PRIMS Full-text transcription (HTML)
Verzeichnis und Außlegungen
Etlicher Zufälle / welche den Menschen unversehens zuwiederfahren pflegen / nach unter - schiedlichen Lauff des Monden durch die zwölff Himlischen Zeichen.
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Braunschweig/ In VerlegungAndreas Moltrechten.
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Mond im Wieder.

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1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

SO bedeut es eine Wolfahrt von grossen Herren oder Obrigkeit / als einen neuen Ehrenstand / eine nützliche Beförderung / oder fruchtbarlichen Gewinn.

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2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

So bedeut es ein new Ehrenkleid / oder einem ein Geldgeschenck / oder stattliche Gaben / grosse Verehrung / oder ein frölich angenehme Bottschafft / gute Briefe / frembde Gesandten: oder daß man Geld oder böse ungewisse Schulden einkriegen / oder gute Versicherung / oder Pfandschafften bekommen werde.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

So bedeut es / das sich in derselben Stadt / Schlosse / oder in seinem Hause / ein Auffruhr / neuer Hader / zanck / Wiederwillen oder eine Rechtfertigung mit seinem Nachbarn / oder umbliegenden örtern / sich zutragen werde.

4.

Wann die Hüner krehen?

So wird einer etwas böses erfahren / böse Zeitung hören / böse Briefe / unnütze Schmach empfahen / oder bedeutet einen auffruhr unter seinen Vnterthanen / Knechten / und andern Völckern / oder eine Furcht / Verzagung / Zitterung oder Erschrecknis / und daß einem ein böser Schauer oder gehlinge Entsetzung ankommen werde.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

So bedeutet es eine gute Ankündigung / eine freundliche Grußsagunge / Verkündigung grosser Freude / oder von etwas gutes hören sagen / gute neue Zeitung erfahren / gute Briefe und Bottschafften kriegen / von neuen3 frölichen Geschichten und wunderlichen thaten / von hübschen ergetzlichen lustigen dingen / und gute neurung hören.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

Bedeutet eine angreiffung von Kranckheiten / als durch Stuelgang und Bauchflüsse / oder des Affterdarms / oder ein gehlinge Erchreckniß / verzagung des Gemüths / schwere Anfechtung / böse einfallende Gedancken / Verenderung des willens und einen andern Sinn.

7.

Wann die Hunde heulen.

So bedeutet es / daß einer bey grossen Herren und Obrigkeit den Danck erholen / oder in eine Ansehung kommen / oder mit einem tapffern Geschencke begabet / oder eine Begnadung außbringen werde.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

So bedeut es / daß einer Läuse / Flöhe / Ameisen / Scorpion / und der gleichen Gewürme in die Kleider bekomme.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So bedeut es / daß einer mit umnüsse / oder Bewerbung beladen / und daß einer solche seine Geschäffte vorbringen und außrichten werde.

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet das einer in seinem Hause ein Freudenspiel / Hochzeit / Gasterey / oder andere Fröligkeit werde anrichten und halten.

4

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

Bedeutet das jemand in demselben Hause sol kranck und schwach werden.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

Bedeutet / daß einem die Kleider oder etwas anders verbrennen werde / oder daß ein Feuer in seinem Hause sol außkommen.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

Bedeutet / daß einer bald werde in Bekümmerniß / Angst / und Betrübnis fallen.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

Bedeutet / daß ein grosser Platzregen kommen / oder sonst viel regen werde / oder ein Wolckenbrust fallen / davon sich die Wasser sehr ergiessen werden.

15.

Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

Bedeutet / daß man werde zu unruhe gebracht / oder mit einem zu unfrieden werden / oder mit seinen Wiederpart und Feinden ernstlich zuschaffen kriegen / oder mit jemand in einen Rechtshandel gerahten.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So bedeut es / daß sich einer umb einer uhrsach halben verbergen / oder heimlich verkriechen muß / oder sich schemen sehen zulassen / oder wird die Flucht geben / und sonst entlauffen müssen.

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17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

Bedeutet / daß einer balde eine schnelle eilende Reise thun / und in frembde Lande wandern werde.

18.

Wenn man im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeutet / daß einem werden frembde Gäste kommen / und von seinen Freunden heimgesuchet werden.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeutet das einem in kurtzen eine grosse Freude oder angenehme Dienste / und grosse Wolfahrt wiederfahren werde.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens verbrennen.

Bedeutet / daß sich einer gar hefftig werde erzürnen / oder mit Zanck und Hader verwickelt werden / darüber betrübt und traurig seyn / oder sich in Rechtfertigung begeben werde müssen.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu pritzeln und knistern.

Bedeutet prächtige Freude / daß einer sol frölich und wolgemütig werden / oder herrliche Pancket anrichten.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildprät im Gehege umbfellet.

Bedeutet / daß ein guter Glücksstand / und fröliche Ergetzung darauff erfolgen werde.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

Bedeutet / daß einem eine grosse Freude oder Fröligkeit werde zuhanden kommen.

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24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

So bedeuts / wo einer etwas verlohren hette / daß er es werde wieder bekommen / oder so einem were was verheissen worden / sol er es emfangen / oder wird ihm das vertrauete oder vermiedete Gut wieder heimkommen.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

Bedeut / daß sich einer mit einem hadern sol / und darüber verwund werden / und das ein Kriegsmann in der Schlacht / oder auf dem Scharmüzel werde umkommen / oder so einer auf etwas wetten werde / das er es sol verlieren.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

Bedeutet / daß man nicht alleine böse Mähre werde erfahren / sondern das einer mit einem verlognen Menschen werde zuschaffen kriegen / oder das einem werden falsche Brieffe oder falsche Rechnung zukommen.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

Bedeutet / das einer etwas werde erfahren / dessen er sich nicht vermeinet / oder das ihme viel wird gesaget / welches ungewiß und nicht also ist / oder das einer von einem werde verachtet / gescholten und geschmehet werden.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

Bedeutet das einem bald ein groß Glück wiederfahren solle / oder das er etwas nützliches und fruchtbarlichs erwerben / und viel gewinnen werde / oder solch ding bekommen / die einem wol gelegen seyn.

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29.

Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeutet / das einer werde wiederkriegen / was er vorlengst verlohren hat. Item es wird einem eine Sache wiederumb einfallen / die er vorlengst vergessen hat / oder es wird einer erst erfahren / das er von einem ist betrogen worden / oder es wird der wiederkommen und dir folgen / der dir entlauffen ist / es wird sich einer mit einem vertragen / welcher ihme längst zuwieder gewesen ist.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

Bedeutet das einer werde eine Gasterey halten / und mit den Gästen guter ding und frölich seyn / und etwas gutes von ihnen erfahren / oder das man werde ein Ritterspiel anrichten / darauff es werde wol zugehen.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

Bedeutet / das einer bald werde einen Bulen kriegen / oder bey den Leuten angenehme werden / oder einen getreuen Freund bekommen.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

Bedeutet / das einer werde einen Gast bekommen / oder einen neuen Diener annehmen / oder einen Sohn zeugen.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / das sich zweene Freunde von einander absondern / und Feinde mit einander werden / oder das sich zwey liebhabende von einander trennen werden.

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34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

Bedeutet / daß einer werde in Angst und Bekümmernis kommen / und auß tringender noth etwas thun müssen / und auff einen Eyd getrungen werden.

35.

Wenn einer offt gehnet.

Zeigt an daß einer am Schlaffe verhindert / oder das sich einer für der hohen Obrigkeit fürchten und scheuen werden.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

Bedeutet / daß einem eine grosse Freude und Lust wiederfahren solle / oder das einer etwas werde bekommen / daran er sonderlichen gefallen und lust tragen soll.

37.

Wenn die Esel schreyen.

Bedeutet / das man gute Zeitung erfahren werde / die da wahr seyn / oder das einer werde etwas gutes erfahren / welchs er zuvorhin nicht gewust.

38.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

Bedeutet daß der Herr des Hauses / oder des Schlosses / werde wegwandern und verreisen / oder eine zeitlang spatzieren außziehen.

39.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

Bedeutet / daß einer mit jemands in einen Zanck oder9 in eine wiederwertige Disputation / oder in eine Rechtfertigung gerahten werde.

40.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

Bedeutet / daß er auff diesem seinem vorgenommenen Wege / ein Glück und Wolfahrt empfinden werde / und sol dazu etwas heilsams außrichten.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

Bedeutet / das einer werde sein Geld / oder sonsten etwas liebes verliehren / oder daß er werde mit spielen oder wetten Schaden nehmen / oder daß einer den Schatz oder das gute / darumb er sich bemühet / nicht werde erlangen.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

Bedeutet / daß der Fürnembste und Oberste / unter dem Hauffen / in kurtzem sterben solle.

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Mond im Stier.

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1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

BEdeut / daß einer werde bezahlung kriegen für sein Viehe / oder was er sonsten verkauffet hat / oder das einer werde an Pferden oder Viehe gewinnen / und nutz schaffen / oder das einem seine Pferde sollen hochgeachtet werden.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

Bedeutet das ein Mensch / welcher in einem Ansehen10 oder Gewalt ist / in kurtzem sterben werde / oder solle einen unüberwindlichen Schaden leyden.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

So bedeut es / daß man wieder sein Weib / oder ein ander Weibespersohn / eine handlung werde anstellen / und sie umb etwas beschuldigen oder verdächtig machen.

4.

Wann die Hüner krehen?

Bedeutet in seinen Sachen eine tröstliche Hoffnung / und daß es mit einem krancken verschmachten Menschen sol besser werden.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

Bedeutet schmertzen oder reissen im Leibe / oder eine ungeschickligkeit des Leibes von einem anfallendem Fieber.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

Bedeut / daß sein Weib einen Sohn gebohren / oder das einer mit seinem Weibe zuthun haben / und vermischt werden solle / oder mit einer andern.

7.

Wann die Hunde heulen.

Bedeutet / daß ein fürnehmer Mann in der nechsten Nachbarschaft herumb in seiner kranckheit sterben werde

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

Bedeutet / das einer über seinen Geschäfften oder händeln gar verdrossen und müde werden sol / und darüber sich betrüben / und in eine Kranckheit fallen.

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9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

Bedeut / das man in demselbigen Hause / balde eine Hochzeit werde machen / oder das man sonsten eine Gasterey / und Pancket anrichten werde.

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeut / daß es an demselbigen Ort werde anheben zu sterben / oder das einer balde werde in eine Kranckheit fallen / oder eine grosse bekümmernis kriegen / oder sol einem etwas aufferleget werden / das er ungern thun wird.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

Bedeutet / das einem etwas zusehen werde fürkommen darüber er sich freuen solle.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

Bedeutet / das einem ein Knecht oder Diener oder sonst ein Freund / und verwante Persohn entlauffen werde / und nicht lange bey ihm bleiben / oder das einem Herrn seine Unterthanen nicht werden gehorchen / oder gehorsamen / oder das ein Befehlshaber einem Herren abtrünnig werden solle.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

Bedeutet / das einer werde einen Gast kriegen / oder bald einen Boten auß frembden Landen bekommen.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

12

So bedeut es / daß sein Diener oder Gesell an ihm sol untrew werden / oder von ihme heimlich entlauffen / wird einen ungetreuen Diener oder Feind erfahren / wer derselbige sey / und sol keinen Frembden getrauen / der sich zu ihme gesellet.

15.

Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

Das bedeut einen gemeinen Handel / davon einem nichts sonderlichs entstehen kan.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

Beudeutet / daß sich einer über einer bösen unbilligen that / so da begangen worden ist / hefftig erzürnen werde.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

Bedeutet / das einer bey grossen Herren und gewaltigen Leuten in Zorn / Haß und Ungnade kommen sol / und das einer einen starcken wiederwertigen Feind werde kriegen / mit welchem er nicht versühnet werden kan.

18.

Wenn man im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeutet / daß in seiner Haußhaltung einer unruhig sol gemachet werden / als über seinem Viehe / über den Vogel / Weidwerck / oder über der Ackerarbeit / denn er alles mit gezwange und nötigung bestellen muß.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeutet / daß einer werde wandern oder eine Reise fürnehmen / oder wo er nicht selbsten fortkommen kan / daß er werde Briefe schreiben / oder einen Boten oder seinen Gesandten dahin schicken.

