PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Anno 1731.
Num. 134.
Stats - u.
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Gelehrte Zei-
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tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN
CXXXIV. Stuͤck / am Freytage / den 24. Auguſt.

Heute ſind des Herrn Admirals von Sievers Excell. aus Petersburg gluͤcklich allhier angelan - get. Die den 17. verwichenen Monahts uͤber die Verſicherungs-Schreiben publicirte Kayſerl. Akaſe iſt folgendes Innhalts: Wir ANNA, von GottesGnaden Kayſerin und Selbſtherrſcherin von ganz Rußland. ꝛc ꝛc. Nachdem auf Ihro Kayſerl. Majeſt. Peters des Groſſen, unſers Oheims hoͤchſtſeeligen und glor - wuͤrdigſten Andenckens allergnaͤdigſten Befehl, durch Akaſen vom 9. Decemb. des 208. Jahrs und vom 30. April 1701. anbefohlen worden, ſo - wohl in Moſcau als andern Staͤdten, woſelbſt eine Rosrjadi iſt, allerhand Verſicherungs - Schrifften aufrichten zu koͤnnen, aber in Staͤd - ten, wo dergleichen Roſrjadi nicht iſt, ſolche Ver - ſicherungs-Schrifften nicht uͤber 100. Rubel zu ſchreiben. Da nun gleichfalls auf den Guͤtern und Kirchſpielen, welche uͤber 10. Werſte von de - nen Staͤdten entlegen ſind, Verſicherungs - Schrifften, ſo allerhand Nohtwendigkeiten der Bauren in geringen Sachen angehen, ſowohl durch die Land - als Kirchen-Bedienten von ſelbi - gen Guͤtern und Kirchſpielen haben koͤnnen ge - ſchrieben werden; aber nunmehro nach Aufrich - tung derer Gouvernements auch in kleinen Staͤd - ten, in welchen vorhin Verſicherungs-Schrifften uͤber 100. Rubel zu ſchreiben, nach oben dictirten Akaſen, nicht erlaubt geweſen, dieſe gedachte Verſicherungs-Schrifften uͤber groſſe Sachen und Gelder geſchrieben werden. Als haben wir allergnaͤdigſt befohlen: 1) Daß hinfuͤhro in Moſ - cau als auch in allen Gouvernements und Pro - vincial-Staͤdten, Krafft oben erwehnten Akaſen, allerhand Verſicherungs-Schrifften koͤnnen ge - ſchrieben werden, aber in den zu den Gouver - nements und Provinzien gehoͤrigen Staͤdten ſol - len dieſe Verſicherungs-Schrifften nicht uͤber 100. Rubel geſchrieben werden. 2) Sollen die Gouverneurs und Wojewoden der Provinzien ſo wohl in die Gouvernements - und Provincial - Staͤdte, als auch in die Gouvernements - und Provincial - Staͤdte gute und ehrliche Leute von den Canze - liſten, ſie moͤgen aus ſelbigen oder andern Staͤd - ten ſeyn, zur Aufſicht verordnen: wobey ſelbi - ge 2. Jahr verbleiben; aber nachgehends nach richtig abgelegten Rechnungen bey ih -[2] ren vorigen Dienſten employret werden ſollen. Auf dieſe Aufſeher ſoll in Moſcau das Juſtiz-Col - legium, in den andern Staͤdten aber die Gou - verneurs und Wojewoden Achtung geben, da - mit ſie in Verfertigung dieſer Verſicherungs - Schrifften niemanden aus Eigennuz aufhalten moͤgen. Es ſollen aber dieſe Verſicherungs - Schrifften, mit Nehmung eines Zolls, dergeſtallt geſchrieben und die Einnahme-Buͤcher eingetra - gen werden, als in denen hieruͤber ausgefertig - ten Akaſen befohlen worden. Zu der Einſchrei - bung dieſer Verſicherungs-Schrifften aber und des Zolls ſind ihnen mit Schnuͤren und Siegel verwahrte Buͤcher von denen Gouverneurs und Wojewoden zu geben. 3) Soll nach Publication dieſer Akaſe nirgends in denen Diſtricten ferner - hin Verſicherungs-Schrifften geſchrieben wer - den, daferne aber dergleichen einige, auſſer Teſta - ments und Ehe-Verſchreibungen, welche Krafft vorhandener Akaſen auch zu Hauſe koͤnnen ge - ſchrieben werden, angetroffen wuͤrden, ſo ſind ſelbige hinfuͤhro von keiner Wuͤrde.

