Dem HochEdelgebohrnen und Geſtrengen Herrn / Herrn Hanſz Chriſtoph von Schweinitz / Auf Crain und Wieſenthal / Ludwigsdorff / Frie - dersdorff / Rudelsdorff und Guͤßhuͤbel. Meinem Hochgeehrten und Werthgeſchaͤtzten Patron: Wie auch Der HochEdelgebohrnen / VielEhr - und Tugend-Reichen Frauen / Frauen THEODORÆ von Schweini - tzin gebohrner Feſtenbergin Packiſchin genant / Auf Wieſenthal / Ludwigsdorff / Frieders - dorff / Rudelsdorff / und Guͤßbuͤbel: Und Der HochEdelgebohrnen / VielEhr - und Tugend-Reichen Jungfrauen / Jungfrauen Eliſabeth gebohrner Feſten - bergin Packiſchin genant / Auf Wieſenthal / Johnsdorff / Friedersdorff / Vogelsdorff / und Neu-Warnsdorff. Meinen Hochgeehrten Frauen und Jungfr. Gevatterin und Werthgeſchaͤtzten Patronin. Wer[31]
Eu. Eu. HochAdel. Geſtr. und HochAdel. Tugenden Gebet - und Dienſt - willigſter Caſpar Damjan Boͤttner.
Das walt CHriſtus JEſus / der ewige Sohn GOttes / welcher in die Welt kom - men iſt / die Suͤnder ſeelig zu machen / der laſſe ſambt ſeinen Him̄liſchen Vater u[n]s die Barmhertzigkeit wiederfahren / daß wir durch die Kraft des Heiligen Geiſtes im Glauben erhalten und bewahret werden zum ewigen Leben Amen.
GEliebte und zum theil ſchmertz - lich Leidtragende Chriſt-Adeliche Her - tzen. Wenn wir den Tag und das Feſt der Himmelfahrt unſers Heylandes / JEſu CHri - ſti /[bedencken] / ſo muͤſſen wir freylich ſagen / daß es ſey
1. Ratious Chriſti & noſtri: CHriſti und unſert - wegen. Ein herꝛlicher Sieges - und Ehren-Tag. Denn an demſelbigen Tage hat unſer JEſus / als ein Siegs-Fuͤrſt / nachdem Er alle ſeine Feinde uͤberwunden / ſeinen triumphi - renden Einzug in den Himmel und zu ſeiner Herꝛligkeit gehal -Pſ. 68. 19. ten / und erfuͤllet die Weiſſagung Koͤniges Davids im 68. Pſalm: Du biſt in die Hoͤhe gefahren / und haſt das Gefaͤngnuͤß ge - fangen. Welches Triumphs denn / weil CHriſtus das Haube iſt ſeiner Gemeine / auch wir und alle Glaͤubige ſich zu freuen und vor den uͤberwundenen Feinden / Suͤnde / Teuffel / Hoͤlleund33Leich-Predigt.und Tod / nicht mehr zu fuͤrchten haben; ſintemahl uns GOtt den Sieg uͤber ſie gegeben hat durch unſern HERRN JE - ſum CHriſt / 1. Cor. 15. Ja wir haben uns ſicher zuver -1. Cor. 15, 57. laſſen / daß Er in ſeiner Himmelfarth unſere Natur erhoͤhet und zu der allerhoͤchſten Herꝛligkeit verſetzet habe / in dem Er zu ſeiner Herꝛligkeit eingegangen / und wir dermahl eins nach - folgen werden. Er hat das Pfand unſers Fleiſches empfan - gen und mit ſich in den Himmel gefuͤhret / zur verſicherung / daß die gantze Summ auch ſoll dahin geliefert werden / ſchreibt Tertullianus.
Wenn wir aber
2. Ratione temporis & hujus Loci, der Zeit und Orts wegen, Dieſes Feſt und Gedaͤchtnuͤß der Himmelfahrt CHriſti bedencken / ſo muͤſſen wir ſagen / das es ein ſchmertz - licher Betruͤbnuͤß Tag worden / in dem an demſelbigen zwi - ſchen 9. und 10. vor Mittage der Allgewaltige GOTT Den Hoch-Edelgebohrnen Herrn / Herrn Hanß Siege - mund von Feſtenberg Packiſch genant /[Erbherrn] auf Wieſenthal / Ludwigsdorff / Johnsdorff / Frieders - dorff / Guͤßhuͤbel / Vogelsdorff und Neu-Warns - dorff / unſern geweſenen Lehns-Herrn und Regenten von dieſer Welt abgefordert hat.
Haben dir Juͤnger JEſu jhrem’ HErrn und Meiſter / deſſen Gegenwart jhnen hochtroͤſtlich und erfreulich war / bey ſeiner Auffarth betruͤbt und traurig nachgeſehen; ſo iſt auch leicht zu erachten / daß die Hoch-Adelichen hinterbliebenen / liebſter Herr Eydam / Frau und Jungfrau Tochter jhrem hertzliebſten Herrn Vater / deſſen Gegenwart jhnen allwege erfreulich geweſen / mit betruͤbtem Hertzen und naſſen Augen nachgeſehen haben. Es hat der Allerhoͤchſte leider! UnſerEFrie -34ChriſtlicheFriedersdorff / welches die durch den ſeeligen hintrit unſerer geweſenen lieben Lehns-Frauen ſchmertzlichſt geſchlagene Wun - den noch nie verſchmertzet gehabt / aufs neue wiederumb aufs heftigſte geſchlagen und zum Klag-Hauſe / und die Hertzen der Hoch-Adelichen Leidtragenden zu Trauer-Hertzen ge - macht. Ja wir alle / die es aufrichtig mit jhm gemeinet / muͤſſen bekennen / daß der Allgewaltige GOTT das Him - melfarths Feſt uns zum Schmertzen-Tage gemacht habe.
Aber ſo wir es
3. Ratione Collatoris Defuncti den ſeelig-verſtorbe - nen Lehns-Herrns wegen anſehen / muͤſſen wir ſagen / daß es ſey ein erfreulicher und ſeeliger Erloͤſungs-Tag. Denn nachdem Er hier / als ein beſtaͤndiger Liebhaber des HERRN JEſu / ſeine Marter-Wochen au[f]geſtanden und bey Seiner Unpaͤßlichkeit gequaͤlet werden muͤſſen / hat end - lich ſein liebhabender JEſus Jhn an Seinen Triumphs Fe - ſte / nicht auf eine ſchwere Weiſe / wie Er immer beſorget / ſon - dern / gar fanft und leichte von ſeiner Truͤbſal erloͤſet / welches wir nichts anders zu deuten haben / als daß Er der Seelen nach mit ſeinem JEſu ſeine Himmelfarth gehalten habe / welcherJoh. 12, 32. an Jhm ſein Wort erfuͤllet / Joh. 12. Wenn ich erhoͤhet wer - de von der Erden / wil ich Sie alle zu mir ziehen.
Freuen wir uns nun / wenn wir hoffen und glaͤuben / daß CHriſtus auch Uns / als der Durchbrecher zur ſeeligſten Nach - folge die Bahn gebrochen / ey ſo erfreuen wir uns auch bil - lich / daß ſolches an unſerm Seeligen Herrn von Feſten - berg / werckſtellig gemacht worden / und ſind bedacht uns in CHriſto bereit zu machen / damit / wenn die Reihe auch an Uns koͤmmt / wir freudig und ſeelig nachfolgen moͤgen. Dazu wer - den wir fein veranlaſſet durch den von dem Steligen Herrnvon35Leich-Predigt.von Packiſch ſelbſt erwehlten Leichen-Texte / mit welchem Er ſich zum ſeeligen ſterben bereitet hat. Jn dem wir nun denſelben einfaͤltig abzuhandeln vorhabens / bitten wir GOtt den Him̄liſchen Vater im Nahmen JEſu CHriſti / daß Er unſere Schwachheit helffen wolle / durch den kraͤfftigen Bey - ſtand GOttes des Heiligen Geiſtes / und beten ein andaͤchtiges Vater-Unſer.
EDel ſeyn und in Rittermaͤſſigem Stan - de leben / Jhr Andaͤchtigen und GOTT ergebenen Zuhoͤrer / iſt nicht unbillich jederzeit in der Welt vor eine ſonderbahre Zierde / Ehre und Ruhm ge - halten worden / wird auch noch heute zu Tage bil - lich vor eine ſonderbahre Zierde / Ehr und Ruhm gehalten.
Wenn man aber nach des Adels Urſprunge fraget / ſo muß ein jeder bekennen / daß der Anfang deſſelben nicht von der Schoͤpfung komme / ſondern von Ritterlichen und Tugend - haftigen Thaten unerſchrockener hertzhafter Leute / welche mit tapferer Gegenwehre dem Feinde Wiederſtand gethan / und durch Witz und klugen Verſtand groſſen Potentaten und dem gemei -Vid. Ge - nealog. Schvvei - nitziana. B. Dn. Dabid â Schwei - nitz in Præ - fat. p. 4. nen Weſen dienlich geweſen / entſtanden. Die ſich alſo herfuͤr gethan ſind Nobiles, q. noſcibiles, aller Welt bekante Leute / genennet worden.
Welche nun hernach von denſelbigen entſproſſen und her - kommen ſind / haben / wie an dem Nahmen / alſo auch an der Ehre und Ruhm ſich jhrer Vorfahren recht angemaſſet / und ſind jederzeit / biß auf heute / vor Edel geſchaͤtzet und gehalten worden / beſonders weil man gemeinet / es wuͤrde durch die Na - tuͤrliche Fortpflantzung auch die Tapferkeit und zuneigung zur Tugend den Kindern gleichſam eingepflantzet / die ſich hernach angelegen ſeyn lieſſen in die ruͤhmlichen Fußſtapfen jhrer Eltern und Vorfahren zu treten / und durch ebenmaͤſſige Tugenden ſich Edel zu erweiſen und bekand zu machen / zu mahlen wenn ſie fleiſſig darzu gewehnet und angewieſen wuͤrden. Dannen - hero dencken Adliche Eltern noch heute zu Tage darauf / daß ſie jhre Kinder nicht allein mit jhrem Exempel und Vermah -nungen37Leich-Predigt.nungen zur Tugend und Adelichen Tapferkeit aufmunteren / ſondern auch / ſo viel moͤglich / befoͤderen / daß ſie Gelegenheit finden ſich in Adelichen Sitten und dem Ritter-Stande wol anſtehenden Dingen zu uͤben und zuzunehmen
Die jenigen nun / ſo jhren Urſprung bedencken durch tigene Thaten denſelbigen ſelbſt zu zieren begierig und bemuͤ - het ſind / welche nicht nur & Genus & Proavos, ſondern auch quæ noimet fecimus ipſi zum Grunde und Zierde jh - res Standes haben / werden vor rechte Edel Leute gehalten. Dieſes iſt der Weltliche Adelſtand nach dem Urſprung und Gebluͤthe / welcher von andern beſſer herauß geſtrichen wird.
Aber dieſer leibliche Adel / ſo hoch und koͤſtlich Er in der Welt zu achten / iſt doch welches auch alle dem Stande und Thaten nach Edele bekennen muͤſſen / nicht zu vergleichen mit dem herꝛlichen Stande eines Geiſtlichen Edelen.
Wenn der leibliche Adel ohne den Geiſtlichen iſt / ſo iſt er vor gar veraͤchtlich zu halten / ja ob er in der Welt noch ſo hoch geachtet wuͤrde / ſo iſt Er doch vor GOTT nichts werth.
Denn wir Menſchen ſind nicht von GOTT erſchaffen zu dieſem irꝛdiſchen Welt-ſondern zum ewigen Leben / Sap. 2. Sap. 2, 23.Darumb geziemet ſichs darauf zu dencken / daß man auch nach der Weltlichen zur Him̄liſchen Herꝛligkeit gelangen moͤge / und demnach Geiſtlicher Weiſe Edel / das iſt / ein wahrer CHriſt ſey.
