegen Norden und Oſten an Francken, gegen Suͤden an das Hertzog - thum Neuburg, und gegen We - ſten an das Hertzogthum Wir - temberg grentzet. Von dieſer Graffſchafft hat das geſamte Haus Oettingen ſeinen Rahmen, welches aus 2. Haupt-Linien be - ſtehet, nemlich aus der Oettingi - ſchen, die in den Reichs-Fuͤrſten - Stand erhoben worden, und aus der Wallerſteiniſchen, oder Graͤf - lichen. Dieſe theilet ſich wieder - um in 3. Linien, nemlich in die Spielbergiſche, Wallerſteini - ſche und Balderiſche. Die Fuͤrſtliche Linie beſitzet das mei - ſte von der Graffſchafft Oettin - gen.
  • Oettingen, Haupt-Stadt der Graff - ſchafft gleiches Nahmens, nebſt einem Schloß am Fluß Werniz. Dieſe Stadt iſt halb Evangeliſch und halb Roͤmiſch-Catholiſch.
  • Ofen, Buda, große und befeſtigte Stadt und feſtes Schloß in Nie - der-Ungarn, welche theils auff einem Huͤgel, theils an der Do - nau liegt, nebſt einer feſten Cita - delle, welche die Stadt comman - diret. Sie iſt die Haupt-Stadt in gantz Ungarn, und wurde An. 1686. durch die Chriſten erobert. Jhre warme Baͤder und guten Weine ſeynd beruͤhmt.
  • Offanto, Fluß, welcher im Principato oltra in dem Apenniniſchen Ge - buͤrge entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Offenbach, kleine Stadt in Fran - cken am Suͤdlichen Ufer des Mayns, nicht weit von Franck - furt. Sie iſt die Reſidentz desOff OldGraffen von Jſenburg-Offenbach.
  • Offenburg, freye Reichs-Stadt in der Ortenaw in Schwaben, am Fluß Kinzig, 2. Meilen von Strasburg. Sie ſtehet unter dem Schutz des Hauſes Oeſterreich, und iſt der Roͤmiſch-Catholiſchen Religion zugethan.
  • Offenſiv-Allianz iſt ein Verbuͤndniß, vermoͤge deſſen man den Feind angreiffen will; da hingegen eine Defenſiv-Alliantz, nur allein die Beſchuͤtzung wieder einen feind - lichen Anfall zum Zweck hat.
  • Offera, kleine Stadt in Aragonien.
  • Officium heiſſet in beſonderem Ver - ſtande bey den Roͤmiſch-Catholi - ſchen der Gottesdienſt, welcher in oͤffentlicher Verſamlung geſchie - het.
  • Offizio dell’abondanza, alſo wird das Haus des Banco zu Lucca ge - nennet, darinnen man ſo wohl Geld auf Pfaͤnder ausleihet, als auch Capitalia annimmet.
  • Oglio, Ollius, Fluß, welcher an den Tridentiniſchen Grentzen ent - ſpringet, und ſich zu Torre d’Oglio in den Po ergeuſt.
  • Ognata, kleine Stadt nebſt einer Uni - verſitaͤt, in Biſcaya.
  • Ogulin, Grentz-Feſtung in Croatien.
  • Oie, Stadt und Graffſchafft in der Picardie.
  • Oie, ſuche Oye.
  • Oirſchot, kleine Stadt am Fluß Beer - ſe in der Meyerey Hertzogen - buſch.
  • Oiſe, ſuche Oyſe.
  • Olaw, Stadt im Fuͤrſtenthum Brieg.
  • Oldenburg, Graffſchafft im Weſt - phaͤliſchen Kreis, welche gegen Weſten an die Graffſchafft Emb - den, gegen Suͤden an das Stifft Muͤnſter, gegen Oſten an die Graf - ſchafft Delmenhorſt und das Her - tzogthum Bremen, gegen NordenaberOld Oliaber an das Deutſche Meer gren - tzet. Jhr Erdreich iſt an vielen Orten moraſtig, jedoch fruchtbar an Getreyde und Wieſe-Wachs, und werden allhier gute Pferde gezogen. Sie gehoͤret dem Koͤ - nig in Daͤnnemarck, und ihre Haupt-Stadt gleiches Nahmens iſt groß und feſt, und liegt am Fluß Hinde, welcher ſich in die Weſer ergeuſt.
  • Oldenburg, Stadt in Wagrien, der Jnſul Femern gegen uͤber, und dem Hertzog in Holſtein-Gottorp gehoͤrig.
  • Oldenſael, Salia Vetus, Haupt - Stadt der Graffſchafft Tvvente.
  • Oldeslo, kleine Stadt in Wagrien an der Trave.
  • Oldezeel, kleine Stadt in der Tvven - te in Ober-Yßel.
  • Oleron, Elorona, Stadt am Fluß Gave d’Oleron, in Bearn, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Auch gehoͤrig.
  • Oleron, Uliarus, kleine Jnſul auff dem Gaſcogniſchen Meer, welche von den Kuͤſten der Provintz Sain - tonge durch die kleine Meer-Enge Maumuſſon abgeſondert wird.
  • Olesmicz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Oliena, kleine Stadt in Sardinien.
  • Oligarchie iſt eine Regierungs-Art eines Landes, vermoͤge welcher die Herrſchafft in wenig und zwar in den vornehmſten Perſonen be - ſtehet.
  • Olika, Stadt in Volhynien.
  • Olinde iſt eine Art Degen-Klingen, welche die feineſten und beſten ſeynd, und welche ein Horn zum Zeichen haben. Sie fuͤhren ihren Nahmen von der Stadt Olinda in Braſilien, weil ſie von dannen heraus gebracht worden ſeynd.
  • Olinque, ſuche Ourique.
  • Olite, Ologitis, kleine und ziemlichOli Olywuͤſte Stadt am Fluß Cicados im Koͤnigreich Navarra.
  • Oliva, ein reiches Muͤnchs-Kloſter Ciſtercienſer-Ordens in Pomerel - len, deſſen Gebiet ſich biß eine Viertel-Stunde an Dantzig er - ſtrecket.
  • Olivares, Flecken nebſt dem Titul einer Graffſchafft in Alt-Caſtilien.
  • Olivenza, befeſtigte Stadt in Alen - tejo, an einem kleinen Fluß, wel - cher ein Stuͤck Weges davon ent - fernet in den Fluß Guadiana faͤl - let. Sie iſt eine Greutz-Feſtung gegen Spanien.
  • Oliverio, kleiner Fluß im Val di De - mona, welcher ſich in das Toſca - niſche Meer ergeuſt.
  • Oliveto, Fuͤrſtenthum in der Pro - vintz Baſilicata.
  • Olmuͤtz, Olmutium, Haupt-Stadt in Maͤhren, welche wohlbefeſtiget iſt, und am Fluß Marck oder Mo - rau liegt. Jhr Biſchoffthum ge - hoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Prag.
  • Olona, Fluß, welcher nicht weit vom See bey Lugano entſpringet, und ſich unterhalb Pavia in den Po er - geuſt.
  • Olt, Alt, Aluta, Fluß, welcher in dem Carpathiſchen Gebuͤrge entſprin - get, und ſich oberhalb Nicopoli in die Donau ergeuſt.
  • Olten, kleine Stadt und Amt am Fluß Aar, uͤber welchen eine Bruͤcke gehet, in der Schweiz ge - legen, und dem Canton Solothurn gehoͤrig.
  • Oltendorp, kleine Stadt in der Graffſchafft Schaumburg, an der Weſer.
  • Oltsk, Stadt in Volhynien.
  • Olyka, befeſtigte Stadt, nebſt einem feſten Schloß, einer Univerſitaͤt und dem Titul eines Hertzog - thums, dem Hauſe Radzevil ge -hoͤrig.Omb Onehoͤrig. Sie liegt an einem See in Ober-Volhynien.
  • Ombiaſſes, alſo nennet man die Heydniſche Prieſter und Lehrer auf der Jnſul Madagaſcar.
  • Ombla, kleiner Fluß in Dalmatien, welcher ſich in den Golfo di S. Croce ergeuſt.
  • Ombria, Umbria, hierdurch verſtehen einige nur allein das Hertzog - thum Spoleto, andere aber be - greiffen zugleich darunter die Landſchafft Perugino, und die Graffſchafft Città di Caſtello.
  • Ombrone, Umbro, Fluß in Toſcana im Sieniſchen Gebiet, welcher ſich in das Toſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Omiſc, Almiſſum, Dalmiſſum, alte kleine Stadt am Golfo di Venezia, beym Einfluß des Flußes Cetina, in Dalmatien.
  • Ommelande, Tractus adjacens, der groͤſte Theil von der Provintz Groͤningen.
  • Ommen, Fort d’Ommen, ein Fort in der Provinz Ober-Yßel.
  • Omras, Omhras, alſo nennet man die vornehmen Herren im Reich des groſſen Moguls, derer einige 1000. andere 2000. und ſo fort biß auf 12000. Pferde comman - diren. Man nennet auch Om - ras die vornehmen Herren im Koͤ - nigreich Golconda.
  • Onano, Flecken nebſt dem Titul ei - nes Hertzogthums, in der Land - ſchafft Orvietano.
  • Onate, Ognate, Onnatum, kleine Stadt nebſt einer Univerſitaͤt und dem Titul einer Graffſchafft in Biscaya gelegen.
  • One, Caput Quæ, ein großes Vor - gebuͤrge im Koͤnigreich Telenſin, in der Barbarey. Es hat ſeinen Nahmen von der auf demſelben befindlichen Stadt One.
  • Onega, Onega Ozero, großer See an den Schwediſchen und Moſco -One Ootwitiſchen Grentzen, zwiſchen dem weiſſen Meer und dem See La - doga.
  • Oneglia, Fuͤrſtenthum im Genueſi - ſchen Gebiet, dem Hertzog von Savoyen gehoͤrig. Es iſt ein fruchtbares Land an Wein, Oehl und Obſt, und gehoͤret unter die Regierung der Graffſchafft Niz - za. Die Haupt-Stadt Oneglia, Oneille, Unelia, iſt befeſtiget, und liegt an den Genueſiſchen Kuͤſten am Einfluß des Flußes Imperia - le, auch wird daſelbſt ein ſtarcker Handel mit dem, Oehl getrieben.
  • Onolzbach, ſuche Anſpach.
  • Onor, Koͤnigreich in der Halb-Jn - ſul von Jndien dießeit des Gan - gis, in der Landſchafft Canara, wel - ches dem Koͤnig von Baticala un - terwuͤrffig iſt. Die Haupt-Stadt Onor hat einen ſehr großen Ha - fen und ein Fort, welches die Hol - laͤnder beſitzen, und viel Pfeffer von dar hinwegfuͤhren.
  • Onyx, ein Edelgeſtein, und eine Art eines Agathes, welcher nicht durchſichtig, ſondern von einer weißlichen und ſchwaͤrtzlichen Farbe iſt. Dieſe Farben ſeynd dergeſtalt artig vermiſchet, als ob ſie gemahlet waͤren.
  • Ooſtburg, Feſtung im Hollaͤndiſchen Flandern, nicht weit von Sluis.
  • Ooſtenbey, Ooſtenbua, kleine Stadt auf der Jnſul Oeland.
  • Ooſtergoe, ein gewißes Gebiet in Friesland, zwiſchen dem Weſter - goe, Sevenvvold, der Herrſchafft Groͤningen, und dem Deutſchen Meer.
  • Ooſtervvich, eine kleine Landſchafft im Hollaͤndiſchen Brabant, nebſt einer kleinen Stadt gleiches Nahmens.
  • Ootmarſum, Oetmarſen, kleine Stadt in Ober-Yßel, in der Landſchafft Tvvente.
  • Opal, ein Edelgeſtein von vielen Farben, darunter man inſonder - heit die Farben des Regenbogens ſiehet.
  • Opatovia, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Opera iſt ein muſicaliſches Schau - ſpiel, in Verſen beſtehend, worbey insgemein Daͤntze und koſtbare Machinen vorkommen.
  • Ophir war zu Salomonis Zeiten eine Landſchafft, deren Lager man heutiges Tages nicht mehr weiß. Jedoch iſt es vermuthlich, daß daſſelbe in Jndien, und vielleicht das Koͤnigreich Pegu geweſen.
  • Opolia, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Oppa, Fluß in Schleſien, welcher ſich bey Oderberg in die Oder ergeuſt.
  • Oppeln, Fuͤrſtenthum in Ober - Schleſien, an den Polniſchen Grentzen, dem Kaͤyſer als Koͤnige in Boͤhmen zugehoͤrig. Die Haupt-Stadt Oppeln liegt an der Oder.
  • Oppenheim, Stadt und Amt in der Unter-Pfaltz, an einem Huͤgel nicht weit vom Rhein, dem Chur - fuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
  • Oppido, kleine Stadt in Calabria oltra, am Apenniniſchen Gebuͤr - ge. Sie hat den Titul einer Graffſchafft und ein Biſchoff - thum, welches unter den Ertz - Biſchoff zu Regio gehoͤret.
  • Oquela, Feſtung nebſt einem Schloß im Portugieſiſchen Eſtremadura.
  • Orach, kleine Stadt in Boßnien.
  • Oraculum war eine insgemein zwey - deutige und dunckele Antwort, welche die Heydniſche Prieſter dem Volck uͤber zukuͤnfftige Din - ge ertheileten Man nennete auch alſo denjenigen Ort, wo dergleichen Antworten geholet wurden, wie denn auch der Goͤ -Oratze, welcher gefraget wurde, die - ſen Nahmen hatte. Das Ora - culum Apollinis zu Delphis war das vornehmſte unter allen. Alſo wird von einem Menſchen, wel - cher in groſſem Credit und Anſe - hen iſt, geſaget, daß ſeine Worte als Oracula gelten.
  • Oran, kleine befeſtigte Stadt im Koͤnigreich Telenſin in der Bar - barey, nebſt zwey Citadellen und einem ſehr guten Hafen, den Spaniern gehoͤrig.
  • Orange, Oranien, Principatus Arau - ſionenſis, Fuͤrſtenthum in der Pro - vence, welches gegen Weſten an die Rhone, ſonſten aber uͤberall an die Graffſchafft Venaiscin grentzet. Nach Abſterben Wil - helm III. Koͤnigs in Engelland, hat ſich der Printz von Conti die - ſes Fuͤrſtenthums angemaſet, und ſelbiges nachmahls A. 1703. dem Koͤnig in Franckreich abge - treten. Die Haupt-Stadt Oran - ge, Orenge, Arauſio, liegt am kleinen Fluß Aigues, nicht weit von der Rhone, und hat eine Uni - verſitaͤt, wie auch ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Arles gehoͤrig. Das befeſtigte Schloß aber, welches auf einem Berge liegt, hat der Koͤnig in Franckreich An. 1660. ſchleiffen, und An. 1682. die Stadt-Mauren niederreißen laſſen.
  • Oranien-Baum, ein Luſt-Schloß im Fuͤrſtenthum Anhalt, dem Fuͤrſten zu Deßau gehoͤrig.
  • Oranienburg, Koͤnigl. Preußiſches Schloß an der Havel in der Mit - tel-Marck.
  • Oranien-Polder, ein Hafen an der Maas in Suͤd-Holland.
  • Oratorium alſo nennet man bey den Roͤmiſch-Catholiſchen eine Haus - Capelle oder einen im Hauſe zum Gebet beſtimmeten Ort, allwoeinOrb Orcein Altar oder Bilder zu finden ſeynd.
  • Orba, Urbs, Fluß, welcher im Genue - ſiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich der Stadt Alexandria gegen uͤber in den Fluß Bormida ergeuſt.
  • Orbaſſan, kleine Stadt in dem eigent - lich ſo genanten Piemont.
  • Orbe, Orobis, kleiner Fluß, welcher im Sevenner-Gebuͤrge entſprin - get, und ſich in den Lioniſchen Meer-Buſen ergeuſt.
  • Orbe, Urba, kleine Stadt im Pais de Vaud am Fluß Orbe, welcher ſich in den See bey Neufchaſtel ergeuſt. Sie gehoͤret dem Can - ton Bern.
  • Orbec, kleine Stadt am Urſprung des Flußes Orbec in der Nor - mandie.
  • Orbega, Urbicus, Fluß im Koͤnigreich Leon, welcher ſich oberhalb Para - dela in den Fluß Esla ergeuſt.
  • Orbiou, kleiner Fluß in Languedoc, welcher ſich oberhalb Narbonne in die Aude ergeuſt.
  • Orbitello, kleine befeſtigte Stadt im Sieniſchen Gebiet in Toſcana, und die Haupt-Stadt des Stato delli Preſidii. Sie gehoͤret der Kron Spanien, liegt an einem See, und hat einen Hafen, welcher durch einige Forts beſchuͤtzet wird Dieſer See gehet durch einen brei - ten Einfluß ins Meer.
  • Orbo, Hierus, Sacer, kleiner Fluß auf der Jnſul Corſica, welcher ſich ins Meer ergeuſt.
  • Orbo, Orbergo, Urbicus, Fluß im Koͤnigreich Leon, welcher ſich in den Fluß Eſta ergeuſt.
  • Orcadiſche Jnſuln, Orcades, ſeynd 30. biß 40. kleine Jnſuln, welche ſich auff dem Oceano Caledonio von Norden gegen Suͤden biß an Schottland erſtrecken, worvon ſie durch eine ſchmale Meer-Enge abgeſondert werden. Sie gehoͤ -Orc Oreren unter das Koͤnigreich Schott - land, es ſeynd ihrer aber nur 13. bevoͤlckert, und ihr Biſchoff gehoͤ - ret unter den Ertz-Biſchoff zu S. Andrevvs.
  • Orcan, Hercan, Ouragan, iſt ein heff - tiges Sturm-Wetter, welches durch viele gegen einander wehen - de Winde erreget wird, und hier - durch erheben ſich grauſame Wel - len, welche an einander ſtoſſen. Dergleichen Orcans entſtunden vormahls nur alle ſieben Jahre: Nach der Zeit aber ſeynd ſie oͤffter geſpuͤret worden. Sie wehen insgemein auf den Antilliſchen Jnſuln vom 20. oder 25. Julii biß auff den 15. Octobris.
  • Orchies, Orcheſium, kleine Stadt im Walloniſchen Flandern, zwiſchen Tournay und Douay.
  • Orchimont, kleine Stadt und Herr - ſchafft im Hertzogthum Luͤxem - burg.
  • Orci Nuovi, kleine Stadt im Gebiet von Breſcia, nicht weit vom Oglio, den Venetianern zugehoͤrig.
  • Orco, Orgus, Fluß, welcher im Val Aoſta in Piemont entſpringet, und ſich bey Chivas in den Po ergeuſt.
  • Ordingen, Caſtra Hordeani, kleine Stadt im Ertz-Stifft Coͤlln, am Rhein gelegen.
  • Ordonnance, ein Geſetz, Verordnung oder Befehl einer Obrigkeit.
  • Orduna, Ortugna, Stadt in Biſcaya.
  • Orebro, kleine Stadt und die Haupt - Stadt in Nericia in Schweden, am Fluß Troſa.
  • Oreford, Stadt in Suffolk.
  • Oregrund, Stadt an den Kuͤſten von Upland, nebſt einem Hafen.
  • Orelhana, der Fluß derer Amazonen, Rio de las Amazonas, iſt einer der groͤſten Fluͤße in Suͤd-America, welcher in einem Gebuͤrge bey der Stadt Quito in Peru entſpringet,C c 2undOre Orgund ſich zwiſchen Breſil und Gaia - na in das Mar del Nort ergeuſt.
  • Orenbau, Ohrnbau, Arnbau, klei - ne Stadt und Amt, an dem Fluß Altmuͤhl, im Biſchoffthum Aich - ſtaͤdt, 6. Stunden von Nuͤrnberg gelegen.
  • Orenoque, Paria, großer Fluß in Suͤd-America, deſſen einer Arm ſich unter dem Nahmen Rio Ne - gro in den Fluß Amazone, der andere aber in das Mar del Nort ergeuſt.
  • Orenſe, Auria, Stadt am Minho in Gallicien, welche warme Geſund - Baͤder wie auch ein unter den Ertz-Biſchoff zu Compoſtell gehoͤ - riges Biſchoffthum hat.
  • Oreſund, ſuche Sund.
  • Oreto, Admirati, il Fiume dell’Ami - raglio, kleiner Fluß im Val di Ma - zara in Sicilien, welcher ſich zu Palermo ins Toſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Orevvell, ein Hafen in Eſſex.
  • Orfa, Stadt in der Provintz Diar - beck. Sie iſt eine von denjenigen Staͤdten, wo das gute Carduan - Leder gemachet wird.
  • Orford, ſchoͤner Flecken an der Kuͤſte der Landſchafft Suffolk, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Orgues ſeynd zugeſpitzte und mit Ei - ſen beſchlagene groſſe Fall-Baͤu - me, welche uͤber ein Thor an Ketten, Stricke und Well-Baͤu - me angemachet ſeynd, und her - unter gelaſſen werden koͤnnen, wenn man das Thor damit bede - cken will. Man nennet auch Or - gues oder Orgel-Pfeiffen eine Anzahl Flinten-oder Musqveten - Laͤuffte, welche auf einem Stuͤcke Holtze neben einander feſt gema - chet werden, damit man ſie ent - weder mit einander, oder einen nach dem andern, loßzuͤnden kan. Ori OrilMan gebrauchet ſich derſelben, um die Brechen, oder andere Oer - ter, wo man eine Attaque beſor - get, zu beſchuͤtzen. Jngleichen gebrauchen ſich die Spanier der - ſelben auff den Schiffen, um das Endteꝛn der Feinde zu verhindern.
  • Oria, Uria, Stadt am Apenniniſchen Gebuͤrge in Terra d’Otranto, nebſt einer kleinen Citadelle, wie auch einem unter den Ertz-Biſchoff zu Taranto gehoͤrigen Biſchoffthum.
  • Orient, alſo wird die Gegend genen - net, wo die Sonne auffgehet.
  • Origny, Aldernay, Oriniacum, kleine Jnſul des Britanniſchen Meeres, nicht weit von der Kuͤſte der Nor - mandie, der Kron Engelland ge - hoͤrig.
  • Origuela, Stadt und Schloß in dem Portugieſiſchen Eſtremadura.
  • Origuella, Orihuella, Oriola, Stadtam Fluß Segura im Gebuͤrge, im Koͤ - nigreich Valentia, nebſt einem al - ten Schloß auff einem Berge, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Valentia gehoͤrig. Sie liegt 4. Spaniſche Meilen von Murcia.
  • Orihow, kleine Stadt in Podolien, an den Moldauiſchen Grentzen.
  • Orilhac, Aurilhac, Auriliacum, wohl - gebauete Stadt in Auvergne, am Fluß Jordane, nebſt einem Baillia - ge und Preſidial. Es iſt hieſelbſt ein groſſer Handel mit den Spi - tzen, welche in Auvergne gema - chet werden.
  • Orillon iſt ein mit einer Mauer be - kleideter Hauffen Erde am Schul - ter-Winckel eines Baſtions her - vorragende, die Flanc damit zu bedecken, und zu verhindern, daß die Belagerer die auf ſolcher Flanc gepflantzte Stuͤcke nicht un - brauchbar machen koͤnnen. Man hat runde Orillons und auch an - dere, welche Epaulemens genen -netOri Orlnet werden, und deren Figur faſt viereckig iſt.
  • Orio, Menlasco, Onius, Fluß in Gui - puſcoa, welcher ſich zu Orio in das Biſcayiſche Meer ergeuſt.
  • Orio, kleine Stadt an der Kuͤſte von Guipuſcoa am Einfluß des Orio.
  • Oriſtagni, Oriſtanum, Stadt am Gol - fo d’Oriſtagni in Sardinien, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Orixa, Koͤnigreich nebſt der Haupt - Stadt gleiches Nahmens, in der Halb-Jnſul von Jndien, dieſſeit des Gangis, im Koͤnigreich Gol - conda, dem groſſen Mogul gehoͤ - rig.
  • Orlamuͤnde, Stadt an der Saale, wo der kleine Fluß Orla hinein - faͤllet, und wo eine Bruͤcke hin - uͤber gehet, im Oſterland in Thuͤ - ringen gelegen.
  • Orlando, Capo d’Orlando oder di S. Martino, ein Vorgebuͤrge an der Noͤrdlichen Kuͤſte des Val di De - mona in Sicilien.
  • Orleanois, Ager Aurelianenſis, kleine Provintz in Franckreich, zwiſchen Gatinois, Blaiſois und Beauce, an der Loire gelegen.
  • Orleanois, Præfecturæ Aurelianenſis, eines von den 12. General-Gou - vernemens in Franckreich, welches gegen Norden an die Normandie und die Isle de France, gegen O - ſten an Champagne und Burgund, gegen Suͤden an Bourbonnois, Marche, Perigord und Saintonge, gegen Weſten aber an das Meer von Gaſcogne und an Bretagne grentzet. Es iſt ein fruchtbares Land an Getreyde, Wein, Obſt und Wieſewachs, und beſtehet es aus 14. kleinen Provintzen, welche ſeynd Beauce, Perche, Ven - domois, Maine, Poitou, Angoumois, Aunis, Nivernois, Berry, Gaſtinois, dem inſonderheit alſo genantenOrl OrnOrleænois, Blaiſois, Touraine und Anjou.
  • Orleans, Aurelia, eine der wichtigſten Staͤdte in Franckreich, in der Provintz Orleanois an der Loire, allwo eine ſchoͤne Bruͤcke in die Vorſtadt hinuͤber gehet. Sie iſt ſehr groß und ſchoͤn, und hat eine Univerſitaͤt, ein Bailliage, Preſi - dial und ein unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Paris gehoͤriges Bi - ſchoffthum, wie auch den Ti - tul eines Hertzogthums.
  • Orleans, Inſula Aurelianenſis, Jnſul in Canada, in Nord-America, welche der Fluß S. Laurentii machet.
  • Orlog-Schiffe, ſuche Krieges - Schiffe.
  • Orlow, Stadt in der Woywod - ſchafft Lenczicz.
  • Ormea, Ulmeta, Stadt am Fluß Tanaro, in Piemont, nebſt einem mit Garniſon beſetzten feſten Schloß auf einem hohen Berge.
  • Ormeschurch, Stadt in Lancashire.
  • Ormus, Ormuzium, kleine Jnſul, wo der Perſianiſche Meer-Buſen und das Arabiſche Meer zu ſammen henget, zu der Perſianiſchen Land - ſchafft Kyrman gehoͤrig. Die Stadt und Feſtung Ormus hat ei - nen guten Hafen, und handeln die Portugieſen ſtarck dahin. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Perſien.
  • Ormus, der Meer-Buſen von Ormus iſt ein Theil des Arabiſchen Mee - res, und erſtrecket ſich von der Meer-Enge Moſſandan biß an das Cap de Raz-al-Gate.
  • Ormus, das Vorgebuͤrge von Ormus liegt an den Provintzen Fars und Kherman.
  • Ornain, Orneæ, kleiner Fluß im Her - tzogthum Bar, welcher ſich zu Vitri in die Marne ergeuſt.
  • Ornano, Fluß auf der Jnſul Cor -C c 3ſica,Orn Ortſica, welcher ſich in den Golfo di Talabo ergeuſt.
  • Orne, Fluß in der Normandie, wel - cher ſich unterhalb Caen in das Britanniſche Meer ergeuſt.
  • Ornet, Stadt in der Woywodſchafft Marienburg.
  • Oropeſa, Guancabalica, kleine Stadt in Peru.
  • Orpha, Stadt in der Landſchafft Di - arbeckir, allwo das ſchoͤnſte ſchwartze Juchten-Leder gemachet wird.
  • Orſera, Urſerium, kleine Stadt an der Kuͤſte von Jſtrien beym Einfluß des Flußes Lemo, den Venetia - nern gehoͤrig.
  • Orsha, Stadt in der Woywodſchafft Witepsk.
  • Orſoy, Orſovium, kleine Stadt am Weſtlichen Ufer des Rheins, im Hertzogthum Cleve, 1. Meile von Rheinberg.
  • Orßa, Stadt in der Woywodſchafft Mſcislaw, nebſt einem Schloß, wo der Fluß Orßa in den Dnie - per faͤllet.
  • Orta, Hortanum, kleine Stadt im Patrimonio Petri, nicht weit von der Tyber. Sie hat den Titul eines Biſchoffthums.
  • Orte, die fuͤnff Orte werden die 5. Roͤmiſch-Catholiſche Cantons Lucern, Ury, Schweitz, Unter - walden und Zug genennet, weil ſie unterweilen ihre abſonderliche Tagſatzungen halten. Die zu - gewandte Orte aber werden in der Schweitz diejenigen Laͤnder, Staͤdte und Oerter genennet, welche ſich in den Bund der 13. Cantons begeben haben.
  • Ortenau, Ortnavia, kleine Land - ſchafft in Schwaben zwiſchen der Marggraffſchafft Baden und den Graffſchafften Eberſtein und Fuͤrſtenberg der Rhein aber ſon - dert ſie vom Elſaß ab.
  • Ortenburg, Graffſchafft in Kaͤrnd - ten, dem Fuͤrſten von Porcean zu - gehoͤrig. Die Haupt-Stadt Or - tenburg liegt an der Draw.
  • Ortenburg, Graffſchafft in Bayern, den Graffen von Ortenburg zuge - hoͤrig, welche Staͤnde des Reichs ſeynd.
  • Orthez, ſuche Ourtes.
  • Ortona, Ortona à mare, kleine uͤbel - bewohnte Stadt an der Kuͤſte von Abruzzo citra, dem Hertzog von Parma zugehoͤrig. Jhr Biſchoff - thum gehoͤret unter den Ertz-Bi - ſchoff von Cività di Chieti.
  • Ortruff, Stadt in der Graffſchafft Gleichen, 1. Meile von Gotha ge - legen, und den Graffen von Ho - henlohe gehoͤrig.
  • Oruba, eine von den Antilliſchen Jn - ſuln Sottovento, welche den Hol - laͤndern zugehoͤret.
  • Orvietano, Ager Urbevetanus, Paͤbſt - liche Landſchafft zwiſchen dem Hertzogthum Caſtro, dem Patri - monio Petri, dem Hertzogthum Spoleto, der Landſchafft Perugino und Sieneſe, in Toſcana gelegen.
  • Orvieto, Urbevetum, Haupt-Stadt der Landſchafft Orvietano, nebſt einem Biſchoffthum, welches un - mittelbar unter den Pabſt gehoͤret. Sie iſt ſo wohl wegen ihrer Wer - cke, als auch wegen ihrer Lage ziemlich feſte, indem ſie auf einen ſteilen Felſen erbauet iſt.
  • Oſa, kleiner Fluß in der Landſchafft Sieneſe in Toſcana, welcher ſich zu Telamone Vecchio ins Meer ergeuſt.
  • Oſchatz, Stadt im Meißniſchen Kreiſe, dem Churfuͤrſten zu Sach - ſen gehoͤrig. Sie lieget 6. Meilen von Leipzig.
  • Oſchwieczin, Hertzogthum in der Woywodſchafft Cracau, nebſt der Haupt-Stadt gleiches Nah - mens.
  • Oſero, Oſoro, Auſara, Jnſul des Golfo di Venezia, den Venetia - nern gehoͤrig, von welcher man uͤber eine Bruͤcke auff die Jnſul Cherſo kommen kan. Sie hat ein unter den Ertz-Biſchoff von Zara gehoͤriges Biſchoffthum, und die Haupt-Stadt heiſſet gleich - falls Oſero.
  • Oſice, Stadt in der Woywodſchafft Sendomir.
  • Oſimo, Osmo, Auximum, kleine Stadt am Fluß Muſone, in der Marca d’Ancona, nebſt einem Biſchoff - thum, welches unter keinem Ertz - Biſchoff ſtehet.
  • Oſmian, ſuche Oßmiana.
  • Oſmo, Borgo d’Osmo, Uxama, kleine Stadt in Alt-Caſtilien am Fluß Douro, nebſt einem Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff zu Toledo gehoͤret.
  • Osnabruͤck, Biſchoffthum im Weſt - phaͤliſchen Kreis, zwiſchen dem Biſchoffthum Muͤnſter, dem Fuͤr - ſtenthum Minden und der Graff - ſchafft Ravensberg. Es wird allemahl wechſelsweiſe ein Evan - geliſcher und ein Roͤmiſch-Catho - liſcher Biſchoff erwehlet, unter welchen jener jedesmahl aus dem Hauſe Braunſchweig und Luͤne - burg iſt. Die Haupt-Stadt Os - nabruͤck iſt eine Hanſee-Stadt, und liegt am Fluß Haſe, deren feſtes Schloß, Peterburg genant, die Reſidentz der Biſchoͤffe iſt.
  • Oſopo, Flecken und feſtes Schloß am Fluß Tajamento in Friaul.
  • Oſorno, Stadt in der Landſchafft Chili, in Suͤd-America, am Fluß Cabrero.
  • Osranach, große Stadt in der Land - ſchafft Usbeck oder Mavvaralnah - ra in Aſien. Sie iſt die Haupt - Stadt der Landſchafft Osranach.
  • Oſſery, Oſſoria, eine Graffſchafft in Leinſter, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Oßmiana, kleine Stadt und Caſtel - laney, am Fluß Oßmiana, dem Fuͤrſten Sapieha gehoͤrig, in der Woywodſchafft Wilna.
  • Oßolin, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Oſſuna, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums und einer Univerſitaͤt, in Andaluſien.
  • Oſt, gegen Oſten heiſſet ſo viel, als gegen Morgen oder gegen Auff - gang der Sonne.
  • Oſtabaretz, ein kleines Gebiet in Nieder-Navarra.
  • Oſtalric, kleine Stadt in Catalonien, am Fluß Tordera, deren Schloß geſchleiffet iſt.
  • Oſt-Angeln, das Koͤnigreich der Eaſt-Angles, eines von den 8. Thei - len des Koͤnigreichs Engelland. Dieſes war ein vor Alters durch die Angel-Sachſen geſtifftetes Koͤnigreich, welches gegen We - ſten an das Koͤnigreich Mercien, gegen Suͤden an das Koͤnigreich der Oſt-Sachſen, und gegen Oſten und Norden an das Deutſche Meer grentzete.
  • Oſtenby, befeſtigtes Schloß auf der Jnſul Oeland.
  • Oſtende, kleine aber volckreiche Han - dels-Stadt an der Kuͤſte des Spaniſchen Flandern, allwo ſie einen ſehr guten Hafen hat. Sie iſt ſo wohl wegen des Moraſtes als auch wegen ihrer Fortifica - tions-Wercke ſehr feſte.
  • Oſtenhofen, Stadt in Unter-Bay - ern, im Rent-Amt Landshut, 8. Meilen von Oettingen, zwiſchen der Vils und der Jſer, nicht weit von der Donau, gelegen.
  • Oſterburg, Stadt in der alten Marck Brandenburg.
  • Oſterland, ein gewiſſes Gebiet in Meißen, den Fuͤrſtlichen Haͤuſern Sachſen-Weimar und Sachſen - Gotha gehoͤrig.
  • Oſterode, Berg-Stadt auff dem Hartz, im Fuͤrſtenthum Gruben - hagen.
  • Oſterskum, Stadt in der Woy - wodſchafft Mſcislaw.
  • Oſterwick, kleine Stadt am Fluß Olſe, im Fuͤrſtenthum Halber - ſtadt.
  • Oſtia, kleine Stadt am Meer in der Campagna di Roma, nebſt einem Biſchoffthum, deßen Biſchoff jedesmahl der Dechant des Car - dinals-Collegii iſt.
  • Oſtiano, mittelmaͤſige Stadt an den Cremoneſiſchen Grentzen, un - ter das Fuͤrſtenthum Bozzolo ge - hoͤrig.
  • Oſtiglia, kleine aber wohlgebauete Stadt im Mantuaniſchen Gebiet, dem Hertzog von Mantua gehoͤrig, an den Ferrariſchen Grentzen, un - weit des Po.
  • Oſtreſow, Stadt im Gebiet Vielun in Groß-Polen.
  • Oſtrevant, die Jnſul S. Amand, Auſterbatium, kleine Landſchafft im Hennegau, zwiſchen den Fluͤſ - ſen Schelde, Scarpe und Sanze.
  • Oſtrog, befeſtigte Stadt und Schloß am Fluß Horin, in Ober-Volhy - nien.
  • Oſtuni, kleine und volckreiche Stadt in Terra d Otranto, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Brindiſi gehoͤrig.
  • Oſt-Friesland, ſonſten auch die Graffſchafft Embden genant, ein Fuͤrſtenthum im Weſtphaͤliſchen Kreis, welches gegen Norden an das Deutſche Meer, gegen Oſten an die Graffſchafft Olden - burg, gegen Suͤden an das Stifft Muͤnſter, und gegen Weſten an den Dollert grentzet, welcher es von der Herrſchafft Groͤningen abſondert. Es iſt ein fruchtba - res Land, abſonderlich an Vieh -OſtZucht, und gehoͤret den Fuͤrſten von Oſt-Friesland.
  • Oſt-Gothland, Oſtro-Gothland Oſtrogothia, Provintz in Goth - land, welche gegen Weſten durch den See Weter von Weſt-Goth - land abgeſondert wird. Gegen Norden grentzet ſie an Suͤder - manland, gegen Suͤden an Sma - land und gegen Oſten an die Oſt - See.
  • Oſt-Jndianiſche Geſellſchafft der vereinigten Niederlande iſt we - gen der Handlung in Oſt-Jndien einige Zeit hernach auffgerichtet worden, als ſich die vereinigten Niederlande von dem Spaniſchen Joch loß gemachet hatten. Denn nachdem ihnen dieſe Handlung nach Wunſch von ſtatten gegan - gen war bekamen ſie den 20. Mertz Anno 1602. ſchrifftliche Freyheit, eine Geſellſchafft auffzurichten, zu welchem Ende ſie 6. Millionen und 600000. Pfund an Capital zuſammen ſchoßen, und 4. Kam - mern auffrichteten, nemlich zu Amſterdam, in Seeland zu Delft und Rotterdam, und zu Enckhui - ſen und Hoorn. Es ſeynd in al - lem 60. Directores daruͤber be - ſtellet, welche alle 10. Jahre Rech - nung thun muͤſſen, und aus die - ſen iſt wiederum ein Ausſchuß von 17. Directoren gemachet, wel - che ſich, wenn es vonnoͤthen iſt, verſamlen, und uͤber die Ange - legenheiten der vier Kammern rathſchlagen. Die Regierung in Oſt-Jndien wird durch Anord - nung und Befehl dieſer Compa - gnie verwaltet, welche mit den Fuͤrſten und Potentaten, ſo von dem Cap de bonne Eſperance gegen Oſten, wie auch auff dem Freto Magellanico, und laͤngs dieſer Meer-Enge, ingleichen jenſeit derſelben wohnen, Krieg fuͤhren,undOſt Ottund Friede oder Verbindnuͤße ſchließen kan.
  • Oſt-Jndien, ſuche Jndien.
  • Oſt-See, ſuche Baltiſche Meer.
  • Osvveſtrey, Stadt in Shropshire.
  • Oszurgheti, die Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Guriel in Georgien.
  • Otranto, La Terra d Otranto, Pro - vincia Hydruntina, ein Theil von Puglia und eine von den 12. Pro - vintzen des Koͤnigreichs Neapolis. Sie iſt eine große Halb-Jnſul, welche gegen Weſten an die Terra di Bari und an Capitanata, gegen Norden an den Golfo di Venezia, gegen Suͤden an den Golfo di Taranto, und gegen Oſten an das Joniſche Meer grentzet. Es iſt ein gebuͤrgiges und duͤrres Land; jedoch bringet es viel Oliven, Feigen und Wein hervor. Sie wird auch ſonſten La Provincia di Lecce, Provincia Aletina, genant, und gibt es in derſelben eine große Menge Tarantulen.
  • Otranto, Hydruntum, befeſtigte Stadt in der Landſchafft dieſes Nahmens, an der Oeſtlichen Meer-Kuͤſte gelegen, nebſt ei - nem Hafen und einer Citadelle, und iſt ſie die Reſidentz eines Ertz - Biſchoffs. Bey dieſer Stadt iſt das Vorgebuͤrge oder Capo d’O - tranto, welches den Golfo di Ve - nezia und das Joniſche Meer von einander ſcheidet, wenn man eine Linie von dem Vorgebuͤrge biß an die Kuͤſte der Landſchafft Epi - rus ziehet.
  • Otricoli, kleine Stadt im Hertzog - thum Spoleto auff einem Berge, nicht weit von der Tyber.
  • Ottenwald, ſuche Odenwald.
  • Otterbourn, Stadt in Northumber - land.
  • Otterndorff, Haupt-Stadt im Lan - de Hadeln, nebſt einem Schloß, auff welchem der StadthalterOtt Ovwohnet. Es liegt im Stifft Bre - men, und iſt anjetzo unter Kaͤy - ſerlicher Sequeſtration.
  • Ottomanniſche Pforte heißet ſoviel, als der Tuͤrckiſche Hof.
  • Ottoraqven ſeynd in Tuͤrckey alte Soldaten, welche nicht mehr dienen doͤrffen, und doch ihren Sold bekommen.
  • Oudenarde, Audenarde, Aldenarda, Haupt-Stadt einer Caſtellaney im Spaniſchen Flandern, durch welche die Schelde fließet, und welche nicht allein befeſtiget iſt, ſondern auch eine Citadelle hat. Sie treibet ſtarcke Handlung, und werden ſchoͤne Tapeten da - ſelbſt verfertiget.
  • Oudenbourg, kleine Stadt im Deut - ſchen Flandern.
  • Oudevvater, Aquæ Veteres, kleine Stadt am kleinen Fluß Yſſel, in der Graffſchafft Holland.
  • Over Landt zeilen, uͤber Land ſegeln. Alſo ſaget man, wenn ein Steu - ermann mehr Weg gerechnet, als ſein Schiff gemachet hat; derge - ſtallt daß er nach ſeiner Rechnung ſehr nahe gegen das Land gekom - men, da ſich doch ſein Schiff noch ſehr weit in der See befindet.
  • Overflackée, ſuche Ovverflakée.
  • Overiſche, kleine Stadt im Spani - ſchen Brabant, im Qvartire Bruͤßel, am kleinen Fluß Overi - ſche.
  • Overlanders ſeynd kleine Fahrzeuge auff dem Rhein und auff der Maas.
  • Overloop, Dek, Verdek, Ober - Lauff, Franc-Tillac, iſt an einem Schiff dasjenige Verdeck, wel - ches dem Waßer am nechſten iſt, nemlich das unterſte. Alſo neh - men die Schiff-Zimmerleute die - ſes Wort; wiewohl es einige Officirer alſo verſtehen, daß der Oberlauff oder das erſte BerdeckC c 5das -Ove Ourdasjenige ſeye, welches das hoͤch - ſte iſt, und dann das zweyte das - jenige, welches unter dem ober - ſten, das dritte aber, welches uͤber dem Raum iſt. Rund her - um ſtehet das große Geſchuͤtz, und dieſen Ort nennet man die große Batterie; gegen dem Hin - tertheil des Schiffes aber iſt in dieſem Overloop die S. Barbara oder Pulver-Kammer.
  • Over-Yſſel, ſuche Ober-Yßel.
  • Ouesſant, Uxantus, kleine Jnſul, nicht weit von der Weſtlichen Kuͤſte von Bretagne, der Kron Franckreich zugehoͤrig. Zwiſchen dieſer Jnſul und gedachter Kuͤſte liegen viel andere kleine Jnſuln, welche man insgemein die Jnſuln Oueſſant nennet.
  • Ougnon, Lougnon, Ligno, Fluß, welcher im Vogeſiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich Talemay gegen uͤber in die Saone ergeuſt.
  • Oviedo, Evetum, Haupt-Stadt in Aſturien von Oviedo, wo die Fluͤße Ovo und Deva zuſammen kommen, und den Nahmen Aſta annehmen. Sie hat eine Uni - verſitaͤt und ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Com - poſtell gehoͤrig.
  • Oukham, Haupt-Flecken nebſt einem Schloß in der kleinen Graffſchafft Rutland in Engelland.
  • Oulney, Stadt in Buckingham - shire.
  • Ountel, Stadt in Northampton.
  • Ourique, Olinque, Stadt in der Pro - vintz Alentejo.
  • Ourt, Urta, Fluß, welcher im Her - tzogthum Luͤxemburg oberhalb dem Dorff Ourt entſpringet, und ſich der Stadt Luͤttig gegen uͤber in die Maas ergeuſt.
  • Ourtes, Orthez, Orteſium, Stadt amOur OxfFluß Gave de Pau, in der Provintz Bearn.
  • Ouruckum, Stadt in der Woywod - ſchafft Mſcislaw.
  • Ouſche, Oſcarus, Fluß im Hertzog - thum Burgund, welcher ſich ober - halb S. Jean de Laune in die Saone ergeuſt.
  • Ouſe, Urus, Fluß in der Landſchafft York, welcher ſich in den Meer - Buſen Humber ergeuſt.
  • Ouſte, l’Auſt, Ouſta, Fluß in Breta - gne, welcher im Wald Laudeac bey Avangour entſpringet, und ſich zu Redon mit dem Fluß Vilai - ne vereiniget.
  • Ouſtioug, Provintz in Oſt-Moſcau am Fluß Dwina, welche groß, a - ber meiſtentheils voller Holtz iſt. Die Haupt-Stadt Ouſtioug liegt an der Dwina, und hat ein feſtes Schloß.
  • Ouſtziew, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.
  • Owar, ſuche Neuhaͤuſel.
  • Owe, kleine Stadt im Hertzogthum Wirtemberg. Nahe darbey liegt das alte und verwuͤſtete Re - ſidenz-Schloß Teck.
  • Ovverflakée, Inſula Transflacheana, Jnſul der Graffſchafft Holland, beym Eingange des Meer-Buſens Bies-Bos.
  • Ovvresby, Stadt in Lincolnshire.
  • Owrucze, Stadt am Fluß Noren in Ober-Volhynien.
  • Oxford, Comitatus Oxonienſis, Pro - vintz in Engelland, welche gegen Oſten an Buckingham, gegen Suͤ - ffen an Barck, gegen Weſten an Gloceſter, und gegen Norden an Warvvick und Northampton grentzet. Die Haupt-Stadt Ox - ford, Oxonia, liegt an der Temſe, iſt mittelmaͤſig groß, wohlgebau - et und volckreich, und hat eine beruͤhmte Univerſitaͤt, nebſt einemBi -Oxh PacBiſchoff, welcher unter den Ertz - Biſchoff von Canterbury gehoͤret. Dieſe Stadt hat die Freyheit, zwey Deputirte in das Parla - ment von Engelland zu ſchicken, und eben ſolche Freyheit hat auch die Univerſitaͤt, welche gleichfals zwey Deputirte abordnet.
  • Oxhoofd, Barique, iſt der vierdte Theil einer Tonne, oder die Helff - te einer Pipe, und haͤlt ſie 210. Pariſer-Pintes oder Maaſe.
  • Oye, Oeſia, Ogia, kleine Jnſul auff dem Meer von Gaſcogne, an der Oeſtlichen Kuͤſte der Jnſul .
  • Oyſe. Oeſia, Fluß, welcher im Hen - negau entſpringet, und ſich un - terhalb Pontoyſe in die Seine er - geuſt.
  • Ozaca, große Stadt und wichtige Feſtung auff der Jnſul Niphon am Meer.
  • Ozwiezin, Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums in der Woy - wodſchafft Cracau, nicht weit von der Weixel und 7. Meilen von Cracau.

P.

  • PAbſt iſt das Ober-Haupt der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche, welcher Jhre Paͤbſtl. Heiligkeit wie auch der heilige Vater titu - liret wird.
  • Pacamores, Provintz in der Audien - tia Quito in Suͤd-America, in wel - cher Gold-Bergwercke ſeynd, und in welcher die Spanier die Colo - nien Loyola, Valladolid oder S. Juan de Salinas, und S. Jago de las Montanas haben.
  • Pacem, Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Sumatra, welches dem Koͤ - nig von Achem zugehoͤret.
  • Pacfi, Pafi, le grand Pacfi, Schoover - zeil, dieſes iſt das große und nie - drigſte Segel am großen Maſt. Pac PadLe petit Pacfi, Pacfi de bourcet, Fokke-zeil, iſt das Segel am Foͤr - der-Maſt.
  • Pachſu, Ericuſa, kleine Jnſul an dem Joniſchen Meer.
  • Pacificum Mare iſt ein großer Theil des Oceani, welcher ſich von Nor - den gegen Suͤden von dem Lande Jeſſo biß an den Tropicum Capri - corni erſtrecket, und durch dieſen wird er von dem Magellaniſchen Meer abgeſondert, indem er America gegen Weſten und die Inſulas Latronum gegen Oſten hat. Man hat es das Mar del Sur genennet, weil es die Spanier in derſelben Gegend entdecket, welche dem Mar del Nort gegen Suͤden liegt. Mare Pacificum a - ber heißet es, weil es den Sturm - Winden ſehr wenig unterworffen iſt. Dieſes Meer wird in 4. Thei - le abgeſondert, welche ſeynd das Meer von Jeſſo, das Meer von California, das abſonderlich al - ſo genante Mar del Sur und das Meer von Peru.
  • Paczanow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Pactolus, kleiner Fluß in Natolien, welcher ſich in den Fluß Sarabat ergeuſt.
  • Paddeſtovv, Stadt in Cornvval, nebſt einem großen Hafen.
  • Paderborn, Biſchoffthum im Weſt - phaͤliſchen Kreis, zwiſchen den Graffſchafften Lippe, Ritberg und Waldeck, Nieder-Heßen, der Abtey Corvey, dem Hertzogthum Weſtphalen und dem Braun - ſchweigiſchen Lande. Die Haupt - Stadt Paderborn liegt an der Lippe, 8. Meilen von Caßel, iſt eine ziemlich große und befeſtigte Hanſee-Stadt, und hat eine Uni - verſitaͤt. Bey dieſer Stadt, wo die Lippe und Alme zuſammenſtoſ -Pad Pagſtoßen, ſiehet man das Biſchoff - liche Reſidentz-Schloß Nien - haus, und der Biſchoff ſtehet als Suffraganeus unter dem Ertz - Stifft Maintz.
  • Padiſchah heißet auff Tuͤrckiſch ei - nen Kaͤyſer, und giebt der Groß - Sultan ſolchen Titul keinem an - dern Potentaten, als dem Koͤnig in Franckreich.
  • Padouano, Ager Patavinus, kleine den Venetianern gehoͤrige Landſchafft in Jtalien, welche gegen Oſten an den Dogato oder an das Her - tzogthum Venedig, gegen Suͤden an das Poleſine di Rovigo, gegen Weſten an das Veroneſe, und gegen Norden an das Vicentino grentzet.
  • Padron, Iria Flavia, kleine Stadt am Fluß Ulla, in Gallicien.
  • Padua, Padoua, Patavium, Haupt - Stadt der Landſchafft Padouano, an den kleinen Fluͤßen Brento und Bachiglione. Sie wird in die alte und neue Stadt eingethei - let, iſt ziemlich groß und einiger maßen befeſtiget, und hat eine beruͤhmte Univerſitaͤt, nebſt einem Biſchoffthum, welches unter den Patriarchen von Aquileja gehoͤ - ret.
  • Paglia, Palia, kleiner Fluß, welcher in dem Sieniſchen Gebiet in To - ſcana entſpringet, und ſich ober - halb Orvieto in die Tyber er - geuſt.
  • Pagliano, Stadt nebſt dem Titul ei - nes Hertzogthums, in der Cam - pagna di Roma, dem Hauſe Co - lonna zugehoͤrig.
  • Paglion, Paulon, kleiner Fluß in der Graffſchafft Nizza, welcher ſich bey Nizza in das Genueſiſche Meer ergeuſt.
  • Pagmagmariſi, Fluß in Epiro, wel -Pag Paicher ſich in den Meer-Buſen von Arta ergeuſt.
  • Pago, Inſula Paganorum, Jnſul auff dem Golfo di Venezia, nicht weit von den Morlachiſchen Kuͤſten, den Venetianern gehoͤrig.
  • Pagode, alſo nennet man die Tem - pel der Jndianer und anderer Goͤtzen-Diener in Jndien und China. Man nennet auch Pa - goden die in ſolchen Tempeln be - findliche Goͤtzen.
  • Pahang, kleines Koͤnigreich und Stadt an der Oeſtlichen Kuͤſte der Halb-Jnſul von Jndien, jenſeit des Gangis.
  • Pair, Peer, alſo werden in Engelland alle diejenigen Ertz-Biſchoͤffe, Biſchoͤffe, Hertzoge, Marquis, Graffen, Vicomtes und Barons tituliret, welche in dem Ober - Hauſe des Parlamentes ſitzen; dahero es auch die Kammer der Pairs genennet wird, und ſeynd ſie immerwaͤhrende Erb-Raͤthe des Koͤnigs im Parlament. Alle Pairs haben den Titul Mylord.
  • Pairs in Franckreich waren zwoͤlff vornehme Herren, ſo wohl Her - tzoge, als Graffen, um uͤber die - jenigen Sachen zu urtheilen, welche die Kron Franckreich be - treffen. Heutiges Tages aber heiſſet man Pairs eigentlich dieje - nigen, welche ein Gebiet beſitzen, welches zu einer Pairie erhaben iſt. Sie werden in geiſtliche und weltliche eingetheilet, und ſeynd die Geiſtlichen der Ertz - Biſchoff von Rheims, die Bi - ſchoͤffe von Langres und Laon, welche Hertzoge und Pairs, und die Biſchoͤffe von Beauvais, Noyon, und Chalons ſur Marne, welche Graffen und Pairs ſeynd. Die weltliche Pairs waren die Hertzo - ge von Burgund, Normandie, und Guienne, und die GraffenvonPai Palvon Flandern, Toulouſe und Champagne. Dieſe 12. Pairs ſollen bey der Koͤnigl. Salbung und Kroͤ - nung erſcheinen, allwo ſie ver - ſchiedene Aemter verrichten; wie denn auch ſolches von den geiſtlichen Pairs noch wuͤrcklich geſchiehet. Weil aber die ſechs weltlichen zu der Krone gezogen worden ſeynd, ausgenommen die Graffſchafft Flandern, ſo erweh - let man bey dergleichen Solenni - taͤten allemahl ſechs deꝛ vornehm - ſten Herren, welche dieſe | Stellen vertreten.
  • Pais de Vaud, ſuche Vaud.
  • Pais reconquis, Recuperata Ditio, ein gewiſſes Gebiet in der Picardie, zwiſchen den Landſchafften Bou - lonois und Artois, und dem Meer.
  • Paix, le Port de Paix, oder les Trois Rivieres, Portus Pacis, Trifluvium, Flecken auff der Jnſul S. Domin - go, nebſt einem guten Hafen, den Frantzoſen zugehoͤrig.
  • Palais, alſo wird in Franckreich der vornehmſte Ort genennet, wo das hoͤchſte Gericht im Nahmen des Koͤnigs geheget wird.
  • Palamos, kleine Stadt in Cataloni - en, an der See-Kuͤſte, allwo ſie einen guten Hafen hat. Jh - re Feſtungs-Wercke ſeynd ge - ſchleiffet.
  • Palancken ſeynd befeſtigte Flecken oder Schantzen, welche man mit Pfaͤlen verwahret, und mit Erde bekleidet.
  • Palander iſt eine Art Fahrzeuge, wie ein mittelmaͤßiges Schiff, mit ſtarcken Brettern, welche mit Ei - ſen feſte beſchlagen ſeynd, ſo daß wenn in die Mitte zwey Moͤrſer geſetzet ſeynd, es deren Gewalt aushalten koͤnne. Man braucht ſie, die Oerter, ſo an der See gelegen, darmit zu bombardiren,Palweil man ſich ihrer an ſtatt einer Batterie bedienen kan.
  • Palaſt, alſo nennet man ein großes und praͤchtiges Hauß, welches bequem iſt, einen Koͤnig oder Fuͤrſten nach Wuͤrden zu beher - bergen.
  • Palatinus in Ungarn iſt der nechſte nach dem Koͤnig, und iſt ſein Amt ſehr wichtig, indem der Koͤnig, nach den alten Reichs-Geſetzen, von den Unterthanen vor ihm be - langet werden kan. Er wird von den Staͤnden erwehlet.
  • Palencia, Stadt am Fluß Carrio, im Koͤnigreich Leon, nebſt einer U - niverſitaͤt und einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Burgos gehoͤrig.
  • Palenz, Palz, Pfaͤlzel, Palatioluns, kleine Stadt und Schloß im Ertz - Stifft Trier, nicht weit von der Stadt Trier.
  • Palenzer-Thal, ein kleines Gebiet in den Vogteyen, welche die Schweitzer im Meylaͤndiſchen be - ſitzen.
  • Paleocaſtro, Flecken nebſt einem gu - ten Hafen an der Oeſtlichen Kuͤ - ſte der Jnſul Candia.
  • Palermo, Panormus, Haupt-Stadt in Sicilien, an der Noͤrdlichen Kuͤſte des Val di Mazara, am Einfluß des Flußes Oreto. Sie iſt groß und befeſtiget, am Eingange des Hafens aber, welcher ſehr gut iſt, liegen zwey Citadellen. So hat ſie auch ein Ertz-Biſchoffthum, und iſt die Reſidentz des Vice-Koͤ - nigs in Sicilien.
  • Palermo, il Golfo di Palermo iſt ein Theil des Toſcaniſchen Mee - res.
  • Palæſtina war vor Alters eine Land - ſchafft des Landes Canaan, laͤngs dem Mittellaͤndiſchen Meer.
  • Paleſtrina, Praneſte, Stadt in der Campagna di Roma, nebſt demTitulPalTitul eines Fuͤrſtenthums und einem Biſchoffthum, welches al - lemahl einer von den 6. aͤlteſten Cardinaͤlen beſitzet.
  • Paliacata, Stadt an der Kuͤſte von Coromandel, im Koͤnigreich Biſ - nagar.
  • Paliano, kleine befeſtigte Stadt o - der Flecken in der Campagna di Roma.
  • Palimban, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Sumatra
  • Paling, kleine Stadt und Gebiet am Fluß Teyac in Schwaben, dem Hertzog von Wirtemberg gehoͤrig.
  • Palinuro, Capo Palinuro, Palenudo, oder Palemiro, ein Vorgebuͤrg im Principato citra, zwiſchen den Golfi di Salerno und di Polica - ſtro.
  • Palißaden ſind ungefehr 8. Fuß ho - he und 8. biß 9 Daumen dicke o - ben ſpitzige Pfaͤle, welche nach der Reihe unten am Wall und ſonſten an dem Glacis auffgerich - tet werden. Sie werden einen halben Fuß weit einer von dem andern eingeſchlagen, und unter denen in die Hoͤhe ragenden Spi - tzen 4. biß 5. Fuß hoch außerhalb der Erde mit einer Latte einge - faßet.
  • Pallium iſt ein Pontifical-Schmuck, welchen die Paͤbſte, Patriarchen, Primaten und Metropolitanen tragen. Sie tragen daßelbe zum Zeichen ihrer geiſtlichen Ge - richtbarkeit. Es iſt ein weißes Band, 3. oder 4. Finger breit, mit ſchwartzen Creutzen erfuͤllet, welches uͤber die Pontifical-Klei - der um die Schultern herum ge - henget wird. An demſelben be - finden ſich noch uͤber dieſes zwey Baͤnder oder lange Striche, de - ren der eine forne, der andere a - ber hinten herunter henget, nebſtPalkleinen bleyernen Blechen, welche an dem Ende rund, und mit ſchwartzer Seide nebſt 4. rothen Creutzen bedecket ſeynd. Die Materie des |Pallii iſt eine weiße Wolle von zwey Laͤmmern, welche die Nonnen von S. Agnes zu Rom jaͤhrlich an ihrem Feſte opffern, wenn man das Agnus Dei in der Meße ſinget, und welche die Sub-Diaconi Apoſtolici fuͤttern und ihnen zu rechter Zeit die Wolle abnehmen laſſen. Ehe und bevor ein Ertz-Biſchoff oder Biſchoff, in deßen Diœces ſolches eingefuͤhret worden iſt, das Palli - um empfangen hat, kan er nie - mand die geiſtliche Orden con - feriren. Vormahls waren ſie verbunden, ſelbiges zu Rom per - ſoͤnlich zu holen. Nach der Zeit aber iſt es den Paͤbſtl. Nuntiis - berſchicket worden, oder man hat gewiße Perſonen nach Rom ge - ſchicket, um daſſelbe mit dieſer Formul, inſtanter, inſtantius, in - ſtantiſſimè am Paͤbſtl. Hofe zu er - bitten.
  • Palma nuova, beruͤhmte Feſtung im Friaul am Fluß Natiſſa. Sie hat 9. Bollwercke, 18. Cavalieri, welche das umliegende Feld com - mandiren, und eine gute Citadel - le, auch ſeynd die Waſſer-Graͤben auff 30. Schritte breit, und 12. Schritte tieff. Sie gehoͤret den Venetianern.
  • Palma, il Golfo di Palma, iſt ein Meer-Buſen zwiſchen der Suͤdli - chen Kuͤſte von Sardinien und der kleinen Jnſul S. Antiochi.
  • Palma, eine von den Canariſchen Jnſuln, auff welcher die Spanier viele Colonien haben, darunter S. Cruz de la Palma die vornehmſte iſt.
  • Palmacia, kleine Jnſul auff dem Ge -nue -Pal Pamnueſiſchen Meer, beym Eingange des Golfo di Spezza.
  • Palmaiola, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Elba.
  • Palmaruola, Palmaria, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Ponza.
  • Palmas, le Cap de Palmas, ein großes Vorgebuͤrge in Guinea. Ein an - der großes Vorgebuͤrge gleiches Nahmens findet man an der Kuͤ - ſte des Koͤnigreichs Orixa in der Halb-Jnſul von Jndien dießeit des Gangis.
  • Palos, Cap de Palos, ein Vorgebuͤrge im Koͤnigreich Murcia.
  • Palotta, Feſtung in Nieder-Un - garn, welche die Chriſten A. 1687. eingenommen haben. Sie liegt ungefehr 4. Meilen von Stul - Weißenburg.
  • Palus, ein Sumpff oder ein moraſti - ger See.
  • Palus Mœotis, ſuche Zabache.
  • Pamiers, Pamiæ, Stadt am Fluß A - riege, in der Graffſchafft Foix, nebſt dem Schloß Fredelet, und einem unter den Ertz-Biſchoff zu Thoulouſe gehoͤrigem Biſchoff - thum.
  • Pampelona, Pampelune, Pompejopo - lis, Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Navarra, am Fluß Arga, welche eine der beſten Spaniſchen Grentz-Feſtungen gegen Franck - reich iſt. Sie hat eine ſehr feſte Citadelle mit 5. Baſtionen, welche mit einem Graben und einem großen Moraſt umgeben iſt.
  • Pamphylia, Landſchafft in Klein-A - ſien, welche vor Alters gegen Suͤden an das Mittellaͤndiſche Meer, gegen Oſten an Cilicien, gegen Norden an Pyſidien, und gegen Weſten an Lycien grentze - te. Anietzo iſt ſie ein Theil von Caramanien.
  • Pamplona, kleine Stadt in Terra Firma im neuen Koͤnigreich Gra - nada.
  • Pampus, alſo wird der Einfluß des Ye in die Suͤder-See genennet, durch welchen die Schiffe, welche von Amſterdam nach dem Texel wollen, nothwendig ſegeln muͤſ - ſen; wiewohl es mit den großen Schiffen viel Muͤhe brauchet, in - dem er nicht gar tieff iſt.
  • Panama, Stadt in Suͤd-America an dem Iſthmo und Golfo di Panama, welche einen guten Hafen hat. Der Golfo di Panama iſt ein Theil des Mar del Sur, und ſiehet man viele kleine Jnſuln darauff, wel - che die Perlen-Jnſuln genennet werden, weil man daſelbſt viel Perlen fiſchet. Der Iſtmus von Panama iſt eine Erd-Zunge zwi - ſchen dem Mar del Nort und dem Mar del Sur, welche Nord-und Suͤd-America an einander hen - get.
  • Panari, eine von den Lipariſchen Jn - ſuln auff dem Toſcaniſchen Meer. Sie iſt wuͤſte und von keiner Wichtigkeit.
  • Panaro, Scultena, Fluß, welcher in dem Apenniniſchen Gebuͤrge ent - ſpringet, und in dem Val di Fri - gnano den Nahmen Scultena fuͤh - ret, nachmahls aber unterhalb Aquaria der Panaro heißet, und ſich zu Buondeno in einen Arm des Po-Flußes ergeuſt.
  • Panarucan, Koͤnigreich und Stadt an der Meer-Enge Balambuan auff der Jnſul Java. Die Stadt hat einen beruͤhmten Hafen.
  • Pancale, Pancalier, Pancalerium; kleine Stadt in Piemont an dem Po.
  • Pancerznicy Korazwy ſeynd leichte Reuter in Polen, welche Panzer tragen. Sie haben Pfeile undSe -Pan PaoSebel: Einige auch Roͤhre und Flinten.
  • Panetier, Grand Panetier iſt am Frantzoͤſiſchen Hof ein vorneh - mer Bedienter, welcher die Auff - ſicht uͤber die Victualien, und die Gerichtbarkeit uͤber die Provi - ant-Bedienten und Becker hat.
  • Panhapel, kleine Stadt in Malabar, in der Halb-Jnſul von Jndien dießeit des Gangis. Sie iſt die Haupt-Stadt einer kleinen Land - ſchafft, welche ihren beſondern Regenten hat.
  • Paniza, Paniſſa, Fluß, welcher in Romania entſpringet, und ſich nicht weit von Roſico ins ſchwar - tze Meer ergeuſt.
  • Pannonia wurde vor Alters diejeni - ge große Landſchafft zwiſchen der Donau und Jllyrien genennet, wo anietzo Ungarn und zum Theil Sclavonien, Croatien, Steyer - marck u. a. m. lieget.
  • Pantalaria, eine Jnſul des Mittel - laͤndiſchen Meeres gegen die Kuͤ - ſten des Koͤnigreichs Tunis, zu dem Koͤnigreich Sicilien gehoͤrig. Sie hat ein Fort wieder die See - Raͤuber, iſt aber ſonſten faſt gantz wuͤſte.
  • Pantico, Stadt in der Crimmi - ſchen Tartarey, an der Meer-En - ge von Caffa.
  • Panuco, Provintz in der Audientia von Mexico, in welcher die Spa - nier unterſchiedliche Colonien haben, abſonderlich aber Panuco, S. Jago de las Valles und Tam - pice.
  • Panur, kleine Stadt in Malabar, und die Haupt-Stadt einer kleinen Landſchafft, welche unter dem Schutz des Koͤnigs von Calicut ſtehet.
  • Paogan, befeſtigte Stadt in China, in der Provintz Peking.
  • Paoking, Stadt in der Provintz Hu - quam in China.
  • Paola, Paula, kleine Stadt in Cala - bria citra, nicht weit von dem To - ſcaniſchen Meer.
  • Paolo, Silber-Muͤntze in Jtalien, welche zu Florentz 8. Crazie gilt.
  • Paoning, Stadt am Fluß Kialing in der Provintz Suchuen in China.
  • Paoting, große Stadt in der Provintz Peking in China.
  • Papa, kleine befeſtigte Stadt in Nieder-Ungarn, am Fluß Marchaltz, nebſt einem feſten Schloß.
  • Papa, eine von den Orcadiſchen Jn - ſuln, welche ſehr klein iſt, und nichts merckwuͤrdiges hat, als ei - nen bequemen Hafen.
  • Papaloapam, Alvarado, der vor - nehmſte Fluß in der Provintz Guaxaca in Mexico, welcher ſich in den Golfo di Mexico ergeuſt.
  • Papaume, Papalma, befeſtigte Stadt in der Graffſchafft Artois, an den Grentzen der Picardie.
  • Paphlagonia war vor Alters eine Landſchafft in Galatia, in Klein-A - ſien.
  • Papinowgorod, kleine Stadt in der Moſcowitiſchen Provintz Pe - zora.
  • Papous, das Land derer Papous, Regio Nigrorum, eine Landſchafft auff dem Oceano Indico, nicht weit von der Linie, zwiſchen den groſ - ſen Moluckiſchen Jnſuln und Neu-Guinea, und hat man noch nicht eigentlich erfahren koͤnnen, ob ſie an dieſer Landſchafft henget, oder ob ſie durch eine kleine Meer - Enge von derſelben abgeſondert iſt.
  • Pappenheim, kleine Stadt am Fluß Altmuͤhl, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Pappenheim in Schwaben, an den Fraͤnckiſchen Grentzen. Die Graffen vonPap -Paq ParPappenheim ſeynd Erb-Mar - ſchaͤlle des Heil. Roͤm. Reiches, und theilen ſich in 2. Linien, nem - lich in die Catholiſche und Ev - angeliſche.
  • Paquet-Boot, Paquebot, iſt ein Schiff / welches zu Uberbringung der Poſten und Perſonen dienet, und welches ſonderlich von Calais nach Douvre, von Briel nach Harvvich, aus Engelland nach Spanien, u. ſ. w. gebraucht wird.
  • Para, Stadt in Braſilien, nicht weit vom Fluß der Amazonen. Sie iſt die Haupt-Stadt der Capitania de Para, laͤngs dem ſchwartzen Meer, welche Landſchafft die Portugieſen beſitzen, und einige Colonien daſelbſt haben.
  • Parade machen iſt dasjenige, wenn die Officiers eines Bataillons, Re - giments oder Compagnie, welche in den Waffen iſt, ſich beſter maſ - ſen in Ordnung ſtellen, um das - jenige zu thun, was ihre Chargen erfordern.
  • Parade-Platz iſt gemeiniglich der groͤſte Platz in einer Feſtung, wo die gantze Garniſon ſtehen kan.
  • Paradis, Baſſin, Dock, Kom, iſt derje - nige Theil eines Hafens, wo die Schiffe am ſicherſten ſeynd.
  • Paradis war derjenige Garten, dar - innen Adam und Eva wohneten, und aus welchem ſie nach ihrem Fall verſtoßen wurden. Die ge - meinſte Meinung von der Ge - gend des Paradiſes gehet dahin, daß es in Meſopotamien gegen Armenien gelegen habe, alſo daß durch Eden das Land verſtanden wird, welches ſich zwiſchen dem Euphrat und Tigris biß an das Armeniſche Gebuͤrge erſtrecket.
  • Paraguay, große Landſchafft in Suͤd-America, welche gegen Nor - den an Breſil, gegen Weſten anParPeru und Chili, gegen Suͤden an Terram Magellanicam, und gegen Oſten an das Magellaniſche Meer grentzet. Es waͤchſet darinnen viel Baum-Wolle, Zucker und Cochenille, und haben hieſelbſt die Spanier viel Colonien, welche in 7. große Provintzen eingethei - let werden, nemlich Paraguay in beſonderem Verſtande, Chaco, Rio de la Plata, Urvaig, Tecuman, Parana und Guayra.
  • Paraguay, einer der groͤſten Fluͤße in America, welcher an den Grentzen des Amazonen-Landes entſprin - get, und ſich in das Magellaniſche Meer ergeuſt.
  • Paraiba, Stadt und Hafen in Breſil, den Portugieſen gehoͤrig. Die umliegende Gegend wird la Capi - tania de Paraiba genennet.
  • Parallel-Linien ſeynd ſolche Linien, welche uͤberall in gleicher Weite von einander ſtehen; dergeſtallt, daß wenn man ſie unendlich ver - laͤngerte, ſie dennoch niemahls zuſammen ſtoßen wuͤrden.
  • Parana, Provintz in dem Land Para - guay, allwo die Spanier vier Co - lonien haben, nemlich S. Ignatii, Itapoa oder l Incarnation, Acaraio oder la Natividad und S. Ma - ria d Iguazy.
  • Parapet, Bruſtwehr iſt eine Erhoͤ - hung von Erden oder Steine - ber dem Wall, welche 6. Fuß hoch iſt gegen die Feſtung zu, und 4. o - der 5. Fuß hoch gegen das Feld. Man gebraucht ſich derſelben insgemein, das Geſchuͤtz und die Mannſchafft zu bedecken, und muß ſie an der Dicke 18. biß 20. Fuß haben, wenn ſie von Erden, 6. biß 8. Fuß aber, wenn ſie von Stein iſt.
  • Parc, ein mit Mauern oder Paliſa - den verſchloſſener Wald, darin -D dnenParnen man wilde Thiere zur Luſt verwahret.
  • Parcans ſeynd große Jndianiſche Schiffe, welche man hinten und forne lencken kan.
  • Parchim, Stadt im Fuͤrſtenthum Wenden, allwo das Mecklenbur - giſche Land-und Hoff-Gericht gehalten wird. Sie gehoͤret dem Hertzog zu Mecklenburg Schwe - rin.
  • Pardo ein Koͤnigliches Schloß, 2. Spaniſche Meilen von Madrid.
  • Pardubiz, kleine aber feſte Stadt an der Elbe im Chrudiemer-Kreis in Boͤhmen.
  • Parenzo, kleine Stadt auff einer klei - nen Halb-Jnſul an der Weſtli - chen Kuͤſte von Jſtrien, den Ve - netianern gehoͤrig. Sie iſt wohl befeſtiget, hat einen guten Hafen und ein Biſchoffthum, unter den Patriarchen zu Aquileja gehoͤ - rig.
  • Paria, Neu-Andaluſien, eine große Landſchafft in Terra Firma in Suͤd-America, allwo die Spanier eine Regierung auffgerichtet ha - ben, und findet man daſelbſt ſchoͤ - ne Schmaragde. Man ſiehet auch in derſelben einen Golfo und einen Fluß gleiches Nahmens.
  • Parinacocha, Provintz im Koͤnigreich Peru, welche die Spanier beſi - tzen.
  • Pario, Paris, Paradiſo, alte Sadt in dem eigentlich ſo genanten Nato - lien, am Mar di Marmora, allwo ſie einen Hafen hat.
  • Pario, Paros, eine von den Juſuln des Archipelagi, den Tuͤrcken ge - hoͤrig. Es bricht auff derſelben ſehr ſchoͤner Marmor.
  • Paris, Lutetia Pariſiorum, Hauptſtadt des Koͤnigreichs Franckreich, in Isle de France an der Seine. Sie iſt eine der groͤſten und vornehm - ſten Staͤdte in Europa, und wirdParin 4. Theile abgeſondert, welche ſeynd la Cité oder l Isle du Palais, welches die alte Stadt iſt, ſo - dann l Isle Notre Dame, la Ville und l Univerſité. Uber dieſes ſeynd noch 11. biß 12. große Vor - ſtaͤdte, und zehlet man 17. Thore, 25. Plaͤtze, 720. Gaßen, 50000. Haͤuſer, 100. Kloͤſter, 44. Pfarr - Kirchen, 30. andere, 80. Abteyen und 30. Hoſpitaͤle. Hieſelbſt findet man den praͤchtigen Koͤ - nigl. Palaſt, le Louvre genant, wie auch le Palais des Thuilleries und le Palais Royal. Die Fuͤr - ſten vom Gebluͤt, wie auch die meiſten vornehme Frantzoͤſiſche Herren wohnen in Paris, nicht aber der ietzige Koͤnig. Es iſt ein Parlament daſelbſt, wie auch eine Citadelle, la Baſtille genant, ein Arſenal, ein Ertz-Biſchoff - thum, welches den Titul einer Hertzoglichen Pairie hat, eine Uni - verſitaͤt, u. d. m.
  • Parita, kleine Stadt in der Audientia Guatimala, in der Provintz Vera - gua am Meer-Buſen von Parita.
  • Parlament in Engelland iſt die groͤſte Verſamlung des Koͤnig - reichs, welche in dem Koͤnig und den drey Reichs-Staͤnden, nem - lich in den geiſtlichen Lords, welt - lichen Lords und in den Commu - nen oder Gemeinden beſtehet, und wird daſſelbe in das Ober-Hauß und Unter-Hauß eingetheilet. Das Ober-Hauß beſtehet aus den Ertz Biſchoͤffen, Biſchoͤffen und demjenigen Adel, welcher la Pairie genennet wird, und ſeynd ſelbiges die Hertzoge, Marquis, Graffen, Vicomtes, und Barons. Der Koͤnig iſt das Ober-Haupt darinnen, oder wen er ſonſten de - putiret. Das Unter-Hauß be - ſtehet aus den Communen, nem - lich aus den Baronets, Rittern,Ecuyers,ParEcuyers, Edelleuten, Yeomen, Buͤrgern und Handwercks-Leu - ten. Die Vortraͤge, welche im Unter-Hauſe geſchehen ſeynd, muͤßen in das Ober-Hauß ge - bracht werden, und kan kein Schluß gemachet werden, es habe denn der Koͤnig darein gewilliget. So beſchreibet auch der Koͤnig das Parlament, und ohne ſeine oder ſeiner Deputirten Gegen - wart wird keine Seſſion gehalten. Es iſt nicht allein eine Reichs - Verſamlung, allwo uͤber die ge - meine Wohlfart berathſchlaget und ein Schluß gefaßet wird, ſon - dern es iſt auch das hoͤchſte Tribu - nal, dahin die letzteren Appella - tiones von allen andern Gerichten ergehen.
  • Parlemens ſeynd in Franckreich die hoͤchſten Gerichte, dahin die Rechts-Sachen von den Preſi - diaux und andern Unter-Gerich - ten per modum Appellationis ge - deihen. Das Parlament zu Pa - ris iſt das vornehmſte, vor wel - chem uͤber die Titul der Pairies, uͤber die Rechte und Alienationes der Koͤniglichen Domanial-Guͤter, - ber die Regalien und uͤber die Veri - fication derer Edicte erkennet wird; wiewohl dieſes heutiges Tages mehr zum Schein geſchie - het, als daß der Koͤnig ein Abſe - hen auff die Antoritaͤt des Parla - mentes haben ſolte. Es ſeynd anitzo 10. Parlamenter in Franck - reich und in denen Conqueten, nemlich zu Paris, Toulouſe, Rouen, Grenoble, Bourdeaux, Dijon, Aix, Rennes, Pau und Mez. Nechſt dieſen zehn vornehmen Parla - mentern hat der Koͤnig A. 1674. noch ein Parlament zu Dole vor die Graffſchafft Burgund auffge - richtet, welches nachmahls nach Beſançon verleget worden. Fer -Parner iſt noch ein Parlamem zu Tournai. So hat auch das Con - ſeil ſouverain von Rouſſillon zu Perpignan, und das Conſeil ſou - verain von Arras, was die Civil - Sachen anbelanget, eben ſolche Autoritaͤt und Gewalt, als die Parlamenter.
  • Parlementiren heißet ſo viel, als ſich in Tractaten einlaßen, einen Vergleich auffrichten oder capi - tuliren. Man brauchet aber die - ſes Wort nur, wenn man von Rebellen oder belagerten Staͤd - ten redet.
  • Parma, Fluß, welcher im Apennini - ſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in den Po ergeuſt.
  • Parma, eine Landſchafft in der Lom - bardie, welche gegen Norden und Weſten an das Hertzogthum Meyland, gegen Oſten an das Hertzogthum Modena, und gegen Suͤden an das Appenniſche Ge - buͤrge grentzet, wodurch es von dem Genueſiſchen und Toſcani - ſchen Gebiet abgeſondert wird. Das Erdreich iſt fruchtbar an Getreyde, Wein, Oehl, Hanff und Gras, und ſeynd die Parme - ſan-Kaͤſe beruͤhmt. Es beſtehet aus 4. Theilen, welche ſeynd das Hertzogthum Parma, das Her - tzogthum Piacenza, der Stato di Buſſeto, und il Val di Taro, Die - ſes Land hat ſeinen beſondern Hertzog, und iſt das Hertzog - thum Parma der Oeſtliche Theil des gantzen Gebietes, laͤngs dem Fluß Parma, von dem Po biß an das Appenniniſche Gebuͤrge. Die Haupt-Stadt Parma liegt am Fluß gleiches Nahmens, und iſt die Hertzogliche Reſidentz; auch hat ſie eine Univerſitaͤt und einen Biſchoff, unter den Ertz-Biſchoff zu Bologna gehoͤrig. Uber dieſesD d 2iſtPar Paſiſt ſie befeſtiget, und hat eine Cita - delle.
  • Parnaſſus, ein beruͤhmter Berg mit zwey Spitzen in der Landſchafft Livadia, welcher vor den hoͤchſten in Griechenland gehalten wird.
  • Parole, das Wort, iſt dasjenige Lo - ſungs-Wort, welches alle Abend im Felde oder in[ei]ner Feſtung unter die Soldaten pfleget aus - getheilet zu werden, damit man erkennen kan, ob man mit Freun - den oder Feinden zu thun habe, wenn ſie nemlich auff Befragen das Wort wißen oder nicht wiſ - ſen.
  • Paros ſeynd große Jndianiſche Bar - quen, deren Foͤrdertheil gemacht iſt, wie das Hintertheil.
  • Partenay, Parthenæum, kleine Stadt am Fluß Toue in Poitou.
  • Partey iſt einige Mannſchafft, wel - che im Kriege ausgeſchicket wird, zu recognoſciren, und den Feind auffzuſuchen.
  • Parthia war vor Alters ein großes Reich in Aſien zwiſchen Media und Hyrcania, wo anietzo die Perſianiſche Provintz Arak, Erak, Yerak oder Erakazem liegt.
  • Partiſan, alſo heißen die Financiers in Franckreich, welche die Koͤnigli - chen Einkuͤnffte pachten. Jm Kriege wird Partiſan derjenige ge - nennet, welcher eine Partey Kriegs-Volck wohl zu fuͤhren weiß, um den Feind zu uͤberfallen, und ihm ſeine Quartiere oder Fou - ragirer hinweg zu nehmen.
  • Partiſane, Hellebarte beſtehet aus einem langen Schafft oder Stiel und aus einem Eiſen, wel - ches forne eine Spitze, auff der Seite aber eine breite Schneide hat. Man nennet ſie insgemein das kurtze Gewehr.
  • Paſquino iſt eine zerſtuͤmmelte Statue zu Rom an einer Ecke des PalazzoPaſdegli Urſini in dem Quartier der Stadt, welches Rione di Parione genennet wird.
  • Pas in beſondrem Verſtande iſt eine Meer-Enge zwiſchen zweyen Laͤn - dern.
  • Pas de Calais, ſuche Calais.
  • Pas de ſouris, ſuche Berme.
  • Paß iſt ein enger Weg oder eine Bruͤcke, welche man nothwendig paſſiren muß, wenn man aus ei - nem Lande in ein anders zu reiſen verlanget.
  • Paß, ſuche Paſſeport.
  • Paſſage heiſſet ein Weg oder Ort, wo man hindurch gehet, um an einen andern Ort zu kommen.
  • Paſſage, Portus Paſſagius, Stadt nebſt einer Citadelle und einem Hafen in Guipuſcoa, allwo viel Schiffe gebauet werden.
  • Paſſagers, Scheepelingen, Paſſagiers, ſeynd diejenigen, welche auff ei - nem Schiffe fahren, nicht aber zu der Equipage gehoͤren, ſondern den verglichenen Lohn vor die Reiſe bezahlen. Zu Lande wird das Wort Paſſager auch vor andere Reiſende genommen.
  • Paſſarvan, kleines Koͤnigreich und Stadt an der Kuͤſte der Jnſul Java.
  • Paßau, Biſchoffthum im Bayeri - ſchen Kreis, zwiſchen Nieder - Bayern, Oeſterreich und Boͤh - men, deßen Biſchoff ein Suffraga - neus des Ertz-Biſchoffs von Saltz - burg iſt.
  • Paßau, Paſſavium, eine alte Biſchoff - liche Stadt an der Donau, wo ſie ſich mit dem Jnn und mit der Jlz vereiniget, im Schwaͤbiſchen Kreis, welche groß und ſchoͤn iſt. Sie wiꝛd in 4. Theile abgeſondert. Derjenige Theil, welcher ober - halb liegt, ehe der Jnn in die Do - nau fleuſt, wird Paßau genennet, unterhalb aber, wenn der Jnn indiePaſ Paſtdie Donau gefallen iſt, liegt Jn - ſtadt. Unterhalb des Einflußes der Jltz findet man Jlzſtadt, und oberhalb iſt Oberhauſen. Die erſten drey Theile ſeynd einiger maſſen befeſtiget, der vierdte aber iſt nur eine Vorſtadt, allwo der Biſchoff von Paßau ein feſtes Schloß, das Ober-Haus genant, auff einem Berge hat.
  • Paſſen, Paſſe-volante, Fausſes-Lan - ces, Houte Stukken, ſeynd auff den Schiffen Canonen von Holtz, welche man mit Ertz uͤberziehet, damit ſie den gegoßenen Stuͤcken gleich ſehen; dahero gebrauchet man dieſelben, dem Feind eine Furcht einzujagen.
  • Paſſeparole iſt ein Wort, deſſen man ſich gebrauchet, um hierdurch ein Comando anzudeuten, welches forne an einer Armee gegeben wird, und welches von einem Munde zum andern fortgehet, biß es den allerletzten bekant wird.
  • Paſſeport, Paß, Geleits-Brieff, iſt ein offenes Schreiben einer Civil - oder Militar - Obrigkeit, vermoͤge deſſen einer reiſenden Perſon Freyheit und Sicherheit gegeben wird, uͤberall, ſo weit ſich die Ge - richtbarkeit ſolcher Obrigkeit er - ſtrecket, hin und wieder zureiſen. Dergleichen Paſſeports werden auch den Schiffleuten gegeben.
  • Paſſevolants, Blinde, ſeynd Perſonen, welche die Officirer, deren Com - pagnien nicht complet ſeynd, un - ter die Soldaten miſchen, und ſie durch die Muſterung paßiren laßen, unerachtet ſie nicht gewor - ben ſeynd. Jn Franckreich wer - den die Paſſevolants am Leben ge - ſtraffet.
  • Paſſewalck, kleine Stadt am Fluß Ucker im Stetiniſchen Gebiet.
  • Paſtey, ſuche Baſtion.
  • Paſtrana, Flecken nebſt dem Titul ei - nes Hertzogthums in Neu-Caſti - lien.
  • Pata, Koͤnigreich und Stadt an den Kuͤſten von Zanguebar.
  • Patache, Petas, Uitlegger, iſt ein klei - nes Krieges-Schiff, welches den andern als eine Convoy zugege - ben wird. Es lieget ſonſten ge - woͤhnlich im Eingange des Ha - fens, um die einlauffende Schif - fe zu beobachten und zu recogno - ſciren.
  • Patagon, eine Silber-Muͤntze in Flandern, welche |58. Sols oder faſt ſo viel, als ein Reichsthaler gilt.
  • Patana, Provintz im Koͤnigreich Ben - gala.
  • Patana, Stadt am Golfo Siam, in der Halb-Jnſul Malacca. Sie iſt die Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Patana, welches Mahometaniſch und dem Koͤnig von Siam tribut - bar.
  • Paterno, Flecken nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums im Val di De - mona in Sicilien.
  • Pathmos, Balſoma, Patino, kleine Jn - ſul des Archipelagi.
  • Patience, le Fort de Patience, ein Fort im Hollaͤndiſchen Flandern, Seeland gegen uͤber.
  • Patna, Koͤnigreich im Reich des groſ - ſen Moguls.
  • Patraſſo, Stadt im Hertzgthum Cla - renza in Morea, nicht weit vom Golfo di Patraſſo. Sie iſt groß und wohlbefeſtiget; jedennoch haben ſie die Venetianer An. 1687. erobert. Der Golfo di Patraſſo wird von dem Golfo di Lepante durch die Meer-Enge der Darda - nellen abgeſondert, und lieget zwiſchen den Kuͤſten von Morea und Livadia, wie auch zwiſchen den Jnſuln Cefalonia und Zante.
  • Patriarch, alſo werden heutiges Ta -D d 3gesPatges inſonderheit die Oberhaͤupter der Chriſtlichen Kirchen in Ori - ent genennet, welche es nicht mit der Roͤmiſchen Kirche halten, zum Exempel der Patriarch derer Ar - menier, derer Abyßinier, derer Jacobiten, u. d. m. Hiernechſt iſt auch ein Patriarch zu Venedig und Aquileja, wie nicht weniger in Moſcau.
  • Patrimonium Petri, Paͤbſtliche Pro - vintz, welche gegen Weſten an das Hertzogthum Caſtro, gegen Oſten an die Campagna di Roma und an Sabina, gegen Norden an das Hertzogthum Spoleto und die Landſchafft Orvietano, gegen Suͤ - den aber an das Toſcaniſche Meer grentzet.
  • Patriarch zu Aquileja oder Aglar, gehoͤret unter die Republic Ve - nedig, und erſtrecket ſich ſeine geiſtliche Gewalt uͤber Jſtrien und die Biſchoffthuͤmer zu Padua, Trevigo, Ceneda, Vicenza, Vero - na, Feletri und Belluno, wie auch uͤber Friaul und etzliche Laͤnder des Hauſes Oeſterreich. Seine Reſidentz iſt zu Udine.
  • Patriarch zu Venedig muß aus kei - nem Venetianiſchen, ſondern aus einem andern adlichen Geſchlech - te ſeyn, und wird derſelbe vom Rath zu Venedig erwehlet, vom Pabſt aber beſtaͤtiget. Er iſt Pri - mas in Dalmatien und uͤber eini - ge andere Landſchafften der Re - public.
  • Patron, alſo nennet man in beſon - derm Verſtande die Heiligen in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche, unter deren Schutz ſich ein Land, Stadt oder Perſon gegeben hat, und ſelbige vor allen andern an - ruffet.
  • Patron, alſo wird in der Levante der Steuermann genennet, welcher das Schiff regieret, unter wel -Pat Pavchem die Matroſen ſtehen, und welcher vor die Segel und Equi - page Sorge traͤget.
  • Patrone heiſſet ein mit Bley und Pulver verſehenes Papier, alſo daß man das Gewehr alſobald darmit laden kan.
  • Patronne oder la Galere Patronne iſt die zweyte unter den Galeren von Franckreich.
  • Patrouille iſt eine Nacht-Wache, welche insgemein aus einem Ser - genten nebſt 5. biß 6. Gemeinen beſtehet. Sie marſchiret aus dem Corps de Garde, und beob - achtet, was in den Gaſſen vorge - het, um alle Unruhe zu verhin - dern. Außer der Stadt geſchie - het ſie, wenn ein Feind vorhan - den iſt, und alsdenn geſchiehet ſie von der Reuterey.
  • Patti, Pactæ, Stadt im Val di Demo - na in Sicilien am kleinen Golfo di Patti. Jhr Biſchoff gehoͤret unter das Ertz-Biſchoffthum zu Meſſina.
  • Pau, Palum, Haupt-Stadt in Bearn, am Fluß Gave de Pau; Hieſelbſt iſt ein Parlement.
  • Paveſano, Landſchafft im Hertzog - thum Meyland, deren Erdreich ſo fruchtbar iſt, daß man ſie den Garten von Meyland nennet.
  • Pavia, Papia, Ticinum, Haupt-Stadt der Landſchafft Paveſano, am Fluß Teſino. Sie iſt groß, ihre Befe - ſtigungs-Wercke aber ſeynd in einem ſchlechten Zuſtande, und hat ſie eine Univerſitaͤt nebſt ei - nem unter den Ertz-Biſchoff zu Meyland gehoͤrigem |Biſchoff - thum.
  • Pavolocz, kleine Stadt am Fluß Roſtowica in Nieder-Volhynien.
  • Pavonara, Inſulæ Pavonariæ zwey klei - ne Jnſuln auff dem Canal von Conſtantinopel, am Eingange des ſchwartzen Meeres.
  • Pauſen ſeynd weite und lange Fahr - zeuge, deren ſich die Fremden zu Archangel gebrauchen, um die Waaren an Bord zu bringen.
  • Pautzke, Putiscum, kleine Stadt und Schloß in Pomerellen, am Pautz - kerwick, welches ein Theil von dem Dantziger Meer-Buſen iſt.
  • Payerne, Peterling, Paterniacum, Haupt-Stadt eines unter denje - nigen Aemtern, welche die Ber - ner in dem Pais de Vaud beſitzen.
  • Paz, kleine Stadt in der Provintz Charcas in Suͤd-America, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Lima gehoͤrig.
  • Pebils, Pebliscium, Flecken oder kleine Stadt in Tvvedale, welche Sitz und Stimme im Parlament von Schottland hat.
  • Pecajos, ſeynd abgoͤttiſche Prie - ſter in Guiana.
  • Peceſti, Pecetum, Stadt in Piemont, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Pechlarn, kleine Stadt in Unter - Oeſterreich.
  • Pecquencour, kleine Stadt im Hen - negau.
  • Pedena, Petina, kleine Stadt am Fluß Arſa in Jſtrien, nebſt einem Biſchoffthum, welches unter dem Patriarchen von Aquileja ſtehet. Sie gehoͤret dem Hauſe Oeſter - reich.
  • Pedeo, Pedæus, Fluß auf der Jnſul Cypern, welcher in dem Berge Olympo entſpringet, und ſich bey Famaguſta ins Meer ergeuſt.
  • Pedir, kleine Stadt an der Weſtlichen Kuͤſte der Jnſul Sumatra, und die Haupt-Stadt des kleinen Koͤnig - reichs Pedir, welches dem Koͤnig von Achem gehoͤret.
  • Peel, Pela, großer Moraſt, welcher ſich von Norden gegen Suͤden an die Grentzen des Hollaͤndiſchen Brabants, Spaniſchen Geldern und des Stiffts Luͤttig erſtrecket.
  • Peeland, kleine Landſchafft in der Mairie Hertzogenbuſch.
  • Peer, kleine Stadt nebſt dem Titul einer Graffſchafft im Stifft Luͤt - tig, in der Graffſchafft Loots.
  • Pegan, kleine Stadt und Amt im Leipziger Kreis in Meißen, dem Hertzoge zu Sachſen-Zeitz gehoͤ - rig. Anjetzo beſitzet ſie deßen fuͤngſter Herr Bruder, Hertzog Friedrich Henrich. Sie liegt 3. Meilen von Leipzig.
  • Pegian, kleine Landſchafft in Ama - ſien, an den Turcomaniſchen Grentzen.
  • Pegnitz, Pegneſus, Fluß, welcher in der Marggraffſchafft Culmbach im Flecken Pegnitz entſpringet, und ſich unterhalb Nuͤrnberg in die Regnitz ergeuſt.
  • Pegu, Koͤnigreich in dem Noͤrdlichen Theil der Halb-Jnſul von Jn - dien jenſeit des Gangis, welches gegen Norden an Brama, gegen Oſten an Tunquin, gegen Suͤden an Siam und gegen Weſten an Martabant und Arracan grentzet. Anjetzo beſitzet es der Koͤnig von Ava, und ſeynd die Einwohner Goͤtzen-Diener. Die Haupt - Stadt und Koͤnigliche Reſidentz Pegu liegt an dem Fluß gleiches Nahmens, und iſt ein weitlaͤuff - tiger Ort.
  • Pegu, Caypumo, Peguus, großer Fluß in Jndien jenſeit des Gangis, wel - cher im See Chiamay entſpringet, und ſich in den Golfo von Benga - la ergeuſt.
  • Pegu, der Golfo von Pegu, ſuche Martaban.
  • Peibus, ſuche Peybus.
  • Peiks ſeynd des Groß-Sultans Pa - gen oder Edelknaben, welche Muͤ - tzen von geſchlagenem Golde tra - gen. Jhrer ſeynd in allem nur ſechzig, und gehen ſie bey Ceremo -D d 4nienPei Pelnien allernechſt nach dem Groß - Sultan.
  • Peina, kleine Stadt nebſt einem al - ten Schloß am kleinen Fluß Fuſe im Biſchoffthum Hildesheim.
  • Peiz, Feſtung in der Nieder-Lauſitz, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig. Sie liegt 13. Meilen von Berlin.
  • Peking, Pequin, Haupt-Stadt in Chi - na, in der Provintz Peking, und ſoll ſie die groͤſte Stadt in der Welt ſeyn, indem ihr Umfang auf achthalb Meilen, jede Meile zu 3000. Schritten, gerechuet wird. Sie wird in zwey Theile abgeſondert, nemlich in die Stadt der Tartarn und in die Stadt der Chineſer. Es iſt nichts merckwuͤrdigers darinnen zu ſe - hen, als der Kaͤyſerliche Palaſt.
  • Peking, Provintz in China, welche ge - gen Norden durch die welt-be - ruͤhmte Chineſiſche Mauer abge - ſondert wird; ſonſten aber zwi - ſchen den Provintzen Xanſi, Ho - nan und Xantung lieget.
  • Pelagoſa, Adriæ Scopulus, kleine Jnſul faſt mitten im Golfo di Venezia.
  • Peldezimow, freye Koͤnigl. Stadt im Bechiner-Kreis in Boͤhmen.
  • Pella, Pelus, eine kleine Jnſul des Archipelagi, nicht weit von der Jnſul Scio.
  • Pella war eine kleine Stadt in Judæa, im halben Stamm Manaſſe, und hielten ſich die Chriſten daſelbſt auf, welche aus Jeruſalem flohen, ehe Titus daſſelbe belagerte.
  • Peloponeſus, ſuche Morea.
  • Peloton iſt ein kleiner Hauffen Fuß - volck von 40. biß 50. Mann, wel - ches man zwiſchen die Eſcadrons ſtellet, um die Reuterey zu ſecon - diren. Man ſtellet ſie auch in den Hinterhalt in die Defilés oder enge Wege oder anderwerts, wo man keine gantze Eſcadrons oder Regimenter gebraucht.
  • Pemſey, Pevenſeia, ein Hafen in Sous - ſex zwiſchen Ebourn und Haſting.
  • Penbrock, Graffſchafft in Suͤd - Walles, welche gegen Weſten an Cardigan und Caermarden, ſon - ſten aber uͤberall an das Jrlaͤndi - ſche Meer grentzet. Sie iſt reich an Getreyde, Wieſewachs und Stein-Kohlen. Die Haupt-Stadt Penbrock liegt am Golfo von Mil - ford, hat einen guten Hafen, und wird durch ein Schloß beſchuͤtzet.
  • Pene, Panis, Fluß, welcher im Meck - lenburgiſchen Gebiet entſpringet, ſich mit dem Weſtlichen Arm der Oder, welcher den Nahmen Pene annimmet, vereiniget, und in die Oſt-See faͤllet.
  • Peneus, großer Fluß in Griechen - land, welcher ſich in den Golfo di Salonichi ergeuſt.
  • Pengab, ſuche Lahor.
  • Penick, Stadt in Meißen im Ertz - gebuͤrgiſchen Kreiſe. Sie gehoͤ - ret den Freyherrn von Schoͤn - burg.
  • Peninſula, Cherſoneſus, Presqu’Isle, Halb-Jnſul iſt ein Land, das mei - ſtens, jedoch nicht gantz mit Waſ - ſer umfloßen iſt.
  • Penna-Fiel, Stadt in Alt-Caſtilien, nicht weit vom Duero.
  • Pennon de Velez, Rupes Velia, eine gute Feſtung in der Barbarey auf einer kleinen Jnſul, nebſt einem guten Hafen, den Spaniern ge - hoͤrig.
  • Penny, eine Engliſche Muͤntze, wel - che ſo viel iſt, als 6. Saͤchſiſche Pfennige.
  • Penny-Poſt, die Pfennigs-Poſt, iſt ei - ne beqveme Poſt vor die Stadt Londen, indem man vor einen Pen - ny oder 6. Pfennige einen Brieff oder Paquet, ſo nicht uͤber ein Pfund wieget, nicht allein von einem Ende der Stadt biß zumandern,Penandern, ſondern auch biß 10. Mei - len um die Stadt herum ſchicken kan. Zu ſolchem Ende ſeynd in jedem Qvartier der Stadt gewiſſe Haͤuſer beſtimmet, um die Brieffe und Paqvete zu jeder Zeit des Ta - ges anzunehmen. Derjenige nun, welcher den Brieff oder das Pa - qvet abgeben laͤſt, zahlet einen Penny; gehet es abeꝛ auſſerhalb der Stadt, ſo zahlet derjenige, wel - cher ihn empfaͤnget, noch einen Penny
  • Penſion iſt dasjenige, was man ei - nem jaͤhrlich zu ſeinem Unterhalt gibt, oder was ein Fuͤrſt einer ge - wiſſen Perſon beſtimmet, damit ſie das Fuͤrſtliche Intereſſe beob - achtet, oder aber es geſchiehet, um ſeine Erkentligkeit und Gna - de hierdurch zu bezeugen.
  • Penſionarius, welcher vor dieſem Ad - vocat der Provintz genennet wur - de, iſt der Premier Miniſtre derer Staaten der Provintz Holland. Er hat kein Votum deciſivum in der Verſamlung der Staaten die - ſer Provintz, allwo er ſeinen Sitz an der adlichen Tafel nimmet: Sondern er thut den Vortrag derjenigen Dinge, welche in Be - rathſchlagung gezogen werden ſollen. Er fordert und ſamlet die Stimmen der Staͤdte, faſſet die Schluͤße der Staaten ab, ver - lieſet ſelbige, eroͤffnet alle an die Staaten einlauffende Schreiben, conferiret mit den auswaͤrtigen Miniſtern und Geſandten uͤber die vorfallende Staats-Sachen, traͤget Sorge vor die Einkuͤnffte und vor die Erhaltung derer Rechte und Gerechtigkeiten, wie auch vor alles, was zur Wohl - fahrt der Provintz erfordert wird. Er wohnet dem Collegio der De - putirten Raͤthe bey, welche die Souveraineté in Abweſenheit derPen PeqStaaten vorſtellen, und er iſt ein immerwaͤhrender Deputirter an die General-Staaten der verei - nigten Nieder-Lande. Er woh - net auch den Berathſchlagungen des geſamten Adels der Provintz bey, und thut das Wort vor ſie bey den Staaten. Sein Amt waͤhret nur 5. Jahre, und wenn dieſelben verfloſſen ſeynd, ſo be - rathſchlagen die Staaten, ob ihm das Amt von neuem ſolle auffge - tragen werden oder nicht. Allein das erſte wird allemahl beliebet. Uber dieſes hat auch eine jede Stadt in der Provintz Holland ihren beſondern Penſionarium, deſſen Amt in einigen Staͤdten darinnen beſtehet, daß er ſein Gutachten gibt, entweder abſon - derlich was die Angelegenheiten der Stadt betrifft, oder was den gantzen Staat der Provintz an - langet. Dieſe Penſionarii thun an ſtatt ihrer Staͤdte das Wort in der Verſamlung derer Staaten von Holland.
  • Pentagonum iſt eine Figur, welche man insgemein zu den Citadellen gebrauchet. Es iſt ein Polygo - num von 5. Seiten, welche 5. Win - ckel machen, deren jeder zu Auff - richtung eines Baſtions faͤhig iſt.
  • Pentland - oder Picatland-Fyrth, eine Meer-Enge des Caledoniſchen Meeres, zwiſchen Schottland und den Orcadiſchen Jnſuln. Sie iſt ſehr enge, und wegen der Stein-Klippen gefaͤhrlich.
  • Penzlin, kleine Stadt im Hertzog - thum Mecklenburg.
  • Peote, eine Art ſehr leichter Chalou - pen, deren ſich die Venetianer gebrauchen. Sie lauffen ſehr ſchnell, dahero man ſich derſelben bedienet, wenn man eine Poſt ge - ſchwinde uͤberbringen will.
  • Pequin, ſuche Peking.
  • Pera, Flecken in Romania und ſo nahe an Galata, daß er nur allein durch einige Kirch-Hoͤfe davon abgeſondert wird. Er wird un - ter die Vorſtaͤdte der Stadt Con - ſtantinopel gerechnet, und liegt nur allein der Hafen darzwiſchen. Es wohnen viele Chriſten da - ſelbſt, abſonderlich aber alle Chriſtliche Geſandten, ausgenom - men der Kaͤyſerliche, der Polni - ſche und der von der Republic Raguſa, welche zu Conſtantinopel reſidiren.
  • Pera, kleine Stadt an der Weſtlichen Kuͤſte der Halb-Jnſul Malaca. Sie iſt die Haupt-Stadt des klei - nen Koͤnigreichs Pera, welches dem Koͤnig in Siam gehoͤret.
  • Peraſto, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Romanien, am Mar di Marmora.
  • Perche, Perticus, Provintz in Franck - reich, welche gegen Oſten an Be - auce, gegen Norden an die Nor - mandie, gegen Weſten an Maine, gegen Suͤden aber an Verdomois und Blaiſois grentzet. Sie iſt ſehr fruchtbar an Getreyde und Wie - ſewachs, und wird in Ober-und Nieder-Perche eingetheilet.
  • Perecop, Stadt in der kleinen Tar - tarey an einem Iſthmo.
  • Pereczaz, kleine Stadt in Ober-Un - garn und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Pereczaz.
  • Pereslaw, Stadt in der Woywod - ſchafft Kiow.
  • Pergamo, Stadt in dem eigentlich ſo genanten Natolien.
  • Perga, Pirgi, eine ziemlich wuͤſte Stadt in Caramanien.
  • Perigord, Provincia Petrovienſis, Pro - vintz im General-Gouvernement Guienne, welche gegen Norden an Angoumois, gegen Suͤden an Agenois, gegen Weſten an Sain - tonge und das eigentlich ſo ge -Pernante Guienne, gegen Oſten aber an Guercy und Limoſin grentzet. Es iſt ein gebuͤrgiges Land, dar - innen man viele Eiſen-Berg - wercke, Sauer-Brunnen und Ca - ſtanien findet. Man theilet es in Ober-oder Weiß-und in Un - ter-oder Schwartz-Perigord.
  • Perigueux, Petrocorium, Haupt - Stadt in Perigord, am Fluß Isle. Sie hat eine Senechauſſee, ein Pre - ſidial und ein Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff zu Bour - deaux gehoͤrig.
  • Periſtaſi, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Romanien, am Mar di Marmora.
  • Perleberg, Haupt-Stadt in der Landſchafft Priegnitz, am kleinen Fluß Strepenitz. Sie liegt 15. Meilen von Berlin.
  • Perlen-Jnſuln, Inſulæ Unionum, ſeynd 5. oder 6. ſehr kleine Jnſuln auf dem Mar del Sur, am Ein - gange des Golfo di Panama.
  • Permen ſeynd kleine Fahr-Zeuge, gleich den Gondolen, und brau - chet man ſie zu Conſtantinopel, Galata und andern Orten zum uͤberfahren.
  • Permeſo, Termeſſus, kleiner Fluß in Livadien, welcher im Berge Heli - con entſpringet, und ſich in den See von Livadien ergeuſt.
  • Permia Weliki, Permia Magna, Haupt-Stadt des Hertzogthums Permski in Moſcau, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Permski, Permia, Hertzogthum in Oſt-Moſcau an den Grentzen von Siberien.
  • Pernambuco, Fernambuco, eine Ca - pitaney der Portugieſen in Breſil, laͤngs dem Meer, allwo eine groſ - ſe Menge Zucker und Breſilien - Holtz geholet wird.
  • Pernau, Stadt in der Eſtlaͤndiſchen Landſchafft Wycke, am EinflußdesPerdes Flußes Pernau in den Rigi - ſchen Meer-Buſen. Sie iſt be - feſtiget, hat ein feſtes Schloß nebſt einem guten Hafen, und treibet einen ſtarcken Getreyde - Handel. Sie gehoͤret der Kron Schweden.
  • Pernes, kleine Stadt in Artois.
  • Peronne, Stadt am Fluß Somme in der Picardie welche ſo wohl wegen des umliegenden Moraſtes, als auch wegen ihrer Wercke vor ei - ne gute Feſtung zu halten iſt.
  • Perpignan, Perpinianum, Haupt - Stadt der Graffſchafft Rousſillon, am Fluß Tet. Sie iſt ſchoͤn, groß und wohlbefeſtiget, und hat ein ſehr feſtes Schloß auf einem Fel - ſen. Sie hat eine Univerſitaͤt und ein unter den Ertz-Biſchoff zu Narbonne gehoͤriges Biſchoff - thum, auch wird ſie der Schluͤßel der Kron Franckreich gegen Spanien genennet.
  • Perſien, eine der vornehmſten Land - ſchafften in Aſien, welche gegen Weſten an die Aſiatiſche Tuͤrckey, gegen Oſten an das Reich des großen Moguls, gegen Norden an Mavvaralnahra, das Caſpiſche Meer und Georgien, gegen Suͤ - den aber an die Meer-Buſen von Balſera und Ormus und an das Perſianiſche Meer grentzet. Es iſt ein fruchtbares Land an Ge - treyde, Huͤlſen-Fruͤchten, Baum - wolle und Seyde. Man theilet es insgemein in 15. Provintzen ein, welche ſeynd Scirvan, Adir - beitzan, Irvan, Kilan, Tabareſtan, Choraſan, Chuſiſtan, Fars, Kirman, Makeran, Send, Yerach Agemi, Sit - ſiſtan und Sabluſtan. Der Koͤnig in Perſien wird der Sophi, Sephi oder Schach genennet, und die Einwohner ſeynd Mahometaner von der Secte des Haly, da hin - gegen die Tuͤrcken ſich zu der Se -Percte des Omar bekennen. Jedoch giebt es auch viel Armenier und einige Roͤmiſch-Catholiſche in dieſem Reich.
  • Perſianiſche Meer iſt ein Theil von dem Oceano Orientali, welches ſich laͤngs der Perſianiſchen Kuͤſte von dem Meer-Buſen bey Ormus biß an den Einfluß des Flußes Indi erſtrecket.
  • Perth, kleine Provintz in Nord - Schottland, zwiſchen Strathern, Fife, Angus und Govvrée. Die Haupt-Stadt Perth oder Joun - ſtovvn liegt am Fluß Tay, uͤber welchen daſelbſt eine ſchoͤne Bruͤ - cke gehet.
  • Pertois, kleine Landſchafft in Cham - pagne, um die Marne herum.
  • Pertus, le Col de Pertus, Fauces Per - tuſæ, iſt ein Paß uͤber das Pyre - naͤiſche Gebuͤrge zwiſchen Rousſil - lon und Catalogne.
  • Peru, großes Koͤnigreich in Suͤd - America, welches gegen Norden an Popayan, gegen Suͤden an Chili und Paraguay, gegen Oſten an das unbekante Amazonen - Land, und gegen Weſten an das Mar del Sur grentzet. Man thei - let es in drey große Provintzen oder Audientias, welche ſeynd das eigentlich ſo genante Peru, Quito und los Charcas oder la Pla - ta. Es iſt ein ſehr heiſſes aber fruchtbares Land, abſonderlich an Baum-Wolle, Zucker, Baum - Fruͤchten, Getreyde, Oehl und vortrefflichem Wein. Der groͤſte Reichthum aber, welchen die Svanier, als die Beſitzer des Lan - des, daſelbſt gewinnen, beſtehet in Gold, Silber, Qveck-Silber, Zinober und Schmaragden.
  • Peru, das Meer von Peru iſt ein Theil des Mar del Sur, und erſtrecket ſich laͤngs den Kuͤſten von PeruvonPer Peſtvon der Linea Æquinoctiali biß an den Tropicum Capricorni.
  • Porugia, Perouſe, Perugia, Haupt - Stadt der Landſchafft Perugino, nicht weit von der Tyber, welche ziemlich groß und volckreich iſt.
  • Perugino, Ager Peruſianus, Paͤbſtliche Provintz, welche gegen Weſten an Toſcana, gegen Suͤden an Or - vietano, gegen Oſten an die Her - tzogthuͤmer Spoleto und Urbino, gegen Norden aber an die Graff - ſchafft Citta Caſtellana grentzet.
  • Peſaro, Piſaurum, große und nach alter Manier befeſtigte Stadt im Hertzogthum Urbino, am Einfluß des Flußes Foglia. Sie iſt die Reſidentz eines Paͤbſtlichen Lega - ten, und eines Biſchoffs, welcher unter dem Ertz-Biſchoffthum zu Urbino ſtehet.
  • Peſcara, kleine befeſtigte Stadt nebſt einer feſten Citadelle in Abruzzo citra, am Einfluß des Flußes Peſcara.
  • Peſcara, Aternus, Fluß in Abruzzo, welcher im Apenniniſchen Gebuͤr - ge entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Peſcau, kleine Stadt in Nieder-Lau - ſitz, dem Koͤnig in Preußen ge - hoͤrig.
  • Peschiera, Piſcaria, Feſtung in dem Veroneſiſchen Gebiet, auf einer kleinen Jnſul, welche der Lago di Garda und der Fluß Mincio ma - chet.
  • Peſcia, kleiner Fluß im Florentini - ſchen Gebiet, welcher ſich in den Fluß Arno ergeuſt.
  • Peſeguero, kleine Jnſul an der Kuͤſte von Alentejo, um welche noch 4. oder 5. kleine Jnſuln herum liegen.
  • Peſo, ſuche Stuͤck von Achten.
  • Peſt, Stadt in Ober-Ungarn an der Donau, Ofen gegen uͤber, welche An. 1686. durch die Chriſten er - obert wurde.
  • Petarde iſt ein ausgehoͤletes Stuͤck Ertz faſt wie ein Hut geſtaltet. Sie iſt 7. biß 8 Daumen tieff, und 5. Daumen weit am Mundloch. Der Diameter der Schwantz-Schrau - be iſt anderthalb Daumen, das Gewicht aber des Ertzes 55. biß 60. Pfund, und wird ungefehr 5. Pfund zur Ladung erfordert; je - doch ſeynd einige Petarden noch ſtaͤrcker. So bald man die Petar - de geladen hat, thut man ein di - ckes Stuͤcke Bret oben daruͤber, welches an der aͤußeren Seite mit einem eyſernen Stuͤcke Blech be - decket iſt, und welches accurat in das Mund-Loch hinein gehet. Alsdenn verſchmieret man die Ritze mit Wachs, Pech, u. d. m. und alsdenn traͤget man die Pe - tarde bey den Handhaben an den Ort, welchen man ſprengen will. Hernach fuͤget man das Bret ge - nau an das Thor, und zuͤndet die Petarde beym Zuͤnd-Loch durch eine Raqvete an, damit derjenige, ſo ſie loßzuͤndet, Zeit hat, ſich zu retiriren. Es wird aber die Pe - tarde auf einen dicken mit Eyſen beſchlagenen Pflock geſchraubet, damit ſie feſte ſtehet. Man laͤdet ſie nicht gantz voll Pulver, ſon - dern fuͤllet das uͤbrige mit Heu aus.
  • Peterborough, Petroburgum, kleine Stadt in Northampton, am Fluß Neane oder Nine. Jhr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury.
  • Peterwaradein, Petri Væradinum, kleine befeſtigte Stadt an der Do - nau in Sclavonien, nebſt einem feſten Schloß auff einem hohen Berge. Sie wurde An. 1687. durch die Chriſten eingenommen.
  • Petershagen, kleine Stadt an der Weſer im Fuͤrſtenthum Minden, nebſt einem Schloß.
  • Petershauſen, Peterlingen, eine Vorſtadt der Stadt Coſtnitz, nebſt einer Abtey Benedictiner-Ordens, deren Abt ein unmittelbarer Reichs-Stand iſt.
  • Petigliano, Petilianum, kleine befe - ſtigte Stadt im Sieniſchen Gebiet, an den Grentzen des Hertzog - thums Caſtro. Sie gehoͤret dem Groß-Hertzog von Toſcana.
  • Petigoren, Petigori, gewiße Voͤl - cker in Circaßien, zwiſchen dem Fluß Don, dem Mar delle Zaba - che und dem ſchwartzen Meer. Sie haben einen eigenen Regen - ten, und nennen ſich Chriſten, ob ſie ſchon nichts Chriſtliches an ſich bezeigen.
  • Petite Gouave, ſuche Gouave.
  • Petricow, Stadt in der Woywod - ſchafft Siradien.
  • Petrina, gute Feſtung in Croatien, wo ſich der Fluß Petrina mit dem Fluß Kulp vereiniget.
  • Pettaw, Stadt in Nieder-Steyer - marck, an der Draw, dem Ertz - Biſchoff von Saltzburg gehoͤrig.
  • Petteler, le Fort de Petteler, ein Fort nicht weit von Hertzogen - buſch.
  • Petzora, große Provintz in Oſt-Mo - ſcau, welche ſehr gebuͤrgig, kalt und uͤbel bewohnet iſt. Die Haupt - Stadt heißet gleichfalls Petzora, am Fluß Petzora gelegen, wel - cher ſich ins Eys-Meer ergeuſt.
  • Peule, Pagus Pabulenſis, kleine Land - ſchafft in der Caſtellaney Lisle.
  • Peybus, großer See an den Lieff - laͤndiſchen und Moſcowitiſchen Grentzen, welcher ſich vermittelſt des Flußes Narva in den Finlaͤn - diſchen Meer-Buſen ergeuſt.
  • Pezenas, Piſcenæ, Stadt in Nieder - Languedoc, wo die Fluͤße Peyne und Eraut zuſammen kommen.
  • Pfaffenhofen, kleine aber wohlge - bauete Stadt in Ober-Bayern,Pfaim Rent-Amt Muͤnchen, 7. Mei - len von Muͤnchen gelegen.
  • Pfaltz, Palatinatus, eine Provintz in Deutſchland, welche in die Ober-und Unter-Pfaltz gethei - let wird; jedoch ſtoſſen beyde Theile nicht zuſammen, indem das Franckenland darzwiſchen liegt. Die Ober-Pfaltz grentzet gegen Norden an die Marggraff - ſchafft Culmbach, gegen Oſten an Boͤhmen, gegen Suͤden an Neuburg und Baͤyern, gegen Weſten aber an das Nuͤrnbergi - ſche Gebiet. Sie gehoͤret dem Churfuͤrſten zu Baͤyern, ausge - nommen das Fuͤrſtenthum Sultz - bach, die gefuͤrſtete Graffſchafft Sternſtein, und die Graffſchafft Sultzberg. Die Unter-Pfaltz oder die Pfaltz am Rhein grentzet gegen Norden und Oſten an das Ertz-Stifft Maintz und die Land - graffſchafft Darmſtadt, gegen Suͤden an das Wirtembergiſche Gebiet, die Marggraffſchafft Ba - den und das Elſaß, gegen We - ſten aber an Lothringen und das Ertz-Stifft Trier. Man kan ſie in 5. Theile abſondern, welche ſeynd (1.) das Hertzogthum Sim - mern, (2.) das Hertzogthum Zweybruͤck, (3.) die Graffſchafft Spanheim, (4.) die Graff - ſchafft Veldenz und das Fuͤrſten - thum Lautereck, und (5.) die eigentlich ſo genante Pfaltz. Zwiſchen dieſen Theilen liegen noch einige kleine unter andere Herrſchafften gehoͤrige Landſchaff - ten, als die Graffſchafften Rhein - graffenſtein, Leiningen und Fal - ckenſtein, die Herrſchafft Ripoltz - kirch, und die Stiffter Worms und Speyer. Die eigentlich ſo genante oder die Churfuͤrſtliche Pfaltz iſt eines der fruchtbareſten Laͤnder in Deutſchland an Ge -treyde,Pfatreyde, Wein und Wieſe-Wachs. Sie gehoͤret dem Churfuͤrſten zu Pfaltz und beſtehet aus 15. Aem - tern, welche ſeynd Heidelberg, Mosbach, Bretten, Boxberg, Uzberg, Neuſtadt, Germers - heim, Lautern, Alzey, Oppen - heim, Creutznach, Stromberg, Bacharach, Simmern und Kirchberg.
  • Pfaltz, Churfuͤrſt zu Pfaltz iſt des Heiligen Roͤmiſchen Reichs Ertz - Schatzmeiſter, deſſen Erb-Schatz - meiſter der Graff von Sintzen - dorff iſt. Bißhero hat er bey der Kaͤyſerlichen Wahl die letzte Stimme gehabt, jedoch wird ihm hinkuͤnfftig Chur-Hanover ſonder Zweiffel nachgehen. Wenn das Reich ohne Ober-Haupt iſt, ſo iſt er Reichs-Vicarius in den Rhei - niſchen und Schwaͤbiſchen Laͤn - dern und wo das Fraͤnckiſche Recht gilt; welche Wuͤrde ihm aber Chur-Baͤyern ſtreitig ma - chet. So hat er auch das Wild - fangs-Recht, wie nicht weniger das Recht des Geleites durch die Ober-Graffſchafft Catzenelenbo - gen von der Berg-Straße an biß gen Franckfurt, wie auch in der Marggraffſchafft Baden biß gen Pfortzheim, und hiernechſt hat er das Schutz-Recht uͤber die Keßler oder Keßelmacher am Rhein und in der umliegenden Gegend. Die Pfaltzgraffen am Rhein beſtehen aus zwey Haupt - Linien, nemlich aus der Pfaͤltzi - ſchen und Baͤyeriſchen. Die Pfaͤltziſche theilet ſich anjetzo nur noch in 5. Linien, nemlich in die Churfuͤrſtliche oder Neubur - giſche, Sultzbachiſche, Zwey - bruͤctiſche, oder Kleeburgiſche, welche auch die Schwediſche ge - nennet wird, Birckenfeldiſche und Veldenziſche, welche letzterePfa Phanur noch in Weiblichen Erben beſtehet.
  • Pfaltzburg, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, in Lothringen, fuͤnffthalb Meilen von Straßburg an den Elſaßi - ſchen Grentzen gelegen.
  • Pfennig iſt in Ober-Sachſen der zwoͤlffte Theil eines Groſchens.
  • Pfirt, Ferreta, Haupt-Stadt im Sundgau, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Pforte, ſuche Ottomanniſche Pfor - te.
  • Pforte, eine Fuͤrſten-Schule bey Naumburg, dem Churfuͤrſten zu Sachſen gehoͤrig.
  • Pfortzheim, kleine Stadt und Schloß in Nieder-Baden, am Eingange des Schwartzwaldes, und an den Grentzen des Creich - goͤws. Sie liegt am Waſſer Entz, 6. Meilen von Heilbrunn.
  • Pfreimbt, Peremba, Haupt-Stadt und Schloß in der Landgraff - ſchafft Leuchtenberg, wo die Fluͤße Pfreimbt und Nabe zuſammen kommen.
  • Pfulendorff, kleine freye Reichs - Stadt im Hegow des obern Schwabenlandes, und der Roͤ - miſch Catholiſchen Religion zuge - than.
  • Pfund, ſuche Franc.
  • Pfund Sterling iſt in Engelland 20. Schillinge.
  • Pfyn, Vogtey im Tuͤrgow, dem Canton Zuͤrch zugehoͤrig.
  • Phaiofnée iſt ein Fahrzeug in Japon, deſſen ſich die vornehmen Herrn zur Spazier-Fahrt zu Waſſer be - dienen; faſt eben alſo, wie die Jachten in Holland und Engel - land gebrauchet werden.
  • Pharphar, Chryſorrhoas, Fluß in Sy - rien, welcher in der Landſchafft Damas in einen kleinen See faͤl - let.
  • Pharſalia, Stadt in Theßalien, iſt das heutige Farſa, zwiſchen La - riſſa und Zeiton gelegen.
  • Pharus, Vuur-boete, Vuur-baake, Brandaaris, eine Lanterne, iſt ein hoher Thurn an oder in dem Meer bey einem See-Hafen, welcher in der Nacht mit Feuer, oder Lich - tern erleuchtet wird, damit ſich die ankommenden Schiffe dar - nach richten koͤnnen.
  • Philadelphia, große und volckreiche Stadt in Natolien, am Fluß Chiais. Die Chriſten haben da - ſelbſt einen Ertz-Biſchoff.
  • Philadelphia, eine Stadt, welche die Qvacker in Penſylvania ge - bauet haben.
  • Philippe, le Fort Philippe, ein Fort am Einfluß des Flußes Aa, un - terhalb Grevelingen.
  • Philippeville, Philippopolis, feſte Stadt im Frantzoͤſiſchen Henne - gau, an den Grentzen des Stifftes Luͤttig.
  • Philippi, Stadt in Macedonien ge - gen den Grentzen von Romanien. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum, iſt aber ſehr verwuͤſtet und uͤbel bewohnet.
  • Philippine, Feſtung, die ein regu - lier Viereck iſt, in Flandern an dem Canal, welcher die Jnſul Terneuſe vom feſten Lande ab - ſondert, zwiſchen Sas von Gent und Birvliet gelegen.
  • Philippiniſche Jnſuln liegen in A - ſien zwiſchen China und den Mo - luckiſchen Jnſuln. Jhr Erdreich iſt ſehr hitzig, jedoch fruchtbar an Reiß, Palmen-Baͤumen, Pfef - fer, Zimmet, Jngber, Saffran, Zucker, Honig u. d. m. So fin - det man auch Gold in der Erde, und Perlen an der Kuͤſte. Man zehlet derſelben etzliche tauſend, und haben die Spanier auff den - ſelben verſchiedene. Colonien:Phi PiaDie uͤbrigen Einwohner aber ſeynd Goͤtzen-Diener.
  • Philippopoli, Tuͤrckiſche Stadt in Romania am Fluß Mariza. Sie iſt ziemlich groß, und hat einen Ertz-Biſchoff.
  • Philippsburg, kleine Stadt im Stifft Speyer, wo der Fluß Saza in den Rhein faͤllet, 2. Meilen von Heydelberg und Mannheim gelegen. Sie iſt mit 7. Baſtio - nen befeſtiget, und hat viele Auſ - ſenwercke; wie denn auch der moraſtige Erdboden ſehr zu ihrer Befeſtigung dienet. Sie iſt dem Reich in dem Ryswickiſchen Frie - den wiedergegeben worden.
  • Philippsſtadt, kleine Stadt zwi - ſchen einem Moraſt in der Weſt - Gothlaͤndiſchen Provintz Werme - land.
  • Phinica, kleine Stadt in Natolien an der Kuͤſte der Landſchafft Menteſeli.
  • Phinn, Fines, kleine Stadt im Tuͤr - gow, am Fluß Thur.
  • Phocis war eine Provintz in Grie - chenland zwiſchen Boͤotien und Aetolien, und iſt dieſelbe Gegend ein Theil des heutigen Livadien.
  • Phœnicien, einer von den drey Theilen von Syrien, welcher ſich von Weſten gegen Oſten, vom Wuͤſten Arabien biß an das Mit - tellaͤndiſche Meer erſtrecket.
  • Phrygia war vor Alters eine Pro - vintz in Klein-Aſien, und wur - de in Groß-und Klein-Phrygia eingetheilet. Jenes heißet heu - tiges Tages Germian, dieſes aber Sarcum.
  • Piacenza, Ducatus Placentiæ, Her - tzogthum in Jtalien, welches ſich von dem Po biß an das Apenni - niſche Gebuͤrge erſtrecket, und dem Hertzog von Parma zugehoͤ - ret. Man ſiedet viel und ſehr weißes Saltz darinnen, und dieHaupt -Pia PicHaupt-Stadt Piacenza, Plaiſance, Placentia, liegt am Po. Sie iſt befeſtiget, und hat eine Citadelle, eine Univerſitaͤt, und ein unter den Ertz-Biſchoff zu Bologna ge - hoͤriges Biſchoffthum.
  • Pianoſa, Planaſia, kleine Jnſul auff dem Toſcaniſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Elba. Sie gehoͤ - ret zu dem Stato delli Preſidii.
  • Piaſtra, Spaniſche Silber-Muͤntze, welche im Koͤnigreich Neapolis 9. Carlini gilt. Eine Florentiniſche Piaſtra iſt ſo viel als eilffthalb Paoli.
  • Piave, Plavis, Fluß, welcher im Tyroli - ſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich durch zwey Einfluͤße, unter welchen der Suͤdliche den Nah - men Piaveſelle annimmet, in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Picardie, eines von den 12. General - Gouvernements in Franckreich, welches gegen Oſten an Cham - pagne, gegen Suͤden an die Isle de France, gegen Weſten an die Normandie und das Britanniſche Meer, gegen Norden gleichfalls an dieſes Meer wie auch an die Niederlande grentzet. Es wird in 8. Landſchafften eingetheilet, welche ſeynd le Pais Reconquis, le Boulonois, le Ponthieu, le Vi - meu, l’Amienois, le Santerre, le Vermandois und le Tierraſche.
  • Picello, Pſyllium, alte Stadt in dem eigentlich ſo genanten Natolien am ſchwartzen Meer.
  • Picighitone, Piceleo, kleine Stadt am Fluß Adda, in dem Cremoni - ſchen Gebiet, nebſt einer feſten Citadelle.
  • Pickaroon, eine Art Raub-Schiffe.
  • Pickering, Stadt in Yorkshire.
  • Pico, eine von den Azoriſchen Jn - ſuln.
  • Pico, Sierra de Pico, ein Gebuͤrge im Spaniſchen Eſtremadura, wel -Pic Pieches ſich biß an beyde Caſtilien und an Leon erſtrecket.
  • Picolmayo, la Plata, Fluvius Argen - teus, Fluß in Suͤd-America, welcher bey Potoſi in der Provintz de los Charchas entſpringet, und ſich in den Fluß Paraguay ergeuſt, welcher dannenhero Rio de la Plata genennet wird.
  • Pie di Luco, ein See im Hertzog - thum Spoleto.
  • Piedeſtal iſt ein Viereck, welches einer Saͤule zum Fundamente dienet.
  • Piedmont, Piemont, Pedemontium, in allgemeinem Verſtande genom - men, begreiffet alle Laͤnder des Hertzogs von Savoyen jenſeit der Alpen, ausgenommen den Savoyiſchen Montferrat und die Graffſchafft Nizza nebſt ihrem Zu - gehoͤr.
  • Piedmont, Fuͤrſtenthum in Piemont, welches ſich laͤngs den Alpen, an welche es gegen Norden und We - ſten ſtoͤßet, biß an das Apenni - niſche Gebuͤrge, welches ihm ge - gen Suͤden liegt, erſtrecket. Es iſt ein fruchtbares Land an Ge - treyde, Wein, Obſt und Weyde. Der aͤlteſte Printz in Savoyen wird allemahl von dieſem Fuͤr - ſtenthum tituliret, und begreif - fet daſſelbe 6. Gebiete, nemlich das von Turin, Savigliano, Coni oder Cuneo, Mondovi, Chieraſco und Chiers oder Chieri.
  • Pienza, Corſinianum, kleine Stadt im Sieniſchen Gebiet.
  • Pierreſciſe, Pierre enciſe, Petra ſcis - ſa, feſtes Schloß in der Provintz Lionnois, auff einem Felſen, all - wo man unterweilen die Staats - Gefangenen zu verwahren pfle - get.
  • Pieton. kleiner Fluß, welcher im Dorffe Pieton im Hennegau ent -ſpringet,Pie Pilſpringet, und ſich oberhalb Char - leroy in die Sambre ergeuſt.
  • Pietra, Feſtung, dem Hertzog von Parma gehoͤrig, und an den Grentzen von Lucca gelegen.
  • Pietra Piloſa, Petra Piloſa, kleine Stadt auff einem Felſen in Jſtri - en, und die Haupt-Stadt eines Marquiſats, welches den Vene - tianern zugehoͤret.
  • Pietra Santa, Flecken nebſt einem Biſchoffthum im Toſcaniſchen Ge - biet.
  • Pignerol, Pinarolium, Stadt in Piemont am Fluß Cluſon. Sie war die Fraͤntzoͤſiſche Grentz-Fe - ſtung und der Schluͤßel gegen J - talien. Sie iſt aber Anno 1696. dem Hertzog von Savoyen wie - dergegeben, und ſeynd ihre Wer - cke nebſt der auff einen Felſen gebaueten Citadelle geſchleiffet worden.
  • Pilaca, Piluca, kleiner Fluß in Ca - labria oltra, welcher ſich ins Jo - niſche Meer ergeuſt.
  • Pilatus-Berg, Fracmont, ein Berg an den Grentzen des Cantons Un - terwalden. Oben auff dem Gi - pfel iſt der Pilatus-See, in wel - chem ein großes Ungewitter ent - ſtehet, wenn man einen Stein hinein wirffet. Man erzehlet, daß ſich auff dieſem Berge Pilatus jaͤhrlich einer oder der andern Perſon zeiget, welche noch in dem - ſelben Jahre ſterben muß.
  • Pilgrim, Pelerin, alſo nennet man diejenigen, welche aus Andacht oder wegen eines Geluͤbdes eine Reiſe an einen Ort thun.
  • Pilkal, Stadt in Semigallien.
  • Pilken, Stadt in Curland.
  • Pillau, gute Feſtung und Hafen in Samland, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig. Sie liegt 14. Meilen von Dantzig.
  • Pilori iſt zu Paris mitten auff dem Marckt-Platz ein durchſichtiges hoͤltzernes Gebaͤude in Geſtallt ei - nes Thurnes, in welchem ein Zimmer-Werck iſt, ſo ſich herum - drehet. Jn dieſes ſetzet man die Verbrecher, um ſelbige oͤffentlich zu Spott zumachen.
  • Pilote, Stierman, Stuurman, Steu - ermann iſt ein Schiff-Officier von der Equipage, welcher den Lauff des Schiffes richtet, und daſſelbe regieret. Der zweyte und dritte Steuermann ſtehet dem erſten in ſeinen Verrichtungen bey: Je - doch ſeynd nur auff den groͤſten Krieges-Schiffen 3. Steuermaͤn - ner, oder wenn man eine weite Reiſe vor hat. Auff den andern Schiffen ſeynd einer oder zwey Steuermaͤnner, nach Beſchaffen - heit des Schiffes und der vorha - benden Reiſe, und beobachten ſie nebſt dem Schiffer die Segel ſamt dero Stellung. Gleichwie nun das Schiff-Volck in drey Wachten oder Compagnien ein - getheilet iſt: Alſo hat jeder von dieſen Schiff-Bedienten eine Wacht, und berathſchlagen ſie ſich uͤber die See-Charten, um den Cours recht zuhalten. Der Steuermann muß ſtets am Steu - er-Ruder ſeyn, und dem Capi - tain von Zeit zu Zeit Nachricht geben, in welcher Gegend nem - lich ſeiner Meinung nach ſich das Schiff zur ſelbigen Zeit befindet; dahero er in den See-Charten, in der Aſtronomie, u. d. m. wohl erfahren ſeyn muß.
  • Pilſen, Pilſena, große und befeſtigte Stadt im Pilsner-Kreis in Boͤh - men, am Fluß Mieß.
  • Pilsna, kleine Stadt am Fluß Wil - ſoke, in der Woywodſchafft Sen - domir.
  • Pilsno, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Pinaſſe iſt ein von hinten zu erhoͤ - hetes, langes, enges und leich - tes Fahrzeug, mit einem vier - eckigten Hintertheil, welches mit Segel und Rudern nebſt 3. Ma - ſten verſehen iſt; dahero es zum auslauffen, zum recognoſciren und zu Ausſetzung der Mann - ſchafft an eine Kuͤſte ſehr beqvem iſt.
  • Pinghiam, große und reiche Stadt in der Provintz Xanſi in China.
  • Pinglo, große Stadt in der Provintz Quangſi in China.
  • Pingive, Stadt in der Provintz Queichu in China.
  • Pinhel, Pignel, Pinelum, kleine be - feſtigte Stadt in der Portugieſi - ſchen Provintz Tra-los-Montes.
  • Pinleang, Stadt in der Provintz Xanſi, am Fluß. King, in Chi - na.
  • Pinneberg, Graffſchafft in Stor - marn. Sie gehoͤret theils dem Koͤnig in Daͤnnemarck, theils dem Hertzog von Holſtein-Got - torp, und die Haupt-Stadt Pin - neberg liegt am Fluß Owe.
  • Pinque, Pink, iſt eine Art von Flu - ten und Laſt-Schiffen, welche eben alſo zugerichtet, wie andere Schiffe; jedoch iſt es ſehr ſchwer, darmit anzulaͤnden. Sie ſeynd hinten ſo rund, als forne, haben einen ſehr dicken Bauch, und fuͤh - ret jedes ungefehr 300. Tonnen. Sie werden zum Stock-Fiſch - Fange gebrauchet. Jn Franck - reich aber nennet man Flutes alle diejenigen Schiffe, welche bey der Krieges-Flotte anſtatt eines Magazins oder Hoſpitals dienen, oder welche zum Transport der Trouppen gebrauchet werden, ob es ſchon ſonſt Krieges-Schiffe geweſen ſeynd.
  • Pinſen, Feſtung im Brabantiſchen Holland, mitten im Moraſt bey Berg-op-Zoom gelegen.
  • Pinsko, ein groſſes Gebiet in der Woywodſchafft Brieſcia, nebſt der Stadt Pinsko, welche am Fluß Pina liegt.
  • Piomba, kleiner Fluß in Abruzzo oltra, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Piombino, Principatus Plumbinenſis, kleines Fuͤrſtenthum in Jtalien, zwiſchen dem Piſaniſchen und Sie - niſchen Gebiet. Es hat als ein Meylaͤndiſches Lehn ſeinen ab - ſonderlichen Fuͤrſten, welches anjetzo der Hertzog von Sora aus dem Geſchlechte Buoncompagno iſt. Die Haupt-Stadt Piombino, welche befeſtiget und mit Spani - ſcher Garniſon verſehen iſt, liegt am Canal gleiches Nahmens, und hat einen ſehr guten Hafen. Zu dieſem Fuͤrſtenthum gehoͤret auch die Jnſul Elva, ausgenom - men Porto Lengone und Porto Ferraio, deren jenes dem Koͤnig in Spanien, dieſes aber dem Groß-Hertzoge von Toſcana zu - gehoͤret.
  • Pionniers, Schantzgraͤber, werden bey dem Kriegs-Volck darzu ge - brauchet, daß ſie die Wege beſ - ſern, an den Lauff-Graͤben ar - beiten, und allerhand dergleichen Arbeit verrichten muͤſſen.
  • Piontkum, Stadt in der Woywod - ſchafft Lenczicz.
  • Piperno, Privernum, kleine Stadt in der Campagna di Roma.
  • Pique, eine Art Waffen, welche aus einer runden Stange beſtehet, die ungefehr 13. oder 14. Fuß lang iſt. Forne aber hat ſie eine breit geſchlagene eyſerne Spitze. Die Piquenirer gebrauchet man wieder den Einbruch der Reuterey bey dem Fuß-Volck; jedoch ſeyndſiePiq Piſſie nunmehro meiſtentheils ab - gekommen.
  • Piquigny, Piquinacum, Stadt in der Picardie.
  • Pirano, kleine Stadt in Jſtrien auff einer kleinen Jnſul, welche die Seen bey Largone und bey Trieſte machen.
  • Piritz, kleine Stadt im Stetiniſchen Gebiet.
  • Pirna, Stadt nebſt einem feſten Schloß an der Elbe, 2. Meilen von Dreßden, in Meißniſchen Krei - ſe. Hieſelbſt ſeynd gute Stein - bruͤche.
  • Pirogue, Prauuvve, ein Schiff, wel - ches aus einem eintzigen Baum gezimmert iſt, deſſen ſich die Wil - den in Suͤd-America gebrauchen. Auff einer Pirogue befinden ſich offtmahls biß 50. Mann nebſt ihrer Krieges-Munition.
  • Piſa, Piſæ, große aber nicht volck - reiche Stadt, welche der Fluß Arno in zwey Theile abſondert, in Toſcana gelegen, und hat ſie einen Hafen, weil jetzt-gedachter Fluß nicht weit darvon in die See faͤllet. Sie hat ein Ertz-Bi - ſchoffthum, eine Univerſitaͤt, ei - nen Groß-Hertzoglichen Palaſt und Arſenal, auch iſt ſie die Re - ſidentz des Ritter-Ordens S. Ste - phani. Jhr Gebiet wird il Piſa - no oder Piſentino genennet, und liegt zwiſchen dem Florentiniſchen und Sieniſchen Gebiet, wie auch zwiſchen dem Fuͤrſtenthum Piom - bino, der Republic Lucca und dem Toſcaniſchen Meer.
  • Piſatello, kleiner Fluß in Romagna, welcher ſich nicht weit vom Meer in den Fluß Savignano ergeuſt.
  • Piſciota, kleiner Fluß im Principato citra, welcher ſich ins Toſcani - ſche Meer ergeuſt.
  • Piſcopia, kleine Jnſul auff dem Ma -Piſ Plare di Scarpanto, zwiſchen den Jn - ſuln Stampalia und Rhodus.
  • Piſeck, Stadt im Prachenſer-Kreis in Boͤhmen.
  • Piſida, Fluß in der großen Tarta - rey, welcher ſich in das Tartari - ſche Meer ergeuſt.
  • Piſtoia, große und ſchoͤne Stadt im Florentiniſchen Gebiet am klei - nen Fluß Stella, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Florentz gehoͤrig.
  • Piſtole, ein Feuer-Gewehr, deßen ſich insgemein die Reuter gebrau - chen, und ſelbiges mit der rech - ten Hand loß ſchieſen. Seine Laͤnge iſt nebſt dem Schafft an - derthalb Fuß, und ohne den Schafft ein Fuß. Der Diameter der Kugel aber traͤget 5. Linien aus.
  • Piſtole, ſuche Louys d’Or, und Dop - pia.
  • Piſuerga, Piſoraca, Fluß, welcher im Alt-Caſtilianiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich nicht weit von Valladolid in den Douro er - geuſt.
  • Pitan, eine von den Provintzen des großen Moguls jenſeit des Gan - gis laͤngs dem Fluß Kanda.
  • Pitha, großer Fluß in Schweden, welcher im Norwegiſchen Gebuͤr - ge entſpringet, und ſich in den Sinum Bothnicum ergeuſt.
  • Pitha-Lapmarck, ein Gebiet in Lapland.
  • Pithyuſiſche Jnſuln, alſo werden die beyde Jnſuln Yuica und For - mentera genennet.
  • Pitineo, Aleſa, Fluß im Val di De - mona in Sicilien, welcher ſich ins Tyrrheniſche Meer ergeuſt.
  • Pizzighitone, ſuche Picighitone.
  • Placat iſt eine Obrigkeitliche ſchrifft - liche Verordnung, welche den Unterthanen publiciret wird.
  • Place d’Armes, Waffen-Platz, alſoE e 2nen -Planennet man in einer Feſtung einen weiten und freyen Platz, welcher ſich entweder mitten in der Feſtung an dem Ort, wo die vornehmſten Gaſſen hingehen, oder zwiſchen den Haͤuſern und dem Wall befindet. Er dienet darzu, daß man die Soldaten da - ſelbſt verſamlet, wenn ein Lermen entſtehet, oder wenn eine Ordre des Commandanten vollzogen werden ſoll. Jm Feld iſt der Waffen-Platz ein großes Erd - reich, welches man forne oder an den Seiten eines Lagers hier - zu beſtimmet. Daſelbſt ſtellet man die Trouppen in Schlacht - Ordnung. Hiernechſt hat auch iede Compagnie zu Pferd und Fuß im Lager ihren beſondern Waffen-Platz, welcher nichts an - ders iſt, als derjenige Ort, wo ſie ſich verſamlet. La Place d’Ar - mes oder der Waffen-Platz ei - ner Attaque oder Tranchée iſt ein mit einem Epaulement oder ei - ner Bruſtwehr verſehener Gra - ben, dahin man Cavalerie und Infanterie logiret, um die Ar - beit der Tranchée wieder die Ausfaͤlle der Belagerten zu be - decken.
  • Place des Victoires iſt ein großer Platz zu Paris in dem Quartier de Richelieu, und hat er ſeinen praͤchtigen Nahmen von der Sta - tua des jetzigen Koͤnigs, Ludwigs des XIV. bekommen, welche durch die Goͤttin des Sieges gekroͤnet wird, nebſt vielen Baſſorilievi, welche die theils wahren theils eingebildeten Siege dieſes Koͤni - ges voꝛſtellen. Dieſe Statua iſt nahe bey der Kirche de Notre Dame des Victoires, welche den Patribus Au - guſtinianis diſcalceatis gehoͤret.
  • Placentia, Stadt in Alt-Caſtilien, nebſt einem Biſchoffthum, unterPladen Ertz-Biſchoff zu Toledo gehoͤ - rig. Sie liegt im Gebuͤrg auff einem Huͤgel, und hat ein feſtes Schloß.
  • Placentia, ſuche Plazencia.
  • Plaiſance, ein Fort nebſt einem Ha - fen, welches eine Frantzoͤſiſche Co - lonie an der Oeſtlichen Kuͤſte der Jnſul Terre Neuve iſt.
  • Plaiſance, kleine Stadt in der Pro - vintz Armagnac. Eine andere Stadt gleiches Nahmens findet man in Rouergue.
  • Plana, kleine Jnſul auff dem Archi - pelago, zwiſchen Stampalia und Candia.
  • Planeten ſeynd einige Sterne, wel - che nicht wie die Fix-Sterne ſtets auff einerley Puncte angetroffen werden; dergeſtalt daß ſie nicht ſtets in einerley Weite von einan - der entfernet ſtehen, ob ſie, ſchon einen ordentlichen Lauff haben, welcher unterſchiedlich iſt, nach - dem ſie nahe oder ferne von der Sonne ſtehen. Es ſeynd derſel - ben ſieben, nemlich Saturnus, Ju - piter, Mars, die Sonne, Vinus, Mercurius und der Mond.
  • Planiza, Fluß in Sacania, in Morea, welcher ſich in den Golfo di Napo - li ergeuſt.
  • Plappert, eine kleine Muͤntze, wel - che im Ertz-Stifft Maintz 3. Kreu - tzer gilt.
  • Plaſencia, ſuche Plazencia.
  • Plaßenburg, ſuche Culmbach.
  • Plata, Argentea, Haupt-Stadt der Provintz de los Charcas in Suͤd - America, am Fluß Picolmayo. Die Spanier haben ſie erbauet, und iſt daſelbſt ein Ertz-Biſchoff - thum nebſt der Audientia vorge - dachter Provintz.
  • Plata, große Provintz in Paraguay, in Suͤd-America. Die Spa - nier haben daſelbſt einige Colo - nien, nemlich l Aſſumption, Bue -nosPlanos Aires, Los ſette Corrientes, S. und Spiritu ſanto oder la Torre de Gabolo.
  • Plata, der Fluß de la Plata, alſo wird der Fluß Paraguay zuletzt genen - net.
  • Platamona, befeſtigte Stadt in Theſ - ſalien, nicht weit vom Golfo di Salonichi.
  • Platano, Fluß im Val di Mazara in Sicilien, welcher ſich ins Barba - riſche Meer ergeuſt.
  • Platteforme iſt ein zubereiteter Ort, um eine Batterie zum Geſchuͤtz auffzurichten, welches geſchiehet entweder durch Erhoͤhung der Erde auff dem Walle einer Fe - ſtung, oder durch Zuſammenſtel - lung einiger Breter oder Boh - len, welche nach und nach in die Hoͤhe gehen, und auff welchen die Stuͤcke gepflantzet ſeynd, entwe - der in einer Caſematte oder außer - halb der Feſtung in einer Attaque, damit man von ſolcher Plattefor - me uͤber die Bruſtwehr hinaus ſchießen koͤnne. Man ſaget auch von einem Hauſe, daß es als eine Platteforme bedecket ſeye, wenn man oben kein Tach gewahr wird.
  • Plauen, Plavia, Stadt im Voigt - lande, an der Elſter, nebſt einem Schloß, dem Hertzog von Sach - ſen-Zeitz gehoͤrig. Sie liegt vierte - halb Meilen von Hof.
  • Plawe, kleine Stadt im Hertzog - thum Mecklenburg an dem See Plawe, dem Hertzog von Mecklen - burg-Schwerin gehoͤrig.
  • Plazencia, eine ſchoͤne Stadt und Cita - delle im Spaniſchen Eſtremadu - ra, nebſt einem Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff zu Compo - ſtell gehoͤrig. Sie liegt 12. Spa - niſche Meilen von Alcantara.
  • Plazencia, kleine Stadt in Guipu - ſcoa, am Fluß Deva.
  • Plemp iſt eine Art kleiner Fiſcher - Nachen oder Kaͤhne.
  • Pleſcow, Hertzothum in Moſcau, zwiſchen dem Hertzogthum Novo - grod-Weliki, Lithauen, Liefland und Jngermanland. Die Haupt - Stadt Pleſcow liegt am Fluß Weliki, wo derſelbe in den See Peibus faͤllet. Sie iſt groß und wohl befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß auff einem Felſen.
  • Pleße, freye Herrſchafft in Ober - Schleſien an den Grentzen des Fuͤrſtenthums Teſchen, dem Graffen von Promniz gehoͤrig. Die Haupt-Stadt heißet gleich - falls Pleße, welche an der Wei - xel liegt, und ein Schloß hat.
  • Pleurs, Plurs, Piuri, Plurium, war ein großer Flecken in der Graff - ſchafft Chiavenne in Graubuͤn - den, wurde aber An. 1618. durch viele loßgerißene Felſen gantz be - decket.
  • Pleymouth, ſuche Plimouth.
  • Plicht iſt der Austritt der Backe in einem Schiffe nach der Gallion zu.
  • Plimouth, Pleymouth, beruͤhmte Stadt in Devonshire am Einfluß des Flußes Tamer in den Canal, nebſt einem großen und beruͤhm - ten Hafen, welcher durch ein fe - ſtes Schloß beſchuͤtzet wird.
  • Plimouth, Neu-Pleymouth, kleine Stadt in Neu-Engelland an der Kuͤſte.
  • Ploczko, Woywodſchafft in Maſo - vien, welche vier Gebiete hat, nemlich Ploczko, Zancren, Mlava und Stenen.
  • Ploczko, Haupt-Stadt der Woy - wodſchafft gleiches Nahmens, an der Weixel, nebſt einem feſten Schloß und Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff zu Gneſen gehoͤrig.
  • Ploͤn, Plona, Fuͤrſtenthum in Wa - grien, dem Hertzog zu Holſtein - Ploͤn gehoͤrig. Die Haupt - Stadt Ploͤn liegt an einem See, und hat ein ſchoͤnes Schloß. Zu dieſem Fuͤrſtenthum gehoͤren auch die Kloͤſter Arensboͤck und Rein - feld.
  • Ploutin, Plotinopolis, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Romanien, wo die Fluͤße Capriza und Mariza zuſammen kommen.
  • Plurs, ſuche Pleurs.
  • Pluviale iſt ein großer Rock oder Ce - remonien-Habit, welchen die Bi - ſchoͤffe, Prieſter und andere geiſt - liche Perſonen bey gewiſſen Fun - ctionen tragen. Das Pluviale gehet um die gantze Perſon her - um, und wird forne mit zwey Ha - cken zuſammen gemachet.
  • Pluviers, Pithiviers, kleine Stadt am Fluß Oeuf in der Landſchafft Or - leanois.
  • Plymton Maries, Stadt in Devon - shire.
  • Po, Padus, Eridanus, der vornehmſte Fluß in Jtalien, welcher in dem Berge Viſo, an den Grentzen der Provintz Dauphiné entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia durch 4. Einfluͤße ergeuſt, welche il Po Grande, il Po di Ariano, il l’o di Volana und il Po di Argenta oder di Primaro genennet werden.
  • Pocklington, Stadt in Yorkshire.
  • Pocutie, kleine Landſchafft in der Woywodſchafft Lemberg, an den Siebenbuͤrgiſchen und Wallachi - ſchen Grentzen.
  • Podenſtein, kleine Stadt und feſtes Schloß im Stifft Bamberg.
  • Podeſtà iſt in Jtalien ein hoher Be - amter in einer Stadt, welcher - ber das Juſtiz - und Policey-We - ſen geſetzet iſt. Zu Venedig und Genua iſt es eine Obrigkeitliche Perſon, welche die Juſtiz an ver -Pod Poiſchiedenen nnter ſie gehoͤrigen Orten verwaltet.
  • Podhajecz, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Podlachien, oder Bielsko, große Woywodſchafft in Maſovien, wel - che gegen Weſten an das eigent - lich ſo genante Maſovien, und gegen Oſten an Lithauen grentzet. Sie beſtehet aus den 3. Gebieten Bielsko, Drogiczyn und Miel - nick.
  • Podolien, Landſchafft in Klein - Reußen, welche 3. Gebiete be - greiffet, nemlich Caminiee, Trembovla und Laticzow. Sie liegt unter der Walachey am Nie - ſter, und erſtrecket ſich neben Sie - benbuͤrgen und Moldau biß ge - gen die Tuͤrckey und das ſchwartze Meer.
  • Podock, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Poggibonzi, Poggium Bonitii, kleine Stadt und wuͤſtes Schloß in Toſcana, welche ihres Schnupff - Tabacks wegen beruͤhmt iſt.
  • Poggio-Reale, kleine Stadt nicht weit von Neapolis, in Terra di Lavoro.
  • Pœnitentiarius iſt der Groß-Vicarius eines Biſchoffs, und hat uͤber alle Gewiſſens-Sachen zu richten; dahero er die Macht hat, von al - len denjenigen Faͤllen zu abſolvi - ren, uͤber welche ſonſten niemand als der Biſchoff oder Ertz-Bi - ſchoff die Abſolution geben kan. Der Pabſt hat einen Groß- - nitentiarium, welcher ein Cardinal und das Ober-Haupt vieler an - dern Pœnitentiariorum iſt.
  • Pohem, Moſcowitiſche Feſtung in Siberien am Fluße Taßa.
  • Poictiers, Pictavium, Haupt-Stadt in Poitou auff einem kleinen Huͤ - gel, an welchem der Fluß Clain und ein anderer kleiner Fluß zu -ſam -Poi Polſammen koͤmmet. Sie iſt eine der groͤſten Staͤdte in Franckreich, und hat eine Senechauſſée, ein Preſidial, eine Univerſitaͤt und ein unter den Ertz-Biſchoff zu Bour - deaux gehoͤriges Biſchoffthum.
  • Poiſſy, Piſciacum, kleine Stadt in der Isle de France, an der Seine.
  • Poitou, Poictou, Provincia Pictavien - ſis, große Provintz in Franckreich, welche gegen Norden an Breta - gne und Anjou, gegen Oſten an Touraine und Marche, gegen Suͤ - den an Angoumois, Saintonge und Aunis, gegen Weſten aber an das Gaſcogniſche Meer grentzet. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, auch waͤchſet Wein darinnen, und zeu - get ſie viel Vieh, abſonderlich große Maul-Eſel. Man theilet ſie in Ober-und Nieder-Poitou.
  • Poix, Piſæ, Dorff nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums in der Picar - die.
  • Pola, befeſtigte Stadt in Jſtrien nebſt einem Schloß und großen Hafen, den Venetianern gehoͤ - rig. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Patriaꝛchen zu Aquileja.
  • Polacre oder Polaque iſt ein Fahr - zeug auff der Mittellaͤndiſchen See, welches einen Foͤrder - Maſt mit einem unten breiten und oben zugeſpitzten Segel hat; An der Boegſpriet aber fuͤhret es ein großes viereckigtes Segel. Man ruͤſtet dieſes Fahrzeug mit 5. biß 6. Stuͤcken aus, wenn man es zum Dienſt der großen Schiffe anwenden will.
  • Polanecz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Pole, Provintz in Weſt-Moſcau, welche meiſtentheils moraſtig, der uͤbrige Theil aber voll Holtz iſt.
  • Polen, Koͤnigreich in Europa, wel - ches gegen Suͤden an die Wal - lachey, Siebenbuͤrgen und Un -Polgarn, gegen Weſten an Deutſch - land, gegen Norden an die Oſt - See, Liefland und Moſcau, gegen Oſten aber gleichfalls an Moſcau und an die kleine Tartarey gren - tzet. Es beſtehet aus zwey Haupt-Theilen, nemlich aus dem inſonderheit alſo genanten Koͤ - nigreich Polen und aus dem Groß-Hertzogthum Lithauen. Die Roͤmiſch-Catholiſche Religi - on iſt die vornehmſte im Lande, ie - doch wird auch die Gꝛiechiſche und Juͤdiſche gedulet; wie denn auch darinnen noch viele Evangeli - ſche, abſonderlich im Polniſchen Preußen / ingleichen Reformir - te, Arrianer, Socinianer und Tuͤrcken zu finden ſeynd. Es iſt ein Wahl-Koͤnigreich, und wird auch eine Republic genennet, weil es ein theils Monarchi - ſcher, theils Ariſtocratiſcher Staat iſt.
  • Polen, das inſonderheit alſo genan - te Koͤnigreich Polen grentzet ge - gen Norden an Lithauen und die Oſt-See, gegen Oſten an den Dnieper und Moſcan, gegen Suͤ - den an den Dnieſter, das Carpa - thiſche Gebuͤrge, Moldau und O - ber-Ungarn, und gegen Weſten gleichfalls an Ungarn, Maͤhren, Schleſien, die Marck Branden - burg und Hinter-Pommern. Nach ſeiner ietzigen Groͤße ver - gleichet es ſich ungefehr mit Franckreich, und beſtehet aus 8. Provintzen, welche ſeynd Groß - oder Nieder-Polen, Klein-oder Ober-Polen, Preußen, Klein - Reußen, Maſovien, Samogi - tien, Volhynien und Podlachi - en. Groß - oder Nieder-Polen liegt an den Schleſiſchen, Bran - denburgiſchen und Preußiſchen Grentzen, und ſtoͤßet gegen Oſten und Suͤden an Klein-Polen. E e 4Hier -PolHiervon iſt unter dem Wort Groß-Polen gehandelt worden. Klein - oder Ober-Polen gren - tzet gegen Norden an Maſovien und Podlachien, gegen Weſten an Groß-Polen, gegen Suͤden an Ungarn und gegen Oſten an Reußen. Es begreiffet 3. Woy - wodſchafften, nemlich Cracau, Sendomir und Lublin.
  • Poleſino di Rovigo, ſuche Rovigo.
  • Policandro, Philocandres, kleine Jn - ſul des Archipelagi.
  • Policaſtro, ziemlich wuͤſte Stadt am Golfo di Policaſtro im Principato citra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Salerno gehoͤrig.
  • Policey iſt die Ordnung des Regi - ments, welche in einem Lande o - der in einer Stadt beobachtet wird.
  • Policzka, Koͤnigliche Stadt im Chru - dimer-Kreis in Boͤhmen.
  • Polignano, Pulinianum, kleine Stadt an der Kuͤſte der Terra di Bari, nebſt einem Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff zu Bari ge - hoͤrig.
  • Polina, Pollona, Pirgo, Fluß in Al - banien, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Pollina, Fluß im Val di Demona in Sicilien, welcher ſich in das Thyrrheniſche Meer ergeuſt.
  • Polna, kleine Stadt, welche der Fluß Sazawa in zwey Theile ab - ſondert, und gehoͤret ein Theil in Boͤhmen, der andere aber in Maͤhren.
  • Polniſche Liße, ſuche Leßne.
  • Polo, kleine Jnſul beym Eingan - ge des Golfo di Cagliari in Sar - dinien.
  • Poloczko, Woywodſchafft in Weiß - Reußen, welche zwey Gebiete hat, nemlich Poloczko und U -Pol Pomſacz. Die Haupt-Stadt Po - loczko liegt am Fluß Dwina, wo der Fluß Polota hinein faͤllet. Sie iſt groß und befeſtiget, und hat 2. Schloͤßer.
  • Poloviec, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Polus iſt einer von den beyden Pun - cten, welche man ſich an der Himmels-Kugel einbildet, und um welche dieſelbe herum laͤuffet. Es ſeynd derſelben zwey, nemlich der Polus arcticus oder der Nord - Pol gegen Mitternacht, und der Polus antarcticus oder der Suͤder - Pol gegen Mittag.
  • Polygone heißet ſo viel, als eine Fi - gur oder Coͤrper, welcher viel Winckel oder Ecken und viel Sei - ten hat. Le Polygone exterieur an einer Feſtung iſt die Weite von einem Bollwercks-Puncte zu dem andern: Le Polygone in - terieur aber iſt die Weite von einem Kaͤhl-Puncte zum an - dern.
  • Pomara iſt der letzte dem Hertzog von Mantua gehoͤrige Ort im Mont - ferrat, und hat den Titul einer Herrſchafft. Ein anderer Ort dieſes Nahmens liegt nicht weit von Mantua bey Gazolo.
  • Pomejoc, kleine Stadt in Virginien, gegen die Grentzen von Florida, an der See-Kuͤſte, zwiſchen dem Einfluß des Flußes Pomejoc und dem See gleiches Nah - mens.
  • Pomerellen, Landſchafft in dem Polniſchen Preußen, der Weixel gegen Weſten gelegen, zwiſchen Groß-Polen, dem Brandenbur - giſchen Preußen und der Oſt - See.
  • Pomeſanien, Landſchafft in Preuſ - ſen, welche ſich von Oſten gegen Weſten, vom Fluß Paßerg biß an die Weixel erſtrecket, wo anietzodasPom Pondas Hockerland lieget; iedoch iſt die Benennung dieſer Land - ſchafft wenig mehr gebraͤuchlich.
  • Pommern, Hertzogthum im Ober - Saͤchſiſchen Kreiſe, welches ge - gen Weſten an Mecklenburg, ge - gen Suͤden an die Marck Bran - denburg, gegen Oſten an Polen und gegen Norden an die Oſt - See grentzet. Es wird einge - theilet in Vor - und Hinter - Pommern, deren jenes dem Koͤ - nig in Schweden, dieſes aber dem Koͤnig in Preußen zugehoͤret. Vor-Pommern begreiffet den Stetiniſchen, Guzkoviſchen und Barthiſchen Diſtrict, nebſt den Jnſuln Ruͤgen, Uſedom und Wollin. Hinter-Pommern a - ber beſtehet aus dem eigentlich ſo genanten Pommern, welches zwiſchen dem Stetiniſchen Di - ſtrict, der neuen Marck, dem Her - tzogthum Caſſuben und der Oſt - See liegt; ferner aus dem Her - tzogthum Caſſuben, dem Her - tzogthum Wenden, der Herr - ſchafft Lawenburg und der Herr - ſchafft Buͤtau.
  • Pomp, Plumpe, iſt ein langes, ho - les Jnſtrument von Holtz, wor - mit man das Waſſer in die Hoͤhe bringen kan. Auff den mittelmaͤßigen Schiffen ſeynd insgemein 2. Pompen; eine auff der rechten und eine auff der lin - cken Seite. Auff den groͤſten Schiffen aber ſeynd derſelben vier. Man ſetzet ſie zwiſchen dem großen Maſt und der Spill. Seynd ihrer aber mehr als zwey, ſo ſtehen die uͤbrigen zwey bey dem Hinter-Maſt.
  • Pondico, kleine und wuͤſte Jnſul des Archipelagi auff dem Golfo di Zeiton.
  • Ponferrada, Pons Ferratus, kleine Stadt und feſtes Schloß amPonFluß Sil im Koͤnigreich Leon, 13. Spaniſche Meilen von Leon.
  • Ponievies, Stadt in Samogitien.
  • Pons, Koͤnigliche Stadt im Sazer - Kreis in Boͤhmen.
  • Pons, Pontium, kleine Stadt und feſtes Schloß am Fluß Seigne in Saintonge.
  • Pont-à-Mouſſon, Muſſipontum, klei - ne Stadt nebſt einer Univerſitaͤt, in Lothringen. Die Moſel fließet hindurch, uͤber welche eine ſtei - nerne Bruͤcke gehet. Auf einem hohen Berge gegen uͤber liegt das Schloß Mouſſon.
  • Pont-Audemer, Ponteau-de-Mer, Pons Audemari, Stadt am Fluß Rille, in der Diœces Liſieux in der Normandie.
  • Pont-de-Cé, Pontes Ceji, kleine Stadt in Anjou, an der Loire, uͤber wel - che daſelbſt eine Bruͤcke gehet.
  • Pont-de-l’Arche, Pons Arcuenſis, klei - ne Stadt nebſt einer Citadelle in der Normandie, an der Seine, uͤber welche daſelbſt eine ſteinerne Bruͤcke gehet.
  • Pont l Eveque, Pons Epiſcopi, kleine Stadt am Fluß Leſon in der Normandie
  • Pont de Maixence, Pons S. Maxentiæ, kleine Stadt in der Isle de France, am Fluß Oyſe, uͤber welchen da - ſelbſt eine Bruͤcke gehet.
  • Pont-Saint-Eſprit, ſuche S. Eſprit.
  • Pont ſur Seine, Pons ad Sequanam, kleine Stadt in Champagne, an der Seine, uͤber welche daſelbſt ei - ne Bruͤcke gehet.
  • Pont de Vesle, Pons Velius, kleine Stadt in der Landſchafft Breſſe, am Fluß Vesle.
  • Ponte de Lima, ſuche Lima.
  • Ponte Molino, ein geringer, jedoch feſter Ort nicht weit von Mantua.
  • Ponte Vedra, Puente Vedra, Stadt und Hafen an der Baye de Loris in Gallicien, allwo ſich der FlußE e 5LorisPonLoris ins Mare Occidentale er - geuſt.
  • Pontarlier, Pontarlum, kleine Stadt am Fluß Doux, in der Graff - ſchafft Burgund.
  • Ponteau de Mer, ſuche Pont Audemer.
  • Ponteſtura, Stadt und Schloß im Montferrat.
  • Ponthieu, Pontificum, Pontivenſis Co - mitatus, kleine Landſchafft in Franckreich zwiſchen Boulonois, Artois, Amienois, Vimeu und dem Britanniſchen Meer.
  • Pontia, Ponza, kleine Jnſul auf dem Toſcaniſchen Meer bey den Kuͤ - ſten des Principato citra.
  • Pontina, ein großer Moraſt in der Campagna di Roma.
  • Pontoiſe, ſuche Pontoyſe.
  • Ponton iſt ein Schiff etwa 3. oder 4. Schue hoch, welches zu Trans - portirung der Perſonen und Aus - beßerung der Schiffe gebrauchet wird. Ponton iſt auch eine ge - wiſſe Machine, deren man ſich ge - brauchet, wenn man uͤber einen Fluß ſetzen will. Sie beſtehet aus zwey Schiffen, welche in et - was von einander entfernet ſte - hen, und ſeynd ſie mit Brettern bedecket, wie auch der Raum, wel - cher zwiſchen derſelben iſt. Sie ſeynd mit Lehnen auf den Seiten verſehen, und ſonſten ſo ſtarck ge - bauet, daß man das Geſchuͤtz und die Reuterey darauff fuͤhren kan.
  • Pontoyſe, Pontiſaræ, kleine Stadt in der Isle de France, im Vexin François, am Fluß Oyſe, uͤber wel - chen daſelbſt eine Bruͤcke gehet. Sie hat ein altes Schloß, wel - ches ſie commandiret, wie auch den Titul einer Graffſchafft und ein Bailliage.
  • Pontremoli, Pons Tremulus, kleine be - feſtigte Stadt in Toſcana am Fluß Magra, dem Groß-Hertzog von Toſcana gehoͤrig.
  • Pontus war vor Alters eine Provintz in Klein-Aſien zwiſchen Bithynien und Paphlagonien.
  • Pontus Euxinus, ſuche Schwartze Meer.
  • Ponza, Jnſul des Mittellaͤndiſchen Meeres, an den Kuͤſten des Koͤ - nigreichs Neapolis.
  • Ponzone, kleine Stadt im Mont - ferrat.
  • Pool, Stadt in Dorceſter, an einem kleinen Meer-Buſen. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament in Engelland.
  • Poort, Poorten, Poort-gaaten, Sabord, alſo werden die Schies-Loͤcher zu den Stuͤcken auff den Schiffen genennet, und ſtehen insgemein 2. dergleichen Schies-Loͤcher 7. Fuß von einander. Es ſeynd ſo viel Reihen Schies-Loͤcher, als Verdeck auf dem Schiffe ſeynd, und hat auf den groͤſten Schiffen insgemein jede Reihe 15. Schies - Loͤcher, ohne diejenigen, welche ſich in der S. Barbara befinden, und ohne die Batterien der Ca - ſtelle.
  • Popayan, Provintz in Terra Firma in Suͤd-America. Sie wird in zwey Theile abgeſondert. Die Oeſtliche gehoͤret zu der Audientia S. , die Weſtliche aber zu der Audientia Quito. Die Haupt - Stadt Popayan liegt am Fluß S. Martha, und hat ein Biſchoff - thum, welches unter den Ertz - Biſchoff von S. gehoͤret.
  • Popen, alſo werden die Pfaffen in Moſcau genennet.
  • Poperingen, kleine Stadt im Deut - ſchen Flandern.
  • Popfingen, ſuche Bopfingen.
  • Popolo, Populium, kleine Stadt im Abruzzo citra, am Fluß Peſcara, allwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet. Sie hat den Titul eines Hertzog - thums.
  • Porama, Sapito, alte Stadt in Zaco - nia in Morea.
  • Porca, kleines Koͤnigreich und Stadt nebſt einem Hafen an der Kuͤſte von Malabar.
  • Porcelli, eine von den Lipariſchen Jnſuln. Sie iſt klein und wuͤſte.
  • Pordenone, Portus Naonis, Porte - nau, Feſtung im Friaul, den Ve - netianern gehoͤrig.
  • Pormo, Fluß in Amaſia in Natolien, welcher ſich nicht weit von der Stadt Pormo ins ſchwartze Meer ergeuſt.
  • Poros, Jnſul des Archipelagi, im Golfo d’Egina, an der Kuͤſte von Morea.
  • Porphyr iſt eine koſtbare Art von Marmor, und der haͤrteſte unter allen. Seine Farbe iſt braun - roth und voll kleiner weißer Flecken.
  • Porquerolles, kleine Jnſul des Mit - tellaͤndiſchen Meeres, nicht weit von der Kuͤſte von Provence.
  • Port, ſuche Hafen.
  • Port à Port, ſuche Porto.
  • Port-au-Prince, Stadt an der Suͤdlichen Kuͤſte der Jnſul Cuba.
  • Port deſiré, ein Hafen in Suͤd-A - merica, an der Oeſtlichen Kuͤſte des Magellaniſchen Meeres.
  • Port de S. Marie, kleine Stadt nebſt einem großen Hafen in Andalu - ſien, wo der Fluß Guadalete in den Meer-Buſen von Cadix faͤllet.
  • Port Louys, Portus Ludovici, Dorff und Hafen am Mittellaͤndiſchen Meer, an der Kuͤſte von Langue - doc, beym Eingange des beruͤhm - ten Canals. Man nennet auch Port Louys die Stadt Blavet.
  • Port Royal, Flecken in Canada, nebſt einem der beſten Haͤfen des Lan - des, den Franzoſen gehoͤrig.
  • Port Royal, Flecken und guter Ha - fen an der Kuͤſte von Acadia inPorNeu-Franckreich. Ein Hafen gleiches Nahmens findet ſich im Franzoͤſiſchen Florida.
  • Portalegre, Portus alacris, wohlbefe - ſtigte Stadt in der Provintz A - lentejo, an den Grentzen des Spa - niſchen Eſtremadura. Sie hat den Titul einer Graffſchafft und ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Liſabon gehoͤrig.
  • Portage iſt eine gewiſſe Freyheit, welche jeder Officier auff dem Schiffe oder jeder Matroſe hat, und Krafft deſſen er ſo viel Waa - ren, als ein gewiſſes Gewicht aus - traͤget, in das Schiff legen darff.
  • Portatore, Fluß in der Campagna di Roma, welcher ſich bey Terracina ins Meer ergeuſt.
  • Portcros, Jnſul des Mittellaͤndi - ſchen Meeres bey der Kuͤſte von Provence. Sie iſt klein, hat aber einen guten Hafen.
  • Porte Gallette, kleine Stadt nahe beym Einfluß des Flußes Nerva, in Biſcaya.
  • Portgreve iſt der Gouverneur einer Stadt in Engelland, welche ei - nen Hafen hat.
  • Portion im Kriege iſt entweder die Mund-oder die Pferde-Portion. Jene iſt dasjenige, was ein Sol - date taͤglich an Brodt, Fleiſch, Bier oder Wein, dieſe aber, was er taͤglich vor ſein Pferd an Ha - fer, Heu und Stroh bekoͤmmt.
  • Portiuncula, ein kleines Feld bey Aſſiſi.
  • Portland, Flecken nebſt dem Titul einer Graffſchafft in der Provintz Dorceſter, auf einer kleinen Halb - Jnſul.
  • Porto, Portus Romanus, ziemlich wuͤſte Stadt im Patrimonio Petri, am Einfluß der Tyber. Sie hat ein Biſchoffthum, welches alle - mahl einer von den ſechs aͤlte - ſten Cardinaͤlen beſitzet.
  • Porto, befeſtigte Stadt an der Etſch im Veroneſiſchen Gebiet.
  • Porto, Port à Port, Portus Cale, groſſe Handels-Stadt in der Provintz Entre-Douro-y-Minho, am Einfluß des Flußes Douro, nebſt einem der beſten Haͤfen in Portugal, und einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Braga gehoͤrig. Sie iſt des koͤſt - lichen Weines wegen beruͤhmt.
  • Porto Belo, Portus pulcher, Stadt in der Terra Firma in Suͤd-Ame - rica, auff dem Iſthmo von Pana - ma, am Mar del Nort. Jhr Ha - fen wird durch 2. Forts beſchuͤtzet, und iſt uͤber dieſes noch eines in der Stadt. Sie iſt gleichſam das Kauff-Haus aller Waaren, wel - che aus America Peruviana in Spanien, und auch welche von hier dorthin gefuͤhret werden. Wenn die Gallionen des Koͤnigs in Spanien nebſt den Kauffar - they-Schiffen, welche ſie beglei - ten, dahin kommen, ſo wird ein Marckt daſelbſt gehalten, allwo man ſo viel Silber ſiehet, daß dieſes vor den reichſten Marckt in der gantzen Welt gehalten wer - den kan.
  • Porto di S. Stefano, Stadt nebſt ei - nem feſten Schloß und Hafen im Stato delli Preſidii, der Kron Spa - nien gehoͤrig.
  • Porto del Patriarcha, Patriarchæ Por - tus, kleine Stadt nebſt einem Ha - fen im Koͤnigreich Barca in der Barbarey.
  • Porto Ercole, Portus Herculis, Fle - cken an der Kuͤſte des Stato delli Preſidii, nebſt einem kleinen aber ſichern Hafen, welcher durch eine Citadelle beſchuͤtzet wird.
  • Portofarina, kleine Stadt des Koͤ - nigreichs Tunis, nebſt einer ſehr guten Rhede, von dar man nachPorGoletta und ferner nach Tunis ſchiffet.
  • Porto Ferraio, Portus Ferrarius, klei - ne befeſtigte Stadt an der Weſt - lichen Kuͤſte der Jnſul Elva. Sie hat einen ſehr guten Hafen, und gehoͤret dem Groß-Hertzog von Florentz.
  • Porto Fino, Portus Delphini, Vor - gebuͤrge und Flecken im Genueſi - ſchen Gebiet, nebſt einem Fort und Hafen am Golfo di Rapollo.
  • Porto Longone, Portus Longus, gute Feſtung an der Noͤrdlichen Kuͤſte der Jnſul Elva, nebſt einem ſehr weiten und ſichern Hafen. Sie gehoͤret der Kron Spanien.
  • Porto Maon, ſuche Maon.
  • Porto di Paula, ein Hafen in der Campagna di Roma am Toſcani - ſchen Meer.
  • Porto di Primaro, ein Hafen im Her - tzogthum Ferrara, allwo ein Arm des Po-Flußes, il Po di Prima - ro genant, ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Porto Rico, ſuche San Juan de Por - to Rico.
  • Porto di S. Maria, ſuche Port de S. Marie.
  • Porto Sancto, kleine Jnſul des Oce - ani Atlantici, nicht weit von der Jnſul Madera. Sie gehoͤret den Portugieſen.
  • Porto Seguro, Portus Securus, kleine Stadt nebſt einem guten Hafen an der Braſilianiſchen Kuͤſte.
  • Porto Vendres, Portus Veneris, Ha - fen an der Kuͤſte von Rousſillon, nicht weit von der Stadt Collioure.
  • Porto Venere, Portus Veneris, kleine Stadt nebſt einer Citadelle und einem guten Hafen im Genueſi - ſchen Gebiet auf einer kleinen Halb-Jnſul.
  • Porto Vieio, Portus vetus, kleineStadtPor PoſStadt in Peru, an der Kuͤſte von Quito, nebſt einem guten Hafen.
  • Portsmouth, Portus Oſtium, kleine Stadt nebſt dem Titul einer Graffſchafft, auf der kleinen Jn - ſul Portſey, in der Provintz Hant, nebſt einem ſehr weiten und gu - ten Hafen, einer feſten Citadelle und einem wohlverſehenen Ar - ſenal.
  • Portugal, Luſitania, ein Erb-Koͤnig - reich in Europa, welches gegen Weſten an das Atlantiſche Meer, gegen Suͤden an Andalu - ſien, gegen Oſten an das Spani - ſche Eſtremadura und Leon, gegen Norden aber an Gallicien gren - tzet. Seine Laͤnge iſt ungefehr 80. die Breite aber 50. Deutſche Meilen. Ob es ſchon ein gebuͤr - giges Land iſt, ſo iſt es doch frucht - bar, indem die Berge gute Weyde, die Thaͤler aber viel Wein, Oehl, Maulbeer-Baͤume, Citronen und Pomerantzen hervorbringen; auch gibt es Gold, Silber, Zinn, Eiſen, Bley, Berg-Alaun, Cryſtall, Rubine, Schmaragde, Hyacin - then, Jaſpis und weiſſen Mar - mor. Es wird in zwey Haupt - Theile abgeſondert, welche ſeynd das kleine Koͤnigreich Algarve. und das eigentlich ſo genante Portugal. Dieſes letztere hat 5. Provintzen, nemlich Alentejo oder Entre-Tejo-y Guadiana, das Por - tugieſiſche Eſtremadura, Beira, Entre-Douro-y-Minho und Tra - los-Montes.
  • Portugieſiſche Meer iſt derjenige Theil des Oceani Atlantici, wel - cher an die Kuͤſten von Portugal ſtoͤßet.
  • Poſega, Graffſchafft in Ungarn zwi - ſchen der Sau und Draw. Die Haupt-Stadt Poſega liegt am Fluß Oriava, und wurde Anno 1687. durch die Chriſten erobert.
  • Poſen, Woywodſchafft in Groß - Polen, welche an die Woywod - ſchafft Kaliſch, das Brandenbur - giſche Gebiet und Schleſien gren - tzet. Die Haupt-Stadt Poſen, Posnania, liegt am Fluß Warta, iſt der Sitz einer Caſtellaney und eines unter den Ertz-Biſchoff zu Gneſen gehoͤrigen Biſchoffthums, und hat eine Univerſitaͤt wie auch die Niederlags - oder Stapel-Ge - rechtigkeit. Sie hat doppelte Mauren und einen Graben, das Schloß aber liegt auff einem Huͤ - gel. Die Regierung verwaltet ein Staroſte, welcher zugleich Ge - neral von Groß-Polen genennet wird.
  • Poſilipo, il Monte Poſilipo, Pauſili - pus, ein wohlangebaueter Berg in Terra di Lavoro, zwiſchen Nea - polis und Pozzuolo. Er machet ein kleines Vorgebuͤrge, welches ſeinen Nahmen fuͤhret.
  • Pospolite Rusczenie iſt ein allge - meines Auffgebot in Polen, wenn nemlich die Noth erfordert, daß alle auf dem Lande zum Kriege tuͤchtige Mannſchafft auffſitzen ſoll, und muß der gantze Adel, auch ſo gar unterweilen die Geiſt - ligkeit nach dem Auffgebot, oder wenn die drey Reſtes oder Aus - ſchreiben, welche die Polen Wici nennen, innerhalb einem Monat ergangen ſeynd, auf dem Muſter - Platz erſcheinen, und auf ihre eigene Koſten zu Felde ziehen. Hier muͤſſen auch die Buͤrger, wenn ſie Land-Guͤter beſitzen, und die Koͤ - nigliche und andere Pachter, wie auch die geiſtliche Schulteißen er - ſcheinen. Dieſe Mannſchafft aber iſt nicht ſchuldig, beym Auffgebot weiter als 5. Meilen uͤber die Grentzen zu marſchiren, oder laͤn - ger als 6. Wochen im Felde zu ſtehen.
  • Poſte, alſo wird ein jedes Erdreich genennet, wo man Soldaten hin - ſtellen kan, der Ort ſeye gleich be - feſtiget oder nicht.
  • Poſtillon iſt eine kleine Petache, wel - che im Hafen gehalten wird, et - was zu recognoſciren, und Briefe oder Zeitungen einzubringen.
  • Poſtulation iſt eine Handlung, ver - moͤge welcher eine Perſon zu ei - ner geiſtlichen Wuͤrde ernennet wird, worzu ſie nach dem Canoni - ſchen Rechte ſonſten nicht erweh - let werden koͤnte. Gleichwie nun die Wahl einer ſolchen Per - ſon mangelhafft ſeyn wuͤrde: Al - ſo gebrauchet man ſich der Poſtu - lation, nemlich das Capitul er - ſuchet denjenigen, welcher das Recht hat, die Wahl zu beſtaͤti - gen, daß er ſelbige gutheißen wol - le, ob ſie ſchon nicht Canoniſch ſeye.
  • Potengi, ſuche Rio Grande.
  • Potenſtein, ſuche Bodenſtein.
  • Potenza, Potentia, Stadt in Baſilica - ta, welche aber Anno 1694. durch ein Erdbeben verwuͤſtet worden.
  • Potenza, Potentia, Fluß in der Mar - ca d’Ancona, welcher ſich nicht weit von Loreto in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Poterne oder Sortie iſt an einer Fe - ſtung ein heimliches kleines Thor, wodurch man unvermerckt aus - fallen kan. Es wird entweder an die Courtine oder nicht weit von einem Orillon gemachet.
  • Potoſi, Stadt in Peru am Berge Po - toſi, allwo die beſten Silber-A - dern in gantz America ſeynd.
  • Potsdam, Boſtampium, kleine Stadt an der Havel in der Mittel - Marck, nebſt einem Koͤniglichen Schloß. Sie liegt 4. Meilen von Berlin.
  • Pouget, Pogget, Puerinum, kleine Stadt am Fluß Var in der Graff -Pou Praͤſchafft Nizza, und die Haupt - Stadt des Vicariats Pouget.
  • Pougues, ein Dorff in der Provintz Nivernois, allwo zwey Qvellen zu finden ſeynd, welche die Waſſer - ſucht curiren ſollen.
  • Pouhatan, Koͤnigreich in Virginien.
  • Pouilly, Pauliacum, kleine Stadt in Nivernois, nicht weit von der Loire.
  • Povvhatan, Pouvatanus Fluvius, groſ - ſer Fluß in Nord-America in Vir - ginien, welcher an der Stadt Povvhatan vorbeyfleuſt, und ſich in die Baye von Cheſapeack ergeuſt.
  • Pozdam, ſuche Potsdam.
  • Pozzuolo, Puteoli, kleine Stadt an der Kuͤſte der Terra di Lavoro, nebſt einem großen und ſichern Hafen, einer kleinen Citadelle und einem unter das Ertz-Bi - ſchoffthum zu Neapolis gehoͤrigen Biſchoffthum. Es ſeynd ſehr viel warme Baͤder und Geſund - Waſſer in ihrem Gebiet. Der Golfo di Pozzuolo iſt ein kleiner Theil des Golfo di Napoli.
  • Pozwole, Stadt in Semigallien.
  • Prachaticz, Koͤnigliche Stadt im Prachenſer-Kreis in Boͤhmen.
  • Prachenſer-Kreis, Circulus Pracen - ſis, einer von den 17. Kreiſen des Koͤnigreichs Boͤhmen, an der Muldau, gegen Weſten an den Bayeriſchen Grentzen gelegen.
  • Prado, alſo wird die Wieſe zwiſchen Madrid und Buenretiro genennet, auf welcher man ſpatziren zu fah - ren und zu gehen pfleget. Es waͤchſet aber daſelbſt kein Gras wegen des ſtetigen gehen, reiten und fahren.
  • Praͤbende iſt dasjenige Recht, wel - ches ein Geiſtlicher in einer Ca - thedral - oder Collegial-Kirche hat, gewiſſer Einkuͤnffte zu genießen.
  • Praͤclaw, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Præconiſation iſt ein Vortrag wegen desjenigen, welchen der Koͤnig in Franckreich nominiret hat, daß er ein Ertz-Biſchoff oder Biſchoff ſeyn ſoll, und geſchiehet ſolcher Vortrag im Paͤbſtlichen Conſiſto - rio zu Rom durch einen Cardinal Krafft des Koͤniglichen Schrei - bens, welches er uͤberbringet, da - mit der Pabſt darein willigen moͤ - ge, welcher hierauff die Collation ertheilet.
  • Praͤlat iſt ein vornehmer Geiſtlicher in der Roͤmiſchen Kirche, welcher in einer hohen Wuͤrde ſtehet. Die Patriarchen, Primaten, Ertz-Bi - ſchoͤffe, Biſchoͤffe, Ordens-Gene - rale, gewiße Aebte, Dechante, Archi-Diaconi, u. d. m. gehoͤren unter die Zahl der Praͤlaten. Jn - ſonderheit fuͤhren auch dieſen Ti - tul die Obern einiger geiſtlicher Orden, zum Exempel der Bene - dictiner.
  • Præmonſtratenſer ſeynd gewiſſe Or - dens-Leute, welche einen weiſſen Rock nebſt einem Uber-Rock un - ter einem weißen Mantel tragen. Sie ſeynd Canonici regulares S. Auguſtini.
  • Praͤſident iſt ein vornehmer Be - amter, welcher in einem Colle - gio oder Gericht den Vorſitz vor den Raͤthen und Aſſeſſoren hat. Bey dem Kaͤyſerlichen Kammer - Gericht ſollen 4. Kammer-Præſi - denten ſeyn, nemlich 2. Evange - liſche und 2. Roͤmiſch-Catholiſche. Jn Franckreich giebt es vieler - ley Præſidenten, zum Exempel le premier Preſident du Parlement, de la Chambre des Comptes, de la Cour des Aides, des Monnoyes, du Preſidial, des Elus &c. Die Preſi - dens au mortier oder Ober-Praͤ - ſidenten, welche man Meſſieurs du grand Banc nennet, ſeynd les Preſidens de la grand ChambrePra Preund de la Tournelle. Jm Par - lament zu Paris ſeynd 10. Preſidens au mortier.
  • Praga, Haupt-Stadt in Boͤhmen, an der Muldau, welche eine der groͤſten Staͤdte in Europa iſt. Sie liegt im Prager-Kreis, 10. Meilen von Commotau, und wird in 3. Theile abgeſondert, nemlich in die Altſtadt, Neuſtadt und kleine Seite, aus welcher man in die Altſtadt uͤber eine ſteinerne Bruͤcke gehet. Sie hat 2. Schloͤſ - ſer, nemlich Wiſchrad und Rat - ſchin, auch hat ſie ein Ertz - Biſchoffthum, eine Univer - ſitaͤt und Juden-Stadt. Ferner iſt ſie die Reſidentz des Koͤnigli - chen Stadthalters, und das Haus, wo die Koͤnige zu reſidiren pfle - gen, wird der Palaſt Koͤnigs Wladislai genennet.
  • Prager-Kreis, einer von den 17. Kreiſen in Boͤhmen, an der Mul - dau gelegen.
  • Prame iſt eine große Schwediſche Chaloupe, auf welche man halbe Carthaunen pflantzen kan, und werden ſie insgemein vor die Haͤfen geleget.
  • Prasniz, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Prato, Pratum, kleine Stadt im Florentiniſchen Gebiet, am Fluß Biſentino.
  • Prato Magno, Pratum Magnum, ein kleines Feld im Florentiniſchen Gebiet, welches eine der ſchoͤnſten und volckreichſten Gegenden in Jtalien iſt.
  • Pratolino, beruͤhmtes Luſt-Schloß des Groß-Hertzogs von Florentz, im Florentiniſchen Gebiet.
  • Pratorum vel Huronum Fluvius, ein Fluß in Canada, welcher ſich in den Fluß S. Laurentii ergeuſt.
  • Pregadi oder der Senat zu Venedig iſt das vornehmſte CollegiumderPreder Republic, allwo alle wichtige Staats-Geſchaͤffte zuerſt auffs Tapet kommen, in dem man da - ſelbſt von Kriegs - und Friedens - Sachen, Verbindnuͤßen, Erweh - lung der Capitain-Generale und aller andern vornehmen Officirer handelt, die Geſandten ernennet u. d. m. Der Pregadi beſtehet aus 60. Nobili, und die darzu gehoͤrige Giunta aus eben ſo viel, alſo daß derſelben in allem 120. ſeynd. regel, Fluß im Brandenburgiſchen Preußen, welcher bey Koͤnigs - berg in den friſchen Haff faͤllet.
  • Pregel, Stadt am Fluß gleiches Nahmens, im Brandenburgi - ſchen Preußen.
  • Premier Miniſtre, ſuche Miniſtre.
  • Prenslow, Primislavia, Haupt - Stadt in der Uckermarck, am See Ucker, nicht weit vom Fluß dieſes Nahmens.
  • Presburg, Graffſchafft in Ober - Ungarn.
  • Presburg, Poſonium, Haupt-Stadt in Ober-Ungarn, in der Graff - ſchafft Presburg an der Donau gelegeu, nebſt einem feſten Schloß auf dem darbey gelegenen Ber - ge. Jn dieſer Stadt wird die Un - gariſche Krone und andere Koͤ - nigliche Diademata verwahret, auch haben die Evangeliſchen noch allhier die Religions-Ubung. Sie liegt 10. Meilen unterhalb Wien.
  • Presbyterianer in Engelland und Schottland werden alſo genen - net, weil ſie lehren, es ſeye die Chriſtliche Kirche anfaͤng - lich durch Presbyteros oder Aelteſten regieret worden, und daß ſolches auch noch anietzo ge - ſchehen muͤße, indem das Amt des Biſchoffs von dem Amte eines Aelteſten faſt 300. Jahre lang nach Chriſti Geburt nicht unter -Preſchieden worden. Sie ſondern ſich von der Engliſchen National - Kirche nur vornemlich in 3. Pun - cten ab, indem ſie das Biſchoff - liche Kirchen-Regiment, die Kir - chen. Ceremonien und die Gebets - Formuln verwerffen, ſo gar daß auch einige unter ihnen das Va - ter unſer nicht annehmen wollen. Sie ſeynd in Schottland die ſtaͤrckſten, da hingegen in Engel - land die Biſchoͤffliche die Ober - hand haben.
  • Preſident, ſuche Praͤſident.
  • Preſidial iſt in Franckreich ein hohes Gerichte, welches in einigen vor - nehmen Staͤdten auffgerichtet iſt, um daſelbſt uͤber die Appellatio - nen der Unterrichter und Doͤrffer in Sachen von nicht allzugroßer Wichtigkeit einen rechtlichen Ausſpruch zu thun.
  • Preſidii, lo Stato delli Preſidii, Sta - tus Præſidii, kleine Landſchafft im Sieniſchen Gebiet in Toſcana, um den Golfo di Telamone gelegen. Die kleinen Jnſuln Giglio, Her - cole, Monte Chriſto, Gianuti und Pianoſa gehoͤren zu dieſer Land - ſchafft, und beſitzen die Spanier den Stato delli Preſidii, welcher ſeinen Nahmen darvon hat, weil ſie an verſchiedenen Orten Beſa - tzungen haben.
  • Preſton, Flecken am Fluß Ribbil, in der Provintz Lancaſter, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Preveſa, kleine befeſtigte Stadt in Epiro am Noͤrdlichen Ufer des Golfo di Larta. Die Venetianer haben ſie Anno 1684. eingenom - men. Sie hat aber vermoͤge des An. 1699. geſchloßenen Friedens geſchleiffet werden muͤſſen.
  • Prevoſt heiſſet in der Franzoͤſiſchen Sprache ſo viel, als Præpoſitus, und iſt derjenige, welcher ein Amt,einePreeine Wuͤrde oder eine Commiſſion hat, krafft deren er beſtellet iſt, um vor eine oder die andere Sa - che Sorge zu tragen, oder die Ver - waltung daruͤber zu haben. Alſo iſt der Grand-Prevoſt de l’hoſtel in Franckreich ein Richter, welcher die Gerichtbarkeit uͤber des Koͤ - nigs Haus hat. Er richtet uͤber alle ſo wohl buͤrgerliche als pein - liche Sachen zwiſchen den Koͤni - glichen Bedienten, und vor ſie wieder diejenigen, welche keine ſolche Bedienten ſeynd.
  • Prevoſt d’Armée iſt ein Officier, wel - cher uͤber die Ausreißer oder De - ſerteurs und uͤber die Soldaten, ſo etwas verbrochen haben, ein wachſames Auge hat. Er ſetzet auch die Tax auf den Proviant der Armee. Ferner giebt es Pro - foße oder Prevoſts bey jedem Re - giment zu Fuß.
  • Prevoſts des Marchands zu Paris, Lion und in andern Franzoͤſiſchen Staͤdten ſeynd ſehr anſehnliche Beamte, welche Sorge tragen, daß die Arreſts oder Urtheile, wie auch die Edicte und Verordnun - gen, ſo das Policey-Weſen be - treffen, beobachtet und vollzogen werden. Sie ſorgen auch vor die Tax der Waaren, welche zu Waſ - ſer anlangen, und machen die Verordnungen bey den oͤffentli - chen Ceremonien der Staͤdte.
  • Prevoſts des Marechaux ſeynd die Lieutenante oder Zugeordnete der Marſchaͤlle von Franckreich, und haben die Gerichtbarkeit uͤber die Vaganten, wie auch uͤber diejeni - gen, welche auff der Straße rau - ben, und uͤber die falſchen Muͤn - tzer. Vor kurtzer Zeit aber ſeynd durch den ietzt-regierenden Koͤnig noch abſonderliche Lieutenants des Marechaux gemachet worden.
  • Preußen, Prusſia, Borusſia, großePriLandſchafft in Deutſchland, wel - che gegen Weſten an die Weixel und Pommern, gegen Suͤden an Maſovien, den Fluß Drebniz und Cujavien, gegen Oſten an Lithau - en und Podlachien, gegen Nor - den aber an die Oſt-See und an Samogitien grentzet. Jhre Laͤn - ge iſt von, Lauenburg biß nach Ragnit ungefehr 48. oder von Thorn biß nach Memel 52. Deut - ſche Meilen; die Breite aber von der Oſt-See biß an Lithauen un - gefehr 34. Deutſche Meilen. Sie wird in das Brandenburgiſche o - der Nieder - und in das Polniſche oder Ober-Preußen eingetheilet. Jenes liegt um den Fluß Pregel, u. beſtehet aus Samland, Natan - gen, Galinderland, Sudau, Bartenland, und Hockerland. Dieſes aber begreiffet 3. Woy - wodſchafften, nemlich Culm, Marienburg und Wermeland, nebſt der Landſchafft Pomcrellen.
  • Priegniz, Landſchafft in der Marck Brandenburg, zwiſchen dem Her - tzogthum Mecklenburg, der alten Marck uñ der Mittel-Marck gele - gen, dem Koͤnig in Preußẽ gehoͤrig.
  • Priepecz, Stadt in der Woywod - ſchafft Brieſcia.
  • Prieſter iſt bey den Roͤmiſch-Ca - tholiſchen ein ſolcher Gelſtlicher, welcher die Macht hat, das Amt der Meße zu halten, und andere Functionen des Prieſterlichen Amtes zu verrichten.
  • Prima Plana iſt die Seite einer Com - pagnie, und beſtehet aus ſolchen Perſonen, welche eigentlich nicht in den Gliedern ſtehen. Siehe oben unter dem Worte Compagnie.
  • Primas iſt der vornehmſte Geiſtliche eines Koͤnigreichs oder Landes, welcher die geiſtliche Gerichtbar - keit uͤber viele Ertz-Biſchoͤffe und Biſchoͤffe hat.
  • Primicerio, alſo wird der Biſchoff von S. Marco zu Venedig genennet.
  • Principato citra, Principatus citerior, eine von den 12. Provintzen des Koͤnigreichs Neapolis, zwiſchen der Terra di Lavoro, dem Princi - pato oltra, Baſilicata und dem Tyr - rheniſchen Meer gelegen. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, Wein, Oehl, Saffran und Seyde; auch findet man darinnen viel minera - liſche Waſſer. Sonſten heiſſet ſie auch la Provincia di Salerno, Provincia Salernitana.
  • Principato oltra, Principatus ulterior, eine von den 12. Provintzen des Koͤnigreichs Neapolis, welche ge - gen Suͤden an den Principato ci - tra, gegen Weſten an die Terra di Lavoro und die Graffſchafft Mo - liſſe, gegen Norden an Capitanata, und gegen Oſten an Baſilicata grentzet. Das darinnen befind - liche Apenniniſche Gebuͤrge ma - chet, daß die Lufft kalt iſt, und iſt das Erdreich nicht gar fruchtbar an Getreyde und Wein, deſto - berfluͤßiger aber ſeynd die Caſta - nien, Nuͤſſe und die Vieh-Weyde. Die Stadt Benevento, welche in dieſer Landſchafft liegt, gehoͤret dem Paͤbſtlichen Stuhl.
  • Principis Inſula, Ile du Prince, Jn - ſul auf dem Africaniſchen Meer, den Portugieſen gehoͤrig, und nicht weit von der Jnſul S. Thomæ gelegen.
  • Prior iſt der oberſte Ordens-Mann eines Kloſters, uͤber welches er die Direction hat.
  • Priſen ſeynd ſolche Schiffe, welche man dem Feinde genommen hat.
  • Prisrendi, Preiſereno, Tuͤrckiſche Stadt in Bosnien, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Antivari gehoͤrig.
  • Priſtina, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Bosnien.
  • Privas, Privatium, kleine Stadt in Vivarez.
  • Prizi, kleine Stadt im Val di Mazara in Sicilien.
  • Probſt iſt eine vornehme Wuͤrde in einem geiſtlichen Stifft.
  • Prochita, Procida, kleine Jnſul der Terra di Lavoro auf dem Golfo di Napoli.
  • Procurator von S. Marco iſt eine der hoͤchſten Ehren-Stellen derer Edelleute zu Venedig, derer man anietzo uͤber 30. zehlet; jedoch ſitzen nur 9. als Ordinarii wuͤrck - lich im Amte; die andern aber werden Extraordinarii genennet, und beſitzen nichts, als den Titul. Jene haben die Auffſicht uͤber die Gebaͤude der Kirche S. Marci, wie auch uͤber dero Einkuͤnffte und die Bibliothec, und verwahren das Archiv der Republic. Ferner ſorgen ſie vor die Allmoſen und Hoſpitaͤler, und ſeynd ſchuldig, ſich der Gefangenen, Witwen, Waiſen und anderer elenden Per - ſonen anzunehmen, auch ſeynd ſie Inſpectores der Univerſitaͤt zu Padua. Jm uͤbrigen ſeynd ſie die vornehmſten Senatori, und gehen allen andern Nobili vor.
  • Procureur du Roi iſt in Franckreich ein Beamter, welcher in dem Be - zirck eines Preſidials, nemlich in einem Appellations-Gerichte, o - der aber in einem Bailliage eben dasjenige Amt verwaltet, welches ein Procureur du Parlement ver - waltet, nemlich zu interveniren in denjenigen Sachen, bey wel - chen der Koͤnig oder das gemeine Weſen ein Intereſſe hat, zum E - xempel in den Sachen, welche die Kirche oder die Minderjaͤhri - gen angehen.
  • Procureur-General iſt in Franckreich derjenige, in deſſen Nahmen vor den hoͤchſten Gerichten oder Par -lemen -Prolementern alle Sachen, bey wel - chen der Koͤnig ein Intereſſe hat, vorgetragen und getrieben wer - den, und derjenige, welcher in ſeinem Nahmen redet, wird der Advocat General genennet.
  • Prodeno, Prote, kleine Jnſul in Morea, auff dem Golfo di Zon - chio.
  • Profeſſus heiſſet eine Ordens-Per - ſon, welche aus dem Noviciat ge - kommen iſt, und nunmehro die Ordens-Geluͤbde gethan hat.
  • Pron, kleines Koͤnigreich und Stadt in Jndien, jenſeit des Gangis.
  • Pronecz, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.
  • Propontis, ſuche Marmora.
  • Proppen, Houte-proppen, Smeer - proppen, Bus-proppen, Tampons, ſind Scheiben von Pantoffel - Holtz, womit man die Stuͤcke auff den Schiffen verſtopffet, damit das Waſſer nicht hinein dringen kan. Es werden auch Proppen diejenigen Bleche von Eiſen oder Kupffer, wie auch diejenigen Hoͤltzer genennet, wormit man die Loͤcher zuſtopffet, wenn das Schiff feindliche Schoͤſſe bekom - men hat.
  • Prorogation oder Auffſchiebung des Paꝛlaments in Engelland geſchie - het durch den Koͤnig. Wenn ſich hernach das Parlament wie - der verſamlet, ſo iſt ſolches eine gantz neue Seſſion, und muͤſſen die Billen, welche ſchon ſo weit ge - kommen, daß ſie haben ſollen zur Acte weꝛden, und denen nichts an - ders, als die Koͤnigl. Einwilligung gemangelt hat, bey abermahliger Parlaments-Verſamlung wieder gantz von neuem tractiret wer - den.
  • Proslaviza, Proſtaviza, Stadt in Bulgarien, im Land der Dobru -Procenſiſchen Tartarn, am Suͤdlichen Arm der Donau.
  • Proſtovia, ein Theil von der Woy - ſchafft Cracau.
  • Proſzovice, Stadt in der Woywod - ſchafft Cracau.
  • Proteſt iſt eine Handlung vor No - tarien und Zeugen, welche man wieder einen Wechſel-Brieff thut, wenn ſelbiger von demje - nigen, an den er geſtellet iſt, nicht angenommen wird, und dienet der Proteſt darzu, daß man ſei - nen Regreß wieder denjenigen nehmen kan, welcher den Wech - ſel-Brieff ausgeſtellet hat.
  • Proteſtante, alſo wurden die Lu - theraner deswegen genennet, weil ſie A. 1529. auff dem Reichs-Ta - ge darwieder proteſtireten, als die Roͤmiſch-Catholiſche haben wolten, man ſolte die Acht wieder D. Luthern exequiren, und ſelbi - ge auff alle ſeine Glaubens-Ge - noſſen erſtrecken. Die Refor - mirten geben ſich auch zum oͤfftern dieſen Nahmen.
  • Protocollum iſt ein Gerichts-Buch, barinnen man alles verzeichnet, was in einem Collegio oder Ge - richte gehandelt wird. Die No - tarii publici haben auch ihre be - ſondere Protocolla, in welche ſie alle Inſtrumenta eintragen, welche durch ſie verfertiget worden ſeynd.
  • Protonotarius iſt ein Beamter des Paͤbſtlichen Hofes, welcher einen Vorzug vor den andern Notariis hat, und welcher die Acta derer oͤffeutlichen Conſiſtoriorum nicht allein annimmet, ſondern ſelbige auch in formâ probante ausfertiget, wenn es erfordert wird. Es iſt an gedachtem Hoff ein Collegium von 12. Protonota - riis, welche die Participantes ge -F f 2nen -Pronennet werden, weil ſie von den Gebuͤhren der Canzeley-Expedi - tionen ihren Antheil bekom - men.
  • Proveditore Generale di Mare iſt ein hoher Officier bey der Republic Venedig, welcher die See-Macht commandiret, wenn der General - Capitain nicht zugegen iſt. Er theilet die Krieges-Chargen aus, ſtraffet die Officirer, und hat die Krieges-Caſſe. Seine Charge waͤhret 2. Jahre, und ſeynd ihm 2. Nobili als Commiſſarii der Flotte zugeordnet. Der Gene - ral-Capitain und der Proveditore Generale di Mare ſeynd deßwe - gen zuſammen geſetzet, damit gleichſam einer den andern ver - rathen ſoll, wenn er etwas miß - handelt, und ob gleich der Prove - ditore geringer iſt, als der Gene - ral-Capitain; ſo iſt doch die Ge - walt alſo unter ſie vertheilet, daß jener das Anſehn ohne die Macht, dieſer aber die Macht ohne das Anſehn hat, und iſt des Prove - ditore ordentliche Reſidentz zu Corfu.
  • Proveditori Generali ſeynd zwey von dem Rath zu Venedig dem Gene - ral zu Lande zugeordnete Perſo - nen, ohne deren Vorbewuſt er wenig thun darff. Es ſeynd auch noch viele andere Provedi - tori, zum Exempel der Provedi - tore Generale der Jnſuln Corfu, Zante, Cefalonia, des Friauls, u. d. m. Die Proveditori alle ragioni vecchie, alla biave, alla Giuſtitia vecchia &c.
  • Provence, eines von den 12. Gene - ral-Gouvernements in Franck - reich, welches gegen Oſten durch die Alpen von Savoyen, und ge - gen Weſten durch die Rhone von Languedoc abgeſondert wird; gegen Suͤden aber grentzet das -Pro Przſelbe an das Mittellaͤndiſche Meer und gegen Norden an Dau - phiné und die Graffſchafft Venai - ſcin. Gegen die Alpen und Dauphiné iſt die Lufft kalt, laͤngs der Kuͤſte aber warm, und mitten im Lande temperiret. So iſt auch dieſe Provintz in der Ge - gend derer Alpen fruchtbar an Getreyde und Gras; an den an - dern Orten aber an Getreyde, Wein, Oehl, Feigen, Mandeln, Pflaumen, Granat-Aepffeln, u. d. m.
  • Provins, Provinum, Stadt in der Landſchafft Brie, am kleinen Fluß Vouzie.
  • Pruck an der Amber, Ambra, Fle - cken in Bayern an der Amber.
  • Pruck an der Leyte, Pons Leitæ, kleine Stadt und Schloß am Fluß Leyte in Oeſterreich, an den Unga - riſchen Grentzen.
  • Pruck an der Foͤkla, Stadt in Ober - Oeſterreich.
  • Pruck an der Muer, Pons Muræ, kleine Stadt am Fluß Muer in Steyermarck.
  • Pruͤm, Prumia, kleine Stadt nebſt einer Abtey Benedictiner-Or - dens, am Fluß Pruͤm, im Ertz - Stifft Trier, am Ardenner-Walde.
  • Pruth, Hieraſus, großer Fluß, wel - cher im Carpathiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in die Donau ergeuſt.
  • Prybus, Stadt an der Neiße im Fuͤrſtenthum Sagan.
  • Przelaucz, Stadt an der Elbe im Chrudimer-Kreis in Boͤhmen.
  • Przemisl, Premislau, Premislia, große und ſchoͤne Stadt am Fluß Sana in Klein-Reußen, nebſt ei - nem feſten Schloß, einer Caſtel - laney, einem Griechiſchen und ei - nem Lateiniſchen Biſchoff, welcher letztere unter das Ertz-Biſchoff - thum von Lemberg gehoͤret.
  • Przerow, Stadt der Koͤniglichen Kammer in Kaurzimer-Kreis in Boͤhmen.
  • Przewask, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Przibislau, freye Koͤnigliche Stadt im Czaslauer-Kreis in Boͤh - men.
  • Przipiec, Pripecz, Pripetus, großer Fluß, welcher an den Grentzen von Ober-Volhynien entſprin - get, und ſich in den Dniper er - geuſt.
  • Prziſeznicz, Stadt im Sazer-Kreis in Boͤhmen, allwo ein enger Paß gegen Meißen in das Voigtland zu befinden iſt.
  • Ptolemais, ſuche Acre.
  • Pucle-Church, Stadt in Gloceſter - shire.
  • Puebla, kleine aber wohlgebauete Stadt am Fluß Gallego, nebſt einem Caſtell auff einer Hoͤhe in Aragonien.
  • Puente d Areobispo, Stadt in Neu - Caſtilien, am Fluß Tago. Sie gehoͤret dem Ertz-Biſchoff von Toledo.
  • Puente Deume, kleine Stadt am Fluß Eume in Gallicien.
  • Puente Vedra, Pous vetus, kleine Stadt in Gallicien, am Fluß Lo - ris, nicht weit von Vigos.
  • Puerto, ein enger Paß in Aragonien in dem Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge, 3. Spaniſche Meilen von der Grentz - Feſtung Venaſca. Er ſcheidet Franckreich und Spanien, und iſt ein ſehr enger Weg zwiſchen zwey Felſen.
  • Puerto de S. Maria, ziemlich große Stadt nebſt einem Hafen in Andaluſien, 2. Meilen von Ca - dix.
  • Puerto de Cavallos, Portus equorum, Hafen in der Provintz Honduras.
  • Puerto Hermoſo, Hafen in demPue PulSuͤdlichen Theil der Jnſul S. Do - mingo.
  • Puerto de S. Franciſco Brac, Hafen in dem Weſtlichen Theil von Ca - lifornia.
  • Puerto de la Magdalena, Hafen an der Suͤdlichen Kuͤſte von Califor - nia.
  • Puerto de la Paz, Hafen in dem Noͤrdlichen Theil der Jnſul Hi - ſpaniola.
  • Puerto de S. Antonio, Hafen in der Provintz Xaliſca in Neu-Spa - nien.
  • Puerto de S. Juan, Hafen in der Pro - vintz Nicaragua, am Einfluß des Flußes Deſaguadero.
  • Puerto Real, Hafen in der Provintz Tabaſca in Nord-America.
  • Puerto de San Pedro, Hafen in Suͤd - America am Mar de Paraguay.
  • Puerto Viejo, Stadt und Hafen am Meer in Peru, den Spaniern zuge - hoͤrig.
  • Pugan, Stadt in der Provintz Qui - cheu in China.
  • Pugantz, Berg-Stadt in Ober - Ungarn.
  • Puglia, ſuche Apulia.
  • Puicerda, Podicerta, Haupt-Stadt der Graffſchafft Cerdagne, am Fluß Segre, deren Befeſtigungs - Wercke geſchleiffet ſeynd.
  • Pulo Nera, eine von den Molucki - ſchen Jnſuln, den Hollaͤndern zu - gehoͤrig, welche daſelbſt das Fort Naſſau und das Fort Belgique er - bauet haben.
  • Pulo Ron, Pulorin, Inſula Ronæ, eine von den Jnſuln Banda, welche den Engellaͤndern gehoͤret.
  • Pulo Way, Inſula Vaia, eine von den Jnſuln Banda auff dem Molu - ckiſchen Archipelago, den Hol - laͤndern zugehoͤrig, welche da - ſelbſt das Fort Revenge erbauet haben.
  • Pultausk, Pultuſcia, kleine Stadt in der Woywodſchafft Czersko in Maſovien. Sie gehoͤret dem Biſchoff von Ploczko, welcher da - ſelbſt reſidiret.
  • Pultow, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Pultowsko, Stadt in der Woy - wodſchafft Maſovien.
  • Pulver, Schies-Pulver, Poudre à Canon, wird aus 6. Theilen Salpeter, einem Theil Weiden - Aſche und einem Theil Schwefel gemachet.
  • Pulver-Magazin iſt ein ſteinernes gewoͤlbtes Gebaͤude, welches man insgemein zwiſchen die Waͤl - le einer Feſtung zu ſetzen pfle - get.
  • Punhali, kleines Koͤnigreich und Stadt auff der Kuͤſte von Mala - bar.
  • Puntalen, ſuche Cadix.
  • Purbeck, Halb-Jnſul, auff welcher das Schloß Crof in Dorſetshire ſtehet.
  • Puritaner ſeynd diejenigen in Engelland, welche unter dem Vorwand einer groͤßern Reinig - keit der Lehre und des GOttes - Dienſtes ſich nicht mit der Engli - ſchen Kirche vereinigen wollen. Sie leugnen den freyen Willen, und nennen die Presbyterianer Calviniſche Papiſten, wie auch Parlamentarios. Sie verwerf - fen demnach alle Kirchen-Ge - braͤuche, welche aus der Roͤmiſch - Catholiſchen Kirche behalten worden, wie auch das Kirchen - Regiment, Gebete, Gottes-Haͤu - ſer, Feſt-Tage, Glocken u. d. m. Man nennet ſie auch Independen - ten, Brovvniſten und Separati - ſten.
  • Purmerendt, kleine Stadt in Nord - Holland auff dem Beemſter, welche ihre Deputirten in die Verſam -Puſ Pyrlung der Staaten der Provintz Holland ſchicket.
  • Puſio, Topiro, Toprus, kleine Stadt in Romania, deren Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Philip - popoli gehoͤret.
  • Puſterthal, ein gewiſſes Gebiet in Tyrol, an den Kaͤrndtiſchen Gren - tzen.
  • Putbus, kleine Stadt auff der Jn - ſul Ruͤgen.
  • Puting, kleine befeſtigte Stadt in der Provintz Quicheu in China.
  • Putivvle, Potivolium, kleine Stadt am Fluß Sem, im Hertzogthum Worotin in Weſt-Moſcau.
  • Putlingen, Herrſchafft im Weſt - reich, den Graffen von Crichingen zugehoͤrig.
  • Putomayo, Fluß in Suͤd-America, welcher in Popayan entſpringet, und ſich in den Fluß Amazone er - geuſt.
  • Putten, Jnſul in Suͤd-Holland.
  • Puy, le Puy Notre Dame, Podium, Haupt-Stadt der Landſchafft Velay in Franckreich. Sie iſt groß und reich, und hat einen unter das Ertz-Biſchoffthum zu Bourges gehoͤrigen Biſchoff, wel - cher ſich einen Graffen von Velay tituliret.
  • Puy-Laurens, Podium Laurentii, kleine Stadt in Languedoc, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Puyſaye, Tractus Puſæenſis, kleine Landſchafft in Gatinois.
  • Pylos, Pylus Eliaca, kleine Stadt in Belvedere in Morea.
  • Pyramiden ſeynd große in 3. oder 4. Seiten beſtehende Gebaͤude in Ae - gypten, welche vor Alteꝛs unteꝛ die ſieben Wunderwercke gerechnet wurden, und ſcheinet es, ob ſeyen ſie zu den Begraͤbniſſen beſtimmet geweſen. Sie ſeynd unten breit, werden aber allmaͤhlig ſchmaͤler,bißPyr Quabiß ſie oben faſt gantz zugeſpitzet ſeynd.
  • Pyrenaͤiſche Gebuͤrge, Montes Py - renæi, iſt eines der beruͤhmteſten Gebuͤrge in Europa. Es ſchei - det Franckreich und Spanien von einander, indem es ſich von Nord-Weſten gegen Suͤd-Oſten, nemlich von S. Sebaſtian an dem Biſcayiſchen Meer biß an Porto Vendres an dem Mittellaͤndiſchen Meer erſtrecket.
  • Pyrmont, Graffſchafft im Weſt - phaͤliſchen Kreiſe, dem Graffen von Waldeck gehoͤrig, ausgenom - men die kleine Stadt Lugde, wel - che der Biſchoff von Paderborn beſitzet. Sie iſt des Sauerbrun - nens wegen beruͤhmt, welcher nicht weit vom Schloß Pyrmont liegt.
  • Pysdry, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.

