PRIMS Full-text transcription (HTML)
[1]
Num. 24.
AVISO.
[figure]
Aõ. 1712.
Der Hollſteiniſche unpartheyiſche Correſpondente
Durch EUROPA und andere Theile der Welt.
XXIV. Auszug am Sonnabend / den 10. Sept.

Vom Nordiſchen Krieg in Pommern / und Stifft Bremen.

Nachdem Jh. Koͤn. Majeſt. von Daͤnnemarck die Guarniſon von Stade zu Kriegs-Gefangene verlanget / mithin auch die Schwinger Schantze / welche gaͤntzlich unter Waſſer lieget / ſammt denen dabey befindlichen Schiffen / be - gehret / ſolches aber von den Commendanten re - fuſiret worden / ſo iſt von demſelben nachhero wei - ter nichts geſuchet. Da nun aber die Daͤniſchen / nachdem ſie die Revelinen und alle Anſſenwercke er - obert / bis an den Fuß des Walles gekommen / allwo ſie den Graben bereits gefuͤllet / ſo duͤrffte mit dem er - ſten zu vernehmen ſeyn / daß ſie Poſto auff dem Wall gefaſſet haben. Diejenigen Deſerteurs / ſo aus Sta - de im Lager ankommen / und Dienſte verlangen / muͤſ - ſen an der andern Seite der Stadt Quarantaine halten; Und wird gantz gewiß verſichert / daß in der Koͤn. Daͤniſchen Armee nicht die geringſte Anzeige einer Kranckheit ſey.

Es will nun fuͤr gewiß verſichert werden / daß Jh. Koͤn. Majeſt. von Daͤnne - marck ſich der Stadt Stade bemaͤchtiget haben; aufwas Art aber ſelbiges geſchehen / iſt noch ungewiß: Einige wollen / daß die Stadt ſich den 6ten dieſes auff Gnade u. Ungnade ergeben; andere aber / daß ſie mit Sturm uͤbergangen / und der Commendant ſich reti - riret habe. Die rechten Umſtaͤnde melde naͤchſtens.

Londen / vom 30. Auguſt. Am Freytag ſind 5. Kriegs-Schiffe von Duͤnkirchen in Duͤns angekom - men / allwo ein ſtarcke Esquadre / um / wie man ſagt / unterm Admiral Leake nach der Oſt-See zu gehen / parat liegt.

Allhier hat man ge - wiſſe Nachricht / daß die Koͤnigl. Schwediſche Flotte / welche zu Carlscrona gelegen / mit 6 Krieges-Schif - fen und 12. Fregatten verſtaͤrcket worden; wor - auff befagte Flotte ſo gleich ausgelauffen / um / ſo es moͤglich / mit ihrem bey ſich habenden Transport an den Pommerſchen oder auch Pohlniſch-Preußiſchen Kuͤſten eine Landung zu tentiren; wogegen aber un - ſere Flotte / welche ſich eine Zeitlang in der Koͤger - bucht auffgehalten / unter Bornholm geſegelt / und allda der Schwediſchen Flotte zu erwarten.

P. S. Gleich itzo vernimmt man mit einer aus der See ankommenden Jacht / daß unſere Flotte un -weit[2]weit Bornholm mit der Schwediſchen in Action ge - weſen / wovon man mit Verlangen einige Nachricht zu haben gewaͤrtig iſt. Paſſagiers aber wollen ver - ſichern / daß nachdem unſer Admiral durch 2 ausge - ſandte und wieder zuruͤck gekommene Fregatten ver - nommen / daß die Schwediſche Flotte ihm mit 12 bis 14 Krieges-Schiffen uͤberlegen / er ſich wiederum nach der Koͤgerbucht gewendet habe. Was daran ſey / oder ob ein Treffen vorgangen / ſtehet mit dem er - ſten zu vernehmen.