(L.S.)
Gedruckt zu Moſcau beym Senat

Folgends Briefe von Reval unterm 21. dieſes, iſt daſelbſt an eben demſelben Tage Schiffer William Hanny von der Ivica mit Salz beladen eingelauf - fen. In Cronſtadt ſind den 22. abgegangen Schif - fer Baron Dickert und Peter Klein. Ihnen iſt den den 24. nachgefolget Schiffer Rasmus Dahl nach Bergen. Heute iſt daſelbſt nichts paßiret.

Ihro Majeſtaͤt die Koͤnigin und der ganze Hof ſind ſeit verwichener Woche auf Drottningholm; woſelbſt ſie auch noch eine Zeitlang verweilen wer - den, wie ſich denn auch der Senat ein paar mahl in der Woche daſelbſt verſammlet. Von Gothen - burg hat man die Nachricht erhalten, daß das nach Algier mit denen Praͤſenten abgefertigt geweſene Schiff gluͤcklich angelanget: und die von dem Dey an Ihro Majeſtaͤt geſandte Geſchenke uͤberbracht habe; zu deren Abholung hieher bereits Anſtallt gemacht worden. Sonſten iſt bey Abweſenheit des Hofes hier alles ganz ſtille.

Ob man zwar vor gewiß verſichern wollen, daß Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt der Koͤnig nebſt den Koͤnigl. Herrſchafften ſich einige Wochen auf Jaͤgersprieszu erluſtigen entſchloſſen; ſo ſind doch Deroſel - ben geſtern wieder auf Friedensburg zuruͤckge - kommen. Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt haben am Don - nerſtag Ihro Koͤnigl. Hoh. der Princeſſin Sophia Hedwig die Viſite auf Sorgenfrey gegeben und da - ſelbſt zu Mittage geſpeiſet. Geſtern haben die ho - hen Herren Miniſtres vom Conſeil, der Franzoͤſi - ſche Ambaſſadeur, die Engelaͤnd. und Hollaͤndiſ. Miniſtres ihre Cour gemacht; An welchem Tage zugleich der Ruſſiſche Ambaſſadeur, Herr geheimte Raht von Brackel ſeine erſte Audienz erhalten, an des Koͤniges Tafel zu Mittage geſpeiſet, und ſehr wohl empfangen worden; deſſen 4. bey ſich ha - bende Cavalliers ſind an der Marſchals-Tafel tra - ctiret worden; und ſind dieſes Ambaſſadeurs Be - diente mit einer koſtbaren Lieberey angethan gewe - ſen. Vorgeſtern iſt demſelben eine Wache geſezet worden. Das Schiff Anna Sophia iſt von Oſt - Indien wieder zuruͤckgekommen, und mit einer reichen Ladung von Tranquebar im Sunde ange - langet. Es wird ſolches ſtuͤndlich auf unſere Rehde erwartet.