13

20.

Wenn einem die Kleider unversehens verbrennen.

Bedeutet / daß sich einer sonderlichen sol erlustigen / an seiner Viehezucht / an Wilpret / an Vogel / Weidewerck / oder mit Forwerk / Haußhaltung / auch Lust und Freude von der mehrung seines Viehes empfahen.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

Bedeutet / daß eine verwirrung oder unruhe in seinem Hause sich erheben solle / oder das jemandes werde darinne kranck werden / oder das er etwas hören und erfahren werde / darüber er sich betrüben und entsetzen solle.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

Bedeutet / daß er werde in Zanck und Hader fallen / und einen unwillen gegen die Leute schöpffen / und sich darüber betrüben und kranck werden / oder sich mit jemanden in eine Rechtfertigung einlassen müssen / oder das eine empörung oder auffruhr / sich wieder ihme erheben solle.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

Bedeutet / daß etwas werde fürgenommen und verbracht werden / das einem zu grossen Schaden und verderbnis wird gereichen.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

Bedeutet / das einer werde für Gericht oder Obrigkeit gefordert / oder zu Rechte verklaget werden / Er hat sich aber nichts zubefahren / er wird gerechte Sache haben / und gewinnen und sol zu seinen Nutz gereichen.

14

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

Bedeutet / daß einer mit frembder Leut Sachen und geschäfften sol beladen werden / und mit fremden Rechshändeln zu thun gewinnen / oder einen bösen Stand über frembden Händeln außstehen müsse.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

Bedeutet / das einer unter den Leuten einen guten Namen und ein gut Gerücht erlangen werde / und das sie alles gutes von einem außbreiten werden.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

Bedeutet / daß einer werde einen grossen Schaden in seiner Haußhaltung nehmen / oder sonsten in eine Straffe genommen werden.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

Bedeut / daß einer im kurtzen von Fischen werde essen / und davon ungesund werden.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeutet / das einer in seiner Sachen wird einen Gehülffen und Beystand bedürffen / und von nöthen haben / sol aber keinen bekommen / oder wird von seinen Freunden in seiner Sachen gantz hülffloß gelassen werden.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeut es / das einer von etzlichen Leuten / werde verläumdet und beschuldiget werden / oder solche Wiedersacher kriegen / die einem nach Ehre und Gut streben.

15

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

So wird einem des Nachts mancherley und seltzame dinge träumen / daß es einem also wiederfahren sol / wie ihme davon geträumet hat.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

Bedeutet das man sich vor Dieben und Räuber sol fürsehen / oder das einer in eine furcht und zittern fallen sol.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / das einer werde Geld oder Schulden einmahnen / oder einen andern ümb Geld ansprechen / und darüber kranck und bekümmert werden / wenn er es nicht kriegen kan.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

Bedeutet / daß das einem etwas gutes oder Hülffe wiederfahren sol / davon einer Nutz und gewin zugewarten habe / und ist eine anzeigung / das ihme dasselbe wird wol hinausgehen / was er anfähet oder thun wil.

35.

Wenn einer offt gehnet.

Bedeutet / das sich einer mit unzüchtigen Weibern wird verunreinigen / und den fleischlichen Wollüsten nachgehen / oder eine unbillige übermaß auff Kleidung wenden / oder wird sich durch andere geilheit verführen lassen.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

Bedeutet verenderung des Wetters / und das balde ein grosser Regen solle erfolgen.

16

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

Bedeutet / das einer in eine grosse Noth / Angst und bekümmernis / und betrübnis kommen sol.

38.

Wenn die Esel schreyen.

So bedeut es eine grosse Noth / betrübnis / Traurigkeit oder harte Anfechtung.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So wird man für grossen Herren erschrecken / und sich fürchten / oder bey gewaltigen Leuten und Obrigkeit nichts außrichten.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

Das bedeutet / das einer werde liebe Gäste bekommen / oder frembde Boten kriegen / die einem gute Brieffe bringen werden.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So bedeut es / daß einer denselbigen Tag / auff seiner Reise und Wanderschafft eine unflätige böse Herberge / darinnen weder essen / noch trincken / noch Lager ist / bekommen werde.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

So bedeut es / das einer wird seltzame wunderliche zeitung hören sagen / die nicht wahr / sondern alles erdicht seyn werden.

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Mond im Zwilling.

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1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

SO wird einer von seinen Freunden nichts gutes hören sagen / seine Kinder / oder seine Freunde werden in Angst / Noth und Traurigkeit seyn / oder seine Gesandten und Boten in Angst / Elend / bekümmernis und Gefahr stehen / und nichts außrichten.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

So wird einem Geld gegeben werden / und bezahlung18 von seinen Schuldleuten kriegen / und da einer etwas verlohren hette / oder einem domals was genommen were / so solte er es wieder erlangen und finden.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

So bedeut es / daß einem etwas gutes darauff erfolgen solle / und wird auch eine fröliche Botschafft und angenehme Brieffe empfahen / und etwas erfahren / darüber er sich hertzlich erfreuen.

4.

Wann die Hüner krehen?

So bedeut es / daß einer denselbigen Tag sol wunderliche Zeitung erfahren / oder das einem etwas seltzams wiederfahren werde / dessen er sich nicht hette versehen / oter das einer von den Leuten sol gar hochgehalten werden

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

So bedeut es / das einem alßbald sol etwas gestolen / oder heimlich genommen werden / oder das einer zum spielen oder wetten / nicht sol Glück haben / sondern werde verlieren / oder das einer mit Geld verleihen werde betrogen werden.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

So bedeutet es / das einem sein kranck Weib sol sterben / oder ein ander kranckes in dem Hause / oder ein krancker Nachbar / oder ein verwandter Freund.

7.

Wann die Hunde heulen.

So bedeut es / das man zu Erbauung und Erhaltung19 der Gotteshäuser etwas geben / und helffen werde / oder das man armen Leuten werde Almosen mittheilen / oder Kirchen helffen anrichten und stifften.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

Bedeutet / das sich einer von dem andern mit grossem muthwillen und verdrießligkeit werde absondern / und eussern / oder werde mit jemand in Feindschafft kommen / und nicht mügen versühnet werden.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So bedeut es / daß man einen frembden Gast werde bekommen / oder das einer mit grossen Herren und Fürsten zu handeln werde haben / oder eine verbesserung mit seinem Hause und Wohnung treffen.

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet Auffruhr / Hader und Zanck unter denselbigen Leuten / und das einer in Kriegsläufften und Scharmüzeln werde zu boden gehen / und umbkommen.

11.

Wenn die Katzen wehklagen

So bedeut es einen mittelmässigen Zustand / und ist keine Gefahr zu besorgen.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So wird einer von jemand gelästert / und auffs ärgste geschendet / oder Lästerbrieffe von seinen Wiederwertigen bekommen / oder selbst von andern Leuten übel reden.

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13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So bedeut es / daß einem von grossen gewaltigen Herren / ein wiederstand oder verfolgung wiederfahren solle / wird sich darüber betrüben / und in eine Kranckheit fallen / grosse Schmertzen und wehtage leyden / oder da einer mit einem handelt / so wird es anders seyn / denn das man einem zusaget.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

Es sollen einem stattliche Geschencke / oder Verehrung von einem gegeben oder geschickt werden / oder Er wird anderen Leuten eine Gabe oder Verehrung erzeigen / oder es sol einer von einem grossen Herren mit einer Fürstlichen Gaben begnadet und begabet werden.

15.

Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

Bedeutet / daß sein Geselle auff der Reise werde in ein unglück fallen / oder in einen Schaden und gefährligkeit kommen / oder das sich einer mit jemanden hefftig zancken und erzürnen solle / oder das einer von seinem Handel und Geschäffte abstehen müsse / und die Sachen verlieren werde.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

Bedeutet / daß einem eine hertzliche Freude / derer Er sich nicht versehen / wiederfahren solle / oder das einer das jenige balde werde bekommen / darumb er sich bemühet.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen flitzschet.

Bedeutet das frembde Gäste / oder seine Freunde zu21 einem kommen werden / oder das einer werde einen Boten mit Brieffen oder frembde Gesandten bekommen / oder das einem werden neue Bücher oder neue Zeitung zugesand werden.

18.

Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeutet / daß man von einem werde greuliche Dräuworte hören müssen / oder das sich die Unterthanen wieder die Obrigkeit setzen / Krieg und Hader anbieten werden / oder das einer mit jemanden sich in eine Rechtfertigung werde begeben / und einlassen müssen / oder wird einer getrennet / und absagungsbrieffe zugeschicket werden.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeutet / daß einer mit seiner Mutter / oder mit einem guten Freunde sol auffstössig werden / und darnach sich seiner eussern / und nicht mehr vertrauen / noch Freundschafft mit ihm halten.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

So bedeut es / daß einer von seinem Wiedersacher Feindbrieffe oder absagungsbrieffe kriegen werde / oder wird von der ankunfft seines Feindes etwas erfahren / und sagen hören / davor er sich sehr entsetzen werde.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

Bedeutet / das ein befehl oder ein Bote von seiner Obrigkeit kommen sol / oder das einer mit seiner Obrigkeit und grossen Herren und Fürsten reden / und zu handelung beruffen werden sol.

22

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

So sol sich einer seinen Händeln hertzlich erfreuen / oder zu einer frölichen Gasterey und Pancket geladen werden.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

So bedeut es / daß es einem auff der Buhlschafft sol wolgehen / und das sich einer mit einem schönen Weibe ergetzen solle.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

Bedeutet / das einem werden neue Zeitung zugeschrieben werden / oder neue Ding offenbahret / die Er gerne zuwissen begehret / oder das neue Tumult werden angekündiget.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

So bedeuts / daß einem wird ein geschencke / oder Geld gegeben werden / oder das einer eine böse außstehende Geldschuld einbringen solle.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

Wo man jemand Geld schuldig ist / so wird man gemahnet werden / das man bezahlen muß / oder es wird die Gerichtliche Hülffe über einen ergehen.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

So bedeut es / daß man von einem viel böses sagen wird / kommet darüber in einen bösen verdacht / und wird darumb zu Rechte angeklaget werden / oder das einer bey seiner Obrigkeit / oder bey einem guten Freunde sol hart und fälschlich verlogen werden.

23

28.

Wenn einem die Hände jucken.

So bedeuts einem grosse Noth / Armuth und Mangel / und das Er nicht bekommen werde / darauff er seine Hoffnung setzen thut / und das er werde mit spielen und wetten verliehren / und so Er werde Geld verleihen / wird Er darumb betrogen.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

So bedeuts daß einem ein Ampt oder Dienst zugesaget sol werden / oder das einer von den Leuten in hohen Ehren sol gehalten werden.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeuts / daß einer werde Boten / oder Schreiben kriegen / und gar neuen bericht empfahen / darnach er sich richten muß.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

So bedeuts / daß einer willens hat auff die Bulschaft zugehen / und mit seinem Bulen sich zugesellen / oder sonsten mit unzüchtigen Weibern zuthun kriegen sol / oder wird mit Weiberhändeln verwirret und bemühet werden.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

So wird einer von einer schrecklichen That sagen hören / die ihn auch wird mit belangen / und zu unfall oder in bekümmernis bringen / oder wird sich einer bösen unrechten That unterstehen und mehr thun / denn das ihme gebühret oder befohlen ist.

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33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / das er von seinen nehesten Nachbarn / oder von seinen Gesellen / mit welchen er umbgeht / einen schaden oder eine böse Verhinderung empfahen werde / in ein zittern oder furcht kommen / und sich darauff gar übel befinden.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So bedeuts / daß einer einen guten lieblichen Traum kriegen werde / der ihm sol wahre Ding bedeuten / oder das er in dem Schlaffe etwas liebliches oder tröstliches sehen sol.

35.

Wenn einer offt gehnet.

So bedeuts / daß gar liebe gute Freunde / zu einem kommen werden / oder das es einem mit seiner Bulschaft sol wohlgehen / und das sich lieblich gesellen thut.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß einer werde andere Zeitung hören / denn die vorigen gewesen seynd / oder das einer werde Brieffe oder Bottschafft bekommen.

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

Bedeutet / das sich die Lufft und das Wetter wird verendern / und balde ein Regenwetter kommen.

38.

Wenn die Esel schreyen.