Die Daͤniſche Schif - fe / ſamt den embarquirten Saͤchſiſchen und Moſco - witiſchen Trouppen / liegen noch in dieſer Gegend / haben aber bis dato noch nichts auf der Jnſul Ruͤgen tentiret. Unterdeſſen ſind wir unſern Tranſport mit 16000 Mann / unterm General Steinbock / von welchem man per Expreſſen Veꝛſicherung bekommen / daß er balde hier ſeyn wolle / ehiſtens erwartend. Der Hr. Gen. Duͤcker hat ſich mit 8000 Mann auf der Jnſul Ruͤgen ſehr formidabel geſetzet / und ver - meynet die Ankommende damit genugſahm abhal - ten zu koͤnnen. Der Czaar befindet ſich gegenwaͤr - tig zu Wolgaſt / allwo auch der Koͤnig von Pohlen angelanget / und allda einen groſſen Krieges-Raht mit beygewohnet.

Jhro Koͤn. Maj. von Poh - len kamen geſtern Morgen fruͤhe hier an. Dieſen Tag iſt man continuirlich wegen der Operationes in Conferentz geweſen / worbey auch der Vice-Admiral Sehſtaͤtt im Namen Jh. Koͤn. Majeſt. von Daͤnne - marck aßiſtiret; und hat ſich der Czaar die ſoliden Remonſtrationes J. K. M. von Daͤnnemarck und auch J. K. M. von Pohlen gefallen laſſen / daß das vorhin formirte Concept in ſeinen voͤlligen Weſen bleiben ſolle / vorerſt die Jnſul Ruͤgen zu attaquiren / worzu man 150 Schiffe zu debarquiren bereit hat / welche zugleich mit der groſſen Artillerie aus Daͤnne - marck angelanget.

Observation wegen der Jnſul Ruͤgen:

Ruͤgen / eine Jnſul auf der Oſt-See gegen Stral - ſund uͤber / an der Pommeriſchen Kuͤſte (ohngefaͤhr 7. teutſche Meilen in die Laͤnge und Breite vierecket ausgeſtrecket / jedoch aber durch verſchiedene und teils tieffe See-Buchten hie und da unterbrochen) war ehmahls mit der Suͤd-Oſtwerts liegenden Jnſul Ru - den vereinbahret / biß im Jahr 1309. ein Theil des Landes zwiſchen beyden abgeriſſen wurde / und ſo tief hinein ſank / daß Schiffe durchhin ſegeln koͤnnen. Sie hat ſonſt verſchiedene kleine Jnſeln umher / und nebſt allerhand Arten von Thieren einen ſo frucht - baren Boden / daß ſie auch der Benachbarten Korn - Hauß genennet worden. Die Einwohner nahmenÄ. 813 die Chriſtliche Religion / bald aber an deren ſtatt ſehr viele Aberglaͤubiſche Gebraͤuche / nebſt den Mantchaͤiſchen Lehrſaͤtzen an / biß ſie Koͤnig Walde - mar in Daͤnnemarck A. 1168. wieder zum Chriſtli - chen Glauben brachte. Koͤnig Erich in Daͤnne - marck uͤbergab ſie A. 1438. ſeinem Anverwandten dem Hertzog in Pommern. Endlich haben die Schwe - den im 30. Jaͤhrigen Kriege dieſes weiland anſchn - liche Fuͤrſtenthum nebſt Pommern an ſich gebracht / und durch den Weſtphaͤliſchen Friedens-Schluß A. 1648. eigentuͤhmlich behalten. Vor Zeiten waren darauff / nebſt einer groſſen Menge Doͤrffer und klei - ner Adelichen Hoͤfe / etliche Volckreiche Staͤdte und Veſtungen / welche aber durch die in vorigen Jahren gefuͤhrte Kriege anitzo wuͤſte liegen / und faſt gantz ruiniret ſind; Bergen iſt noch die Haupt-Stadt / und hat der Probſt daſelbſt uͤber andere Prediger der Jnſul die Jnſpection.

Vom Tuͤrckiſ. Frieden mit Moſcau / und der Retour des Koͤnigs in Schweden.