Dieſes Adels Urſprung koͤmpt nicht von der Natur undOrigin[e]. Fleiſchliches Fortpflantzung / denn was vom Fleiſch gebohren iſt / das iſt Fleiſch / das iſt / Suͤndlich / Joh 3. Sondern erJoh. 3, 6. koͤmpt her von der Gnade GOttes / der groſſe Himmels Koͤ - nig macht dieſe Edelen aus Gnaden / Tit. 3. Sie erlangenTit. 3, 7.E iijdieſes38Chriſtlichedieſes Privilegium durch die Wiedergeburth / denn da ziehenGal. 3, 27. ſie den HErrn JEſun an / Gal. 3. Welcher iſt ευγενής. derLuc. 19, 12 Edele Luc. 19 und werden in jhm des groſſen Koͤniges Gna -Gal. 3, 26. den Kinder / Gal. 3.
Vid. ite. rum Ge - neal. Schvvei - nitz. præf. p. 8.Wie nun des alten Deutſchen Adels Ambt geweſen jhrem Kaͤyſer oder Koͤnige aufzuwarten und dem Koͤniglichen Hofe zu folgen: Alſo geziemet allewege den Geiſtlichen Edel-Leuten und iſt jhre Pflicht nach zufolgen dem Lamme / Apoc. 14. das iſt / CHriſto JEſu / jhrem Koͤnige / welchem ſie ſich in der Tauffe gantz zu ſeinem Dienſt ergeben und verbuͤndlich gemacht2. Mune - re. *Apoc. 14, 4. 1 Petr. 2, 21. haben in ſeine Fußſtapfen zu treten / 1. Petr. 2. von jhm zu ler - nen / Matth. 11. und zu dienen in Heiligkeit und GerechtigkeitMatth. 11, 29. die Jhm gefaͤllig iſt / Luc. 2.
Die leibliche Edelen werden von Kaͤyſern und KoͤnigenLuc. 2, 75. mit liegenden Gruͤnden verſorget und belehnet: Aber der Geiſt -3. R[e]mu - nerati - one. liche Adel wird von dem Koͤnige aller Koͤnige mit dem Him̄ - liſchen Lande der Lebendigen begnadet / Pſalm 27. Dannen - hero urtheilet nachdencklich und merckwuͤrdig / hievon Roma -Vid. di - ctaGene - al Schvvei - nitz. p. 7. Pſ. 27, 13. nus Martyr, ein guter Edelmann: Abſit, ut me nobilem præſter Sangvis Parentum aut Lex Curiæ: Generoſa Chriſti ſecta nobilitat viros. Es ſey fern von mir / daß mich meiner Eltern Gebluͤth oder ein Adels Brief Edel machel die Edele Seele CHriſti macht Edelmaͤnner.
Derowegen trachten billich dem Gebluͤte nach Edele / daßVide D. Diet. Sap. p. 1. p. 865. Sie auch dem Geiſte nach und vor GOTT Edel ſeyn und der Him̄liſchen Herꝛligkeit moͤgen theilhafftig werden.
Nun vor einen ſolchen Edelen Herrn moͤgen wir mit gutem rechte halten unſern Seeligen Herrn von Packiſch.
Daß derſelbige Leiblich Edelgebohren und gelebet / iſt je - dermann bekand / wird auch hernach außfuͤhrlich dargethan und erwieſen werden.
Daß39Leich-Predigt.Daß Er aber auch dem Geiſte nach und vor GOTT Geiſtlicher weiſe Edel / hat Er durch uͤbung ſeines Chriſten - thumbs dargethan / und unter andern mit dem abgeleſenen und zu ſeinem hoͤchſten Troſt ausgeſetzten Leichen Texte bezeuget / daß Er durch die Gnade JEſu CHriſti / und den Glauben an Jhn zum Him̄liſchen Erbtheil ſeines Edlen HErrns im Himmel gelangen wuͤrde. Aus welchem wir ſeinen Geiſtli - chen Adelſtand ferner darzuthun und uns heilſamlich zu er - bauen / uns vornehmen zubeſchauen
Spiritualem Nobilem ſeu Spiritualis Nobilitatis Inſignia. Einen Geiſtlichen Edelmann Oder Vier Schilde des Geiſtlichen Adels und Ritter Ordens.
DAs iſt gewißlich war / und ein theuer werthes Wort ꝛc. ſaget der Apo - ſtel / und ſtellet ſich mit dieſen Worten allen armen Suͤndern zum Troſt fuͤr Augen / daß Sie an Jhm / gleich als an einem gewiſſen Muſter erkennen ſollen / wie reich GOTTſey40Chriſtlicheſey von Barmhertzigkeit / der da keinen Gnaden begierigen Suͤnder werde von ſich verſtoſſen / weil Er jhm / S. Paulo / der ein Laͤſterer und Verfolger des Nahmens JEſu CHriſti geweſen / ſich gnaͤdig erzeiget und bewieſen habe. Daraus be - ſchauen wir nun Spiritualis Nobilitatis Inſignia Des Geiſtlichen Adels Schilde / Oder: Was ein Chriſt vor Eigenſchafften an ſich ha - be und haben muͤſſe / welcher wil ein Geiſtli - cher Edelmann ſeyn.
Und befinden / daß Er im
I. Schilde fuͤhre eine Seule mit dem Beyworte:
Jch halte mich an GOttes Wort.
Das iſt gewißlich war / und ein theuer werthes Wort: Saget der Apoſtel.
Er redet zwar hier in Specie und inſonderheit von dem folgenden Troſte /[daß] ein jeder ſuͤndiger Menſch aus ſeinem Exempel den Troſt faſſen und nicht zweiffeln ſolle GOTT werde jhm umb CHriſti willen die Suͤnde vergeben und jhn zu Gnaden aufnehmen / weil CHriſtus allen Suͤndern zu guth in die Welt kommen; Aber es koͤnnen ſeine Worte auch2. Tim. 3, 16. gar fuͤglich generaliter, in gemein verſtanden werden / in der Meinung / wie Er ſaget / 2. Tim. 3. Alle Schrift / von GOtt eingegeben / iſt nuͤtz zur Lehre / zur Straffe / zur Beſſerung / zur Zuͤchtigung in der Gerechtigkeit: Alſo auch: Alle Schrift iſt gewißlich war und ein theuer werthes Wort. Und ſchauen wir demnach das Wort GOttes nicht unbillich an als eineSeule /41Leich-Predigt.Seule / daran ſich ein Geiſtlicher Rittersmann halten ſoll / wenn Er wil ins ewige Leben gefuͤhret werden.
Da GOTT den Jſraeliten den rechten Weg durch die Wuͤſten zeigen wolte ins Land Canaan / ließ Er vor jhnen hergehen des Tages eine Wolcken - und des Nachts eine Feu - er-Seule / welcher ſie genau muſten nachgehen / und nichtExod. 13, 21. von jhrem fuͤhren abweichen / Exod. 13. Dadurch abgebildet worden / daß die jenigen /[welche] aus dieſem irꝛdiſchen Egy - pten und Lande der Beaͤngſtigung in das Land der Lebendigen eingehen wollen / muͤſſen folgen der Leitung des Heiligen Wor - tes GOttes. Von dieſem ſaget Koͤnig David / Pſalm. 119. Pſal. 119, 105.Dein Wort iſt meines Fuſſes Leuchte und ein Liecht auf mei - nen Wegen. Und Petrus 2. Petr. 1. Wir haben ein feſtes2. Petr. 1. 19. Prophetiſches Wort / und jhr thut wol / daß jhr drauf achtet / als auf ein Liecht / das da ſcheinet in einem dunckeln Ort.
Daß dem alſo ſey / giebt S. Paulus zu erkennen / wenn er dieſem Worte zwey herꝛliche Elogia und ruͤhmliche Tittel zu eignet.
1. Es ſey eine unbetruͤgliche Seule / ϖιςὸς λὀγος, wahres Wort / in welches man im geringſten keinen zweifel ſetzen ſolle.
Vor zeiten / als dit Statuæ Mercuriales und Wege -Vid[e]Heerm. conc. funebr - p. l. in præfat. Seulen auf den Straſſen geſtanden / haben ſich die reiſe Leu - te gar gewiß darnach richten und des rechten Weges nicht feh - len koͤnnen. Dergleichen Seulen auch zu Rom auf dem Marekte ſollen geſtanden ſeyn / an welchen die Reiſen an einen und den andern Ort derzeichnet geweſen / daß man daſelbſt gewiſſe Nachricht des Weges halben hat finden koͤnnen.
Das Wort GOttes iſt ja ſo gewiß / und noch wol ge - wiſſer den Weg in das Him̄liſche Vaterland zu weiſen / alsFjene42Chriſtlichejene Seulen geweſen / die irꝛdiſchen Reiſen auzudeuten / denn es iſt gewißlich war.
Die Philiſter bildeten jhnen wol ein / das Haus Dagons ſtuͤnde auf feſten Seulen / und[were] daſſelbe wol vorm Einfall / und ſie / ſo lange ſie drinnen waͤhren /[vorm] Tode ſicher. Aber jhre Gedancken betrogen ſie / und war jhre Einbildung nicht gewiß / denn die Seulen wurden von Simſon umbgeriſſen / undJud. 16, 30. das Haus fiel jhnen auf den Hals / daß ſie ſterben muſten / wie zu leſen Judic. 16. Viel Menſchen bilden jhnen noch heute ein / wenn ſie Menſchen Worte und Satzungen erkieſet haben / darauf ſie ſich in jhrem Glauben und Geiſtlicher Ritterſchafft verlaſſen / ſo ſtuͤnde jhr Glaube gar feſt / und ſie koͤnten von dem Wege des Lebens nicht irren oder deſſen fehlen, Aber wie ſchaͤndlich werden ſie durch dieſe Gedancken betrogen / wie ver - geblich dienen ſie GOTT mit Annehmung ſolcher Lehren /Matth. 15, 9. die nichts als Menſchen Gebot ſind / wie EHriſtus ſelber ſa - get / Matth. 15.
Wer die Morgenroͤthe und das Liecht des ewigens Le -Eſ. 8, 20 bens haben wil / der muß nach dem Geſetz und Zeugnuͤß einher gehen / ſaget Eſaias c. 8. Das Wort GOttes / in den Schrif - ten der heiligen Propheten und Apoſtel verfaſſet / iſt die einige Seule / nach welcher man ſich im Glauben und Leben zuGal. 6, 16. richten hat. Wie viel nach dieſer[Regel] einher gehen / uͤber die ſey Friedt und Barmhertzigkeit / ſaget unſer Apoſtel Gal 6. Und was drinnen enthalten iſt / das iſt gewißlich war denn es iſt des HErrn Wort / welches die heiligen Menſchen GOt -2. Petr. 1. 23. tes geredet haben / getricben von dem Heiligen Geiſt / 2. Petr. 1. Von welchem unſer warhaftiger JEſus ſaget / Joh. 17. Hei -Joh 17, 17. lige ſie in deiner Warheit / dein Wort iſt die Warheit.
Derhalben ſey es auch
2. Eine43Leich-Predigt.2. Eine annehmens-werthe Seule / ἄξιος ἀπυδοχῆς, wuͤrdig und werth / daß es angenommen werde. Und das ſetzet unſer Heyland als eine Eigenſchafft der wah - ren Chriſten / Luc. 8. Sie nehmens mit freuden an / undLuc. 8, 13. Jacobus erforderts c. 1. nehmet das Wort an mit Sanfft -Jac. 1, 21. muth / das in euch gepflantzet iſt / welches kan eure Seelen ſee - lig machen: Wie die Berrhoenſer geruͤhmet werden / Act. 17. Act. 17, 11.Sie nahmen das Wort auf gantz williglich / und ſageten gleichſam mit Petro / Joh. 6. Das ſind Worte des ewigenJoh. 6, 68. Lebens.