So bedeuts / das balde ein Fewer werde außkommen /25 und das einem seine Kleider / oder sonsten sein anderer Haußrath / verbrennen soll.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeuts / das einer in eine Kranckheit / oder Fieber sol fallen / oder das einem sonsten etwas wiederwertiges sol wiederfahren / es wird einem alles zurücke gehen / was er anfahen wil.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So bedeut es eine Veränderung des Wetters / oder das einem eine schleunige Traurigkeit zustehen sol.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

Das bedeutet / das einem bey Nacht ein erschrecklicher Traum / oder ein böse Gespenste, fürkommen sol.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

Bedeutet / das einer werde auff der Buhlschafft angenehme seyn / oder das einer mit buhlerischen Weibern werde Ergetzung haben.

26

Mond im Krebs.

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1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

BEdeutet das einer solle faul / verdrossen und ungeschickt werden / oder eine mühselige Reise und Wanderschafft thun / oder sich mit einem in einen Zanck auflegen / und einander greulich schelten und schmähen sollen.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

Bedeutet / das einer werde wiederfinden / was er verlohren27 habe / oder das einer von seinen Schuldleuten sol gute Bezahlung kriegen / und mit wetten und spielen gewinnen.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

Bedeutet / das einem werde eine Straffe aufferleget werden / umb seiner Fehrligkeit oder bösen That willen / oder das einer werde böse Brieffe und Botschafft bekommen.

4.

Wann die Hüner krehen?

Bedeutet / daß einer eine kühnliche That in seinem Hause oder Lande begehen / oder das sich etwas rühmliches oder keckes in seinem Hause zutragen werde.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

Das hat keine sonderliche Bedeutung / und ist nichts darauß zu vermuhten.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

Bedeutet / daß man sich von wegen des grausamen Geschreyes und Unbarmhertzigkeit der Völcker im selbigen Lande fürchten / zittern und verzagen werde / oder es wird sich einer wegen des grossen pochens und schnarchens seines Wiedersachers fürchten / und erschrecken müssen.

7.

Wann die Hunde heulen.

Bedeutet / daß einer beschwerung des Kopffes kriegen werde / oder das einer sonsten in ein Fieber / oder schwachheit fallen werde / oder das einem sein Diener werde untrew werden / und davon entlauffen.

28

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

Bedeutet / daß einer etwas werde fürnehmen / darüber werde Er grosse hertzliche Freude empfahen / oder wird balde zu Hochzeitlichen Freuden oder Gastereyen geladen werden / darauf es ihme sol wolgehen / auch wird ihme ein solcher Handel wiederfahren / den Er wünschen und gerne haben wil.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

Bedeutet / daß einer balde sol eine Leibsungeschickligkeit bekommen / und darnieder zu Lager gebracht werden.

10.

Von Erdbieden / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet / daß in demselbigen Lande / oder Ort ein sterben / oder das sich Auffruhr und Zwietracht werde zutragen / darüber eine grosse Verzagung / und Furcht unter das Volck kommen sol.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

Bedeutet / daß einer werde etwas neues hören / darüber sich einer hertzlichen freuen werde / oder das einer werde newe Zeitung erfahren / welche sollen wahr seyn / oder werde gute Brieffe und frembde Gesandten kriegen.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

Bedeutet / daß einer werde ein Weib lieb gewinnen / oder daß es einem auff der Buhlschafft wolgehen solle /29 oder werde mit einem guten Freunde bekand werden / darauff er sich alles gutes zuvertrösten / und zugetrösten hat.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So bedeut es / daß die Lufft alda vergifft sey / und das an demselbigen Orte ein groß sterben seyn solle / oder das in einem Kriegszuge eine Schlacht an denselbigen Orte geschehen solle / oder das Viehe sehr werde anfangen zusterben / oder daß es einem an demselbigen Tage gar nicht solle wolgehen.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

So bedeut es / daß man einem werde ein Weib / oder Heyrath fürschlagen / oder das man eines Weibes seltzamer weise gedencken werde.

15.

Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

Bedeutet / daß einem die Motten / oder Schaben werden in die Kleider kommen / und dieselbigen verderben.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So bedeut es / daß einer vielmehr werde zuthun kriegen / denn das einer kan außrichten / oder das einer werde in grossen Ehren gehalten / und eine grosse Wolthat empfahen / oder das sich einer seines glücks überheben werde.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

Hat keine sonderliche Vermuhtung etwas zubedeuten / und begreiffet nichts.

18.

Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

30

Bedeutet / das einer etwas neues werde erfahren / das er zuvorhin nicht gewust / oder etwas neues zu kauffe kriegen / oder das einer werde neue Zeitung erfahren / die Er gerne hören wird / oder wird ein neues Kleid anlegen.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeutet / das einem grosse Boßheit und untrew wiederfahren sol / oder das ihme ein Freund / ein ungetreue Stück sol beweisen / und nicht mehr vor einen Bruder oder Freund halten.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

Bedeutet / daß einer werde bald kranck werden / und ein hartes Lager gar hefftig empfinden / oder ein langwieriges Fieber kriegen.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

So bedeut es / das einer in seiner bekümmerten Sachen / werde einen guten Trost bekommen / und sich seines Schadens wiederumb erholen.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

Bedeutet / das einer drauff eine grosse Reise und wanderschafft sol fürnehmen / und zu seinen Freunden spatzieren ziehen.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

So bedeut es / daß einer wird von grossen unerhörten Sachen und Dingen reden hören / und solche ding erfahren / die fast unnatürlich seyn.

31

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

So bedeut es / daß einer in grossen Glück sol stehen / und hochgehalten werden / aber das unglück neiget sich zu ihme / das Er durch betrug und hinterlist sol gestürtzt werden.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

Bedeut / daß einer sol eine Reise anfahen / wird aber grosse hinderung auff dem Wege haben / oder in eine grosse noth / und unfall kommen / dazu gebrechen und mangel leyden.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

Bedeut / daß man von denen Leuten / oder von denen Sachen / die einem zu handen kommen / grosse Freude werde empfahen / oder das zu frölichen Pancketen oder Hochzeiten einer sol geladen werden.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

Bedeutet / das einer über seinen Geschäfften in grosse Furcht und Gefahr kommen werde / oder das einer sich mit seinen unvorsichtigen eigenen reden werde zu unglück und unüberwindlicher Feindschafft bringen.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

Bedeutet / das einem wird ein stattlich Geschencke gegeben werden / oder das einer werde Geld bekommen / oder dasjenige erlangen und erhalten / was Er gerne haben wil.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeutet / das einem die Warheit sol kund werden /32 und etwas erfahren / das er gerne wissen wil / oder das einer werde gute Botschafft und Brieffe kriegen / die einen sollen frölich machen / und angenehm seyn.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

Bedeutet / daß sich einer in Wein oder Bier zusehr übertrincken werde / oder das einer seiner Gesellschafft eine übermasse zugefallen seyn werde.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

So bedeut es / daß einem werde durch Wasser / oder durch Feuer ein schade zugefüget werden / oder das einem etwas von Dieben gestohlen / oder auff der Strasse sol genommen werden / oder wird seinem Feinde und Wiedersacher in seine Hände fallen.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

Bedeutet / das einem sol grosse Angst / betrübnis und Traurigkeit wiederfahren / oder das einer werde ungeschickt und kranck werden / und ein ding nicht außrichten können / wie Er es gerne haben und sehen wolte.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

So bedeut es / das einer werde gute neue Zeitung hören / oder einen Boten mit Brieffen kriegen / oder das frembde Gesandten ankommen sollen.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So bedeut es / daß einer werde fälschlich belogen / und33 unrecht angegeben werden / und an seinen Ehren und guten Nahmen geschmähet / und mit ungrunde beklaget werden.

35.

Wenn einer offt gehnet.

Bedeutet / daß einem auff sein Elende und betrübnis / wiederumb eine Freude und Trost sol gegeben werden / oder das einer der mühe und seines Geschäffts / damit er beladen gewesen / wieder sol entnommen werden.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

So bedeut es / daß man in seinem Hause / werde weinen / heulen und trauren hören.

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

Beudeutet / das einem werden liebe Gäste ankommen / oder das einer werde getreue Geselschafft und Freunde kriegen / und das in seinem Hause fröliche Gastereyen / Pankete / oder Hochzeiten sollen gehalten werden.

38.

Wenn die Esel schreyen.

Bedeutet / das einer seinen Freunden werde grosse verehrung oder Geschencke schicken / oder seine Freunde und Diener mit begnadung versehen / oder von anderen Leuten statliche Verehrung und Geschencke empfahen.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeutet es / daß einem eine grosse Freude und Wolthat sol wiederfahren / und das einem alles wird angehen / was er fürnimbt.

34

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So bedeut es / das einen ein Weib sol lieb gewinnen / und daß es ihme auff der Buhlschafft sol wolgehen / und nach seinem willen gerahten / und bey den Weibern angenehme seyn.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

Bedeutet / das einer sol zu Gaste gebeten werden / oder zu einem frölichem Pancket / oder Hochzeitlichen Freuden geladen / und daß es einem denselbigen Tag in allen seinen Geschäfften wolgehen solle.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

So bedeut es / daß er in eine böse Sache verwirret sol werden / und darüber in Sorge und Bekümmernis kommen / oder das einer von seinen Wiedersachern verletzet und geschlagen / oder zuschanden gemachet werden soll.

36

Mond im Löwen.

[figure]

1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

BEdeutet / das man sich gegen einem guten Freunde / werde einer grossen Wolthat verdienen / und das einer sol alles gutes von seinem guten Freunde erzeiget werden / und das einer einen getreuen Freund kriegen werde / auff welchen er sich wol verlassen darff.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

Bedeutet / daß einem groß Glück wiederfahren sol /37 darüber sich einer gantz höchlich erfreuen werde / und alles was er anhebt oder vornimbt / das wird er verrichten und erlangen.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

Bedeutet / das man werde ein böß Geschrey hören / oder sonsten böse neue Zeitung erfahren / oder daß man von einem wird übel und schmählich reden.

4.

Wann die Hüner krehen?

So bedeut es / daß einer wird eine Reise fürnehmen / und in frembde Lande spatzieren ziehen.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

So bedeut es / daß einem grosse Geschencke und Gaben sollen gegeben werden / oder das einer werde eine statliche Begnadung kriegen / oder andere Leute wiederumb mit Verehrung begaben.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

Bedeutet / daß es mit seiner Sache nicht richtig werde zustehen / und das er seinen Feinden nicht vertrauen soll / sie halten ihme keinen Frieden.

7.

Wann die Hunde heulen.

So bedeut es / daß man einen werde zu einem Geldampt gebrauchen / und ein Königlich oder Fürstlich Einkommen zuverwalten in die Hände geben.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

38

Bedeutet / daß es einem denselbigen Tag sol wolgehen / und das einer werde zu Freuden oder Pancketen geladen werden / und sich mit guten Freuden belustigen.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So bedeut es / daß einer werde hefftig erzürnet / zu Zanck und Hader bewegt werden / oder das sich einer in eine Rechtfertigung einlassen werde / und darüber gar erschrecken und verzagt werden.

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet / das sich in demselbigen Orte / oder Lande ein Krieg wird erregen / oder werde von frembden Feinden das Land überfallen / und eingenommen werden.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

So bedeuts / daß einer werde Geld / oder einen Schatz finden / oder glück zum Bergwerck haben / und Außbeute nehmen / oder das einer von seinen Schuldleuten werde bezahlet werden / und wiederkriegen was er außgeliehen hat.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So bedeuts / das in demselbigen Lande / das Getreidig übel gerahten sol / und das eine grosse Tewrung und Hunger darauff erfolgen werde.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So bedeut es / daß einer werde etwas Liebes / oder39 Geld verliehren / oder das einer mit wetten / und spielen werde schaden und verlust nehmen.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

So bedeuts / daß einem werde eine Traurigkeit / angst und grosse Noth bestehen / und eine unversehene bekümmernüs kriegen.

15.

Wenn ein Liecht von sich selber außlischet.

Bedeutet / das einer balde frembde Gäste / und liebe Freunde in sein Hauß bekommen sol.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So hat man nichts gutes im Sinne / und man begehret einem zubeschädigen / oder bedeutet / daß einer sol kranck werden / oder an seinen Augen[und] Angesichte sol verletzet[werden].

