PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1731.
Num. 132.
Stats - u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
CXXXII Stuͤck / am Dienſtage / den 21. Auguſt.

Ihro Majeſtaͤt unſere allergnaͤdigſte Kayſerin haben dero Pallaſt, Anna-Hof bereits wuͤrklich be - zogen und die Leib-Garde-Regimenter haben da - ſelbſt gleichfalls dero Campements aufgeſchlagen. Mit dem 20. des verfloſſenen May-Monahts iſt folgende Akaſe publiciret worden. Aus dem diri - girenden Senat wird zu jedermanns Wiſſen kund gemachet.

Nachdem Ihro Kayſerl. Majeſt. unterleget wor - den, welcher maaßen es in Rußland einige Gottes-vergeſſene und ohne alle Furcht wegen der ewigen Marter lebende Leute gebe, die ſich anſtellen. als wann ſie zaubern koͤten, und Krafft ſolcher ihrer Kunſt, dem gemeinem Mann aller - hand Huͤls-Leiſtungen verſprechen. Wenn nun dadurch der gemeine Mann verfuͤhret wird, ſol - che Perſonen zu ſich in das Haus zu berufen, und ſelbige in boͤſen Vornehmungen um Huͤllfe anzu - ſprechen, auch dieſe vermeynte Zauberer ſich nicht ohne ihren groſſen Nuzen ganz willig dazu finden laſſen, diejenigen aber, ſo ſich auf eine ſol - che Seelenverderbliche Huͤlfs-Leiſtung verlaſſen, nicht nur in Schaden geſezet werden, ſondern auch des Zorns GOttes, nach den Buͤrgerlichen Geſezen aber, einer Ahndung, ſo, nach Beſchaffen - heit der Sachen, ſich auch wohl biß auf eine Le - bens-Strafe erſtrecken kann, gewaͤrtig ſeyn muͤſ - ſen: Als hat der regirende Senat, auf allergnaͤ - digſtem Befehl Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt fuͤr gut be - funden, daruͤber in das Ruſſiſche Reich gedruck - te Akaſen ausgehen zu laſſen, und das zu dem Ende, damit hinfuͤhro ſich niemand unterſtehen moͤge, dergleichen vermeynte Zauberer, weder oͤf - fentlich, noch heimlich in ſein Hauß zu berufen, oder auch zu ihnen in die Haͤuſer zu gehen; viel - weniger aber von ihnen zu lernen ꝛc. Daferne aber jemand inskuͤnfftige, mit Verachtung des Goͤttlichen Zorns und Hindanſezung dieſer Ihro Kayſerl. Majeſt. Akaſe, ſich geluͤſten laſſen ſolte, dergleichen Zauberer zu ſich zu beruffen, oder zu ihnen ſelbſt, wegen zauberiſcher Huͤlfs-Leiſtung in die Haͤuſer gienge, oder auch auf dem Wege mit ihnen von Zaubereyen redete, und wohlgar ſolche ins Werck richtete: oder ſo auch die Zauberer von ſich ſelbſt, zum Nachtheil anderer, oder in Meynung einen zu nuzen ſich unterſtehen ſolten, Zauberey zu treiben; ſo ſollen ſolche Betruͤger[2] verbrennet, diejenigen aber, welche ſie wegen ſolcher vermeynten und nur ihrer Seelen ſchaͤd - liche Huͤlffe zu ſich forden laſſen, mit der Knute und nach Befinden auch am Leben geſtraffet wer - den. Jedoch wuͤrden obenerwehnte Betruͤger ſolch ihr gottloß getriebenes Weſen bereuen, und ohne Angebung eines andern, ſich ſelbſt, wegen ſolches begangenes Verbrechens angeben: ſo ſoll ſelbigen ihr Verbrechen ohne einzige Unterſu - chung pardonniret werden.

(L.S.)
Gedruckt in Moscau beym Senat

Die zu Reval angekommene Schiffe haben ſich ſeit dem 12. dieſes biß auf 46. vermehret. Von Cronſtadt ſind heute abgeſegelt: Cap. John Han - net und Martin Kohl; auch ſind am abgewichenen Sonntag in See gegangen: Voppe Backer, Mar - tin Bartilz und Andreas Bunzen. Dahingegen iſt dieſen Abend daſelbſt wieder eingekommen: Cap. John Pierey von Copenhagen mit Ballaſt an Georg Cruckſtanck.