Q.

  • QUacker, Trembleurs, ſeynd Sectirer, welche auff Traͤume und Erſcheinungen halten, und insgemein zittern, wenn ſie in Entzuͤckung fallen, oder auff den Geiſt warten. Sie lei - den keine oͤffentliche Gottes - Haͤuſer, um darinnen zu predi - gen und zu beten, und verbieten die Erklaͤrungen der heiligen Schrifft, weil ſie glauben, daß dieſelbe auffhoͤre, GOttes Wort zu ſeyn, ſo bald man etwas hinzu fuͤge. Sie verwerffen die Kin - der-Tauffe, wie auch das Studi - ren, und halten nur allein auff das innerliche Licht des Geiſtes. Ferner verwerffen ſie alle Obrig - keiten, thun niemand eine beſon - dere Ehrerbietung an, ſchwoͤren nicht, laſſen iederman in ihren Verſamlungen reden, und wasQuadas gefaͤhrlichſte iſt, ſo halten ſie die heilige Schrifft nicht vor das einige und zu der Seeligkeit hin - laͤngliche Wort GOttes.
  • Quadequieres, befeſtigte Stadt an der Meer-Kuͤſte in Catalonien.
  • Quadrille iſt ein Troup Ritter in ei - nem Carouſel oder Thurnier.
  • Quaiche, Queſche, Caiche, Kits, ein kleines Fahrzeug, welches ein Verdeck und |einen Gabel-Maſt hat, wie eine Jacht.
  • Quackenbruͤgge, kleine Stadt im Biſchoffthum Oſnabruͤck, am Fluß Haße.
  • Quancheu, eine der vornehmſten Staͤdte| in China und die Haupt - Stadt der Provintz Quantung, und ſoll ſie 4. Deutſche Meilen im Umfang haben.
  • Quangnan, Stadt in der Provintz Junnan in China.
  • Quangſi, Stadt in der Provintz Jun - nan in China.
  • Quangſi, Provintz in China, zwi - ſchen den Provintzen Quantung, Huguan, Queicheu, Junnan und dem Koͤnigreich Tunquin gelegen. Jn dieſer Provintz wird das ſchoͤ - ne Porcelan gemachet.
  • Quangtung, Provintz in China, zwiſchen den Provintzen Fokien, Kiangſi, Huquang, Quangſi und dem Koͤnigreich Tunquin.
  • Quanto, eine von den 5. großen Landſchafften auff der Jnſul Ni - phon. Sie grentzet gegen We - ſten an die Landſchafft Jetſegen, gegen Oſten an Ochio, gegen Norden und Suͤden aber an das Meer.
  • Quantung, Fluß in der großen Tar - tarey, welcher ſich in den Oceanum Orientalem ergeuſt.
  • Quaplod, Stadt in Lincolnshire.
  • Quarantaine, alſo werden diejenigen 40. Tage genennet, welche eine aus einer wegen der anſteckendenF f 4Seu -QuaSeuchen verdaͤchtigen Gegend kommende Perſon auswarten muß, biß ſie an dem verlangten Orte eingelaſſen wird.
  • Quart, Quartier, Wagt, alſo nen - net man auff den Schiffen dieje - nige Zeit, binnen welcher ein Theil des Schiff-Volckes wachen muß, biß es von andern abgeloͤ - ſet wird. Das Quart iſt nicht bey einer Nation ſo lang, als bey der andern, ja auch bey den Schiffen von einerley Nation iſt es nicht gleich. Es wird durch die Sand-Uhren, deren jede eine halbe Stunde haͤlt, gerechnet. Jn den Koͤniglichen Frantzoͤſ. Schiffen iſt das Quart zum oͤfftern acht Sand-Uhren lang; in den andern Franzoͤſ. Schiffen aber 6. 7. biß 8. Sand Uhren. So offt man ein neu - es Quart anfaͤnget, wird mit der Glocke gelaͤutet, damit es das Schiff-Volck hoͤret. Jn Engel - land iſt ein Quart 4. und in Tuͤr - ckey 5. Sand-Uhren.
  • Quarten, Amt und Flecken in der Schweitz, nicht weit vom Wallen - ſtaͤdter-See, den Cantons Glaris und Schweitz gehoͤrig.
  • Qvartianer ſeynd Soldaten in Po - len, welche auff den Grentzen pflegen gehalten zu werden. Der Urſprung dieſes Nahmens koͤmt von quartâ parte her, weil Koͤnig Sigismundus Auguſtus den vierten Theil ſeiner Tafel-Guͤter zum Unterhalt einer beſtaͤndigen Ar - mee beſtimmete, welche auff den Grentzen liegen, und das Land wieder den Einfall der Tartarn beſchuͤtzen ſolte.
  • Quartier, ein verretranchirtes Quartier iſt befeſtiget, und mit einem Graben nebſt einer Bruſt - Wehr verſehen. Rafraichirungs - Quartier iſt eine mit Lebens - Mitteln verſehene Gegend, wo -Qua Quehin man die abgematteten Krie - ges-Voͤlcker ſchicket, daß ſie aus - ruhen, und ihre Equipage wie - der in Ordnung bringen ſollen, wenn auch ſchon die Campagne noch nicht zu Ende iſt.
  • Quartier-Meiſter iſt ein Unter - Officier zu Pferd, bey einer Compagnie, welcher vor ders - ſelben Quartiere Sorge traͤget. Auff den Schiffen iſt der Quar - tier-Meiſter gleichſam des Schif - fers und Bootsmannes Gehuͤlffe. Er traͤget Sorge, daß das Volck auff das Quart oder auff die Wa - che ziehet, daß die Pompen in gutem Stande ſeynd, daß das Schiff rein gehalten wird, u. d. m.
  • Quatember, alſo wird diejenige Fa - ſten genennet, welche die Roͤmiſch - Catholiſche Kirche in den vier Jahrs-Zeiten haͤlt, und zwar in jeder Jahrs-Zeit drey Tage in der eꝛſten Woche, nemlich am Frey - tage und Sonnabend.
  • Quatrino, eine Jtaliaͤniſche kleine Kupffer-Muͤntze, deren im Koͤ - nigreich Neapolis 3. einen Grain gelten: Zu Florentz aber machen 5. Quatrini eine Crazia.
  • Quebec, Stadt in Neu-Franckreich, welche theils am Fluß Canada und theils auff einem benachbar - ten Huͤgel lieget, und welche die vornehmſte Colonie der Frantzo - ſen iſt. Dieſer letzt-gedachte Theil hat ein Biſchoffthum und eine Citadelle, allwo der Gouverneur von Neu-Franckreich ſeine ordent - liche Reſidentz hat.
  • Queda, kleines Koͤnigreich an der Weſtlichen Kuͤſte der Halb-Jnſul Malaca. Die Haupt-Stadt Queda hat einen Hafen, welcher von den Europaͤern fleißig beſuchet wird.
  • Quedlinburg, ein Fuͤrſtliches Frau - en-Zimmer Stifft, Evangeliſcher Religion, deren Aebtißin einStandQueStand des Reiches iſt. Es liegt zwiſchen den Fuͤrſtenthuͤmern Halberſtadt und Anhalt, und ſte - het unter Chur-Brandenburgi - ſchem Schutz. Die Haupt-Stadt Quedlinburg liegt am kleinen Fluß Secke, 2. Meilen von Hal - berſtadt.
  • Queenborough, Stadt in Kent.
  • Queeneſtovvne, Mariborough, Re - ginæpolis, Haupt-Stadt der Graf - ſchafft von Quennes oder Queen - ſcounti in Jrland.
  • Queicheu, Stadt in der Provintz Suchuen am Fluß Kiang in China.
  • Queicheu, groſſe Provintz in China, zwiſchen den Provintzen Huquang, Sucheu, Junnan und Quangſi.
  • Queilin, groſſe Stadt am Fluß Quei, und die Haupt-Stadt der Provintz Quangſi in China.
  • Queiß, Fluß, welcher in Schleſien oberhalb Friedberg entſpringet, und ſich oberhalb Sagan in den Bober ergeuſt.
  • Queiyang, Stadt zwiſchen dem Ge - buͤrge in der Provintz Queicheu, deren Haupt-Stadt ſie iſt.
  • Quelparts, Jnſul auff dem Oceano Orientali.
  • Querasque, ſuche Cheraſco.
  • Quercy, Tractus Cadurcenſis, Pro - vintz in Franckreich, welche gegen Oſten an Auvergne und Rouergue, gegen Suͤden an Languedoc und gegen Weſten an Agennois und Perigord grentzet. Sie iſt frucht - bar an Getreyde, Wein und Obſt, und wird in Ober - und Nieder - Quercy eingetheilet.
  • Querfurt, Fuͤrſtenthum und kleine Stadt an den Thuͤringiſchen Grentzen und an der Saale, dem Hertzog zu Sachſen-Weißenfels gehoͤrig.
  • Queſche, ſuche Quaiche.
  • Quesnoy, Quercetum, kleine befe -Quiſtigte Stadt nebſt einer Citadelle im Frantzoͤſiſchen Hennegau.
  • Quibriche, Stadt im Koͤnigreich Barca, an der Kuͤſte des Golfo von Sidra.
  • Quiers, ſuche Chieri.
  • Quietiſten, dieſer Nahme wurde den Anhaͤngern Michaelis Molinos gegeben, und dieſer war ein Prie - ſter, aus Aragonien buͤrtig, welcher ſich zu Rom auffhielte. Obgedach - ter Nahme koͤmt von dem Worte Quies oder Ruhe her, weil die - ſes Prieſters vornehmſte Lehre dar - innen beſtunde, man muͤße ſich gaͤntzlich vernichten, um mit GOtt vereiniget zu werden, und als - denn muͤſſe man in einer vollkom - menen Ruhe verbleiben, ohne ſich darum zubekuͤmmern, was dem Leibe begegnen koͤnte.
  • Quieto, Quætus, Fluß in Jſtrien, welcher ſich nicht weit von Citta Nova in den Golfo di Venezia er - geuſt.
  • Quilmanci, Stadt in Æthiopien, an der Kuͤſte von Ajan, am Einfluße des Fluſſes Quilmanci in das Meer von Zanguebar.
  • Quiloa, befeſtigte Stadt nebſt einer kleinen Citadelle, auf der kleinen Jnſul Quiloa in Zanguebar. Die - ſes Quiloa gehoͤret den Portugie - ſen. Eine andere Stadt aber gleiches Nahmens liegt auf dem feſten Lande, und iſt die Haupt - Stadt des Koͤnigreichs Quiloa, welches einen Mahometaniſchen Koͤnig hat.
  • Quimper, Quimper-Corantin, Cor - nouaille, Coroſopitum, Stadt in Bretagne, am Fluß Oder, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Biſchoff zu Tours gehoͤrig.
  • Quinocuni, kleines Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Niphon.
  • Quintana iſt ein großes in der Erde feſt gemachtes Stuͤcke Holtz, anF f 5welchesQuiwelches man ein Schild henget, wieder den man in vollem Pferde - Lauff mit Pfeilen ſchieſet, mit Spieſen wirffet, oder Lantzen bricht. Anſtadt deſſen aber hat man heutiges Tages Faquins oder hoͤltzerne Bilder und Koͤpffe.
  • Quir, Terra de Quir, Terra Auſtralis Spiritus ſancti, eine Kuͤſte an dem Mari Pacifico.
  • Quiſai, Quinſai, die Haupt-Stadt von China, welches die groͤſte Stadt in der Welt ſeyn ſoll.
  • Quisna, Fluß in der Halb-Jnſul von Jndien jenſeit des Gangis, welcher ſich zu Maſulepatan in den Golfo di Bengala ergeuſt.
  • Quiſo, Fluß in Georgien, welcher ſich ins ſchwartze Meer ergeuſt.
  • Quitava, Koͤnigreich und Stadt an der Oeſtlichen Kuͤſte der Caffres, zwiſchen Zanguebar und dem Koͤ - nigreich Sofala.
  • Quito, Provintz in Peru, an den Grentzen der Landſchafft Popayan, und an dem Mar del Sur. Sie gehoͤret den Spaniern, welche vie - le Colonien darinnen haben, unter welchen die Haupt-Stadt Quito, Fauum S. Franciſci de Quito, die vornehmſte iſt. Dieſe iſt groß, und hat ein unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Lima gehoͤriges Biſchoff - thum, nebſt einer Univerſitaͤt und Audientia. Unter dieſe Audien - tiam gehoͤret die Provintz Quito, Paçamores, Quixos und der Suͤd - liche Theil von Popayan.
  • Quivira, eine Landſchafft in Nord - America, zwiſchen Neu-Mexico und Florida.
  • Quixos, Provintz in Suͤd-America, zwiſchen Popayan, Quiro und Pa çamores. Hieſelbſt haben die Spanier einige Colonien, Nah - mens Bacça, Archidona, Avila und Serville de l’Oro.
Raa Rab

R.

