Mich. IV, 5.
EJn jeglich volck wird wandeln im Nahmen ſeines GOt - tes; aber wir werden wandeln im Nahmen des HErrn, unſers GOttes, immer und ewiglich.
Lutherus
Jm 7. Jeniſchen D. Theil, am 195. Blat:
WJr haben dieſe Predigt nicht neue gemacht, ſondern eben die alte beſtaͤtigte Lehre der Apoſtel wieder her - fuͤr gebracht; Aber da wir ſolches alles gefunden mit Men - ſchen-Lehre verdunckelt, haben wir es durch GOttes Gna - de wieder herfuͤr gezogen, gereiniget, den Staub abgewi - ſchet, und ans Licht bracht, daß es wieder rein glaͤntzet, und jederman ſehen kan, wie man es gebrauchen ſoll.
Dem Durchlauchtigſten, Großmaͤch - tigen Fuͤrſten und Herrn, HERRN Chriſtian, Eron - und Erb-Printzen zu Daͤnnemarck, Norwegen, der Wenden und Gothen, Hertzogen zu Schleßwig, Hol - ſtein, Stormarn und der Ditmar - ſchen, Grafen zu Oldenburg und Delmen - horſt, ꝛc. ꝛc. Meinem allergnaͤdigſten Herrn.
EUer Koͤnigl. Ho - heit wird etwas zuge - ſchrieben, welches bey der heutigen Welt wenig Eh - re bringet. Eine einfaͤlti -geZuſchrifft. ge Einleitung in die Heilige Schrifft, und der kleine Catechiſmus Lutheri, dem ſie zur Erlaͤuterung dienen ſoll, ha - ben ja beyde ein ſchlechtes Anſehen. Wolte ich nun ſagen: Daß die Hoheit Jhrer geheiligten Perſon dem Werck - lein dadurch conciliiret werde, wenn ei - ne weltliche Standes-Perſon die Feder dabey gefuͤhret; ſo moͤchte mein, durch die Gnade GOttes, in der Welt uͤber - kommenes Zeugniß der Nachfolge eines Gecreutzigten uͤbel aͤrger machen. Jch wuͤrde nicht leicht etwas finden, das Euer Koͤnigl. Hoheit, als dem Er - ben einer irrdiſchen Crone, zu Begna - digung dieſer Blaͤtter, mir aber zur Entſchuldigung einer ſo kuͤhnen Zu - ſchrifft, den Anlaß gebe; wenn es durch dieſe Zeilen zuerſt geſchehen ſolte, und nicht vielmehr die Majeſtaͤtiſche Krafft JESU Chriſti, denenſelben in DEROa 3theu -Zuſchrifft. theuren Hertzen vorlaͤngſt die Bahn ge - brochen haͤtte. Dieſer ſeelige Zug der glorwuͤrdigen Liebe, dieſes freundliche Locken des Fuͤrſten der Koͤnige, dieſes ſanffte Sauſen des Geiſtes der Herrlich - keit, wodurch Euer Koͤnigl. Hoheit geleitet, herzugeruffen und durchdrun - gen worden, die ſind es, Allergnaͤ - digſter Herr, welche mich ſo behertzt gemacht, Euer Hoheit dieſen Ver - ſuch einer Theologie, mit dem unter - thaͤnigſten Reſpect, zu uͤberreichen; Die ſind es auch, die mir Hoffnung machen, es werde DERO einfaͤltiges Auge, ſo der Urſprung eines erleuchteten Geiſtes iſt, oerſelbige nicht wenig ver - gnuͤgen. Denn hier iſt der lauterſte Geiſt desjenigen groſſen Mannes, dem auch der Neid nicht abſprechen kan, daß er die dickeſte Finſternuͤſſen des Aber -glau -Zuſchrifft. glaubens durchgebrochen, und den ent - wichenen Leuchter des Evangelii wie - derum naͤher herzu geruͤcket. Der See - gen ſeiner einfaͤltigen Catechiſmus-Fra - gen uͤberſteiget die eingebildete Schwuͤl - ſtigkeit einer Doctor - maͤßigen Wiſ - ſenſchafft. Hier iſt ſolcher herrlichen Lehre gewiſſer Grund, hier ſind die Worte des Geiſtes in ungefaͤlſchter Lau - terkeit; Denn was meine Unwiſſenheit haͤtte verderben koͤnnen, das wird auf dieſen Blaͤttern, welche von allem Men - ſchen-Tand ausgeleeret ſind, nicht ge - funden. Jch erachtete mich nicht ſchul - dig, dem Publico kund zu thun, wer ich ſey, oder was mich zu dieſer Arbeit bewogen habe: Eine Seele, die JE - ſus ergriffen hat, iſt uͤberhaupt ver - bunden, ihres Beruffers Tugend zu ver - kuͤndigen; Ob ſie aber ihre Gedancken in die Schrancken einer Rede verfaſſen,a 4dieZuſchrifft. die Rede zu einer daurenden Schrifft, die Schrifft zu dem offenen Druck be - foͤrdern ſolle, kan wohl von ihr ſelbſt uͤ - berleget, von andern hergegen ſchwer - lich beurtheilet werden. Wenn gleich - wohl mir nicht geziemen will, Euer Koͤ - niglichen Hoheit die Urſachen zu ver - ſchweigen, warum ich ein ſolch Werck nicht nur ſelbſt unternommen, ſondern auch Ew. Koͤnigl. Hoheit fuͤrtreff - lichſten Nahmens mich dabey zu bedienen erkuͤhnet habe; So bekenne Deroſel - ben in tieffſter Ehrerbietung, wie die Verachtung der Goͤttlichen Predigt mei - ne Seele vor geraumen Jahren derge - ſtalt entzuͤndet, daß ein ſo brennender Eyfer, die gecreutzigte Liebe vor aller Welt zu bekennen, in mir ergluͤhet, und demſelben auch dieſer Ausbruch zu dan - cken ſey; und darff nicht zweiffeln, eswer -Zuſchrifft. werden Ew. Koͤnigl. Hoheit das Un - ternehmen ſelbſt allergnaͤdigſt gut heiſ - ſen. JHR hoch-erleuchtetes Gemuͤth wird uͤber diß deutlich einſehen, daß es de - nen Potentaten nicht weniger Ehre brin - ge, das Koͤnigliche Geſetze ihres GOttes, das die fuͤrtreflichſten Koͤnige vor Zeiten ſelbſt ſchreiben muͤſſen, und das groſſe Evangelium ihres einigen Erloͤſers zu vertheidigen; als einer Laſt Fabeln des Alterthums, oder einem vergeblichen Wort-Streite der Gelehrten, oder gar einem kuͤnſtlichen Nachaͤffen der Natur, Jhre Majeſtaͤt her zu leihen. Was iſt alſo uͤbrig, Allergnaͤdigſter Herr, als daß ich mit dieſem meinen Glaubens - Bekaͤnntniſſe den allertreueſten Wunſch verbinde: Daß der Monarche der gan - tzen Welt, und die ſelbſt-ſtaͤndige Ewig - keit, die ſich nicht geſchaͤmet, ihre Ho -heitZuſchrifft. heit in die Krippe zu demuͤthigen, und ihrer Dauer an dem Creutze ein Ziel zu ſtecken, den Edelmuͤthigen Geiſt eines ſo theuren Printzen, als Ew. Hoheit, mit Seiner Großmuth mehr und mehr ausruͤſten, durch die Salbung von oben DERO gantzes Weſen immer kraͤffti - ger durchziehen, mit der Liebe zum Creutz Dero Koͤnigl. Geiſt einneh - men, die Nachfolge ſeines ſeeligen Le - bens Jhrem gluͤckſeeligen Lauffe zur Regel machen, und zum Uberſchwang alles Guten verſchaffen wolle, daß Ew. Koͤnigl. Hoheit dereinſt die in den Dornen des Menſchen - Tands faſt erſtickte Wahrheit in ihr Licht und Freyheit geſtellet, DERO Cantzeln mit Evangeliſcher Lauterkeit, und die Academiſche Cathedern mit Feinden der falſch-beruͤhmten Kunſt erfuͤllet,vor -Zuſchrifft. vornehmlich aber die Hertzen DERO ſaͤmtlichen Unterthanen zu Altaͤren ei - nes vernuͤnfftigen GOttes-Dienſtes er - bauet ſehen. Es zeige ſich bey einer friedſamen Regierung Dero Aller - durchlauchtigſten Herrn Vaters dieſe ſeelige Hoffnung; ſie zeitige ſich unter DERO Scepter, und verewige ſich mit denen leiblichen Erben DERO Stuhls und Crone. Was ich zum Beſchluſſe dieſer Zuſchrifft vor DERO allertheureſten Gemahlin Koͤ - nigl. Hoheit, vor das bluͤhende Paar Dero Koͤnigl. Kinder, vor Dero fuͤrtreflichſten Schwieger - Frau-Mutter Durchl. an aller - ley Seegen erwuͤnſchen koͤnte, das erſetze die vorlauffende Liebe Jhres ewigen Va - ters; und mir iſt nichts uͤbrig, als Ew. Koͤnigl. Hoheit auf das de -muͤ -Zuſchrifft. muͤthigſte zu verſichern, daß ich, ein Knecht JESU zu ſeyn, fuͤr die hoͤchſte Ehre, deme nechſt aber fuͤr mein groͤſtes Gluͤck achte, in der moͤglichſten Realitaͤt zu verharren,
Ew. Koͤnigl. Hoheit Zu Bertholdsdorff in Ober-Lauſitz, am 11. Nov. 1724. allerunterthaͤnigſter Diener Ludwig Graf und Herr von Zintzendorff.
DAß zu GOttes Anſchauen ein Menſch ordentlicher Weiſe nicht gelangen kan, und daß er viel - mehr in einem unzulaͤnglichem Lichte wohne, (nach 1. Tim. 6, 16.) giebt die Erfahrung; Weil aber die Heil. Schrifft deutlich verſichert, daß Er in dem Angeſichte JEſu Chriſti zu ſehen ſey, ſo iſts noͤthig, daß wir Menſchen uns bemuͤhen, dieſes liebe Weſen gehoͤrig einzuſchauen.