Dieſe Tage ſind folgende Schiffe den Sund paſ - ſiret: Albert Jauchſes aus Stettin nach Amſter - dam, mit Krumholz. Joͤrgen Kruſe aus Copen - hagen nach Friedrichsholm, mit Ballaſt. Jem - mer Huchs aus Petersburg nach Londen, mit Hanf. Hendrich Wright aus Copenhagen nach Laurwig, mit Ballaſt. Jacob Janſen aus Reval nach Am - ſterdam, mit Roggen. Cornelis Sorgedrager aus Roſtock nach Bourdeaux, mit Steeben. Jaſ - ſe Janſen aus Koͤnigsberg nach Sardam, mit Leinſaat. Thomas Johannes aus Lemmer, Jan Cornelis Roos aus Riga, Doede Pieters und Ja - cob Jaceſe Tiebbes aus Reval, Claes Fokkes aus Narva, Jacob Neuman und Daniel Sambſon aus Petersburg, Hans Sund aus Helſingoer, alleſammt nach Amſterdam mit Flachs, Hanf, Juchten und Ballaſt. Ole Thomſen aus Copen - hagen nach Chriſtiania, mit Pot Aſche. Chriſti - an Klodt aus Copenhagen nach Kronſtadt, mit Ballaſt. Pieter Sickerman aus Stralſund nach Rouan, mit Ballaſt. John Harnett aus Peters - burg nach Londen, mit Hanf. Soren Peterſen aus Dievarna nach Rotterdam, mit Roggen.

Der Fuͤrſt Czartorinski, General von der hieſi - gen Cron-Garde iſt entſchloſſen, eheſtens eine Reiſe nach Sachſen zu thun, um ſich bey Ihro Koͤ -[3]nigl. Majeſt vor dem ihm zugeſchickten Orden des weiſſen Adlers ſich unterthaͤnigſt zu bedancken. Von Einfall und Raͤubereyen auf dem Lande wird allhier ſehr geſprochen.

Die im leztern erwehnte Feuersbrunſt iſt den 1. dieſes entſtanden, wodurch 100. Haͤuſer in hieſi - ger Stadt in die Aſche geleget worden, und kaum 20. uͤbrig geblieben; die Jeſuiter-Kirche, Colle - gium und Schulen ſind bis auf den Grund ausge - brannt; und da bey waͤhrender ſehr hefftiger Feu - ersbrunſt ſich ſehr viele Leute in ein Gewoͤlbe, wo die Todten liegen, verkrochen hatten, ſo waͤren wol bis 150. derſelben dergeſtalt von dem Feuer umſchloſſen und in dieſer Grufft geaͤngſtiget wor - den, daß ſelbige an einer Errettung gezweiffelt, und daher ſich voͤllig zum Tode bereitet haͤtten. Man iſt ihnen doch zu Huͤlffe gekom̃en, mit Durch - brechung eines allda befindlichen Gitters und Dar - reichung einiger Seilen, mit welchen man dieſe arme Leute heraus gezogen; von welchen aber vie - le durch die Gluth ſehr beſchaͤdiget worden. Das Rathhaus, Poſt-Ammt, Probſtey, die Capelle des heiligen Creuzes bey der Pfarr-Kirchen, die Schu - len der Patrum Piarum Scholarum, wie auch eini - ge ihnen zugehoͤrige Hoͤfgen, ſind auch voͤllig in die Aſche geleget, und hat dieſes Feuer ſo ſehr um ſich gegriffen, daß ſo gar viele Haͤuſer auf den Vorſtaͤdten abgebrandt.