Geſtern ſind Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt des Koͤnigs, und der Koͤnigin Majeſtaͤt, nebſt Ihro Koͤnigl. Hoh. der Princeſſin Charlotta Amalia, nach Jaͤgerpries abgegangen; und werden ſich daſelbſt einige Wo - chen erluſtigen. Ihro Koͤnigl. Hoheit nebſt Ihro Durchl. der Frau Marggraͤfin aber ſind auf Frie - densburg geblieben. Geſtern Morgen ſind 6. Compagnien von der Leib-Garde zu Pferde vor dem Oſter-Thor geweſen, haben daſelbſt die Kriegs - Uebungen mit der groͤſten Accurateſſe gemacht; und ſollen, ſo bald Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt wieder in dieſer Stadt zuruͤck kommen, gemuſtert werden.

Geſtern hielte der Primas Regni bey den Cron - Jeſuitern ſeine gewoͤhnliche Andacht; allwo Zeit wehrender Heil. Meſſe der junge Fuͤrſt Sangusto in Beyſeyn deſſen Hrn. Vaters, wie auch Hrn. Re - gimentarii Poniatowski und deſſen Frau Gemah - lin ſich befande, und zu dero bevorſtehenden Ver - maͤhlung mit der Fraͤulein Daͤnhoff in Woywod - zanka Polocka; um einen Seegen anhielten wel - chen gedachter Prinz auch erhalten. Darauf wurden dieſe beyde um 6. Uhr Nachmittags von dem Primas Regni copuliret, und die allhier be - findliche Herrſchafften, ſo bey dieſer Heil. Verrich - tung gegenwaͤrtig waren, herrlich bewirthet.

Der Herr Ordinat befindet ſich mit deſſen Frau Gemahlin und Herrn Sohn allhier zugegen. Der vor einiger Zeit anhaltende ſtarcke Regen verurſa - chet, daß die Erndte ſchlecht von ſtatten gehet, auch das Waſſer in dem Fluß San bey Jaroslaw ſtarck angewachſen iſt.

Briefe aus der Ukraine berichten, daß die allda ſtreiffende Coſacken mit Rauben und andern Ge - waltthaͤtigkeiten noch immer fortfuͤhren; wie ſie denn neulich wiederum einen Einfall gethan, und einer Pohlniſchen Fahne, die unterm Commando des Herrn Staroſtens von Sochazon ſtehet, 131. Pferde von der Weyde hinweggefuͤhret haben; und zwar mit einer ſolchen Behendigkeit, daß man nicht einmahl erfahren koͤnnen, wo ſelbige mit dieſem Raub ihren Weg hingenommen haben.

Wie verſichert wird, ſollen, wegen der durch den Todes-Fall des Herrn Grafens von Perſchma verledigten Landes Hauptmas-Stelle im Fuͤrſten - thum Wohlau, der Herr Graf von Wratislau der staͤrckeſte Competent ſeyn. Zufolge Briefen aus Genua waͤren auch die Kayſerl. Trouppen mit dem Kayſerl. commandirenden Herrn General-Herrn Baron von Wachtendonck, bereits in der Inſul Corſica angekommen, und haͤtten die Genueſer ihrer ſeits zu Waſſer faſt alle Zugaͤnge eines ver - meynten Succurſes beſagter Inſul benommen; alſo doͤrffte in kurzen etwas neues zu hoͤren ſeyn. Kurz vor Abgang der Poſt hatte man von Praag zu vernehmen, daß den 6ten dieſes der alldaſige Erz-Biſchoff Herr Graf von Kuͤhnburg mit Tode abgegangen ſey.