Nachdem wir nun von uns ſelber darzu nicht tuͤchtig ſind, ſo lehret uns die Schrifft, daß Chriſtus, als ein ſolcher Glantz und E -ben -Erinnerung an den Leſer.benbild GOttes erwieſen werde, nach dem Geiſte, der da heiliget, Ebr. 1, 3. Rom. 1, 4. Und das Exempel der theuren Apoſteln im 2. Cap. ihrer Geſchichte, zuſamt dem, was ſie nach dieſer hohen Erleuchtung von ſich blicken laſſen, bezeuget uns, daß Niemand JEſum einen HErrn heiſſen, oder GOTT ſehen koͤnne, ohne durch den Geiſt und deſſen Heiligung:
Damit aber der Menſch auf keinen irrigen Wahn, falſche Uberredung und Imaginati - on, nach Art der entzuͤckten Tuͤrckiſchen Moͤnche, verfallen koͤnne, haben wir einen geſchriebenen Brief von GOtt empfangen, der uns nicht nur den Weg zu Jhm bahnet, ſondern auch ſeinen Willen, unſre Beſchaf - fenheit, unſern Endzweck, Verfall und ver - neuerte Hoffnung zu erkennen giebt. So wurden die Weiſen, nachdem ſie das ewige Licht angeſtecket hatte, in ihrer Erleuchtung bekraͤfftiget, und der Ort Mich. 5, 1. erklaͤr -teErinnerung an den Leſer.te ihnen die geheime Deutung des Ster - nes:
Denn da ſie den Stern ſahen, wurden ſie hoch erfreuet, und giengen hinein zum Kin - de, und uͤbergaben ihm ihre Seelen, wel - ches in der Bekehrung eben alſo vorzugehen 2. Petr. 1, 19. deutlich gewieſen wird. Wie kan es nun anders ſeyn, dieweil wir denſel - ben Geiſt des Glaubens haben, als geſchrie - ben ſtehet, Pſal. 116, 10. 2. Cor. 4, 13: Jch glaube, darum rede ich; ſo glauben wir auch, darum ſo reden wir auch. Weil wir die Furcht des HErrn wiſſen, ſo ſuchen wir die Menſchen zu uͤberreden, 2. Corinth. 5, 11. Philippus findet Nathanael, und ſpricht zu ihm: Wir haben den Meßiam fun - den, JESUM, Joſephs Sohn von Naza - reth, Johan. 1. v. 46. welches der Kupffer - Titul anzeiget. Die Apoſtel verwunder - ten ſich, daß man ihnen das wehren wol - te; Wir koͤnnen es ja, ſagten ſie, nicht laſ - ſen, daß wir nicht reden ſolten, was wirge -Erinnerung an den Leſer.geſehen und gehoͤret haben, Apoſt. Geſch. 4, 20. Kurtz:
Und wie es in der Natur ſichtbarlich zu er - weiſen iſt, daß, wenn man ein Licht zu dem andern hin haͤlt, es alſobald etwas von ſei - ner Flamme faͤnget; ſo gehets, nach dem Exempel der erſten Gemeine, wovon im Kupffer-Titul die Abbildung und der Schrifft-Ort zu ſehen iſt, auch im Gna - den-Reiche:
Jch finde nicht, daß ſich Paulus aufs Wiſ - ſen; wohl aber auf ſeine lebendige Briefe beruffen mag. Bileams Erkaͤnntniß war hoch genung, und er erreichte nicht einmahl die Ehre in der Schrifft, deſſen geruͤhmt zu werden, er, der bey aller ſeiner treflichen Weiſſagung gleichwohl des Jrrthums gezie - hen wird. Was waren die Secten der Juͤ - den anders, als ſolche zuſammen-geſetzteWiſ -Erinnerung an den Leſer.Wiſſenſchafften, ein Zuſammenhang etli - cher zu einem Wiſſen, nicht aber zu einer Liebe verbundener Menſchen. Kaum wur - de Paulus ſolch Secten-Gewebe unter ſei - ner Gemeinde gewahr, als er, der ein Feind der leeren Erkaͤnntniß war, auch mit Ge - walt darein ſtoͤhrete. Jch wuͤrde die Dia - nam der Epheſer laͤſtern, und alle Schmie - de ihrer ſilbernen Tempel erregen, wenn ich von dem Secten-Weſen der Recht-Glaͤu - bigen ſprechen wolte. Jch will dieſe Sayte nicht ruͤhren; giebt ſie aber auf dieſen ſach - ten Thon einen Wiederhall, ſo habe ſie ſichs. Wiſſe es demnach, mein Leſer! daß das Anwerben zur Sectirerey, ſtatt der Nach - folge des einigen Erloͤſers; daß das Bey - bringen einer Wiſſenſchafft ohne Krafft; daß die Beleſenheit ohne Erleuchtung; daß die Beredſamkeit ohne Empfindung nicht glimpflicher koͤnne benennet werden, als wenn ſie im Kupffer-Titul durch die ſo muͤh - ſeelige, als vergebliche Arbeit dererjenigen bedeutet iſt, die da leeres Stroh dreſchen; Wolteſt du es nicht begreiffen, ſo laß dichs die Muͤhe nicht verdruͤſſen, den angemerck - ten Ort in der Apoſt. Geſch. Cap. 22. v. 3. aufmerckſam anzuſehen. Niemand kanbge -Erinnerung an den Leſer.gewiſſern Glauben finden, als wer aus Er - fahrung redet. Jch wuͤrde dir eine Anlei - tung geben, die Sache gefaͤhrlicher einzuſe - hen, wenn ich dir die Worte Chriſti recht ſchaͤrffen wolte: Da er die Phariſaͤer vor Leute ausgiebt, die Land und Waſſer um - gehen, daß ſie einen Juden-Genoſſen ma - chen, und wenn ers worden ſey, ein Kind der Hoͤllen aus ihm machen, zwiefaͤltig, denn ſie ſind. Solte es zu viel geredet ſeyn, von unſerer ſichtbahren Kirche zu ſagen: Sie ſey in der Juͤdiſchen Stelle getreten? Doch iſt nicht meine Abſicht, dieſes hier aus - zufuͤhren; Aber, was muß denn eine See - le thun, die gerne ohne Umſchweiff ſeelig werden wolte? Soll ſie ſich kuͤmmern und winden? Soll ſie der Folianten viel auf - ſchlagen, und der kleinen Schrifften eine Menge durchleſen? Jch meyne nicht. Ja - cob kaͤmpffte mit GOtt, und lag ihm ob, nicht durch die Schaͤrffe der Schwerdter; denn die ward nicht gebraucht. Nicht mit vieler auswendigen Krafft; (ob gleich aus aller Macht,) denn ihm ward ſeine Huͤff - te verruͤcket. Was ſiegete denn ſonſt uͤber den Herrſcher der gantzen Welt? Thraͤnen und Flehen; Denn er weinete, und bathJhn.Erinnerung an den Leſer.Jhn. Jch weiß nicht, ob dir dieſes zu Sinn - bilderiſch iſt; Nimm denn ein deutlicher Exempel: Es ſtellet dir das Kupffer einen Menſchen fuͤr, der, nach des Heylands Leh - re, ſehr tief graben will; Die Erklaͤrung giebet dir das eroͤffnete Zimmer, da ſteheſt du Mariam zu JESU Fuͤſſen. Meyneſt du: Martha ſey geitzig geweſen, und habe des Braͤutigams ihrer Seelen, um ihrer Hauß-Geſchaͤffte willen, vergeſſen? Du irreſt dich; Sie wolte das Lamm GOttes bedienen; Und ich ſehe keine Urſache, die - ſen Dienſt geringer zu ſchaͤtzen, als wenn du den unſichtbahren JEſum mit deinem Morgen-Abend - und Tiſch-Gebete, mit deinem Kirchen-gehen, vielleicht auch dei - nem Allmoſen und guten Wercken bedienen wilſt. Maria aber hat das beſte Theil er - wehlet; nicht, daß durch Faullentzen und Niederſitzen dergleichen erlanget werde, ſon - dern, daß das Chriſtenthum auf wahrer Erkaͤnntniß und lebendigem Grunde ſtehet. Maria wuſte die rechte Speiſe des HErrn; und Martha bemuͤhete ſich vergeblich. Wenn du alſo, o lieber Menſch! die rechte Art und das Weſen des Chriſtenthums ein - ſehen lerneteſt; die Erklaͤrung der herrlichenb 2Wor -Erinnerung an den Leſer.Worte JEſu zur Samariterin, Joh. 4. Jch weiß, du wuͤrdeſt nicht ferner glauben, daß du JEſum bedienen koͤnteſt, und was du bißhero dahin angewendet, wuͤrde ſich kuͤnfftig deinen erleuchteten Augen, als der groͤſte Dienſt, den du dir ſelber erzeigeteſt, aufdecken: Du wuͤrdeſt beſchaͤmet und fluͤchtig werden, daß du keinen Weg ſaͤheſi, deinem HErrn zu dienen, ihme, der ſich taͤg - lich zu Bewirthung deiner Seelen begierlich aufſchuͤrtzet. Wuͤrde dich dieſes an der leib - lichen Arbeit hindern? Nichts weniger; Aber dein Geiſt wuͤrde bemuͤhet leben, dei - nem holden Erloͤſer in Demuth zuzuhoͤren, und aus ſeinem Worte zu lernen; Das nennet Petrus den verborgenen Menſchen des Hertzens mit ſanfftem und ſtillem Gei - ſte, der koͤſtlich vor GOTT iſt, 1. Petr. 3. v. 4.
Gehe denn hin in ſolcher deiner Krafft, du erleuchtete Seele! ſiehe an deine aͤuſſere Arbeit, als eine Nothdurfft deiner und dei - nes Naͤchſten Beduͤrffniß wegen, ſiehe an deine ſaure Muͤhe, als eine Wohlthat, da - runter der aͤuſſere und fleiſchliche Menſch fein gebeuget wird. Halte aber deine Sin -nenErinnerung an den Leſer.nen zuruͤcke, bewahre dein Hertz, verſiegle den Born deines Geiſtes, und verwehre ih - nen, in die Geſchaͤffte ſich zu verſtreuen; Bleibe du daheime bey deinem Freunde, und laß deinen verborgenen Menſchen vor allem, was ihn verſtoͤhren kan, wohl ver - zaͤunen; Laß dir es nicht gefallen, zu dem Geraͤuſche der Dinge dieſer Welt erreget, oder gar aufgeweckt zu werden, und wenn du aufſtehen muſt, aus der aͤuſſern Stille in die aͤuſſere Arbeit, ſo lehne dein Jnnwendi - ges auf den Freund, ſteige hinauf zu ihm, als ein gerader Rauch, und verbirge dich in ſeine geheime Schule, da lerne mit aller Unterthaͤnigkeit und Stille, biß du den tief - ſten Grund aufgedecket, und den Schatz ge - funden haſt. Ey! ſpricht ein Theil meiner Leſer: Das ſind mir hohe Reden; das iſt nicht einfaͤltig. Jch glaube es dir; aber erlaube meiner Empfindung, ſich der Em - pfindung mancher Seele, die zu den Fuͤſſen JEſu ſich niedergelaſſen, ein wenig mitzu - theilen, um, daß ſie aus dem Grunde ih - res Hertzens zu dieſer Erzehlung ihr Amen fuͤgen, dir aber, daß du es auch fuͤhlen ler - neſt, erbitten helffe: alsdenn wirſt du ein gluͤckſeeliger Menſch, alsdenn wirſt du denb 3SchatzErinnerung an den Leſer.Schatz finden, um welches willen alles ver - ſtoſſen, und der Acker gekaufft wird, da er lieget; welches das letzte Bild meines Kupf - fers andeutet, denn ein jeglicher, der alſo ſuchet,
Jch kan dich bey dieſem allem zu nichts, als der Schrifft, weiſen. Hier haſt du eine Einleitung in dieſelbe, nach Doctor Lu - thers einfaͤltiger, ziemlich offt widerholter, aber deſto gruͤndlichern Anweiſung, die der Grund-Riß zu dieſem Wercklein iſt. Jch ſolte dir allerley Vorerinnerungen geben, um mich in den Credit zu ſetzen, daß ich nichts ohne Urſache gethan, und mehr Lo - bens als Tadelns werth ſey; Jch finde es aber uͤberfluͤßig. Wirſt du gegen dieſe Schrifft etwas einwenden, ſo wird es ent - weder Grund haben, oder Boden-loß ſeyn: Jſt jenes, ſo wirſt du in der andern Auflage die Fehler verbeſſert finden; Jſt dieſes, ſo haſt du dir eine Muͤhe gemacht, die ich mit Still ſchweigen belohnen werde. Denn das ſolſt du wiſſen: Jch habe nichts vollkomm - nes hergeſchrieben, als ſo viel aus dem Wor -teErinnerung an den Leſer.te GOttes gefloſſen iſt, woraus diß Werck eigentlich beſtehet, und dich vor aller Ver - fuͤhrung ſattſam ſichert. Die Einrichtung habe ich dem ſeeligen Luthero uͤberlaſſen, und ich habe nichts gethan, als den Beweiß aus der Fuͤlle des Evangelii hergeholet. Wegen der Ordnung des Werckes halte dich an jenen; wegen des Beweiſes ſeiner Saͤtze an mich. Kanſt du es beſſer machen, ſo thue es, und laß mich etwas ſehen, das or - dentlicher, gruͤndlicher, voͤlliger und zugleich einfaͤltiger iſt, als dieſer Entwurff. Glau - be, daß es mich ſehr erfreuen werde; aber das wuͤrde mir wehe thun, wenn dieſer ge - ringe Beytrag zur Huͤtte GOttes ſein Plaͤtzgen unter viel tauſend andern nicht finden, und das Verlangen einer eintzigen einfaͤltigen Seele nicht ſtillen ſolte.
