Jhro Hoch-Fuͤrſtl. Durchl. der Herr Adminiſtrator befin - den ſich wieder zu Gottorff auff Dero Reſidence; der Herr geheime Raht Baron von Goͤrtz iſt vom Kiel nach Hamburg retourniret. Von Luͤbeck hat man Nachricht / daß der Obriſt Baſſewitz vor einigen Ta - gen mit etlichen Ober-Officiern allda angelanget / und hat der eine Theil ſeiner Parthey / unter Com - mando des Capit. Buͤlauws / wiederum einen Streiff ins Daͤniſche Hollſtein gethan / und auff dem Adeli - chen Schloß Arensburg / der Wittwe von Rantzau zugehoͤrig / 400 Rthl. Contribution gefodert / welche ihm auch ſo gleich erleget worden.
Die Schwediſche Par - they aus Wismar / unter Commando des Hn. Capit. Buͤlauws / ſo am verwichenen Freytage zu Reinbeck ſich aufgehalten / und beynahe 100 Mann ſtarck / abeꝛ nicht zu Pferde ſondern zu Fuß geweſen / (weil die zu Pferde / wobey der Hr. Obriſt Baſſewitz ſich ſelber befindet / einen andern Weg genommen / und bey 300 Mann ſtarck ſeyn ſollen /) hat / laut letzterm / in der Nacht zwiſchen den Freytag und Sonnabend ſich vonReinbeck weg in dem Lauenburgiſchen Wald bege - ben / daß alſo die auff ſie auscommandirte Daͤhnen ſie nicht verfolgen koͤnnen / ſondern unverrichter Sa - chen wieder zuruͤck ziehen muͤſſen. Am Sonntage hat erwehnte Parthey Schweden ihren Weg weiter nach der Gegend Moͤllen genommen; Nachdem a - ber daſelbſt den 5ten dieſes / des Morgens fruͤh / eine andere Daͤniſche Parthey auff ſie geſtoſſen / und zu ſcharmuzieren angefangen / haben die Schweden ſich zwar anfaͤnglich tapffer gewehret / und mit Hand - Granaten dergeſtalt um ſich geworffen / daß viele ih - rer Widerparte ins Graß beiſſen muͤſſen; doch haben ſie endlich / weil dieſe an Mannſchafft ihnen ſehr uͤber - legen geweſen / auch ihr Capitain erſchoſſen worden / ſich mit der Flucht ſalviren / und ihre gemachte Beu - te theils im Stich laſſen muͤſſen. Die aus Moͤllen nach dem Ort der Rencontre hinaus geſchickte Bar - bierer / berichten / daß ſie 105 Mann Daͤnen / und 25 Mann Schweden daſelbſt todt gefunden haben. Der Hr. Obriſt Baſſewitz hat den 4 hujus mit ſeiner Mannſchafft bey Trittau / in 3 zu ſelbigem Amte ge - hoͤrigen Doͤrffern / ſich einquartiret gehabt / von da er aber am folgenden Tage wieder auffgebrochen undweiter[2]weiter gezogen / ohne daß man eigentlich erfahren koͤn - nen wohin. Von deſſen Unternehmen vielleicht kuͤnfftig ein mehrers zu berichten ſeyn wird.
Aus dem Stifft ver - nimmt man / daß der Commendant in Stade ſich noch tapffer defendire; und nachdem er einige ſeiner demontirten Stuͤcke wieder repariret / auch die durch das Koͤn. Daͤniſche Geſchuͤtz gemachte groſſe Breſche bey dunckeler Nacht-Zeit einiger maſſen wieder mit Balcken und Erde fuͤllen / und eine neue Batterie da - hinter machen laſſen / continuirlich davon heraus Ca - noniren thaͤte. Auch ſoll er hinter denen ruinirten Weꝛcken verſchiedene Abſchnitte / ſo gar in denen Gaſ - ſen der Stadt / haben machen laſſen / daß er alſo ſich noch vollenkommen zu defendiren geſonnen. Jnzwi - ſchen feyerten die Belagerer auch nicht / ſondern ſetz - ten der Stadt mit Bomben und Canonen auffs heff - tigſte zu / ſo aber nur alle auff die Defenſions-Wer - cke / um ſelbige zu ruiniren und die Haͤuſer zu ſchonen / gerichtet wuͤrden. Ob wol alles parat geweſen / um die Stadt zu beſtuͤrmen / und laͤngſtens vorgeſtern / als am Montage / Meiſter davon zu ſeyn / haͤtten doch Jhro Koͤnigl. Majeſt. aus erheblichen Urſachen / ſon - derlich aber zu Verſchonung der Stadt / und den Ruin der Einwohner aus Koͤnigl. Clemence zu ver - huͤten / allergnaͤdigſt beliebet / ſolches vor der Hand noch einzuſtellen / weilen ſichere Kundſchafft ſeyn ſol / daß der Commendant eine deſperate Reſolution ge - faſſet / daß im Fall man ihn beſtuͤrmen wolle / er ohne einige Conſideration die Stadt ſprengen / und zum Stein-Hauffen machen wolle / wodurch leicht eine g[r]oſſe Menge Volcks ruiniret werden koͤnte. Ge -[ſte]rn Abend hat man wieder ungemein ſtarck canoni - ren gehoͤret / ob nun was hauptſaͤchliches wird vor - gangen ſeyn / ſtehet kuͤnfftig zu vernehmen.