Der hieſige Hof hat der den Catholiſchen Religi - on zugethanenen Koͤnigen von Europa eine Ab - ſchrifft von dem Proceß mitgetheilet, welcher dem Cardinal Coſica bißher gemacht wordē, und ſich zu - gleich gerechtfertiget, weßwegen derſelbe des Erz - Bißthums Benevento entſezet worden. Als Hr. Fiorelli neulich dem Herrn Sardini angedeutet, daß ſein Proceß geendiget ſey, und er ſich einen gu - ten Advocaten, zur Vertheidigung ſeiner Sache, erwaͤhlen moͤchte, hat er geantwortet: der Cardi - nal Corſini iſt mein Advocat; und der Pabſt mein Richter. Ohngeachtet ein neuer Kayſerl. Groß - Bothſchaffter allhier ankommen wird, ſo ſoll dem Verlaut nach, der Cardinal Cinfuegos dem ohnge - achtet als Reichs-Protector allhier verbleiben. Sonſt verſichert man, daß Ihro Kayſerl. Maj. dem Herzog von Corſini den Titul eines Reichs-Fuͤrſten ertheilen werden; welchen dieſes Haus allbereit 1362. von Kayſer Carln den Vierdten erhalten: ſich aber aus Beſcheidenheit uͤber ein ganzes Jahr -hundert mit dem Marquis-Titul vergnuͤgt. Fer - ner will man wiſſen, daß der Pabſt dieſen Herzog, Bartholomaͤum Corſini zum General des Paͤbſtli - chen Stuhls erklaͤren werde: wiewohl auf ſolche Weiſe, daß dieſe Wuͤrde der Paͤbſtl. Cammer zu keiner Laſt gereichen ſolle: indem er keine Beſol - dung deßwegen heben wird. Weil die Zwiſtigkei - ten zwiſchen dem hieſigen und dem Portugieſiſchen Hofe, wegen der von Portugall zu haben begehr - ten Excluſiva im Conclave, auf das neue hiziger zu werden anfaͤnget; auch der Portugieſiſche Car - dinal Pereira Anſtallt machet, um nach Portugal zu gehen: ſo wird Herr Bichi allem Anſehen nach bey kuͤnfftiger Cardinals-Ernennung den Hut abermahls nicht bekommen. Inzwiſchen hat doch dieſer Praͤlat dem Pabſt leztlich ein Memorial uͤber - reichet, darinnen er ſeine Perſon ſehr nachdruͤck - lich recommendiret; und hat Se. Heiligkeit dieſes Praͤlaten wegen eine beſondere Congregation an - geordnet. Der Cardinal Coſica bewohnet den Pallaſt des Herzogs von Calabrito zu St. Carlo Delle Mortelle; welcher auf einen hohen Huͤgel lieget, von dem er die ſchoͤnſte Ausſicht hat. Dabey befindet er ſich ganz munter und vergnuͤgt.

In dem groſſen Saal des hieſigen Herzoglichen Pallaſtes iſt alles zur Niederkunfft Ihro Durchl. der verwittibten Herzogin veranſtaltet. Dero Cammer iſt in demſelben von Brettern erbauet und rundherum andere, fuͤr die frembden Mini - ſtres, welche Zeugen der Entbindung ſeyn ſollen. Es ſtehen auch 15. Couriers und 50. Laquayen be - reit, die Zeitung von der Gebuhrt an verſchiedene Oerter zu uͤberbringen.

Am Sonnabend haben Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt ein Tuͤrckiſches Bogenſchieſſen im Koͤnigl. Hof - Schieß-Hauſe zu halten allergnaͤdigſt beliebet. Juͤngſthin hat ein gewiſſer Hof-Miniſter das Un - gluͤck gehabt, als er vom Pferde geſtiegen, das Bein zu zerbrechen. Vorgeſtern hat man einige Ar - reſtanten, wegen einer, in einem benachbarten Dorffe gehabten Anfalls eingebracht. Man ver - nimmt daß Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt geſonnen ſeyn, die hier in Pirna, Pillniz und dort herum ſtehende Janitſcharen deutſch kleiden zu laſſen und beritten zu machen.

Den 18. dieſes ſind allhier ſelig verſtorben Seine Excellenz, Herr Ludwig Otto, Edler von Plotho,[4]Se. Koͤnigl. Majeſt. in Preuſſen wuͤrcklich gehei - mer Staats-Rath, Praͤſident des geheimen Ju - ſtiz-Collegii und Ober Appellatios-Gerichts, Erb - Herr auf Parey, Gerbſtadt, Reſen, Guͤtter und Ilenburg ꝛc. ꝛc.

Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen.

Ploͤn.