  • RAa, Ree, Vergue, iſt an einem Schiff ein langes und rundes Stuͤcke Holtz, und welches in der Mitten noch einmahl ſo dicke iſt, als an den Enden. Man henget es qveruͤber an den Maſt, um die Segel daran zu ſpannen.
  • Raab, Arrabo, Fluß, welcher in Nieder-Steyermarck nicht weit von Graͤtz entſpringet, in Ungarn aber ſich in zwey Arme abſondert, die Jnſul Raab machet, und ſich nachmahls in die Donau ergeuſt.
  • Raab, Javarinum, Arrabo, Stadt in Nieder-Ungarn, wo der Fluß Raab in die Donau faͤllet, der Jnſul Schuͤtt gegen uͤber. Sie iſt nicht groß, aber uͤberaus feſte, und hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Gran ge - hoͤrig. Jhre Befeſtigungs-Wer - cke beſtehen in 7. gemauerten Ba - ſtionen, etzlichen Cavaliers und Auſſenwercken. Bey der Schloß - Paſtey faͤllet die Rabnitz in die Raab, und fließet auſſerhalb des Walles vorbey. Dieſe Stadt liegt 14. Meilen von Wien.
  • Rabaſteins, Rapiſtanium, Stadt in der Diœces Albi in Languedoc, am Fluß Tarn.
  • Rabbaniten, alſo nennet man dieje - nigen Juͤden, welche den Auffſaͤ - tzen ihrer Vaͤter folgen, und ſeynd ſie eigentlich die Nachfolger der Phariſaͤer, derer Satzungen ſie ſehr hartnaͤckig verfechten, und alſo ſeynd ſie den Caraiten zu wieder.
  • Rabbi ſeynd die Lehrer des Juͤdi - ſchen Geſetzes. Sie thun in al - len Streitigkeiten einen rechtli - chen Ausſpruch, urtheilen uͤber die zugelaſſene oder verbotene Dinge, wie auch uͤber alle Reli - gions-Puncte, und miſchen ſich ſo gar auch in weltliche Haͤndel.
  • Racanello, kleiner Fluß in Calabria citra, welcher ſich in den Golfo di Taranto ergeuſt.
  • Racconiſium, Stadt nebſt einem ſchoͤnen Schloß in Piemont, dem Printzen von Carignan gehoͤrig.
  • Rackelsburg, Rachelburgum, befe - ſtigte Stadt am Fluß Muer in Nieder-Steyermarck, und iſt ſie eine Grentz-Feſtung gegen Un - garn. Sie liegt 8. Meilen un - terhalb Graͤtz.
  • Rackonick, Stadt im Rackonizer - Kreis in Boͤhmen, am Fluß Miza.
  • Rackonizer-Kreis, einer von den 17. Kreiſen in Boͤhmen, welcher gegen Weſten an den Ellnbogner - gegen Oſten an den Chaurzimer - und gegen Suͤden an den Berau - ner-Kreis grentzet.
  • Raclia, Heraclea, kleine und wuͤſte Jnſul des Archipelagi.
  • Raconi, Racognini, Raconiſium, kleine Stadt in dem eigentlich ſo genanten Piedmont, am Fluß Grana.
  • Radicofani, kleine Stadt auff einem Berge im Sieniſchen Gebiet in Toſcana, nebſt einer etwas hoͤ - her gelegenen Citadelle.
  • Radin, Stadt in der Woywod - ſchafft Culm.
  • Radini, ſuche Stromona.
  • Radnor, Landſchafft im Fuͤrſtenthum Walles, zwiſchen Montgomery, Cardigan, Brecknock und Here - ford. Sie iſt bergicht und voller Holtz. Die Haupt-Stadt Radnor liegt am Fluß Somegill.
  • Radnow, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Radom, Stadt und Caſtellaney in der Woywodſchafft Sendomir.
  • Radoskowice, Stadt in der Woy - wodſchafft Minski.
  • Radziew, Stadt in der Woywod - ſchafft Brzeſt.
  • Radziwiliski, Stadt in Semigallien.
  • Radzonow, Stadt in der Woywod - ſchafft Ploczko.
  • Raͤzen, ein gewiſſes Volck in Un - garn, welches nicht weit von Griechiſch-Weiſſenburg wohnet.
  • Rafraischirungs-Qvartiere, ſuche Qvartier.
  • Raglins, Ratin, Ricina, Jnſul in Jr - land bey der Graffſchafft Antrim.
  • Ragnit, Ragnetum, kleine Stadt im Brandenburgiſchen Preußen, am Fluß Niemen.
  • Raguſa, eine Republic in Dalma - tien, laͤngs dem Golfo di Vene - zia, derer Regierung faſt einge - richtet iſt, wie die zu Venedig; jedoch wird alle Monate ein neu - er Regente erwehlet, welchen man einen Rectorem nennet. Die Haupt-Stadt Raguſa heiſſet auff Tuͤrckiſch Pobrovicha, und auff Sclavoniſch Dubronich. Sie liegt auf einer Halb-Jnſul an dem Golfo di Venczia, und iſt ſo wohl durch die Natur, als durch die Kunſt befeſtiget, indem ſie auf der Land-Seite von einem un - ſteigbaren Felſen umſchloſſen wird, auf der Meer-Seite aber das Fort S. Laurentii bey dem Hafen hat. Sie hat einen Ertz - Biſchoff, und ſtehet unter Tuͤr - ckiſchem Schutz; jedoch gibt ſie auch dem Roͤm. Kaͤyſer, Koͤnig in Spanien, Pabſt und den Veneti - anern Tribut. Sie iſt dermaſen ſorgfaͤltig vor ihre Freyheit, daß die Edelleute daſelbſt keine Degen tragen, auch ohne Erlaubnuͤß des Rathes niemahls außerhalb ih - rer Haͤuſer ſchlaffen doͤrffen, und in der Nacht werden die Fremden, abſonderlich aber die Tuͤrcken, in ihren Qvartiren verſchloßen. So werden auch die Stadt-Thore im Sommer nicht laͤnger, als 3. oder 4. Stunden, und im Winter nuran -Rai Ramanderthalbe Stunde offen ge - laſſen.
  • Rain, kleine befeſtigte Stadt in Ober-Bayern, nicht weit von der Donau, im Rent-Amt Muͤnchen am kleinen Waſſer Acha.
  • Rain, Ruanus Sinus, ein kleiner Meer - Buſen des Jrlaͤndiſchen Meeres.
  • Rais, Reis, ſeynd die Capitaine der Tuͤrckiſchen Galeren, welche ge - meiniglich abgefallene Jtaliaͤner oder dero Nachkommen ſeynd.
  • Ram, ſuche Rom.
  • Rama, kleine Landſchafft in Hertze - gowina in Dalmatien.
  • Ramadam, ſuche Ramazan.
  • Ramaloſa, Fluß in Gallicien, wel - cher ſich nicht weit von Bayonna ins Mare Occidentale ergeuſt.
  • Ramazan, Ramadam, iſt bey den Tuͤrcken der neundte Monat im Jahr, in welchem ſie alle Tage biß die Sonne untergegangen iſt, fa - ſten muͤſſen, alſo daß ſie nicht das geringſte weder eſſen noch trin - cken doͤrffen. Wenn aber bey anbrechender Nacht der Iman die Lampen angeſtecket, welche zu ſolchem Ende in dieſem Monat auf die Thuͤrne der Mosqueen geſetzet werden, ſo iſt wieder er - laubt zu eſſen. Jm uͤbrigen hat derjenige den Tod verdienet, wel - cher uͤberwieſen wird, daß er die Faſten gebrochen hat.
  • Ramberge, eine Art langer und leichter Schiffe, welche in Engel - land auf Fluͤßen gebrauchet, und auch Pantachen genennet werden.
  • Rambersvillers, Ramberti Villa, klei - ne Stadt am Fluß Mortagnes in Lothringen.
  • Rameaux ſeynd an einer Feſtung gewiſſe Galerien oder Gaͤnge un - ter dem Wall oder Glacis zu den Minen.
  • Ramekens, ein Fort auf der JnſulRam RapWalcheren am Meer in der Pro - vintz Seeland. Es wird ſonſten auch Zeebourg genennet.
  • Ramſey-tovvn, Stadt auf der Jn - ſul Man.
  • Ramſtein, Schloß, dem Canton Ba - ſel gehoͤrig.
  • Ranals, alſo heiſſen zwey unter den Orcadiſchen Jnſuln, nemlich Nort-Ranals und South-Ranals. Sie ſeynd alle beyde ſehr klein.
  • Rançon iſt dasjenige Geld, welches man im Kriege bezahlet, einen Gefangenen loßzumachen.
  • Randasſo, kleine Stadt am Fluß Cantara im Val di Demona in Si - cilien.
  • Randerſen, Randruſium, kleine Stadt am Fluß Gute in Juͤtland.
  • Rang, Schiffe vom erſten biß auff den fuͤnfften Rang, ſuche Krie - ges-Schiffe.
  • Rantzau, Stamm-Schloß der Gra - fen dieſes Nahmens, in Wagri - en gelegen.
  • Raolconda, Stadt des Koͤnigreichs Golconda, fuͤnff Tage-Reiſen weit von der Stadt Golconda.
  • Rapallo, kleine Stadt und guter Ha - fen am Golfo di Rapallo, im Ge - nueſiſchen Gebiet.
  • Rapolla, kleine Stadt nebſt dem Ti - tul eines Hertzogthums in Baſili - cata, ſamt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Ciren - za gehoͤrig.
  • Rapoy, Rapoa, Stadt in der Jrlaͤn - diſchen Graffſchafft Dunghal.
  • Rapolſtein, Ribaupiere, Raboldi Rupes, kleine Stadt und Schloß in Ober-Elſaß und die Haupt - Stadt einer groſſen Herrſchafft, welche in 7. Aemtern beſtehet. Sie gehoͤret dem Pfaltzgraffen von Birckenfeld.
  • Rappersweil, Ruperti Villa, kleine Stadt am Zuͤrcher-See, allwo ei -neRaq Raſtne hoͤltzerne Bruͤcke hinuͤber ge - het. Sie iſt befeſtiget, hat ein feſtes Schloß, und gehoͤret den Cantons Uri, Schweitz, Unterwal - den und Glaris.
  • Raqvete iſt ein zu einem Feuer - Werck gehoͤriges Theil, welches aus Papier gemachet, mit einem Satz von Pulver und andern brennenden Materialien geladen, und zur Luſt loßgezuͤndet wird. An den ſteigenden Raqveten die - net ihnen der Stock zum Gegen - Gewicht, damit ſie gerade in die Hoͤhe ſteigen.
  • Ras de Blaquert oder d’Aldernay, Fretum Ebodiæ, eine kleine Meer - Enge des Britanniſchen Meeres, zwiſchen der Jnſul Aldernay und dem Cap de la Hogue, in der Nor - mandie.
  • Raſamuzar, ein Vorgebuͤrge an der Barbariſchen Kuͤſte im Koͤnig - reich Tunis, der Jnſul Sardinien gegen uͤber gelegen.
  • Raſaoſen, ein Vorgebuͤrge an der Barbariſchen Kuͤſte im Koͤnig - reich Barca, am Eingange des Meer-Buſens von Sidra.
  • Raſaotin, Roxatim, ein Vorgebuͤrge an der Kuͤſte von Barca.
  • Raſcaranchi, Scalami, ein Vorgebuͤr - ge an der Suͤdlichen Kuͤſte des Val di Noto.
  • Raſcien, Tuͤrckiſche Landſchafft und der Noͤrdliche Theil der Land - ſchafft Servien.
  • Raſeborg, kleine Stadt nebſt einem Hafen in der Landſchafft Nyland in Finland.
  • Raſt iſt eine Art des Trommelſchla - ges, welcher zu erſt geſchlagen wird, wenn ein Marſch oder eine andere Verſamlung des Krieges - Volckes geſchiehet, und bedeutet ſolches ſo viel, daß ſich die Solda - ten fertig machen ſollen. Eine hal - be Stunde darnach wird die Ver -Raſt Ratgaderung geſchlagen, und bald darauff der Marſch.
  • Raſtadt, ein Flecken, 2. Meilen von Stollhofen, in der Marggraff - ſchafft Baden, am Fluß Murg, welcher allda in den Rhein faͤllet, und hat daſelbſt Marggraff Lud - wig von Baden ein neues praͤch - tiges Schloß angeleget.
  • Raſtenburg, Stadt und Schloß in der Landſchafft Natangen.
  • Raſunz, kleine Stadt in der Woy - wodſchafft Ploczko.
  • Ratenau, kleine Stadt und Paß an der Havel, in der Mittel-Marck.
  • Ratenburg, insgemein Rotenburg genant, Stadt in Tyrol beym Jnn, zwiſchen Kuffſtein und Schwatz, allwo das Jnnthal an - faͤnget.
  • Ratibor, Fuͤrſtenthum an der Oder in Ober-Schleſien, dem Kaͤyſer als Koͤnig in Boͤhmen zugehoͤrig. Die Haupt-Stadt Ratibor liegt an der Oder, und hat ein Schloß.
  • Ration Brod, Hafer, Heu u. d. m. im Kriege iſt dasjenige, was taͤglich einem jeden Soldaten an dergleichen Proviant und Foura - ge gegeben werden ſoll, und iſt darinnen von der Portion unter - ſchieden, daß dieſe vielerley. Stuͤ - cke in ſich begreiffet, zum Exempel, Brod, Fleiſch, Bier u. d. m. Jene aber bedeutet nur einerley, zum Exempel eine Ration Brodt, eine Ration Hafer u. d. m. Auf den Schiffen nennet man eine Ration, was taͤglich an Fleiſch, Fiſchen, Huͤlſen-Fruͤchten, Wein und an - derm Getraͤnck vor einen Mann ausgetheilet wird. Die Ration eines jeden Matroſen und Sol - daten auf den Franzoͤſiſchen Schiffen iſt taͤglich 18. Untzen Bi - ſcuit, ein Pfund zu 16. Untzen gerechnet, und 3. Quart von ei - ner Pinte Weines, mit ſo vielWaſſerRat RavWaſſer gemiſchet. Alle Wochen haben ſie 4. Mahlzeiten Fleiſch, 3. Mahlzeiten Fiſche und 7. Mahl - zeiten Huͤlſen-Fruͤchte.
  • Ratolfzell, Ratolſi Cella, kleine Stadt am Noͤrdlichen Ufer des Zeller-Sees, in der Landgraff - ſchafft Nellenburg in Schwaben.
  • Rattenbey, Rundneꝛby, Rundea, klei - ne Stadt auf der Jnſul Born - holm.
  • Rattoneau, Inſula S. Stephani, kleine Jnſul in Provence, nebſt dem Fort Rattoneau, welches ſamt dem Schloß If zur Sicherheit der Rhede von Marſeille erbauet worden.
  • Rava, Woywodſchafft in Groß-Po - len, welche 3. Kreiſe begreiffet, nemlich Rava, Sochaczow und Goſtinin. Die Haupt-Stadt Rava liegt am kleinen Fluß Ra - va, 12. Meilen von Warſchau, und hat ein Schloß.
  • Raub-Schiff, Vaiſſeau Corſaire, iſt ein ſolches Schiff, welches auff dem Meer herum faͤhret, um zu rauben, was ihm vorkoͤmmet, und welches keine Commiſſion von einem Fuͤrſten oder einer Repu - blic hat.
  • Ravelin, ein Auſſenwerck, welches ohne Flanc aus 2. Facen beſtehet, und dieſe machen einen Angle ſaillant oder einen ſolchen Win - ckel, welcher ſeine Spitze gegen das Feld kehret. Man leget es insgemein vor die Mitte der Cour - tine, die Flancs des gegen uͤber liegenden Bollwercks zu bedecken.
  • Ravello, Rabellum, Stadt im Prin - cipato citia, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Salerno gehoͤrig.
  • Ravenna, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Romagna, am Einfluß des Flußes Montone in den Golfo diRav RazVenezia. Sie hat ein Ertz-Bi - ſchoffthum.
  • Ravensberg, Graffſchafft im Weſt - phaͤliſchen Kreis, zwiſchen den Biſchoffthuͤmern Muͤnſter und Oſnabruͤck, dem Fuͤrſtenthum Minden, und den Graffſchafften Schauenburg, Lippe, Ritberg und Tecklenburg. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Preußen, und wer - den die Evangeliſche, Reformirte und Roͤmiſch-Catholiſche Religio - nen darinnen geduldet; jedoch iſt die erſte die ſtaͤrckſte.
  • Ravenspurg, freye Reichs-Stadt im Algoͤw am Fluß Schuß in Schwaben, allwo der Rath halb Roͤmiſch-Catholiſch und halb Ev - angeliſch iſt. Auſſerhalb der Stadt liegt ein Schloß auf einem Huͤgel, dem Haus Oeſterreich ge - hoͤrig.
  • Ravenſtein, Herrſchafft und kleine Stadt an der Maas im Hollaͤndi - ſchen Brabant. Sie gehoͤret dem Churfuͤrſten zu Pfaltz.
  • Raum, Ruim, Fond de cale, iſt in ei - nem Schiffe der Platz oder Raum unter dem erſten Verdeck, nemlich gantz unten im Schiffe. Dieſer Raum iſt in 6. gleiche Theile ab - geſondert, darinnen man das Pulver, Brod, Segel, Kabels oder | große Seile und Touen verwahret; auch befindet ſich darinnen die Kammer des Bar - birers.
  • Razeburg, Fuͤrſtenthum im Nieder - Saͤchſiſchen Kreis, im Hertzog - thum Lauenburg. Es wird durch den Hertzog von Mecklenburg - Strelitz beſeſſen, wie auch der Dom in der Stadt Ratzeburg. Die Stadt an ſich ſelber aber und das Schloß gehoͤret zum Hertzogthum Lauenburg und liegt an einem kleinen See.
  • Razes, Pagus Redenſis, Graffſchafft in Nieder-Languedoc.
  • , Inſula Rea, kleine Jnſul auff dem Gaſcogniſchen Meer, an der Kuͤſte der Landſchafft Aunis, wohin ſie auch gehoͤret. Sie iſt ſehr frucht - bar an Wein.
  • Reading, ſuche Reding.
  • Real, Silber-Muͤntze in Spanien, welche ſo viel als 60. Frantzoͤſi - ſche Sols oder einen Reichstha - ler gilt.
  • Real, Porto Real, ein Dorff in Anda - luſien, nebſt einem kleinen Hafen am Meer-Buſen von Cadix.
  • Realville, Villa Regalis, kleine Stadt am Fluß Aveyrou, in der Land - ſchafft Guercy.
  • Recanati, Recinetum, kleine Stadt in der Marca d Ancona, auff ei - nem Berge.
  • Rechberg, Herrſchafft im Schwaͤ - biſchen Kreis, welche im Wir - tembergiſchen und Ulmiſchen Ge - biet, wie auch in der Graffſchafft Oetingen eingeſchloſſen iſt. Sie gehoͤret den Freyherrn von Rech - berg, welche auff dem befeſtigten Berg-Schloß Hohen-Rechberg, eine Meile vom Schwaͤbiſchen Ge - muͤnd reſidiren.
  • Reche, Stadt in Cambridge.
  • Rechem, Stadt nebſt dem Titul ei - ner Graffſchafft, am lincken Ufer der Maas, zwiſchen Maſtricht und Stochem.
  • Rechlingshauſen, kleine Stadt und Schloß an der Lippe. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Rechlingshauſen, welche zwi - ſchen dem Hertzogthum Cleve, der Graffſchafft Marck und dem Stifft Muͤnſter liegt. Sie gehoͤ - ret zum Ertz-Stifft Coͤlln.
  • Rechimbdar oder Rikiabdar-Aga iſt ein Hof-Bedienter, welcher dem Groß-Sultan den Steg-Reiff haͤlt.
  • Reckheim, Graffſchafft im Biſchoff - thum Muͤnſter, den Graffen von Aſpremont und Reckheim zu - gehoͤrig.
  • Recollect en ſeynd Muͤnche des Or - dens S. Franciſci, welche auff großen Holtz-Schuen mit den bloßen Fuͤßen gehen. Jhr Rock iſt von grobem grauen Tuche, und tragen ſie eine kleine Kappe, uͤber den Rock aber einen Guͤrtel, und einen Mantel von eben ſol - chem Tuche.
  • Recognoſci ren einen Ort heiſſet ſo viel, als um denſelben, ehe man ihn belagert, herum marſchiren, und alle Maͤngel ſeiner Lage oder Befeſtigung genau beobachten, damit man die ſchwaͤchſte Gegend zur Attaque erwehlen koͤnne. E - ben alſo ſaget man auch einen Paß oder das feindliche Lager recognoſci ren.
  • Rector, alſo wird der Oberſte oder Vorgeſetzte bey einer Univerſitaͤt und in einem Jeſuiter-Collegio tituliret. Jngleichen iſt es der Titul des vornehmſten Regenten zu Raguſa.
  • Reczycza, Stadt in der Woywod - ſchafft Mſcislaw.
  • Redans, oder Ouvrage à ſcie, ſeynd Außenwercke, welche wie Saͤg - Zaͤhne geſtaltet ſeynd, indem ſie bald ſcharffe bald ſtumpffe Win - ckel haben, alſo daß einer den an - dern beſtreichet. Sie werden gemeiniglich an einem Moraſt oder andern abgelegenen Ort ge - leget, den man ſonſten aus der Fe - ſtung nicht beſtreichen kan.
  • Redborn, Stadt in Hertfordshire.
  • Reddelos, ein Schiff reddelos ſchieſen, deſemparer un vaiſſeau, geſchiehet alsdenn, wenn es Maſt-los geſchoſſen, das Tou - werck ruiniret, und es hierdurch unbrauchbar gemachet wird.
  • Reder, alſo nennet man den Eigen - thums-Herrn eines Schiffes. Der Fracht-Herr aber iſt derje - nige, welchem die Waaren gehoͤ - ren Wie wohl dieſer letztere auch unterweilen ein Reder ge - nennet wird.
  • Redford, Stadt in Nottingham - shire.
  • Reding, Reading, Radinga, kleine Stadt in Barckshire, an der Temſe.
  • Redniz, Radiantia, Fluß, welcher in der Stadt Weiſſenburg im Biſchoffthum Aichſtaͤdt entſprin - get, und ſich nicht weit von Bam - berg in den Mayn ergeuſt.
  • Redondello, kleine Stadt in Galli - cien an der Baye de Vigos, wo der Fluß Redondello in das Mare Occidentale faͤllet. Sie hat ei - nen feſten Hafen.
  • Redoute, eine kleine Feld-Schantze, welche zum Corps de Garde und zu Beſchuͤtzung der Circumval - lation, Contrevallation und der Approchen dienet. Jhre Figur iſt viereckigt, und hat ſie 10. biß 15. Ruthen an der Face nebſt ei - nem Graben, welcher 8. biß 9. Fuß breit und tieff iſt. Eben ſo dicke iſt auch ihre Bruſtwehr. Sie wird durch 2. oder 3. Banque - te unterſtuͤtzet, und iſt nicht ſtarck genug, den Stuͤcken zu wie - derſtehen.
  • Ree, ſuche Raa.
  • Reede, ſuche Rhede.
  • Rees, eine kleine Muͤntze in Spani - en und Portugal, und iſt etwas weniger, als ein Deutſcher guter Pfennig.
  • Rees, Reeſium, Stadt am Rhein im Hertzogthum Cleve, deren Fe - ſtungs-Wercke geſchleiffet ſeynd.
  • Referendarii bey der Paͤbſtlichen Cantzeley ſeynd 12. alte Praͤlaten, welche die Suppliquen der Par -Ref Regteyen vortragen, wie in Franck - reich die Maitres des Requetes au Conſeil.
  • Referendarii, Kron-Referendarii in Polen und Lithauen ſeynd diejenigen, welche beym Koͤnig wie auch in den Cantzeleyen die Supplicationes vortragen, und den Supplicanten die Reſolutio - nes bringen.
  • Reformirter Offici er iſt derjenige, deſſen Charge ſupprimiret oder abgeſchaffet worden iſt.
  • Regale, alſo heiſſet diejenige Macht und Freyheit, welche der Koͤnig in Franckreich hat, der Einkuͤnff - te derer Ertz-Biſchoffthuͤmer und Biſchoffthuͤmer zu genießen, ſo lange ſie verlediget ſeynd, und mittlerweile diejenigen Beneficia zu vergeben, welche ſonſten die Ertz-Biſchoͤffe und Biſchoͤffe zu vergeben haben, ausgenommen die Pfarr-Dienſte. Dieſes Recht waͤhret ſo lange, biß der neue Ertz - Biſchoff oder Biſchoff den Eyd der Treue abgeleget hat.
  • Rega, Fluß, welcher in der neuen Marck entſpringet, und ſich nicht weit von Treptow in die Oſt-See ergeuſt.
  • Regen, Reginus, Fluß, welcher in Boͤhmen entſpringet, und ſich Re - gensburg gegen uͤber, in die Do - nau ergeuſt.
  • Regensberg, Herrſchafft in der Schweitz, dem Canton Zuͤrch ge - hoͤrig.
  • Regenſpurg, Biſchoffthum im Bayriſchen Kreiſe, deſſen Bi - ſchoff anietzo der Chur-Fuͤrſt zu Coͤlln iſt. Es liegt in Baͤyern laͤngs der Donau.
  • Regenſpurg, freye Reichs-Stadt an der Donau, allwo auff der an - dern Seite der Fluß Regen hin - ein faͤllet. Sie liegt im Bi -ſchoff -Regſchoffthum Regenſpurg, 12. Mei - len von Nuͤrnberg, iſt einiger maßen befeſtiget, ziemlich groß, und hat eine ſchoͤne ſteinerne Bruͤ - cke uͤber die Donau. Der Rath und die Buͤrgerſchafft iſt Evan - geliſch; iedoch haben die Roͤ - miſch-Catholiſche daſelbſt auch einige Kirchen. Anietzo iſt ſie mit Chur-Bayeriſchen Trouppen be - ſetzet.
  • Reggio, Ducatus Regienſis, Hertzog - thum an den Parmeſaniſchen Grentzen, dem Hertzoge von Mo - dena gehoͤrig. Die Haupt - Stadt Reggio, Regium Lepidi, iſt ziemlich groß und befeſtiget, auch hat ſie eine feſte Citadelle, treibet große Handlung mit Seyde, und hat einen Biſchoff, unter das Ertz-Biſchoffthum zu Bologna ge - hoͤrig.
  • Reggio, Regium Julium, Haupt - Stadt in der Provintz Calabria oltra, an dem Faro di Meſſina.
  • Regiment iſt eine gewiſſe Anzahl Compagnien zu Pferd oder zu Fuß, deren iede ihren Capitaine und andere nachgeordnete Offi - ciers hat. Ein Regiment zu Pferd beſtehet in 6. biß 12. Com - pagnien, iede zu 45. biß 50. Mann, und alſo verhaͤlt es ſich auch mit den Dragoner-Regimentern. Ein Regiment zu Fuß beſtehet in 10. biß 16. Compagnien, iedoch unter den Kaͤyſerlichen nur in 10. biß 12. auffs hoͤchſte.
  • Regiments-Profoſen-Stab be - ſtehet aus dem Profos und Ste - cken-Knecht, welcher letztere die Verbrecher ſchlieſet.
  • Regiments-Proviantmeiſter be - ſtellet den Proviant, empfaͤnget denſelben von den Commiſſariis, theilet ihn unter die Compagnien aus, und commandiret die Be - cker.
  • Regiments-Quartiermeiſter gehet auff dem Marſch allezeit voraus, und machet die Quartiere, da denn die Compagnie Fouriers und Fourier-Schuͤtzen mit ihm ge - hen. Er muß die Fortification verſtehen, das Lager abſtechen, und mit dem Adjutanten alle A - bend ins Haupt-Quartier gehen, um zu vernehmen, ob etwa ein Marſch geſchehen ſolle, auch muß er die Bezahlung vor das Regi - ment holen.
  • Regiments-Secretarius iſt des Au - diteurs Regiſtrator und Gehuͤlffe, welcher die Decreta abfaſſet und protocolliret, auch die Urtheile concipiret.
  • Regiments-Stab zu Fuß iſt der Obriſte, Obriſt-Lieutenant, O - briſt-Wachtmeiſter, Auditeur, Regiments-Quartiermeiſter, Re - giments-Caplan, Regiments-Se - cretarius, Adjutant, Regiments - Wagenmeiſter, Proviant-Mei - ſter, Regiments-Tambour und Regiments-Profoſen-Stab.
  • Regiments-Stab zu Pferd iſt der Obriſte, Obriſt-Lieutenant, O - briſt-Wachtmeiſter oder Major, Regiments-Quartiermeiſter, Au - diteur, Adjutant, Feld-Prediger, Regiments-Secretarius, Regi - ments-Wagenmeiſter, Regi - ments-Paucker und Profoſen - Stab.
  • Regiments-Tambour comman - diret alle Tambours des Regi - ments.
  • Regiments-Wagenmeiſter com - mandiret die Bagage, und reitet mit derſelben, auch beſtellet er im Felde die Wagenburg.
  • Regivulo, ein feſtes Berg-Schloß, unter das Hertzogthum Guaſtalla gehoͤrig.
  • Regnitz, Fluß in Francken, welcherG gbeyReg Reibey Bamberg in den Mayn faͤl - let.
  • Regulir te Trouppen; alſo nennet man die geworbene Voͤlcker, zum Unterſcheid der gewaffneten Buͤr - gerſchafft und des Land-Volckes oder Ausſchußes.
  • Reichenau, Augia dives, kleine Jn - ſul in Schwaben auff dem Zel - ler-See, welche dem Biſchoff von Coſtnitz unter dem Titul einer Herrſchafft zugehoͤret.
  • Reichenau, Stadt und Amt im Voigtlande, welche der Hand - lung wegen beruͤhmt iſt, und dem Chur-Fuͤrſten zu Sachſen zugehoͤret.
  • Reichenberg, kleine Stadt im Buntzler-Kreis in Boͤhmen.
  • Reichenhall, Stadt an der Sala, ſo in die Saltza faͤllet, in Ober - Bayern, im Rent-Amt Muͤn - chen. Es wird daſelbſt Saltz geſotten, und liegt dieſer Ort an den Saltzburgiſchen Grentzen.
  • Reichs-Abſchiede, Receſſus Imperii, ſeynd in beſonderem Verſtande allgemeine Fundament-Geſetze im Heil. Roͤm. Reich, welche vom Kaͤyſer und den Staͤnden des Reichs auff den Reichs-Taͤgen abgefaſſet und publiciret worden ſeynd, und geſchiehet ſolches alle - mahl bey Endigung eines Reichs - Tages.
  • Reichs-Beamten in Polen ſeynd zehne, nemlich die Marſchaͤlle, Cantzler, Unter-Cantzler und Schatz-Meiſter des Koͤnigreichs und Groß-Hertzogthums Li - thauen.
  • Reichs-Freyherr iſt derjenige, welcher vom Kaͤyſer mit einer Herrſchafft belehnet worden iſt, und welcher Sitz und Stimme auff den Reichs-Taͤgen hat. Ei - nige unter denſelben werden Sem - per-Freye genennet.
  • Reichs-Fuͤrſt in beſonderm Ver - ſtande iſt im Heil. Roͤm. Reich ein Fuͤrſt, welcher Sitz und Stimme auff den Reichs-Taͤgen hat, und werden die Reichs - Fuͤrſten in Geiſtliche und Weltli - che eingetheilet.
  • Reichs-Graff iſt derjenige, welcher mit einer Graffſchafft belehnet iſt, und Sitz und Stimme auff den Reichs-Taͤgen hat. Sie werden in die Schwaͤbiſche, Wetterauiſche, Fraͤnckiſche und Weſtphaͤliſche getheilet.
  • Reichs-Hoffrath, Aulicum Judici - um, Aula Cæſarea, iſt eines der hoͤchſten Gerichte im Heil. Roͤm. Reich, und beſtehet aus einem Præſidenten nebſt den Reichs - Hoffraͤthen, welche im Nahmen des Kaͤyſers in Reichs-Sachen in primâ oder ſecundâ inſtantia das Recht ſprechen. Der Præſi - dent iſt ein Reichs-Fuͤrſt, Graff o - der Herren-Standes. Der nech - ſte nach ihm iſt der Vice-Cantzler, und wenn ſo wohl jener als die - ſer abweſend iſt, ſo vertritt der aͤl - teſte Reichs-Hoffrath ihre Stelle. Die Zahl der Reichs-Hoffraͤthe ſoll in 18. beſtehen, und ſollen ſich darunter 6. der Augſpurgiſchen Confeſſion zugethane befinden. Es iſt aber dieſe Zahl nicht er - gaͤntzet. Sie werden eingethei - let in die Ritter-Banck und in die Gelehrten-Banck. Dieſes Gerichte hat mit dem Kammer - Gerichte concurrentem jurisdi - ctionem.
  • Reichs-Matricul iſt ein Verzeich - niß, welches im Nahmen des Kaͤyſers und der Staͤnde des Reichs abgefaſſet worden, und darinnen nicht allein alle Nah - men der Staͤnde des Reichs ent - halten, ſondern auch wie viel ie - der zum Nutzen des allgemeinenWe -ReiWeſens nach dem Anſchlage der Roͤmer-Monate contribuiret, und wird die Matricul von A. | 1521. al - len andern vorgezogen.
  • Reichs-Ritterſchafft in Francken wird in 6. Orte eingetheilet, wel - che ſeynd (1.) Oden - oder Otten - Wald, (2.) Steigerwald, (3.) Gebuͤrg, (4.) Altmuͤhl, (5.) Buchen oder Baunach und (6.) an der Rhen oder Wehren.
  • Reichs-Stand des Heil. Roͤm. Reichs iſt eine Perſon oder Ge - meinde, welche Sitz und Stimme auff den Reichs-Taͤgen hat, und welche unmittelbar unter dem Kaͤyſer und dem Reiche ſtehet. Es ſind aber die Reichs-Staͤnde entweder Chur-Fuͤrſten, Ertz - Biſchoͤffe, Biſchoͤffe, gefuͤrſtete Aebte, weltliche Fuͤrſten, Praͤla - ten, Aebtißinnen, Graffen, Frey - Herren oder Staͤdte.
  • Reichs-Stadt iſt diejenige, welche Sitz und Stimme auff Reichs - Taͤgen hat, und dem Kaͤyſer und Reich unmittelbar unterworffen iſt. Sie werden in Rheiniſche und Schwaͤbiſche Reichs - Staͤdte eingetheilet.
  • Reichs-Tag im Roͤmiſchen Reich iſt eine Verſamlung des Kaͤyſers und der Staͤnde des Reiches, welche zum Nutzen des Reiches angeſtellet wird. Ehe der Kaͤy - ſer einen Reichs-Tag ausſchrei - bet, muß er zuvor die Einwilli - gung eines ieden Chur-Fuͤrſten inſonderheit einholen, und als - denn laͤſt er an ieden Reichs - Stand ein Convocations-Schrei - ben ergehen, krafft deſſen ſie zum angeſtelleten Reichs-Tage beruf - fen, und auff demſelben zu er - ſcheinen ermahnet werden. Wo und an welchem Orte aber der Reichs-Tag anzuſtellen ſeye, dar - zu wird der Chur-Fuͤrſten Ein -Reiwilligung gleichfalls erfordert. Es theilen ſich aber die Staͤnde auff den Reichs-Taͤgen in 3. Claßen oder Collegia, nemlich in das Chur-Fuͤrſtliche, Fuͤrſtli - che, welches aus Fuͤrſten, Praͤ - laten, Graffen und Herren beſte - het, und in das Collegium derer Staͤdte. Jm Churfuͤrſtlichen Collegio fuͤhret das Directorium Chur-Mayntz, im Fuͤrſtlichen Oeſterreich und Saltzburg wech - ſelsweiſe, und im Staͤdtiſchen diejenige Stadt, wo der Reichs - Tag gehalten wird.
  • Reichs-Tag in Polen iſt eine Zu - ſammenkunfft des Koͤnigs, der Senatorn und der Land-Boten, welche ſich entweder zu Warſchau oder Grodno einfinden, und ſo wohl von den Reichs-Angelegen - heiten, als auch von Rechts - Sachen der Privat-Perſonen han - deln und rathſchlagen. Den Reichs-Geſetzen nach ſoll alle zwey Jahre ein Reichs-Tag ge - halten werden: Allein ſolches wird nicht allezeit beobachtet; auch ſoll er nicht laͤnger waͤhren, als 15. Tage, welche aber insge - mein biß auff 6. Wochen erlaͤn - gert werden.
  • Reichs-Vicarii ſeynd Fuͤrſten des Heil. Roͤm. Reichs, welche ver - moͤge der Reichs-Geſetze darzu verordnet worden, daß ſie, wenn der Kaͤyſerliche Thron verlediget iſt, die Verwaltung des Reiches, krafft ihrer hieruͤber empfange - nen Gewalt ausuͤben, und ſelbige nach geendigter Wahl dem er - wehlten Roͤm. Kaͤyſer oder Koͤ - nig uͤbergeben ſollen. Es ſeynd in Deutſchland zwey Reichs-Vi - carii, nemlich der Chur-Fuͤrſt zu Sachſen, und der Chur-Fuͤrſt zu Pfaltz, welchem letzteren aber der Chur-Fuͤrſt in Bayern ſolchesG g 2RechtReiRecht ſtreitig machet. Das Vi - cariat des Chur-Fuͤrſten zu Pfaltz erſtrecket ſich uͤber diejenigen Laͤnder, welche ſich vor dieſem des Fraͤnckiſchen Rechtes gebrau - chet haben, nemlich Schwaben, Francken, das Ufer der Donau biß an die Ungariſche Grentzen, nebſt Tyrol, Kaͤrndten, Bayern, Oeſterreich, wie auch das gantze Ufer des Rheines von den Gren - tzen der Lombardie biß an den Einfluß des Rheines, wo er ſich in das Meer ergeuſt, ferner die Schweitz, Savoyen, Burgund und das Koͤnigreich Arelat dieſ - ſeit der Rhone, ſodann Lothrin - gen und die Niederlande; wie - wohl dieſes Vicariat in denen letzt - genanten Laͤndern, ſeitdem ſie von dem Reiche abgeſondert wor - den, keine Wuͤrckung mehr hat. Das Vicariat des Chur-Fuͤrſten zu Sachſen erſtrecket ſich uͤber die - jenigen Laͤnder, allwo das Saͤch - ſiſche Recht vor dieſem im Schwange gienge, nemlich uͤber Boͤhmen, Polen, die Fuͤrſten in Schleſien, die Marggraffen zu Brandenburg, ferner uͤber die Lauſitz, Maͤhren, Meißen, Thuͤ - ringen biß an die Fraͤnckiſche Grentzen, Ober - und Nieder - Sachſen, die Hertzoge von Braunſchweig und uͤber den O - ber-Saͤchſiſchen Kreiß; iedoch hat es hierbey mit verſchiedenen Laͤndern eben eine ſolche Be - wandtniß, wie beym Chur-Pfaͤl - tziſchen Vicariat erinnert worden. Was aber Jtalien anbelanget, ſo iſt daſelbſt der Hertzog von Sa - voyen ein immerwaͤhrender Vi - carius des Heil. Roͤm. Reichs.
  • Reide-Schans, Feſtung in der Pro - vintz Groͤningen am Dollert.
  • Reiderland, Reideria, kleine Land - chafft in der Graffſchafft Embden.
  • Reifferſcheid, Graffſchafft in der Eiffel, den Graffen von Salm und Reifferſcheid gehoͤrig.
  • Reigelsberg, Herrſchafft im Wuͤrtz - burgiſchen Gebiet, den Frey - herren von Schoͤnborn zugehoͤ - rig.
  • Reihe, File, iſt eine gerade Linie, welche die Soldaten machen, wenn einer hinter dem andern ſtehet. Hieraus entſtehet die Hoͤhe des Bataillons, welche ins - gemein bey dem Fuß-Volck 6. Mann, und bey der Reuterey 3. Mann iſt. Das douppliren der Reihen geſchiehet, wenn man die - ſelben laͤnger, die Glieder aber ſchmaͤler machet.
  • Reims, ſuche Rheims.
  • Reinbeck, kleine Stadt am kleinen Fluß Bille, in der Landſchafft Stormarn. Sie gehoͤret dem Hertzoge zu Holſtein-Gottorp.
  • Reineck, Graffſchafft in Francken, zwiſchen dem Ertz-Stifft Mayntz, dem Stifft Wuͤrtzburg, der Abtey Fulda und der Graffſchafft Ha - nau. Sie gehoͤret den Graffen von Noſtitz. Die Haupt-Stadt Reineck liegt am Fluß Syn.
  • Reinertz, auff Boͤhmiſch Duſnick, ei - ne Stadt in der Graffſchafft Glatz in Boͤhmen.
  • Reinfrevv, Renfrona, Herrſchafft und kleine Stadt in der Graff - ſchafft Cuningham in Schottland, am Fluß Cluyd.
  • Reis, ſuche Rais.
  • Reis Effendi oder Reis-Kitab iſt am Tuͤrckiſchen Hof der Cantzler, o - der, wie ihn andere nennen, der vornehmſte Staats-Secretarius.
  • Reiſvvick, Ryſvvick, ein Dorff und ſchoͤnes Schloß in der Graffſchafft Holland, nicht weit vom Haag, auff welchem der Friede An. 1697. zwiſchen der Kron Franckreich und denen wieder dieſelbe Alliir -tenRel Renten geſchloſſen worden. Es ge - hoͤret den Erben des letztverſtor - benen Koͤnigs in Engelland, Wilhelm des III.
  • Relais, ſuche Berme.
  • Religion iſt der Dienſt, welchen man GOtt leiſtet, wie auch der Glaube, den man von GOtt und den goͤttlichen Dingen hat.
  • Reliquien, alſo werden die Gebeine, Kleider u. d. m. derer in der Roͤ - miſch-Catholiſchen Kirche cano - niſirten Heiligen genennet.
  • Remetinetz, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Lande in Ungarn.
  • Remilly, ſuche Rumilly.
  • Remiremont, Romericus Mons, kleine Stadt in Lothringen am Voge - ſiſchen Gebuͤrge, an der Moſel.
  • Remlingen, kleine Stadt und Amt am Fluß Rohn, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Remois, Ager Remenſis, alſo heiſſet die Gegend um Rheims.
  • Remonſtranten, ſuche Arminia - ner.
  • Remont, kleine Stadt im Nuͤcht - lande, dem Canton Freyburg ge - hoͤrig.
  • Remorentin, Romorentin, kleine Stadt am Fluß Sauldre, in der Landſchafft Blaiſois.
  • Remsthal, eine gewiſſe Gegend im Hertzogthum Wirtemberg.
  • Rendez-vous heißet ein Ort, wo man ſich an einem beſtimmten Tage und Stunde einfinden ſoll, und in - ſonderheit wird es von den ange - ſtellten Verſamlungen der Krie - ges-Voͤlcker geſaget.
  • Rendina, eine Ertz-Biſchoͤffliche Stadt in Macedonien.
  • Rendlesham, Stadt in Suffolk.
  • Rendsburg, ſuche Rensburg.
  • Renegat, Mammlucke, einer welcher den Chriſtlichen Glauben verleu - gnet, und eine andere Religion angenommen hat. JnſonderheitRen Repwird es von denjenigen geſaget welche zu dem Mahometaniſchen Glauben uͤbergegangen ſind.
  • Renfort, bedeutet in beſonderm Ver - ſtande mehrere Kriegs-Voͤlcker, wodurch man verſtaͤrcket wird.
  • Rennes, Redones, Haupt-Stadt in Bretagne, wo die Fluͤße Isle und Vilaine zuſammen kommen. Die - ſer letzt-gedachte Fluß fließet durch die Stadt, und kan man mit groſſen Parqven aus dem Meer dahin ſchiffen, dahero ſie gute Handlung treibet. Sie hat ein Parlament, und ein unter den Ertz-Biſchoff zu Tours gehoͤriges Biſchoffthum.
  • Reno, Fluß, welcher in der Land - ſchafft Fiorentino entſpringet, und ſich Ferrara gegen uͤber, in den Po ergeuſt.
  • Rens, kleine Stadt am Rhein, zum Ertz-Stifft Coͤln gehoͤrig.
  • Rensburg, Amt, Stadt und be - ruͤhmte Feſtung am Eyder-ſtrom, dem Koͤnig in Daͤnnemarck gehoͤ - rig, im Hertzogthum Holſtein, an den Schleßwigiſchen Grentzen. Sie liegt in einer moraſtigen Gegend auff einer Jnſul, welche gedachter Strom machet, und hat ein feſtes Schloß, wie auch gute Baſtions und Außenwercke.
  • Renten ſeynd jaͤhrliche Einkuͤnffte, entweder von der Baarſchafft, o - der von liegenden Gruͤnden, und alſo wird derjenige ein Rentirer genennet, welcher allein von ſei - nen Einkuͤnfften lebet.
  • Renty, Rentica, kleine Stadt in Ar - tois, am Fluß Aa.
  • Reole, Regula, kleine Stadt am Fluß Garonne, in der Landſchafft Baza - dois in Gascogne.
  • Repeham, Stadt in Norfolk.
  • Repreſſalien ſeynd ein außerordent - liches Zwangs-Mittel, krafft deſ - ſen eine hohe Obrigkeit ſich derG g 3SachenRep RetSachen oder Unterthanen andrer Obrigkeiten bemaͤchtiget, weñ ihr oder ihren Unteꝛthanen von ſolcher Obrigkeit Gewalt angethan oder das Recht verſaget worden.
  • Repriſe, iſt ein Schiff, welches, da es kaum durch den Feind genommen worden, durch den andern Theil wieder genommen wird.
  • Repton, Stadt in Darbishire.
  • Requiens, L Isle des Requiens, die Hunde-Jnſul, Inſula Canum Ma - rinorum, eine Jnſul auf dem Ma - ri Pacifico.
  • Rerone, Rero, kleiner Fluß im Vene - tianiſchen Gebiet, welcher ſich in den Fluß Bachiglione ergeuſt.
  • Reſch, Haupt-Stadt der Provintz Kilan in Perſien, am Caſpiſchen Meer.
  • Reſcovv, Hertzogthum in Weſt-Mo - ſcau, an den Lithauiſchen Gren - tzen, welches groß und fruchtbar iſt. Die Haupt-Stadt Reſcovv hat 2. hoͤltzerne Schloͤſſer.
  • Reſerve heiſſet der Hinterhalt einer Armee, oder diejenige, Trouppen, welche in der letzten Linie ſtehen.
  • Reſident iſt derjenige, welcher die Geſchaͤffte eines Koͤniges, Fuͤrſten oder Republic an andern Hoͤfen oder Orten verrichtet. Es gebuͤh - ret ihm zwar der Schutz des Voͤl - cker-Rechtes; jedoch iſt er weniger als ein Geſandter und Envoyé, und hat er keinen Characterem re - præſentativum.
  • Resla, Stadt in Wermeland.
  • Reſtow, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Reſultat heiſſet ſo viel, als die Wuͤr - ckung oder dasjenige, was aus ei - ner Sache entſtehet, zum Exem - pel, das Reſultat einer Verſam - lung, einer Streit-Sache u. d. m.
  • Retel Rhetel, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Retelois, am Fluß Aisne.
  • Retelois, Landſchafft nebſt dem Ti -Ret Revtul eines Hertzogthums, in Cham - pagne an den Grentzen von Luͤ - xemburg und Luͤttig gelegen.
  • Retimo, Rhitymna, befeſtigte Stadt auf der Jnſul Candia, nebſt einer Citadelle und guten Hafen. Sie iſt die Haupt-Stadt des Gebietes Retimo, welches eine von den vier Provinzen dieſer Jnſul iſt.
  • Retirade iſt eine Art eines Retranche - ments oder Verſchantzung, wel - ches in das Corps eines Baſtions o - der eines andern Werckes gema - chet wird, dem der Feind das Erd - reich von Fuß zu Fuß abgewin - nen will, nachdem die erſten De - fenſionen bereits verlohren ge - gangen ſeynd. Sie hat eine Bruſt - wehr, deſſen Facen einen einwerts ſchieſenden Winckel machen.
  • Retraite, ſuche Berme.
  • Retraite, ſuche Zapffen-Streich.
  • Retranchement iſt ein mit einer Bruſtwehr verſehener Graben. Man | brauchet auch das Wort Retranchement von denen mit Er - de bedeckten Faſchinen, Gabions und insgemein von allem demje - nigen, was einen Poſten verſchan - tzet oder befeſtiget, und was ihn vor den feindlichen Anfaͤllen be - decken kan.
  • Retz, kleine Stadt in der Ober-Pfaltz, im Rent-Amt Amberg, am Fluß Schwarzach.
  • Retz, Radeſia, Hertzogthum am Ga - ſcogniſchen Meer in Bretagne.
  • Rezuns, Freyherrſchafft in Grau - buͤnden.
  • Reveille, Diane oder Tag-Wache iſt derjenige Trommel-Schlag, wel - chen, ehe das Thor auffgemachet wird, ein jeder Tambour vor ſei - nem Corps de Garde oder auff dem Wall, wo das Corps de Garde iſt, verrichtet.
  • Revel, Rupellum, befeſtigte Stadt in Piemont an den Alpen, nebſt ei -nemRev Reunem Schloß auff einem ſehr hohen Berge.
  • Revel, Revalia, befeſtigte Haupt - Stadt in Eſtland, und eine be - ruͤhmte Handels-Stadt am Fin - laͤndiſchen Meer-Buſen. Sie iſt die Reſidentz des Koͤniglichen Gouverneurs, und hat ein feſtes Schloß auf einem Felſen, wie auch einen guten Hafen.
  • Revermont, ein gewiſſes Gebiet, in der Landſchafft Breſſe, von Pont - dain biß an Coligny.
  • Reveue heiſſet eine Muſterung oder Beſichtigung des Krieges-Volcks, vermoͤge deren ſie gezehlet, und aufgeſchrieben werden.
  • Reußen, die Grafen Reußen von Plauen theilen ſich in 2. Haupt - Linien, nemlich in die Aeltere und Juͤngere. Die Aeltere beſtehet wiederum in 2. Linien, welche ſeynd die Ober-Graitziſche und Unter-Graitziſche. Die Unter - Graitziſche begreiffet abermahls 3. Linien, nemlich die Burgiſche, Unter-Graitziſche und Rothen - thaliſche. Die Juͤngere Linie beſtehet aus 3. Linien, nemlich aus der Geriſchen, Schlaitziſchen und Lobenſteiniſchen. Die Lo - benſteiniſche beſtehet aus 3. Lini - en, nemlich aus der Lobenſtei - niſchen, Herspergiſchen und E - bersdorffiſchen.
  • Reußen, Groß - oder Schwartz - Reußland, ſuche Moſcau.
  • Reußen, Weiß-Reußen, begreiffet nicht allein alles, was die Moſco - witer gegen Weſten des Urſprun - ges der Fluͤſſe Don und Duieper beſitzen, ſondern auch das Lithau - iſche Reußen. Dieſes letztere iſt der Oeſtliche Theil von Lithau - en, und wird in 7. kleine Land - ſchafften eingetheilet, welche ſeynd Novogrodeck, Minskie, Polocz -Reu Rheko, Wytepsko, Mſcislaw, Ro - haczow und Rziczica.
  • Reußen, Roth-oder Klein-Reußen, iſt eine große Provintz in Polen, welche gegen Weſten an Klein-Po - len, gegen Norden an Lithauen, gegen Oſten an die kleine Tarta - rey, und gegen Suͤden an die Mol - dau, Siebenbuͤrgen und Ungarn grentzet. Sie begreiffet 6. Land - ſchafften und Woywodſchafften, nemlich Reußen, Podolien, Braslaw, Kiow, Belsko und Chelm,
  • Reußen, Woywodſchafft in Klein - Reußen, welche 4. Diſtricte be - greiffet, nemlich Lemberg, Prze - misl, Halicz und Sanock.
  • Reuter, ſuche Cavalier.
  • Reutlingen, freye Reichs-Stadt am kleinen Fluß Echez, im Hertzog - thum Wirtemberg, unter welches Schutz ſie auch ſtehet. Sie liegt eine Meile von Tuͤbingen, und findet man in ihrer Gegend viele Papier-Pulver - und andere Muͤhlen.
  • Reux, ſuche Roeux.
  • Reygate, Stadt in Surrey.
  • Rezan, Hertzogthum in Weſt-Mo - ſcau laͤngs dem Fluß Occa, wel - ches ſehr volckreich und fruchtbar iſt. Die Haupt-Stadt Rezan liegt nicht weit vom Fluß Occa, und hat einen Ertz-Biſchoff.
  • Rha, ſuche Wolga.
  • Rheda, Stadt und Schloß nebſt dem Titul einer Graffſchafft, in der Graffſchafft Tecklenburg, am Fluß Embs.
  • Rhede, Reede, Rade, iſt ein gewiſ - ſer Ort im Meer, nicht weit vom Ufer, allwo die Schiffe vor Ancker liegen, und vor einem oder dem andern Winde ſicher ſeyn koͤnnen. Hieſelbſt liegen auch die Schiffe insgemein vor Ancker, wenn ſie auf den Wind oder auf die FluthG g 4war -Rhewarten, um in den Hafen einzu - lauffen.
  • Rhegio, ſuche Reggio.
  • Rheims, Remi, Stadt am Fluß Vesle in Champagne, welche eine der aͤl - teſten und vornehmſten Staͤdte in Franckreich iſt. Sie iſt befeſtiget, und hat ein Bailliage, ein Preſidial und ein Ertz Biſchoffthum, deſſen Ertz-Biſchoff der erſte oder vor - nehmſte Hertzog und Pair in Franckreich iſt, und welcher die Koͤnige kroͤnet.
  • Rhein, Rhin, Rhenus, der groͤſte und vornehmſte Fluß in Deutſchland, welcher zwey Qvellen auf dem S. Gothards-Berge in Graubuͤnden hat, unter denen die Noͤrdliche der Ober-Rhein, die Suͤdliche aber der Niedeꝛ-Rhein genennet wird, und vereinigen ſie ſich annoch in gedachtem Graubuͤnden, worauf dieſer Fluß durch den Boden-See ſtroͤmet. Bey Schenckenſchantz in Geldern theilet er ſich in zwey Arme, unter welchen der eine, ſo zur Rechten fließet, die Wahal ge - nennet wird, und ſich zu Worcum in die Maas ergeuſt. Der ande - re Arm theilet ſich wiederum in zwey Arme, unter welchen der zur rechten Hand unter dem Nahmen der neuen Jßel ſich bey Duisburg in die alte Jßel ergeuſt. Der Arm aber zur lincken Hand be - haͤlt den Nahmen des Rheins, und theilet ſich wiederum bey Wick te Duerſtede, da denn der Arm zur Lincken Leck genennet wird, und ſich oberhalb Roterdam in die Maas ergeuſt. Der andere behaͤlt den Nahmen des Rheins, und theilet ſich in den Graͤben der Stadt Utrecht in zwey Arme, un - ter| welchen der zur Rechten bey Muyden in die Suͤder-See faͤllet, und der Vecht genennet wird. Der andere Arm heiſſet noch der Rhein,Rheund verliehret ſich unterhalb Ley - den in dem Sande bey Catvvick.
  • Rhein, Rhinus, kleiner Fluß, welcher im Hertzogthum Mecklenburg ent - ſpringet, und ſich in die Havel er - geuſt.
  • Rhein, der Ober-Rheiniſche Kreis iſt einer von den zehen Kreiſen des Heil. Roͤm. Reichs, und gehoͤret zu demſelben das Heſſen-Land, die Wetterau, die gefuͤrſtete Abtey Fulda, die Stiffter Worms, Spey - er, Straßburg und Baſel, der Jo - hanniter-Meiſter, die geweſene Reichs-Staͤdte im Elſaß, das Weſtreich, Lothringen, Savoyen, die Rheiniſche Praͤlaten, das Hertzogthum Zweybruͤck, und die Graffſchafften Sponheim, Sar - bruͤck, Falckenſtein und Leiningen, die Laͤnder der Fuͤrſten von Naſ - ſau, die Graffſchafften Solms, Hanau, Jſenburg, Seyn, Wied, Witgenſtein, Hatzfeld und Wal - deck, und die Reichs-Staͤdte Franckfurt, Friedberg und Wetz - lar. Die Kreis-Directores ſeynd der Biſchoff von Worms und der Pfaltzgraff von Simmern.
  • Rhein, der Nieder-Rheiniſche oder Churfuͤrſtliche Kreis iſt einer von den zehen Kreiſen des Heil. Roͤm. Reiches, und begreiffet die Ertz-Stiffter Maͤintz, Trier und Coͤlln, die Chur-Pfaltz und das Fuͤrſtenthum Arenberg in der Eiffel. Sein Kreis-Director iſt der Churfuͤrſt zu Mainz.
  • Rheinberg, Stadt im Ertz-Stifft Coͤlln, am Rhein gelegen, deren Befeſtigungs-Wercke in gegen - waͤrtigem Kriege, nach dem ſie die Kaͤyſerlichen und ihre Alliirten erobert, geſchleiffet worden ſeynd.
  • Rheineck, kleine Stadt am Rhein, nicht weit darvon, wo ſich derſelbe in den Coſtnitzer See ergeuſt. SieiſtRheiſt die Haupt-Stadt des Rhein - thals, und hat ein Schloß.
  • Rheinfelden, Rhenofelda, die ſchoͤn - ſte, feſteſte und groͤſte unter den 4. Wald-Staͤdten in Schwaben, am Rhein gelegen, allwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet. Sie iſt volckreich und befeſtiget, und ge - hoͤret dem Hauß Oeſterreich.
  • Rheinfels, eine gute Feſtung in der Graffſchafft Catzenelnbogen, auf einem hohen Felſen am Rhein, - ber dem Staͤdtgen S. Goar. Gegen Rheinfels uͤber liegt die ſo genan - te Catz, oder Neu-Catzenelnbo - gen, auf einem hohen Felſen, und iſt der Rhein allhier ſehr ſchmal. Rheinfels gehoͤret dem Hauſe Heſſen-Rheinfels, das Haus Heſ - ſen Caſſel aber hat das Jus Præſi - dii, und iſt daſelbſt ein Rhein-Zoll. A. 1702. wurde ſo wohl die Catz als auch Rheinfels durch die Heſ - ſen-Caſſeliſchen Trouppen einge - nom̃en, und mit Garnifon beleget.
  • Rhein-Grafen, ſuche Wild - und Rhein-Grafen.
  • Rheingrafenſtein, Graffſchafft in der Unter-Pfaltz, am Fluß Nahe, den Wild-und Rhein-Grafen zu - gehoͤrig.
  • Rheinland, Rhenolandia, kleine Land - ſchafft in Suͤd-Holland, vom Deutſchen Meer biß an die Herr - ſchafft Utrecht.
  • Rheinſtein, Graffſchafft im Fuͤrſten - thum Halberſtadt, dem Koͤnig in Preuſſen gehoͤrig, ausgenommen die darinnen gelegene kleine Graf - ſchafft Blanckenburg, welche den Hertzogen zu Braunſchweig und Luͤneburg gehoͤret.
  • Rheinthal, ſuche Rhinthal.
  • Rheinzabern, Tabernæ Rhenanæ, klei - ne Stadt am Erlebach, im Biſchoff - thum Speyer, im Amt Germers - heim.
  • Rhenen, kleine Stadt am Rhein, zurRhe Ribrechten Hand in |der Provintz U - trecht, an den Gelderiſchen Gren - tzen.
  • Rhenia, kleine Jnſul und eine von den Cycladiſchen Jnſuln.
  • Rhinsberg, kleine Stadt an einem See, nicht weit vom Fluß Rhein, in der Graffſchafft Ruppin.
  • Rhingau, Rhenogavia, ein gewiſſes Gebiet im Ertz-Stifft Maintz, laͤngs den beyden Ufern des Rheins.
  • Rhinthal, Landſchafft am Rhein von der Graffſchafft Werdenberg biß an den Coſtuitzer-See. Sie gehoͤret den Cantons Zuͤrch, Lu - cern, Ury, Schweitz, Unterwal - den und Glaris.
  • Rhodus, Jnſul des Mittellaͤndiſchen Meeres zwiſchen den Jnſuln Candia und Cypern. Sie gehoͤ - ret den Tuͤrcken, und die Haupt - Stadt Rhodus liegt auf einem Huͤgel am Meer. Sie hat einen Ertz-Biſchoff, iſt befeſtiget, und hat einen guten Hafen, deſſen Eingang auf beyden Seiten mit Felſen umgeben, und mit Thuͤr - nen verwahret iſt.
  • Rhone, Rhodanus, einer der groͤſten Fluͤße in Franckreich, welcher an den Grentzen der Jtaliaͤniſchen Land-Voigteyen derer Schweitzer im Berge de la Fourche, nahe am S. Gothards-Berge entſpringet, durch den Genffer-See fließet, und ſich durch verſchiedene Ein - fluͤße, welche man Gras nennet, ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Rhynland, ſuche Rheinland.
  • Ribadeo, Rivadium, kleine Stadt in Gallicien, an der Kuͤſte, wo der Fluß Miranda ins Meer faͤllet.
  • Ribagorcana, Ripa Curtia, Graff - ſchafft in Aragonien an den Cata - loniſchen Grentzen, von dem Py - renaͤiſchen Gebuͤrge biß jenſeit des Ebro.
  • Ribaudon, eine von den Hyeriſchen Jnſuln, welche klein iſt, und nicht weit von der kleinen Jnſul Ri - baudas liegt.
  • Ribbil, kleiner Fluß, welcher in Northumberland entſpringet, und ſich in den kleinen Meer-Buſen Ribbil ergeuſt.
  • Riberia Grande, Ripa Magna, Haupt - Stadt der Jnſul S. Jacobi, welche eine von den Jnſuln des Capo Verde iſt. Sie hat ein unter den Ertz-Biſchoff zu Liſabon gehoͤri - ges Biſchoffthum, einen guten Hafen und eine Citadelle.
  • Ribnitz, kleine Stadt an einem klei - nen Meer-Buſen der Oſt-See, in der Herrſchafft Roſtock.
  • Richelieu, Ricolocus, kleine Stadt in Poitou, nebſt einem praͤchtigen Palaſt, einer Academie und dem Titul eines Hertzogthums.
  • Richelieu, la Riviere de Richelieu, ein Fluß in Canada, welcher an den Grentzen von Neu-Engelland entſpringet, und ſich am Flecken Richelieu in den Fluß S. Laurentii ergeuſt.
  • Richemont, Flecken nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in der Pro - vintz York, am Fluß Svvale. Es iſt auch ein Koͤnigl. Luſt-Schloß nicht allzuweit von Londen, wel - ches Richemont heiſſet.
  • Richenburg, Stadt im Chrudimer - Kreis in Boͤhmen.
  • Rideau iſt ein kleiner Wall im fla - chen Felde, welcher ziemlich lang iſt, und darzu dienet, wenn man einen Ort ohne weitlaͤufftige Ap - prochen belagern will. Rideau heiſſet auch derjenige Ort, wo - durch man verdeckt biß zum Fuß eines Bollwercks kommen kan.
  • Riechenſtein, Schloß, dem Canton Baſel gehoͤrig.
  • Rieſenburg, Stadt und Schloß im Hockerlande.
  • Rieſen-Gebuͤrge, Montes Sudeti, ein groſſes Gebuͤrge zwiſchen Boͤh - men und dem Fuͤrſtenthum Jau - er. Es ſeynd auf demſelben be - ruͤhmte Bergwercke.
  • Rietberg, Graffſchafft an den Gren - tzen des Biſchoffthums Pader - born.
  • Rieti, Reate, Stadt im Hertzogthum Spoleto, am Fluß Velino, nebſt ei - nem Biſchoffthum, welches un - mittelbar unter dem Pabſt ſtehet. Nicht weit darvon iſt der See Re - ti, oder S. Suſannæ.
  • Rieux, Rivi, Rivenæ, Stadt in Ober - Languedoc, wo die Fluͤße Rize und Garonne zuſammen kommen. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Thoulouſe.
  • Riez, Reii, Regium, kleine aber volck - reiche Stadt in Provence, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Aix gehoͤrig.
  • Riga, Haupt-Stadt in Liefland, am Fluß Duͤna in Lettland gelegen, und hat ſie einen ſehr guten Ha - fen. Sie iſt eine große und wohl - befeſtigte Handels-Stadt, nebſt einer feſten Citadelle, welche aber noch nicht gaͤntzlich ausgebauet, und iſt ſie die Reſidenz des Gene - ral-Gouverneurs. Gegen Polen wird ſie durch die Duͤna beſchuͤ - tzet, gegen Moſcan aber iſt ſie nach der neuen Art befeſtiget. Der Meer-Buſen von Riga gehoͤret zu der Oſt-See, und liegt zwiſchen den Jnſuln Oeſel und Dagho, und den Curlaͤndiſchen Kuͤſten.
  • Rille, Riſela, Fluß, welcher gegen den Grentzen der Landſchafft Per - che entſpringet, und ſich in den Einfluß der Seine ergeuſt.
  • Rimanow, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Rimini, Ariminium, alte Stadt in Romagna, wo der Fluß Marecchia in den Golfo di Venezia faͤllet.
  • Rinkoͤping, kleine Stadt in Nord - Juͤtland, am Deutſchen Meer, allwo ſie einen guten Hafen hat.
  • Rinteln, kleine Stadt nebſt einer Univerſitaͤt in der Graffſchafft Schaumburg, an der Weſer, dem Landgraffen von Heſſen-Caſſel gehoͤrig.
  • Rio, Capo Rio oder di Patraſſo, ein Vorgebuͤrge in Morea, dem Capo Antirio oder di Molicria gegen uͤber, mit welchem ſie die Meer - Enge derer Dardanellen von Le - panto machet.
  • Rio Grande, groſſer Fluß in Terra Ferma in Suͤd-America, welcher aus zweyen andern gemachet wird, nemlich aus dem Cauca oder Rio Grande de S. Martha und aus dem Rio Grande de la Madalena. Er ergeuſt ſich zwiſchen Cartage - na und S. Martha ins Mar del Nort.
  • Rio Grande, alſo heiſſet der Suͤdlich - ſte Einfluß des Nigers.
  • Rio Grande, Potengi, Fluß in Breſil, welcher in den Terris incognitis entſpringet, und ſich zu Natal los Reyes in das Braſilianiſche Meer ergeuſt. Hiervon hat die Capi - tania de Rio Grande ihren Nah - men, welches ein Gouvernement der Portugieſen in Breſil iſt.
  • Rioja, Rioxa, Ruconia, kleine Land - ſchafft zwiſchen Alt-Caſtilien, Na - varra und Alava. Es gehoͤret zu Alt-Caſtilien.
  • Riom, Ricomagum, Stadt in Franck - reich in Limagne d’Auvergne, wel - che in einer ſehr luſtigen Gegend auf einem Huͤgel liegt. Es iſt daſelbſt ein praͤchtiges Schloß, ei - ne Senechausſée und ein Preſidial.
  • Ripa-Tranſona, volckreiche und be - feſtigte Stadt in der Marca d’An - cona, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Fermo gehoͤrig.
  • Ripalta, Rivalta, Ripa alta, Flecken und Schloß am Fluß Adda im Hertzogthum Meyland.
  • Ripen, ſuche Rypen.
  • Ripin, Stadt in der Woywodſchafft Dobrina.
  • Riſo Carpaſſo, Caput Riſum, ein Vor - gebuͤrge auf der Jnſul Cypern.
  • Ritter, alſo werden in beſonderem Verſtande diejenigen genennet, welche in einẽ gewiſſen Ritter-Or - den auffgenommen worden ſeynd.
  • Ritter-Orden in Franckreich ſeynd (1.) der Ritter-Orden des Heil. Geiſtes, welchen Koͤnig Henrich III. An. 1579. zum Andencken ſei - nes Geburts-Tages, welches der Tag der Pfingſten war, ſtifftete. Er wurde ſelbſten der Groß-Mei - ſter des Ordens, und ſolte das Groß-Meiſterthum allezeit bey der Krone bleiben; ſo ſetzete er auch die Zahl der Ritter auf hun - dert, ohne die Geiſtliche und an - dere Bediente des Ordens. Sie tragen ein Malteſer-Creutz uͤber dem Hertz einer Taube, und iſt das Creutz mit Armaturen gezieret, aus welchen feurige mit dem Buchſtaben H. gekroͤnete Flam - men hervorſteigen. Ferner tra - gen ſie ein breites blaues Band von ſeidenem Mohr, welches ih - nen von der rechten Achſel nach der lincken Seite herunter hen - get, allwo das Creutz die beyden Ende des Bandes zuſammen haͤlt. Auf ihrem Mantel oder Rock tra - gen ſie eine von Silber geſtickte Taube. (2.) Der Ritter-Orden S. Michaelis, von Koͤnig Ludwig dem XI. geſtifftet, und iſt das Or - dens-Zeichen der gewaffnete Ertz - Engel Michael, welcher den Drachen mit Fuͤſſen tritt. (3.) Der Ritter-Orden S. Lazari, deſſen Ritter ſich verheyrathen doͤrffen. (4.) Der Ritter-Or -denRitden S. Ludovici, welchen der ietzi - ge Koͤnig An. 1693. vor die Offi - ciers zu Waſſer und Lande ge - ſtifftet, und das Groß-Meiſter - thum der Kron einverleibet hat. Es ſoll niemand mit demſelben beehret werden, als wer ſich im Kriege ſonderlich wohl gehalten, und 10 Jahre gedienet hat. Dieſe Ritter tragen ein guͤldenes Creutz an welchem das Bildnuͤß des hei - ligen Ludwigs hencket.
  • Ritter-Orden in Spanien iſt der Ritter-Orden des guͤldenen Vluͤßes, welchen Philippus, Her - tzog in Burgund, am Tage ſeiner mit Eliſabetha vollzogenen Hoch - zeit A. 1430. oder nach der Flan - driſchen Jahres-Rechnung, An. 1429. geſtifftet hat. Das Or - dens-Zeichen iſt ein guͤldenes Hals-Band, deſſen Glieder Feu - er-Steine und den Stahl, wor - mit man Feuer zu ſchlagen pfle - get, vorſtellen. Unten henget ein guͤldenes Lamm, mit der Uber - ſchrifft: Pretium non vile labo - rum.
  • Ritter-Orden in Portugal iſt (1.) der Ritter-Orden Chriſti, wel - chen Koͤnig Dionyſius An. 1319. oder 1320. geſtifftet, und deſſen Groß-Meiſter der Koͤnig iſt. Die Ritter ſeynd ſchwartz gekleidet, und tragen auf der Bruſt ein rothes Patriarchen-Creutz, uͤber welchem ein anderes von Silber ſtehet, und duͤrffen ſie ſich verhey - rathen. Dieſer Orden iſt ſo reich, daß er uͤber 454. Commenderien beſitzet. (2.) Der Ritter Orden von Avis, welchen Koͤnig Alphonſus A. 1146. oder 1147. geſtifftet hat. Die Ritter, deren Groß-Meiſter der Koͤnig iſt, folgen der Regul des heiligen Benedicti, und tragen auf einem kurtzen Scapular ein gruͤnes Lilienformiges Creutz. Sie ſol -Ritlen 42. reiche Commenderien be - ſitzen. (3.) Der Ritter-Orden S. Jacobi, welcher An. 1154. geſtiff - tet worden, und in 60. Commen - derien beſtehet.
  • Ritter-Orden in Engelland ſeynd (1.) der Ritter-Orden des blau - en Hoſen-Bandes, welchen Koͤ - nig Eduard der III. An. 1345. oder 1350. geſtifftet hat. Er ſetzete die Zahl der Ritter auff 40. und gab jedem ein blaues Hoſen - Band mit Gold, Perlen und Edel - geſteinen verſetzet, ſolches um das lincke Bein zu knuͤpffen. Ferner tragen ſie einen violfarbenen ſammeten Mantel, mit weiſſem Damaſt gefuͤttert, auf welchem ein rothes Creutz in einem ſilber - nen Schilde, und uͤber der lincken Achſel hengen ſie das Bild S. Ge - orgens nebſt einem rothen Creutz mit dem Hoſen-Bande und einem vielſtrahligen Sterne gezieret. Jhr Wahl-Spruch iſt: Honny ſoit, qui mal y penſe. (2.) Der Ritter-Orden des Bades, the Ordre of the Bath, welchen Koͤ - nig Henrich der IV. An. 1399. geſtifftet, und hat derſelbe ſeine Benennung darvon, daß ſich die Ritter vor Empfangung des Or - dens zu baden pflegten. Sie wer - den insgemein bey Koͤnigl. Bey - lagern, Kroͤnungen und derglei - chen Solennitaͤten gemachet, und fuͤhren ein rothes Band.
  • Ritter-Orden in Schottland iſt der S. Andreas-oder Diſtel-Or - den, deſſen Ordens-Zeichen eine guͤldene aus Diſteln beſtehende Kette iſt, und an welcher das Bild - nuͤß des Heil. Andreæ mit ſeinem Creutze henget, nebſt der Uber - ſchrifft: Nemo me impunè la - cesſit.
  • Ritter-Orden in Daͤnnemaꝛck ſeynd (1.) der Elephanten-Orden, deſ -ſenRitſen Stiffter einige Koͤnig Frie - drich den I. andere Chriſtiern den I. und wieder andere Friedrich den II. geweſen zu ſeyn vermei - nen. Die Ritter tragen an ei - nem blauen Bande von der lin - cken Achſel herunter nach der rechten Bruſt einen weiß-amulir - ten Elephanten, welcher mit 5. breiten Diamanten verſetzet iſt. (2.) Der Ritter-Orden von Danebrog / welchen Koͤnig Wol - demar An. 1219. am Tage S. Lau - rentii geſtifftet hat, zum Gedaͤcht - niß des Faͤhnleins, welches vom Himmel unter das Daͤniſehe Krie - ges-Heer gefallen, als daſſelbe wieder die Lieflaͤnder gefochten hat. Die Ritter tragen an dem Rock auf der lincken Bruſt ein weißes Creutz an einem weiſſen und an den beyden Enden rothen Bande.
  • Ritter-Orden, der Deutſche Rit - ter-Orden wurde erſtlich der Orden des Hoſpitals der heiligen Marien von Jeruſalem genennet, weil er in dieſer Stadt zu Anfange des eilfften Seculi entſtanden: Denn es ſtifftete ein Buͤrger von Jeruſalem, aus Deutſchland buͤr - tig, ein Hoſpital vor ſeine Lands - Leute nebſt einer Capelle zu Eh - ren der Mutter GOttes. Hier - durch geſchahe es, daß viele ſich darein begaben, um der krancken Pilgrimme zu pflegen, und wur - den ſie dazumahl Fratres Militiæ Templi genennet, worauff nach - gehends Henrich Walpot zum erſten Ordens-Meiſter erwehlet wurde. Sodann wurde A. 1229. der Ordens-Meiſter Hermann von Saltza durch Cunraden, Her - tzogen in Maſovien, um Huͤlffe wieder die unglaͤubige Preußen angeruffen, und erhielte zur Ver - geltung das Culmiſche Gebiet,Ritbiß der Orden nach und nach der - maſen um ſich gegriffen, daß er gantz Preußen, Liefland und an - dere Landſchafften unter ſich ge - bracht. Nachmahls aber wurde er von den Polen dermaſen heim - geſuchet, daß er An. 1466. zu Thorn mit Caſimirn dem IV. Koͤ - nige in Polen, einen Frieden ein - gehen muſte, des Jnhalts, daß der Kron Polen Pomerellen ſamt dem Culmiſchen und Mi - chelauiſchen Gebiet, wie nicht we - niger Ermeland, Marienburg und Elbing abgetreten, der uͤbri - ge Theil von Preußen aber dem Orden als ein Polniſches Lehn gelaſſen werden ſolte. Endlich wurde derſelbe im ſechzehenden Seculo gaͤntzlich aus Preußen ver - trieben, als der letzte Groß-Mei - ſter Albertus, Marggraff zu Brandenburg, die Evangeliſche Religion annahm, ſich mit Doro - thea, einer Tochter Friedrich des I. Koͤnigs in Daͤnnemarck ver - maͤhlete, und von der Kron Polen mit obgedachtem Antheil in Pꝛeuſ - ſen eigenthuͤmlich belehnet wur - de. Hierauff bekam der Orden An. 1527. Walthern von Kron - berg zum Oberhaupte, welcher den Titul eines Adminiſtratoris des Hochmeiſterthums in Pꝛeuſ - ſen und Meiſters des Deut - ſchen Ordens in den Deutſchen und Welſchen Landen annahm, und Mergentheim in Francken zur Ordens-Reſidentz erwehlete, auch A. 1538. zu einem Milgliede des Fraͤnckiſchen Kreiſes auffge - nommen wurde, bey welchem Zu - ſtande dieſer Orden bißher ver - blieben iſt.
  • Ritter-Orden von Malta oder der Rhodiſer-oder Johanniter-Or - den, hat folgenden Urſprung. Als An. 1012. die Tuͤrcken und Unglaͤu -bigenRitbigen das gelobte Land eingenom - men hatten, ließen ſie den Tem - pel des heil. Grabes zu Jeruſa - lem unverſehret; dahero die Kauffleute von Amalfi zu Ehren GOttes und der H. Jungfrauen Marien ein Kloſter, Nahmens S. Maria de Latinis, dahin baueten, deſſen Muͤnche eine Capelle darzu fuͤgeten, und ſelbige dem heil. Johanni dem Taͤuffer wiedmeten, um die Pilgrime auffzunehmen. Hierauff wurden ſie von Gotho - fredo und Balduino, nach Wie - dereroberung der Stadt Jeruſa - lem, mit reichen Einkuͤnfften ver - ſehen, und ihnen Staͤdte und Schloͤßer wieder die Unglaͤubi - gen anvertrauet. Zu Anfange des zwoͤlfften Seculi aber fieng der Orden eigentlich recht an, und ſodann nahmen die Ritter A. 1308. den Saracenen die Jnſul Rho - dum, nebſt einigen anliegenden Jnſuln, welche ihnen An. 1523. von dem Tuͤrckiſchen Kaͤyſer So - liman wieder abgenommen wur - de. Endlich bekamen ſie von Kaͤyſer Carln dem V. die Jnſul Malta, mit den Bedingungen, daß ſie wieder die Tuͤrcken und See-Raͤuber fechten, den Koͤnig in Spanien, als Koͤnig in Sicilien, vor ihren Lehn-Herrn erkennen, und ihm zur Danckbarkeit jaͤhr - lich einen Falcken ſchicken ſolten. Der Orden beſtehet aus Ritttern, Capellaͤnen und Servienten, und wird ihr Oberhaupt ein Groß - Meiſter des heil. Hoſpitals zu S. Johann von Jeruſalem und Guardian der Armen JEſu Chri - ſti genennet. Dieſer Orden wird in acht Sprachen eingetheilet, welche ſeynd (1.) die von Proven - ce, (2.) von Anjou, (3.) der Weſt - Francken oder Pariſer, (4.) die Jtaliaͤniſche, (5.) die Arago -Ritniſche, Cataloniſche und Navar - riſche, (6.) die Engliſche, welche nicht mehr im Schwange iſt, (7.) die Deutſche, welche auch die Boͤhmen, Ungarn, Polen, Daͤnen, Schweden, Croaten und Dalma - tier begreiffet, und (8.) die von Caſtilien, unter welcher Leon, Portugal, Algarbien, Granada, Toledo, Gallicien und Andaluſien begriffen iſt. Sie folgen der Re - gul S. Auguſtini, und tragen zu Krieges-Zeiten einen rothen Guͤr - tel mit einem ſilberfarbigen gera - den Creutz. Zu Friedens-Zeiten, oder wenn ſie nicht in Waffen ſeynd, iſt ihre Kleidung ein ſchwartzer langer Trauer-Mantel mit einem weiſſen achtwincklich - ten Creutze von gewaͤchſter Lein - wand, welches auff der lincken Seite ſtehet. Forne auf der Bruſt tragen ſie ein guͤldenes Creutz an einem ſchmalen ſchwartzen Bande. Jm Kriege wieder die Unglaͤubi - gen tragen ſie noch ein Oberkleid, forne und hinten mit einem weiſ - ſen Creutz ohne Spitzen. Sie be - ſitzen die Jnſul Malta nebſt zu - behoͤrigen kleinen Jnſuln.
  • Ritter-Orden der Annonciade iſt von Amadeo, Hertzoge in Sa - voyen, A. 1370. |geſtifftet worden, und iſt das Ordens-Zeichen das Bildnuͤß der Verkuͤndigung Ma - riæ, welches am Hals-Bande, mit 4. Zweifels-Knoten umgeben, henget.
  • Ritter-Orden S. Mauritii, iſt von Amadeo VIII. Hertzog in Savoy - en, A. 1434. geſtifftet worden.
  • Ritter-Orden S. Stephani iſt A. 1562. von Cosmo 1. Gros-Hertzoge zu Florentz geſtifftet worden, und tragen die Ritter ein rothes Mal - teſer-Creutz auf der lincken Bruſt.
  • Ritter-Orden des Heil. BlutesiſtRitiſt ein Orden des Hertzogs von Mantua, und iſt das Ordens-Zei - chen ein Band von guͤldenen O - valen mit kleinen guͤldenen Rin - gen zuſammen geknuͤpffet, und mit Schmeltzwerck in Geſtalt der Feuer-Flammen gezieret. Jn den Oval-Figuren ſtehen die Worte: Domine probaſti me. Unten an der Ordens-Kette henget eine Oval - Figur, welche zwey Engel vor - ſtellet, die mit ihren Haͤnden eine guͤldene mit Cryſtall-Glas ver - wahrete Monſtrantze halten, in welcher die 3. Bluts-Tropffen Chriſti, die man zu Mantua zu haben vorgibt, befindlich, nebſt der Uberſchrifft: Nihil iſto triſte recepto.
  • Ritter-Orden zu Mantua und Mo - dena, deſſen Ritter i. Cavalieri della Madonna glorioſa genennet werden. Dieſer wurde vormahls wegen der Uneinigkeiten zwiſchen Maͤnnern und Weibern in Jta - lien geſtifftet, um dieſem Unheil zu ſteuren, und vor die Wittwen und Waiſen zu ſorgen. Sie heiſ - ſen auch ſonſten Fratres gaudentes, folgen der Regul S. Dominici, und halten das Geluͤbde der Keuſch - heit und des Gehorſams gegen ihr Oberhaupt. Jhr Ordens - Zeichen iſt ein purpur-farbenes Creutz im weiſſen Felde, mit 4. Sternen auff der Seite.
  • Ritter-Orden S. Andreæ, welchen der itzt-regierende Czar in Moſcau A. 1698. geſtifftet hat, und deſſen Ordens-Zeichen ein Andreas-oder Burgundiſches Creutz iſt. Auf der einen Seite ſtehen dieſe Wor - te: S. Andreas Apoſtolus. Auf der andern Seite aber: Petrus Ale - xiovviz, Poſſeſſor & Autocrator Ruſſiæ. Qver uͤber ſtehet des Cza - riſchen Erb-Printzens Nahme, nemlich Alexius Petrovviz. DieſerRit RocOrden iſt vor diejenigen geſtifftet worden, welche ſich im Tuͤrckeu - Kriege tapffer erwieſen haben.
  • Ritter-Orden S. Marci wurde zu Ve - nedig geſtifftet, als man den Leich - nam S. Marci von Alexandria nach Venedig gebracht hatte. Sein Wahl-Spruch iſt: Pax tibi, Mar - ce Evangeliſta.
  • Ritter-Orden S. Georgii iſt ein Or - den der Republic Genua, deſſen Ritter am Halſe eine guͤldene Ket - te tragen, und am Ende derſelben henget ein roth-amulirtes guͤlde - nes Creutz. Eben dieſes Creutz iſt auff ihre Maͤntel geſticket.
  • Rittmeiſter, ſuche Capitaine.
  • Riva, Reiff, kleine Stadt im Biſchoff - thum Trient am Garder-See, nebſt einem Schloß Rocca ge - nant.
  • Riva, Hafen am Genffer-See im Pais de Vaud, nahe bey Lauſanne.
  • Riva di Chieri, Stadt in Piemont.
  • Rivadavia, kleine Stadt am Fluß Minho in Gallicien.
  • Rivadeo, kleine Stadt in Gallicien, an den Aſturiſchen Grentzen. Sie hat einen Hafen, und liegt 8. Spa - niſche Meilen von Lugo.
  • Rivalta, ſuche Ripalta.
  • Rivaruolo, kleine Stadt im Mantua - niſchen Gebiet, nahe bey Bozzolo, wohin ſie auch gehoͤret.
  • Riviera, Land-Vogtey in dem Her - tzogthum Meyland, welche den Cantons Schweitz und Unterwal - den gehoͤret.
  • Rivoli, Ripulæ, kleine Stadt in Pied - mont nebſt einem Hertzoglichen Luſt-Schloß, 6. Jtaliaͤniſche Mei - len von Turin.
  • Roa, kleine Stadt in Alt-Caſtilien, am Fluß Douro.
  • Roanne, ſuche Rouane.
  • Rober, kleiner Fluß, welcher ſich bey Trier in die Moſel ergeuſt.
  • Rocca de Sintra, Promontorium Oly -ſippo -Rocſipponenſe, ein Vorgebuͤrge in Por - tugal, am Einfluß des Tagi.
  • Rocca Imperiale, Flecken in Baſilica - ta, an den Grentzen von Calabria, nicht weit vom Golfo di Taranto, allwo der Thurn Rocca Imperiale erbauet worden iſt, um die Kuͤſten wieder die Corſaren zu beſchuͤtzen.
  • Rocca Nova, Hertzogthum in Terra d Otranto.
  • Roccabruna, Stadt im Fuͤrſtenthum Monaco.
  • Roche, Rupes Allobrogum, kleine Stadt auf einem Huͤgel, in Savoyen, nicht weit vom Fluß Borno. All - hier werden gute Schue gemacht, welche weit verfuͤhret werden.
  • Roche-en-Ardenne, en Famine, la Roche ſur Wels, kleine Stadt am Fluß Ourte im Hertzogthum Luͤ - xemburg. Sie iſt befeſtiget, und hat den Titul einer Graffſchafft. Roche-sur-Yon, Rupes ad Yonem, kleine Stadt nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums in Nieder - Poitou.
  • Rochefort, Rupifortium, kleine neu - erbauete und befeſtigte Stadt am Fluß Charente in Saintonge, nebſt einem guten Hafen und Schiff - Arſenal.
  • Rochefort en Ardennes, Rupifortium, Flecken und Schloß nebſt dem Ti - tul einer Graffſchafft im Hertzog - thum Luͤxemburg, an den Gren - tzen des Stiffts Luͤttig.
  • Rochefoucaut, Rupes Fucaldi, kleine Stadt und Schloß nebſt dem Ti - tul eines Hertzogthums, am Fluß Tardoucre in Angoumois.
  • Rochelle, Rupella, Haupt-Stadt der Landſchafft Aunis am Gaſcogni - ſchen Meer. Sie iſt ziemlich groß, treibet ſtarcke Handlung, und hat ein Preſidial und Biſchoffthum, unter das Ertz-Biſchoffthum von Bourdeaux gehoͤrig.
  • Rocheſter, Roffa|, Stadt am FlußRoc RoͤmMedvvay, in der Provintz Kent. Sie iſt eine wohlgebauete Handels - Stadt, und hat einen der beſten Haͤfen in Engelland, nebſt einem Schiff-Arſenal, allwo immerfort Krieges-Schiffe erbauet werden. Jhr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury.
  • Rochlitz, kleine Stadt im Leipziger Kreis in Meißen.
  • Rocow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Rocroy, Rupes Regia, kleine aber ſehr wohlbefeſtigte Stadt in Champa - gne, an den Grentzen der Picardie und des Hennegaues.
  • Rodaun, Eridanus, kleiner Fluß in Pomerellen, welcher ſich zu Dan - tzig in die Weixel ergeuſt.
  • Roden, alſo werden die Diſtricte oder Gemeinden im Canton Ap - penzell genennet.
  • Rodenmacheren, Rodemark, Stadt im Hertzogthum Luͤxemburg.
  • Rodes, Rutena, Haupt-Stadt in Rouergue, am Fluß Aveirou. Sie iſt ziemlich groß und befeſtiget, und hat eine Senechausſée, wie auch ein Biſchoffthum, welches unter dem Ertz-Biſchoff von Alby ſtehet.
  • Rodigo, Haupt-Stadt einer zum Hertzogthum Mantua gehoͤrigen Graffſchafft am kleinen Fluß Seri - ona Marchionale.
  • Rodoſto, Handels-Stadt in Roma - nien an der Kuͤſte des Mar di Marmora, beym Ausgange der Meer-Enge von Gallipoli. Sie hat einen guten Hafen.
  • Roͤbel, kleine Stadt im Hertzogthum Mecklenburg.
  • Roͤmer-Monat iſt eine Reichs-An - lage in Deutſchland, nach welcher dasjenige, was jeder Reichs - Stand auf beduͤrffenden Fall contribuiren muß gerechnet wird, und betraͤget dasjenige, was diegeſam -Roͤm Roͤtgeſamten Kreiſe vor einen Roͤmer - Monat erlegen muͤſſen, 2681. Mann zu Pferd, und 12795. Mañ zu Fuß, oder an Gelde 83964. Kaͤyſer-Guͤlden. Die Roͤmer - Monate haben ihren Urſprung von den Roͤmer-Zuͤgen, welche die Kaͤyſer ſonſten nach Rom thaten, um ſich von dem Pabſt kroͤnen zu - laſſen, und machete der Kaͤyſer eine gewiſſe Anlage auf die Reichs - Staͤnde zu den Unkoſten der Reiſe, wie auch zum Still-Lager auf etzliche Monate und zum Unter - halt ſeines Gefolges, welches in 20000. Mann zu Fuß und 4000. Pferden beſtunde.
  • Roͤmhild, Stadt und Schloß an den Hennebergiſchen Grentzen in Francken, und die Reſidentz - Stadt des Hertzogs zu Sachſen Roͤmhild.
  • Roͤmiſcher Koͤnig iſt ein Fuͤrſt des Reichs, welcher bey Lebzeiten des Kaͤyſers, und da derſelbe den Thron annoch beſitzet, von den Churfuͤrſten erwehlet wird, daß er ein ſtetswaͤhrender Reichs-Vicari - us ſeyn, und nach Abſterben des Kaͤyſers ohne fernere Wahl zur Kaͤyſerlichen Wuͤrde erhaben weꝛ - den ſoll. Er iſt nach dem Kaͤyſer das oberſte Haupt im Reich, wel - cher, wenn der Churfuͤrſt zu Pfaltz darein williget, in Abweſenheit des Kaͤyſers das Reich regieret, und die Kaͤyſerlichen Rechte aus - uͤbet.
  • Roͤr, Rura, Fluß im Hertzogthum Weſtphalen, welcher ſich zu Duis - burg in den Rhein ergeuſt.
  • Roͤr, Rura, Fluß im Weſtphaͤliſchen Kreiſe, und ergeuſt ſich derſelbe unterhalb Ruͤremondin die Maas.
  • Roͤteln, Herrſchafft in Nieder-Ba - den, nebſt einer kleinen Stadt und Schloß gleiches Nahmens, eine Meile von Baſel.
  • Roͤting, kleine Stadt und Amt an der Tauber, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Roeux, Rodium, kleine befeſtigte Stadt im Hennegau, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, der Kron Spanien gehoͤrig.
  • Rogozna, Stadt im Polniſchen Preußen.
  • Rogozno, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.
  • Rohaczow, Stadt in Lithauen, wo der Fluß Odrwa in den Dnieper faͤllet.
  • Rokosz iſt in Polen eine ſolche oh - ne des Koͤnigs Einwilligung, an - geſtellete Verſamlung und Ver - bindnuͤß, wodurch der Adel ver - pflichtet wird, ſich zu wehren, falls man ihn unterdruͤcken, oder an ſeiner Freyheit kraͤncken wolte.
  • Rokyczana, Koͤnigliche Stadt im Pilſner-Kreis in Boͤhmen.
  • Rolduc, Rodia Ducis, eine große Herrſchafft, nebſt einem Schloß und Flecken gleiches Nahmens, im Hertzogthum Limburg, der Kron Spanien gehoͤrig.
  • Rolle, Rotulum, kleine Stadt und Herrſchafft im Pais de Vaud, am Genffer See.
  • Rom, Roma, Haupt-Stadt in Jta - lien, durch welche die Tyber flieſ - ſet, und welche in der Campagna di Roma liegt. Sie iſt eine der groͤ - ſten und ſchoͤnſten Staͤdte in Eu - ropa, welche ſieben Berge, eini - ge kleinere nicht mit gerechnet, begreiffet, und in 14. Theilen, Rioni genant, beſtehet, nemlich in Rione de Monti, del Borgo, della Colonna, del Ponte, di A - renula oder Regola, della Pigna, del Campitello, del Traſtevere, del Campo Marzo, di Parione, di S. An - gelo, della Ripa, di S. Euſtachio und di Rivo. Sie iſt eine Reſt - dentz des Pabſtes, welcher 3. Pa -H hlaͤſteRomlaͤſte darinnen hat, nemlich il Va - ticano, den Palaſt des Monte Ca - vallo und den Palaſt S. Johannis Lateranenſis. Jhre Citadelle iſt das Caſtello di S. Angelo, in der Stadt an der Tyber gelegen. So hat ſie auch eine Univerſitaͤt und eine Juden-Stadt.
  • Rom, Ram, kleine Jnſul bey den Kuͤ - ſten des Hertzogthums Schleswig auf der Nord-See. Sie gehoͤrer dem Koͤnig in Daͤnnemarck.
  • Roma, kleine Jnſul in Congo auf dem Fluß Zaire, allwo die Fran - tzoſen eine Colonie auffgerichtet haben.
  • Romagna, Romandiola, Landſchafft in Jtalien, welche gegen Norden an den Golfo di Venezia, gegen Suͤden an das Apenniniſche Ge - buͤrge, wodurch es von dem Flo - rentiniſchen Gebiet abgeſondert wird, gegen Weſten an das Bo - logneſiſche und Ferrariſche, und gegen Oſten an das Hertzogthum Urbino grentzet. Dieſe Provintz beſitzet der Pabſt, ausgenommen einen kleinen Theil, welcher dem Groß-Hertzog von Florentz gehoͤ - ret, und deſſen vornehmſte Oerter ſeynd Città di Sole und Fioren - zuola.
  • Romania, vormahls Thracia genant, Tuͤrckiſche Landſchafft in Europa, welche gegen Norden an den Berg Argentaro, welcher ſie von Bulga - rien ſcheidet, gegen Weſten an Macedonien, gegen Suͤden an den Archipelagum, gegen Oſten aber an das Mare di Marmora, den Pontum Euxinum, und die Meer-Engen von Conſtantinopel und Gallipoli grentzet. Sie iſt groß und fruchtbar.
  • Romans, ziemlich große und volck - reiche Handels-Stadt in Dauphi - , am Fluß Isere, uͤber welchen daſelbſt eine Bruͤcke gehet.
  • Romelia, ein Beglerbeglic, welches das groͤſte und ſtaͤrckſte unter al - len General-Gouvernemens des Tuͤrckiſchen Reiches iſt, und be - greiffet daſſelbe gantz Griechen - land, ausgenom̃en Morea, Roma - nia, Bulgarien und Beſſarabien.
  • Romersvvall, eine Stadt an der Oeſt - lichen Schelde in der Provintz Seeland. Sie iſt durchs Meer verwuͤſtet worden.
  • Rometta, kleine Stadt im Val di Demo - na in Sicilien, auf einem Huͤgel.
  • Romey, Vallis Veromæi, eine ſehr klei - ne Landſchafft in Bugey.
  • Romion, Caput Romionum, ein Vor - gebuͤrge in Natolien, welches ſich beym Eingange des Canals von Conſtantinopel ins ſchwartze Meer hinein erſtrecket.
  • Romney, Stadt in Kent.
  • Roncevaux, eine Ebene im Koͤnig - reich Navarra, welche zwiſchen dem Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge liegt. An dem Ende derſelben koͤmt man an den Fluß des Berges Ronceval, welcher vor den hoͤchſten unter den Pyrenaͤiſchen gehalten wird.
  • Ronciglione, Roncilio, kleine Stadt in der Graffſchafft gleiches Nah - mens, im Patrimonio Petri, dem Pabſt gehoͤrig.
  • Roncoferrato, Stadt im Hertzog - thum Mantua.
  • Ronda, Arunda, kleine Stadt auf ei - nem Berge in Granada, am Fluß Guadiero.
  • Ronde iſt diejenige Beſichtigung, welche man um einen Platz eines Lagers, einer Stadt oder Feſtung vornimmet, um zuerfahren, ob die Wachen und Corps de Garde ihre Schuldigkeit beobachten, und ob alles wohl ſtehet. Es ſeynd aber viererley Ronden, nemlich die Haupt-Mittel-Tag - und gemeine oder Viſitir-Ronde. Die Haupt-Ronde iſt die, vornehmſte,undRon Roſund muß ſie der Major oder der Hauptmañ von der Haupt-Wache thun. Die Mittel-Ronde wird auch die Schaar-Runde genen net, und geht ſie an etzl. Oꝛten mit klingendem Spiel um den Wall herum, damit die Wachen auff - gewecket werden. Sie empfaͤn - get das Wort nicht, ſondern muß es an allen Poſten von ſich geben. Die Tag-Ronde iſt vornehmer, als die Mittel-Ronde, indem ſie das Wort empfaͤnget, wo ſie hin - koͤmmet. Jhr Zweck iſt, damit ſie wiſſen moͤge, ob die verwiche - ne Nacht die Parole recht gegeben worden, und ob nichts ſonderli - ches neues paſſiret ſeye. Die ge - meine Ronden ſeynd Viſitir-Ron - den, welche uͤberall die Parole von ſich geben muͤſſen.
  • Rondel iſt in einer Stadt oder in ei - nem Schloß ein großes rundes Gebaͤude mit einer Mauer um - geben, deßen man ſich vor Alters an ſtatt eines Bollwercks gebrau - chet hat.
  • Ronelle, kleiner Fluß im Henne - gau, welcher ſich unterhalb Va lenciennes in die Schelde er - geuſt.
  • Rooſenburg, kleine Jnſul auff der Maas, oberhalb Briel.
  • Roous, Rouſa, eine von den Orcadi - ſchen Jnſuln, nicht weit von der Jnſul Mainland. Sie iſt klein, a - ber fruchtbar an Getreyde.
  • Rore, Graffſchafft, den Schweitzern zugehoͤrig.
  • Rorſchach, Ort in dem Obern Tuͤrgow, dem Abt zu S. Gallen gehoͤrig.
  • Roſana, beruͤhmte Feſtung des Her - tzogs von Parma, an den Mode - neſiſchen Grentzen gelegen.
  • Roſarium iſt eine Art eines Roſen - Krantzes, welcher funffzehn mahl zehn Ave Maria in ſich haͤlt, und iſtRoſiedes zehn mit einem Pater noſter unterſchieden. Es bedeutet ſol - ches das Gedaͤchtniß der 5. freu - denreichen, 5. ſchmertzlichen, und 5. glorwuͤrdigen Geheimniſſe. Die fuͤnff freudenreiche Geheim - niſſe ſeynd die Verkuͤndigung und Beſuchung Mariæ, die Ge - burt Chriſti, die Reinigung Ma - riæ und die Lehre Chriſti im Tem - pel, allwo ihn ſeine Eltern wieder fanden. Die fuͤnff ſchmertzliche Geheimniſſe ſeynd die Todes - Angſt unſers Heylandes im Oel - Garten, ſeine Geiſſelung, ſeine Kroͤnung mit Dornen, ſeine Laſt des Creutzes, welches er nach der Schedel-Staͤte trug, und ſeine Creutzigung. Die fuͤnff glor - wuͤrdige Geheimniſſe ſeynd die Aufferſtehung Chriſti, ſeine Him - melfahrt, die Sendung |des Hei - ligen Geiſtes, die in der Roͤmiſch - Catholiſchen Kirche geglaubete Auffahrt Mariæ und ihre Kroͤ - nung im Himmel.
  • Roſe des See-Compaßes iſt ein Jnſtrument von gepappeten Pa - pier, welches rund geſchnitten iſt, und auff welchem die 32. Winde durch eben ſo viel abgezeichnete und von dem Mittel-Punct her - vorkommende Spitzen angedeu - det werden.
  • Roſcomen, Graffſchafft in Con - naugt in Jrland, welche durch den Fluß Shannon von Leinſter abge - ſondert wird.
  • Roſen-Krantz, Pater noſter, Cha - pelet, Corona, iſt eine Schnur vieler eingefaͤdmeter Koͤrner, an welchen die Roͤmiſch-Catholiſche die Pater noſter und Ave Maria abzehlen, welche ſie GOtt und der Jungfrau Mariæ zu Ehren beten.
  • Roſenkreutzer ſeynd gewiſſe zuſam - men verbundene Bruͤder, welche zu Anfange des vorigen Jahr -H h 2hun -Roſhundert in Deutſchland erſchie - nen ſeynd. Man erzehlet, daß diejenigen, welche in dieſe Bruͤ - derſchafft auffgenommen werden, treu zu ſeyn ſchwoͤren, die Ver - ſchwiegenheit angeloben, einan - der verborgener Weiſe ſchreiben, und ſich verbinden, die Geſetze dieſer Geſellſchafft zu halten, de - ren Zweck darinnen beſtehet, daß ſie alle Wiſſenſchafften wiederum auffrichten will, abſonderlich a - ber die Artzney-Kunſt, auch ruͤh - men ſich dieſe Bruͤder, den Lapi dem Philoſophorum zu beſitzen.
  • Roſes, Rhoda, Rhodopolis, kleine be - feſtigte Stadt nebſt einem guten Hafen an einem kleinen Meer - Buſen in Catalonien. Sie iſt ein Regulier-Fuͤnffeck.
  • Roſette, Raſchit, vor Alters Canopus, volckreiche Handels-Stadt nebſt einer feſten Citadelle an der Meer - Kuͤſte in Nieder-Aegypteu. Sie hat einen guten Hafen an ei - nem Arm des Nili, genant Roſette.
  • Rosheim, kleine Stadt in der Land - vogtey Hagenau in Elſaß, am Fluß Mogel.
  • Roſinie, Haupt-Stadt in Samogi - tien, am Fluß Dubißa.
  • Roſieres, Roſariæ, kleine Stadt am Fluß Meurte in Lothringen.
  • Roſiten, Stadt in Liefland, welche der Kron Polen zugehoͤret.
  • Roskild, ſuche Rothſchild.
  • Roſmarino, kleiner Fluß im Val di Demona in Sicilien, welcher ſich zu Roſmarino ins Tyrrheniſche Meer ergeuſt.
  • Roſocz, Stadt in der Woywod - ſchafft Brieſcia.
  • Roſoy, Roſetum, kleine Stadt am Fluß Yerre, in der Landſchafft Brie.
  • Roſprza, Stadt in der Woywod - ſchafft Siradien.
  • Roß, Provintz in Nord-Schottland, welche gegen Norden an Strath. Roſnavern und Southerland, gegen Suͤden an Murray und Locqua - byr, gegen Weſten und Oſten a - ber an das Schottlaͤndiſche Meer grentzet. An ihren Kuͤſten wer - den viel Heringe gefangen.
  • Roß-Schweiff, Toug, iſt in Tuͤr - ckey eine Art von einer Standar - te, welche man vor dem Groß-Ve - zir, Baſſen und Sangiacken her - traͤget. Dieſes iſt eine halbe Pique, an deren Spitze ein Roß - Schweiff henget, nebſt einem guͤldenen Knopffe, welcher oben darauff ſtehet. Dem Groß-Ve - zir traͤget man drey Roß - Schweiffe vor, wenn er auff Be - fehl des Groß-Sultans zu Felde ziehet. Alle Beglerbegs und die Baſſen von Babylonien wie auch von Groß-Cairo laſſen ſich auch drey vortragen, ſo weit ſich ihre Regierung erſtrecket. Außer - halb derſelben aber nur zwey, und die uͤbrigen Baſſen fuͤhren auch nicht mehr als zwey. Dargegen fuͤhren die Sangiacken und dieje - nigen Officirer, die ihnen gleich ſeynd, nur einen Roß-Schweiff.
  • Roſſa, Stadt in Natolien am Golfo di Macri.
  • Roſſa, Jnſul des ſchwartzen Mee - res auff dem Golfo di Nigre - poli.
  • Roſſano, Roſcianum, ziemlich große und volckreiche Stadt, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, in Ca - labria citra auff einem Berge ge - legen, welcher gantz mit Felſen umgeben iſt. Sie hat ein Ertz - Biſchoffthum.
  • Roſſe, Stadt in Herfordshire.
  • Roſſe, kleine Stadt in Mounſter, an der Kuͤſte der Graffſchafft Corke, nebſt einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff von Cashel ge - hoͤrig.
  • Roſſe, Stadt am Fluß Barrovv, inderRoſ Rotder Graffſchafft Wexfort in Lein - ſter.
  • Roſſena, Haupt-Stadt der kleinen Graffſchafft Roſſena, im Hertzog - thum Parma.
  • Roſſia, Capo Roſſia, Caput Roſcia - num, ein Vorgebuͤrge in Calabria citra, am Golfo di Roſſano.
  • Roſſo, Promontorium Erythraum, ein Vorgebuͤrge in Natolien, der Jn - ſul Scio gegen uͤber.
  • Roſtock, Roſtochium, Herrſchafft und Stadt im Hertzogthum Me - cklenbuꝛg an einem kleinen Buſen, welchen der Fluß Warme ma - chet, ehe er in die Oſt-See faͤllet. Sie iſt eine Hanſee-Stadt von ziemlicher Groͤße, hat eine Uni - verſitaͤt, gehoͤret dem Hertzog von Mecklenburg-Schwerin, und liegt 4. Meilen von Guͤſtrau.
  • Roſthovv, Hertzogthum in Weſt - Moſcau, zwiſchen den Provintzen Moſcau, Susdal, Jeroslovv und Tvver. Sie iſt ziemlich frucht - bar, und die Haupt-Stadt Roſt - hovv liegt am Fluß Cotorea, iſt die Reſidentz eines Metropolitani, und hat ein Schloß von Holtz.
  • Rot, kleine Stadt, Schloß und Amt in der Marggraffſchafft An - ſpach, wo die Fluͤße Rot und Red - niz zuſammen kommen.
  • Rotenberg, Feſtung auf einem Berge, 2 Meilen von Nuͤrnberg, im Rent-Amt Bamberg. Sie ge - hoͤrte dem Chur-Fuͤrſten in| Bay - ern; wurde aber A. 1703. durch die wieder ihn und Franckreich Alliirten eingenommen, und ge - hoͤret ſie nunmehro in das Rent - Amt nach Amberg.
  • Rotenburg, in Tyrol, ſuche Raten - berg.
  • Rotenburg, freye Reichs-Stadt an der Tauber, in der Marg -Rotgraffſchafft Anſpach. Sie iſt der Augſpurgiſchen Confeſſion zuge - than.
  • Rotenburg, kleine Stadt in Schwa - ben, nicht weit von Tuͤbingen, dem Haus Oeſterreich gehoͤrig. Der Necker ſondert ſie in zwey Theile ab, deren der eine den Nah - men Rotenburg behaͤlt, und ein Schloß hat, der andere aber E - hingen genennet wird. Nicht weit darvon entſpringet beym Dorff Nideraw in dem Rotenbur - ger-Thal ein beruͤhmter Sauer - Brunn.
  • Rotenburg, kleine Stadt und Schloß im Fuͤrſtenthum Verden, am Fluß Hamma.
  • Rotenburg, kleine Stadt und fe - ſtes Schloß in Nieder-Heſſen an der Fulda.
  • Rotenburg, Stadt und Amt in der Schweitz, am Fluß Ruß, dem Canton Lucern gehoͤrig. Sie hat ein Schloß und den Titul ei - ner Graffſchafft.
  • Rotenby, kleine Stadt in Goth - land, in der Provintz Bleckingen, nebſt einem guten Hafen.
  • Rotenfelds, Herrſchafft in Schwa - ben, den Graffen von Koͤnigseck gehoͤrig.
  • Rotenmann, Stadt in Ober-Stey - ermarck.
  • Rotenmuͤnſter, Kloſter in Schwa - ben, deſſen Aebtißin ein unmit - telbarer Reichs-Stand iſt.
  • Rothenthurn, Feſtung und Paß in Siebenbuͤrgen gegen die Wala - chey, am Fluß Alauta.
  • Roterdam, Roterodamum, Stadt an der Maaß, zur rechten Hand, wo der Fluß Rote hinein faͤllet, in Suͤd-Holland. Sie iſt nach Am - ſterdam die wichtigſte Stadt in Holland wegen ihrer Groͤße, Schoͤnheit, Handlung und Reich -H h 3thum.Rotthum. Sie hat einen ſehr großen und ſichern Haſen, und gehen vie - le Canaͤle durch die Stadt, welche die groͤſten Schiffe tragen.
  • Rothe Meer, Sinus Arabicus, iſt ein großer Meer-Buſen des Oceani Orientalis, welcher ſich von der Meer-Enge Babel-Mandel biß an die Stadt Sues erſtrecket, und in welchem viel Corallen-Baͤume wachſen.
  • Rother, Fluß, welcher in der Pro - vintz Suſſex entſpringet, und ſich zu Rye in den Canal ergeuſt.
  • Rotheram, Stadt in Yorkshire.
  • Roting, kleine Stadt an der Tau - ber, im Biſchoffthum Wuͤrtz - burg.
  • Roto-Magiſtri, ſeynd in Polen Ritt - meiſter uͤber die Quartianer.
  • Rotſchild, Roskild, Stadt auff der Jnſul Seeland in Daͤnnemarck, allwo das Koͤnigliche Begraͤbniß iſt. Sie liegt an einem kleinen Meer-Buſen, allwo ſie einen gu - ten Hafen hat.
  • Rotta, kleine Stadt in Andaluſien, nebſt einem Hafen, allernechſt bey Puerto de S. Maria.
  • Rotta, Rodoria, Fluß in der Graff - ſchafft Nizza, welcher ſich bey Vin - timiglia in das Genueſiſche Meer ergeuſt.
  • Rotweil, Rotevilla, freye Reichs - Stadt auff einer Hoͤhe am Necker an dem Schwartzwalde, in der Graffſchafft Baar in Schwaben. Sie iſt auff die alte Manier be - feſtiget, ſtehet mit den Schwei - tzern in Buͤndniß, und ſeynd ihre Einwohner Roͤmiſch-Catholiſch. Allhier befindet ſich auch das Rothweiliſche Hof-Gericht, aus einem Richter und 13. Aſſeſſoren beſtehende, welche die Gericht - barkeit uͤber einige Deutſche Laͤn - der, nemlich| uͤber den Oe -Rouſterreichiſchen, Schwaͤbiſchen, Fraͤnckiſchen und Rheiniſchen Kreis, anſtatt des Kaͤyſers aus - uͤben.
  • Rouane, Roanne, Rodumna, kleine Stadt in der Landſchafft Forez, an der Loire. Sie iſt die Haupt - Stadt des Hertzogthums Rouan - nez.
  • Rouen, Rhotomagus, Handels-Stadt an der Seine in der Normandie, welche eine der groͤſten und wich - tigſten Staͤdte in Franckreich iſt. Allhier iſt das Parlament von der Normandie, wie auch ein Preſi - dial und ein Ertz-Biſchoff, welcher den Titul eines Primatis von der Normandie fuͤhret.
  • Roveredo, Rovreid, Roboretum, kleine Stadt und Schloß an der Etſch, im Biſchoffthum Trient, dritte - halb Meilen von Trient, gegen die Venetianiſchen Grentzen.
  • Rouergue, Provincia Rutenenſis, Pro - vintz im General-Gouvernement Guienne, welche gegen Norden an Auvergne, gegen Weſten an Quercy, gegen Suͤden an Lan - guedoc und gegen Oſten an Ge - vaudan grentzet. Sie iſt nicht gar fruchtbar, iedoch wird viel Vieh daꝛinnen gezogen, und findet man daſelbſt Bergwercke von Kupffer, Eyſen, Alaun, Vitriol und Schwefel. Man theilet ſie in die Graffſchafft Rouergue in die Ober-Marche de Rouergue und in die Nieder-Marche de Ron - ergue.
  • Rovigno, Roviniam, Stadt auff ei - ner Halb-Jnſul an der Kuͤſte von Jſtrien, welche zwey Haͤfen hat.
  • Rovigo, Rhodigium, Haupt-Stadt der Provintz Poleſine di Rovigo, am Fluß Adigeto. Dieſe Pro - vintz liegt an den Ferrrariſchen Grentzen zwiſchen dem Po undderRou Ruader Etſch, welche nebſt dem Golfo di Venezia eine Halb-Jnſul dar - aus machen, und gehoͤret ſie den Venetianern.
  • Roulers, kleine Stadt im Deutſchen Flandern.
  • Roumois, Ager Rotomagenſis, kleine Landſchafft in der Normandie.
  • Rouſſillon, Comitatus Ruſcinonenſis, Landſchafft in Catalonien, von de - ren uͤbrigem Theile ſie durch das Pyrenaͤiſche Gebuͤrge abgeſon - dert wird. Dieſe Landſchafft ge - hoͤret dem Koͤnig in Franckreich, und iſt ihr die Viguerie Conflans nebſt dem Frantzoͤſiſchen Cerdagne einverleibet worden.
  • Rouſillon, Flecken mit dem Titul einer Graffſchafft, in Dauphiné ge - legen.
  • Row, kleine Stadt in Podolien.
  • Rovvey, Ravey, großer Fluß in dem Reich des Moguls, welcher ſich in den Fluß Indum ergeuſt.
  • Royal, Fort Royal, Arx Regia, ein Fort an der Suͤdlichen Kuͤſte der Jnſul Martinique. Es liegt an dem Noͤrdlichen Ufer der Baye Royale, allwo die Franzoſen eini - ge Wohnungen haben, und denen auch das Fort gehoͤret.
  • Royan, kleine Stadt am Einfluß der Garonne in Saintonge, nebſt einem guten Hafen.
  • Roye, kleine Stadt am kleinen Fluß Auvergne in der Picardie.
  • Rozan, Stadt in der Woywod - ſchafft Novogrodec.
  • Rozan, kleine Stadt nebſt einer Caſtellaney am Fluß Narew, in Maſovien.
  • Rozan, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Ruart iſt eine große Dignitaͤt in den vereinigten Niederlanden, und bedeutet ſo viel, als einen Con - ſervatorn.
  • Rudesheim, kleine Stadt am Rhein im Rhingau.
  • Rudelſtadt, Rudolphſtadt, Stadt an der Saale in Thuͤringen, an den Voigtlaͤndiſchen Grentzen, nebſt einem Schloß, welches die Reſidentz des Graffen von Schwartzburg-Rudelſtadt iſt. Sie liegt 4. Meilen von Jena und eine Meile von Saalfeld.
  • Rudkoͤping, Haupt-Stadt der Jn - ſul Langeland, an der Weſtlichen Kuͤſte gelegen.
  • Rudolphswerd, Neuſtaͤdtel, eini - germaſen befeſtigte Stadt in der Windiſchen Marck in Crain, am Fluß Gurck. Eine Meile von dar liegt ein warmes Bad, die Neuſtaͤdter Taͤpliz genant.
  • Ruffach, kleine Stadt am Rot - bach im Elſaß, zum Biſchoffthum Straßburg gehoͤrig.
  • Ruffec, Roffiacum, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Marquiſats| am Fluß Charente in der Provintz Angoumois.
  • Ruͤgen, Rugia, Jnſel auff der Oſt - Sec, nahe an der Vor-Pomme - riſchen Kuͤſte, zu welcher ſie auch gehoͤret. Sie hat den Titul eines Fuͤrſtenthums.
  • Ruͤgenwalde, kleine Stadt in Wen - den in Hinter-Pommern, am Fluß Wipper.
  • Ruͤremund, ſuche Ruremund.
  • Ruͤſſelsheim, feſtes Schloß am lin - cken Ufer des Mayns, eine Mei - le oberhalb Maynz gelegen, und dem Landgraffen von Heſſen - Darmſtadt gehoͤrig.
  • Ruim, ſuche Raum.
  • Rumb, Streek, Windtſtreek, iſt eine Linie, welche auff der Erd-Kugel, auff dem See-Compaß und auff den See-Charten einen von den 32. Winden anzeiget.
  • Rumilly, Rumilliacum, Stadt in Sa - voyen, allwo eine ſtarcke Hand -H h 4lung,Rum Ruplung, abſonderlich mit Weitzen getrieben wird. Auff einer Sei - te fließet der Fluß Seran, auff der andern aber der Fluß Nepha.
  • Rumney, Rumnea, kleine Stadt an der Kuͤſte der Landſchafft Kent. Sie iſt einer von den fuͤnff Haͤfen in Engelland, und hat dannen - hero Sitz und Stimme im Par - lament.
  • Rumor-Meiſter reitet beym Marſch der Armee bald forne, bald hinten mit gewiſſen com - mandirten Reutern, einem Unter - Officier, einem Geiſtlichen und einem Hencker, und iſt ſein Amt, die Straßen rein und ſicher zu halten.
  • Runckel, Roncalia, Graffſchafft in den Naſſauiſchen Laͤndern an der Loͤhne, welche ihre eigene Graffen hat. Die Stadt nebſt dem Schloß Runckel liegt auff einem Huͤgel an ietzt-gedachtem Fluß zur lincken Hand.
  • Ruota, das hoͤchſte Gerichte am Paͤbſtlichen Hof, welches aus 12. Praͤlaten, Uditori di Ruota oder Auditores Rotæ genant, beſtehet, deren ieder 4. Notarios oder Schreiber unter ſich hat. Sie urtheilen per modum Appellatio - nis uͤber alle weltliche Sachen und uͤber diejenigen, welche geiſtliche Beneficia betreffen, ſo wohl zu Rom als auch aus den Paͤbſt - lichen Provintzen, und zwar - ber alle Proceſſe, welche mehr als 500. Scudi anstragen. Dieſe Uditori beſtehen aus 3. Roͤmern, einem Toſcaner, einem Maylaͤn - der / einem Bologneſer, einem von Ferrara, einem Venetianer, einem Frantzoſen, 2. Spaniern und ei - nem Deutſchen.
  • Rup, eine Muͤntze in Tuͤrckey, welche einen Orts-Thaler aus - machet.
  • Rupin, Graffſchafft in der Mittel - Marck, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig. Die Haupt-Stadt Ru - pin liegt am kleinen Fluß Rhein, welcher ſie in Alt - und Neu-Ru - pin abſondert.
  • Ruppel, Fluß, ſuche Nethe.
  • Ruppelmonde, Stadt am lincken Ufer der Schelde, beym Einfluß der Ruppel, im Kaͤyſerlichen Flandern.
  • Rural-Diaconus iſt ein Kirchen - Diener in Engelland, welcher unter einem Archi-Diacono ſie - het, und zu den Kirchen-Ge - ſchaͤfften auff dem Lande gebrau - chet wird.
  • Ruremund, große und wohlbe - feſtigte Stadt an der Maas, wo ſich der Fluß Roͤr mit der - ſelben vereiniget. Sie liegt 3. Meilen von Venlo, und iſt das Haupt des andern Quartiers, deren vier das gantze Geldern und Zuͤtphen ausmachen. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Mecheln, und wurde ſie A. 1702. durch die Hol - laͤnder erobert.
  • Ruſco, eine von den Sorlingiſchen Jnſuln.
  • Ruß, Fluß, welcher im S. Got - hards-Berge entſpringet, den Lu - cerner-See durchſtreichet, und ſich unterhalb Arau in den Fluß Aar ergeuſt.
  • Ruße, Fluß, ſuche Niemen.
  • Rußland, ſuche Moſcau.
  • Ruſtan, eine ſehr kleine Landſchafft in Bigorre.
  • Rutland, Landſchafft in Engel - land an den Grentzen von Nort - hampton.
  • Ruvo, Rubus, kleine Stadt in der Landſchfft Bari, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Neapolis gehoͤrig.
  • Ruw, kleine Stadt im Nuͤchtlan - de, dem Canton Freyburg gehoͤ - rig.
  • Ruym, ſuche Cale.
  • Rye, Rium, kleine Stadt am Ein - fluß des Flußes Rother, in der Landſchafft Suſſex, nebſt einem gu - ten Hafen, allwo man insge - mein zu Schiffe gehet, um nach der Normandie zu reiſen.
  • Ryen, Tractus Renenſis, ein gewiſſes Gebiet im Spaniſchen Brabant in Qvartier von Antwerpen.
  • Rypen, Ripa, Stadt in Juͤtland an der Weſtlichen Kuͤſte, allwo eine ſtarcke Handlung getrieben wird, weil ſie einen guten Hafen hat. Sie iſt die Haupt-Stadt der Land - ſchafft Rypen. Jhr Biſchoff ſtehet unter dem Ertz-Biſchoff zu Lunden.
  • Ryſſel, ſuche Lille.
  • Rysvvick, ſuche Reisvvick.
  • Rzeczica, Haupt-Stadt eines groſ - ſen Gebietes gleiches Nahmens am Dnieper in Lithauen.

S.