Nachdem geſtern Morgen der Commendant in Stade die Chamade geſchlagen / und zu capituliren begehrt / wurde / wie all - bereits gemeldet worden / mit Canoniren und Bom - bardiren von beyden Seiten eingehalten / und die Oſtagiers ausgewechſelt; Aus der Stadt wurde ein Obriſt und ein Major / um die Capitulation zu regu - liren / heraus / und unſer Seits zwey dergleichen / wo - von der Obriſt-Lieutenant Schack einer war / wieder - um dagegen hinein geſandt; Es wurde aber feindli - cher Seits der Bogen ſo hoch geſpannt / und ſolche Conditiones praͤtendiret / die man ihnen nicht accor - diren wollen / weil ſie mit 8. bedeckten Wagens / 8. Canons / fliegenden Fahnen / klingenden Spiel / nebſtallen darinn befindlichen Deſe[r]teurs / frey und unge - hindert auszumarſchiren[v]erlangten / dagegen aber Jhro Koͤnigl. Maj. feſt perſiſtiren / ihnen nichts an - ders einzuwilligen / als ſich zu Kriegs-Gefangenen zu ergeben / welches ihnen angedeutet worden; worauf ſie geantwortet / daß wann ſie nichts anders erhalten koͤnten / ſie ſich biß auf den letzten Mann beſtmoͤg - lichſt defendiren wolten. Womit dieſe Unterhand - lung fruchtloß abgebrochen wurde / und die vorbe - nannte heraus geſandte ſich wiederum nach der Stadt verfuͤgten / und die Unſrigen dagegen heraus kamen. Es ward ihnen 6. Stunden Zeit gegeben / um es nach ihrer Retour mit dem Com̃endanten zu uͤberlegen; allein da nach verfloſſener ſolcher Zeit keine Antwort kam / wurde des Nachmittags mit Ca - noniren und Bombardiren der Anfang wieder ge - machet / und die Belagerung unſerer Seits poußiret. Wir haben uns nun von der feindlichen Contrechar - pe Meiſter gemacht / bey welcher Attaquirung die in der Stadt 2. Minen ſpringen lieſſen; weiln unſer Seits aber dieſelben ſchon entdeckt waren / hat man die Attaque am ſelben Ort nicht gethan / wie feindli - cher Seits vermuthet wurde / ſondern zwiſchen bee - den Minen die Paſſage genommen / ſo daß uns da - durch kein ſonderlicher Schade geſchehen / und nur 3. oder 4. Mann getoͤdtet / und der Obriſt Fuͤnffkir - chen erſchoſſen worden; was aber an feindlicher Sei - te / weil die Mine mehrentheils einwerts gegangen / vor Schaden geſchehen / iſt noch unbekandt; ſo viel aber weiß man / daß die / ſo die Mine anzuͤnden ſollen / dabey todt gefunden worden. Die Breſche iſt guten Theils vergroͤſſert / und alles in Bereitſchafft / den General-Sturm zu tentiren / und daferne ſich der Commendant nicht bald eines andern reſolviret / doͤrffte es hernach zu ſpaͤt ſeyn / indem man unſer Seits entſchloſſen / laͤngſtens Sonn - oder Montags / auf eine oder andere Manier / Meiſter von der Stadt zu ſeyn.