Dieſes erkennet nun ein Geiſtlicher Rittersmann / und haͤlt daſſelbige vor theuer und werth / wenn jhm daſſelbe vor - haͤlt die herꝛlichen Artickel des Glaubens.
Man trauet einem ehrlichen Rittersmanne / auf ſein Wort / wenn er ſonſten allewege warhafftig geweſen: Vielmehr trauet ein wahrer CHriſt GOtte auf ſein Wort / welcher niemahls gelogen hat / Num. 23. und haͤlt vor war / wenn er hoͤret vonNum. 23, 19. der Erloͤſung / daß CHriſtus ſey der einige Mittler und Er - loͤſer der Menſchen / 1. Tim. 2 Der Fuͤrſprecher und Verſoͤh -1 Tim. 2, 5. nung vor der gantzen Welt Suͤnde / 1 Joh. 2. Und daß ein1. Joh. 1, 1, 2. Menſch / wenn er wolle fuͤr GOTT gerecht ſeyn und ſeelig werden / ſolches erlange ohn Verdienſt durch den Glauben an JEſum CHriſtum / wie Paulus lehret / Rom. 3. So blei betRom. 3, v 4. er dabey und haͤlt feſt druͤber / gedenckende: Das iſt gewtß - lich war und ein theuer werthes Wort. c. 4, 16.
Hoͤret er von Vergebung der Suͤnden / daß GOtt wolle die Miſſethat den Bußfertigen vergeben / Jer. 31. UndJer. 31, 34. daß CHriſtus dem[Predig] Ambt die Macht verliehen auf ſeinen Befehl die Suͤnde zu vergeben / Joh. 20. Welchen jhrJoh. 20 23. die Suͤnde erlaſſet / denen ſind Sie erlaſſen / und Matth. 18. Matth. 18, 18.F iiWas44ChriſtlicheWas jhr auf Erden loͤſen werdet / ſoll auch im Himmel loß ſeyn: So haͤlt er ſolches vor gewißlich war.
Hoͤret Er / daß GOtt verheiſſen hat / ſeiner ChriſtenEſ. 65, 24. Gebeth zu erhoͤren / aus dem Eſ. 65. Es ſoll geſchehen / ehe Sie ruffen wil ich antworten / und weil ſie noch reden / wil ich hoͤren: So iſt jhm ſolches allwege ein theuer werthes Wort / dasauf er fuſſet und ſich verlaͤſſet / und ſo fort an.
So halten ſich nun rechte Geiſtliche Ritters-Leute an GOttes Wort.
Wiewol nun in der letzten Grundſuppe der Welt ſolche Chriſtliche und Geiſtliche Ritters Leute faſt ſeltzam werden wollen / da von vielen aus dem Glauben und Religion ein In - tereſſe des zeitlichen Lebens gemacht wird / da ſie / wenn ſie in der Welt den Gewinn zeitlicher Ehre und vermoͤgens erlangen koͤnnen / das theure werthe Wort / und die darinnen enthalte - ne Artickel gerne fahren laſſen und vor die Warheit irꝛthuͤmer Menſchllcher Lehre ergreiffen und ſie bey ſich ſo kraͤftig ſeyn laſſen / daß Sie nicht ſehen wollen das helle Liecht des Evan -2. Cor. 4 4. gelii / 2. Cor. 4 Welche aber wol zu bedencken haben / was der eifrige GOTT ſaget / Hoſ. 4. Du verwirffeſt GOttesHoſ. 4, 6. Wort / darumb wil ich dich auch verwerffen; So koͤnnen und muͤſſen wir doch unſeren Seeligen Herrn von Packiſch nach - ruͤhmen / daß Er in ſeinem erſten Geiſtlichen Adels Schilde die Seule des unbetruͤglichen Wortes GOttes beſtaͤndig ge - fuͤhret. Er hat ſich nach keiner groͤſſern Dignität und Welt - Ehre geluͤſten noch ſich dieſelbige bewegen laſſen / das theure werthe Wort aus den Augen und dem Hertzen zulaſſen. DasPſ. 119, 72. Wort GOttes war jhm lieber / als viel tauſend Stuͤck Gold und Silber / Pſalm. 119. Die Begierde nach ſeinem ewigen Heil und Him̄liſchen Herꝛligkeit ſuchte jhr vergnuͤgen einzigund45Leich-Predigt.und allein in dem geoffenb ahrten und in den Schriften der H. Propheten / Evangeliſten und Apoſteln enthaltenem Worte GOttes.
Wenn Er hoͤrete / wie bald hie einer / bald dort einan - der ſeine Religion veraͤnderte / ſo war ſein Wort: Jch weiß / daß keine Religion mit GOttes wahrem Worte ſo uͤberein - ſtimmet / als die Unſrige / denn wir glaͤuben gewiß recht nach der Schrift durch JEſu CHriſti Verdienſt allein ſeelig zu werden.
Wenn Er nach der Predigt die Abſolution auf die ge - ſprochene Beichte angehoͤret hatte / ſagte Er: Jch erfreut mich daß ich weiß / es ſey war / daß CHriſtus ſeinen Dienern Macht gegeben habe / die Suͤnder von Suͤnden loß zu ſprechen / und troͤſte mich / wenn ichs hoͤre.
Wenn Er betete / hielt Er ſich an GOttes Verheiſ - ſung und ſagte: Jch verlaſſe mich darauf und ſage zu meinem GOTT: Du haſt mir zu geben zugeſaget / was ich in CHri - ſti Nahmen bitte. Du biſt die Warheit / darumb wirſtu mirs nicht verſagen. Und alſo auch in andern.
Wol dem / welcher jhm beſtaͤndig nachfolget / der wird als ein Geiſtlicher Rittersmann dem Koͤnige der Ehren gefal - len / und auch nicht betrogen werden. Es wird von Jhm zu ſagen ſeyn / was CHriſtus ſpricht / Luc. 11. Seelig ſind /Luc. 11, 28. die GOttes Wort hoͤren und bewahren.
DEr II. Schild der Geiſtlichen Ritters-Leute und wahren Chriſten haͤlt in ſich
Ein Crucifix mit dem Beyworte:
Jch glaͤub an JEſum meinen Hort.
Davon ſagt S. Paulus: Das JEſus CHriſtus in die Welt kommen iſt die Suͤnder ſeelig zu machen.
F iijHier46ChriſtlicheHier mahlet uns S. Paulus gleichſam CHriſtum fuͤr Augen / daß wir unſere Hertzen auf Jhn / wie die JſraelitenNum. 21. jhre Augen auf die aufgerichtete eherne Schlange / richten ſol - len / und heiſt uns erkennen.
1. Unſerer Erloͤſung Art und Beſchaffenheit. S. Paulus faſſet viel in wenig Worte zuſam̄en / wenn er ſa - get: JEſus CHriſtus iſt in die Welt kommen. Wei - ſet hiermit.
Wer ſolches Werck verrichtet habe. Es iſt nicht einJud. 3. irꝛdiſcher Heyland / dergleichen GOTT ſeinem Volck erwe - cket / welche dieſelbe von leiblichen Feinden erretten / wie Judic.Matth. 1, 21. 3 zu leſen iſt. Sondern es iſt JEſus CHriſtus / welcher / wie es der Engel erklaͤret / Matth. 1. Sein Volck ſeelig ma - chet von jhren Suͤnden. Welcher kommen iſt zu ſuchen undLuc. 19, 10. ſeelig zu machen / das verlohren iſt / Luc. 19 Welcher CHriſtus heiſſet / anzudeuten / Er ſey nicht von ſich ſelbſt und ungeſendet kommen / ſondern ſein Him̄liſcher Vater habe Jhn geſandt und geſalbet / [Act. 2, 39. c. 4, 27.] daß Er ſich zu[ſei - ner Zeit] vor die Suͤnde der Welt / als der rechte HohePrieſter1. Joh. [2], 2. am Stamme des Creutzes ſelber opfern ſolte / welcher auch wor -1. Tim. 4, 10. den iſt die Verſoͤhnung vor der gantzen Welt Suͤnde / 1. Joh. 2. und der Heyland aller Menſchen / 1. Tim. 4.
Es weiſet auch S. Paulus
Wie Er dieſes Werck verrichtet habe / wenn er ſaget: Er ſey in die Welt kommen / denn hierinnen iſt enthalten alles was JEſus CHriſtus zu Unſerer Erloͤſung verrichtet hat.
Eſ. 9, 6.Umb unſerer Erloͤſung willen iſt Er gebohren / Eſ. 9.
Umb unſere Erloͤſung willen iſt Er gecreutziget: Fuͤr - wahr Er trug unſere Kranckheit und lud auf ſich unſereSchmer -47Leich-Predigt.Schmertzen / Er iſt umb unſer Miſſethat willen verwundet und umb unſer Suͤnde willen zuſchlagen; die Straffe liegt auf Jhm / daß wir Friede haͤtten / und durch ſeine Wunden ſindEſ. 53, 5. wir geheilet / Eſ 53. Er hat unſere Suͤnde ſelbſt geopfert an1 Petr. 2, 24. ſeinem Leibe auf dem Holtz / 1. Petr. 2.
Eben deſſentwegen iſt Er geſtorben: Er iſt fuͤr Un - ſere Suͤnde geſtorben / 1. Cor. 15. Daß Er geſtorben iſt / das1. Cor. 15, 3. iſt Er der Suͤnde geſtorben zu einem mahl / Rom. 6.
Ja eben darumb iſt Er wieder vom Tode aufferſtan -Rom. 6, 10. den / Rom. 4. Er iſt umb unſer Suͤnde willen dahin gege - ben / und umb unſer Gerechtigkeit willen auferwecket. Rom. 4, 25.
Dieſes alles iſt begriffen in dem Woͤrtlein: Jn die Welt kommen; Wie es CHriſtus ſelber erklaͤret und ſolches zu - ſammen faſſet / Matth. 20. Des Menſchen Sohn iſt nichtMatth. 20 kommen / daß Er jhm dienen laſſe / ſondern daß Er diene / und gebe ſein Leben zu einer Erloͤſung fuͤr viele.
Welches nicht nur auf gewiſſe Perſonen zudeuten iſt /Wem zu gut. welche GOTT nach ſeinem ewigen Rathſchluß zur Seligkeit erwehlet gehabt / ſondern auf alle / welches S. Paulus andeu - tet / wenn er ſaget: Die Suͤnder. Soll es den Suͤndern zu gut geſchehen ſeyn / ſo muß es ja auf alle gehen / weil ſieRom. 3, 23 allzumahl Suͤnder ſeyn / Rom. 3. Ach ja: Er iſt fuͤr alle2. Cor. 5, 14. geſtorben / 2. Cor. 5. und iſt die Verſoͤhnung fuͤr der gantzen Welt Suͤnde / 1. Joh. 2. Dannenhero wird Er genennet das1. Joh. 2, 2. Lamm GOttes / welches der Welt Suͤnde traͤgt / Joh. 1. Joh. 1, 29.
Von Julio Cæſare wird in den Hiſtorien erzehlet / daßVid. Mo - narch[.]Her - mann. Fa - bronii p. 1. p. 37. Er nach uͤberwindung Pompeij M. mit deſſelben Soͤhnen Cneo und[Sexto] in Hiſpania wiederumb eine Schlacht ha - ten muͤſſen / in welcher Er in groͤſſerer Gefahr / als ſonſten je - mals geſchwebet / da er geſaget: Er habe ofter umb Lob und Ehr geſtritten / itzund aber umb Heil und Leben.
Die -48ChriſtlicheDieſes kan von unſerm HERRN JEſu CHriſto mit gutem Fug und recht geſaget werden / daß Er nehmlich in ſei - ner Paſſion-Schlacht / darinnen Er den Tod erduldet / vor Unſer Heil und Leben geſtritten habe / welches S. Paulus an - zeiget / wenn er nahmhaftig machet
2. Der Zukunft und Leidens CHriſti Nutz - barkeit: Welche iſt die erworbene Seeligkeit. Denn Er iſt kommen die Suͤnder ſeelig zu machen.