Ehe ich ſchluͤſſe, mein Leſer! ſo weiſe ich dich an den Mann, der Licht und Recht im Weſen, und in ſeinem Hertzen das Koͤnigli - che Geſetz ſeines Vaters fuͤhret, der dir in der Offenbahrung, als das lebendige GOttes Wort, beſchrieben, und in dem Kupffer-Titul vorgeſtellet iſt.
b 4Ver -Erinnerung an den Leſer.Vergoͤnne der darunter ſtehenden Erin - nerung, die der ſeelige Lutherus verfaſſet hat, eine Stelle in deinem Nachdencken. Wiſſe von keiner Kriegs-Regul, ohne das geſchriebene Wort; Nimm aber keine Er - klaͤrung daruͤber an, bringe es in keine U - bung, ohne aus JESU, des Feld-HErrn, Munde, und nach ſeiner Handleitung. Jch wuͤnſche dir ſeinen Frieden, und ſeine Ge - genwart in deinem Jnnwendigen, das iſt, daß du in Jhm und durch Jhn und zu Jhm wohl leben moͤgeſt! Gegeben Bertholdsdorff am 24. Octobr. 1724.
G. v. Z.
NUn wieder was neues! Es hat ja vorhin Catechiſmos genung; fangen nun die Gra - fen an, und ſchreiben Catechiſmus - Buͤchlein? Ey, wenn ſie doch das Ding denen Pfarrern uͤber - lieſen; So moͤchteſt du vielleicht dencken, wenn du den Titul dieſes gegenwaͤrtigen Buͤchleins wirſt zu Geſichte bekommen; Allein, ich frage dich: Soll nicht ein jedweder Chriſt JEſum Chriſtum fuͤr der Welt bekennen? Waͤre es alſo nicht ſchon ge - nung, wenn dieſe hohe Standes-Perſon gleich nichts mehr intendiret haͤtte, als ein bloſſes Bekaͤnntniß von JEſu und ſeiner Lehre abzulegen? Es iſt aber vielleicht, deinen Gedan - cken nach, nicht noͤthig, ſolches oͤffentlich durch den Druck zu thun. Was glaubſt du, wie iſt das Chriſtenthum bey den meiſten Hohen und Edlen dieſer Welt angeſehen? Hoͤ - ret man ſie etwan in ihren Geſellſchafften viel von Chriſto und ſeiner Lehre reden, wenn ſie ja nicht davon ſchreiben wollen; Jſt die Bibel bey ihnen ſo hoch geachtet, daß ſie die Maximen dieſer goͤttlichen Wahrheiten zur Direction aller ihrer Handlungen in ihren ordentlichen Beruffs-Geſchaͤff - ten und irrdiſchen Ergoͤtzlichkeiten machen; Suchet man daraus die Staats-Reguln, adminiſtriret man nach den - ſelben die Juſtitz, und lebet vor ſeine Perſon und mit an - dern Menſchen dergeſtalt in der Welt, wie die Lehre und das Leben Chriſti das Portrait eines Menſchen machet, der vor einen Chriſten paſſiren will? Jch will dir in der Antwort deine Freyheit laſſen; aber du wirſt doch nicht leugnen koͤn - nen, daß das alſo was Gutes ſey, wenn ein Hoher in der Welt Chriſtum bekennet. Was braucht es aber ei - nes Catechiſmi? Wenn er ſonſt ein fein gelehrtes Theologi ſches Werck ſchriebe, ſo bekaͤme er kuͤnff - tig in der Hiſtoria Literaria Theologica auch einen Platz; aber ein Catechiſmus wirds nicht ausrichten; urtheileſt du vielleicht weiter. Beſinne dich, du heiſſeſtdochVorrede.doch wol ein Chriſt, der du dieſes lieſeſt! Sollen denn die Nach - folger JEſu nicht demuͤthig ſeyn? Muß man nicht ein Kind werden, wenn man ins Reich GOttes kommen will? Was iſt ein Catechiſmus anders, als ein Kinder-Bekaͤnntniß von Chri - ſto und ſeiner Lehre? Waͤre es aufs Großthun in der Welt angeſehen, ſo glaube mir, daß der Graf Zintzendorff noch was anders ſchreiben kan, und bereits geſchrieben hat, als einen einfaͤltigen Kinder-Catechiſmum. Was du itzo noch nicht glaubeſt, kan dir vielleicht kuͤnftig glaubend gemacht werden. Sonſt habe ich immer geglaubt, die Leute, ſo ſich der Bibel ruͤhmen, erkennten das auch vor ihr Principium: Je hoͤher du biſt, je mehr dich demuͤthige, ſo wird dir der HErr hold ſeyn; aber eben bey der Cenſur des Herrn Grafen kleinen Kinder - Catechiſmi,
Die lautere Milch der Lehre von JEſu Chriſto genannt, hat man es bey vielen nicht erkennen koͤnnen, daß ſie das von Hertzen glauben, was ſie mit dem Munde bekennen. Jſt dir aber beſagter kleine Catechiſmus zu ein - faͤltig geweſen; ſo gebe GOtt, daß dir dieſer nicht etwan zu hoch, oder zu kuͤnſtlich ſcheine; beydes waͤre gar leicht moͤglich. Denn ihrer vielen, die immer lernen, und doch nie zur Erkaͤnntniß der Wahrheit kommen, gehts wohl nicht anders, als denen Phariſaͤern, denen es weder Jo - hannes noch Chriſtus recht machen konte: Einer aß und tranck nicht, ſo hatte er den Teufel; der andere aß und tranck, ſo war er ein Freſſer und Weinſaͤuffer. Die Leute gemahnen mich, wie die unartigen Kirchen-Gaͤnger, denen es im Sommer zu warm, im Winter zu kalt iſt. Wer die Intention unſers Grafens einſiehet, die er bey dem kleinen und groſſen Catechiſmo gehabt, dem wird bey - des nichts anders, als eine theure Beylage derer Zeugniſſe von JEſu und ſeiner Lehre ſeyn koͤnnen. Chriſten ſollen ja allen allerley werden; Wer ſich nun aus ſei - ner Hoͤhe ſo weit herunter laͤſt, daß er denen unmuͤndigſten Kindern ſich gleich zu ſtellen ſucht, und ſo zu ihnen redet und ſchreibet, daß ſie ihn, nach der Schwaͤche ihres Verſtandes, inſei -Vorrede.ſeinen Worten verſtehen, er aber mit ſeinen Lehren ihnen nutz - bahrer ſeyn moͤge, der iſt ja in denen Augen GOttes, und aller derer, die ihm angehoͤren, der Groͤſſeſte, darum, weil er der Kleinſte oder Juͤngſte im Himmelreich mit worden iſt, Luc. 22, 26. Wer die Himmels-Leiter hinauf klettern will, tritt billig mit denen Kindlein auf die erſte Stuffe. Wenn unſchul - dige Seelen durch dieſe heilſame Worte unſers HErrn JEſu Chriſti mitten unter dem unſchlachtigen Geſchlechte dieſer Welt koͤnten unſtraͤflich erhalten werden, ſolte das nicht ein groſſer Seegen auf die Ewigkeit ſeyn? Hilfft aber das alles nichts zu deiner Uberzeugung, ſo liß doch nur dieſen groͤſſern Catechiſmum, und alsdenn ſage mir, ob du hier nicht ſtaͤrckere Speiſe gefunden haſt? Daß dieſes ein Zeugniß der Lehre JE - ſu ſey, wirſt du darum mir zugeben muͤſſen, weil ja das Buͤch - lein aus lauter Bibliſchen Spruͤchen beſtehet. Wie der Herr Graf den Zweck erreichet, muß ich wohl deiner freyen Beur - theilung uͤberlaſſen; aber, das erlaube auch mir von dir ſo lange zu glauben, biß ich das Gegentheil in einer Probe ſehen werde, daß du es kaum ſo gut, oder wenigſtens nicht beſſer machen wuͤrdeſt, wenn dir bey der Ausarbeitung weiter nichts als die Bibel ſolte in Haͤnden gelaſſen werden, und du, gleich dem Herrn Autore, aus dem eingeſammleten guten Schatze deines Hertzens und Gedaͤchtniſſes dieſe Fragen machen, und mit lauter Schrifft-Worten wieder beantworten ſolteſt. Von groſſen Gemuͤthern iſt das nicht zu prætendiren, daß ſie nach allerhand Scholaſtiſchen Eintheilungen, Einſchrenckungen und Ausdehnungen der Materien ſich richten ſolten; da ihre Erziehung und Anweiſung nicht auf den Fuß geſetzet worden. Jhnen iſt es meiſt darum zu thun, daß ſie dasjenige, was ſie wiſſen, kurtz, und mit deutlichen, dabey aber gruͤndlichen Concepten, wiſſen moͤgen. Und das wirſt du hoffentlich mehr als zu klar finden: wie die Antwort mit der Frage qvadri - ret. Wer aus dem Labyrinth der unendlichen Theologiſchen Streitigkeiten dergeſtalt gerne heraus will, daß er was Ge - wiſſes und Uberzeugendes aus denen geoffenbahrten Wahr - heiten GOttes zu wiſſen verlanget, der kommt wohl am kuͤr - tzeſten und ſicherſten dazu, wenn er ſich ſeinen Unterricht, bey den Maͤnnern GOttes und bey dem Sohne des himmliſchenVa -Vorrede.Vaters ſelbſt, mit aller Aufrichtigkeit und gehoͤrigem Fleiße, ſuchet. Die Chriſtliche Religion gruͤndet ſich auf bloſſe Offen - bahrung. Wie kan man kluͤger handeln, als wenn bey denen unzehlichen Meynungen und Auslegungen der Menſchen man die Zeugniſſe der Schrifft, zu ſeiner eigenen Gruͤndung und Uberfuͤhrung, in ihrem wahren Verſtande heraus ſuchet. Man kan von der Treue GOttes gewiß verſichert ſeyn, daß, wer die ewige Wahrheit einfaͤltig ſuchen wird, ſolche gewiß antreffen werde. Denn was waͤre das fuͤr ein GOtt, wenn man ihn hertzlich ſuchte, und er ſich doch durchaus nicht wol - te finden laſſen. Wie wolte er uns uͤber etwas richten, daß wir nicht wiſſen koͤnnen, ſo gerne wir daſſelbe wiſſen wollen. Daß der Hoch-Graͤfl. Autor den kleinen Kinder-Catechiſmum Lutheri mit ſeinen Fragen und Antworten, auf welchen er doch nicht getaufft iſt zu ſeiner Regul und Richtſch nur gebrauchen, und nach deſſen beliebten Ordnung die Bibliſchen Wahrheiten vortragen wollen, hat, ohne allen Zweifel, wohl in ſeiner Frey - heit beſtanden, und gereichet ſowohl dieſem Buͤchlein zu aber - mahliger, als auch unſerer Kirche, die dieſes, als ein offentli - ches Lehr-Buͤchlein, angenommen, zugleich aber auch Jhme ſelbſt zu wohl-verdienten Ehren, daß Er ſich den bloſſen Rah - men eines Kinder-Catechiſmi nicht abſchrecken laſſen, ſondern durch deſſen Anleitung die allertheureſten Wahrheiten der goͤttlichen Schrifft hiermit vortragen wollen. Man kan wohl mit Grunde vermuthen, daß ſich dieſer hohe Autor kaum wuͤrde die Occupation gemacht haben, wenn die herrliche Lehren der Offenbahrung nicht eine ſolche Gewalt uͤber ſeine Seele bekom̃en haͤtten, daß Er ſich die Muͤhe willig gemachet. Und es muß Jhn wohl etwas anders dringen, als der Geſuch einer eitlen Ehre, ſie mit Buͤcher-Schreiben zu erjagen, denn ſonſt wuͤrde Er bey der itzigen Welt mit Catechiſmis ſchwer - lich den Anfang gemacht haben. Vielleicht kan es die Weiß - heit GOttes dazu dienen laſſen, daß, da in dem itzigen Seculo faſt ein jeder Lehrer ſeinen eigenen Catechiſmum haben will, und die ſpottende Welt gar leichte glauben koͤnte, es geſchaͤhe nur Nachahmungs-Gewohnheits-Gewinnſts - oder Hand - wercks-Gebrauchs wegen, daß itzo ſo viele Catechiſmi geſchrie - ben wuͤrden; ſie von gegenwaͤrtigem wenigſtens glauben muͤſ -ſeVorrede.