Ueber die, von dem Hrn. P. J. E. Muͤller, in dieſer N. 126. in Abriß mitgetheilete fremde Muͤn - ze, hat der Herr M. Henricus Scholtz ein Schleſi - er, p.t. Hofmeiſter bey dem Hochwohl gebohrnen Herrn von Wahlstorf ſeine Meinung dem Herrn Muͤller in einer 6. Quart-Blaͤtter begreiffenden La - teiniſchen Schrifft eroͤffnet. Welche, weil ſie von des Hrn. Autoris-Faͤhigkeit in dieſem Studio und Sprachen zeiget, folglich mit gelehrten Anmer - ckungen angefuͤllet iſt; wol gedruckt zu werden verdienete. Indeſſen hat man denen, welche mit dem Herrn Muͤller ein gleiches Verlangen getra - gen, zu Liebe, einen kurzen Auszug aus bemeldeter Schrifft mittheilen wollen. Es zeigt der Hr. Mag. es ſey dieſes eine Saraceniſche, izo Tuͤrckiſche Muͤn - ze; die Buchſtaben Arabiſch; im eilfften Seculo von einem Saraceniſchen Regenten Abu Taji ge - nannt, geſchlagen. Die eine Seite lieſet er alſo:

Lateiniſch.Deutſch.
álah álla álla vàchdah la Schárich lah. Non deus, ſed Deus ille, ſolus il - le, non ſocius ei. Es iſt kein Gott / ohne demſelben Gott / er iſts allein / und hat keinen Geſellen. Gehuͤllfen.
Die andere Seite:
Lateiniſch.Deutſch.
Mópha Mochmed reſue állah Abu Taji Bellah vachdah ráſa.Deus Remunera - tor, Mochmed Le - gatus Dei illius, Abu Taji Dei gra - tia ſolus ipſePrin - ceps.Gott iſt der Ver - gelter / Mochmed ein Geſandter deſ - ſelben Gottes Abu Taji von Gottes Gnaden derſelbe iſt allein Fuͤrſt.

Der Herr Mag. vermeinet ferner, es ſeyen dieſe Muͤnzen in denen Creuz-Zuͤgen wider die Sarace - ner, nachmahls Tuͤrcken, durch einen Holſteini - ſchen Ritter aus Orient zuruͤck gebracht. Fuͤhret auch aus Ole arii Reiſe-Beſcheibung Lib. V. C. VI. p. 294. an, daß dergleichen Muͤnzen in der Bibli - othec zu Gottorp ſich befunden. Wie aber die Muͤnze in den Huͤgel vor Schleßwig gekommen, kan er nicht wiſſen. Waͤre es noch im Heidenthum geſchehen, da die Helden unter ſolche Huͤgel be - graben, und von ihren liebſten Sachen etwas miteingeſezet worden; ſo waͤre leicht eine wahrſchein - liche Meinung zu faſſen.

Halle.

Nachdem die laͤngſt verlangte neue Aus - gabe der Breithauptiſchen Inſtitutionum Theolo - giæ Theticæ in zween Baͤnden fuͤr einigen Jahren veranſtalltet worden; ſo wuͤnſchten damahls ſehr viele von den ehemals einheimiſchen und auswaͤr - tigen Zuhoͤrern des Herrn Abts, daß derſelbe ſich gefallen laſſen moͤchte, ſeine Inſtitutiones Theo - logiæ moralisdem Druck zu uͤberlaſſen. Dieſer Wunſch iſt nunmehro erfuͤllet: indem ſolche all - hier wuͤrcklich unter der Preſſe ſind. Biß zu be - vorſtehender LeipzigerMichaelis-Meſſe nimmt der Verleger 16. Groſchen Vorſchuß darauf an.

NOTIFICATION.

Am bevorſtehenden 17. September und folgende Tage / ſoll der gewoͤhnliche Ausruf im hieſigen Lombard oder Leyh-Hauſe ge - halten werden; welches hiemit jedermaͤnniglich / die etwa ihre Pfaͤnde prolongiren zu laſſen / oder daraus etwas zu kauffen vorhabens / zur Nachricht kundgemacht wird.