Am Dienſtag hat ſich der neue Chur-Braun - ſchweig-Luͤneburgiſche Comitial-Geſandte, Frey - herr von Hugo, gehoͤriger Orten legitimiret, und ſolches ſo fort, gewoͤhnlichermaſſen, kund thun laſ - ſen, und die Complimente darauf empfangen. Verwichenen Donnerſtag ſind des nach Coͤlln und ſelbigem Creyſe beſtim̃ten Geſandtens und Reichs - Hof-Rahts, Baron von Binder Excellenz, mit der Poſt allhier angelanget, welche ſich ein paar Tage allhier aufgehalten, um dero zu Waſſer her - auf gegangene Familie und Bagage abzuwarten. Weil nun ſolche geſtern wuͤrklich angelanget, ſo ſtehen Se. Excellenz in Begriff, dero Reiſe ferner fortzuſezen.

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Man haͤlt fuͤr gewiß, daß der Pabſt die Vermit - telung zwiſchen der Republic Genua und den Rebellen von Corſica uͤbernommen hat, um die gute Harmonie zwiſchen denenſelben herzuſtellen. Ein Indianiſcher Biſchoff hat dem Cardinal Zan - dedari 2. ſilberne Servis-Teller, 2. Trinck-Scha - len von dergleichen Metall und uͤberguͤldet, einen Loͤffel und eine Gabel von Gold zum Geſchenck uͤberſandt, bloß wegen der Freundſchafft, ſo er ehemalen, da Ihro Eminenz Runtius in Spa - nien geweſen, von deroſelben genoſſen. Der Car - dinal Alberoni iſt wieder hier angelanget. Man vernimmt, daß die Erben des juͤngſt verſtorbenen Fuͤrſtens Ruſpoli, auſſer deſſelben ihnen bekannt geweſenen groſſen Verlaſſenſchafft, noch 500000. Scudi, ſo derſelbe in verſchiedenen Banquen ge - leget, und wovon bey deſſen Leb-Zeiten keines von ſeinen Kindern einige Wiſſenſchaft gehabt, ge - funden haben. So bald der hieſige Franzoͤſiſche Poſt-Meiſter, welcher, weil er ein an den Cardi - nal von Polignac geſchicktes Paquet Brieffe des Koͤnigs in Franckreich zu eroͤffnen, die Verwegen - heit gehabt, zu Paris gefaͤnglich angelanget, iſt er, nachdem man ihm die rechte Hand abgehauen, auf Lebenslang zur Gefangenſchafft in die Baſtille verurtheilet worden. Die 4. Sbirri, welche, ge - meldeter maſſen, ſich gegen den Pohlniſ. Miniſter vergangen haben, hat man, weil ſie ſolches ohne habenden Befehl gethan, auf die Galeeren ver - dammet. Der Cardinal Coſica hat ein abermah - liges, und in ſo ungeſchicklichen und hefftigen Aus - druͤckungen verfaſtes Schreiben an den Staats - Secretarium, Cardinal Banchieri, abgelaſſen, daß dieſer dadurch in groſſen Zorn gebracht wor - den, und doͤrffte wol durch ſolch ſein Bezeigen der Pabſt bewogen werden, einen ſcharffen Entſchluß wider ihn anzufaſſen. Er beklaget ſich nehmlich in gedachtem Schreiben auf das hefftigſte uͤber das uͤbele Verfahren, womit man ihm begegne, und ſaget unter andern, es wuͤrde der elendeſte Bett - ler bey ſeinen Richtern mehrere Gelindigkeit gefun - den haben, als er, da er doch ein Cardinal waͤre, bey den Seinigen angetroffen habe; und es habe die Paͤbſtliche Cammer die groͤſſeſte Unbilligkeit von der Welt begangen, daß ſie ſeine Mobilien oͤffentlich habe verkauffen laſſen: indeme man auf dergleichen Weiſe nur gegen die allerliederlichſten Leute verfahre.

Den Augenblick gegen 6. Uhr des Abends ſind Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt in dieſer Stadt unter ohnbe - ſchreiblichen Frohlocken der Einwohner hoͤchſt - begluͤckt angelanget; und haben im Durchfahren eine ganz beſonders gnaͤdige Mine gegen jederma blicken laſſen.