Die Suͤnde bringet allerley verderben zuwege.
Durch die Suͤnde gerathen wir Menſchen in GOttesPſ. 5, 6. Ungnade. Der HERR iſt Feind allen Ubelthaͤtern / Pſalm. 5.
1 Joh. 3, 20.Durch die Suͤnde wird das Hertz verwundet / daß es Uns berdammet / 1. Joh, 3.
Durch die Suͤnde verdienen wir den Fluch des Geſe -Deut. 27, 26. tzes / Deut. 27, Ja durch die Suͤnde fallen wir in die ewige Verdammnuͤß. Denn der Tod iſt der Suͤnden Sold / Rom. 6.
Rom. 6, 23.Aber ſiehe / dieſes uͤbel alles hat CHriſtus JEſus mit ſeinem kommen / das iſt: Leiden und Verdienſt wiederwendet. Welches uns durch das Woͤrtlein / ſelig machen / vorgehalten wird. JEſus CHriſtus iſt Unſer Seligmacher / von wel -Pſ. 126, 3. chem wir ſagen moͤgen aus dem 126. Pſalm. Er hat groſſes an Uns gethan.
Vid. A - lard. Ca - tech. p. 435.Ein groſſes hat Codrus, der Athenienſer Fuͤrſt an ſei - nem Volck und Unterthanenen gethan / in dem er ſich in gerin - ger Kleidung unter die Feinde gewaget und erſchlagen laſſen / da - mit nur ſie erhalten wuͤrden; Aber noch viel ein Groͤſſers hat Unſer JEſus an Uns Menſchen gethan / in dem Er als der Fuͤrſt des Lebens und HERR der Herꝛligkeit in die Weltkom -49Leich-Predigt.kommen / das iſt: Unſer Fleiſch an ſich genommen und ſichPhil. 2, 7. erniedriget hat als ein Knecht / und ſein Leben von ſich ſelberJoh. 10. fuͤr uns gelaſſen hat. Damit / eben damit hat Er uns ſelig gemacht. Nicht nur von leiblicher Noth / ſondern von Geiſt - licher und ewiger Noth hat Er uns geholffen, Jn dem Er uns mit GOTT verſoͤhnet hat / 1. Joh. 2. Wir ſind GOtt1 Joh. 2, 2. verſoͤhnet durch deu Tod ſeines Sohnes / Rom. 5. Rom. 5. 10.
Jn dem Er unſere Schaͤden und Hertzen geheilet hat / Eſ. 53. und unſere Gewiſſen gereiniget von den todten Wercken /Eſ. 53, 5. Hebr. 9. Jn dem Er uns vom Fluch des Geſetzes erloͤſetHebr. 9. 14. und den Seegen Abrahæ bracht hat / Gal. 3.
Ja in dem Er uns die Seeligkeit erworben / Joh. 3,Gal. 3, 3.
O der Herꝛlichen / O der unaußſprechlichen Nutzbar -Joh. 3, 15. keit! Hicher muͤſſen ſich auch nun alle Geiſtliche Edelen / ſo da wollen ſeelig gemacht werden / wenden / in und bey CHriſto JEſu muͤſſen ſie einig und allein die Seeligkeit durch Glauben und Hertzens Zuverſicht ſuchen und ſagen: Jch glaͤub an JEſum meinen Hort.
Es halten zwar leiblicht Ritters Leute jhnen fuͤr eine Schande / wenn ſie ſich vor jemanden entſetzen ſollen. E. G. Goliath war als ein Eiſenfreſſer viel zu trotzig darzu / daß er1, Sam. 17. im geringſten vor einem der ſtaͤrckeſten und Mannlichſten Jſra - eliten / geſchweige denn / vor David / haͤtee erſchrecken ſollen:
Aber wenn wir fuͤr GOttes Gerichte erſcheinen ſollen / wenn wir mit dem groſſen und ſchreckiichen GOtte zu thun haben / muß auch der / ſo ſonſt ein Hertz hat / wie ein Loͤwe / ſich entſetzen / weil er nicht fuͤr Jhm beſtehen kan / Pſalm 130. Pſ. 130, 3.
Darumb ſo muß man es machen / wie David / welcher zu huͤlffe nahm den Nahmen des HERRN / und ſich in ſei -〈…〉〈…〉 s JEſu Blutiges Verdienſt und Wunden einſchlieſſen / ſoGwird50Chriſtlichewird es nicht noth haben / es wird keine Verdamnuͤß zubeſor - gen / ſondern lauter Seeligkeit zu hoffen ſeyn. Denn es iſt nichts verdamliches an denen / die in CHriſto JEſu ſind /Rom. 8, 1. Rom. 8.
Alſo brauchte zu ſeinem Geiſtlichen Ritter-Schilde undRefert ex Selnecc. Pſalm. 51. Troſt Symbolo jener beruͤhmte Mahler zu Nuͤrnberg / Al - bertus Durerus, das Crucifix, in dem er ſich und ſeine Haußfrau knieend unter daſſelbe gemahlet / daß auß der geoͤfne -Heerm. in der Spruch - Poſtill. Dom. Quaſim. p. 471. ten Seite CHriſti zweene Blutſtroͤme auf ſie beyde gefuͤhret wurden.
Ja Ferdirandus I. Glorwuͤrdiſten Andencken ward er - freuet / da man jhn zu verhoͤnen unter ein Crucifix gemahlet hatte / und ſagte: Unter dem Creutz meines HERRN JE - ſu kan mir nicht uͤbel ſeyn.
So muß es ein jeder machen / welcher wil ſelig werden: Er muß ſeine Suͤnden auf den HERRN JEſum werffen / und thun / wie von der Sorge des Menſchen David redet / Pſalm 55. Wirff dein Anliegen auf den HERRN / der wirdPſ. 55, 5. dich verſorgen. Auſſer dieſem HERRN iſt keine Seeligkeit zu ſuchen und zu finden: Denn es iſt nur ein Mittler zwiſchen GOTT und den Menſchen / nehmlich der Menſch CHriſtus JEſus / der ſich ſelbſt gegeben hat fuͤr alle zur Erloͤſung / 1. 1. Tim. 2, 5Tim 2. Es iſt in keinem andern Heyl / iſt auch kein ander Nahme den Menſchen gegeben / darinnen wir ſollen ſelig wer -Act. 4, 12. den / Act. 4.
Auf dieſe weiſe koͤnnen wir auch mit Warheit unſern ſeeligen Herrn von Packiſch unter die Geiſtlich-Edelen zehlen / welcher in ſeinem Geiſtlichen Wapen und Schilde das Crucifix, und im Hertzen den gecreutzigten HERRN JE - ſum CHriſtum gefuͤhret. Er hat im Gedaͤchtnuͤß behaltenJE -51Leich-Predigt.JEſum CHriſtum / 2 Tim. 2. Sich ſeiner Geburt / Creu -2. Tim. 2, 8. tzigung / Todes Aufferſtehung ꝛc. gefreuet / und ſtandhaftig ge - glaͤubet / daß Er gewiß durch das Verdienſt JEſu CHriſti / und durch daſſelbe allein / wuͤrde ſelig werden. Gewiß wird Er nicht unrecht geglaͤubet haben. Wol Jhm.
O wol iſt hie geweſen / Welcher wie Simeon entſchlaͤft / Sein Suͤnden erkennt / CHriſtum ergreift: So muß man ſelig werden.
DEr III. Schild Geiſtlicher Ritters-Leute und wah - rer Chriſten haͤlt in ſich
Ein duppeltes Hertz mit der Beyſchr[i]fft:
Jch traue GOttes Barmhertzig - keit.
Dieſes mahlet der Apoſtel in ſeinen Schild mit dieſen Worten: Mir iſt Barmhertzigkeit wiederfahren / der ich unter den Suͤndern der Fuͤrnehmſte bin / daß an mir fuͤrnehmlich JEſus CHriſtus erzeigete alle Ge - dult / zum Exempel denen / die an Jhn glaͤuben ſol - ten. Hiermit deutet er an: Er habe erfahren / wie das Hertz GOttes gegen jhm geſinnet geweſen / nehmlich: Er ha - be jhn in ſeinen Suͤnden nicht verſtoſſen / ſondern aus Barm - hertzigkeit jhn angenommen. JEſus CHriſtus habe Gedult mit jhm gehabt da er doch / als der Fuͤrnehmſte unter den Suͤndern / Urſach genug gegeben / daß[er ihn] verderbet[haͤtte] / und habe jhn biß zu gelegener Zeit ausraſen laſſen. Da er / Pau - lus den Tod der Chriſten und der Kirchen CHriſti / zerſtoͤ - rung geſuchet / habe CHriſtus jhn zum ewigen Leben geſuchet /G ijund52Chriſtlicheund durch ſonderliche Art auf dem Wege bekehret. O der groſſen Barmhertzigkeit!
Und[be]ſtellet ſich der Apoſtel allen armen Suͤndern zum Exempel fuͤr daß Sie ſich an jhm ſpiegeln / im Glauben ſtaͤr - cken und nicht zweiffeln ſollen / GOTT werde auch Sie zu Gnaden annehmen.
Ut medicus, domum peſte infectam ingrediens, deſperatiſſimum primum ſanat, ut cæteri bono animo ſint: Si ille convaleſcit, ſe etiam convalituros. Wie ein Artzt / welcher in ein angeſtecktes Peſt-Haus kombt / den allerkraͤnckeſten am erſten heilet / damit die andern getroſt ſern und dencken: Wenn dieſer todkrancke geſund worden / ſo werden Sie auch wol geſund werden / ſagt hieruͤber Theodoretus.
Und wir haben demnach das Hertz GOttes gegen die Suͤnder zu erkennen / wenn wir erwegen.
1. Der Barmhertzigkeit Erweiſung. Wie die verdienende Urſach unſers Heils und Seeligkeit iſt CHriſti Blutiges Verdienſt, alſo iſt die mittheilende Urſach die Goͤtt - liche Barmhertzigkeit. GOTT der da reich iſt von Barm -Eph. 2, 4. hertzigkeit / Eph. 2. hat eine hertzliche Barmhertzigkeit / Luc. 1.Luc. 1, 78. σϖλάγχνα ἐΛέομς, es gehet jhm ſein Erbarmen von Hertzen /Jer. 31, 20. ſein Hertz bricht jhm / wie Er redet / Jer. 31. nach den Grund - Text das inwendige des Hertzens beweget ſich auß Liebe / wie1. Reg. 3, 1. Reg. 3. das Muͤtterliche Hertz gegen dem Kinde entbrandte / daß Sie es nicht wolte theilen laſſen. Denn wir ſind alle GOt - tes Kinder wegen der Schoͤpfung / ſind wir jhm je gleich unge - horſam / ſo wil Er doch / daß wir wieder kehren ſollen / und wenn wir durch ernſte Buſſe wiederkommen / ſo nimmt Er uns wieder an / wie das Beyſpiel und Exempel des verlohrnenLuc. 15, 20. Sohnes weiſet / Luc. 15. Er wil den wiederkehrenden Barm -her -53Leich-Predigt.hertzigkeit beweiſen / wie Er verſpricht Jer. 3 Kehre wiederJer. 3, 12. du abtruͤnniges Jſrael / ſo wil ich mein Antlitz nicht gegen euch verſtellen: Denn ich bin Barmhertzig / ſpricht der HERR / und wil nicht ewiglich zuͤrnen
Das preiſet S. Paulus / das es jhm wiederfahren. GOTT hat zwar Paulo was ſonderliches erwieſen / in dem jhn ploͤtzlich ein Liecht umbleuchtet hat / Act. [U]ns leuchtetAct. 9, 3. das Wort / wenn wir uns durch daſſelbe[[erweichen]]laſſen / daß wir uns als arme Suͤnder erkennen / und umb Barmhertzig - keit bitten / ſo moͤgen wir uns ſicherlich verlaſſen / daß auch uns Barmhertzigkeit wiederfahre. Deſſen verſichert David Pſ. 103. Pſ. 103, 8.Barmhertzig und Gnaͤdig iſt der HERR / geduldig und von groſſer Guͤtte. Und S. Paulus Rom. 5. Wo die Suͤn -Rom. 5, 20. de maͤchtig iſt / da iſt GOttes Gnade viel maͤchtiger worden. Er iſt der Vater der Barmhertzigkeit / 2 Cor. 1. Und alſo iſt2. Cor. 1, 3. das Hertz des groſſen GOttes richtig gegen die armen Suͤnder mit ſeiner Barmhertzigkeit erweiſung.