Der Schwediſch-Bre - miſche Geſandte / haͤlt in einem am Sonnabend oͤf - fentlich verleſenen Memorial nochmals an / gegen die Friedensſtoͤhrer den Reichs-Conſtitutionen nach zu procediren / und ſie fuͤr Feinde zu erklaͤren / folglich den Koͤnig von Schweden die Guarantie des Weſt - phaͤliſchen Friedens genieſſen zu laſſen.
Die Attaque auff der Jn - ſul Ruͤgen iſt nunmehro feſt geſtellet / auch uͤber ande - re dazu gemachte Praͤparatorien zu dem Ende die Daͤniſche Artillerie / ſo bereits aus der Gegend Stral - ſund nach Stetin abgegangen / wieder zuruͤck com - mandiret worden / um dadurch Sr. Koͤn. Maj. von Daͤnnemarck Verlangen ein Gnuͤgen zu thun / undder[3]der projectirten Belagerung von Stetin noch fernern Anſtand zu geben.
Nunmehro ſol die Flotte un - term Vice-Admiral Sehſtaͤt ohnweit Stetin / in 150 Seegel beſtehend / angekommen ſevn. Der Czaar hat 4000 Dragouner zu Pferde dahin geſand / um die Canonen ans Land zu bringen. Es wollen einige de - bitiren / daß nach Verfertigung der Keſſel die Moſco - witer ſelbige Stadt ſo gleich formaliter angreiffen werden. Die Guarniſon darin ſoll aus 4000 Mann beſtehen.
Daß der Tranſport / ſo vorlaͤngſt nach Pom - mern gehen ſollen / ſo lange trainiret / iſt durch nichts anders / als unſern ſchlechten Zuſtand / verurſachet worden / indem man die darzu erforderte noͤthigen Mittel ſo bald nicht aufbringen koͤnnen; nunmehro aber iſt durch die kluge Vorſtellung des General-Feld - Marſchall / Grafen von Steinbock / alles in guten Stand gebracht / indem alle Staͤnde die dazu erfor - dernde Geld-Summen durch einen milden Zuſchuß beyſamen gebracht / daß alſo unſer Tranſport / wozu alles ſchon parat ſtehet / innerhalb 3. a 4. Wochen / daferne Wind und Wetter dienen will / mit GOttes Huͤlffe ausgehen wird. Selbiger beſtehet in 18. a 20000. Mann auserleſen Volck. Auff expreſſen Befehl unſers Koͤnigs / hat der Feld-Marſchall Steinbock das Commando dieſer Trouppen uͤber ſich nehmen muͤſſen; ſo wird auch der Koͤnig Sta - nislaus ſelbſt mitgehen / von deme alle Generals und die Milice dependiren wird / um allen Diſputen un - ter ihnen vorzubeugen. So bald unſer Koͤnig von Arrivirung dieſes Traͤnſports benachrichtiget iſt / wird Se. Majeſtaͤt von Bender auffbrechen / und werden ihme dieſe Trouppen nacher Pohlen entge - gen gehen.
Nachdem zu Lucern abermals ein Auffſtand erwecket worden / und 8 Raͤ - delsfuͤhrer gefangen genommen / ſind die Bauern ge - gen die Obrigkeit und Geiſtlichkeit gleichſam raſend geworden / und ſollen die Stadt ſchon eingeſchloſſen haben. Dagegen die Herrn von Lucern alle Proteſt. und Catholiſche Cantous / die Populaire ausgenom - men / ſie zu mainteniren erſuchet haben.
Unſere Armee ſtehet annoch bey Germersheim / und gehet ein Geruͤchte / daß ſelbige in wenig. Tagen decampiren werde / wohin aber / weis man noch nicht eigentlich.