  • SAada, Stadt im Fuͤrſtenthum Thema, im gluͤckſeeligen Arabien. Saana, Stadt im Fuͤrſtenthum The - ma, im gluͤckſeeligen Arabien.
  • Saale, Fluß, welcher in Francken an den Boͤhmiſchen Grentzen auf dem Fichtelberge entſpringet, und ſich an den Grentzen der Graff - ſchafft Barby in die Elbe ergeuſt.
  • Saal-Kreis im Hertzogthum Mag - deburg begreiffet Halle, Gibigen - ſtein, Wettin, Lebegin u. a. m.
  • Saalfeld, Stadt an der Saale in Thuͤringen, dem Hertzog zu Sach - ſen-Saalfeld gehoͤrig. Sie liegt eine Meile von Rudelſtadt, und 8. von Coburg.
  • Saana, Fluß in Crain, welcher ſich unterhalb Cilley in die Sau er - geuſt.
  • Saar, Fluß, ſuche Sar.
  • Saara, ſuche Zaara.
  • Saar-Alben, kleine Stadt und Schloß an der Saar, im Weſter - reich.
  • Saarbruͤck, Saar-Louis, ſuche Sar - bruͤck, Sar Louis.
  • Saba, eine von den Antilliſchen Jn - ſuln Barlovento. Sie gehoͤret den Daͤnen.
  • Sabbato, Fluß, welcher im Principa - to citra entſpringet, und ſich in Terra di Lavoro mit dem Voltur - no vereiniget.
  • Sabaͤer, eine Art Chriſten, welche an den Perſianiſchen Grentzen wohnen, und welche ſonſten auch S. Johannis-Chriſten genennet werden, weil ſie dieſen Apoſtel in - ſonderheit ehren. Sie haben 4. Sacramenta, nemlich die Tauffe, das Heil. Abendmahl, die Prieſter - Weihe und die Ehe.
  • Sabia, Capo di Sabia, ein Vorgebuͤr - ge an der Barbariſchen Kuͤſte im Koͤnigreich Tripoli, am Golfo di Sidra.
  • Sabina, kleine Paͤbſtliche Provintz in Jtalien, welche gegen Oſten an Abruzzo, und gegen Norden an das Hertzogthum Spoleto greu - tzet. Gegen Suͤden und Weſten ſtoͤßet ſie an die Tyber, welche ſie vom Patrimonio Petri, und an den Teverone, welcher ſie von der Campagna di Roma abſondert.
  • Sabioncello, Sabioneira, eine Halb - Jnſul in Dalmatien, der Repu - blic Raguſa zugehoͤrig.
  • Sabionetta, Sabulonetta, kleine befe - ſtigte Stadt und feſte Citadelle, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, zwiſchen dem Mantuani - ſchen, Parmeſaniſchen und Cre - moniſchen Gebiet gelegen. Nach Abſterben der Hertzoge von Sabio - netta iſt dieſes Hertzogthum An. 1689. als ein Kaͤyſerl. Lehn vomH h 5GouSab SachGouverneur von Meyland einge - nommen, und nachmahls dem Duca di S. Pietro, Nahmens Fran - ceſco Maria Spinola, verkaufft worden, welcher es aber noch nicht in Beſitz bekommen hat.
  • Sable, Sabolium, kleine Stadt am Fluß Sarte in der Landſchafft Maine.
  • Sable, l’Isle de Sable, die Sand-Jn - ſul, eine Jnſul auf dem Meer von Canada.
  • Sableſtan, Provintz in Perſien, wel - che gantz mit Bergen umgeben iſt.
  • Sabon, kleine Jnſul auf dem Jndia - niſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Sumatra.
  • Sabou, Sabum, kleines Koͤnigreich und Stadt an der Gold-Kuͤſte in Guinea.
  • Sacania, Romania Minor, eine von den 4. Provintzen in Morea, zwi - ſchen Zaconia, dem Hertzogthum Clarenza, dem Iſthmo von Corin - tho und denen Golfi von Lepan - to, Egina und Napoli.
  • Sacay, groſſe Stadt nebſt einem ſehr weiten Hafen, auf der Jnſul Ni - phon, an der Kuͤſte der Land - ſchafft Jetſengo.
  • Sacca, ſuche Xacca.
  • Sachetta, Flecken bey Governolo am Mincio, allwo eine Bruͤcke hin - uͤber gehet.
  • Sachſen iſt ein groſſer Theil von Deutſchland, welcher ſich von Po - len und Boͤhmen biß an das Deutſche Meer und an Daͤnne - marck erſtrecket, und welcher in zwey Kreiſe abgeſondert wird, nemlich in den Ober-Saͤchſi - ſchen und Nieder-Saͤchſiſchen Kreis, deren jeder unter die Zahl der zehen Kreiſe gehoͤret. Der Ober-Saͤchſiſche Kreis grentzet gegen Weſten an den Nieder - Saͤchſiſchen Kreis, gegen Suͤden an Francken, gegen Oſten anSachBoͤhmen und Polen, gegen Nor - den aber an die Oſt-See. Es ge - hoͤret zu demſelben das Marg - graffthum Meißen, die Stiff - ter Merſeburg und Naumburg, die Landgraffſchafft Thuͤrin - gen, die Fuͤrſtenthuͤmer Anhalt, Coburg und Qverfurt, die Ab - tey Qvedlinburg, die Graff - ſchafft Barby, Mansfeld, Schwartzburg, Stolberg, Gleichen und Hohenſtein, die Marck Brandenburg und das Hertzogthum Pommern. Der Kreis-Director iſt der Churfuͤrſt zu Sachſen. Der Nieder-Saͤch - ſiſche Kreis grentzet gegen Oſten an den Ober-Saͤchſiſchen Kreis, gegen Suͤden eben an denſelben und an Heßen, gegen Weſten an Weſtphalen und das Deutſche Meer, gegen Norden aber an Juͤt - land und die Oſt-See. Dieſer Kreis begreiffet die Hertzogthuͤ - mer Braunſchweig, Luͤneburg, Magdeburg, Bremen, Meck - lenburg, Holſtein und Lauen - burg, die Fuͤrſtenthuͤmer Hal - berſtadt und Razeburg, die Bi - ſchoffthuͤmer Hildesheim und Luͤbeck, und die Staͤdte Luͤbeck, Hamburg, Muͤhlhauſen, Nord - hauſen und Goslar. Die Kreis - Directores ſeynd der Koͤnig in Preußen, als Hertzog zu Magde - burg, und der Koͤnig in Schwe - den, als Hertzog zu Bremen, wor - bey das Haus Braunſchweig das Con-Directorium hat.
  • Sachſen, Hertzogthum, welches ge - gen Oſten an die Lauſitz, gegen Norden an die Marck Branden - burg, gegen Suͤden an Meißen, und gegen Weſten gleichfalls an Meißen und an das Fuͤrſtenthum Anhalt grentzet. Dieſes wird eigentlich der Chur-Kreis genen - net, und gehoͤret dem Churfuͤrſtenzu Sach -Sac Saezu Sachſen. Er iſt des heiligen Roͤm. Reichs Ertz-Marſchall, ſein Erb-Marſchall aber der Graff von Pappenheim; auch iſt er die - ſerwegen ein Patron und Richter der Feld-Trompeter. Auff den Reichs-Taͤgen und bey Kaͤyſerl. Proceßionen traͤget er dem Kaͤy - ſer oder Roͤmiſchen Koͤnig das entbloͤſete Schwerdt vor, wes - wegen er im Wapen zwey creutz - weis uͤber einander liegende Schwerdter fuͤhret. Bey der Kaͤyſerlichen Wahl aber hat er die fuͤnffte Stimme, und fuͤllet am Kroͤnungs-Feſte zu Pferd ein Maas voll Hafer aus einem Hauf - fen, welchen er hernach dem Vol - cke Preis gibt. Ferner iſt er Reichs-Vicarius an denjenigen Orten, wo das Sachſen-Recht gilt, und hat das Jus de non appel - lando. Das Haus Sachſen wird eingetheilet in die Erneſtiniſche und Albertiniſche Linie. Jene beſtehet aus der Weimariſchen, Eiſenachiſchen, Gothaiſchen, Meinungiſchen, Roͤmhildiſchen Eiſenbergiſchen, Hildburgs - hauſiſchen und Saalfeldiſchen; dieſe aber aus der Chur-Linie und aus der Weißenfelſiſchen, Merſeburgiſchen und Zeiziſchen Linie.
  • Sachſenburg, Amt in Thuͤringen, zum Fuͤrſtenthum Qverfurt ge - hoͤrig.
  • Sachſenhagen, geringe Stadt in der Graffſchafft Schaumburg.
  • Sacile, kleine Stadt in der Marca Trevigiana.
  • Saczka, eine Stadt der Koͤniglichen Kammer in Boͤhmen im Kaur - zimer-Kreiſe.
  • Saetta, Caput Saettæ, ein Vorgebuͤr - ge an der Suͤdlichen Kuͤſte von Calabria oltra.
  • Saeftingen, ein Fort im HollaͤndiſchenSaf SaiFlandern am lincken Ufer der Weſtlichen Schelde, der Jnſul Suͤd-Beveland gegen uͤber ge - legen.
  • Safra, Grentz-Feſtung gegen Por - tugal, in dem Spaniſchen Eſtre - madura.
  • Sag, Graffſchafft in Ober-Ungarn.
  • Sagan, Fuͤrſtenthum in Nieder - Schleſien, zwiſchen dem Fuͤrſten - thum Glogau und der Lauſitz, welches dem Fuͤrſten von Lobko - witz gehoͤret. Die Haupt - und Reſidentz-Stadt Sagan liegt am Fluß Bober.
  • Sagde, Sagdech, Stadt im gluͤckſee - ligen Arabien am Fluß Nangeran, in den Laͤndern des Cherifs von Mecha.
  • Sagona, war eine Stadt in Corſiea. Sie iſt aber nunmehro zerſtoͤret, und ihr Biſchoff, welcher unter dem Ertz-Biſchoffthum zu Piſa ſtehet, wohnet in einem benach - barten Flecken.
  • Sagres, Stadt im Koͤnigreich Algar - bien.
  • Saguenay, Landſchafft in Neu - Franckreich in Nord-America, all - wo die Frantzoſen einige Colo - nien haben.
  • Saimeni ſeynd Tuͤrckiſche Bogen - Schuͤtzen zu Pferd, welche Haͤute von Tieger - und Parther-Thie - ren uͤber der Schulter tragen.
  • Sainte Foy, Stadt in Guienne am Fluß Dordogne.
  • Saintes, Xaintes, Santones, Haupt - Stadt in Saintonge am Fluß Cha - rente, uͤber welchen eine Bruͤcke gehet. Sie iſt groß, aber nicht volckreich, und hat ein Preſidial wie auch ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bourdeaux gehoͤrig.
  • Saintonge, Santonia, Provintz in Franckreich, welche gegen Nor - den an Aunis und Poitou, gegenOſtenSai SalOſten an Angoumois und Peri - gord, und gegen Suͤden an das eigentlich ſo genante Guienne grentzet. Sie iſt ſehr fruchtbar an Getreyde, Wein und Obſt; auch machet man darinnen viel Saltz.
  • Saints, l’Isle des Saints, Sanctorum Inſula, kleine Jnſul, zwiſchen den Jnſuln Ouesſant, und der Pro - vintz Bretagne. Sie gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Saique iſt ein Griechiſches Schiff mit einem Korb-Maſt, welcher unge - mein lang iſt. Uber dieſes hat es auch ein Boegſvriet und einen kleinen Hinter-Maſt.
  • Sal, Ilhua de Sal, Inſula Salis, Jnſul des Oceani Atlantici und eine von den Jnſuln des Capo Verde, all - wo die Sonne aus dem See-Waſ - ſer viel Saltz machet.
  • Sal, Fluß in Francken, welcher im Dorff Sala bey Koͤnigshofen ent - ſpringet, und bey Gemuͤnd in den Mayn faͤllet.
  • Sala Regia heiſſet am Paͤbſtlichen Hof dasjenige Tractament, wel - ches man daſelbſt den Koͤnigen und denjenigen Staaten, ſo den Koͤnigen gleich ſeynd, zu erwei - ſen pfleget.
  • Salamanca, Salmantica, ziemlich groſ - ſe Stadt am Fluß Tormes im Koͤnigreich Leon, nebſt einer be - ruͤhmten Univerſitaͤt und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Compoſtell gehoͤrig.
  • Salana, kleiner Fluß in Calabria ol - tra, welcher ſich in den Faro di Meſſina ergeuſt.
  • Salanche, Salancia, die groͤſte Stadt in Faucigny, am Fluß Arva. Es iſt daſelbſt ein groſſer Handel mit Vieh, Butter, Kaͤſe, Wolle u. d. m.
  • Salandra, Salandrella, Acalandrus, Fluß in Baſilicata, welcher ſich in den Golfo di Taranto ergeuſt.
  • Salankemen, kleine Stadt in Ober - Ungarn an der Donau, aller nechſt an Griechiſch-Weiſſenburg.
  • Salatt, Stadt in Semigallien.
  • Salawar, Graffſchafft in Ungarn, an den Steyermaͤrckiſchen Gren - tzen, nebſt der Haupt-Stadt glei - ches Nahmens. Sie hat den Fluß Draw gegen Suͤden und die Graffſchafft Veſprin gegen Norden.
  • Salé, Sala, ziemlich groſſe Stadt im Koͤnigreich Fez am Einfluß des Flußes Buragrag, in der Provintz Fez. Sie iſt befeſtiget, und hat eine feſte Citadelle, wie auch ei - nen guten Hafen, in welchen aber doch nur kleine Fahr-Zeuge ein - lauffen koͤnnen. Sie iſt dem Koͤ - nig von Fez und Marocco unter - worffen, treibet große Handlung, und ſeynd ihre Einwohner beruf - fene See-Raͤuber.
  • Salemi, kleine aber volckreiche Stadt im Val di Demona in Sicilien, wo der Fluß Salemi entſpringet, wel - cher ſich endlich mit dem Fluß Arena vereiniget.
  • Salerno, Haupt-Stadt in dem Prin - cipato citra, am Golfo di Salerno, welche ziemlich groß und volck - reich iſt. Sie hat ein Ertz-Bi - ſchoffthum, einen guten Hafen und eine Citadelle.
  • Salesbury, Salisbury, Haup-Stadt in der Provintz Wilt, am Fluß Avon. Sie iſt groß und volck - reich, und hat einen Biſchoff.
  • Salfeld, ſuche Saalfeld.
  • Salfeld, kleine Stadt im Branden - burgiſchen Preußen, an einem kleinen See.
  • Salictar iſt des Groß-Sultans Se - bel-Traͤger.
  • Salina, Inſula Salinarum, Jnſul auf dem Toſcaniſchen Meer, und eine von den Lipariſchen Jnſuln. Sie iſt reich an Wein und Alaun, auchmachetSalmachet man auf derſelben viel Saltz.
  • Salinas, Tractus Salinarum, ein ge - wiſſes Gebiet in der Provintz Pa - camores in Peru. Es ſeynd auch 3. Golfi in Nord-America, welche Salinas heiſſen. Zwey derſelben ſeynd Arme des Golfo von Mexi - co, der dritte aber iſt ein Theil des Mar del Sur, an den Kuͤſten von Coſtarica.
  • Salinello, Fluß in Abruzzo oltra, welcher ſich in den Golfo di Ve - nezia ergeuſt.
  • Salino, Fluß in Abruzzo oltra, welcheꝛ ſich in den Golfo di Venetia ergeuſt.
  • Salins, Salina, kleine befeſtigte Stadt am kleinen Fluß Forica, in der Franche Comté. Sie hat zwey Citadellen, ein Bailliage und einen Saltzbruñen, aus welchem uͤber - aus weiſſes Saltz geſotten wird.
  • Salisbury, ſuche Salesbury.
  • Sall, Sala, kleine Stadt in Werſter - manland.
  • Salland, der vornehmſte und Weſt - liche Theil der Provintz Ober - Yßel, zwiſchen der Drente, der Graffſchafft Benthem, der Tvven - te, der Graffſchafft Zutphen, der Velau und der Suͤder-See.
  • Salm, Salmona, kleiner Fluß im Ertz-Stifft Trier, welcher bey Manderſcheid entſpringet, und ſich unterhalb Trier in die Moſel ergeuſt.
  • Salm, Graffſchafft im Weſtrich, dem Fuͤrſten von Salm zugehoͤrig. Die Haupt-Stadt Salm liegt am Urſprung der Sar, und hat ein Schloß.
  • Salmas, Stadt in der Provintz Adir - beitza〈…〉〈…〉 in Perſien.
  • Salme, Stadt nebſt dem Titul einer Graffſchafft, im Hertzogthum Luͤ - xemburg, an den Grentzen des Stifftes Luͤttig. Nahe darbey liegt das Schloß Salme.
  • Salmansweiler, Flecken und Abtey am kleinen Fluß Ach in Schwa - ben, deren Abt, Ciſtercienſer-Or - dens, ein unmittelbarer Reichs - Stand iſt.
  • Salnich, Fluß in Albania, welcher ſich in den Golfo di Venezia er - geuſt.
  • Salo, Salodium, kleine Stadt in dem Breſcianiſchen Gebiet, am Gar - der-See.
  • Salomons-Jnſuln liegen in dem Mari Pacifico, und ſeynd derſelben biß 20. an der Zahl.
  • Salon, Salum, kleine Stadt in Pro - vence, zwiſchen Aix und Arles.
  • Salona, Stadt in Livadia, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Athen gehoͤrig. Jhre Einwohner ſeynd theils Chriſten, theils Tuͤrcken.
  • Salona, Golfo di Salona, ein Meer - Buſen, welcher ein Theil des Golfo di Lepanto iſt.
  • Salona, kleine Stadt in der Barba - rey, an der Kuͤſte des Koͤnigreichs Barca, nebſt einem guten Hafen.
  • Salona, Jader, kleiner Fluß in Dal - matien, welcher ſich nicht weit von Spalatro in einen kleinen Golfo ergeuſt.
  • Salonichi, Theſſalonica, Tuͤrckiſche Stadt am Golfo di Salonichi, wel - cher ein groſſer Meer-Buſen des Archipelagi iſt. Dieſer Ort iſt eine volckreiche Handels-Stadt, allwo inſonderheit viel Roͤmiſch - Catholiſche, Griechen und Juͤden wohnen, und haben die erſten da - ſelbſt ein Ertz-Biſchoffthum. Jhr Hafen iſt einer der beſten in Grie - chenland.
  • Salſadella kleine und geringe Stadt im Koͤnigreich Valentia.
  • Salſes, Salſulæ, Flecken und feſtes Schloß in der Graffſchafft Rous - ſillon.
  • Salſete, kleine Jnſul des Jndiani -ſchenSalſchen Meeres, nicht weit von Goa, den Portugieſen gehoͤrig.
  • Salſo, einer der groͤſten Fluͤſſe in Si - cilien, welcher im Val di Demona entſpringet, und ſich zwiſchen der kleinen Stadt Alicate durch zwey Einfluͤſſe ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Salvages, Inſulæ Silveſtres, zwey kleine Jnſuln, zwiſchen der Jnſul Ma - dera und den Canariſchen Jnſuln. Sie ſeynd nicht bewohnet, darge - gen findet man auf derſelben eine unbeſchreibliche Menge Canarien - Voͤgel.
  • Salvaguardia, Sauvegarde, iſt ein Schutz, welchen derjenige zur Krieges-Zeit verwilliget, der als - denn die groͤſte Macht in einem Lande hat.
  • Salvaterra, Salvatierra, kleine Stadt in der Landſchafft Avala in Spa - nien, nicht weit vom Fluß Minho.
  • Salvatierra, kleine und ſchoͤne Stadt in Biſcaya.
  • Salvatierra, ein Koͤnigliches Luſt - Schloß in der Provintz Beira, all - wo ſich der Koͤnig in Portugal zum oͤfftern auffzuhalten pfleget.
  • Salve auf den Schiffen geſchiehet mit 3. 5. 7. oder 9. Stuͤck-Schoͤſſen mit oder ohne Kugeln, nachdem man demjenigen, welchen man gruͤſſet, mehr oder weniger Ehre beweiſen will. Die Schiffe gruͤſ - ſen mit einer ungeraden, die Ga - leren aber mit einer geraden Zahl Schoͤße. Wenn ein Schiff Ly - vvaarts von einem andern liegt, das iſt, wenn es den Vortheil des Windes nicht hat, ſo iſt es ver - bunden, das andere, ſo den Vor - theil des Windes hat, zugruͤſſen.
  • Saluzzo, Salutiæ, Marggraffthum in Jtalien, zwiſchen der Graff - ſchafft Nizza, dem eigentlich ſo ge - nanten Piemont, der Graffſchafft Lucerne und der Provintz Dau -Sal Samphiné. Sie gehoͤret dem Hertzog von Savoyen, und die Haupt - Stadt Saluzzo liegt am Po. Sie wird durch eine auf einem Huͤgel liegende Citadelle beſchuͤtzet, und auch zugleich im Zaum gehalten.
  • Salza, Fluß im Ertz-Biſchoffthum Saltzburg, welcher ſich unterhalb Burckhauſen in den Jnn ergeuſt.
  • Salze, kleine Stadt nicht weit von der Elbe im Hertzogthum Magde - burg, allwo Saltzweꝛcke zubefindẽ.
  • Saltzberg, kleine Stadt in der Pro - vintz Aggerhus in Norwegen / am Fluß Drammen.
  • Saltzburg, Ertz-Biſchoffthum im Baͤyeriſchen Kreis, zwiſchen dem Hertzogthum Baͤyern, Oeſterreich, Kaͤrndten und Tyrol. Es iſt bergicht, aber doch fruchtbar, und wird viel Saltz darinnen geſotten. Der Ertz-Biſchoff iſt ein unmittel - barer Reichs-Stand, die Haupt - Stadt und Ertz-Biſchoffl. Reſi - dentz Saltzburg aber liegt am Fluß Salza, und iſt ziemlich groß, volckreich und befeſtiget, wiewohl ſie zwiſchen den Bergen liegt. Sie hat auf einem Felſen ein feſtes Schloß.
  • Saltzungen, kleine Stadt in Thuͤ - ringen, dem Hertzoge zu Sachſen - Meinungen gehoͤrig. Es ſeynd viel Saltz-Wercke daſelbſt.
  • Samana, eine von den Lucayiſchen Jnſuln, welche ihren alten Ein - wohnern annoch unterworffen iſt.
  • Samandrachi, Samothrace, Samos, eine Jnſul des Archipelagi, welche wohlgebauet iſt.
  • Samarcand, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Mavvaralnahra in der groſ - ſen Tartarey.
  • Samaria, war eine Stadt in Palæſti - na und die Haupt-Stadt des Koͤ - nigreichs Jſrael.
  • Samaritaner, eine Secte, welche ſich vor langer Zeit von den Juͤ -denSamden abgeſondert, und welches Schisma annoch waͤhret. Sie woh - nen zu Gaza, Sichem, Damas, Cai - ro und in andern Morgenlaͤndi - diſchen Staͤdten.
  • Sambales, kleine Jnſuln, welche gantz nahe an der Halb-Jnſul Jucatan in Neu-Spanien liegen. Man findet daſelbſt guten Ambra.
  • Samball, Koͤnigreich des Moguls, zwiſchen den Koͤnigreichen Bakar, Agra, Narva, Bengala und Patna.
  • Sambor, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Sambre, Sabis, Fluß, welcher im Hen - negau entſpringet, und ſich zu Namur in die Maas ergeuſt.
  • Samequin iſt ein Tuͤrckiſches Kauff - fartey Schiff, welches nur am Ufer zuſegeln pfleget.
  • Samland, Sambia, Landſchafft im Brandenburgiſchen Preußen zwi ſchen dem Pregel, dem friſchen Haff, dem Curiſchen Haff und der Oſt-See. An den Kuͤſten dieſer Landſchafft wird viel Agtſtein ge - fiſchet.
  • Sammel-Plaͤtze ſeynd auf unter - ſchiedlichen weiten Orten einer Stadt oder Feſtung, allwo ſich die Regimenter oder Compagnien verſamlen.
  • Samo, Samos Jonica, Jnſul des Ar - chipelagi, bey der Kuͤſte von Na - tolien. Allhier ſoll das Toͤpffer - Handwerck erfunden worden ſeyn.
  • Samogiti en, groſſe Provintz in Li - thauen, welche gegen Norden an Curland und die Oſt-See, gegen Weſten gleichfalls an die Oſt-See und an das Brandenburgiſche Preußen, gegen Suͤden und Oſten aber an das eigentlich ſo genante Lithauen grentzet. Sie hat viel Berge und Waͤlder, und iſt der burtigen Pferde wegen beruͤhmt. Sie begreiffet 3. Diſtricte, welcheSam Sanſeyd Roſinie, Mednick| und Po - nievies.
  • Samojede, Landſchafft in der Moſcs - witiſchen Tartarey laͤngs dem O - ceano Septentrionali um den Fluß Oby. Sie iſt voller Berge und Waͤlder.
  • Samoreus, Samoreux, iſt ein ſehr| lan - ges und flaches Fahrzeug / deſſen man ſich auf dem Rhein und auf den innerlichen Waſſern in Hol - land gebrauchet / und insgemein Holtz darmit von einem Orte zum andern fuͤhret. Der Maſt iſt von zwey Stuͤcken und ſehr hoch. Er iſt am Hintertheil des Schiffes und an den Seiten mit Seilen feſte gemachet.
  • Samos, Fluß, welcher aus zwey Qvellen in Siebenbuͤrgen ent - ſpringet, und ſich unterhalb Klein - Waradein in die Teiße ergeuſt.
  • Sampione, ein Berg des Alpen-Ge - buͤrges, und ein Paß aus Deutſch - land in Jtalien, an den Grentzen der Schweitz, des Walliſer-Landes und des Meylaͤndiſchen Gebietes.
  • Sampſon, eine von den Sorlingiſchen Jnſuln.
  • Samſeche, Samſea, Fuͤrſtenthum in Georgien, welches dem Tuͤrcki - ſchen Kaͤyſer tributbar iſt.
  • Samſoe, kleine und fruchtbare Jn - ſul in Daͤnnemarck, zwiſchen der Jnſul Seeland und der Kuͤſte von Juͤtland.
  • San, Fluß, welcher im Carpathi - ſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich oberhalb Sendomir in die Wei - xel ergeuſt.
  • San Bartolomeo, kleine Jnſul, welche die Tyber in der Stadt Rom machet.
  • San Cataldo, Flecken und Hafen in der Terra d Otranto.
  • San Chriſtoval de la Laguna, Stadt auf| der Jnſul Teneriffa. Sie iſt die Haupt-Stadt der CanariſchenJn -SanJnſuln, und die Reſidentz des Gouverneurs uͤber dieſe Jnſuln.
  • San Domingo de la Calçada, kleine Stadt im Koͤnigreich Navarra, in der Landſchafft Rioia, an den Grentzen von Alt-Caſtilien.
  • San Domino, kleine Jnſul auf dem Golfo di Venezia, und eine von den Jnſuln Tremiti.
  • San Donnino, ſuche Borgo di San Don - nino.
  • San Fangon, Fanum S. Facundi, kleine Stadt und Schloß am Fluß Cea im Koͤnigreich Leon.
  • San Filippo d Argirone, Agyrium, kleine Stadt am Fluß Jaretta, im Val di Demona in Sicilien.
  • San Filippo, Fuerte, gute Feſtung der Potugieſen auf der Jnſul Tercera.
  • San Fiorenzo, Fanum S Florentii, klei - ne Stadt am Golfo di Nebio, auf der Jnſul Corſica, deren beſte Be - feſtigungs-Wercke geſchleiffet ſeynd.
  • San Fiorenzo, Fiuminale, Fluß in Corſica, welcher ſich in den Golfo di Nebio ergeuſt.
  • San Franciſco, (Cabo di) ein Vorge - buͤrge an der Suͤdlichen Kuͤſte der Caffres.
  • San Franciſco de Campeche, kleine Stadt in der Audientia von Me - xico.
  • San Franciſco, Rio de San Franciſco, Parapitinga, groſſer Fluß in Breſil, welcher in den Terris incognitis entſpringet, und ſich in das Braſi - lianiſche Meer ergeuſt.
  • San Gavino, ein Fort nebſt einer Kirche in Sardinien, am Einfluß des Flußes Torres.
  • San Germano, kleiner Fluß in Terra di Lavoro, welcher ſich in den Fluß Gariglano ergeuſt.
  • San Giaon, Arx S. Juliani, wohlbe - feſtigter Flecken in Portugal, am Einfluß des Tagi. Dieſer OrtSaniſt gleichſam der Schluͤſſel zu der Stadt Liſabon.
  • San Jago de Chili, Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Chili in Suͤd-Ame - rica, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Plata gehoͤrig.
  • San Jago del Eſtero, Stadt in der Provintz Tucaman in Suͤd-Ame - rica. Sie iſt die Reſidentz des Gouverneurs und eines Biſchoffs.
  • San Jago, Stadt auf der Jnſul Cuba in Nord-America, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von S. Domingo gehoͤrig.
  • San Jago de Guatimala, Stadt in der Provintz Guatimala, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Mexico gehoͤrig.
  • San Juan de la Vittoria, ſuche Gua - manca.
  • San Juan de Puerto Rico, eine von den groſſen Antilliſchen Jnſuln, auf dem Mexicaniſchen Meer, nahe bey Hiſpaniola gelegen. Sie iſt reich an Zucker und Saltz. Die Haupt-Stadt heißet gleichfalls San Juan de Puerto Rico. Sie hat einen guten Hafen, und liegt auf einer kleinen Jnſul Nord-werts, welche ein felſichtes Vorgebuͤrge, Puente d Aguilar genant, mit der groſſen Jnſul vereiniget. Jn dem Hafen koͤnnen die groͤſten Gallio - nen ſicher liegen, und iſt dieſe Stadt die ordentliche Reſidentz des Gouverneurs.
  • San Juan de Ulhua, Kleine Stadt in der Audientia von Mexico, in der Pro - vintz Tlascala am Golfo di Mexico, nebſt einem Hafen, allwo ſich alle Schiffe einfinden, welche aus Spa - nien nach Mexico ſegeln. Sie iſt eine reiche Handels-Stadt, und hat am Hafen eine feſte Citadelle auf einem Felſen. Man nennet die - ſe Stadt zum oͤfftern auch Vera Cruz.
  • San Juan, Jnſul auf dem Jndianiſchen Meer, und eine von den Philippi - niſchen Jnſuln. Sie iſt den Spa - niern nicht mehr unterworffen.
  • San Leonardo, Fluß im Val di Noto in Sicilien, welcher ſich in den Gol - fo di Catanea ergeuſt.
  • San Lorenzo, Stadt an der Qvelle des Fluſſes Lemo in Jſtrien. Sie gehoͤret den Venetianern.
  • San Lorenzo, Stadt an der Kuͤſte der Campagna di Roma.
  • San Lucar de Barrameda, Fanum S. Luciferi, Stadt am Einfluß des Guadalquivir, in Andaluſien, nebſt einem guten Hafen und Schloß. Man nennet dieſen Ort den Schluͤſſel von Sevilla, weil kem Schiff von Sevilla kommen kan, man laße es denn vor San Lucar de Barrameda vorbey paſſiren.
  • San Lucar la Major, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, in Andaluſien gelegen.
  • San Luis de Maragnan, kleine Stadt in Breſil, auf der Jnſul Maragnan. Sie gehoͤret den Portugieſen, und hat ein unter den Ertz-Biſchoff von San Salvador gehoͤriges Bi - ſchoffthum.
  • San Luis de Zacatecas, Stadt in der Audientia von Guadalajara und die Haupt-Stadt der Provintz Zaca - tecas. Sie hat reiche Silber - Gruben.
  • San Marco, Marcopolis, Stadt in Calabria citra, nebſt einen Biſchoff - thum unter den Ertz-Biſchoff von Coſenza gehoͤrig.
  • San Marco, kleine Stadt im Val di Demona in Sicilien.
  • San Marino, eine kleine freye Repu - blic in Jtalien, im Hertzogthum Urbino gelegen, und beſtehet ſie aus der Stadt San Marino, nebſt 7. andern Orten, welche ſeynd die Schloͤſſer Pennaroſta, Casolo, Ser - ravalle, Faetano, Mongiardino,SanFiorentino und der Flecken Piag - ge. Dieſe Stadt, welche ein Schloß hat, liegt auf einem Ber - ge, und iſt befeſtiget. Die vor - nehmſte Obrigkeitliche Perſonen aber ſeynd 2. Capitani, welche zweymahl des Jahres veraͤndert werden.
  • San Martino, eine Graffſchafft und Reſidentz der abgeſtorbenen Gra - fen von Bozzolo und S. Martino, bey Bozzolo am Oglio gelegen.
  • San Martino, Feſtung am Fluß Sie - ve im Florentiniſchen Gebiet.
  • San Matheo, eine Spaniſche Colo - nie in America auf der Oeſtlichen Kuͤſte der Halb-Jnſul Tegeſta, in der Landſchafft Florida.
  • San Miguel, Fanum S. Michaelis, kleine Stadt in der Audientia von Mexi - co in der Provintz Mechoacan.
  • San Miguel, Flecken in der Audientia von Guatimala, welcher ſeinen ab - ſonderlichen Gouverneur hat.
  • San Miguel del Eſtero, Haupt-Stadt der Landſchafft Tecuman, am Fluß Eſtero, in Suͤd-America.
  • San Miguel de Piura, kleine Stadt in der Provintz Quito in Peru.
  • San Miguel, kleine Jnſul des Oceani Occidentalis.
  • San Miniato Tedeſco, Fanum S. Mi - niati Teutonis, kleine Stadt im Flo - rentiniſchen Gebiet, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Florentz gehoͤrig.
  • San Pantaleon, kleine Jnſul nicht weil von der Sicilianiſchen Kuͤſte.
  • San Pietro dei Frati, eine ſehr kleine Jnſul am Eingange des Golfo di Salerno, nicht weit vom Principa - to citra.
  • San Pietro, Jnſul des Mittellaͤndi - ſchen Meeres, nicht weit von Sar - dinien.
  • San Remo, Fanum S. Romuli, kleine Stadt im Genueſiſchen Gebiet an der Kuͤſte, nebſt einem guten Ha -J ifen.S. Sa Vefen. Jhr Gebiet iſt ſo fruchtbar an Citronen, Pomeranzen, Oliven u. d. m. daß man es das Paradiß von Jtalien nennet.
  • San Salvador, kleine Stadt in der Pro - vintz Guatimala. Sie iſt eine Spaniſche Colonie, und hat ihren beſondern Gouverneur.
  • San Salvador, Haupt-Stadt des Por - tugieſiſchen Breſil in der Capita - nia von Bahia, an der Bahia de to - dos los Santos oder an der Baye aller Heiligen, allwo ſie einen gu - ten Hafen hat. Ferner hat ſie ein Ertz-Biſchoffthum und eine feſte Citadelle, wie ſie denn auch die Reſidenz des Gouverneurs und des Tribunals von gantz Breſil iſt. Anitzo beſitzen ſie die Frantzoſen, ſeitdem ſie dieſelbe A. 1703. ero - bert haben.
  • San Salvador, Banza, Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Congo, in der Provintz Pemba gelegen. Sie iſt die Reſidentz des Koͤnigs von Congo.
  • San Sebaſtian, Haupt-Stadt der Ca - pitania de Rio Janeiro, in Breſil, nebſt 2. Citadellen und einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von San Salvador gehoͤrig.
  • San Severino, Stadt am Fluß Poten - za in der Marca d Ancona, nebſt ei - nem Biſchoffthume, unter den Ertz-Biſchoff von Fermo gehoͤrig.
  • San Severo, kleine Stadt in der Land - ſchafft Capitanata, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Manfredonia gehoͤrig.
  • San Stefano, Feſtung und Hafen an einer kleinen Halb-Jnſul im Stato delli Preſidii.
  • San Theodoro, eine ſehr kleine Jnſul, nicht weit von der Kuͤſte von Can - dia, nebſt einer guten Feſtung, den Tuͤrcken gehoͤrig.
  • San Venetico, Jnſul auf dem Grie -S. Vi Anchiſchen Meer, beym Eingange des Golfo di Coron.
  • San Vincente de la Barquera, kleine Stadt an der Kuͤſte von Aſturien, nebſt einem guten Hafen, welchen eine Citadelle bedecket.
  • San Vincente, eine von den Jnſuln des Capo Verde, welche von Ne - gres bewohnet wird.
  • Sancerre, Sacrum Cæſaris, Stadt nebſt dem Titul ein er Graffſchafft an der Loire in der Landſchafft Berry. Jhre Befeſtigungs-Wercke ſeynd geſchleiffet.
  • S. Agnan, kleine Stadt in Berry, wo die Fluͤße Saudre und Cher zuſam - men kommen, nebſt dem Titul ei - ner Hertzoglichen Pairie.
  • S. Agnes, eine kleine Jnſul, zwiſchen denen Sorlingiſchen Jnſuln und dem Canal de Bretagne gelegen.
  • S. Alban, kleine Stadt in Hartford.
  • S. Amand, Amandopolis, kleine Stadt und beruͤhmte Abtey in der Land - ſchafft Tourneſis.
  • S. Amand, ſuche Oſtrevant.
  • S. Amand, kleine Stadt in Bourbon - nois.
  • S. Amarin, Amarinum, kleine Stadt am Fluß Chur, im Suntgau. Sie gehoͤret dem Abt von Murbach.
  • S. Amour, Fanum S. Amatoris, kleine Stadt in der Graffſchafft Bur - gund.
  • S. Andiol, Vivarienſe Monaſterium, kleine Stadt in Vivarez, wo die Fluͤſſe Ardeche und Rhone zuſam - men kommen.
  • S. Andreæ Stadt, eine kleine Stadt in Kaͤrndten, am Fluß Lavant. Sie gehoͤret dem Ertz-Biſchoff von Saltzburg, und erwehlet den Bi - ſchoff zu S. Andreaͤ Stadt, wel - cher ihm den Eyd der Treue leiſten muß.
  • S. Andreæ Jnſul, eine Jnſul auf der Donau bey Waitzen in Ober-Un - garn.
  • S. André, ein Fort im Hertzogthum Geldern, zwiſchen der Maas und Wahal.
  • S. Andrevvs, Andreapolis, Haupt - Stadt der Graffſchafft Fife in Suͤd-Schottland, an der Kuͤſte. Sie iſt wohlgebauet, und hat ei - nen guten Hafen, eine Univerſi - taͤt, eine Citadelle, welche aber in keinem guten Stande iſt, undeinen Eꝛtz-Biſchof, welcher ſich einen Pri - matem von Schottland tituliret.
  • S. Anneland, Herrſchafft auf der Jn - ſul Tolen, in der Provintz See - land.
  • S. Antonii Jnſul, eine von den Jn - ſuln des Capo Verde auf dem At - lantiſchen Meer.
  • S. Antonii Fluͤße ſeynd zwey Fluͤße in der Capitania von Fernambuco, deren der eine der große S. Anto - nii Fluß oder Gvaraiguazu, der an - dere aber, der kleine S. Antonii Fluß, oder Guaraimiri genennet wird.
  • S. Antonin, kleine Stadt in Rouergue, wo die Fluͤſſe Aveirou und Bonnet - te zuſammen kommen.
  • S. Aſaph, kleine und ſehr ſchlechte Stadt in der Graffſchafft Flint in Walles, wo die Fluͤße Elvvin und Cluyd zuſammen kommen. Jhr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff von Canterbury.
  • S. Auguſtin, Cabo de S. Agoſtino, ein Vorgebuͤrge in Suͤd-America in Breſil, nebſt einer wichtigen Fe - ſtung, welche den Portugieſen ge - hoͤret.
  • S. Auguſtin, eine Colonie und Schan - tze der Spanier in Florida, an der Oeſtlichen Kuͤſte der Halb-Jnſul Tegeſta.
  • S. Barbara, alſo nennet man die Kam - mer der Attillerie-Bedienten auf einem Schiffe, weil ſie die Heil. Barbaram zur Patronin haben. Dieſe Kammer iſt ein verwahrterS. ChrOrt im Hintertheil des Schiffes unter der Kammer des Capitains, und uͤber derjenigen Kammer, darinnen das Pulver und der Zwieback verwahret wird. Jn der S. Barbara hat der Conſta - bel einen Theil ſeines Artillerie - Geraͤthes liegen.
  • S. Barthelemi, eine von den Antil - liſchen Jnſuln Barlovento. Sie gehoͤret den Frantzoſen, und ſam - let man daſelbſt viel Taback.
  • S. Bernhards-Berge ſeynd zwey Berge und Paͤße im Alpen-Ge - buͤrge. Der große S. Bern - hards-Berg iſt zwiſchen dem Hertzogthum Aoſta und der Land - ſchafft Velay; Der kleine aber zwiſchen jetzt-gedachten Hertzog - thum und der Landſchafft Taren - taise.
  • S. Bertrand de Cominges, Stadt an der Garonne, in der Graffſchafft Cominges in Gaſcogne, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff von Aux gehoͤrig.
  • S. Brieu, Briocum, Stadt an der Nord - lichen Kuͤſte von Bretagne, nebſt einem Hafen, darein aber die großen Schiffe nicht lauffen koͤn - nen, und einem Biſchoffthum un - ter den Ertz-Biſchoff von Tours gehoͤrig,
  • S. Catherina, eine kleine Jnſul in A - merica auf dem Mar del Nort, ge - gen den Kuͤſten von Neu-Spa - nien. Die Engellaͤnder beſitzen anitzo dieſe Jnſul, und nennen ſie die Jnſul der Vorſehung.
  • S. Chaumont, Fanum S. Chanemun - di, kleine volckreiche Stadt in Li - onnois, am Fluß Giez.
  • S. Chriſtophori Jnſul, eine von den Antilliſchen Jnſuln Barlovento, auf welcher viel Taback, Jngber uñ Indigo waͤchſet. Es wohnen auf der ſelben ſo wohl Frantzoſen als Engellaͤnder; jedoch haben ſie die -J i 2ſeS. Cla Dizſe letztere A. 1702 gantz erobert. Eine andere Jnſul S. Chriſtopho - ri findet man auf dem Mari Pacifi - co, nicht weit von der Landſchafft Quir.
  • S. Claude oder Oyen de Joux, Fanum S. Claudii vel S. Eugenii, kleine be - feſtigte Stadt am kleinen Fluß Liſon, in der Franche Comté, und iſt ſie der Sitz eines Bailliage.
  • S. Clou, Fanum S. Clodoaldi, Flecken in der Isle de France, an der Seine, und hat der Hertzog von Orleans hieſelbſt einen praͤchtigen Palaſt. Das Gebiet dieſes Ortes iſt we - gen der Ertz-Biſchoͤffe von Paris, welche daßelbe beſitzen, zu einer Hertzoglichen Pairie erhoͤhet wor - den.
  • S. Croce, Stadt im Gebiet der Re - public Raguſa, und ihr beſter Hafen.
  • S. Crucis Inſula, die Jnſul des heili - gen Creutzes, eine von den Antil - liſchen Jnſuln Barlovento. Sie gehoͤret den Frantzoſen.
  • S. Cypriani Jnſul, eine ſehr kleine Jnſul auf dem Spaniſchen Meer, nicht weit von der Kuͤſte von Gal - licien.
  • S. Damiano, Feſtung im Savoyiſchen Montferrat, in der Landſchafft Al - beſano.
  • S. David, kleine und uͤbelbewohnte Stadt im Fuͤrſtenthum Walles in der Graffſchafft Penbrock. Jhr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff von Canterbury.
  • S. Denis, Fanum S. Dionyſii, Stadt am Fluß Crou in der Isle de Fran - ce, nicht weit von Paris, nebſt ei - ner beruͤhmten Abtey, darinnen die Koͤnigl. Krone und anderer Koͤnigl. Ornat verwahret wird. Jn der Kirche iſt das Begraͤbnuͤß der Koͤnige in Franckreich.
  • S. Dizier, Fanum S. Deſiderii, kleineS. Dom Eribefeſtigte Stadt an der Marne in Champagne.
  • S. Domingo, Dominicopolis, Haupt - Stadt der Jnſul S. Domingo, mit einer ſtarcken Mauer um - geben, an der Suͤdlichen Kuͤ - ſte, am Einfluß des Fluſſes Ozama, allwo ſie mit einem guten Hafen und einer feſten Ci - tadelle von 2. Bollwercken verſe - hen iſt. Sie iſt die Reſidentz des Gouverneurs uͤber die Jnſul, und hat eine Univerſitaͤt, Renth-Kam - mer, Muͤntze, Koͤnigl. Audientiam und einen Ertz-Biſchoff, welcher den Titul eines Primatis von Jn - dien fuͤhret. Sie wurde A. 1702. durch die Engellaͤnder erobert.
  • S. Domingo, Hiſpaniola, Inſula S. Do - minici, eine von den vier groſſen Antilliſchen Jnſuln, auf dem Me - xicaniſchen Meer gelegen. Aus dieſer Jnſul, welche fruchtbar iſt, wird viel Zucker, Jngber, Ambra, Leder und Wachs gefuͤhret; auch gibt es Gold - und Silber-Gaͤnge, auf welchen aber wenig gearbeitet wird. Sie wird von Nord-Oſt nach Suͤd-Weſt durch ein langes Gebuͤrge in zwey Theile abgeſon - dert. Auf demjenigen Theile, welcher gegen Weſten des Gebuͤr - ges liegt, haben die Frantzoſen die kleinen Colonien Grand, Petit Gouave, Grande, Petite Ance, Cap de Nipe, Leogane und die Colonie des trois rivieres. Die Spa - nier hingegen beſitzen alles, was gegen Oſten des Gebuͤrges iſt, und ſeynd ihre vornehmſte Oerter die Haupt-Stadt S. Domingo nebſt den Staͤdten la Conception de la Vega und S. Jago.
  • S. Edmundsbury, Bedericksgueord, Stadt in Suffolck.
  • S. Erini, Santorini, Inſula S. Helenæ oder Theraſia Jnſul des Archipelagi, den Tuͤrcken unterworffen. Es iſt aufder -S. Eſp Gallderſelben ein Lateiniſcher und ein Griechiſcher Biſchoff.
  • S. Eſprit, le Pont S. Eſprit, Fanum oder Pons Spiritus Sancti, mittelmaͤſige Stadt an der Rhone zur rechten Hand, in Languedoc, nebſt einer feſten Citadelle. Hieſelbſt iſt eine der ſchoͤnſten Bruͤcken in Europa.
  • S. Eſtienne de Furens, Fanum S. Ste - phani, kleine Stadt am kleinen Fluß Furens, in der Landſchafft Forez. Man machet hieſelbſt gu - tes Gewehr und Meſſer.
  • S. Euſtachii Jnſul, eine von den An - tilliſchen Jnſuln Barlovento. Sie gehoͤret den Hollaͤndern.
  • S. Foy, Fanum S. Fid〈…〉〈…〉 i, kleine Stadt am Fluß Dordogne, in der Land - ſchafft Agenois.
  • S. Flour, Fanum S. Flori, Stadt am Berg Cenral am kleinen Fluß Lar - der in Auvergne. Sie hat ein Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff von Bourges ge - hoͤret.
  • S. Gall, Fanum S. Galli. mittelmaͤ - ſige, aber volckreiche Handels - Stadt am Fluß Steinach in der Abtey S. Gall, allwo inſonderheit viel Leinwand gemachet wird. Zu dieſer Abtey gehoͤret ein Viertel der Stadt; jedoch iſt daſ - ſelbe mit einer abſonderlichen Mauer umgeben. Die Einwohner der Stadt ſeynd Reformirter Religion, und iſt ſie eine Repu - blic, welche nicht unter des Abtes Botmaͤſigkeit iſt, ſondern mit den Cantons Zuͤrch, Bern, Lucern, Schweitz, Zug und Glaris im Bunde ſtehet. Die Abtey S. Gall iſt eine Landſchafft in der Schweitz, welche, wenn man die zu derſelben gehoͤrige Graffſchafft Toggenburg darunter begreiffet, zwiſchen dem Coſtnitzer-See, dem Tuͤrgow, und den Cantons Zuͤrch und Appenzell liegt. Sie ſtehetS. Gal Gotmit einigen Cantons im Bunde, und ihr gefuͤrſteter Abt reſidiret zu Weil oder Wyle im Tuͤrgow.
  • S. Galmier, kleine Stadt in der Land - ſchafft Forets.
  • S. Genais, Inſula S. Geneſii, Jnſul oder vielmehr Halb-Jnſul in Pro - vence, zwiſchen dem Mittellaͤndi - ſchen Meer und dem Meer von Martigues.
  • S. Georg, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Land in Ungarn.
  • S. Georgio della Mina, Flecken, Ha - fen und Fort an der Gold-Kuͤſte in Guinea. Dieſer Ort wird von den Hollaͤndern beſeſſen.
  • S. Georgii Jnſul, eine von den Azo - riſchen Jnſuln, welche klein iſt.
  • S. Georgii Canal, ſuche Briſtol.
  • S. Germain en Laye, Fanum S. Ger - mani in Laja, Flecken in der Isle de France, an der Seine, zwiſchen Paris und Poiſſi, bey dem Wald Laye, 4. Franzoͤſiſche Meilen von Paris. Es iſt daſelbſt ein praͤch - tiger Koͤnigl. Palaſt, und reſidiret anietzo darinnen die Familie des verſtorbenen Koͤnigs in Engel - land, Jacobi II.
  • S. Germain, Flecken in Cornvval, wel - cher Sitz und Stimme im Parla - ment von Engelland hat.
  • S. Gertruydenberg, ſuche Gertruy - denberg.
  • S. Ghislain, ſuche S. Guislain.
  • S. Gilles, Fanum S. Ægidii, kleine Stadt nicht weit von der Rhone in Nieder-Languedoc, und iſt ſie eine Groß-Priorey des Malteſer - Ordens.
  • S. Gothards-Berg, Adula Mons, Alpes ſummæ, ein beruͤhmter Berg auf dem Alpen-Gebuͤrge, an den Grentzen der Schweitz, des Wal - liſer-Landes und Graubuͤnden. Der Berg de la Fourche iſt ein Theil dieſes hohen Berges, und alſo entſpringet auf demſelben derJ i 3Rhein,S. Got JamRhein, der Ruß, die Aar, die Rhone und der Teſin.
  • S. Gothard, ein Dorff in Nieder - Ungarn, wo der Fluß Lauffnitz in die Rab faͤllt.
  • S. Goar, S. Gewer, Fanum S. Goari, kleine Stadt in der niedern Graff - ſchafft Catzenelnbogen jenſeit des Rheins. Sie iſt befeſtiget, ge - hoͤret dem Landgraffen von Heßen - Rheinfels, und wird durch die Fe - ſtung Rheinfels bedecket.
  • S. Goarshauſen, kleine Stadt dieſ - ſeit des Rheins in der niedern Graffſchafft Cazenelnbogen, S. Goar gegen uͤber, und wird ſie durch das feſte Schloß, die Caz genant, bedecket.
  • S. Guislain, Fanum S. Gislenii, kleine Stadt im Hennegau, am Fluß Haine. Sie gehoͤret den Spani - ern, ihre Feſtungs-Wercke aber ſeynd geſchleiffet.
  • S. Helenæ Vorgebuͤrge liegt an der Kuͤſte von Quito in Peru.
  • S. Helenæ Jnſul, eine kleine Jnſul des Æthiopiſchen Meeres, welche die Engellaͤnder beſitzen, und das Fort S. Helenæ darauff erbauet haben. Eine ander Jnſul S. He - lenæ findet ſich zwiſchen dieſer und den Kuͤſten von Angola und Mataman, welche Neu-S. Hele - na genennet wird, und noch eine ander Jnſul S. Helenæ iſt eine von den Sorlingiſchen Jnſuln.
  • S. Honorati Jnſuln, ſuche Lerins.
  • S. Hubes, ſuche Setuval.
  • S. Jacobi Jnſul, die vornehmſte un - ter den Jnſuln des Capo Verde, auf dem Atlantiſchen Meer gele - gen.
  • S. Jacobi Jnſul, eine von den Jnſuln Salomonis, auf dem Mari Pacifico.
  • S. Jacob von Compoſtell, ſuche Compoſtella.
  • S. James, Fanum S. Jacohi, kleine befeſtigte Stadt auff der JnſulS. Job JſaBarbados. Sie gehoͤret den En - gellaͤndern.
  • S. Job, kleine Stadt und Schloß na - he bey Zekelheid in Ober-Ungarn.
  • S. Johannis Stadt, kleine Stadt am rechten Ufer der Sar, in der Graffſchafft Sarbruͤck, der Stadt Sarbruͤck gegen uͤber.
  • S. Jean d Angeli, oder d Angeri, Angeriacum, Stadt am Fluß Bou - tonne in Saintonge. Jhre Befeſti - gungs-Wercke ſeynd geſchleiffet.
  • S. Jean de Laune, Laudona, kleine Stadt an der Saone im Hertzog - thum Burgund.
  • S. Jean de Luz, Luiſium, Stadt in der Landſchafft Labour in Gaſco - gne, am Einfluß des Flußes Ur - dacury ins Gaſcogniſche Meer. Es werden daſelbſt Schiffe gebauet.
  • S. Jean de Morienne, Mauriana, klei - ne aber ſchoͤne Stadt und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Maurienne, am Fluß Arc, nebſt einem Biſchoffthum, welches un - ter den Ertz-Biſchoff zu Vienne ge - hoͤret.
  • S. Jean Pié de Port, Fanum S. Johan - nis Pedeportuenſis, Stadt am Fluß Neve in Gaſcogne. Sie iſt feſte ſo wohl wegen ihrer Lage auf ei - nem Berge, als auch wegen ihrer Befeſtigungs-Wercke.
  • S. Jean, Jnſul in Neu-Franckreich an dem Meer-Buſen S. Laurentii, und haben die Franzoſen daſelbſt einige Colonien.
  • S. Jean, Fluß in Neu-Franckreich, welcher ſich in die Franzoͤſiſche Baye ergeuſt.
  • S. Johannes Lateranenſis, ſuche Late - ranum.
  • S. Iſabellæ Jnſul liegt auf dem Ma - ri Pacifico, und iſt ſie die groͤſte unter den Jnſuln Salomonis.
  • S. Laurentii Jnſul, ſuche Madagaſcar.
  • S. Lazari Archipelagus iſt ein Theil des Oceani Orientalis.
  • S. Laurentii Fluß, ſuche Canada.
  • S. Leonhard, kleine Stadt in Kaͤrndten, dem Biſchoff zu Bam - berg zugehoͤrig.
  • S. Licer, oder Lizier de Conſerans, Li - cerium, Conſoranum, Haupt-Stadt der Landſchafft Conſerans in Ga - ſcogne.
  • S. Luciæ Jnſul, S. Alouzie, eine von den Antilliſchen Jnſuln Barlo - vento. Sie wird von den Fran - zoſen beſeſſen.
  • S. Luciæ Jnſul, eine von den Jnſuln des Capo Verde. Sie gehoͤret den Portugieſen, und wird durch Negres bewohnet.
  • S. Macaire, kleine Stadt an der Ga - ronne in Guienne.
  • S. Maixant, Fanum S. Maxentii, klei - ne Stadt am Fluß Seure Nicortoi - ſe, in Poitou.
  • S. Malo, Maclovium, Stadt auf der kleinen Jnſul S. Malo, in Bretagne. Sie iſt eine reiche und wohlbefe - ſtigte Handels-Stadt, und hat forne an ihrem Damm ein gutes Fort, nebſt einem guten Hafen und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Tours gehoͤrig.
  • S. Marcelin, Fanum S. Marcellini, kleine aber volckreiche Stadt in Dauphiné.
  • S. Margarethæ Jnſul, ſuche Lerins.
  • S. Margarethæ Fluß iſt ein großer Strom in Neu Franckreich, wel - cher ſich in den Einfluß des Fluſ - ſes S. Laurentii ergeuſt.
  • S. Mariæ Fort liegt an der lincken Seite der Schelde in Flandern, nicht weit von Antwerpen, und gehoͤret den Spaniern.
  • S. Mariæ Jnſuln findet man vier, nemlich eine unter den Sorlingi - ſchen, eine unter den Azoriſchen, eine bey der Kuͤſte von Madagaſcar und eine unter den Philippiniſchen, welche S. Maria de Parilla genennet wird. Sie ſeynd alleſamt klein.
  • S. Matthæi Jnſul liegt in Africa un - ter der Linie, und gehoͤret den Portugieſen, iſt aber unbewohnet.
  • S. Maura, Leucade, Leucas, Neritos, Jnſul des Joniſchen Meeres, nicht weit von Livadia. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, Wein, Oehl, Citronen, Pomerantzen, Mandeln u. d. m.
  • S Maura, Haupt-Stadt der Jnſul S. Maura, ſo etwas befeſtiget, und gegen den Kuͤſten von Lividia ge - legen. Sie hat ein Ertz-Bi - ſchoffthum, und haben die Vene - tianer An. 1684. ſo wohl die Stadt als auch die Jnſul erobert.
  • S. Martin, eine von den Antilliſchen Jnſuln Barlovento. Sie gehoͤret den Franzoſen.
  • S. Martin, eine von den Sorlingiſchen Jnſuln.
  • S. Martin de , Feſtung auff der Jnſul .
  • S. Maurice, Fanum S. Mauritii, kleine Stadt in Tarentaiſe am S. Bern - hards-Berge.
  • S. Maurice, eine kleine Stadt und fe - ſtes Schloß im Walliſer-Lande, an der Rhone. Es iſt ein Paß, und ſeynd daſelbſt warme Baͤder.
  • S. Maximin, kleine Stadt am Fluß Argens in Provence.
  • S. Menehould, Fanum S. Menehildis, Stadt am Fluß Aisne in Cham - pagne, welche durch eine auf ei - nem nahe gelegenen Huͤgel er - bauete Citadelle bedecket wird.
  • S. Michaelſtovvn, Fanum S. Michaelis, Stadt nebſt einer Citadelle und einem weiten Hafen auf der Jn - ſul Barbados. Sie gehoͤret den Engellaͤndern.
  • S. Michaelis Archangeli Stadt, ſu - che Archangel.
  • S. Michaelis Jnſul, S. Miguel, eine von den Azoriſchen Jnſuln, wel - che unter allen am weiteſten ge -J i 4genS. Mi S. Pagen Oſten gelegen iſt. Sie ge - hoͤret den Portugieſen.
  • S. Michaelis Jnſul, ſuche Sanglea.
  • S. Michaelis Jnſul, eine Jnſul des Golfo di Venezia, nicht weit von der Kuͤſte von Dalmatien.
  • S. Michel, kleine Stadt im Hertzog - thum Bar, an der Maas zur rech - ten Hand.
  • S. Michaelis Stadt, kleine aber gu - te Handels-Stadt am weiſſen Meer in der Provintz Dvvina in Moſcau.
  • S. Nicolai Jnſul, eine von den Jn - ſuln des Capo Verde. Sie wird von den Portugieſen beſeſſen.
  • S. Nicolai, Handels-Stadt und Ha - fen in Moſcau am weiſſen Meer, an einem Meer-Buſen, welcher auch den Nahmen S. Nicolai fuͤhret.
  • S. Omer, Audemaropolis, Stadt am Fluß Aa, in Artois. Sie iſt groß, ſchoͤn und wohl befeſtiget, indem ſie auf der einen Seite den Fluß und einen Moraſt, auf der andern aber einen mit einem feſten Schloß bedeckten Huͤgel hat, und ſonſten mit guten Baſtionen nebſt weiten und tieffen Graͤben umge - ben iſt. Sie gehoͤret der Kron Franckreich.
  • S. Palais, Fanum S. Palatii, Stadt am Fluß Bidaſſoa in Nieder-Navarra.
  • S. Papoul, Fanum S. Papuli, kleine Stadt in Languedoc, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Thoulouſe gehoͤrig.
  • S. Paul, kleine Stadt nebſt ei - ner Viguerie am Fluß Loup in Provence.
  • S. Paul, kleine Stadt und die Haupt - Stadt einer groſſen Graffſchafft in Artois. Sie liegt am Fluß Ternols.
  • S. Paul de Leon, Leondoul, Leona, be - feſtigte Stadt an der Noͤrdlichen Kuͤſte von Bretagne, nebſt einem feſten Schloß und einem gutenS. Pa S. SeHafen. Jhr Biſchoffthum gehoͤ - ret unter den Ertz-Biſchoff von Tours.
  • S. Paul trois Chaſteaux, S. Paul Trica - ſtin, Auguſta Tricaſtinorum, Haupt - Stadt der Landſchafft Tricaſti - nois in Dauphiné, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Arles gehoͤrig.
  • S. Peter, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Land in Ungarn.
  • S. Petri Jnſul, eine kleine Jnſul auf dem Mittellaͤndiſchen Meer nicht weit von Sardinien.
  • S. Pierre de Moutier, kleine Stadt in Nivernois.
  • S. Philippe, ein Fort am Ufer zur rech - ten Hand des neuen Canals von Bruͤgge nach Flandern.
  • S. Philippe, ein Fort im Spaniſchen Brabant, am Ufer zur rechten Hand der Maas, dem Fort de S. Marie gegen uͤber, unterhalb Ant - werpen.
  • S. Polten, Fanum S. Hippolyti, klei - ne Stadt am Fluß Draſain in Nieder-Oeſterreich.
  • S. Pons de Tomieres, Pontiopolis, klei - ne Stadt in Languedoc, nebſt ei - nem Biſchoffthum, deſſen Biſchoff die Herrſchafft uͤber die Stadt hat, und welcher unter dem Ertz - Biſchoff von Narbonne ſtehet.
  • S. Pourcain, Fanum S. Portiani, kleine Stadt der Landſchafft Auvergne, wiewohl ſie in Bourbonnois liegt, wo die Fluͤße Ciaule und Allier zu - ſammen kommen.
  • S. Quintin, Quintinopolis, Haupt - Stadt der Landſchafft Verman - dois, am Fluß Some. Sie iſt be - feſtiget.
  • S. Remi, Fanum S. Remigii, kleine Stadt in Provence.
  • S. Sebaſtian, Donaſtian, Stadt an der Kuͤſte von Guipuſcoa, nicht weit von den Franzoͤſiſchen Grentzen. Sie iſt befeſtiget und hat einSchloßS. Se S. VaSchloß nebſt einem ſehr weiten Hafen. Es iſt daſelbſt ein großer Handel mit Eyſen, Stahl und Wolle.
  • S. Sebaſtiani Vorgebuͤrge iſt die Noͤrdliche Spitze der Jnſul Ma - dagaſcar, und allernechſt darbey iſt der Hafen S. Sebaſtiani.
  • S. Sever, Fanum S. Severi, Haupt - Stadt des eigentlich ſo genanten Gaſcogne, am Fluß Adour.
  • S. Spiritu, Bahia del Spiritu Sancto oder Pequenno, ein Theil des Me - xicaniſchen Meer-Buſens, an der Kuͤſte von Florida.
  • S. Thomæ Jnſul, eine Jnſul auf dem Meer-Buſen S. Thomæ, welcher ein Theil des Meeres von Guinea iſt. Sie liegt unter dem Æqua - tore, und bringet eine große Men - ge Jngber, Zucker und Palm - Baͤume hervor. Sie gehoͤret den Portugieſen, und die Haupt - Stadt S. Thomæ hat einen guten Hafen, eine feſte Citadelle und ein Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff zu Liſabon gehoͤret. Jm uͤbrigen rechnet man nicht allein unter die Jnſuln S. Thomæ die Fuͤrſten-Jnſul, ſo dann Fer - nando Pao und Annobon, welche um die Jnſul S. Thomæ herum liegen, ſondern auch die Jnſul S. Helenæ, die Jnſul de l’Aſcen - ſion und die Jnſul S. Matthæi, welche darvon entfernet ſeynd. Die erſten beſitzen die Portugie - ſen; die letzten aber ſeynd wuͤſte.
  • S. Tron oder S. Truyen, Fanum S. Trudonis, kleine Stadt in dem Ge - biet Hasbaye im Stifft Luͤttig.
  • S. Tropez, Fanum S. Torpetis, kleine befeſtigte Stadt in Provence am Meer-Buſen von Grimaut, allwo ſie einen guten Hafen hat.
  • S. Valery, Fanum S. Valerici, kleine Stadt in der Landſchafft Vimeu, am Einfluß der Some.
  • S. Valery, Flecken an der Normandi - ſchen Kuͤſte, allwo einer der be - qvemſten Haͤfen in der gantzen Normandie iſt.
  • S. Veit, Fanum S. Viti, Haupt-Stadt der Prevoté des Hertzogthums Luͤxemburg.
  • S. Veit, Stadt in Kaͤrndten, wo die Fluͤße Wilictz und Glen zuſam - men kommen.
  • S. Veit am Flaum oder Fiume, Fa - num S. Viti Flomenienſis, kleine und einigermaſen befeſtigte Stadt an den Grentzen des Hertzogthums Crain, und des Oeſterreichiſchen Jſtrien, am Golfo di Carnero, und am Einfluß des Flußes Fiume. Sie hat einen guten Hafen und eine Citadelle.
  • S. Venant, Fanum S. Venantii, kleine Stadt am Fluß Lis, in Artois. Jh - re Befeſtigungs-Wercke ſeynd ge - ſchleiffet.
  • S. Urſane, S. Ureis, Fanum S. Urſi - cini, Hauptſtadt im Saltzgow im Stifft Baſel, am Fluß Doux.
  • S. Wendel, Stadt im Weſterreich. Sie gehoͤret dem Churfuͤrſten zu Trier.
  • Sanaa, Stadt im gluͤckſeeligen Ara - bien im Fuͤrſtenthum Tehama.
  • Sancerre, Sacrum Caſaris, Stadt an der Loire, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, in der Provintz Berry. Jhre Befeſtigungs-Wercke ſeyd geſchliffet.
  • Sanchoan, Sancian, kleine Jnſul auf dem Chineſiſchen Meer, bey der Kuͤſte von Quantung. Auf die - ſer Jnſul iſt Franciſcus Xaverius geſtorben.
  • Sand, ein Hennebergiſches Amt, welches dem Hertzog zu Sachſen - Gotha gehoͤret.
  • Sand, eine von den Orcadiſchen Jn - ſuln, Schottland gegen Norden gelegen.
  • Sandale, eine Art Fahrzeuge in derJ i 5LevanSanLevante, welche darzu dienen, daß man die groſſen Schiffe dar - mit erleichtert.
  • Sandecz, Sandecum, Stadt und Caſtellaney in der Woywodſchafft Cracau, am Fluß Dunajec. Sie iſt einigermaſen befeſtiget.
  • Sando, eine von den Japoniſchen Jn - ſuln, an den Noͤrdlichen Kuͤſten der Provintz Ochio.
  • Sandersleben, Schloß und Amt im Fuͤrſtenthum Anhalt, dem Fuͤr - ſten von Deßau gehoͤrig.
  • Sand-Banck, ſuche Banck.
  • Sand-Meer, Mare arenoſum, iſt ei - ne weitlaͤufftige Gegend voll Sand in Arabia Petræa, zwiſchen Aegypten und Palæſtina gegen das Mittellaͤndiſche Meer. Ein anderes Sand-Meer findet man in Arabia deſerta, und der großen Wuͤſten Saara in Africa gibt man gleichfalls dieſen Nahmen.
  • Sandomir, Sendomir, Woywodſchafft in Klein-Polen, zwiſchen den Woywodſchafften Cracau und Lemberg. Sie iſt ſehr fruchtbar an Getreyde, und begreiffet 8. Di - ſtricte, nemlich Sandomir, Ra - dom, Stenziecz, Corzin, Wis - liecz, Chencin, Opoczno und Pil - zno. Die Haupt-Stadt Sando - mir liegt auf einem Huͤgel, an welchem die Weixel vorbey flieſ - ſet. Sie iſt befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß.
  • Sandvliet, ſuche Sanflit.
  • Sandvvich, kleine Stadt an der Kuͤſte der Provintz Kent, und iſt ſie eine von den Cinq-Ports oder fuͤnff Haͤfen, welche Sitz und Stimme im Parlament von Engelland haben. Jhr Hafen aber iſt durch den Sand dermaſen verdorben worden, daß keine groſſe Schiffe mehr daſelbſt einlauffen koͤnnen.
  • Sanflit, Sandvliet, befeſtigter FleckenSanan der Schelde, im Spaniſchen Brabant.
  • Sangaar, Zungaar, Stadt auf der Jn - ſul Niphon, worvon die Meer - Enge Sangaar ihren Nahmen hat.
  • Sangari, Zagari, Ajala, großer Fluß in Natolien, welcher ſich ins ſchwartze Meer ergeuſt.
  • Sangerhauſen, Stadt und Amt in Thuͤringen, dem Hertzog zu Sach - ſen-Weiſſenfels gehoͤrig.
  • Sangiac, iſt in Tuͤrckey ein Gouver - neur einer Landſchafft, und ſtehet unter einem Beglerbeg. Die Landſchafft, welche er regieret, heiſſet ein Sangiacat.
  • Sanglea, S. Michaelis Jnſul, Stadt auf der Jnſul Malta.
  • Sangro, Sanguine, Sagrus, Fluß in Abruzzo citra, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Sanguenares, Inſule cuniculariæ, zwey kleine Jnſuln, deren die eine Bizze, die andere aber Speragia genennet wird. Sie liegen nahe an Sar - dinien.
  • Sangueſa, Stadt im Koͤnigreich Na - varra, allwo eines von den 5. Gou - vernements zu befinden iſt, und liegt ſie 8. Spaniſche Meilen von Pampelona.
  • Sanguinara, Fluß im Patrimonio Pe - tri, welcher beym See Bracciano entſpringet, und ſich in das To - ſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Sanguinare, Beleridæ, drey kleine Jn - ſuln, nicht weit von Sardinien.
  • Sanock, kleine Stadt und feſtes Schloß am Fluß Sana, in Roth - Reußen.
  • Sanone, Sinonia, kleine und wuͤſte Jnſul auf dem Toſcaniſchen Meer, nicht weit von der Terra di Lavoro, zu welcher ſie auch ge - hoͤret.
  • Sant Adriano iſt ein hohes Gebuͤrge, welches Guipuſcoa von dem uͤbri -genSangen Biſcaya und von Franckreich abſondert.
  • Sant Agatha di Gothi, kleine Stadt im Principato oltra, an den Gren - tzen der Terra di Lavoro. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Benevento.
  • Sant Agatha, Flecken, welcher, wegen ſeiner Lage auf dem Apennini - ſchen Gebuͤrge in Calabria oltra, von Natur feſte iſt, und den Ti - tul eines Fuͤrſtenthums hat. Ein anderes Sant Agatha hat den Ti - tul eines Hertzogthums, und liegt an der Kuͤſte der Landſchafft Ca - pitanata.
  • Sant Agatha, Santia, kleine befeſtigte Stadt in der Landſchafft Vercel - lois.
  • Sant Andero, Fanum S. Andreæ, Stadt in Biſcaya, nebſt einem guten Ha - fen und 2. Citadellen.
  • Sant Andrea, kleine Jnſul auf einem kleinen Meer-Buſen, welcher den Hafen von Brindiſi machet, im Koͤnigreich Neapolis.
  • Sant Angelo, kleine Stadt in der Landſchafft Capitanata, welche, wegen ihrer Lage auf einem Fel - ſen, von Natur feſte iſt, und hat ſie ein Ertz-Biſchoffthum.
  • Sant Angelo di Lombardi, kleine Stadt im Principato oltra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Conza gehoͤrig. Sie iſt durch das Erdbeben An. 1694. ſehr ruiniret worden.
  • Sant Angelo in Vado, kleine Stadt am Fluß Metro im Hertzogthum Urbino, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Urbi - no gehoͤrig.
  • Sant Antioco, Inſula S. Antiochi, Jn - ſul, welche zu Sardinien gehoͤret, und nicht weit darvon liegt.
  • Sant Jago, Fanum S. Jacobi, kleine Stadt auf der Jnſul S. Domingo.
  • Sant Jago de Chili, Haupt-Stadt derSanLandſchafft Chili, am Fluß Maipo. Sie iſt ziemlich groß und volck - reich, und die Reſidentz des Gou - verneurs wie auch des hoͤchſten Tribunals von gantz Chili. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Lima.
  • Sant Jago de Cuba, kleine Stadt an der Kuͤſte der Jnſul Cuba, nebſt einem groſſen Hafen, welchen ei - ne Citadelle bedecket. Jhr Bi - ſchoffthum gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff zu S. Domingo.
  • Sant Jago del Eſtero, Stadt in Suͤd - America in der Landſchafft Tecu - man, am Fluß Eſtero.
  • Sant Jago de Guatimala, Stadt in der Provintz und an dem Fluß Gua - timala. Sie hat eine Univerſi - taͤt, ein unter den Ertz-Biſchoff von Mexico gehoͤriges Biſchoff - thum, und eine Audientiam, derer Gerichtbarkeit ſich uͤber ſieben groſſe Provintzen erſtrecket. Sie iſt auch die Reſidentz des General Gouverneurs ſolcher Provintzen, und ſtehet derſelbe unter keinem Vice-Koͤnige.
  • Sant Jago de las Valles, kleine Stadt in der Audientia Mexico, in der Landſchafft Panuco, am Fluß dieſes Nahmens.
  • Sant Leo, Fanum S. Leonis, kleine Stadt im Hertzogthum Urbino auf einem Berge. Sie hat ein Biſchoffthum, welches unter das Ertz-Biſchoffthum Urbino gehoͤ - ret.
  • Sant Oſpitio, Arx S. Hoſpitii, Feſtung und Hafen in der Graffſchafft Nizza, nicht weit von Villa Fran - ca.
  • Santa Barbara, eine Meer-Enge des Mar del Sur, zwiſchen der Jn - ful California und vielen kleinen Jnſuln.
  • Santa Catelina, Inſula S. Catharinæ, kleine Jnſul auff dem Mar delNort,SanNort, gegen der Kuͤſte von Ve - ragua. Sie hat einen ſehr be - quemen Hafen nebſt einer klei - nen Feſtung, und gehoͤret den Spaniern.
  • Santa Chriſtina, Flecken in Arago - nien an den Quellen des Flußes Aragon, allwo ein Paß uͤber das Pyrenaͤiſche Gebuͤrge iſt, welcher Somport genennet wird.
  • Santa Croce, Stauropolis, Ertz-Bi - ſchoffliche Stadt in der Land - ſchafft Aidinelli in Natolien.
  • Santa Cruz, kleine Stadt in der Com - marca Villareal, in der Provintz Entre Duero y Minho.
  • Santa Cruz, Fanum S. Crucis, kleine Stadt an der Kuͤſte der Jnſul Cuba, am kleinen Golfo de Ma - tancas.
  • Santa Cruz, Agades, kleine ’befeſtigte Stadt nebſt einer kleinen Cita - delle und einem guten Hafen, im Koͤnigreich Sus in Africa.
  • Santa Cruz de la Sierra oder Baran - ca, kleine Stadt in Peru, und die Haupt-Sadt der Landſchafft Si - erra, am Fluß Guapei. Sie iſt eine Spaniſche Colonie, und ihr Biſchoffthum gehoͤret unter das Ertz-Biſchoffthum zu Plata.
  • Santa , Fanum S. Fidei, kleine Stadt im Koͤnigreich Granada, am Fluß Xenil.
  • Santa , kleine Stadt in der Au - dientia Guatimala.
  • Santa , keine Stadt in Paraguay, in der Provintz Rio de la Plata.
  • Santa d Antiochia, kleine Stadt in Popayan, am Fluß S. Mar - thæ.
  • Santa de Bogota, Stadt in Terra Firma in Suͤd-America und die Haupt-Stadt des neuen Koͤnig - reichs Granada, am Fluß Pati. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum und ein hohes Tribunal, deſſen Præſident zugleich GouverneurSanuͤber ietzt-gedachtes Koͤnigreich iſt.
  • Santa de Granada, Stadt in Neu - Mexico, am Fluß Nort. Sie liegt unter allen Spaniſchen Co - lonien am weiteſten gegen Nor - den, und hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Me - xico gehoͤrig.
  • Santa Lucia, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums, im Val di Demona in Sicilien.
  • Santa Maria del Dragona, Fuͤrſten - thum in Terra di Lavoro.
  • Santa Maria de Guadalupe, kleine Stadt im Spaniſchen Eſtrema - dura, an den Caſtilianiſchen Grentzen. Es iſt hieſelbſt eine beruͤhmte Wallfahrt nach einem Marien-Bilde.
  • Santa Maria di Leuca, ſchlechte Stadt in Terra d Otranto, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Santa Maria, kleine Feſtung am Gol - fo di Spezza, im Genueſiſchen Ge - biet.
  • Santa Marinella, Flecken und kleiner Hafen im Patrimonio Petri.
  • Santa Martha, Haupt-Stadt der Provintz S. Marthæ in Suͤd-Ame - rica, am Mar del Nort, allwo ſie einen ſehr großen und bequemen Hafen und eine Citadelle hat. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu S. de Bo - gota.
  • Santa Martha, Gouvernacion ’de San - ta Martha, Provintz in Terra Fir - ma in Suͤd-America, zwiſchen dem neuen Koͤnigreich Granada und Mar del Nort. Sie iſt reich an Citronen, Pomerantzen, Gra - nat-Aepffeln, Wein, Braſilien - Holtz, Gold, Schmaragden, Sa - phyren, Marmor und Perlen.
  • Santa Maura, ſuche S. Maura.
  • Santa Severina, Siberina, alte undkleineSan Saokleine aber volckreiche Stadt in Calabria oltra, am Fluß Netho, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Santarein, Santaren, Scalabis, Irenopo - lis, mittelmaͤſige Stadt am Fluß Tago, im Portugieſiſchen Eſtrema - dura.
  • Santen, Xanthus, Stadt im Her - tzogthum Cleve, nicht weit vom Rhein.
  • Santerno, Fluß in Romagna, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge ent - ſpringet, und ſich in den Po d’Ar - genta ergeuſt.
  • Santerre, Sanguiterſa, Landſchafft in der Picardie, zwiſchen der Isle de France und der Provintz Artois.
  • Santillana, Fanum S. Julianæ, kleine Stadt in Aſturien und die Haupt - Stadt in Aſturia de Santillana.
  • Santo, il Capo di Monte Santo, Pro - montorium Montis Sancti, ein Vor - gebuͤrge in Saridinien, wie auch ein anders in Macedonien.
  • Santo, il Golfo di Monte Santo, Sinus Montis Sancti, ein Meer-Buſen zwiſchen den Macedoniſchen Kuͤ - ſten.
  • Santon, alſo nennen die Mahome - taner und Goͤtzen-Diener ihre vermeinten Heiligen und Pro - pheten, welche ſich beym Volck in Anſehen geſetzt, und den Ruhm der Heiligkeit erworben haben.
  • Santorini, ſuche S. Erini.
  • Santos, Bahia de todos los Santos, die Baye aller Heiligen, iſt ein Theil des Braſilianiſchen Meeres.
  • Sanuqui, Koͤnigreich an der Noͤrdli - chen Kuͤſte der Japoniſchen Jnſul Chickock.
  • Sanza, kleine Stadt oder Flecken, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums, im Principato citra gele - gen.
  • Saona, Savo, kleiner Fluß in Terra diSao SarLavoro, welcher ſich in den Golfo di Gaetta ergeuſt.
  • Saone, Araris, großer Fluß in Franckreich, welcher in Lothrin - gen im Vogeſiſchen Gebuͤrge ent - ſpringet, und ſich zu Lion in die Rhone ergeuſt.
  • Sapienza, kleine und uͤbel bewohnte Jnſul in Morea, der Stadt Mo - don gegen uͤber. Sie iſt ein Reſt der See-Raͤuber.
  • Saphyr, ein ſehr hartes Edelge - ſtein, an welchem man mit der Feile und mit dem Grab-Stichel nicht arbeiten kan. Es iſt blauer Farbe ohne Untermiſchung der rothen, darinnen es von dem A - methyſt unterſchieden iſt.
  • Sappe iſt eine Arbeit, welche man un - ten an einem Stuͤcke Erdreich mit Pickeln und Schauffeln ma - chet, um dieſelbe ohne Gebrauch des Pulvers umzuwerffen. Gleichwie dieſe Arbeit eine Ein - grabung iſt, welche Stuffen-wei - ſe von oben herunter geſchiehet: Alſo iſt man nur allein auff der Seite bedecket. Damit man ſich nun auch von oben bedecken moͤ - ge, ſo wirffet man ſtarcke Bretter mit Erde bedecket quer uͤber die Sappe. Man nennet auch Sappe eine Arbeit, wodurch man ſich an eine Eſplanade anhenget, um ſol - che zu durchgraben. Ferner heiſſet Sappe diejenige Arbeit, wenn man eine gerade Tranchée machet, welche in der Erde bede - cket iſt, ehe man an den Ort koͤm - met, wo man ein Logement auff einen bedeckten Weg machen will. Endlich heiſſet auch Sappe eine Eroͤffnung, welche man unten an einer Mauer machet, damit ſie aus Mangel eines Wiederhaltes auff einmahl niederfallen moͤge.
  • Sar, Saar, Saræ, Saravus, Fluß, welcher im Vogeſiſchen GebuͤrgebeySarbey Salm entſpringet, und ſich ein wenig oberhalb Trier zu Cons in die Moſel ergeuſt.
  • Sara, große Stadt in Armenien.
  • Sarabat, Fluß in Natolien, welcher ſich bey Smyrna in den Golfo di Smyrna ergeuſt.
  • Saraboy, Saraboa, kleine Stadt an der Noͤrdlichen Kuͤſte der Jnſul Java.
  • Saracenen waren vor Alters ein Volck im gluͤckſeeligen Arabien an den Grentzen Arabiæ Petrææ, welche die erſten Juͤnger Maho - mets geweſen ſeynd, und einen Theil von Aſien, Africa, Spa - nien, den Suͤdlichen Theil von Jtalien, und die Jnſuln Candia, Sicilien und Sardinien erobert haben.
  • Saracina, Flecken nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in Calabria citra, am kleinen Fluß Garga ge - legen.
  • Saragoſſa, Cæſarauguſta, Haupt - Stadt des Koͤnigreichs Arago - nien, am Fluß Ebro, allwo zwey Bruͤcken hinuͤber gehen. Sie hat einen Palaſt, darinnen der Vice-Koͤnig reſidiret, eine Uni - verſitaͤt, ein Appellations-wie auch ein Inquiſition-Gerichte und Ertz-Biſchoffthum. Vor dem Thor ſtehet das Schloß derer al - ten Koͤnige, welches mit etzlichen Graͤben umringet, und anietzo das Haus der Inquiſition iſt.
  • Saraio, Seraio, Boſna Saraio, Sarali um, Haupt-Stadt eines Sangia - cats in Boſnien, am Fluß Boſna. Sie treibet große Handelſchafft.
  • Sarantacopa, ein kleiner Meer - Buſen des Canals von Conſtan - tinopel.
  • Saraquino, eine Jnſul des Archipe - lagi, welche nebſt vielen andern am Eingange des Golfo di Salo - nichi liegt.
  • Saratof, Stadt in der Moſcowiti - ſchen Tartarey im Koͤnigreich A - ſtracan.
  • Sarburg, Stadt und Amt-im We - ſterreich, am Einfluß der Sar in die Moſel. Sie gehoͤret dem Chur-Fuͤrſten zu Trier.
  • Sarburg, Stadt in Lothringen, bey dem Vogeſiſchen Gebuͤrge, zwiſchen Salm und Sarwer - den.
  • Sarbruͤck, Graffſchafft im Weſt - reich, den Graffen von Naßau - Sarbruͤck zugehoͤrig. Die Haupt-Stadt und Reſidentz - Stadt Sarbruͤck, Pons Saravi, liegt an der Sar, und hat ein ſchoͤ - nes Schloß. Zu dieſer Graff - ſchafft gehoͤret auch das Amt und die Feſtung Homburg und die Vogtey ſamt dem Kloſter Herbiß - heim.
  • Sarck, Sarchia, kleine Jnſul auff dem Britanniſchen Meer, zwiſchen den Jnſuln Jerſey und Garnſey. Sie gehoͤret den Engellaͤndern.
  • Sardinien, Sardaigne, eine der groͤ - ſten Jnſuln des Mittellaͤndiſchen Meeres, welche noch zu Jtalien gerechnet wird. Sie liegt am Tyrrheniſchen, gegen Suͤden am Africaniſchen, und gegen Weſten am Sardiniſchen Meer, gegen Norden aber an dem Canal Boni - facii, welcher ſie von Corſica ab - ſondert. Die Lufft iſt allhier di - cke und ungeſund; Das Erdreich aber iſt ſehr fruchtbar an Oel, Getreyde und Wein. So findet man auch Silber, Schwefel und Alaun, und wird viel Saltz hie - ſelbſt gemachet, der ſchoͤnen Vieh - Zucht zu geſchweigen. Sie wird in zwey Provintzen eingetheilet, welche Capo di Cagliar und Capo di Logudori oder di Saſſari genen - net werden. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Spanien als Koͤnige inAra -SarAragonien, und wird durch einen Vice-Koͤnig regieret. Es ſeynd noch 44. kleine Jnſuln, welche zu Sardinien gehoͤren, unter denen aber nur 8. bewohnet wer - den.
  • Sardis, eine vormahls beruͤhmte, an - ietzo aber faſt wuͤſte Stadt in Klein-Aſien, und die Haupt - Stadt in Lydien.
  • Sardis, eine ſehr alte und faſt wuͤſte Stadt in Klein-Aſien in dem ei - gentlich ſo genanten Natolien.
  • Sardonich, ein bleich-rothes Edel - geſtein, faſt von Farbe wie die Naͤgel an einer Hand.
  • Sargans, Tractus Sarunetus, Graff - ſchafft in der Schweitz gegen den Rhein, zwiſchen dem Canton Gla - ris, und den Landſchafften Gaſter, Toggenburg, Werdenberg und Graubuͤnden. Sie gehoͤret den ſieben alten Orten in der Schweitz, und die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Sargans.
  • Sargaſſo, ein Theil des Oceani At - lantici, zwiſchen den Jnſuln des Capo Verde, den Canarien-Jn - ſuln und den Kuͤſten von Africa.
  • Sarigias, ſuche Segbans.
  • Sargmuͤnd, kleine Stadt und Schloß im Weſterreich. Sie gehoͤret dem Hertzog von Lothrin - gen.
  • Sarisbury, ſuche Salesbury.
  • Sarkad, ein See in Ober-Ungarn gegen den Siebenbuͤrgiſchen Grentzen, nicht weit von Giula.
  • Sarlat, Stadt am Fluß Sarlat in Pe - rigord, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Bour - deaux gehoͤrig.
  • Sarlouis, Saravus Ludovici, beruͤhmte und neue Feſtung in Lothringen, welche 5. Baſtions und viel Auſ - ſenwercke hat. Sie liegt an der Sar, und gehoͤret dem Koͤnig in Franckreich.
  • Sarmatia war vor Alters eine große Landſchafft, welche gegen Norden an den Oceanum Septentriona - lem, gegen Oſten an, Scythien, gegen Suͤden an das Caſpiſche Meer, und gegen Weſten an die Oſt-See grentzete. Sie wurde in Sarmatiam Europæam und Sar - matiam Aſiaticam eingetheilet.
  • Sarne, Haupt-Stadt in Unterwal - den ob dem Wald.
  • Sarno, kleine Stadt im Principato citra, an den Grentzen der Terra di Lavoro. Sie hat ein altes Schloß, wie auch den Titul eines Hertzogthums, und ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Salerno gehoͤrig.
  • Sarno, kleiner Fluß, welcher bey der Stadt Sarno entſpringet, und ſich, nachdem er den Nahmen Sca - fati angenommen hat, in den Gol - fo di Napoli ergeuſt.
  • Sarogrod, Stadt in der Woywoh - ſchafft Braslaw.
  • Saroslaw, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Saroz, Sarium, kleine Stadt in O - ber-Ungarn, am Fluß Tariza, und hiervon hat die Graffſchafft Saroz am Carpathiſchen Gebuͤrge ihren Nahmen, deren Haupt - Stadt Eperies iſt.
  • Sarria, kleine Stadt am Fluß Sarria in Gallicien, ungefehr 5. Spani - ſche Meilen von Lugo.
  • Sarſina, ziemlich wuͤſte Stadt in Ro - magna, am Fluß Savio, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Ravenna gehoͤ - rig.
  • Sarte, Fluß, welcher in der Nor - mandie entſpringet, und ſich ober - halb Angers in den Fluß Mayenne ergeuſt.
  • Sarwar, Comitatus Caſtriferrenſis, Graffſchafft in Nieder-Ungarn,zwi -Sar Sauzwiſchen den Graffſchafften So - pron, Veſprin und Zalawar und den Oeſterreichiſchen Grentzen. Die Haupt-Stadt Sarwar o - der Rotenthurn liegt am Fluß Raab.
  • Sarwerden, Graffſchafft und klei - ne Stadt an der Sar im Weſter - reich, gegen das Vogeſiſche Ge - buͤrge, gelegen. Dieſe Graff - ſchafft beſitzet der Hertzog in Lo - thringen.
  • Sarwiz, Fluß in Nieder-Ungarn, welcher aus dem See Balaton her - vor koͤmt, und ſich in die Donau ergeuſt.
  • Sarzana, Sergianum, Stadt am Fluß Magra im Genueſiſchen Gebiet, nebſt einer feſten Citadelle und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Piſa gehoͤrig.
  • Sas von Gent, Agger vel Cataracta Gandavenſis, kleine und ſehr feſte Stadt im Hollaͤndiſchen Flan - dern, an dem Canal, welcher von Gent in die Schelde gehet.
  • Saſeno, Saſſo, kleine Jnſul in Epiro, auff dem Golfo di Venezia bey Valona.
  • Saſra, kleine und ſchoͤne Stadt im Spaniſchen Eſtremadura.
  • Saſſari, Haupt-Stadt des Capo de Logudori in Sardinien. Sie iſt ziemlich groß, auch einiger ma - ſen befeſtiget, und hat ein Schloß nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Saſſuolo, Saxulum, kleine Stadt und die Haupt-Stadt der Herr - ſchafft Saſſuolo, im Modeneſiſchen Gebiet.
  • Satalia, Stadt an der Kuͤſte von Ca - ramanien in Natolien. Sie iſt befeſtiget, hat eine feſte Citadelle, einen Hafen auff dem Golfo di Satalia und ein Ertz-Biſchoff - thum.
  • Satanow, Stadt in Podolien.
  • Sau, ſuche Saw.
  • Savatopoli, Sebaſtopolis, alte Stadt in Mingrelien am ſchwartzen Meer.
  • Savatopoli, Stadt des Koͤnigreichs Guriel in Georgien.
  • Savaven, Lea, Sauvenum, Fluß in Mounſter, welcheꝛ ſich in den Meer - Buſen bey Korke ergeuſt.
  • Sauciſſe iſt ein langer Sack von Bar - chent oder Leinwand, darein man Pulver thut, um eine Mine von weitem dadurch anzuzuͤnden.
  • Sauciſſes oder Sauciſſons ſeynd bey Belagerungen und andern Krie - ges-Verrichtungen große Buͤn - de oder Waͤllen von Aeſten und Holtz Stoͤcken, oben, in der Mit - te und unten zuſammen gebun - den, welche auff Chandeliers oder hoͤltzerne Geſtelle geleget werden, die Arbeiter darhinter zu bede - cken.
  • Saudre, Sedera, kleiner Fluß, welcher in der Landſchafft Berry entſprin - get, und ſich in den Fluß Cher er - geuſt.
  • Saverdun, kleine Stadt in Langue - doc in der Graffſchafft Foix, am Fluß Lauriege.
  • Saverne, Sabrina, großer Fluß, wel - cher in der Landſchafft Montgo - mery entſpringet, und durch ſei - nen Einfluß den Meer-Buſen der Saverne machet, welches ein Stuͤ - cke des Canals von Briſtol iſt.
  • Saverne, die neue Saverne, Sabrinæ Nova, Fluß in Eſtotiland in Nord - America, welcher ſich in die Baye von Buton ergeuſt.
  • Saugue iſt eine gewiße Art Fiſcher - Schiffe in Provence.
  • Savigliano, kleine befeſtigte Stadt in Piemont.
  • Savignano, Savinianum, kleine Stadt in Romagna, am Fluß Savignano, welcher ſich in den Golfo di Vene - zia ergeuſt.
  • Savillan, kleine Stadt am Fluß Mai - re in Piemont.
  • Savio, Fluß, ſuche Albe.
  • Saulieu, Sedelocus, kleine Stadt im Hertzogthum Burgund.
  • Sault, große Graffſchafft in Proven - ce, welche den Hertzogen von Les - diguieres zugehoͤret, deren aͤlteſte Soͤhne ſich Graffen von Sault tituliren.
  • Sault de S. Marie, Saltus S. Mariæ, eine Meer-Enge der Landſchafft Canada.
  • Saumur, Salmurium, Stadt an der Loire in der Provintz Anjou.
  • Savoca, kleine Stadt und Schloß am kleinen Fluß Savoca im Val di Demona in Sicilien.
  • Savolaxia, Provintz in Finland zwi - ſchen Kexholm, Carelien, Tavaſt - hien und Cajanien.
  • Savona, Saona, eine von den Antilli ſchen Jnſuln, welche klein und - bel bewohnet iſt. Sie liegt an der Suͤdlichen Kuͤſte der Jnſul S. Domingo, und gehoͤret den Spaniern.
  • Savona, Savo, Stadt am Liguſtiſchen Meer im Genueſiſchen Gebiet, nebſt zwey Citadellen, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Meyland gehoͤrig. Jhr Hafen, welcher ſonſt ſehr be - ruͤhmt geweſen, befindet ſich in ſchlechtem Stande.
  • Savoyen, die Savoyiſche Laͤnder, welche gegen Norden an das Land Gex, die Republic Genff und den Genffer-See, gegen Weſten an Bugey, Dauphiné und Provence, gegen Suͤden an das Mittellaͤn - diſche Meer, und gegen Oſten an das Genueſiſche Gebiet, das Mantuaniſche Montferrat, das Hertzogthum Meyland und das Walliſer-Land grentzen. Sie liegen theils dießeit, theils jen -Sauſeit der Alpen, und begreiffen das Hertzogthum Savoyen, das Fuͤr - ſtenthum Piemont, das Fuͤr - ſtenthum Oneglia ſamt ſeinem Zu - gehoͤr, die Graffſchafft Nizza und das Savoyiſche Montferrat. Der Hertzog von Savoyen iſt ein ſou - verainer Herr uͤber dieſe Laͤnder, und fuͤhret den Titul eines ſtets - waͤhrenden Vicarii des Heil. Roͤm. Reichs durch Jtalien, wie auch eines Koͤnigs von Cy - pern; dahero er Se. Koͤnigl. Hoheit tituliret wird.
  • Savoyen, das Hertzogthum Sa - voyen iſt der Noͤrdliche Theil der Savoyiſchen Laͤnder, und wird von Piemont durch die Alpen abgeſondert. Es be - ſtehet aus 8. kleinen Provin - zen, welche ſeynd Chablais, Ge - nevois, das eigentlich ſo genante Savoyen, Aoſta, Faucigny, Taren - taiſe, Morienne und derjenige Theil von Bugey, welcher an der Rhone gegen Oſten liegt. Die hohen Gebuͤrge verurſachen, daß die Lufft darinnen kalt iſt. Nichts deſto weniger iſt das Land volckreich und ziemlich fruchtbar an Getreyde, wie auch in den Thaͤlern an Wein, und auff den Bergen an Weyde. Das eigentlich ſo genante Sa - voyen iſt eine Landſchafft in Sa - voyen, zwiſchen Genevois, Fau - cigny, Tarentaiſe, Morienne, Dau - phiné und Bugey gelegen.
  • Saura, Iſaura, kleine Stadt in Cara - manien, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Cogni gehoͤrig.
  • Saurland, Sauria, eine von den zwey Landſchafften, aus welchen das Hertzogthum Weſtphalen be - ſtehet, dem Chur-Fuͤrſten von Coͤlln gehoͤrig.
  • Sauſenberg, Landgraffſchafft in Nieder-Baden, am Brißgau.
  • Sauſtia, Sebaſtia, Stadt in Amaſien in Natolien, nebſt dem Titul eines Ertz-Biſchoffthums.
  • Saut, ſuche Sault.
  • Saw, Sau, Savus, großer Fluß, wel - cher in Crain entſpringet, und ſich zu Griechiſch-Weißenburg in die Donau ergeuſt.
  • Saworow, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Saycock, Ximo, eine von den 3. großen Jnſuln in Japon, auff dem Oceano Orientali, und beſtehet ſie aus 9. Koͤnigreichen.
  • Sayd, ſuche Sidon.
  • Sayn, Graffſchafft am Rhein, un - weit Coblenz. Die Graffen von Sayn und Witgenſtein, ge - hoͤren unter die Wetterauiſche Graffen, und theilen ſich in 3. Li - nien, nemlich in die Berlebur - giſche, Sayniſche und Witgen - ſteiniſche. Die Berleburgi - ſche beſtehet aus der Berleburgi - ſchen und Homburgiſchen.
  • Saz, Zaz, Ziateck, Zatecium, Stadt an der Eger, und die Haupt - Stadt des Sazer-Kreiſes.
  • Sazer-Kreis, Circulus Zatecenſis, einer von den 17. Kreiſen in Boͤh - men, um die Eger herum an den Meißniſchen Grentzen gelegen.
  • Sbirro heiſſet ein Haͤſcher, Scherge oder Gerichts-Knecht in Jtalien, und haben ſie in den großen Staͤdten ihren beſondern Haupt - man, welcher il Barigello genen - net wird.
  • Scafati, ſuche Sarno.
  • Scagen, ein Vorgebuͤrge und Fle - cken gleiches Nahmens in Juͤt - land.
  • Scager-Ract, ſuche Cattegat.
  • Scala, Scalis, Stadt im Principato ci - tra, nebſt einem Biſchoffthum, un -Scater den Ertz-Biſchoff von Amalfi gehoͤrig.
  • Scalemura, Anemurium, alte Stadt in Caramanien, nebſt einer Ci - tadelle und einem unter den Ertz - Biſchoff von Seleucia gehoͤrigen Biſchoffthum.
  • Scandalum Magnatum, alſo nennet man in Engelland die Schmach - Reden, welche wieder einen Pair des Koͤnigreichs ausgegoſſen werden. Der Verbrecher wird insgemein zu einer großen Geld - Summe verdammet, und muß ſo lange im Gefaͤngniß bleiben, biß ſelbige an den Beleidigten bezahlet worden iſt.
  • Scanderona, ſuche Alexandretta.
  • Scandia, Scandinavia, hierunter be - greiffet man heutiges Tages die Koͤnigreiche Daͤnnemarck, Nor - wegen und Schweden.
  • Scapularium iſt ein Theil eines Muͤnchs-Kleides, welcher aus zwey kleinen Breiten Tuch be - ſtehet, deren die eine die Bruſt, die andere aber den Ruͤcken bede - cket. Scapularium heißen auch zwey dunckel-braune kleine Kap - pen von ſeiden Zeuge, deren das eine oben, das andere aber unten an 2. Baͤndern henget. Dieſe laſſen die weltliche Perſonen un - ter den Roͤmiſch-Catholiſchen bey den Carmelitern weihen, und tra - gen ſie zu Ehren der Jungfrau Marien.
  • Scarborough, kleine Stadt an der Kuͤſte der Landſchafft Tork, nebſt einem guten Hafen.
  • Scardona, alte befeſtigte Stadt in Dalmatien, an dem Weſtlichen Ufer des Flußes Cherca, den Ve - netianern gehoͤrig. Jhr Bi - ſchoffthum gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff von Spalato.
  • Scarpanto, Carpathus, Jnſul auff dem Mittellaͤndiſchen Meer beymEin -Sca SchEingange des Archipelagi, zwi - ſchen den Jnſuln Candia und Rho - dus. Sie iſt unter dem Tuͤrcki - ſchen Joch, ihre meiſten Einwoh - ner aber ſeynd Griechiſche Chri - ſten. Das umliegende Meer wird das Meer von Scarpanto, Mare Carpathium, genennet.
  • Scarpe, ein Fort, nahe bey Douay im Fraͤntzoͤſiſchen Flandern gelegen.
  • Scarpe, Fluß, welcher bey Aubigny in Artois entſpringet, und ſich un - terhalb S. Amand in die Schelde ergeuſt.
  • Scatono, kleine Stadt in Toſcana, allwo es gewiſſe Steine giebt, wel - che durchs Feuer nicht verſehret werden.
  • Scebreſin, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Scepter iſt ein praͤchtiger Stab, welcher niemand, als Koͤnigen, gehoͤret, weil derſelbe ein Zeichen der Koͤnigl. Wuͤrde iſt.
  • Scepuz, Scepuſia, Graffſchafft in der Woywodſchafft Cracau, welche aber zu Ungarn gehoͤret, und 13. Staͤdte begreiffet.
  • Schach, alſo wird der Koͤnig in Per - ſien genennet.
  • Schaͤrding, befeſtigte und ziemlich große Stadt am Jnn-Fluß in O - ber-Baͤyern, nebſt einem feſten Schloß im Rent Amt Burghau - ſen.
  • Schafhauſen, Scaphuſia, einer von den 13. Cantons in der Schweitz, welcher gegen Norden an Schwa - ben, gegen Oſten an den Boden - See, gegen Suͤden an den Rhein und gegen Weſten an die Wald - Staͤdte grentzet. Sein Bezirck iſt nicht groß, das Erdreich aber fruchtbar. Dieſer Canton, wel - cher der Reformirten Religion zugethan iſt, beſtehet aus 11. Aem - tern, und die Haupt-Stadt Schafhauſen iſt eine der ſchoͤn -Schſten Staͤdte in der Schweitz. Sie liegt am Rhein, uͤber welchen da - ſelbſt eine ſchoͤne ſteinerne Bruͤcke gehet, und uͤber dieſes hat ſie eine Citadelle, zu derer Unterhaltung die Kron Franckreich, vermoͤge des mit den Schweitzern aufge - richteten Verbindnuͤſſes, jaͤhr - lich 800. Pfund auszahlet. Sie liegt 4. Meilen von Donau-E - ſchingen.
  • Schafftaͤdt, kleine Stadt, in das Stifft Merſeburg gehoͤrig.
  • Schager-Rack, ſuche Scager - Rack.
  • Schalholt, Haupt-Stadt der Jn - ſul Jsland, an der Suͤdlichen Kuͤ - ſte gelegen. Jhr Biſchoff gehoͤ - ret unter den Ertz-Biſchoff zu Drontheim.
  • Scham, ſuche Damas.
  • Schandau, kleine Stadt an der El - be an den Boͤhmiſchen Grentzen, im Meißniſchen Kreiſe gelegen.
  • Schantz im Schiffe, ſuche Halbe Verdeck.
  • Schantz-Graͤber, ſuche Pionniers.
  • Schantz-Koͤrbe, Gabions, ſeynd lange geflochtene Koͤrbe, 5. biß 6. Fuß hoch mit Erde erfuͤllet, wel - che man auf den Waͤllen zwiſchen die Stuͤcke ſtellet, um die Conſta - bel zu bedecken.
  • Scharnitz, Feſtung und Grentz - Paß in Tyrol.
  • Schaucken, ſeynd Schiffe, welche, von den Zimmerleuten gebrauchet werden, um darinnen zu ſtehen, wenn ſie die Schiffe calfatern.
  • Schaumburg, Graffſchafft in Weſt - phalen, zwiſchen dem Fuͤrſten - thum Minden, den Graffſchaff - ten Spiegelberg und Lemgow und dem Braunſchweigiſchen Gebiet. Sie gehoͤret dem Landgrafen von Heſſen-Caſſel, ausgenommen ei - nige Oerter, welche die Graffen von der Lippe beſitzen.
  • Schat-Zadeler-Agaſi iſt ein ſchwar - tzer Verſchnittener am Tuͤrcki - ſchen Hofe, welcher die Auffſicht uͤber die Kinder des Groß-Sul - tans hat.
  • Scheer, kleine Stadt in Schwaben, bey der Donau, nebſt einem Schloß, den Grafen von Wald - burg gehoͤrig.
  • Schehereſul, Schiahrazul, Haupt - Stadt eines Beglerbeglic gleiches Nahmens in Diarbeck.
  • Scheich heißet auf Arabiſch ein Ael - teſter oder Herr, und alſo nennen die Mahometaner ihre Prediger.
  • Scheitern, ſuche Schiff-Bruch.
  • Schelde, Eſcaut, Scaldis, großer Fluß, welcher in der Picardie ent - ſpringet, und ſich an den Braban - tiſchen Grentzen in 2. Arme theilet, nemlich in die Weſtliche Schelde, oder den Hont, ſo ſich zwiſchen den Jnſuln Cadſand und Walchern in das Meer ergeuſt, und in die Oeſtliche Schelde, welche ſich zwiſchen den Jnſuln Walcheren und Schouvven gleichfalls ins Meer ergeuſt.
  • Schelling, Jnſul in den vereinigten Niederlanden, nicht weit von den Weſt-Frießlaͤndiſchen Kuͤſten, zwiſchen den Jnſuln Ameland und Vlieland.
  • Schemnitz, Berg-Stadt in Ober - Ungarn, nebſt zweyen auff Bergen gelegenen Schloͤffern.
  • Schenckenſchans, beruͤhmte Feſtung und Stadt in der Betau, an einer Erd-Spitze, allwo ſich der Rhein in zwey große Ar - me theilet, deren der eine den Nahmen des Rheins behaͤlt, der andere aber die Wahal genennet wird.
  • Scheppenſtaͤdt, kleine Stadt im Braunſchweigiſchen Gebiet.
  • Scheßlitz, kleine Stadt, Amt undSchSchloß, 2. Meilen von Bamberg, im Biſchoffthum Bamberg.
  • Schetland, die Schetlaͤndiſche oder Hitlaͤndiſche Jnſuln liegen auf dem Caledoniſchen Meer, Norwe - gen gegen uͤber, wohin ſie auch ge - hoͤren, und zehlet man derſelben biß 26. jedoch ſeynd ihrer nur 6. bewohnet.
  • Scheveling, ein Dorff in der Graff - ſchafft Holland am Ufer des Mee - res, eine halbe Meile von dem Haag, und gehet ein mit gebacke - nen Steinen gepflaſterter, und auf beyden Seiten mit Baͤumen beſetzter Weg von einem Orte zum andern.
  • Schiais, alſo nennet man die Secte derer Mahometaner in Perſien, welche den Tuͤrckiſchen Mahome - tanern zuwider ſeynd.
  • Schie, alſo nennet man denjenigen Canal oder Fluß, welcher von Delft nach Schiedam gehet, und ſich in die Maas ergeuſt.
  • Schiedam, kleine aber volckreiche Stadt am Fluß Schie, wo er ſich in die Maas ergeuſt, in Suͤd-Hol - land. Sie iſt die neundte in der Zahl derjenigen achtzehn Staͤdte, welche ihre Deputirten in die Verſamlung der Staaten von Holland ſchicken.
  • Schieland, kleine Landſchafft in Suͤd - Holland zwiſchen der Maas, Jßel, Delftland und Rheinland.
  • Schieman, Esquiman, alſo nennen die Hollaͤnder denjenigen Schiff - Officier, welcher ſonſten der Qvar - tiermeiſter heißet. Er hat abſon - derlich die Auffſicht uͤber die Pum - pen, und iſt ein Gehuͤlffe des Schiffers, wie auch des Hoog - Bootsmans.
  • Schiermond, Schiermonick-Ooge, Monicoga, kleine Jnſul, zu Fries - land gehoͤrig, worvon ſie durcheinenScheinen ſchmalen Canal abgeſondert wird.
  • Schiiten, eine Secte der Mahometa - ner, welche der Lehre des Ali fol - gen, und ihn hoͤher halten als den Mahomet.
  • Schiff von Linie, Navire de ligne, Een capital-oorlog-ſchip, Een hoofdt-oorlog-ſchip. Alſo nen - net man alle Krieges-Schiffe, welche ſtarck genug ſeynd, bey ei - ner Krieges-Flotte zu dienen.
  • Schiff-Bruͤcke beſtehet aus Schif - fen, welche nicht weit von einan - der liegen, mit Ancker befeſtiget, und mit ſtarcken Bretter oder Boh - len bedecket ſeynd.
  • Schiff-Bruch iſt die Zerbrechung, Zerſtoſſung oder der Verluſt eines Schiffes, welches wider einen Felſen laͤuffet, zu Grunde gehet, oder auf andere Weiſe verdirbet. Man nennet es auch ſcheitern o - der verungluͤcken.
  • Schiff-Capitaine, ſuche Capitaine zur See.
  • Schiff-Prediger verrichtet den Got - tes-Dienſt ſo wohl auf der Reiſe, als in den Haͤfen auf dem Schiffe, indem er alle Morgen und Abend das Gebet thut, alle Sontage a - ber die Predigt oder Meſſe haͤlt.
  • Schiffer, Maitre de Vaiſſeau, hat die Auffſicht uͤber die Segel, und alle Equipage; jedoch darff er ohne des Capitains Einwilligung nichts wichtiges thun. Auf dem Mittel - laͤndiſchen Meer wird er Patron genennet, und kan keiner ein Schiffer werden, er habe denn fuͤnff Jahre geſegelt, und ſey oͤf - fentlich examiniret worden, wel - ches durch zwey alte Schiffer in Gegenwart der Admiralitaͤts-Of - ficiers geſchiehet. Auf den Kauf - fartey-Schiffen gebuͤhret dem Schiffer, den Bootsmann, Steur - mann und die Matroſen anzuneh -Schmen; Jedoch mit Einwilligung der Eigenthums-Herren, wenn es daſelbſt geſchiehet, wo ſie wohnen. Er muß von allen eingeladenen Waaren, nach dem Junhalt des hieruͤber ausgeſtelleten Fracht - Briefes, Rede und Antwort ge - ben, und iſt verbunden, ſich per - ſoͤnlich auf ſeinem Schiffe zubefin - den, wenn es aus einem Hafen o - der Fluß auslaͤuffet, u. d. m.
  • Schilder oder Schiller-Haus, Gue - rite, iſt ein Haͤusgen von Stein oder Holtz, welches man an die Spitze eines Bollwerckes ſetzet, damit die Schildwache darinnen bedecket ſtehen kan.
  • Schild-Wache, iſt eine privilegirte Perſon, und iſt nicht ſchuldig je - mand zu pariren, wenn ſie auf ih - rem Poſten ſtehet, geſetzt auch, es waͤre ihr eigner Officier, es ſeye denn zum Abloͤſen, oder wenn ihr etwas im Nahmen des Gouver - neurs anbefohlen wird. Sie muß keine Frembden unbefraget bey ihrem Poſten vorbey gehen laßen: Koͤmt aber ein Ober-Of - ficier, ſo muß ſie das Gewehr præſentiren. So muͤſſen auch die Schildwachen Achtung geben, daß nicht zwey Waͤgen auff der Bruͤcken oder im Thor zuſammen kommen.
  • Schilling, Engliſche Muͤntze, gilt 12. Pence oder Pfennige, und iſt ungefehr ein Orts-Thaler.
  • Schilling Polniſche Muͤntze, deren 3. einen Polniſchen Groſchen, 5. aber einen Kaͤyſer-Groſchen oder 4. Kreutzer machen.
  • Schilling im Mainziſchen Gebiet iſt 9. Pfennige.
  • Schilling Danske oder Daͤniſcher Schilling iſt 3. gute Pfennige. Ein Luͤb-Schilling aber iſt 2. Schil - ling-Danske oder 12. leichte Pfen - nige.
  • Schilling in Holland iſt 6. Stuͤber, oder der achte Theil eines Tha - lers.
  • Schiltach, kleine Stadt im Hertzog - thum Wirtenberg, am Waſſer Schiltach, im Kinziger-Thal.
  • Schiltberg, Verthes, Mons Verthu - ſius, ein Gebuͤrge in Nieder-Un - garn, welches ſich von Suͤden ge - gen Norden vom See Balaton biß an die Donau in die Graffſchaff - ten Veſprin, Raab und Gran erſtrecket.
  • Schiras, Siras, Haupt-Stadt der Pro - vintz Fars in Perſien, am Fluß Bendimir. Jn ihrem Gebiet waͤch - ſet vortrefflicher Wein.
  • Schiro, ſuche Sciro.
  • Schirvvan, ſuche Servan.
  • Schisma iſt in beſonderem Verſtand eine Trennung unter den Chri - ſten, welche wegen wieder einan - der ſtreitender Meinungen in Re - ligions-Sachen entſtehet.
  • Schlacht-Ordnung wird alſo ein - gerichtet, daß die Artillerie vor der Armee und die Mannſchafft in zwey Linien ſtehet. Die Cavalerie ſtehet entweder an den Fluͤgeln der Infanterie, oder es werden die Escadronen und Eataillonen unter einander gemenget. Die Esca - dronnen und Bataillonen der zwey - ten Linie ſtehen etwas entfernet von der erſten. Hierbey hat man ein Corps de Reſerve von etzlichen Brigaden Cavalerie und Infanterie, welches hinter den Linien ſtehet. Der aͤlteſte General-Feld-Mar - ſchall fuͤhret den rechten, und der nechſte General nach ihm den lin - cken Fluͤgel. Derjenige General aber, welcher en Chef commandi - ret, bleibet entweder bey dem Corps de Bataille oder bey der Re - ſerve.
  • Schlackenwalde, Stadt im Eln - bogner Kreis in Boͤhmen. SieSchiſt wegen ihrer Zinn-Bergwercke beruͤhmt.
  • Schlackewerd, kleine Stadt nebſt einem ſchoͤnen Schloß und Gar - ten im Elnbogner-Kreis in Boͤh - men. Sie gehoͤret Marggraf Ludwigen von Baden. Sie liegt eine Meile vom Carls-Bade und eben ſo weit vom Joachimsthal.
  • Schlag-Baum, Heriſſon, iſt ein langer gezimmerter Baum, ins - gemein mit viel eiſernen Spitzen verſehen, welchen man entweder auf und ablaſſen, oder herum - drehen kan, und dienet er darzu, daß man auf bedoͤrffenden Fall eine Straße damit verſperren kan.
  • Schlaitz, kleine Stadt und Graͤff - liche Reſidentz im Voigtlande, den Grafen von Reuß gehoͤrig. Sie liegt 6. Meilen von Zeitz.
  • Schleißheim, eine Chur-Baͤyriſches Luſt-Haus, 2. Stunden von Muͤn - chen gelegen.
  • Schleſien, Silefia, eine große zu dem Koͤnigreich Boͤhmen gehoͤrige Landſchafft, welche faſt gantz dem Hauſe Oeſterreich zugehoͤret. Sie grentzet gegen Weſten an Boͤh - men und die Lauſitz, gegen Nor - den an die Marck Brandenburg, gegen Oſten an Polen und gegen Suͤden an Ober-Ungarn und Maͤhren. Sie iſt ſehr fruchtbar an Getreyde und Wieſewachs, auch ſeynd ihre Bergwercke be - ruͤhmt. Sie wird in Ober-und Nieder-Schleſien eingetheilet. Jn jenem, welches gegen Suͤden lieget, ſeynd die Fuͤrſtenthuͤmer Teſchen, Ratibor, Troppan, Jaͤ - gerndorff, Oppeln, Grotkau und Muͤnſterberg, nebſt der freyen Herrſchafft Pleſſe; in die - ſem aber, welches gegen Norden liegt, ſeynd die Fuͤrſtenthuͤmer Breslau, Schweidnitz, Jauer, Lignitz, Brieg, Oels, Wolau,Glo -SchGlogau, Sagan und Croßen, nebſt den freyen Herrſchafften Wartenberg, Militſch und Tra - chenberg. Die Einwohner ſeynd theils der Evangeliſchen, theils der Roͤmiſch-Catholiſchen Reli - gion zugethan.
  • Schleßwig, ein ſouveraines Her - tzogthum, ſonſten das Suͤder - Juͤtland genant, welches gegen Norden an das Norder-Juͤtland, gegen Suͤden an das Hertzog - thum Holſtein, |gegen Weſten an das Deutſche Meer und gegen O - ſten an den Sund grentzet. Seine Laͤnge iſt vom Eyder-Strom und Rendsburg biß Coldingen auf 18. die Breite aber theils 6. theils 8. deutſche Meilen. Es gehoͤret theils dem Koͤnig in Daͤnnemarck, theils dem Hertzog von Holſtein - Gottorp. Die Haupt-Stadt Schleßwig, welche am Fluß Sley liegt, iſt eine große Handels - Stadt, und hat einen austraͤgli - chen Zoll. Sie gehoͤret dem Her - tzog von Holſtein-Gottorp.
  • Schletſtadt, befeſtigte Stadt in der Land-Voigtey Hagenau, in Nie - der-Elſaß.
  • Schleußen iſt ein Waſſer-Gebaͤude von Maͤurer-und Zimmer-Arbeit, welches darzu dienet, daß das Waſſer auffgehalten und erhoͤhet werden kan. Abſonderlich wird eine gewiſſe Art eines Canals alſo genennet, welcher oben und unten mit einer Pforte verſehen iſt. Wenn man die untere Pforte mit ihren beyden Fluͤgeln zuſchließet, ſo ſtemmet ſich das Waſſer, alſo daß man den Strom herunter mit einem Fahr-Zeuge hinein fah - ren, ſelbige alsdenn wieder eroͤff - nen, und weiter fortſchiffen kan. Koͤmmet aber ein Schiff den Strom hinauff, ſo ſchiffet man biß in die Schleuße, thut hernachSchdie untere Pforte zu, damit das hinein lauffende Waſſer in die Hoͤhe ſteiget, und man alſo uͤber das Wehr oder uͤber einen Waſ - ſer-Fall ungehindert gegen den Strom fahren kan. Jn den Nie - derlanden aber ſeynd Schleußen verſchiedene dicke, große und ſtarcke Bretter, welche mit ſtar - cken eyſernen Banden zuſammen gefuͤget ſeynd. Mit denſelben wird das Waſſer geſtemmet, wel - ches ſonſten das niedrige Erdreich uͤberſchwemmen wuͤrde. Darge - gen hebet man die Schleußen in die Hoͤhe, wenn man das Land un - ter Waſſer ſetzen will.
  • Schleußingen, Stadt nebſt einen Schloß im Hennebergiſchen Ge - biet, am kleinen Fluß Schleußa. Sie hat ein beruͤhmtes Gymnaſi - um, und gehoͤret dem Hertzog zu Sachſen-Zeitz. Sie liegt 4. Mei - len von Coburg.
  • Schluͤßelburg, ſuche Noteburg.
  • Schluͤßelfeld, kleine Stadt im Bi - ſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Schmacke, Semaque, Smak-Schip, iſt ein Hollaͤndiſch Fahr-Zeug, hinten und forne breit, welches einen Gabel-Maſt und Boeg - ſpriet, wie auch auf beyden Sei - ten Schwerdter fuͤhret. Es hat eine etwas erhoͤhete Decke, und hinten einen großen Flaggen - Stock. Die groͤſten koͤnnen 12. biß 16. die kleinſten aber 2. biß 4. Laſten laden.
  • Schmalcalden, ſuche Smalcalden.
  • Schmaragd, ein Edelgeſtein, wel - ches die ſchoͤnſte gruͤne Farbe hat, und von einer ſehr reinen, aber nicht ſo feſten Materie iſt, als der Hyacinth / Saphyr und Ame - thyſt.
  • Schmiedeberg, kleine Stadt im Fuͤrſtenthum Jauer unten am Rieſen-Gebuͤrge. Es wird daſelbſtK k 4vielSchviel Schmiede-Arbeit verferti - get.
  • Schmiergel, ſuche Serpentinel.
  • Schnackenburg, Stadt in der Graffſchafft Danneberg.
  • Schneeberg, Berg-Stadt im Ertz - Gebuͤrgiſchen Kreis in Meißen, 2. Meilen von Zwickau.
  • Schneckenwerdt, kleine Stadt und Amt im Biſchoffthum Wuͤrtz - burg.
  • Schock, ein neu Schock, iſt in Sachſen eine Zahl von 60. ein altes von 20.
  • Schoͤnberg, Amt im Fuͤrſtenthum Ratzeburg.
  • Schoͤneck, kleine Stadt, Schloß und Amt am Fluß Nyms, im Ertz - Stifft Trier.
  • Schoͤnrain, Schoͤnbach, kleine Stadt und Amt am Mayn in Francken, an den Grentzen der Graffſchafft Reineck. Sie gehoͤ - ret dem Biſchoff zu Wuͤrtzburg.
  • Schonen, Skone, Scandia, Land - ſchafft in Suͤder-Gothland, dem Koͤnig in Schweden gehoͤrig. Sie iſt eine große halb-Jnſul, welche gegen Norden an Halland, Sma - land und Blecking, gegen Oſten, Suͤden und Weſten aber an die Oſt-See, den Sund und Cattegat grentzet.
  • Schongau, kleine Stadt auf einem Berge, an welchem der Lech vor - bey fließet, nebſt einem alten Schloß, in Ober-Bayern, im Rent-Amt Muͤnchen.
  • Schoonhoven, kleine Stadt am Leck zur rechten Hand, in Suͤd-Hol - land, nebſt einem weiten Hafen, und faͤnget man daſelbſt Salmen oder Lachſe. Sie iſt die zehende in der Zahl derjenigen achtzehn Staͤdte, welche ihre Deputirtenzu der Verſamlung der Staaten in Holland ſchicken.
  • Schorndorff, kleine befeſtigteSchStadt und feſtes Schloß, am Fluße Rhems, im Hertzogthum. Wirtenberg im Rhemsthal. Es wird in dieſer Stadt viel Saltz geſotten, und liegt ſie 2. Meilen von Eßlingen, 3. aber von Stut - gard.
  • Schottland, Escosſe, Scotiæ, iſt ein Theil von der Jnſul Groß-Britan - nien, und ein Koͤnigreich. Dieſe große halb-Jnſul grentzet gegen Suͤden an das Jrlaͤndiſche Meer und an Engelland, von welchem ſie durch die Einfluͤſſe der Fluͤſſe Sol - vvay und Tvvede und durch das Gebuͤrge Cheviotes abgeſondert wird. Gegen Weſten, Norden und Oſten aber ſtoͤßet ſie an das Schottlaͤndiſche Meer. Jhre Laͤn - ge iſt ungefehr 50. die Breite a - ber 30. Deutſche Meilen. Sie wird eingetheilet in Ober - Schottland, Higland oder Hogh - land genant, und in Nieder - Schottland oder Lovvland. Die gewoͤhnlichſte Eintheilung aber iſt in Suͤd - und Nord-Schott - land, welche beyde Theile der Fluß Tay von einander ſondert. Suͤd-Schottland begreiffet die Jnſul Arren nebſt 20. Landſchaff - ten, welche ſeynd Lorne, Argile, Lennox, Cuningham, Kile, Carrick, Gallovvay, Nythesdale, Annandale, Eskedale, Lidesdale, Tivedale, Tvve - dale, Merche, Lothiana, Cluydesda - le, Sterling, Mentheit, Stratherne und Fife. Nord-Schottland aber beſtehet aus 14. Landſchafften, welche ſeynd Perth, Govvrée, An - gus, Merny, Marr, Buchan, darin - nen die Vicomté Banf gelegen, Murray, worzu Badenoch gehoͤret, Athole, Broad-Albain, Loquabir, Roß, welches die Landſchafft Aſ - ſint mit begreiffet, Southerland, Strathenavern und Caithnes. Die Jnſuln Weſternes, Orcades unddieSchdie von Ferro gehoͤren auch zu Schottland. Die Lufft in dieſem Koͤnigreich iſt durchgehends kalt, und das Erdreich iſt fruchtbarer an Hafer und Gras, als an Korn. Ob es nun ſchon einerley Koͤnig mit Engelland hat: So hat es doch ſein beſonderes Parlament, welches eben wie das von Engel - land, in einem Ober - und Unter - Hauſe beſtehet. Die Einwohner ſeynd der Reformirten Religion zugethan; jedoch iſt das Kirchen - Regiment Presbyterianiſch, da hingegen das in Engelland Bi - ſchoͤfflich iſt. Jm uͤbrigen wer - den die Nord-Schottlaͤnder die Berg-Schotten oder Hochlaͤn - der, die auf den Jnſuln aber, die wilden Schotten genennet.
  • Schout zu Amſterdam iſt wie ein O - ber-Aufſeher des Policey-We - ſens.
  • Schout by Nacht oder Contre-Admi - ral iſt gleichſam der General-Ma - jor zur See, und gehet dem Vice - Admiral nach, in welches, wie auch in des Admirals Abweſen - heit er das Comando uͤber die Flotte fuͤhret, auch ſonſten ei - nen Theil derſelben commandiret, nemlich die Arriere-garde der Flotte.
  • Schouten, Jnſul auf dem Mari Paci - fico, nicht weit von Neu-Guinea.
  • Schouvven, Scaldia, eine Jnſul der Provintz Seeland, zwiſchen den Jnſuln Walcheren und Over - flackee.
  • Schritt. Ein gemeiner Schritt iſt 2. Koͤnigliche Fuß oder Pieds de Roi, ein Geometriſcher Schritt aber 5. ſolcher Fuß.
  • Schrobenhauſen, kleine Stadt in Ober-Baͤyern, im Rent-Amt Muͤnchen.
  • Schudding, Stadt in Semigallien. Schuit, Nacelle, Nachen, Kahn, einSchkleines Fahrzeug, welches weder Maſt noch Segel hat, und deſſen man ſich gebrauchet, uͤber einen Fluß zu ſetzen. Sonſten bedeu - det auch das Wort Schuit alle Ar - ten der kleinen Fahrzeuge.
  • Schuͤtt, Schutia, Jnſul in Ober-Un - garn, welche die Donau machet, und durch einen Arm dieſes Stro - mes in zwey Theile abgeſondert wird.
  • Schußenried, Kloſter Præmonſtra - tenſer-Ordens, in Schwaben, am Fluß Schuß, nicht weit vom Fe - der-See. Sein Abt iſt ein un - mittelbarer Reichs-Stand.
  • Schutz-Gatter, Herſe, beſtehet aus großen zugeſpitzten neben einan - der ſtehenden und zuſammen ver - bundenen Balcken, welche insge - mein auswendig gemachet, und o - ben an einen Waͤll-Baum mit Stricken oder Ketten angehenget werden, damit man ſie herunter laſſen und wieder hinauf ziehen kan.
  • Schwabach, kleine Stadt im Marg - graffthum Anſpach, am Fluß Schwabach, 2. Meilen von Nuͤrn - berg. Sie iſt eines aus den 4. Haupt-Aemtern des Burggraf - thums Nuͤrnberg.
  • Schwaben, Souabe, Svevia, große Provintz in Deutſchland, welche gegen Oſten an Bayern, gegen Suͤden an Tyrol und an die Schweitz, gegen Weſten an das Elſaß, und gegen Norden an die Unter-Pfaltz und an Francken grentzet. Es iſt ein fruchtbares Land an Getreyde und Gras, wie auch gegen Suͤden an Wein, und wird es eingetheilet in das Oe - ſterreichiſche und in das Kaͤyſer - liche Schwaben. Jenes begreif - fet diejenigen Laͤnder und Oer - ter, welche das Haus Oeſterreich in Schwaben beſitzet; DaheroK k 5wirdSchwird es auch zu dem Oeſterreichi - ſchen Kreiſe gerechnet.
  • Schwaͤbiſche Kreis, Circulus Sve - vicus, iſt einer von den 12. Kreiſen des Heil. Roͤm. Reichs, der alle Laͤnder und Oerter, welche un - mittelbar unter das Reich gehoͤ - ren, begreiffet, und welche durch die Donau eingetheilet werden in Nieder-Schwaben, ſo gegen Norden, und in Ober-Schwa - ben, ſo gegen Suͤden dieſes Stro - mes liegt. Zu dieſem Kreiſe ge - hoͤren die Biſchoffthuͤmer Coſt - niz Augſpurg und Chur, die ge - fuͤrſtete Abtey Kempten, der ge - fuͤrſtete Probſt zu Elwangen, die Praͤlaten und Aebte zu Sal - mannsweiler, Weingarten, Och - ſenhauſen, Elchingen, Jßingen, Urſperg, Roggenburg, Muͤnch - roden, Weißenau, Schußenried, Marchthal, Petershauſen, Wei - tershauſen, Gengenbach, zu S. U - dalrici und Afræ, Georgii in der Stadt Jſney, und die Praͤlaten von Ottenbeyern und Zwiefalten, die Aebtißinnen zu Buchau, Lin - dau, Heggenbach, Guttenzell, Rotenmuͤnſter und Baindt, die Commenderie Alſchhauſen, das Hertzogthum Wirtemberg, die Marggraffſchafften Baden-Ba - den, Baden-Durlach und Hoch - berg, die Fuͤrſten von Hohenzol - lern, die Fuͤrſten und Graffen von Oettingen, die Fuͤrſten und Graf - fen von Fuͤrſtenberg, der Kaͤyſer als Fuͤrſt zu Schwaben, wegen der Graffſchafften Burgau und Montfort, wie auch wegen der Herrſchafften Bregenz, Nellen - burg und Hohenberg, ingleichen wegen Coſtniz und der vier Wald - ſtaͤdte, der Chur-Fuͤrſt in Bayern wegen der Herrſchafften Mindel - heim und Wieſenſtein, die Frey -[her]ren von Freyburg und Eiſen -Schberg, die Graffen von Fugger, Gꝛafeneck, Hohen-Embs, Koͤnigs - eck, Montfort, Rechberg, Pap - penheim, Sinzendorff, Sulz, Waldburg, Eberſtein, Cronberg und andere Graffen, die unter die Schwaͤbiſchen Graffen gehoͤren, ob ſie ſchon anderswo ihre Guͤter haben. Ferner die Reichs - Staͤdte Augſpurg, Ulm, Eßlin - gen / Reutlingen. Noͤrdlingen, Hall, Uberlingen, Rotweil, Heil - bron, Gemuͤnde, Memmingen, Lindau, Duͤnckelſpuͤl, Bieberach, Rabensburg, Kempten, Kauff - beuern, Weil, Wangen, Jſney, Leutkirch, Wimpffen, Giengen, Pfullendorff, Aalen, Bopfingen, Buchau am Feder-See, Bu - chorn, Offenburg, Gengenbach und Zell. Die Kreis-Directores ſeynd der Biſchoff von Coſtniz und der Hertzog von Wirtem - berg.
  • Schwaͤbiſch-Gemuͤnde, ſuche Gemuͤnde.
  • Schwaͤbiſch-Hall, Hala Suevorum, freye Reichs-Stadt in Schwaben, am Fluß Rocker, an den Fraͤncki - ſchen Grentzen.
  • Schwalbach / Langen Schwalbach, Flecken nebſt einem beruͤhmten Sauer-Brunnen, in der Graff - ſchafft Cazenelnbogen. Er ge - hoͤret dem Landgraffen von Heſ - ſen-Rheinfels.
  • Schwande, Flecken des Cantons Glaris, am Fluß Lint gelegen, allwo dieſer Canton jaͤhrlich eine Tagſatzung zu halten pfle - get.
  • Schwarzach, kleine Stadt und Amt am Mayn, im Biſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Schwarzburg, Graffſchafft in Thuͤringen, welche in zwey Thei - le abgeſondert wird, nemlich in die Ober-Graffſchafft, gegenSuͤ -SchSuͤden zwiſchen dem Weimari - ſchen und Coburgiſchen Gebiet, und in die Unter-Graffſchafft gegen Norden zwiſchen den Graffſchafften Stolberg und Ho - henſtein. Das Stamm-Schloß heiſſet gleichfalls Schwartz - burg, nicht weit von Rudelſtadt gelegen, und die Fuͤrſten und Graffen von Schwartzburg wer - den in 2. Haupt-Linien eingethei - let, nemlich in die Arnſtaͤdtiſche und Rudelſtaͤdtiſche. Jene be - ſtehet aus der Sondershauſi - ſchen, welche in den Fuͤrſten - Stand erhoben worden, und aus der Arnſtaͤdtiſchen.
  • Schwartzenberg, Graffſchafft in Francken, zwiſchen den Biſchoff - thuͤmern Bamberg und Wuͤrtz - burg, und der Marggraffſchafft Anſpach gelegen. Sie gehoͤret den Fuͤrſten von Schwartzenberg. Jhr Stamm-Haus Schwartzen - berg liegt nahe bey dem Wuͤrtz - burgiſchen Staͤdtlein Schluͤßel - feld.
  • Schwartzenberg, Stadt im Ertz - Gebuͤrgiſchen Kreis in Meißen, allwo das Kreis-Amt-Haus iſt.
  • Schwartze Meer, Pontus Euxinus, liegt zwiſchen Europa und Aſia, alſo daß es gegen Weſten an Ro - manien und Bulgarien, gegen Norden an die kleine Tartarey und Circaßien, gegen Oſten an Mingrelien und Guriel, gegen Suͤden aber an Natolien ſtoͤſ - ſet.
  • Schwartzwald, Sylva nigra, ein großer Wald und Landſchafft in Schwaben, welcher ſich von Suͤ - den gegen Norden von den Staͤdt - ten Rheinfeld und Seckingen am Rhein biß an die Marggraff - ſchafft Baden erſtrecket. Es iſt die Landſchafft rauhe und gebuͤr - gig; iedoch waͤchſet ziemlich vielSchKorn darinnen, und hat ſie eine gute Vieh-Zucht. Sie hat vieler - ley Herrſchafften, nemlich das Haus Oeſterreich, die Hertzo - ge von Wirtemberg, die Marg - graffen zu Baden, und viele Graffen und Herren.
  • Schwaz, ein großer Flecken in Tyrol am Jnn im Jnnthal, 3. Stunden unter Hall gelegen.
  • Schweden, Suecia, eines der groͤ - ſten Koͤnigreiche in Europa, wel - ches gegen Weſten an Daͤnne - marck und Norwegen, gegen Norden an das Norwegiſche Lapland und Moſcau, gegen O - ſten gleichfalls an Moſcau, gegen Suͤden aber an die Oſt-See und an das Hertzogthum Curland grentzet. Die Lufft darinnen iſt ſehr kalt, iedoch geſund, und das Erdreich faſt uͤberall mit großen Bergen und Waͤldern bedecket; dahero wenig Getreyde darauff waͤchſet, ausgenommen in Lief - land und Jngermanland. Sein Reichthum beſtehet in der Vieh - Zucht, im Holtz und in den Ey - ſen-Bley - und Kupffer-Berg - wercken. Es iſt ein Erb-Koͤnig - reich, und iſt der Koͤnig nebſt ſei - nen Unterthanen der Evangeli - ſchen Religion zugethan. Man theilet es in 6. Haupt-Theile, wel - che 34. große Provintzen in ſich begreiffen. Dieſe Haupt-Theile ſeynd Gothland, das eigentli - che ſo genante Schweden, das Schwediſche Lapland, Fin - land, Jngermanland und Lieffland. Das eigentlich ſo genante Schweden, Suecia pro - pria, Suconia, liegt zwiſchen dem Norwegiſchen Gebuͤrge, dem Si - nu Bothnico, Gothland und dem Schwediſchen Lapland. Es wird in zwey Theile abgeſondert. Der Sudliche Theil heiſſet das ab -ſon -Schwſonderlich ſo genante Schwe - den, und begreiffet Upland, Su - dermanland, weſtermanland, Nericien und Dalecarlien. Der Noͤrdliche Theil wird Nordellen genant, und beſtehet aus Ge - ſtricien, Helſingen, Medelpa - dien, Jempteland und Anger - manland.
  • Schweden, Neu-Schweden, Land - ſchafft in Canada, welche gegen Suͤden an Virginien und gegen Norden an Neu-Niederland biß an den Fluß Sud grentzet. Die En - gellaͤnder beſitzen ſo wohl dieſe Landſchafft, als auch Neu-Nie - derland, und nennen beyde zu - ſammen Neu-York.
  • Schweidniz, Fuͤrſtenthum in Nie - der-Schleſien an den Boͤhmiſchen Grentzen, dem Kaͤyſer als Koͤnig in Boͤhmen gehoͤrig. Die Haupt-Stadt Schweidnitz, Se - vidnicium, liegt am Fluß Weſt - ritz, und iſt befeſtiget. Vor der Stadt ſtehet eine Evangeliſche Kirche, als eine von denjenigen dreyen, welche den Schleſiern im Weſtphaͤliſchen Frieden vorbe - halten worden ſeynd.
  • Schweiniz, kleine Stadt an der Elſter in Ober-Sachſen.
  • Schweinfurt, freye Reichs-Stadt am Mayn, uͤber welchen daſelbſt eine Bruͤcke gehet, im Bi - ſchoffthum Wuͤrtzburg. Sie iſt klein, aber einiger maſen befeſti - get.
  • Schweitz, Suiſſe, Helvetia, groſſe Landſchafft in Deutſchland, wel - che gegen Norden an Schwaben und Elſaß, gegen Weſten an die Franche Comté, gegen Suͤden an den Geuffer-See, das Walliſer - Land und das Hertzogthum Mey - land, gegen Oſten aber an Grau - buͤnden und Tyrol grentzet. JhreSchwLaͤnge erſtrecket ſich auf 24. biß 30. Deutſche Meilen, und die Breite iſt etwas geringer. Sie iſt ein gebuͤrgiges Land; dahero ſie wenig Getreyde, dargegen aber deſtomehr Vieh-Zucht hat. Man ſondert die Schweitz in 3. Haupt-Theile ab, nemlich in die Cantons, in ihre Unterthanen und in die Zugewandten Orte. Der Cantons ſeynd 13. deren je - der eine abſonderliche freye Re - public vorſtellet, welche mit den uͤbrigen im Bunde ſtehet, und alle zuſammen werden ſie die Eydge - noſſenſchafft genennet. Die Cantons Zuͤrch, Baſel, Bern und Schaf hauſen ſeynd gantz der Reformirten Religion zugethan; in den Cantons Glaris und Ap - penzell iſt die Roͤmiſch-Catholi - ſche und Reformirte Religion vermiſchet, und die Cantons Lu - cern, Schweitz, Zug, Freyburg, Solothurn, Uri und Unter - walden ſeynd gantz Roͤmiſch - Catholiſch. Die Roͤmiſch-Catho - liſche Cantons halten ihre abſon - derliche Tagſatzungen zu Lucern, die Reformirten die ihrigen zu Arau, alle Cantons zuſammen a - ber ihre allgemeine Tagſatzungen zu Baden. Die Schweitzeri - ſche Unterthanen ſeynd das Laͤndlein Vaud, die Graff - ſchafft Baden, die freye Aemter oder die Graffſchafft Rore, das Tuͤrgow, Rheinthal, Sargans, Gaſter, Murten, Granſen, Orben, Lugano, Locarno, Men - driſi, Val Magia, Bellinzona, Ri - viera, Val Brenna, u. a. m. Die Zugewandte Orte aber ſeynd Graubuͤnden, das Walliſer - Land, die Stadt und Land - ſchafft Biel, die Graffſchafft Neuburg, die Republic Genff, die Stadt und der Abt von S. Gall,Schw SciGall, die Staͤdte Muͤlhauſen und Rothweil, u. d. m.
  • Schweitz, Schwitz, Suitia, einer von denjenigen unter den 13. Cantons, welche ſich am aller - erſten in die Freyheit geſetzet ha - ben. Er liegt zwiſchen den Can - tons Uri, Glaris und Zuͤrch und dem Lucerner-See. Er iſt nicht groß, ſehr gebuͤrgig, der Roͤmiſch - Catholiſchen Religion zugethan, beſtehet aus 6. Qvartieren, und der Haupt-Ort heiſſet Schweitz oder Schwitz, welches ein gerin - ger Flecken iſt.
  • Schwerin, Fuͤrſtenthum, im Her - tzogthum Mecklenburg, zwiſchen der Graffſchafft Schwerin und der Herrſchafft Roſtock gelegen. Es gehoͤret dem Hertzog von Mecklenburg-Schwerin.
  • Schwerin, Graffſchafft in dem Her - tzogthum Mecklenburg, zwiſchen der Elbe und dem Schweriner - See gelegen. Sie gehoͤret dem Heꝛtzog von Mecklenburg-Schwe - rin.
  • Schwerin, Stadt an einem kleinen See in der Graffſchafft dieſes Nahmens, und die Reſidentz des Hertzogs von Mecklenburg - Schwerin.
  • Schwibuſiſche Kreis, liegt an den Grentzen des Fuͤrſtenthums Croſ - ſen, und iſt der beſte Ort darinnen die Stadt Schwibuſen. Er ge - hoͤret dem Kaͤyſer, als Koͤnige in Boͤhmen.
  • Schwinborg, kleine Stadt auf der Jnſul Fuͤnen.
  • Schwitz, ſuche Schweitz.
  • Sciati, Sciathus, Jnſul des Archipe - lagi, nicht weit von Magneſien in Theſſalien.
  • Sciglio, Scylla, Vorgebuͤrge und Stadt in Calabria oltra, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums.
  • Scilceſter, Stadt in Northumber - land.
  • Scin, Feſtung in Dalmatien, welche die Venetianer den Tuͤrcken An. 1686. abgenommen haben.
  • Scio, ſuche Chio.
  • Sciro, Schiro, Scyros, Jnſul des Ar - chipelagi am Eingange des Golfo di Zeiton. Sie iſt volckreich und fruchtbar an Baum-Wolle und Wein. Jhr Biſchoff gehoͤret un - ter den Ertz-Biſchoff von Athen.
  • Scirvvan, ſuche Servan.
  • Scitie, Satie, Setie, iſt ein kleines Schiff in Jtalien, nur mit einer Decke, und ſegelt es mit Segeln, welche in die Hoͤhe zu geſpitzet ſeynd. Die Griechen und Tuͤr - cken geben dieſen Nahmen auch ihren Barqven.
  • Sckeudiz, kleine Stadt und Amt, 2. Meilen von Leipzig, ins Stifft Merſeburg gehoͤrig.
  • Sclave, Eſclave, Schiavo, ein Leib - eigener, welcher entweder durch die Geburt oder durch den Krieg unter die Botmaͤſigkeit ſeines Herrn gerathen iſt. Jngleichen werden diejenigen unter die Scla - ven gezehlet, welche ſich ſelbſt ver - kauffet haben, und dannenhero Bonavoglie genennet werden. Beſiehe das Wort Bonavoglia.
  • Sclavonien, groſſe Landſchafft in Europa, welche unterweilen Jl - lyrien genennet wird. Sie er - ſtrecket ſich vom Golfo di Vene - zia biß an die Draw, und begreif - fet Dalmatien, Boſnien, Croa - tien und Sclavonien in beſon - derem Verſtande.
  • Sclavonien in beſonderem Ver - ſtande iſt eine Provintz des Koͤ - nigreichs Ungarn zwiſchen der Donau, Saw und Draw. Sie grentzet gegen Suͤden an Croa - tien und Boſnien, gegen Oſten an Servien und Ober-Ungarn, ge -genScl Scugen Norden an Nieder-Ungarn, und gegen Weſten an Steyer - marck. Sie wird in zwey Theile abgeſondert, unter welchen der Weſtliche den Nahmen Sclavo - nien behaͤlt, der Oeſtliche aber Raſcien genennet wird.
  • Sclovia, Grentz Feſtung in Lithau - en am Nieper, gegen Smolensko gelegen.
  • Scombrera, Scombrari[a], Jnſul beym Eingange des Hafens der Stadt Cartagena in Murcia.
  • Scopia, Uſcup, Scupi, Haupt-Stadt des Sangiacats Scopia am Fluß Vardar, an den Grentzen von Bosnien.
  • Scopuli, Scopelos, kleine Jnſul des Archipelagi, welche aber nicht bewohnet iſt.
  • Scosna, ſuche Sosna.
  • Screkingham, Stadt in Lincolnshire.
  • Scripturiſte, alſo werden in Engel - land diejenigen genennet, welche ſich in Religions-Sachen bloß allein an die heilige Schrifft halten.
  • Scrivia, kleiner Fluß im Hertzogthum Meyland in der Landſchafft Tor - toneſe, welcher ſich in den Po er - geuſt.
  • Scrutinium iſt eine Weiſe, die Stim - men bey einer Wahl zu ſamlen, ohne daß man weiß, wer derjeni - ge ſeye, welcher ſeine Stimme gibt.
  • Scultena, ſuche Panaro.
  • Scutaret, Scutari, Scutarium, kleine Stadt am Canal von Conſtanti - nopel, in Natolien gelegen.
  • Scutari, Iſcodar, Scodra, Tuͤrckiſche groſſe Stadt in Albanien, am Fluß Bojana. Sie iſt wohl befe - ſtiget, und hat eine feſte Citadelle, wie auch ein Biſchoffthum unter das Ertz-Biſchoffthum zu Anti - vari gehoͤrig. Sie iſt die Reſi - dentz des Baßa von Albanien.
  • Scutari, Scudaret, Iscodar, ein groſ - ſes Dorff, an der Meer-Kuͤſte in Ratolien, dem Serraglio von Conſtantinopel gegen uͤber gele - gen. Es hat gleichfalls einen Serraglio oder Palaſt des Groß - Sultans, und iſt daſelbſt ein groſ - ſer Roß-Handel.
  • Scylla iſt eine Klippe des Mittellaͤn - diſchen Meeres auff dem Faro di Meſſina, dem Meer-Schlunde Charybdi gegen uͤber.