ſe, daß es doch einen mehrern Ernſt anzeige, wenn ein Graf eben fuͤr niemand gewiſſes, ſondern fuͤr einen jeden, zu ſeinem freyen Gebrauch, einen Catechiſmum drucken laſſe. Wenn eine Sache allzugemein, ſo wird ſie auch insgemein veraͤcht - lich; Denn ſonſt waͤre noch die Frage: Ob einen rechten Ca - techiſmum ſchreiben, etwas ſo ſchlechtes und geringes ſey? Es iſt ja etwas bekanntes, daß man in unſer Kirche Luthero, bey Verfertigung ſeines kleinen Catechiſmi, mehr als die or - dentlichen und gemeinen Gaben des Geiſtes GOttes beylegen wollen, weil er ihm ſo gar auſſerordentlich wohl ſoll gerathen ſeyn. Es iſt auch an dem, daß diß Buͤchlein ſeinen hohen und beſondern Preiß behaͤlt; Das beweiſet aber auch, daß die Ca - techiſmus-Arbeit an ſich ſelbſt eine wichtige Arbeit ſeyn muͤſſe. Jch glaube, und bin es gewiß im HErrn, daß auch gegenwaͤr - tiges Buͤchlein ſchon ſeinen Seegen haben wird; Denn das lebendige Wort des H. Geiſtes bleibet ohne dieſen nicht in der Welt; wo es nur nach deſſen lautern Sinn vorgetragen wird. Giebt es gleich ſchon mehrere Spruch-Catechiſmos; ſo ſehe ich doch nicht, daß ſich die Theologi auch noch heute zu Tage abhalten laſſen, immer mehrere Syſtemata zu ſchreiben, ob - gleich unſre Kirche daran keinen Mangel hat; ſo moͤchte mit eben dem Rechte der Hoch-Graͤfl. Autor auch ſeine Ent - ſchuldigung finden; daß es aber nichts erborgtes von fremder und gethaner Arbeit ſey, wird ein jeder, der die Catechiſmos von gleicher Art collationiren will, zu ſeiner Gewißheit gar leicht finden koͤnnen. Alle Menſchen wollen und koͤnnen nicht einerley Buͤcher, ob ſie gleich von einerley Materie und Abſicht ſeyn, leſen und gebrauchen; man muß auch hierinnen einem jeden ſeinen eigenen freyen Geſchmack laſſen. Vielleicht leſen viele lieber eines Grafen, als eines Pfarrers, Spruch-Cate - chiſmum. Wer nicht will, behalte und gebrauche ſich ſeiner Freyheit, laſſe aber auch andern gleiches Recht. Zudem koͤn - nen hier zu Lande die bereits-edirten Spruch-Catechiſmi nicht ſo gaͤnge und gebe ſeyn, wie, ohne allen Zweifel, dieſer ge - genwaͤrtige unter uns bekannt werden wird, nachdem ihrer viele ihre Augen ſchon auf deſſen Autorem und ſeine Unter - nehmungen gerichtet haben. Die Stadt GOttes liegt auf ei - nem Berge, und ſtrahlt als wie ein Licht und Feuer fern in dieLan -Vorrede.Lande. Wer weiß, warum unſer GOtt den lieben Hn. Grafen durch boͤſe und gute Geruͤchte ſchon zu voraus hat ſo bekannt werden laſſen, daß vielleicht auch dieſe wohlmeynende Schrifft deſto mehrere Leſer, und hoffentlich auch deſto mehrern Seegen haben wird. Wolte ich das Buͤchlein und deſſen Jnnhalt vor - laͤuffig allzuſehr loben, ſo wuͤrde mir es ohne allem Zweifel vor eine Partialitaͤt ausgeleget werden, da das Band der Liebe, nemlich die beſondere Zuneigung des hohen Autoris gegen mich, und die Hochachtung, ſo ich vor ihn hege, ſo wenig als un - ſre Nahmen, unbekannt ſeyn koͤnnen. Jch uͤberlaſſe alſo eines jeden Leſers eignem Urthel dieſen Spruch-Catechiſmum; Zu heucheln bin ich nicht gebohren; GOtt hat mich auch in ſolche Umſtaͤnde geſetzet, daß ich es, menſchlicher Weiſe, nicht noͤthig habe; Was ich alſo ſagen und ſchreiben koͤnte, das wuͤrde wohl aus dem Grunde meines Hertzens gehen, ſo gut ich die Sache verſtehe und einſehe; Doch, da ich jedem gar gerne goͤnne, und wenn ich es nicht thaͤte, thoͤricht handelte, wenn er mit den Augen ſeines Leibes weiter ſehen kan, als ich mit den Meinigen; warum ſolte ichs ihm nicht goͤnnen, wann es mit den Augen des Gemuͤthes geſchaͤhe? Aber, das dinge ich mir aus, daß er die Brillen oder Vergroͤſſerungs-Glaͤſer ſei - ner Vorurtheile und Affecten weglaſſe; denn ſonſt wuͤrden wir miteinander in einen Handel gerathen, der alsdenn ſchwerlich unter uns wuͤrde ausgemacht werden. Wer da vermeynete noͤthig zu haben, etwas gegruͤndetes zu erinnern, der thue es mit gehoͤriger Moderation, oder er wiſſe, daß man ſich durch die Ruſticitaͤt eines vermeynten Theologiſchen Eifers, in ſeiner Theologiſchen Stille ſo wenig wird hindern laſſen, als man ſonſt gewohnet iſt, in ſeinem Singen und Beten das Klingen der Dreſch-Flegel ſich aufhalten zu laſſen. Gnug hiervon. Mein hertzlicher Wunſch und Hoffnung zu GOtt ge - het dahin: Daß dieſe Arbeit und die dabey gefuͤhrte Intention ihren Endzweck erreiche. Geben Goͤrlitz am 15. Nov. 1724.
M. Melchior Scheffer, Paſt. ad SS. Trin. in der Koͤn. Churfl. Saͤchß. Sechs-Stadt Goͤrlitz.
DAß man weiß, daß GOtt ſey, iſt (in) ih - nen offenbar, Rom. 1. v. 19.
GOtt hat es ihnen offenbaret. daſelbſt.
Nein.) Niemand hat GOtt jemals geſe - hen, 1. Joh. 4. v. 12.
Damit, daß GOttes unſichtbares We - ſen, das iſt, ſeine ewige Krafft und GOttheit wird erſehen, ſo man deß wahrnim̃t an den Wercken, nehmlich an der Schoͤpfung der Welt, Rom. 1. v. 20.
Nein.) Alſo, daß ſie keine Entſchuldigung haben. daſ.
Ein jeglich Haus wird von jemand berei - tet; Der aber alles bereitet, das iſt GOtt, Hebr. 3. v. 4.
Nein.) Durch den Glauben mercken wir, daß die Welt durch GOttes Wort fertig iſt, Hebr. 11. v. 3.
Daß ihr euch nicht verderbet, und macht euch irgend ein Bilde, das gleich ſey einem Mann, oder Weib, oder Vieh auf Erden, oder Vogel unter dem Himmel, oder Ge - wuͤrm auf dem Lande, oder Fiſch im Waſſer unter der Erden, daß du auch nicht deine Au - gen auf hebeſt gen Himmel, und ſeheſt die Sonne, und den Mond, und die Sterne, das gantze Heer des Himmels, und falleſt ab, und beteſt ſie an, und dieneſt ihnen, 5. B. Moſ. 4. v. 16. 17. 18. 19. (beſiehe 2. Cor. 5. v. 16.)
Jhr habt kein Gleichniß geſehen des Ta - ges, da der HErr redete aus dem Feuer auf dem Berge Horeb, 5. B. Moſ. 4. v. 15.
Daß ſie verwandelten die Herrlichkeit des unſichtbaren GOttes in ein Bild, gleich den vergaͤnglichen Menſchen, und der Voͤgel, und der vierfuͤßigen und kriechenden Thiere, Rom. 1. v. 23.
Niemand hat GOtt je geſehen; Der ein - gebohrne Sohn, der in des Vaters Schoos iſt, der hat es uns verkuͤndiget, Joh. 1, 18.
Ja.) Er hat uns wiſſen laſſen das Ge - heimniß ſeines Willens nach ſeinem Wohl - gefallen, und hat daſſelbige hervor ge - bracht durch ihn, daß es geprediget wuͤrde, da die Zeit erfuͤllet war, Eph. 1, 9. 10.
GOtt iſt ein Geiſt, Joh. 4, 24.
Du ſolt anbeten GOTT deinen HErrn, Matth. 4, 10.
Die ihn anbeten, die muͤſſen ihn im Geiſt und in der Warheit anbeten, daſ.
Jhr thut wohl, daß ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das da ſcheinet in einem dun - ckeln Ort, bis der Tag anbreche, und der Morgenſtern aufgehe in euren Hertzen, 2. Petr. 1. v. 19.
Ja.) Das ſolt ihr fuͤr das erſte wiſſen, daß keine Weiſſagung in der Schrifft geſchiehet aus eigner Auslegung, denn es iſt noch nie keine Weiſſagung aus menſchlichem Willen herfuͤr bracht, ſondern die heiligen Menſchen GOttes haben geredt, getrieben durch den heiligen Geiſt, 2. Petr. 1. v. 20. 21.
Ja.) Hoͤren ſie Moſen und die Propheten nicht, ſo werden ſie auch nicht glauben, ob je - mand von den Todten auferſtuͤnde, Luc. 16. v. 31.
Thoren und traͤges Hertzens, zu glaubenA 3alle6alle dem, das die Propheten geredet haben, Luc. 24. v. 25.
Unterweiſen zur Seeligkeit durch den Glauben an Chriſtum JEſum. Denn alle Schrifft von GOtt eingegeben, iſt nuͤtze zur Lehre, zur Strafe, zur Beſſerung, zur Zuͤchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Menſch GOttes ſey vollkommen zu allen gu - ten Werck geſchickt, 2. Tim. 3. v. 15. 16. 17.
Das gantze Geſetz und die Propheten, Matth. 22, 40.
Das Geheimniß Chriſti, welches nicht kund gethan iſt in den vorigen Zeiten den Menſchen-Kindern, als es nun offenbaret iſt ſeinen heiligen Apoſteln und Propheten, durch den Geiſt, Eph. 3, 5.
Nein.) Er zeigt Jacob ſein Wort, Jſrael ſeine Sitten und Rechte, ſo thut er keinen Heyden, noch laͤſt ſie wiſſen ſeine Rechte, Pſal. 147, 19.
Daß die Heyden Mit-Erben ſind, undmit7mit einverleibet, und Mitgenoſſen ſeiner Verheiſſung in Chriſto durch das Evan - gelium, Eph. 3, 6.
Das Geſetz iſt durch Moſen gegeben, Joh. 1. v. 17.
Der HErr redete mit euch mitten aus dem Feuer, die Stimme ſeiner Worte hoͤretet ihr, aber kein Gleichniß ſahet ihr auſſer der Stim - me, und verkuͤndigte euch ſeinen Bund, den er euch gebot zu thun, nemlich die zehen Wort, und ſchrieb ſie auf zwo ſteinerne Tafeln, 5. B. Moſ. 4. v. 12. 13.