Nach -dem die Feinde am Fort d’ Eſcarpe eine conſiderable Breſche geſchoſſen / ſtuͤrmeten ſie am Sonabend Nach - mittag darauf; wurden aber zweymahl mit Verluſt abgeſchlagen: Zur ſelben Zeit attaquirten ſie auch die Communications-Redoute zwiſchen dem Fort und der Stadt / und emportirten ſie. Da ſie ſich nun gefaſt machten / mit mehrerm Volck und guter Anſtalt den dritten Sturm auf das Fort zu wagen / wolten die Belagerten ſolchen nicht abwarten / ſondern capi - tuliren / und verlangten nach Dovay abzumarſchiren / und da ihnen ſolches abgeſchlagen wurde / nach Ryſ - ſel convoyret zu werden; wie man auch dieſes nicht acceptiren wollen / und die Geiſſel ins Fort zuruͤck ge - ſandt / ergaben ſie ſich endlich geſtern Morgen un - term Grafen von Brovay in die 400. Mann zu Kriegs-Gefangenen / nachdem ſie das gantze Frantzoͤ - fiſche Lager nebſt 80. Stuͤck Canonen 14. Tage nach Eroͤffnung der Laaf-Graben auffgehalten. Seit der Eroberung des Forts haben die Feinde viel Waſſer ablauffen laſſen / und durch ſolches Mittel eine neue Attaque gegen die Stadt / wo ſie am ſchwaͤchſten / an - gefangen / um die Belagerung mit Macht fortzuſe - tzen / und die daſige Guarniſon in kurtzem auch zu Kriegs-Gefangene zu machen. Unſere Armee wird / dem Verlaut nach / ehiſtens zwiſchen Ryſſel und Dornick zu campiren kommen / die fernere Mouve - menten der Feinde zu beobachten. Die Frantzoſen geben vor / Mons noch vor Ende dieſer Campagne zu belagern; Allein Bouchain / Quesnoy / Bethune und St. Venant lauffen mehr Gefahr / weil man Ryſſel und Dornick vor allen andern decken muß.
Alle Dragouner aus dem Lager / ſeynd detachiret / den Partheygaͤnger Paſteur in ſeiner Retraite zu umcingeln. So gleich erhaͤlt man Zeitung / daß das Fort[l]’ Eſcarpe uͤbergangen / und die Guarniſon zu Kriegs-Gefangene gemachet worden.
Die ſo lang erwartete ge - neral Conferentz iſt noch nicht gehalten worden; Da aber binnen kurtzer Zeit drey Couriers von Paris bey den Frantzoͤſiſ. Plenipotentiarien arriviret / ſo wird gemuhtmaſſet / daß ſie endlich die Reſolution des Koͤ - nigs mitgebracht.
Aus Catalonien hat man / daß der General Stahremberg Morella und andere Plaͤ - tze / Cervera ausgenommen / raſiren laſſen / um fein Volck zu ſpahren / und den Feinden das fernere Ein - niſteln daſelbſt zu verwehren.
Von[4]Se. Majeſt. dem Koͤnig von Preuſſen hat man Contentement gegeben in ſeiner Praͤtenſion / um einen Rahts-Herrn in Roermond einzuſetzen; wie dann auch Se. Maj. voͤllig vergnuͤ - get iſt mit der Reſolution von Jh. Hochmoͤgende / be - treffende Deroſelben Praͤtenſion auff der Provintz von Hennegouen / weshalben ſie auch durch Dero Miniſter allhier declariren laſſen / daß ſie bey Fortſe - tzung des Krieges uͤber ſich nehmen ein Vier[t]hel zu bezahlen / von demjenigen / welches die Koͤnigin von Engelland vor dieſem an deroſelben Trouppen gut gethan / ausgenommen ein Corps von 5000 Mann / und zwar dieſes alles / ohngeachtet Jh. Maj. wohl in - formiret / daß eine Contravention zwiſchen dieſem Staat und dem Kayſer obhanden / und daß ein jeder die Helffte an denen Auxiliar-Trouppen zu zahlen ſich anheiſchig gemachet. Man haͤtte zwar getrachtet / dieſen Miniſter zu perſuadiren / daß Se. Maj. etwas mehrers zum beſten der gemeinen Sache uͤber ſich nehmen moͤchte / jedoch aber vergebens / ſintemahlen derſelbe geantwortet / daß dieſe Reſolution unwider - rufflich waͤre; im uͤbrigen aber haͤtte er doch Ordre / mit Zuziehung der andern Alliirten / alle benoͤhtigte Mittel zu berahmen / den Feind Abbruch zu thun. Man verſichert auch / daß der Miniſter von dieſem Staat zu Berlin in ſeinem Briefe gemeldet / daß Se. Maj. der Koͤnig / der Cron-Printz und das gantze Miniſterium einen Widerwillen in der gegenwaͤrti - gen Friedens-Handelung bezeiget / und verſichert / daß ihre Trouppen ſich niemahlen von den Alliirten ſe - pariren ſolten / auch daß man nur allein beſagten Mi - niſter recommendiret / ſeinen Principal dahin zu ver - moͤgen / Erſtlich: Daß die Hollaͤndiſche Guarniſon ſich aus der Stadt Moeurs begeben moͤchte. 2. Daß das Equivalent vor dem Printzen von Orannien re - guliret; Und 3ten / daß vor die Bezahlung der Preuſ - ſiſchen Trouppen geſorget werde.