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

So bedeuts / daß einer in allen seinen Geschäfften / sol müde / faul und nachlessig seyn / und keinen Fortgang zu seinem Geschäffte haben.

18.

Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeutet / das einer sol eine Geldstraffe geben / oder das einer für einen andern bezahlen / und das Geld außgeben muß.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeutet / daß einer werde gute neue Zeitung erfahren / darüber er sich hertzlichen zufreuen hat.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

40

Bedeutet / daß einer auff der Buhlschafft werde angenehm seyn / und das sich einer bey seinem Bulen erlustigen werde / und einen frölichen Tag haben / daran ihm alles / was er fürnimbt / zu einem guten Ende kommen sol / und das er in seinen sachen werde recht behalten / und gesiegen.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

Bedeutet / daß ein Krancker wieder sol gesund werden / und noch lange leben / oder das einer denselbigen Tag sich wol geschickt befinden sol.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

Bedeutet / daß einer mit guten lieblichen Worten sol überredet / und betrogen werden / darüber in eine Angst und noth kommen / und den spot von den Leuen dazu haben.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

Bedeutet / daß der Krancke in diesem Hause / wiederumb von der Kranckheit sol genesen / und frisch werden / und wiederumb zu seinen Kräfften und Stärcken kommen / oder das einer sein vorhabendes Geschäfft sol wol außrichten.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

Bedeut / daß es deinem guten getrewen Freunde sol übel gehen / oder deinem Nachbarn ein groß unglück wiederfahren.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

41

So bedeuts / daß einer zu einem gewaltigen Herrn und Fürsten sol gefordert werden / und daß es einem zu seinem frommen und nutz gereichen sol / und werde einen gnädigen Herrn kriegen.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

So bedeuts / daß einer werde eine Reise / oder Wanderschafft fürnehmen / und in fremde Lande zu guten bekandten Freunden spatzieren ziehen.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

So bedeuts / eine vermahnung oder auffnehmung seines Geschlechts / oder das seinem guten Freunde ein junges Kind gebohren sey / oder sonsten ein ander Ankündigung von zunehmung seiner Nahrung / ihme wiederfahren sol.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

Bedeutet / daß einer werde bey Gastereyen / oder Hochzeitlichen Freuden wolgemütig seyn / und sich mit den Leuten in Freuden belustigen.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeutet / daß einer mit grossen gewaltigen Herren / mit Graffen / mit Fürsten / oder mit Königen sol zu sprache kommen / und bey ihnen angenehme seyn.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeut es / das einer werde Geld kriegen / oder mit Silberngeschirr zuthun haben / oder einen Silbern Becher zu einem Geschenck und Verehrung bekommen / oder sonsten mit wetten und spielen gewinnen.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

42

Bedeut / das einer faul oder verdrossen werden sol / und in einen schweren Gedancken oder böse Melancholey gerahten.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

Bedeutet / das man in kurtzem guten Vorrath / überflüssigkeit / und viel bekommen sol / auch mehr als man bedürfftiget. Bedeutet ein ding mit überfluß bekommen.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / das im Lande oder Stadt balde Mangel / Hunger und Theurung werden sol.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

Bedeutet / das man umb etwas bitten und ansuchen / aber doch nicht erlangen werden.

35.

Wenn einer offt gehnet.

Bedeutet / das man gar alleine gelassen sol werden / und das die Gäste nicht kommen.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

Bedeutet / das einer mit Geldhändeln zuthun kriegen sol / und böse Geldschulden einbekommen / oder mit einer Vormundschafft umbgehen.

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

So bedeut es / daß einer mit viel ungezieffers / als mit Läusen / Flöhen und Matten werde beschüttet und belästiget43 werden / oder ander ungeziefer / von Mäusen und Würmen in sein Hauß bekommen.

38.

Wenn die Esel schreyen.

So bedeut es / das einer in seiner Haußhaltung grosse unordnung erfahren werde / und derwegen einen neuen weg und Ordnung in der Haußhaltung anrichten müsse.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So wird einer sehen / daß es seinen gutem Freunde sol übel gehen / das er etwan gefangen / oder sonsten hefftig gehindert und geschmähet werden sol.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

Bedeutet / das einer ungläubige Dinge hören und erfahren werde / oder das einem unerhörte starcke Argumenta werden zu Gemüth geführet werden / über etlichen wichtigen Sachen.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So bedeut es / das einer mit einem schönen Weibe werde in eine angenehme Kundschafft kommen / und das es einem auff der Buhlschafft sol wolgehen.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

Bedeutet / das in dieser Geselschafft solle ein Zwietracht und Tumult / oder ein reuffen / oder schlagen angehen.

43

Mond in der Jungfrawen.

[figure]

1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

BEdeut / das jemands in demselbigen Hause werde kranck und schwach werden / oder das einem ein guter Freund werde darnieder zu Bettlager kommen / von welches wegen er sich betrüben und hermen werde.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

Bedeutet / das einer mit grosser Mühe und schweren Geschäfften / sol beladen werden / oder mit jemands einen44 schweren Contract oder Kauffschlag halten / oder eine Rechtssache / oder Handelung vergleichen helffen.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

So bedeuts / das sich die Leute desselbigen Orts unter einander zweyen und zancken werden / oder das ein Auffruhr und Tumult zwischen den Leuten werden sol.

4.

Wann die Hüner krehen?

So bedeuts / das sich in demselbigen Hause / groß heulen und wehklagen sol zutragen / oder das einer in tieffe Melancholische Gedancken gerathen solle.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

Das bedeut / das einer von seinen guten Freunden sol verlassen werden / oder das einer werde hefftig zu Zorn bewegt / und gereitzet / oder sonsten in seinen Sachen betrübt und erschreckt werden.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

So bedeut es / das eine Freude in dem Hause sol gehalten werden / oder das man ein Pancket oder Hochzeit darinne werde anrichten / und das einer seine Sache / welche Er fürnimbt wol außrichten werde.

7.

Wann die Hunde heulen.

Bedeutet / das einer werde gute neue Zeitung erfahren / und etwas hören / das er längst hette gerne wissen wollen.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

45

Es bedeut / das einer sol bekümmert und kranck werden / und sich über seine Händel und bösen Zustand hefftig betrüben / oder eine böse Antwort auff seine sache bekommen / oder mit einem schweren Handel verwirret werden.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So bedeuts / daß einer etwas werde hören / das ihm gar angenehme ist / oder das sich einer gegen seinem Wiedertheil / gantz versühnlich verhalten werde / oder das einer etwas neues zu einem Geschencke bekömbt / oder ein neues Kleid anlegen werde.

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet / das ein sterben am selben Orte sol einfallen / und das grosse wehklagen oder heulen unter denselbigen Leuten sol angehen / und müssen unter ihrem unfall leyde tragen.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

So bedeuts / das im kurtzen einem sein guter Freund mit Todte abgehen werde.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So bedeuts / daß einem sol sein Ampt genommen werden / oder das einem das Handwerck geleget werde / und die Sache oder das Geschäffte / so ihme befohlen gewesen / solle einem andern übergeben und eingeräumet werden.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

46

So bedeuts / daß sich einer über seinem Feinde zufrewen hat / und sehen werde seinen Feind sterben / und untergehen / oder das einer sein Wiedersacher überwinden solle.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

Das bedeut / eine böse unglückselige Wanderschafft / und das einer auff seiner Reise werde allen Mangel und Noth spüren / Gebrech und Kummer leyden.

15.

Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

So bedeuts / daß in demselbigen Hause / in kurtzem eine Braut werden sol / oder das man darinne ein groß Pancket oder Gasterey sol halten / und werden beysammen in Freuden und Einigkeit leben / und sich wol untereinander vertragen.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So bedeuts / das sich einer auff die Reise sol schicken / denn er wird in kurtzen müssen wandern / und wird ihm auf dieser Reise gantz wolgehen / auch wird ihm ein glückseliger Fortgang in andern Geschäfften / die er wil anfahen hiedurch bezeichnet.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

Bedeutet / das einer einen sehr lieben guten Freund durch absterben verliehren werde / oder das einem eine liebe Muhme / oder bekandte Freundin / die einer sonderlichen lieb hat / mit Todte werde abgehen.

18.

Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

47

Bedeut / das sich einer mit frembden Weibern erlustigen und ergetzen werde / und seine Lust mit ihnen büssen.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

So ist die Bedeutung / das er seine Sachen nach seinen Wundsch und Willen / werde erfüllen / und alles also ergehen / wie ers haben wil / in kurtzer Zeit.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

So bedeuts / daß in demselbigen Lande / Stadt oder Schloß eine grosse Verenderung im Regiment / und andern Sachen erfolgen werde.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

So bedeuts einem eine grosse Freude / und daß es einem sol wolgehen / oder das einer denselbigen Tag sol ein Geschencke oder Verehrung empfahen.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

So bedeuts / das einer einen frembden Gast / oder lieben Freund zu sich bekommen werde.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

Bedeutet / das einer werde eine böse Zeitung erfahren / oder einen Boten und Gesandten bekommen / der einem böse Bottschafft zubringen werde.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

Bedeutet / das einer in grosse Erschrecknis / Furcht und48 Angst kommen werde / und grosse Noth / oder durch andere Verhinderung leyden solle.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

So bedeuts / daß ein Feuer sol außkommen / und davon Schaden entstehen / oder das einer durch Fresserey / und Saufferey und andere fleischliche Begierden werde in ein unordentlich Leben gerahten.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

So bedeuts / das einem eine Kranckheit / oder ein Fieber darauff anstossen werde.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

Bedeutet / das einer werde eine gute getreue Geselschaft an sich bekommen / oder einen statlichen Gewin erwerben an Gelde / und an Reichthumb zunehmen / mit wetten und spielen gewinnen / mit kauffen und anderer Gewerbschafft etwas tapffers erwerben.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

So bedeuts / daß einer von einen gewaltigen Fürsten / und Herrn / werde zum Ehrenstande gefördert / und der Herrn Gunst kriegen / und sich ümb Herrn zuseyn erfrewen sol.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeutet / das einer an seinem Gelde sol Schaden nehmen / alß durch Bürgschafft / spielen / durch Diebstal / oder wird an seinem vermögen verenderung empfinden.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

49

Das ist ein Zeichen / einer guten frischen Gesundheit / und das einem etwas gutes wiederfahren sol.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

So wird man hören / das sein guter Freund einer am Leibe ist beschädiget / geschlagen / verwundet oder geknüttelt worden.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

Bedeutet / das sich einer von wegen seiner argwöhnigen Gedancken sehr fürchten oder entsetzen / oder ein Geschrey außgehen werde / darüber das Volck sehr kleinmütig und furchtsam gemacht werden sol.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / das einem werden gülden Ringe / Perlen / und Edelgesteine zuhanden kommen.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So bedeuts / daß es an demselbigen Orte / oder in demselbigen Hause / ein groß Feuer auffgehen werde / welches angeleget worden ist.

35.

Wenn einer offt gehnet.

So bedeuts / einem grosse Bekümmernis und Leyd / und das einem ein guter Freund sol abgehen / oder abfellig werden.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß einem etwas wunderlichs / und seltzams zusehen wird fürkommen / welches einer zuvorhin nicht gesehen / noch gekennet hat.

50

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

Bedeutet / daß einem in seinem Hause / eine grosse noth und Mangel anstossen werde.

38.

Wenn die Esel schreyen.

Bedeutet / das einer mit einem stoltzen hoffertigen Menschen / werde zuschaffen kriegen / und zu demselbigen in sein Hauß / oder Herberge gefordert werden / und nachgehen müssen.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeuts eine grosse Ehre / und Reverentz bey den Leuten / so einem erzeigt werden sol.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So wird man erfahren / daß die Leute hin und wieder seltzame mancherley Ding von ihme reden / und einen bösen Nahmen / oder böse Gedichte von einem wollen außbringen.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So bedeuts / das einer unter den Leuten / gar übel sol außgetragen werden / oder mit Scheltworten / oder bösen Brieffen sol geschmähet werden.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

So bedeuts / daß einer in frembden Landen einen guten Freund werde haben / welcher daselbst in grosser Kranckheit darnieder liegen sol.

51

Mond in der Wage.