  • Scythia war vor Alters eine groſſe Landſchafft, welche ſich in Europa und Aſien ausbreitete. Scythia Aſiatica lag in derjenigen Gegend, wo man anietzo die groſſe Tarta - rey findet. Scythia Europæa aber war ein Theil von Sarmatien ge - gen den Pontum Euxinum und Paludern Mœotidem.
  • Sdilles ſeynd zwey Jnſuln des Ar - chipelagi, zwiſchen den Jnſuln Nacſia und Andro. Sie ſeynd unbewohnet.
  • Sebaskeres, Cryſus, Fluß in Sie - benbuͤrgen, welcher ſich mit der Theiße vereiniget.
  • Sebel, eine Art eines Degens, deſſen Klinge auf einer Seite eine Schneide, auf der andern aber einen dicken Ruͤcken hat. Er iſt kurtz, und gegen die Spitze ge - kruͤmmet.
  • Sebenico, Sibenicum, Stadt in Dal - matien am Fluß Cherca, nebſt einem weiten Hafen, deſſen Ein - gang 2. Caſtelle beſchuͤtzen. Auch hat die Stadt ein feſtes Schloß auf einem Berge. Sie iſt eine der feſteſten Staͤdte in Dalmatien, wird durch die Citadelle S. Nicolai beſchuͤtzet, und hat ein Biſchoff - thum, welches unter den Ertz - Biſchoff von Spalato gehoͤret.
  • Sebekies iſt eine Art Tuͤrckiſcher Kuͤraßirer.
  • Secchia, Secia, Fluß, welcher im Ge -buͤrgeSech Secbuͤrge Carfagnana an den Modene - ſiſchen Grentzen entſpringet, und ſich, dem Einfluß des Flußes Menzo gegen uͤber, in den Po er - geuſt.
  • Sechſer, kleine Scheide-Muͤntze in Sachſen, welche 2. Dreyer oder einen halben Groſchen gilt.
  • Sechs-Staͤdte in der Ober-Lauſitz, Hexapolis, ſeynd Bauzen, Goͤr - litz, Zittau, Loͤbau, Lauben und Camenz. Sie gehoͤren dem Chur - fuͤrſten zu Sachſen.
  • Seckau, Secovium, Flecken und Schloß in Ober-Steyermarck, am Fluß Gayl, nebſt einem Bi - ſchoffthum unter das Ertz-Bi - ſchoffthum Saltzburg gehoͤrig. Der Ertz-Biſchoff ſetzet dieſen Bi - ſchoff ein, welcher ihm huldigen muß.
  • Seckingen, Saconium, eine von den 4. Wald-Staͤdten in Schwaben, und die kleineſte unter allen, auf einer kleinen Jnſul, welche der Rhein machet, uͤber welchen da - ſelbſt eine Bruͤcke gehet. Sie gehoͤret dem Haus Oeſterreich.
  • Seclin, kleine Stadt in der Caſtella - ney Lille, im Franzoͤſiſchen Flan - dern.
  • Secretaires d’Etat ſeynd in Franck - reich vier Secretarii, welche die Koͤniglichen Schreiben und Be - fehle unterzeichnen, und die Staats-Sachen expediren. Ein jeder hat ſein beſonderes Depar - tement oder ſeine gewiſſe Laͤnder und Oerter, uͤber welche ſich ſeine Verrichtungen erſtrecken.
  • Seculares Sacerdotes ſeynd in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche ſol - che Geiſtliche, welche ſich mit kei - nem Kloſter-Geluͤbde verbindlich gemachet haben, und in keinem gewiſſen Orden leben.
  • Seculariſation iſt eine Handlung. Sed Seewodurch eine geiſtliche Perſon oder ein geiſtlicher Ort weltlich gemachet wird.
  • Sedan, befeſtigte Stadt nebſt einer ſehr feſten Citadelle an der Maas, in Champagne.
  • Sedlczan, Stadt im Moldauer - Kreis in Boͤhmen.
  • See, ſuche Lacus.
  • See-Briefe, Lettres de Mer, ſeynd Patente, welche man von der Obrigkeit eines Ortes erhaͤlt, da - mit man zur See fahren darff. Jn dieſen Briefen iſt der Nahme des Schiff-Capitains und des Schif - fes, wie auch die Groͤße des Schif - fes und was es fuͤhret, auch wer ſeine Eigenthums-Herrn ſeynd, enthalten.
  • See-Compas iſt ein Jnſtrument von zarten gepappeten Papier, wel - ches rund geſchnitten, und erſt - lich in 360. hernach in 32. gleiche Theile, ſo den Horizon mit den 32. Winden vorſtellen, getheilet iſt. Jn dem Mittel-Puncte hat es einen inwendig holen Kegel von Meßing nebſt einer Nadel von gutem Eyſen oder Stahl, ſo auf das gepappete Papier gena - gelt, und mit einem Magnet - Stein beſtrichen iſt, welche ſich alsdenn jederzeit nach den Polis richtet. Alles dieſes ſetzet man auf eine Achſe, hernach in eine Buͤchſe, welche ein Glas bedecket, und welche in eine andere Buͤchſe eingeſchloßen wird, die darzu die - net, daß man einen oder zwey Cir - cul von Kupffer oder Meßing darauff legen kan. Dieſe Cir - cul, welche man Balanciers nen - net, machen, daß der Compas ho - rizontaliter ſtehen kan.
  • See-Hafen, ſuche Hafen.
  • See-Kranckheit, Mal de Mer, iſt ein Auffſteigen des Magens, wel - ches diejenigen, die der See nochnichtSee Segnicht gewohnet ſeynd, zum bre - chen noͤthiget.
  • Seeberg, Stadt in Wermeland.
  • Seehauſen, Stadt in der alten Marck.
  • Seeland, eine der vornehmſten Jn - ſuln in Daͤnnemarck, zwiſchen dem Cattegat und der Oſt-See, alſo daß ſie durch den Sund von Schonen, und durch den groſſen Belt von der Jnſul Fuͤnen ab - geſondert wird.
  • Seeland, ſuche Zeeland.
  • Seez, Sagium, kleine Stadt am Ur - ſprunge des Flußes Orne, in der Normandie, nebſt einem unter den Ertz-Biſchoff zu Rouen ge - hoͤrigen Biſchoffthum.
  • Seffay, Savus, Fluß im Koͤnigreich Alger, welcher ſich bey der Stadt Alger in das Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Segbans und Sarigias iſt eine Art Krieges-Leute, welche die Begler - begs und Baßa allezeit unterhal - ten, deren jene der Reuterey, dieſe aber des Fuß-Volckes Bagage verwachen.
  • Segeberg, kleine Stadt und weit - laͤufftiges Amt in der Landſchafft Wagrien, am Fluß Trawe, nebſt einem Schloß auf einem ſtellen Felſen.
  • Segedin, Seged, befeſtigte Stadt in Ober-Ungarn, welche eine Han - dels-Stadt iſt. Sie liegt in der Graffſchafft Bodrog an der Theiſ - ſe, und wurde ſie An. 1686. durch die Chriſten mit Accord erobert.
  • Segelmeſſe, groſſe Landſchafft in Biledulgerid, zwiſchen der Bar - barey und Zaara, in welcher eine groſſe Menge Datteln waͤchſet. Die Stadt Segelmeſſe liegt am Fluß Ziz.
  • Segeln, by de vvindt zeilen, bey dem Winde ſegeln geſchiehet als - denn, wenn man ſich eines Win -Segdes gebrauchet, welcher dem Lauff, den man ſich vorgeſetzet hat, gantz entgegen zu ſeyn ſchei - net, indem man die Segel auff die Seite wendet, und alſo den Wind auff der Seite nimmet.
  • Segeswar, Schasburg, groſſe Stadt am Fluß Kockel in Sie - buͤrgen, nebſt einem beruͤhmten Gymnaſio.
  • Segewold, kleine Stadt in Letten in Liefland, am Fluß Teydera.
  • Segna, Seng, Zeng, Senia, Stadt in Morlachia in Dalmatien, nebſt einem guten Hafen, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Spalatro gehoͤrig. Sie iſt wohlbefeſtiget, und gehoͤret dem Haus Oeſterreich. Jhre Ein - wohner und diejenigen, welche in derſelben Gegend wohnen, wer - den Uscochi genennet, und ſeynd die groͤſten See-Raͤuber des Gol - fo di Venezia.
  • Segnelay, Seilliniacum, ein guter Flecken am Fluß Senin, im Her - tzogthum Burgund, nebſt dem Titul eines Marquiſats.
  • Segni, Signia, Stadt auf dem Berge Segni, in der Campagna di Roma, nebſt einem Biſchoffthum und dem Titul eines Herzogthums.
  • Segni, ein Berg in der Campagna di Roma, welche er von Oſten gegen Weſten in 2. Theile abſondert. Der Noͤrdliche heiſſet Campagna, und der Suͤdliche Marina.
  • Segorbia, Segorvia, kleine Stadt am Fluß Murviedro, im Koͤnigreich Valentia, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Valentia gehoͤrig.
  • Segovia, eine ziemlich groſſe Stadt auf einem Berge in Alt-Caſtili - en, allwo 3. kleine Baͤche zuſam - men kommen, unter welchen der Eresme der vornehmſte iſt. Sie iſt ziemlich groß, hat weitlaͤuff -tigeSeg Seitige Vorſtaͤdte, und werden in der - ſelben ſchoͤne Tuͤcher gemachet. Es wird ſonſt nirgends in Spa - nien Muͤntze geſchlagen, als all - hier und zu Sevilla. Jhr Bi - ſchoffthum ſtehet unter dem Ertz - Biſchoff zu Toledo.
  • Segre, Sicoris, groſſer Fluß in Cata - lonien, welcher in den Alpen ent - ſpringet, und ſich zu Mequinença in den Ebro ergeuſt.
  • Segura, kleine Stadt in Biſcaya. Es ſeynd daſelbſt viel Eiſen-Haͤm - mer.
  • Segura, Secura, Tader, Fluß, wel - cher im Gebuͤrge Segura entſprin - get, und ſich zu Guardamar ins Meer ergeuſt.
  • Segura, Sierra Segura, Cacorla, Mon - tes Securæ, ein Gebuͤrge, welches an den Grentzen von Andaluſien, Neu-Caſtilien, Murcien und Granada liegt.
  • Segura de la Frontera, Securitas Con - finium, kleine Stadt in der Pro - vintz de los Angeles, in Mexico.
  • Seguro, ſuche Porto Seguro.
  • Seille, Salia, Fluß in Lothringen, welcher im See Lindre entſprin - get, und ſich zu Metz in die Maas ergeuſt.
  • Seimen Baßa iſt der General-Lieu - tenant der Janitſcharen.
  • Seine, Sequana, einer von den groͤ - ſten Fluͤßen in Franckreich, wel - cher im Flecken Chanceaux im Hertzogthum Burgund entſprin - get, und ſich in die Normandie durch einen breiten Einfluß in das Britanniſche Meer ergeuſt. Dieſer Fluß hat von der See an biß auf 30. Franzoͤſiſche Meilen Ebbe und Flut.
  • Seine, Sedena, kleine Stadt in Pro - vence an den Grentzen von Dau - phiné.
  • Seinsheim, Herrſchafft in Fran - cken, zwiſchen der GraffſchafftSei SelSchwartzenberg und der Marg - graffſchafft Anſpach. Sie gehoͤ - ret dem Fuͤrſten von Schwartzen - berg.
  • Seiſſel, kleine Stadt in der Land - ſchafft Bugey, an der Rhone.
  • Selb, Stadt und Amt am Fluß Selb, in der Marggraffſchafft Culmbach.
  • Selburg, Stadt in Semigallien.
  • Selecz, Stadt in der Woywodſchafft Novogrodec.
  • Seleucia, Selescha, kleine Stadt in Caramanien. Noch zwey andere Staͤdte gleiches Nahmens liegen in dieſer Landſchafft, unter wel - chen die eine heutiges Tages Ca - razaſat, die andere aber Selenche Jelber genennet wird.
  • Selictar-Silehdar-oder Silahdar - Aga iſt ein Tuͤrckiſcher Hof-Be - dienter, welcher des Groß-Sul - tans Sebel in einer rothen Schei - de traͤget.
  • Seligenſtadt, Selingſtadt, kleine Stadt am Mayn in Francken, dem Churfuͤrſten zu Maintz ge - hoͤrig.
  • Selinga, Selenginskoy, Moſcowiti - ſche Stadt in der groſſen Tarta - rey, am Einfluß des Flußes Se - lenga.
  • Selivrea, Selybria, ziemlich große Tuͤrckiſche Stadt in Romanien, am Mar di Marmora, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Selkirk, Selaricum, kleine Stadt in Suͤd-Schottland in der Land - ſchafft Tuvvedale, am Fluß Et - trict. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament.
  • Sella, Salia, kleiner Fluß in Aſturia de Santillana, welcher ſich zu Riba de Sella in das Biſcayiſche Meer ergeuſt.
  • Selle, Savus, kleiner Fluß, welcher in der Picardie in der Landſchafft Thierasche entſpringet, und ſichL lzwi -Sel Senzwiſchen Bouchain und Valenci - ennes in die Schelde ergeuſt.
  • Selo, Silaro, Fluß im Principato ci - tra, welcher im Apenniniſchen Ge - buͤrge entſpringet, und ſich in den Golfo di Salerno ergeuſt.
  • Selombria, Selivrea, Tuͤrckiſche Stadt in Romania.
  • Selſey, kleine Halb-Jnſul in der Pro - vintz Suſſex.
  • Selva, kleine Jnſul des Golfo di Ve - nezia, zwiſchen den Jnſuln Oſero und Pago.
  • Semendria, Senderovv, Smiderovv, Splenderobi, Tuͤrckiſche Stadt an der Donau, in Servien. Sie iſt die Haupt-Stadt eines Sangia - cats, und hat ein feſtes Schloß.
  • Semeur en Auxois, Semurium, Stadt am Fluß Armançon, im Hertzog - thum Burgund.
  • Semeur en Brienois, Semurium, klei - ne Stadt im Hertzogthum Bur - gund, an den Grentzen von Beau - jolois.
  • Semigallien, Hertzogthum und der Oeſtliche Theil von Curland dem Hertzog von Curland gehoͤrig.
  • Seminarium, alſo nennet man dieje - nigen Collegia, allwo die zum geiſtlichen Stande gewiedmete Perſonen unterrichtet werden.
  • Semirami, Mons Semiramidis, ein Paß im Gebuͤrge der Provintz Adirbeitzan, durch welchen man aus dieſer in die Provintz Arze - rum, und alſo aus dem Perſiani - ſchen in das Tuͤrckiſche Gebiet koͤmmet.
  • Semoy, Sesmarus, Fluß, welcher im Hertzogthum Luͤxemburg, nicht weit von der Stadt Luͤxemburg entſpringet, und ſich unterhalb Charleville in die Maas ergeuſt.
  • Sempach, kleine Stadt und Amt im Canton Lucern, am Sempa - cher-See.
  • Senatorn ſeynd in Polen diejenigenSenRaͤthe, 128. an der Zahl, welche dem Koͤnige zugeordnet ſeynd, da - mit ſeine Macht in den rechten Schrancken bleibe. Sie ſeynd allemahl Ertz-Biſchoͤffe, Biſchoͤffe, Woywoden, Caſtellane, oder aus der Zahl der zehn Reichs-Beam - ten. Sie werden aber eingethei - let in große und kleine. Jene ſeynd die 32. Woywoden, ferner die 3. Caſtellane von Cracau, Vilna und Troki, und der Sta - roſte von Samogitien. Die uͤbrigen 92. nennet man geringe und kleine Senator n.
  • Send, Provintz in Perſien, zwiſchen den Provintzen Makeran und Si - giſtan und den Laͤndern des Mo - guls.
  • Sendiſow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sandomir.
  • Sendomir, ſuche Sandomir.
  • Seneau iſt eine lange Barque, welche die Hollaͤnder zum Lauff gebrau - chen; jedoch kan ſie uͤber 20. biß 25. Perſonen nicht fuͤhren.
  • Senechal, ſuche Seneſchal.
  • Senechal de France war vor Alters ein Kronen-Beamter in Franck - reich, welcher die Ober-Auffſicht uͤber das Koͤnigliche Haus hatte, und die Ausgaben ſo wohl zu Krieges-als Friedens-Zeiten anordnete.
  • Seneffe, ein Dorff in Brabant, in dem Qvartier von Bruͤſſel.
  • Senega, derjenige Arm des Flußes Niger, welcher am weiteſten ge - gen Norden fließet.
  • Senes, Sanitium, eine ſehr kleine Stadt in der Viguerie Caſtellane in Provence, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Eꝛtz-Biſchoff von Ambrun gehoͤrig.
  • Seneschal oder Senechal iſt in Franckreich die vornehmſte Ge - richts-Perſon oder der Præſident in einer Landſchafft, darinnen un -terSen Septer ſeinem Nahmen die Urtheil abgefaßet werden, welcher auch, wenn es noͤthig iſt, den Adel zu - ſammen beruffet, und den Ban und Arriere-Ban des Adels in ſei - ner anvertrauten Landſchafft fuͤhret.
  • Senfftenberg, kleine Stadt und Schloß in Meißen, dem Chur - fuͤrſten zu Sachſen gehoͤrig.
  • Seng, ſuche Segna.
  • Sengami, Koͤnigreich und Stadt in der Landſchafft Quanto auf der Jnſul Niphon.
  • Senigaglia, ſuche Sinigaglia.
  • Senlis, Silvaneſtum, Stadt in der Isle de France, am kleinen Fluß Non -〈…〉〈…〉 ete, nebſt einem Preſidial, wie auch einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Rheims ge - hoͤrig. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Senlis.
  • Senne, Fluß, welcher nicht weit von Soignies im Hennegau entſprin - get, und ſich unterhalb Mecheln in den Fluß Demer ergeuſt.
  • Seno, ſuche Sino.
  • Senonois, Ager Senonenſis, ein kleines Gebiet in Champagne um die Stadt Sens herum.
  • Sens, Senones, Agendicum, Haupt - Stadt des Gebiets Senonois, wo die Fluͤſſe Venne und Yonne zu - ſammen kommen. Sie iſt alt, groß und ſchoͤn, und hat ein Ertz - Biſchoffthum, Preſidial und Bail - liage.
  • 〈…〉〈…〉ſet, Sanſſe, kleiner Fluß, welcher beym Dorff Boilioux in Artois entſpringet, und ſich zu Bouchain in die Schelde ergeuſt.
  • Sensheim, ſuche Seinsheim.
  • Sentino, kleiner Fluß, welcher im Hertzogthum Urbino entſtehet, und ſich in den Fluß Fiumeſino er - geuſt.
  • 〈…〉〈…〉an, Jnſul des Oceani Orientalis, welche die Spanier die JnſulSep SerS. Joſephi nennen, wiewohl ſie nichts darauff beſitzen. Sie hat einen guten Hafen, und iſt volck - reich.
  • Sephariten, eine gewiſſe Secte von Mahometanern, welche GOtt die Eigenſchafften der Ewigkeit, Weißheit, Guͤtigkeit u. d. m. zu - ſchreiben. Allein ſie glauben es auch, daß GOtt eine ſichtbare Ge - ſtallt und Sinne, wie die Men - ſchen habe; iedoch daß dieſe Ge - ſtalt unveraͤnderlich und unver - weßlich ſeye.
  • Separati ſten, alſo werden in Engel - land diejenigen genennet, welche ſich nur wegen aͤußerlicher Dinge dem Gehorſam der Kirche ent - ziehen.
  • Sept Isles, Septem Inſulæ, ſeynd 7. kleine Jnſuln in Franckreich, nicht weit von der Kuͤſte von Bretagne.
  • Septa, ſuche Ceuta.
  • Sequino, kleiner Fluß in Carama - nien, welcher ſich ins Mittellaͤn - diſche Meer ergeuſt.
  • Seraglio, Serrail, Seraio, alſo nennet man im Morgenlande die Palaͤſte der Fuͤrſten oder großen Herren. Jn beſonderem Verſtande aber wird derjenige zu Conſtantinopel alſo genennet, darinnen der Groß - Sultan reſidiret, und welcher am Ufer des Meeres liegt. Er be - greiffet ungefehr 3. Jtaliaͤniſche Meilen im Umfange, und iſt mit hohen und ſtarcken Mauern um - geben. Nebſt dieſem Seraglio fin - det man zu Conſtantinopel noch ein anders, welches das alte Se - raglio genennet wird. Dieſes dienet zu nichts anders, als zur Wohnung der Weiber des verſter - benen Groß-Sultans, und wer - den ſie alle dahin gebracht, es ſeye denn, daß ſein Nachfolger eine o - der die andere davon behalten wolle.
  • Seraio, ſuche Saraio.
  • Seran, Fluß, welcher aus einem See in der Gegend Chambery entſprin - get, und ſich oberhalb Seiſſel in die Rhone ergeuſt.
  • Seraskier bedeutet in Tuͤrckey einen General der Armee oder das Haupt der Trouppen. Es iſt a - ber dieſer Titul ſo gemein wor - den, daß auch zum oͤfftern der geringſte Commandante alſo ge - nennet wird.
  • Serchio, Serculus, Anſer, Fluß, wel - cher im Apenniniſchen Gebuͤrge im Modeneſiſchen Gebiet ent - ſpringet, und ſich nicht weit vom Einfluß des Flußes Arno in das Toſcaniſche Meer ergeuſt.
  • Seregippe del , kleine See-Stadt in Breſil, und die Haupt-Stadt der Capitania Seregippe, welche zwiſchen der von Pernambuco und Bahia liegt.
  • Serena, eines von den 3. Haupt - Theilen der Landſchafft Chili. Die Haupt-Stadt Serena oder Coquimbo liegt am Einfluß des Flußes Coquimbo.
  • Serenegar, Stadt im Reich des Mo - guls am Fluß Gange, im Koͤnig - reich Siba.
  • Sereth, Fluß, welcher in Sieben - buͤrgen entſpringet, und ſich o - berhalb Axiopoli in die Donau ergeuſt.
  • Serfina, ſuche Serphino.
  • Sergent, alſo wird in Franckreich der geringſte Gerichts-Bediente ge - nennet.
  • Sergent iſt ein Unter Officier, welcher in Abweſenheit der Ober-Offi - ciers vor die Compagnie Sorge traͤget. Er ordnet die Reihen und Glieder, und lehret die Sol - daten mit dem Gewehr recht um - gehen. Des Abends holet er das Wort, empfaͤnget es entwe - der von ſeinem Regiments-Adju -Sertanten oder von dem Major ſelbſt, und bringet es ſeinem Ober-Offi - cier. Seine Anzahl Mann - ſchafft zur taͤglichen Wache muß er alle Tage auff den beſtimten Platz lieffern, und ſaget er den andern Unter-Officiers des Hauptmanns Befehl. Sein Ge - wehr iſt eine Flinte mit einer Bayonette oder eine Hellebarte auff der lincken Schulter; wie denn die Unter-Officiers ihr Ge - wehr allemahl auff der lincken, die Ober-Officiers aber das ih - rige auff der rechten Schulter tra - gen.
  • Sergna, ſuche Iſernia.
  • Seria, Stadt am Fluß Duero in Alt - Caſtilien.
  • Serio, Fluß, welcher an den Grentzen des Veltlins entſpringet, und ſich in den Fluß Addua ergeuſt.
  • Sermoneta, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in der Campagna di Roma gelegen.
  • Sernancalhe, kleine und wohlge - bauete Stadt nebſt einem feſten Schloß, in der Provintz Beira.
  • Seroicz, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Serpa, eine Grentz-Stadt gegen Spa - nien, in der Provintz Entre Tajo y Guadiana.
  • Serpentinel, Schmirgel, iſt eine Art von kleinen Feld-Schlangen, und ſchieſet insgemein eine Ku - gel von 16. Loth Bley. Sie wie - get etwan 5tehalb Centner an Metall, und ihr Kern-Schuß treibet etwan 160. Schritte weit.
  • Serpentara, kleine Jnſul, welche zu Sardinien gehoͤret.
  • Serpentum Inſula, die Schlangen - Jnſul, iſt klein, und liegt auf dem ſchwartzen Meer beym Einfluß der Donau.
  • Serphino, Serfina, Zerfanto, Seri - phus, eine von den CycladiſchenJn -Ser SeſJnſuln, zwiſchen der Jnſul Pario und dem Golfo d Engia. Die darauff befindliche Stadt Serphi - no hat einen guten Hafen.
  • Serrana, kleine Jnſul auf dem Mar del Nort, zwiſchen Jamaica und der Kuͤſte von Nicaragua.
  • Serranhilas, Serranillæ, ein hauffen kleiner Jnſuln oder Klippen, nicht weit von der Jnſul Ser - rana.
  • Serres, mittelmaͤſige Tuͤrckiſche Stadt in Macedonien, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Serſelly, Serſela, kleine Stadt nebſt einem Hafen und einer feſten Cita - delle in der Landſchafft Tenez, im Koͤnigreich Alger.
  • Servan, Schirvvan, Scirvvan, Pro - vintz in Perſten an dem Caſpiſchen Meer.
  • Service vor die Soldaten beſtehet in Saltz und Sauer, Holtz und Licht, Tach und Fach.
  • Servien, Provintz in Europa, welche gegen Oſten an Bulgarien, gegen Norden an die Donau und die Sau, durch welche ſie von Ungarn abgeſondert wird, gegen Weſten an Boſnien, und gegen Suͤden an Albanien und Macedonien gren - tzet. Man nennet ſie unterwei - len auch Raſcien, und wird die - ſelbe in vier Sangiacate oder ab - ſonderliche Gouvernements einge - theilet, welche ſeynd das von Griechiſch-Weißenburg, Se - mendria, Scopia und Crattovo. Sie ſtehet unter dem Tuͤrckiſchen Joch.
  • Serviera, kleine Stadt auff einem Berge in Catalonien, 3. Spaniſche Meilen von Matriccado.
  • Serviten oder Servi S. Mariæ ſeynd Muͤnche, deren Orden A. 1232. zu Florenz geſtifftet worden.
  • Seſanne, Sezaunia, kleine Stadt in der Landſchafft Brie Champenoiſe.
  • Saſarga, kleine Jnſul auff dem Mari Pacifico, und eine von den Juſuln Salomonis.
  • Seſcan, Suka Morzi, ein großer See in der kleinen Tartarey, welcher die Tartarey Nogais von der Cri - miſchen Tartarey ſcheidet, und ſich in das Mare delle Zabache er - geuſt.
  • Seſia, Seſſites, Sicida, Fluß, welcher an den Grentzen des Walliſer - Landes in den Alpen entſpringet, und ſich zwiſchen Caſal und Valen - za in den Po ergeuſt.
  • Seſſa, Sueſſa, kleine Stadt in Terra di Lavoro, nebſt dem Titul eines Hertzogthums. Jhr Biſchoff - thum gehoͤret unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Capua.
  • Seßlach, Seßlich, kleine Stadt und Amt im Biſchoffthum Wuͤrtz - burg.
  • Seſtola, Haupt-Stadt der Land - ſchafft Frignano im Modeneſiſchen Staat.
  • Seſtri di Lepante, Seveſta Tiguliorum, kleine Stadt am Liguſtiſchen Meer, der Republic Genua zuge - hoͤrig.
  • Sete, Cap de Sete, Promontorium Si - gium, ein Vorgebuͤrge an der Kuͤ - ſte von Languedoc. Nicht weit darvon iſt der Hafen, Port Louis genant, erbauet worden, welcher der Anfang iſt des beruͤhmten Canals von Sete oder von Langue - doc, welcher ſich zu Thoulouſe mit der Garonne vereiniget.
  • Setia, Sezza, Setinum, kleine Stadt in der Campagna di Roma.
  • Setia, Cythæum, kleine befeſtigte Stadt auf der Jnſul Candia, und die Haupt-Stadt der Landſchafft Setia, am Golfo gleiches Nah - mens. Sie hat einen guten Ha - fen, und ihr Biſchoff gehoͤret unter das Ertz-Biſchoffthum von Can - dia.
  • Setie, alſo nennen die Tuͤrcken und andere Morgen-Laͤnder ihre Bar - quen.
  • Settenil, Septenilium, Arx Setinilia, Feſtung in Granada, auf einem felſigten Berge, an den Grentzen von Andaluſien.
  • Settle, Stadt in Yorkshire.
  • Setuval, Setubal, S. Hubes, Cetobri - ca, befeſtigte Stadt im Portugie - ſiſchen Eſtremadura, an der Kuͤſte, wo der Fluß Zadaon ins Meer faͤllet. Sie wird durch drey feſte Citadellen beſchuͤtzet, welche um die Stadt herum liegen; auch wird ihr Hafen fleißig beſuchet, abſonderlich von den Engellaͤn - dern und Hollaͤndern wegen des Saltzes.
  • Sevenberge, kleine Stadt in Hol - land, den Erben Wilhelm des III. Koͤnigs in Engelland, gehoͤ - rig.
  • Sevennes, Tractus Cemmenius, Land - ſchafft in Languedoc, welche gegen Suͤden an Nieder-Languedoc, gegen Weſten an Rouergue, gegen Norden an Auvergne und Forez, gegen Oſten aber an die Rhone grentzet, wodurch ſie von Dauphi - abgeſondert wird. Sie be - greiffet 3. kleine Landſchafften, nemlich Gevaudan, Velay und Vivarois.
  • Sevenner-Gebuͤrge, les Montagnes des Sevennes, Mons Cemennus, worvon die Landſchafft Sevennes ihren Nahmen hat, nimmet ſeinen Anfang in derjenigen Gegend, wo die Loire entſpringet, und en - diget ſich an den Grentzen von Rouergue und Ober-Languedoc. Dieſes Gebuͤrge iſt volckreich und wohl angebauet.
  • Sevenshale, Stadt in Northumber - land.
  • Sevenvvald, Sevenvvolden, Septem Sylve, einer von den 3. Theilen vonSev Sewvon Friesland, zwiſchen Weſter - govv, Oſtergovv, Over-Yſſel und der Suͤder-See.
  • Severia, Hertzogthum in der Woy - wodſchafft Caſacau, und wird daßelbe das Polniſche Schleſien genennet. Die Haupt-Stadt darinnen heißet gleichfalls Se - veria.
  • Severino, ſuche Zeverinum.
  • Sevilla, Hiſpalis, Haupt-Stadt im Koͤnigreich Andaluſien, am Fluß Guadalquivir. Sie iſt nach Ma - drid die groͤſte und wichtigſte Stadt in Spanien, und hat ei - nen koͤniglichen Palaſt, ein Ertz - Biſchoffthum, eine Univerſitaͤt, ein Appellations - und ein Inquiſi - tions-Gerichte; ſo wird auch all - hier das aus Weſt-Jndien kom - mende Gold und Silber vermuͤn - tzet. Das umliegende und zu der Stadt Sevilla gehoͤrige Ge - biet wird in 4. Theile abgeſon - dert, welche ſeynd Axarafe, Sier - ra Conſtantina, Campine oder Vanda Moriſca und Sierra d Aro - che.
  • Sevilla de l Oro, kleine Stadt an der Noͤrdlichen Kuͤſte von Jamai - ca, allwo ſie einen guten Hafen hat. Sie wird von den Engel - laͤndern beſeſſen, iedoch iſt ſie in ſchlechtem Zuſtande.
  • Seure Nantoiſe, Separa Nannetenſis, Fluß, welcher in Poitou entſprin - get, und ſich der Stadt Nantes ge - gen uͤber in die Loire ergeuſt.
  • Seure Niortoiſe, Separa Niortenſis, kleiner Fluß in Poitou, welcher ſich zwiſchen Rochelle und Luçon ins Gaſcogniſche Meer ergeuſt.
  • Sevver, Suirius, Fluß in Mounſter in Jrland, welcher ſich mit dem Fluß Barrou vereiniget, und mit demſelben einen kleinen Meer - Buſen, der Hafen von VVater - ford genant, machet.
  • Seymicken, alſo werden die kleine Land-Taͤge in Polen genennet.
  • Seyne, ſuche Seine.
  • Sezemice, Stadt in Chrudimer - Kreis in Boͤhmen.
  • Sezza, ſuche Setia.
  • Sfacchia, Gebuͤrge im Gebiet der Stadt Canea, auff der Jnſul Can - dia.
  • Sfetigrado, Siurgice, Sphetia, kleine befeſtigte Stadt in Albanien.
  • Shaftsbury, Stadt in Dorſetshire.
  • Shapor, Stadt in der Landſchafft Be - rar, in dem Reich des Moguls.
  • Sheffield, Stadt in Yorkshire.
  • Shefford, Stadt in Bedfordshire.
  • Shennon, Shannon, Senus, der groͤſte Fluß in Jrland, welcher an den Grentzen der Graffſchafft Roſco - men in Connaugt entſpringet, in ſeinem Lauff viel Seen machet, und ſich durch einen ſehr breiten Einfluß ins Meer ergeuſt.
  • Shepe Haven, ein Hafen oder kleiner Meer-Buſen in der Graffſchafft Dunghal in Jrland.
  • Shepey, kleine Jnſul der Provintz Kent, welche durch einen Arm der Temſe vom feſten Lande abgeſon - dert wird.
  • Sheptonmallet, Stadt in Somerſet - shire.
  • Sherborn, Stadt in Yorkshire.
  • Sherborn, Flecken in Dorcheſter, am Fluß Il, und iſt dieſer Ort der Tuchmacherey wegen beruͤhmt.
  • Sheriff iſt eine Obrigkeitliche Per - ſon uͤber das Policey-Weſen, de - ren in ieder Provintz in Engel - land einer gleichſam als Gouver - neur beſtellet iſt, und verrichtet er zugleich auch das Amt eines Schatzmeiſters in ſeiner anver - trauten Provintz. Man veraͤn - dert die Sheriffs alle Jahre, wie die Majors, und ernennet ſie der Koͤnig. Dieſes iſt in der Pro -Shi Siavintz Middelſex etwas ſonderli - ches, daß ſie allemahl 2. Sheriffs hat.
  • Shire heiſſet auff Engliſch ſo viel, als eine Landſchafft.
  • Shrevvsbury, Shrovvesbury, Salopia, die Haupt-Stadt der Landſchafft Shrops, am Fluß Saverne. Sie iſt volckreich und wohlhabend we - gen des Handels der Tuͤcher, wel - che daſelbſt gemachet werden, und weil ſie uͤberall, ausgenommen an der Nord-Seite, mit dem Fluß Saverne umgeben iſt, ſo iſt ſie eini - ger maſen von Natur feſte.
  • Shrops, Shrofshire, Salopia, Provintz in Engelland, welche gegen Nor - den an die Provintz Cheſter, ge - gen Oſten an Stafford, gegen Suͤ - den an Worceſter und Hereford, gegen Weſten aber an das Fuͤr - ſtenthum Walles grentzet. Sie iſt reich an Getreyde und Vieh - Zucht, auch findet man darinnen Eyſen und Stein-Kohlen.
  • Siam, Koͤnigreich in Aſien auff der Halb-Jnſul von Jndien, jenſeit des Gangis, welches gegen Weſten an das Koͤnigreich Camboia, ge - gen Norden an Pegu, gegen Oſten und Suͤden aber an das Jndiani - ſche Meer grentzet. Es genießet ei - neꝛ temperirten Lufft, und iſt fꝛucht - bar an Reiß, Gerſte, Obſt, Pfeffer, Aloe, Benzoin u. d. m. auch findet man viel Elephanten, Pferde und Gold-Silber-Zinn - und Kupffer - Adern. Es iſt ein Erb-Koͤnig - reich, hat einen beſondern Koͤnig, und die Einwohner ſeynd Hey - den. Die Haupt-Stadt Siam, Sian, Odiaa, oder India liegt auff einer Jnſul, welche der Fluß Me - nan machet, und dieſer Fluß ge - het vermittelſt ſeiner Canaͤle faſt durch alle Gaſſen. Sie treibt große Handlung mit den Eu - ropaͤiſchen und Aſiatiſchen Voͤl -L l 4ckern,Sia Sibckern, und der Koͤnigliche Palaſt iſt ein praͤchtiges und befeſtigtes Gebaͤude.
  • Siam, der Meer-Buſen von Siam iſt groß, und ein Theil des Jndiani - ſchen Meeres.
  • Siampan, Cangpan, Pancung, ein klei - nes Fahrzeug in China, deſſen Steuer-Ruder ſich vermittelſt zweyer Stoͤcke lencket. Es hat ein Segel und zwey Ruder. Eini - ge haben auch 4. biß 6. Ruder. Sie koͤnnen 30. oder 35. Mann fuͤhren, und ſchiffen bey gutem Wetter nicht weit vom Lande.
  • Siangyang, große Stadt in der Pro - vintz Huquang in China.
  • Siapina, eine von den Orcadiſchen Jnſuln, nicht weit von der Jnſul Mainland.
  • Siara, kleine Stadt in Breſil am Ein - fluß des Flußes Siope in das Mar del Nort, allwo ſie einen guten Hafen und ein feſtes Schloß hat. Sie iſt die Haupt-Stadt einer Capitania.
  • Siba, Koͤnigreich in dem Reich des Moguls, um den Fluß Ganges, zwiſchen den Koͤnigreichen Nau - gracut und Pitan.
  • Siberien, eine ſehr große Landſchafft in der Moſcowitiſchen Tartarey, welche gegen Norden an Samoje - de, gegen Weſten an die Provin - tzen Petzora, Condinski, Permski, Wiadski und Paſcatir, gegen Suͤ - den an die Kalmucker-Tartarn, und gegen Oſten an die Tingoeses grentzet. Der Czar laͤſſet dieſes Land durch einen Stadthalter re - gieren, welcher zu Tobolsk reſidi - ret. Es iſt ein uͤberaus kaltes Land, jedennoch aber der Zobel wegen beruͤhmt, welche die Ver - brecher, ſo dahin verwieſen wer - den, meiſtentheils zur Strafe zu ſchieſen angehalten werden.
  • Sibir, Stadt in Siberien, am FlußSicSibir, welcher ſich unterhalb To - bolsk in den Fluß Irtiſch ergeuſt.
  • Sicandro, kleine und unbewohnte Jn - ſul des Archipelagi, nicht weit von der Jnſul l’olicandro.
  • Sichem, Salem, war eine Stadt dem Stamm Ephraim gehoͤrig, in der Landſchafft Samaria.
  • Sichem, kleine Stadt in Brabant, am Fluß Demer.
  • Sicilien, die groͤſte und wichtigſte Jnſul des Mittellaͤndiſchen Mee - res, und lieget ſie Jtalien gegen Suͤden; von Calabria aber wird ſie durch eine ſchmale Meer-Enge, der Faro di Meſſina genant, abge - ſondert. Die Lufft darinnen iſt geſund und warm, und das Land voller Berge, unter welchen der Ætna den Vorzug hat. Jhre Fruchtbarkeit an Getreyde, Wein und Obſt iſt ſo groß, daß man ſie mit gutem Rechte die Speiſe - Kammer von Jtalien neñen kan. Jngleichen findet man darinnen Agathe, Schmaragde, Jaspis, Porphyr, Gold, Silber, und Ey - ſen, und fiſchet man ſehr ſchoͤne Corallen an der Weſtlichen Kuͤſte. Dieſes Koͤnigreich wird in 3. Thaͤ - ler oder Provintzen abgeſondert, nemlich in den Val di Mazara, di Demona und di Noto. Sie ge - hoͤret unter das Koͤnigreich Ara - gonien, und wird durch einen Vi - ce-Koͤnig regieret. Jm uͤbrigen iſt ſie den Erdbeben ſehr unter - worffen, worvon ſie inſonderheit A. 1693. eine traurige Wuͤrckung erfahren hat.
  • Sicino, kleine und wuͤſte Jnſul des Archipelagi.
  • Sicli, Casmene, kleine Stadt des Val di Noto in Sicilien, an der Qvelle des Flußes Siclo, welcher ſich ins Africaniſche Meer ergeuſt.
  • Siculiano, kleine und halb wuͤſte Stadt im Val di Mazara in Sici -L l 5lienSid Sielien, am Einfluß des Flußes Canna.
  • Siderocapſa, kleine Stadt in Mace - donien, bey welcher austraͤgliche Gold-Adern ſeynd.
  • Sidon, Sayd, alte Stadt an der Kuͤſte von Phœnicien, nebſt einem feſten Schloß und beruͤhmten Hafen.
  • Sidra, Jnſul des Archipelagi, zwi - ſchen denen Golfi di Napoli und d’Egina.
  • Sidra, der Golfo di Sidra, ein großer Meer-Buſen des Barbariſchen Meeres, zwiſchen den Kuͤſten von Tripoli und Barca, welcher von der auf demſelben gelegenen kleinen Jnſul Sidra ſeinen Nahmen hat.
  • Sieben Bruͤder Jnſul, ſuche Irma - nos.
  • Sieben Thuͤrne ſeynd zu Conſtan - tinopel ein Schloß von ſieben Thuͤrnen, allwo nicht allein die Einkuͤnffte der Mosqveen, welche zum Kriege vor die Ausbreitung der Mahometaniſchen Religion beſtimmet ſeynd, ſondern auch die Staats-und andere vornehme Ge - fangene verwahret werden. Dieſes Schloß liegt am Mar di Marmora an der Spitze der Stadt, welche ſich zwiſchen Suͤden und Oſten befindet.
  • Siebenbuͤrgen, Tranſylvania, Pro - vintz in Europa, welche zwiſchen Ober Ungarn, der Wallachey, der Moldau und dem Polniſchen Reußen mit Bergen und Waͤl - dern umgeben iſt. Das Land iſt ſelbſten auch gebuͤrgig; jedennoch aber fruchtbar an Getreyde und Wein, auch hat es viele Bley-Ey - ſen-Alaun-Queckſilber-inglei - chen einige Gold - und Silber - Bergwercke. Es hat dreyerley Einwohner, nemlich die Deut - ſchen, Ungarn und Zeckler, oder Siculos. Die meiſten ſeynd der Evangeliſchen Religion zugethan;Siedie uͤbrigen aber ſeynd Roͤmiſch - Catholiſche, Calviniſten, Arria - ner, Photinianer u. a. m. Der Fuͤrſt in Siebenbuͤrgen iſt ein Va - ſall des Koͤnigs in Ungarn.
  • Siebengebuͤrge, Mons Sibenus, ein Gebuͤrge im Hertzogthum Berg, nicht weit vom Rhein.
  • Sieg, Siga, Fluß, welcher in den Naſſauiſchen Laͤndern entſprin - get, und ſich oberhalb Bonn in den Rein ergeuſt.
  • Siegel-Bewahrer des geheimen Siegels in Engelland hat das geheime Koͤnigliche Siegel, und hat die Auffſicht uͤber alle Koͤni - gliche Expeditiones, welche alle - ſamt durch ſeine Haͤnde gehen, und mit ſeinem Petſchafft verſiegelt werden.
  • Siegen, Sigena, kleine Stadt auf dem Weſterwalde, am Fluß Sieg. Sie gehoͤret dem Fuͤrſten von Naßau - Siegen.
  • Siena, Sena, groſſe und ſchoͤne aber bergichte Stadt in Toſcana, und die Haupt-Stadt der Landſchafft Sieneſe. Sie iſt einigermaſen be - feſtiget, und hat eine feſte Citadel - le, wie auch ein Ertz-Biſchoffthum und eine beruͤhmte Univerſitaͤt.
  • Sieneſe, Ager Senenſis, Landſchafft in Toſcana, welche gegen Weſten an das Piſano, gegen Norden an das Fiorentino, gegen Oſten an den Kirchen-Staat und gegen Suͤ - den an das Toſcaniſche Meer grentzet. Jhr Erdreich iſt frucht - bar, abſonderlich an Maul-Beer - Baͤumen vor die Seyden-Wuͤr - mer. Sie gehoͤret dem Groß - Hertzog von Toſcana.
  • Sienno, Stadt in der Woywod - ſchafft Witepsk.
  • Sieprcz, Stadt in der Woywod - ſchafft Ploczko.
  • Sierra, Tractus Montanus, ein kleines Gebiet in Neu-Caſtilien, gegenL l 5denSie Sigden Grentzen von Aragonien und Valentia.
  • Sierra, kleine Landſchafft in Peru, allwo die Spanier eine Colonie haben, S. Cruz de Sierra genant.
  • Sierra Liona, Landſchafft an der Kuͤ - ſte von Guinea, allwo ein Berg gleiches Nahmens liegt.
  • Sierra Morena, ſuche Marianes.
  • Sifano ſuche Siphano.
  • Sigan, Haupt-Stadt der Provintz Xenſi in China, am Fluß Guei.
  • Sigeth, ſuche Zygeth.
  • Sigiſtan, ſuche Sitzigiſtan.
  • Sigmaringen, Stadt und Schloß an der Donau, in der Graffſchafft Zollern. Sie iſt die Reſidentz des Fuͤrſten von Hohenzollern von der Sigmariſchen Linie.
  • Signal iſt alles dasjenige, was Per - ſonen von einerley Partey einan - der zum Zeichen geben oder wei - ſen, wenn ſie einander von etwas einige Nachricht ertheilen wollen. Die Signale auf der See ſeynd Benachrichtigungen, welche der Commandant einer Flotte oder Eſcadre gibt, um anzudeuten, was er thun, oder gethan haben will. Die Signale des Tages geſchehen durch Segel und Flaggen von verſchiedener Groͤße und Farbe. Die Signale der Nacht aber geſche - hen durch Feuer, durch die An - zahl und Stellung der Lanternen oder durch eine gewiſſe Zahl Stuͤck - Schoͤße. Wenn es neblicht Wetter iſt, ſo hat man auch gewiſſe Signa - le zur See, damit die Schiffe ſich nicht verirren, oder an einander ſtoſſen. Dieſe Signale ſeynd Mus - qveten-Schoͤße, Trommel-Ruͤh - ren und der Schall der Trompe - ten oder Kloͤcklei n.
  • Signet iſt eines von den Koͤniglichen Siegeln in Engelland, wormit die geheime Koͤnigl. Schreiben geſiegelt werden, und haben ſelbi -Sig Silges die Koͤnigl. Secretarien in Verwahrung.
  • Sigtun, kleine Stadt an einem klei - nen See in Upland.
  • Siguenza, Seguntia, kleine Stadt in Alt-Caſtilien am Fluß Henares und am Berge Atiença, nicht weit von Medina Celi. Sie hat ein wohlverwahrtes Schloß, eine U - niverſitaͤt und ein Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff von Toledo gehoͤret.
  • Sil, Fluß, welcher in Georgien ent - ſpringet, und ſich in das Mare del - le Zabache ergeuſt.
  • Sila, Saltus Rheginorum, ein großer Wald im Koͤnigreich Neapolis, welcher ſich von Coſenza in Cala - bria citra biß nach Rhegio in Cala - bria oltra laͤngs dem Apennini - ſchen Gebuͤrge erſtrecket.
  • Silaro, ſuche Selo.
  • Silber, bedeutet in den Wapen die weiße Farbe.
  • Sile, Silis, kleiner Fluß, welcher bey Trevigo entſpringet, ſich daſelbſt mit einem Arm des Fluſſes Piave vereiniget, und nachdem er den Nahmen Piaveſello angenommen, in den Golfo di Venezia faͤllet.
  • Silian, ein ziemlich großer See in Dalecarlien, an den Grentzen von Geſtricien.
  • Siliſtria, Doreſtero, Duroſtorum, Tuͤr - ckiſche Stadt in Bulgarien, nicht weit von der Donau. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum und eine feſte Citadelle, iſt ziemlich groß, befeſtiget, und die Haupt-Stadt eines Sangiacats.
  • Silley, ſuche Sorlingues.
  • Sillon iſt eine Bruſtwehr an einer Feſtung unten im Graben, aus welcher man ihn beſtreichen kan.
  • Silo war eine Stadt im Stamm E - phraim in Palæſtina.
  • Silves, Sylva, Stadt im KoͤnigreichAlgar -Sim SinAlgarve, welche aber anjetzo nicht viel beſſer iſt, als ein Dorff.
  • Simancas, Septimancæ, kleine Stadt am Fluß Douro, im Koͤnigreich Leon, nebſt einem alten Schloß, Archivo Real genant, weil darin - nen das Archiv des Koͤnigreichs Leon enthalten iſt.
  • Simau, Sinau, Synaus, kleine Biſchoͤff - liche Stadt in dem eigentlich ſo genanten Natolien, bey dem Fluß Sangari.
  • Simia, Jnſul des Archipelagi, zwi - ſchen der Jnſul Rhodus und dem Capo Crio. Sie iſt fruchtbar an vortrefflichen Wein.
  • Simiſo, Amiſus, Tuͤrckiſche Stadt am ſchwartzen Meer in Natolien.
  • Simmern, ein Amt in der Unter - Pfaltz, an den Trieriſchen Gren - tzen, dem Churfuͤrſten zu. Pfaltz gehoͤrig. Die Haupt-Stadt Sim - mern, welche am Fluß gleiches Nahmens liegt, iſt befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß.
  • Simmershaven, Flecken nebſt ei - nem Hafen in Schonen.
  • Sin, Stadt in der Provintz Xanſi in China.
  • Sinai, ein Berg in Arabia Petræa am Ufer des rothen Meeres. Der Berg Horeb iſt ein Theil darvon.
  • Sindelfingen, Stadt im Hertzog - thum Wirtemberg.
  • Sindringen, kleine Stadt und Amt am Kocher, im Kocherthal in Fran - cken. Sie gehoͤret den Grafen von Hohenlohe.
  • Singora, Koͤnigreich und Stadt an der Oeſtlichen Kuͤſte der halb-Jn - ſul von Jndien jenſeit des Gangis. Es gehoͤret unter den Koͤnig von Siam.
  • Sinigaglia, Senogaglia, Senogallia, Stadt an der Kuͤſte des Hertzog - thums Urbino, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Urbino gehoͤrig.
  • Sino, Senno, Sirio, kleiner Fluß in Baſilicata, welcher ſich unterhalb Turſi in den Golfo di Taranto er - geuſt.
  • Sinope, Sinopoli, in Natolien am ſchwartzen Meer, allwo ſie einen guten Hafen hat. Jhr Biſchoff - thum gehoͤret unter den Ertz-Bi - ſchoff von Simiſo.
  • Sintacora, kleine Stadt an der Kuͤſte des Koͤnigreichs Decan, in der halb-Jnſul von Jndien, dießeit des Gangis.
  • Sintien, befeſtigte Stadt in der Pro - vintz Quicheu in China.
  • Sinus, ſuche Golfo.
  • Sinuva, Haupt-Stadt der Provintz Sinuva in Cochinchina, am Meer - Buſen von Cochinchina.
  • Sinzendorff, Grafen von Sintzen - dorff, unter welchen der aͤlteſte des H. Roͤm. Reichs Erb-Schatz - Meiſter iſt. Sie beſtehen aus 2. Linien, nemlich aus der Ernſt - brunniſchen und Neuburgiſchen oder Friedauiſchen.
  • Sinzheim, kleine Stadt in der Un - terpfaltz im Amt Bretten, und die Haupt-Stadt des Craichgow, welche die Frantzoſen A. 1689. ein - geaͤſchert haben.
  • Sior, Koͤnigreich und Stadt in Aſien auf der Halb-Jnſul Corea, welches dem Monarchen von China tribut - bar iſt.
  • Siphano, Jnſul des Archipelagi, zwi - ſchen den Jnſuln Sdilles und Milo. Sie wird von Lateiniſchen und Griechiſchen Chriſten bewohnet.
  • Sira, Syres, Jnſul des Archipelagi, nicht weit von den Jnſuln Sdilles. Die meiſten Einwohner ſeynd Roͤ - miſch-Catholiſch.
  • Siracuſa, Syracuſa, Stadt auf einer kleinen felſichten Halb-Jnſul im Val di Noto in Sicilien. Sie hat einen guten Hafen, ein Biſchoff - thum, einige Baſtions, und eineCita -Sir SisCitadelle auf der Spitze der Halb - Jnſul. Dieſe Stadt hat A. 1693. durch das Erdbeben großen Scha - den gelitten.
  • Siradien, Woywodſchafft in Groß, Polen, zwiſchen den Woywod - ſchafften Kaliſch und Lenczicz, wie auch zwiſchen Klein-Polen und Schleſien. Sie begreiffet 4. Di - ſtricte nemlich Siradien, Schad - kow, Radansko, und Petricow. Die Haupt-Stadt Sirad liegt an dem Fluß Warta.
  • Siras, ſuche Schiras.
  • Sire iſt ein altes Frantzoͤſiſches Wort, welches ſo viel als Herr heißet. Anjetzo aber iſt es ein Titul vor Koͤnige.
  • Sirick, Sirck, kleine Stadt und Schloß an der Moſel, im Weſter - reich. Sie gehoͤret dem Hertzog in Lothringen.
  • Sirio, ſuche Sino.
  • Sirmium, ſuche Syrmiſch.
  • Sirna, Cyrnos, kleine Jnſul des Archi - pelagi, zwiſchen den Jnſuln Nacſia und Sdilles.
  • Sirocco, alſo nennen die Jtaliaͤner den Sud-Oſt-Wind.
  • Sirques, Sirca, Stadt an der Moſel in Lothringen, welche durch ein auf einem benachbarten Berge lie - gendes feſtes Schloß beſchuͤtzet wird. Sie gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Sirt, Fluß in der Provintz Chuſiſtan in Perſien, welcher ſich in den Meer-Buſen von Balſera ergeuſt.
  • Siſarga, Zizarga, kleine Jnſul an der Kuͤſte von Gallicien beym Eingang des Meer-Buſens der Corunna.
  • Sisſopoli, Tuͤrckiſche Stadt in Ro - manien, auf einer kleinen Halb - Jnſul am ſchwartzen Meer. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum, iſt a - ber nicht volckreich.
  • Siſteron, Seguſtero, kleine Stadt in der Provence, an den Grentzen vonSit SkeDauphiné, wo die Fluͤſſe Buech und Durance zuſammen kommen. Sie liegt an einem Felſen, auf wel - chem eine kleine Citadelle erbauet iſt, und iſt ſie eine Handels-Stadt auch hat ſie ein Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff zu Aix ge - hoͤrig.
  • Sittau, ſuche Zittau.
  • Sitten, Sion, Sedenum, Haupt - Stadt des Walliſer-Landes, an der Rhone gelegen. Sie gehoͤret dem Biſchoff von Sitten, welcher ein Suffraganeus des Ertz-Bi - ſchoffs von Tarentaiſe iſt, und hat 3. Schloͤſſer, in deren einem der Biſchoff reſidiret. Er tituliret ſich einen Grafen des Walliſer - Landes.
  • Sittenborn, Stadt in Kent.
  • Sittichenbach, Amt in Thuͤringen, zum Fuͤrſtenthum Qverfurt ge - hoͤrig.
  • Sitziſtan, Sigiſtan, Siſtan, Provintz in Perſien, welche gegen Norden an Sableſtan und Choraſan, gegen Weſten an Kehrman, gegen Suͤ - den an Makeran und Send, ge - gen Oſten aber an das Reich des Moguls grentzet.
  • Siucheu, alſo heiſſen zwey Staͤdte in China; eine in der Provintz Nan - king, am Fluß Kiang; die ande - re aber in der Provintz Suchuen, wo die Fluͤſſe Kiang und Mahu zu - ſammen kommen.
  • Sivita, Sybota, kleine Jnſul des Joni - ſchen Meeres, nicht weit von Epiro.
  • Sivvas, Præfectura Amaſiæ, ein Be - glerbeglic oder General-Gouver - nement in Natolien, am ſchwar - tzen Meer. Es begreiffet 6. San - giacate, und die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Sivvas.
  • Sizaliſca, Fluß in Livadien, welcher ſich in den Golfo di Salona ergeuſt.
  • Skeen, kleine Stadt in der Provintz. Aggerhus, allwo gute Eyſen-undKupfferSkl SleKupffer-Berg-Wercke zubefinden ſevnd.
  • Sklow, Stadt in deꝛ Woywodſchafft Mſcislaw.
  • Skofde, kleine Stadt in Weſt-Goth - land, am Fluß Tyda.
  • Skullers, ſeynd Kaͤhne auf der Tem - ſe, auf welchen nur ein Schiff - man rudert, und welche zu nichts gebrauchet werden, als Perſonen hin und wieder zufuͤhren.
  • Skye, eine von den Jnſuln Weſter - nes, welche durch einen ſchmalen Canal von Schottland abgeſon - dert wird.
  • Slabbers, ſeynd kleine Buyſen, welche auf den kleinen Herings-Fang ausfahren.
  • Slaboda, kleine Stadt in Koͤnig - reich Caſan.
  • Slage, kleine Stadt in Hinter-Pom - mern in Wenden, am Fluß Wip - per.
  • Slaner-Kreis, einer von den 17. Kreiſen in Boͤhmen, an der Mul - dau, wo ſich die Elbe mit derſelben vereiniget.
  • Slankow, Stadt in der Woywod - ſchafft Cracau.
  • Slany, Haupt-Stadt im Slaner - Kreis in Boͤhmen.
  • Slayne, Slana, Fluß in Leinſter, wel - cher in der Graffſchafft Wicklo entſpringet, und ſich zu Wexford in das Jrlaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Slee iſt eine Machine, wormit die Hollaͤnder ein Schiff, wenn es gleich noch ſo groß iſt, ans Land ziehen.
  • Sleford, Stadt in Lincolnshire.
  • Slego, Landſchafft in Connaugt, zwi - ſchen Mayo, Roſcomen, Letrim, Ulſter und dem Oceano Occiden - tali. Die Haupt-Stadt Slego liegt an einem Meer-Buſen, all - wo ſie einen beqvemen Hafen hat, und wird hieſelbſt viel Wolle ge - holet.
  • Sleida, Graffſchafft in der Eiffel, dem Grafen von der Marck zuge - hoͤrig.
  • Sley, Slia, Fluß im Hertzogthum Schleswig, welcher ſich in die Oſt-See ergeuſt.
  • Sloep-meeſter, Maitre de chaloupe, iſt ein Schiff-Bedienter, welcher die Chaloupe fuͤhret, alles Schiffzeug in ſeiner Verwahrung hat, und acht gibt, daß ſich die Matroſen nicht verlauffen, wenn ſie ans Land kommen.
  • Slonien, kleine Stadt und Caſtella - ney in der Woywodſchafft Novo - grodeck in Lithauen.
  • Slonsk, Stadt in der Woywod - ſchafft Dobrina.
  • Slooten, kleine Stadt an einem See gleiches Nahmens in Weſtergoe in Friesland, nicht weit von der Suͤder-See.
  • Slowada, alſo wird der Deutſchen Vorſtadt bey Moſcau genennet, und liegt dieſelbe eine Stunde von der Stadt entfernet.
  • Sluczk, Hertzogthum in der Woy - wodſchafft Novogrodeck in Lithau - en. Die Haupt-Stadt Sluczk liegt am Fluß Sluczk.
  • Sluis, Sluys, Escluſe, Clauſula, kleine aber wegen des Moraſtes ſehr fe - ſte Handels-Stadt, nebſt einem großen Hafen an einem kleinen Meer-Buſen des Deutſchen Mee - res, im Hollaͤndiſchen Flandern. Eine andere Stadt gleiches Nah - mens findet man im Waloniſchen Flandern.
  • Sluycza, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.
  • Sluperz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Sluys, ſuche Sluis.
  • Sluzow, Stadt in der Woywod - ſchafft Brzeſt.
  • Smaland, Provintz in Schweden, welche gegen Suͤden an BlekingundSma Smound Schonen, gegen Weſten an Halland, gegen Norden an Weſt - und Oſt-Gothland, gegen Oſten a - beꝛ an das Deutſche Meer grentzet.
  • Smalcalden, kleine Stadt am Fluß gleiches Nahmens in der gefuͤrſte - ten Graffſchafft Henneberg. Sie gehoͤret dem Landgrafen von Heſ - ſen-Caſſel, und ſeynd gute Eyſen - Gruben in ihrem Gebiet.
  • Smirna, Tuͤrckiſche Stadt in Nato - lien am Golfo di Smirna, welcher ein Theil des Archipelagi iſt. Sie iſt ziemlich groß, liegt theils auff einem Huͤgel, theils laͤngs der Kuͤſte, und hat ein altes Schloß nebſt 2. neuen Citadellen. Sie iſt eine der beruͤhmteſten Handels - Staͤdte des Mittellaͤndiſchen Mee - res, und ſehr volckreich an Grie - chen und Tuͤrcken, auch ſiehet man daſelbſt viel andere Nationen, welche alleſamt ihre Religions - Ubung haben. Auf dem Golfo liegt die kleine Jnſul Smirna.
  • Smolensko, Woywodſchafft in Li - thauen, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums, zwiſchen den Woywod - ſchafften und Landſchafften Biels - ki, Reskow, Moſcau, Worotin und Novogrod-Sewierski. Sie gehoͤret den Moſcowitern, und iſt ein Land voller Berge und Holtz. Die Haupt-Stadt Smolensko, Smoleſcium, welche einen Ertz-Bi - ſchoff hat, liegt am Nieper, iſt ziemlich groß und mit dicken Waͤl - dern und Bergen umgeben, alſo daß ſie von Natur feſte iſt. Uber dieſes hat ſie eine dicke Mauer und Thuͤrne, wie auch ein feſtes Schloß, welches die Stadt com - mandiret. Die Roͤmiſch-Catho - liſche ſeynd gaͤntzlich ausgetrie - ben, dargegen aber iſt die Grie - chiſche Religion eingefuͤhret wor - den.
  • Smolniay, Stadt in der Woywod - ſchafft Minski.
  • Snathe, Stadt in Yorkshire.
  • Snauvv, Senau, iſt eine lange Barque, deren ſich die Flaͤminger gebrau - chen, um geſchwind fortzukom - men, und traͤgt eine Snavv aufs hoͤchſte nicht mehr als 25. Mann.
  • Sneeck, Snecum, kleine Stadt in We - ſtergoe in Friesland, am See Sneeck.
  • Snettersham, Stadt in Norfolk.
  • Snyatin, kleine Stadt am Fluß Pruth, in Roth-Reußen, und die Haupt-Stadt in Pocutie.
  • Soana, Suana, Stadt in Toſcana, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Siena ge - hoͤrig.
  • Sobernheim, kleine Stadt am Fluß Nahe in der Unter-Pfaltz.
  • Sobrarbia, kleine Landſchafft in Ara - gonien, am Pyrenaͤiſchen Ge - buͤrge, welche vor Alters ein Koͤ - nigreich tituliret wurde.
  • Sochaczow, Stadt in der Woywod - ſchafft Rava.
  • Societas Regia in Engelland iſt zu Cromwels Zeiten von Privat - Perſonen zu Verbeſſerung der Mathematiſchen Kuͤnſte, Mechanic und Naturkuͤndigung geſtifftet worden. Nachmahls iſt Koͤnig Carl II. als er den Thron beſtie - gen, ihr Oberhaupt worden, und ſind Leute von unterſchiedenen Pro - fesſionen hinnein gezogen worden.
  • Socinianer, alſo nennet man die heutigen Anti-Trinitarios von Fauſto Socino, einem Edelmann von Siena, welcher eines ihrer vor - nehmſten Haͤupter geweſen. Sie leugnen die Gottheit Chriſti, und daß ein heiliger Geiſt ſeye, wie auch die Erb-Suͤnde, die Gnugthuung CHriſti, und die Auferſtehung der Gottloſen, auch glauben ſie nicht, daß die Glaͤubi -genSoc Sofgen eben dieſelben Leiber, welche ſie in dieſem Leben gehabt, wieder bekommen werden. Sie haben ſich in Holland begeben, nachdem ſie aus Polen vertrieben worden.
  • Soconusco, Provintz in der Audien - tia Guatimala, am Mar del Sur, zwiſchen den Provintzen Guatima - la, Vera Pax, Chiapa und Guaxaca. Sie iſt nicht gar fruchtbar.
  • Soczowa, kleine Tuͤrckiſche Stadt in der Moldau, am Fluß Sereth.
  • Sodoma war eine Stadt in Judæa, und eine von denjenigen, uͤber welche GOtt Feuer und Schwe - fel regnen ließ. Anietzo iſt da - ſelbſt das todte Meer.
  • Soͤßling, eine kleine ſilberne Schei - de-Muͤntze, welche im Holſteini - ſchen 6. leichte Pfennige gilt.
  • Soeſt, Suſatum, große Stadt und eine Hanſee-Stadt in der Marck, am Fluß Aße. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Preußen.
  • Soeſt, Soeſtdyck, ein ſchoͤnes Luſt - Schloß den Erben Wilhelm des III. Koͤnigs in Engelland gehoͤrig, in der Provintz Utrecht.
  • Sofa iſt ein erhabener Ort von Holtz, welchen die Tuͤrcken mit ſchoͤnen Tapeten und großen koſtbaren Kuͤßen belegen, und ſich darauff ſetzen. Dieſes Geruͤſte iſt unge - fehr einen Fuß hoch von der Er - den erhoͤhet, und befindet ſich am Ende eines Zimmers oder Saa - les. Es iſt derjenige Ehren-Ort, wo man vornehme Perſonen zu empfangen pfleget. Der Groß - Vezir iſt genoͤthiget worden, die Sofa den Franzoͤſiſchen Geſandten zu verſtatten, indem ſie nicht eher zu ihm zur Audience haben kom - men wollen, biß er ihnen zugege - ben, ſich auf die Sofa zu ſetzen. Wo die Sofa iſt, da ſeynd rund herum Fenſter, alſo daß man, wenn man darauff ſitzet oder lie -Sof Sokget, alles ſehen kan, was auf der Gaſſe vorgehet.
  • Sofala, Zofala, Koͤnigreich und Stadt im Lande der Caffres, um den Fluß Zambeze, und ſeynd Gold-Berg - wercke in dieſem Lande. Die Stadt Sofala am Fluß Zambeze iſt einigermaſen befeſtiget, und hat eine Citadelle, welche den Portu - gieſen gehoͤret; wie ihnen denn auch der Koͤnig tributbar iſt, und holen ſie aus dieſem Koͤnigreich viele Sclaven, Gold, Helffenbein und Ambra.
  • Softas ſeynd gleichſam die Canonici unter den Tuͤrcken, welche gute Einkuͤnffte haben, wovor ſie am Ende jedes Namas oder taͤglichen Gebetes bey den Graͤbern der Groß-Sultane ihre Andacht vor die Verſtorbenen verrichten.
  • Soignies, Sonegiæ, kleine Stadt im Hennegau, am Fluß Sorneque, der Kron Spanien gehoͤrig. Nicht weit darvon iſt der kleine Wald Soignies, welchen man nicht mit dem Sogne vermengen muß, indem dieſes ein in Bra - bant bey Bruͤßel und Hall gele - gener groſſer Wald iſt.
  • Soisſons, Svesſiones, ziemlich große Handels-Stadt am Fluß Aisne in der Isle de France, nebſt einem Preſidial und Biſchoffthum, deſſen Biſchoff der vornehmſte Suffra - ganeus des Ertz-Biſchoffs von Rheims iſt, und in deſſen Abweſen - heit die Koͤnigl. Salbung verrich - tet. Sie iſt die Haupt-Stadt der Landſchafft Soisſonnois.
  • Sokal, Stadt in der Woywodſchafft Belsko.
  • Sokolov, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Soklios, kleine Stadt an der Draw, in Nieder-Ungarn, nebſt einem feſten Schloß auf einem ſteilenFel -SolFelſen, 4. Meilen von Fuͤnff - kirchen.
  • Sol, eine kleine Muͤntze in Franck - reich, welcher 12. Denies gilt, und gehen 60. Sous auff einen Ecu blanc oder Thaler.
  • Solaks ſeynd unter den Janitſcharen diejenige, welche Bogen und Pfei - len fuͤhren, und welche des Groß - Sultans Leib-Wache ſeynd.
  • Solane, kleiner Fluß in Limoſin, wel - cher ſich an der Mauer der Stadt Tulle mit dem Fluß Courreze ver - einiget.
  • Soldadia, kleine Stadt in der Crimi - ſchen Tartarey.
  • Soldo, eine Scheide-Muͤntze in Jta - lien, welche zu Florentz 3. Qua - trini gilt. Jn Savoyen machet ein Soldo 4. Quatrini oder Liards, zu Venedig aber gilt er 12. Piccoli oder Bagatini, und im Meylaͤn - diſchen machen 20. Soldi eine Lira.
  • Sole, Rio del Sole, Fluvius Solis, klei - ner Fluß im Hertzogthum Spole - to, welcher ſich in die Tyber er - geuſt.
  • Solec, Stadt in der Woywodſchafft Jnowlocz.
  • Solecz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Solfarino, kleines Fuͤrſtenthum im Mantuaniſchen Gebiet, nebſt dem Flecken Solfarino, deſſen Fuͤrſt aus dem Hauſe Gonzaga iſt.
  • Solfatara, Mons Sulphureus, ein Berg in Terra di Lavoro, auf welchem ein Graben iſt, woraus immer - fort Duͤnſte ſteigen, ſo am Tage wie Rauch und des Nachts wie eine Flamme erſcheinen. Hieſelbſt wird viel Schwefel und Alaun gewonnen.
  • Solina, Fluß in der Landſchafft No - gais in der kleinen Tartarey, wel - cher ſich in das Mare delle Zaba - che ergeuſt.
  • Solingen, kleine Stadt im Hertzog - thum Bergen.
  • Solms, Graffſchafft in der Wette - rau, zwiſchen Heßen und den Naßauiſchen Laͤndern. Das Stamm-Schloß Hohen-Solms lieget eine kleine Meile von Gieſ - ſen, und die Graffen von Solms theilen ſich in 2. Haupt-Linien, nemlich in die Braunfelſiſche und Lichiſche. Jene beſtehet aus der Braunfelſiſchen und Greif - fenſteiniſchen. Die Lichiſche aber theilet ſich in die Lichiſche und Laubachiſche. Die Lichiſche theilet ſich wiederum in die Li - chiſche und Hohen-Solmiſche, die Laubachiſche aber in die Laubachiſche, Sonnewaldiſche und Barrutiſche. Endlich theilet ſich die Barrutiſche in die Roͤ - delheimiſche, Wildenfelſiſche und Barrutiſche.
  • Solocho, Inſulæ Solocæ, drey kleine Jnſuln auff dem Golfo di Sidra in der Barbarey.
  • Sologne, Secalonia, kleine Land - ſchafft in Franckreich zwiſchen Orleans, Blois und Bourges.
  • Solor, Jnſul des Jndianiſchen Meeres, welche unter die in all - gemeinem Verſtande genommene Moluckiſche Jnſuln gehoͤret. Sie hat ihren abſonderlichen Koͤnig, und wird von dannen viel San - del-Holtz, auch Gold und Perlen geholet.
  • Solothurn, Pagus Salodorius, einer von den 13. Cantons in der Schweitz, welcher gegen Weſten an das Biſchoffthum Baſel, gegen Norden an den Canton Baſel, ge - gen Oſten und Suͤden aber an den Canton Bern ſtoͤßet, und gantz Roͤmiſch-Catholiſch iſt. Er be - ſtehet aus 4. innern und 8. aͤuſ - ſern Vogteyen, und die Haupt - Stadt Solothurn, Soleure, Solo -durum,Sol Somdurum, liegt am Fluß Aar, wel cher ſie in die groſſe und kleine Stadt abſondert. Sie ſeynd alle beyde auf die neue Manir mit guten Waͤllen und Baſtionen be - feſtiget, und pfleget der Franzoͤ - ſiſche Geſandte allhier zu reſi - diren.
  • Solſona, Salſona, Celſona, kleine Stadt in Catalonien, am Fluß Cardoner, Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter das Ertz-Biſchoff - thum zu Tarragona.
  • Solta, kleine Jnſul des Golfo di Ve - nezia, nicht weit von der Kuͤſte von Dalmatien. Sie gehoͤret den Venetianern.
  • Soltania, Stadt in der Landſchafft Erak-Atzem in Perſien.
  • Soltcamp, Feſtung in der Provintz Groͤningen, am Einfluß des Fluſ - ſes Hunſe, oder am Groninger - Diep.
  • Soltholm, Jnſul in Daͤnnemarck.
  • Soltwedel, Heliopolis, Urbs Solis, groſſe Stadt in der alten Marck, am Fluß Jeze.
  • Solvvey Fyrth, Solvæum Æſtuarium, ein Meer-Buſen am Jrlaͤndiſchen Meer, zwiſchen der Jnſul Man, und der Engliſchen Kuͤſte.
  • Soma iſt eine Laſt, welche ein Pferd, Maul-Thier oder Eſel tragen kan; daher koͤmmt das Wort Som-oder Saum-Thier.
  • Somerſet, Provintz in Engelland, welche gegen Weſten an Devon, gegen Suͤden an Dorcheſter, ge - gen Oſten an Wilt und Gloceſter, gegen Norden aber an den Ein - fluß des Flußes Saverne grentzet. Sie iſt ſehr fruchtbar an Getrey - de und Wieſewachs, und hat reiche Einwohner.
  • Somerton, Flecken in Somerſet, all - wo jaͤhrlich ein großer Ochſen - Marck iſt.
  • Somma, Monte di Somma, Veſuvius,Som Sonein beruͤhmter Berg, 2. Jtaliaͤni - ſche Meilen von der Stadt Nea - polis, welcher ſtets Rauch, unter - weilen auch Flammen von ſich ſehen laͤſſet, und Steine nebſt Mineralien von ſich wirfft.
  • Somme, Somona, Fluß in der Picar - die, welcher 2. Franzoͤſiſche Mei - len von Quentin entfernet hervor - quillet, und ſich zu S. Valery in das Britanniſche Meer ergeuſt.
  • Sommerfeld, Stadt im Fuͤrſten - thum Croßen.
  • Sommerſet, ſuche Somerſet.
  • Sommerton, Stadt in Somerſetshire.
  • Sommieres, Sumeriæ, kleine Stadt am Fluß Vidourle in Languedoc, allwo viel wuͤllene Zeuge oder Serges gemachet werden.
  • Sommiſta, alſo wird der vornehmſte unter denjenigen Bedienten der Apoſtoliſchen Kammer genennet, welche zur Expedition der Bullen beſtellet ſeynd.
  • Soncino, kleine Stadt im Cremoni - ſchen Gebiet im Hertzogthum Meyland, am Fluß Oglio.
  • Sonda, lo Stretto della Sonda, Fre - tum Sondæ, eine beruͤhmte Meer - Enge des Jndianiſchen Meeres, zwiſchen den Jnſuln Sumatra und Java.
  • Sondbache, Stadt in Cheshire.
  • Sondæ Inſulæ ſeynd viele Jnſuln auf dem Jndianiſchen Meer, um den Æquatorem gelegen.
  • Sondershauſen, Stadt in Thuͤrin - gen und die Reſidentz des Fuͤr - ſtens dieſes Nahmens, 2. Meilen von Nordhauſen gelegen.
  • Sondrio, Sondriſium, Haupt-Stadt des Veltlins in Graubuͤnden, am Fluß Addua.
  • Songo, Stadt im Koͤnigreich Ma - dingue in Nigritien.
  • Sonneberg, Graffſchafft nicht weit vom Rhein, dem Canton Appen - zell gegen uͤber gelegen, welcheM maberSon Soraber zu Tyrol und alſo dem Haus Oeſterreich gehoͤret. Das Schloß Sonneberg liegt am Fluß Jll.
  • Sonneburg, kleine Stadt im Ge - biet Sternberg in der Neuen Marck, welche dem Johanniter - Orden zugehoͤret.
  • Sonneck, Stadt und Herrſchafft in Kaͤrndten, dem Reichs-Graf - fen von Weißenwoͤlff zugehoͤrig.
  • Sonneque, kleiner Fluß im Henne - gau, welcher ſich oberhalb Tubiſe in die Senne ergeuſt.
  • Sonnewalde, kleine Stadt in der Nieder-Lauſitz, am Fluß Dober, den Graffen von Solms gehoͤrig. Sie liegt 4. Meilen von Luͤbben.
  • Sonnino, Somninum, Flecken nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, in der Campagna di Roma gelegen.
  • Sooska, kleine Stadt in der Provintz Wologda in Moſcau.
  • Sophi, ein Titul, welcher den Koͤni - gen in Perſien gegeben wird.
  • Sophia, große Stadt ohne Mauern am Fluß Bojana in Bulgarien, am Gebuͤrge Argentaro. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum, iſt die Re - ſidentz des Beglerbey von Roma - nien, und treibt ſtarcke Handlung.
  • Sopoto, kleine und halb wuͤſte Stadt in Epiro, beym Golfo di Venezia.
  • Sopron, Sempronium, kleine befe - ſtigte Stadt in Nieder-Ungarn, und die Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Sopron, welche zwiſchen den Graffſchafften Mußon, Ja - warin und Sarwar, und an den Oeſterreichiſchen Grentzen liegt.
  • Sor, Soror, kleiner Fluß in Ober - Languedoc, welcher ſich in den Fluß Agouſt ergeuſt.
  • Sora, kleine Stadt in Terra di La - voro, am Fluß Gariglano, nebſt einem praͤchtigen Schloß und dem Titul eines Hertzogthums. Jhr Biſchoff gehoͤret unter das Ertz-Biſchoffthum zu Capua. SieSorgehoͤret dem Geſchlechte Buon - compagno.
  • Sora, kleine Stadt nebſt einer Ci - tadelle auf der Jnſul Seeland in Daͤnnemarck, an einem kleinen See. Sie hat ein beruͤhmtes Gymnaſium.
  • Sorau, Stadt in der Nieder-Lau - ſitz, nicht weit vom Fluß Bober, 6. Meilen von Guben. Sie gehoͤ - ret dem Graffen von Promnitz.
  • Sorbonne, alſo wird das vornehmſte und anſehnlichſte Collegium der Univerſitaͤt zu Paris genennet, in welchem 36. Doctores wohnen koͤnnen, die ſich Doctores von der Societ aͤt der Sorbonne nennen.
  • Soret, Landſchafft im Reich des Mo - guls, zwiſchen den Koͤnigreichen Guzarate, Jeſſelmere und Tatta.
  • Sorgue, Sorgia, Fluß in der Graff - ſchafft Venaiſſin, welcher ſich in zwey Arme theilet, die alle beyde in die Rhone fallen.
  • Sori, Monti Sori, ein ſehr hohes Ge - buͤrge in Sicilien, welches ſich von Norden gegen Suͤden vom Val di Demona biß in den Val di Noto erſtrecket.
  • Soria, Numantia Nova, Stadt am Fluß Douro in Alt-Caſtilien.
  • Soria, ſuche Syrien.
  • Sorlingiſche Jnſuln, Sorlingues, Silley, Silurum Inſula, ſeynd viele ſehr kleine Jnſuln, zwiſchen den Kuͤſten von Engelland, Jrland und Franckreich. Sie gehoͤren zu Engelland, und findet man Zinn-Gaͤnge auf vielen unter die - ſen Jnſuln.
  • Soro, Suber, Fluß im Portugieſiſchen Eſtremadura, welcher ſich in den Tagum ergeuſt.
  • Sorock, befeſtigte Stadt in der Moldau, den Polen gehoͤrig, wel - che ein feſtes Schloß daſelbſt er - bauet haben.
  • Sorrento, Surrentum, Stadt in Ter -ra diSor Soura di Lavoro, nicht weit vom Golfo di Napoli, am Berge Sorrento. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum.
  • Sorta, Caput Sorta, ein Vorgebuͤrge an den Kuͤſten von Tripoli, am Golfo di Sidra.
  • Sortino, kleine Stadt am Fluß Ana - po im Val di Noto in Sicilien.
  • Soſpello, Soſpitellum, mittelmaͤſige Stadt am Fluß Bevera, welcher ſie in 2. Theile abſondert, in der Graffſchafft Nizza, ungefehr 5. Deutſche Meilen von Nizza.
  • Sottovento, Inſula infra Ventum, ſeynd diejenigen unter den Antilli - ſchen Jnſuln, welche laͤngs der Ter - ra Firma in Suͤd-America liegen.
  • Sova, Provintz im Koͤnigreich Baga - medri, in Abyßinien.
  • Sovano, ein Vorgebuͤrge in Calabria oltra, am Eingange des Golfo di S. Eufemia.
  • Soubiſe, Sobiſaum, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Hertzogthums, am Fluß Charente in Saintonge.
  • Soule, Subola, eine kleine Land - ſchafft in Gaſcogne am Pyrenaͤi - ſchen Gebuͤrge.
  • Soulieutenant, iſt ein Ober-Officier zu Pferb oder Fuß, welcher dem Lieutenant ſeine Dienſte verrich - ten hilffet. Ein Soulieutenant zu Fuß hat ſeinen Poſten vor den Piqvenirern.
  • Soumel, Stadt im Koͤnigreich Ben - gala, nicht weit vom Fluß Gange. Es iſt daſelbſt ein beruͤhmtes Dia - manten-Bergwerck.
  • Soun, Soen, Tsoun, alſo nennet man die vornehmſten und gewoͤhnlich - ſten Schiffe in China, es ſeyen Krieges - oder Kauffartey-Schiffe.
  • Soune, Suna, eine von den Orcadi - ſchen Jnſuln, nicht weit von der Schottlaͤndiſchen Kuͤſte, allwo viel Schiffer Steine gewoñen werden.
  • Sour, Sura, Fluß im Hertzogthum Luͤxemburg, welcher ſich oberhalbSou SpaTrier in die Moſel ergeuſt.
  • Souriquois, gewiſſe wilde Voͤlcker, welche in der Provintz Arcadia in Neu-Franckreich wohnen.
  • Sourdine iſt ein kleines rundes Holtz, welches unten in die Trom - pete geſtecket wird, wenn man den Schall daͤmpffen will.
  • Soutcaſt, Stadt in Hantshire.
  • Southam, Stadt in Warvvichshire.
  • Southampton, Haupt-Stadt in der Provintz Hant, am Einfluß des Flußes Teſt, nebſt einem Schloß, Calshot genant. Sie hat einen beruͤhmten Hafen, welcher Ham - pton-Water genennet wird.
  • Southerland, Provintz in Nord - Schottland, welche gegen Nor - den an Caithneß und Strathna - vern, gegen Weſten an Aſſint, ge - gen Suͤden an Roß und gegen Oſten an das Schottlaͤndiſche Meer grentzet. Sie iſt fruchtbar an Getreyde und Wieſewachs, auch findet man darinnen Eyſen und Schiffer-Steine.
  • Southold, Stadt in Suffolk.
  • South Ulſter, Ultonia Auſtralis, Land - ſchafft in Terra del fuogo in Suͤd - America.
  • South Walles, ſuche Walles.
  • Soutmoulton, Stadt in Devonshire.
  • Soutvvark, Stadt in Surrey.
  • Soutvvel, Stadt in Nottingham.
  • Souto, kleine Stadt in der Provintz Entre Duero y Minho.
  • Souveraineté, die hoͤchſte und un - umſchraͤnckte herrſchafftliche Ge - walt, welche keine andere Herr - ſchafft, als Gott, uͤber ſich erkennet.
  • Spa, Vicus Spadanus, Flecken im Stifft Luͤttig im Marquiſat Fran - chimont, an den Luͤxemburgiſchen Grentzen, und ſeynd daſelbſt 2. be - ruͤhmte Sauer-Brunnen.
  • Spahis ſeynd Tuͤrckiſche Reuter, wel - che aus des Groß-Sultans Kam - mer bezahlet werden, und unterM m 2derSpader Armee Dienſte thun. Jhre Zahl beſtehet aus 12000. Mann, und ihre Waffen ſeynd ein Sebel nebſt einer Lantze, welche ſie Mis - rak nennen. Einige fuͤhren eine gewiſſe Art Pfeile oder Wurff - Spieſe, Gerit genant, welche 2. Schue lang und an dem einen Ende mit Eiſen beſchlagen ſeynd. Sie haben auch einen Degen, Nahmens Caddareh, welcher kurtz und von einer ſehr breiten und geraden Klinge iſt. Jhr Sold iſt unterſchiedlich, und ſteiget insgemein von 12. biß auf 100. Aſpres vor einen Tag. Wenn der Groß-Sultan perſoͤnlich zu Felde gehet, ſchencket er jedem Spahi 5000. Aſpres. Jedoch iſt ihre Armee im Kriege nichts an - ders, als ein verwirreter Hauffe, und marſchiren ſie ohne Qrd - nung.
  • Spalatro, Spalatum, große Stadt in Dalmatien, welche ihrer Lage we - gen feſte iſt, indem ſie auf einer kleinen Halb-Jnſul liegt, die ver - mittelſt einer ſchmalen Erd - Zunge an dem feſten Lande hen - get, und allwo nur ein enger Paß iſt, den eine Feſtung, einen Musqveten-Schuß von der Stadt gelegen, bedecket. Auf zwey Spitzen der Halb-Jnſul ſeynd noch 2. Schantzen, und die Stadt an ſich ſelbſt hat gute Baſtionen. Sie gehoͤret den Venetianern.
  • Spalding, Stadt in Lincolnshire.
  • Spalt, kleine Stadt, Schloß und Amt im Biſchoffthum Aichſtaͤdt.
  • Spandau, Stadt und beruͤhmte Fe - ſtung am Fluß Havel, nebſt einer feſten Citadelle, in der Mittel - Marck.
  • Spanheim, Sponheim, Graffſchafft in der Unter-Pfaltz. Gegen O - ſten grentzet ſie an die Chur-Pfaͤl - ziſche Laͤnder, gegen Norden anSpadas Ertz-Stifft Maintz, gegen Weſten an das Trieriſche, und ge - gen Suͤden an die Hertzogthuͤmer Lothringen und Zweybruͤck. Sie wird eingetheilet in die foͤrdere und hintere Graffſchafft. Von der foͤrderen beſitzet der Chur - fuͤrſt von Pfaltz 3. Fuͤnfftheile nebſt der Haupt-Stadt Creutz - nach, die Marggraffen von Ober - Baden aber beſitzen die uͤbrigen beyden Theile, welchen auch ein Antheil an dem Schloß zu Creutz - nach gehoͤret. Die hintere Graff - ſchafft gehoͤret dieſen Marggraf - fen zum halben Theil, die andere Helffte aber den Pfaltzgraffen von Birckenfeld.
  • Spanien, Spagna, Eſpagne, Hiſpa - nia, iſt eine große Halb-Jnſul in Europa, welche gegen Nord-Oſt von Franckreich durch das Pyre - naͤiſche Gebuͤrge abgeſondert wird, ſonſten aber an den Ocea - num, das Stretto di Gibraltar und das Mittellaͤndiſche Meer gren - tzet. Die Lufft darinnen iſt warm, das Erdreich aber ſo wohl wegen des Sandes und der Gebuͤrge, als auch wegen Nachlaͤßigkeit der Einwohner an Getreyde nicht fruchtbar. Jedoch wachſen viele Baum-Fruͤchte an, Sineſiſchen Aepffeln, Pomerantzen, Citronen, Oliven u. d. m. auch iſt die Wolle daſelbſt ſehr gut. Dieſe Halb - Jnſul beſtehet aus Caſtilien, Ara - gonien und Portugal, unter wel - chen das letztere ſeinen beſondern Koͤnig hat, die beyde erſtere aber dasjenige Reich ſeynd, welches man in beſonderem Verſtande das Koͤnigreich Spanien nen - net, und welches in die Laͤnge wie auch in die Breite ungefehr 150. Deutſche Meilen haͤlt. Die Ein - wohner dieſes maͤnnlichen Erb - Koͤnigreichs, welches eine pureMo -Spa SpeMonarchie iſt, ſeynd alleſamt Roͤmiſch-Catholiſch, und ihr Mo - narche wird der Catholiſche Koͤ - nig, ſein erſtgebohrner Sohn a - ber der Printz von Aſturien ti - tuliret. Es wird aber daßelbe wiederum in zwey Koͤnigreiche abgeſondert, welche ſeynd das von Caſtilien und das von Ara - gonien. Jnsgemein aber thei - let man gantz Spanien in 14 Provintzen, nemlich in Gallicien, Aſturien, Biſcaya, Navarra, Ara - gonien, Cataloni en, Valentia, Murcia, Granada, Andaluſien, Neu-Caſtilien, Eſtremadura, Alt-Caſtilien und Leon. Hierzu gehoͤren noch die Jnſuln Ma - jorca, Minorca, Yvica und Formen - tera.
  • Spaniſche Reuter, ſuche Cheval de Friſe.
  • Sparenberg, feſtes Schloß in der Graffſchafft Ravensberg bey Bielefeld.
  • Spartivento, ein Vorgebuͤrge zu aͤuſ - ſerſt in Calabria oltra. Hiervon hat der Golfo di Spartivento ſeinen Nahmen.
  • Spechia, Haupt-Stadt einer kleinen Marggraffſchafft, unter das Her - tzogthum Guaſtalla gehoͤrig.
  • Speckfeld, Herrſchafft in Fran - cken, den Freyhern von Limburg gehoͤrig.
  • Speshart ein Wald in Francken, zwiſchen Franckfurt und der Ab - tey Fulda.
  • Spetia, ſuche Spezza.
  • Spey, Spea, einer von den großen Fluͤßen in Schottland, welcher aus dem See Spey hervor koͤmt, und ſich unterhalb Bog de Gicht ins Meer ergeuſt.
  • Speyer, Spirenſis Epiſcopatus, Bi - ſchoffthum im Ober-Rheiniſchen Kreis in der Unter-Pfaltz, wel - ches der Rhein in 2. Theile ab -Spe Spiſondert, und iſt demſelben die Probſtey Weiſſenburg einverlei - bet. Der ietzige Biſchoff iſt der Chur-Fuͤrſt zu Trier, und die Haupt - Stadt Speyer liegt am Rhein auff jener Seiten, allwo ſich das kleine Waßer Speyer hinein ſtuͤrtzet. Der Rath und die meiſten Buͤrger ſeynd Evange - liſch, die Roͤmiſch-Catholiſche a - ber beſitzen den Dom, welcher im vorhergehenden Kriege durch die Frantzoſen verwuͤſtet worden iſt. Sie liegt 4. Meilen von Worms.
  • Spezza, la Spetia, Speccia, kleine Stadt an einem Huͤgel am Golfo di Spezza, den Genueſern gehoͤ - rig. Dieſer Golfo iſt ein kleiner Meer-Buſen des Liguſtiſchen Meeres, an deßen Hafen viele Forts erbauet ſeynd, um die Schif - fe zu bedecken.
  • Spicimir, Stadt in der Woywod - ſchafft Siradien.
  • Spiegel, Arcaſſe, iſt derjenige mit Bilderwerck gezierte Theil hin - ten am Schiff, welcher von dem Hinter-Steven ab hinauf biß an die Cajute, und ſonderlich in den Fregatten oben gleich, unten a - ber, nach Proportion des Schif - fes, in die Runde ſpitzig zuge - het.
  • Spiegelberg, Graffſchafft zwiſchen Hameln und Hildesheim, dem Fuͤrſten von Naßau gehoͤrig.
  • Spill, iſt eine gewiſſe Machine auff einem Schiffe, womit die Ancker - Touwen eingewunden werden.
  • Spillisby, Stadt in Lincolnshire.
  • Spinalonga, Feſtung auff der Jn - ſul Candia, am Golfo di Spina - longa, auff einer kleinen Jnſul, woſelbſt ſie einen guten Hafen hat.
  • Spinarza, Cherveſta piccola, Fluß in Albanien, welcher ſich zwiſchen den kleinen Staͤdten SpinarzaM m 3undSpi Spound Pirgo in den Golfo di Vene - zia ergeuſt.
  • Spirnazza, ſuche Stromio.
  • Spir, le Val de Spir, Vallis Pyrri, ein gewiſſes Gebiet in Rouſſillon, laͤngs dem Fluß Tech.
  • Spireo, ein Vorgebuͤrge in Sacanien in Morea, bey der Stadt Epidauro.
  • Spiritu Santo, Stadt und Capitania in Braſilien, welche die Spanier beſitzen.
  • Spiritu Santo, Stadt in Neu-Spa - nien.
  • Spiritu Santo, Rio de lo Spiritu San - to, Fluß im Koͤnigreich Monomo - tapa, welcher ſich in das Æthio - piſche Meer ergeuſt.
  • Spithead, Stadt und Hafen unweit Portsmouth in Hantshire.
  • Spizberg, Montes Acuti, eines von den Noͤrdlichen unbekanten Laͤn - dern hinter Nova Zembla gegen den Polum Arcticum. Derjeni - ge Theil, welcher am naͤheſten ge - gen Oſten lieget, wird Neu - Friesland genennet.
  • Spoleto, Hertzogthum in Jtalien, welches gegen Oſten an Abruzzo, gegen Suͤden an Sabina und das Patrimonium Petri, gegen Weſten an das Orvietano und Perugino, gen Norden aber an Urbino und die Marca d Ancona grentzet. Es gehoͤret dem Paͤbſtlichen Stuhl, und die Haupt-Stadt Spoleto liegt am Fluß Marogia an einem Huͤgel. Sie hat ein feſtes Schloß, und ein Biſchoffthum, unmittelbar unter den Pabſt ge - hoͤrig. Allein durch die A. 1703. entſtandene Erdbeben iſt ſie faſt gantz verwuͤſtet worden.
  • Sponheim, ſuche Spanheim.
  • Sporades Inſulæ ſeynd diejenigen Jnſuln des Archipelagi, welche an den Aſiatiſchen Grentzen liegen.
  • Sporen ſeynd auff einem Schiff viereckichte in den Kiel-SchwinSpr Stagemachte Loͤcher, darinnen die Maſten ruhen.
  • Spree, Spreha, Fluß, welcher im Boͤhmiſchen Gebuͤꝛge an den Meiſ - niſchen und Lauſitzer-Grentzen entſpringet, und ſich, Spandau gegen uͤber, in die Havel ergeuſt.
  • Spremberg, die Reſidentz Hertzog Heinrichs zu Sachſen-Merſe - burg, in der Nieder-Lauſitz gele - gen, 9. Meilen von Dreßden.
  • Sprottau, Stadt im Fuͤrſtenthum Glogau.
  • Spuye, alſo wird der Canal genennet, welcher von Harinekvliet biß an die alte Maas gehet.
  • Squillace, Scyllaceum, Stadt nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums, am Fluß Fuvelone, nicht weit vom Golfo di Squillace, in Calabria ol - tra. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Reg - gio, und der Golfo di Squillace iſt ein Theil des Joniſchen Meeres.
  • Sremo, Sremick, Sranen-Stadt, eine Stadt in der Woywodſchafft Poſen.
  • Srensko, Stadt in der Woywod - ſchafft Ploczko.
  • Sſclakowice, Stadt der Koͤnigli - chen Kammer in Boͤhmen im Kaurzimer-Kreiſe.
  • Staats-Miniſtre, ſuche Miniſtre.
  • Stablo, Abbatia Stabulenſis, eine Ab - tey Benedictiner-Ordens im Luͤt - tiger Lande. Der Abt iſt ein un - mittelbarer Stand des Reichs, und der Flecken Stablo liegt am Fluß Rechte.
  • Stabs-Fourirer ſorget vor die Quartiere des Stabes, und muß allen Proviant nebſt andern Nothwendigkeiten vor denſelben anſchaffen.
  • Stabs-Quartiermeiſter machet Quartier vor den Stab, und weiſet iedem ſein Quartier an, es ſeye im Felde oder in der Garniſon.
  • Stade, wohlbefeſtigte Stadt im Hertzogthum Bremen, wo der Fluß Schwinge in die Elbe faͤl - let. Allhier iſt die Schwedi - ſche Regierung des ietzt-gedach - ten Hertzogthums.
  • Stadia, kleine Stadt am Golfo di Salonichi in Macedonien.
  • Stadt am Hof, eine kleine Stadt jenſeit der Regenſpurger-Bruͤcke in Unter-Bayern, im Rent-Amt Straubing.
  • Stadtberg, kleine Stadt im Her - tzogthum Weſtphalen, am Fluß Dymel. Jhre Befeſtigungs - Wercke ſeynd geſchleiffet.
  • Stadthagen, kleine Stadt in der Graffſchafft Schaumburg.
  • Stadthalter von Holland iſt ſtetswaͤhrender Praͤſident des Staats-Rathes, und hat das Begnadigungs-Recht uͤber die Verbrecher, auch hat er Macht, die Obrigkeitliche Perſonen zu erwehlen, indem er aus 3. von den Staͤdten vorgeſchlagenen Per - ſonen eine erwehlen kan. Unter ſeinem Nahmen werden alle De - creta ausgefertiget, und thut er den Ausſpruch in wichtigen Streitigkeiten zwiſchen denen Staaten.
  • Stafanger, ſuche Stavanger.
  • Stafetta iſt in Franckreich ein Cou - rier, welche zwey Wegweiſer oder Begleiter bey ſich hat. Jnsge - mein aber heiſſet es ein Poſtillon, welcher außer der gewoͤhnlichen Poſt-Zeit mit Briefen abgeſchi - cket wird. Jn Spanien iſt Eſta - fetta der ordentliche Poſtillon mit den Briefen.
  • Staffelſtein, kleine Stadt und Amt im Biſchoffthum Bamberg.
  • Staffora, Fluß in der Landſchafft Pa - veſano im Hertzogthum Meyland, welcher ſich in den Po ergeuſt.
  • Staffordshire, Provintz in Engel -Staland, welche gegen Oſten an Dar - by, gegen Norden an Cheſter, gegen Weſten an Shrop, und ge - gen Suͤden an Worcheſter und Warvvick grentzet. Sie iſt ge - gen Norden bergigt und wuͤſte; dargegen hat ſie viel Eyſen und Stein-Kohlen. Die Haupt - Stadt Stafford liegt am Fluß Savv.
  • Stagnara, Tuͤrckiſche Stadt in Ro - manien, am ſchwartzen Meer.
  • Stagno, kleine Stadt in Dalma - tien auff der Halb-Jnſul Sabion - cello, nebſt einem Hafen und Bi - ſchoffthum, welches unter dem Ertz-Biſchoff von Raguſa ſte - het. Sie gehoͤret der Republic Raguſa.
  • Stain, ſuche Stein.
  • Staindrop, Stadt in Durham.
  • Stalimene, Lemnos, eine der vor - nehmſten Jnſuln des Archipela - gi, zwiſchen dem Berge Athos und der Halb-Jnſul Romania. Es waͤchſet vortrefflicher Wein auff derſelben, und findet man allhier die Terram ſigillatam. Sie iſt volckreich, gehoͤret den Tuͤrcken, und heißet die Hauptſtadt gleich - falls Stalimene, allwo ein Grie - chiſcher Ertz-Biſchoff wohnet.
  • Stallmeiſter, Groß-Stallmeiſter von Franckreich, Grand Ecuyer de France, vergiebt faſt alle Chargen des großen und kleinen Koͤnigli - chen Marſtalles; ſorget vor den Unterhalt ſolcher Marſtaͤlle und Stutereyen, und muͤſſen diejeni - ge, welche Academien oder Rit - ter-Schulen auffrichten wollen, bey ihm um Erlaubniß bitten. Man nennet ihn insgemein Mon - ſieur le Grand.
  • Stambol, alſo nennen die Tuͤrcken die Stadt Conſtantinopel.
  • Stampalia, Aſtypalæa, eine Jnſul des Archipelagi, nebſt der StadtM m 4Stam -StaStampalia. Sie gehoͤret den Tuͤrcken.
  • Stampol Effendi iſt der oberſte Rich - ter in buͤrgerlichen und peinlichen Sachen zu Conſtantinopel.
  • Standarte, alſo wird die Fahne auff einer Galere genennet. Bey der Reuterey gebrauchet man die Standarten an ſtatt der Fah - nen, und ſeynd ſie viel kuͤrtzer und ſchmaͤler, als dieſe.
  • Standia, kleine Jnſul des Archipela - gi, nicht allzu weit von der Stadt Candia. Sie hat 2. Haͤfen, aber keine Einwohner.
  • Stanes, Stadt in Middleſex.
  • Stanford, Stadt in Northampton, wie auch eine in Lincoln am Fluß Weland.
  • Stanislanow, Stadt in der Woy - wodſchafft Maſovien.
  • Stanz, Stanzſtaͤdt, ein guter Flecken am Lueerner-See im Canton Unterwalden, und iſt es der Haupt-Ort in Unterwalden nied dem Wald.
  • Starenberg, ein Schloß und Stamm-Haus der Graffen von Starenberg, in Nieder - Oeſter - reich gelegen.
  • Stargard, eine Herrſchafft im Her - tzogthum Mecklenburg an den Bꝛandenburgiſchen Grentzen. Sie gehoͤret dem Hertzog von Mecklen - burg-Streliz, und die Haupt - Stadt heißet gleichfalls Star - gard oder Stargardia vetus.
  • Stargard, Neu-Stargard, Stargar - dia nova, Haupt-Stadt in Hinter - Pommern gelegen. Der Fluß Jhne fließet vorbey, welcher ſich nachmahls in die Oder ergeuſt.
  • Stargarden, Stadt in der Woy - wodſchafft Marienburg.
  • Staro Ruſſa, Ruſſa Magna, ſchoͤne Stadt am Fluß Ilment in Novo - grod Weliki.
  • Staroſten ſeynd Lands - oderStaAmts-Hauptleute uͤber die Koͤ - niglichen Staͤdte und Schloͤßer in Polen, und haben ſie die Auf - ſicht uͤber die Koͤniglichen Ein - kuͤnffte, auch veꝛwalten ſie das Ju - ſtiz-Weſen.
  • Starzicz, Stadt in der Woywod - ſchafft Poloczko.
  • Staſow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Staßfurt, Stadt im Hertzogthum Magdeburg, allwo Saltz-Wercke zu finden ſeynd.
  • Staten Eyland, Inſula Ordinum, die - ſen Nahmen fuͤhren 3. Jnſuln, weil ſie von den Hollaͤndern ent - decket worden ſeynd. Die eine liegt auff dem Eys-Meer, nicht weit von Moſcau, wohin ſie auch gehoͤret. Die andere findet man auff dem Magellaniſchen Meer, und die dritte auff dem Oceano Orientali, zwiſchen Jeſſo und Yupi in der Tartarey.
  • Station, alſo wird in Rom die Befuͤ - chung gewiſſer Kirchen genen - net, welche in einer gewiſſen zu ſolcher Andacht beſtimmeten Zeit geſchiehet.
  • Stato delli Preſidii, ſuche Preſidii.
  • Stavanger, Provintz in Norwe - gen, welche gegen Norden an Ag - gerhus und Bergen liegt, ſonſten aber uͤberall vom Meer umfloſſen wird. Sie iſt die temperirteſte, volckreichſte und am beſten ge - bauete Gegend in Norwegen. Die Haupt-Stadt Stavanger liegt an der Kuͤſte, und ihr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Drontheim.
  • Stavelo, ſuche Stablo.
  • Stavenhagen, Stadt an den Pom - meriſchen Grentzen im Hertzog - thum Mecklenburg, dem Hertzog zu Mecklenburg-Schwerin gehoͤ - rig.
  • Staveren, Stavria, Stadt in Fries -landSteland an der Suͤder-See, Enck - huyſe gegen uͤber. Der Sand hat ihren Hafen faſt gatz unbrauchbar gemachet.
  • Steeghers, kleine Stadt am Fluß Lis, im Deutſchen Flandern.
  • Steenbergen, Stenoberga, kleine befe - ſtigte Stadt im Hollaͤndiſchen Brabant, und nicht weit darvon liegt das Fort Steenbergen. Sie gehoͤret den Erben Wilhelms des III. Koͤnigs in Engelland.
  • Steenkercken, kleines Dorff in Hen - negau, der Kron Spanien zuge - hoͤrig.
  • Steenvvick, Stenovicum, einiger ma - ſen befeſtigte kleine Stadt am Fluß A a, in Friesland.
  • Stegeborg, kleine Stadt an der Kuͤſte in Oſt-Gothland, nebſt ei - nem guten Hafen, wohin viel Schiffe kommen.
  • Steigerwald, ein Wald im Biſchoff - thum Bamberg.
  • Stein, Stadt an der Donau, in Un - ter-Oeſterreich, dem Staͤdtlein Mautern gegen uͤber. Es iſt da - ſelbſt ein austraͤglicher Zoll.
  • Stein, kleine Stadt am Fluß Wei - ſtriz, in Ober-Crain.
  • Stein, Ganodurum, kleine Stadt am Rhein in der Schweiz. Sie ſte - het unter dem Schutz des Cantons Zuͤrch.
  • Steinach, kleine Stadt und Amt im Biſchoffthum Bamberg.
  • Steinau, Stadt im Fuͤrſtenthum Wolau.
  • Steinbach, kleine Stadt in Ober - Baden, eine halbe Meile von der Reſidentz-Stadt Baden.
  • Steinford, ſuche Stenford.
  • Steinegg, Vogtey im Tuͤrgow, dem Canton Zuͤrch gehoͤrig.
  • Steinheim, kleine Stadt und Schloß am Mayn, in Francken, zwiſchen Franckfurt und Aſchaf -Stefenburg. Sie gehoͤret dem Chur - Fuͤrſten zu Mainz.
  • Stella, Tilaventum minus, Fluß in Friaul, welcher ſich zwiſchen dem Einfluß des Tajamento und der Stadt Marano in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Stenay, Stenaum, kleine befeſtigte Stadt zu Champagne gehoͤrig, wiewohl ſie eigentlich im Hertzog - thum Bar liegt. Sie hat eine feſte Citadelle, und liegt an der Maas.
  • Stendel, Haupt-Stadt in der al - ten Marck, am kleinen Fluß Ucht, nicht weit von der Elbe, 7. Meilen von Magdeburg gelegen.
  • Stenford, Graffſchafft in Weſtpha - len, den Graffen von Bentheim - Stenford gehoͤrig. Die Haupt - Stadt Stenford liegt am Fluß Vecht.
  • Stepanow, Stadt in der Woywod - ſchafft Kiow.
  • Stephanswert, kleine Feſtung im Spaniſchen Geldern, auff einer kleinen Jnſul, welche die Maas machet. Sie wurde A. 1702. durch die Hollaͤnder erobert.
  • Sterling, Provintz in Suͤd-Schott - land, laͤngs dem Fluß Forth. Die Haupt-Stadt Sterling liegt an ietzt-gedachtem Fluß, und hat ein ziemlich feſtes Schloß.
  • Sternberg, ein Dorff nebſt einem ſehr großen auff einem Berge liegenden Chur-Bayeriſchen Schloß, bey dem Wurm-See in Bayern gelegen.
  • Sternberg, Stadt im Hertzogthum Mecklenburg, dem Hertzog zu Mecklenburg-Schwerin gehoͤ - rig.
  • Sternberg, ein gewißes Gebiet in der neuen Marck Brandenburg, zwiſchen der Warte und Oder ge - gen die Schleſiſche Grentzen. M m 5DieSteDie vornehmſte Stadt darinnen heißet gleichfalls Sternberg.
  • Stern-Schantze, Fort à etoile, eine kleine Schantze, welche aus ein - und ausgehenden Winckeln ohne Flancs beſtehet; daher ſie die Ge - ſtallt eines Sterns bekoͤmt. Sie beſtehet aus 5. biß 8. Spitzen: Alldieweil aber die viereckichte Redouten geſchwinder auffgebau - et werden koͤnnen, und eben ſolche Wuͤrckung thun, als die Stern - Schantzen, ſo ſeynd dieſe wenig mehr gebraͤuchlich.
  • Sterzingen, kleine Stadt am Fluß Eiſock in Tyrol, an der Land - Straße nach Jtalien, zwiſchen Brizen und Jnſpruck, 9. Meilen von dieſer ietzt-gedachten Stadt. Sie hat ein Silber-Bergwerck, und werden daſelbſt gute Degen - Klingen gemachet.
  • Stetin, Haupt-Stadt in Vor - Pommern im Stetiniſchen Di - ſtrict, an der Oder. Sie iſt feſt, und hat eine feſte Citadelle.
  • Stetin, ſuche Neu-Stetin.
  • Steven, Voor-Steven, iſt derjenige Theil, wo ſich das Foͤrdertheil ei - nes Fahrzeuges endiget.
  • Steuerbord, ſuche Stuurboord.
  • Steuermann, ſuche Pilote.
  • Steuer-Ruder, Roer, Stuur, Gou - vernail, iſt ein zugerichtetes Stuͤ - cke Holtz, welches am Hinter - Theile des Schiffes feſt gemachet iſt, und welches darzu dienet, daß man das Schiff regieren, auch dahin lencken kan, wohin man es haben will.
  • Stevvard, the Lord High Stevvard of England, iſt eineꝛ deꝛ vornehmſten Bedienten des Engliſchen Ho - fes. Heutiges Tages iſt kein dergleichen beſtaͤndiger, Miniſtre; ſondern der Koͤnig erwehlet ei - nen darzu, wenn deſſen Verrich tungen noͤthig ſeynd; Zum Exem -Stipel, wenn einem Pair des Koͤnig - ꝛeichs wegen des Hochveꝛraths deꝛ Proceß gemachet werden ſoll, und alsdenn vertritt er das Amt eines Richters.
  • Stevvard, the Lord Stevvard of the Kings Houshold iſt der Koͤnigliche Groß-Haus-Hofmeiſter in En - gelland, welchem alle Koͤnigliche Bediente bey Hof gehorchen muͤßen. Sein Kennzeichen iſt der weiße Stab, welchen er ſtets vor dem Koͤnige hertraͤget. Wenn er aber ſelbſt ausfaͤhret, ſo laͤſt er denſelben durch einen Laquayen mit bloſem Haupte vor ſich her - tragen. Wenn der Koͤnig bey Eroͤffnung des Parlamentes zu - gegen iſt, ſo begleitet ihn dieſer Lord, und empfaͤnget von allen Gliedern des Unter-Hauſes den Eyd der Treue,
  • Steyer, Styra, kleine Stadt und Schloß in Ober-Oeſterreich, auff einem Berge, an welchem ſich die Fluͤße Steyer und Ens vereini - gen. Sie treibet einen ſtarcken Eyſen-Handel.
  • Steyermarck, Stiria, Hertzog - thum im Oeſterreichiſchen Kreis, welches gegen Norden an das Ertz-Hertzogthum Oeſterreich, gegen Weſten an das Ertz-Bi - ſchoffthum Saltzburg und an Kaͤrndten, gegen Suͤden an Crain, und gegen Oſten an Un - garn grentzet. Das Erdreich darinnen iſt bergicht, iedoch fruchtbar an Getreyde, Gras, und an etzlichen Orten auch an Wein. Dieſes Land wird ein - getheilet in Ober - und Nie - der-Steyermarck und in die Graffſchafft Cilley, und ge - hoͤret es dem Hauſe Oeſter - reich.
  • Stierboord, ſuche Stuurboord.
  • Stieren, Stuuren, Gouverner, heiſſetſoStiſo viel, als das Steuer-Ruder an einem Schiffe regieren.
  • Stierman, ſuche Pilote.
  • Stier-Gefechte iſt ein gefaͤhrlicher Zeitvertreib in Spanien und vor - nemlich zu Madrid, welcher etzli - che Tage nach einander waͤhret, und geſchiehet derſelbe, wenn man das Feſt eines oder des andern Heiligen, oder das Beylager, wie auch die Geburt eines Printzen vom Gebluͤt feyert. Alsdenn ver - fuͤget ſich der Koͤnig nebſt den Per - ſonen vom Koͤniglichen Hauſe auf die Galerien eines Palaſtes, el Conſiſtorio genant, die Geſandten aber ſetzen ſich gegen uͤber. Die Stier-Streiter ſeynd vornehme Perſonen, und an dergleichen fey - erlichen Tagen ſeynd ſie ſchwartz gekleidet; ihre Creados oder vor - nehmſten Laquaͤyen aber gehen koſtbar, und zum oͤfftern wie Tuͤr - cken, Mohren oder Wilde geklei - det. Man laͤſſet nicht mehr als einen Stier auf einmal loß, und ficht auch nur ein eintziger Streiter mit ihm, entweder mit der Lantze oder mit Rejonnes, wel - ches eine Art gewiſſer Wurff - Spieſe iſt. Wenn der Stier aus dem Stall, welcher zu Ende des Platzes iſt, gelaſſen wird, begiebt ſich der Streiter ein wenig auf die Seite, und wenn das wuͤtende Thier vorbey laͤuffet, bemuͤhet er ſich, demſelben einen Stich in den Hals zu geben. Toͤdtet er ihn a - ber alsdenn nicht, ſo iſt er ſchul - dig vom Pferd zuſteigen, und den Stier mit dem Sebel zu erlegen, welches ein Empeno genennet wird. Beſiehe das Wort Tau - readores.
  • Stigliano, Flecken in Baſilicata, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums.
  • Stiron, Siſterio, kleiner Fluß im Par -Sti Stomeſano, welcher ſich in den Fluß Taro ergeuſt.
  • Stirum, Flecken am Fluß Roͤr, im Hertzogthum Berg, nebſt dem Ti - tul einer Graffſchafft.
  • Stobnitz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Stochem, kleine Stadt im Stifft Luͤt - tig, am lincken Ufer der Maas.
  • Stockach, Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Nellenburg in Schwaben, am Fluß Stockach.
  • Stockbridg, Stadt in Hantshiro.
  • Stockholm, Holmia, Haupt - und Koͤnigliche Reſidentz-Stadt in Schweden, in der Provintz Up - land gelegen, wo der See Meler in die Oſt-See fließet. Sie iſt groß, und iſt auf 6. Jnſuln auff Pfaͤle gebauet. Nebſt den 6. Theilen woraus ſie beſtehet, fin - det man auch noch auf dem feſten Lande zwey große Vorſtaͤdte, und weil ihr Hafen einer der beqvem - ſten und ſicherſten an der Oſt-See iſt, ſo wird daſelbſt große Hand - lung getrieben. Sie iſt von Na - tur feſte, und hat eine feſte Cita - delle, auf welcher das Koͤnigliche Schloß lieget, das aber A. 1697. einen großen Brand-Schaden er - litten hat.
  • Stoczow, kleine Stadt an der Wei - xel im Fuͤrſtenthum Teſchen.
  • Stoechades, ſuche Hieriſche Jnſuln.
  • Stoͤr, Fluß im Hertzogthum Hol - ſtein, welcher ſich unterhalb Gluͤck - ſtadt in die Elbe ergeuſt.
  • Stola iſt eine lange und breite Bin - de, mit 3. Creutzen gezieret, welche vom Halſe auf beyden Seiten biß auf die Fuͤße herunter henget. Die Roͤmiſch-Catholiſche Prieſter tra - gen ſie uͤber einem Chor-Hemde, und binden ſie creutzweiſe uͤber den Bauch, wenn ſie Meße le - ſen.
  • Stolberg, kleine Stadt in Meißen,imStoim Ertzgebuͤrgiſchen Kreiſe, vor - mahls der Tuchmacherey wegen beruͤhmt.
  • Stolberg, Graffſchafft in Thuͤrin - gen, zwiſchen den Graffſchafften Mansfeld, Schwartzburg und Hohenſtein, und dem Fuͤrſten - thum Anhalt. Sie gehoͤret den Grafen von Stolberg, und die Haupt-Stadt, wo das Graͤffliche Reſidentz-Schloß iſt, heiſſet gleich - falls Stolberg. Die Grafen von Stolberg beſtehen aus 2. Haupt-Linien, nemlich aus der Aeltern oder Wernigerodiſchen und aus der Juͤngeren oder Stol - bergiſchen. Die Aeltere theilet ſich wiederum in die Wernigero - diſche und Gruderiſche.
  • Stolhofen, ein Paß und kleine Stadt in Ober-Baden am Rhein auf dieſer Seiten, 4. Meilen von Strasburg. Sie iſt befeſtiget, und mit Moraſt umgeben.
  • Stolpe, Haupt-Stadt im Hertzog - thum Wenden und Pommern. Sie iſt klein, und hat ein altes Schloß, und liegt 14. Meilen von Dantzig.
  • Stolpen, kleine Stadt, Amt und feſtes Schloß auf einem Berge im Meißniſchen Kreiſe, dem Churfuͤr - ſten zu Sachſen gehoͤrig.
  • Stolzenau, Stadt in der Graff - ſchafft Hoya. Sie gehoͤret den Hertzogen zu Braunſchweig und Wolffenbuͤttel.
  • Stooter, eine Muͤntze in Holland, wel - che zwey und einen halben Schil - ling gilt.
  • Stopke, ein Dorff im Fuͤrſtenthum Halberſtadt, deſſen Bauern im Schachtſpiel ſehr erfahren ſeynd.
  • Stoppers, Honde-pinten, Bosſes, ſeynd auf den Schiffen Seile von mittelmaͤßiger Laͤnge, an den En - den mit Knoten, deren man ſich ge - braucht die Loͤcher zu verſtopffen, welche durch feindliche Kugeln,Sto Stroder auf andere Weiſe ins Schiff gekommen ſeynd.
  • Storace, ſuche Nimpa.
  • Stormarn, iſt der Suͤdliche Theil des Hertzogthums Holſtein, zwi - ſchen den Fluͤßen Elbe, Stoͤr, Trave und Bille. Dieſe Land - ſchafft begreiffet 3. Theile, nemlich Weſt-Stormarn, Oſt-Stor - marn und die Graffſchafft Pin - nenberg.
  • Stour, Fluß in Engelland, welcher an den Grentzen der Provintzen Eſſex und Suffolk fließet, und ſich zu Harvvich ins deutſche Meer ergeuſt.
  • Stozingen, kleine Stadt und Schloß in Schwaben, der Stadt Ulm ge - hoͤrig.
  • Strakoniz, Stadt nebſt einem Schloß im Prachenſer-Kreis in Boͤhmen. Sie iſt die Reſidentz des Groß-Priors vom Malteſer-Oꝛden.
  • Stralen, Feſtung im Spaniſchen Gel - dern, welche die Frantzoſen um das Jahr 1672. geſchleiffet haben.
  • Stralſund, große und beruͤhmte Hanſee - und Handels - Stadt im Barthiſchen Diſtrict in Vor-Pom - mern, an der Meer-Enge Gella, der Jnſul Ruͤgen gegen uͤber. Sie iſt befeſtiget, und liegt zwiſchen dem Meer und dem See Francken; dergeſtalt daß man nicht anders, als uͤber einen engen Damm, wel - chen eine Schantze bedecket, hin - einkommen kan.
  • Strand-Friſen, ein ziemlich großes Gebiet im Hertzogthum Schles - wig laͤngs dem Deutſchen Meer, und begreiffet daſſelbe die Aem - ter Eyderſtadt und Huſum ſamt einem Theil der Aemter Flens - burg und Tonderen.
  • Strangfort, Flecken in Ulſter, in der Graffſchafft Dovvne, an der Baye Strangfort, allwo ein weiter Ha - fen iſt.
  • Strasburg, Argentina, Argentora - tum, große, ſchoͤne und wohlbefe - ſtigte Stadt in Nieder-Elſaß, nicht weit vom Rhein jenſeit, wo die kleinen Fluͤße Jll und Bruſche zuſammen fließen, und gehet uͤber den Rhein eine hoͤltzerne Bruͤcke. Sie hat eine feſte Citadelle, welche ein regulier Fuͤnffeck iſt, eine Uni - verſitaͤt, und ein Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff zu Maintz gehoͤret. Dieſe vor - mahlige Reichs-Stadt beſitzet anjetzo der Koͤnig in Franckreich. Sie liegt 4. Meilen von Hagenau und 13. von Speyer.
  • Strasburg, Stratioburgum, kleine Stadt nebſt einem Schloß, am Fluß Dribenz in der Woywod - ſchafft Culm.
  • Strasburg, kleine Stadt in der U - cker-Marck an den Pommeriſchen Grentzen.
  • Strasburg, Stadt und Schloß in Nieder-Kaͤrndten, am kleinen Fluß Gurck, und iſt ſie die ordent - liche Reſidentz des Biſchoffs von Gurck.
  • Straße, ſuche Gibraltar.
  • Straßecz, eine neue Stadt im Ra - konizer-Kreis in Boͤhmen, der Koͤniglichen Kammer zugehoͤrig.
  • Straßen-Fahrer werden in Hol - land diejenige genennet, welche durch das Stretto di Gibraltar oder durch die Straße in das Mittel - laͤndiſche Meer nach den Jtaliaͤni - ſchen Haͤfen und nach Smirna oder an andere Morgenlaͤndiſche Oer - ter fahren.
  • Stratherne, Provintz in Suͤd-Schott - land, zwiſchen Perth, Fife Ment - heit, Broad Albin und Athol. Sie iſt voller Berge und Waͤlder.
  • Strath-Navern, Provintz in Nord - Schottland, welche gegen Oſten am Caithneß, gegen Suͤden an Goutherland und Ros, gegen We -Strſten und Norden aber an das Meer ſtoͤßet. Dieſe Landſchafft iſt kalt, und voller Berge und Seen: Der Einwohner Nahrung aber beſtehet in der Vieh-Zucht.
  • Straton, Stadt in Cornvval.
  • Straubingen, ziemlich große Stadt an der Donau, allwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet, in Nieder-Baͤyern, 6. Meilen unterhalb Regenſpurg, nebſt einer Churfuͤrſtlichen Regie - kung und einem Rent-Amte, wel - ches verſchiedene Gebiete und Pfleg-Gerichte in ſich begreiffet. Sie iſt an einigen Oertern mit 3. Mauren und einem truckenen Graben umgeben.
  • Stravicho, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Romania, an einem kleinen Meer - Buſen.
  • Stravicho, kleine Tuͤrckiſche Stadt in Bulgarien am ſchwartzen Meer.
  • Streiche, ſuche Flanc.
  • Streich-Linie, Ligne de Defenſe, iſt die Weite des Winckels der Cour - tine und des Flanc biß auf die Spitze des gegen uͤber liegenden Bollwercks, welche Weite alſo beſchaffen ſeyn muß, daß man die Spitze des Bollwerckes von ge - dachtem Winckel mit einer Mus - qveten-Kugel beſtreichen oder be - ſchuͤtzen kan.
  • Streitberg / Stadt, feſtes Schloß und Amt in der Marggraffſchafft Culmbach, 3. Meilen von Culm - bach.
  • Strelce, Stadt in der Woywod - ſchafft Jnowlocz.
  • Strelen, kleine Stadt an der Elde im Meißner-Kreiſe.
  • Streliz, kleine Stadt in der Herr - ſchafft Stargard. Sie iſt die Re - ſidentz des Hertzogs von Mecklen - burg-Streliz.
  • Strelizen, waren eine Art Mo - ſcowitiſcher Soldaten mit Feuer - Roͤhren, und konte man ſie faſtmitStrmit den Janitſcharen vergleichen: Anjetzo aber ſeynd ſie gaͤntzlich abgeſchaffet.
  • Strell, Strig, Jſtrigy, Fluß in Siebenduͤrgen, welcher ſich an den Ober-Ungariſchen Grentzen in die Maroſch ergeuſt.
  • Strengnes, Stadt am See Meler in Suͤdermanland. Jhr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Upſal.
  • Streoms, Stromſa, eine von den Or - cadiſchen Jnſuln, welche ſehr klein iſt, jedoch einen guten Hafen hat, den die Hollaͤnder und Engel - laͤnder beſuchen, wenn ſie nach den Schetlaͤndiſchen Jnſuln auf den Fiſch-Fang fahren.
  • Stretto, ſuche Fretum.
  • Stribord, ſuche Stuurboord.
  • Striegau, Stadt am Fuͤrſtenthum Schweidnitz, der Striegiſchen Erde wegen beruͤhmt.
  • Strißin, Stadt in der Woywod - ſchafft Mſcislaw.
  • Strivali, Strofadi, Inſula Strophades, zwey kleine Jnſuln des Joniſchen Meeres. Es wohnet niemand, als Griechiſche Muͤnche auf die - ſen Jnſuln. Auf der groͤſten wach - ſen ſehr viel kleine Roſinen und andere vortreffliche Fruͤchte.
  • Strium, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Stromberg, Amt in der Unter - Pfaltz, dem Churfuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig.
  • Stromberg, kleine Stadt und Schloß und die Haupt-Stadt ei - ner kleinen Burggraffſchafft im Biſchoffthum Muͤnſter, deren Bi - ſchoff als Burggraff zu Strom - berg auf Reichs-Taͤgen im Fuͤr - ſten - Collegio Sitz und Stimme hat.
  • Stromboli, Strongoli, diejenige unter den Lipariſchen Jnſuln, welche am weiteſten gegen Norden liegt. SieStr Stuiſt wegen des Feuer-ſpeienden Berges Stromboli unbewohnet.
  • Stromio, Spirnazza, Pamiſus, Fluß in Morea, welcher ſich in den Golfo di Corone ergeuſt.
  • Stromona, Radini, Iſchar, Strymon, Fluß, welcher im Berge Argentaro in Macedonien entſpringet, und ſich in den Golfo di Conteſſa er - geuſt.
  • Strongoli, kleine Stadt nebſt einem Biſchoffthum und dem Titul eines Fuͤrſtenthums, auf einem ſehr hohen Felſen in Calabria citra. Jhr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Santa Severina.
  • Strongyle, ſuche Naxos.
  • Stroviſi, Verdogna, Tympania, kleine Stadt in Zaconia.
  • Strudel, in der Donau iſt ein ge - faͤhrlicher Ort, nicht weit von dem alten Flecken Strom unterhalb Grein, achthalbe Meilen unter - halb Lintz, und drittehalbe Meile oberhalb Yps. Der Wirbel liegt gleich dabey.
  • Strumeta, Stadt in Natolien, nebſt einem großen Ertz-Biſchoffthum.
  • Strymona, kleine Stadt am Fluß gleiches Nahmens in Macedonien.
  • Struſen, eine gewiſſe Art Moſco - witiſcher Schiffe.
  • Strzibro, Miza, Koͤnigliche Stadt im Pilſner Kreis in Boͤhmen.
  • Stuͤber, iſt im Coͤllniſchen ſo viel, als 6. Saͤchſiſche Pfennige.
  • Stuͤck von Achten, Peſo oder Mat, eine Spaniſche Silber-Muͤntze, welche aus 8. Realen beſtehet, wo - von ſie auch den Nahmen hat.
  • Stuͤcke Geſchuͤtzes, ſuche Canon.
  • Stuͤlingen, kleine Stadt und Schloß in der Graffſchafft Fuͤrſtenberg, nebſt einem Schloß und dem Ti - tul einer Landgraffſchafft.
  • Stuͤver in Holland gilt 8. Deut, o - der 8. gute Pfennige.
  • Stulweißenburg, Alba Regalis,StadtStuStadt und wichtige Feſtung nebſt einem feſten Schloß in Nieder - Ungarn, allwo ſie in einem groſ - ſen Moraſte liegt, alſo daß man nur uͤber 3. Daͤmme, welche mit guten Baſtionen bedecket ſeynd, hinein kommen kan, und iſt ſie An. 1688. durch die Chriſten ero - bert worden. Sie iſt die Haupt - Stadt der Graffſchafft Stulweiſ - ſenburg, und hat 3. Vorſtaͤdte, welche im Moraſte liegen.
  • Stuma, Stadt und Schloß in der Woywodſchafft Marienburg.
  • Stumme am Tuͤrckiſchen Hof, ſuche Bizebani.
  • Stura, alſo heiſſen 3. Fluͤße in der Lombardie. Der eine befindet ſich im Monferrat, und ergeuſt ſich beym Flecken Ponte di Stura in den Po. Der andere entſprin get an den Savoyiſchen Grentzen, und faͤllet oberhalb Turin in den Po. Der dritte entſpringet in der Graffſchafft Nizza, und ergeuſt ſich zu Cheraſco in den Tanaro.
  • Sturbridge, Stadt in Worceſter.
  • Sturm, Aſſaut, iſt ein Anlauff ge - gen eine Feſtung, wenn man ent - weder durch eine gelegete Breche mit Gewalt hinein dringen, oder die Mauern und Waͤlle uͤberſtei - gen will.
  • Sturmiſter, Stadt in Dorcheſter.
  • Stuurboord, Srierbord, Steuerbord, Stribord, Dextribord, Tribord, alſo heißet diejenige Seite des Schiffes, welche demjenigen zur rechten Hand ſtehet, der ſein An - geſichte vom Hintertheil nach dem Foͤrdertheile kehret.
  • Stuurman, ſuche Pilote.
  • Stutgard, Haupt - und Reſidentz - Stadt des Hertzogthums Wir - temberg, faſt mitten im Lande, nicht weit vom Necker gelegen. Sie iſt nicht ſonderlich groß, liegtSua Sudin einem Thal, und hat ein ſchoͤ - nes Reſidentz-Schloß.
  • Suachen, Haupt-Stadt eines Begler - beglic in Africa, am rothen Meer, allwo ſie einen guten Hafen hat.
  • Suana, Sovana, Soana, Stadt auf einem hohen Berge in Sieneſe in Toſcana, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Siena gehoͤrig.
  • Suanes, Souani, gewiße Voͤlcker auf dem Berge Caucaſo, welche ſich Chriſten nennen, aber faſt weder Religion noch Gottesfurcht ha - ben.
  • Subu, Sebou, Fluß im Koͤnigreich Fez, welcher in der Provintz Chaus entſpringet, und ſich zu Mahmora in das Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Succadano, Stadt auf der Jnſul Bor - neo, nebſt einem Hafen.
  • Succadano, großer Fluß auf der Jn - ſul Borneo, welcher ſich in das Jndianiſche Meer ergeuſt.
  • Succuir, Stadt im Koͤnigreich Tan - guth.
  • Succurs, Secours, iſt eine Verſtaͤr - ckung von gewaffneter Mann - ſchafft, welche zu andern Krieges - Voͤlckern ſtoͤſſet.
  • Sucheu, groſſe Stadt in der Provintz Nanking in China, am Fluß Tay. Eine andere Stadt gleiches Nah - mens findet man in der Provintz Queicheu.
  • Suching, Stadt in der Provintz Quangſi in China.
  • Suchuen, Provintz in China, welche gegen Norden an die Provintz Xenſi, gegen Oſten an Huquang, gegen Suͤden an Queicheu und Junnari, gegen Weſten aber an Jn - dien jenſeit des Gangis grentzet.
  • Suczowa, ſuche Soczowa.
  • Sud, la Riviere de Sud, Fluvius Meri - dionalis, ein großer Fluß in Nord - America, welcher im Lande dererIroSud SufIroquois entſpringet, und ſich in das Meer von Canada ergeuſt.
  • Suda, gute Feſtung auf der Jnſul Candia am Golfo della Suda, auff einer kleinen Jnſul. Sie gehoͤ - ret den Venetianern.
  • Sudau, Sudavia, ein gewiſſes Ge - biet im Brandenburgiſchen Preuſ - ſen an den Lithauiſchen Grentzen.
  • Sudbury, kleine Stadt in Suffolk, welche Sitz und Stimme im Par - lament von Engelland hat.
  • Suderkoͤping, Sudercopia, kleine Stadt in Oſt-Gothland.
  • Sudermanland, Sudermania, Pro - vintz in Schweden, welche gegen Suͤden an Oſt-Gothland, gegen Weſten an Nericien und Weſter, manland, gegen Norden an den See Meler, welcher es von Up - land abſondert, und gegen Oſten an die Oſt-See grentzet. Sie iſt fruchtbar an Getreyde, und hat viele Ertz-Gruben, auch fuͤhret ſie den Titul eines Hertzogthums.
  • Sueca, Sudeyca, ein Vorgebuͤrge im Koͤnigreich Tripoli am Eingange des Golfo di Sidra.
  • Svet, Schloß in der Ucker-Marck.
  • Suez, Sueſia, beruͤhmte Handels - Stadt in Aegypten am Golfo di Suez, welcher der Noͤrdlichſte Theil des rothen Meeres iſt.
  • Suffegmar, Fluß im Koͤnigreich Al - ger, in der Provintz Conſtantina, welcher ſich ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Suffolk, Provintz in Engelland, laͤngs dem Deutſchen Meer, welche ge - gen Norden an Nortfolk, gegen Weſten an Cambridge und gegen Suͤden an Eſſex grentzet. Sie iſt ſehr fruchtbar.
  • Suffraganeus heißet ſo wohl ein Weih Biſchoff, welcher des Ertz - Biſchoffs Amt in deßen Abweſen - heit verrichtet, als auch ein Bi - ſchoff, welcher in geiſtlichen Din -Sua Sulgen unter einem Ertz-Biſchoff ſtehet.
  • Sugen, befeſtigte Stadt in Quangſi in China. Sie gehoͤret dem Koͤ - nig von Tunquin.
  • Suͤd-Beveland, ſuche Beveland.
  • Suͤden, gegen Suͤden heiſſet ſo viel, als gegen Mittag.
  • Suͤder-Gothland, Sudgothia, einer von den 3. Theilen von Gothland, welcher gegen Norden an Oſt - und Weſt-Gothland, ſonſten aber uͤberall an das Meer grentzet. Er beſtehet aus 3. Provintzen, welche ſeynd Halland, Schonen und Bleckingen.
  • Suͤder-See, Zuyder-Zee, Sinus Au - ſtrinus, iſt ein großer Meer-Buſen des Deutſchen Meeres, von wel - chem er durch die Hollaͤndiſchen Jnſuln abgeſondert wird.
  • Suinibrod, Nymburg, kleine Stadt im Bunzler-Kreis in Boͤhmen, an der Elbe.
  • Suippe, Supia, kleiner Fluß in der Landſchafft Remois in Cham - pagne, welcher ſich unterhalb Neuchaſtel in den Fluß Aisne er - geuſt.
  • Sula, kleine Stadt und Amt in der gefuͤrſteten Graffſchafft Henne - berg, eine Meile von Schleußin - gen. Sie gehoͤret dem Hertzog zu Sachſen-Zeitz, und iſt des Geweh - res wegen beruͤhmt, welches da - ſelbſt verfertiget wird.
  • Sully, Sulliacum, kleine Stadt an der Loire in Orleanois, nebſt einem ſehr ſchoͤnen Schloß und dem Ti - tul eines Hertzogthums.
  • Sulmona, kleine Stadt in Abruzzo citra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Citta di Chieti gehoͤrig. Sie hat den Ti - tul eines Fuͤrſtenthums, und ge - hoͤret dem Hauſe Borgheſe
  • Sulow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Sultan, Groß-Sultan, iſt der Tuͤr - ckiſche Kaͤyſer.
  • Sultanin, eine guͤldene Tuͤrckiſche Muͤntze, welche ungefehr einen und zwey Drittheil Thaler gilt.
  • Sulz, Stadt am Necker im Hertzog - thum Wirtemberg, allwo ein Saltzwerck zu befinden.
  • Sultz, kleine Stadt in der Herr - ſchafft Roſtock, allwo ein Saltz - werck.
  • Sultzbach, kleine Stadt in der O - ber-Pfaltz an dem Roſenbach, nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums, und einem ſchoͤnen Schloß. Sie gehoͤret dem Fuͤrſten von Neuburg-Sultzbach, welcher da - ſelbſt reſidiret, und liegt eine Meile von Amberg.
  • Sultzberg, Graffſchafft in der Ober - Pfaltz, den freyen Reichs-Graf - fen von Wolffsſtein gehoͤrig.
  • Sumatra, Jnſul des Jndianiſchen Meeres, und iſt ſie eine der groͤ - ſten unter den Jnſuln Sondis, auch die Weſtlichſte unter allen. Sie hat einen Uberfluß an Reiß, Baum-Fruͤchten, Honig, Seyde, Specereyen, Metallen, Edelge - ſteinen und Bezoar. Es ſeynd viele Koͤnigreiche auf derſelben, und die Hollaͤnder ſeynd die ein - tzigen unter den Europaͤern, wel - che ſich allhier feſte geſetzet haben.
  • Suming, Stadt in der Provintz Quangſi in China. Sie gehoͤret dem Koͤnig von Tunquin.
  • Sunan, Stadt in der Provintz Quei - cheu in China.
  • Sund, Oreſund, Fretum Sundicum, eine beruͤhmte Meer-Enge, wel - che das Deutſche Meer an die Oſt-See henget. Sie liegt zwi - ſchen der Jnſul Seeland und der Kuͤſte von Schonen. Wo die Fe - ſtung Cronenburg liegt, da iſt die - ſe Meer-Enge am ſchmaͤleſten, alſo daß die großen Schiffe nichtSun Suranders, als unter den Stuͤcken der Feſtung, vorbey ſegeln koͤn - nen; dahero die Kron Daͤnne - marck einen großen Zoll daſelbſt auffgerichtet hat, worvon aber die Schwediſche Waaren frey ſeynd.
  • Sunderburg, kleine Stadt und fe - ſtes Schloß auf der Jnſul Alſen, an der Meer-Enge von Sunder - burg.
  • Sunnis eine Secte Mahometaniſcher Tuͤrcken, welche den Schiais oder Mahometaniſchen Perſianern zu wider ſeynd. Die Sunnis wollen be - haupten, daß des Mahomets rechtmaͤſiger Nachfolger geweſen ſeye Omar, und dieſem ſeye Os - man, dieſem aber Mortuz Ali ge - folget.
  • Suntgau, Comitatus Ferretanus, ein gewißes Gebiet jenſeit Rheins, welches gegen Nordẽ an das Ober - Elſaß, gegen Suͤden an das Baſe - ler Gebiet und gegen Weſten an die Graffſchafft Mumpelgard gren - tzet, der Kron Franckreich gehoͤrig.
  • Suola, kleine Stadt in Livadia am Golfo di Lepanto und am Fluße des Berges Parnaſſi.
  • Supara, Koͤnigreich und Stadt an der Weſtlichen Kuͤſte der Jnſul Ce - lebes.
  • Superieur, le Lac ſuperieur, einer der groͤſten Seen in Neu-Franck - reich.
  • Supremacy, alſo nennet man das Recht der Ober-Herrſchafft des Koͤnigs in Engelland uͤber die Engliſche Kirche.
  • Sur, Mar del Sur oder Zur, ſuche Pa - cificum Mare.
  • Sur, Riviera del Sur, ſuche Sud.
  • Sura, Stadt auf der Jnſul Java an dem Stretto della Sonda, auf einer Halb-Jnſul.
  • Surate, Stadt im Koͤnigreich Guza - rate am Fluß Tapte, allwo große Handlung durch die Europaͤer ge -N ntriebenSur Suſtrieben wird. Nicht gar weit dar - von am Meer-Buſen von Cam - baya iſt einer der beſten See-Haͤ - fen in den Morgenlaͤndern.
  • Sur-Emini, alſo wird das Haupt oder der vornehmſte derjenigen Caravane genennet, welche nach Mecha wallfahrtet.
  • Surinam, Feſtung der Hollaͤnder in Guiane in Suͤd-America, am Ein - fluß des Flußes Surinam in das Mar del Nort. Allhier wird viel Zucker geholet.
  • Surrey, Suregia, Provintz in Engel - land, welche gegen Norden an Middleſex, gegen Weſten an Hant, gegen Suͤden an Suſſex, und ge - gen Oſten an Kent grentzet.
  • Surſat iſt eine allgemeine Steuer, welche die Tuͤrckiſche Untertha - nen betrifft.
  • Surſee, Suria, kleine Stadt am Fluß Sur im Canton Lucern. Sie iſt vor ſich ſelbſt, und ſtehet unter dem Schutz des ietzt-gedachten Cantons.
  • Surunga, Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Niphon, an der Suͤd - lichen Kuͤſte der Provintz Quanto.
  • Sus, ein großer Fluß in der Barba - rey in Africa, welcher ſich zu Aga - onarba ins Meer ergeuſt.
  • Suſa, Koͤnigreich in Africa, laͤngs dem Atlantiſchen Meer, an den Grentzen des Koͤnigreichs Ma - rocco, unter welches daſſelbe ge - hoͤret. Es beſtehet aus den zweyen Provintzen Suſa und Schel.
  • Suſa, Stadt an der Kuͤſte im Koͤnig - reich Tunis, nebſt einer feſten Ci - tadelle und guten Hafen.
  • Suſa, Souſter, Haupt-Stadt in Chu - ſiſtan in Perſien.
  • Suſa, Marchionatus Seguſinus, Marg - graffſchafft in Piemont, zwiſchen dem eigentlich ſo genanten Pie - mont, Savoyen und Dauphine. Die Haupt-Stadt Suſa, Seguſium,Suſ Swiliegt am Fluß Doria am Berge Senis, wo der Paß aus Piemont in Savoyen und Dauphiné iſt. Sie wird durch ein Schloß comman - diret, welches aber nicht ſonder - lich feſte iſt.
  • Suſchiz, Suſcitium, kleine Stadt am Fluß Ottawa im Prachenſer - Kreis in Boͤhmen.
  • Susdal, Hertzogthum in Moſcau, zwiſchen Wologda, Niſinovogrod, Wolodimir, Rezan, Moſcau, Ro - ſthovv und Jexoslavv. Es iſt ein flaches Land voller Holtz, und die Haupt-Stadt Susdal liegt am Fluße Clesma.
  • Suſiſtan, Chuſiſtan, Provintz in Per - ſten, zwiſchen Yerack-Agemi, Far - ſiſtan und dem Golfo di Balſora.
  • Suſſex, einer aus den acht Theilen von Engelland, welcher die Pro - vintzen Suſſex und Surrey begreifft.
  • Suſſex, Provintz in Engelland, wel - che gegen Oſten an Kent, gegen Norden an Surrey, gegen Weſten an Hant und gegen Suͤden an das Meer grentzet. Sie iſt ziem - lich fruchtbar, und hat gute Ey - ſen-Gruben.
  • Suſteren, kleine Stadt im Hertzog - thum Juͤlich, nicht weit von der Maas.
  • Sutherland, ſuche Southerland.
  • Sutri, Colonia Julia Sutrina, kleine Stadt im Patrimonio Petri, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Suvo, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Niphon.
  • Suye, Seuie, eine Art kleiner Flan - deriſcher Fahrzeuge.
  • Swadow, adliche Stadt im Leit - merizer-Kreis in Boͤhmen.
  • Svvarte-Sluys, Clauſula nigra, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Vecht in Ober-Yßel.
  • Svvilli, Lacus Suillius, ein Golfo in Ulſter, welchen der Fluß Svvilli machet.
  • Swine, dieſe iſt der mittelſte Arm der Oder, welcher ſich in die Oſt - See ergeuſt.
  • Swislocz, Stadt in der Woywod - ſchafft Minski.
  • Svvoffham, Stadt in Norfolk.
  • Swoganow, Stadt im Chrudimer - Kreis in Boͤhmen.
  • Svvol, ſuche Zvvol.
  • Sydlovecz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Sylt, Jnſul auf der Nord-See bey dem Hertzogthum Schleswig, dem Hertzog von Holſtein-Gottorp gehoͤrig.
  • Syndicatores ſeynd zu Genua dieje - nige Beamten, welche auf das Verhalten des Doge und aller andern Beamten ein wachſames Auge haben.
  • Synagoga, Juͤden-Schule, iſt der - jenige Ort, wo ſich die Juͤden zum beten und leſen verſamlen. Gegen Oſten haben ſie eine Lade oder ei - nen Schrauck, welchen ſie Aron nennen, zum Gedaͤchtniß der Bundes-Lade. Darinnen ver - wahren ſie die fuͤnff Buͤcher Mo - ſis auf zartes Pergament ge - ſchrieben, und iſt daſſelbe laͤng - licht, daß man es zuſammen rol - len kan. Entweder in der Mit - ten oder beym Eingange der Sy - nagogæ ſiehet man ein Geruͤſte von Holtz, wie ein langer Altar, auf welchem das gedachte Perga - ment auseinander gewickelt wird, wenn geleſen werden ſoll. Die Weibs-Perſonen ſeynd von den Manns-Perſonen abgeſondert, und verrichten ihr Gebet neben der Synagoga an einem Ort, wel - cher | mit einem hoͤltzernen Gegit - ter verſchlagen iſt.
  • Syrien, Souriſtan, Soria, große Tuͤr - ckiſche Landſchafft in Aſien, welche gegen Suͤden an Arabiam Petræ - am, gegen Oſten an Arabiam De -Syr Tabſertam und Diarbec, worvon ſie der Euphrat ſcheidet, gegen Nor - den an Natolien und gegen We - ſten an das Mittellaͤndiſche Meer grentzet. Die Lufft darinnen iſt ſehr temperiret, und das Erdreich fruchtbar, welches von Chriſten, Juͤden, Tuͤrcken und Arabern be - wohnet wird. Dieſes Land be - greiffet 3. Beglerbeglic, nemlich das von Aleppo, Tripoli und Da - mas. Man theilet es insgemein in das eigentlich ſo genante Sy - rien, Phoͤnicien und Judaam.
  • Syrmiſch, Comitatus Sirmienſis, Graffſchafft in Sclavonien an der Graffſchafft Walkowar, zwiſchen der Sau und Donau. Die Haupt - Stadt Syrmiſch, Szreim, Sir - mium, iſt faſt wuͤſte, hat aber ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Colocz gehoͤrig.
  • Szopa iſt derjenige Schoppen oder Huͤtte, welcher zur Zeit der Koͤni - glichen Wahl in Polen bey War - ſchau von Brettern auffgerichtet wird. Darunter ſitzen die Sena - tores, nicht aber der gemeine A - del, welcher unter freyem Himmel bleibet.