Es muß aber auch auf des Menſchen Seite das Hertz richtig ſeyn.
2. Jn der Barmhertzigkeit Ergreiffung. Ein ſolch Hertz hat nun S. Paulus gehabt / welches er mit dem Woͤrtlein MJR andeutet. Alſo ſtehet einen jeden Geiſt - lich von GOTT geadelten und wahren Chriſten zu / GOttes Verheiſſungen auf ſich zu ziehen: Luth, Tom. V. Witteb. fol 2146Germ. ſchreibet nachdencklich: Jch habe oft geſaget: daß ei - ner / der wil ſeelig / werden, ſoll alſo geſinnet ſeyn / als ſey ſonſt kein Menſch auf Erden / denn er allein / daß aller Troſt und Zuſagung GOttes hin und wieder in der H. Schrift jhn al - lein angehe / ſey auch umb ſeinet willen geſchrieben allein. Das iſt das Glaubens-Woͤrtelein / daß man ſage MJR / und ausG iijder54ChriſtlicheGal. 2, 20.der Epiſtel an die Galater c. 2. Der Sohn GOttes hat Mich geliebet und ſich fuͤr Mich dargegeben.
So fuͤhret demnach dieſes duppelte Hertz ein Geiftlicher Rittersmann in ſelnem Geiſtlichen Schilde / daß Er ſich ver - laͤſt und traut auf GOttes Barmhertzigkeit.
Es thut zwar Weltlichen Ritters Leuten weh / wenn ſie eines andern Gnade leben und jemanden umb Barmhertzigkeit anflehen ſollen: Es iſt jhnen am liebſten / wenn ſie jhnen ſelbſt helffen koͤnnen. Aber Geiſtlichen Ritters Leuten thuts wol / und ſie finden ſonſt keine Vergnuͤgung / als wenn ſie der Gna - de und Barmhertzigkeit GOttes verſichert ſind.
S. Paulus hatte keine rechte Ergetzung / da er noch in ſei - nen groſſen Suͤnden ſtackte / da er / wie es Chryſoſtomus ausge - leget hat: Juſtitiam ex Lege præferebat Juſtitiæ ex gra - tia datæ, die Gerechtigkeit aus dem Geſetz der Gerechtigkeit aus Gnaden gegeben vorzog / deſſentwegen er ſich ſelbſt den groͤſten Suͤnder nennete: Aber da er barmhertzigkeit erlangetPhil. 3. hatte / freuete er ſich derſelben uͤber alle maſſe / daß er alle ſeine Werck / nach dem Geſetz gethan / fuͤr Koth achtete Phil. 3. So kan die Barmhertzigkeit GOttes und die Gerechtigkeit des Glaubens die rechte erquickung geben.
Und dieſes Hertz hat auch unſer Seeliger Lehns-Herr in ſeinem Geiſtlichen Wapen gefuͤhret. Er hat mit glaͤubi - gem Hertzen GOttes Barmhertzige Vater Hertz ergriffen / und ſich feſt dran gehalten: Mir iſt Barmhertzigkeit wieder - fahren. Er wuͤſte / ja gab ſich gerne / auch wol mit Thraͤnen ſchuldig / daß er als ein gebrechlicher Menſch und ſchwaches Ge - faͤſſe der Barmhertzigkeit GOttes von noͤthen hatte / wit er ſich denn mitte unter die vornehmſten Suͤnder rechnete. Er wuſte wol / daß er auf kein Werck vor ſeinem GOTT zutrotzen55Leich-Predigt.trotzen hatte / und daß er / als ein ſchuldiger Knecht / noch lan - ge nicht gethan / was jhm befohlen / Luc. 17. Darumb ach -Luc. 17, 10. tete er auch / mit S. Paulo / alles vor Koth. Aber die Barmhertzigkeit GOttes wuſte er durch GOttes Gnade mit feſtem Glauden zu ergreiffen / und ſeinen GOTT und JE - ſum nicht zu laſſen / Gen. 32. Wol jhm. Dadurch hat erGen. 32, 26. ſich als einen rechten Vaſallen CHriſti und Geiſtlichen Rit - tersmann erwieſen.
Wollen auch wir Geiſtlich geadelt ſeyn und bleiben / ſo ſtehet uns zu in ſeine Fußſtapfen zu treten und mit jhm aus S. Paulo zu erkennen / daß unſer Heil und Seeligkeit von der Barmhertzigkeit GOttes herruͤhret: Nicht umb der Wercke willen der Gerechtigkeit die mir gethan hatten / ſondern nach ſeiner Barmhertzigkeit macht uns GOTT unſer Heyland ſe - lig / Tit. 3.
Findet gleich GOTT an uns viel / darumb Er uns ver -Tit. 3, 5. dammen moͤchte / ſo findet Er doch in ſeinem Hertzen viel er - barmen / daher Er uns ſelig machet.
Scheinets auch gleich bißweilen im Creutz und zur Zeit der Anfechtung / als haͤtte GOTT ſeine Barmhertzigkeit vor Zorn verſchloſſen / aus dem 77. Pſalm / und haͤlt ſich hart Eſ. Pſ. 77, 10.64. So laͤſt doch ein Geiſtlicher Rittersmann ſich nicht ab -Eſ. 46, 15. ſchrecken / er haͤlt feſt und dencket an GOttes Verheiſſung / Eſ. Eſ. 54, 7.54. Jch habe dich einen kleinen Augenblick verlaſſen / aber mit groſſer Barmhertzigkeit wil ich dich wieder ſamlen. Biß ſich GOTT endlich offenhertzig ſpuͤren laͤſſet / daß erfreudig mit Paulo ſage: Mir iſt Barmhertzigkeit wiederfahren.
Er huͤttet ſich auch / daß er nicht freventlich der Barm - hertzigkeit GOttes zur Suͤnde mißbrauche mit den Welt Kin - dern / welche zu ſagen pflegen aus dem 5. cap. Syrachs: GOttiſt56ChriſtlicheSyr. 5, 6.iſt ſehr Barmhertzig / Er wird mich nicht ſtraffen / ich ſuͤndi - ge wie viel ich wil; ſondern bedencket / die Gnade GOttes zuͤchtige uns / daß wir ſollen verlaͤugnen das ungoͤttliche Weſen und die Weltlichen Luͤſte / und zuͤchtig / gerecht und GottſeligTit. 2, 12. leben in dieſer Welt / Tit. 2. Welches alles unſer ſeliger Herr von Packiſch / ſo viel moͤglich / in acht genommen. Geſchach etwas dawieder aus Menſchlicher Schwachheit / wie bald be - reuete ers und ergreiff ſeinen Geiſtlichen Schild und die Barm - hertzigkeit GOttes / dabey Er ſich wieder aufrichten kunte.
JM IV. Schilde fuͤhret ein Geiſtlich geadelter Ei - nen Ancker und guͤldene Crone mit der Bey - ſchrifft:
Jch freu mich auf die Seligkeit.
Darauf hat der Apoſtel ſein gantzes datum und verlan - gen gerichtet / das war der Zweck / dazu er auf die erlangete Barmhertzigkeit zu gelangen hoffetet. Denn wenn erſaget: Er ſey ein Exempel der Gedult und Barmhertzigkeit GOt - tes und ſeines Heylandes JEſu CHriſti / nach welchem ſich alle Menſchen richten und glaͤuben ſolten / daß ſie auch wuͤrden durch GOttes Gnade in CHriſto ſelig werden / ſo verſichert er ſich traun vor ſeine Perſon / daß es jhm nicht fehlen werde / ſondern er werde gewiß das Ende des Glaubens / der Seclen1. Petr. 1, 9. Seeligkeit davon dringen / wie Petrus redet / 1. Ep. 1. DaraufPhil. 1, 12. freuet er ſich und begehret aufgeloͤſet zu ſeyn / Phil. 1.
Daß Er nun auch andern glaͤubigen Freude und Begier - de darnach erwecke / ſo beſchreibet er die Seeligkeit / daß er - nennet
1. Ein57Leich-Predigt.1. Ein Leben. Jn dieſer Welt goͤnnet uns GOtt zwer auch aus Gnaden ein Leben / daß wir mit Hiob erkennen muͤſſen / c. 10. Leben und Woltaht haſtu an mir gethan / undHiob. 10. 12. vein[Aufsehen] bewahret meinen Odem. Und mit Syrach im 50. cap. Jhn preiſen / daß Er uns von Mutter Leibe an le -Syr. 50, 24. bendig erhalte: Wir muͤſſen GOTT zuſchreiben / daß wir leben / weben und ſind / Act. 17 Aber mit dieſem Leben / da -Act. 17, 28. von der Apoſtel handelt / iſt das zeitliche Leben nicht zuverglei - chen / als in welchem vielfaltiges Ungluͤck und Muͤhſeligkeit / der Lebenden Gefaͤrte iſt. Wenn das Leben koͤſtlich iſt / ſo iſts Maͤhe und Arbeit / Pſalm 90. Es iſt darinnen ſtete FurchtPſ. 90, 10. des Todes und endlich der Tod ſelbſt / Syr. 40. Syr. 40, 1.
Vitæ hujus principium mortis eſt Exordium Auguſtinus.
Denn in dieſem Leben / davon unſer Text / wird keinApoc. 31, 4. Tod / noch Leid / noch Geſchrey noch Schmertzen mehr ſeyn / Apoc 21. Es wird ein rechtes Leben ſeyn / von welchemJoh. 10. 11. CHriſtus ſaget / Joh. 10. Jch bin kommen / daß Sie das Leben und volle Gnuͤge haben.
2. Ein ewiges Leben. Das iſt der Seelen Se - ligkeit / das unbefleckte Erbe / das behalten wird im Himmel /1. Petr. 1, 4. 1. Petr. 1. Das iſt das koͤſtliche Kleinod / auf welches S.1 Cor. 9. 24. 16. Paulus ſeinen Lauff zugerichtet hat / 1. Cor. 9. Die ſchoͤne Crone / Sap 5. Die Crone der Gerechtigkeit / 2. Tim. 4. Die Crone des Lebens / Apoc. 2. Darauf hat auch S. Pau -Sap. 5, 17. lus Timotheum zuunleserliche handschriftliche Ergänzung2 richten und ſich zu freuen aufgemuntert / 1. 2. Tim. 4, 8.Tim. 6. Ergreiff das ewige Leben / dazu du auch beruffen biſt /Apoc. 2, 10. und alle / ſo jhnen einen gutten Grund im Glauben und Gott - ſeligkeit geleget haben / verſichert / v. 19.
Hierzu aber iſt noͤthig glaͤubiges und beſtaͤndiges Ver -1. Tim. 6, v. 19.Htrau -58Chriſtlichetrauen / davon der Apoſtel ſaget: Die an Jhn glaͤuben zum ewigen Leben / der Ancker des Vertrauens und beſtaͤndigen Hoffnung muſſ auf den Felß des Heils und auf Sein und desJoh. 3, 16. Him̃liſchen Vaters Hertz geworffen ſeyn / wenn man wil das ewige Leben erhalten / nach dem 3. Cap. Joh.