Die Kayſerl. Commiſſarien haben mit den Savoyſchen Miniſtern wieder ein und andere Conferenzien gehabt / und geben Hoffnung den Hertzog ſeiner Praͤtenſion wegen voͤllig zu con - tentiren; doch duͤrffte die endliche Reſolution von den naͤheren Engagementen / die man mit dem Her - tzog zu nehmen vor hat / guten Theils dependiren. Man ſpricht nun von einer Heyraht zwiſchen der juͤngſten Schweſter des Kayſers und Hertzog Carl von Neuburg / und daß der Diſpenſation wegen ſchon nach Rom geſchrieben worden.
Man continuiret / die particulier Wohlhabende zu Auffrichtung der Banco von St. Franceſco einzuladen / deſſen Fond wir gern auff eine Million gebracht ſehen moͤchten / der Geld - Mangel aber machet dieſe Vollziehung ſchwer / ob ſchon die Fonds ſeynd / daß davon Zinſe bezahlet wer - den ſoll. Der Chur-Saͤchſiſche Printz haͤlt ſich noch immer hier auff / ohne daß wir deſſen Urſach penetri - ren koͤnnen.
Weilen Rendsburg noch geſchloſſen gehalten wird / ſo muͤſſen die Coutributiones anitzo nach Jevenſtaͤdt gebracht werden / allwo ſich die hohe Herrn Commiſſarien / im - gleichen die vornehmſten Leute der Stadt / auffhalten. Jn gedachtem Rendsburg hat das Sterben ſchon ziemlich nachgelaſſen / und hoffet man / ſo bald es nur beginnet kalt zu werden / daß es ſich noch mehr legen ſoll. Jn Jtzehoe hat es nichts mehr zu bedeuten / und ſind in der vorigen Woche nicht mehr als 15 Perſohnen geſtorben / welches im verwichenen Jahr um dieſe Zeit auch ſo geweſen. Man hat remarqui - ret / daß die meiſten Leute ploͤtzlich niedergefallen / und bald darauff verſchieden ſind; Nachdem aber von einem beruͤhmten Doctor recommendiret worden / ſo bald ein Menſch niederfiel / ihm auff beyden Ach - ſeln in die Ader zu laſſen / ſo hat man befunden / daß die meiſten zu ſich ſelber und wieder auff gekommen. Aus Gluͤckſtadt hat man weiter keine Nachricht / wie viel alldort noch taͤglich ſterben / unterdeſſen wird es noch eingeſchloſſen gehalten.
Mit einem Schiff / ſo den 5 Aug. aus Gronland geſegelt / und im Vlie arri - viret / hat man Zeitung / daß den 3 Aug. durch 2 ſchwe - re Caapers von 32 und 36 Stuͤcken / ſo man nicht weis / ob es Frantzoͤſiſche oder Biscayer geweſen / 8 unſerer Schiffe / wie ſie aus dem Eiſe gekommen / und nach dem Lande ſeegeln wollen / genommen worden; Als: Das Schiff des Com̃andeurs Meyndert Spy - cker / mit 2 / Douwe Gerritz / ohne / Simon Groot - ſchoen / mit 4 / Jan Schwartz / mit 4 / Jan Adrianſen der Junge / mit 1 / Jan Balck / ohne / Fulp Wybrands / mit 6 / und Thomas Thomſen ohne Fiſchen; Das von Claes Pranget / mit 6 Fiſchen / haben ſie auff dẽm Strand gejaget / und eine Embder Buys vor 1700 Guͤlden ranztoniret. Man redet auch / daß nach der letzten Nachricht / um Suͤden noch einige Fiſcherey geweſen; daß der Commandeur Gebrand von der Velden mit einer Menge Schiffen in der Daͤniſchen Bay / und der Commandeur Reintje de Vries mit 15 Schiffen hinter das Vor-Land laͤge.
Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIſchen privilegirten Buch - druckerey / wie auch auff der Boͤrſe in Hamburg. Die Woche 2. Stuͤck.
Britt-Marie SchusterNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Manuel WilleNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Arnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Fraktur
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