Ob wol Briefe aus Crohn - ſtadt vom 12 Jul. melden / daß zu Bender alle Anſtalt zum Auffbruch und Abmarch J. K. M. von Schwe - den gemacht worden / und von dem Tuͤrckiſchen Kay - ſer viele Wagen und Pferde ankommen / auch bereits Tuͤrckiſche und Schwediſche Com̃iſſarien nach Poh - len voraus gegangen waͤren; ſo hat doch der Schwe - diſche Secretarius Sternhoͤck noch nicht die gering - ſte Nachricht hievon a drittura erhalten: Vielmehr bleibet derſelbe der Meynung / Jh. Koͤn. Maj. wuͤr - den eher nicht von da auffbrechen / bis der ſo lang erwartete Schwediſche Trauſport angelanget; von welchem er zu wiſſen vorgiebet / daß derſelbe / wo er bereits nicht unterweges ſey / dennoch in kurtzen gantz gewiß / und zwar nicht in Pom̃ern / ſondern an einem andern Ohrte / der Pohlen naͤher gelegen / ankommen werde / und Sie ſich hiedurch a la tete einer eigenen Armee in Pohlen ſetzen koͤnten / wann auch ihre Deut - ſche Provintzien gar verlohren gehen ſolten.

Es iſt hier ein Major vom Czeremetoff angekommen / mit Ordre / um hier ſo lan - ge zu bleiben / bis er von des Koͤnigs von Schweden Abreiſe gewiſſe Nachricht erhalten; wovon er als - dann beſagten Czeremetoff durch Poſt-Relais ſo fort Nachricht ertheilen ſolte.

Von den Schweitzeriſchen Troublen.

Dem Abt zu St. Gallen iſt ein Termin geſetzet / Vermoͤge welchem er zu Baa - den oder Arau erſcheinen / oder von allen Cantons auff ewig excludiret werden ſolle / deſſen Reſolution ſtehet naͤchſtens zu vernehmen.

Vom[3]Vom Nieder-Laͤndiſchen Krieg / u. dergl.

Der General-Major Keppel hat Ordre bekommen / ſich morgen mit ſeinem und dem Lindebohmiſchen Regiment von hier nach Bethude zu verfuͤgen / um ſein Gouvernement zu bewahren; und weil die groſſe Convoy mit Artillerie und Ammunition ſelbigen Tag zu Ryſſel erwartet wird / hat der Printz Eugenius Be - fehl ertheilet / daß unſere Armee bevorſtehenden Sam - ſtag von hier nach der Seite von Dornick auffbrechen ſoll / woſelbſt ſie uͤber die Schelde gehen / und ſich mit den rechten Fluͤgel bey Ponta Bovins lagern / und biß an Elfoin ausſtrecken wird. Der lincke Fluͤ - gel ſoll ſich zu Froimont und Ete / nahe bey Dornick / poſtiren; durch welche Situation man Dornick / Ryſ - ſel und Mons zugleich wird decken koͤnnen. Man hat heute bereits 100. Mann voraus geſandt / um die Quartiere in den Doͤrffern des bevorſtehenden Cani - pements vor die Generals zu beſetzen und zu bewah - ren. Man wird allezeit trachten / wann etwann die Frantzoſen nach Eroberung Dovay nach der Seite von Mons gehen moͤchten / einen Marſch vor ihnen zu gewinnen. Es ſollen zur Verſicherung der Stadt Ryſſel / auſſer der Guarniſon / noch 10. Battaillons auff der Contrecharpe ſelbiger Stadt / unter Com - mando des Printzen von Hollſtein-Beeck und des General-Major Huffels / campiren. Dovay haͤlt ſich noch laͤnger als man vermuhtet: Die Frantzo - ſen haben verwichene Nacht der Palliſaden des in - nerſten Grabens an der Pforte Unſerer Frauen ſich bemaͤchtiget.