Als nach ergangenen ſpecialen Befehl / von der allergnaͤdig - ſten Landes-Herrſchafft / auf Anſuchen einiger Sierhagen - und Seedorffiſchen ēreditoren / die von allerhoͤchſt deroſelben zur Licitation der geſammten Graͤfl. Dernathiſchen Guͤter verord - nete Commiſſion zur Licitation der im Herzogthum Hollſtein be - legenenen Adelichen Guͤter See - und Hornſtorff / den 19. Jan. des mit GOtt zu hoffenden 1732. Jahres / in Kiel auf dem Rath - Hauſe angeſezet worden; So wird ſolches mittelſt dieſem vor - gaͤngig maͤnniglich kund gemachet / damit diejenigen / welche ſothane angenehm ſituirte und eintraͤgliche Guͤter an ſich zu kauffen gewillet / ſich an beſtimmten Tage in Kiel des Morgens um 9. Uhr / auf dem Rathhauſe daſelbſt / entweder in Perſohn / oder durch einen gnugſamen Gevollmaͤchtigten einfinden / und nach geſchehenem Both / und Gegen-Both / ihr Gluͤck / in Er - kauffung ſolcher anſehnlichen Guͤter machen koͤnnen: Und ſoll noch in bevorſtehenden Monath den Herren Liebhabern der Vor - ſchlag von beregten Guͤtern / nebſt den Kauff-Conditionen bey zeiten communiciret / und an welchen Oertern ſelbige ohne Entgelt zu bekommen / auf gleiche Art kund gemachet werden.

Es wird einem jeglichen durch oͤffentlichen Druck hiemit kund gethan / daß in der Kirchen zu Segeberg vor dem Altar ein groſſes ausgemauertes Begraͤbniß ſich befindet / von deſſen Ei - genthuͤmer man biß dato / obſchon in Anno 1727. ſolches oͤffent - lich von denen Canzeln publiciret iſt / keine gewiſſe Nachricht hat haben koͤnnen; Wann nun ſelbiges aber in ſo Bau-faͤlligen Stand / daß es repariret werden muß / als wird / ſo jemand ſein an ſelbiges habendes Recht und Anſprache documentiren und er - weißlich machen zu koͤnnen vermeinet / derſelbe innerhalb zweyer Monahten Friſt / a dato publicationis bey den Herrn Ottens in Segeberg ſich zu melden / und ſeine Documenta daſelbſten in Originali zu produciren haben mit der ausdruͤcklichen Erinne - rung / daß nach Verlauf jezt benannter Zeit / ſolches Begraͤbniß oͤffentlich verkaufft / und der nicht in Termine ſich gemeldet / ſo - dann mit ſeiner Praͤtenſion gaͤnzlich praͤcludiret werden.

Bey Johann Brandt auf dem groſſen Buhrſtah / dicht an / wo das neue Haus gebauet wird / iſt extra rohter Poorſe-Wein zu bekommen / bey Anckers / Stuͤbgen und Quartieren; Wie auch rohte Hochbryon; Auch weiſſe Weine / ſo extra gut ſind. Item Franz Brantwein. NB. Aber offenes Schencken wird daſelbſt nicht gehalten.

Dieſer Staats - und Gelehrten Zeitungen werden Woͤchentlich 4. Stuͤck gedruckt bey Georg Chriſtian Grund, neben der Boͤrſe, In der Buchdruckerey.

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TextNum. 134, 24. August 1731
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Extent4 images; 2426 tokens; 1255 types; 18150 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Britt-Marie SchusterManuel WilleArnika LutzFabienne WollnyNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-07T10:12:03Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNum. 134, 24. August 1731 . Hamburg1731. Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky SUB-Hamburg, X/7569https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=130729078

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; correspondent

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:36:19Z
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