Wer alſo thut / der wird wol als ein Geiſtlich geadelter von GOTT angenommen werden / und zur Him̃liſchen Herꝛ - ligkeit durchdringen.
Keyſer und Koͤnige begnaden die tapfern Ritters Leute mit liegenden Gruͤnden und andern Begnadungen / beſſern jhnenGen. 41. die Wapen und erheben Sie zu Ehren / wie dem Joſeph von Pharao wiederfahren / Gen. 41. Aber dieſe Begnadigung des Barmhertzigen GOttes / derer ſich alle Glaͤubige zu verſichern haben / iſt hoͤher zuſchaͤtzen: Denn jene ſind vergaͤnglich / dieſe aber Unvergaͤnglich: Jene ſind irꝛdiſch / dieſe Him̃liſch. Das Wapen wird dorte den Glaͤubigen gebeſſert werden / denn was Sie hier im Glauben gehoffet das werden Sie dort im Schau - en beſitzen: Darauf Sie ſich mit der Kirchen GOttes freuen und ſagen:
Und nach dieſem Leben / nach dieſer herꝛlichen Crone hat auch unſer Seeliger Herr von Packiſch ſich in dieſem Leben geſehnet: Darauf hat Er ſich gefreuet. Wenn Er bey ſeiner langwierigen Beſchwerung vom ſterben redete / ſo redete Er auch zugleich von einem beſſeren und ewigen Leben / und[glau]bete feſtiglich durch JEſu CHriſti Verdienſt in daſſelbi -ge59Leich-Predigt.ge zugelangen. Der Ancker ſeines Vertrauens und Hoffnung ließ den Felß des Heyls / Seinen JESUM / niemals fahren / und war getreu biß an den Tod / darumb iſt auch Sein JESUS Jhm getreu verblieben / und hat Jhn am Him - melfahrts Feſte zu Sich hernach in den Himmel geholet und ins ewige Leben aufgenommen. Was ſolte Er nu mehr ver - langen? Weil Er hat das Leben und volle Gnuͤge.
Wol uns allen / wenn wir uns ſeinem und des Apoſtels Exempel befleiſſigen dieſe vier Geiſtliche Adels Schilde uns zu wege zu bringen und beſtaͤndig zu fuͤhren / ſo werden wir / ob wir gleich vor der Welt nicht Edel ſind / doch vor GOTT hoch geadelt ſeyn und zum ewigen Leben erhoben werden. Denn darauf moͤgen wir ſicher fuſſen.
OB ein Menſch vor recht gluͤckſelig zu ſchaͤtzen ſey / wird vornehmlich aus dreyerley Stuͤ - cken geurtheilet / aus ſeiner Geburth / aus ſeinem Leben und aus ſeinem Sterben. Denn wie eine vornehme Geburth ohne drauf-folgendes wolanſtaͤndige Leben zu lauter Straff und Schandmahl wird / alſo wird auch das gluͤckſeligſte Leben zu nichts als Verdamnuͤß und Hertzeleid ohn einen ſeligen Tod. Hingegen aber / wo in unverruͤckter zuſammenſtimmung auf ein ander folget wol gebohren / wol gelebet / wol geſtorben / da ſteiget man auf den hoͤchſten Gipfel zeitlicher und ewiger Gluͤckſeligkeit.
Und dieſes werden wir wol auch mit Beſtand der War - heit von Dem Hoch-Wol-Edelgebohrnen und Geſtren - gen Herrn / Herrn Hanß Siegmund von Feſtenberg Packiſch genandt / Herrn auf Wieſenthal / Frieders - dorff / Ludwigs - und Johns-dorff / Gießhuͤbel Vo - gelsdorf und Neu-Warnsdorff / ſagen und ruͤhmen koͤn - nen. Denn ſehen wir anfangs an ſeine Geburth / ſo iſt ſelbi - ge ja voller Glantz und Anſehens / und hat der Feſtenberg-Pa - ckiſche Nahme nicht allein in Schleſien / allwo Er nun uͤber die 400. Jahr floriret / durch treue Herren - und Landes-Dien - ſte / ſondern auch laͤngſt vorhero〈…〉〈…〉 unter der Frey-Reichs - Edelgebohrnen Franckiſchen Ritterſchafft / woher Er ſeinen Ur - ſprung hat / und bey andern Laͤndern und Koͤnigreichen ſich der - maſſen bekand gemacht / daß es gantz uͤberfluͤſſig ſeyn wuͤrde durch weitleuftige Ausfuͤhrung jhm etwas zuzuſetzen. Und von ſolchem wie auch der andern Hoch-Adelichen Ahnen unſterb -lichem61PERSONALIA. lichem Ruhme hat nun unſer Herr von Packiſch Hæredi - tario Jure bald bey ſeiner Geburth participiret.
Denn / da iſt Sein Herr Vater geweſen / der Hoch-Wohl-Edelgebohrne Herr / Herr Heinrich von Feſtenberg Packiſch genandt auf Wolfshain / Liebi - chen und Kreibau.
Seines Herrn Vatern Frau Mutter war eine gebohrne Rottkirchin / aus dem Hauſe Jaͤſchkendorf im Liegniſchen Fuͤrſtenthum.
Seines Herrn Vatern Herrn Vatern Frau Mutter eine Biebranin / aus dem Hauſe Wolfshain im Jauriſchen Fuͤrſtenthum.
Seines Herrn Vatern Frau Mutter Mutter eine Arleb〈…〉〈…〉 n Magnuſſin genandt / außm Hauſe Kal - ten Waſſer im Liegniſchen Fuͤrſtenthum.
Seine Frau Mutter iſt geweſen die Hoch-Wol - Edelgebohrne Hoch-Tugendreiche Frau / Frau Anna Maria Packiſchin gebohrne von Zetritzin / aus dem Hauſe Lortzendorff / im Cantiſchen Weichbilde.
Seiner Frau Mutter Mutter eine Schweini - chin / aus dem Hauſe Wuͤllſchuͤtz im Jauriſchen Fuͤr - ſtenthum.
Seiner Frau Mutter Herrn Vatern Frau Mutter eine Zedlitzin / aus dem Hauſe Neu-Kirch im Jauriſchen Fuͤrſtenthum.
Seiner Fran Mutter Mutter Mutter eine Ho - bergin aus dem Hauſe Guttmansdorff im Schweid - nitſchen Fuͤrſtenthum.
Aus dieſen Vornehmen Geſchlechtern iſt Er Anno 1605. den 23. Maij zu Wolfshain an dieſe Welt gebohren undH iijbald62PERSONALIA. bald darauf zur H. Tauffe befoͤrdert worden / allwo Er den Nahmen Hanß Siegmund uͤberkommen.
Wie nun die Hoch-Adelichen Eltern bald anfangs al - lerhand Merckzeichen einer gutten Neigung an Jhm verſpuͤret / und aus denen noch zarten Augen bereit die Funck en einer Ade - lichen Begierde hervorleuchten geſchen: Alſo haben Sie ſelbi - ge durch Sorgfaͤltige Aufferziehung nach Art treuer Eltern beſtens zu unterhalten ſich bemuͤhet / biß nach Goͤttlicher Di - ſpoſition, Anno 1614. den 29. Januarii der Herr Vater / und wenig Jahre hernach auch die Frau Mutter / durch den zeitlichen Tod ſelig abgefordert / und alſo jhr Vorhaben weiter fortzuſetzen verhindert worden. Ob nun wol unſer Herr von Packiſch bey Abſterben Seines Herrn Vaters noch nicht vor voll 9. Jahr geweſen / ſo iſt dennoch nicht hierdurch das Feuer Adelicher Inclination bey jhm ver - loſchen / ſondern hat in dem noch jungen Hertzen ſich gluͤcklich conſerviret, biß es endlich bey zunehmenden Jahren je mehr und mehr herfuͤrgebrochen und zu allem Standes-maͤſſigen Beginnen inn - und auß-erhalb des Landes jhn kraͤftig angetrie - ben. Welchem denn die vor dem Hochloͤbl. Koͤnigl. Ambte wolverordnete Herren Vormuͤnden / als (titul) Herr Hans von Zedlitz / auf Wieſenthal und Ludwigsdorff / Ober Rechtſi - tzer und Landes Elteſter der F. F. Schweidnitz und Jauer / und (titul) Herr George von Feſtenberg Packiſch genandt / auf Kreiba ꝛc. alles Fleiſſes zu Huͤlffe kommen ſind / und weil Sie wolverſtanden / daß die Schulen die beſte Gaͤrte vor derglei - chem Edle Pflantzen ſind / welche oft auf eignen Boden ohne wartung verwildern / als’haben Sie dieſes Jhr anvertrautes Muͤndlein noch ſelbiges Jahr nach des Herrn Vatern Tod umb Michaelis in das damahls beruͤhmte Buntzlauiſcht Gy -mna -63PERSONALIA. mnaſium, worinnen ſich ſelbiger Zeit viel vom Adel befun - den / gethan und in des Con-Rector[is]Herrn Chriſtoph Buch - waͤlders Koſt / Herrn Valentin Saͤnftlebens aber / als Re - ctoris, privat-Inſpection gegeben. Allwo denn unſer Herr von Packiſch ſeines Studirens in die 6. Jahr lang abge - wartet / biß Anno 1620. da meiſtens ſeiner Cameraden von den Jhrigen abgefodert und an andere Orthe befoͤdert worden / Er auch aus Begierde was mehres zu ſehen und allerhand A - delichen Exercitia zu lernen bey Seinen Hrn. Hrn. Vor - muͤnden umb weitere verſchickung angehalten. Worauf Sie Jhn / weil der Liegniſche Hoff dazu mahl einer von den re[g]lir - teſten in Deutſchland geweſen / durch befoͤrderung (titul) Herrn George von Schleuſſers / auf Steinitz und Neudorf / damah - ligen Fuͤrſtl. Raths und Hoff-Marſchallens zur auffwartung Jhrer Faͤrſtl. Gnaden Hertzog George Rudolphs Chriſtmil - deſten Audenckens gebracht / worinnen Er auch ein Jahrlang biß Anno 1621. verharret. Nach dem aber nach Jhrer Fuͤrſtl. Gnaden Hochfuͤrſtl. Gemahlin Begraͤbnuͤß die Hoffhaltung in etwas eingezogen worden / iſt Er nebenſt andern Seinen Cameraden von Jhrer Fuͤrſtl. Gnaden licentiret und an Graff Wolf von Mannsfeld Churfl. Durchl. zu Sachſen Ge - neral recommandiret / auch von dannen nach kurtzer Zeit an den Biſchofl. Halliſchen Hoff befoͤrdert worden. Weil aber die Hoffhaltung zuvor ziemlich erfuͤllet geweſen und gleich des Biſchoffl. Herrn Haubtmanns Sohn Herr von Rochau aus Franckreich und Jtalien kommen / und ſich nach dem Saͤchſi - ſchen Brandeburgiſchen und andern vornehmen Hoͤfen und Oerthern in Deutſchland begeben wollen / iſt Er von Jhr Durchl. dem Biſchoffe dem Herrn von Rochau’ / ſo hernach unter Jhr Churfl. Durchl. zu Brandenburg General Wacht -meiſter64PERSONALIA. meiſter geweſen / zugegeben worden / ſolche Reiſen mit Jhm