Und GOtt redete alle dieſe Wort: Jch bin der HErr, dein GOtt, der ich dich aus E - gyptenland aus dem Dienſt-Hauſe gefuͤhret habe: Du ſolt keine andere Goͤtter neben mir haben. Du ſolt dir kein Bildniß noch irgend ein Gleichniß machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Er - den, oder des, das im Waſſer unter der Er - den iſt. Bete ſie nicht an, und diene ihnen nicht. Denn Jch der HErr, dein GOtt, hin ein eifriger GOtt, der da heimſuchetA 4der8der Vaͤter Miſſethat an den Kindern, bis in das dritte und vierdte Glied, die mich haſſen. Und thue Barmhertzigkeit an vielen tauſen - den, die mich lieb haben, und meine Gebot halten. Du ſolt den Namen des HErrn deines GOttes nicht mißbrauchen. Denn der HErr wird den nicht ungeſtrafft laſſen, der ſeinen Namen mißbraucht. Gedencke des Sabbath-Tages, daß du ihn heili - geſt. Denn in ſechs Tagen hat der HERR Himmel und Erden gemacht, und das Meer, und alles, was drinnen iſt, und ruhete am ſie - benden Tage, darum ſegnete der HErr den Sabbath-Tag, und heiligte ihn. Du ſolt deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebeſt im Lande, das dir der HErr dein GOtt giebt. Du ſolt nicht toͤd - ten. Du ſolt nicht Ehebrechen. Du ſolt nicht ſtehlen. Du ſolt kein falſch Zeugniß reden wider deinen Naͤchſten. Laß dich nicht geluͤſten deines Naͤchſten Hauſes. Laß dich nicht geluͤſten deines Naͤchſten Weibes, noch ſeines Knechtes, noch ſeiner Magd, noch ſeines Ochſen, noch ſeines E - ſels, noch alles, das dein Naͤchſter hat, 2. B. Moſ. 20. v. 1. biß 17.
DAs fuͤrnehmſte Gebot fuͤr allen Geboten iſt das: Hoͤre Jſrael, der HErr unſer GOtt iſt ein ei - niger GOtt, und du ſolt GOtt deinen HErrn lie - ben von gantzem Hertzen, von gantzer Seelen, von gantzem Gemuͤthe, und von allen deinen Kraͤfften, das iſt das fuͤrnehmſte Gebot. Und das andere iſt ihm gleich: Du ſolt deinen Naͤchſten lieben, als dich ſelbſt. Es iſt kein ander groͤſſer Gebot, denn dieſe, Marc. 12. v. 29. biß 31.
Du ſolt keine andere Goͤtter ha - ben neben mir. 2. B. Moſ. 20. v. 3.
Nein.) Jch, der HErr, das iſt mein Name, und will meine Ehre keinem andern geben, noch meinen Ruhm den Goͤtzen, Eſ. 42. v. 8.
Welche haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergaͤnglichen GOttes in ein Bilde, gleich dem vergaͤnglichen Menſchen und der Voͤgel, und der vierfuͤßigen und derkriechen - den Thiere, Rom. 1. v. 23.
Ja.) Den Geitz, welcher iſt Abgoͤtterey, Coloſſ. 3. v. 5.
Ein Geitziger iſt ein Goͤtzen-Diener, Eph. 5. v. 5.
Welchen der Bauch ihr Gott iſt, Phil. 3. v. 19.
Die mehr lieben Wolluſt, denn GOtt, 2. Tim. 3. v. 4.
Ja.) Darum opffern ſie ihrem Netze, und raͤuchern ihrem Garn, Habac. 1. v. 16.
(Meine Kraͤffte, und meiner Haͤnde Staͤrcke haben mir diß Vermoͤgen ausge - richtet, 5. B. Moſ. 8, 17.)
Ja.) Wer zu Grunde gehen ſoll, der wird zuvor ſtoltz, und ſtoltzer Muth koͤmmt vor dem Fall, Spruͤchw. 16. v. 18.
Sein (Uſiaͤ) Geruͤchte kam weit aus, da - rum, daß ihm ſonderlich geholffen ward, bis er maͤchtig ward. Und da er maͤchtig wor - den war, erhub ſich ſein Hertz zu ſeinem Verderben. Denn er vergriff ſich an dem HErrn ſeinem GOtt, 2. Chron. 26. v. 15. 16.
Der HErr plagte aber den Koͤnig, daß er auſſaͤtzig war, biß an ſeinen Todt, und woh - nete in einem ſondern Hauſe, 2. Koͤn. 15, 5.
Ja.) Du ſprichſt: Jch bin reich, und habe gar ſatt, und darff nichts; und weiſſeſt nicht, daß du biſt elend und jaͤmmerlich, arm, blind und bloß, Offenb. Joh. 3. v. 17.
JEſus ſpricht: Jch bin kommen die Suͤn - der zur Buſſe zu ruffen, und nicht die Frommen, Matth. 9, 13.
Ja.) Seelig ſind, die da geiſtlich arm ſind, denn das Himmelreich iſt ihr, Matth. 5. v. 3.
Er hat die Niedrigkeit ſeiner Magd angeſehen. Die Hungrigen fuͤller Er mit Guͤtern, und laͤſſet die Reichen leer, Luc. 1. v. 48. 53.
Die Elenden ſollen eſſen, daß ſie ſatt werden, Pſ. 22. v. 27.
Ja.) Wenn du mich demuͤthigeſt, macheſt du mich groß, Pſ. 18. v. 36.
Die ſich demuͤthigen, die erhoͤhet Er, und wer ſeine Augen niederſchlaͤgt, der wird geneſen, Hiob 22, 29.
Sich mit Beten vor dem HErrn demuͤ - thigen, Jer. 36, 7.
z. E. Ach! ſiehe ich habe mich unterwunden zu re - den mit dem HErrn, wiewohl ich Erde und Aſche bin, 1. B. Moſ. 18, 27.
Nichts thut durch Zanck oder eitele Ehre, ſondern durch Demuth, achtet euch unter - einander einer den andern hoͤher, denn ſich ſelbſt, Phil. 2, 3.
Ja.) Denn alſo ſpricht der Hohe und Erha -bene,13bene, der ewiglich wohnet, des Name heilig iſt: Der ich in der Hoͤhe und im Heiligthum woh - ne, und bey denen, ſo zuſchlagenes und demuͤ - thiges Geiſtes ſind, auf daß ich erqvicke den Geiſt der Gedemuͤthigten, und das Hertz der Zerſchlagenen, Eſ. 57. v. 15.
Wir ſollen GOTT uͤber alle Dinge fuͤrchten, lieben und vertrauen.
Das gehoͤret allen Menſchen zu, Pred. Sal. 12, 13.
Alle Welt fuͤrchte Jhn, Pſ. 67, 8.
Den Allmaͤchtigen moͤgen ſie nicht fin - den, der ſo groß iſt von Krafft, darum muͤſ - ſen ihn fuͤrchten die Leute, Hiob 37, 23. 24.
Denn GOtt wird alle Dinge vor Ge - richt bringen, das verborgen iſt, es ſey gut oder boͤſe, Pred. 12, 14.
Durch die Furcht des HErrn meidet man das Boͤſe, Spruͤchw. 16, 6.
Jhr habt nicht einen knechtiſchen Geiſtem -14empfangen, daß ihr euch abermahl fuͤrchten muͤſſet, ſondern ihr habt einen kindlichen Geiſt empfangen, durch welchen wir ruffen: Abba, lieber Vater! Rom. 8. v. 15.
Daß es wohl gehen wird denen, die GOtt fuͤrchten, die ſein Angeſicht ſcheuen, Pred. 8, 12.
Der HErr hat Gefallen an denen, die ihn fuͤrch - ten, Pſ. 147. v. 11.
Es wird den Gottloſen nicht wohl gehen, und wie ein Schatten nicht lange leben, die ſich fuͤr GOtt nicht fuͤrchten, Pred. 8. v. 13.
Was fordert der HErr dein GOtt von dir, denn daß du den HErrn deinen GOtt fuͤrch - teſt, daß du in allen ſeinen Wegen wandelſt, und liebeſt Jhn, 5. B. Moſ. 10. v. 12.
Ja.) Wir haben erkannt und geglaubt, die Liebe, die GOtt zu uns hat, 1. Joh. 4. v. 16.
Ja.) GOtt iſt die Liebe, und wer in der Liebe bleibet, der bleibet in GOtt und GOtt in ihm, 1. Joh. 4. v. 16.
Darinnen ſtehet die Liebe, nicht, daß wirGOtt15GOtt geliebet haben, ſondern, daß Er uns ge - liebet hat, 1. Joh. 4. v. 10.
GOtt hat uns erwehlet durch Chriſtum, ehe der Welt Grund geleget war, daß wir ſol - ten ſeyn heilig und unſtraͤflich fuͤr Jhm in der Liebe, Eph. 1, 4.
Daran iſt erſchienen die Liebe GOttes ge - gen uns: Daß GOtt ſeinen eingebohrnen Sohn geſandt hat in die Welt, daß wir durch Jhn leben ſollen, 1: Joh. 4, 9.
Daran haben wir erkannt die Liebe, daß Er ſein Leben fuͤr uns gelaſſen hat, 1. Joh. 3, 16.
Jhr habt mich nicht erwaͤhlet, ſondern Jch habe euch erwaͤhlet, und geſetzt, daß ihr hingehet, und Frucht bringet, und eure Frucht bleibe, Joh. 15, 16.
Ja.) Laſſet uns Jhn lieben, denn Er hat uns erſt geliebet, 1. Joh. 4, 19.
Du ſolt GOtt deinen HErrn lieben vongan -16gantzem Hertzen, von gantzer Seelen, von gantzem Gemuͤthe, und von allen dei - nen Kraͤfften, Marc. 12, 30.
Ja.) HErr, wenn ich nur dich habe, ſo frage ich nichts nach Himmel und Erden, wenn mir gleich Leib und Seel verſchmacht, ſo biſt du doch, GOtt, allezeit meines Hertzens Troſt und mein Theil, Pſ. 73, 25.
Wie der Hirſch ſchreyet nach friſchem Waſ - ſer, ſo ſchreyet meine Seele GOtt zu dir, mei - ne Seele duͤrſtet nach GOtt, nach dem leben - digen GOtt, wenn werde ich dahin kommen, daß ich GOttes Angeſicht ſchaue, Pſ. 42, 1. 2.
Setze mich, wie ein Siegel, auf dein Hertz, und wie ein Siegel auf deinen Arm, Hohel. 8, 6.
J[a .]) Mein Freund iſt mein, und ich bin ſein, und er haͤlt ſich auch zu mir, Hohel. Sal. 6, 2. Cap. 7, 10.
Ja.) Liebe iſt ſtarck, wie der Tod, und Eifer iſt feſt, wie die Hoͤlle, ihre Glut iſt feurig und eine Flamme des HErrn, daß auch viel Waſ -ſer17ſer nicht moͤgen die Liebe ausloͤſchen, noch die Stroͤme ſie erſaͤuffen. Wenn einer alles Gut in ſeinem Hauſe um die Liebe geben wol - te, ſo guͤlte es alles nichts, Hohel. Sal. 8, 6. 7.
Wer will uns ſcheiden von der Liebe GOttes? Truͤbſal, oder Angſt, oder Ver - folgung, oder Hunger, oder Bloͤße, oder Faͤhr - lichkeit, oder Schwerdt? Rom. 8, 35.
Ja.) Jch bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fuͤrſtenthum, noch Gewalt, weder Gegenwaͤrtiges noch Zukuͤnff - tiges, weder Hohes noch Tiefes, noch keine an - dere Creatur mag uns ſcheiden von der Lie - be GOttes, die in Chriſto JEſu iſt, unſerm HErrn, Rom. 8, 38. 39.