T.

  • TA, großer Fluß in China, wel - cher in der Provintz Junnan ent - ſpringet, und ſich zu Quancheu ins Meer ergeuſt.
  • Tab, Fluß in Perſien in der Provintz Kherman, welcher ſich in den Meer-Buſen von Ormus ergeuſt.
  • Tabachaſan, Stadt in Natolien am Fluß Adena, in der Landſchafft Bozoc.
  • Tabago, Neu-Walcheren, Nicotia - na, eine von den Antilliſchen Jn - ſuln Barlovento, auf welcher viel Taback waͤchſet, und welche Carl der II. Koͤnig in Engelland, demN n 2Her -Tab TafHeꝛzog von Cuꝛland geſchencket hat.
  • Tabasco, Provintz in der Audientia Mexico, am Golfo di Mexico, all - wo die Spanier eine Colonie ha - ben, Noſtra Sennora de la Vittoria genant.
  • Tabernacle auf einer Galere iſt eine kleine Erhoͤhung gegen dem Hin - tertheil, woſelbſt der Capitaine ſei - nen Ort hat, weñ er commandiret.
  • Tabor, Stadt und feſtes Schloß am Fluß Lauznick, im Bechiner - Kreis in Boͤhmen.
  • Tabor, Berg, ſuche Thabor.
  • Tabs, S. Ebbes, Ebbecheſter, Stadt in Durham.
  • Tacaze, Tacaſſi, Fluß in Abyßinien, welcher im Koͤnigreich Angote entſpringet, und ſich in den Aban - vvi oder Nilum ergeuſt.
  • Tacina, Fluß in Calabria oltra, wel - cher ſich in den Golfo di Squillace ergeuſt.
  • Tackeln, Taakelen, Toetakelen, Een Schip onder’t Wandt brengen, Agreer un Vaisſeau, iſt bey den Schiffleuten ſo viel, als ein Schiff nach ſeinen Maſten, Sten - gen, Reen, Segeln und Touw - Werck in den Stand bringen, daß es in See lauffen kan.
  • Tadousſac, eine Franzoͤſiſche Colonie in Neu-Franckreich, am Einfluß des Saguenay in den Fluß S. Lau - rentii, allwo ſie einen guten Ha - fen hat.
  • Tafalla, eine alte aber wohlgebauete Stadt im Koͤnigreich Navarra, ei - ne Spaniſche Meile von Olite und 6. von Pampelona.
  • Tafilet, Koͤnigreich in Biledulgerid zwiſchen Segelmeſſe, Darha, Saara und dem Koͤnigreich Marocco. Das Erdreich iſt bergicht und ſandig, auf welchem aber viel Dattel-Baͤume wachſen. Es gehoͤret dem Koͤnig von Fez und Marocco. Die Haupt-Stadt Tafr -Tag Tailet liegt am Fluße gleiches Nah - mens, und hat ein feſtes Schloß.
  • Tagavoſt, Stadt im Koͤnigreich Sus, in der Barbarey, am Fluß Sus.
  • Tagazzi, kleine Stadt im Koͤnigreich Fez in der Provintz Errifis an ei - nem Meer-Buſen.
  • Tagliacoſſo, Taleacotium, Flecken nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, in Abruzzo oltra gelegen.
  • Tagſatzungen oder Tagleiſtungen werden die Zuſammenkuͤnffte oder Land-Taͤge der Schweitzer genen - net. Die allgemeinen werden or - dentlicher Weiſe des Jahres zwey - mahl, nemlich zu Ende des Junii und zu Anfange des Decembris, entweder nach Arau oder Baden ausgeſchrieben, und hat der Can - ton Zuͤrch das Recht, die andern Cantons zu beruffen. Unterwei - len haben die Roͤmiſch-Catholiſche Cantons ihre beſondere Taglei - ſtungen zu Baden, Zug oder Lu - cern, die Reformirten aber zu Zuͤrch oder Arau Jene beruf - fet der Canton Lucern, dieſe aber der Canton Zuͤrch.
  • Tagus, Tajo, auf Portugieſiſch Te - jo, einer der groͤſten Fluͤße in Spanien, und Portugal, welcher an den Grentzen von Aragonien und Alt-Caſtilien entſpringet, bey Liſabon einen kleinen Golfo machet, und ſich nachmahls in das Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Tajamento, Tilavemptus, Fluß, wel - cher an den Grentzẽ der Landſchaff - ten Cadorin und Kaͤrndten im Al - pen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Taicheu, Stadt in der Provintz Che - quiang in China.
  • Taille heiſſet anietzo in Franckreich diejenige groſſe Anlage, welche jaͤhrlich von dem buͤrgerlichen Stand und dem gemeinen Volck erpreßet wird. Die Tailles wer -denTaj Talden insgemein durch das Kopff - Geld oder andere Perſonal-Con - tributionen erhoben. Jedoch gibt es auch Tailles reelles, zum Exem - pel in Languedoc und Provence, allwo ſie von den unadlichen Guͤ - tern erhoben werden. An eini - gen Orten hat man Tailles mixtes, welche auf die Perſonen geleget werden, jedennoch nach Propor - tion ihrer Guͤter.
  • Tajo, ſuche Tagus.
  • Taillebourg, Talleburgum, kleine Stadt am Fluß Charente in Franckreich.
  • Taiping, Stadt in Nanking in China.
  • Taiping, Stadt in Quangſi in Chi - na. Sie gehoͤret dem Koͤnig von Tunquin.
  • Taitung, Handels-Stadt in der Provintz Xanſi in China.
  • Tajuna, Fluß in Neu-Caſtiliẽ, welcher ſich in den Fluß Xarama ergeuſt.
  • Taiyven, Stadt in der Provintz Xanſi in China.
  • Talabo, ein Meer-Buſen an der Weſt - lichen Kuͤſte der Jnſul Corſica.
  • Talabo, Fluß, ſuche Ornano.
  • Talamone, Telamone, kleine befeſtig - te Stadt nebſt einem Hafen an der Kuͤſte des Stato delli Preſidii, der Kron Spanien gehoͤrig.
  • Talandi, Stadt in Livadia, nicht weit vom Golfo di Negroponte. Sie hat ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Athen gehoͤrig.
  • Talanta, Atalanta, kleine Jnſul auff dem Golfo di Talandi, an den Grentzen von Theßalien.
  • Talapoins ſeynd gewiſſe Prieſter oder Ordens-Leute in Jndien. Es gibt derſelben zweyerley Arten. Eini - ge leben in den Waͤldern, und die andern in den Staͤdten, und ſeynd ſie alleſamt bey Straffe des Feuers verbunden, außer der Ehe zu leben, ſo lange ſie in dieſem Stande ſeynd.
  • Talavera la Reyna, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß in Alt - Caſtilien, wo die Fluͤße Alberche und Tagus zuſammen kommen.
  • Taled, alſo nennen die Juͤden dieje - nige Decke, wormit ſie ſich ver - huͤllen, wenn ſie in der Synagoge ſeynd. Dieſe Decke iſt viereckicht, meiſt von Wolle gemachet, und hat Qvaſten an den Ecken.
  • Tali, Stadt in der Provintz Junnan in China.
  • Talismans heiſſet ein Gelehrter, und wird dieſer Nahmen in der Tuͤr - ckey allen denjenigen gegeben, die einige Bedienungen in Gerichts - und geiſtlichen Sachen haben. Jnſonderheit aber ſeynd es die Geiſtliche, welche der Moſcheen pflegen, unter welchen der Iman der oberſte iſt.
  • Tallart, kleine Stadt nebſt einem großen Schloß am Fluß Durance, in Dauphiné. Sie hat den Titul einer Graffſchafft.
  • Talmont, kleine Stadt nebſt einem großen Hafen und dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums, an der Kuͤſte von Poitou gelegen.
  • Talmud iſt ein Buch, welches die Satzungen oder Reguln der wei - ſen Rabbinen und Juͤdiſchen Leh - rer in ſich faſſet. Es beſtehet vor - nehmlich aus zwey Theilen, dar - unter der erſte, welcher gleichſam der Text iſt, Miſna, der andere aber, welcher gleichſam zur Auslegung des vorigen dienet, Guemara ge - nennet wird.
  • Talſen, Stadt in Curland.
  • Talus, eine Boͤſchung oder Abda - chung, iſt die ſchraͤg-abhengende Seite eines Walles von Erde oder Mauerwerck, damit hierdurch der Fuß breiter wird, und der Wall nicht leichtlich nachſchießen kan.
  • Tamaga, Fluß, welcher in GallicienN n 3ent -Tamentſpringet, und ſich unterhalb Porto in den Douro ergeuſt.
  • Taman, kleine Stadt in Circaßien, an der Meer-Enge von Caffa beym ſchwartzen Meer.
  • Tamar, kleiner Fluß in Galli - cien, welcher ſich zu Muros in das Atlantiſche Meer ergeuſt.
  • Tamaraca, kleine Jnſul in Braſilien, an der Kuͤſte der Capitania Tama - raca.
  • Tamaro, kleiner Fluß im Principato oltra, welcher ſich oberhalb Be - nevento in den Fluß Calore er - geuſt.
  • Tamaſa, Fluß in Mingrelien, wel - cher ſich ins ſchwartze Meer er - geuſt.
  • Tamba, Koͤnigreich und Stadt in Jetſengo, auff der Jnſul Ni - phon.
  • Tambour bedeutet ſo wohl die Trom - mel, als den Trommelſchlaͤger ſelbſt. Man brauchet ſie bey den Regimentern zu Fuß und bey den Dragonern. Bey ie - dem Regiment zu Fuß iſt ein Regiments-Tambour, und iede Compagnie hat einen oder zwey Tambours. Wenn ein Bataillon in den Waffen iſt, ſtehen die Tambours auff den Fluͤgeln, und wenn es filiret, ſo marſchiren ſie theils forne, theils zwiſchen den Diviſionen, und theils hin - ten.
  • Tambre, Fluß in Gallicien, wel - cher ſich bey Muros ins Meer er - geuſt.
  • Tamer, Fluß in Engelland, wel - cher nicht weit vom Canal von Briſtol entſpringet, und ſich in den Canal von Pleymouth er - geuſt.
  • Taming, Stadt in der Provintz Pe - cking in China.
  • Tamul, Landſchafft in Biſnagar in der Halb-Jnſul von Jndien dießeit des Gangis.
  • Tamvvorth, Stadt in Warvvick, wie auch eine andere in Stafford - shire.
  • Tana, ſuche Zabache.
  • Tanais, Don, Fluß in Moſcau, welcher aus dem See Jovvanovv Oſero in der Landſchafft Rezan Ozera entſpringet, und bey A - ſoph in das Mare delle Zabache faͤllet.
  • Tanaro, Tanero, Fluß in der Lom - bardie, welcher an den Gren - tzen der Graffſchafft Tende entſpringet, und ſich unter - halb Valenza in den Po er - geuſt.
  • Tanaſſerim, Tanacerim, Koͤnigreich und Stadt in der Halb-Jnſul von Jndien jenſeit des Gangis, auff dem Golfo di Bengala. Es gehoͤret dem Koͤnig von Si - am.
  • Tandaya, Achan, Philippina, eine von den Philippiniſchen Jn - ſuln, und zwar die erſte, wel - che die Spanier entdecketen. Sie gaben ihr den Nahmen Philip - pine, worvon hernach alle ande - re umliegende Jnſuln ihre all - gemeine Benennung uͤberkom - men haben.
  • Tandra, Jnſul des ſchwartzen Meeres, am Einfluß des Dnie - pers.
  • Tanega, Tanegaxima, kleine Jn - ſul des Oceani Orientalis, und eine unter den Japoniſchen Jn - ſuln.
  • Tanger, Tingis, Stadt des Koͤnig - reichs Fez, in der Provintz Haba - ta am Stretto di Gibraltar. Sie war befeſtiget, und hatte einen guten Hafen nebſt 2. Citadellen. Jhre letzteren Beſitzer aber, nem -lichTan Taplich die Engellaͤnder, haben ſie ge - ſchleiffet und verlaßen, worauff ſie von den Mohren wieder auffer - bauet worden.
  • Tangermuͤnde, kleine Stadt am Fluß Tanger, wo derſelbe in die Elbe faͤllet, in der alten Marck Brandenburg.
  • Tangima, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Niphon.
  • Tango, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Niphon, in dem Noͤrd - lichen Theil der Landſchafft Ja - mayſoit.
  • Tangu, Koͤnigreich und Stadt am Fluß Menan, in Jndien jenſeit des Gangis.
  • Tanguth, Thokive, Tanu, Koͤnigreich in der großen Tartarey, in der Wuͤſten Xame, an den Chineſi - ſchen Grentzen.
  • Tanhauſen, Herrſchafft in Schwa - ben, den Graffen von Sinzen - dorff zugehoͤrig.
  • Taniaor, Fuͤrſtenthum und Stadt an der Kuͤſte von Coromandel.
  • Tanogrod, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Tanor, kleines Koͤnigreich und Stadt in der Halb-Jnſul von Jn - dien, dießeit des Gangis, an der Kuͤſte von Malabar.
  • Taocara, Teucheira, eine alte Stadt im Koͤnigreich Barca, am Golfo di Sidra.
  • Taormina, Tauromenium, kleine Stadt auff einem Felſen an der Oeſtlichen Kuͤſte von Sicilien, im Val di Demona.
  • Tapayſa, Fluß, welcher in Paraguay entſpringet, und ſich in den Fluß Amazone ergeuſt.
  • Tapiau, kleine Stadt nebſt einem feſten Schloß am Pregel, wo der Fluß Deme hinein faͤllet, im Brandenburgiſchen Preußen.
  • Tapuaguazu, Landſchafft in demTap Tareigentlich ſo genanten Para - guay.
  • Tapuyes, ein gewißes Volck in Bra - ſilien, welches Menſchen-Freßer ſeynd.
  • Taracona, ſuche Tarazona.
  • Taragala, Stadt in der Provintz Dar - ha in Biledulgerid. Es iſt da - ſelbſt ein feſtes Schloß, darinnen ein Gouverneur wohnet.
  • Tarantaiſe, Landſchafft in Savoyen, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft, zwiſchen Faucigny, dem eigentlich ſo genanten Savoyen, Maurienne und Aoſta. Sie iſt ſehr gebuͤrgig.
  • Taranto, ſuche Tarento.
  • Taraſcon, kleine Stadt am Fluß Lauriege, in der Graffſchafft Foix.
  • Taraſcon, kleine Stadt an der Rho - ne, in Provence, nebſt einem feſten Schloß.
  • Taraſcos, alſo nennen die Spanier diejenigen Americaner, welche in der Provintz Mechoacan woh - nen.
  • Tarazona, Tarracona, Turiaſſo, Stadt am Fluß Queilos, im Koͤnigreich Aragonien, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Saragoſſa gehoͤ - rig.
  • Tarbath, ein großes Vorgebuͤrge in der Graffſchafft Roſs in Schott - land, zwiſchen den Meer-Buſen von Dornock und Murray.
  • Tarbes, Haupt-Stadt in Bigorre, worvon die Landſchafft den Nah - men bekommen, und hat ſie ein Preſidial, wie auch ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Aux gehoͤrig.
  • Tarcin, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Tardenois, ein gewiſſes Gebiet in der Isle de France, zwiſchen Sois - ſons und Chateau-Thierry.
  • Tardera, ſuche Tordera.
  • Tarento, mittelmaͤſige Stadt in Terra d Otranto, auff einer klei - nen Halb-Jnſul am Golfo di Ta - ranto, welcher ein Theil des Jo - niſchen Meeres iſt. Sie hat den Titul eines Hertzogthums, wie auch ein Biſchoffthum, und einen Hafen, in welchen aber anietzo nur noch kleine Schiffe einlauffen koͤnnen.
  • Targa, die Haupt-Stadt der Wuͤſten Saara, welche zwiſchen Biledulge - rid und dem Lande der Negres zu finden iſt.
  • Targorod, befeſtigte Stadt am Fluß Sereth, in der Moldau.
  • Targowisko, Terwiſch, Haupt - Stadt in der Wallachey, am Fluß Jaloniz.
  • Targum, alſo nennen die Juͤden ih - re Gloßen oder Auslegungen - ber die heil. Schrifft und die Chal - daͤiſche Paraphraſin.
  • Tarif, iſt eine Tafel oder ein Ver - zeichniß vieler nach ihrem Werth geſchaͤtzeten Waaren, oder auch ein Verzeichniß der Taxe, wel - che man wegen der Herr - ſchafftlichen Beſchwerungen ma - chet, die nach der Beſchaffenheit des Werthes der Waaren muͤßen entrichtet werden.
  • Tariffa, Stadt in Andaluſien, am Stretto di Gibraltar, 5. Spaniſche Meilen von Gibraltar.
  • Tarku, die Haupt-Stadt der Tartarn von Dagheſtan, am Caſpiſchen Meer.
  • Tarn, Fluß, welcher im Sevenniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in die Garonne ergeuſt.
  • Tarnopol / kleine Stadt in Ober - Podolien.
  • Taro, Fluß, welcher im Genueſi - ſchen Gebiet entſpringet, und ſich unterhalb Cremona in den Po er - geuſt.
  • Taro, Val di Taro, kleine LandſchafftTarzwiſchen dem Genueſiſchen, Par - meſaniſchen und Placentiniſchen Gebiet, dem Hertzog von Parma ge - hoͤrig, ausgenommen Bardi, Campiano und einige Doͤrffer, welche der Fuͤrſt d Auria beſi - tzet.
  • Tarracona, ſuche Tarazona.
  • Tarragona, Handels-Stadt in Cata - lonien, am Einfluß des Flußes Francoby in das Mittellaͤndiſche Meer. Sie hat ein Ertz-Bi - ſchoffthum und eine Univerſitaͤt.
  • Tarrega, kleine Stadt am Fluß Cer - vera in Catalonien.
  • Tarſia, Flecken nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums, in Calabria citra.
  • Tarſu, ein Vorgebuͤrge in Carama - nien, der Jnſul Cypern gegen - ber.
  • Tarſus, Stadt am Fluß Cydne, in Caramanien, nebſt einem Ertz - Biſchoffthum.
  • Tartane iſt ein Schiff mit einem ge - ſpitzten Segel und Focke-Maſt, auff dem Mittellaͤndiſchen Meer gebraͤuchlich.
  • Tartaren, alſo werden vielerley Voͤl - cker genennet, welche in der groſ - ſen, wie auch in der kleinen Tar - tarey und in einigen andern Laͤn - dern am Caſpiſchen und ſchwar - tzen Meer wohnen.
  • Tartaren von Budziac wohnen in Beſſarabien laͤngs dem ſchwartzen Meer, zwiſchen der Donau und dem Nieſter, und ſeynd ſie dem Tuͤrcken unterworffen.
  • Tartaren von Circaßien, ſuche Cir - caßien.
  • Tartaren Czeremißiſche, ſuche Cze - remißiſche Tartarn.
  • Tartaren von Dagheſtan wohnen in Circaßien, und haben ihren be - ſondern Fuͤrſten.
  • Tartaren von Dobruce beſitzen denOeſt -TarOeſtlichen Theil der Bulgarey, zwiſchen der Donau und dem ſchwartzen Meer. Sie ſtehen unter des Tuͤrckiſchen Kaͤyſers Botmaͤſigkeit.
  • Tartaren von Mordua, woh - nen zwiſchen den Hertzogthuͤmern Rezan, Wolodimer und Niſino - vogrod. Sie ſeynd Mahometa - ner, und haben einen Fuͤrſten, wel - cher dem Czar tributbar iſt.
  • Tartaren von Nagais oder Nogais, alſo werden zweyerley Tartarn genennet. Einige wohnen in der kleinen Tartarey zwiſchen dem Nieper und Don. Die andern befinden ſich in dem Koͤnigreich Aſtracan, zwiſchen den Fluͤßen Wolga und Jaick. Jene ſeynd dem Kam der kleinen Tartarey, dieſe aber dem Czar unterthan.
  • Tartaren von Oczacovv wohnen in Europa an dem ſchwartzen Meer zwiſchen den Einfluͤßen der Fluͤſ - ſe Nieper und Nieſter. Sie ſeynd dem Tuͤrcken unterwuͤrffig.
  • Tartarey, die große Tartarey iſt ei - ne große Landſchafft in Aſien, worvon ſie faſt den dritten Theil begreiffet. Sie grentzet gegen Weſten an Moſcau und das Caſpi - ſche Meer, gegen Suͤden an Per - ſien, Jndien und China, gegen Oſten und Norden aber an das Tartariſche Meer, welches ein Theil des Oceani Septentrionalis iſt. Sie wird in 5. Theile abge - ſondert, welche ſeynd Tartaria deſerta, Zagatay und Mawaral - naba, Turcheſtan, Cataya und Mongal oder Magog. Andere machen andere Eintheilungen.
  • Tartarey, kleine Tartarey, welche auch unterweilen die Crimiſche oder Precopenſiſche Tartarey ge - nennet wird, iſt eine Landſchafft in Europa, welche dem TuͤrckiſchenTar TatKaͤyſer tributbar iſt. Sie liegt gegen Norden und Oſten an Mo - ſcau, gegen Weſten an Volhynien und an den Tartarn von Ocza - covv, gegen Suͤden aber an dem ſchwartzen Meer. Sie beſtehet aus der inſonderheit alſo ge - nanten Crimiſchen Tartarey, welche eine große Halb-Jnſul iſt, und aus der Tartarey Nogais. Die kleine Tartarey hat ihren be - ſondern Fuͤrſten, welcher ſich ei - nen Kam tituliret, und welcher unter des Tuͤrckiſchen Kaͤyſers Botmaͤſigkeit ſtehet.
  • Tartariſche Meer, Mare Tartari - cum vel Scythicum, iſt ein Theil von dem Oceano Septentrionali. Es ſtoͤßet an die Kuͤſten der Tar - tarey, und iſt faſt ſtets mit Eyſe bedecket.
  • Tartaro, Fluß, welcher im Veroneſi - ſchen Gebiet entſpringet, und theils in den Po, theils in die Et - ſche faͤllet.
  • Tartas, kleine aber volckreiche Stadt am Fluß Midou, im Hertzogthum Albret und Gaſcogne.
  • Tarudant, große Stadt in Biledul - gerid.
  • Tarviſer-Marck, ſuche Treviſa - no.
  • Taßing, kleine Jnſul auff der Oſt - See, zwiſchen den Jnſuln Fuͤnen und Langeland.
  • Taſſo, Jnſul des Archipelagi, am Eingange des Golfo di Conteſſa.
  • Tata, Dates, kleine befeſtigte Stadt und Schloß in der Graff - ſchafft Komora in Nieder-Ungarn, 5. Meilen von Raab.
  • Tatomi, kleines Koͤnigreich und Stadt in Quanto, auff der Jnſul Niphon.
  • Tatta, Koͤnigreich und Stadt in A - ſien, an dem Oeſtlichen Ufer des Flußes Indi. Es gehoͤret dem großen Mogul.
  • Tattershall, Stadt in Lincolnshire.
  • Tavaſthia, Landſchafft in Finland, zwiſchen dem eigentlich ſo genan - ten Finland, Cajanien, Savola - xien, Carelien und Nyland. Es iſt voller Seen und Moraͤſte, hat aber viel Eyſen-Gruben.
  • Tavaſthus, kleine Stadt und die Haupt-Stadt in Tavaſthia, in ei - nem Moraſte gelegen; alſo daß man kaum darzu kommen kan.
  • Tavay, kleines Koͤnigreich und Stadt in Jndien, jenſeit des Gangis.
  • Tauber, Tuberus, Fluß, welcher in Francken an den Schwaͤbiſchen Grentzen, eine Meile von der Stadt Rotenburg entſpringet, und ſich zu Wertheim in den Mayn ergeuſt.
  • Taucha, kleine Stadt im Leipziger Kreis in Meißen, 1. Meile von Leipzig.
  • Tave, Taff, Fluß im Fuͤrſtenthum Walles, welcher in der Graffſchafft Brecknock entſpringet, und ſich in die Saverne ergeuſt.
  • Taverna, kleine Stadt am Fluß Co - race, in Calabria oltra.
  • Tavignani, einer von den 3. vor - nehmſten Fluͤßen der Jnſul Cor - ſica, welcher ſich bey Aleria diſtru - cta ins Meer ergeuſt.
  • Tavila, Tavira, Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Algarbien, an der Suͤdlichen Kuͤſte, nebſt einer Ci - tadelle und guten Hafen am Ein - fluß des Flußes Xilaon. Sie iſt die groͤſte unter den Staͤdten die - ſes Koͤnigreichs.
  • Taviſtoke, Stadt in Devonſhire.
  • Taunton, Stadt an dem Fluß Thone in Somerſetshire.
  • Tauton, Flecken in Somerſet, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Tavolara, kleine Jnſul nicht weitTau Tchvon der Kuͤſte von Sardinien, beym Eingange des Golfo di Terra nuova.
  • Taureadores, alſo nennen die Spa - nier diejenigen, welche ſich un - terſtehen, einen Stier im Gefech - te auffzuhalten, indem ſie ihm ei - nen Mantel uͤber die Augen werf - fen.
  • Taurica Cherſoneſus iſt eine Halb - Jnſul, welchen das ſchwartze Meer und das Mar delle Zabache machet, und zu der kleinen Tar - tarey gehoͤret. Es iſt ein frucht - bares Land, und lieget nur an den Einwohnern, welche daßelbe fleißiger bauen ſolten.
  • Tauris, Tebris, Stadt in der Pro - vintz Adirbeitzan in Perſien, am Fluß Spingiga. Sie iſt die groͤſte und wichtigſte nach Iſpahan. All - hier werden viele ſeydene Zeu - ge mit Gold und Silber gewir - cket.
  • Tauro, eine von den kleinen Jnſuln an der Jnſul Corſica, welche man Sanguinares nennet.
  • Taurus, der beruͤhmteſte Berg in A - ſien, welcher in Natolien anfaͤn - get, und ſich am Oceano Orientali endiget.
  • Tay, Tavus, großer Fluß, welcher Schottland in Suͤd - und Nord - Schottland theilet. Er koͤmt in der Landſchafft Broad-Albain aus dem See Tay hervor, und ergeuſt ſich ins Meer.
  • Tayne, Tana, Fluß in Southerland in Nord-Schottland, welcher ſich mit einem ſtarcken Einfluß, der Golfo von Dornock genant, ins Meer ergeuſt.
  • Tayne, Tana, kleine Stadt in der Landſchafft Roſs, am Fluß Tay - ne, allwo ſie einen Hafen hat.
  • Tazatay, Koͤnigreich und Stadt in Jndien, jenſeit des Gangis.
  • Tchorbagis, oder Sourvagis, ſeyndderTeb Tedder Janitſcharen Haupt-Leute, deren ieder insgemein 300. Mann commandiret.
  • Tebeſe, Tebeſſa, Teveſte, Stadt im Koͤnigreich Alger, in der Provintz Conſtantine.
  • Tech, Tichis, Fluß in Rouſſillon, wel - cher im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge ent - ſpringet, und ſich unterhalb Elna in das Mittellaͤndiſche Meer er - geuſt.
  • Techort, Koͤnigreich in Biledulgerid, welches ſeinen eigenen Koͤnig hat, der den Algierern tributbar iſt. Es liegt zwiſchen den Landſchafften Mezzab und Guargala, und der Wuͤſten Saara.
  • Techtimerow, Feſtung, den Co - ſacken gehoͤrig, am Nieper in der Ukraine.
  • Teck, altes und wuͤſtes Schloß auff einem Berge, nicht weit vom kleinen Fluß Lauter, im Hertzog - thum Wirtemberg.
  • Tecklenburg, Graffſchafft in Weſt - phalen, zwiſchen den Stifftern Muͤnſter und Oßnabruͤck. Sie gehoͤret den Graffen von Bent - heim-Tecklenburg, welche zu der Weſtphaͤliſchen Banck gehoͤren, und ſich in 2. Linien ausbreiten, nemlich in die Tecklenburgiſche und Bentheimiſche. Die Bent - heimiſche theilet ſich wiederum in 2. Linien, nemlich in die Bent - heimiſche und Steinfurtiſche.
  • Tecoantepequa, Stadt in der Pro - vintz Guaxaca in Neu-Spanien, am Mar del Sur, allwo ſie einen Hafen hat.
  • Tedeles, Tadelez, kleine Stadt an der Kuͤſte, im Koͤnigreich Al - ger.
  • Tedles, Provintz des Koͤnigreichs Fez, am Berge Atlas.
  • Tedneſt, Haupt-Stadt der ProvintzTef TelHea in Marocco. Die meiſten Einwohner ſeynd Juͤden.
  • Teflis, Haupt-Stadt der Landſchafft Carduel in Georgien, am Fluß Kur. Die Einwohner ſeynd faſt alle Georgiſche oder Armeniſche Chriſten.
  • Teffis, Sefſis, Fluß im Koͤnigreich Alger, welcher im Berge Atlas entſpringet, und ſich in das Mit - tellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Tefterdar iſt des Groß-Sultans Schatzmeiſter, welcher die Ein - kuͤnffte empfaͤnget, die Soldaten bezahlet, und andere gemeine Reichs-Koſten ausgiebt. Es iſt in iedem Beglerbeglic ein Tefter - dar.
  • Tefza, Haupt-Stadt der Provintz Tedles.
  • Tegan, Stadt in der Provintz Hu - quang in China.
  • Tegeſte, das Spaniſche Florida, eine große Halb-Jnſul in Florida. Die Spanier haben 2. Colonien darinnen, nemlich S. Matthæo und S. Auguſtino.
  • Tegorarin, große Landſchafft in Bi - ledulgerid, zwiſchen der Barbarey und der Wuͤſten Saara.
  • Tegremahon, Auſen, Koͤnigreich in Abyßinien, welches der groͤſte und beſte Theil des Landes iſt, und 17. Provintzen begreiffet.
  • Tehama, große Landſchafft in dem gluͤckſeeligen Arabien.
  • Tejent, Stadt im Koͤnigreich Sus.
  • Teiße, Tibiſcus, Fluß, welcher im Carpathiſchen Gebuͤrge an den Siebenbuͤrgiſchen Grentzen ent - ſpringet, und ſich nicht weit von Titul in die Donau ergeuſt.
  • Telamone, ſuche Talamone.
  • Telenſin, Tremeſen, Tremiſſen, Koͤ - nigreich und Stadt im Koͤnig - reich Alger, zwiſchen dem Mit - tellaͤndiſchen Meer und der Land - ſchafft Biledulgerid.
  • Telgen, kleine Stadt am See Me - ler in Sudermanland.
  • Teme, Fluß in Engelland, welcher ſich Worceſter gegen uͤber, in die Saverne ergeuſt.
  • Temen, Temendfuſta, kleine Stadt am Mittellaͤndiſchen Meer in der Provintz Alger, nebſt einem guten Hafen.
  • Temes, Fluß in Siebenbuͤrgen, wel - cher ſich mit der Teiße vereiniget.
  • Temesna, Provintz im Koͤnigreich Fez, zwiſchen der Provintz Fez und dem Koͤnigreich Marocco gele - gen.
  • Temeswar, Graffſchafft in Ober - Ungarn, welche gegen Norden an die Graffſchafft Chonad und an Siebenbuͤrgen, gegen Oſten an die Wallachey, gegen Suͤden an die Donau, und gegen Weſten an die Teiße grentzet. Die Haupt - Stadt Temeswar iſt von mittel - maͤſiger Groͤße, wohl befeſtiget, nebſt einem feſten Schloß, und lieget am Fluß Temes. Dieſe Stadt und Feſtung iſt noch in Tuͤrckiſchen Haͤnden, und be - ſtet aus zwey Theilen, deren der eine die Jnſul, der andere aber Temeswar genennet wird. Das Schloß liegt zwiſchen beyden Theilen, und iſt mit einem tieffen Waſſer-Graben umgeben.
  • Temian, Koͤnigreich und Stadt in Nigritien, zwiſchen dem Niger und dem Koͤnigreich Gangara.
  • Temiſtitan, eine große Landſchafft in Nord-America, welche die Pro - vintz Mexico und den Suͤdlichen Theil der Provintz Tlascala biß an die Stadt de los Angetes incluſivè begreiffet.
  • Tempel-Herren, Templarii, ſtunden unter einem Ritter-Orden, wel - cher zu Jeruſalem um das Jahr 1118. ſeinen Anfang nahm, und deſſen Abſehen war, die PilgrimTem Tengegen die Unglaͤubigen zu beſchuͤ - tzen. Dieſer Orden wurde aber A. 1312. auf dem Concilio zu Vien - ne abgeſchaffet, viele Tempel-Her - ren am Leben geſtraffet, und ihre Guͤter zum Theil dem Orden S. Jo - hannis von Jeruſalem, welches der heutige Malteſer-Orden iſt, geſchencket.
  • Templin, Stadt in der Uckermarck.
  • Temſe, Tamiſe, Tameſis, der beruͤhm - te Fluß in Groß-Britannien, wel - cher Ebbe und Flut hat, und die groͤſten Schiffe nach Londen tra - gen kan. Er hat 2. Qvellen, nem - lich die Tame, welche in der Pro - vintz Buckingham, und die Iſe, welche in der Provintz Wilt ent - ſpringet. Sie vereinigen ſich in der Provintz Oxford, bey dem Fle - cken Dorceſter, und machen die Temſe, welche ſich in das Deutſche Meer ergeuſt.
  • Tenaille, ein Außenwerck gleich de - nen Hornwercken, welches aber insgemein von denſelben darin - nen unterſchieden iſt, daß es an ſtatt der 2. halben Baſtionen for - ne nur einen einwerts ſchieſenden Winckel zwiſchen 2. Facen ohne Flancs hat.
  • Tenda, Graffſchafft in Piemont, wel - che der Graffſchafft Nizza einver - leibet worden. Die Haupt-Stadt Tenda hat eine Citadelle, und iſt nicht weit darvon ein Paß uͤber die Alpen.
  • Tenedo, Tenedos, Jnſul des Archi - pelagi, zwiſchen der Jnſul Meteli - no und dem Stretto di Gallipoli.
  • Tenerifa, die wichtigſte unter den Canariſchen Jnſuln, und die Re - ſidentz des General-Gouverneurs. Sie iſt ſehr fruchtbar, volckreich und wohlangebauet.
  • Tenerifa, kleine Stadt in Suͤd-A - merica in Terra Firma, nicht weit von dem Orte, wo ſich die FluͤſſeS. Mag -Ten TepS. Magdalenæ und S. Marthæ verei - nigen.
  • Tenes, Koͤnigreich und Provintz des Koͤnigreichs Alger, zwiſchen dem Mittellaͤndiſchen Meer und der Landſchafft Biledulgerid. Die Haupt-Stadt und Feſtung Tenes liegt am Mittellaͤndiſchen Meer, und hat eine Citadelle nebſt einem guten Hafen.
  • Teneſe, der Meer-Buſen von Te - neſe oder der Stagnone, ein großer See in Aegypten, der Stadt Da - miata gegen Weſten gelegen.
  • Tenet, Jnſul der Provintz Kent, zwi - ſchen dem Meer und den Einfluͤſ - ſen des Fluſſes Stour.
  • Tengcheu, befeſtigte Stadt in der Provintz Xantung in China.
  • Tenna, Tigno, kleiner Fluß in der Marca d Ancona, welcher ſich un - terhalb Fermo in den Golfo di Ve - nezia ergeuſt.
  • Teno, Tine, Tenos, Jnſul des Archi - pelagi zwiſchen den Jnſuln Mico - ne und Andros. Sie gehoͤret den Venetianern, und ihre Einwoh - ner ſeynd faſt alle Roͤmiſch-Ca - tholiſch.
  • Tenſift, groſſer Fluß im Koͤnigreich Marocco, welcher ſich in das At - lantiſche Meer ergeuſt.
  • Tenſita, ein Berg, welcher den gan - tzen Suͤdlichen Theil der Provintz Haſcora, im Koͤnigreich Marocco einnimmet, und iſt er ein Theil des Berges Atlas.
  • Tenſtaͤdt, Stadt und Amt im Thuͤ - ringiſchen Kreis, dem Churfuͤr - ſten zu Sachſen gehoͤrig. Sie liegt 2. Meilen von Langen-Saltza.
  • Teorregu, Landſchafft in Biledulge - rid, zwiſchen dem Koͤnigreich Tri - poli und der Wuͤſten Berdoa.
  • Teplitz, Stadt im Leutmeritzer Kreis in Boͤhmen, allwo ein Warmes Geſund-Bad zu befinden iſt. Sie gehoͤret dem Grafen von Clari.
  • Ter, Fluß in Catalonien, welcher in dem Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge ent - ſpringet, und ſich in das Mittel - laͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Teramo, Interamnie, Stadt in Abruz - zo oltra, nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums. Jhr Biſchoff ge - hoͤret unter den Ertz-Biſchoff von Civita di Chieti.
  • Tercera, Tertia, Jnſul des Atlanti - ſchen Meeres. Sie iſt die vor - nehmſte unter den Jnſuln Terce - res oder Azores, und die Reſidentz des Portugieſiſchen Gouverneurs.
  • Terceres, ſuche Azores.
  • Terki, befeſtigte Stadt in Circaßien, im Moraſt nicht weit vom Caſpi - ſchen Meer gelegen. Sie gehoͤret den Moſcowitern.
  • Termia, Jnſul des Archipelagi, all - wo warme Baͤder zu finden ſeynd.
  • Termini, Fluß im Val di Mazara in Sicilien, welcher ſich in des Tyr - rheniſche Meer ergeuſt.
  • Termini, Therma, kleine Stadt im Val di Demona, am Einfluß des Flußes Termini.
  • Termini, Termole, kleine Stadt in der Landſchafft Capitanata, beym Einfluß des Fluſſes Tiferno. Sie iſt befeſtiget und hat den Titul ei - nes Hertzogthums, wie auch ein Biſchoffthum, unter den Ertz Bi - ſchoff von Benevento gehoͤrig.
  • Ternate, eine von den Moluckiſchen Jnſuln, welche reich iſt an Spe - cerey, abſonderlich aber an Nel - cken. Die Hollaͤnder haben all - hier einige Forts und die Stadt Malayo.
  • Ternate, Koͤnigreich, welches die Jn - ſuln Ternate, Motyr und Machi - am, wie auch den groͤſten Theil der Jnſul Gilolo, begreiffet. Der Koͤnig reſidiret zu Malayo, ob ſchon die Hollaͤnder dieſe Stadt beſitzen.
  • Terneuse, kleine Jnſul im Hollaͤndi -ſchenTerſchen Flandern, nebſt einer Feſtung gleiches Nahmens, zwiſchen den Armen der Weſtlichen Schelde.
  • Terni, Interamnia, alte Stadt am Fluß Nara, im Hertzogthum Spo - leto, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Ternin, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Land in Ungarn.
  • Ternois, Terna, Fluß in Artois, wel - cher ſich zu Hesdin mit dem Fluß Canche vereiniget. Die umlie - gende Gegend heißet gleichfalls Ternois.
  • Ternova, Ternobum, alte Tuͤrckiſche Stadt am Fluß Jantra in Bulga - rien, welche einen Ertz-Biſchoff hat.
  • Terquane, eine geſchleiffte Stadt in Artois, von welcher nur noch eini - ge Haͤuſer ſtehen.
  • Terra Arctica, Terra incognita Septen - trionalis, alſo nennet man das Land, welches bey dem Polo Arcti - co liegt, und darinnen man Spitz - berg, Nova Zembla, Groͤnland, Neu-Daͤnnemarck, Eſtotiland, und einige andere unbekandte Laͤnder findet.
  • Terra Auſtralis iſt ein unbekantes Land, welches gegen den Polum Antarcticum oder Suͤder-Pol lie - get.
  • Terra Auſtralis Spiritus Sancti, ſuche Quir.
  • Terracina, Stadt an der Kuͤſte der Campagna di Roma, auf einem Felſen, nebſt einer Citadelle, wie auch einem Biſchoffthum. Jhr Hafen iſt unbrauchbar worden.
  • Terrain, kleiner Fluß in der Isle de France, welcher ſich unterhalb Creil in den Fluß Oyſe ergeuſt.
  • Terranuova, kleine Stadt, Hafen und Schloß, nebſt dem Ti - tul eines Hertzogthums, an der Kuͤſte des Val di Noto, am Einfluß des Flußes Terranuova.
  • Terranuora, kleine Stadt in Sardi -Ternien am großen Golfo di Terra - nuova.
  • Terra Ferma oder il Dominio Vene - to, iſt ein Theil der Venetiani - ſchen Laͤnder am Adriatiſchen Meer, welcher gegen Weſten an das Hertzogthum Meyland, ge - gen Suͤden an Mantua und Ferra - ra, gegen Norden und Oſten aber an die Oeſterreichiſchen Laͤnder grentzet. Er begreiffet 5. Pro - vintzen, nemlich das Hertzog - thum Venedig, die Venetiani - ſche Lombardey, die Tarviſer - Marck, das Hertzogthum Fri - aul und Jſtrien.
  • Terra firma oder Continens heißet ein feſtes Land, welches weder ei - ne Jnſul noch Iſthmus iſt.
  • Ferra Firma, Neu-Caſtilien, Caſtella Aurea, groſſe Landſchafft in Suͤd - America, und zwar die weiteſte ge - gen Norden. Sie grentzet ge - gen Norden und Oſten an das Mar del Nort, gegen Suͤden an das Amazonen-Land und Peru, und gegen Weſten an das Mar del Sur und den Iſthmum von Pana - ma, wodurch ſie an Nord-America gehenget wird. Die Spanier ha - ben folgende Gouvernemens dar - innen: Neu Andaluſien, Vene - zuela, Rio de la Hacha, S. Martha, Cartagena, Terra Firma in beſon - derem Verſtande, Popayan, das neue Koͤnigreich Granada und Paria. Die Gold-Adern ſeynd meiſtentheils erſchoͤpffet, jedoch gidt es noch Silber, Edelgeſteine und Perlen.
  • Terra Firma in beſonderem Verſtan - de begreiffet den Iſthmum von Pa - nama, und einen Theil der Kuͤſte des Mar del Sur, biß an das Gou - vernement Popayan.
  • Terra del Fuogo, Regio Ignium, Ma - gellanica Inſula, beſtehet aus vie - len Jnſuln in Suͤd-America, zwi -ſchenTerſchen dem Freto Mæreo und Ma - gellanico.
  • Terra di Lavoro, Terra Laboris, Pro - vintz des Koͤnigreichs Neapolis, welche gegen Weſten an die Cam - pagna di Roma und Abruzzo oltra, gegen Norden an Abruzzo citra und die Graffſchafft Moliſe, ge - gen Oſten an die Principati citra und oltra, gegen Suͤden aber an das Toſcaniſche Meer grentzet.
  • Terre Neuve, Isle de Terre Neuve, eine Jnſul der Landſchafft Cana - da beym Eingange des Meer - Buſens S. Laurentii. Dieſe Jn - ſul hat viel Haͤfen, deren ſich die Engellaͤnder, Hollaͤnder und Frantzoſen bedienen, wenn ſie die Fiſche, Morues genant, in ſelbi - ger Gegend fangen. Hieſelbſt ha - ben die Frantzoſen 2. kleine Colo - nien, nemlich Plaiſance und la Baye des Trepaſſés.
  • Terre neuf-Fahrer ſeynd Schiffleu - te, welche nach Terre neuve fah - ren, um daſelbſt die Morue oder den Bakkeliauvv zufangen.
  • Terreplain iſt der oberſte Theil des Walles, welcher gegen die aͤußere Seite wegen Zuruͤckweichung der Stuͤcke etwas abhengig gemacht iſt. Gegen dieſer aͤußern oder Feld - Seite hat er eine Bruſt-Wehr.
  • Terschanah Emini iſt der Zeugmei - ſter des Tuͤrckiſchen Admirals, und muß derſelbe die Flotte mit aller Zugehoͤr verſehen.
  • Terschanah Kiahiaſi iſt der Lieute - nant des Tuͤrckiſchen Admirals oder Capitain-Baſſa.
  • Terskoy Lepori, Landſchafft im Mo - ſcowitiſchen Lapland.
  • Teruel. Terulum, kleine Stadt in Aragonien, wo die Fluͤße Guada - laviar und Alambra zuſammen kommen, nebſt einem Biſchoff - thum unter den Ertz-Biſchoff zu Saragoſſa gehoͤrig. Sie liegt anTer Tesden Grentzen von Valentia und Caſtilien.
  • Tervviſch, Tervis, Tergoviſtus, Haupt - und Reſidentz-Stadt in der Wal - lachey.
  • Terzo, Terce, Terſe, iſt ein Regiment Krieges-Volck von 3000. Mann, welches die Spaniſchen Laͤnder in Jtalien dem Koͤnig von Spanien ſtellen und unterhalten muͤſſen.
  • Teſchen, Fuͤrſtenthum in Ober - Schleſien, an den Polniſchen und Ungariſchen Grentzen, dem Kaͤy - ſer, als Koͤnig in Boͤhmen, gehoͤ - rig. Die Haupt-Stadt Teſchen liegt am Fluß Elſe, und hat ein Schloß.
  • Teſino, Ticinus, großer Fluß, wel - cher im S. Gothards-Berge ent - ſpringet, durch den Lago Maggio - re fließet, und ſich unterhalb Pavia in den Po ergeuſt.
  • Teskeregi-Bachi iſt des Groß-Sul - tans Secretarius.
  • Teſſel, ſuche Texel.
  • Teſſet, große Landſchafft in Biledul - gerid. Sie grentzet gegen Nor - den an das Koͤnigreich Sus und die Landſchafft Darha und Ta - filet; gegen Oſten an die Wuͤ - ſten Zuenziga, gegen Suͤden an die Wuͤſten Zanhaga, und gegen Weſten an das Meer der Canari - ſchen Jnſuln.
  • Teſt, Anton, kleiner Fluß | in Hant - ſhire, welcher ſich in den Golfo von Southampton ergeuſt.
  • Teſt iſt in Engelland derjenige Eyd, wodurch man die Lehre von der geiſtlichen Ober-Gewalt des Pab - ſtes, von der Transſubſtantiation, Anruffung der Heiligen und das Opffer der Meße verwirfft. Die - ſen Eyd muͤſſen alle diejenigen ablegen, welche Ehren-Aemter haben wollen, wie auch die Lords, ehe ſie Sesſion im Parlament neh - men.
  • Teſter. Muͤntze in Engelland, ſo viel als 6. Sous,
  • Teſtone, Silber-Muͤntze, welche zu Florentz 24. Crazie oder 3. Poli gilt.
  • Tet, Fluß in Rouſſillon, welcher im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge entſprin - get, und ſich ins Mittellaͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Tetbury, Stadt in Gloceſter.
  • Tetnang, Herrſchafft am Boden - See, den Grafen von Montfort gehoͤrig.
  • Tettelbach, ſuche Dettelbach.
  • Tetterow, kleine Stadt im Hertzog - thum Mecklenburg.
  • Tetuan, Stadt und kleine Republic im Koͤnigreich Fez, nebſt einem Hafen am Mittellaͤndiſchen Meer.
  • Teverone, Anio, Fluß in der Campa - gna di Roma, welcher ſich ober - halb Rom in die Tyber ergeuſt.
  • Teverton, kleine Stadt in Devonshi - re am Fluß Ex.
  • Teuffels-Jnſuln, Dæmonum In - ſulæ, alſo werden die Jnſuln Ber - mudes genennet.
  • Teutſchland, ſuche Deutſchland.
  • Tevvkesbury, kleine Stadt an der Saverne, wo der Avon hinein faͤl - let, welche wegen des wuͤllenen Tuches und Senffes beruͤhmt iſt. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von Engelland.
  • Tevvot, Tevoot, Fluß in Suͤd-Schott - land, welcher ſich zu Barvvick in das Deutſche Meer ergeuſt.
  • Texel, Teſſel, kleine Jnſul in der Provintz Holland, zwiſchen dem Deutſchen Meer und der Suͤder - See. Sie wird durch die Meer - Enge Marsdiep von Nord-Holland geſchieden, und hat eine große und beruͤhmte Reede, weil die Schiffe daſelbſt ſo wohl vor dem Ungeſtuͤm als auch vor den Fein - den verſichert liegen.
  • Texel, Jnſul des Mar del Nort an derTey TheKuͤſte von Neu-Tork. Sie wird anjetzo durch die Engellaͤnder be - ſeſſen.
  • Teyder, Fluß in Letten in Lieffland, welcher ſich bey Riga in den Ri - giſchen Meer-Buſen ergeuſt.
  • Teyn, Tetina, Schloß an der Mul - dau im Bechiner-Kreis in Boͤh - men.
  • Teza, Haupt-Stadt der Provintz Chaus im Koͤnigreich Fez, allwo die Koͤnige von Fez unterweilen reſidiren.
  • Teze, kleiner Fluß, welcher in der Marck Brandenburg entſpringet, und ſich bey Hizacker in die Elbe ergeuſt.
  • Tezeuco, Stadt in der Provintz Me - xico am Oeſtlichen Ufer des Sees von Mexico. Sie iſt die Haupt - Stadt eines weitlaͤufftigen Gou - vernements.
  • Thabor, ein beruͤhmter Berg in Ga - lilæa, bey dem großen Feld Esdre - lon.
  • Thal Joſaphat lieget gegen Oſten der Stadt Jeruſalem, zwiſchen derſelben und dem Oehlberge.
  • Thanhauſen, Herrſchafft in Schwa - ben, den Grafen von Sintzeu - dorff gehoͤrig.
  • Thaun, Dumnus, kleine befeſtigte Stadt in der Unter-Pfaltz, wo die Fluͤße Simmern und Nahe zu - ſammen kommen.
  • Theatiner, ſeynd Ordens-Leute und Clerici regulares, welche keine ge - wiſſe Einkuͤnffte beſitzen. Jhre Kleidung iſt ſchwartz, und nur al - lein dadurch von dem Jeſuiter - Habit unterſchieden, daß ſie weiße Struͤmpffe und Schue tragen.
  • Theavv, Jnſul auf dem Joni - ſchen Meer, zwiſchen den Jn - ſuln Cefalonia, S. Maura und Curzolari. Sie hat einen weiten und ſichern Hafen, und gehoͤret den Venetianern.
  • Thebes, Tiva, Stives, Thebæ, Stadt am Fluß Ismen in Livadia.
  • Themar, kleine Stadt in der gefuͤr - ſteten Graffſchafft Henneberg an der Werre, dem Hertzog zu Sach - ſen-Gotha gehoͤrig.
  • Thermopilæ, ein enger Paß des Ber - ges Banima, vermoͤge deſſen man aus Theſſalia in Achajam koͤmt.
  • Theſſalien, große Landſchafft in Griechenland, gantz mit Bergen umgeben, wodurch ſie gegen Nor - den von Macedonien, gegen We - ſten von Epiro und gegen Suͤden von Livadia abgeſondert wird, ge - gen Oſten aber ſtoͤßet ſie an den Archipelagum. Sie gehoͤret den Tuͤrcken.
  • Theſſalonica, ſuche Salonichi.
  • Theza, kleine Feſtung des Koͤnig - reichs Marocco, zwiſchen den Staͤdten Fez und Miquenez.
  • Thiaki, Dolicha, kleine Jnſul des Griechiſchen Meeres auf dem Golfo di Patraſſo.
  • Thibet, Tobbat, Koͤnigreich in der großen Tartarey.
  • Thielt, kleine Stadt im Deutſchen Flandern.
  • Thieraſche, ſuche Tieraſche.
  • Thiers, Thiern, kleine Stadt am Fluß Durolle, in Auvergne.
  • Thionville, Theodonis Villa, Stadt an der Moſel, uͤber welche eine Bruͤcke gehet, im Hertzogthum Luͤxenburg, 3. Frantz. Meilen von Metz, und 4. von Luͤxemburg. Sie iſt klein aber ſehr feſte, und gehoͤ - ret der Kron Franckreich.
  • Thonon, Tunonium, Haupt Stadt des Hertzogthums Chablais, am Genffer-See gelegen.
  • Thorn, große Stadt an der Weixel, uͤber welche daſelbſt eine Bruͤcke gehet, in der Woywodſchafft Culm, 24. Meilen von Dantzig, und wird ſie in die alte und neue Stadt getheilet, auch hat ſie einTho Thyberuͤhmtes Gymnaſium, und ſeynd die Einwohner theils Evange - liſch, theils Roͤmiſch-Catholiſch. Sie wurde A. 1703. durch die Schweden erobert, und ihre Be - feſtigungs-Wercke geſchleiffet.
  • Thornobery, Stadt in Gloceſter.
  • Thors-Aa, Thorſus, einer der vor - nehmſten Fluͤße in Jsland, wel - cher ſich ſuͤdwerts ins Meer er - geuſt.
  • Thouars, Toarcium, kleine Stadt am Fluß Toue, in Poitou, nebſt einem ſchoͤnen Schloß. Sie hat den Titul eines Hertzogthums, und gehoͤret dem Hauſe Tremouille.
  • Thracia, ſuche Romania.
  • Thrapſton, Stadt in Northampton.
  • Thruſt, Stadt in York.
  • Thuin, kleine Stadt an der Sambre, zur rechten Hand im Stifft Luͤt - tig.
  • Thuͤngen, kleine Stadt in Schwa - ben.
  • Thuͤringen, Thuringia, Landgraff - ſchafft im Obeꝛ-Saͤchſiſchen Kreis, welche gegen Oſten an Meißen, gegen Norden an das Fuͤrſten - thum Anhalt, gegen Weſten an Heſſen und das Braunſchweigi - ſche, gegen Suͤden aber an Fran - cken grentzet. Sie hat vielerley Herrſchafften, jedoch beſitzen die Hertzoge zu Sachſen von der Er - neſtiniſchen Linie das meiſte dar - innen.
  • Thun, kleine Stadt am Fluß Aar nahe am Thuner-See, im Canton Bern.
  • Thus, Stadt in der Provintz Chora - zan in Perſien.
  • Thyatira, Tyria, alte und ziemlich große Tuͤrckiſche Stadt in klein Aſien, in Natolien, am Fluß Sa - rabat.
  • Thyrſo, Torſo, der groͤſte Fluß in Sardinien, welcher ſich in den Golfo d Oriſtagni ergeuſt.
  • Tiano, Teanum, kleine Stadt in Ter - ra di Lavoro, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Capua gehoͤrig.
  • Tiara des Pabſtes iſt eine große Muͤtze, um welche 3. Kronen von purem Golde herum gehen, und zwar eine uͤber die andere, in Ge - ſtalt eines Circuls. Dieſe Kro - nen ſeynd gantz mit Edelgeſteinen beſetzet, und mit einer Kugel ge - zieret, uͤber welcher ein Creutz ſte - het, und auf beyden Seiten deſ - ſelben iſt ein Gehaͤnge von Edelge - ſteinen.
  • Ticou, Stadt auf der Jnſul Suma - tra, nebſt einem weiten Hafen, dem Koͤnig von Achem gehoͤrig.
  • Tidor, eine von den wahren Molu - ckiſchen Jnſuln, welche reich an Specereyen iſt. Die Hollaͤnder be - ſitzen einige Forts darauff; jedoch hat ſie ihren beſondern Koͤnig.
  • Tiel, Thielt, kleine befeſtigte Stadt an dem Noͤrdlichen Ufer der Wa - hal, in der Betau. Hiervon hat der Tieler-Waerd ſeinen Nahmen, welcher zwiſchen den Fluͤſſen Wa - hal und Linge lieget.
  • Tiencheu, Stadt in der Provintz Quangſi in China. Sie gehoͤret dem Koͤnig von Tunquin.
  • Tienlique, Koͤnigreich in der halb - Jnſul von Jndien dießeit des Gangis, im Koͤnigreich Bisnagar. Die Haupt-Stadt heißet gleich - falls Tienlique.
  • Tierasche, Teoraſcia, Landſchafft in der Picardie, zwiſchen der Isle de France, Champagne, Hennegau, Cambreſis und Vermandois.
  • Tigris, Tigil, Tegil, großer Fluß in Aſien, welcher nicht weit von der Qvelle des Euphratis in Turco - manien entſpringet, und ſich in den Golfo di Balſora ergeuſt, wenn er zuvor den Nahmen Schatel-A - rab angenommen hat.
  • Tigris, Koͤnigreich, zwiſchen dem Nilo und der Kuͤſte von Abex ge - legen. Es iſt ein Theil der Laͤn - der des Kaͤyſers in Abyßinien.
  • Tille-le-Chaſteau, kleine Stadt in Burgund, am Fluß Tille.
  • Tillen, Berg-Stadt in Ungarn.
  • Tillemont, Thienen, kleine Stadt am Fluß Geete, in Brabant.
  • Tilly, die Grafen von Tilly gehoͤren zu der Schwaͤbiſchen Banck, und beſtehen in 2. Linien, nemlich in der Niederlaͤndiſchen und Brei - teneckiſchen.
  • Tilly, Graffſchafft im Spaniſchẽ Bra - bant, an den Grentzen von Namur.
  • Timarioten, ſuche Zaims.
  • Timaro, Fluß, welcher an den Gren - tzen von Friaul und Jſtrien ent - ſpringet, und ſich in den Golfo di Trieſte ergeuſt.
  • Timor, eine von den Moluckiſchen Jnſuln, welche fruchtbar an Ge - treyde, Baum-Fruͤchten, Jngber, Zimmet und Sandal-Holtz iſt.
  • Timpff, eine Polniſche Muͤntze, de - ren 5. einen Thaler machen.
  • Tina, Tuͤrckiſche Stadt in Boſnien, deren Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Spalato gehoͤret.
  • Tinco, Koͤnigreich und Stadt in Jndien jenſeit des Gangis.
  • Tine, ſuche Tyne.
  • Tine, ſuche Teno.
  • Tingcheu, Chineſiſche Stadt in der Provintz Fokien.
  • Tinia ein Vorgebuͤrge in Romanien, welches ſich in das ſchwartze Meer erſtrecket.
  • Tinto, Fluß in Andaluſien, welcher ſich zu Gelves in den Meer-Buſen von Cadix ergeuſt.
  • Tiperary, Landſchafft in Mounſter, welche gegen Oſten an Water - ford, gegen Suͤden an Korke und Limmerick, gegen Weſten an Connaugt, und gegen Norden an Leinſter greutzet.
  • Tipra, Tipoura, Koͤnigreich und Stadt in Jndien jenſeit des Gan - gis. Dem Koͤnigreiche Pegu und Arracun gegen Norden und We - ſten gelegen.
  • Tirano, Stadt in Graubuͤnden am Fluß Adda, allwo eine Bruͤcke hinuͤber gehet.
  • Tirica, kleine Stadt in Catalonien, 6. Spaniſche Meilen von Tor - toſa.
  • Tirnaw, ſuche Tyrnaw.
  • Tirol, ſuche Tyrol.
  • Tiſaria, kleine Stadt in Amaſien.
  • Tiſindon, Fluß in Kherman in Per - ſien, welcher ſich in den Meer - Buſen von Ormus ergeuſt.
  • Tiſowa, Stadt im Prachenſer Kreis in Boͤhmen.
  • Titan, eine von den Hieriſchen Jn - ſuln, an der Kuͤſte der Provence.
  • Titul, Tibiſcum, kleine befeſtigte Stadt in Ober-Ungarn an der Teiße. Sie iſt in Chriſtlichen Haͤnden.
  • Titulados ſeynd die Grandes, Mar - quiſen und Grafen in Spanien, und iſt ihnen, gleich den Hertzogen und Fuͤrſten, erlaubet, Thron - Himmel in ihren Zimmern auf - zurichten.
  • Tivedal, Teviotia, Provintz in Suͤd - Schottland, zwiſchen Merche, Tuvvedale, Liddesdale und Nort - humberland. Sie iſt faſt gantz mit Bergen umgeben.
  • Tivis, Tibius, Fluß im Fuͤrſtenthum Walles, welcher ſich in das Jr - laͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Tivoli, Tibur, eine ſchoͤne Stadt am Fluß Teverone in Campagna di Roma, nebſt einem Biſchoffthum, welches unmittelbar unter den Pabſt gehoͤret.
  • Tlaſcala, die Provintz Tlaſcala, oder de los Angeles, oder de Guaſtacan, eine Provintz in Mexico, zwiſchen den Provintzen Mexico, PanucoToa Toiund Guaxaca. Die Haupt-Stadt Tlaſcala liegt am kleinen Fluß de los Topes.
  • Toam, ſuche Tuam.
  • Tobol, großer Fluß in der Moſcowi - tiſchen Tartarey in Siberien, wel - cher ſich bey Tobol in den Fluß Irtiſch ergeuſt.
  • Tobol, Tobolska, Haupt-Stadt in Siberien, wo die Fluͤße Irtiſch und Tobol zuſammen kommen. Sie hat eine Citadelle von Holtz, und ein Ertz-Biſchoffthum.
  • Tocat, große und volckreiche Stadt am Fluß Caſalmach in Natolien, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Todi, Tuder, Stadt im Hertzogthum Spoleto, nicht weit von der Ty - ber, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Todte auff einem Schiff werden in die Decke ihres Bettes gewickelt, und uͤber das Stierboord oder zur rechten Seiten des Schiffes ins Meer geworffen, worbey ein Stuͤck-Schuß gethan wird. Die Todten uͤber das Baboord oder zur lincken Hand des Schiffes uͤber Boord zu werffen, iſt unehrlich, und geſchiehet ſolches dem todten Vieh.
  • Todte Meer, Mare mortuum, Mare Salis, Lacus Asphaltites, ein großer See in Judæa an den Grentzen von Arabia Petræa. Dieſer See ſoll an demjenigen Ort entſtanden ſeyn, wo Sodoma und Gomorrha mit Feuer verzehret worden ſeynd.
  • Toͤnningen, befeſtigte Stadt am Eyder-Strom im Hertzogthum Schleswig, dem Hertzog von Hol - ſtein-Gottorp gehoͤrig.
  • Toͤplitz, Grentz-Feſtung in dem Windiſchen Land in Ungarn.
  • Toggenburg, Graffſchafft im obern Tuͤrgow, dem Abt von S. Gallen gehoͤrig.
  • Toilette iſt ein Tuch von Leinwand, welches man uͤber einen TiſchO o 2breitet,Tok Tolbreitet, um daſelbſt die Nacht - Kleider und anderes Nacht-Zeug nieder zu legen.
  • Tokay, geringe Stadt oder Flecken in Ober-Ungarn, wo die Fluͤße Bodrog und Teiße zuſammen kommen. Sie iſt einiger maſen befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß: Dasjenige aber, was ſie beruͤhmt machet, iſt der Wein.
  • Tolder, Fluß, welcher im Vogeſiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich un - terhalb Muͤlhauſen in den Fluß Jll ergeuſt.
  • Toledo, Toletum, Haupt-Stadt in Neu-Caſtilien am Tago. Sie iſt alt, ziemlich groß, hat tieffe Waſ - ſer-Graͤben, und liegt in einem Thal um einen Felſen herum, auff deſſen Gipffel die Dom-Kirche und das Schloß erbauet iſt. Sie iſt der Sitz des hoͤchſten Gerichtes von Caſtilien, und hat ein Koͤni - gliches Schloß, Alcalar genant, welches auf einem ſehr hohen Felſen liegt, eine Univerſitaͤt und ein Ertz-Biſchoffthum, deßen Ertz - Biſchoff den Titul eines Primatis von Spanien fuͤhret.
  • Tolen, Ter-Tolen, Jnſul in der Provintz Seeland, zwiſchen den Jnſuln Beveland, Schouven und Overflackée, und zwiſchen Bra - bant. Die Haupt-Stadt heiſſet gleichfalls Tolen, und iſt befeſti - get.
  • Tolentino, Stadt am Fluß Chiento in der Marca d’Ancona.
  • Tolna, Graffſchafft in Nieder-Un - garn, zwiſchen den Graffſchafften Pilſen, Siget, Baraniwar, und der Donau. Die Haupt-Stadt Tolna liegt an der Donau, und iſt ihres Weines wegen beruͤhmt.
  • Toloſa, Haupt-Stadt in Guipuſcoa, am Fluß Oria, wo ſich derſelbe mit dem Fluß Araxis vereiniget, und gehen 2. ſteinerne Bruͤcken hin -Tol Tonuͤber. Sie liegt 4. Spaniſche Meilen von S Sebaſtian.
  • Tolsburg, kleine befeſtigte Stadt und Schloß in Eſthland, am Fin - laͤndiſchen Meer-Buſen.
  • Tomar, kleine Stadt am Fluß Na - baon, im Portugieſiſchen Eſtre - madura.
  • Tomaſow, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Tombelaine, kleine Jnſul an der Nor - mandiſchen Kuͤſte.
  • Tombut, Koͤnigreich in Nigritien, zwiſchen der Wuͤſten Zaara und dem Fluß Niger. Es hat einen beſondern Koͤnig, und die Ein - wohner ſeynd Mahometaner. Die Haupt-Stadt Tombut liegt am Fluß Niger.
  • Tomisvvar, Tomi, Tuͤrckiſche Stadt an der Kuͤſte von Bulgarien.
  • Tonda, Tondoxima, kleine Jnſul in Japon auf der Jnſul Niphon, bey der Noͤrdlichen Kuͤſte der Landſchafft Ochio.
  • Tondern, Tundern, Stadt, Amt und Schloß, nicht weit von der Nord-See, im Hertzogthum Schleswig. Sie gehoͤret dem Hertzog von Holſtein-Gottorp.
  • Toͤnningen, Tonninga, befeſtigte Stadt im Hertzogthum Schles - wig, am Eyder-Strom. Sie ge - hoͤret dem Hertzog von Holſtein - Gottorp.
  • Tongern, Tongres, Tungri, kleine Stadt am Fluß Jecker, im Stifft Luͤttig.
  • Toneins, Toninium, kleine Stadt an der Garonne in Agenois.
  • Tonne, Tonneau, iſt auf den Schif - fen ein Gewicht von 2000. Pfund oder 20. Centnern.
  • Tonne Goldes iſt eine Summe von hundert tauſend Thalern.
  • Tonnerre, Tornodorum, kleine Stadt in Champagne, am Fluß Armen -çon,Ton Torçon, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft.
  • Tonon, ſuche Thonon.
  • Tonsberg, kleine Stadt nebſt einem großen Hafen am Cattegat, in der Provintz Aggerhus.
  • Topazos, Jnſul auf dem rothen Meer, welche wegen der Topaſer oder Chryſolithen beruͤhmt iſt.
  • Topetorkan, kleine Stadt auf der Halb-Jnſul der Crimiſchen Tar - tarey.
  • Topino, Tino, Teneas, Fluß im Her - tzogthum Spoleto, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge entſprin - get, und ſich zu Torciano in die Tyber ergeuſt.
  • Tor, El-Tor, Stadt und Hafen in Arabia Petræa am rothen Meer, nebſt einem Schloß, darinnen ei - ne Tuͤrckiſche Beſatzung liegt.
  • Torbay iſt diejenige Baye, welche Pleymouth gegen uͤber liegt, und wo ſich die Schiffe vor Ancker le - gen koͤnnen.
  • Torcello, kleine und uͤbel bewohnete Venetianiſche Stadt auff einer kleinen Jnſul. Jhr Biſchoff ge - hoͤret unter den Patriarchen von Venedig.
  • Torcola, Trucula, kleine Venetiani - ſche Jnſul auf dem Golfo di Ve - nezia.
  • Torda, Tornburg, kleine Stadt und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Torda in Siebenbuͤrgen, am Fluß Aranyes.
  • Tordera, Fluß in Catalonien, welcher ſich zu Blanes ins Meer ergeuſt.
  • Tordeſillas, Turris Syllana, kleine Stadt nebſt einem alten Schloß am Fluß Douro im Koͤnigreich Leon.
  • Torgau, Stadt an der Elbe nebſt ei - nem ſchoͤnen Schloß im Saͤchſi - ſchen Chur-Kreiſe, 6. Meilen von Leipzig.
  • Tormes, Fluß, welcher im GebuͤrgeTorAvila in Caſtilien entſpringet, und ſich in den Douro ergeuſt.
  • Torna, kleine Stadt in Ober-Un - garn und die Haupt-Stadt einer kleinen Graffſchafft gleiches Nah - mens.
  • Tornau, kleine Stadt im Bunzler - Kreis in Boͤhmen, den Graffen von Waldſtein gehoͤrig.
  • Tornavaccas, ein Gebuͤrge im Spa - niſchen Eſtremadura, laͤngs den Portugieſiſchen Grentzen vom Ta - go an biß an das Koͤnigreich Leon.
  • Torne, Fluß, welcher im Norwegi - ſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in den Bothniſchen Meer - Buſen ergeuſt.
  • Torne, kleine Stadt in Bothnien am Einfluß des Flußes Torne in den Bothniſchen Meer-Buſen, allwo ſie einen guten Hafen hat.
  • Torne-Lapmarck, ein Theil von Lapland.
  • Tornhout, kleine Stadt im Deut - ſchen Flandern.
  • Tornus, Tinurcium, kleine Stadt und beruͤhmte Abtey an der Saone im Hertzogthum Burgund.
  • Toro, kleine Stadt ohne Mauern am Fluß Douro im Koͤnigreich Leon, 13. gemeine Spaniſche Meilen von Salamanca.
  • Toro, kleine Jnſul nicht weit von der Suͤdlichen Kuͤſte von Sardi - nien.
  • Toropetz, Teropietz, kleine Stadt im Hertzogthum Reſcovv in Moſcau.
  • Torre, Turrus, Fluß im Friaul, wel - cher ſich unterhalb Gradiſca in den Fluß Liſonzo ergeuſt.
  • Torre d’Oglio, ein feſtes Schloß am Oglio, wo er in den Po faͤllet.
  • Torriglia, Flecken und Marquiſat, dem Hauſe d’Auria gehoͤrig, im Genueſiſchen Gebiet.
  • Torro de Bugio, ein Thurn des Ha - fens zu Liſabon. Er ſtehet mittenO o 3imTorim Meer auf Pfaͤlen, und iſt mit vielen Stuͤcken ſamt einer guten Beſatzung verſehen. Gerade ge - gen uͤber liegt die Feſtung S. Gia on, und kan kein Schiff vorbey fahren, es muß denn unter den Stuͤck-Schuß dieſer Feſtung und des Torre de Bugio kommen.
  • Torſaas, kleine Stadt am Urſprung des kleinen Flußes Torſaas in Smaland.
  • Torſila, kleine Stadt am See Me - ler in Sudermanland.
  • Torſo, ſuche Thyrſo.
  • Torreſyllas, kleine Stadt beym Fluß Duero, im Koͤnigreich Leon. Sie hat einen kleinen Koͤnigl. Palaſt.
  • Tortona, Dertona, Stadt am Fluß Scrivia im Hertzogthum Meyland, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Meyland ge - hoͤrig. Sie iſt faſt wuͤſte, und uͤbel befeſtiget; jedoch hat ſie ein Schloß, welches ſeiner Lage we - gen | feſte iſt. Die umliegende Gegend heiſſet il Tortoneſe
  • Tortoſa, eine ziemlich wuͤſte Stadt an der Kuͤſte von Syrien.
  • Tortoſa, Dertoſa, mittelmaͤſige Stadt in Catalonien am Fluß Ebro, all - wo eine Bruͤcke hinuͤber gehet. Sie iſt ziemlich befeſtiget, nebſt 2. Citadellen, welche auf dem Berge gegen einander uͤber liegen, und duꝛch welche ſie commandiret wiꝛd, auch hat ſie eine Univerſitaͤt und ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Tarragona gehoͤrig.
  • Tortue iſt ein Schiff mit einer De - cke, wie ein Schwibbogen geſtal - tet, unter welchem ſich die Reiſen - den und Soldaten auffhalten.
  • Tortuga, Tortue, Inſula Teſtudinis. Es ſeynd 2. Jnſuln dieſes Nah - mens unter den Antilliſchen Jn - ſuln. Die eine liegt nicht weit von der Jnſul S. Domingo, und gehoͤret den Franzoſen, welche ei -Toſ Totne Colonie darauff haben. Die andere aber iſt eine von den Jn - ſuln Sottovento, und wird von den Spaniern beſeßen.
  • Toſa, Athiſo, Fluß, welcher im Ber - ge de la Fourehe entſpringet, und zwar in eben dem See, wo die Rhone ihren Anfang nimmet. Zu - letzt faͤllet er in den Lago Mag - giore.
  • Toſa, Tonſa, kleines Koͤnigreich und Stadt in Japon.
  • Toſcana, Thuſcia, groſſe Landſchafft in Jtalien, welche gegen Oſten und Norden an den Kirchen - Staat, gegen Weſten an die Ge - nueſiſche und Modeneſiſche Laͤn - der, gegen Suͤden aber an das Toſcaniſche und Tyrrheniſche Meer grentzet. Sie iſt ſehr ge - buͤrgig, jedoch fruchtbar an Ge - treyde, Huͤlſen-Fruͤchten, Wein, Oehl, Citronen, Pomerantzen, Flachs, Saffran und Seyde, und begreiffet die Laͤnder des Groß - Hertzogs von Toſcana, das Her - tzogthum Maſſa, das Fuͤrſten - thum Piombino, lo Stato delli Pre - ſidii, die Republic Lucca, den Val de Graſiniana und die Stadt Sav - zana mit ihrem Gebiet.
  • Toſcana, Groß-Hertzogthum, ſuche Florentz.
  • Toſcanella, kleine Stadt am kleinen Fluß Martha, im Patrimonio Petri.
  • Toſcaniſche Meer, Mare Tuſcum, Tyrrhenum oder Inferum, iſt der - jenige Theil des Mittellaͤndiſchen Meeres, welcher zwiſchen Toſca - na, dem Kirchen-Staat, dem Koͤ - nigreich Neapolis, und den Jnſuln Sicilien, Sardinien und Corſica zu befinden iſt.
  • Totay, Koͤnigreich und Stadt in Jn - dien jenſeit des Gangis, am Fluß Caor.
  • Totnes, Flecken, am Fluß Dart in Devon, welcher Sitz und Stim -meTot Toume im Parlament von Engel - land hat.
  • Totonaca, Landſchafft in der Provintz Tlaſcala, laͤngs dem Golfo von Mexico von der Stadt Vera Cruz biß an die Provintz Panuco.
  • Touars, ſuche Thouars.
  • Toucque, Tolca, Fluß in der Nor - mandie, welcher ſich bey dem Ein - fluß der Seine ins Meer ergeuſt.
  • Toue, Tone, Thoeda, Fluß in Poitou, welcher ſich unterhalb Saumur in die Loire ergeuſt.
  • Toug, ſuche Roß-Schweiff.
  • Toul, Tullum, Stadt an der Moſel in Lothringen, nebſt einem Bi - ſchoffthum, welches unter dem Ertz-Biſchoff zu Trier ſtehet. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Franckreich, und liegt 5. Meilen von Nancy an der Straße von Strasburg nach Paris.
  • Toulon, Telo Martius, Stadt an der Kuͤſte von Provence, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Arles gehoͤrig. Sie iſt von mittelmaͤſiger Groͤße, wohl gebauet, volckreich, und eine be - ruͤhmte Handels-Stadt wegen ihres Hafens, allwo die Franzoͤ - ſiſche Krieges-Schiffe liegen, wel - che auf der Mittellaͤndiſchen See unterhalten werden.
  • Toulon ſur l’Arrox, kleine Stadt am Fluß Arrox im Hertzogthum Burgund.
  • Toulouſe, Toloſe, Toloſatium, Haupt - Stadt in Languedoc, an der Ga - ronne, allwo eine ſteinerne Bruͤ - cke hinuͤber gehet. Sie iſt eine alte Stadt, und nechſt Paris und Lion die groͤſte, volckreichſte und ſchoͤnſte Stadt in Franckreich. Hieſelbſt iſt das zweyte Parla - ment und die zweyte Univerſitaͤt von Franckreich, wie auch ein Ertz-Biſchoffthum.
  • Toupinambous, gewiße Voͤlcker inTou TowBraſilien in den Capitanien Rio Janeiro, Para und Maragnan. Sie gehen nackend, und ſeynd Men - ſchen-Freßer.
  • Toupouſe iſt ein Streit-Kolben, welchen die Tuͤrcken am Sattel fuͤhren.
  • Touraine, Turenia, Provintz in Franckreich mit dem Titul einer Graffſchafft. Sie liegt um die Fluͤße Loire, Cher, Indre und Vi - enne, zwiſchen Berry, Blaiſois, Ven - domois, Anjou und Poitou, und gehoͤret unter das General-Gou - vernement von Orleanois. Sie iſt nicht groß, aber ſo fruchtbar, daß man ſie insgemein den Garten von Franckreich nennet.
  • Tournay, Dornick, Ternacum, Haupt - Stadt des Gebietes Tournaiſis im Walloniſchen Flandern, an der Schelde. Sie iſt eine alte, große, wohlbefeſtigte, und ihrer Manufa - cturen wegen beruͤhmte Stadt, auch hat ſie eine feſte Citadelle, ein Parlament und ein unter den Ertz-Biſchoff von Cambray gehoͤ - riges Biſchoffthum. Sie gehoͤ - ret der Kron Franckreich.
  • Tournon, Tauredunum, kleine Stadt an der Rhone in Vivarez, nebſt dem Titul einer Graffſchafft.
  • Tours, Turonium, Haupt-Stadt in Touraine, an der Loire und dem Cher, uͤber welchen erſten Fluß eine ſteinerne Bruͤcke gehet. Sie iſt alt, groß und der ſeidenen Zeuge wegen, ſo daſelbſt gema - chet werden, beruͤhmt, auch hat ſie ein Preſidial und Ertz-Biſchoff - thum.
  • Touvverk, Funin, heiſſen auf einem Schiffe alle Seile oder Touvven insgemein.
  • Tovvceſter, Stadt in Northampton.
  • Tovvton, Stadt in York.
  • Tovvy, Tobius, Fluß im Fuͤrſten -O o 4thumTrathum Walles, welcher ſich in die Baye von Tenby ergeuſt.
  • Trachenberg, freye Herrſchafft und kleine Stadt in Schleſien, den Graffen von Hatzfeld gehoͤrig.
  • Traditorum Inſula, eine Jnſul auff dem Mari Pacifico, der Landſchafft Quir gegen Oſten gelegen.
  • Traen, Drachonus, kleiner Fluß im Ertz-Stifft Trier, welcher ſich in die Moſel ergeuſt.
  • Trafalgar, ein Vorgebuͤrge in Anda - luſien, am Weſtlichen Eingang der Meer-Enge von Gibraltar.
  • Trajanopoli, Tuͤrckiſche kleine und uͤbel-bewohnete Stadt in Roma - nien, nebſt einem Ertz-Biſchoff - thum.
  • Trajetto, Trajectum, kleine und uͤbel-bewohnte Stadt, nebſt dem Titul eines Hertzogthums, in Terra di Lavoro gelegen.
  • Traina, Troina, kleine Stadt auf ei - nem hohen Berge im Val di De - mona in Sicilien.
  • Tra-los-Montes, Provincia Trans - montana, Provintz in Portugal, zwiſchen den Provintzen Beira, Entre-Douro-y-Minho, Gallicien und Leon.
  • Trambowla, Trembowla, befeſtig - te Stadt nebſt einer Caſtellaney in Ober-Podolien, am Fluß Seret.
  • Tramontana, alſo nennet man auff der Mittellaͤndiſchen See und in Jtalien den Nord-Wind.
  • Tramin, Flecken zwiſchen Trient und Bozen jenſeit der Etſch, in Tyrol. Es waͤchſet daſelbſt ein guter Wein, und ſeynd die Tra - miner-Trauben auch an andern Orten in Deutſchland bekant.
  • Tranchée heiſſet diejenige Arbeit, welche man bey einer Belagerung vornimmet, um ſich zu bedecken, wenn man den Graben oder einen andern Theil einer Feſtung ge -Trawinnen will. Dieſe Arbeit iſt von verſchiedener Art, nachdem das Erdreich iſt. Wenn die Fe - ſtung mit Felſen umgeben iſt, ſo iſt die Tranchée eine Erhoͤhung von Faſchinen, Erd-und Woll - Saͤcken, Gabions, u. d. m. Wenn aber das Erdreich leichtlich ge - graben werden kan, ſo iſt die Tran - chée ein eingegrabener Weg, wel - cher auf der Seiten gegen die Fe - ſtung mit einer Bruſtwehr einge - faſſet wird. Sie muß 7. biß 8. Fuß weit, und ungefehr 6. biß 7. Fuß tieff ſeyn. Man fuͤhret ſie krum und gebogen, damit ſie aus der Feſtung nicht nach der Laͤnge hin beſtrichen werden kan.
  • Tranchée - Kugel iſt ein hoͤltzerner unten und an den Seiten runder inwendig holer und oben mit ei - nem Deckel verwahreter Coͤrper, welcher mit einem Pulver-Schlag und darauff mit Hand-Granaten geladen wird. Den Raum aber darzwiſchen erfuͤllet man mit ver - dorbenem Pulver oder Kohlen - Staub, Kugeln, Naͤgeln u. d. m. Hernach wird der Coͤrper zuge - ſchloßen, unten ein Loch biß auf den Schlag gebohret, ein Brand hinein geſtecket, und ſonſt wie ei - ne Carcaſſe mit Drath und Stri - cken umwunden, nachmahls aber in die Tranchée geworffen.
  • Trangabar, Tranquebar, kleine Stadt an der Kuͤſte von Coromandel, nebſt einem guten Hafen, wohin die Daͤnen handeln, und welche daſelbſt die Feſtung Daneburg beſitzen.
  • Trani, Stadt an der Kuͤſte der Land - ſchafft Bari, nebſt einem Hafen und Ertz-Biſchoffthum.
  • Transport-Schiffe, alſo werden die - jenigen Schiffe genennet, auf wel - chen man das Krieges-Volck von einem Orte zum andern fuͤhret.
  • Tranſiana, Koͤnigreich und Stadt in Jndien jenſeit des Gangis, am Fluß Menan.
  • Tranſiſalana, ſuche Ober-Yßel.
  • Tranſtagana Provincia, ſuche A - lentejo.
  • Trantſchin, ſuche Trentſchin.
  • Trapano, Drepanum, Stadt an der Kuͤſte im Val di Mazara in Sicilien. Sie hat einen Hafen, welcher fleiſ - ſig beſuchet wird, und durch ein Fort, ſo auf der benachbarten Jn - ſul Colombrera liegt, beſchuͤtzet wird. Bey dieſer Stadt werden ſchoͤne Corallen gefunden.
  • Trapano, kleine Jnſul auf dem Grie - chiſchen Meer, an der Jnſul Cefa - lonia.
  • Trarbach, kleine Stadt und Amt in der Graffſchafft Spanheim, dieſ - ſeit der Moſel, 8. Meilen von Co - blentz, nebſt einem feſten Berg - Schloß, und wird ſie vor einen Paß von der Moſel in die Pfaltz gehalten. Sie gehoͤrete dem Pfaltz-Graffen von Birckenfeld, wurde aber in gegenwaͤrtigem Kriege durch die Franzoſen ero - bert.
  • Trasmaur, kleine Stadt am Fluß Draſain, in Oeſterreich.
  • Travangor, Koͤnigreich und Stadt in der Halb-Jnſul von Jndien dißeit des Gangis, an der Kuͤſte von Malabar. Es gehoͤret unter den Koͤnig von Coulan.
  • Trave, Fluß im Hertzogthum Hol - ſtein, welcher ſich zu Travemuͤnde in die Oſt-See ergeuſt.
  • Travemuͤnde, Flecken und Citadelle im Hertzogthum Holſtein, am Ein - fluß der Trave, dem Biſchoff von Luͤbeck gehoͤrig.
  • Traventhal, Schloß in Wagrien, dem Koͤnig in Daͤnnemarck ge - hoͤrig.
  • Traverſe iſt ein Graben, mit einer und zuweilen auch mit zweyTra TreBruſtwehren verſehen. Dieſer Graben iſt unterweilen offen, un - terweilen aber mit Brettern, ſo mit Erde uͤberſchuͤttet ſeynd, be - decket, und machet man derglei - chen Graͤben insgemein an enge Oerter, damit der Feind nicht durchkommen kan.
  • Traverſier iſt ein kleines Fahrzeug mit einem Maſt und 3. Segeln, deßen man ſich zur Fiſcherey oder zu kleinen Uberfahrten gebrau - chet.
  • Traun, die Graffen von Traun ge - hoͤren zu der Schwaͤbiſchen Banck, und beſtehen aus 2. Linien, nemlich aus der Eſchelbeꝛgiſchen und Mißauiſchen.
  • Traun, Fluß, welcher im Ertz-Bi - ſchoffthum Saltzburg entſpringet, und ſich in die Donau ergeuſt.
  • Traunſtein, eine feine Stadt und Schloß am Fluß Traun, in Ober - Baͤyern, im Rent-Amt Muͤnchen. Es gibt allhier reiche Saltz-Qvel - len.
  • Trautmansdorff, die Graffen von Trautmansdorff gehoͤren zu der Schwaͤbiſchen Banck, und beſte - hen aus 2. Linien, nemlich aus der Johann Friedrichs-und Johann Hartmanniſchen Linie.
  • Traw, befeſtigte Stadt in Dalma - tien auf einer kleinen Jnſul, von welcher eine lange hoͤltzerne Bruͤ - cke nach dem feſten Lande gehet. Sie gehoͤret den Venetianern, und hat ein Biſchoffthum, wel - ches unter dem Ertz-Biſchoff zu Spalatro ſtehet.
  • Trebaios, Bahia de los Trebaios, Sinus Laborum, eine Baye an der Oeſt - lichen Kuͤſte der Terræ Magellani - in America.
  • Trebia, Fluß, welcher im Genueſi - ſchen Gebiet entſpringet, und ſich oberhalb Piacenza in den Po er - geuſt.
  • Trebigna, kleine Stadt in Dalma - tien, welche unter Tuͤrckiſcher Gewalt iſt. Jhr Biſchoffthum gehoͤret unter den Ertz-Biſchoff zu Raguſa.
  • Trebiſonde, Taraboſan, Trapezus, ziemlich groſſe Stadt in Natolien, nebſt einem Ertz-Biſchoffthum und einem guten Hafen, an der Kuͤſte des ſchwartzen Meeres. Sie iſt die Haupt-Stadt eines Beglerbeglic.
  • Trefontane, Trefonti, drey kleine Jnſuln an der Kuͤſte des Val di Mazara in Sicilien.
  • Trefurt, Stadt und Amt an der Werre in Heßen, Chur-Sachſen, Chur-Maintz und Heßen-Caßel gehoͤrig.
  • Tregoney, Stadt in Cornvval.
  • Treguier, Lantriguet, Trecorium, Stadt an der Noͤrdlichen Kuͤſte von Bretagne nebſt einem Hafen, wie auch einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Tours gehoͤrig. Jhr Biſchoff fuͤhret den Titul eines Graffen, und iſt weltlicher Herr uͤber die Stadt.
  • Trembowla, ſuche Trambowla.
  • Tremiſſen, ſuche Telenſin.
  • Tremiti, oder S. Nicolai Jnſul, die vornehmſte Jnſul unter den Jn - ſuln Tremiti, oder Inſulis Tremi - tanis, welche auf dem Golfo di Venezia an der Noͤrdlichen Kuͤſte der Landſchafft Capitanata liegen. Auff der Jnſul Tremiti ſeynd Ca - nonici regulares S. Johannis La - teranenſis, welchen alle dieſe Jn - fuln zugehoͤren.
  • Trenio, ſuche Trigno.
  • Trent, Fluß in Stafford, welcher ſich in den Humber ergeuſt.
  • Trento, Trient, Epiſcopatus Tridenti - nus, Biſchoffthum und der Suͤd - liche Theil von Tyrol, in den Tri - dentiniſchen Alpen, alſo daß es an das eigentlich ſo genante Ty -Trerol und an die Venetianiſche Laͤn - der grentzet. Es gehoͤret dem Haus Oeſterreich, und die Haupt - und Biſchoffliche Reſidentz-Stadt Trient, Trento, Tridentum, liegt zwiſchen den Bergen an der Etſch, allwo eine hoͤltzerne Bruͤcke hin - uͤber gehet. Man redet daſelbſt Jtaliaͤniſch und Deutſch; jedoch jenes mehr, als dieſes, und liegt ſie 3. Tag-Reiſen oder 21. Meilen von Venedig, 7. Meilen aber von Bozen. Sie iſt im Umkreis eine Welſche Meile groß, einiger ma - ſen befeſtiget, und hat ein Biſchoff - liches Reſidentz-Schloß, welches mit Waͤllen und Bollwercken be - feſtiget iſt. Jhr Biſchoff hat die weltliche Gerichtbarkeit, und rech - net ſich unter die unmittelbaren Staͤnde des Reiches, welches ihm aber das Haus Oeſterreich bißhe - ro ſtreitig gemachet hat.
  • Trentſchin, Stadt und feſtes auff einen Felſen gebauetes Schloß an der Wag in Ober-Ungarn. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Trentſchin, welche an den Schleſiſchen und Maͤhriſchen Grentzen liegt.
  • Treptow, Alt-Treptow, kleine Stadt am Fluß Tollenſch im Ste - tiniſchen Diſtrict, nebſt einem Schloß.
  • Treptow, Neu-Treptow, kleine Stadt in Hinter-Pommern, am Fluß Rega.
  • Treſen, Flecken und Hafen an der Oſt-See, in Sudermanland.
  • Tresmes, Trama, Dorff und Schloß, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, in Champagne gelegen.
  • Trevico, Vico della Baronia, kleine Stadt im Principato oltra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Benevento ge - hoͤrig.
  • Trevigno, kleine Stadt in dem Ge - biet Alava in Biſcaya.
  • Trevigo, Trevigni, Tarviſium, Haupt-Stadt der Marca Trevi - giana, am Fluß Pieveſella. Sie iſt ziemlich groß und befeſtiget, und hat einen Biſchoff, welcher unter den Patriarchen von Aqui - leja gehoͤret.
  • Treviſano, la Marca Treviſana oder Trevigiana, Territorium Tarviſi - num, eine Provintz der Republic Venedig, welche gegen Oſten an Friaul, gegen Norden an das Belluneſe und Feltrino, gegen We - ſten an das Vicentino und Pa - douano, gegen Suͤden aber an das Hertzogthum Venedig gren - tzet. Die | Marca Treviſana, oder Tarviſer-|Marck, begreiffet das eigentlich ſo genante Trevi - ſano oder das Gebiet von Tre - vigo, das Feltrino und das Bel - luneſe.
  • Trevoux, Trevoltium, kleine Stadt an der Saone in Breſſe, und die Haupt Stadt des Fuͤrſtenthums Dombes.
  • Treyſa, kleine Stadt am Fluß Schwalm, in der Landgraffſchafft Heßen-Caßel.
  • Trianon, Koͤnigliches Luſt-Schloß, nicht weit von Verſailles, wel - ches nicht groß aber ſehr ſchoͤn iſt.
  • Triangolo, eine von den Lucayi - ſchen Jnſuln, zwiſchen den bey - den Jnſuln. Samana und S. Salva - dor.
  • Tribeſes, kleine Stadt am Fluß Trebel im Barthiſchen Diſtrict in Vor-Pommern, 4. Meilen von Stralſund.
  • Tribigna, Stadt im Gebiet der Re - public Raguſa.
  • Tricala, alte und ziemlich große Stadt am Fluß Penæo in Theßa - lien, nebſt einem Biſchoffthum,Triunter den Ertz-Biſchoff zu Lariſſa gehoͤrig.
  • Tricarico, Stadt am Fluß Baſiento in Baſilicata, welche aber A. 1694. durch ein Erdbeben faſt gantz ver - wuͤſtet worden. Jhr Biſchoff - thum ſtehet unter dem Ertz-Bi - ſchoff zu Matera.
  • Trient, ſuche Trento.
  • Trier, Treves, Archi-Epiſcopatus Trevirenſis, Ertz-Biſchoffthum im Nieder-Rheiniſchen Kreis, wel - ches gegen Weſten an das Her - tzogthum Luͤxemburg, gegen Nor - den au die Graffſchafft Mander - ſcheid und das Ertz-Stifft Coͤlln, gegen Oſten an die Naßauiſchen Laͤnder, und gegen Suͤden an die Unter-Pfaltz und Lothringen grentzet. Die Haupt-Stadt Trier, Treviris, liegt an der Moſel, mitten hindurch aber laͤuffet das kleine Waſſer Weberbach, und wird ſie vor die aͤlteſte Stadt in Europa gehalten. Sie iſt anie - tzo in Franzoͤſiſchen Haͤnden. Der Ertz-Biſchoff von Trier iſt des Heil. Roͤm. Reichs Ertz - Cantzler durch Gallien oder das Koͤnigreich Arelat, und hat die erſte Stimme bey der Kaͤyſerli - chen Wahl. Er ſitzet gerade gegen des Kaͤyſers Angeſicht uͤber, und gehet in gerader Linie vor dem Kaͤyſer her, iedoch alſo, daß die - jenigen darzwiſchen gehen, wel - che die Kaͤyſerlichen Inſignia tra - gen. Ob er das voͤllige Privile - gium de non appellando, oder nur biß auff 500. Gold-Guͤlden ha - be, daran wird gezweifelt, und iſt der ietzige Ertz-Biſchoff zugleich Kammer-Richter zu Wezlar.
  • Trieſte, Tergeſte, kleine Stadt in dem Gebiet Carſo in Jſtrien, welche befeſtiget iſt, zwey feſte Schloͤßer, einen Hafen, und ein unter denPa -TriPatriarchen zu Aquileja gehoͤriges Biſchoffthum hat. Sie liegt am Golfo di Trieſte, und gehoͤret dem Haus Oeſterreich.
  • Trieu, kleiner Fluß in Bretagne, welcher ſich zu Treguier ins Meer ergeuſt.
  • Trigno, Trenio, Trinius, Fluß, wel - cher in der Graffſchafft Moliſe entſpringet, und ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Trime, Truma, kleine Stadt am Fluß Boyne, und die Haupt - Stadt der Provintz Eaſt-meath in Jrland, nebſt einem Biſchoff - thum unter den Ertz-Biſchoff von Armagh gehoͤrig.
  • Trimouille, Tremolia, kleine Stadt nebſt einem ſchoͤnen Schloß und dem Titul eines Hertzogthums, in Poitou gelegen.
  • Tring, Stadt in Hertford.
  • Trinidad, Jnſul der Dreyfaltigkeit, alſo werden zwey verſchiedene Jnſuln in Suͤd-America genen - net. Die eine liegt auff dem Golfo di Paria, und haben die Spanier die Colonie S. Joſeph auff derſelben, auch fiſchen ſie an der Kuͤſte viel Perlen. Die an - der iſt unbewohnet, und liegt auff dem Braſilianiſchen Meer.
  • Trino, Tridinum, kleine befeſtigte Stadt, 2. Jtaliaͤniſche Meilen vom Po, im Savoyiſchen Montferrat, nebſt einer feſten Citadelle von 4. Baſtionen.
  • Trinquemale, Trinquenemale, Koͤ - nigreich und Stadt am Golfo von Trinquemale, an der Oeſtlichen Kuͤſte der Jnſul Ceylan. Die Stadt gehoͤret den Hollaͤndern.
  • Trionto, Triuntus, kleiner Fluß in Calabria citra, welcher ſich in den Golfo di Taranto ergeuſt.
  • Tripalda, Flecken mit dem Titul ei - nes Hertzogthums, im Principato oltra gelegen.
  • Triple Alliance wurde dasjenige Buͤndniß genennet, welches En - gelland, Schweden und Holland A. 1668. ſchloß, als Franckreich einen ploͤtzlichen Einfall in die Spaniſche Niederlande und in die Franche Comté gethan hatte.
  • Tripoli, Koͤnigreich in der Barba - rey in Africa, zwiſchen dem Mit - tellaͤndiſchen Meer und der Land - ſchafft Biledulgerid, alſo daß es gegen Oſten an das Koͤnigreich Barca und gegen Weſten an das Koͤnigreich Tunis grentzet. Die Haupt-Stadt Tripoli liegt am Mittellaͤndiſchen Meer, iſt ziem - lich groß, und hat einen guten Hafen, nebſt einer feſten Citadel - le. Sie iſt anietzo nebſt dem Koͤnigreich eine Republic unter dem Schutz des Tuͤrckiſchen Kaͤyſers, und ihre Einwohner ſeynd große See-Raͤuber.
  • Tripoli, kleine Stadt in Natolien.
  • Tripoli di Soria, ziemlich große Tuͤrckiſche Stadt an der Kuͤſte von Syrien, nebſt einem guten Hafen und Citadelle. Sie iſt die Haupt-Stadt eines Beglerbe - glic.
  • Triſtan de Cunha, zwey kleine Jnſuln des Oceani Æthiopici.
  • Triſte, der Meer-Buſen Triſte, Sinus Triſtis, ein Theil des Mar del Nort, bey der Kuͤſte von Terra Firma.
  • Trittow, Stadt in Stormarn, dem Hertzog von Holſtein-Got - torp gehoͤrig.
  • Trivento, kleine Stadt im Koͤnig - reich Neapolis, auff einem Huͤ - gel am Fluß Trigno, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Benevento gehoͤrig.
  • Trivilar, kleines Koͤnigreich und Stadt in Malabar.
  • Trochtelfingen, kleine Stadt undSchloßTroSchloß an der Schmeicha, in Schwaben.
  • Troja, kleine Stadt nebſt dem Titul eines Fuͤrſtenthums und einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff zu Benevento gehoͤrig. Sie liegt in der Provintz Capita - nata.
  • Troja, Ilium, war vor Alters die Haupt-Stadt der in Klein-Aſien gelegenen Landſchafft Troas und des Koͤnigreichs des Priami. Ei - nige Meilen darvon erbauete A - lexander der Große ein anderes Troja, welches aber eben ſo wohl, als das erſtere verwuͤſtet worden iſt.
  • Trois Rivieres, Trifluvius, großer Fluß in Neu-Franckreich, welcher aus 3 Fluͤßen entſtehet, und ſich in den Fluß S. Laurentii er - geuſt.
  • Troki, Woywodſchafft in Lithauen, zwiſchen den Woywodſchafften Vilna, Novogrodeck und Biels - ko, wie auch zwiſchen dem Bran - denburgiſchen Preußen und Sa - mogitien. Sie begreiffet 4. groſ - ſe Gebiete, nemlich Grodno, Li - da, Cowno und Upita. Die Haupt-Stadt Troki, Troccum, liegt an einer Erd-Zunge, wel - che in einen kleinen See gehet, und mitten in dieſem liegt ein fe - ſtes Schloß.
  • Trolhetta, Fluß, welcher im See Wener entſtehet, und ſich in den Cattegat ergeuſt.
  • Tronc iſt ein kleines Fahrzeug mit einer Decke und einem viereckich - ten Segel.
  • Tronchtelfingen, Stadt am Fluß Schmeicha in der Graffſchafft Qettingen.
  • Trontino, kleiner Fluß in Abruzzo oltra, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Tropea, kleine Stadt am Golfo di S. Eufemia in Calabria oltra, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Reggio gehoͤrig.
  • Tropici ſeynd 2. Circul auff der Him - mels-Kugel, welche mit dem Æ - quatore parallel ſeynd. Sie ſte - hen daſelbſt, wo die Sonne im Sommer im Zodiaco gegen Nor - den und im Winter gegen Suͤden umzukehren, und ſich wiederum von einem unter dieſen Tropicis zu entfernen pfleget. Der eine iſt der Tropicus Capricorni, und wird mit einer zweyfachen Linie auff der Suͤdlichen Seite der Himmels-Kugel bezeichnet. Der andere aber heißet der Tropicus Cancri, und wird auff der Noͤrdli - chen Seite der Himmels-Kugel gleichfalls mit 2. Linien angedeu - tet.
  • Troppau, Fuͤrſtenthum in Ober - Schleſien, an den Maͤhriſchen Grentzen, dem Fuͤrſten von Lich - tenſtein, als ein Boͤhmiſch Lehn, gehoͤrig. Die Haupt-Stadt Troppau, Oppavia, liegt am Fluß Oppa, wo die Fluͤße Mohra und Hasniz hinein fallen, und hat ein Schloß.
  • Troppia, Trompia, eine kleine Land - ſchafft in der Landſchafft Breſcia - no, den Venetianern gehoͤrig.
  • Troſa, kleine Stadt in Suderman - land, an einer Baye der Oſt-See.
  • Trouille, kleiner Fluß in Hennegau, welcher ſich zu Genapel in den Fluß Haiſne ergeuſt.
  • Trouppen vom Koͤniglichen Hauſe ſeynd in Franckreich die Gardes du Corps und Gens d Armes und Grands Mouſquetaires.
  • Trovvis, Ern, Trovius, Fluß, welcher im See Earne in Ulſter entſprin - get, und ſich in die Baye von Donegall ergeuſt.
  • Troyes, Trecæ, Haupt-Stadt inCham -Tru TudChampagne, an der Seine. Sie iſt eine ſehr alte, große und befe - ſtigte Handels-Stadt, nebſt ei - ner Citadelle, einem Preſidial und Bailliage, wie auch einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Sens gehoͤrig.
  • Truro, Flecken in Cornvval, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat.
  • Truxillo, Trughillo, Turris Julia, klei - ne Stadt nebſt einem feſten Schloß, welches dieſelbe com - mandiret, am Fluß Almonte im Spaniſchen Eſtremadura.
  • Truxillo, Trughillo, große Stadt in Peru, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Lima gehoͤrig.
  • Truxillo, Trughillo, kleine befeſtigte Stadt nebſt einer Citadelle, in der Provintz Honduras in Nord-Ame - rica.
  • Trzebomyslice, Stadt im Prachen - ſer-Kreis in Boͤhmen.
  • Tuam, Toam, Tovvmond, Dorff in Connaugt, nebſt dem Titul eines Ertz-Biſchoffthums.
  • Tuban, kleines Koͤnigreich und Stadt an der Noͤrdlichen Kuͤſte der Jnſul Java. Die Stadt hat einen guten Hafen.
  • Tucho, Stadt am Fluß Co, in der Provintz Queicheu in China.
  • Tucuman, Pꝛovintz in Paraguay, allwo die Spanier einige Colonien ha - ben, und ſeynd die vornehmſten folgende: S. Miguel de Tucuman oder de l Eſtero, S. Jago de l Eſtero und Cordoua.
  • Tuczkou, Stadt in Curland.
  • Tuddinton, Stadt in Bedford.
  • Tudela, Stadt im Koͤnigreich Na - varra, wo die Fluͤße Queilos und Ebro zuſammen kommen, uͤber welchen letzteren daſelbſt eine ſtei - nerne Bruͤcke gehet. Sie liegt an den Grentzen von AragonienTue Tuͤrund Caſtilien, viertehalbe Spa - niſche Meilen von Tarragona.
  • Tuerto, Tera, Fluß im Koͤnigreich Leon, welcher ſich in den Douro ergeuſt.
  • Tuͤbingen, Stadt am Necker im Hertzogthum Wirtemberg, nebſt einer Univerſitaͤt, Collegio illuſtri und Schloß.
  • Tuileries iſt zu Pariß ein Palaſt des Koͤnigs in Franckreich. Er henget am Louvre, vermittelſt ei - ner großen Galerie, welche an die Seine gehet.
  • Tuͤrckes, ein rundes und blaues Edelgeſtein, welches nicht durch - ſichtig iſt.
  • Tuͤrckey, das Tuͤrckiſche oder Otto - manniſche Reich, Imperium Tur - cicum, iſt eines der weitlaͤufftig - ſten Reiche in der Welt, und ein Erb-Reich des Ottomanniſchen Geſchlechtes, von welchem es mit unumſchraͤnckter Gewalt re - giret wird. Es wird in 3. Haupt-Theile abgeſondert, wel - che ſeynd die Tuͤrckey in Europa, die Tuͤrckey in Aſia und die Tuͤr - ckey in Aſrica. Die Tuͤrckey in Europa grentzet gegen Oſten an den Archipelagum, das ſchwartze Meer, das Mare di Marmora und die Meer-Engen von Gallipoli und Conſtantinopel, gegen Suͤ - den an das Mittellaͤndiſche Meer, gegen Weſten an den Golfo di Venezia und die Oeſterreichiſchen Laͤnder, gegen Norden aber an das Chriſtliche Ungarn, Siebenbuͤr - gen, die Wallachey, Moldau, Polen und die kleine Tartarey. Sie beſtehet aus Macedonien, Theßalien, Albanien, Epiro, Li - vadien, Negroponte, Romani en, Bulgari en, Beßarabien, Servi - en, Boſnien, einem Theil von Croatien, Dalmatien und Un - garn, aus der Jnſul CandiaundTuͤrund den meiſten Jnſuln des Ar - chipelagi. Die Republic Raguſa aber, die kleine Tartarey, die Moldau und Walachey ſeynd ihr tꝛibutbaꝛ. Die Tuͤꝛckey in Aſia gꝛen - tzet gegen Weſten an das Mare di Marmora, Mittellaͤndiſche Meer, die Meer-Engen von Gallipoli und Conſtantinopel und an Ae - gypten, gegen Suͤden an Arabi - en, gegen Oſten an Perſien und gegen Norden an Georgien und das ſchwartze Meer. Jhre Pro - vintzen ſeynd Natolien, Turco - manien und Diarbeck. Es ſeynd ihr auch viele Laͤnder tri - butbar, nemlich Mingrelien, Guriel, Imereti, die Fuͤrſten in A - rabia Petra〈…〉〈…〉, und der meiſte Theil derer Fuͤrſten in Arabia deſerta. Ferner gehoͤren darzu die Jnſuln Rhodus, Cyprus, Scio, Metelino und einige andere des Archipelagi. Die Tuͤrckey in Africa grentzet gegen Norden an das Mittellaͤndiſche Meer, gegen Oſten an den Iſthmum von Suez und das rothe Meer, gegen Suͤ - den an Abyßinien, Nubien und die Wuͤſte Barca, gegen Weſten a - ber an das Koͤnigreich Tripoli. Jhre Provintzen ſeynd Aegypten, das Koͤnigreich Barca und die Kuͤſte von Abex; auch ſeynd ihr die Koͤnigreiche Tripoli, Tunis und Alger tributbar.
  • Tuͤrgow, Landſchafft in der Schweitz, welche ſich an den bey - den Ufern des Flußes Tur von dem Zuͤrcher - biß an den Boden - See erſtrecket. Das eigentlich ſo genante Tuͤrgow iſt ein Amt in dieſer Landſchafft, zwiſchen dem Canton Zuͤrch, der Stadt und Abtey S. Gallen und dem Coſtnitzer - und Zeller-See. Die - ſes Amt iſt den ſieben aͤlteſten Cantons unterthan.
  • Tuͤtlingen, Stadt an der Donau, im Donau-Thal in Schwaben, nebſt einem Schloß, Honberg ge - nant, worzu ein Amt gehoͤret. Sie liegt 3. Meilen von Coſt - nitz.
  • Tull, ſuche Toul.
  • Tulle, Tutela, Haupt-Stadt in Nie - der-Limoſin, am Fluß Correſe, nebſt einem Preſidial, wie auch ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Bourges gehoͤ - rig.
  • Tuln, Stadt in Unter-Oeſterreich, 5. Meilen unter Krems, und 5. oberhalb Wien.
  • Tuluphan, Turphan, Stadt im Koͤ - nigreich Tanguth in der großen Tartarey.
  • Tumen, kleine Stadt in der Moſco - witiſchen Turtarey, am Fluß Tu - men oder Tura.
  • Tunbridge, kleine Stadt am Fluß Tun, in Kent.
  • Tunchang, Stadt am Fluß Jun, in der Provintz Xantung in China.
  • Tundern, ſuche Tondern.
  • Tungchuen, Stadt in China am Fluß Thou, in der Provintz Su - chuen.
  • Tunggin, Stadt in der Provintz Queicheu in China.
  • Tunguſia, große Landſchafft in der großen Tartarey, allwo es Zobel und anderes koſtbares Beltz - Werck giebt. Sie iſt den Moſco - witern unterthan.
  • Tunis, Tunetum, Koͤnigreich in der Barbarey, zwiſchen dem Mittel - laͤndiſchen Meer und der Land - ſchafft Biledulgerid; alſo daß es gegen Weſten das Koͤnigreich Al - ger und gegen Oſten das von Tri - poli hat. Anietzo hat es die Form einer Republic, und wird durch ein Raths-Collegium und einen Day oder Fuͤrſten regiret; iedochſteTun Turſtehet es unter dem Schutz des Tuͤrckiſchen Kaͤyſers, welcher ei - nen Baſſa in der Haupt-Stadt Tu - nis hat. Dieſe liegt am Suͤdli - chen Ufer des Meer-Buſens von Goletta, und iſt eine der wichtig - ſten Staͤdte in Africa, mit ſtarcken Mauern und Thuͤrnen umgeben, nebſt einer Citadelle. Sie trei - bet große Handlung: Jhre Ein wohner aber ſeynd der See-Rau - berey ſehr ergeben.
  • Tunking, ſuche Tunquin.
  • Tunquin, Tonquin, Tunking, große Landſchafft in Jndien, jenſeit des Gangis, welche gegen Oſten und Norden an China, gegen Weſten an diejenigen Gebuͤrge, wodurch ſie vom Koͤnigreich Brama abge - ſondert wird, und gegen Suͤden an den Golfo von Cochinchina grentzet. Anſtadt des Getreydes waͤchſet lauter Reiß darinnen, und hat ſie einen beſondern Koͤ - nig.
  • Tunza, kleiner Fluß in Romania, welcher ſich bey der Stadt E - no in den Archipelagum er - geuſt.
  • Tur, Thur, einer der vornehmſten Fluͤße in der Schweitz, wel - cher ſich unterhalb Schaffhauſen in den Rhein ergeuſt.
  • Turano, Salto, Fluß in Abruzzo ol - tra, welcher ſich unterhalb Rieti in den Fluß Velino ergeuſt.
  • Turban iſt eine Art Muͤtzen, welche die Mahometaner und die meiſte Morgenlaͤndiſche Voͤlcker tra - gen. Sie ſeynd von einem lan - gen Stuͤck Leinwand oder Taffent gemachet, welches vielmahl um eine Muͤtze herum gewickelt iſt. Des Sultans Turban iſt ſehr dick, und halten die Tuͤrcken den - ſelben dermaſen in Ehren, daß ſie ſich kaum unterſtehen, ihn an - zuruͤhren. Die Emirs tragenTurgruͤne Turbans, und dieſe Frey - heit haben ſie als Anverwandte des Mahomets.
  • Turcheſtan, Turqueſtan, große Landſchafft in der großen Tarta - rey, welche dem Reich des Mo - guls gegen Norden lieget.
  • Turcomania, das Tuͤrckiſche Arme - nien, eine Tuͤrckiſche Landſchafft in Aſien, welche gegen Norden an Georgien, gegen Oſten an Eri - van und Adirbeitzan, gegen Suͤ - den an Diarbeck, und gegen We - ſten an Natolien grentzet.
  • Turctheim, Turichemum, Stadt im Ober-Elſaß.
  • Turckow, Stadt in der Woywod - ſchafft Minski.
  • Turene, die aͤlteſte und groͤſte Vicom - in Franckreich, in Limoſin ge - legen. Die Haupt-Stadt Tu - rene iſt klein, und hat ein Schloß.
  • Turgow, ſuche Tuͤrgow.
  • Turin, Auguſta Taurinorum, Haupt - Stadt in Piemont und Reſi - dentz des Hertzogs von Savoyen, wo der Fluß Dora in den Po faͤl - let, uͤber welchen letzteren eine Bruͤcke gehet. Sie iſt ziemlich groß, ſchoͤn gebauet und wohl be - feſtiget, nebſt einer Citadelle von 5. Baſtionen. Das Reſidentz - Schloß iſt praͤchtig, auch hat ſie eine beruͤhmte Academie und ein Ertz-Biſchoffthum.
  • Turnhout, kleine Stadt und Meye - rey im Spaniſchen Brabant, im Quartier von Antwerpen.
  • Turobin, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Turocz, kleine Stadt in Ober-Un - garn, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Turocz, gegen das Carpathiſche Gebuͤrge gelegen.
  • Turſi, kleine Stadt am Fluß Sino, in Baſilicata, nebſt dem Titul ei - nes Hertzogthums. Jhr Bi -ſchoff -Tur Tykſchoffthum gehoͤret unter das Ertz-Biſchoffthum von Cirenza.
  • Tury, Turiacum, kleine Stadt am Fluß Orne, in der Normandie.
  • Tutucori, Koͤnigreich und Stadt in der halb-Jnſul von Jndien dieſ - ſeit des Gangis.
  • Tuvinskapoͤtſch, Grentz-Feſtung in Croatien.
  • Tuy, Tuda, kleine befeſtigte Stadt in Gallicien, auf einem Berge, an welchem der Fluß Minho vorbey fließet, an den Portugieſiſchen Grentzen, nebſt einem Biſchoff - thum unter den Ertz-Biſchoff von Compoſtell gehoͤrig.
  • Tvvedale, Provintz in Suͤd-Schott - land.
  • Tvvede, Tueda, Fluß in Suͤd-Schott - land, welcher ſich zu Barvvick ins Meer ergeuſt.
  • Tvvente, Tuventia, ein gewiſſes Ge - biet in Ober-Yßel, zwiſchen Sal - land, dem Stifft Muͤnſter und den Graffſchafften Zutphen und Ben - them. Es iſt voll Moraſt.
  • Tvver, Tuveria, Hertzogthum in Mo - ſcau, zwiſchen Novogrod Weliki, Reskhovv, Moſcau und Roſthovv. Die Haupt-Stadt Tvver liegt am Fluß Wolga, wo die Tvverſa hin - einfaͤllet, und hat ein Schloß nebſt einem Ertz-Biſchoffthum.
  • Tyana, eine Ertz-Biſchoͤffliche Stadt in Caramanien.
  • Tyber, Tyberis, einer der vornehm - ſten Fluͤße in Jtalien, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge im Flo - rentiniſchen Gebiet entſpringet, und ſich zwiſchen Oſtia und Porto in das Mittellaͤndiſche Meer er - geuſt.
  • Tyhon, Jnſul auf dem See Bala - ton in Nieder-Ungarn.
  • Tykoczin, kleine Stadt und Caſtella - ney am Fluß Narew in Podla - chien. Sie iſt feſte, abſonderlichTyn Tyrwegen des umliegenden Mo - raſtes.
  • Tyne, Fluß in Northumberland, wel - cher ſich in das Deutſche Meer ergeuſt.
  • Tyrconel, ſuche Dunghall.
  • Tyrnaw, kleine befeſtigte Stadt am Fluß Tyrna in Ober-Ungarn, 16. Meilen von Wien.
  • Tyrol, gefuͤrſtete Graffſchafft im Oeſterreichiſchen Kreiſe; Jhre Grentzen ſeynd gegen Suͤden die Venetianiſchen Laͤnder, gegen Oſten Kaͤrndten, die Treviſer Marck, Friaul, und das Ertz-Bi - ſchoffthum Saltzburg, gegen Nor - den Baͤyern und Schwaben, ge - gen Weſten aber die Schweitz und Graubuͤnden. Jhre laͤnge er - ſtrecket ſich vom Garder-See biß an Kuffſtein ungefehr 24. und die Breite vom Schloß Ehrenberg biß nach Lintz 20. Meilen. Sie iſt ſehr gebuͤrgig; jedoch ſeynd ih - re Thaͤler fruchtbar an Getreyde und Wein; abſonderlich aber hat ſie gute Vieh-Zucht. So giebt es auch darinnen allerhand Ertze und Saltz-Brunnen. Sie beſte - het aus 4. Theilen, welche ſeynd (1.) das Biſchoffthum Trient, (2.) Das Biſchoffthum Brixen, (3.) Das eigentlich ſo genante Tyrol, (4.) und die incorporirt en Laͤnder, nemlich die Marggraf - ſchafft Burgau, Herrſchafft Nellenburg, Graffſchafft Feld - kirch und Montfort, die Staͤdte Coſtnitz, Pludentz, Elzach, Villingen, Mengen, Muder - kingen, Rattolffszell, Riedlin - gen, Schelcklingen, Steckborn, Sulgen, Tengen, Voringen und waldſee, wie auch die 4. Wald - Staͤdte. Das eigentlich ſo ge - nante Tyrol gehoͤret dem Haus Oeſterreich, und beſtehet aus dem Etſchlande und Jnthal.
  • Tyrol, ein altes Schloß nahe bey Meran an der Etſch am lincken Ufer, von welchem die Graff - ſchafft Tyrol ihren Nahmen hat.
  • Tyrone, Landſchafft in Ulſter, zwi - ſchen den Landſchafften London - derry, Dungall, Fermanagh, Mo - naghan, und Armagh. Sie iſt voller hoher Berge.
  • Tyrrif, eine von den Jnſuln Weſter - nes, welche fruchtbar iſt an Ge - treyde und Graß.
  • Tzar, ſuche Czaar.

V.

  • VAbres, Vabræ, kleine Stadt am Fluß Dourdan, in Rouergue, nebſt einem Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff zu Albi gehoͤrig. Jhr biſchoff fuͤhret den Titul ei - nes Grafen von Vabres.
  • Vacaſa, Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Niphon.
  • Vaccæ Inſula, alſo werden zwey ver - ſchiedene Jnſuln geneñet, deren die eine auf dem Mexicaniſchen Meer an der Kuͤſte der Jnſul S. Domin - go, die andere aber auf dem Mit - tellaͤndiſchen Meer an der Kuͤſte von Sardinien liegt.
  • Vaccas, Cap de Vaccas, Promontorium Vaccarum, ein Vorgebuͤrge an der Suͤdlichen Jnſul derer Caf - fres.
  • Vacha, kleine Stadt in Nieder-Heſ - ſen, 3. Meilen von Eiſenach.
  • Vadi, Flecken und Hafen am Einfluß des Fluſſes Cecina, im Piſaniſchen Gebiet.
  • Vado, Vai, Feſtung, nebſt einem Hafen an der Genueſiſchen Kuͤſte.
  • Vadſten, Stadt am See Veter in Oſt-Gothland.
  • Vaena, Stadt auf einem Berge nebſt einem wuͤſten Schloß in An - daluſien, auf der Land-Straße von Cordua nach Granada. Sie gehoͤret dem Hertzog von Sesſi.
  • Vaihingen, Stadt und Schloß an der Ens, im Hertzogthum Wir - temberg, 2. ſtarcke Meilen unter - halb Stutgard.
  • Vaiſon, Vaſio, Stadt in der Graff - ſchafft Venaiſſin am Fluß Louve - ſe, nebſt einem Biſchoffthum, un - ter den Ertz-Biſchoff von Avignon gehoͤrig.
  • Vaiſure, Voiſure, Wavart, Pagus Va - brenſis, ein gewiſſes Gebiet im Hertzogthum Bar, zwiſchen Ver - dun, Metz und Monmedy.
  • Val Brenna, Landvogtey in der Schweitz an den Jtaliaͤniſchen Grentzen, den Cantons Schweitz und Unterwalden gehoͤrig.
  • Val di Demona, di Noto, di Mazara, ſuche Sicili en.
  • Valais, ſuche Walliſer-Land.
  • Valmagia, Madia, Maynthal, die Noͤrdlichſte Vogtey unter den - jenigen, welche die Schweitzer im Hertzogthum Meyland be - ſitzen. Jhre Einwohner ſeynd Roͤmiſch-Catholiſch.
  • Val di Tara, Landſchafft im Hertzog - thum Parma, an den Genueſi - ſchen Grentzen.
  • Valckenburg, Flecken nebſt dem Ti - tul einer Graffſchafft in Suͤd - Holland, am Rhein, allwo jaͤhr - lich große Pferd-Maͤrckte gehal - ten werden.
  • Valcowar, kleine Stadt am Fluße Walpo in Sclavonien.
  • Valdivia, Stadt in Chili in Suͤd-A - merica, nebſt einem guten Hafen.
  • Valence, Valentia, Haupt-Stadt der Landſchafft Valentinois in Dau - phiné, an der Rhone gelegen. Sie iſt ziemlich groß, wohlgebauet, und hat ein Preſidial und eine U - niverſitaͤt, wie auch ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Vienne gehoͤrig.
  • Valenciennes, Valentianæ, eine große, ſchoͤne und ſehr feſte Handels -StadtValStadt im Hennegau an der Schelde, welche in verſchiedenen Armen hindurch laͤuffet, nachdem ſie ſich zuvor mit dem kleinen Fluß Ronelle vereiniget hat. Sie hat eine Citadelle, und gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Valentia, Koͤnigreich und Provintz, zu der Kron Spanien gehoͤrig. Sie grentzet gegen Norden an Catalonien und Aragonien, ge - gen Weſten an Neu-Caſtilien, ge - gen Suͤden an Murcien, und ge - gen Oſten an das Mittellaͤndiſche Meer. Jhre Lufft iſt ſo warm, daß man jederzeit bluͤhende und Fruͤchte tragende Baͤume in die - ſer Gegend ſiehet, und iſt ſie frucht - bar an Reiß, Wein, Oliven, Zu - cker, Pomeranzen, Citronen, Flachs, Hanff, Seide u. d. m. Die Haupt-Stadt Valentia liegt am Fluß Guadalaviar, und iſt eine große und wohlgebauete Han - dels-Stadt, wie auch die Reſi - dentz des Vice-Koͤnigs und des hoͤchſten Gerichtes. Uber dieſes hat ſie eine Univerſitaͤt und ein Ertz-Biſchoffthum.
  • Valentia d Alcantara, kleine befeſtig - te Stadt am Fluß Savar, im Spa - niſchen Eſtremadura.
  • Valentia de Minho, eine gute Grentz - Feſtung in der Provintz Entre - Douro-y-Minho.
  • Valentino, ein Luſt-Schloß des Her - tzogs von Savoyen, am Po, un - gefehr 300. Schritte von Turin.
  • Valentinois, Landſchafft in Nieder - Dauphiné, nebſt dem Titul eines Hertzogthums. Sie liegt zwiſchen den Landſchafften Viennois und Diois, der Graffſchafft Venaiſſin und der Rhone, wodurch ſie von Languedoc abgefondert wird.
  • Valenza, befeſtigte Stadt am Po in Laumelina, im Hertzogthum Mey - land.
  • Valetta, einer von den 3. Theilen der Stadt Malta.
  • Valladolid, Valdoletum, Vallisoletum, Stadt am Fluß Iſerga, in Alt - Caſtilien. Sie iſt groß und wird vor die ſchoͤnſte des gantzen Lan - des gehalten. Sie iſt aber ohne Mauren, und hat eine Univerſi - taͤt, ein hohes Gericht und ein Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Toledo gehoͤrig, wie auch einen Koͤniglichen Palaſt.
  • Valladolid, Neu-Valladolid, kleine Stadt in der Audientia Guatimala, und die Haupt-Stadt der Pro - vintz Honduras.
  • Valladolid, Neu-Valladolid, kleine Stadt auf der halb-Jnſul Juca - tan in der Audientia Mexico. Sie iſt uͤbel bewohnet.
  • Valladolid, oder S. Juan de Salinas, kleine Stadt in der Provintz Pa - camores in Peru.
  • Valognes, Væloniæ, kleine Stadt in dem Gebiet Cotantin in der Nor - mandie.
  • Valois, Valeſium, ein kleines Gebiet nebſt dem Titul eines Hertzog - thums, in dem Gouvernement der Isle de France gelegen.
  • Val Ombroſa, ein beruͤhmtes Kloſter in Toſcana zwiſchen dem Apenni - niſchen Gebuͤrge, 6. Jtaliaͤniſche Meilen von Florentz.
  • Valona, Aulon, befeſtigte Stadt nebſt einer Citadelle und einem ſehr großen Hafen in Griechenland an der Kuͤſte von Epiro. Sie hat ein Ertz-Biſchoffthum.
  • Val-reepen, Tire-vieille, ſeynd zwey Seile, welche hier und dar Kno - ten haben. Sie hengen laͤngs dem Schiffe außerhalb herunter, nemlich auff jeder Seite der Trep - pe ein Seil, und gebrauchet man ſelbige, um ſich daran feſte zu hal - ten, wenn man an einem Schiffe auff-oder abſteiget.
  • Valſerina, Fluß, welcher in den Ber - gen der Graffſchafft Burgund entſpringet, und ſich bey der Bruͤ - cke von Lucey mit der Rhone ver - einiget.
  • Valteline, Veltelin, Vallis Tellina, kleine Landſchafft, welche ſich von Oſten gegen Weſten von Tyrol biß an das Meylaͤndiſche Gebiet, laͤngs der Adda erſtrecket. Sie ge - hoͤret unter die Unterthanen der Graͤubuͤnder, und iſt gebuͤrgig, aber ſehr fruchtbar, abſonderlich aber an koͤſtlichen Wein.
  • Van, Vaſtan, alte befeſtigte Stadt in Turcomania, am See Van, nebſt einer feſten Citadelle. Sie iſt die Hauptſtadt des Beglerbeglic Van.
  • Vannes, Vennes, Venetiæ, Haupt - Stadt in Nieder-Bretagne am Golfe de Morbihan. Sie hat ein Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff zu Tours gehoͤret.
  • Vannes, les Isles de Vannes, Inſulæ Veneticæ, ſeynd kleine Jnſuln auf dem Gaſcogniſchen Meer, zwi - ſchen Belle Isle und dem Einfluß der Loire.
  • Var, Fluß, welcher in der Graff - ſchafft Nizza entſpringet, und ſich nicht weit von Nizza ins Mittel - laͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Varano, ein See an der Kuͤſte der Provintz Capitanata, welcher ſich in den Golfo di Rodi ergeuſt.
  • Vardari, Bardarius, der groͤſte Fluß in Macedonien, welcher in den Gebuͤrgen, wodurch dieſe Land - ſchafft von Albanien abgeſondert wird, entſpringet / und ſich in den Golfo di Salonichi ergeuſt.
  • Vardogna, kleine Stadt in Zaconia in Morea.
  • Varennes, kleine Stadt am Fluß Al lier, in Bourbonnois.
  • Varmo, Varamus, kleiner Fluß, wel - cher im Friaul entſpringet, undVar Vauſich oberhalb Latiſana in den Fluß Tajamento ergeuſt.
  • Varna, Stadt am ſchwartzen Meer in Bulgarien, nebſt einem Ertz - Biſchoffthum und einem großen Hafen am Einfluß des Flußes Varna.
  • Varneton, Waeten, Flecken am Fluß Lis, in Flandern. Er gehoͤret der Kron Franckreich.
  • Vaſall, ein Lehnsmann, welcher Guͤter von einem andern zu Lehn traͤget.
  • Vatia, kleine Stadt in Theſſalien.
  • Vaticano, Mons Vaticanus, einer von den Bergen der Stadt Rom, auf welchem der Palaſt Vaticano nebſt der S. Peters Kirche ſtehet.
  • Vaud, le Pais de Vaud, oder Vaux, Landſchafft in der Schweitz, welche gegen Suͤden an den Genfer-See, gegen Weſten an die Landſchafft Gex und die Franche Comté, gegen Norden an die Graffſchafft Neu - chaſtel, und die Cantons Freyburg und Bern, gegen Oſten aber gleichfalls an den Canton Bern grentzet. Sie iſt fruchtbar, ab - ſonderlich an gutem Wein, und gehoͤret dem Canton Bern, aus - genommen einige kleine Oerter, welche dem Canton Freyburg zu - ſtehen, und einige andere, welche dieſe beyde Cantons gemein - ſchafftlich beſitzen. Anjetzo woh - nen viele aus Franckreich vertrie - bene Reformirte darinnen.
  • Vaudemont, Mons Vadanus, Valde - montium, Flecken nebſt einem Schloß und dem Titul eines Fuͤr - ſtenthums, in Lothringen gele - gen.
  • Vaugeſiſche Gebuͤrge, Mons Vogeſus, ein Gebuͤrge, welches Lothringen gegen Suͤden von der Franche Comté, und gegen Oſten vom El - ſaß abſondert, nachmahls aber ſich in das Hertzogthum Zwey -bruͤckVau Udibruͤck und in einen Theil der Un - ter-Pfaltz erſtrecket.
  • Vaureas, Valreaſium, kleine Stadt der Graffſchafft Venaiſſin, am Fluß Letz, in Dauphiné gelegen.
  • Ubaye, Hubaye, Fluß in Provence, welcher ſich unterhalb Ambrun in den Fluß Durance ergeuſt.
  • Ubeda, ziemlich große und volck - reiche Stadt nebſt einem auf ei - nem Berge gelegenen Schloß in Andaluſien.
  • Uberlingen, freye Reichs-Stadt am Coſtnitzer-See in Schwaben. Sie iſt halb Evangeliſch und halb Roͤmiſch-Catholiſch, und iſt all - hier ein ſtarcker Getreyde-Handel nach der Schweitz, auch findet man allhier ein Geſund-Bad.
  • Ubiquitiſte, einer, welcher glaubet, daß Chriſtus nach ſeiner menſch - lichen Natur allgegenwaͤrtig ſeye.
  • Uccello, Monte Uccello, der Vogels - Berg, ein Berg im Alpen-Ge - buͤrge. Dieſes iſt eine von den Hoͤhen des S. Gotthards-Ber - ges, allwo eine von den Qvellen des Rheines zubefinden iſt.
  • Ucht, ein Amt in der Graffſchafft Hoya, welches dem Grafen von Tecklenburg, als ein Heſſen-Caſ - ſeliſches Lehn gehoͤret.
  • Uchtland, eine gewiſſe Gegend in der Schweitz, darinnen der Can - ton Freyburg liegt.
  • Uckermarck, ſuche Brandenburg.
  • Uckermuͤnde, kleine Stadt in Vor - Pommern, am Einfluß der Ucker in die Oder.
  • Ucker-See, ein See in der Ucker - marck, an der Qvelle des Fluſſes Ucker.
  • Udeſſa, Koͤnigreich im Reich des Mo - guls, jenſeit des Gangis, zwiſchen den Koͤnigreichen Kanduana, Pat - na, Jeſual und Mevat.
  • Udine, Utinum, Haupt-Stadt im Friaul, allwo die Venetianer ei -Udi Vegnen beſondern Gouverneur halten, anbey auch das Patriarchat von Aquileja dahin verleget haben. Sie iſt befeſtiget.
  • Uditore della Camera iſt zu Rom der Richter an dem Paͤbſtlichen Hof, deſſen Gewalt im Geiſtlichen ſich uͤber allerhand Perſonen erſtre - cket, nemlich uͤber Buͤrger, Fremde, Praͤlaten und Fuͤrſten. Er hat die Erkentnuͤß uͤber alle Appella - tiones des Kirchen-Staates, und ſo gar auch uͤber alle Contracte, darinnen man ſich der Kirchen - Cenſur unterworffen hat; alſo daß er die Widerſpenſtigen in Bann thun kan.
  • Udſtedt, kleine Stadt nebſt einem guten Hafen in Schonen.
  • S. Clement, le Grand , Vadum S. Clementis, ein kleines und ſehr ſandichtes Gebiet in der Nor - mandie.
  • Vecht, kleine befeſtigte Stadt im Stifft Muͤnſter.
  • Vecht, Svvarte Watter, Vidrus, Fluß, welcher nicht weit von der Stadt Muͤnſter entſpringet, und ſich un - terhalb Svvarte sluis in die Suͤder - See ergeuſt.
  • Vecht, Fluß, ſuche Rhein.
  • Veere, Ter-Veere, Camp-Wer, Veria, kleine befeſtigte Stadt auf der Jnſul Walcheren, nebſt einem gu - ten Hafen. Sie gehoͤret den Er - ben Wilhelm des III. Koͤnigs in Engelland.
  • Vegia, Veglia, Jnſul des Adriatiſchen Meeres auf dem Golfo di Carne - ro, den Venetianern gehoͤrig. Die Stadt Vegia hat einen guten Ha - fen, eine feſte Citadelle und ein Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff von Zara gehoͤrig.
  • Vegre, Vegeria, kleiner Fluß in der Isle de France, welcher ſich zu Anet in den Fluß Eure ergeuſt.
  • Velau, Welau, Stadt und Schloß in Samland.
  • Velau, Veluvve, oder das Qvartier von Arnheim, iſt eines von den 3. Qvartieren des Hoͤllaͤndiſchen Geldern. Es iſt voll Holtz, Hey - de und Sand-Huͤgel.
  • Velay, Velaunia, ein kleines Gebiet in den Sevennes, zwiſchen Viva - rez, Gevaudan, Auvergne und Fo - rez. Es iſt ein gebuͤrgiges Land.
  • Velden, kleine Stadt in Francken an den Grentzen der Ober-Pfaltz. Sie gehoͤret der Stadt Nuͤrnberg.
  • Veldentz, Graffſchafft auff dem Hundsruͤck, den Pfaltzgrafen am Rhein zugehoͤrig, und zwiſchen dem Ertz-Stifft Trier und der Graffſchafft Spanheim gelegen. Die Haupt-Stadt Veldenz hat ein feſtes Schloß, und liegt nicht weit von der Moſel.
  • Veletri, Veltri, Velitræ, alte Stadt in der Campagna di Roma.
  • Velez, ſuche Pennon de Velez.
  • Velez, kleine Stadt im neuen Koͤnig - reich Granada, in Suͤd-America.
  • Velez-Malaga, Stadt im Koͤnigreich Granada, 5. Spaniſche Meilen von Malaga. Jhre Gegend bringet Roſinen, Cubeben und andere Fruͤchte in großer Menge hervor.
  • Velika, kleine Stadt am Fluß Ba - ckawa in Sclavonien.
  • Velika, kleine Stadt in Sclavonien, wo die Fluͤſſe Backawa und Sau zuſammen kommen.
  • Velino, kleiner Fluß in Abruzzo, welcher ſich in den Fluß Nera er - geuſt.
  • Velpe, kleiner Fluß im Spaniſchen Brabant, welcher ſich zu Halem in den Fluß Geette ergeuſt.
  • Veltelin, ſuche Valteline.
  • Veluvve, ſuche Velau.
  • Vena, Monti della Vena, ein Gebuͤrge in Crain, an den Grentzen von Jſtrien.
  • Venafra, kleine Stadt im Koͤnig - reich Neapolis, nebſt dem Titul ei - nes Fuͤrſtenthums und einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Capua gehoͤrig.
  • Venaiſſin, Comitatus Vindaſcinus, Graffſchafft in Provence, an den Grentzen von Dauphiné, welche durch die Rhone von Languedoc abgeſondert wird. Der Pabſt hat ſie in Beſitz.
  • Venaſca, Grentz-Feſtung in Arago - nien im Pyrenaͤiſchen Gebuͤrge, nebſt einem Caſtell.
  • Vence, Vincium, kleine Stadt in Pro - vence, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Am - brun gehoͤrig.
  • Vencheu, Stadt in der Provintz Chekiang in China, nebſt einem guten Hafen.
  • Vendenis, Raveniczen, kleine Tuͤr - ckiſche Stadt am Fluß Jbar in Servien.
  • Vendome, Vindocinum, Haupt-Stadt in Vendomois, an der Loire, nebſt einem alten Schloß und dem Ti - tul eines Hertzogthums.
  • Vendomois, Ager Vindotinenſis, ein gewiſſes Gebiet in Beauce, zwi - ſchen Perche, Maine, Touraine und Blaiſois.
  • Venedig, Haupt-Stadt der Repu - blic Venedig an dem Golfo di Ve - netia, eine halbe Deutſche Meile von der Terra Ferma. Sie iſt auf viel kleine Jnſuln auf Pfaͤle erdau - et, dergeſtallt, daß man nicht an - ders als zu Waſſer hinein kom - men kan. Jhr Bezirck wird auf 8. Welſche Meilen gerechnet, und hat ſie ſehr ſchmale Gaſſen, welche durch Bruͤcken uͤber die Canaͤle an einander hengen; jedoch gebrau - chet man ſich meiſtentheils der Gondolen auf den Canaͤlen, um von einem Ort der Stadt zu dem andern zukommen. Die groͤſteBruͤckeVenBruͤcke iſt il Ponte rialto uͤber den großen Canal. Die Stadt wird in ſechs Theile oder Seſtieri abge - ſondert, welche ſeynd Caſtello, S. Marco, Carnareio, S. Paolo, S. Cro - ce und Dorſoduro. Die vornehm - ſte Gebaͤude ſeynd das Arſenal, welches gantz mit Waſſer umfloſ - ſen iſt, die Kirche und der Palaſt von S. Marco. Sie hat einen ſehr guten Hafen, treibet dermaſen ſtarcke Handlung, daß man ſie vor eine der reicheſten Staͤdte in Eu - ropa halten kan, und liegt 21. Meilen von Trient. Sie wird nebſt der gantzen Republic durch einen Doge oder Hertzog, welcher durch die Wahl zu dieſer Wuͤrde auf ſeine gantze Lebens-Zeit ge - langet, und durch einen anſehn - lichen Senat regieret. Sie hat 2. Patriarchen, nemlich den von Venedig und den von Aquileja, nebſt einem Primicerio, welcher der Kirchen von S. Marco vorſtehet.
  • Veneria, ein Luſt-Schloß des Her - tzogs von Savoyen, ungefehr 3000. Schritte von Turin ent - fernet.
  • Venetianiſche Laͤnder ſeynd ſehr weit von einander entlegen, und in 3. Haupt-Theile abgeſondert, welche ſeynd (1.) La Terra Ferma, welche alle Laͤnder begreiffet, ſo die Republic Venedig in Jtalien beſi - tzet. (2) Dalmatien, ſo viel nemlich den Venetianern darvon gehoͤret, nebſt den Jnſuln in Dalmatien und Morlachia, ausgenommen etz - liche geringe Oerter, welche die Republic Raguſa beſitzet (3.) Die Levante oder das Morgenland, nemlich Perga und Butrinto an den Kuͤſten Epiri, Suda und Spinalon - ga an den Kuͤſten von Candia, die Jnſuln Corfu, Pachsu, Antipachsu, Cefalonia, Zante, Cerigo, Tina und einige andere des Archipelagi. Fer -Venner Morea und die Stadt Lepante in Livadia.
  • Venetianiſche Meer-Buſen, ſuche Adriatiſche Meer.
  • Venetianiſche Staat, la Signoria oder lo Stato di Venezia, Veneta Ditio ſtricte ſumpta, iſt ein Theil von der Lombardie, dahero er auch unterweilen die Venetianiſche Lombardie genennet wird, und gegen Oſten an den Golfo di Ve - nezia und Crain, gegen Norden an Kaͤrndten, das Biſchoffthum Trient und das Veltelin, gegen Weſten an das Hertzogthum Mey - land, und gegen Suͤden an eben daßelbe wie auch an das Mantu - aniſche und Ferrariſche Gebiet grentzet. Dieſer Staat begreif - fet 11. Provintzen, nemlich (1.) il Dogado oder das Hertzogthum Venedig, welcher die gantze Kuͤſte nebſt den Jnſuln vom Einfluß der Etſch biß an Murano incluſivè in ſich faſſet. (2.) Friaul, (3.) die Tarviſer-Marck. (4.) il Vicen - tino, (5.) il Padouano, (6.) il Pole - ſine di Rovigo, (7.) il Veroneſe, (8.) il Breſciano, (9.) il Bergamaſco, (10.) il Cremaſco, und (11.) das Venetianiſche Jſtrien.
  • Venezuela, Venetiola, Provintz in Terra Firma in Suͤd-America, zwiſchen dem Mar del Nort und Neu-Andaluſten. Die Haupt - Stadt Venezuela liegt auſ einigen kleinen Jnſuln des Sees Maraca - ibo, und ihr Biſchoffthum gehoͤ - ret unter den Ertz-Biſchoff von S. Domingo. Der Golfo di Vene - zuela aber iſt ein Theil des Mar del Nort.
  • Vengrow, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Venlo, Venlona, Stadt an der Maas zur rechten Hand im Spaniſchen Geldern, mittelmaͤſiger Groͤße, aber wohl befeſtiget, anderthalbP p 4Mei -Ven VerMeilen von Stralen und ein wenig weiter von Geldern und Rurmond gelegen. Sie iſt ſehr beqvem zur Handlung, weil ein Canal von der Maas biß nach Rheinberg gefuͤhret, und beyde Fluͤße vereini - get worden ſeynd. A. 1702. wurde ſie durch die Hollaͤnder erobert.
  • Vennes, ſuche Vannes.
  • Venoſa, Venuſia, kleine Stadt in der Provintz Baſilicata, nebſt dem Ti - tul eines Fuͤrſtenthums, wie auch einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Cirenza gehoͤ - rig.
  • Ventadour, Ventedorna, Flecken in Limoſin am Fluß Loueſſe, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Ventimiglia, ſuche Vintimiglia.
  • Vera, Verataſer, Calico, Fluß in Ma - cedonien, welcher ſich in den Gol - fo di Salonichi ergeuſt.
  • Vera Cruz, ſuche San Juan de Ulhua.
  • Vera Cruz veja, Vera Crux vetus, Stadt in Mexico am Mexicaniſchen Meer-Buſen. Die Spanier aber haben dieſen Hafen verlaſſen, weil er vor den Nord-Winden nicht gnugſam bedecket geweſen, und haben ſich nach S. Juan de Ulhua begeben, welches ſie das neue Vera Cruz nennen.
  • Vera Paz, Provintz in der Audientia Guatimala, zwiſchen den Provin - tzen Jucatan, Chiapa, Soconuſco, Guatimala und Honduras. Sie iſt gebuͤrgig, aber dennoch frucht - bar, und haben die Spanier die Stadt Vera Paz darinnen am Fluß Douce.
  • Veragua, Provintz in der Audientia Guatimala, zwiſchen dem Mar del Nort und dem Mar del Sur. Sie iſt gebuͤrgig, und haben die Spa - nier allhier die Haupt-Stadt Con - ception, ſodann la Trinidad, S. , Carlos und Parita.
  • Verataſer, ſuche Vera.
  • Vercelli, Verceil, Haupt-Stadt der Landſchafft Vercellois, am Fluß Seſſia. Sie iſt weitlaͤufftig, volck - reich und wohlbefeſtiget, auch hat ſie ein feſtes Schloß und eine Ci - tadelle, wie auch ein Biſchoff - thum unter den Ertz-Biſchoff von Meyland gehoͤrig.
  • Vercellois, ein gewiſſes Gebiet, dem Hertzog von Savoyen gehoͤrig, welches gegen Norden und Oſten an das Hertzogthum Meyland, gegen Suͤden an das Savoyiſche Montferrat, und gegen Weſten an das Canaveſe und Bielhois gren - tzet.
  • Verde, il Capo Verde, Caput viride, ein Vorgebuͤrge in Nigritien zwi - ſchen den 2. Noͤrdlichen Einfluͤſ - ſen des Flußes Nigri, welches ſich weit in den Oceanum Atlanticum erſtrecket.
  • Verde, die Jnſuln des Capo Verde, Inſulæ Heſperides vel Gorgones, lie - gen auf dem Oceano Atlantico, gegen das Capo Verde. Die vor - nehmſte darunter iſt S. Jago, und gehoͤren ſie den Portugieſen. Es wird auf denſelben viel Saltz, Bock-Felle, Wein und eingeſal - tzen Fleiſch geladen.
  • Verde, Rio Verde, Fluß in der Pro - vintz Panuco in Mexico, welcher ſich in den Golfo di Panuco er - geuſt.
  • Verdek, ſuche Overloop.
  • Verden, Fuͤrſtenthum im Nieder - Saͤchſiſchen Kreis, welches ge - gen Suͤden an die Graffſchafft Hoya, gegen Weſten an das Her - tzogthum Bremen, gegen Nor - den und Oſten aber an das Luͤne - burgiſche grentzet. Die Haupt - Stadt heiſſet gleichfalls Verden.
  • Verdon, Fluß in Provence, welcher in den Alpen entſpringet, und ſich in den Fluß Durance ergeuſt. Man findet auch einen Hafen,VerdonVerVerdon genant, an den Kuͤſten von Provence.
  • Verdun, Verodunum, Haupt-Stadt der Graffſchafft Gaure an der Ga - ronne, in Gascogne.
  • Verdun, kleine Stadt an der Saone, wo der Fluß Doux hineinfaͤllt, im Hertzogthum Burgund.
  • Verdun, ziemlich große, ſchoͤne und befeſtigte Stadt nebſt einer feſten Citadelle, auf einem Huͤgel an der Maas in Lothringen. Jhr Bi - ſchoffthum gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff zu Trier.
  • Vereſto, Vereſis, kleiner Fluß in der Campagna di Roma, welcher ſich in den Teverone ergeuſt.
  • Vergadderung oder der Wach - Streich iſt dieſes, wenn eine hal - be Stunde nach dem Raſt die Trommel oder das Spiel geruͤh - ret wird, und bedeutet, daß ſich die Soldaten zum Marſch vor ihrer Corporalen Thuͤren verſamlen ſol - len, da ſie denn, ſo bald ſie zuſam - men ſeynd, auf den Sammel - Platz gefuͤhret werden.
  • Vergate, Flecken nebſt einem Bi - ſchoffthum in dem Bologneſiſchen Gebiet.
  • Vergatur, kleine Stadt in der Mo - ſcowitiſchen Tartarey.
  • Vergeraz, Feſtung in Dalmatien, den Venetianern gehoͤrig.
  • Veringen, Stadt im Fuͤrſtenthum Hohenzollern.
  • Verlica, Feſtung in Dalmatien, den Venetianern gehoͤrig.
  • Verma, Koͤnigreich und Stadt in Terra Firma in Jndien jenſeit des Gangis. Es iſt reich an E - delgeſteinen.
  • Vermandois, Ager Veramanduenſis, ein gewiſſes Gebiet in der Picar - die, nebſt dem Titul eines Her - tzogthums.
  • Vermejo, Stadt an der See-KuͤſteVerin Biſcaya, 4. Spaniſche Meilen von Bilbao.
  • Vernageln ein Stuͤck geſchiehet, wenn man die eroberten Stuͤcke nicht mit fortbringen kan, und ſchlaͤget man alsdenn in das Zuͤnd-Loch einen ſtarcken Nagel.
  • Verneuil, Vernolium, kleine Stadt am Fluß Aure, in der Normandie.
  • Vernon, kleine Stadt an der Seine, in der Ober-Normandie.
  • Veroli, Verulum, alte kleine Stadt in der Campagna di Roma, nebſt ei - nem Biſchoffthum.
  • Verona, alte und große Stadt an der Etſch, und die Haupt - Stadt der Landſchafft Verone - ſe. Die Etſch machet daſelbſt die Jnſul S. Thomæ, allwo viel Seiden-Arbeiter wohnen, und welche durch 4. ſteinerne Bruͤcken an dem uͤbrigen Theile der Stadt henget. Sie hat 7. Jtaliaͤniſche Meilen im Umkreiſe, wird durch die Citadella di S. Felicio beſchuͤtzet, und ihr Biſchoffthum gehoͤret un - ter den Patriarchen von Aqui - leja.
  • Veroneſe, ein Gebiet des Venetiani - ſchen Staates laͤngs der Etſch, zwiſchen dem Biſchoffthum Tri - ent, il Vicentino, il Padouano, il Poleſine di Rovigo, dem Hertzog - thum Mantua, und dem Breſcia - no. Es iſt eine ſehr geſunde und fruchtbare Landſchafft.
  • Verpalißadiren heißet ſo viel, als Palißaden an einen Ort ſetzen, um zu verhindern, daß die Fein - de nicht einbrechen koͤnnen.
  • Verra, Vella, Fluß im Genueſiſchen Gebiet, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich o - berhalb Sarzana in den Fluß Ma - cra ergeuſt.
  • Verrez, Vitricium, Stadt am Fluß Duria oder Dora in Savoyen,P p 5wor -Ver Vetworbey auf dem Gebuͤrge ein fe - ſtes Schloß lieget.
  • Verſailles, Verſalia, wohlgebaucte kleine Stadt ohne Mauern in der Isle de France, 3. Franzoͤſiſche Mei - len von Paris. An dieſem Ort hat der Koͤnig in Franckreich ei - nen praͤchtigen Palaſt, darinnen er nebſt den Printzen vom Gebluͤt und vornehmſten Miniſtres mei - ſtentheils zu reſidiren pfleget.
  • Verſche, Verſca, Fluß, welcher im Schwediſchen Lapland entſprin - get, und ſich in das weiße Meer ergeuſt.
  • Verua, Verruca, kleine wohlbefeſtigte Stadt auff einem Felſen, nicht weit vom Po, in der Graffſchafft Aſti, dem Hertzog von Savoyen gehoͤrig.
  • Verviers, Ververiæ, kleine Stadt im Marquiſat Franchimont, im Stifft Luͤttig.
  • Vervins, Verbinum, alte und kleine Stadt in dem Gebiet Tieraſche in der Picardie.
  • Verzuolo, Stadt in der Marggraff - ſchafft Saluzzo.
  • Veſichio, Stadt im Gebiet der Re - public Raguſa.
  • Vesle, Vidula, kleiner Fluß in Cham - pagne, welcher ſich oberhalb Soiſ - ſons in den Fluß Aiſne ergeuſt.
  • Veſcul, kleine wohlgebaute Stadt in der Franche Comté.
  • Vesſprin, Graffſchafft in Nieder - Ungarn, zwiſchen dem Fluß Raab und dem See Balaton. Die Haupt-Stadt Vesprin liegt am Urſprung des Flußes Sarwize, und iſt nicht groß, aber wohl be - feſtiget, auch hat ſie ein feſtes Schloß und ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Gran gehoͤrig.
  • Veſuvius, ſuche Somma.
  • Vetralla, kleine Stadt im Patrimo - nio Petri.
  • Vevay, Viviacum, kleine Stadt und Amt im Pais de Vaud, am Genffer - See, dem Canton Bern gehoͤrig.
  • Veurnen, ſuche Furnes.
  • Vexin, Tractus Vulcaſſinus, ein ge - wiſſes Gebiet in Franckreich, welches in das Franzoͤſiſche und Normandiſche Vexin eingethei - let wird. Jenes lieget gegen O - ſten in der Isle de France; dieſes aber gegen Weſten in der Nor - mandie.
  • Vezelay, kleine Stadt am Fluß Cu - re in Nivernois, an den Burgun - diſchen Grentzen.
  • Ufer. Das rechte und lincke Ufer ei - nes Flußes wird in gegenwaͤrti - gem Dictionario folgender maſen verſtanden. Der Leſer bilde ſich ein, er ſtehe bey dem Urſprunge eines Flußes, und wende das Angeſichte gegen ſeinen Einfluß. Was ihm als alsdenn zur rechten Hand liegt, das iſt das rechte Ufer des Flußes, das zur lincken Hand aber iſt das lincke Ufer.
  • Uffenheim, Uffingen, kleine Stadt und Schloß am Fluß Gollach in der Marggraffſchafft Anſpach, 2. Meilen von Kizingen.
  • Uffers oder Utfers, eine Art großer Schiffe in Engelland.
  • Ugento, Ogento, kleine und uͤbelbe - wohnte Stadt in Terra d Otran - to, nebſt einem Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff zu Otranto gehoͤret.
  • Uglitz, Stadt im Hertzogthum Ro - ſtovv in Moſcau.
  • Ugogh, Ugoza, kleine Stadt in O - ber-Ungarn, und die Haupt - Stadt der Graffſchafft Ugogh.
  • Ugogna, Vogona, Voconia, kleine Stadt am Fluß Toſa in der Graffſchafft Anghiera, im Hertzog - thum Meyland.
  • Viadana, kleine befeſtigte Stadt am Po, im Mantuaniſchen Gebiet,undVia Vicund die Haupt-Stadt eines Mar - quiſats.
  • Viana, kleine Stadt im Koͤnigreich Navarra, worvon die erſtgebohr - ne Prinzen in Navarra vormahls den Titul fuͤhreten.
  • Viana de Foz de Lima, kleine Stadt und Hafen am Einfluß des Fluſ - ſes Lima, in der Provintz Entre - Douro-y-Minho.
  • Viana, Caput Vianæ, ein Vorgebuͤr - ge an der Kuͤſte von Portugal, am Einfluß des Flußes Lima und bey der Stadt Viana.
  • Vianen, kleine Stadt und Schloß am lincken Ufer des Flußes Lech in Suͤd-Holland. Sie gehoͤret den Graffen von der Lippe.
  • Vianden, Vienthal, Vienna, Haupt - Stadt der Graffſchafft gleiches Nahmens, am Fluß Our im Her - tzogthum Luͤxemburg, dem Haus Naßau gehoͤrig.
  • Viareggio, Dorff an der Kuͤſte von Lucca, nebſt einem Hafen, welcher der eintzige iſt, den die Republic Lucca beſitzet.
  • Viasdum, Stadt in der Woywod - ſchafft Rava.
  • Viaſma, eine hoͤltzerne Stadt am Fluß Hugra in Moſcau, an den Grentzen von Smolensko, allwo ein Woywode reſidiret.
  • Viazd, Stadt in der Woywodſchafft Sendomir.
  • Uber Land ſegeln, ſuche Over Landt zeilen.
  • Vicarius iſt derjenige, welcher einem Obern nachgeſetzet iſt, um ſeine Stelle in gewiſſen Verrichtungen zu vertreten. Der Pabſt hat ei - nen Groß-Vicarium, welches ein Cardinal iſt. Er hat die Gericht - barkeit uͤber alle Prieſter, ſowohl inn-als außerhalb der Kloͤſter, ja ſo gar auch uͤber weltliche Perſo - nen und Fremde, wenn ſie in ei - ner Bruͤderſchafft ſeynd. DieſeVicGerichtbarkeit erſtrecket ſich auch uͤber die Juͤden zu Rom, uͤber die Witwen, Waiſen und andere elende Perſonen.
  • Vicarii des Reichs, ſuche Reichs - Vicarii.
  • Vice-Admiꝛal iſt deꝛ nechſte nach dem Admiral, und vertritt in deßen Abweſenheit ſeine Stelle. Es ſeynd ihrer offt 2. oder 3. in einem Koͤnigreich oder Lande.
  • Vice-Canzlar iſt derjenige, welcher in Abweſenheit des Canzlars deſ - ſen Amt verwaltet.
  • Vice-Gerent iſt ein geiſtlicher Rich - ter, welcher in Abweſenheit des Canzlars deßen Amt verwaltet.
  • Vice-Legat iſt ein Beamter, welchen der Pabſt nach Avignon oder in eine andere Stadt ſchicket, das Amt eines geiſtlichen und weltli - chen Stadthalters zu verwalten, wenn ſich kein Legat oder Cardi - nal, ſo ſolches verrichtet, daſelbſt befindet.
  • Vice-Koͤnig iſt derjenige, welcher die Verwaltung eines Koͤnig - reichs hat, allwo er im Nahmen ſeines Koͤnigs mit vollkommener Gewalt regieret.
  • Vicegrad, mittelmaͤſige Stadt und Feſtung an der Donau, nebſt ei - nem Schloß auff einem hohen Berge in Nieder-Ungarn, zwi - ſchen Gran und Ofen. Sie wur - de An. 1684. durch die Chriſten erobert.
  • Vicentino, Ager Vicentinus, ein ge - wißes Gebiet in der Venetiani - ſchen Lombardie, zwiſchen dem Veroneſe, Padouano, der Tarviſer - Marck und dem Biſchoffthum Trient. Es iſt ſo fruchtbar, daß man es den Garten und die Fleiſch-Baͤncke von Venedig nennet.
  • Vicenza, Vicentia, Haupt-Stadt des Vicentino, wo die Fluͤße Bachi -glioneVic Vieglione und Rerone zuſammen kommen. Sie iſt ziemlich groß, ſchoͤn und einiger maſen befeſti - get, und hat ein Biſchoffthum, unter den Patriarchen von Aqui - leja gehoͤrig.
  • Vich d’Oſſone, oder Vique, Auſa nova, kleine Stadt am Fluß Ter in Cata - lonien, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Tarra - gona gehoͤrig.
  • Vico della Baronia, ſuche Trevico.
  • Vico, Vico di Sorrento, Vicus Æ - quenſis, kleine Stadt in Terra di Lavoro, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von Sorrento gehoͤrig. Sie iſt A. 1694. durch ein Erdbeben faſt gantz verwuͤſtet worden.
  • Vicomte iſt in Franckreich ein Eh - ren-Titul ohne Gerichtbarkeit, und gebuͤhret er demjenigen, deſ - ſen Guͤter oder Herrſchafft zu ei - ner Vicomté erhoben worden ſeynd. Jn Engelland ſeynd die Vicomtes allemahl Pairs, welche im Parlament ihren Sitz nach den Graffen und vor den Baro - nen haben.
  • Vicovaro, Vicus Varronis, Flecken nebſt dem Titul eines Fuͤrſten - thums, dem Hauſe Urſini gehoͤrig, in der Landſchafft Sabina.
  • Victoria, Vitoria, Haupt-Stadt der Landſchafft Avila in Biſcaya, welche der Handlung wegen beruͤhmt iſt.
  • Victoria, Caput Victoria, ein Vorge - buͤrge in der Terra Magellanica, am Eingange der Magellaniſchen Meer-Enge.
  • Viddin, Bidin, Bodon, Tuͤrckiſche Stadt an der Donau in Servien, allwo ein Sangiac und Ertz-Bi - ſchoff wohnet.
  • Viella, kleine Stadt an der Garonne in Conſerans. Sie gehoͤret der Kron Spanien.
  • Vielun, ein gewißes Gebiet in derVie VigWoywodſchafft Siradien, nebſt einer Stadt gleiches Nahmens.
  • Vieneratz, Wuczidern, kleine Tuͤr - ckiſche Stadt an der Donau in Servien.
  • Vienne, Vienna Allobrogum, Haupt - Stadt des Gebietes Viennois, wo der Fluß Gere oder Jera in die Rhone faͤllet, nebſt einem Baillia - ge und Ertz-Biſchoffthum.
  • Vienne, Vigenna, Fluß, welcher in Limoſin entſpringet, und ſich o - berhalb Saumur in die Loire er - geuſt.
  • Viennois, Ager Viennenſis, ein gewiſ - ſes Gebiet in Dauphiné, an der Rhone gelegen.
  • Vierco, Territorium Vergidum, ein kleines Gebiet im Koͤnigreich Le - on, an den Grentzen von Aſturien.
  • Vierer, Vierling, Scheide-Muͤntze, deren 3. einen Groſchen in Ober - Sachſen machen.
  • Vieringen, Jnſul in Nord-Holland auf der Suͤder-See, zwiſchen dem Texel und der Stadt Meden - blick.
  • Vieſta, kleine Stadt an der Kuͤſte in Capitanata, nebſt einem Schloß und geringen Biſchoffthum, wel - ches unter den Ertz-Biſchoff von Manfredonia gehoͤret.
  • Vigevano, Viglebanum, kleine Stadt nebſt einer feſten Citadelle, und die Haupt-Stadt einer kleinen Graffſchafft gleiches Nahmens, im Hertzogthum Meyland, ſamt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Meyland gehoͤ - rig.
  • Vigilia, alſo wird in der Roͤmiſch - Catholiſchen Kirche derjenige Tag genennet, welcher vor einem großen Feſte hergehet, und an welchem unterweilen gefaſtet wird. Er hat ſeinen Nahmen daher bekommen, weil vor Al - ters die Andaͤchtigen einen TheilderVig Vilder Nacht vor den großen Feſten mit Wachen zubrachten.
  • Vigiliæ heißen auch inſonderheit die Metten, darinnen Seelen-Meßen oder Gebete vor die Verſtorbenen gehalten werden.
  • Vigos, kleine Stadt und Hafen in Gallicien, 4. Deutſche Meilen Nordwerts von Bayona, an einem kleinen Fluß.
  • Vikesland, ein kleines Gebiet in Liefland, an der Weſtlichen Kuͤ - ſte.
  • Vilaine, Vidana, Vicenomia, Fluß in Bretagne, welcher ſich zwiſchen Vienne und dem Einfluß der Loi - re in das Gaſcogniſche Meer er - geuſt.
  • Vilep, Koͤnigreich und Stadt am Fluß Pegu in Jndien, jenſeit des Gangis.
  • Villa franca, Stadt an einem felſig - ten Berge an der Kuͤſte der Graff - ſchafft Nizza, nebſt einer feſten Citadelle und einem freyen Ha - fen, in welchem die Galeren des Hertzogs von Savoyen liegen, und welcher auff beyden Seiten durch die beyden Forts Mont Al - bano und S. Oſpitio bedecket wird. Er iſt ſehr weit, weil ſich die Berge gleichſam als Halb - Jnſuln ins Meer erſtrecken.
  • Villa franca, kleine Stadt am Po in Piemont.
  • Villa franca, kleine und geringe Stadt im Koͤnigreich Leon, 16. Spaniſche Meilen von Leon.
  • Villa franca, kleine Stadt am Fluß Araxis in Guipuſcoa.
  • Villa franca, kleine Stadt in Cata - lonien, zwiſchen Barcelona und Tarragona.
  • Villa Hermoſa, Villa formoſa, kleine Stadt im Koͤnigreich Valentia, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums.
  • Villa Jeſus, Nombre de Jeſus, NuevaVilCaures, Nomen Jeſus, eine kleine Stadt auff der Jnſul Cebu, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Manilla gehoͤ - rig.
  • Villa mayor, kleine Stadt in A - ragonien, nicht weit von Sara - goſſa.
  • Villa nova, Luſt-Schloß bey War - ſchau, welches Johannes III. Koͤ - nig in Polen erbauet hat.
  • Villa nova d Aſti, kleine Stadt in der Graffſchafft Aſti.
  • Villa nova dell Aſtegiana, Stadt und Feſtung mit 4. Baſtionen in Savoyen.
  • Villa real, kleine Stadt im Koͤnig - reich Valentia.
  • Villa real, Villaregalis, kleine Stadt in der Provintz Entre-Douro-y - Minho.
  • Villa vicioſa, Stadt nebſt einer Cita - delle in Alentejo.
  • Villa vicioſa, kleine Stadt in Aſtu - rien, nebſt einem Hafen, 9. Spa - niſche Meilen von Oviedo. Sie liegt beym Einfluß des Flußes Aſta.
  • Villach, kleine Stadt in Ober - Kaͤrndten, wo die Fluͤße Draw und Geyl zuſammen kommen. Sie hat ein Schloß, und gehoͤret nebſt der umliegenden Gegend dem Biſchoff von Bamberg.
  • Villalpando, kleine Stadt im Koͤ - nigreich Leon, 8. Spaniſche Mei - len von Palencia.
  • Ville franche, kleine Stadt und die Haupt-Stadt der Landſchafft Beaujolois. Es iſt daſelbſt eine A - cademie von gelehrten Leuten.
  • Ville franche de Conflent, kleine Stadt am Fluß Tet, in Rouſſil - lon.
  • Ville franche de Rouergue, ziemlich große und volckreiche Stadt am Fluß Aveyrou, in Rouergue.
  • Ville neuve d Avignon, kleine StadtanVil Vinan der Rhone, in Languedoc, A - vignon gegen uͤber.
  • Ville neuve de Berg, kleine Stadt in Vivarois.
  • Ville neuve la Guerre, oder la Guiard, Villa nova Belli, kleine Stadt am Fluß Yonne, allwo eine Bruͤ - cke hinuͤber gehet, in Champa - gne.
  • Ville neuve l Archeveque, kleine Stadt in Champagne,
  • Ville neuve le Roy, kleine Stadt am Fluß Yonne, nebſt einer Bruͤcke, in Champagne.
  • Villena, Flecken nebſt dem Titul ei - nes Marquiſats in Neu-Caſti - lien.
  • Villingen, freye Reichs-Stadt in Schwaben, 2. Meilen vom Ur - ſprunge der Donau.
  • Vilna, ſuche Wilna.
  • Vils, Fluß in Bayern, welcher ſich unterhalb Vilshoven in die Do - nau ergeuſt.
  • Vilseck, kleine Stadt und Schloß an der Vils, im Biſchoffthum Bamberg. Es giebt Eiſen - Haͤmmer in derſelben Gegend.
  • Vilshofen, kleine und wohlgebaue - te Stadt an der Donau, wo die Vils hinein faͤllet, in Nieder - Baͤyern, im Rent-Amt Lands - hut.
  • Vilvorden, kleine Stadt und Schloß am Fluß Senne, zur rechten Hand, im Spaniſchen Brabant.
  • Vimeux, ein gewiſſes Gebiet in der Picardie, gegen die See-Kuͤſte.
  • Vincennes, Koͤnigliches Schloß, ei - ne Franzoͤſiſche Meile von Pa - ris, nebſt einem großen Thier - Garten.
  • Vinda, Stadt und Hafen in Cur - land.
  • Vinoxberg, Bergæ S. Vinoci, Stadt in Flandern, nebſt einer Caſtella - ney und dem Titul einer Vicom -Vin Viſ. Sie iſt befeſtiget, und gehoͤ - ret der Kron Franckreich.
  • Vintimiglia, Ventimiglia, Inteme - lium, kleine Stadt an der Kuͤſte im Genueſiſchen Gebiet, nebſt einer Citadelle und Hafen. Jhr Bi - ſchoffthum gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff von Meyland.
  • Vire, Viria, in der Normandie, am Urſprunge des Flußes Vire, wel - cher ſich zu Carentan in das Bri - tanniſche Meer ergeuſt.
  • Virgan, kleine Stadt auff der Jnſul Ferdinando, welche eine von den Philippiniſchen Jnſuln iſt. Sie gehoͤret den Spaniern.
  • Virgiliana, ein Palaſt des Hertzogs von Mantua, der Stadt Mantua gegen uͤber, wohin man uͤber ei - nen Damm gelangen kan.
  • Virginien, eine große Landſchafft den Engellaͤndern gehoͤrig, in Nord-America in Canada, welche gegen Suͤden an Florida, gegen Oſten an das Mar del Nort und Neu-Schweden, gegen Weſten und Norden aber an verſchiedene Americaniſche Voͤlcker grentzet. Die Lufft darinnen iſt ſehr tempe - rirt, und das Erdreich frucht - bar an Taback.
  • Virgrund, Viragrund, ein Wald und Gegend in Schwaben, bey 7. Meilen lang. Seine Laͤnge rechnet man vom Schloß Baldern biß an das Schloß Tannenberg; Die Breite aber von Duͤnckel - ſpuͤl biß an den Wald, die Haſt genant.
  • Virneburg, Graffſchafft in der Eif - fel, den Grafen von Loͤwenſtein gehoͤrig.
  • Virton, kleine Stadt und Prevoté im Hertzogthum Luͤxemburg.
  • Viſapor, Haupt-Stadt des Koͤnig - reichs Decan, am Fluß Mandova. Sie iſt befeſtiget, und eine der groͤſten Staͤdte in Aſten.
  • Viſeo, Viſeu, Stadt in der Provintz Beira, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Braga gehoͤrig.
  • Viſet, kleine Stadt an der Maas, im Stifft Luͤttig, 2. Stunden von Maſtricht.
  • Vislicza, Stadt und Caſtellaney am kleinen Fluß Nida, in der Woy - wodſchafft Sendomir.
  • Viſo, Mons Veſulus, ein beruͤhmter Berg auff den Alpen, an den Grentzen von Dauphiné, durch welchen ein Gewoͤlbe, 500. Geo - metriſche Schritte lang, in einen Felſen gehauen iſt, um die Waa - ren mit Maulthieren deſto beque - mer aus Franckreich in Jtalien zu bringen.
  • Viszehorod, Stadt in der Woywod - ſchafft Mſcislaw.
  • Vitaliana, kleine Jnſul nebſt einem feſten Schloß, auff dem Lago Maggiore.
  • Viterbo, große Stadt im Patrimonio Petri, nebſt einem Biſchoffthum, welches unmittelbar unter den Pabſt gehoͤret.
  • Vitleggers, Garde-cotes, ſeynd Krie - ges-Schiffe, welche an den Kuͤ - ſten creutzen, um die Handlung zur See vor den See-Raͤubern zu verſichern, und die Kauffartey - Schiffe zu convoviren.
  • Vitray, Vitræum, kleine Stadt am Fluß Vilaine, in Bretagne.
  • Vitry le François, Victoriacum Fran - cicum, Stadt am Fluß Marne in Champagne.
  • Vitſenhauſen, kleine Stadt in der Landgraffſchafft Heßen-Caßel.
  • Vittoria, ſuche Victoria.
  • Vivarois, Landſchafft in Languedoc, und begreiffet ſie einen großen Theil von der Landſchafft, les Se - vennes genant. Sie liegt zwi - ſchen Forez, Velay, Gevaudan, Nie - der-Languedoc und der Rhone,
  • Viviers, Vivarium, Haupt-Stadt in Vivarois, auff einem Huͤgel bey der Rhone, nebſt einem unter das Ertz-Biſchoffthum zu Vienne ge - hoͤrigen Biſchoff, welcher den Ti - tul eines Graffen von Viviers und eines Fuͤrſten von Donzere und Chaſteau Neuf fuͤhret.
  • Vivres heiſſen alle zur Leibes-Nah - rung gehoͤrige Dinge insge - mein.
  • Ukraine, ein Theil von Roth-Reuſ - ſen, welcher Nieder-Volhynien, die Woywodſchafften Kiow und Braclaw ſamt Nieder-Podolien begreiffet. Er liegt an den Grentzen von Moſcau und der kleinen Tartarey, und gehoͤret theils den Polen, theils den Moſcowitern, theils aber den Co - ſacken.
  • Ula Tresk, großer See in Cajanien bey der Stadt Cajaneburg. Er entſpringet aus dem Fluß Ula, welcher ſich an der Stadt Ula in den Sinum Bothnicum ergeuſt.
  • Vladislaw, ſuche Wladislaw.
  • Vlaerdingen, alte und kleine Stadt an der Maas in Suͤd-Holland.
  • Vlie, Flie, eine Meer-Enge, welche die Suͤder-See und das Deutſche Meer an einander henget.
  • Vlieland, Vlie, Flieland, Flevolandia, eine Hollaͤndiſche Jnſul vor der Suͤder-See gelegen, nebſt einer großen Reede, allwo alle Flotten unter Segel gehen, welche in das Mar del Nort oder in die Oſt-See verreiſen.
  • Vlieland, kleine Jnſul in Nord-A - merica an der Kuͤſte von Neu-En - gelland. Sie gehoͤret den Engel - laͤndern.
  • Vliſſingen, ſuche Flißingen.
  • Ulla, Fluß in Gallicien, welcher ſich in einen kleinen Golfo er - geuſt.
  • Ulm, freye Reichs-Stadt in Schwa -benVlo Umaben an der Donau, wo die Fluͤße Jler und Blau hinein fallen, welche groß, ſchoͤn und wegen der Handlung reich auch befeſtiget iſt. Uber die Donau gehet eine Bruͤcke. Dieſe Stadt, darinnen ſehr guter Barchent gemachet wird, iſt der Evangeliſchen Reli - gion zugethan, und anietzo mit Chur-Baͤyeriſchen Voͤlckern be - ſetzet. Sie liegt 16. Meilen von Nuͤrnberg, und hat 4. Herrſchaff - ten, nemlich Geißlingen, Lan - genau, Leipheim und Wain im Algoͤw.
  • Vlodaw, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Vlodaw, Stadt in der Woywod - ſchafft Brieſcia.
  • Vlodimir, Wlodzimiers, Woldzie - miers, kleine Stadt am Fluß Bug, in der Woywodſchafft Belczko.
  • Ulſter, Ultonia, eine von den 4. Pro - vintzen in Jrland, welche gegen Suͤden an Connaugt und Leinſter, gegen Oſten an das Jrlaͤndiſche Meer, gegen Norden und Weſten aber an den Oceanum grentzet. Sie iſt voller Holtz und Seen, und beſtehet aus 9. kleinen Landſchaff - ten, welche ſeynd Dovvne, Antrim, Londonderry, Dungall, Tyronne, Fermanagh, Cavan, Monaghan und Armagh.
  • Ulverton, Stadt in Lancashire.
  • Ulzen, kleine Stadt am Fluß Jlme - nau im Hertzogthum Luͤneburg.
  • Uma, Huma, Fluß, welcher im Nor - wegiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich zu Uma, allwo ein großer Hafen iſt, in den Sinum Bothni - cum ergeuſt.
  • Uma-Lapmarck, Landſchafft in dem Schwediſchen Lapland.
  • Umago, kleine Stadt an der Kuͤſte von Jſtrien, nebſt einem groſſen Hafen, den Venetianern gehoͤrig.
  • Umano, Vomano, Volmano, Fluß in Abruzzo oltra, welcher ſich in den Golfo di Venezia ergeuſt.
  • Umbria, ſuche Ombria.
  • Umbriatico, kleine Stadt in Cala - bria citra, nebſt einem Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff von S. Severina gehoͤrig.
  • Umegiunaiba, Stadt in der Provintz Cuts, im Koͤnigreich Fez.
  • Ungarn, Hungarn, Hongrie, Hun - garia, Koͤnigreich in Europa, wel - ches gegen Norden an das Car - pathiſche Gebuͤrge, wodurch es von Polen, Schleſien und Maͤh - ren abgeſondert wird, gegen We - ſten an Oeſterreich und Steyer - marck, gegen Suͤden an Boſnien und Servien, gegen Oſten aber an die Wallachey und Siebenbuͤrgen grentzet. Die Lufft darinnen iſt nicht die geſuͤndeſte, das Erdreich aber deſto fruchtbarer an Getrey - de, Wein, Baum-Fruͤchten und Weyde. Die Waͤlder geben gnug - ſam Wildpret und Vogel, die Er - de aber Gold, Silber, Kupffer, Eyſen und Saltz. Dieſes Koͤnig - reich gehoͤret faſt gantz dem Haus Oeſterreich; dahero auch nun - mehro die Roͤmiſch-Catholiſche Religion die ſtaͤrckſte darinnen iſt. Es beſtehet aus 3. Theilen, welche ſeynd Ober-Ungarn, Nieder-Ungarn und Sclavo - nien in beſonderem Verſtande, und dieſe werden wiederum in vie - le Graffſchafften eingetheilet. O - ber-Ungarn iſt der groͤſte un - ter den 3. Theilen, und erſtrecket ſich gegen Norden und Oſten zwi - ſchen der Donau und dem Car - pathiſchen Gebuͤrge. Nieder - Ungarn aber liegt zwiſchen der Donau und Draw, alſo daß es Ober-Ungarn gegen Norden, und Sclavonien gegen Suͤden hat. Ferner wird auch die GraffſchafftSceputzUng VoSceputz zu Ungarn gerechnet, welche aber der Kron Polen zu - gehoͤret.
  • Unghwar, kleine befeſtigte Stadt in dem Carpathiſchen Gebuͤrge, und die Haupt-Stadt der Graff - ſchafft Unghwar, welche zwiſchen den Graffſchafften Abanviwar, Zemlyn und Pereczaz lieget.
  • Uniegow, Stadt in der Woywod - ſchafft Lenczicz.
  • Unitarii, alſo nennet man die heuti - gen Antitrinitarios oder Socinia - ner.
  • Univerſalien heißen in Polen die we - gen des Reichs-Tages an die Staͤnde ergangene Koͤnigliche Ausſchreiben, wie auch diejeni - gen, ſo wegen des allgemeinen Auffgebotes an den Adel abgelaſ - ſen werden.
  • Unna, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Marck.
  • Unna, ſuche Wanna.
  • Unſtrut, Fluß in Thuͤringen, wel - cher ſich nicht weit von Naum - burg auf jener Seite in die Saa - le ergeuſt.
  • Unter-Meiſter heißet auf einem Schiff der Unter-Barbirer oder Wund-Artzt.
  • Unter-Pfaltz, ſuche Pfaltz.
  • Unterwalden, Pagus Sylvanienſis, ei - ner von den 13. Cantons in der Schweitz, welcher gegen Weſten und Norden an den Canton Lu - cern, gegen Suͤden an den Can - ton Bern, und gegen Oſten an die Cantons Uri und Schwitz gren - tzet. Er iſt voller Holtz und Ber - ge, und beſtehet ſeine meiſte Nah - rung in der Vieh-Zucht. Dieſer gantz Roͤmiſch-Catholiſche Can - ton wird eingetheilet in Unter - walden nied dem Wald und ob dem Wald.
  • Voari, Boari, Vavari, Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Niphon,Voe Volan der Suͤdlichen Kuͤſte der Land - ſchafft Jetſegen.
  • Voerden, ſuche Woerden.
  • Voͤrder-Oeſterreichiſche Lande ſeynd diejenige, welche das Haus Oeſterreich im Schwaͤbiſchen Kreiſe beſitzet.
  • Vogeſiſche Gebuͤrge, ſuche Vauge - ſiſche Gebuͤrge.
  • Voghera, Viguerium, kleine Stadt im Gebiet Paveſano im Hertzogthum Meyland, am Fluß Staffora.
  • Voidanar, eine alte Stadt in Theſ - ſalien, am Fluß Penæo.
  • Voigtland, Landſchafft in Meißen, welche gegen Oſten an Boͤhmen und den Ertzgebuͤrgiſchen Kreis, gegen Norden an das Fuͤrſten - thum Altenburg und gegen We - ſien an Thuͤringen und Francken grentzet. Sie gehoͤret theils dem Churfuͤrſten zu Sachſen, theils dem Hertzog zu Sachſen-Zeitz, theils dem Marggraffen von Bay - reut und theils den Graffen von Reuß.
  • Voigtsberg, Schloß und Amt im Voigtlande, dem Hertzog zu Sach - ſen-Zeitz gehoͤrig.
  • Volana, Flecken nebſt einem Hafen, im Ferrariſchen Gebiet, am Ein - fluß des Po, welcher der Po di Vo - lana genennet wird.
  • Volcano, Hiera, die Suͤdlichſte unter den Lipariſchen Jnſuln.
  • Volckach, kleine Stadt und Amt am Mayn, im Biſchoffthum Wuͤrtz - burg, zwiſchen Kizingen und Schweinfurt.
  • Volckmarck, Volckelmarck, kleine Stadt an der Draw in Kaͤrndten.
  • Volhynien, Provintz in Roth-Reuſ - ſen, welche gegen Suͤden an Po - dolien, gegen Weſten an Roth - Reußen in beſonderm Verſtande, gegen Norden an Lithauen und Moſcau, und gegen Oſten gleich - falls an Moſcau wie auch an dieQ qkleineVol Vomkleine Tartarey grentzet. Es iſt ein weitlaͤufftiges flaches, und den Einfaͤllen der Tartarn und Coſacken ſehr unterworffenes Land, und wird in 2. Theile abge - ſondert, nemlich in Ober-und Unter-Volhynien.
  • Voliſia, Stadt in der Woywod - ſchafft Poloczko.
  • Vollenhoven, kleine Stadt an der Suͤder-See in Ober-Yßel.
  • Vollo, alte Stadt in Theſſalien am Golfo dell Armiro, nebſt einem großen Hafen.
  • Volontaire iſt einer, welcher im Krie - ge aus freyem Willen und auf ſei - ne eigene Koſten dienet, ohne daß er ſich bey einem Regiment oder bey einer Compagnie verbindlich gemachet hat.
  • Voltagio, ein befeſtigter Ort am klei - nen Fluß Lemo im Genueſiſchen Gebiet, zwiſchen dem Apennini - ſchen Gebuͤrge.
  • Voltala, kleine Stadt und Schloß im Herzogthum Mantua, an den Veroneſiſchen Grentzen.
  • Volterra, Volaterra, eine der aͤlte - ſten Staͤdte in Toſcana, im Piſa - niſchen Gebiet, am Fluß Era, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Florenz gehoͤ - rig. Es ſeynd daſelbſt beruͤhmte Geſund-Brunnen.
  • Volturara, kleine und uͤbel bewohnte Stadt in Capitanata, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz - Biſchoff von Benevento gehoͤrig.
  • Voltorno, Fluß im Koͤnigreich Nea - polis, welcher im Apenniniſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich in den Golfo di Gaeta ergeuſt.
  • Vomi, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Niphon, in der Jetſengo, beym Meer-Buſen von Meaco.
  • Vomura, Stadt und großer Hafen auf der Jnſul Ximo in Japon.
  • Vordonia, Vadonia, alte Stadt in Zaconia, am Fluß Vaſilipotamo, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Miſitra ge - hoͤrig.
  • Vorgebuͤrge, ſuche Capo.
  • Voor de Windt zeilen, Voor de Windt afloopen, Faire vent en poupe, den Wind in das Hinter - theil des Schiffes bekommen, oder vor dem Winde ſegeln.
  • Voor-Bram-Stenge iſt auff einem Schiff der Baum, welcher ober - halb der Voor-Stenge ſtehet.
  • Voor-Stenge iſt auf einem Schiff der uͤberdem Fockmaſt ſtehende Baum.
  • Voor-Steven, Etrave, auff einem Schiff iſt das forne von dem Kiel ab in die Hoͤhe ſtehende und ſtarck uͤberhengende dicke Holtz, an welchem der Kreech des Gallions, oder das Holtz, worauff die Boog - ſpriet ruhet, befeſtiget iſt.
  • Voorburch, eines der ſchoͤnſten und aͤlteſten Hollaͤndiſchen Doͤrffer in Delfland, zwiſchen Delft und Leiden.
  • Voorn, Fort de Voorn, ein Fort auff einer Jnſul in der Betuvve, wo die Wahal und Maas zuſammen kom - men.
  • Voorn, Jnſul in Suͤd-Holland, zwi - ſchen den Einfluͤßen der Maas.
  • Voſtanca, kleine Stadt in Macedo - nien, am Fluß Vardari.
  • Voſumi, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Ximo in Japon.
  • Vonga, Vacca, Fluß in Beira, welcher bey Viſeo entſpringet, einen groſ - ſen Moraſt machet, und ſich in den Oceanum Occidentalem ergeuſt.
  • Voxu, Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Niphon, in der Provintz Ochio.
  • Upland, Provintz im eigentlich ſo genanten Schweden, welche ge - gen Weſten an Geſtricien und Weſtermanland, gegen Suͤdenan denUpſ Urban den See Meler, gegen Norden und Oſten aber an die Oſt-See grentzet.
  • Upſal, eine ſehr alte Stadt in Up - land, welche ziemlich groß iſt / und ein feſtes Schloß, ſo die Stadt commandiret, auf einem Felſen liegen hat. Jhre Univerſitaͤt iſt beruͤhmt, und ihr Ertz-Biſchoff fuͤhret den Titul eines Primatis in Schweden.
  • Ur, war vor Alters eine Stadt in Chaldæa gegen die Grentzen Ara - biæ deſertæ. Sie war Abrahams Vaterland.
  • Uraba, ein gewißes Gebiet in Terra Firma in Suͤd-America bey dem Golfo d’Uraba oder Darien.
  • Urach, Graffſchafft in Schwaben, dem Hertzog von Wirtemberg ge - hoͤrig.
  • Urana, kleine Stadt an dem kleinen See Urana in Dalmatien.
  • Uranienburg war ein Schloß auff der kleinen Jnſul Veen auff dem Sund, welches Tycho Brahe bau - en laſſen, welches aber nunmehro verwuͤſtet iſt.
  • Urbanea, kleine Stadt am Fluß Me - tauro, im Hertzogthum Urbino, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Urbino ge - hoͤrig.
  • Urbano, Feſtung im Bologneſiſchen Gebiet.
  • Urbino, Ducatus Urbinas, Paͤbſtliche Provintz und Hertzogthum in J - talien, welche gegen Norden an den Golfo di Venezia und an Ro - magna, gegen Weſten an Toſcana und die Graffſchafft Città di Ca - ſtello, gegen Suͤden an das Her - tzogthum Spoleto, und gegen O - ſten an die Marca d Ancona gren - tzet. Sie iſt ſehr fruchtbar, aber von ungeſunder Lufft, und wird ſie eingetheilet in das eigentlich ſo genante Hertzogthum Urbino,Urb Urydie Grafſchafften Montefeliro und Gubio, die Herrſchafft Peſaro und das Vicariat Sinigaglia. Die Haupt-Stadt Urbino liegt auf ei - nem Huͤgel, und hat ein Ertz-Bi - ſchoffthum, eine Citadelle und ei - nen Hertzoglichen Palaſt.
  • Urbion, la Sierra d Urbion, ein Ge - buͤrge in Alt-Caſtilien, zwiſchen den Staͤdten Borgo d Osma und Logrono.
  • Urbs, Ourbe, Stadt am Fluß Gua - dilbarbar, im Koͤnigreich Tunis.
  • Urck, kleine Jnſul auf der Suͤder - See, nicht weit von den Frieslaͤn - diſchen Kuͤſten.
  • Uriæ Fretum iſt eine von denjenigen Meer-Engen, durch welche man aus dem Oceano Orientali in das Tartariſche Meer ſegelt.
  • Urſel, Urſalia, kleine Stadt zum Ertz-Stifft Trier gehoͤrig, in der Wetterau.
  • Ursperg, Auersberg, Flecken und Abtey am Fluß Mindel in Schwaben, deßen Abt ein unmit - telbarer Reichs-Stand iſt.
  • Urſuliner-Nonnen folgen der Re - gul S. Auguſtini, und haben einen ſchwartzen Habit nebſt einem grauen Rock daruͤber. Sie ſeynd verbunden, die Maͤgdgen zu leh - ren und zu erziehen.
  • Ury, einer von den 13. Cantons in der Schweitz, welcher gegen Oſten an Graubuͤnden, gegen Weſten an die Cantons Bern und Unter - walden, gegen Norden an die Can - tons Schwitz und Glaris, gegen Suͤden aber an die Jtaliaͤniſchen Landvogteyen der Schweitzer grentzet. Dieſer Canton iſt gantz Catholiſch, und beſtehet aus 10. Gemeinden, welche Participatio - nes genennet werden, weil alle ih - re Einwohner der Ehren-Aemter theilhafftig werden koͤnnen.
  • Urzendow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Uſacz, Stadt in der Woywodſchafft Poloczko.
  • Uſance bedeutet bey den Kauffleuten eine Zeit von einem Monat. Jn dieſem Verſtande ſaget man, daß ein Wechſel-Brieff à uſo oder U - ſance, à 2. Uſances, oder à 3. Uſan - ces zu bezahlen, und bedeutet, daß man einen, 2. oder 3. Monate Friſt zur Zahlung habe.
  • Usbech, ſuche Mavvaralnahra.
  • Uscochi, iſt ein kleines Volck im Oeſterreichiſchen Croatien, und beſtehet aus Dalmatiern, welche vor der Tuͤrckiſchen Tyranney nach Cliſſa flohen. Nachmahls aber, als ſie auch von hier verja - get wurden, begaben ſie ſich nach Segna und den umliegenden Oer - tern, und thaten viele gluͤckliche Einfaͤlle in das Tuͤrckiſche Croa - tien, inmaſen denn auch noch heu - tiges Tages die Rauberey ihr be - ſtes Handwerck iſt.
  • Uſedom, kleine Jnſul und Stadt in Vor-Pommern, zwiſchen den Fluͤßen Pene und Swine, wel - ches zwey Einfluͤße der Oder ſeynd, und zwiſchen der Oſt-See. Sie gehoͤret der Kron Schweden, und die Stadt hat ein feſtes Schloß nebſt einem Hafen.
  • Uſenberg, Herrſchafft in Schwaben, zwiſchen der Marggraffſchafft Hochberg und dem Rhein. Sie gehoͤret dem Haus Oeſterreich.
  • Uſerche, Uzerche, Uſerca, kleine Stadt am Fluß Vezere in Limo - ſin.
  • Uſes, Uzes, Ucetia, Stadt am Fluß Eyſent in Nieder-Languedoc, all - wo viel Serges und Tuch gema - chet wird. Sie hat den Titul ei - nes Hertzogthums, wie auch ein Biſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff von Narbonne gehoͤrig.
  • Uſiatyn, kleine Stadt am Fluß Se - browcze in Ober-Podolien.
  • Uskow, Stadt in der Woywod - ſchafft Poſen.
  • Uſſes, les Uſſes, Fluß, welcher in der Landſchafft Genevois entſprin - get, und ſich bey Regonfle mit der Rhone vereiniget.
  • Uſtega, Uſtica, kleine Jnſul auf dem Toſcaniſchen Meer, denen Lipari - ſchen Jnſuln gegen Norden gele - gen.
  • Uſtiano, ſuche Oſtiano.
  • Uto, Koͤnigreich in Japon, auff der Jnſul Ximo.
  • Utrecht, Provincia Ultrajectina, eine von den 7. Provintzen der verei - nigten Niederlande, welche gegen Norden an die Suͤder-See, gegen Weſten an Holland, gegen Oſten an Gelderland, und gegen Suͤden an die Betau grentzet. Die Haupt - Stadt Utrecht, Ultrajectum, liegt am alten Rhein, iſt groß, wohlge - bauet, volckreich, und mit einem einfachen Wall nebſt einem Waſ - ſer-Graben umgeben, und hat ei - ne Univerſitaͤt, wie auch den Ju - ſtitien-Hof der Provintz. Sie liegt 3. Meilen von Arnheim.
  • Utzberg, Amt, dem Churfuͤrſten zu Pfaltz gehoͤrig, zwiſchen der Land - graffſchafft Darmſtadt und den Graffſchafften Hanau und Er - pach.
  • Uznach, Amt in der Landſchafft Ga - ſteren in der Schweitz, den Can - tons Schwitz und Glaris gehoͤ - rig.
  • Uzerche, ſuche Uſerche.
  • Uzes, ſuche Uſes.
  • Vucheu, Stadt in der Provintz Ki - anſi in China.
  • Vueren, kleine Stadt im Spaniſchen Brabant, nebſt dem Titul einer Vicomté, zwiſchen Bruͤßel und Loͤven gelegen.
  • Vulcanus, alſo nennet man die feuer - ſpeyende Berge.
  • Vulſi, alte Stadt am Fluß Erariſo in Zaconia.
  • Vurnes, ſuche Furnes.
  • Vuting, Stadt in der Provintz Jun - nan in China.
  • Uxbridge, Stadt in Middleſex.
  • Vyck, kleine Stadt an der Maas zur rechten Hand. Sie iſt ein Theil der Stadt Maſtricht, an welche ſie vermittelſt einer ſtei - nern Bruͤcke gehenget wird.
  • Vypao, Fluß in Crain in der Graf - ſchafft Goͤrz, welcher ſich unter - halb der Stadt Goͤrtz in den Li - ſonzo ergeuſt.
  • Vyſt, Euſt, eine von den Jnſuln We - ſternes, welche volckreich iſt.
  • Vywar, Tuͤrckiſche Stadt in Ser - vien, nicht weit von der Sau.
  • Vyza, Bilzier, Bizia, Tuͤrckiſche Stadt in Romania. Sie iſt der Sitz ei - nes Ertz-Biſchoffs und Sangiac.