[figure]

1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

BEdeutet / das einer von seinen Freunden in guter Wolmeinung werde heimgesuchet / und getröstet werden.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

Bedeutet / das sich einer werde bekümmern / von wegen seines Freundes unfall / und groß Leyd mit seinem Freunde tragen.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

52

So bedeuts / das einer werde ein Geschencke bekommen / oder das einem ein Tribut oder Zoll erlassen werde / oder das einem eine Straffe oder Sünde nachgelassen und geschenckt werden sol.

4.

Wann die Hüner krehen?

Bedeutet / das einer sol einen Zutrit / oder Gnade bey einem grossen Herrn / und Potentaten finden und mündlich gehöret werden.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

Bedeutet / das sich einer mit jemanden erzürnen soll / oder das einer mit jemanden gute kundschaft und freundschafft machen sol.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

So bedeuts / daß auff das künfftige Jahr eine grosse Theurung mit dem Getreidicht an Korn und Weitzen werden sol.

7.

Wann die Hunde heulen.

So bedeuts / daß in demselbigen Lande oder Stadt / Schloß oder Hause / Zwietracht / Auffruhr / Zanck und Hader weren sol.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

So bedeuts / das einem ein Ampt zuverwalten sol eingethan werden / oder das man einem zu Commission-sachen gebrauchen / oder etwas außzurichten befehlen werde.

53

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So bedeuts / daß einer sol in seiner Sachen gehindert werden / oder fälschlich von andern Leuten belogen werden / oder sonsten grosse unerhörte Lügen werden erfaren.

10.

Von Erdbieden / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet / das in demselben Lande / Stadt oder Schlosse / ein grosser Krieg und Auffruhr werden sol.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

So bedeuts / das man werde ein Hauß oder sonsten was anders zu bauen anfangen / oder Brunnen und Teiche graben.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So bedeut es / daß man in demselbigen Hause ein heulen und wehklagen über die krancken Leut hören wird.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So bedeuts / daß einer werde umb Geldschulden gemahnet / oder das einer für andere Leute / wird bezahlen müssen / oder das einer einen Feind bekommen werde / und mit jemanden zu unfrieden werden.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

Bedeut / das einer werde bey einem grossen Herrn / in eine ungnade kommen / und wird für ihme fliehen müssen.

15.

Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

54

So bedeut es / daß einer in seinem Ampte sehr hoch sol gehalten werden / und noch mehr Macht zugebieten kriegen.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So bedeuts / daß einer von einem Orte zu dem andern wird wandern / oder auß einem Hause in das andere ziehen werde / oder das ein Herr sein Hofflager wird fortrücken / und an einem andern Ort legen.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

Bedeutet / das einem die zugesagten Schulden nicht sollen erlegt werden / und wird einem mit der Bezahlung nicht eingehalten / wie er sich darauff verlassen hat.

18.

Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeut / das einer werde ein Pancket oder Gasterey anrichten / und mit seinen Gästen in Freuden leben / oder das einer werde zu einer Hochzeit gebeten / oder zur Kindtauffe eingeladen werden.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeutet / das einer in seinem Geschäffte sol müde gemacht werden / und davon ablassen / und das einem Beschwerung oder Verhinderung fürfallen sollen / das Er seine Sachen nicht werde außrichten können.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

So bedeuts / daß einer werde in eine grosse noth / angst und Traurigkeit kommen / und wird einen harten Anstand mit ihme gewinnen.

55

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

So bedeuts / das man mit frembden Händeln und sachen sol beladen werden / und viel zuschaffen kriegen.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

So bedeuts / daß einer darauff in eine grosse noth und Angst fallen werde / und einen grossen anstoß leyden müssen.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

So wird sich einer für seiner Obrigkeit fürchten / und schewen / oder bey ihnen in eine ungnade kommen / wird bey grossen Herren nicht angeneheme seyn / auch nichts außrichten können.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

Das einer wird guter ding und wohlgemuth seyn / oder in kurtzem grosse freude in seinem Hertzen empfinden.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

Es bedeut / das einem seine lieben Freunde sollen sterben / und das er über derselben Todt und Abgang solle Leyde tragen / und sich über sie harte grämen.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

Bedeutet / das ein bekandter Freund oder guter Geselle auß fernen Landen / zu einen kommen werde / welchen er lange / oder in vielen Jahren nicht gesehen / und wird sich mit ihm frewen / und in Ergetzungen leben / und die alte Freundschafft wieder vernewen.

56

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

Das bedeutet / das einer eine grosse weite Reise thun / und daß es einem darauff unglücklich und übel gehen sol / und werde keine getrewe Gefehrden auff den Wege umb sich haben.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

So bedeuts / daß einer werde eine grosse Reise thun / und daß es einem darauff glücklich und wol gehen sol / und werde gute getreue Gefehrten auff dem Wege umb sich haben.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

So bedeuts / grosse Mattigkeit des Leibes / Schmertzen und Wehetagen / und ein trauriges betrübtes / bekümmertes Gemühte.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeuts / demselbigen Menschen / das er sich vor den gehlingen Tode zubefahren / oder wird von Schlage gerühret / und in Todes gefahr kommen.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

Bedeut / das einer werde mit einer Seuchen beschmeist werden / oder das einem solle ein Schauer / oder Fieber bekommen / oder das sich einer werde mit Gaben bestechen lassen.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

Bedeut / eine gehlinge Hoffnung die gar gut ist / und gewißlich geschehen werde / und das einer seine Sache / die er fürnimbt / werde erhalten.

57

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / Verenderung des Gewitters / und das balde ein grosser Regen und Sturmwind darauff folgen werde.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So bedeuts / daß einer diese / welche er lieb hat / bekommen werde / aber nicht balde / und das einem auff der Bulschafft sol wolgehen / und angenehme seyn.

35.

Wenn einer offt gehnet.

So bedeut es / das einer werde kranck werden / und in den Gliedmassen grosse Schmertzen fühlen / das Gliedwasser kriegen / oder die Gelencke nicht wol bügen können.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

Bedeutet / daß in demselbigen Hause oder Stadt ein sterben unter das Viehe sol kommen / oder das einem ein Gaul oder Klepper verderben solle.

37

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

So bedeut es / daß in demselbigen Hause oder Stadt / oder Ort / ein grosser Hader und Streit werden sol / darüber eins theils sollen ümbkommen.

38.

Wenn die Esel schreyen.

Bedeutet / das in demselbigen Hause oder Schlosse eine Magd / oder eine Schliesserin / oder eine Zophenmagd58 ist beschlaffen worden / oder das solche dergleichen unzucht darinne begangen ist.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So wird einer in ein unglückselige unversehene Angst und Noth kommen / oder wird hören / daß es seinem guten Freunde übel gehen sol.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

Bedeutet / das mein einem seines guten Freundes Kranckheit und Unfall verkündigen werde.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So wird man von schändlichen Lastern / und grosser Vnzucht sagen hören / oder daß es seine Augen sehen müssen / das ein unzüchtig Leben getrieben werde.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

So bedeuts / daß in demselbigen Lande / oder in derselbigen Stadt ein Auffruhr und Tumult werden sol / oder / das über derselbigen Collation / und in demselbigen Hause ein Geräuffe oder Gezäncke werden wird.

59

Mond im Scorpion.

[figure]

1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

BEdeutet / das balde werden frembde Leute kommen / und zur Herberge bey dir einkehren.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

Bedeutet / wenn einer ein schwanger Weib hat / die gebären solle / das sie werde einen jungen Sohn gebären / oder das einem sollen grosse mühe und Geschäffte auffgedrungen werden / oder mit schweren Händeln zuthun kriegen.

60

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß man eine unzüchtige That werde begehen / und den fleischlichen Wollüsten zuviel nachgeben / und sich mit losen Weibern verunreinigen / oder in unzüchtige Gedancken fallen.

4.

Wann die Hüner krehen?

Bedeutet / das einer wird verachtet / und verspott werden / und gar geringe gehalten seyn / oder von seinem dienste abgesondert werden.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

So bedeuts / daß einer wird einen guten Freund zu gaste kriegen / mit welchem einer frölich / lustig und guter Ding seyn sol.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

So bedeuts / daß einer sol einen zutritt zu Königen und Fürsten / und Herrn bekommen / und erlangen was er begehrt und haben wil.

7.

Wann die Hunde heulen.

So bedeuts / daß einer Verlust und Schaden / an seinen Gütern und Haabe nehmen werde / und durch spielen und wetten oder Bürgschafften dasselbige verliehren.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

So bedeuts / das einer wieder seinen Feind sol siegen / und die überhand gewinnen / oder das einer seine Wohnung61 verendern sol / und in ein ander Hauß oder Stadt ziehen / oder fortwandern.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

Bedeut / das eine Herrschaft oder Potestät auff dieser Strassen nicht werde ankommen / sondern einen andern Weg nehmen.

10.

Von Erdbieden / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet / das einer bey frembden Leuten sich werde verbergen / und auffgehalten oder beschützt werden / und das einer wieder seine Feinde und Wiedersacher nichts erhalten und außrichten könne / muß sich fürchten und dem Wiederpart weichen.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

So bedeuts / daß einer werde in kurtzer Zeit gar einen grossen Weg und Wanderschafft fürnehmen / und eine schwere gefährliche Reise thun müssen.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So bedeuts / das einer werde fortwandern / und von einem Orte zu dem andern ziehen / und fahren werde / oder seine Wohnung verbeuten und fortrücken.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So bedeuts / daß man mit den Kleidern werde umbwechseln / oder tauschen / oder das man wiederumb etwas werde verliehren / das man gefunden hat.

62

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

So bedeut es / daß einer sein verlohren Geld wieder gewinnen / oder / was einer sonsten verlohren hat / wieder bekommen werde.

15.

Wenn ein Liecht von sich selber außlischet.

So bedeuts / das einer mit falschem Zeugnis werde belästiget / oder mit unwahrheit und fälschlich belogen und verläumbdet werden / und einen hefftigen Verfolger bekommen.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

Bedeutet / das einer von seinen Gläubigern gemahnet werden sol / oder das einer für andere Leute bezahlen muß.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

Bedeut / das einer von grossen Herren und Prelaten / sol angefeindet und verhasset werden / oder hat sich vor grossen Herren wol zuscheuhen / und vorzusehen / das sie ihme nicht schaden thun.

18.

Wenn man im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeut / das einer sol in Geldhändeln betrogen werden / oder das einem sein Geld / oder silbern Geschmeide / und anderer Vorrath sol gestolen werden.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

So zeiget es an / das einer bey Fürsten und Herren in ungnade werde kommen / oder das einem gewaltige Herren /63 und die Leute zuwieder und abgünstig seyn werden / und sol sich einer für stattlichen Herrn gar wol hüten und fürsehen.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

Bedeut / das einer sol Geld oder Geschencke bekommen / oder mit grossen wichtigen Sachen und Händeln beladen werden / darüber grosse mühe und arbeit kriegen.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu pritzeln und knistern.

Bedeut / das einem ein Dienst oder Ampt sol eingeräumet werden / und das einer werde zu Ehren gesetzet / und den andern fürgezogen werden.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

Bedeut / das sich einer auß flaschem betrieglichem Gemühte zu ihme gesellen werde / der wird alle seine Heimligkeit und fürhabn verrahten und verkauffen / sol sich fleissig für ihme fürsehen / und nichts vertrauen / denn Er wird ihme heimlich / an alle seinem fürhaben schädlich und verhinderlich seyn / und ein ungetreue Stück an ihme beweisen.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

Bedeut / das sich einer mit schönen Weibern erlustigen werde / und allerley Wollust vollenden / oder sich seines Weibes halben hertzlichen erfreuen.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

So bedeut es / daß einer mit einem stolzen unleidlichen hoffertigen Menschen zuthun kriegen / und zu handeln64 haben wird / und wird demselbigen nachgehen und zugefallen leben müssen / oder kan nicht einig mit ihme bleiben.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

So bedeut es / das einer grossen Wiederstand / Feindschafft und Hindernüs kriegen werde / darumb wolle Er daheime sich enthalten / mit niemand sich in Zanck einlassen / denn es wird hernacher nicht vergessen noch ungerochen bleiben können.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

So bedeuts gute tröstliche Hoffnung / das ihme etwas werde zugesaget / und gehalten werden / oder das einer seine Geschäffte und fürnehmen werde zu einem guten Ende bringen / und nach seinen Wolgefallen außrichten.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

Bedeutet / daß ein unglücke über seine Freunde ergehen werde / und das einer unter seinen Freunden in grosse Traurigkeit oder Kranckheit kommen werde.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

Es wird einer bey dir eines bösen Verdachts halber beschuldiget werden / oder wirst von jemandes erfahren / wie du von etlichen zur Banck gehawen / und übel von ihnen außgetragen worden.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeut / das einer werde gantz getreue Gesellschafft und gute Freunde bekommen / mit frommen Leuten bekand werden / und mit denselbigen dich freuen / in gutem Fried und Einigkeit leben.

