NJmm Sackheim einen Sack umbdich /
Der Mann der alſo fleiſſig ſich
Bemuͤhte dich zu bawen /
Nimmt jetzund Abſcheid durch den Tod /
Herr Newſchilling / o groſſe Noht /
Der iſt nicht mehr zu ſchawen.
Er diente dir die zwantzig Jahr /
Gedenck was vor dein Anſehn war
Vnd wie du zu genommen /
Die Kirch und was man ſieht an ihr
Das iſt zu dieſer Luſt und Zier
Durch ſeinen Fleiß gekommen.
DuDu muſt es weis ich ſelbſt geſtehn
Wie hoch beſorgt er pflag zu gehn
Des groſſen Bawes wegen /
Wie reiſet 'er mit was Beſchwer /
Offt wie gefaͤhrlich hin und her
Durch Naͤchte Kaͤltt' und Regen.
Was hatt 'er Wiederwertigheit
Vnd was Verfolgung Haß und Neid?
Wie offt blieb alles liegen
Daß er umb Muth und Hoffnung kam?
Biß GOtt das Werck in Auffſicht nam /
Vnd halff ihm dennoch ſiegen.
Ja mit was Trew hat er gelehrt
Wie Chriſtus Reich in dir vermehrt
Wie ſchuͤtzt er ſein Gewiſſen /
Vnd ließ in dir kein Vnkraut ſeyn /
Wie muſten ihm ſtets hell und rein
Jſraels Baͤche flieſſen.
DieDie Laſter hat er weggeraͤumt /
Kein Schaͤfflein iſt von ihm verſaͤumt
Vnd liederlich verdorben /
Sie ſind die Chriſtus ihm erkaufft /
So hieb er an: und ungetaufft
Jſt ihm kein Kind geſtorben.
Kurtz du weiſſt ſelbſt umb ſeine Trew.
Wie ſtandhafft war er auch dabey!
Nichts kuntt 'ihn irre machen:
Jch / ſprach er: bin der Hoffnung voll /
Her wo ich etwas leiden ſol
Es iſt in GOttes Sachen.
Hierzu gebrach es ihm auch nicht
An Kuͤnſten / welcher Vntterricht
Er fleiſſig eingenommen:
Hier erſtlich / nachmals zu Stettin /
Dieß ſah 'ihn an die Elbe ziehn
Nach Wittenbergk zukommen.
DaDa ſah 'ihn keine Luſt-Sirehn
Nach Seiten Wein und Venus gehn.
Nein er iſt heim geblieben /
Vnd hat geleſen Tag und Nacht
Jm predign ſich geuͤbt gemacht
Nach aller Kunſt Belieben.
Er kam nach Hauß / als er betratt
Die Cantzel in der Altenſtad /
Jch weis wie er von allen
Vmb ſolche Zeit geruͤhmet ward /
An ſeiner Fertigheit und Art
Hatt 'jederman Gefallen.
Darauff kriegt 'ihn die Pillau bald /
O Jammer / daß der Tod Gewalt
Hat uͤber ſolche Leute /
Er lieget kalt dahin geſtreckt
Wird jetzt mit ſeinem Stein bedeckt.
Vnd iſt der Satzung Beute.
VieleichtVieleicht ſtirbt er ſo jung dahin
Weil er zu fruͤh gereifft am Sinn /
Ein Bawm der zeitig traͤget
Der geht auch zeitig wieder aus.
Dieß oder weil das GOttes Hauß
Viel Arbeit ihm erreget.
Vnd er auff ſeiner Kirchen Stand
Sich und ſein Leben hat gewandt.
Drumb ſolſt du billig klagen
Vnd einher gehn in Trawrigheit
Vnd ach umb ihn nicht anders Leid
Als deinen Vatter tragen.
Jhm ſchencket GOtt vor ſeinem Thron
Der frommen Lehrer ſchoͤne Kron /
Nun wird ſein Fleis geprieſen
Vnd in dem weiten Himmels-Saal
Vor aller reinen Engel Zahl
Jhm Ehr 'und Danck erwiesen.
WoWo aber findſt du einen Mann
Der dieſes haͤtt 'an dir gethan
Vnd deiner ſo wird pflegen?
Bleibſt du darumb ohn Lehrer? nein.
GOtt gebe / daß / wer der wird ſeyn /
Er geh' auff ſeinen Wegen.
Fraw die er hinterlaſſen hat /
Jhr Waiſen ſeyd der Thraͤnen ſat.
Er bleibt ſchon weg genommen /
Nehmt euch der Gottesfurcht nur an /
Thut wie der Vater hat gethan /
Jhr ſollt zu Brod wol kommen.