Geſtern Nachmittags nach drey Uhr zog ſich ſchleunig ein, dem Anſehen nach, eben nicht ſchweres Wetter auf, welches dennoch zwey harte Schlaͤge gethan, und mit das einen in das Pfarr-Haus vor dem Koͤnigs-Thor eingeſchlagen, des Herrn Prediger Vogels Ehe-Liebſte in der Stuben im obern Stock, und noch einen Schul-Knaben un - ter derſelben Stube in der Schule getoͤdtet, und 2. derſelben beſchaͤdiget. Wie denn auch dieſes Gewitter noch an etlichen Oertern auf der Neu - ſtadt, doch ſonder Schaden, eingeſchlagen. Heu - te Vormittage waren abermahl 3. bald auf einander folgende Gewitter, davon das zweyte wieder ſehr ſtarck, ſo auch vor dem Koͤnigs-Thor in die Kirche, eben, da der Herr Prediger Schoͤnemann ein Kind tauffen wollen, eingeſchlagen, doch ſonder wei - tern Schaden, als daß der Prediger vor Schre - cken, als todt zur Erden gefallen, weil es ſehr nahe bey ihm geſchehen. Ein ander Haus in die - ſer Gegend wurde durch einen Schlag ziemlich beſchaͤdiget.

Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Erfurt.

Allhier iſt bey Carl Friedrich Jung - nicoln, wie auch in Leipzig bey Samuel Ben - jamin Walthern, die rechte Geſtalt eines wahren Evangeliſchen Bekenners aus I. Petr. III. 15. 16. in der Anno 1730. Dienſtags nach Dom. III. p. Trinit. gehaltenen Jubel-Predigt, entworffen von M. Chriſtoph Andrea Loſſio, Paſtore zun Barfuͤſſern ꝛc. Evangelich-Lutheriſchen Miniſterii Aſſeſſore, des Gymnaſii Seniore, wie auch der Kir - che und Schule zum Barfuͤſſern Inſpectore. mit einem Kupfer.

Eben daſelbſt iſt auch zu haben: Das durch Predig - und Catechiſiren, unter einer gewoͤhnli - chen hohen Fuͤrſten-Muſic, auch Abſingung des Ambroſianiſchen Hymni: HErr GOtt dich loben wir ꝛc. in der Evangel. Kirche zun Barfuͤſſern in Erffurt Anno 1730. drey Tage, als den 24. 25. [4]und 27. Junii der exhibirten Augſpurgiſchen Con - feßion halber hoͤchſt-feyerlich celebrirte 100jaͤhri - ge groſſe Jubel - und Freuden-Feſt, wobey die gan - ze Beſchreibung, wie ſolches in der Ordnung allhier gehalten worden; heraus gegeben von M. Baltha - ſar Chriſtoph Chryſander, Hayna Erffurtenſi, Dia - cono Minoritarum & amp; Miniſterii Evangelici Aſſeſ - ſore. Ebenfals mit einem Kupfer.

Rinteln.

Allhier ſind vom Anfange dieſes 1731. Jahres folgende Diſputationes gehalten worden: Den 8. Jan. diſputirte unter dem Vor - ſiz Herrn Franz Ulrich Walters, der Heil. Schrifft Doct., der Griechiſchen Sprache Prof. und Paſt. bey der Reformirten Kirche, Johann Jacob Cun - ze, ein Schauenburger, De Verborum Matth. XIX. v. 28. Significatu & Cohærentia. Den 19. Jan. geſchahe es auch unter dem Vorſiz des Hrn. Ulrich Friedrich Peſtels, beyder Rechten D. und Prof. Primar. deſſelben, wie auch Moral. Ord. von Jo - hanne Matthia Paſtau, einem Mecklenburger, uͤber Theſes controverſas circa materiam Emtionis & venditionis. Unter obgenanntem Praͤſes verthei - digte den 3. Febr. Sigismund Mauritius von Brinck, ein Heßiſcher Edellmann, Theſes Contro - Verſas Materiæ de Servitutibus. Hierauf diſpu - tirte ebenfalls unter obgenanntem Praͤſes, den 10. Febr. Joh. Heinrich Rienſch von Minden, uͤber Theſes Controverſas circa materiam ultimatum voluntatum. Eben dieſer Herr Praͤſes hatte in ei - ner Diſputation, welche Theſes controverſas cir - ca materiam de delictis in ſich begreifft, den 17. Fe - bruar. Phillip Heinrich, von Caſſel, zum Reſpon - denten. Endlich wurde der Monath Febr. mit ei - ner den 24. Febr, unter ſeinem Vorſiz gehaltenen Diſputation geſchloſſen, deren Aufſchrifft: Quæ - dam Controverſiæ ad materiam de delictis ſpectan - tes; Der Reſpondent aber war Franc. Wilh. Len - derking.