Heut Nachmittag zwiſchen 4. und 5. bringet ein vorgeſtern Abend aus dem Cam - pement zu Fretin abgerittener Expreſſer die Confir - mation / daß als geſtern unſer Lager zwiſchen Dornick und Ryſſel wuͤrde zu campiren kommen / worzu die groſſe Bagagie bereits vorabgeſandt worden; und daß Dovay / dem Vermuthen nach / ſich noch einige Tage wuͤrde halten koͤnnen.

Von den Friedens-Tractaten in Engel - land / und dergleichen.

Am Donnerſtag brach - te ein Expreſſer von Fontaineblau den zwiſchen En - gelland und Franckreich verglichenen Stillſtand zu Waſſer und zu Lande auff 4 Monden / vom 22. Au - guſti an bis zum 22. Decemb. welcher auch gleich von Jhro Majeſt. ratificiret ward / und iſt man be - ſchaͤfftiget Pasporten vor die Schiffe auszufertigen / wovon 2000. ſtuͤck / ſo ſchon gedruckt / von der Koͤ - nigin ſollen gezeichnet / und ſo fort nach Franckreich geſandt werden; dagegen man eine gleiche Anzahl Pasporten vor Engliſ. Schiffe wieder zuruͤck vermu -thet; Heute iſt der Stilſtand proclamiret worden / und ſollen die Schiffe / Guͤter und Effecten / ſo vom 19. Auguſti / als dem Tag der Zeichnung angerechnet / im Canal / Brittiſchen und Nord-Meer nach 12. Tagen / weiterhin aber bis an die Linie im Ocean und Mittel - laͤndiſchen Meer nach einer 6 Wochen Zeit / ein - oder ander Seits genommen worden / reſtituiret werden. Lord Bullingbrock ſolte am verwichenen Mitwochen von Fontaineblau nach Engelland verreiſen / und zwar uͤber Duͤnkirchen / um en paſſant den Platz und die Trouppen in Augenſchein zu nehmen / und Jhro Maj. Rapport davon zu geben. An den Saͤ - voyiſchen Extraord. Envoye Grafen von Maffey iſt zugleich ein vor 7. Tagen von Turin abgereiſter Ca - binet-Courier / allem Vermuthen nach mit wichtigen Depechen / angekommen. Man ſpricht / das gemeld - ter Hertzog Koͤnig von Sicilien ſeyn / und die fernere Satisfaction an denſelbigen der Koͤnigin uͤberlaſſen werden ſolle. Der General Stanhope arrivirte am Sontag aus Spanien / und hat ſich zur Koͤnigin nach Windſor erhoben.

Man hat ausgeſprenget / als wann die Staaten von Holland in ihrer letzten Verſammlung in einen Waffen-Stillſtand conſenti - ret; imgleichen daß Jhro Hochmoͤgenden vor denen Plenipotentiarien vom Koͤnig Philippo Pasporten ausgegeben: Man iſt aber von guter Hand verſichert worden / daß weder das eine noch das andere wahr ſey / und daß das letztere gehindert worden durch die Promeſſen des Grafen von Sinzendorff / die er am Sonnabend auf Befehl von Se. Maj. dem Kayſer an dieſem Staat gethan. Briefe von Utrecht geben / daß man vermuthend geweſen / daß eine generale Conference zwiſchen allen Miniſtern ſolte gehalten worden ſeyn / um daß der Frantzoͤſiſchen Miniſtri ihre Couriers / worauff ſie ſich ſo lange beruffen / angekom - men; Sie haͤtten aber im Gegentheil zu verſtehen gegeben / daß ſie vorhero erſtlich begehrten Repara - tion de Honneur zu haben / uͤber den Affront / wel - chen / ihrem Vorgeben nach / der Graff von Rechtern den Hn. Menager angethan. Man verlanget ſehr / was hierauf von dem Staat wird reſolviret werden; und man ſiehet ſchon vorher / daß dergleichen Chica - nes von den Frantzoſen gemachet werden / um da - durch nur Zeit zu gewinnen / weilen ihre Waffen in Flandern ſuperieur ſind / und letztlich zur Abbrechung der Negotiation Anlaß geben koͤnten.