Paulus ſpricht: Jch bin deſſelbigen in guter Zu - verſicht, daß, der in euch angefangen hat das gute Werck, der wirds auch vollfuͤhren biß an den Tag JEſu Chriſti, Phil. 1, 6.
So jemand die Welt lieb hat, in dem iſt nicht die Liebe des Vaters, 1. Joh. 2, 15.
Wer der Welt Freund ſeyn will, der wird GOttes Feind ſeyn. Denn der WeltBFreund -18Freundſchafft iſt GOttes Feindſchafft, Jac. 4, 4.
Fleiſchlich geſinnet ſeyn iſt eine Feind - ſchafft wider GOtt, Rom. 8, 7. ſiehe 1. Joh. 2, 16. 17.
Ja.) Die Haupt-Summa des Gebots iſt Liebe von reinem Hertzen, und von gutem Gewiſſen, und von ungefaͤrbtem Glauben, 1. Tim. 1, 5.
Wer mich liebet, der wird mein Wort halten, Joh. 14, 23.
Das iſt die Liebe zu GOtt, daß wir ſeine Gebo - te halten, 1. Joh. 5, 3.
JEſus ſpricht: So ihr meine Gebote haltet, ſo bleibet ihr in meiner Liebe, Joh. 15, 10.
Seine Gebote ſind nicht ſchwer, 1. Joh. 5, 3.
Daß, wer GOtt liebet, daß der auch ſeinen Bruder liebe, 1. Joh. 4, 21.
Ja.) So ihr liebet, die euch lieben, wasDancks19Dancks habt ihr davon? denn die Suͤnder lieben auch ihre Liebhaber, Luc. 6, 32.
So ihr euch nur zu euren Bruͤdern freund - lich thut, was thut ihr ſonderlichs? Matth. 5. v. 47.
Jch ſage euch, die ihr zuhoͤret, liebet eure Feinde, thut denen wohl, die euch haſſen, Luc. 6, 27.
Auf daß ihr Kinder ſeyd eures Vaters im Himmel: Denn er laͤſt ſeine Sonne auf - gehen uͤber die Boͤſen und uͤber die Guten, und laͤſſet regnen uͤber Gerechte und Unge - rechte, Matth. 5, 45.
Jhr Lieben, hat uns GOtt alſo geliebet, ſo ſollen wir uns auch untereinander lieben, 1. Joh. 4, 11.
Wir ſollen auch das Leben[v]or die Bruͤ - der laſſen, 1. Joh. 3, 16.
Ja.) Wir wiſſen, daß wir aus dem To - de ins Leben kommen ſind, denn wir lie - ben die Bruͤder, 1. Joh. 3, 14.
Jch liebe, die mich lieben, Spruͤchw. 8, 17.
Ja.) Wer mich liebet, der wird von mei - nem Vater geliebet werden, und ich wer - de ihn lieben, und mich ihm offenbahren, Joh. 14, 21.
Ja.) Daran iſt die Liebe voͤllig bey uns, auf daß wir eine Freudigkeit haben am Tage des Gerichts, 1. Johan. 4. v. 17. Siehe 1. Joh. 3, 11.
Das iſt die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, ſo wir etwas bitten nach ſeinem Willen, ſo hoͤret er uns, und ſo wir wiſſen, daß er uns hoͤret, ſo wiſſen wir, daß wir die Bitte haben, die wir von ihm gebeten ha - ben, 1. Joh. 5, 14. 15.
Hoffet auf ihn allezeit, lieben Leute, ſchuͤt - tet euer Hertz fuͤr ihm aus. GOtt iſt unſere Zuverſicht, Pſ. 62, 9.
Sey ſtille dem HErrn, und warte auf ihn, Pſ. 37, 7.
Ja.) Wenn ihr ſtille bliebet, ſo wuͤrde euch geholffen, durch ſtille ſeyn und hoffen wuͤrdet ihr ſtarck ſeyn, Eſ. 30, 15.
Ein ſolch Vertrauen haben wir durch Chriſtum zu GOtt, 2. Cor. 3, 4.
Durch welchen wir haben Freudigkeit und Zugang in aller Zuverſicht durch den Glau - ben an ihn, Eph. 3, 12.
Verflucht iſt der Mann, der ſich auf Menſchen verlaͤſt, und haͤlt Fleiſch fuͤr ſei - nen Arm, und mit ſeinem Hertzen vom HErrn weichet, Jer. 17, 5.
Nein.) Verlaſſet euch nicht auf Fuͤrſten; ſie ſind Menſchen, die koͤnnen ja nicht helffen, Pſ. 146, 3.
Nein.) Verlaß dich auf den HErrn von gantzem Hertzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verſtand, Spruͤchw. 3, 5. ſiehe Jer. 9, 23.
Du erhaͤlteſt ſtets Friede, nach gewiſſer Zuſage: Denn man verlaͤſſet ſich auf dich. Darum verlaſſet euch auf den HErrn ewig - lich: Denn GOtt der HErr iſt ein Felß ewiglich, Eſ. 26, 3. 4.
Wohl dem, des Huͤlffe der GOtt Ja - cob iſt, des Hoffnung auf den HErrn ſeinen GOtt ſtehet, der Himmel, Erde, Meer und alles, was darinnen iſt, gemacht hat, der Glauben haͤlt ewiglich, Pſ. 147, 5.
Du ſolt den Namen des HErrn deines GOttes nicht mißbrauchen.
(Denn der HErr wird den nicht unge - ſtrafft laſſen, der ſeinen Namen mißbraucht, 2. B. Moſ. 20, 7.)
Wir ſollen GOtt fuͤrchten und lie - ben, daß wir bey ſeinem Namen nicht fluchen, ſchwoͤren, zaubern, luͤgen odertruͤ -23truͤgen, ſondern Jhn in allen Noͤthen anruffen, beten, loben und dancken.
Ja.) Sein Mund iſt voll Fluchens, Pſalm 10, 7.
Jch ſage euch, daß ihr allerdings nicht ſchwoͤren ſolt, Matth. 5, 34.
Fuͤr allen Dingen aber, meine Bruͤder, ſchwoͤret nicht, weder bey dem Himmel, noch bey der Erden, noch mit keinem andern Eyde, Jac. 5, 12.
Es ſey euer Wort Ja, das Ja iſt, und Nein, das Nein iſt, Jac. 5, 12.
Eure Rede ſey Ja, Ja, Nein, Nein; was druͤber iſt, das iſt vom Ubel, Matth. 5, 37.
Paulus ſpricht: Jch ruffe GOtt an zum Zeugen auf meine Seele, 2. Cor. 1, 23.
GOtt und der Vater unſers HErrn JEſuB 4Chri -24Chriſti, welcher ſey gelobet in Ewigkeit, weiß, daß ich nicht luͤge, 2. Cor. 11, 31.
Ja.) Offenbahr ſind die Wercke des Flei - ſches, als da ſind: Abgoͤtterey, Zauberey, Gal. 5, 19. 20.
Derer Theil wird ſeyn in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet, Offenb. Joh. 21, 8.
Ja.) Jhr ſolt euch nicht wenden zu den Wahrſagern, und forſchet nicht von den Zeichen-Deutern, daß ihr nicht an ihnen verunreiniget werdet, denn ich bin der HErr, euer GOtt, 3. B. Moſ. 19, 31.
Das verborgene Ding ſtehet in ihrem Vermoͤgen nicht, ſondern GOtt vom Himmel, der kan verborgene Dinge offen - bahren, Dan. 2, 27. 28.
Ungehorſam iſt eine Zauberey-Suͤnde, 1. B. Sam. 15, 23.
Jhr Geſicht iſt nichts, und ihr Weiſſa -gen25gen iſt eitel Luͤgen. Sie ſprechen: Der HErr hats geſagt; da ſie doch der HErr nicht geſand hat, und muͤhen ſich, daß ſie ihre Dinge erhalten, Ezech. 13, 6.
Ja.) Darum ſpricht der HErr, HErr alſo: Weil ihr das prediget, da nichts aus wird, und Luͤgen weiſſaget, ſo will ich an euch, ſpricht der HErr, HErr, Ezech. 13, 8.
Die da haben den Schein eines gottſe - ligen Weſens, aber ſeine Krafft verleugnen ſie, 2. Tim. 3, 5.
Ja.) So leget nun ab alle Boßheit und allen Betrug und Heucheley, 1. Petr. 2, 1. ſie - he auch Pſ. 50, 16. 17.
Als die Freyen, und nicht als haͤttet ihr die Freyheit zum Deckel der Baßheit, 1. Petr. 2, 16.
Laß ab vom Boͤſen, und thue Gutes, Pſ. 34, 15.
z. E. Den unnuͤtzen Knecht werffet in die Finſter -niß26niß hinaus, da wird ſeyn Heulen und Zaͤhnklappen, Matth. 25, 30.
Wer da weiß Gutes zu thun, und thuts nicht, dem iſts Suͤnde, Jac. 4, 17.
Ruffe mir, ſo will ich dir antworten, und will dir anzeigen groſſe und gewaltige Dinge, die du nicht weiſſeſt, Jer. 33, 3.
Ja.) Ruffe mich an in der Noth, ſo will ich dich erretten, ſo ſolt du mich preiſen, Pſ. 50, 15.
Ja.) Seine rechte Hand hilfft gewaltiglich, Pſ. 20, 7.
Wir haben einen GOtt, der da hilfft, und den HErrn, HErrn, der vom Todt errettet, Pſ. 68, 21.
Nein.) Siehe, des HErrn Hand iſt nicht zu kurtz, daß er nicht helffen koͤnne, Eſ. 59, 1.
Da dieſer Elende rieff, hoͤrete der HErr, und halff ihm aus allen ſeinen Noͤthen, Pſ. 34, 7. ſ. Pſ. 56, 9.
JEſus ſagte ein Gleichniß: Daß man al - lezeit beten und nicht laß werden ſolte, Luc. 18, 1. Jt. Luc. 11, 5.
Nein.) Betet ohn Unterlaß, 1. Theſſ. 5, 17.
Nein.) Betet ſtets in allen Anliegen mit Bitte und Flehen im Geiſte, Eph. 6, 18.
Jt. Wenn ihr betet, ſolt ihr nicht viel plappern, wie die Heyden, denn ſie mey - nen, ſie werden erhoͤret, wenn ſie viel Wor - te machen, darum ſolt ihr euch ihnen nicht gleichen, denn euer Vater im Himmel weiß, was ihr beduͤrffet, ehe denn ihr ihn bittet, Matth. 6, 7. 8. verglichen mit 2. Moſ. 14, 14. 15.
Ja.) Wenn du beteſt, ſo gehe in dein Kaͤm - merlein, und ſchleuß die Thuͤre zu, und bete zu deinem Vater im Verborgenen, Matth. 6, 6.
z. E. David, der Koͤnig, kam, und blieb vor dem HErrn, und ſprach: Wer bin ich, HErr, HErr, ꝛc. Darum hat dein Knecht ſein Hertz funden, daß er diß Gebet zu dir bete, 2. Sam. 7, 18. 27.
Ja.) Wo Zween unter euch eins werdenauf28auf Erden, warum es iſt, das ſie bitten wol - len, das ſoll ihnen wiederfahren von meinem Vater im Himmel, Matth. 18, 19.
Ja.) So ermahne ich nun, daß man vor al - len Dingen zuerſt thue Bitte, Gebet, Fuͤr - bitte und Danckſagung fuͤr alle Menſchen, fuͤr die Koͤnige und alle Obrigkeit, 1. Tim. 2, 1. 2.
Auf daß wir ein geruhiges und ſtilles Le - ben fuͤhren moͤgen, in aller Gottſeligkeit und Erbarkeit. Daſelbſt.