65

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

Bedeutet / das einer werde entweder mit seinem eigenem Weibe / oder mit andern Weibern frölich seyn.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

Es bedeut / das einer werde Geld bekommen / seine außstehende Schulden einmahnen / und wieder fordern / was er andern Leuten zu getrewer Hand in verwarung zugestelt.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

Bedeutet / das einem werde eine grosse noth anstossen / und das er werde müssen Geld auffbringen / und hart bedrenget werden.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

So bedeut es / daß er werde denselbigen Tag mit den Leuten zu zancken und zu hadern kriegen / mag sich fleissig davor hüten / auch da eine Schlacht oder Scharmüzel würde angehen / sol er es meiden / und sich nicht leichtlich darein wagen.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So bedeut es / das in derselbigen Stadt / Schlosse oder Hause eine fürnehme Persohn mit Tode sol abgehen.

35.

Wenn einer offt gehnet.

Bedeutet / das man von neuen bösen Zeitungen in dem Lande ein Geschrey werde außbringen / und die Leute dadurch in grosse Erschräcknis bringen.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

66

Bedeutet / das einer werde frembde Gäste kriegen / oder das einer werde Brieffe und Boten bekommen.

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

Bedeutet / das einer umb anliegender gemeiner Landesnoth / werde umb Geld angelanget werden.

38.

Wenn die Esel schreyen.

Bedeutet / das einer von wegen eines Weibes / mit welcher er sich gemeine und bekand gemacht / in ein böse Geschrey und Verdacht kommen sol.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So sol man sich wol fürsehen mit reden / und jederman nicht vertrauen / denn man wird einen heimlich außholen wollen / und darnach weiter außbringen / und dardurch in unglück führen.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So sol man sich denselbigen Tag für den diebischen Leuten hüten / und für Mörder fürsehen / das einer nicht bestohlen oder beraubet werde.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

Das bedeutet / das einer auff die folgende Nacht gar erschröckliche böse Träume und Gespenste in dem Schlafe sehen werde.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

Es wird einer gedrungen werden Geld zubezahlen / das man nicht schuldig ist / oder das einen unmüglich aufzubringen seyn wird.

67

Mond im Schützen.

[figure]

1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

BEdeutet / das einer werde Glück haben / und einen Geldschatz finden / oder im Bergwerck gute höffliche und nutzbahre Theil kriegen / oder sonsten etwas anders finden / daß man hoch und theuer achtet.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

So bedeuts / daß einer werde etwas stattliches erwerben / und davon reich werden / und seine Nahrung vermehren /68 und bessern an Gütern / und andern Händeln zunehmen / und seine Geldzinse bekommen / und seine substantz erweitern.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

Bedeutet / das einer werde zum hefftigsten gelästert / geschändet und geschmähet / oder fälschlich bey den Leuten verunglimpffet werden.

4.

Wann die Hüner krehen?

So ist es keine sonderliche Bedeutung / die auff etwas zuziehen were.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

So ist es eine anzeigung / das in demselbigen Lande ein König / Fürst / Oberster oder Prälat / mit Tod abgehen werde.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

So bedeuts / daß eine böse Seuche / oder Fieber in das Hauß kommen werde / und solle einer ungeschickt / und kranck darvon werden.

7.

Wann die Hunde heulen.

So wird ein unfall unter seine Viehzucht / und Vogelweide kommen / daß ihm dasselbige sol verderbt / zerstöret / verwüstet / oder weggejaget / oder schewe gemacht werden

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

Bedeut / daß einem sol eine grosse Sache und Handel befohlen werden / oder das einer ein Weib werde bekommen / oder eine Weibspersohn heimlich bey sich aufhalten.

69

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So bedeuts / das einer in angst / traurigkeit und trübsal kommen sol / von wegen seiner kleinen Kinder oder freund

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Es wird ein groß schrecken / und verzagung unter das Volck im Lande kommen / oder wird eine grosse neue anlage oder stewer / oder eine Brandschatzung uber sie ergehen.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

Bedeut / daß sich einer von seinen Bulen abscheiden / oder von seinen getrewen Gesellen absondern werde / oder sonsten etwan ein ding muß verlassen / das ihme gar lieb ist / und nicht wol entrahten kan.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So bedeuts / das einer werde in eine Kranckheit fallen / oder das ihme ein guter Freund oder getrewer lieber Nachtbahr kranck und siech werden sol.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

Bedeuts einem / ein grossen zugang an seinen Ehren und Gütern / und das einer werde in hohen Ehren gehalten werden.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

Bedeut / das einer mit einem werde auffstössig und zu unfrieden werden / oder wird sich mit jemanden in eine70 Rechtssachen / oder Hader einlassen müssen / oder das einer werde in eine Schlacht und Scharmüzel kommen / und wenig Siegs davon bringen.

15.

Wenn ein Liecht von sich selber außlischet.

Bedeut / das in diesem Lande ein groß erschrecklich geschrey von Krieg und Auffruhr erschallen werde.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

Bedeut / das einer solle frembde Gäste / oder bekante Leute zu sich bekommen / die ihme lieb und angenehme seyn

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

Bedeut / das in seiner mattigkeit einer eine Erquickung finden / und in seiner Noth und Elende / ein guten Trost empfangen solle.

18.

Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeut / das einer werde Gäste bekommen / oder von guten Freunden heimgesucht / oder das frembde Bottschafften und Legaten / zu einem Herrn ankommen werden / und das albereit auff dem Wege Brieffe sind / die einer in kurtzen bekommen werde.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeut / das einer werde sehr liebe Gäste zu sich bekommen / und sorgfeltig seyn dieselben wol zu tractiren / oder werde mit Geldhändeln ümbzugehen bemühet werden.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

71

Bedeutet / das sein Feind oder Verläumbder einem begegnen / oder zu ihme kommen werde.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

So bedeut es / daß einer werde gute neue Zeitung erfahren / darüber er sich sol erfrewen / und guter ding seyn / oder wird mit andern Leuten frölich und guter werden / und sich belustigen / oder mit solchen Geschäfften / und Sachen zuthun kriegen / die Er gerne verrichten sol.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildbret im Gehäge umbfället.

So bedeuts / daß ein schwacher und krancker Mensch / wiederumb genesen / und sich erfrischen werde / und sol ein betrübter und bekümmerter Mann / wiederumb in seiner Noth getröstet werden.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

So zeigets an / daß einer werde reich werden / und ein unvorsehen Glück bekommen / dardurch einer sol zu guter Nahrung kommen / oder das einem werde Geld zugestalt / oder das er bezahlung von seinen Schuldleuten erlangen solle.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

Bedeut / daß einer werde über seiner Sache müde und nachlessig werden / und dieselbige gar lassen liegen bleiben / oder sonsten mit schweren Geschäfften beladen werden / davon Er wenig danck / sondern eitel mühe und wiederwertigkeit zu gewarten habe.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

72

Bedeut / das einer werde in ein groß Erschrecknis / zittern und zagen fallen / und für dem Tode sich fürchten.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

Bedeut / das einer werde zu Hochzeiten / Gastereyen / oder Pancketen geladen werden / oder eine Freude in seinem Hause anrichten / darauff es wol sol zugehen / und mit den Leuten in Freuden und Einigkeit leben.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

So bedeuts / einen grossen künfftigen unfall / das einer werde in grosse Angst und noth / Schmertzen und betrübnis kommen / mit Kranckheit oder einer bösen Seuche angegriffen und beschmeisset werden / und den Todt davon fürchten müssen / und auch solche Ding erfahren / die ihn traurig machen / oder Er ungerne hören werde.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

So bedeuts / daß einer seine Feinde überwinden werde / und wieder sie Recht behalten / oder das einer in Hadersachen / Kriegszügen und Scharmüzeln / wieder seine Feinde obsiegen werde / und unverletzt davon kommen.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeutet / das einem balde eine Reise und Wanderschaft werde vorfallen / und denselbigen Weg glücklichen vollenden.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

Bedeutet / das einem eine Freude und Wolfahrt darauff wiederfahren sol / und das sich einer mit seinen guten Freunden und getreuen Gesellen belustigen sol.

73

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

Bedeutet / das einem das jenige / was ihme geliebet und einer gerne haben wolte / und darnach sich sehnet und strebet / solle also wiederfahren / oder das einer einen getrewen rechtschaffen Freund werde erkennen lernen.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

Bedeutet / das frembde Weiber zu einem kommen werden / die ihn lieb haben / und mit ihme schertzen und buhlen wollen.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

So bedeuts / daß einer mit einem werde in ein böse Wortgezäncke / hefftige Disputation, Wiederwillen und Hader gerahten / oder in eine schädliche Rechtfertigung kommen / oder werde in einem Streit und Scharmützel von seinem Feinde beschädiget werden.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

Bedeutet / daß in demselbigen Orte oder Hause sich eine Seuche und Kranckheit entspinnen werde / oder das jemand in seinem Hause / oder bey dem nehsten Nachbar herumb sehr kranck und schwach werden sol.

35.

Wenn einer offt gehnet.

Bedeutet / daß einer werde mit Geld zehlen zuhun kriegen / oder mit Gewerbe / Handlung / mit kauffen und verkauffen umbgehen.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

74

So sol man achtung auff das Feuer geben / denn es bedeutet / das ein Feuer werde außkommen / oder von jemanden angestecket werden.

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß einer nicht werde erlangen / was Er gerne sehe / und werde umb seine Hoffnung betrogen / und verliehren was ihme lieb ist / und wird von einem übel belohnet / welchem Er zuvorhin alles gutes gethan.

38.

Wenn die Esel schreyen.

Bedeutet / das einer mit seinen guten getrewen Freunden / werde eine Gasterey / Panckeht / oder Wolleben halten / und mit ihnen in Freuden leben und guter dinge seyn.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeuts / daß in demselbigen Lande / Stadt oder Dorffe / werde ein Auffruhr / Entpörung oder Zertrennung und Zwispalt zwischen den Leuten geschehen / oder eine Plünderung sich zutragen.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

Wenn die Vogel etlich mahl nacheinander zu einem für das Fenster kommen geflohen / so ist es eine Anzeigung / das einer von einem Ort zu dem andern ziehen sol / oder das einer auß diesem Hause in ein ander Losament sich begeben sol.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So bedeuts / daß die Sache / Handel oder Gewerbschafft75 die einer denselben Tag außzurichten fürnimbt / wird gantz und gar zurücke gehen / und nicht außgericht werden.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

Bedeutet / daß einem balde werden neue Zeitungen zu kommen / oder solche Dinge erfahren / die einem zuwieder seyn / und nicht gern hören werde / oder gefiltzet und gescholten werden.

Mond im Steinbock.

[figure]

1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

76

SO bedeuts / daß zwischen zweyen Kriegsheer / ein Schlacht oder Scharmüzel sol angehen / oder das einer in dem Hause mit einer bösen Seuche solle verunreiniget und beschmeist / oder an seinem Leibe kranck und beschädiget werden.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

Bedeutet / daß einer in eine grosse Furcht und Erschrecknis werde fallen / und von wegen seiner begangenen that / ein geängstiget Gewissen haben / und sich fürchten etwas anzufangen.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

Bedeutet / das einem ein Ehrenstand / oder eine ehrliche Sache zuverrichten sol auffgetragen werden / oder das einer bey grossen Herren angenehme und wolgehöret seyn werde.

4.

Wann die Hüner krehen?