zu thun. Jſt alſo in die 3. Jahr lang umb Jhn geweſen / und hat die gantze Zeit uͤber / welche Er bey Hofe zugebracht / nicht / wie viele / in Zaͤrtligkeit und allerhand Wolluͤſten / ſondern viel mehr bey erlernung guter Sitten und Rittermaͤſſigen Ubungen ſein Gemuͤthe guttes und boͤſes mit gleicher Standhaftigkeit zu ertragen und ſich in alles weißlich zu ſchicken angeweh - net. Nach dieſem als Anno 1626. das Chur Brandebur - giſche Fraͤulein dem Fuͤrſten aus Siebenbuͤrgen Betlehem Ga - bor vermaͤhlet worden / iſt Er nebenſt vielen Cavallieren mit dem Grafen von Schwartzenberg / als ChurBrandenburgi - ſchen Abgeſandten / mit nacher Ungarn und Siebenbuͤrgen derreiſet / nach gehaltenem Beylager aber wiederumb mit obge - dachtem Grafen von Schwartzenberg an den Brandenburgi - ſchen Hoff / und von dar an den Weimariſchen / zu ruͤck kom - men. Weiln auch unſer Herr von Packiſch mit dem von ſeinen Vorfahren angeerbten Lobe nicht vergnuͤget / ſondern durch Tapfferkeit zugleich eignes zu erwerben begierig geweſen / ſo hat Er auch im Kriege ſich verſuchen wollen / und anfangs als Jhr Churfl. Durchl. zu Brandenburg geworben und die Voͤlcker nacher Preuſſen gefuͤhret worden / unter damahls Rittmeiſter Herrn von Rochau Dienſt: angenommen / nach - dem aber dieſer abgedancket worden und Jhr Koͤnigl. Maͤjeſt. aus Schweden mit ſeiner Armee in Preuſſen ankommen und wieder Koͤnigl. Maͤjeſt. in Pohlen Krieg gefuͤhret / ſich zu dem Oberſten Kaltenbach begeben / auch unter Seiner Com - pagnie das Cornet mit Ehren gefuͤhret. Hierauf / als das Regiment ordentlich abgedancket worden; und Er vernommen / daß Sein geliebeer Bruder im Lande Hollſtein Todes verbli - chen / iſt Er Anno 1628. den 21. Januar[ii], nachdem Er bißins65PERSONALIA. ins 8te Jahr in Fuͤrſtl. Hoͤfen und Krieges Beſtallungen ſich befunden / wiederumb ins Land kommen / der Intention nach empfangener Vormuͤndſchaffts Reittung und gemachter Richtigkeit ſeine Krieges Dienſte zu continuiren. Demnach Er aber Sein Vorhaben nicht ſo ſchleunig ins Werck ſetzen koͤnnen / und ſich abermahls eine Gelegenheit / etwas zu ſehen / ereignet / in dem Jhr Gnaden Herr Graff von Dohnau von Jhr Keyſerl. Majeſt als Plenipotentarius zwiſchen Jhrer Keyſerl. Majeſt. und denen Nordiſchen Koͤnigen Friede zu tra - ctiren nach Dantzig / wohin ſich auch anderer Frembden Po - tentaten Geſandten eingefund[e]n / Anno 1630. abgeſchicket worden / als hat Er ſelbiges Jahr Jhr Gnaden dem Herrn von Dohnau nebenſt andern Cavallieren aufgewartet; Und nachdem die Reiſe unverrichteter Sachen vollendet / ſich fol - gendes Jahr / als Anno 1631. wiederumb nach Hauſe bege - ben / auf erſuchen ſeines Herrn Vormuͤnden Herrn Conrad von Zedlitz ſich zu Neukirch aufgehalten / und in den ſchweren Krieges Leuften ermeld〈…〉〈…〉 m Herrn von Zedlitz / bey ſeinem hohen[Alter] die Unterthanen beſchuͤtzen und conſervrren zu helffen ſich angelegen gehalten. Hernach aber / als Anno 36. hat Er die verlangte Reitung von Seinen Hrn. Hrn. Vormuͤn - den erhaben / und nachdem durch gutter Leuthe Vermittelung es dahin verglichen worden / daß Er zu ſeiner Contentirung das Gutt Wieſenthal und Ludwigsdorf an ſich erkauft / iſt Er Anno 36. den 17. Novembr. daſelbſt im Nahmen GOttes eingezogen / und hat der Regierung der Unterhaner und ſeines Hauſes ſich Loͤblichſt angemaſſet. Hierzu nun wolte Jhm eine Getreue Gehuͤlffin und Ehegenoſſin von noͤthen ſeyn / wel - che Jhm auch der Allerhoͤchſte / ſo uͤberall treulich vor Jhn ge - ſorget / in der Perſon der Hoch-Wol-Edelgebohrnen Hoch -JTu -66PERSONALIA. Tugendreichen Jungfrauen Anna Helena gebohrner Schwei - nitzin / (titul) Herrn Hanß von Schweinitz / auf Simßdorf Kauder / Ertzhertzogl. und Fuͤrſtl. Liegniſchen Raths nachgelaſſe - nen Jungfrau Tochter nach Wuntſch gewehret / mit der Er Anno 37. den 21. Maij (war der Tag Himmelfarth) ſich ehlich verlobet / und eodem Anno den 16. Julii in ſeiner Be - hauſung zu Wieſenthal voͤlliges Beylager gehalten. Hier zog nun alſo bald zu gleich mit ein / was einen dergeſtalt wol angefangenen Ehſtand / auch mitten unter allen zuſtoſſenden Be - ſchwerligkeiten / gluͤckſelig und geſegnet machen kan. Denn es iſt genugſam bekand / wie ſelbiger Zeit der ſchaͤdliche Krieg und die demſelben anhangende Land Verwuͤſtungen dem lieben Va - terlande und einem jedweden en particulier zu geſetzet. Hier unter erwieſe unſer Herr von Packiſch ſeine von Jugend auf excolirte Standhaftigkeit / und daß / wenn zarte und in weichen Bodem aufgewachſene Baͤume nichts als linde Weſten vertra - gen koͤnnen / die auf hohen und Felſichen Orthen gegruͤndete auch des ſtuͤrmenden Nordens gewohnet ſind. Geſtaltſam nicht allein ſeine Unterthanen / ſondern auch benachtbarte unter den groͤſten Gefaͤhrligkeiten allen muͤglichen Schutz und Auffent - halt bey Jhm gefunden. Und weiln dieſe treu-vereignigte Hertzen bey jeden Begebenheiten einander die Huͤlfreiche Hand darboten / kunte das Feuer der Ehlichen Liebe dergleichen und alles andere Antimonium der vielen wiederwertigkeiten in ei - ne Heilſame Artzney verwandeln und zum beſten anwenden / die allgemeine Krieges Unruhe aber nicht den unverbruͤchlichen Frie - den jhrer treuen Gemuͤtter im wenigſten turbiren, welcher der - maſſen feſte gegruͤndet war / daß / wie der Seel. Herr oft ſelber trwehnet / Sie in Jhrem biß 35. Jaͤhrigen Ehſtande nicht eine Stunde lang Zorn gehalten / ſondern es mit Jhnen je Laͤngerje67PERSONALIA. je Lieber wohl geheiſſen. Und iſt bekand / mit was Hertzem - pfindlichem Trauren Er Seinem innig geliebteſten Eh-Scha - tze erſt vor 3. Viertel Jahren das Geleite zu der erwehleten Ruh-Staͤtte gegeben. Dahero denn der Allerhoͤchſte eine ſo liebreiche Ehe mit mildem Seegen uͤberſchuͤttet / und Sie durch Schenckung 13. Liebes-Pfaͤnder fruchtbar ſeyn laſſen wollen / von welchen aber der fruͤhzeitige Tod nicht mehr als 2. Toͤch - ter uͤbrig gelaſſen / deren eine an (titul) Herrn Hanß Chri - ſtoph von Schweinitz und Crain / auf Wieſenthal und Ru - delsdorf verheirathet / und beyde nebenſt itzt gedachtem Herrn Eydam den Verluſt Jhres Hertzgeliebteſten Herrn Vaters de - ſto ſchmertzlicher beklagen / je vortraͤglicher Sie ſeiner biß ans Ende treuen und mehr als Vaͤterlichen Vorſorge genoſſen. So hat es auch bey dieſen Vereinigten Hertzen an Seegen in der Haußhaltung und Wirthsſchafft nicht gemangelt / denn da hat der Allerhoͤchſte Jhnen Jhre zuſammen geſetzte Muͤhe und unverdroſſenen Fleiß dermaſſen geſegnet / daß Jhr wolherge - brachtes Vermoͤgen ſich mercklich und faſt zuſehens vermehret / welches gleichwol keine uͤbermuͤttiſche verſchwendung / viel we - niger ſcheltwuͤrdige ſparſamkeit nach ſich gezogen, Sondern es hat ſolches unſer Seel. Herr von Packiſch dielmehr ange - wendet zu GOttes Ehren / zu erweiterung Kirchen und Schu - len / erkauffung unterſchiedener Guͤtter fleiſſiger anbauung der - ſelbten / zu befoͤrderung Seiner anverwandte Wolfarth und genieſſung gutter Freunde / welchen Er ſeine Deutſche und von aller Simulation entfernte Auffrichtigkeit jederzeit dargethan / wie Er ſich denn von Hertzen gefreuet mit jhnen ſich zu erſe - hen / und nachdem Exempel jenes vornehmen Genueſers (wel - them eine Statua auf dem Rathha[u]ſe geſetzet worden mit die - ſer Uderſchrifft: Non libenter Solus) 〈…〉〈…〉mals gerne alleineJ ijge -68PERSONALIA. geweſen; Dahero auch von Jhnen Er hinwiederumb jederzeit lieb und werth gehalten worden / und anitzo umb ſo vielmehr die Beraubung ſeiner treu-unterhaltenen Freundſchafft betauert wird. Mit ſeinen Benachbarten iſt. Er begierig geweſen gut - te Correlpondentz zu pflegen / und hat ohne gegebene Urſach und wieder ſeinen willen veranlaſſete Gelegenheitnicht mit jhnen / Streit zu haben verlanget. Die Regierung der Unterthanen hat Er ſich ſorgfaͤltigſt angelegen ſeyn laſſen / Sie in Krieg und Friedens Zeit verwunderlich conſervi et / denen Nothlei - denden in jhrer Nahrung mit allem / was Sie nur noͤthig ge - habt / treulich aufgeholffen / der Krancken fleiſſig pflegen und warten laſſen / und ſich allen / mit einem Wort / als einen Va - ter erwieſen / doch alſo / daß Er auch die Ungehorſamen und Boßhafften zu ernſter und gebuͤhrender Straffe gezogen und alſo das Regiment ſeines Hauſes / als auch der Unterthaner ſo wol durch Furcht / alß Liebe / befeſtiget / und in hoͤchſtruͤhm - licher Ordnung erhalten.