W.

  • WAchtendonck, kleine befeſtigte Stadt nebſt einem feſten Schloß am Fluß Niers, im Spa - niſchen Geldern.
  • Wael, ſuche Rhein.
  • Waͤdenſchweil, Herrſchafft in der Schweitz, dem Canton Zuͤrch ge - hoͤrig.
  • Waelem, kleine Stadt im Spani - ſchen Brabant, zwiſchen Antwer - pen und Mecheln.
  • Waes, das Land von Waes, Vaëſia, kleine Landſchafft im Spaniſchen Flandern, welche ſich am lincken Ufer der Schelde, und von Gent biß nach Iſendyck erſtrecket.
  • Waffen-Koͤnig iſt der vornehmſte unter den Herolden in Franck - reich.
  • Waffen-Platz, ſuch Place d Armes.
  • Wag, Vagus, großer Fluß in Ober - Ungarn, welcher im Carpathiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich o -Wag Walberhalb Comorra in die Donau ergeuſt.
  • Wagenheim, Waggeningen, Vage - num, kleine Stadt in der Velau, am Rhein zur rechten Hand.
  • Wagenmeiſter iſt ein Officier im Kriege, welcher Sorge traͤget, daß die Bagage auffgeladen und be - quem fortgebracht werde, und hat jedes Regiment ſeinen beſondern Wagenmeiſter.
  • Wagrien, Vagria, Landſchafft in Holſtein, zwiſchen der Oſt-See, dem eigentlich ſo genanten Hol - ſtein, Stormarn, und den Her - tzogthuͤmern Lauenburg und Mecklenburg. Sie gehoͤret theils dem Koͤnige in Daͤnnemarck, theils dem Hertzog in Holſtein Gottorp, und theils dem Biſchoff zu Luͤbeck.
  • Wahal, ſuche Rhein.
  • Wahlſtadt, alſo wird der Platz ge - nennet, wo man ein Treffen ge - halten hat.
  • Waibling, Stadt am Fluß Rems, im Hertzogthum Wirtemberg.
  • Waigats, Fretum Vaigatium vel Naſ - ſovicum, eine Meer-Enge des Oceani Septentrionalis, zwiſchen Nova Zembla und Moſcau
  • Wain, Herrſchafft im Algoͤw, der Stadt Ulm gehoͤrig.
  • Wainfleet, Stadt in Lincoln.
  • Waisman, Stadt und Amt im Bi - ſchoffthum Wuͤrtzburg in Fran - cken.
  • Waitſchewar, Grentz-Feſtung im Windiſchen Land in Ungarn.
  • Waitzen, Vacia, kleine befeſtigte Stadt und Schloß an der Donau in Ober-Ungarn, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Gran gehoͤrig.
  • Walcheren, Valachria, eine Jnſul der vereinigten Niederlande / und zwar die vornehmſte in der Pro - vintz Seeland.
  • Walcheren, Neu-Walcheren, ſuche Tabago.
  • Walckenried, Flecken und beruͤhm - tes Evangeliſches Kloſter am Fluß Zorge in der Graffſchafft Hohenſtein in Thuͤringen. Es gehoͤret dem Hertzog von Wolf - fenbuͤttel.
  • Walcourt, kleine Stadt in der Graff - ſchafft Namur, an den Grentzen des Stiffts Luͤttig.
  • Waldburg, freye Herrſchafft und Schloß in Schwaben, an den Grentzen des Algoͤws, den Grafen von Waldburg gehoͤrig, unter welchen der Erſtgebohrne des H. Roͤm. Reichs Erb-Truchſes iſt. Dieſe Grafen theilen ſich in 2. Haupt-Linien, nemlich in die Scheeriſche und Wolffeckiſche. Die Scheeriſche beſtehet aus 2. Linien, welche ſeynd die Scheeri - ſche und Trauchbergiſche. Die Wolffeckiſche aber theilet ſich in die Wolffeckiſche und Zeiliſche. Die Wolffeckiſche theilet ſich wie - derum in die Wolffeckiſche und Waldſeeiſche.
  • Waldeck, Graffſchafft im Ober - Rheiniſchen Kreis, welcher gegen Oſten und Suͤden an die Land - graffſchafft Heſſen-Caſſel, gegen Weſten an das Hertzogthum Weſtphalen, gegen Norden an das Stifft Paderborn grentzet, und den Grafen von Waldeck zugehoͤ - ret. Sie iſt bergicht, und findet man darinnen Eyſen-Kupffer-und Silber-Bergwercke. Die Haupt - Stadt Waldeck liegt am Fluß Eder.
  • Waldenburg, befeſtigte kleine Stadt und Schloß auf einem Berge in Schwaben, 3. Stunden von Schwaͤbiſchen Hall. Sie gehoͤret den Grafen von Hohenlohe.
  • Waldenſer-Thaͤler, in Piemont be - ſtehen aus dem Thal Lucerne,WalPerouſe, S. Martin, Cluſon und Pragelas, deren die erſten drey dem Hertzoge von Savoyen, die uͤbri - gen beyde aber der Kron Franck - reich gehoͤren.
  • Walderfang, Walderfingen, eine alte Stadt an der Saar, im We - ſterreich, 13. Meilen von Nancy.
  • Wald-Muͤnchen, kleine Stadt am Schwarzach im Rent-Amt Am - berg, in der Ober-Pfaltz am Boͤh - mer-Walde.
  • Waldſee, kleine Stadt und Schloß in Schwaben, den Grafen von Waldburg gehoͤrig.
  • Waldshut, eine von den 4. Wald - Staͤdten in Schwaben, im Kle - gow am Rhein. Sie iſt befeſti - get, beſchuͤtzet den Eingang in den Schwartzwald, und gehoͤret dem Haus Oeſterreich.
  • Waldſtaͤdte ſeynd vier Staͤdte im Schwaꝛtzwald, in Schwaben, nem - lich Rheinfelden, Seckingen, Lauffenburg und Waldshut. Sie gehoͤren dem Haus Oeſterreich. Unterweilen verſtehet man auch durch die vier Waldſtaͤdte Ury, Schwitz, Unterwalden und Zug.
  • Wall iſt die zu Erbauung der Boll - wercke und Courtinen aufgeſchuͤt - tete Erde an einer Feſtung, und muß ſelbiger oben ſo breit ſeyn, daß man Mannſchafft und Ge - ſchuͤtz darauff ſtellen, und ſelbigen mit einer Bruſtwehr verſehen koͤn - ne.
  • Wallachey, Valachia, eine große Landſchafft in Europa, welche ge - gen Weſten an Ungarn, Sie - benbuͤrgen und Schwartz-Reuſ - ſen, gegen Norden an Podolien, gegen Oſten an Beſſarabien und Bulgarien, und gegen Suͤden gleichfals an Bulgarien grentzet. Sie wird in 2. den Tuͤrcken tri - butbare Fuͤrſtenthuͤmer getheilet,derenWalderen das eine den Nahmen der Wallachey behaͤlt, das andere a - ber die Moldau genennet wird. Dieſe eigentlich ſo genante Wal - lachey grentzet gegen Oſten an die Moldau, gegen Weſten an Sie - benbuͤrgen und Ungarn, gegen Suͤden aber an die Donau, wo - durch ſie von Servien und Bulga - rien abgeſondert wird. Sie iſt fruchtbar an Getreyde und Wein, und wird durch einen Woywoden oder Haspodar regieret.
  • Wallenburg, kleine Stadt in der Schweitz, dem Canton Baſel ge - hoͤrig.
  • Wallenſtadt, kleine Stadt in der Graffſchafft Sargans, am Wallen - ſtaͤdter - See.
  • Wallenſtein, Stadt in der Graff - ſchafft Oettingen.
  • Walles, Galles, Vallia, Fuͤrſtenthum in Engelland, welches der Erb - Printz in Engelland im Titul fuͤh - ret. Es grentzet gegen Oſten an Cheſter, Shrop, Hereford und Monmouth, gegen Suͤden an den Canal von Briſtol, gegen Weſten und Norden aber an das Jrlaͤn - diſche Meer. Es iſt gebuͤrgig, und alſo zu der Vieh-Zucht be - qvemer, als zum Ackerbau. Man theilet es in South - und Nort - VValles, unter welchen jenes in ſechs Landſchafften beſtehet, wel - che ſeynd Radnor, Brecknock, Glamorgan, Caermarden, Penbrock und Cardighan. Nort-VValles be - greiffet gleichfalls ſechs, nemlich Merioneth, Caernarvan, Denbigh, Flint, Montgomery und die Jnſul Angleſey.
  • Walles, Nevv South-Walles, eine Land - ſchafft in dem Noͤrdlichen Theile der Landſchafft Canada.
  • Walles, Nevv Nort-Walles, eine Land - ſchafft in den Terris Arcticis an dem Mari Chriſtiano.
  • Wallingford, Stadt in Berkshire.
  • Walliſer-Land, Valais, Valleſia, ei - ne kleine Republic, welche gegen Norden an den Canton Bern, ge - gen Weſten an das Hertzogthum Savoyen, gegen Suͤden an das Hertzogthum Meyland, und ge - gen Oſten an den Canton Ury und die Jtaliaͤniſche Land-Vogteyen grentzet. Dieſes Land beſtehet aus einem langen Thal von Oſten gegen Weſten, von dem Urſprung der Rhone biß an den Genffer - See, und iſt uͤberall, außer gegen Weſten, mit ſehr hohen und ſtets mit Schnee bedeckten Bergen umgeben. Jm Sommer iſt die Lufft darinnen uͤberall warm, im Winter aber deſto kaͤlter, und das Erdreich traͤget genugſam Ge - treyde, Gras und Wein. Es wird in das Ober - und Unter-Wal - liſer-Land getheilet, und iſt ei - ner von den verbundenen oder zu - gewandten Orten der Schweitzer: Die Einwohner aber ſeynd alle - ſamt Roͤmiſch-Catholiſch.
  • Wallonen, nennet man alle diejeni - gen Voͤlcker in den Niederlanden, deren Mutter-Sprache alt Fran - tzoͤſiſch iſt, dergleichen denn ſeynd die von Artois, Hennegau, Namur, Luͤxemburg, und ein Theil von Flandern und Brabant; in maſen man denn auch unterweilen die Luͤttiger darunter verſtehet.
  • Walpo, Fluß in Sclavonien, wel - cher ſich theils in die Draw ober - halb Eßeck, theils zu Walcowar in die Donau ergeuſt.
  • Walpo, Stadt am Fluß Walpo in Sclavonien. Sie iſt die Haupt - Stadt der Graffſchafft Walpo o - der Walcowar, welche zwiſchen der Draw und Sau lieget, und wurde dieſe Stadt A. 1687. durch die Chriſten erobert.
  • Walſal, Stadt in Staffordshire.
  • Walsham, Stadt in Norfolk.
  • Walsingham, Stadt in Norfolk.
  • Waltham, eine Abtey in Eſſex.
  • Waltenbuch, kleine Stadt am klei - nen Waſſer Aich im Hertzogthum Wirtenberg, in den Waͤldern zwi - ſchen Stutgard und Tuͤbingen.
  • Wangen, Vanga, kleine Stadt im Canton Bern am Fluß Aar, allwo eine Bruͤcke hinuͤbergehet.
  • Wangen, Vangena, kleine freye Reichsſtadt im Algoͤw in Schwa - ben allwo viel Leinwand, ſchoͤn Papier und Senſen gemachet werden. Sie liegt auff einer Hoͤ - he, unter welcher das Waſſer O - bern-Arg vorbey fließet. Jhre Einwohner ſeyd Roͤmiſch-Catho - liſch.
  • Wanna, Unna, Fluß in Croatien, welcher ſich unterhalb Dubitza in die Sau ergeuſt.
  • Wantage, Stadt in Barkshire.
  • Wanzenau, ein gewiſſes Gebiet bey Straßburg.
  • Waradein, Groß-Waradein, Vara - dinum, eine ſehr feſte Stadt und regulier Fuͤnffeck in Ober-Ungarn an den Siebenbuͤrgiſchen Gren - tzen, am Fluße Sebes-Keres. Sie hat ein Biſchoffthum unter den Ertz-Biſchoff von Colocz gehoͤrig, und wurde ſie A. 1692. durch die Chriſten erobert.
  • Waradein, Klein-Waradein, kleine Stadt in Ober Ungarn, in einem Moraſt beym Fluß Kalo.
  • Warasdein, befeſtigte Stadt an der Draw in Sclavonien, und die Haupt-Stadt der Graffſchafft Warasdein, welche zwiſchen O - ber-Ungarn und Steyermarck lie - get.
  • Warburg, kleine Stadt am Fluß Dymel, im Stifft Paderborn.
  • Warcka, Stadt in der Woywod - ſchafft Maſovien.
  • Ward, Varda, kleine Jnſul in Lap -Warland, auf welcher die Feſtung Wardhus liegt.
  • Wardburg, kleine Stadt, Schloß und weiter Hafen an der Kuͤſte von Halland.
  • Warde, kleine Stadt in Juͤtland.
  • Wardhus, Provintz in Norwegen, welche unter allen am meiſten ge - gen Norden lieget. Sie grentzet gegen Suͤden an Drontheim, und an das Schwediſche Lapland, ge - gen Oſten an Moſcau, gegen Weſten und Norden aber an den Oceanum Septentrionalem. Sie begreiffet Finmarck und das Nor - wegiſche Lapland, iſt aber ein ſehr rauhes Land.
  • Ware, Stadt in Hertford.
  • Waren, Varenum, kleine Stadt am See Muͤritz im Fuͤrſtenthum Wenden, in Mecklenburg.
  • Warendorff, kleine Stadt am Fluß Embs, im Stifft Muͤnſter, allwo gute Leinwand gemachet wird.
  • Warham, Stadt in Dorcheſter.
  • Warmſoe, Jnſul in Lieffland, zu Eſtland gehoͤrig.
  • Warnemuͤnde, Feſtung am Ein - fluß des Flußes Warnow in der Herrſchafft Roſtock.
  • Warneton, Waenen, kleine Stadt in Flandern, zwiſchen Armentieres und Warvvick am Fluß Lis.
  • Warſchau, Varſavia, die Haupt - Stadt in Maſovien und die Re - ſidentz des Koͤnigs in Polen, an der Weixel. Sie iſt groß, hat ein Koͤnigliches Schloß und werden daſelbſt die Reichs-Taͤge insge - mein gehalten. Sie lieget 50. Meilen von Breslau.
  • Warta, Stadt in der Woywodſchafft Siradien.
  • Warta, Varta, Fluß, welcher in der Woywodſchafft Cracau entſprin - get, und ſich zu Cuͤſtrin in die O - der ergeuſt.
  • Wartau, Herrſchafft in der Schweitz, dem Canton Glaris gehoͤrig.
  • Wartenberg, freye Herrſchafft in Schleſien, unweit Breslau, den Burggrafen von Dohna gehoͤrig. Die Haupt-Stadt Wartenberg liegt am Fluß Weide, 4. Meilen von Oels.
  • Wartenberg, Stadt in Werme - land.
  • Wartenburg, Schloß auf einem Felſen bey Eiſenach.
  • Warrington, Stadt in Lancashire.
  • Warvvick, Comitatus Varvicenſis, Pro - vintz in Engelland, faſt mitten im Koͤnigreich, welche gegen Nor - den an Stafford, gegen Weſten an Worceſter, gegen Suͤden an Glo - ceſter und Oxford, gegen Oſten aber an Northampton und Lei - ceſter grentzet. Jhre Thaͤler ſeynd fruchtbar, und in den Bergen fin - det man Eiſen-Gruben. Die Haupt-Stadt Warvvick liegt am Fluß Avon.
  • Waſiligorod, Baſiligorod, Stadt im Hertzogthum Niſinovogorod in Moſcau, am Fluß Wolga, wo der Fluß Sura hineinfaͤllet.
  • Waſilkow, Stadt in Volhynien.
  • Wasſenaer, eine fehr alte Frey-Herr - ſchafft, anderthalbe Hollaͤndiſche Meilen von Leiden. Hiervon nen - net ſich das Geſchlechte der Herren von Waſſenaer.
  • Waſſerbilich, kleine Stadt an der Mo - ſel, im Hertzogthum Luͤxemburg.
  • Waſſerburg, eine wohlgebauete Stadt und altes Schloß am Jnn, im Rent-Amt Muͤnchen in Bay - ern, nebſt dem Titul einer Graff - ſchafft, dem Churfuͤrſten in Baͤy - ern gehoͤrig. Es iſt daſelbſt ein ſtarcker Saltz-Handel.
  • Waſſertrudingen, Waſſertruche - dingen, kleine Stadt am kleinen Fluß Wernitz in der Marggraff -Waſ Weiſchafft Anſpach, im Ries, 4. Mei - len von Anſpach.
  • Waſungen, kleine Stadt, Schloß und Amt an der Werre, im Hen - nebergiſchen Gebiet, dem Hertzog zu Sachſen-Meinungen gehoͤrig, und 1. Meile von Meinungen ge - legen. Es wird viel Taback da - ſelbſt gebauet.
  • Watche, Stadt in Somerſet.
  • Waterford, Graffſchafft in der Pro - vintz Mounſter, zwiſchen dem Jr - laͤndiſchen Meer und den Graff - ſchafften Wexford, Kilkenny, Ti - perary und Cork. Die Haupt - Stadt Waterford liegt am Fluß Sevver, iſt befeſtiget, und hat ei - nen beruͤhmten Hafen, nebſt ei - nem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Caſſel gehoͤrig.
  • Waterland, kleine Landſchafft in Nord - Holland zwiſchen der Suͤ - der-See, dem Fluß oder Meer - Buſen Ye, dem Kennemerland und dem eigentlich ſo genanten Weſt - Friesland.
  • Watford, Stadt in Herfordshire.
  • Watlington, Stadt in Oxfordshire.
  • Wavre, kleine Stadt im Walloni - ſchen Flandern, am Fluß Dyle.
  • Waymouth, befeſtigte Stadt in Dorcheſter, an der Kuͤſte, nebſt einem Hafen. Sie hat Sitz und Stimme im Parlament von En - gelland.
  • Wedel, Weel, kleine Stadt in Juͤt - land in der Landſchafft Rypen, an einer Baye des kleinen Belts.
  • Wedehagen, kleine Stadt im Her - tzogthum Mecklenburg.
  • Ween, ſuche Huen.
  • Wehreneck, ein Dorff, Schloß und Amt an der Wehren, im Biſchoff - thum Wuͤrtzburg.
  • Weiblingen, Stadt und altes Schloß im Remsthal in Schwa - ben.
  • Weichbild, heiſſet ſo viel, als eineQ q 5FlurWeiFlur oder Gemaͤrcke. Nach dem Saͤchſiſchen Rechte iſt es ſo viel, als jus municipale, Willkuͤhr oder Stadt-Recht, wie auch das Ge - biet um eine Stadt herum, und wurde ſelbiges vor Alters durch ein hoͤltzernes, Creutz an den Grentzen, auf welchem eine Hand und ein Schwerdt ſtunde, ange - deutet.
  • Weichſel, ſuche Weixel.
  • Weickersheim, Stadt und Schloß an der Tauber in Francken, dem Deutſchen Orden gehoͤrig.
  • Weida, kleine Stadt und Amt im Voigtlande, bey der Elſter. Sie gehoͤret dem Hertzog zu Sachſen - Zeitz.
  • Weiden, kleine Stadt und Amt in der Ober-Pfaltz, an der Nabe.
  • Weil, Weilerſtadt, freye Reichs - Stadt in Schwaben, 3. Meilen von Tuͤbingen und 2. von Pfortz - heim. Sie liegt am Fluß Wyrms, und iſt der Roͤmiſch-Catholiſchen Religion zugethan.
  • Weilburg, kleine Stadt an der Loͤhn in der Wetterau, und die Haupt - Stadt der Graffſchafft Weilburg, dem Grafen von Naßau-Weil - burg gehoͤrig.
  • Weilheim, eine ſaubere Stadt in Ober-Baͤyern, im Rent-Amt Muͤnchen, am Fluß Amber. Sie hat vor Alters ihre eigne Grafen gehabt, und zu Ende der Stadt liegt ein altes kleines Schloß.
  • Weiltingen, Stadt im Hertzogthum Wirtemberg, und die Reſidentz der Hertzoglichen Linie von Wir - temberg-Weiltingen.
  • Weimar, Hertzogthum in Thuͤrin - gen, zwiſchen dem Fuͤrſtenthum Altenburg, dem Erfurtiſchen Ge - biet und den Graffſchafften Schwartzburg und Beichlingen. Es gehoͤret den Hertzogen zu Sachſen-Weimar, und die Reſi -Weidentz-Stadt Weimar nebſt einem praͤchtigen Schloße, die Wil - helmsburg genant, liegt am Fluß Jlm, auch hat ſie ein Amt. Sie iſt 2. Meilen von Erfurt und 3. von Jena entfernet.
  • Weingarten, kleine Stadt im Algoͤw in Schwaben und eine Abtey Benedictiner-Ordens, deren Abt ein unmittelbarer Stand des Reichs iſt.
  • Weinsberg, Stadt und Schloß im Hertzogthum Wirtemberg an den Grentzen der Unter-Pfaltz. Sie ge - hoͤret den Grafen von Draut - mansdorff.
  • Weiße Meer, Bella More, Mare al - bum, ein großer Meer-Buſen des Moſcowitiſchen Meeres, zwiſchen den Provintzen Dwina und Kar - gapol ſamt dem Moſcowitiſchen Lapland.
  • Weißenau, Augia minor, Flecken und Kloſter am Fluß Schuß im Al - goͤw, deßen Abt ein unmittelba - rer Stand des Reichs iſt.
  • Weißenburg, Alba Sebuſiana, Stadt in Nieder-Elſaß und die Haupt - Stadt einer Vogtey gleiches Nah - mens, am Fluß Lutter.
  • Weißenburg, freye Reichs-Stadt im Biſchoffthum Aichſtaͤdt in Francken, am Fluß Redniz.
  • Weißenburg, Alba Julia, Stadt und Reſidentz des Fuͤrſten in Siebenbuͤrgen, nebſt einem feſten Schloß, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Colocz gehoͤrig.
  • Weißenfels, Leucopetra, Reſidentz - Stadt des Hertzogs zu Sachſen - Weißenfels, an der Saale, 4. Meilen von Leipzig und 2. von Naumburg gelegen, nebſt einem praͤchtigen Schloß auff einem Huͤ - gel, einem Amt und Gymnaſio il - luſtri, das Auguſteum genant.
  • Weißenhorn, kleine Stadt undSchloßWei WelSchloß in Schwaben, 2. Meilen von Ulm. Sie gehoͤret den Gra - fen Fugger zu Kirchberg.
  • Weißenſee, kleine Stadt und Amt in Thuͤringen, dem Hertzog zu Sachſen-Weißenfels gehoͤrig, und 4. Meilen von Langenſaltza gelegen.
  • Weißenſtadt, kleine Stadt und Amt in der Marggraffſchafft Bayreut.
  • Weiß-Groſchen, eine Muͤntze in Boͤhmen, welche 6. gute Pfenni - ge gilt.
  • Weiß-Pfennig, Albus, eine Schei - de-Muͤntze im Ober-Rheiniſchen Kreis, deren 45. auf einen Tha - ler gehen.
  • Weiß-Reußen, ſuche Reußen.
  • Weitra, Herrſchafft in Nieder-Oe - ſterreich an den Boͤhmiſchen Gren - tzen, dem Hauſe Fuͤrſtenberg zu - gehoͤrig.
  • Weitſcha, Grentz-Feſtung im Win - diſchen Land in Ungarn.
  • Weixel, Viſtula, der groͤſte Fluß in Polen, welcher im Carpathiſchen Gebuͤrge an den Schleſiſchen und Ober-Ungariſchen Grentzen ent - ſpringet, und 3. große Einfluͤſſe hat, nemlich den einen in den Meer-Buſen bey Dantzig, und die 2. andere in den friſchen Haff.
  • Weixelmuͤnde, Viſtulamunda, Fe - ſtung im Polniſchen Preußen, am Einfluß der Weixel, unterhalb der Stadt Dantzig, deren Hafen ſie bedecket.
  • Welau, ſuche Velau.
  • Welika-Reca, Velica, Fluß, welcher in Moſcau entſpringet, und ſich in den Golfum Finnicum ergeuſt, wenn er zuvor den Nahmen Nar - va angenommen hat.
  • Weliki-Poyaſſa, kleine Stadt in der Provintz Petzora in Moſcau.
  • Wellenberg, Vogtey im Tuͤrgow, in der Schweitz, dem Canton Zuͤrch gehoͤrig.
  • Welles, Wels, kleine Stadt in So - merſet. Sie hat den Titul eines Biſchoffthums zugleich mit der Stadt Bath, und gehoͤret daſſelbe unter den Ertz-Biſchoff zu Can - terbury, auch hat ſie Geſund-Baͤ - der.
  • Wellingborough, Stadt in Nort - hampton.
  • Wellington, Stadt in Shropshire
  • Wels, Falciana, kleine Stadt und Schloß am Fluß Traun, in O - ber-Oeſterreich, und iſt ſie eine von den Ober-Enſeriſchen Lands - Fuͤrſtlichen Staͤdten.
  • Welſchbillich, Velsbillicum, kleine Stadt und Amt im Ertz-Stifft Trier.
  • Welwar, Stadt im Slaner-Kreis in Boͤhmen, unter die Botmaͤſig - keit des Burggrafen zu Prag ge - hoͤrig.
  • Welz, kleine und wohlgebauete Stadt nebſt einem feſten Schloß, Rotenſels genant, in Ober - Steuermarck gelegen, und zum Biſchoffthum Freyſingen gehoͤrig.
  • Wembding, ſuche Wendig.
  • Wendelſtein, Amt in Thuͤringen, zum Fuͤrſtenthum Qverfurt ge - hoͤrig.
  • Wenden, Fuͤrſtenthum im Mecklen - burgiſchen Lande, zwiſchen Schwe - rin, Roſtock, Stargard, Vor - Pommern und der Marck-Bran - denburg. Es gehoͤret dem Her - tzog zu Mecklenburg-Schwerin.
  • Wenden, Hertzogthum in Hinter - Pommern, welches gegen Norden an die Oſt-See, gegen Suͤden an die Wuͤſten Waldow, gegen We - ſten an Caſſuben, und gegen O - ſten an Lauenburg und Buͤton grentzet.
  • Wenden, Venda, Stadt am Fluß Wenden in Liefland. Das um - liegende Gebiet wird der Wen - diſche Kreis genennet.
  • Wending, Wembding, Stadt nebſt einem Schloß im Rieß, im Bi - ſchoffthum Aichſtaͤdt gelegen, und unter das Rent-Amt Muͤn - chen gehoͤrig. Nahe darbey iſt ein Geſund-Bad.
  • Wendlingen, kleine Stadt an der Aich im Hertzogthum Wirtem - berg.
  • Wener, Lacus Venerus, ein See in Weſt-Gothland.
  • Wenerburg, Bretten, kleine befe - ſtigte Stadt in Dalecarlien, am See Wener.
  • Wenlock, zwey Staͤdte in Shrop - shire, nemlich Groß-und Klein - Wenlock.
  • Wenſuͤßel, Venſilia, kleine Stadt auff der Halb-Jnſul gleiches Nahmens, in Juͤtland.
  • Weppes, ein gewißes Gebiet in der Caſtellaney Lille.
  • Werben, kleine Stadt in der alten Marck Brandenburg, am Ein - fluß der Havel in die Elbe.
  • Werczer-See, ein See in Lief - land.
  • Werden, Verda, kleine Stadt in der Graffſchafft Marck, am Fluß Roͤre. Der Abt dieſer Stadt iſt ein unmittelbarer Stand des Reichs.
  • Werdenberg, Graffſchafft in der Schweitz, dem Canton Glaris ge - hoͤrig. Die Haupt-Stadt Wer - denberg liegt nicht weit vom Rhein.
  • Were, Fluß im Biſchoffthum Dur - ham in Engelland, welcher ſich in das Deutſche Meer ergeuſt.
  • Weren, Trevuren, Fura Ducis, Fle - cken nebſt einem Palaſt der alten Hertzoge in Brabant. Sie hat den Titul einer Vicomté.
  • Werkington, Stadt in Cumberland.
  • Werle, Stadt, welche einigermaſen befeſtiget iſt, im HertzogthumWer WeſWeſtphalen, am kleinen Fluß Siſeke.
  • Wermeland, Ermeland, Varmia, Woywodſchafft im Polniſchen Preußen, zwiſchen dem Haff und dem Brandenburgiſchen Preußen. Sie hat ein Biſchoff - thum.
  • Wermeland, Provintz in Weſt - Gothland, welche gegen Norden an Dalecarlien, gegen Oſten an Weſtermanland und Nericien, gegen Suͤden an den See Wener, und gegen Weſten an das Nor - wegiſche Gebuͤrge grentzet. Sie iſt voll Seen und Moraͤſte, auch dannenhero nicht volckreich.
  • Werningerode, Graffſchafft und Stadt auff dem Hartz, in welcher gute Bergwercke zu befinden, und welche den Graffen von Stolberg zugehoͤret.
  • Werneck, an der Wehren, ein Dorff, Schloß und Amt, anderthalb Meilen von Schweinfurt gele - gen, und in das Biſchoffthum Wuͤrtzburg gehoͤrig.
  • Werra, ſuche Weſer.
  • Wertach, Fluß in Schwaben, wel - cher ſich unterhalb Augspurg in den Lech ergeuſt.
  • Wertheim, Graffſchafft in Fran - cken an den Wuͤrtzburgiſchen Grentzen, den Graffen von Wert - heim und Loͤwenſtein zugehoͤrig. Die Haupt-Stadt Wertheim liegt am Mayn, wo die Tauber hinein faͤllet, und hat ein Schloß.
  • Wervvick, Warvvick, kleine Stadt am Fluß Lis in Flandern.
  • Weſe, kleiner Fluß im Hertzogthum Limburg, welcher ſich oberhalb Chenay in den Fluß Ourt er - geuſt.
  • Weſel, Veſalia, große und ſchoͤne Stadt im Weſtphaͤliſchen Kreis am Rhein, dem Koͤnig in Preuſ -ſenWeſſen gehoͤrig, und 4. Meilen von Cleve gelegen.
  • Weſer, Viſurgis, einer von den groͤ - ſten Fluͤßen in Deutſchland, wel - cher in der gefuͤrſteten Graffſchafft Henneberg entſpringet, und an - faͤnglich die Werra genennet wird, nachmahls aber, wenn er ſich zu Muͤnden mit der Fulda vereiniget hat, den Nahmen der Weſer annimmet, und ſich an den Grentzen des Hertzogthums Bre - men in die Nord-See ergeuſt.
  • Weſtbury, Stadt in Wiltshire.
  • Weſten, heiſſet ſo viel, als gegen A - bend, oder gegen Untergang der Sonne.
  • Weſter, eine von den Orcadiſchen Jnſuln, welche klein, aber frucht - bar und volckreich iſt.
  • Weſteras, ſuche Aroſen.
  • Weſterburg, Graffſchafft auff dem Weſterwalde, den Graffen von Leiningen-Weſterburg gehoͤrig. Der Flecken, wo das Reſidentz - Schloß iſt, heißet gleichfalls Weſterburg.
  • Weſtergoe, ein gewißes Gebiet in Friesland gegen die Suͤder - See.
  • Weſtermanland, VVeſtmannia, Pro - vintz in dem eigentlich ſo genan - ten Schweden, zwiſchen Suder - manland, Geſtricien, Nericien und Upland. Es ſeynd viel Ei - ſen-Gruben darinnen.
  • Weſternes, Hebrides, Ebuda, Hebudæ, Occidentales, Jnſuln auff dem Ca - ledoniſchen Meer, nicht weit von den Weſtlichen Schottlaͤndiſchen Kuͤſten. Es werden derſelben biß 44. gezehlet, darunter aber viele ſehr klein ſeynd. Sie gehoͤ - ren zu Schottland, und ſeynd durchgehends fruchtbar.
  • Weſterwald, ein Theil von der Wet - terau, welcher gegen Weſten an den Rhein, gegen Norden an dieWeſHertzogthuͤmer Berg und Weſt - phalen, gegen Oſten an Ober - Heßen, und gegen Suͤden an die eigentlich ſo genante Wetterau grentzet.
  • Weſterwick, Veſtrovicum, kleine Stadt in Smaland an der Oſt - See, allwo ſie einen Hafen hat.
  • Weſt-Friesland, ſuche Friesland und Holland.
  • Weſthoff, Graffſchafft im Biſchoff - thum Straßburg, den Graffen von Hanau gehoͤrig.
  • Weſt-Gothland, VVeſtrogothia, iſt der Weſtliche Theil von Goth - land im Koͤnigreich Schweden, und begreiffet 3. Provintzen, nem - lich das eigentlich ſo genante Weſt-Gothland, Dalien und Wermeland. Das eigentlich ſo genante Weſt-Gothland gren - tzet gegen Norden an den See Wener und an Wermeland, ge - gen Oſten an den See Weter, ge - gen Suͤden an Smaland und Halland, gegen Weſten aber an den Cattegat und an den Fluß Trolhetta, wodurch es von Da - lien und der Provintz Bahus ab - geſondert wird.
  • Weſt-Jndien, ſuche America.
  • Weſt-Jndianiſche Compagnie der vereinigten Niederlande iſt nach Ausgang des Spaniſchen zwoͤlffjaͤhrigen Stillſtandes An. 1621. auffgerichtet worden. Sie beſtehet aus 5. Kammern, und befindet ſich eine zu Amſterdam, eine in Seeland, eine auff der Maas, eine in dem Nord-Quar - tier, und eine in Friesland. Je - de hat ihre beſondere Directores. Als die letztere den 4. Junii An. 1647. auff die 25. nachfolgende Jahre ertheilte ſchrifftliche Be - ſtetigung zu Ende gegangen war, wurde dieſe Compagnie wegen vieles in den damahligen Kriegenerlit -Weſerlittenen Schadens getrennet; iedennoch aber den 20. Septem - ber A. 1674. durch abermahlige von den General-Staaten erhal - tene Patente erneuert, wiewohl ſie dennoch wegen der Oſt-Jn - dianiſchen Compagnie nicht wie - derum in großes Auffnehmen kommen kan.
  • Weſtloe, Stadt in Cornvval.
  • Weſt-Meath, Media Occidentalis, ein gewiſſes Gebiet in Leinſter, zwi - ſchen Eaſt. Meath, Kings Longfort und dem Fluß Shannon. Das Feld darinnen hat ſchoͤne Weyde und die Seen ſeynd fiſchreich.
  • Weſtminſter, VVeſtmonaſterium, Stadt in Middelſex an der Tem - ſe, der Stadt Londen gegen We - ſten gelegen, von welcher ſie vor - mahls ziemlich weit abgeſondert war. Anietzo aber ſtoͤßet ſie an dieſelbe, indem dieſer gantze Platz mit Haͤuſern angefuͤllet worden iſt. Jedoch hat ſie ihren beſon - dern Magiſtrat und ihre eigene Privilegia, und ſchicket 2. Depu - tirte in das Parlament von En - gelland. Es iſt daſelbſt eine be - ruͤhmte Abtey, in deren Kirche das Koͤnigliche Begraͤbniß zu be - finden. Jngleichen ſiehet man allda den alten Koͤniglichen Pa - laſt, welcher anietzo zur Verſam - lung des Parlaments und zu ei - nigen Gerichts-Collegiis gebrau - chet wird.
  • Weſtmorland, VVeſtmaria, Provintz in Engelland, zwiſchen Cumber - land, York und Lancaſter.
  • Weſton, Stadt in Somerſet.
  • Weſtphalen, einer von den 10. Krei - ſen des Heil. Roͤm. Reichs, und begreiffet derſelbe die Stiffter Muͤnſter, Luͤttig, Paderborn und Oſnabruͤck, die Abtey Cor - vey nebſt andern Stifftern, die Hertzogthuͤmer, Weſtphalen,WeſCleve, Juͤlich und Berg, die Fuͤrſtenthuͤmer Oſt-Friesland, Minden und Verden, und die Graffſchafft Oldenburg ſamt einigen andern Graffſchafften. Die Kreis-Directores ſeynd der Biſchoff von Muͤnſter und der Hertzog von Juͤlich.
  • Weſtphalen, eine große Landſchafft in Deutſchland, welche gegen Oſten an Nieder-Sachſen, gegen Suͤden an Heßen, den Weſter - wald und den Rhein, gegen We - ſten an die vereinigte Niederlan - de, und gegen Norden an das Deutſche Meer grentzet. Es iſt eines der kaͤlteſten Landſchafften in ’Deutſchland, und dannenhe - ro nicht allzu fruchtbar an Ge - treyde; iedoch hat es gute Vieh - Zucht.
  • Weſtphalen, Hertzogthum im Weſt - phaͤliſchen Kreis, welches gegen Norden an die Biſchoffthuͤmer Muͤnſteꝛ und Osnabruͤck, wie auch die Grafſchafft Lippe, gegen Weſten an die Graffſchafft Marck, gegen Suͤden an die Naßauiſchen Laͤn - der, und gegen Oſten an die Graffſchafften Witgenſtein, Haz - feld und Waldeck und an Heßen grentzet. Es iſt gebuͤrgig und voll Waldung, und wird in 2. Theile abgeſondert, nemlich in das Sauerland und in die Graffſchafft Arensberg. Bey - de gehoͤren dem Chur-Fuͤrſten zu Coͤlln.
  • Weſtrich, Weſterreich, Auſtraſia, ein gewiſſer Strich Landes an den Lothringiſchen Grentzen, darun - ter Zweybruͤck und die Naßaui - ſchen Laͤnder begriffen ſeynd.
  • Weſtſex, Regnum Saxonum Occiden - talium, einer von den acht Theilen des Koͤnigreichs Engelland, und iſt er der Weſtlichſte unter allen. Dieſe Provintz begreiffet dieLand -Wet WexLandſchafften Cornwal, Devon, Somerſet, Dercheſter, VVils, Bark und Hant, nebſt der Jnſul VVight.
  • Weter, Lacus Veterus, ein großer See in Schweden an den Weſt - und Oſt-Gothlaͤndiſchen Gren - tzen.
  • Wethirby, Stadt in Yorkshire.
  • Wettenhauſen, eine Abtey Canoni - corum regularium S. Auguſtini, am kleinen Fluß Camlach, deren Abt ein unmittelbarer Stand des Reichs iſt.
  • Wetterau, eine große Landſchafft im Ober-Rheiniſchen Kreis, vom kleinen Fluß Wetter alſo genant, welche ſich von Suͤden gegen Norden von Francken und dem Urſprung des Flußes Kinzig biß an das Hertzogthum Berg erſtre - cket; alſo daß ſie die Ertz-Stiffter am Rhein gegen Weſten, Heßen und die Abtey Fulda gegen O - ſten hat. Sie wird durch den Fluß Loͤhn in zwey Theile abge - ſondert. Der Suͤdliche, welcher die eigentlich ſo genante Wet - terau iſt, begreiffet die Nieder - Graffſchafft Cazenelnbogen, ſo dann die Graffſchafften Naſ - ſau in beſonderm Verſtande, ferner Diez, Jdſtein, Wisbaden, Weilburg, Solms, Ober-Jſen - burg oder Buͤdingen und Ha - nau, nebſt den Reichs-Staͤdten Franckfurt, Wezlar, Friedberg und Gelnhauſen. Die Noͤrdli - che Wetterau aber iſt der Weſter - wald.
  • Wettin, kleine Stadt und die Haupt-Stadt einer Graffſchafft im Saal-Kreiſe des Hertzog - thums Magdeburg, allwo gute Steinkohlen zu befinden ſeynd. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Preuſ - ſen.
  • Wexford, Graffſchafft in Leinſter anWex Wicdem Jrlaͤndiſchen Meer, gegen Oſten und Suͤden, gegen We - ſten und Norden aber an Water - ford, Kilkenny, Caterlagh und Wiklo gelegen. Die Haupt - Stadt Wexford liegt am Einfluß der Slone, und hat eine Citadelle nebſt einem weiten und ſehr gu - ten Hafen.
  • Wexio, Vexſia, kleine Stadt in Sma - land, deren Biſchoff unter den Ertz-Biſchoff zu Upſal gehoͤ - ret.
  • Weyda, ſuche Weida.
  • Weymouth, ſuche Waymouth.
  • Wezlar, freye Reichs-Stadt in Heſ - ſen an der Loͤhn. Hieſelbſt iſt anietzo das Kaͤyſerliche Kammer - Gericht.
  • Wiatka, Wiadsky, Hertzogthum in der Moſcowitiſchen Tartarey, nebſt einer Haupt-Stadt gleiches Nahmens.
  • Wiborg, Viburgum, Haupt-Stadt in Carelien am Finlaͤndiſchen Meer - Buſen. Sie iſt befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß nebſt einem weiten Hafen.
  • Wiborg, Haupt-Stadt in Juͤtland, in der Landſchafft Wiborg, welche aus 16. Aemtern beſtehet.
  • Wichlisburg, Stadt in der Schweitz, dem Canton Bern gehoͤrig.
  • Wick, Vicus, Stadt an der Maas im Hertzogthum Limburg, Maſtricht gegen uͤber. Sie gehoͤret den Hollaͤndern.
  • Wick, Batavodurum, Stadt in der Provintz Utrecht.
  • Wicklo, Graffſchafft in Leinſter, zwiſchen dem Jrlaͤndiſchen Meer und den Graffſchafften Dublin, Kildare, Caterlagh und Waterford. Sie iſt voll Berge und Holtz, auch dannenhero uͤbel angebauet. Die Haupt-Stadt Wicklo liegt an der Kuͤſte, und hat ein Schloß nebſt einem Hafen.
  • Wickvvare, Stadt in Gloceſter.
  • Wied, Graffſchafft auff dem We - ſterwald, wo der Fluß Wied in den Rhein faͤllet. Jhre wichtig - ſte Oerter ſeynd alt und neuen Wied, und hat ſie ihre beſondere Graffen, welche zu der Weſtphaͤ - liſchen Banck gehoͤren, und wel - che aus 2. Linien beſtehen, nemlich aus der Neuen-Wiediſchen und Duͤrdorffiſchen.
  • Wiedertaͤuffer, Anabaptiſten, ver - werffen die Kinder-Tauffe, ver - ſtatten hingegen die Wiedertauf - fe, und lehren, Chriſtus habe ſein Fleiſch in ſeiner Mutter Leibe von ihrem Weſen nicht angenom - men, auch laßen ſie keine Eyd - ſchwuͤre zu, und verwerffen die O - brigkeit.
  • Wieliczka, Stadt in der Woywod - ſchafft Cracau, allwo Saltz-Berg - wercke ſeynd.
  • Wieliß, kleine Stadt in Lithauen, wo der Fluß Wieliß in die Duͤna faͤllet.
  • Wielkiluki, befeſtigte Stadt auff ei - nem Berge im Hertzogthum Re - ſchow in Moſcau.
  • Wien, Vienna, Vindobona, Haupt - Stadt in Oeſterreich und Kaͤyſer - liche Reſidentz, beym Suͤdlichen Ufer der Donan, an der Stadt a - ber fließet das kleine Waßer Wien vorbey. Sie liegt in Nieder - Oeſterreich, iſt befeſtiget, und mit 10. Baſtionen, ſtarcken Mauern, Waͤllen und Ravelinen verſehen, hat ein praͤchtiges Reſidentz - Schloß, wie auch eine alte Kaͤy - ſerliche Burg, la Favorita genant, eine Univerſitaͤt und ein Biſchoff - thum, welches unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Saltzburg gehoͤret. Sie liegt 42. Meilen von Prag.
  • Wieneriſche Neuſtadt, ſuche Neu - ſtadt.
  • Wieprz, Vieprius, Fluß, welcher inWie Wilder Woywodſchafft Belczko ent - ſpringet, und ſich in die Weixel ergeuſt.
  • Wiera, eine von den Orcadiſchen Jn - ſuln, welche klein aber fruchtbar an Getreyde iſt.
  • Wieſenburg, Schloß und Amt im Ertz-Gebuͤrgiſchen Kreis, Hertzog Friedrichen von Holſtein-Sonder - burg gehoͤrig.
  • Wieſenthal, kleine Stadt im Ertz - Gebuͤrgiſchen Kreis in Meißen, eine Meile vom Joachimsthal.
  • Wieſenſtaig, Graffſchafft in Schwa - ben, zwiſchen dem Gebiet der Stadt Ulm und dem Hertzog - thum Wirtemberg. Sie gehoͤret dem Chur-Fuͤrſten in Bayern, und den Graffen von Fuͤrſtenberg gemeinſchafftlich. Die Haupt - Stadt Wieſenſtaig liegt am Fluß Vils, 2. Stunden vom Boller - Bade.
  • Wifflisburg, ſuche Avenches.
  • Wigan, Stadt in Lancashire.
  • Wight, Vectis, Jnſul auff dem Canal, nicht weit von der Provintz Hant, zu welcher ſie auch gehoͤret. Zwi - ſchen dieſer Provintz und der Jn - ſul Wight ſeynd die Bayen von S. Helenæ und von Spithead, allwo die Flotten ſicher liegen.
  • Wighton, Stadt in Yorkshire.
  • Wihicz, befeſtigte Stadt in Croa - tien an einem See, den Tuͤrcken gehoͤrig.
  • Wild-und Rhein-Graffen gehoͤ - ren zu der Wetterauiſchen Banck, und theilen ſich in 3. Linien, nem - lich in die Neufvilliſche, Grum - bachiſche und Dauniſche.
  • Wildau, ſuche Wilna.
  • Wildbad, kleine Stadt, Schloß und beruͤhmtes warmes Bad im Hertzogthum Wirtemberg, 3. ſtarcke Meilen von Tuͤbingen.
  • Wildberg, ſuche Wiltberg.
  • Wildenfels, kleine Stadt und Ge - biet im Ertzgebuͤrgiſchen Kreis in Meißen, an der Mulde, den Graffen von Solms-Laubach ge - hoͤrig.
  • Wildfang-Recht iſt ein Recht, wel - ches der Chur-Fuͤrſt von Pfaltz beſitzet, und Krafft deßen er die Unehlich-gebohrne und die Frem - den, welche freywillig an einen ſolchen Ort kommen, da man die Ankoͤmlinge nach Verfließung einer gewißen Zeit, der einge - fuͤhrten Gewohnheit nach, vor Leibeigene haͤlt, in die Zahl der Leibeigenen auffnehmen kan. Wenn derowegen ein Fremder oder Ankommender in den benach - barten Gebieten der Pfaltz, auch andern benachbarten Orten, wo der Chur-Fuͤrſt das Wildfangs - Recht hat, ſich Jahr und Tag haͤuslich niederlaͤßet, und keinen nachfolgenden Herrn hat, ſo koͤmt der Buͤttel oder des Centgraffen Knecht, und ſpricht zu demſelben: Jch nehme euch im Nahmen meines gnaͤdigſten Churfuͤꝛſten zum Wildfang, und begehre von euch den Fahe-Guͤlden. Als - denn verſpricht der Wildfang die Treue entweder mit gegebenem Handſchlage, oder eydlich. Wenn aber ein ſolcher Wildfang oder Leibeigener eine Freygebohrne zur Ehe nimt, ſo werden die Kin - der nicht leibeigen, und ſolche werden Ungenoßene genennet, weil der Chur-Fuͤrſt den Genuß nicht von denſelben hat.
  • Wildhauſen, Stadt am Fluß Hun - de im Oldenburgiſchen Gebiet, welche dem Koͤnig in Schweden gehoͤret.
  • Wildungen, Stadt in der Graff - ſchafft Waldeck.
  • Wilhelmsthal, Stadt in der Graff - ſchafft Glaz in Boͤhmen.
  • Wilia, Fluß in Lithauen, welcher ſich zu Kowno in den Fluß Nie - men ergeuſt.
  • Wiliſaw, Stadt in der Schweitz dem Canton Lucern gehoͤrig.
  • Wilkomirz, kleine Stadt und Ca - ſtellaney in der Woywodſchafft Wilna, am Fluß Swieta.
  • Willemſtadt, Guilhelmoſtadia, kleine befeſtigte Stadt in Suͤd-Holland am Butterfliet, allwo ſie einen guten Hafen hat. Sie gehoͤret den Erben Wilhelm des III. Koͤ - nigs in Engelland.
  • Wilna, Palatinarus Vilnenſis, Woy - wodſchafft in Lithauen, zwiſchen Braslaw, Minski, Novogro - deck, Troki, Samogitien und Se - migallien. Sie beſtehet aus 3. großen Gebieten, nemlich aus Bratislaw, Braslaw und Oßmiana. Die Haupſtadt Wilna, Vilna, oder Wildau, welche auch zugleich die Hauptſtadt in gantz Lithauen iſt, liegt am Fluß Wil - na, wo der Fluß Vilia hinein faͤl - let, und iſt groß und wohl bewoh - net, aber gantz von Holtz. Sie hat ein feſtes Schloß, eine Uni - verſitaͤt und ein Biſchoffthum, welches unter den Ertz-Biſchoff von Gneſen gehoͤret. Es wer - den hieſelbſt woͤchentlich drey Sabbathe gefeyert, nemlich der Freytag vor die Tuͤrcken, der Son - nabend vor die Juͤden und der Sontag vor die Chriſten.
  • Wils, Feſtung mit 5. Regulier - Baſtionen in der Marggꝛaffſchafft Anſpach.
  • Wiltberg, kleine Stadt, Schloß und Amt am Fluß Nagolt im Schwartzwalde, dem Hertzog von Wirtemberg gehoͤrig.
  • Wiltshire, Provintz in Engelland, zwiſchen den Provintzen Hant, Bark, Gloceſter, Somerſer undR rDor -Wil WinDorcheſter. Sie iſt fruchtbar, abſonderlich an Wieſewachs.
  • Wilton, kleine Stadt in Wilt - shire.
  • Wimpel, Flamme, iſt auf einem Schiffe das lange unter der Ad - mirals-Flagge abfliegende Pa - nier.
  • Wimpfen, Wimpina, fꝛeye Reichsſtadt am Necker in Schwaben, welche der Evangeliſchen Religion zuge - than iſt. Sie wird wegen ihrer hohen Lage Wimpfen auff dem Berge genennet, zum Unterſcheid des Staͤdtleins, welches eine hal - de Viertel-Meile darvon liegt, und welches Wimpfen im Thal heißet.
  • Winchcomb, Stadt in Gloceſter.
  • Winchelſey, kleine Stadt an der Kuͤ - ſte von Suſſex.
  • Wincheſter, Vintonia, Haupt-Stadt in Hantshire am Fluß Inchting, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Canterbury gehoͤrig.
  • Wind, vor den Wind ſegeln, voor de Windt zeilen, Faire vent arrie - re, iſt dieſes, wenn man den Wind auf das Hintertheil des Schiffes wehen laͤßet.
  • Winda, Vindavia, Stadt nebſt einem Schloß und Hafen in Curland am Einfluß des Flußes Weta in die Oſt-See.
  • Windegg, ſuche Gaſtal.
  • Windiſche Marck, Marchia Vindo - rum, Landſchafft in Crain, welche gegen Suͤden an Morlachien, ge - gen Oſten an Croatien, und ge - gen Norden an die Graffſchafft Cilley grentzet.
  • Windiſchgraͤz, eine Lands-Fuͤrſtli - che Stadt in Steyermarck, 8. Mei - len von Cilly.
  • Windſor, Vindeſorium, kleine Stadt in Barkshire, an der Temſe, allwo ein ſchoͤnes Koͤnigliches SchloßWin Wiriſt, und darinnen der Orden des Hoſenbandes jaͤhrlich auf den Tag S. Georgii Capitul haͤlt.
  • Windspach, Winsbach, kleine Stadt und Amt in der Marg - graffſchafft Anſpach.
  • Windt-ſtreek, Air, Rumb de Vent, alſo nennet man einen ieden un - ter denjenigen 32. Winden, wel - che auf der Roſe des Compaßes auffgezeichnet ſeynd.
  • Wineden, Stadt und Schloß im Hertzogthum Wirtemberg.
  • Winnicza, kleine befeſtigte Stadt in der Woywodſchafft Bras - law.
  • Winoxberg, ſuche Vinoxberg.
  • Winſchote, kleine befeſtigte Stadt, nicht weit vom Dollert in der Provintz Groͤningen.
  • Winſchoter-Zyl, ein Fort zwiſchen Winſchote und dem Dollert.
  • Winsheim, Windsheim, kleine freye Reichs-Stadt in der Marg - graffſchafft Anſpach, am Fluß Aiſch. Sie iſt mit einem Wall umgeben.
  • Winterthur, Vitodurum, kleine Stadt im Canton Zuͤrch.
  • Wipper, Fluß, welcher in der Graffſchafft Mansfeld entſprin - get, und ſich oberhald Bernburg in die Saale ergeuſt.
  • Wirmſee, Lacus Vermis, kleiner See in Bayern, welcher ſich durch den Fluß Wirm in den Fluß Amber ergeuſt.
  • Wirtemberg, Hertzogthum im Schwaͤbiſchen Kreis, welches ge - gen Norden an die Unter-Pfaltz, gegen Weſten an die Marggraff - ſchafft Baden und die Ortenaw, gegen Suͤden und Oſten aber an verſchiedene kleine Schwaͤbiſche Landſchafften grentzet. Es iſt ein fruchtbares Land an Getrey - de, Wein und Obſt. Das Fuͤrſtliche Haus der Hertzoge zuWir -Wir WiſWirtemberg beſtehet in 3. Haupt - Linien, welche ſeynd die Stut - gardiſche, Muͤmpelgardiſche und Brenziſche. Die Stut - gardiſche begreiffet wiederum zwey Linien, nemlich die Stut - gardiſche, als die regierende, und die Neuſtaͤdtiſche: Die Bren - ziſche aber beſtehet aus der Weil - tingiſchen und Schleſiſchen. Alle dieſe Hertzoge bekennen ſich zu der Evangeliſchen Neligion.
  • Wirtemberg, ein Berg-Schloß nicht weit von Canſtadt im Wirtember - ger-Lande, welches ſeinen Nah - men von demſelben hat.
  • Wisbaden, Aquæ Mattiacæ, kleine Stadt in den Naßauiſchen Laͤn - dern, allwo ein warmes Geſund - Bad iſt.
  • Wisby, Visbua, große Stadt nebſt einem weiten Hafen auf der Jn - ſul Gothland, an der Oſt-See.
  • Wiſchegrod, Stadt und Caſtellaney in Maſovien an der Weixel.
  • Wishbich, Stadt in Cambridgeshire.
  • Wiskow, Viſcovia, kleine Stadt am Fluß Bug, in Maſovien.
  • Wisloch, Wißeloch, kleine Stadt in der Unter-Pfaltz, 2. Meilen von Heydelberg, am Ende des Creich - goͤws gelegen.
  • Wisloke, Visloca, Fluß in Klein - Polen, welcher im Carpathiſchen Gebuͤrge entſpringet, und ſich un - terhalb Polaniecz in die Weixel ergeuſt.
  • Wiſmar, Handels-Stadt und wich - tige Feſtung, welche ein regulier Fuͤnffzeheneck iſt, 5. Meilen von Schwerin, im Hertzogthum Me - cklenburg, nebſt einem Hafen an der Oſt-See an einem kleinen Meer-Buſen. Sie iſt ziemlich groß, gehoͤret der Kron Schwe - den, und iſt hieſelbſt ein Koͤnigli - ches Tribunal.
  • Wiſna, ein gewißes Gebiet in Ma - ſovien.
  • Wiſna, Stadt in der Woywodſchafft Reußen.
  • Wisniowiecz, Flecken in Volhyni - en, nebſt dem Titul eines Hertzog - thums.
  • Wiſokie, Stadt in Volhynien.
  • Wißeloch, ſuche Wisloch.
  • Wißlicz, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Witepsko, Woywodſchafft im Li - thauiſchen Reußen, welche in 3. Gebieten beſtehet, nemlich in den Caſtellaneyen Witepsko und Braslaw und in dem Gebiet Mohilow. Die Haupt-Stadt Witepsko liegt am Fluß Dwina, wo der Fluß Witepska hinein - faͤllet. Sie iſt feſte wegen des umliegenden Moraſtes, und hat ein feſtes Schloß.
  • Witehal, alſo wird das Koͤnigl. Re - ſidentz-Schloß zu Weſtminſter genennet, und liegt daſſelbe an der Temſe nicht weit von dem Koͤ - niglichen Schloß S. James.
  • Witgenſtein, Graffſchafft auff dem Weſterwalde, zwiſchen den Graff - ſchafften Naßau und Hatzfeld, der Landgraffſchafft Heßen und dem Hertzogthum Weſtphalen. Sie iſt voll Holtz und Berge, gehoͤret dem Graffen von Witgenſtein, und heiſſet die Reſidentz gleich - falls Witgenſtein.
  • Withern, Caſa Candida, Haupt - Stadt der Landſchafft Gallovvay, an der Suͤdlichen Kuͤſte, allwo ein beruͤhmter Hafen zu befinden iſt; auch hat ſie ein Biſchoff - thum, unter den Ertz-Biſchoff zu Glaſco gehoͤrig.
  • Witlich, Vitelliacum, kleine Stadt nebſt dem Churfuͤrſtlichen Schloß Ottenſtein, am Fluß Leſer, im Ertz-Biſchoffthum Trier.
  • Witſtock, Stadt in der Priegnitz,R r 2an denWit Wolan den Mecklenburgiſchen Gren - tzen.
  • Wittenberg, Leucorea, Haupt - Stadt des eigentlich ſo genanten Hertzogthums Sachſen, an der Elbe, 8. Meilen von Leipzig ge - legen. Sie iſt befeſtiget, von mittelmaͤſiger Groͤße, und hat ei - ne Univerſitaͤt nebſt einem Kreis - Amte.
  • Wittenberg, kleine Stadt in der Priegnitz, an der Elbe.
  • Wittenburg, kleine Stadt in der Graffſchafft Schwerin.
  • Wittow, eine Halb-Jnſul und der Noͤrdliche Theil der Jnſul Ruͤgen.
  • Wivescomb, Stadt in Somerſet.
  • Wizna, Viſna, Stadt und Caſtella - ney in Maſovien, am Fluß Narew.
  • Wladislaw, Haupt-Stadt der Woywodſchafft Brzeſt, an der Weixel, allwo der Biſchoff von Cujavien reſidiret. Sie hat ein feſtes Schloß, und iſt auch zugleich die Haupt-Stadt in Cujavien.
  • Wlodimer, ſuche Wolodimer.
  • Wlodzimiers, ſuche Vlodimir.
  • Woborn, Stadt in Bedford.
  • Woderian, Koͤnigliche Stadt im Prachenſer-Kreis in Boͤhmen.
  • Wodesholm, Jnſul in Lieffland, zu Eſtland gehoͤrig.
  • Wodstoke, Nevv-Wodstoke, Flecken in Oxfordshire, welcher einen Sitz im Parlament von Engel - land hat, und iſt daſelbſt ein Koͤ - niglicher Palaſt.
  • Woerden, Voerda, kleine Stadt am Rhein, in Suͤd-Holland.
  • Woinow, Stadt in der Woywod - ſchafft Brieſcia.
  • Wolau, Volavia, Fuͤꝛſtenthum in Nie - der-Schleſien, zwiſchen den Fuͤr - ſtenthuͤmeꝛn Glogau, Ligniz, Bꝛes - lau und Oels, der Herrſchafft Tra - chenberg und zwiſchen Polen. Sie gehoͤret dem Kaͤyſer als Koͤnige in Boͤhmen, und die Haupt-StadtWolWolau, welche ein Schloß hat, iſt mit Moraſt umgeben.
  • Wolbeck, ein gewißes Gebiet im Stifft Muͤnſter, zwiſchen den Ge - bieten Werne, Horſtmar, Bever - gern und Saßenberg, und den Graffſchafften Marck, Stenford und Tecklenburg.
  • Wolckenſtein, die Graffen von Wol - ckenſtein gehoͤren zu der Schwaͤ - biſchen Banck, und theilen ſich in die Troſtburgiſche und Roden - eckiſche Linie.
  • Wolckenſtein, Amt im Ertzgebuͤr - giſchen Kreis in Meißen, allwo ein Geſund-Bad.
  • Wolfach, kleine Graͤffliche Fuͤrſten - bergiſche Stadt und Schloß im Kinziger-Thal, am Waſſer Kin - zig, wo die Wolfach hinein faͤllet.
  • Wolfersdyck, kleine Jnſul zwiſchen Nord und Suͤd-Beveland. Sie iſt halb vom Waßer uͤberſchwemmet.
  • Woffenbuͤttel, Fuͤrſtenthum in Nieder-Sachſen, welches durch das Stifft Hildesheim und Fuͤr - ſtenthum Halberſtadt von einan - der getrennet wird. Der Noͤrd - liche Theil grentzet an die Hertzog - thuͤmer Luͤneberg und Magde - burg; der Suͤdliche Theil aber liegt zwiſchen dem Stifft Hildes - heim, der Abtey Corvey und der Graffſchafft Werningerode. Es gehoͤret dem Hertzog von Braun - ſchweig-Woffenbuͤttel, und die Haupt-und Reſidentz-Stadt Woffenbuͤttel, allwo eine Ritter - Academie iſt, liegt am Fluß Ocker, 2. Meilen von Braunſchweig.
  • Wolffrathshauſen, Flecken nebſt einem in der Hoͤhe gelegenen Schloß in Ober-Baͤyern, welcher vormahls den Graffen von Wolff - rathshauſen gehoͤret.
  • Wolffsberg, kleine Stadt in Kaͤrnd - ten, am Fluß Lavand, dem Bi - ſchoff von Bamberg gehoͤrig.
  • Wolffsberg, kleine Stadt, und Schloß in Kaͤrndten. Sie gehoͤ - ret dem Biſchoff zu Bamberg.
  • Wolfftein, kleine Stadt und Schloß am Fluß Lauter, im Amt Neuſtadt in der Unter-Pfaltz.
  • Wolga, Rha, Volga, auf Tartariſch Edel genant, der groͤſte Fluß in Europa, welcher 40. Deutſche Meilen uͤber Jaroslow in dem See Wolga im Hertzogthum Re - scovv in Moſcau entſpringet, und ſich durch viele Einfluͤße, deren man biß 70. und mehrere zehlet, in das Caſpiſche Meer ergeuſt. Bey Jaroslow iſt er bereits eine Deutſche Meile breit, und faͤnget man darinnen ſehr viel Stoͤhre.
  • Wolgaſt, anſehnliche und volckrei - che Stadt am Fluß Pene nebſt ei - nem Schloß und einem guten Ha - fen, in Vor-Pommern, im Guz - koviſchen Diſtrict, 3. Meilen von Gripswalde. Die umliegende Gegend heißet die Herrſchafft Wolgaſt.
  • Wolhuſen, Stadt in der Schweitz, dem Canton Lucern gehoͤrig.
  • Wolkowisko, Stadt und Caſtella - ney in der Woywodſchafft Novo - grodec.
  • Wollin, Jnſul, zu Vor-Pommern gehoͤrig, welche die zwey Oeſtli - chen Einfluͤße der Oder, nemlich die Swine und Diwenow, wie auch der große Haff und die Oſt - See machen. Die Haupt-Stadt Wollin liegt nicht weit vom groſ - ſen Haff an der Diwenow.
  • Wolmer, Walmer, kleine Stadt und Schloß am Fluß Teydera, in Letten.
  • Wolocz, kleine Stadt am Dnieper, im Hertzogthum Reſcovv.
  • Wolodimer, Hertzogthum in Weſt - Moſcau, zwiſchen den Hertzogthuͤ - mern Niſi-Novogorod, SusdalWol Worund Rezau, und zwiſchen den Tar - tarn von Mordua. Es iſt ein ſehr fruchtbares Land an Getrey - de, und findet man darinnen viel Honig. Die Haupt-Stadt Wo - lodimer lieget am Fluß Clesma, und hat ein hoͤltzernes Schloß.
  • Wologda, Hertzogthum in Weſt - Moſcau am See Onega. Die Haupt-Stadt Wologda liegt im Moraſte, iſt groß und befeſtiget, und hat ein feſtes Schloß, wie auch einen Ertz-Biſchoff, welcher der vornehmſte unter den Ertz - Biſchoͤffen in Moſcau iſt.
  • Wologda, Fluß, ſuche Dwina.
  • Wolſtadt, kleine Stadt im Fuͤrſten - thum Lignitz.
  • Wolverhampton, Stadt in Stafford.
  • Wolworz, Stadt in der Woywod - ſchafft Rava.
  • Wonſidel, Stadt an der Reßlau im Voigtlande, dem Marggraffen zu Bayreut gehoͤrig, 3. Meilen von Hof und eben ſo weit von Eger gelegen.
  • Woodſtock, ſuche Wodſtoke.
  • Wooldbridge, Stadt in Suffolk.
  • Woolpit, Stadt in Suffolk.
  • Worcheſter, Vigornia, Graffſchafft in Engelland, zwiſchen Gloceſter, Warvvick, Stafford, Shrop und Hereford. Sie iſt reich an Saltz, Vieh und Holtz zum Schiff-Bau. Die Haupt-Stadt Worcheſter liegt am Fluß Saverne, und ihr Biſchoff gehoͤret unter den Ertz - Biſchoff von Canterbury.
  • Worcum, alſo heiſſen zwey kleine Staͤdte oder Flecken, deren der eine in Friesland im Weſtergoe an der Suͤder-See, der andere aber in Suͤd-Holland am lincken Ufer der Maas liegt, wo die Wa - hal hinein faͤllet. Dieſer letztere iſt befeſtiget.
  • Workesvvorth, Stadt in Darby.
  • Worliz, Amt im Fuͤrſten hum An -R r 3halt,Wor Woyhalt, dem Fuͤrſten zu Deßau ge - hoͤrig.
  • Worm, Vurmicus Fluvius, kleiner Fluß, welcher Aachen vorbey flieſ - ſet, und ſich Waßenberg gegen uͤber, in die Roͤr ergeuſt.
  • Wormio, ſuche Bormio.
  • Wormitz, Stadt in Wermeland.
  • Worms, Vormacia, Auguſta Vangio - num, freye Reichs-Stadt am Rhein, welche, ſeit dem ſie Anno 1689. durch die Frantzoſen ver - wuͤſtet worden, noch zur Zeit nicht gar viel wiederum auffgebauet worden iſt. Jhr Biſchoff iſt ein unmittelbarer Stand des Reichs, und gehoͤret unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Maintz: Die Stadt aber iſt der Evangeliſchen Religion zu gethan, und liegt 4. Meilen von Speyer.
  • Worms, ſuche Bormio.
  • Woroniec, Stadt in der Woywod - ſchafft Witepsk.
  • Worotin, Hertzogthum in Weſt - Moſcau, zwiſchen Novogrod-Se - vvierski, Smolensko, Rezan, Ocrai - na und der kleinen Tartarey. Es iſt voller Waͤlder und Seen, und dannenhero uͤbel bevoͤlckert. Die Haupt-Stadt VVorotin iſt eini - germaſen befeſtiget, und liegt am Fluß Occa.
  • Worsklo, Fluß, welcher im Hertzog - thum Worotin entſpringet, und ſich in den Dnieper ergeuſt.
  • Worſop, Stadt in Nottingham.
  • Worſtead, Stadt in Norfolk.
  • Wounicz, Stadt in der Woywod - ſchafft Cracau.
  • Woywoden, Palatini, ſeynd die vor - nehmſten unter den Weltlichen Senatoren in Polen, an der Zahl 32. Ein jeder unter ihnen hat das Comando in ſeiner Woywod - ſchafft uͤber die Trouppen, und die Auffſicht uͤber das Krieges - Weſen. Solchem nach fuͤhret erWra Wundie Mannſchafft aus ſeiner Woy - wodſchafft zum allgemeinen Auff - gebot ins Feld; ſchreibet die Land - Taͤge aus; præſidiret darinnen, und traͤget Sorge vor das Poli - cey-Weſen.
  • Wrangoe, Jnſul in Lieffland, zu Eſtland gehoͤrig.
  • Wratislaw, Stadt in der Woywod - ſchafft Jnowlocz.
  • Writ bedeutet in Engelland eine ſchrifftliche Verordnung eines Koͤnigs, Fuͤrſten oder auch einer Unter-Obrigkeit.
  • Wuͤrtemberg, ſuche Wirtemberg.
  • Wuͤrtzburg, Epiſcopatus Herbipolita - nus, Biſchoffthum im Fraͤncki - ſchen Kreis, welches gegen We - ſten an die Abtey Fulda, die Graff - ſchafften Reineck und Wertheim, und die Chur-Mainziſchen Laͤn - der, gegen Suͤden an das Gebiet des Deutſchen Ordens und die Marggraffſchafft Anſpach, gegen Oſten an das Biſchoffthum Bam - berg und gegen Norden an das Hennebergiſche Land grentzet. Es iſt ein fruchtbares Land an Wein und Getreyde, und ſein Biſchoff iſt ein unmittelbarer Stand des Reichs, welcher unter den Ertz - Biſchoff zu Maͤintz gehoͤret. Die Haupt-Stadt und Biſchoffliche Reſidentz Wuͤrtzburg, Herbipo - lis, liegt am Mayn, uͤber welchen daſelbſt eine ſteinerne Bruͤcke ge - het. Sie iſt wohlbefeſtiget, nebſt einem Schloß, welches die Stadt commandiret, und auf welchem der Biſchoff reſidiret. Jedoch iſt ſie wegen der nahe gelegenen Berge nicht wohl zu beſchuͤtzen.
  • Wuͤſte, alſo nennet man insgemein alle unbewohnte oder ſchlecht be - wohnte Landſchafften und Ge - genden.
  • Wunſchelberg, Hradeck, Stadt in der Graffſchafft Glatz in Boͤhmen.
  • Wurtzen, Stadt an der Mulda, im Meißniſchen Kreiſe, 3. Meilen von Leipzig, allwo ein Stifft und eine Stiffts-Regierung zu befin - den iſt, ſo unter das Stifft Meißen gehoͤret.
  • Wuſt, eine von den Schetlaͤndiſchen Jnſuln, welche ſehr klein aber fruchtbar iſt.
  • Wyck, kleine Stadt in Nord-Schott - land, und die Haupt-Stadt in der Provintz Caithnes, an der Kuͤſte.
  • Wyck, Vicus, kleine wohlbefeſtigte Stadt an der Maas im Hertzog - thum Limburg, Maſtricht gegen uͤber, dahin man uͤber eine Bruͤ - cke gehet.
  • Wyck te Duerſtede, Duroſtadium, kleine Stadt in der Provintz Utrecht, am Rhein, wo ſich der Lech von demſelben abſondert.
  • Wycke, ein Gebiet in Eſtland.
  • Wyc, Vaga, Fluß, welcher in der Landſchafft Montgomery ent - ſpringet, und ſich in den Einfluß der Saverne ergeuſt.
  • Wyhrland, ein Gebiet im Eſtland.
  • Wyl, VVeila, kleine Stadt im Ober - Tuͤrgow, nicht weit vom Fluß Thur, dem Abt zu S. Gallen ge - hoͤrig.
  • Wymondham, Stadt in Norfolk.
  • Wynfelden, Vogtey im Tuͤrgow, dem Canton Zuͤrch gehoͤrig.

X.

  • XAcca, Sacca, Stadt im Val di Mazara in Sicilien, nebſt einem alten Schloß. Sie liegt an der Suͤdlichen Kuͤſte der Jnſul.
  • Xagua, ein kleiner Meer-Buſen an der Suͤdlichen Kuͤſte der Jnſul Cuba, welchen die Franzoſen den großen Hafen nennen. Mitten lieget eine kleine Jnſul, allwo man gutes und ſuͤßes Waſſer findet.
  • Xainctonge, Xainctes, ſuche Saintonge.
  • Xalappa, kleine Stadt in der Audi - entia Mexico, in der Provinz Tla - ſcala, nebſt einem Biſchoffthum.
  • Xaliſco, Neu-Gallicien, Provintz in der Audientia Guadalajara, all - wo die Spanier 3. Colonien ha - ben, nemlich Xaliſco, Compoſtell und Puriſication. Sie liegt zwi - ſchen den Provintzen Guadalajara und Mechoacan, und zwiſchen dem Mar del Sur.
  • Xalon, Salo, Fluß in Neu-Caſtilien, welcher ſich oberhalb Saragoſſa in den Ebro ergeuſt.
  • Xanſi, Provintz in China, welche ge - gen Oſten an Peking, gegen Suͤ - den an Honan, gegen Weſten an Xenſi, und gegen Norden an die große Mauer grentzet.
  • Xante, Santo, Scamander, kleiner Fluß, welcher auf dem Berge Ida in Natolien entſpringet, und ſich in den Archipelagum ergeuſt.
  • Xante, Sirbi, Glaucus, Fluß in Nato - lien, welcher im Berge Tauro ent - ſpringet, und ſich in das Mittel - laͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Xante, Santo, Sirbi, kleine Stadt in Natolien am Fluß Xante.
  • Xantung, Provintz in China, welche gegen Weſten an Peking und Ho - nan, gegen Suͤden an Nanquin, gegen Oſten und Norden aber an den Meer-Buſen von Nanquin grentzet.
  • Xaocheu, Stadt in der Provintz Quantung in China.
  • Xaohing, Stadt in der Provintz Che - kiang in China.
  • Xaoum, Stadt in der Provintz Fo - kien in China.
  • Xarayes, ein ſehr großer See in Suͤd - America, zwiſchen den Provintzen Chaco und Paraguay.
  • Xativa, Sativa, kleine Stadt auf ei - nem Huͤgel, an welchem der Fluß Xucar vorbey fließet, im Koͤnig - reich Valentia. Sie hat 2. feſteR r 4Ca -Xec XinCaſtelle, welche gegen einander uͤber ſtehen.
  • Xecien, Stadt in der Provintz Quei - cheu in China.
  • Xenil, Singilis, Fluß, welcher im Koͤnigreich Grenada entſpringet, und ſich in den Quadalquivir er - geuſt.
  • Xenoxua, Zenorva, kleine Stadt in Macedonien.
  • Xenſi, Provintz in China, welche ge - gen Oſten an Xanſi und Honan, gegen Suͤden an Suchuen, gegen Weſten und Norden aber an die große Tartarey grentzet.
  • Xeres de los Cavaleros oder de Bada - jos, Xera Equitum, kleine Stadt im Spaniſchen Eſtremadura, am Fluß Ardita.
  • Xeres de la Frontera, Aſta regia, Stadt am Fluß Guadaletta in An - daluſien, nahe bey Puerto de S. Maria. Sie iſt groß und volckreich, und ihre Pferde-Zucht iſt ſehr be - ruͤhmt.
  • Xerez, kleine Stadt in der Provintz Guatimala.
  • Xicona, Stadt zwiſchen dem Ge - buͤrge im Koͤnigreich Valentia. Uber der Stadt lieget ein Caſtell, welches dieſen engen Paß ver - wahret.
  • Xiloca, Xiloa, Fluß in Aragonien, welcher ſich zu Calatajud in den Fluß Xalon ergeuſt.
  • Xima, Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Niphon, in dem Suͤdlichen Theil der Landſchafft Jetſengo.
  • Ximola, Stadt und Koͤnigreich auff der Jnſul Niphon, an der Oeſtli - chen Kuͤſte der Landſchafft Ochio.
  • Ximoteuque, Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Niphon.
  • Xinano, Koͤnigreich und Stadt auff der Jnſul Niphon, in dem Noͤrd - lichen Theil der Landſchafft Quanto.
  • Xincheu, Stadt in der Provinz Hu - quang in China.
  • Xoa, Xaoa, Koͤnigreich in Abyßinien, gegen Zanguebar. Einen Theil darvon beſitzet der Koͤnig in Abyſ - ſinien: Der andere aber iſt ihm durch die Galas oder Inbangalas, welche maͤchtige Voͤlcker dieſes Landes ſeynd, entzogen worden.
  • Xucar, Sucro, großer Fluß in Spa - nien, welcher in Neu-Caſtilien entſpringet und ſich in den Meer - Buſen von Valentia ergeuſt.
  • Xuicheu, Stadt in der Provintz Ki - angſi in China.
  • Xuncking, Stadt in der Provintz Su - chuen in China.
  • Xunning, große Stadt in der Pro - vintz Junnan in China.
  • Xunte, Stadt in der Provintz Pe - cking in China.
  • Xuntien, Haupt-Stadt in China, welche insgemein Pecking genen - net wird.

Y.

  • YAcht, ſuche Jacht.
  • Yacobdal, ein Koͤnigl. Palaſt in Schweden, nicht weit von Stock - holm.
  • Yamarito, Koͤnigreich und Stadt auf der Jnſul Niphon, in der Land - ſchafft Jerſengo.
  • Yancheu, große Handels-Stadt am Fluß Kiang, in der Provintz Nan - king in China.
  • Yare, Yere, Fluß in Norfolk, welcher ſich zu Yarmouth ins Deutſche Meer ergeuſt.
  • Yarmouth, Yermouth, kleine befeſtig - te Stadt in Norfolk am Einfluß des Flußes Yare, nebſt einem Hafen.
  • Yarmouth, Flecken auf der Jnſul Wight, welcher Sitz und Stimme im Parlament von Engelland hat. Allhier iſt ein Hafen.
  • Yarum, Stadt in Yorkshire.
  • Ye, Y, Ya, ein Fluß oder vielmehr ein Meer-Buſen der Suͤder-See, wel - cher Suͤd-Holland faſt gantz von Nord-Holland abſondert. Er gehet vom Pampus an in das Land hinein biß nach Bevervvick. Die Barquen ſchiffen aus dem Ye in das Harlemer-Meer vermittelſt des kleinen Flußes Spar.
  • Yedo, ſuche Yendo.
  • Yeguas, ein Meer-Buſen, ſuche Cadix.
  • Yell, Zell, eine von den Schettlaͤndi - ſchen Jnſuln, welche ziemlich be - wohnet iſt.
  • Yencheu, große und volckreiche Stadt in der Provintz Xantung in China.
  • Yendo, Yedo, Haupt, Stadt in Ja pon, an der Suͤdlichen Kuͤſte der Provintz Quanto auf der Jnſul Niphon, am Einfluß des Flußes Toukon in den Meer-Buſen von Yendo. Sie iſt ſehr groß, und der Kaͤyſerliche Palaſt iſt mit 3. Waͤllen und 3. Graͤben umgeben. Der Meer-Buſen von Yendo aber liegt an dem Japoniſchen Meer zwiſchen den Provintzen Quanto und Ochio.
  • Yeoman heiſſet in Engelland ſo viel, als ein reicher Bauer. The Yeo - men of the Guard aber ſeynd Koͤ - nigliche Trabanten zu Fuß, wel - che einen rothen Trabanten - Rock nebſt einer ſchwartzen ſam - meten Muͤtze mit farbichten Baͤndern tragen. Sie folgen dem Koͤnig, wenn er zu Fuße ge - het: Wenn er aber reitet oder faͤhret, ſo marſchiren ſie auf der Seite.
  • Yerach-Agemi, Hierak-Agemi, Iraca Perſarum, Provinz in Perſien, welche gegen Weſten an Arzerum, gegen Norden an Adirbeitzan, Ki - lan und Tabareſtan, gegen Oſten an Choraſan und Kherman, undYer Yorgegen Suͤden an Fars und Chu - ſiſtan grentzet. Sie iſt eine der groͤſten und fruchtbareſten Pro - vintzen in Perſien.
  • Yerach-Arabi, Caldar, Iraca Arabum, Tuͤrckiſche Provintz in Aſien, wel - che faſt gantz durch den Euphrat und Tiger umſchloßen wird. Sie beſtehet aus 2. Beglerbeglics, welche ſeynd Bagdat und Balſora. Jn dieſer Provintz ſoll das Para - dis geweſen ſeyn.
  • Yere, ſuche Yare.
  • Yermouth, ſuche Yarmouth.
  • Yesd, Jeſſed, Stadt in Yerach-Age - mi, allwo die ſchoͤnſten Tapeten gemachet werden.
  • Yla, Hyla, eine von den Jnſuln We - ſternes, welche reich an Getreyde, Vieh und Bley iſt.
  • Ylst, kleine Stadt in Friesland in der Graffſchafft Weſtergoe.
  • Ynagua, ſuche Hinagoa.
  • Yocheu, große Stadt in der Provintz Huquang in China.
  • Yonne, Icauna, Fluß, welcher an den Grentzen von Nivernois entſprin - get, und ſich unterhalb Monte - reau-faut-Yonne in die Seine er - geuſt.
  • Yorkshire, Comitatus Eboracenſis, Provintz in Nord-Engelland, wel - che gegen Norden an das Bi - ſchoffthum Durham, gegen We - ſten an die Provintzen Weſtmor - land und Lancaſter, gegen Suͤden an Darby, Nottingham und Lincol - ne, und gegen Oſten an das Deut - ſche Meer grentzet. Dieſe Pro - vintz iſt die groͤſte unter allen in Engelland, aber voll Berge, Waͤl - der und Moraͤſte. Sie fuͤhret den Titul eines Hertzogthums, und iſt allemahl das Appanage des zweyt-gebohrnen Koͤnigl. Prin - tzens in Engelland. Die Haupt - Stadt York, Eboracum, iſt volck - reich, und die groͤſte und ſchoͤnſteR r 5StadtYou YveStadt in Engelland nach Londen. Sie liegt am Fluß Ouse, und hat ein Ertz-Biſchoffthum, welches das zweyte in Engelland iſt.
  • York, Neu-York, Provintz in Canada, welche gegen Norden an Neu-En - gelland, gegen Weſten an das Land derer Iroquois und an Vir - ginien, gegen Suͤden und Oſten aber an das Mar del Nort grentzet. Sie gehoͤret den Engellaͤndern, und die Haupt-Stadt Neu-York oder Neu-Amſterdam lieget auf einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Nort an ſeinem Einfluß ma - chet; auch hat ſie eine feſte Cita - delle und einen guten Hafen.
  • York, Neu-York, eine Landſchafft in Eſtotiland.
  • Youghall, Jogalia, kleine Stadt in der Landſchafft Corke in Jrland, am Einfluß des Flußes Blak - Water, allwo ſie einen weiten Ha - fen hat.
  • Yoxley, Stadt in Huntington.
  • Yperen, Ypres, Ipra, ſuche Jpern.
  • Yſche, kleiner Fluß in Brabant, welcher im Soigner-Walde ent - ſpringet, und ſich zu Neeryſche in den Fluß Dyle ergeuſt.
  • Yſendick, ſuche Iſendick.
  • Yſer, kleiner Fluß in Flandern, wel - cher oberhalb dem Dorff Lerdre - zelles entſpringet, und ſich unter - halb Eversham in den Fluß Yper - le ergeuſt.
  • Yſſel, ſuche Jßel.
  • Yſſeloort, ein Fort in Geldern, nicht weit von Arnhem. Es nimmet daſelbſt der Canal ſeinen Anfang, welcher den Rhein mit der Yßel vereiniget.
  • Yſt-With, Stuccia, kleiner Fluß in Cardigan, welcher ſich in das Jr - laͤndiſche Meer ergeuſt.
  • Yverdon, Ebrodunum, kleine Stadt nebſt einem Amt im Pais de Vaux,Yve Zaam Einfluß des Flußes Orbe in den See von Neufchaſtel.
  • Yvetot, Flecken und kleines Gebiet in der Normandie in der Land - ſchafft Caux bey Caudebec. Seine Eigenthums-Herrn haben ſich lange Zeit Koͤnige von Yvetot ti - tuliret, anjetzo aber nennen ſie ſich nur Fuͤrſten.
  • Yvica, Ivica, Eviſſe, Ebuſus, Pithyuſa major, eine von den Pithyuſiſchen Jnſuln, welche gebuͤrgig, aber dennoch fruchtbar iſt an Getreyde, Wein und Obſt. Abſonderlich iſt ſie reich an Saltz, womit Spa - nien und Jtalien verſehen wird. Die auff derſelben befindliche Fe - ſtung Yvica hat einen guten Ha - fen.
  • Yvoix, Ivodium, kleine Stadt im Hertzogthum Luͤxemburg, am Fluß Chiers. Der Koͤnig in Franckreich, welchem ſie anjetzo gehoͤret, hat ihr den Nahmen Carignan nebſt dem Titul eines Hertzogthums gegeben.
  • Yuma, eine von den Lucayiſchen Jn - ſuln.
  • Yupi, eine große halb-Jnſul in der großen Tartarey, an den Kuͤſten des Oceani Orientalis.

Z.