Bedeutet / daß in demselbigen Hause oder Orte / ein Zanck und Hader zwischen den Leuten werden sol / oder das einer werde in Rechtssachen untenliegen / und nichts für Gerichte erhalten / und sonsten wieder seinen Feind keinen Sieg und Glück haben.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

Bedeut / das einer werde ein schwer Ampt oder Geschäffte auff sich nehmen / und mit einer grossen Mühe beladen werden.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

Bedeutet / daß einem sein Wille und Begehren wiederfahren77 sol / und eine Verbesserung in seinen Sachen empfinden.

7.

Wann die Hunde heulen.

Bedeutet eine tröstliche Hoffnung / darüber sich einer hertzlich zufrewen hat / und das einer mit den Leuten werde frölich und guter Dinge seyn.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

So bedeuts / daß einem ein grosses Glück sol auffsiehen / und das einer etwas gewinnen und erlangen sol.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

Bedeut / das einer von jemanden sol hefftig erzürnet / und bekümmert werden / und mit Schmähereden beleidiget / oder mit andern unbilligen Sachen angegriffen / oder in verwirrete Händel sol vermenget werden.

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet / das einer von seinen Schuldgläubigern sol gemahnet werden / oder von Bürgschafft wegen zuzahlen gedrungen werden.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

So bedeuts / eine Hadersachen / darüber jemand auß dem Hauffen sol todt bleiben.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So bedeuts Zanck / Hader und auffstossung mit guten Gesellen / und Freunden / oder grosse Wiederwertigkeit78 in allen seinen fürhaben / und alles was er sagt / das wird ihm unrecht außgelegt.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So wird einem etwas angezeiget werden / darüber einer sol verzagt und erschrocken werden / und in eine Angst und Traurigkeit kommen.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

Es wird einer ein Wunderding erfahren / und hören / das er zuvorhin nicht gehöret hat / und darüber sich verwundern muß.

15.

Wenn ein Liecht von sich selber außlischet / in der Kirchen auffn Altar.

So bedeuts / daß ein Prälat / oder ein Oberster auß der Kirchen / oder in diesem Ampte / mit Tode abgehen werde.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So bedeuts / daß ein grosser Herr / oder ein Fürst in dem Lande sterben / oder untergehen sol.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

Bedeutet / das einer werde gute neue Zeitung erfahren / oder sonsten von andern Leuten gelobet werden.

18.

Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeutet / das einer mit einem zu Zanck und Hadder / wird kommen / und darüber mit einander zu Feinden werden / und das einer in Hadersachen verliehren solle / und79 sol sich auch einer für Streit und Krieg hüten / und wieder seinen Feind nichts fürnehmen.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

So bedeuts / daß einer werde ein Geschencke oder Verehrung von jemande bekommen / oder das einer eine Begnadung von einem grossen Herren und Fürsten erlangen werde.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens verbrennen.

So bedeuts daß eine Seuche in dasselbige Hauß / Schloß oder Stadt werde kommen / und sol darinne anfahen zu sterben.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

Bedeutet / das einer mit gewaltigen Leuten / und grossen Herren in Kundschafft sol kommen / und bey ihnen angenehme seyn / oder von ihnen gefördert werden.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

So werden einem schwere Geldhändel vorlauffen / und sol viel mit Bürgschafften zuthun kriegen.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

So bedeuts / daß einem sein Vater oder Mutter / oder verwandter Freund werde sterben / oder ein liebes Thier.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

So sol sich einer für unzüchtigen Weibern hüten / saufferey und Panckete vermeiden / oder du kömbst sonst darüber in ein Vnglück und Verachtung.

80

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

So bedeuts / daß einer werde von einem Orte / an einen anderen reisen / oder auß einem Hause in das ander ziehen / oder werde von seinem Ampte oder Ehrenstande / zu einem andern Dienste kommen.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

So sol sich einer mit seinen Reden fürsehen / und nichts unvorsichtig reden / es wird ihme zum ärgsten außgelegt werden / und allenthalben unter die Leute gebracht werden.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

So bedeuts / daß einer werde in eine grosse Furcht und Erschrecknis kommen / und von etlichen Leuten sehr geängstiget werden.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

So bedeuts / das einer mit einem zu unfrieden sol werden / oder in einen unverträglichen Zanck gerahten / sol sich auch für hadersachen hüten / und nicht ursach dazu geben.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

So bedeuts / daß einer jemande zu einem argen Feinde kriegen werde / oder sol sonsten von einem sehr betrogen und verforteilet werden.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeuts / daß sich einer mit seinem Weibe / oder sonsten mit einem andern Weibe / mehr denn sonsten belustigen werde.

81

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

So bedeuts / daß einer werde einen argen Feind / und hefftigen Wiedersacher bekommen / für dem er sich wol zuhüten / und fürzusehen habe / was er ihme kan zu wieder thun / daran wird ers nicht mangeln lassen.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

So bedeuts / daß sich einer mit essen und trincken werde überladen / oder sich mit anderer Wollust / und Frauen liebe werde lassen gefangen nehmen / oder den bösen Wollüsten zuviel nachgeben.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

So bedeuts / daß einer sol eine leichtfertige That begehen / darauß einem sol Schmach und Schande entstehen / oder das sich einer mit unzüchtigen Weibern vermischen werde / oder das einer mit fressen und sauffen zu viel thun werde.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

Bedeutet / daß einer etwas verliehren / oder sonsten einen Schaden nehmen solle / oder in eine Straffe genommen werden / und das nicht werde für sich gehen / was Er außzurichten in willens ist.

35.

Wenn einer offt gehnet.

So bedeuts / das einer denselbigen Tag mit jemand sol bekand werden / oder zuschaffen kriegen / und einen getrewen warhafftigen Freund an ihm bekommen / den Er vertrawen / und sich auch auff seine Zusage getrösten mag.

82

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß sich ein Zanck in demselbigen Hause unter dem Gesinde / oder zwischen den Haußpersonen erheben werde / und ein grosser Wiederwille entstehen solle.

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

So bedeuts / das sich auß geringen ursachen ein Zanck und Streit werde erregen / und keiner dem andern recht geben wollen.

38.

Wenn die Esel schreyen.

So bedeuts auch Zanck und Hader unter denselbigen Haußleuten / und eine grosse uneinigkeit / die nicht leichtlich wieder zuvertragen ist.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeuts / das in derselbigen Stadt oder Dorffe werde eine Hochzeit in kurtzer Zeit angerichtet werden / und das einer auch dazu wird geladen / oder sonsten zu gaste gebeten werden.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So bedeuts / das ein Armer von den Reichen sol unterdrucket werden / und das der Gerechte mit seiner Sache werde untenliegen müssen.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So bedeuts / das einer denselbigen Tag sol ungeschicktes Leibes werden / und eine Kranckheit fühlen / oder sonsten viel Wiederstand / und Verhinderung kriegen.

83

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

So bedeuts / das sich die Fürnehmsten und Obersten im Lande / oder in der Stadt mit einander veruneinigen sollen / daß einer mehr denn der ander seyn wil / oder das sich die Gewaltigsten über dem Tische miteinander zancken werden / und einer dem andern sein Glück nicht gönnen wil / und darüber alle Laster auffrücken.

Mond im Wasserman.

[figure]

1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

84

SO bedeuts / das einem werde ein unglück und Wiederwertigkeit wiederfahren / und in allem seinem thun / denselbigen Tag verhinderung haben.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

So bedeuts / das einer sol von seinen Neidern und Mißgönnern belogen / und übel außgetragen werden / und werden einen durch das übelreden in Angst und noth führen / und bey andern Leuten eine Feindschaft zurichten.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

So bedeuts / das einem werde grosse Angst / Trübsal und Traurigkeit wiederfahren / und in ein wiederwertiges unglück kommen / und von allen guten dinge verstöhret werden.

4.

Wann die Hüner krehen?

So bedeuts / das einem sol grosse Ehre denselbigen Tag wiederfahren / und wird für andern Leuten das ansehen haben / und bey gewaltigen Leuten fürgezogen werden.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

Bedeutet / das etwas guts und nützliches in kurtzem einem zukommen sol.

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

So bedeuts / daß einer werde frembde Gäste bekommen / die einem werden liebe Freunde und angenehme seyn / oder das einer werde eine grosse Gasterey oder Pancket anrichten.

85

7.

Wann die Hunde heulen.

So bedeuts / daß man sich denselbigen Tag für Dieben / oder für Räubern und Mördern wol hüten und fleissig fürsehen sol.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

Bedeutet / das einer werde eine Freude und verlangen nach einem Menschen kriegen / der in frembden Landen aussen ist / und desselben Zukunfft von Hertzen wündschen / und begierlichen erwarten.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

Bedeutet / das einer werde ein angefangen Werck / oder fürgenommene Arbeit / wiederümb liegenlassen.

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet / das einer von seinem Freunde / und von einem guten Nachbarn werde einen guten Trost empfahen / oder in seinem Trübsal und Elende eine Erquickung kriegen.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

Bedeutet Glück und Fortgang in seinen Händeln / geschäfften / und Handthierungen / und Zunehmung / oder grosser Gewinn von seinen Contracten und Sachen.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

Bedeutet / das nach Gelegenheit der Personen einem eine Herrschaft / prælatura / Geistliche præbende / oder aber weltliche Regierung eingeräumt werden solle.

86

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

Bedeutet / das einer werde gute Bottschafft oder Brieffe von jemanden bekommen / oder sonsten von andern Leuten gelobet / und befördert werden.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

Bedeutet / das einer wird zu Zorn bewogen / und schellig gemacht werden / und gar verdrossen und unlustig zu seinen Sachen seyn.

15.

Wenn ein Liecht von sich selber außlischet.

Bedeutet das einer werde ein Weib lieb gewinnen / und mit derselbigen seine Kurtzweil haben und gute Wollust treiben.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So bedeuts / das einer werde schwach und matt werden / und in eine grosse Kranckheit fallen / und sich gar übel befinden.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

So bedeuts ein unglück über seine Freunde / das sie werden in Nöhten und ängsten stecken / und Betrübnüs leyden müssen.

18.

Wenn man im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeutet / das einer werde einen guten Freund / umb seiner ungeschicklichen Reden willen / ihme zum besten straffen und erinnern / damit er einander mahl vorsichtiger mit Reden seyn wolle.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

87

Bedeutet / das einem werde eine grosse hertzliche Freude wiederfahren / darüber sich einer wird belustigen / und fröhlich seyn / und werde mit andern Leuten zu Freuden und Pancketen ziehen / oder selbsten grosse Gastereien anrichten.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

So bedeuts / daß einer werde frembde Leute zu Gaste bekommen / oder das seine arme Verwandten unrecht leiden müssen / und zu boden gedruckt werden.

21.

Wenn das Feuer anhebt zu pritzeln und knistern.

Bedeutet / das einer werde seinen Ort und Stelle verwandeln / und sich an einen andern Ort wenden / da es ihme so viel besser ergehen / und das einer werde sein Ampt übergeben / und zu einem bessern Stande kommen und beruffen werden.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

So bedeuts / das einer sol zu grossen Fürsten und Herren gefordert und geruffen werden / und bey grossen Herren in Gnaden kommen / und sehr angenehm seyn.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

So bedeuts / das einer werde nichts guts erfahren / und von bösen Dingen hören reden / und werde von fremden Orten Bottschaft oder Brieffe kriegen / darüber Er sich nicht sonderlich zu frewen hat.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

88

So wird einer etwas gutes hören / und fröliche neue Zeitung erfahren / davon wird Er viel Freude und Wonne empfinden.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

So bedeuts / daß einer werde ein Fieber kriegen / und kranck werden / oder in eine andere Beschwerung fallen / und Betrübnis kriegen.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

So wird einer bey seinem Bulen angenehme seyn / und derselbe wird thun was man von ihme begehrt.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

So bedeuts / einen glücklichen Tag / daß er daran gute Förderung werde haben / und mit seinen Händeln und Geschäfften guten Gewinn erlangen.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

Er sol gute wahrhafftige Zeitung erfahren / und solche Ding hören / die sein Nutz werden seyn.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

So sol sich einer über seines Feindes unglück / Kranckheit / Wiederwertigkeit / und Anfechtung frewen / oder seinen untergang sehen / und ihn wiederumb verspotten und außlachen helffen.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeuts / daß einem werde grosse Freude / und Ehre89 wiederfahren / und werde sich zu getreuen Leuten gesellen / mit denen Er in Einigkeit sol leben / und in grosse Kundschaft kommen.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

So wird einer glückselig seyn / zwischen Leuten Vertrag zumachen / oder sich mit seinen Wiedersachern und Feinden zu versühnen / und zu vergleichen.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

So bedeuts / daß einem sein schwanger Weib / sol einen Sohn gebähren / oder das einer werde frembde Gäste kriegen / die ihm lieb seyn sollen.