Die ſollen dem HErrn dancken um ſei - ne Guͤte und um ſeine Wunder, die er an den Menſchen-Kindern thut, Pſ. 107, 13. 15.
Wer Danck opffert, der preiſet mich, und das iſt der Weg, daß ich ihm zeige das Heyl GOttes, Pſ. 50, 23.
Saget Danck allezeit, und fuͤr alles, GOtt und dem Vater unſers HErrn JEſu Chriſti, Eph. 5, 20.
Dancket dem HErrn, denn er iſt freund - lich, und ſeine Guͤte waͤhret ewiglich, Pſalm 106, 1.
Ja.) Es iſt ein koͤſtlich Ding, dem HErrn dancken, und lobſingen deinem Namen, du Hoͤchſter, des Morgens deine Gnade, und des Nachts deine Warheit verkuͤndi - gen, Pſ. 92, 1. 2.
Es ſollen, HErr, deine Heiligen dich lo - ben, Pſ. 145, 10.
Laſſet euer Licht leuchten vor den Leuten, daß ſie eure gute Wercke ſehen, und euren Vater im Himmel preiſen, Matth. 5, 16.
Erfuͤllet mit Fruͤchten der Gerechtigkeit, die durch JEſum Chriſtum geſchehen in euch, zur Ehre und Lobe GOttes, Phil. 1, 11.
Alle Creatur, die im Himmel iſt, und auf Erden, und unter der Erden, hoͤrete ich ſagen zu dem, der auf dem Stuhl ſaß, und zum Lamm: Lob, und Ehre, und Preiß, und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit, Offenb. Joh. 5, 13.
Gedencke des Sabbath-Ta - ges, daß du ihn heiligeſt, 2. Buch Moſ. 20. v. 8.
Jn ſechs Tagen hat der HErr Himmel und Erde gemacht, und das Meer, und al - les, was darinnen iſt, und ruhete am ſie - benden Tage, darum ſegnete der HErr den Sabbath-Tag, und heiligte ihn, 2. B. Moſ. 20, 11.
Am ſtebenden Tage iſt der Sabbath des HErrn deines GOttes, da ſolt du kein Werck thun, v. 10.
Nein.) So laſſet nun niemand euch Ge - wiſſen machen uͤber Speiſe, oder uͤber Tranck, oder uͤber beſtimmte Feyertage, oder Neumonden, oder Sabbather, Col. 2, 16.
Dieſes iſt der Schatten von dem, daszu -31zukuͤnfftig war, aber der Coͤrper ſelbſt iſt in Chriſto, Coloſſ. 2, 17.
Er ſprach: Der Sabbath iſt um des Men - ſchen willen gemacht, und nicht der Menſch um des Sabbaths willen, Marc. 2, 27.
Einer haͤlt einen Tag fuͤr den andern, der andere aber haͤlt alle Tage gleich. Und wel - cher nichts drauf haͤlt, der thuts auch dem HErrn, Rom. 14, 5. 6.
Nein.) Wer auf die Tage haͤlt, der thuts dem HErrn, Rom. 1, 5.
Ein jeglicher ſey in ſeiner Meynung gewiß, Rom. 1, 4.
Seelig iſt, der ihm ſelbſt kein Gewiſſen macht, in dem, das er annimmt, wer aber daruͤber zweifelt, und (thuts) doch, der iſt verdammt, denn es gehet nicht aus dem Glauben, was aber nicht aus dem Glauben gehet, das iſt Suͤnde, Rom. 14, 23.
Seyd unterthan aller menſchlichen Ord - nung um des HErrn willen, 1. Petr. 2, 13.
Sehet zu, daß dieſe eure Freyheit nicht ge - rathe zu einem Anſtoß der Schwachen, 1. Cor. 8, 9.
Wir ſollen GOtt fuͤrchten und lie - ben, daß wir die Predigt und ſein Wort nicht verachten, ſondern daſſelbe heilig halten, gerne hoͤren und lernen.
JESUS ſprach zu ſeinen Juͤngern: Gehet hin in alle Welt, und prediget das Evan - gelium aller Creatur, Marc. 16, 15.
Paulus ſpricht: Wir ſind auch ſterbliche Menſchen, gleichwie ihr, und predigen das Evangelium daß ihr euch bekehren ſollet, Apoſt. Geſch. 14, 15.
Wie ſollen ſie glauben von dem ſie nichts gehoͤret haben? Wie ſollen ſie aber hoͤren oh - ne Prediger, Rom. 10, 14.
Predigen den gecreutzigten Chriſt, 1. Cor. 1, 23.
Paulus ſpricht: Jch hielt mich nicht da - fuͤr, daß ich etwas wuͤſte unter euch, ohne allein JEſum Chriſtum, den Gecreutzig - ten, 1. Cor. 2, 2. Eſa. 3, 10.
Nicht mit klugen Worten, auf daß das Creutz Chriſti nicht zu nichte werde, 1. Cor. 1, 17.
Das Wort vom Creutz iſt eine Thorheit denen, die verlohren werden, uns aber, die wir ſelig werden, iſts eine GOttes Krafft, 1. Cor. 1, 18.
Die Frommen ſollen ihn ſchoͤn preiſen, Pſ. 33, 1.
Dieweil die Welt durch ihre Weißheit GOtt in ſeiner Weißheit nicht erkannte, ge - fiehl es GOtt wohl durch thorichte Pre - digt ſelig zu machen, die, ſo daran glau - ben, 1. Cor. 1, 21.
Ja.) Jhr ſeyd das auserwehlte Geſchlecht, das Koͤnigliche Prieſterthum, das heiligeCVolck,34Volck, das Volck des Eigenthums, daß ihr verkuͤndigen ſolt die Tugend des, der euch beruffen hat von der Finſterniß zu ſei - nem wunderbahren Licht, 1. Petr. 2, 9.
Dieweil wir denſelben Geiſt des Glaubens haben, nachdem geſchrieben ſtehet: Jch glaube, darum rede ich, Pſalm 116, 10. ſo glauben wir auch, darum ſo reden wir auch, 2. Cor. 4, 13.
Ja.) Es ſind mancherley Aemter, aber es iſt ein HErr, 1. Cor. 12, 5.
Er hat etliche geſetzt zu Evangeliſten, etliche zu Hirten und Lehrern, daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werck des Amts, dadurch der Leib Chriſti erbau - et werde, Epheſ. 4, 11. 12.
Das Werck eines Evangeliſchen Predi - gers, 2. Timoth. 4, 5.
Das iſt je gewißlich wahr, ſo jemand ein Biſchoff-Amt begehret, der begehret ein koͤſtlich Werck, 1. Timoth. 3, 1.
Jch ſandte die Propheten nicht, noch lie - fen ſie, ich redete nicht zu ihnen, noch weiſ - ſageten ſie, Jer. 23, 21.
Allen, die nach ihres Hertzens Duͤnckel wandeln, ſagen ſie: Es wird kein Ungluͤck uͤber euch kommen, Jer. 23, 17.
Des HErrn Zorn wird nicht nachlaſſen, bis er thue und ausrichte, was er im Sinne hat, hernach werdet ihr es wohl erfahren, Jer. 23, 20.
Nein.) Niemand leide, ‒ ‒ als der in ein frembdes Amt greifet, 1. Petr. 4, 15.
Unterwinde ſich nicht jederman Lehrer zu ſeyn, und wiſſet, daß wir deſto mehr Ur - theil empfahen werden, Jac. 3, 1.
Paulus ſpricht: Wir ſind Bothſchaffter an Chriſti ſtatt, denn GOtt vermahnet durch uns. So bitten wir nun an Chriſti ſtatt: Laſt euch verſohnen mit GOTT, 2. Cor. 5, 20.
Predige das Wort, halte an, es ſey zur rechten Zeit, oder zur Unzeit, ſtraffe, draͤue, ermahne mit aller Gedult und Lehre, 2. Tim. 4, 2.
Nein.) Jhr wiſſet, daß die weltlichen Fuͤr - ſten herrſchen, und die Ober-Herren haben Gewalt; aber ſo ſoll es unter euch nicht ſeyn. ‒ ‒ Gleich wie des Menſchen Sohn iſt nicht kommen, daß er ihm dienen laſ - ſe, ſondern, daß er diene, Matth. 20 v. 25. 26. 28.
JEſus ſpricht: Wenn ich mich ſelber eh - re, ſo iſt meine Ehre nichts, Joh. 8, 54.
Jhr ſolt euch nicht laſſen Meiſter nennen, denn einer iſt euer Meiſter, Chriſtus, Matt. 23, 10.
Ja.) Die Aelteſten, die wohl fuͤrſtehen, hal - te man zweyfacher Ehren werth, ſonder - lich die da arbeiten im Wort und in der Lehre, 1. Tim. 5, 17.
Habt ſie deſto lieber um ihres Werckes willen, Theſſ. 5, 13.
Ja.) Gehorchet euern Lehrern und folget ihnen, Hebr. 13, 17.
Sie wachen uͤber eure Seelen, als die da Rechenſchafft dafuͤr geben ſollen. Auf daß ſie das mit Freuden thun, und nicht mit Seuffzen, denn das iſt euch nicht gut, Hebr. 13, 18.
Auferzogen in den Worten des Glau - bens und der guten Lehre, 1. Tim. 4, 6.
Ein Fuͤrbild den Glaͤubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geiſt, im Glauben, in der Keuſchheit, v. 12.
Ein rechtſchaffener und unſtraͤflicher Ar - beiter, der da recht theile das Wort der Warheit, 2. Tim. 2, 16.
Ja.) Beharre in dieſen Stuͤcken: Denn wo du ſolches thuſt, wirſt du dich ſelbſt ſelig machen, und die dich hoͤren, 1. Tim. 4, 16.
Jeſaias ſpricht: Jch dachte, ich arbeite - te vergeblich, und braͤchte meine Krafft umſonſt und unnuͤtzlich zu, wiewohl mei - ne Sache des HErrn, und mein Amt meines GOttes iſt, Eſa. 49, 4.
Nein.) Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel faͤllt, und nicht wieder dahin kommt, ſondern feuchtet die Erden, und machet ſie fruchtbar und wachſend, daß ſie giebt Saamen zu ſaͤen, und Brod zu eſ - ſen; alſo ſoll das Wort, ſo aus meinem Munde gehet, auch ſeyn, es ſoll nicht wie - der leer zn mir kommen, ſondern thun, das mir gefaͤllt, und ſoll ihm gelingen, da - zu ichs ſende, ſpricht der HErr, Eſa. 55. v. 10. 11.
Nein.) Laſſet uns untereinander unſer ſelbſt wahrnehmen mit Reitzen zur Liebe und guten Wercken, und nicht verlaſſen unſere Verſammlung, wie etliche pflegen, ſondern untereinander ermahnen, Hebr. 10, 24.
Das ſo viel mehr, ſo viel ihr ſehet, daß ſich der Tag nahet, Hebr. 10, 25.
Ja.) Seyd begierig nach der vernuͤnfftigen lautern Milch, als die itzt-gebohrnen Kindlein, auf daß ihr durch dieſelbige zunehmet, 1. Petr. 2, 2.
Du ſolt deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß dirs wohl gehe, und du lange lebeſt auf Erden.
Wir ſollen GOtt fuͤrchten und lieben, daß wir unſere Eltern und Herren nicht verachten, noch erzuͤrnen, ſondern ſie in Ehren halten, ihnen dienen, gehorchen, ſie lieb und werth haben.
Vater und Mutter verachten ſie, Ezech. 22, 7.
Wer Vater verſtoͤhret, und Mutter verjaget, der iſt ein ſchaͤndliches und ver - flucht Kind, Spruͤchw. 19, 26.
Ja.) Das iſt dem HErrn gefaͤllig, Coloſſ. 3, 20.
Ja.) Gehorche deinem Vater, der dich ge - zeuget hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn ſie alt wird, Spruͤchw. 23, 22.