Man wird dieſe Verzeichniß mit nechſten fort - ſezen.

NOTIFICATION.

Am bevorſtehenden 17. September und folgende Tage / ſoll der gewoͤhnliche Ausruf im hieſigen Lombard oder Leyh-Hauſe ge - halten werden; welches hiemit jedermaͤnniglich / die etwa ihre Pfaͤnde prolongiren zu laſſen / oder daraus etwas zu kauffen vorhabens / zur Nachricht kundgemacht wird.

Als nach ergangenen ſpecialen Befehl / von der allergnaͤdig - ſten Landes-Herrſchafft / auf Anſuchen einiger Sierhagen - und Seedorffiſchen Creditoren / die von allerhoͤchſt deroſelben zur Licitation der geſammten Graͤfl. Dernathiſchen Guͤter verord - nete Commiſſion zur Licitation der im Herzogthum Hollſtein be - legenenen Adelichen Guͤter See - und Hornſtorff / den 19. Jan. des mit GOtt zu hoffenden 1732. Jahres / in Kiel auf dem Rath -hauſe angeſezet worden; So wird ſolches mittelſt dieſem vor - gaͤngig maͤnniglich kund gemachet / damit diejenigen / welche ſothane angenehm ſituirte und eintaͤgliche Guͤter an ſich zu kauffen gewillet / ſich an beſtimmten Tage in Kiel des Morgens um 9. Uhr / auf dem Rathhauſe daſelbſt / entweder in Perſohn / oder durch einen gnugſamen Gevollmaͤchtigten einfinden / und nach geſchehenem Both / und Gegen-Both / ihr Gluͤck / in Er - kauffung ſolcher anſehnlichen Guͤter machen koͤnnen: Und ſoll noch in bevorſtehenden Monath den Herren Liebhabern der〈…〉〈…〉 An - ſchlag von beregten Guͤtern / nebſt den Kauff-Conditionen bey zeiten communiciret / und an welchen Oertern ſelbige ohne Entgelt zu bekommen / auf gleiche Art kund gemachet werden.