Vom Spaniſchen Krieg in Portugal.

Der Marquis de Bay iſt nach Puebla de Sanabria gezogen / um dieſe Stadt noch zu belagern.

Vom[4]Vom Spaniſchen Krieg in Catalonien.

Von Barcellona vernimt man / daß der General Stahremberg den 25 paſſato in Campagne / ſammt ſeinen aus 9000 Mann beſte - henden Trouppen / ſich begeben / und den Gen. Wetzel mit dem mehrern Theil derſelben ins Lampourdani - ſche / gegen dem Valentzianiſchen / geſand / worauff die Frantzoſen und Spanier / Cervera und Morella verlaſſen / und ſich bereits uͤber die Segra retiriret / um der Unſrigen Demarches zu obſerviren / und de - ren fernere Progreſſen / ſo viel moͤglich / zu verhindern.

Augſpurg / vom 3 Sept. Aus Catalonien hat man die gewiſſe Nachricht / daß es daſelbſt fuͤr Philippum den 5ten nicht zum beſten ausſiehet / weil der Kayſerl. General Feld-Marſchal / Graf von Stahremberg / ſich nicht allein von Cervera Meiſter gemacht / ſondern auch den Printzen Tſerclas de Tilly genoͤhtiget / Ba - laguer / nebſt andere importante Poſten / zu verlaſſen / und ſich unter die Canonen von Lerida zu retiriren.

Von allerhand Staats - und Neben - Affairen.

Der Graff von Gallaſch hat zwar die Fuͤhrung der Ertz-Hertzogin Marja Eliſa - betha Durchl. als Obriſt-Hoffmeiſter und Directeur uͤbernommen / und das Jurament bereits abgeleget; deſſen ungeachtet zweiffeln jedoch viele / ob es bey itzi - gen Umſtaͤnden zu dieſer Abſchickung Jh. Durchl. nach Catalonien kommen werde. Jndeſſen vermu - thet man naͤchſtens die Zeitung / daß Jh. Majeſt. die Kayſerin in Jtalien gluͤcklich werde angelanget ſeyn: Dem Vernehmen nach wollen Jh. Maj. der Kayſer deroſelben nicht weiter als Lintz entgegen gehen / vor - her aber eine Tour nach Maria Zell thun.

Die Schwuͤrigkeiten hieſi - ges Hofes mit dem Koͤnigreich Neapolis und dem Collaterale / ſo wol wegen der Affaire der Heil. Jnqui - ſition / als wegen der Materie der Geiſtl. Praͤbenden / nehmen je laͤnger je mehr zu / indem das Collateral - Gericht es behaupten wil.

Eine Peota aus Dalma - tien iſt mit Advis hier angelanget / daß die Montene - griner / ohnerachtet der Vermehrung der Tuͤrckiſchen Trouppen / einige derſelben ausgeſetzte Wachen nie - dergemacht / und deren Fahnen erobert; Selbige wurden encouragiret / dieweil ſich die Griechen und die Zuppaner zu ihnen geſchlagen; Die Tuͤrcken haͤt - ten indeſſen einen von ihren Poſten / waͤhrend daß ſie Proviant gehohlet / erobert / und waͤren durch ſelbi - gen uͤber die Berge in ihr und der Zuppaner Land ein - gebrochen / woſelbſten ſie alles verbrand und nieder - gemacht haͤtten.