Ja.) Jhr Kinder ſeyd gehorſam euern El - tern in allen Dingen, Coloſſ. 3, 20.
Er gieng mit ihnen hinab, und kam gen Nazareth, und war ihnen unterthan, Luc. 2, 51.
JEſus nahm zu an Weißheit, Alter und Gnade bey GOtt und den Menſchen, ibid. v. 52.
Ehre deinen Vater und Mutter, das iſtdas41das erſte Gebot, das Verheiſſung hat, auf daß dirs wohl gehe, und du lange lebeſt auf Erden, Epheſ. 6, 2. 3.
Nein.) Wer Vater oder Mutter mehr lie - bet, als mich, der iſt mein nicht werth, Matth. 10, 37. Luc. 14, 26.
Ja.) Jhr Kinder ſeyd gehorſam euern El - tern in dem HErrn, denn das iſt billig, Eph. 6, 1.
Jhr Vaͤter reitzet eure Kinder nicht zum Zorn, ſondern ziehet ſie auf in der Zucht und Vermahnung zum HErrn, Epheſ. 6, 4.
Ja.) Ahaſia wandelte auch in den Wegen des Hauſes Ahab, denn ſeine Mutter hielt ihn dazu, daß er gottloß war. Darum thaͤt er, das dem HErrn uͤbel gefiel, wie das Haus Ahab; Denn ſie waren ſeine Rath - geber nach ſeines Vaters Todte, daß ſie ihn verderbeten, 2. Chron. 22, 3. 4.
JE -42JEſus ſpricht: Meynet ihr, daß ich her - kommen bin, Frieden zu bringen auf Er - den? Jch ſage, nein; ſondern Zwietracht. Es wird ſeyn der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider den Vater, die Mutter wider die Tochter, und die Tochter wider die Mutter, die Schwieger wider die Schnur, und die Schnur wider die Schwieger, Luc. 12, 51. 53.
Man muß GOtt mehr gehorchen, denn den Menſchen, Ap. Geſch. 5, 29.
Ja.) Einer unter ſeinen Juͤngern ſprach zu ihm: HErr, erlaube mir, daß ich hingehe, und zuvor meinen Vater begrabe; aber JE - ſus ſprach zu ihm: Folge du mir, und laß die Todten ihre Todten begraben, Matth. 8, 22.
Ein anderer ſprach zu ihm: HErr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, daß ich einen Abſchied mache mit denen, die in meinem Hauſe ſind. JEſus aber ſprach zu ihm: Wer ſeine Hand an den Pflug le - get, und ſiehet zuruͤck, der iſt nicht ge - ſchickt zum Reiche GOttes, Luc. 9, 61. 62.
Ja.) Wer zu ſeinem Vater oder Mut - ter ſpricht: Jch ſehe ihn nicht; und zu ſei - nem Bruder: Jch kenne ihn nicht; und zu ſeinem Sohn: Jch weiß nicht, die halten deine Rede, und bewahren deinen Bund, 5. B. Moſ. 33, 9.
JEſus ſahe zween Bruͤder, Jacobum, den Sohn Zebedaͤt, und Johannem ſeinen Bru - der, im Schiff mit ihrem Vater Zebedaͤo, daß ſie ihre Netze flickten, und er rief ihnen, bald verließen ſie das Schiff und ihren Va - ter, und folgeten ihm nach, Matth. 4. v. 21. 22.
So wir haben unſere leibliche Vaͤter zu Zuͤchtigern gehabt, und ſie geſcheuet, ſol - ten wir denn nicht vielmehr unterthan ſeyn dem geiſtlichen Vater, daß wir leben, Hebr. 12, 9. Malach. 6, 7.
Ja.) Jhr Knechte ſeyd gehorſam in allen Dingen euren leiblichen Herren, Coloſſ. 3. v. 22.
Daß ſie ihren Herren unterthaͤnig ſeyn, in allen Dingen zu Gefallen thun, nicht wiederbellen, nichts veruntreuen, ſon - dern alle gute Treue erzeigen, Tit. 2, 9.
Daß ſie die Lehre GOttes unſers Hey - landes zieren in allen Stuͤcken, v. 10.
Ja.) Die Knechte, ſo unter dem Joch ſind, ſollen ihre Herren aller Ehren werth halten, auf daß nicht der Name GOttes und die Lehre gelaͤſtert werde, 1. Tim. 6, 1.
Nein.) Nicht mit Dienſt vor Augen, als den Menſchen zu Gefallen, ſondern mit Ein - faͤltigkeit des Hertzens, und mit GOttes - furcht, Coloſſ. 3, 22.
Ja.) Jhr Knechte ſeyd unterthan mit al - ler Furcht den Herren, nicht allein den guͤ - tigen und gelinden, ſondern auch den wun - derlichen, 1. Petr. 2, 18.
Ja.) Welche glaͤubige Herren haben, ſollen dieſelbigen nicht verachten, (mit dem Schein) daß ſie Bruͤder ſind, ſondern ſol - len vielmehr dienſtbar ſeyn, dieweil ſie glaͤubig, und geliebet, und der Wohlthat theil - hafftig ſind, Tim. 6, 2.
Wiſſet, daß ihr von dem HErrn em - pfahen werdet die Vergeltung des Erbes, Coloſſ. 3, 24.
Jhr Herren, was recht und gleich iſt, das beweiſet den Knechten, Col. 4, 1.
Jhr Herren thut auch daſſelbige gegen ih - nen, und laſſet das Draͤuen, und wiſſet, daß auch euer HErr im Himmel iſt, und iſt bey ihm kein Anſehen der Perſon, Eph. 6, 9.
Nicht mehr, als einen Knecht, ſondern mehr denn einen Knecht, einen lieben Bru - der ‒ ‒ in dem HErrn, Phil. 3, 16.
Jederman ſey unterthan der Obrig - keit, die Gewalt uͤber ihn hat, Rom. 13, 1.
Paulus ſpricht: Erinnere ſie, daß ſie den Fuͤrſten und der Obrigkeit unterthan und ge - horſam ſeyn, Tit. 3, 1.
Es iſt keine Obrigkeit, ohne von GOtt, wo aber Obrigkeit iſt, die iſt von GOtt ge - ordnet, Rom. 13, 1.
Nein.) Wer ſich wider die Obrigkeit ſetzet, der widerſtrebet GOttes Ordnung, daſelbſt v. 2.
Ja.) Die widerſtreben, werden uͤber ſich ein Urtheil empfangen, daſ.
So ſeyd nun aus Noth unterthan, nicht allein um der Strafe willen, ſondern auch um des Gewiſſens willen, daſ. v. 5.
Derhalben muͤſſet ihr auch Schoß ge - ben, denn ſie ſind GOttes Diener, die ſolchen Schutz ſollen handhaben. So gebet nun je - derman, was ihr ſchuldig ſeyd, Schoß, dem der Schoß gebuͤhret, Zoll, dem der Zoll ge - buͤhret, Furcht, dem die Furcht gebuͤhret, Ehre, dem die Ehre gebuͤhret, daſ. v. 6. 7.
Ja.) Es ſey dem Koͤnige, als dem Ober - ſten, oder den Hauptleuten, als den Ge - ſandten von ihm, 1. Petr. 2, 13.
GOttes Dienerin, eine Raͤcherin zur Strafe uͤber den, der Boͤſes thut, Rom. 13. v. 4.
Nein.) Denn die Gewaltigen ſind nicht den guten Wercken, ſondern den boͤſen zu fuͤrchten. Wilt du dich aber nicht fuͤrchten fuͤr der Obrigkeit, ſo thue Gutes, ſo wirſt du Lob von derſelbigen haben, Rom. 13, 3.
Ergebet euern Hals unter das Joch des Koͤniges zu Babel, und dienet ihm und ſeinem Volck, Jer. 27, 12.
Suchet der Stadt Beſtes, dahin ich euch habe laſſen wegfuͤhren, und betet fuͤr ſie zum HErrn, Jer. 29, 7.
Das iſt der Wille GOttes, daß ihr mitWohl -48Wohlthun verſtopffet die Unwiſſenheit der thoͤrichten Menſchen, als die Freyen, und nicht, als haͤttet ihr die Freyheit zum De - ckel der Boßheit, ſondern, als die Knechte GOttes thut Ehre jederman; ‒ ‒ Fuͤrchtet GOtt, ehret den Koͤnig, 1. Petr. 2, 15. 16. 17.
Alles, was ihr thut, das thut von Her - tzen, als dem HErrn, und nicht den Men - ſchen, Col. 3, 23.
Jhr dienet dem HErrn Chriſto, Col. 3. v. 24.
Du ſolt nicht toͤdten.
Du ſolt deinem Naͤchſten nicht unrecht thun, 3. B. Moſ. 19, 13.
Wer Menſchen-Blut vergießet, des Blut ſoll auch durch Menſchen vergoſſen werden, denn GOtt hat den Menſchen zu ſeinem Bil - de gemacht, 1. B. Moſ. 9, 6.
Die Traurigkeit der Welt wuͤrcket den Tod, 2. Cor. 7, 10.
Was huͤlffe es dem Menſchen, ſo er die gantze Welt gewoͤnne, und nehme doch Scha - den an ſeiner Seele, Matth. 16, 26.
Wer ſein Leben erhalten will, der wirds verlieren, daſ. v. 25.
JEſus ſpricht: Wehe euch Schrifftge - lehrten und Phariſaͤer, ihr Heuchler, die ihr Land und Waſſer umziehet, daß ihr ei - nen Juͤden-Genoſſen machet, und wenn ers worden iſt, machet ihr aus ihm ein Kind der Hoͤllen, zwiefaͤltig mehr, denn ihr ſeyd, Matth. 23, 15.
Sein Blut will ich von deiner Hand for - dern, Ezech. 33, 8.
Wir ſollen GOtt fuͤrchten und lie - ben, daß wir unſerm Naͤchſten an ſei - nem Leibe keinen Schaden noch Leid thun,Dſon -50ſondern ihm helffen und foͤrdern in allen Leibes-Noͤthen.
Jhr habt gehoͤret, daß zu den Alten geſa - get iſt: Du ſolt nicht toͤdten, wer aber toͤd - tet, der ſoll des Gerichts ſchuldig ſeyn; Jch aber ſage euch, wer mit ſeinem Bruder (vergeblich) zuͤrnet, der iſt des Gerichts ſchul - dig, Matth. 3, 22.
Ja.) Des Menſchen Zorn thut nicht, was vor GOtt recht iſt, Jac. 1, 20.
Ein jeglicher Menſch ſey ‒ ‒ langſam zum Zorn, daſ. v. 19.
Redet mit eurem Hertzen, ‒ ‒ und harret, Pſ. 4, 5.
Goͤttlicher Eifer, 2. Cor. 2, 2.
Der Eifer um dein (GOttes) Haus hat mich gefreſſen, Joh. 2, 17.
Als JEſus ſie ſahe weinen, und die Juͤden auch weinen, die mit ihr kamen, ergrimmete er im Geiſt, und betruͤbete ſich ſelbſt, Joh. 11, 33.
Er51Er ſahe ſie umher an mit Zorn, und war betruͤbet uͤber ihren verſtockten Hertzen, Marc. 3, 5.
Da aber Paulus ihrer zu Athen wartete, ergrimmete ſein Geiſt in ihm, da er ſahe die Stadt ſo gar abgoͤttiſch, Apoſt. Geſch. 17, 16.
David ſpricht: Jch habe mich ſchier zu To - de geeifert, daß meine Widerſacher deiner Worte vergeſſen, Pſ. 119, 139.
Mein Hertz iſt entbrannt in meinem Lei - be, und wenn ich daran gedencke, werde ich entzuͤndet, Pſ. 39, 4.
Paulus ſpricht: Thun wir zu viel, ſo thun wirs GOtte, ſind wir aber maͤßig, ſo