Weil der Herr Verfaſſer derer Miſcellaneorum Phyſico-Medico - Mathematicorum, oder Nachrichten von Phyſical - und Medicia - auch dahin gehoͤrigen Kunſt - und Literatur-Geſchichten / wovon das dritte und vierdte Quartal des Jahrs 1727. mit naͤchſten aus der Preſſe kommen und in bevorſtehender Michaelis-Meſſe zu haben ſeyn wird / auf die von vielen geneigten Goͤnnern und Liebhabern dieſes Wercks bereits geſchehene wohlmeynende Er - innerung / geſonnen iſt / kuͤnfftighin auf jede Meſſe / wenigſtens die auf ein ganzes Jahr gehoͤrige Obſervationes und Relationes dem Publico mitzutheilen / damit dieſelben nicht zu alt werden und ſolchergeſtalt vielleicht etwas von ihrer Annehmlichkeit ver - liehren moͤchten; Gleichwol aber der jezige neue Verleger dieſes Wercks / Carl Friedrich Jungnicoln / (der auch zur Meß-Zeit jedesmal in Leipzig / in dem Gewand -[Gaͤfzgen]bey dem Schnei - der Reinecke anzutreffen iſt /) denen bisherigen Liebhabern deſ - ſelben / bey ſo bewandten Umſtaͤnden nicht gern voͤllig doppelte Unkoſten[cauſiren]und dieſelben ſolcher geſtalt vielleicht disgouſti - ren moͤchte,: Als hat ſich derſelbe reſolviret / vor dießmal in naͤchſt-kommender Michael-Meſſe eine kleine Praͤnumeration darauf anzunehmen / und dagegen den gewoͤhnlichen Preiß ei - nes jeden Theils um etwas zu vermindern / alſo / daß diejenigen / welche um gedachte Meß-Zeit I. Reichs-Thaler bey denen unten benennten Herren Collectoribus erlegen wollen / alsdenn ſogleich nebſt einer Quittung / ein Exemplar von geſammten Vier Quar - talen des Jahrs 1727. zur Angabe / und auf kuͤnfftige Oſter - Meſſe gel. B. 1732. die alsdenn wieder heraus-kommende Vier Quartale des Jahrs 1728. gegen Erlegung 12. Gr. und Zuruͤckge - bung vorgedachter Quittung / in Leipzig erhalten ſollen / wenn auch gleich / wie man wol vermuhtet / die Materie zu dieſem Jahr etwas ſtaͤrcker werden ſolte / als bey dem vorigen. Da - ferne auch jemand auf ſolche Art12. Praͤnumerationes mit einan - der einſchicken wuͤrde / ſo verſpricht der Verleger demſelben das 13te Exemplar von dieſen 2. Jahren / zur Recreation / noch dazu zu geben. Solchemnach erſuchet man alle bisherige gelehrte Befoͤrderer und Liebhaber dieſes Wercks / die geſchwindere Fort - ſezung deſſelben auf dieſe billige Condition einiger maſſen zu un terſtuͤzen / damit / bey dem noch taͤglich einlauffenden ſchoͤnen Vorrath / ſolches unter Goͤttlichen Seegen kuͤnfftig allemal zu rechter Zeit zum Vorſchein kommen koͤnne; der Herr Verfaſſer aber bittet ſich ins beſondere deroſelben fernern beſtaͤndigen Fa - veur und Beytrag von phyſicaliſchen Obſervationen aller Orten und Gegenden / wie auch die etwa noch ruͤckſtaͤndige zu denen Jahren 1728. und 1729. gehoͤrige Relationes / mit[ehiſter]guten Gelegenheit vermittelſt der bishero gewoͤhnlichen Addreſſe / aus / damit ſolche an ihren gehoͤrigen Ort / in der einmal beliebten Ordnung, zugleich mit koͤnnen publiciret werden. Vorgedachte Praͤnumerationes koͤnnen aber nach Belieben abgegeben werden: In Bieliz / in Ober-Schleſien / bey Hr. D. Kortum. In Braun - ſchweig / bey Hr. D. Rud. Aug. Behrens. In Budißin / bey Hr. D. Friedrich Lieſmann. In Coburg bey Hr. D. Joh. Sebaſt. Albrecht. In Danzig / bey Hr. Prof. Joh. Adam Kulmus. In Alt-Dresden / bey Hr. D. Joh. Chriſt. Wolff. In Eppe - ries bey Hr. D. Joh. Adam Raimann. In Erffurth / bey dem Verleger ſelbſt. In Franckfurt am Mayn / bey Hr. D. Joh. Philipp Burggraf / Jun. In Leipzig / bey Hr. Joh. Heinr. Lincke / vornehmen Apothecker / oder bey Hr. Sam. Benjamin Walther. In Loͤbau / bey dem Herrn Stadt-Richter und Buͤr - gemeiſter Chriſtian Trautmann, In Nuͤrnberg / bey Hr. D. Joh. Christoph Goͤze. In Regensburg / bey Hr. D. Joh. Adam Goͤriz. In Wolffenbuͤttel / bey Hr. D. Franc. Ern. Bruͤckmañ. In Zuͤrch / bey Hr. D. und Prof. Joh. Jacob Scheuchzer. Erfurt den 5. Jul. 1731.

Bey Johann Brandt auf dem groſſen Buhrſtah / dicht an / wo das neue Haus gebauet wird / iſt extra rohter Poorſe-Wein zu bekommen / bey Anckers / Stuͤbgen und Quartieren; Wie auch rohte Hochbryou; Auch weiſſe Weine / ſo extra gut ſind. Item Franz Brantwein. NB. Aber offenes Schencken wird daſelbſt nicht gehalten.

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TextNum. 132, 21. August 1731
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzFabienne WollnyNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:12:03Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 132, 21. August 1731 . Hamburg1731. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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