Seitdem der Koͤn. Daͤniſche Secretair / Hr. von Stoͤcken / aus dem Stifft Bremen zuruͤck gekommen / ſo vernimmt man / daß der Hr. En - voye Ahlefeld groſſe Jnſtantien thut / Jh. Hochmoͤg. zu perſuadiren / daß ſie nicht allein mit Worten / ſon - dern auch Schrifftlich zu engagiren belieben moͤch - ten / den Koͤnig ſeinen Herrn / wann er im Sunde wuͤrde attaquiret werden / mit einer Esquadre Krie - ges-Schiffen zu asſiſtiren; worgegen hoͤchſtgedachte Se. Majeſt. verſprochen / daß deroſelben Trouppen keine andere Ordre als die vom Staat gehorſamen ſolten. Weilen nun aber dieſes eine Sache iſt von groſſer Conſequence / und ehe man zu einem Schluß deswegen koͤmt / vorhero alle Provincien erſtlich muͤſ - ſen requiriret werden / ſo wird es noch wol einige Zeit anlauffen / bis man dieſen Miniſter eine poſitive Ant - wort wird geben koͤnnen.

Wegen der anſteckenden Seuche im Hollſteiniſchen / haben Se. Hochfl. Duꝛchl. von Mecklenburg-Schwerin eine Battaillon von Sr. Koͤn. Maj. in Preuſſen uͤbernommen / womit ſie alle Avenues in dero Laͤnder zur Sicherheit beſetzen wollẽ.

Aus dem Hollſteiniſchen / vom 9 Sept. Die in der Gegend Hamburg angelangte 125 Mann Preußiſ. Trouppen / ſind zu Barmbeck einquartiret / ohne daß man noch weiß / ob ſie in die Stadt Hamburg einge - nommen werden oder nicht. Heute oder Morgen werden 2 Deputirte dieſer Sache wegen von da zu J. K. M. von Preuſſen abgehen. Man hat auch Nachricht / daß heute Mittag die Groͤnlands-Fahrer auff der Elbe angekommen.

NOTIFICATION:

Weil die Hoch-Fuͤrſtl. Hollſtein-Gottorffiſche ex - tra favorable Lotterey / worinnen mehr Gewinne als Nieten ſich befinden / und gegen 5 Rthl. Zuſatz nicht allein anſehnliche Prieſen zu 10000. 8000. 6000. 4000. 3000. & .c. und zum geringſten a 20 Marckl. koͤnnen gewonnen werden / ſondern auch / welches wohl zu notiren / nur 4000 Loſſe a 20 Marck / und alſo mehr als 4000 Loſſe ſo uͤber 20 Marck ſeyn / dar - innen vorhanden / auch den Vortheil hat / daß wann groſſe Gewinne gezogen werden / allemahl 2 vor und 2 nach / ohne ihre zufallende Prieſe / gewinnen; von Tage zu Tage ſehr avanciret: Als werden die Herrn Liebhaber / ſo noch einzuzeichnen belieben / freundlich erſuchet / damit zu eilen; auff daß der Ziehungs-Ter - min mit dem eheſten koͤnne benennet werden. Die Einzeichnung geſchiehet in Gottorff bey Hr Asmus Arbo / im Kiel bey die Hn. Scriver u. Gude / in Ham - burg bey die Hn. Schinckel u. Heuß / in Magdeburg bey Hr. Dietr. Meyer.

Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIſchen privilegirten Buch - druckerey / wie auch auff der Boͤrſe in Hamburg. Die Woche 2. Stuͤck.

About this transcription

TextXXIV. Auszug am Sonnabend/ den 10. Sept.
Author[unknown]
Extent4 images; 2561 tokens; 1154 types; 18022 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Manuel WilleNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Arnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationXXIV. Auszug am Sonnabend/ den 10. Sept. . Hamburg1712. Aviso. Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Durch Europa und andere Theile der Welt

Identification

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, FX 40https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=166727768

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

Editorial statement

Editorial principles

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Publication information

Publisher
  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:36:28Z
Identifiers
Availability

Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported (German) License.

Holding LibraryStaats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
ShelfmarkSUB-Hamburg, FX 40
Bibliographic Record Catalogue link
Terms of use Images served by Deutsches Textarchiv. Access to digitized documents is granted strictly for non-commercial, educational, research, and private purposes only. Please contact the holding library for reproduction requests and other copy-specific information.