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

So bedeut es / daß einer mit einem Weiberhandel werde zuthun kriegen / und werde sich ihrer Händel annehmen / und sie verthädigen müssen / darüber in eine Rechtssachen gedeyen / oder für Gerichte gehen müssen.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So wird einer von einem grossen Hadder und Zwietracht hören sagen / und mit darein vermenget werden / oder selbsten von seinen Feinden und Wiedersachern angefochten / oder außgefordert werden.

35.

Wenn einer offt gehnet.

So bedeuts / daß einer seinen Feind und Wiedersacher sol überwinden / und wird wieder seine Neyder und Mißgönner90 siegen / und in Rechtssachen gewinnen / in schlachten und Kriegssachen die Oberhand behalten.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß einer auff dem Wege wird gefangen werden / oder das die Gerichtsdiener kommen / und einen gefangen nehmen sollen.

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

Bedeutet / das einem von der Obrigkeit grosse Förderung und Wolthat solle wiederfahren / und das einer werde angenehme seyn / und Gnade bey Herren und Fürsten finden.

38.

Wenn die Esel schreyen.

Bedeutet / das sich einer werde voltrincken / und nicht wissen was er thut / oder werde mit einem trunckenen vollen Menschen zuschaffen kriegen / und darüber in uneinigkeit gerathen.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeuts / daß einer in demselbigen Lande oder Stadt werde etwas neues erfahren / und von grossen Geschrey und Tumulten hören sagen / oder das sich etwas neues in diesem Lande wiederregen und anheben.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So bedeuts / daß einer werde seinem Feind begegnen / oder mit ihme zu Rede und Sprache kommen / sol ihme nicht getrauen / und sich für seinen bösen Tücken fürsehen / denn er trachtet ihn mit Ernst nach und begehrt ihn zubeschädigen.

91

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So bedeuts / daß der Wanderer auff dem Wege werde irre ziehen / und auff einen unrechten Weg kommen / oder sonsten einen Schaden und Verhinderung auff dem Wege leyden.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

So wird einer auß deinen guten Freunden kranck werden / und darnach alßbalde sterben.

Mond in Fischen.

[figure]

1.

Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

92

SO wird einem grosse hertzliche Freude wiederfahren / und er in allen seinen Sachen erfrewet werden / was er denselbigen Tag ansehet / das wird zu einem guten Ende kommen / und wird dazu in seinem Hause / eine grosse Freude und Wollust anrichten.

2.

Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

So wird einer auß frembden Landen Brieffe kriegen / und wird darinnen neue wunderbarliche Ding erfahren / derer Er sich nicht hette versehen.

3.

Wann die Raben anheben zuschreyen.

So wird einer neue Zeitung erfahren / oder seltzam Geschrey hören / oder werden viel erdichte Mehr seyn / oder wird etwan frembde Gesandten und Boten bekommen / die wunderding werden ankündigen.

4.

Wann die Hüner krehen?

Es werden einem solche Sachen und Händel fürkommen / darinne alle Mühe und Arbeit verlohren / und nichts kan außgerichtet werden.

5.

Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

Es bedeutet / das man sich für Zanck und Hadder hüten sol / oder man wird darüber in eine Gefahr kommen / und von seinen Feinden überwunden / oder auß Wortgezäncken einen bösen Nahmen kriegen / oder sonsten von Auffruhr und Hadersachen hören sagen / und mit unglück vorwirret werden.

93

6.

Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

Bedeutet / daß einer seines Feindes unglück sehen und erfahren sol / und das sein Feind in grosse Gefahr kommen / und gäntzlich untergehen werde.

7.

Wann die Hunde heulen.

Bedeutet das einem denselbigen Tag eine Hadersachen wiederfahren sol / sol sich mit niemand in ein Gezänck einlassen / auch zwischen zanckenden Leuten / und in auffrührische Geläuffte nicht erscheinen / er würde ohne Schaden nicht davon entgehen mögen.

8.

Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

So bedeuts / daß einer denselbigen Tag keinen Fortgang in seinen Geschäfften haben werde / alles was Er ansähet / das wird gehindert werden.

9.

Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So sol sich einer für Zanck und Hader hüten / oder wird darüber verwundet / oder gefährlich beschädiget.

10.

Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

So bedeuts / daß in denselbigen Lande oder Orte sol ein groß Feuer außkommen / und Schaden thun / oder das die Feinde in das Volck kommen / und solches einnehmen / oder das sich ein Auffruhr unter denselbigen Leuten werde zutragen.

11.

Wenn die Katzen wehklagen.

94

So bedeuts / daß jemands in demselbigen Hause sol kranck werden / oder das jemand darauß sterben sol.

12.

Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So sol sich einer für Dieben / Räubern und Mördern fürsehen / damit er nicht von ihnen beschädiget werden möge.

13.

Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So bedeuts / daß ein unbarmhertziger Amptman in demselbigen Ort sterben werde / oder sonsten ein gewaltiger Mensch / welcher den Leuten Plage anleget / seinen untergang nehmen werde.

14.

Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

So bedeuts / daß einer werde einen bösen gefehrlichen fall thun / oder im Wasser einen schaden außstehen müssen

15.

Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

So wird einer etwas verlieren / verspielen / verwetten / oder wird ihm von Dieben und Räubern genommen werden / oder sonsten von andern Leuten darumb betrogen werden.

16.

Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

So bedeuts / daß einer werde einen schweren Schlaff haben / und im Schlaffe böse Gespenste sehen / und sich fürchten.

17.

Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen klitzschet.

95

Ist eine Anzeigung / daß einer sol in eine grosse Noth und Betrübnis kommen / und in allen seinen Fürnehmen verhindert werden / und derwegen zu allen Dingen verdrossen seyn.

18.

Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

So ist es eine Anzeigung / das sich einer mag auff eine Reise fertig machen / und zubereiten sol / denn er wird balde wandern und eine nöthliche Reise thun müssen.

19.

Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeut / das einer werde guter Ding seyn / und sich mit frölichen Gemühte bey den Leuten erzeigen / und auch mit unten und oben liegen.

20.

Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

So bedeuts / daß sich einer mit seinen Nachbarn und guten Freunden werde in einen Zanck einlegen / und einander schelten und schmähen / an Ehren angreiffen / oder in eine unversühnliche Feindschafft miteinander gerahten

21.

Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

So bedeuts / daß die Leute seltzam und Wunderding von einem reden werden / sol von einem gelobet und von dem andern geschändet und gelästert werden.

22.

Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

So bedeuts / daß einem werde ein grosses Glück wiederfahren / oder das einer in seinen Sachen grosse Beförderung96 werde empfinden / und ein sonderlichen Gewin und Nutz von seiner Handthierung zu gewarten haben.

23.

Wenn es im Hause sehr rauchet.

So bedeuts / daß einer wird einen guten Rath von einem andern hören wollen und fragen / er wird aber nicht gut seyn / denn er meinet ihn nicht mit trewen / darumb sol Er desselben Rath auch nicht folgen / Er würde ihm zu wiederlauffen / und sein Hindernis seyn.

24.

Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

So bedeuts / daß Leute zu einem kommen werden / und gute Wort von sich geben und alles auß falschem Hertzen meinen / man sol ihnen nicht vertrauen / sie betriegen nur mit den süssen Worten.

25.

Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

Ist eine Anzeigung / das einer mit seinen guten Freunden sol eine Gasterey oder Pancket halten / und wird guter Ding seyn / und sich mit den Leuten in Fröligkeit ergätzen.

26.

Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

So bedeuts / daß sich einer mit seinem Feinde und Wiederpart wiederumb vertragen und versühnen werde / und das man einen Friede und Anstand mit seinen Feinden vollziehen solle.

27.

Wenn einer plötzlich traurig wird.

So ist es eine Anzeigung / das er seine Rechtssachen97 gewinnen / und in seinem Handel und Gewerbe einen guten Fortgang werde haben / und bey Fürsten und Herrn gute Befehl außbringen / oder seine Geschäffte und Bottschaften mit Nutz verrichten.

28.

Wenn einem die Hände jucken.

Bedeutet / daß es einem auff der Buhlschafft sol wolgehen / und das einer werde bekommen / was er gerne haben wil / und von Hertzen begehret.

29.

Wenn einem die Füsse jucken.

Bedeutet / das einem werde ein Fieber anstossen / oder sonsten eine böse Seuche und Kranckheit ankommen / oder das sich ein sterben am selben Orte erregen solle.

30.

Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeuts / daß einer werde sein Ampt oder Staat übergeben / und ein besser Glück kriegen / oder das einer bey den Leuten in grossen Ehren und Ansehen seyn / und hochgehalten werden sol.

31.

Wenn einer das Maul offen vergisset.

So wird einer von bösen unzüchtigen Thaten hören sagen / oder selbsten in ein unzüchtig Wesen und Leben sich begeben.

32.

Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

So bedeuts / daß einer mit Weibergeschäfften beladen / und darmit sehr unruhig sol gemachet werden / oder erhebliche uhrsachen bekommen / mit Weibern umbzugehen und Kundschafft zumachen.

98

33.

Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / das einer sol gute Brieffe oder Bottschafft von frembden Orten kriegen / oder das frembder Herren Gesandten zu einem kommen werden / und gute angenehme neue Zeitung mitbringen.

34.

Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So wird einer frembde Gäste in sein Hauß kriegen / die ihme sehr lieb und wilkommen seyn sollen / oder wird einen Boten von frembden Orten herbekommen / und Geschencke von andern Leuten empfahen.

35.

Wenn einer offt gehnet.

So wird einer mit jemand in Zanck und Hader wachsen / und sich wieder seinen Willen mit einem hadern müssen / oder sonst für Gerichte und bey der Obrigkeit verklagt werden.

36.

Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

So wird es seinem Weibe / oder seiner lieben Buhlschafft nicht wol gehen / es wird ihr ein Schaden oder Unrath wiederfahren.

37.

Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß einer den fleischlichen Wollüsten wird zuviel nachgeben / und sich mit Kebsweibern belustigen / und andere unziemliche Dinge thun / die einem zu schimpf und nachtheil gereichen sollen.

99

38.

Wenn die Esel schreyen.

So bedeuts / daß den Christlichen Leuten / eine Wiederwertigkeit wiederfahren / oder das sich ein Unglück in den Kirchenampt sol zutragen.

39.

Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeuts / daß einem ein groß Betrübnis wird begegnen / oder sonsten eine Anfechtung und Noth leyden müssen / und sich in seinem Sinne darüber hefftig quälen und peinigen wird.

40.

Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So bedeuts / daß man werde neue Zeitung hören / die der Warheit zu wieder seyn sollen / oder man wird von etlichen Sachen unrecht bericht werden / oder man sol sonsten andere unnütze Geschwätze und Plauderey hören.

41.

Wenn einem ein alt Weib begegnet.

So bedeuts / das einer von den Leuten sol verspottet / und verhönet / oder sonsten bey andern Leuten zur Banck gehawen werden / und einen Lasterfleck kriegen.

42.

Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

So wird einer in eine grosse Noth und Angst kommen / und ein betrübtes Gemüth kriegen.

ENDE.

About this transcription

TextVerzeichnis und Außlegungen Zebelis etlicher Zufälle, welche den Menschen unversehens zuwiederfahren pflegen, nach unterschiedlichen Lauff des Monden durch die zwölff himlischen Zeichen
Author Zebel
Extent104 images; 16721 tokens; 2178 types; 109989 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

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About the source text

Bibliographic informationVerzeichnis und Außlegungen Zebelis etlicher Zufälle, welche den Menschen unversehens zuwiederfahren pflegen, nach unterschiedlichen Lauff des Monden durch die zwölff himlischen Zeichen Zebel. . Braunschweig1669.

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LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Astrologie; ready; wikisource

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Anmerkungen zur Transkription:Als Grundlage dienen die Wikisource:EditionsrichtlinienDie Wiedergabe folgt in der Schreibweise der Vorlage.Überschriebene e über den Vokalen a, o und u, werden als moderne Umlaute transkribiert.

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