  • ZAara, Saara, oder die Wuͤſten, iſt eine große Landſchafft in Africa, welche ſich von Oſten gegen We - ſten von Nubien biß an das At - lantiſche Meer erſtrecket, und grentzet ſie gegen Norden an Bi - ledulgerid, gegen Suͤden aber an das Land der Negres. Sie wird in 7. Koͤnigreiche oder Wuͤſten getheilet, welche ſeynd Gaoga, Berdoa, Borno, Lempta, Targa o - der Zaghara, Zuenziga und Zan - baga. Man findet darinnen große Felder von Sande; dahero ſie von den Arabern das Sand - Meer genennet wird.
  • Zabache, il Mare delle Zabache, Li - men, das Meer oder der See Ta - na, Palus Mæotis, ein großer See an den Europaͤiſchen und Aſiati - ſchen Grentzen, zwiſchen der klei - nen Tartarey und Circaßien. Man rechnet ſeinen Umfang auf 600000. Schritte, und geuſt er ſich durch die Meer-Enge von Caffa in das ſchwartze Meer.
  • Zabelſtein, kleine Stadt und Schloß in der Hoͤhe im Schwartzwald, 3. Stunden von Calw gelegen. Sie gehoͤret dem Hertzog zu Wirtem - berg.
  • Zabern, ſuche Elſaß-Zabern, Berg - Zabern und Rhein-Zabern.
  • Zaca, alſo nennen die Tuͤrcken die - jenigen Allmoſen, welche ſie von einem Theil ihrer Guͤter zum Un - terhalt der Armen geben, und weil der Alcoran nicht ausdruͤcket, wie viel man von ſeinem Vermoͤ - gen geben ſolle, ſo ſeynd die Aus - leger in dieſem Stuͤcke nicht einig.
  • Zacatecas, Provintz in Nord-Ame - rica, zwiſchen Chiametland, Gua - dalajara, Mexico und Neu-Biſcaya, allwo der Spanier vornehmſte Colonien ſeynd S. Luis de Zacate - cas, Xeres de la Frontera, Ellerena, Numbre de Dios und Durango.
  • Zaclicin, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Zaconia, Tzaconia, Laconia, Pro - vintz in Morea, welche gegen We - ſten an Belvedere und den Golfo di Coron, gegen Suͤden an das Mittellaͤndiſche Meer, gegen O - ſten an den Archipelagum und Sa - canien, gegen Norden aber an das Hertzogthum Clarenza grentzet. Sie begreiffet 2. Landſchafften, nemlich Arcadi en und Laconi en, insgeſamt den Venetianern ge - hoͤrig.
  • Zacro, Promontorium Sacrum, ein Vorgebuͤrge auf der Jnſul Candia,Zaund iſt es derjenige Winckel, wel - cher den Oeſtlichen mit dem Suͤd - lichen Theil vereiniget.
  • Zadaon, Sadanus, Fluß in Portugal, welcher in dem Algarbiſchen Ge - buͤrge entſpringet, und ſich zu Se - tuval in den Oceanum ergeuſt:
  • Zadra, kleine Stadt im Koͤnigreich Barca, am Golfo di Sidra.
  • Zafi, eine See-Stadt in der Provintz Buccala im Koͤnigreich Marocco, nebſt einem beqvemen Hafen am Einfluß des Flußes Tenſiſte.
  • Zaflan, großer See in Abyßinien, gegen die Grentzen von Zanguebar.
  • Zafra, kleine befeſtigte Stadt, nebſt einer feſten Citadelle, im Spani - ſchen Eſtremadura.
  • Zagatay, ſuche Mavvaralnahra.
  • Zagergi-Bachi, ein Bedienter am Tuͤrckiſchen Hof, welcher die Auf - ſicht uͤber die Hunde und Hunde - Waͤrter hat.
  • Zagora, ein gewiſſes Gebiet in Ro - manien an den Bulgariſchen Grentzen, deſſen Haupt-Stadt gleichfalls Zagora heißet.
  • Zagrab, Agram, Zagabria, befeſtigte Stadt an der Sau, und die Haupt - Stadt der Graffſchafft Zagrab in Ungarn, nebſt einem Bi - ſchoffthum, unter den Ertz-Bi - ſchoff zu Colocz gehoͤrig.
  • Zahaſpa, Stadt in Mavvaralnahra, am Einfluß des Flußes Gihum in das Caſpiſche Meer.
  • Zahora, Feſtung nebſt einem feſten Schloß auf einem an allen Seiten ſteilen Felſen, in Andaluſien, na - he bey Granada.
  • Zaims und Timarioten ſeynd in Tuͤr - ckey eine gewiſſe Art Soldaten, welche ihren Unterhalt von ge - wiſſen Laͤndereyen haben, die ih - nen der Groß-Sultan einraͤumet. Die Zaims muͤſſen von jeden 5000. Die Timarioten aber von jeden 3000. Aſpern EinkommenseinenZai Zameinen Reuter halten, den ſie Ge - belu nennen. Sie ſeynd in Re - gimenter eingetheilet, deren jedes durch einen Oberſten, Alai Begler genant, commandiret wird.
  • Zaire, Zambre, großer See in Abyſ - ſinien, aus welchem der Fluß Zaire entſpringet, und ſich mit ei - nem ſehr breiten Einfluß in das Meer von Congo ergeuſt.
  • Zakrotzin, Stadt und Caſtellaney, am Fluß Bug in Maſovien.
  • Zalawar, Comitatus Zaladienſis, Graffſchafft in Nieder-Ungarn, zwiſchen den Graffſchafften Sar - war, Veſprin, Siget und Waras - din, und der Steyermarck. Die Haupt-Stadt Zalawar, liegt auf einer Jnſul des Flußes Sala.
  • Zambere, großer Fluß in Nieder - Aethiopien, welcher im See Za - chaf in Monomotapa entſpringet, und ſich durch viele Einfluͤße in den Oceanum ergeuſt.
  • Zambeze, großer Fluß in Nieder - Aethiopien, welcher im See Zam - beze in Monoemugi entſpringet, und ſich zwiſchen den Kuͤſten derer Caffres und von Zanguebar durch 4. Einfluͤße ins Meer ergeuſt.
  • Zambre, ſuche Zaire.
  • Zambrona, Vorgebuͤrge in Calabria oltra, am Golfo di S. Eufemia.
  • Zamoisk, Stadt in der Woywod - ſchafft Chelm.
  • Zamora, Sentica, eine ziemlich große und befeſtigte Stadt auf einem Huͤgel, nahe beym Fluß Douro, uͤber welchen daſelbſt eine Bruͤcke gehet, im Koͤnigreich Leon, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Compoſtell gehoͤ - rig. Man findet in ihrem Gebiet ſchoͤne Tuͤrckes, und lieget ſie 12. Spaniſche Meilen von Aſtorgas.
  • Zamora, kleine Stadt im Gebiet Quito in Peru.
  • Zamura, kleine Stadt im KoͤnigreichZam ZanAlger in der Provintz Conſtan - tine.
  • Zamoski, Zamoſcie, Zamoſejum, kleine befeſtigte Stadt nebſt ei - nem feſten Schloß und dem Ti - tul eines Fuͤrſtenthums, in der Woywodſchafft Belczko.
  • Zanara, ſuche Zoara.
  • Zanfara, Stadt in Nigritien, und die Haupt-Stadt des Koͤnigreichs Zanfara.
  • Zanguebar, große Landſchafft in Nie - der-Aethiopien, welche ſich laͤngs dem Aethiopiſchen Meer ſehr weit erſtrecket, und an welche ſie gegen Oſten ſtoͤßet. Gegen Norden grentzet ſie an die Kuͤſte von Ajan, gegen Suͤden an die Kuͤſte derer Caffres, und gegen Weſten an das Reich Monoemugi. Sie wird von Schwartzen bewohnet, welche Goͤtzen-Diener ſeynd, und begreif - fet verſchiedene Koͤnigreiche. Die Portugieſen beſitzen darinnen Monbaze und Mozambique, nebſt verſchiedenen Forts und Colonien. Das Meer von Zanguebar iſt der - jenige Theil des Æthiopiſchen Meeres, welcher an die Kuͤſte von Zauguebar ſtoͤßet.
  • Zanhaga, große Landſchafft in der Wuͤſten Zaara, laͤngs dem Fluß Ca - valos vom Koͤnigreich Zuenziga biß an das Atlantiſche Meer.
  • Zante, Zacynthus, eine den Venetia - nern gehoͤrige Jnſul auff dem Jo - niſchen Meer, nicht weit von der Jnſul Cefalonia. Sie iſt frucht - bar und volckreich, und ihre Einwohner ſeynd der Griechi - ſchen Religion zugethan, welche einen Biſchoff haben. Die Haupt - Stadt Zante liegt auf einem Ber - ge bey der Noͤrdlichen Kuͤſte, und iſt ſehr volckreich an Griechen und Juͤden: Auch iſt ein Roͤmiſch - Catholiſcher Biſchoff daſelbſt, un - ter den Ertz-Biſchoff von Corfugehoͤ -Zan Zargehoͤrig, welcher aber faſt niemand in ſeiner Gemeinde hat, als die Venetianiſche Soldaten auf dem daſelbſt befindlichen Schloße. Sie hat uͤber dieſes einen guten Ha - fen, allwo ein großer Handel mit großen und kleinen Roſinen ge - trieben wird.
  • Zanzibar, Jnſul an der Kuͤſte von Zanguebar.
  • Zapffen-Streich, Retraite, geſchie - het des Abends mit der Trommel, und bedeutet, daß ſich ein jeder Soldate in ſein Qvartier begeben ſoll; dahero ſie geſtrafft werden, wenn man ſie nach dem Zapffen - Streich noch auf der Straßen o - der in den Wirths-Haͤuſern fin - det.
  • Zaporoviſche Coſacken, ſuche Coſa - cken.
  • Zapotecas, ein gewiſſes Volck in der Provintz Guaxaca.
  • Zara, Graffſchafft in Dalmatien laͤngs der Kuͤſte, und gehoͤren die umliegende kleine Jnſuln darzu Sie gehoͤret den Venetianern / und die Haupt-Stadt Zara, Jadera, welche ſehr feſte iſt, liegt am Gol - fo di Venezia, von welchem ſie um - geben wird; alſo daß ſie nur durch eine Erd-Enge, welche 30. Schritte breit iſt, am feſten Lande henget, allwo ſie durch eine feſte Citadelle nebſt 3. Baſtionen und Ravelinen beſchuͤtzet wird, auch hat ſie ein Ertz-Biſchoffthum.
  • Zara vecchia, Biograd, eine wuͤſte Stadt in Dalmatien.
  • Zaracha, kleine Stadt im Hertzog - thum Clarenza in Morea.
  • Zarnovec, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Zarnow, Stadt in der Woywod - ſchafft Sendomir,
  • Zarnata, befeſtigte Stadt in Zaco - nien auf einer Hoͤhe, den Venetia - nern gehoͤrig.
  • Zaslaw, kleine Stadt am Fluß Ho - rin in Ober-Volhynien, nebſt dem Titul eines Hertzogthums.
  • Zatmar, ziemlich große und wohlbe - feſtigte Stadt in Ober-Ungarn an den Siebenbuͤrgiſchen Grentzen am Fluß Samos, welcher einen kleinen See machet, und auf dem - ſelben lieget dieſe Stadt, welche die Haupt-Stadt der Graffſchafft Zatmar iſt.
  • Zatmarbanya, Haupt-Stadt der Graffſchafft gleiches Nahmens am Fluß Zazurd in Siebenbuͤr - gen, an den Ober-Ungariſchen Grentzen.
  • Zator, Hertzogthum in der Woy - wodſchafft Cracau. Die Haupt - Stadt Zator liegt an der Weixel, und hat ein feſtes Schloß.
  • Zatz, ſuche Satz.
  • Zawichoſt, Stadt und Caſtellaney an der Weixel, in der Woywod - ſchafft Sendomir.
  • Zazuaros, Broß, kleine Stadt am Fluße Maroſch in Siebenbuͤr - gen.
  • Zbaras, kleine Stadt in der Woy - wodſchafft Braclaw.
  • Zbaras, kleine Stadt in Ober-Po - dolien.
  • Zborow, kleine Stadt in der Woy - wodſchafft Lemberg.
  • Zea, Cea, Hydruſſa, Jnſul auf dem Archipelago, nahe an der Kuͤſte von Livadien, und iſt dieſelbe reich an Wein und Seyde. Sie gehoͤret den Tuͤrcken. Die dar - auff befindliche Stadt Zea hat ei - nen ſichern und großen Hafen, wie auch einen Griechiſchen Bi - ſchoff.
  • Zeb, große Landſchafft in Biledulge - rid, an den Grentzen des Koͤnig - reichs Alger.
  • Zebea, Fluß in Nieder-Aethiopien, welcher an den Grentzen von Abyßinien entſpringet, und ſichzuZe Zeizu Melinda in das Aethiopiſche Meer ergeuſt.
  • Zeben, ſuche Hermanſtadt.
  • Zebes, ſuche Millenbach.
  • Zebu, ſuche Cebu.
  • Zechino, eine Venetianiſche guͤldene Muͤntze, welche zu Venedig 17. biß 18. Lire gilt, und ſo ſchwer wieget, als ein Ducaten.
  • Zeckelheid, ſuche Zekelheid.
  • Zeckler, ſuche Siebenbuͤrgen.
  • Zeeland, die Graffſchafft Seeland, eine von den 7. Provintzen der vereinigten Niederlande, zwiſchen den Einfluͤſſen der Schelde und Maas, und dem Deutſchen Meer, alſo daß ſie gegen Norden an Holland, gegen Oſten am Bra - bant, gegen Suͤden an Flan - dern, und gegen Weſten an das Deutſche Meer grentzet. Sie be - ſtehet aus verſchiedenen Jnſuln, darunter die vornehmſten Wal - cheren, Nord-Beveland, Sud-Beve - land, Tolen und Schouvven ſeynd. Jhre Einwohner ſeynd gute Schiffleute und Capers.
  • Zeeland, Neu-Seeland, der Staa - ten Land, eine Landſchafft in den Terris Auſtralibus auf dem Mari Pacifico.
  • Zegzard, Graffſchafft in Nieder - Ungarn, zwiſchen Stulweißen - burg, Siget und Tolna.
  • Zegzeg, Koͤnigreich in Nigritien, welches ſich von Oſten gegen We - ſten vom Koͤnigreich Zanfara biß an das Koͤnigreich Guber und Guinea erſtrecket. Die Haupt - Stadt heißet gleichfalls Zegzeg.
  • Zeil, Stadt und Amt im Biſchoff - thum Bamberg, zwiſchen Bam - berg und Schweinfurt.
  • Zeila, Stadt an der Kuͤſte von Ajan in Aethiopien. Sie liegt an der Kuͤſte des Koͤnigreichs Adel, und iſt befeſtiget.
  • Zeilan, ſuche Ceylan.
  • Zeiton, kleine und uͤbel-bewohn - te Stadt in Theſſalien am Golfo di Zeiton, nebſt einem Ertz-Bi - ſchoffthum. Dieſer Golfo iſt ein Theil des Archipelagi.
  • Zeitz, Citium, Ciza, Stadt in Meißen an der Elſter, 3. Meilen von Leip - zig, und 2. von Gera. Sie hat ein ſchoͤnes Schloß im Thal, auf welchem der Hertzog zu Sachſen - Zeitz reſidiret.
  • Zekelheid, Feſtung in der Graff - ſchafft Kalo in Ober-Ungarn, auf einer kleinen Jnſul, welche der Fluß Berethon machet.
  • Zell, Stadt im Hertzogthum Luͤne - burg, wo die kleinen Fluͤße Fuſe und Aller zuſammen kommen. Sie hat ein Schloß, auf welchem der Hertzog von Zell reſidiret, und lieget 6. Meilen von Braun - ſchweig.
  • Zell am Hamersbach, Cella, kleine freye Reichs-Stadt in der Mord - naw in Schwaben, welche unter dem Schutz des Hauſes Oeſter - reich ſtehet. Sie wird insgemein Hamersbach genennet.
  • Zeller-See, Lacus inferior, ein See an den Schwaͤbiſchen und Schweitzeriſchen Grentzen laͤngs dem Rhein unterhalb dem Coſt - nitzer-See.
  • Zembra, ein Fluß in Monomotapa, welcher in 3. Arme getheilet iſt, nemlich in Cuama, Spiritu Santo und Los Infantes.
  • Zembla, Nova Zembla, oder Zemla, eine große Landſchafft auff dem Oceano Septentrionali, welcher die Provintz Petzora in Moſcau gegen Suͤden liegt, und von derſelben durch die Meer-Enge Weigats ab - geſondert iſt
  • Zemblyn, Stadt am Fluß Bodrog in Ober-Ungarn. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Zemblyn.
  • Zembrow, kleine Stadt in der Woywodſchafft Maſovien.
  • Zenderovv, ſuche Semendria.
  • Zeng, ſuche Segna.
  • Zenith, Top-punt, iſt derjenige Punct des Himmels, welcher per - pendiculariter oder Loth-recht uͤber unſerm Haupte ſtehet. Dar - gegen iſt Nadir derjenige Punct, welcher Loth-recht unter unſern Fuͤßen ſtehet.
  • Zenta, ein gewißes Gebiet in Dal - matien an den Grentzen von Al - banien.
  • Zerbſt, Serveſta, Stadt und Schloß im Fuͤrſtenthum Anhalt. Sie iſt die Reſidentz des Fuͤrſten von Anhalt-Zerbſt, hat ein gutes Gymnaſium, und liegt 9. Meilen von Leipzig, und 5. von Magde - burg.
  • Zermagne, Fluß in Dalmatien, wel - cher ſich nicht weit von Novigrad in einen langen Meer-Buſen er - geuſt.
  • Zetapor, Centapor, kleine Stadt in der Halb-Jnſul von Jndien dieſ - ſeit des Gangis, an der Kuͤſte der Provintz Decan.
  • Zevenar, Seventer, kleine Stadt im Hollaͤndiſchen Geldern gelegen, welche aber zum Hertzogthum Cleve gehoͤret.
  • Zeverinam, Severino, kleine Stadt an der Donau in Ober-Ungarn.
  • Zeughaus, ſuche Arſenal.
  • Zeugwaͤrter iſt ein Officier, wel - chem die Auffſicht uͤber ein Zeug - haus und uͤber das Geſchuͤtz und Munition anveꝛtrauet woꝛden iſt.
  • Zeulenroda, kleine Stadt im Voigt - lande, eine Meile von Schlaiz ge - legen. Sie gehoͤret den Graffen Reuß zu Graͤz.
  • Zey, kleiner Bach, welcher durch Maintz fließet, und ſich in den Mayn ergeuſt.
  • Zezaro, Ozecarus, Fluß, welcher inZia Zinder Provintz Beira entſpringet, und ſich in den Tagum ergeuſt.
  • Ziateck, ſuche Saz.
  • Zibith, Fuͤꝛſtenthum im gluͤckſeeligen Arabien, am Fluß Zibith. Die Haupt-Stadt Zibith iſt groß, und treibet ſtarcke Handlung.
  • Zibith, Koͤnigreich im gluͤckſeeligen Arabien am rothen Meer, nebſt ei - ner Haupt-Stadt gleiches Nah - mens, allwo große Handelſchafft getrieben wird.
  • Zidaczow, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Ziden, Sidde, Giodda, Stadt im gluͤckſeeligen Arabien im Fuͤrſten - thum Zibith, am Einfluß des Flußes Chaibar in das rothe Meer.
  • Ziegenburg, Amt im Voigtlande, dem Hertzog zu Sachſen-Zeitz ge - hoͤrig.
  • Ziegenhain, befeſtigte kleine Stadt am Fluße Schwalm und Haupt - Stadt einer Graffſchafft gleiches Nahmens in Nieder-Heßen, dem Landgraffen von Heßen-Caßel ge - hoͤrig.
  • Zigea, kleine Jnſul, welche die Sau zwiſchen den Staͤdten Zagrab und Sißeg machet, in der Graff - ſchafft Zagrab in Sclavonien ge - legen.
  • Zinara, eine wuͤſte Jnſul des Archi - pelagi.
  • Zindikiten ſeynd Mahometaniſche Ketzer, welche keine goͤttliche Vor - ſehung noch Aufferſtehung der Todten glauben.
  • Zinkow, Stadt in Podolien.
  • Zinn, ein Flecken, nicht weit von Juͤterbock, und 4. Meilen von Wittenberg gelegen, dem Koͤnig in Preußen gehoͤrig. Nahe da - bey liegt ein Kloſter, in welchem ein Amtmann wohnet. Jn demſel - ben iſt den 27. Auguſti A. 1667. eine Muͤntz-Conference gehalten, unddieZip Zocdie Muͤntze auf den ſo genannten Zinniſchen Fuß geſetzet worden.
  • Zips, ſuche Cepusz.
  • Ziriczee, kleine befeſtigte Stadt, und die Haupt-Stadt auf der Jnſul Schouvven. in der Provintz See - land.
  • Zirifdin, Amanſifirdin, Stadt im gluͤckſeeligen Arabien.
  • Zirle, Cirle, ein großer und wohlbe - wohnter Flecken in Tyrol am Cirlberg, 2. kleine Meilen von Jnſpruck, dabey der Ort Mar - tins-Wand zu befinden, allwo ſich Kaͤyſer Maximilian I. in ſei - ner Jugend nach den Gemſen verſtiegen.
  • Zirona, kleine Jnſul auf dem Golfo di Venezia.
  • Zitrach, ein gewißes Gebiet nebſt ei - ner kleinen Stadt in Circaßien.
  • Zitomir, Stadt in der Woywod - ſchafft Braslaw.
  • Zittau, Sittau, eine von den Sechs - Staͤdten in der Ober-Lauſiz, an der Neiße an den Boͤhmiſchen Grentzen. Sie iſt groß und wohl - bewohnet, hat ein Gymnaſium, und liegt 6. Meilen von Bautzen.
  • Zizarga, ſuche Siſarga.
  • Zloczow, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Zlucz, Stadt in der Woywodſchafft Novogrodec.
  • Znaim, Znoimum, Stadt und Schloß am Fluß Teya in Maͤhren, an den Oeſterreichiſchen Grentzen.
  • Zoara, Piſidon, befeſtigte Stadt nebſt einem Hafen an der Kuͤſte des Koͤnigreichs Tripoli.
  • Zoara, Zanara. kleine Stadt im Koͤnigreich Barca, am Golfo di Sidra.
  • Zocotora, Socotara, Jnſul auf dem Meer von Ajan, gegen den Golfo von Babelmandel, allwo viel Dat - teln, Weyrauch und ſehr beruͤhm - te Aloe zu finden iſt.
  • Zodiacus, der Thier-Kreis, iſt einer von den 6. großen Circuln der Himmels-Kugel, in welchem ſich die Sonne und die andern Plane - ten bewegen. Er durchſchneidet den Æquatorem zweymahl ſchlan - gen-weiſe, und iſt in 12. Himmels - Zeichen getheilet, welche ſeynd der Widder, der Stier, die Zwillinge, der Krebs, der Loͤwe, die Jung - frau, die Wage, der Scorpion, der Schuͤtze, der Steinbock, der Waſ - ſermann und die Fiſche. Die Sonne durchlaͤuffet den Thier - Kreis in 365. Tagen und faſt 6. Stunden, der Mond in 27. Tagen und Saturnus in 30. Jahren.
  • Zoͤrbig, Sorbiga, Stadt und Amt, der Fuͤrſtlichen Sachſen-Merſe - burgiſchen Linie gehoͤrig, allwo Hertzog Auguſtus zu Sachſen - Merſeburg reſidiret. Sie liegt ſechſte halbe Meilen von Leipzig.
  • Zofala, ſuche Sofala.
  • Zogani, der Meer-Buſen von Zoga - ni, iſt ein Theil des ſchwartzen Meeres an der Kuͤſte von Nato - lien.
  • Zolkiew, Stadt in der Woywod - ſchafft Reußen.
  • Zollern, Schloß und Stamm-Haus der Fuͤrſten von Hohenzollern, in Schwaben gelegen.
  • Zolnock, Solnocum, kleine befeſtigte Stadt und Schloß, wo die Teiße und Zagywa zuſammen kommen, in Ober-Ungarn. Sie iſt die Haupt-Stadt der Graffſchafft Zolnock.
  • Zona, alſo nennet man einen jeden unter den fuͤnff Theilen der Erd - Kugel, welche ſich zwiſchen den zweyen Polis befinden. Der mit - telſte Theil heißet Zona torrida. Die andern beyde, welche an die - ſen zu beyden Seiten ſtoſ - ſen, ſeynd die Zonæ temperatæ, und die zwey folgenden oder aͤuſ -ſer -Zon Zuͤrſerſten werden Zonæ frigidæ oder glaciales genennet.
  • Zonchio, kleine Stadt in der Land - ſchafft Belvedere in Morea, wor - von der Golfo di Zonchio ſeinen Nahmen hat.
  • Zons, Sontina, kleine Stadt am Rhein im Ertz-Stifft Coͤlln.
  • Zoom, kleiner Fluß, welcher ſich zu Berg-op-Zoom in die Oeſtliche Schelde ergeuſt.
  • Zopfingen, Tobinium, kleine Stadt nicht weit von Arau in der Schweitz, dem Canton Bern ge - hoͤrig.
  • Zorbagi iſt der Janitſcharen Obri - ſter.
  • Zsbarasz, Stadt in Volhynien.
  • Zucala, Iſthmus Tauricus, eine Erd - Zunge, welche die Crimiſche Tar - tarey an die Tartarey Nogais henget.
  • Zuenziga, Koͤnigreich in der Wuͤſten Zaara, welches ſich von Norden gegen Suͤden von Biledulgerid biß an das Land der Negres erſtrecket, gegen Weſten aber an das Koͤnig - reich Zanhaga, und gegen Oſten an das von Targa grentzet.
  • Zuͤllichau, Stadt im Fuͤrſtenthum Croßen.
  • Zuͤnd-Ruthe iſt ein Stock, welcher forne wie eine Gabel geſtaltet, und an beyden Spitzen mit bren - nender Lunte verſehen iſt, um das Pulver auff dem Zuͤnd-Loch eines Geſchuͤtzes anzubrennen.
  • Zuͤrch, Pagus Tigurinus, einer von den 13. Cantons in der Schweitz, welcher gegen Norden an den Canton Schafhauſen, gegen We - ſten an die Cantons Bern und Lu - cern, gegen Oſten an die Graff - ſchafft Toggenburg und das Tuͤr - gow, und gegen Suͤden an die Cantons Zug, Schwitz und Glaris grentzet. Dieſer Canton, deßen Einwohner alleſamt der Refor -Zugmirten Religion zugethan ſeynd, iſt eine der volckreichſten und fruchtbareſten an Getreyde; wie denn auch Wein und Obſt darin - nen waͤchſet. Er fuͤhret bey all - gemeinen Tagleiſtungen das Di - rectorium, und beſtehet aus 9. großen Land-Vogteyen, nebſt 22. kleinern Aemtern. Die Haupt - Stadt Zuͤrch, Tigurum, liegt am Fluß Limmat, welcher mitten hin - durch fließet, in dem er aus dem Zuͤrcher-See hervorkoͤmmt, und dieſes iſt einer der groͤſten Seen in der Schweitz. Sie iſt nach der neuen Art befeſtiget, groß, wohlgebauet, volckreich und trei - bet gute Handelſchafft in Deutſch - land und Jtalien; abſonderlich mit Crepon, welcher daſelbſt ge - machet wird, auch hat ſie ein gu - tes Arſenal.
  • Zug, Pagus Tugienſis, einer von den 13. Cantons in der Schweitz und zwar der kleinſte unter allen. Er grentzet gegen Weſten an den Canton Lucern, gegen Norden an den Canton Zuͤrch, gegen Suͤ - den an den Canton Schwitz, und gegen Oſten an die Cantons Zuͤrch und Schwitz. Er iſt gantz Roͤ - miſch-Catholiſch, und der Haupt - Ort Zug, Tugium, liegt am Zuger - See.
  • Zug-Bruͤcke, Pont-Levis, iſt an ei - ner Stadt oder Feſtung ein Theil der Bruͤcke, und kan man dieſelbe mit Ketten auffziehen / um den Gang uͤber den Graben zu ver - wehren.
  • Zugeordneter oder Adjunctus eines Kreis-Obriſten ſtehet dieſem in ſeinen Verrichtungen bey. Es koͤnnen alle Staͤnde eines Kreiſes, ſo wohl Geiſtliche als Weltliche, als Zugeordnete erwehlet wer - den. Es iſt aber keine gewiße Zahl der Zugeordneten beſtimmet,S sſonZug Zuyſondern es ſcheinet, ob ſeye ſolches der Willkuͤhr der Staͤnde uͤber - laßen worden.
  • Zugewandte Oerter werden von den Schweitzern diejenige Nach - barn genennet, welche mit ihnen im Bunde ſtehen.
  • Zulfa, Julfa, Stadt in Perſien in der Provintz Erivan am Fluß Araſſe, welche aber biß auf etzliche Haͤu - ſer verwuͤſtet iſt.
  • Zulpich, Tulpich, Tolbiacum, kleine Stadt des Ertz-Stiffts Coͤlln, welche aber im Hertzogthum Juͤ - lich liegt.
  • Zurzach, Flecken und altes Schloß am Rhein in der Graffſchafft Ba - den in der Schweitz, allwo jaͤhrl. zwey beruͤhmte Maͤrckte gehalten werden. Dieſer Ort gehoͤret nach Coſtnitz.
  • Zutphen, die Graffſchafft oder das Qvartier Zutphen, iſt ein Theil des Hertzogthums Geldern, welcher gegen Weſten an die Be - tau und Velau, gegen Norden an Ober-Yſſel, gegen Oſten an das Stifft Muͤnſter, und gegen Suͤden an das Hertzogthum Cle - ve grentzet. Die Haupt-Stadt Zutphen liegt an der Iſſel, wo der Fluß Berkel hineinfaͤllet, und ha - ben die Franzoſen An. 1674. ihre Befeſtigungs-Wercke geſchleiffet.
  • Zuyd-Schans, Arx Auſtrina, eine Schantze im Hollaͤndiſchen Bra - bant, wo der Fluß Zoom in die Schelde faͤllet, der Nort-Schans gegen uͤber. Dieſe beyde Schan - tzen liegen nahe bey der Stadt Berg-op-Zoom, ſelbige zu bede - cken.
  • Zuyd Beveland, ſuche Beveland.
  • Zuyder-See, ſuche Suͤder-See.
  • Zweyback, ſuche Biſcuit.
  • Zweybruͤcken, Deux Ponts, Ducatus Bipontinus, Hertzogthum im Vo - geſiſchen Gebuͤrge, welches gegen Weſten an Lothringen und die Graffſchafft Sarbruͤck, gegen Suͤ - den an das Elſaß, gegen Norden und Oſten aber an die Unter - Pfaltz grentzet. Es gehoͤret dem Koͤnig in Schweden, und beſtehet aus 5. Aemtern, welche ſeynd Zweybruͤcken, Landsberg, Neu - caſtel, Lichtenberg und Meiſ - ſenheim. Ferner gehoͤret auch darzu ein Theil von den Aemtern Guttenberg und Biſchweiler. Die Haupt-Stadt Zweybruͤcken liegt im Waßgoͤw, welches ein Berg und Strich Landes iſt, der die Unter-Pfaltz vom Hertzogthum Lothringen ſcheidet.
  • Zwickau, Cygnca, Stadt an der Mul - da im Ertzgebuͤrgiſchen Kreis in Meißen. Sie liegt 4. Meilen von Plauen.
  • Zwingenberg, kleine Stadt und Amt im Heßen-Darmſtaͤdtiſchen Gebiet.
  • Zvvol, Swoll, Stadt in der Pro - vintz Ober-Yßel am kleinen Fluß Aa. Jhre Befeſtigungs-Wercke ſeynd An. 1674. durch die Fran - zoſen geſchleiffet worden.
  • Zygeth, Siget, Graffſchafft in Nie - der Ungaꝛn, welche durch die Draw von Sclavonien abgeſondert wird. Die Haupt-Stadt Siget liegt im Moraſte, welchen der klei - ne Fluß Alma machet. Sie iſt ziemlich feſt, und hat ein Schloß, welches mit 3. Mauren und 3. Graͤben voll Waßer umgeben iſt.
  • Zytomiers, Stadt in Ober-Volhy - nien, am Fluß Ciecierief.
Regi -

Regiſter derer Lateiniſchen Nahmen und Woͤrter.

A.

  • Aballaba, Appleby.
  • Abbatis Villa, Abbeville.
  • Abdara, Adra.
  • Abdua, Adda.
  • Abria, Loquabyr.
  • Abrinca, Abernethey.
  • Abrincæ, Auranches.
  • Accipitrum Inſulæ, Azores.
  • Accon, Acre.
  • Accuum Caput, Aiguilles.
  • Acedum, Ceneda.
  • Achada, Achonri.
  • Achaia, Livadia.
  • Acherontia, Cirenza.
  • Acherontina Provincia, Baſilicata.
  • Achridus, Ocrida.
  • Aciris, Agri.
  • Acroceraunia, Chimera.
  • Acula, Aquapendente.
  • Acus, Aguille.
  • Acutus, Agout.
  • Adamantia, Amantea.
  • Adax, Aude.
  • Addua Glarea, Ghiera d Adda.
  • Adjacium, Ajazzo.
  • Adrana, Eder.
  • Adranum, Aderno.
  • Adriæ Scopulus, Pelagoſa.
  • Adula Mons, S. Gothards-Berg.
  • Ægircius, Gers.
  • Ægla, Agla.
  • Æmonia nova, Citta nova.
  • Ænaria, Iſcbia.
  • Ænona, Nona.
  • Ænos, Eno.
  • Æoliæ vel Æolides Inſulæ, Lippariſche Jnſuln.
  • Æquator, die Linie.
  • Ærea, Aire.
  • Ærea, Ayr.
  • Æreus, Ayr.
  • Æria, Aire.
  • Æſis, Eſino.
  • Æſium, Jeſi.
  • Æſtivæ Inſulæ, Bermudes.
  • Agatha, Agde.
  • Ageium, Ey.
  • Agendicum, Sens.
  • Agenno, Agen.
  • Agger, vel Cataracta Gandavenſis, Sas von Gent.
  • Aginum, Agen.
  • Agnio, Aa.
  • Agotius, Agut.
  • Agria, Erla.
  • Agrigentum, Gergenti.
  • Agrius, Agri.
  • Agyrium, San Filippo d Argirone.
  • Aidinia, Aidinelli.
  • Aidinia parva, Aidinzio.
  • Alacandrus, Salandra.
  • Alba Græca, Griechiſch Weißenburg.
  • Alba Julia, Weißenburg.
  • Albamala, Aumale.
  • Alba Marſorum, Albi.
  • Albania, Allibawn.
  • Albania, Albeno.
  • Albania, Albegna.
  • Alba Pompeja, Alba.
  • Alba Regalis, Stuhl-Weißenburg.
  • Alba Sebuſiana, Weißenburg.
  • Albenacum, Aubenas.
  • Albicella, Avila.
  • Albiga, Albenga.
  • Albiga, Alby.
  • Albigaunum, Albiga.
  • Albis, die Elbe.
  • Albula, Albell.
  • Alburacis, Auriege.
  • Albus, ein Weiß-Pfennig.
  • Alcanitium, Alcanizes.
  • Alciacum, Auxy-le-Chateau.
  • Aldenarda, Oudenarde.
  • Alecta, Aleih.
  • Aletina Provincia, la Terra d O - tranto.
  • Aletium, Lecce.
  • Aletrium, Alatri.
  • Alexandria, Alexandretta.
  • Alexandria Albaniæ, Derbent.
  • Alexienſis Tractus, Auxois.
  • Algarbia, Algarve.
  • Algaria, Algeri.
  • Algea, Algoͤw.
  • Algia, Auge.
  • Aliadora, Alioa.
  • Alimania, Limagne.
  • Allia, Aja.
  • Almiana, Albegna.
  • Almiſſum, Omiſc.
  • Almonus, Altmuͤl.
  • Alniſium, Aunis.
  • Alone, Alicante.
  • Alpes ſummæ, S. Gothardsberg.
  • Alpha, Aa.
  • Alſatia, Elſaß.
  • Alterpretum, Alpretten.
  • Altilia, Authie.
  • Alvata, Alt.
  • Alvernia, Auvergne.
  • Aluta, Olt.
  • Alutus, Alt.
  • Alvum, Albono.
  • Amandopolis, S. Amand.
  • Amarinum, S. Amarin.
  • Amaſenus, Evola.
  • Amaſiæ Præfectura, Siwas.
  • Amaſius, Ems.
  • Ambacia, Amboiſe.
  • Ambianum, Amiens.
  • Ambra, Pruck an der Amber.
  • Ameria, Amelia.
  • Ameriæ Aymeries.
  • Amiana, Albegna.
  • Amilhanum, Milhaud.
  • Amiſus, Simiſo.
  • Amniſtia, Amneſtie.
  • Ampla, Abenſt.
  • Amſtelodamum, Amſterdam.
  • Amyzon, Mezo.
  • Anagelum, Anaghelome.
  • Anaphe, Namſio.
  • Anas, Guadiana.
  • Andegavum, Angers.
  • Andejavia, Anjou.
  • Andreapolis, S. Andrews.
  • Andria, Andri.
  • Andros, Bardſey.
  • Anemurium, Scalemura.
  • Anger, Aindre.
  • Anger, Indre.
  • Angeriacum, St. Jean d Ange.
  • Angleria, Anghiera.
  • Anglia, Engeland.
  • Anianus Lacus, Agnano.
  • Anio, Teverone.
  • Aniſus, Ens.
  • Anſer, Serchio.
  • Antenacum, Andernach.
  • Antervallium, Entrevaux.
  • Antibarum, Antivari.
  • Anticaria, Antequera.
  • Antimelos, Antimilo.
  • Antiochia Piſidiæ, Antiochia.
  • Antipolis, Antibe.
  • Antique, Antigoa.
  • Antiſſiodorum, Auxerre.
  • Antiveſtæum Promontorium, Lands - Ende.
  • Antona Septentrionalis, Nortbam - pton.
  • Anton, Teſt.
  • Anxannm, Lanciano.
  • Apenroa, Apenrade.
  • Aprutium, Abruzzo.
  • Apulum, Aſcoli di Satriano.
  • Aqua pulchra, Aiguebelle.
  • Aquæ Auguſtæ, Dax.
  • Aquæ Gratianæ, Aix.
  • Aquæ Helvetiorum, Baden.
  • Aquæ Mattiacæ, Wisbaden.
  • Aquæ Mortuæ, Aigues-mortes.
  • Aquæ Sparſæ aut Calidæ, Aigueperſe.
  • Aquæ Tarinæ, Aquapendente.
  • Aquæ Veteres, Oudewater.
  • Aquianum, Evian.
  • Aquisgranum, Aachen.
  • Aquitania, Guienne.
  • Arabicus Sinus, das rothe Meer.
  • Araris, Saone.
  • Ara Ubiorum, Bonn.
  • Arauſio, Orange.
  • Arauſionenſis Principatus, Orange.
  • Arcennum, Bracciano.
  • Ardimacha, Armagh.
  • Arelatum, Arles.
  • Arenacum, Arnheim.
  • Arenoſum Mare, das Sand-Meer.
  • Arenſium, Arleux.
  • Aretas, Lipuda. Areva, Ereſma.
  • Argathelia, Argyle.
  • Argentea, Plata.
  • Argenteus Fluvius, Picolmago.
    • Argentina,
    • Argentoratum,
    Straßburg.
  • Argenus, Arguenon.
  • Ariminium, Rimini.
  • Ariminus, Marechia.
  • Armaſanicæ, Aymargues.
  • Arnemuda, Armuyden.
  • Arola, Ayr.
  • Aroſa, Aar.
  • Arrabo, Raab.
  • Arroſius, Arroux.
  • Arſcot, Arſchott.
  • Artigis, Alhama.
  • Arula, die Aar.
  • Arunci, Aronches.
  • Arunda, Ronda.
  • Arvonia, Caernarvan.
  • Arus ſilvenſis, Adour de la Svebe.
  • Arx Auſtrina, te Zuyd-Schans.
  • Arx Kellina, Eniskilling.
  • Arx Regia, Fort Royal.
  • Arx S. Hoſpitii, Sant Oſpitio.
  • Arx S. Juliani, San Giaon.
  • Ascania, Aſchersleben.
  • Aſciburgum, Aſchaffenburg.
  • Aſculum Picenum, Aſcoli.
  • Aſia minor, Natolien.
  • Aſius, Chiaſco.
  • Aſpahamum, Jſpahan.
  • Aſſa Paulini, Ance.
  • Aſſidonia, Medina Sidonia.
  • Aſſinum, Aſſimshire.
  • Aſſumtionis Inſula, Anticoſti.
  • Aſta Pompeja, Aſt.
  • Aſtaracenſis Comitatus, Eſterac.
  • Aſta Regia, Xeres de la Frontera.
  • Aſturica Auguſta, Aſtorga.
  • Aſtypalæa, Stampalia.
  • Aternus, Pescara.
  • Ateſte, Eſte.
  • Atheſis, Etſch.
  • Atheſius Ager, Etſchland.
  • Athiſo, Toſa.
  • Atrebatum, Arras.
  • Aturium, Aire.
  • Avario, Aveirou.
  • Aucenſis fluvius, Occa.
  • Audemaropolis, S. Omer.
  • Aveniacum, Avenay.
  • Avenio, Avignon.
  • Avennæ, Avesnes.
  • Aventinum, Avenches.
  • Aufidena, Alfidena.
  • Aufona, Nyne.
  • Augia dives, Reichenau.
  • Augia minor, Weiſſenau.
  • Augium, Eu.
  • Auguſta, Agoſta.
  • Auguſta Auſciorum, Aux.
  • Prætoria, vel Salaſſorum, Aoſta.
  • Taurinorum, Turin.
  • Tricaſtinorum, S. Paul trois Chaſteaux.
  • Vindelicorum, Augſpurg.
  • Vangionum, Worms.
  • Auguſtobriga, Medina Celi.
  • Auguſtodunum, Autun.
  • Avium Inſula, Aves.
  • Aula Cæſarea, der Reichs-Hoffrath.
  • Aulicum Judicium, idem.
  • Aulon, Valona.
  • Aunus, Auneau.
  • Aurelia, Orleans.
  • Aurelianenſis Ager, Orleanois.
  • Aurelianenſis Inſula, Orleans.
  • Aurelianenſis Præfectura, Orleanois.
  • Auria, Orenſe.
  • Aurigera, Auriege.
  • Auriliacum, Orilhac.
  • Auſa nova, Vich d Oſſone.
  • Auſara, Oſero.
  • Aſterbacium, Oſtervant.
  • Auſtia, Außig.
  • Auſtraſia, Weſtrich.
  • Auſtria, Oeſtereich.
  • Auximum, Oſimo.
  • Axa, Axbridge.
  • Axiace, Oziakow.
  • Axonia, Aisne.

B.

  • Bacchi Ara, Bacharach.
  • Badonicus Mons, Bathe.
  • Bætis, Guadalquivir.
  • Bajocaſſium Civitas, Bajeux.
  • Bajocenſis Tractus, Beſſin.
  • Bajocum, Bajeux.
  • Balgentiacum, Baugency.
  • Balgium, Bauge.
  • Balliviatus, Balley.
  • Balma, Bapaume.
  • Balneolum, Bagnolo.
  • Balneoregium, Bagnarea.
  • Banjovium, Beaujeu.
  • Barcino, Barcelona.
  • Barcovicum, Barwick.
  • Bardarius, Vardari.
  • Barium ad Sequanam, Bar-le-Seine.
  • Barro Ducium, Bar-le-Duc.
  • Barrojus, Barrow.
  • Barulum, Barletta.
  • Baſilea, Baſel.
  • Batavodurum, VVick.
  • Bavacum, Bavay.
  • Bavaria, Baͤyern.
  • Baucium, Baux.
  • Baudria, Boudry.
  • Beata Maria de Victoria, Nueſtra Seignora de la Victoria.
  • Beleridæ, Sanguinare.
  • Belgium Niederland.
  • Bellicum, Bellay.
  • Bellilocus, Bewdley.
  • Belliolum, Bailleul.
  • Bellofordia, Beaufort.
  • Bellomariſcus, Beaumarish.
  • Bellomontium, Beaumont.
  • Belloquarda, Beaucaire.
  • Bellovacum, Beauvais.
  • Bellum vadum, Bilbao.
  • Belna, Beaune.
  • Belſia, Beauce.
  • Beneharnum, Leſcar.
  • Bercizoma, Bergen-op-Zoom.
  • Bercorium, Breſſuire.
  • Bergæ S. Viocci, Vinoxberg.
  • Berolinum, Berlin.
  • Beugeſia, Bugey.
  • Bialoquerca, Bialocerkiew.
  • Biatia, Baeza.
  • Bielca, Bielsko.
  • Bigerrenſis Comitatus, Bigorre.
  • Bilitio, Belinzona.
  • Bipontinus Ducatus, das Hertzog - thum Zweybruͤcken.
  • Biſamnis, Beſagno.
  • Biſoldunum, Beſalu.
  • Biterræ, Beziers.
  • Bituricenſis Ducatus, Berry.
  • Biturix, Bourges.
  • Bizia, Vyza.
  • Blenavium, Blesnau.
  • Bleſenſis Ager, Blaiſois.
  • Bleſum, Blois.
  • Bliterræ, Beziers.
  • Bohus, Bog.
  • Bojatum, Buch.
  • Boleslavia, Buntzel.
  • Boleum, Boglio.
  • Bolonia, Boulogne.
  • Bolzanum, Bozen.
  • Bonæ Fortunæ Inſula, die Jnſul des guten Gluͤcks.
  • Bonnopolis, Bonneville.
  • Bononia, Bologna.
  • Bononia, Boulogne.
  • Bonus aer, Bonaires.
  • Bonus aer, Buenos Ayres.
  • Borbonium. Arcimbaldi, Bourbon d Archambeaut.
  • Boreale Caput, Cap de Nort.
  • Boreale Mare, Mar del Nort.
  • Borealis Fluvius, der Nord-Fluß.
  • Boruſſia, Preußen.
  • Boryſthenes, Dniper.
  • Boſcobellum, Boisbelle.
  • Boſphorus Thraciæ, Conſtantinopo - litaniſche Canal.
  • Boſtampium, Potsdam.
  • Bothnicus Sinus, Bothniſche Meer - Buſen.
  • Boviænum, Bojano.
  • Bovinum, Bouin.
  • Braccara Auguſta, Braga.
  • Brachia, Brazza.
  • Braia, Brie.
  • Brandaaris, Pharus.
  • Brechinia, Brecknock.
  • Bremocartum, Bremgarten.
  • Brennæ vallis, Bregna.
  • Breſtienſis Palatinatus, Brzeſt.
  • Bretiniacum, Bretigny.
  • Brezina, Breſini.
  • Brigantia, Braganza.
  • Brigantium, Briancon.
  • Brinonia, Brignolle.
  • Briocum, S. Brieu.
  • Bripium, Brivio.
  • Britannia Major, Groß-Britannien.
  • Britannia Minor, Klein Britannien.
  • Britexta, Briateſte.
  • Britolium, Bretevil.
  • Briva Curretia, Brive-la-Gaillarde.
  • Brivas, Brioude.
  • Brivodurum, Briare.
  • Brixellum, Berſello.
  • Brixia, Breſcia.
  • Brixianus Ager, Breſciano.
  • Broda Bohemia, Boͤhmiſch-Brodt.
  • Broda Teutonica, Deutſch-Brodt.
  • Bronium, Braine-le-Comte.
  • Bructerus Mons, Blockers-Berg.
  • Bruga, Bruͤgge.
  • Brunduſia, Brondrut.
  • Brunduſium, Brindiſi.
  • Bruniacum, Brugneto.
  • Brunopolis, Braunſchweig.
  • Bruxellæ, Bruͤßel.
  • Brygianum, Bracciano.
  • Bucephalea, Buzzow.
  • Buchania, Buquan.
  • Buda, Ofen.
  • Budiſſa, Bautzen.
  • Budruntum, Bitonte.
  • Bugella, Biella.
  • Bulva, Budoa.
  • Burdigala, Bourdeaux.
  • Burgi, Burgos.
  • Burnonis Mons, Bourmont.
  • Burſa, Bourſe.
  • Burthrotus, Bucorta.
  • Buxentius, Buſento.
  • Buxetana Regio, Buſeto.
  • Buxium, Buis.
  • Byzantium, Conſtantinopel.

C.

  • Caballiacenſis Ducatus, Chablais.
  • Cabillonum, Chalons.
  • Cacici, Caciques.
  • Cadomus, Caen.
  • Cadorinus Ager, Cadorino.
  • Cadubrium, Cadorino.
  • Cadurcenſis tractus, Querey.
  • Cæres, Eri.
  • Cæſarauguſta, Saragoſſa.
  • Cæſareopolis, Kesmarck.
  • Cæſaris Mons, Kaͤyſersberg.
  • Cæſaris Verda, Kaͤyſerswerth.
  • Cajeta, Gueta.
  • Caina, Chinon.
  • Calaguris, Calahorra.
  • Calaris, Cagliari.
  • Calarona, Garon.
  • Calatia, Cajazzo.
  • Caledonia, Allibawn.
  • Caledonius Oceanus, Schottlaͤndi - ſche Meer.
  • Caletum, Calais.
  • Calidobecum, Caudebec.
  • Calium, Cagli.
  • Callipolis, Gallipoli.
  • Calniacum, Chauny.
  • Caloneſus, Belle-Isle.
  • Calpa, Gibraltar.
  • Caluiniacum, Chauvigny.
  • Calvomontium, Chaumont.
  • Camaria, Camargue.
  • Camberium, Chambery.
  • Camborium, Chambort.
  • Camenecia, Kaminieck Podolsky.
  • Cameracenſis Ager, Cambreſis.
  • Cameracum, Cambray.
  • Camercanes, Antilles.
  • Campania, Champagne.
  • Campidanum, Campodunum, Kemp - ten.
  • Campus rotundus, Campredon.
  • Camudolanum, Maldon.
  • Canadienſis Comitatus, Schonad.
  • Canapitium, Canareſe
  • Cannibales, Antilles.
  • Caniſia, Caniſcha.
  • Cantabricum Mare Biſcayiſche Meer.
  • Cantabrigia, Cambridge.
  • Cantabrigienſis Comitatus, Cam - bridge.
  • Cantium, Kent.
  • Cantius, Canche.
  • Cantuaria, Canterbury.
  • Canum marinorum Inſula, l Isle des Requiens.
  • Capraria, Cabrera.
  • Capreæ, Capri.
  • Caprulæ, Cahorle.
  • Capruſium, Cherreuſe.
  • Caput bonæ Spei, Cap de bonne Eſpe - rance.
  • Caput Candidum, Capo Ferrato.
  • Caput Finis Terræ, Finiſterre.
  • Caput riſum, Riſocarpaſſo.
  • Caput viride, Il Capo verde.
  • Caranthonus, Charente.
  • Carcaſſo, Carcaſſine.
  • Carcoviaca, Kirkwal.
  • Caria, Aidinelli.
  • Caribanes, Antilles.
  • Caribes, Antilles.
  • Carinthia, Kaͤrnthen.
  • Carleolum, Carlile.
  • Carmaniola, Carmagnola.
  • Carmanum, Carmain.
  • Carnarius Sinus, Carnero.
  • Carnioburgum, Crainburg.
  • Carniola, Crain.
  • Carnutum, Chartres.
  • Caroburgus, Cherbourg.
  • Carolinæ Thermæ, Carls-Bald.
  • Carolomontium, Charlemont.
  • Caroloregium, Charlesroy.
  • Carpathicum Mare, das Meer von Scarpanto.
  • Carpathus, Scarpanto.
  • Carpio, Kerpen.
  • Caroliæ, Charolles.
  • Carolopolis, Charleville.
  • Carrio Comitum, Carrio de los Con - des.
  • Carthago, Cartago.
  • Carthago nova, Cartagena.
  • Caſa candida, VVitbern.
  • Caſæ Dei Fœdus, Gottes-Haus - Bund.
  • Caſale majus, Caſalmaggiore.
  • Caſale S. Evaſii, Caſal.
  • Caſcale, Caſcais.
  • Caſimiria, Kazimiers.
  • Caſmene, Sicli.
  • Caſpiæ Portæ, Caſpiſche Pforte.
  • Caſſeletum, Chaſtelet.
  • Caſſilia, Casbel.
  • Caſſinum, Monte Caſſino.
  • Caſſovia, Caſchau.
  • Caſtella aurea, Terra firma.
  • Caſtella nova, Neu-Caſtilien.
  • Caſtella vetus, Alt-Caſtilien.
  • Caſtelletum, Catelet.
  • Caſtellio, Caſtillon.
  • Caſtellio, Chaſtillon.
  • Caſtellio ad Ingerem, Cbaſtillon-ſur - l Indre.
  • ad Ligerim, Chaſtillon ſur Loire.
  • ad Lupiam, Chaſtillon ſur Loing.
  • ad Matronam, Chaſtillon ſur Marne.
  • ad Sequanam, Chaſtillon ſur Seine.
  • Medulci, Chaſtillon de Midoc.
  • Caſtellionum, Caſtiglione.
  • Caſtellodunum, Chaſteau-Dun.
  • Caſtellum Morinorum, Mont-Caſ - ſel.
  • Caſtra Rhætica, Gaſter.
  • Caſtriferrenſis Comitatus, Sarwar.
  • Caſtrum Albienſium, Caſtres.
  • ad Lædum, Chateau-du Loir.
  • Brientii, Chateau Briant.
  • Gontheri, Chateau Gontier.
  • Heraldi, Chaſtelleraud.
  • Landonis, Chaſteau Landon.
  • novum, Chaſteau - neuf.
  • Caſtrum novum, Corneto.
  • Plebis, Chaſteau - Porcien.
  • Regale, Caſtro reale.
  • Reginaldi, Chauteau-Re - gnaud.
  • Rufum, Chateau-roux.
  • Theodorici, Chateau-au - Thierry.
  • Vulpium, Chateau-Renard.
  • Caſuentum, Baſſento.
  • Catacium, Catanzaro.
  • Catalaunum, Chalons.
  • Catoneum, Cadogno.
  • Cattimelibocenſis Comitatus, Catzen - elnbogen.
  • Cauca, Coca.
  • Caucoliberis, Collioure.
  • Cauda Vulpis, Coda di Volpe.
  • Cauderiæ, Caudiez
  • Caunus vel Cacus Mons, Moncajo.
  • Cavortium, Caours.
  • Cauria, Coria.
  • Cea, Zea.
  • Ceba, Ceva.
  • Cella, Zell am Hamersbach.
  • Celſona, Solſ〈…〉〈…〉 na.
  • Cemennus Mons, das Sevenner - Ge - buͤrge.
  • Cemmenius Tractus, les Sevennes.
  • Cenobum, Genep.
  • Cenomanenſis Provincia, le Maine.
  • Cenomanum, Mans.
  • Centumcellæ, Civita Vecchia.
  • Cepuſienſis Comitatus, Lepusz.
  • Cerbalus, Cervaco.
  • Ceretica, Cardigan.
  • Cerretania, Cerdagne.
  • Cervia, Chievres.
  • Ceſtrienſis Comitatus, Cheſter.
  • Cetrobica, Setubal.
  • Chaboras, Chabur.
  • Chalcia, Carohi.
  • Charea, Chanonry.
  • Charus, Cher.
  • Chegenſis Comitatus, Chege.
  • Cherium, Chieri.
  • Cherſoneſus, eine halb-Jnſul.
  • Chiemium, Chiemſer.
  • Chilonium, Kiel.
  • Chimacum, Chimay.
  • Chineium, Chiney.
  • Chrepſa, Cherſo.
  • Chryſorrhoas, Pharphar.
  • Chryſus, Keres.
  • Cibinium, Hermanſtadt.
  • Ciceſtria, Chicheſter.
  • Cignata, Cignateo.
  • Cillejenſis Comitatus, Cilley.
  • Circejus Mons, Monte Cirzello.
  • Circulus Imperli, Kreis des H. Roͤ - miſchen Reichs.
  • Ciriacum, Cirie.
  • Ciſienſis Ager, Cize.
  • Citium, Zeitz.
  • Civitas, Civita.
  • Civitas Plebis, Civita della Pieve.
  • Civitas Regia, Ciudad real.
  • Civitatula, Cittadella.
  • Ciza, Zeitz.
  • Clameciacum, Clamecy.
  • Clanis, Clain.
  • Claraſcum, Cheraſco.
  • Clarentiæ Ducatus, Clarenza.
  • Clariacum, Clerac.
  • Claromontium, Clermont.
  • Claſius, Chiaſcio.
  • Clavarum, Chiavari.
  • Clavaſium, Chiavaſſo.
  • Clavaſium, Chivas.
  • Claudia Foſſa, Chioggia.
  • Claudiopolis, Clauſenburg.
  • Clauſulæ, Sluis.
  • Clauſulæ Nigræ, Swarte-Sluys.
  • Clerici, Clercs.
  • Clitumnus, Clitunno.
  • Clivia, Cleve.
  • Clivienſis Ducatus, Cleve.
  • Cluanum, Clon.
  • Cluniacum, Clugny.
  • Cluſium, Chiuſi.
  • Cocermutium, Cokermouth.
  • Cochima, Cocheim.
  • Codonia, Coppenhagen.
  • Colapis, Kuly.
  • Collis, Colle.
  • Collis Martis, Colmars.
  • Colmogara, Colmogorod.
  • Colocia, Colocza.
  • Colomia, Colomey.
  • Colonia, Coldania, Coldingham.
  • Colonia, Colcheſter.
  • Julia Sutrina, Sutri.
    • Ubiorum
    • Agrippina
    Coͤlln.
  • Colrauenſis Comitatus, Colraine.
  • Colubraria, Colibre.
  • Columbaria, Colmars.
  • Columbaria, Colomiers.
  • Columnarum Caput, Capo delle Co - lonne.
  • Comaclum, Comachio.
  • Compendium, Compiegne.
  • Complutum, Alcala de Henares.
  • Compſa, Conza.
  • Concha, Cuença.
  • Condæum ad Norallum, Condé ſur Neireau.
  • Condatum, Condate, Condé.
  • Condruſium, Condros.
  • Coneum, Coni.
  • Confluentia, Coblentz.
  • Congelatum Mare, Eiß-Meer.
  • Conimbria, Coimbra.
  • Conium, Conada, Cosne.
  • Connacia, Connaugt.
  • Conſeranenſis, Conſerans.
  • Conſtantia, Coſtnitz.
  • Conſtantia, Coutange.
  • Contiacum, Conty.
  • Convenenſis Tractus, Cominges.
  • Convennos, Canvé.
  • Coptici, Cophtes.
  • Coqueda, Cokel.
  • Corax, Corace.
  • Corbeja, Corvey.
  • Corcagienſis Comitatus, Corke.
  • Corcyræ Inſulæ, Garabuſa, und Ga - rabuſa Salvatico.
  • Corcyra, Corfu.
  • Corcyra nigra, Courzola.
  • Corduba, Cordoua.
  • Cornua, Fluͤgel.
  • Cornubia, Cornwal.
  • Coronia, Landskron.
  • Coronium, Corunna.
  • Coroſopitum, Quimper.
  • Corſinianum, Pienza.
  • Cortracum, Cortryck.
  • Corvi Inſula, Corvo.
  • Coſentia, Coſenza.
  • Cotbuſium, Cotbus.
  • Covalia, Kyle.
  • Cracovia, Cracau.
  • Crathus, Crate.
  • Creæ Æſtuarium, Cree Fyrth.
  • Creance, Crichingen.
  • Cremenecum, Cremienieck.
  • Cremera, Baccano.
  • Creolium, Credonium, Creil.
  • Crepiacum, Creſpy.
  • Crepicordium, Crevecoeur.
  • Creta, Candia
  • Crimæa Tartaria, Crim.
  • Crocodilorum Inſula, Caiman.
  • Croſa, Creuſe.
  • Crotalus, Corace.
  • Crovus, Crou.
  • Crua, Croja.
  • Crucinacium, Creutznach.
  • Cryſus, Sebeskeres.
  • Cubitanus Circulus, Elnbogner - Kreis.
  • Cubitus, Elnbogen.
  • Cuda, Coa.
  • Cumbria, Cumberland.
  • Cuminum, Comino.
  • Cunciacum, Gociano.
  • Cuniculariæ Inſulæ, Sanguenares.
  • Cuperſanum, Converſano.
  • Cupra, Couper.
  • Curenſis Fluvius, Correſe.
  • Curia, Chur.
  • Curia, Corte.
  • Curia, Hoff.
  • Curlandiæ Sinus vel Lacus, Curiſch - Haff.
  • Curonenſis Peninſula, Curiſch-Neh - rung.
  • Currentia, Coureze.
  • Curtipetra, Croſpiere.
  • Curtismilium, Cortemiglia.
  • Cutna, Cuttenberg.
  • Cydonia, Canea.
  • Cygnea, Zwickau.
  • Cyrnos, Sirna.
  • Cyrus, Kur.
  • Cythæum, Setia.
  • Czerinum, Czebryn.

D.

  • Dagoberti Saxum, Dachſtein.
  • Dain, Ain.
  • Dalmanio, Aumignon.
  • Dalmiſſum, Omiſc.
  • Damaſcus, Damas.
  • Dania, Daͤnnemarck.
  • Danicus Sinus, Cattegat.
  • Dantiſcum, Dantzig.
  • Danubius, Donau.
  • Danus, Ain.
  • Darnaſia, Dieſenhofen.
  • Daventria, Deventer.
  • Decanus, Dechant.
  • Decempagi, Dieuſe.
  • Decetia, Decize.
  • Delicium, Delitſch.
  • Delphi, Delft.
  • Delphorum Portus, Delfshaven.
  • Deppa, Dieppe.
  • Deria, Derry.
  • Dermuta, Dortmuth.
  • Dernus, Earne.
  • Dertoſa, Tortoſa.
  • Deſidiæ, Biſignano.
  • Deſmoniæ Comitatus, Desmound.
  • Deucaledonius Oceanus, Schottlaͤn - diſche-Meer.
  • Deva, Dée.
  • Devonia, Devon.
  • Dianium, Denia.
  • Dianium, Gianuti.
  • Dienſis Tractus, Diois.
  • Dietmellum, Detmold.
  • Dinia, Digne.
  • Directores Circulorum, Ausſchrei - bende Fuͤrſten.
  • Diſcentium, Diſentis.
  • Diſtemium, Dieſt.
  • Divanduræ Inſulæ, Divandurow.
  • Divio, Divionum, Dijon.
  • Divona Cadurcorum, Cahors.
  • Dabocenſis Comitatus, Chege.
  • Dobrinum, Dobrzin.
  • Dollarius Sinus, Dollert.
  • Dominicopolis, S. Domingo.
  • Domitium, Doͤmitz.
  • Donnifrons, Domfrons.
  • Donum Dei, Dondée.
  • Dordiacum, Dourdan.
  • Dordracum, Dortrecht.
  • Doria Baltea, Doire.
  • Dovæum, Doué.
  • Dracenum, Draguignan.
  • Drachonus, Traen.
  • Draco, Dragone.
  • Draconerium, Dronero.
  • Dravus, Draw.
  • Drepanum, Trapano.
  • Drinopolis, Drinowar.
  • Drocum, Dreux.
  • Druentia, Durance.
  • Duacum, Douay.
  • Dubis, Doux.
  • Dubris, Douwres.
  • Ducatus S. Sabæ, Herzogewina.
  • Duellium, Hohentwiel.
  • Duina, Dwina.
  • Dulcis aqua, Dole aqua.
  • Dulendium, Dourlens.
  • Dumbæ, Dombe.
  • Dumnus, Thaun.
  • Duncaledonia, Dunkeld.
  • Dunenſis Comitatus, Downe.
  • Dunfreia, Dunfreis.
  • Dunmocha, Dunwick.
  • Dunrodunum, Dornock.
  • Duranius, Dordogne.
  • Duria major, Doire.
  • Duria minor, Doire.
  • Durius, Douro.
  • Duroſtadium, VVyck te Duerſtede.
  • Duroſtorum, Siliſtria.
  • Dux Circuli, Kreis-Obriſter.
  • Dyrrachium, Durazzo.

E.

  • Ebodiæ Fretum, Ras de Blaquert.
  • Eboracenſis Comitatus, Yorckshire.
  • Eboracum, Yorck.
  • Ebrides, VVeſternes.
  • Ebrodanum Caturigum, Ambrun.
  • Ebrodunum, Yverdon.
  • Ebroicum, Ebu〈…〉〈…〉 o, Evreux.
  • Ebudæ Inſulæ, VVeſternes.
  • Ebura, Eure.
  • Eburia, Evora.
  • Ebuſæ Inſulæ, Eviſſes.
  • Eccleſiæ, Igleſias.
  • Eceleſta, Medina Celi.
  • Echinades, Curzolari.
  • Egilium, Giglio.
  • Eigarus, Eyguez.
  • Elaver, Allier.
  • Elbovium, Elbeuf.
  • Electa, Aleth.
  • Eleutherus, Bajaria.
  • Elgis, Elgin.
  • Ella, Lille.
  • Ellus, Ill.
  • Elna, Lianne.
  • Elorona, Oleron.
  • Embdanus Sinus, Dollert.
  • Emerita, Merida.
  • Enecopia, Enkoͤping.
  • Ens, Ain.
  • Eperodia, Jvrea.
  • Eperodienſis Comitatus, Ivrea.
  • Epiſcopi Inſula, Biſchoffswerde.
  • Epiſcopi Villa, Biſchweiler.
  • Eravus, Eraud.
  • Erenberti Saxum, Ehrenbreitſtein.
  • Ericuſa, Alicur.
  • Ericuſa, Pachſu.
  • Eridanus, Po.
  • Eridanus, Rodaun.
  • Ernus, Earne.
  • Erroris Inſula, Alboran.
  • Erythræum Promontorium, Roſſo.
  • Eſſendia, Eſſen.
  • Eſernia, Iſernia.
  • Eſtola, Esla.
  • Eſtonia, Eſthen.
  • Evetum, Oviedo.
  • Exelodunum, Iſſoudun.
  • Extremadura Legionenſis, Eſtrema - dura von Leon.
  • Extremadura Luſitanica, Eſtremadura von Portugall.

F.

  • Fabaris, Farfa.
  • Fagonia, Buchau.
  • Falciana, Wels.
  • Falciniacum, Faucigny.
  • Falcomontium, Falckenberg.
  • Fama Auguſta, Famaguſta.
  • Fania, Fagne.
  • Fanum ad Taffum, Landaff.
  • Fanum Boleslai, Bunzel.
  • Fanum Fortunæ, Fano.
  • Fanum Fortunæ, Gluͤcksſtadt.
  • Spiritus Sancti, S. Eſprit.
  • S. Ægidii, S. Gilles.
  • S. Amatoris, S. Amour.
  • S. Andreæ, Sant Andero.
  • S. Chanemundi, S. Chau - mont.
  • S. Chriſtophori, Havana.
  • S. Claudii vel S Eugenii, S. Claude oder Oyen de Joux.
  • S. Clodoaldi, S. Clou.
  • S. Crucis, Santa Cruz.
  • S. Deſiderii, S. Dizies.
  • S. Dionyſii, S. Denis.
  • S. Facundi, San Fangon.
  • S. Fidei, Santa .
  • S Fidei, S. Foy.
  • S. Florentii, San Fiorenzo.
  • S. Flori, S. Flour.
  • S. Galli, S. Gall.
  • S. Germani in Laja, S. Ger - main en Laye.
  • S. Gislenii, S. Guislain.
  • S. Goari, Goar.
  • S. Hippolyti, S. Polten.
  • S. Jacobi, S. James.
  • S. Jacobi, Sant Jago.
  • S. Johannis Pedeportuenſis, S. Jean Pié de Port.
  • S. Julianæ, Santillana.
  • S. Leonis, Sant Lee.
  • S. Mauritii, S. Maurice.
  • S. Maxentii, S Maixant.
  • S. Menehildis, S. Menehould.
  • S. Michaelis, San Miguel.
  • S. Michaelis, S. Michael - ſtovvn.
  • S. Miniati Teutonis, San Miniato Tedeſco.
  • S. Palatii, S. Palais.
  • S. Papuli, S. Papoul.
  • S. Portiani, S. Pourcain.
  • S. Remigii, S. Remi.
  • S. Romuli, San Remo.
  • S. Severi, S. Sever.
  • S. Stephani, Lauſton.
  • S. Stephani, S. Eſtienne de Furens.
  • S. Torpetis, S. Tropez.
  • S. Trudonis, S. Tron.
  • S. Valerici, S. Valery.
  • S. Venantii, S. Venant.
  • S. Viti, S. Veit.
  • S. VitiFlomonienſis, S. Veit am Flaun.
  • S. Urſicini, S. Urſane.
  • Fara, Fere.
  • Faventia, Fere.
  • Favonius Portus, Favone.
  • Ferdinandi Inſula, Fernando Pao.
  • Ferreta, Pfirt.
  • Ferretanus Comitatus, das Suntgan.
  • Feſulæ, Fieſole.
  • Feudum, Lehn.
  • Fimera, Femern.
  • Finarium, Finale.
  • Fines, Phinn.
  • Fionia, Fuͤnen.
  • Firmitas ad Albulum, Ferté-ſur - Aube.
  • Firmitas l. Feritas Milonis, Ferté Milon.
  • Firmum, Fermo.
  • Fiſera, Ficari.
  • Flanona, Fianona.
  • Flaviobriga, Bilbao.
  • Fleſſinga, Flißingen.
  • Flevolandia, Vlieland.
  • Flexia, la Fleche.
  • Flexum, Altenburg.
  • Florentia, Florentz.
  • Florinæ, Florennes.
  • Fluvius Meridionalis, la Riviere de Sud.
  • Fociniacum, Faucigny.
  • Fons Bellaqueus, Fontaineblean.
  • Fons Rapidus, Fontarabie.
  • Forenſis Provincia, Forez.
  • Forojulienſis Civitas, Forum Julii, Cividad di Friuli.
  • Foro-Julium, Frejuls.
  • Fortunatæ Inſulæ, Canariſche Jnſuln.
  • Forum Julium, Friaul.
  • Livii, Forli.
  • Tiberii, Kaͤyſerſtuhl.
  • Foſſa Druſiana, die neue Yßel.
  • Fovea, Foggia.
  • Franconatus, Frane.
  • Frento, Fortore.
  • Fretum Conſtantinopolitanum, Con - ſtantinop. Canal.
  • Gallicum l. Britannicum, Pas de Calais.
  • Gallipolitanum, Helleſpontq.
  • Herculeum l. Gaditanum, Stretto di Gibraltar.
  • Magellanicum, Magellani - ſche Meer-Enge.
  • Sundæ, Stretto della Sonda.
  • Sundicum, der Sund.
  • Fulgeriæ, Fongeres.
  • Fulginium, Foligni.
  • Fura Ducis, VVeren.

G.

  • Gabalenſis Provincia, Gevaudan.
  • Gabarus Oleronenſis, le Gave d’Ole - ron.
  • Gabarus Palenſis, Le Gave de Pau.
  • Gades, Cadix.
  • Gaditanus Sinus, die Meer-Enge von Cadix.
  • Galaber, Galaure.
  • Gallæcia, Gallicien.
  • Gallovidia, Galloway.
  • Gambia, Gambea.
  • Gandavum, Gent.
  • Ganderſum, Gandersheim.
  • Ganodurum, Stein.
  • Garactum, Gueret.
  • Garumna, Garonne.
  • Gaudia Mundi, Gemuͤnden.
  • Gaudioſa, Joyeuſe.
  • Gaviratium, Ghivira.
  • Gedanum, Dantzig.
  • Gemblacum, Gemblours.
  • Gemmacum, Jametz.
  • Geneva, Genff.
  • Gerardi Mons, Grandmont.
  • Gergolium, Gergean.
  • Gerunda, Girona.
  • Gerunna, Gironde.
  • Geruntia, Cerenza.
  • Geſia, Gex.
  • Giennum, Jaen.
  • Gippevicum, Jpsvvich.
  • Giro, Gyron.
  • Glaciale Mare, Eis-Meer.
  • Glaronenſis Pagus, Glaris.
  • Glaſcua, Glaſco.
  • Glatovia, Klataw.
  • Glaucus, Leucos.
  • Glaucus, Xante.
  • Glandata, Glandeves.
  • Gleſſariæ Inſulæ, die Jnſuln von Ferro.
  • Glorium, Gloria Vallis, Glurens.
  • Glota, Cluyd.
  • Glotiana Vallis, Cluydesdale.
  • Gneſna, Gneſen.
  • Goderea, Goerée.
  • Gorgones Inſulæ, die Jnſul des Ca - po Verde.
  • Gorichemum, Gorckum.
  • Goritia, Goͤrtz.
  • Gothia, Gothland.
  • Græcium, Graͤtz.
  • Græum, Gray.
  • Grajum, Gray.
  • Granata, Grenada.
  • Granſonium, Granſen.
  • Graſſa, Grace.
  • Gratianopolis, Grenoble.
  • Gravelina, Grevelingen.
  • Gronia, Groͤnland.
  • Guadalaxara, Guadalajara.
  • Guadicia, Guadix.
  • Guardiſtallum, Guaſtalla.
  • Gueldria, Geldern.
  • Guilhelmoſtadia, VVillemſtadt.
  • Guisnæ, Guines.
  • Guivia, Guyes.
  • Gula, Gueule.
  • Gyanum, Gien.
  • Gymnoſophiſtæ, Brachmanes.

H.

  • Hafnia, Coppenhagen.
  • Haga Comitum, Haag.
  • Haganoa, Großen-Hayn.
  • Hagenoenſis Avocatia, Landvogtey Hagenau.
  • Hala Svevorum, Schwaͤbiſch Hall.
  • Halænus, Alne.
  • Halex, Alece.
  • Hannonia, Hennegau.
  • Haſſia, Heßen.
  • Hatuanum, Hatwan.
  • Hebrides, VVeſternes.
  • Hebudæ Inſulæ, VVeſternes.
  • Hedena, Hesdin.
  • Helena, Elne.
  • Hellas, Livadia.
  • Helia, Ely.
  • Heliopolis, Saltwedel.
  • Helvæ, Elvas.
  • Helvetia, die Schweitz.
  • Heraclea, Raclia.
  • Herbipolis, Wuͤrtzburg.
  • Herbipolitanus Epiſcopatus, das Bi - ſchoffthum Wuͤrtzburg.
  • Herculeum, Erkelens.
  • Herculis Inſula, Baſiluzzo.
  • Herculis Monœci Portus, Monaco.
  • Herculis Tractus, Arckel.
  • Heria, Aire.
  • Heſperides Inſulæ, die Jnſuln des Capo Verde.
  • Hetruriæ Magnus Ducatus, Toſcana.
  • Heudena, Heusden.
  • Hexapolis, die Sechs-Staͤdte in der Ober-Lauſitz.
  • Hibernia, Jrland.
  • Hienipa, Alcala de Guadaira.
  • Hieracium, Girace.
  • Hieraſus, Pruth.
  • Hierus, Orbo.
  • Hildeſia, Hildesheim.
  • Hiſpalis, Sevilla.
  • Hiſpania, Spanien.
  • Hiſſa, Liſſa.
  • Hiſtria, Iſtria.
  • Holmia, Stockholm.
  • Holſatia, Holſtein.
  • Hordeani Caſtra, Ordingen.
  • Hortanum, Orta.
  • Hungaria, Ungarn.
  • Hunnorum Tractus, Hunds-Ruͤck.
  • Huxaria, Hoͤxter.
  • Hydruntina Provincia, la Terra d’O - trante.
  • Hydruntum, Otranto.
  • Hydruſſa, Zea.
  • Hyla, Yla.
  • Hyrcanum mare, Caſpiſche Meer.

J.

  • Jader, Salona.
  • Jadera, Zara.
  • Jaromirium, Jaromirtz.
  • Javarinum, Raab.
  • Iberus, Ebro.
  • Icaria, Nicaria.
  • Icarus, Eyguez.
  • Icauna, Yonne.
  • Iconium, Cogni.
  • Jecora, Jecker.
  • Jernus, Kilmare.
  • Ignium Inſula, Isla del Fuego.
  • Ilenburgum, Eulenburg.
  • Ilerda, Lerida.
  • Ilium, Troja.
  • Illa, Lille.
  • Illici, Elche.
  • Ilva, Elva.
  • Ilumberis, Lumbier.
  • Imbros, Lembro.
  • Indus, Ain.
  • Ingeris, Aindre.
  • Ingeris, Indre.
  • Inſula Franciæ, l’Isle de France.
  • Inſula Longa, Langeland.
  • Sancta, Heilgeland.
  • S. Antiochi, Sant Antioco.
  • S. Catharina, Santa Catelina.
  • S. Columbani, S. Genais.
  • S. Dominici, S. Domingo, oder Hiſpaniola.
  • S. Stephani, Rattoneau.
  • Inſulæ, Lille.
  • Inſulæ ad ventum, Barlovento.
  • infra ventum, Sottovento.
  • Eugenii, Iniſovven.
  • Stoechades, Hieriſche Jnſuln.
  • Strophades, Strivali.
  • Intemelium, Vintimiglia.
  • Interamnia, Teramo.
  • Interamnia, Terni.
  • Interamnis Portugallia, Entre-Douro - y-Minho.
  • Interpres, Dollmetſcher.
  • Joanvilla, Joinville.
  • Jogalia, Youghall.
  • Johannis Georgii Villa, Johann-Ge - orgen Stadt.
  • Jovium, Joux.
  • Ipra, Yperen.
  • Iraca Arabum, Yerach-Arabi.
  • Iraca Perſarum, Yerach-Agemi.
  • Iria Flavia, Padron.
  • Iris, Baſilipotanus.
  • Iſala, die alte Jßel.
  • Iſapis, Albs.
  • Iſara, Iſere.
  • Iſara, Jſer.
  • Iſaura, Saura.
  • Iſca, Iſaca, Ex.
  • Iſenacum, Eyſenach.
  • Islebia, Eisleben.
  • Iſocus, Eyſach.
  • Iſſa, Liſſa.
  • Iſſiodurum, Iſſoire.
  • Iſſus, Ajazzo.
  • Ituria, Eden.
  • Itys, Aſſin.
  • Juernis, Dunkeran.
  • Juiniacum, Joigny.
  • Julia, Giula.
  • Juliacenſis Ducatus, Juͤlich.
  • Juliacum, Juͤlich.
  • Juliobona, Lillebone.
  • Juliodunum, Loudun.
  • Juliomagus Andium, Angers.
  • Junna, Juine.
  • Jutia, Juͤtland.
  • Juvenacium, Giovenazo.

K.

  • Killocia, Kilmalock.

L.

  • Labacus, Lawers.
  • Labellum, Lavella.
  • Laconia, Zaconia.
  • Lactora, Lectoure.
  • Lacus Aſphaltites, das todte Meer.
  • Lacus Benacus, Lago di Garda.
  • inferior, der Zeller-See.
  • Lemanus, Genfer-See.
  • Ladigara, Guagida.
  • Lædus, Loir.
  • Lameca, Lamego.
  • Landarum Tractus, les Landes.
  • Langæ, Langues.
  • Lapurdenſis Tractus, Labourd.
  • Larenuſiæ Inſulæ, Mollicolno.
  • Latiniacum, Lagny.
  • Lavara, Aveira.
  • Laubana, Lauben.
  • Laucoſtabulum, Lichſtall.
  • Laudenſis ager, Lodeſano.
  • Laudona, S. Jean de Laune.
  • Laudonia, Lothiana.
  • Laudunum, Laon.
  • Lauretum, Loretto.
  • Lauſonium, Lauſanne.
  • Laus Pompeja nova, Ledi.
  • Lebadia, Levadia.
  • Lebretum, Albret.
  • Leccus, Leck.
  • Ledus, Lez.
  • Legia, Lis.
  • Legio, Leon.
  • Leitæ Pons, Pruck an der Leyte.
  • Lemnos, Stalimene.
  • Lemovica, Limoges.
  • Lemuris, Lemo.
  • Lendum, Lens.
  • Lentium, Linz.
  • Leoberga, Lemberg.
  • Leobuſium, Leubus.
  • Leodienſis Epiſcopatus, Luͤttig.
  • Leodium, Luͤttig.
  • Leomania, Lomagne.
  • Leoniacum, Legnano.
  • Leonicæ, Lorgues.
  • Leona, S. Paul de Leon.
  • Leonis Monaſterium, Lemſter.
  • Leopolis, Lemberg.
  • Leovardia, Leuwarden.
  • Leproſium, Leuroux.
  • Leptis Magna, Lebeda.
  • Lertius, Lers.
  • Lesbos, Metelino.
  • Letia, Leſche.
  • Leucas, S. Maura.
  • Leucopetra, Weißenfels.
  • Leucorea, Wittenberg.
  • Leucoſia, Leucoſa.
  • Levia, Leuwentz.
  • Levinia, Lennox.
  • Lexovium, Liſieux.
  • Liberdunum, Liverdun.
  • Libnius, Liſtée.
  • Liburnicum Mare, Dalmatiſche Meer.
  • Liburnum, Livorno.
  • Licerium, S. Licer.
  • Liceſtria, Leiceſter.
  • Licus, Lech.
  • Ligeris, Loire.
  • Ligerula, Loiret.
  • Ligno, Ougnon.
  • Ligula, Evola.
  • Limoſium, Limoux.
  • Limovicenſis Provincia, Limoſin.
  • Linanganus Comitatus, Graffſchafft Leiningen.
  • Lindovia, Lindoa, Lindau.
  • Lindum, Linlitgo.
  • Linea Æquinoctialis, die Linie.
  • Lingones, Langres.
  • Linum Regis, Lynne.
  • Lipſia, Leipzig.
  • Liquentia, Livenza.
  • Liſſus, Aleſſio.
  • Litomerium, Leutmeritz.
  • Littia, Letten.
  • Littus, Kuͤſte.
  • Lobetum, Albarazin.
  • Lobregatus, Llobregat.
  • Loda, Lot.
  • Lodera, Lauder.
  • Logus, Lug.
  • Lombaria, Lombres.
  • Londino-Deria, Londondery.
  • Londinum, Londen.
  • Longobardia, Lombardie.
  • Longovicum, Langwic.
  • Los Caſtrum, Loots, Borckloen.
  • Lotharingia, Lothringen.
  • Lovanienſis Tetrarchia, das Quartier von Loͤwen.
  • Lovanium, Loͤwen.
  • Lovenſteinium, Loͤwenſtein.
  • Loxa, Loja.
  • Lubeca, Luͤbeck.
  • Lubena, Luͤbben.
  • Lubiana, Laubach.
  • Lucena, Luͤtzen.
  • Luceria, Lutzko.
  • Luciburgum, Luxembourg.
  • Lucionum, Lucon.
  • Lucus Auguſti, Lugo.
  • Lugdunum, Lion.
  • Ludunum Batavorum, Leyden.
  • Lugrunium, Logronno.
  • Luiſium, S. Jean de Luz.
  • Lupara, Louvre.
  • Lupariæ, Louviers.
  • Lupatia, Altamura.
  • Lupia, Lippe.
  • Lupia, Loing.
  • Lupolianum, Lupo-Glavo.
  • Luſatia, Lauſitz.
  • Lusdum, Lude.
  • Luſitania, Portugall.
  • Luſania, Manilla.
  • Luſſea, Leiſſe.
  • Lutetia Pariſiorum, Paris.
  • Lutera Regia, Koͤnigs-Lutter.
  • Luteva, Lodeve.
  • Lutis, Leyte.
  • Luticia, Loyz.
  • Lycteræ, Lettere.
  • Lynceſtius, Lynceo.
  • Lynius, Leine.
  • Lyris, Garigliano.

M.

  • Macaria, Mazuan.
  • Maceriæ, Meziers.
  • Machicolium, Machecon.
  • Maclovium, S. Malo.
  • Macra, Magra.
  • Macra, Maire.
  • Madritum, Madrid.
  • Magdalonum, Matalone.
  • Magdunum, Meun.
  • Magellanicæ Inſulæ, Terra del Fuoge.
  • Malacca, Malaga.
  • Maldra, Maudre.
  • Malleaca, Maillezais.
  • Malleo, Mauleon de Soule.
  • Malmogia, Malmoͤ.
  • Malobodium, Maubeuge.
  • Mancunium, Mancheſter.
  • Manuoſca, Manosque.
  • Maraniana Inſula, Maragnan.
  • Maranum, Meran.
  • Marcia, Marchena.
  • Marcia Famina, Marche en Famine.
  • Marcodurum, Duͤren.
  • Marcopolis, San Marco.
  • Mare album, das weiße Meer.
  • Mediterraneum, das Mit - tellaͤndiſche Meer.
  • Mengrelianum aut Phaſia - num, das Mingreliſche Meer.
  • Mortuum, das todte Meer.
  • Salis, das todte Meer.
  • Tuſcum, Tyrrhenum vel In - ferum, das Toſcaniſche Meer.
  • Margarita, Gorgona.
  • Mariacera, Mariager.
  • Mariæcellæ, Marienzell.
  • Maridunenſis Comitatus, Caermarden
  • Marniæ, Mernis.
  • Marochium, Marocco.
  • Martianum, Aire.
  • Martigium, Martigues.
  • Martisburgum, Merſeburg.
  • Maſicum, Maſeyck.
  • Matiſco, Maſcon.
  • Matrona, Marne.
  • Mauriana, S. Jean de Morienne.
  • Mauſilium, Moſul.
  • Mecha, Mecta.
  • Mechlinia, Mecheln.
  • Medama, Metrama.
  • Media, Meath.
  • Media Occidentalis, VVeſt-Meath.
  • Medieſus, Medgryes.
  • Medina, Citta vechia.
  • Mediolanenſis Ducatus, Hertzogthum Meyland.
  • Mediolanum, Meyland.
  • Mediovicus, Mojenvick.
  • Mednicia, Mednicky.
  • Medoacus Minor, Bachilione.
  • Medoacus Portus, Malamocco.
  • Meduacus, Medway.
  • Meduana, Mayenne.
  • Medunta, Mante.
  • Meldæ, Meaux.
  • Melita, Malta.
  • Melita, Citta vecchia.
  • Melita, Mileto.
  • Melodunum, Melun.
  • Melos, Milo.
  • Melphes, Molpa.
  • Melphia, Melſi.
  • Menariacum, Merville.
  • Menebria, Meſembria.
  • Menſuradæ Caput, Capo de Mezu - rada.
  • Menthitia, Mentheit.
  • Meretium, Merecza.
  • Merinianum, Marignano.
  • Merula, Maire.
  • Meſſana, Meſſina.
  • Metæ, Metis, Mez.
  • Meta Leonis, Matalone.
  • Metelli Caſtrum, Middelburg.
  • Metelloburgus, Middelburg.
  • Methone, Modon,
  • Methymna Sidonia, Medina Sido - nia.
  • Midia Orientalis, Eaſt-Meath.
  • Midorius, Midoux.
  • Milliadum, Milhaud.
  • Mimatum, Mende.
  • Mindana, Mindanoa.
  • Mindonia, Mondonedo.
  • Minervinum, Minorbino.
  • Minervium, Monervina.
  • Minio, Mignone.
  • Minius, Minho.
  • Minnodunum, Moudon.
  • Minoriſſa, Manreſe.
  • Minſcienſis Palatinatus, Minskie
  • Mirabellum, Mirebeau.
  • Miranda Durii, Miranda de Douro.
  • Miranda Iberica, Miranda de Ebro.
  • Mirapicum, Mirepoix.
  • Mirapincum, Mirepoix.
  • Miſcovia, Miſcou.
  • Miſnia, Meißen.
  • Mitylene, Metelino.
  • Miravia, Mirow.
  • Moaſcavia, Moaſcar.
  • Modrena, Mudarni.
  • Modruſa, Modruſch.
  • Mœnus, Maͤyn.
  • Mœſia, Myſia.
  • Mogolis Imperium, Mogoliſtan.
  • Moguntia, Maͤyntz.
  • Monachium, Muͤnchen.
  • Monachorum Rodum, Muͤnchro - den.
  • Mona Inſula, Angleſey.
  • Monamethia, Monmouth.
  • Monaſteriolum, Montreuil.
  • Monaſteriolum ad Acaunam, Monte - reau Faut Yonne.
  • Monaſteriolum Berlaji, Montrevil Bellay.
  • Monaſterium, Montiers en Tarantaiſe.
  • Monaſterium, Muͤnſter.
  • in Eiffalia, Muͤnſter-Eiffel.
  • in Valle Gregoriana, Muͤnſter im Gregorienthal.
  • Monfortium Amalrici, Montfort l Amaury.
  • Monicoga, Schiermond.
  • Monluſſium, Monluçon.
  • Monœcium, Monaco.
  • Mons Ademari, Montmelian.
  • Mons Albanus, Montalvan.
  • Albanus, Montauban.
  • altus, Montalto.
  • Argi, Montargis.
  • Ceritus, Monte Chiarugole.
  • Cornutus, Moncornet.
  • Deſiderii, Mondidier.
  • Falconis, Monte Falco.
  • Flaſconis, Monte Fiaſco.
  • Feretranus, Monfeltro.
  • Ferratus, Montferrat.
  • Fuſculus, Monte foſcolo.
  • Garganus, Monte di S. Angelo.
  • Ludovici, Mont Louis.
  • Lupellus Monluét.
  • Martiani, Mont de Marſan.
  • Medius, Monmedy.
  • Morentiacus, Monmorency.
  • Morillium, Monmorillon.
  • Peluſius, Monte pelolo.
  • Peſſulanus, Montpellier.
  • Politianus, Monte Pulciano.
  • Quirinalis, Monte Cavallo.
  • Regalis, | Mondovi.
  • Regalis, Monreal.
  • Regius, Montroyal.
  • Regius, Koͤnigsberg.
  • Relaxatus, Morlaix.
  • Roſarum, Montros.
  • Semiramidis, Semirami.
  • Serratus, Monſerrat.
  • Thabor, Montabaur.
  • Vadamus, Vaudemont.
  • Viridis, Monte verde.
  • Vogeſus, das Vaugeſiſche Ge - buͤrge.
  • Monſia, Mongia.
  • Monſonium, Monçon.
  • Monſtrolium, Monſtreuil ſur la mer.
  • Montaniana, Montagnana.
  • Montanioſa, Monte agnoſo.
  • Montanus Tractus, Montagne.
  • Montes, Mons.
  • Montes acuti, Spitzbergen.
  • Montiniacum, Montignac le Comté.
  • Montis calerium, Moncalieri.
  • Montis Sancti Promontorium, il Ca - po di Monte Santo.
  • Montis Sancti Sinus, il Golfo di Monte Santo.
  • Montorium, Montoire.
  • Moratum, Murten.
  • Moravia, Murray.
  • Moravus, Morau.
  • Morbonium, Morbegno.
  • Moriana, Maurienne.
  • Moritania, Mortagne.
  • Moritonium, Mortain.
  • Morleum, Morlaix.
  • Morſea, Morges.
  • Morundia, Morvan.
  • Moſa, Maas.
  • Moſcua, Moſca.
  • Moſella, Moſel.
  • Moſomum, Mouſon.
  • Motricum, Motico.
  • Motta, la Mothe.
  • Moutica, Moutique.
  • Mucra, Morin.
  • Muda, Muyden.
  • Munda, Monda.
  • Munda, Mondego.
  • Mungatium, Mongatſch.
  • Mulancum, Meulan.
  • Mulcedonum, Mucidan.
  • Mura, Muer.
  • Muræ Pons, Pruck an der Muer.
  • Murellum, Muret.
  • Murocincta, Meurs.
  • Murſia, Meurs.
  • Murta, Meurte.
  • Muſſipontum, Pont a-Mouſſon.
  • Mutina, Modena.
  • Mutinenſis Ducatus, Modena.
  • Myconos, Micole.
  • Mylæ, Milazzo.
  • Myrtilis, Mertola.
T t 2NabiusI. Regiſter.

N.

  • Nabius, Eu.
  • Naiſſus, Nißa.
  • Namurcum, Namur.
  • Nanceium, Nanci.
  • Nannetes, Nantes.
  • Narbo, Narbonne.
  • Nardenum, Naerden.
  • Naro, Narenta.
  • Naſcovia, Naxhow.
  • Naſſovicum Fretum, VVaigats.
  • Nava, Nahe.
  • Navareſium, Navareins.
  • Naulum, Noli.
  • Naupactus, Lepanto.
  • Nauplia, Napoli di Romania.
  • Naxus, Nacſia.
  • Neapolis Nemetum, Neuſtadt an der Hart.
  • Neapolitanum Regnum, das Koͤnig - reich Neapolis.
  • Neapolitanus Sinus, il Golfo di Napoli.
  • Nebis, Neiva.
  • Nebriſſa, Lebriza.
  • Nedus, Nay.
  • Nemauſus, Nimes.
  • Nemenus, Niemen.
  • Nemeſa, Nyms.
  • Nemoſium, Nemours.
  • Neoburgum, Neuburg.
  • Neocaſtrum, Nicaſtro.
  • Neocomenſis Comitatus, Neuchatel.
  • Neocomum, Neuchatel.
  • Neolandia, Nyland.
  • Neomagus, Nion.
  • Neorum, Nure.
  • Neoſelium, Neuhaͤuſel.
  • Nepita, Nepi.
  • Nepotiſmus, Nipotiſmo.
  • Neptunium, Nettuno.
  • Neritos, S. Maura.
  • Neritum, Narde.
  • Nerva, Narva.
  • Neſis, Neſita.
  • Netina Vallis, Val di Noto.
  • Nevarca, Newarck.
  • Neuhuſium, Nienhaus.
  • Nexoa, Nex.
  • Nia, Nio.
  • Nicæa ad Varum, Nizza.
  • Nicæa palea, Nizza della Paglia.
  • Nicer, der Necker.
  • Niceria, Nizari.
  • Nicienſis Comitatus, Nizza.
  • Nicopia, Nicoͤping.
  • Nicotiana, Tabago.
  • Niderus, Nidroſia.
  • Nidroſia, Drontheim.
  • Nieulana Arx, Nieulet.
  • Nigella, Nesle.
  • Niger, Negro.
  • Nigrorum Inſula, die Jnſul derer Negoas.
  • Nigrorum Regio, Papous.
  • Nigrum Monaſterium, Nermouſtier.
  • Niniva, Ninove.
  • Niſſa, Neiße.
  • Nithia, Nithelsdale.
  • Nitria, Neutra.
  • Nitria, Neytracht.
  • Nivernum, Nevers.
  • Nivigella, Nivelle.
  • Nivium Inſula, Nieves.
  • Nivoſi Montes, Sierra Nevada.
  • Nobiliacum, Noaille.
  • Nomen Dei, Nombre de Dios.
  • Nomen Jeſus, Nombre de Jeſus.
  • Nomenium, Nomeny.
  • Nonigentum Regium, Nogent-le Roy.
  • Nonigentum Rotrudum, Nogent-le - Rotrou.
  • Norba Cæſarea, Alcantara.
  • Nordenum, Norden.
  • Nordovicum, Norwich.
  • Norimberga, Nuͤrnberg.
  • Norlinga, Noͤrdlingen.
  • Normannia, Normandie.
  • Northantonia, Northamptonshire.
  • Northumbria, Northumberland.
  • Noteſſa, Neze.
  • Nova Ninus, Moſul.
  • Noveſium, Neus.
  • Noviomagus, Nimegen.
  • Noviomus, Noyon.
  • Novoburgum, Nienburg.
  • Novocomum, Como.
  • Novoforum, Neumarckt.
  • Novogardiæ inferioris Ducatus, Niſt - novogorod.
  • magnæ Principatus, Novogo - rod Welicki.
  • Severiæ Ducatus, Novogrod - Sewierski.
  • Novomarchia, Neumarck.
  • Novoſtadium, Neuſtadt.
  • Novum Caſtrum, Newcaſtle.
  • Novus Mercatus, Novibezar.
  • Novus Portus, Nieuport.
  • Novus Portus, Newport.
  • Nubia, Nuabia.
  • Nuceria, Nocera.
  • Numantia Nova, Soria.
  • Nuria, Newry.
  • Nurſia, Norcia.
  • Nymphæus Fluvius, Nimpa.
  • Nympscha, Nymptſch.
  • Nyſſa, Niſa.

O.

  • Obius, Oby.
  • Oblincum, Blanc-en-Berry.
  • Occidentales Inſulæ, VVeſternes.
  • Occitania, Languedoc.
  • Oceanus Occidentalis, Atlantiſche Meer.
  • Odiſcia, Mingrelien.
  • Oenipons,[Oenipontum], Jnſpruck.
  • Oenus, Jnn.
  • Oeſia, Oye.
  • Oeſia, Oyſe.
  • Ogia, Oye.
  • Olchinum, Dulcigno.
  • Olda, Lot.
  • Oliveti Mons, Oelberg.
  • Ollius, Oglio.
  • Olmutium, Olmuͤtz.
  • Ologitis, Olite.
  • Olysſipo, Liſabon.
  • Olysſiponenſe Promontorium, Rocca de Sintra.
  • Onæ Caput, One.
  • Onius, Orio.
  • Onnatum, Onate.
  • Onoldium, Anſpach.
  • Onomatheopolis, Nombre de Dios.
  • Ooſtenbua, Ooſtenbey.
  • Oppavia, Troppau.
  • Oppidum novum, Mezume.
  • Ora Aurea, Gold-Kuͤſte.
  • Ora dives, Coſta Ricca.
  • Ora maritima, Kuͤſte.
  • Orba, Guerva.
  • Orcades, die Orcadiſche Jnſuln.
  • Orcheſium, Orchies.
  • Orgus, Orco.
  • Oriniacum, Origuy.
  • Oriola, Origuella.
  • Oriſtanum, Oriſtagni.
  • Ormuzum, Ormus.
  • Ornea, Ornain.
  • Orobis, Orbe.
  • Orſovium, Orſoy.
  • Orteſium, Ourtes.
  • Ortnavia, Ortenau.
  • Oſca Illergetum, Hueſca.
  • Oſcarus, Ouſche.
  • Oſilia, Oeſel.
  • Oſſoria, Oſſery.
  • Oſtium Laventi, Lavemind.
  • Oſtrogothia, Oſt-Gothland.
  • Otinum, Eutin.
  • Ottonia, Odenſee.
  • Ottonia Sylva, Odenwald.
  • Ouſta, Ouſte.
  • Oxonia, Oxford.
  • Oxonienſis Comitatus, Oxford.
  • Ozecarus, Zezaro.

P.

  • Pabulenſis Ager, Peule.
  • Pactæ, Patti.
  • Padus, Po.
  • Paganorum Inſula, Pago.
  • Palæopyrgum, Altenburg.
  • Palatinatus, die Pfaltz.
  • Palatinus, ein Woywode.
  • Palatiolum, Palentz.
  • Palia, Paglia.
  • Palmaria, Palmaruola.
  • Paludes Venetæ, Lagune.
  • Palum, Pau.
  • Palus Mæotis, il Mare delle Zaback.
  • Pamiæ, Pamiers.
  • Pamiſus, Stromio.
  • Pancalerium, Pancale.
  • Panis, Pene.
  • Paniſſa, Paniza.
  • Panormus, Palermo.
  • Papalma, Papaume.
  • Papia, Pavia.
  • Parætonium, Alberton.
  • Parthenæum, Partenay.
  • Parthenopolis, Magdeburg.
  • Paſſagius Portus, Paſſage.
  • Paſſavium, Paßau.
  • Patavinus Ager, il Padouano.
  • Patavium, Padua.
  • Paterniacum, Payerne.
  • Patriarchæ Portus, Porto del Patri - archa.
  • Paula, Paola.
  • Pauliacum, Pouilly.
  • Pavonariæ Inſulæ, Pavonara.
  • Pauſilipus, il Monte Poſilipo.
  • Pax Auguſta, Badojoz.
  • Pax Julia, Bexa.
  • Pebliſcium, Pebils.
  • Pecetum, Pecetti.
  • Pedæus, Pedev.
  • Pedemontium, Piedmont.
  • Pegneſus, Pegniz.
  • Peguus, Pegu.
  • Pela, Peel.
  • Pelus, Pella.
  • Peremba, Pſreimbt.
  • Permia, Permski.
  • Permia, magna, Permia Weliki.
  • Perpinianum, Perpignan.
  • Perticus, la Perche.
  • Pertuſæ Fauces, le Col de Pertus.
  • Peruſianus Ager, il Perugino.
  • Petilianum, Petigliano.
  • Petina, Pedena.
  • Petra Honorii, Bertinoro.
  • Piloſa, Pietra Piloſa.
  • ſciſſa, Pierre ſciſe.
  • Petri Varadinum, Peterwaradein.
  • Petroburgum Peterborough.
  • Petrocorium, Perigueux.
  • Petrovienſis Provincia, le Perigord.
  • Pevenſeia, Pemſey.
  • Pharia, Leſina.
  • Philippina, Tandaya.
  • Philippopolis, Philippeville.
  • Philocandres, Policandro.
  • Phiternus, Biferno.
  • Piceleo, Picighitone.
  • Picidon, Zoara.
  • Pictavienſis Provincia, Poitou.
  • Pictavium, Poictiers.
  • Pilſena, Pilſen.
  • Piluca, Pilaca.
  • Pinarolium, Pignerol.
  • Pinelum, Pinhel.
  • Piquinacum, Piquigny.
  • Piſæ, Piſa.
  • Piſæ, Poix.
  • Piſaurum, Peſaro.
  • Piſcaria, Peſchiera.
  • Piſcenæ, Pezenas.
  • Piſciacum, Poiſſy.
  • Piſoraca, Piſuerga.
  • Placentia, Piacenza.
  • Placentiæ Ducatus, Piacenza.
  • Planaſia, Pianoſa.
  • Plavia, Plauen.
  • Plona, Ploen.
  • Plotinopolis, Ploutin.
  • Plumarius Lacus, Feder-See.
  • Plumbinenſis Principatus, Piombino.
  • Plurium, Pleurs.
  • Podamicus Lacus, Boden-See.
  • Poderbocenſis Circulus, Berauner - Kreis.
  • Podicerta, Puicerda.
  • Podium, le Puy notre Dame.
  • Podium Laurentii, Puy-Laurens.
  • Poggium Bonitii, Poggibonzi.
  • Poleſia, Breßici.
  • Pomonia, Mainland.
  • Pompejopolis, Pampelona.
  • Pons ad Sequanam, Pont ſur Seine.
  • Arcuenſis, Pont-de-l Arche.
  • Arolæ, Bruck.
  • Audemari, Pont-Audemer.
  • Epiſcopi, Pont l’Eveque.
  • Ferratus, Ponferrada.
  • S. Maxentiæ, Pont de Maixence
  • Saravi, Sarbruͤck.
  • Spiritus Sancti, S. Eſprit.
  • Trajani, Alcantara.
  • Tremulus, Pontremoli.
  • Velius, Pont de Vesle.
  • Vetus, Puente Vedra.
  • Pontarlum, Pontarlier.
  • Pontes Ceji, Pont-de Cé.
  • Pontificum, Ponthieu.
  • Pontiopolis, S. Pons de Tomieres.
  • Pontiſara, Pontoyſe.
  • Pontivenſis Comitatus, Ponthieu.
  • Pontium, Pons.
  • Pontus Euxinus, das ſchwartze Meer.
  • Populium, Popolo.
  • Porta Ferrea, das Eiſerne Thor.
  • Portus alacris, Portalegre.
  • Cale, Port à Port.
  • Delphini, Porto Fino.
  • Equorum, Puerto de Caval - les.
  • Ferrarius, Porto Ferraio.
  • Gratiæ, Havre de Grace.
  • Herculis, Porto Ercole.
  • longus, Porto Longone.
  • Ludovici, Port Louys.
  • Naonis, Pordenone.
  • Oſtium, Portsmouth.
  • Pacis, le Port de Paix.
  • pulcher, Porto Belo.
  • Romanus, Porto.
  • ſecurus, Porto Seguro.
  • Veneris, Porto Vendres.
  • Veneris, Porto Venere.
  • vetus, Porto Vieio.
  • Poſnania, Poſen.
  • Poſonium, Presburg.
  • Potentia, Potenza.
  • Potivolium, Putiwle.
  • Pouvatanus Fluvius, Powhatan.
  • Pracenſis Circulus, der Prachenſer Creis.
  • Præcopenſis Tartaria, Crim.
  • Præneſte, Paleſtrina.
  • Pratum, Prato.
  • Pratum magnum, Prato magno.
  • Premislia, Przemisl.
  • Primislavia, Prenslow.
  • Principatus citerior, il Principato ci - tra.
  • ulterior, il Principato oltra.
  • Pripetus, Przipiec.
  • Privatium, Privas.
  • Privernum, Piperno.
  • Procida, Prochita.
  • Promontorium Sacrum, Zacro.
  • Propontis, das Meer von Marmora.
  • Prote, Prodeno.
  • Provinum, Provins.
  • Prumia, Pruͤm.
  • Pruſſia, Preußen.
  • Pſyllium, Picello.
  • Ptolomais, Acre.
  • Puerinum, Pouget.
  • Pulinianum, Polignano.
  • Pullariæ Inſulæ, Brioni.
  • Pultuſcia, Pultausk.
  • Purpureum Mare, Californiſche Meer.
  • Puſæenſis Tractus, Puyſaye.
  • Puteolanus Sinus, il Golfo di Napoli.
  • Puteoli, Pozzuolo.
  • Putiscum, Pautzke.
  • Pylus Eliaca, Pylos.
  • Pyrenæi Montes, das Pyrenaͤiſche Gebuͤrge.

Q.

  • Quatuor Officia, die 4. Ambachten.
  • Quætus, Quieto.
  • Quentia, Canche.
  • Quercetum, Quesnoy.
  • Quinque Eccleſiæ, Fuͤnffkirchen.
  • Quintinopolis, S Quintin.

R.

  • Rabellum, Ravello.
  • Raboldi Rupes, Rapolſtein.
  • Rachelburgum, Rackelsburg.
  • Raconiſium, Raconi.
  • Radeſia, Retz.
  • Radiantia, Rednitz.
  • Radinga, Reding.
  • Ragnetum, Ragnit.
  • Ramberti Villa, Rambres villers.
  • Randruſium, Randerſen.
  • Rapiſtanium, Rabaſteins.
  • Rapoa, Rapoy.
  • Ratolfi Cella, Ratolffzell.
  • Rea Inſula, .
  • Reate, Rieti.
  • Receſſus Imperii, Reichs-Abſchiede.
  • Recinetum, Recanati.
  • Recuperata Ditio, le Pais reconquis.
  • Redenſis Pagus, Razes.
  • Redones, Rennes.
  • Reeſium, Rees.
  • Regienſis Ducatus, Reggio.
  • Reginæpolis, Queeneſtowne.
  • Reginus, Regen.
  • Regiodunum, Dun-le-Roy.
  • Regio Ignium, Terra del Fuogo.
  • Regiomons, Koͤnigsberg.
  • Regis Curia, Koͤnigshofen.
  • Regium, Riez.
  • Regium Julium, Reggio.
  • Regium Lepidi, Reggio.
  • Regnum Saxonum Occidentalium, VVeſtſex.
  • Regnum Siciliæ cis Pharum, das Koͤ - nigreich Neapolis.
  • Regula, Reole.
  • Remenſis Ager, Remois.
  • Remi, Rheims.
  • Renenſis Tractus, Ryen.
  • Renfrona, Reinfrew.
  • Rentica, Renty.
  • Reſpublica Griſonum, Graubuͤnder - Land.
  • Reü, Riez.
  • Revalia, Revel.
  • Rhætia, Graubuͤnder-Land.
  • Rhenofelda, Rheinfelden.
  • Rhenogavia, das Rhingau.
  • Rhenus, der Rhein.
  • Rhinus, der Rhein.
  • Rhitymna, Retimo.
  • Rhoda, Roſes.
  • Rhodanus, Rhone.
  • Rhodigium, Rovigo.
  • Rhodopolis, Roſes.
  • Rhotomagus, Rouen.
  • Ricina, Raglins.
  • Ricolocus, Richelieu.
  • Ricomagum, Riom.
  • Ripa, Rypen.
  • alta, Ripalta.
  • Curtia, Ribagorcana.
  • Magna, Riberia Grande.
  • Ripulæ, Rivoli.
  • Riſela, Rille.
  • Rivadium, Ribadeo.
  • Rivenæ, Rieux.
  • Rivi, Rieux.
  • Rium, Rye.
  • Roboretum, Roveredo.
  • Rodericopolis, Ciudad Rodrigo.
  • Rodia Ducis, Rolduc.
  • Rodium, Roeux.
  • Rodoria, Rotta.
  • Rodumna, Rouane.
  • Roffa, Rocheſter.
  • Roffiacum, Ruffec.
  • Roma, Rom.
  • Romandicta, Romagna.
  • Romania Minor, Sacania.
  • Romericus Mons, Remiremont.
  • Romionum Caput, Romion.
  • Rona Inſula, Pulo Ron.
  • Roncalia, Rumkel.
  • Roncilio, Ronciglione.
  • Roſariæ, Roſieres.
  • Roſcianum, Roſſano.
  • Roſcianum Caput, Capo Rosſia.
  • Roſetum, Groſſeto.
  • Roſetum, Roſoy.
  • Roſtochium, Roſtock.
  • Roterodamum, Roterdam.
  • Rotevilla, Rotweil.
  • Rotomagenſis Ager, Roumois.
  • Rotulum, Rolle.
  • Rovinium, Rovigno.
  • Rouſa, Roous.
  • Ruanus Sinus, Rain.
  • Rubricatus, Llobregat.
  • Rubus, Ruvo.
  • Rucomia, Rioja.
  • Rugia, Ruͤgen.
  • Rumilliacum, Rumilly.
  • Rumnea, Rumney.
  • Rundea, Rattenbey.
  • Rupella, Rochelle.
  • Rupellum, Revel.
  • Ruperti Villa, Rappersweil.
  • Rupes ad Yonem, Roche-ſur-Yon.
  • Allobrogum, Roche.
  • Ferguſii, Knocfergus.
  • Fucaldi, Rochefoucaut.
  • Regia, Rocroy.
  • Velia, Pennon de Velet.
  • Rupifortium, Rochefort.
  • Rupifortium, Roche en Adennes.
  • Rura, Roͤr.
  • Ruſcionenſis Comitatus, Rousſillon.
  • Ruſſa Magna, Staro Ruſſa.
  • Rutena, Rodes.
  • Rutenenſis Provincia, Rouergus.

S.

  • Sabis, Sambre.
  • Sabolium, Sable.
  • Sabrina, Saverne.
  • Sabulonetta, Sabionetta.
  • Sabum, Sabou.
  • Sacer, Orbo.
  • Saconium, Seckingen.
  • Sacrum Cæſaris, Sancerre.
  • Sadanus, Zadaon.
  • Saettæ Caput, Saetta.
  • Sagium, Seez.
  • Sagrus, Sangro.
  • Sala, Salé.
  • Sala, Sall.
  • Sala, die alte Jſſel.
  • Salancia, Salanche.
  • Salaria, Alſatzan de Sal.
  • Salia, Seille.
  • Salia, Sella.
  • Salia vetus, Oldenſaet.
  • Salinæ, Salins.
  • Salinarum Inſula, Salina.
  • Salinarum Tractus, Salinas.
  • Salis Inſula, Ilhua de Sal.
  • Salmantica, Salamanca.
  • Salmona, Salm.
  • Salmurium, Saumur.
  • Salo, Xaton.
  • Salodium, Salo.
  • Salodorius pagus, Solothurn.
  • Salopia, Schrewsbury.
  • Salopia, Shrops.
  • Salſulæ, Salſis.
  • Saltus Reginorum, Sila.
  • Saltus S. Mariæ, Sault de S. Marie.
  • Salutiæ, Saluzzo.
  • Sambia, Samland.
  • Samos, Samandrachi.
  • Samos Jonica, Samo.
  • Samſea, Samſeche.
  • Sanctorum Inſula, l Isle des Saints.
  • Sandecum, Sandecz.
  • Sanguiterfa, Santerre.
  • Sanitium, Senes.
  • Santia, S. Agatha.
  • Santones, Xaintes.
  • Santonia, Saintonge.
  • Sapis, Albs.
  • Sara, Saar.
  • Saraboa, Saraboy.
  • Saralium, Saraio.
  • Saravus, Saar.
  • Saravus Ludovici, Sarlouis.
  • Sarchia, Sarck.
  • Sarium, Sarotz.
  • Sarunetus Tractus, Sargans.
  • Saſſo, Saſſeno.
  • Savinianum, Savignano.
  • Savo, Saona.
  • Savo, Savona.
  • Sauria, Sauerland.
  • Sauvenum, Savaven.
  • Savus, Saw.
  • Savus, Seffay.
  • Savus, Selle.
  • Saxulum, Saſſuolo.
  • Scagenſis Sinus, Cattigat.
  • Scalabis, Santarein.
  • Scaldia, Schouwen.
  • Scaldis, die Schelde.
  • Scamander, Xante.
  • Scandia, Schonen.
  • Scaphuſia, Schaffhauſen.
  • Scepuſia, Sceputz.
  • Schaffnaburgum, Aſchaffenburg.
  • Schutia, Schuͤtt.
  • Sciathus, Sciati.
  • Scodra, Scutari.
  • Scombraria, Scombrera.
  • Scopelos, Scopuli.
  • Scultena, Panaro.
  • Scupi, Scopia.
  • Scutarium, Scutaret.
  • Scylla, Sciglio.
  • Scyllaceum, Squillace.
  • Scyros, Sciro.
  • Scythicum Mare, Eiß-Meer.
  • Scythicum Mare, Tartariſche Meer.
  • Sebaſtia, Sauſtia.
  • Sebaſtopolis, Savatopoli.
  • Secalonia, Sologne.
  • Secia, Secchia.
  • Secida, Seſia.
  • Secovium, Seckau.
  • Secura, Segura.
  • Securæ Montes, Sierra Segura.
  • Securitas Confinium, Segura de la Frontera.
  • Sedelocus, Saulieu.
  • Sedena, Seine.
  • Sedenum, Sitten.
  • Sedera, Saudre.
  • Seguntia, Siguenza.
  • Seguſinus Marchionatus, Suſa.
  • Seguſtero, Siſteron.
  • Seilliniacum, Segnelay.
  • Selarium, Selkirk.
  • Selybria, Selivrea.
  • Sempronium, Sopron.
  • Semurium, Semeur.
  • Senæ, Siena.
  • Senenſis ager, il Sieneſe.
  • Senia, Segna.
  • Senogallia, Senigaglia.
  • Senonenſis, Senonois.
  • Senones, Sens.
  • Sentica, Zamora.
  • Senus, Shennon.
  • Separa Nannetenſis, Seure Nantoiſe.
  • Separa Niortenſis, Seure Niortoiſe.
  • Septa, Ceuta.
  • Septem inſulæ, les ſept Isles.
  • Septem ſylvæ, Sevenwald.
  • Septenilium, Settenil.
  • Septentrionale Mare, Mar del Nort.
  • Septimancæ, Simancas.
  • Sequana, Seine.
  • Serculus, Serchio.
  • Sergianum, Sarzana.
  • Seriphus, Serphino.
  • Serranillæ, Serranhilas.
  • Serſela, Serſelly.
  • Serveſta, Zerbſt.
  • Sesmarus, Semoy.
  • Setenilia arx, Settenil.
  • Setinium, Setia.
  • Seveſta Tiguliorum, Seſtri di Lepan - to.
  • Sevidnicium, Schweidnitz.
  • Sezaunia, Seſanne.
  • Sibenicum, Sebenico.
  • Sibenus mons, das Sieben-Gebuͤr - ge.
  • Siberina, Santa Severina.
  • Sicoris, Segre.
  • Siga, Sieg.
  • Sigena, Siegen.
  • Sigium Promontorium, Cap de Sete.
  • Signia, Segni.
  • Sileſia, Schleſien.
  • Silis, Sile.
  • Silvaneſtum, Senlis.
  • Silveſtres Inſulæ, Salvages.
  • Silurum Inſulæ, die Sorlingiſche Jnſuln.
  • Singilis, Henil.
  • Sinonia, Sanone.
  • Sinus, Golfo.
  • Sinus Arabicus, das rothe Meer.
  • Auſtriacus, die Suͤder-See.
  • Laborum, Bahia de los Tre - baios.
  • magnus, Friſche Haff.
  • omnium Sanctorum, Bahia de todos los Santos.
  • triſtis, Triſte.
  • Sirca, Sirques.
  • Sires, Sira.
  • Sirmienſis Comitatus, Syrmiſch.
  • Siſtero, Stiron.
  • Slana, Slayne.
  • Slia, Sley.
  • Smoleſcium, Smolensko.
  • Snecum, Sneeck.
  • Sobiſæum, Soubiſe.
  • Solocæ Inſulæ, Solocho.
  • Solodurum, Solothurn.
  • Solis Fluvius, Rio del Sole.
  • Solnocum, Zolnock.
  • Solvæum Æſtuarium, Solwey-Fyrth.
  • Somninum, Sonnino.
  • Somona, Somme.
  • Sondriſium, Sondrio.
  • Sonegiæ, Soignies.
  • Sontina, Zons.
  • Sorbiga, Zoͤrbig.
  • Sorgia, Sorgue.
  • Soror, Sor.
  • Sortæ Caput, Sorta.
  • Soſpitellum, Soſpello.
  • Souani, Suants.
  • Spalatrum, Spalatro.
  • Sparnonum, Eſpernon.
  • Spéa, Spey.
  • Sperchius, Agriomela.
  • Sphetia, Sfetigrado.
  • Sphia, If.
  • Spinetum, Eſpinoy.
  • Spirenſis Epiſcopatus, das Biſchoff - thum Speyer.
  • Stabulenſis Abbatia, Stablo.
  • Stampæ, Eſtampes.
  • Status Præſidii, Lo ſtato delli preſidii.
  • Stavria, Staveren.
  • Stauropolis, Santa croce.
  • Stenæum, Stenay.
  • Stenoberga, Steenbergen.
  • Stenovicum, Steenwick.
  • Stephanodunum, Dunſtafag.
  • Stephanopolis, Braßow.
  • Stiria, Steyermarck.
  • Strada montana, Bergſtraße.
  • Strandia ſeptentrionalis, Nordſtrand.
  • Stratioburgum, Straßburg.
  • Strigonium, Gran.
  • Strymon, Stromona.
  • Stuccia, Yſt-VVith.
  • Styra, Steyer.
  • Suana, Soana.
  • Suber, Soro.
  • Subola, Soule.
  • Sudavia, Sudau.
  • Sudercopia, Suͤderkoͤping.
  • Sudermannia, Suͤdermannland.
  • Sudeti Montes, das Rieſen-Gebuͤrge.
  • Sudgothia, Suͤder-Gothland.
  • Svecia, Schweden.
  • Sueſia, Suez.
  • Sueſſa, Seſſa.
  • Sueſſiones, Soiſſons.
  • Suevia, Schwaben.
  • Svevicus Circulus, der Schwaͤbiſche Kreis.
  • Suillius Lacus, Swilli.
  • Suirius, Sewer.
  • Suitia, Schweitz.
  • Sulliacum, Sully.
  • Sulphureus Mons, Solfatara.
  • Sumeriæ, Sommieres.
  • Summeriæ Inſulæ, Bermudes.
  • Suna, Soune.
  • Supia, Suippe.
  • Sura, Sour.
  • Suregia, Surrey.
  • Suria, Surſee.
  • Surrentum, Sorrento.
  • Suſatum, Soeſt.
  • Suſcitium, Suſchitz.
  • Sybota, Sivida.
  • Sylva Ducis, Hertzogenbuſch.
  • Sylva nigra, der Schwartzwald.
  • Sylvæ, Silves.
  • Sylvanienſis pagus, Unterwalden.
  • Synaus, Simau.
  • Syracuſæ, Siracuſa.
  • Syrus, Naſcaro.

T.

  • Tabaſco, Nueſtra Seignora de la Vi - ctoria.
  • Tabernæ Alſatiæ, Elſaß-Zabern.
  • montanæ, Berg-Zabern.
  • Moſellanicæ, Berncaſtel.
  • Rhenanæ, Rhein-Zabern.
  • Tader, Segura.
  • Taleacotium, Tagliacoſſo.
  • Talleburgum, Taillebourg.
  • Tameſis, die Temſe.
  • Tana, Tayne.
  • Tanais, Aſoff.
  • Taodunum, Dundée.
  • Tartaricum Mare, das Tartariſche Meer.
  • Tarviſinum Territorium, la Marca Treviſana.
  • Tarviſium, Trevigo.
  • Tauredunum, Tournon.
  • Tauricus Iſthmus, Zucala.
  • Tauromenium, Taormina.
  • Tavus, Tay.
  • Teanum, Tiano.
  • Telo Martius, Toulon.
  • Templum Minervæ, Caſtro.
  • Tenariſina, Ceylan.
  • Tenecas, Topino.
  • Tenedos, Tenedo.
  • Tenos, Teno.
  • Teoraſcia, Tierasche.
  • Tera, Tuerto.
  • Tergeſte, Trieſte.
  • Tergoviſtus, Terwiſch.
  • Termeſſus, Permeſo.
  • Terminus Helvetiorum, Marck.
  • Terna, Ternois.
  • Ternobum, Ternova.
  • Terra Auſtralis Spiritus Sancti, Terra de Quir.
  • Terra cruda, Crowland.
  • Terra incognita Septentrionalis, Ter - ra Arctica.
  • Terra Laboris, Terra di Lavoro.
  • Tertia, Tercera.
  • Terulum, Teruel.
  • Teſtudinis Inſula, Tortuga.
  • Tetina, Teyn.
  • Teucheira, Taocara.
  • Teveſte, Tebeſe.
  • Teneræmunda, Dendermonde.
  • Theate, Chieti.
  • Theodonis Villa, Thionville.
  • Theraſia, S. Erini.
  • Thermæ, Termini.
  • Thermæ Auſtriacæ, Baden.
  • Thermæ Helvetiorum, Baden.
  • Theſſalonica, Salonichi.
  • Thoeda, Toué.
  • Thorſus, Thors-Aa.
  • Thuringia, Thuͤringen.
  • Thuſcia, Toſcana.
  • Tiberinum, Città di Caſtello.
  • Tibiſcum, Titul.
  • Tibiſcus, Teiße.
  • Tibius, Tivis.
  • Tibur, Tivoli.
  • Tichis, Tech.
  • Ticinum, Pavia.
  • Ticinus, Teſino.
  • Tifernum, Città di Caſtello.
  • Tifernus, Biferno.
  • Tigurinus Pagus, der Canton Zuͤrch.
  • Tigurum, Zuͤrch.
  • Tilavemptus, Tajamento.
  • Tingis, Tanger.
  • Tinurcium, Tornus.
  • Tiſaventum minus, Stella.
  • Toarcium, Thouars.
  • Toblinium, Zopfingen.
  • Tobius, Towy.
  • Togiſonus, Foſſa Paltana.
  • Tolbiacum, Zulpich.
  • Tolca, Toucque.
  • Toletum, Toledo.
  • Toloſatium, Toulouſe.
  • Toninium, Toneins.
  • Tonninga, Toͤnningen.
  • Toprus, Puſio.
  • Tornacum, Dornick.
  • Tornodorum, Tonnerre.
  • Tractus, Cantons.
  • Tractus adjacens, Ommelande.
  • Tractus Montanus, Sierra.
  • Trajectum, Trajetto.
  • Trajectum ad Moſam, Maſtricht.
  • Trama, Tresmes.
  • Transflacheana Inſula, Owerflakée.
  • Tranſiſalana Provincia, Ober-Yßel.
  • Transmontana Provincia, Tra-los Montes.
  • Transmoſana Ditio, Limburg.
  • Tranſtagana Provincia, Alentejo.
  • Tranſylvania, Siebenbuͤrgen.
  • Trapezus, Trebiſonde.
  • Trecæ, Troyes.
  • Trecorium, Treguier.
  • Tremolia, Trimouille.
  • Tremonia, Dortmund.
  • Trevirenſis Archi-Epiſcopatus, das Ertz-Biſchoffthum Trier.
  • Treviris, Trier.
  • Trevoltium, Trevoux.
  • Tridentinus Epiſcopatus, das Bi - ſchoffthum Trient.
  • Tridentum, Trient.
  • Tridinum, Trino.
  • Trifluvium, le Port de Paix.
  • Trifluvius, les trois Rivieres.
  • Trinius, Trigno.
  • Triuntus, Trionto.
  • Troccum, Troki.
  • Trovius, Trowis.
  • Truma, Trime.
  • Tuberus, die Tauber.
  • Tuda, Tuy.
  • Tuder, Todi.
  • Tueda, Twede.
  • Tugienſis Pagus, der Canton Zug.
  • Tugium, Zug.
  • Tullum, Toul.
  • Tunetum, Tunis.
  • Tungri, Tongern.
  • Tunonium, Thonon.
  • Turcicum Imperium, die Tuͤrckey.
  • Turia, Albarazin.
  • Turiacum, Tury.
  • Turiaſſo, Tarazona.
  • Turichemum, Turckheim.
  • Turonia, Touraine.
  • Turonium, Tours.
  • Turris Julia, Truxillo.
  • Turris Syllana, Tordeſillas.
  • Turrus, Torre.
  • Tuſculum, Fraſcati.
  • Tutela, Tulle.
  • Tuventia, Twente.
  • Tuveria, Twer.
  • Tyberis, Tyber.
  • Tychopolis, Gluͤckſtadt.
  • Tylleſium, Ajello.
  • Tympania, Stroviſi.
  • Tyras, Dnieſter.

U.

  • Vabræ, Vabres.
  • Vabrenſis Pagus, Vaiſure.
  • Vacca, Vonga.
  • Vaccarum Promontorium, Cap de Vaccas.
  • Vacia, Waitzen.
  • Vadum S. Clementis, S. Clement.
  • Vaëſia, VVaes.
  • Vaga, VVye.
  • Vagenum, VVagenheim.
  • Vagria, Wagrim.
  • Vagus, Wag.
  • Vaja Inſula, Pulo VVay.
  • Vaigatium Fretum, VVaigats.
  • Valachia, die Wallachey.
  • Valachria, VValcheren.
  • Valdemontium, Vaudemont.
  • Valdoletum, Valliſoletum, Valladolid.
  • Valentia, Valence.
  • Valentianæ, Valenciennes.
  • Valleſia, das Walliſer-Land.
  • Vallia, VValles.
  • Vallis Joachimica, Joachimsthal.
  • Pyrri, le Val de Spir.
  • Tellina, Veltelin.
  • Valoniæ, Valognes.
  • Valreaſium, Vaureas.
  • Vandalitia, Andaluſia.
  • Vanga, Wangen.
  • Vangena, Wangen.
  • Vapincum, Gap.
  • Varamus, Varmo.
  • Varda, Ward.
  • Varenum, Wermeland.
  • Varſavia, Warſchau.
  • Varta, Warta.
  • Varvicenſis Comitatus, VVarwick.
  • Vaſatenſis Ager, Bazadois.
  • Vaſates, Bazas.
  • Vaſcitania, Basques.
  • Vaſconia, Gaſcogne.
  • Vaſio, Vaiſon.
  • Vaſtinium, Gaſtinois.
  • Vaticanus Mons, il Vaticano.
  • Vaurium, Lavaur.
  • Ucetia, Uſes.
  • Vectis, VVight.
  • Vedaſus, Bidaſſoa.
  • Vegeria, Vegre.
  • Velaunia, Velay.
  • Velica, VVelica-Reca.
  • Velitræ, Veletri.
  • Velsbillicum, Welſchbillig.
  • Venda, Wenden.
  • Venerus Lacus, der See Wener.
  • Venlona, Venlo.
  • Venetiæ, Vannes.
  • Veneticæ Inſulæ, les Isles de Vannes.
  • Venetiola, Venezuela.
  • Venſilia, Wenſuͤßel.
  • Ventedorna, Ventadour.
  • Venuſia, Venoſa.
  • Vera Crux vetus, Vera Crux veja.
  • Veramanduenſis Ager, Vermandois.
  • Verbinum, Vervins.
  • Verda, Werden.
  • Vereſis, Vereſto.
  • Vergidum Territorium, Vierco.
  • Veria, Ter-Veere.
  • Vermis Lacus, Wirmſee.
  • Vernolium, Verneuil.
  • Verodunum, Verdun.
  • Veromæi Vallis, Romey.
  • Veronenſis Circulus, Berauner - Kreis
  • Verruca, Verua,
  • Verſaliæ, Verſailles.
  • Verſca, Verſche.
  • Verthuſius Mons, Schiltberg.
  • Veruca, Chiuſca.
  • Verveca, Birvieſca.
  • Verulum, Veroli.
  • Ververiæ, Verviers.
  • Veſalia, Weſel.
  • Veſontio, Beſançon.
  • Veſtrovicum, Weſterwick.
  • Veſulus Mons, Viſo.
  • Veſuvius, Somma.
  • Veterus Lacus, der See Weter.
  • Vexſia, Wexio.
  • Via, Aire.
  • Viadrus, Oder.
  • Vianæ Caput, Viana.
  • [Viburgum], Wiborg.
  • Vicenomia, Vilaine.
  • Vicentia, Vicenza.
  • Vicentinus Ager, il Vicentino.
  • Vicojulium, Aire.
  • Victoriacum Francicum, Vitry le Francois.
  • Victoriæ Caput, Victoria.
  • Vicus, VVick.
  • VVyck.
  • Æquenſis, Vico di Sorrento.
  • Spadanus, Spa.
  • Varronis, Vicovaro.
  • Vidana, Vilaine.
  • Vidrus, Vecht.
  • Vidula, Vesle.
  • Vienna, Vianden.
  • Vienna Allobrogum, Vienne.
  • Vienne, Wien.
  • Viennenſis Ager, le Viennois.
  • Vieprius, Wiepretz.
  • Vigenna, Vienne.
  • Viglebanum, Vigevano.
  • Vigornia, VVorcheſter.
  • Viguerium, Vogheru.
  • Villa formoſa, Villa Hermoſa.
  • nova Belli, Ville neuve la Guer - re.
  • regalis, Villa real.
  • regalis, Real ville.
  • Vilnenſis Palatinatus, Wilna.
  • Vimaranum, Guimaranes.
  • Vincium, Vence.
  • Vindalicus Fluvius, Nasque.
  • Vindaſcinus Comitatus, Venaiſſin.
  • Vindavia, Winda.
  • Vindeſorium, VVindſor.
  • Vindobona, Wien.
  • Vindocinenſis Ager, Vendomois.
  • Vindocinum, Vendome.
  • Vindorum Marchia, die Windiſche
  • Vintonia, VVincheſter. (Marck.
  • Viria, Vire.
  • Visbua, Wisby.
  • Viſcovia, Wiskow.
  • Visloca, Wisloke.
  • Visna, Wizna.
  • Viſtula, Weixel.
  • Viſtulamunda, Weixelmuͤnde.
  • Viſurgis, die Weſer.
  • Vitelliacum, Witlich.
  • Vitodurum, Winterthur.
  • Vitræum, Vitray.
  • Vitricium, Verrez.
  • Vivarienſe Monaſterium, S. Andiol.
  • Vivarium, Viviers.
  • Viviacum, Vevay.
  • Uliarus, Oleron.
  • Ulmeta, Ormea.
  • Ultonia Auſtralis, South Ulster.
  • Ultrajectina Provincia, die Provintz Utrecht.
  • Ultrajectum, Utrecht.
  • Umbria, Ombria.
  • Umbro, Ombrone.
  • Unelia, Oneglia,
  • Unionum Inſulæ, die Perlen-Jn - ſuln.
  • Voconia, Ugogna.
  • Voerda, VVoerden.
  • Volaterræ, Volterra.
  • Volavia, Wolau.
  • Volemutum, Falmouth.
  • Volga, VVolga.
  • Voliba, Bodman.
  • Volſinium, Bolſena.
  • Vormacia, Worms.
  • Uracum, Aurach.
  • Uratislavia, Breßlau.
  • Urba, Orbe.
  • Urbevetanus Ager, Orvietano.
  • Urbevetum, Orvieto.
  • Urbicus, Orbo.
  • Urbicus, Orbega.
  • Urbinas Ducatus, Urbino.
  • Urbs, Orba.
  • Urbs Solis, Soltwedel.
  • Uria, Oria.
  • Urſalia, Urſel.
  • Urſerium, Orſera.
  • Urſicum, Ajazzo.
  • Urta, Ourt.
  • Urus, Ouſe.
  • Uſerca |, Uſerche.
  • Utinum, Udine.
  • Vulcaniæ Inſulæ, Lipariſche Jnſuln.
  • Vulcani Inſula, Bolcanes.
  • Vulcaſſinus Tractus, Vexin.
  • Vultavia, Moldau.
  • Vultavienſis Circulus, der Moldauer Creis.
  • Vultonna, Boutonne.
  • Vurmicus Fluvius, Worm.
  • Uxama, Borgo d Oſmo.
  • Uxantus, Oueſſant.

W.

  • Weila, VVyl.
  • Weſtmannia, Weſtermanland.
  • Weſtmaria, VVeſtmorland.
  • Weſtmonaſterium, VVeſtminſter.
  • Weſtrogothia, Weſt-Gothland.

X.

  • Xanthus, Santen.
  • Xera Equitum, Xeres de los Cavaleros.

Z.

  • Zabeſus, Millenbach.
  • Zabolcenſis Comitatus, Chege.
  • Zacynthus, Zante.
  • Zagabria, Zagrab.
  • Zaladienſis Comitatus, Zalawar.
  • Zamoſejum, Zamoski.
  • Zapprinum, Chzepreg.
  • Zatecenſis Circulus, der Sazer - Kreis.
  • Zatecium, Satz.
  • Znoimum, Znaim.
II. Re -II. Regiſter.

II. Regiſter derer Nahmen und Woͤrter aus der Frantzoͤſiſchen / Spaniſchen / Engliſchen / Jta - liaͤniſchen / Hollaͤndiſchen und andern Sprachen.

A.

  • Abordage, Aanklampinge.
  • Acemcaon, Aſcenſion.
  • Achter-ſteven, Etambord.
  • Aeth, Ath.
  • Agreer un Vaiſſeau, ein Schiff tackeln.
  • Ailes, Fluͤgel.
  • Air, VVindt-ſtreek.
  • Aix la Chapelle, Aachen.
  • Albero, Maeſtro.
  • Aleſſandria della Paglia, Alexandria Statelliorum.
  • Alfeo, Alpheus.
  • Algezir, Algier.
  • Alleger, lichten.
  • Als, Alſiz.
  • Angleterre, Engelland.
  • Androbeizaha, Annoſſi.
  • Aſpeſſades, Gefreyete.
  • Anvers, Antwerpen.
  • Artificier, Ingenieur du Feu.
  • Aſſaut, ein Sturm.
  • Autriche, Oeſterreich.
  • Azac, Aſoſt.
  • Azovv, Aſoſt,

B.

  • Bacha, Baßa.
  • Bahia, Golfo.
  • Bakkeliauvv, Morue.
  • Baliſes, Baaken.
  • Barique, Oxhoofd.
  • Basle, Baſel.
  • Baſſin, Darſe.
  • Baſſin, le Paradis.
  • Baye, la grande Baye de Gaſcogne, Gaſcogniſche Meer.
  • Beaupré, Boegspriet.
  • Belgrad, Griechiſch-Weißenburg.
  • Bella More, das weiße Meer.
  • Bicha, Bitſch.
  • Boegkruiſen, laviren.
  • Bois-le-Duc, Hertzogenbuſch.
  • Bolſano, Botzen.
  • Boſſes, Stoppers.
  • Branles, Hangmatte.
  • Brille, Briel.
  • Brod-Nemeki, Deutſch-Brodt.
  • Bruxelles, Bruͤſſel.
  • Byſtander, Vaiſſeau-Matelot.

C.

  • Cadée, Gotteshaus-Bund.
  • Campo Merlino, Amelsfeld.
  • Carcanoſſi, Annoſſi.
  • Cartouche, Cartetſche.
  • Caſſovvopoly, Amelsfeld.
  • Catalogne, Catalonien.
  • Chameau, Kameel.
  • Chauſſes Trappes, Fuß-Angeln.
  • Chemin couvert, Bedeckter Weg.
  • Chiavenna, Clavenna, Cleven.
  • Coffres à feu, Feuer - Kiſt.
  • Coire, Chur.
  • Colosvvar, Clauſenburg.
  • Cordeliers, Franciſcaner.
  • Corps de Garde, Halbe-Verdeck.
  • Corridor, Bedeckter Weg.
  • Coſta, Kuͤſte.
  • Cote, Kuͤſte.
  • Coulevrine, Feld-Schlange.

D.

  • Darſine, Darſe.
  • Dehors, Außenwercke.
  • Delmont, Delsperg.
  • Demircapi, Derbent.
  • Detroitæ de Maire, Fretum Mare - um.
  • Deux-Ponts, Zweybruͤcken.
  • Dock, le Paradis.
  • Dogana, Douane.
  • Dok, Darſe.
  • Doyen, Dechant.
  • Dunette, Hut.
  • Dunquerque, Duynkirchen.

E.

  • Elis, Belvedere.
  • Elſe, Alſiz.
  • Empenelle, Kat.
  • Enchuſe, Enckhuyſen.
  • Eperon, Gallion.
  • Eſcaut, die Schelde.
  • Eſclave, ein Sclave.
  • Escluſe, Sluis.
  • Eſpagne, Hiſpania.
  • Eſtrecho de Magagliannes, Magel - laniſche Meer.

F.

  • Faire vent arriere, vor den Wind ſe - geln.
  • Fauquemont, Falckenberg.
  • Fauſſes-Lances, Paßen.
  • Fief, Lehn.
  • File, eine Reihe.
  • Fiorenza, Ferenze, Florenz.
  • Fleſſingues, Flißingen.
  • Forme, Dok.
  • Fort à etoile, eine Stern-Schantze.
  • Foſſe-à-Lion, Hel.
  • Foſſe-aux-cables, Cabel-Gad.
  • Franc-Tillac, Overloop.
  • Frioul, Friaul.
  • Fuſil, eine Flinte.

G.

  • Galice, Gallicien.
  • Galioen, Gallion.
  • Gand, Gent.
  • Geneve, Genff.
  • Gezaira, Algier.
  • Gorge, Kehle.
  • Goud-Cuſt, Gold-Kuͤſte.
  • Gouvernail, ein Steuer-Ruder.
  • Grande Bretagne, Groß-Britannien.
  • Grapin, Dreg.
  • Gueldre, Geldern.
  • Guerite, ein Schilder-Haus.
  • Gurgiſtan, Georgien.

H.

  • Haaven-meeſter, Hafen-Meiſter.
  • Hamacs, Hangmatte.
  • Hangmakken, Haugmatte.
  • Havre, Hafen.
  • Hauteur, Latitudo.
  • Haye, Haag.
  • Haynaut, Hennegau.
  • Heriſſon, ein Schlag-Baum.
  • Herſe, Fall-Gatter.
  • Herſe, Schutz-Gatter.
  • Hoei, Huy.
  • Honde-pinten, Boſſes.
  • Hongrie, Ungarn.
  • Hooft, Mole.
  • Hoogte, Latitudo.
  • Hora, Cuttenberg.
  • Houte Stukken, Paßen.
  • Hulk, Heu.
  • Hune, Mars.

I.

  • Jar, Jecker.
  • Indoſtan, Jndien.
  • Isles d Or, Hieriſche Jnſuln.
  • Juliers, Juͤlich.

K.

  • Kantoor, Contoir.
  • Kihiſſar, Laodicea.
  • Kiobenhaven, Coppenhagen.
  • Kom, Darſe.
  • Kom, le Paradis.
  • Koopvvaardy-Schip, Kauffartey - Schiff.
  • Kopersberg, Kupfferberg.
  • Kralowirades, Koͤnigskraͤtz.

L.

  • Laag van’t geſchut, Batterie.
  • Lamaneur, Loosdman.
  • Land-streek, Clima
  • Langue de terre, Iſthmus.
  • Lanspeſſades, Gefreyete.
  • Leſt, Ballaſt.
  • Lezaro, Ars.
  • Liege, Luͤttig.
  • Ligourne, Livorno.
  • Ligten, Lichten.
  • Linange, Leiningen.
  • Lœvenſtein, Loͤwenſtein.
  • London, Londen.
  • Lorraine, Lothringen.
  • Los-Reyes, Lima.
  • Louvain, Loͤwen.
  • Louvier, louvoier, laviren.
  • Luyck, Luͤttig.

M.

  • Macker, Vaiſſeau-Matelot.
  • Maes, Maas.
  • Maeſtricht, Maſtricht.
  • Maitre des Ports, Hafen-Meiſter.
  • de Quai, Kaai-meeſter.
  • de Vaiſſeau, der Schiffer.
  • Malines, Mecheln.
  • Manche, Britanniſche Meer.
  • Mar di Sala, Caſpiſche Meer.
  • Mat, Maſt.
  • Mayence, Maynz.
  • Mecque, Mecca.
  • Meuſe, Maas.
  • Milano, Meyland.
  • Moelie, Mole.
  • Morgues, Monaco.

N.

  • Nacelle, ein Nachen.
  • Namen, Namur.
  • Naples, Neapolis.
  • Napoli, Neapolis.
  • Navire marchand, Kauffartey-Schiff.
  • Nimegue, Nimegen.
  • Nice, Nizza.
  • Noodhulp, Vaiſſeau Matelot.
  • Nove Lefke, Laodicea.

O.

  • Oneille, Oneglia.
  • Ouvrage à Corne, Hornwerck.
  • Owar, Altenburg.
  • Owar, Neuhaͤußel.

P.

  • Pacha, Baßa.
  • Padoua, Padua.
  • Pais des Griſons, Graubuͤnder - Land.
  • Pais-bas, les Pais-bas, Niederland.
  • Pampelune, Pampelona.
  • Paſſe-volantes, Paßen.
  • Perouſe, Perugia.
  • Plaiſance, Piacenza.
  • Polaine, Gallion.
  • Pont-Levis, eine Zug-Bruͤcke.
  • Porentru, Brondrut.
  • Pouille, Apulia.
  • Prequ Isle, eine Halb-Jnſul
  • Puglia, Apulia.

Q.

  • Quai, Kaai.
  • Quintillage, Ballaſt.

R.

  • Rab, Arba.
  • Rade, die Reede.
  • Rentes viageres, courantes on vola - ges, Leib-Renten.
  • Rhin, der Rhein.
  • Ribaupiere, Rapolſtein.
  • Rij, Linie.
  • Rocher, Klippe.
  • Roer, ein Steuer-Ruder.
  • Rumb de Vent, VVindt-streeck.

S.

  • Sabord, Poort.
  • Samarobriva Ambianorum, Amiens.
  • Sarrazine, Fall-Gatter.
  • Saverne, Elſaß-Zabern.
  • Savio, Albs.
  • Sbarco, Deſcente, Landung.
  • Scanderona, Alexandretta.
  • Scardona, Arba.
  • Scham, Damas.
  • Scheepelingen, Paſſagers
  • Schiavo, ein Sclave.
  • Schover-Zeil, le Pacſi.
  • Scoriale, Eſcurial.
  • Semaque, eine Schmacke.
  • Setines, Athen.
  • Sion, Sitten.
  • Skone, Schonen.
  • Slawkow, Auſterlits.
  • Smak-Schip, eine Schmacke.
  • Soleure, Solothurn.
  • Sonde, Bleywurff.
  • Souabe, Schwaben.
  • Spagna, Spanien.
  • Steen-sluis, Steen-muur in een Zee - haaven, Mole.
  • Stierman, Pilote.
  • Streek, Rumb.
  • Streep, Linie.
  • Stretto di Conſtantinopoli, Conſtan - tinopolit. Canal.
  • Stuur, ein Steuer-Ruder.
  • Stuurman, Pilote.
  • Suiſſe, die Schweitz.
  • Svvarte Watter, Vecht.

T.

  • Tamiſe, die Temſe.
  • Tampons, Proppen.
  • Termidava, Dagno.
  • Terra de Laborador, Eſtotiland.
  • Tire-vieille, Val-reepen.
  • Tongres, Tongern.
  • Top-punt, Zenith.
  • Toſcana, das Groß-Hertzogthum Florentz.
  • Toug, der Tuͤrckiſche Roß-Schweiff.
  • Trembleurs, Quacker.
  • Trento, Trient.
  • Treves, Trier.
  • Trucheman, Dollmetſcher.

U.

  • Vaiſſeau Corſaire, ein Raub-Schiff.
  • Vaiſſeau Pavillon, Flagg-Schiff.
  • Valais, das Walliſer-Land.
  • Vergue, Raa.
  • Veurnen, Furnes.
  • Vitleger, Patache.
  • Vlie, Vlieland.
  • Vloots-hoofdt-ſchip, Flagg-Schiff.
  • Uſta, Außig.
  • Vuur baake, Pharus.
  • Vuur-boete, Pharus.
  • Vuur Kiſten, Feuer-Kiſt.

W.

  • Waiffelen, laviren.
  • Windt-ſtreek, Rumb.

Druckfehler / ſo der geneigte Leſer beliebe mit der Feder zu corrigiren.

Pag. 11. linea 41. ließ, eine. p. 154. l. 37. l. Dnieper. p. 239. l. 9. l. 82. p. 382. l. 37. l. kleine. p. 391. l. 20. l. Haupt. p. 491. l. 25. l. Guadalajara. p. 526. auf der letzten Zeile l. Daͤnnemarck. p. 565. l. 25 l. Eperodia. p. 608. l. 34. l. Feudum. p. 635. l. 12. l. Louvain. p. 1117. l. 35. l. Stierbord.

About this transcription

TextReales Staats- und Zeitungs-Lexicon
Author Johann Hübner
Extent693 images; 267912 tokens; 31586 types; 1991966 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationReales Staats- und Zeitungs-Lexicon Worinnen sowohl Die Religionen und Orden, die Reiche und Staaten, Meere, Seen, Flüsse, Städte, Vestungen, Schlösser, Häfen, Berge, Vorgebürge, Pässe, Wälder und Unterschiede der eilen, die Linien deutscher hoher Häuser, die in verschiedenen Ländern übliche Ritter-Orden, Reichs-Täge, Gerichte, Civil- und Militair-Chargen zu Wasser und Lande, Müntzen, Maß und Gewichte, die zu der Kriegs-Bau-Kunst, Artillerie, Feld-Lägern, Schlacht-Ordnungen, Schiffahrten, Unterschied der Schiffe, und derer darzu gehörigen Sachen gebräuchliche Benennungen, als auch Andere in Zeitungen und täglicher Conversation aus allerhand Sprachen bestehende Termini Artis, denen Gelehrten und Ungelehrten zu sonderbarem Nutzen klar und deutlich beschrieben werden, Nebst einem zweyfachen Register und Vorrede Johann Hübner. . [5] Bl., 1284 Sp., [17] Bl. GleditschLeipzig1704.

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Staatsbibliothek München BSB München, Fiche Eph.pol. 30

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Lexikon; Gebrauchsliteratur; Lexikon; core; ready; china

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  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
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