Sein Chriſtenthum belangende ſo iſt unſer offt ermeld - ter Seel. Herr von Packiſch darinnen dergeſtalt gegruͤndet geweſen / daß Er ſeines Glaubens Rechenſchafft jedermann ge - ben koͤnnen / und werden die mit Jhm bekand geweſenen Hrn. Hrn. Theologi (derer Patron und geneigten Foͤrderer Er ſich Wolthaͤtigſt erwieſen) genugſames Zeugnuͤß geben von ſei - ner auf GOtt allein feſt-geſetzten Hoffnung und Heroica pla - ne fiducia. Nicht weniger geben es an Tag die in ſein taͤglich gebrauchtes Gebet Buch mit eigner Hand aufgeſetzte Glaubens-volle Gedancken und Spruͤche / worunter auch die jenigen zu befinden / welche Er zu ſeinen Leiche-Texten erweh - let; Geſtalt Er denn unter allen Gluͤckſeligkeiten dieſes Lebens die Erinnerung ſeiner Sterbligkeit / beſonders bey ſeiner Lang -wie69PERSONALIA. wierigen Niederlage nie aus den Augen geſetzet / ſondern durch allerhand Geiſt-reiche Meditationes, abſonderlich Herrn Jo - achimi Beuſtl vom CHriſtlichen Leben und Seel. Sterben / welche Er alle Tage nebenſt den darinn befindlichen Gebeten fleiſſigſt geleſen oder ja Leſen laſſen / ſich zu ablegung der ſterb - lichen Huͤtte geſchick gemacht / und hat Er auch ſo gar nicht allein ſeine Gruft Jhm bey Zeiten gebauet / ſondern ſein Ster - be Geraͤthe nebenſt denen Saͤrgen ſich auch vor ſeinem Ende verfertigen / und / wie Er es mit ſeinem Begraͤbnuͤß gehalten haben wollen / die Seinen ofters wiſſen laſſen. Es iſt zu dem bekand wie der Seel. Herr bey beobachtung einer wol reglir - ten Hauß Diſciplin mit unaͤrgerlichem Chriſt-geziemenden Wandel jederzeit zum Exempel ſelbſt vorgeleuchtet. Wiewol dabey nicht weniger / als bey allen andern Adams-Kinder / ſich menſchliche Schwachheit / Fehler und Gebrechen mehrmahls ereignet, Welche Er aber alſo bald mit rechter Hertzens Reu erkennet / Sie ſeinem GOtte in taͤglicher Bußfertigkeit abge - beten / in ſolcher erwegung auch die Vaͤterliche Zuͤchtigung als zu ſeinem beſten gemeinet / angenommen / und der Goͤttlichen Gnade ſich hinwiederumb getroͤſtet / auch des Heilige Abend - mals mit eifriger Andacht ſich Jaͤhrlich zu unterſchiedenen mah - len gebrauchet / welches auch erſt 6. Wochen vor ſeinem Seel. Ende geſchehen. Die Liebe zu GOttes Wort hat Er gnug - ſam zu erkennen gegeben / in dem Er nicht allein Selbiges deſto oͤfters zu hoͤren das Gutt Friedersdorff in Laußnitz erkauft und Seine Wohnung deßhalben dahin transferiret; Sondern auch die daſelbſt von vorigem Beſitzer (titul.) Herrn Hanß Ernſt von Warnsdorff / auf Kuhna / Tilitz und Windiſch Oſ - fig erbauete Kirche beſtens zu erhalten und mit Einkunften zu mehren ſich bemuͤhet / Selbige auch zu beſſerem aufnehmen umbJ iijein70PERSONALIA. ein merckliches erweitert / und von eigenen / Unkoſten mit benoͤ - tigten Glocken / Neuen Altar / Predigt und Orgelwerck bezieh - ret und verſehen. Ob wir nun wol biß hither unſeren Seel. Herrn von Packiſch mehrentheils in gluͤcklichem Zuſtande betrachtet / ſo hat es doch auch mit Jhme nach der Gemeinen Regel: Nihil eſt ab omni parte beatum, geheiſſen. Denn da iſt Er nicht allein bey ſeinem grauen Alter durch den Anno 71. den 4. Auguſti erfolgten toͤdlichen Hintrit ſeiner Hertz innig Geliebteſten Ehe Gemahlin / wie gedacht / hoͤchſt - ſchmertzlich betruͤbet worden / ſondern es haben auch bey denen zunehmenden Jahren nebenſt andern beſchwerlichen Gefchrten des Alters einige Anſtoͤſſe Seiner Geſundheit / welche ſonſt ziemliche tauerhafft geweſen / und eine langwierige Nieder age ſich gefunden; Jndem / da ohne diß der Seel. Herr zu Fluͤſ - ſen und Bruſt-Beſchwerung geneigt geweſen / und ehmals Miltz beſchwer und Engebruͤſtigkeit empfunden (welches auf prima mali hypochondriaci rudimenta gewieſen) Anno 1670. im Januario auf den kurtz-vorhergegangenen heftigen Zufall und Alteration vom Hirſch (von welchem Er am 11. De - combr. des Abends im Thiergarten einen unberſchenen harten ſtoß auf die Bruſt bekommen / ſich ſeine langwierige beſchwer - liche Kranckheit erſt recht angefangen. Denn ob Er zwar bald hernach was kraͤftiges eingenommen und des andern Ta - ges ſich beſſer darauf befunden und es alſo weiter nicht geach - tet: So iſt doch nochmals ſo maͤhlichen eine Symptomatiſche Haubtbeſchwerung mit ungewoͤhnlichen Haubt - und Glieder Schmertzen an Arm und Schultern erfolget / die bey angehen - dem Februario dermaſſen uͤberhand genommen / daß Er uͤber 4. Wochen lang mehrentheils gefaͤhrlich darnieder gelegen / da groſſe Hitze und Schlaffloſigkeit / boͤſer Huſten und kurtzer A -them71PERSONALIA. them / gefaͤhrliche Steckfluͤſſe und boͤſer Halß mit hitzigen Blaͤtterlein und unſaͤglichen vielem zehen Schleim zugeſchla - gen / welches alles man vor ſchaͤdliche Fruͤchte oben erwehnten ſtoſſes und Schreckens gehalten. Und obwol der Seel. Herr damals von ſo ſchwerer Niederlage durch Goͤttlichen Seegen und treuen Fleiß des Herrn Medici (titul) Herrn Johann Erhardi, Medic. Pract. in Margliß reſtituiret worden und eine Zeitlang ſich beſſer befunden; So hats doch gar lang nicht beſtand gehabt / maſſen die Antipraxia viſcerum, Jecoris, Lienis, Ventriculi &c. ſich hernach mehr und mehr an Tag geleget / daher denn die Natur bey uͤbel beſchaffener Chylifica - tion und Sangvification mit Cruditatibus, Flatibus und vielem Schleim beſchwert worden / davon manch ſchwerer Zu - fall und Schlaff-loſe Naͤchte erfolget. Wie denn ſonderlich das Aſthma oder Orthopnæa bey uͤberhand nehmenden ſtar - cken Blaͤhungen jhm aͤngſtliche Naͤchte zu unterſchiedlichen Zeiten vielmals verurſachet. Dagegen zwar bewaͤrhte Spe - cifica und koſtbahre Artzneyen adhibiret worden / die auch oftmals durch GOttes Setgen augenſcheinliche Huͤlffe gelei - ſtet. Allein die Contumacia Morbi, quà fontem & radi - cem hat nicht koͤnnen gaͤntzlich extirpiret werden / ſo fleiſſig man auch daran geweſen. Wie denn auch zu dem Ende den 21. Febr. 1671. (titul) Hrn. Doctor Elßner / von Breßlau erfodert worden / umb hieruͤber mit Hrn. Erhardi zu delibe - riren / worauf auch eine Cur abgefaſſet und vornehme ſehr koſt - bahre Medicamenta verordnet worden. Ob nun wol / wie ſchon gedacht / es ſich manchmal angelaſſen / wenn die Natur leidliche Inducias bekommen / als wolte es einmahl beſtand erreichen / ſo iſt doch nicht lange hernach eine unverhoffte Re - cidiva darauf erfolget / da es denn nachgehends nicht bey denenober -72PERSONALIA. oberzehlten Zufaͤllen alleine geblieben; Sondern es haben ſich / wieder alles vermuthen / neue gefunden. Wie denn den 5. Ja - nuerii dieſes Jahrs auf die vergangenen Jahres ſich unver - hofft ereignete und wieder verlohrne Laͤhmung ein hefftiges und gefaͤhrliches Blut[t]en Jhn angeſtoſſen / da nicht allein aus der Naſen / ſondern auch aus dem Munde ein ſchoͤn rothes Blut gejauffen und per intervalla innerhalb etlichen Tagen vielmal wiederkommen / biß es durch fleiſſig angewendete bewaͤhrte Mit - tel geſtill[e]t worden. Dieſer heftige Zufall / welcher den beſten Succum und die Kraͤfte des Leibes ziemlich hinweg genommen / hat zu mercklicher Atrophia oder abnehmen nicht wenig ge - holffen. Dabey es aber noch nicht geblieben / ſondern es hat ſolch Blutten den 15. Aprilis am H. CharFreytage / da Er auf vorher empfangenes H. Abendmahl wegen zugeſtoſſener Mattigkeit etwas im Bette geruhet / ſich wieder gefunden / und iſt auch den andern Tag wieder kommen / welches aber auf ein - genommene Artzney nachgeblieben. Von ſolcher Zeit an haben bey dem Seel. Herr[n] die Leibes Kraͤfte von Tage zu Tage mercklich abgenommen / und hingegen die Sympto - mata ſich gehaͤuffet. Wie denn nicht allein die Athemver - haltende und Angſt machende Hertz - und Bruſt-bedraͤngnuͤß wiederumb ſehr uͤberhand genommen / ſondern auch ein ſehr boͤ - ſer weder Tag noch Nacht ruhe laſſender Huſten nebenſt an - derer Beſchwerung zugeſchlagen. Und wiewol man hingegen kraͤftige Artzneyen / die ehermahls jhren ruͤhmlichen Effect er - wieſen / fleiſſig angewendet / ſo hat doch alles nichts helffen wol - len / daher man des Aufkommens ſchlechte Hoffnung machen koͤnnen / und der Seel. Herr umb deſto mehr nach einer er - wuͤntſchten Aufloͤſung zu ſeuftzen / und ſich dazu mit GOter - gebenem Hertzen zu bereiten / beweget worden. Bey ſo tha -nem73PERSONALIA. nen Ruhe - und Schlaff-loſen Zuſtande hat GOTT der HERR Jhme die ſonderliche Gnade verliehen / daß Er nicht gar Bettlaͤgrig geweſen / ſondern noch taͤglich aufſtehen und bey Tiſche das Mittag mahl / ob zwar mit ungleichem appetit, nehmen und genieſſen koͤnnen. Mehr als 14. Naͤchte nach ein - ander iſt Er faſt ohn allen Schlaff geweſen / gleichwol aber bey guttem Verſtande und richtigem Judicio geblieben. Die letz - te / als die Nacht vor Himmelfahrt hat Er in groſſer Mattig - keit zugebracht / und in ſteter Vorleſung allerley ſchoͤner Ster - be-Gebete / Hertzens Seufftzer und Lieder worunter Jhme der Geiſtreiche Geſang: HErr JEſu CHriſt ich weiß gar wol / cꝛ. ſo Er Zeit ſeines Lebens gerne geſungen und gebetet / ſehr angenehm geweſen fleiſſig und hertzlich nachgebetet / und der ge - ſtalt zu ſeiner Seelen ſeligen Himmelfarth ſich allerdings ge - faſt gemacht / welchen laͤngſt offt gewuͤntſcht Zweck Er auch ſel - bigen Morgen am H. Himmelfarths Tage unter der Fruͤhe Predigt umb 9. Uhr ſeligſt erlanget / in dem Er auf ein kurtzes ſchlummern / was ſtarck und roͤchelnde Athem zu holm ange - fangen und auch gleich hierauf unter dem hinzutreten und hertz - lichen zuruffen der ſaͤmbtlichen lieben Seinigen / ſo ſtets nebenſt dem Herrn Marglißniſchen Medico umb Jhn geweſen / ſeine Augen auf die allerſanfteſte weiſe zugeſchloſſen / und die Ab - ſchieds Verlangende Seele jhrem Himmelfahrende Heilande begierigſt nachgeſchicket / nachdem Er ſeinen Chriſt-Adtlichen Lebens Lauff gebracht auff 67. Jahr und 3. Tagt.
Ob nun zwar dieſer hoͤchſtſchmertzliche Verluſt und To - desfall von der hinterlaſſenen Hertzempfindlichſt betruͤbten Frau und Jungfrau Tochter / dem Hochleidtragenden Herrn Ey - dam und denen in tieffes Leid verſenckten Bluts - und Muths - Verwandten als eine Zerſtoͤrung Jhrer Freude und vergnuͤ -Kgung74PERSONALIA. gung angeſehen werden wil / ſo hat er doch auf Seiten des ſelig verſtorbenen ſeiner von Geburth und Leben her gewieſenen Gluͤck - eligkeit an ſtatt des Endes erſt rechten Anfang gemacht / und Jhm nicht allein bey der unvergeßlichen Welt das Lob eines Gluͤckſeligen beſtaͤttiget / ſondern auch unter der Triumphieren - den Geſellſchafft der Auſſerwehlten den Nahmen eines ewig Seligen erwuͤntſch zu Wege gebracht.
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