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Der Arbeitgeber erscheint wöchentlich, die Patentliste monatlich. Preis: 1 / 2 jährl. in Preußen 3 fl. 2 kr. od. 1 Thlr. 22 Gr., bei allen übrigen deutschen Postämtern 2 fl. 55 kr. od. 1 2 / 3 Thlr. Anzeigen: für die dreispaltige Petitzeile od. deren Raum 6 kr. Der Betrag wird durch Postnachnahme erhoben. Klein Beträge können durch Briefmarken ausgeglichen werden. Red. des Arbeitgeber , Gallusgasse 9. in Frankfurt a. M.

Der Arbeitgeber.
Archiv für die gesammte Volkswirthschaft, Central-Anzeiger für Stellen - und Arbeitergesuche.

Bestellungen werden von allen Postämtern u. Buchhandlun - gen, von letzteren auch Jnse - rate jederzeit angenommen. Briefe werden franco erbeten. Das Patent = u. Maschinen - Geschäft des Arbeitgeber übernimmt die Ausführung neuer Erfindungen, vermit - telt den Ankauf (zum Fabrik - preis) und Verkauf von Ma - schinen aller Art, es besorgt Patente für alle Länder und übernimmt deren Ver - werthung.

Nro 671.
Usingen bei Frankfurt a. M., 11. März 1870.

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Das literarische Eigenthumsrecht.

Jn unserer letzten Nummer brachten wir einen Artikel über die Verhandlungen im norddeutschen Reichstag über dieses Thema, dem wir nachstehende Bemerkungen folgen lassen.

Die Volkszeitung sagt darüber unter anderem: Wer nicht denkfaul oder ein Heiterkeitsmacher (Braun) ist, muß sich sagen, daß gerade das geistige Eigenthum das eigentlichste Eigenthum eines Menschen ist. Materielles Eigenthum kann man durch Zufall erwer - ben, durch Spiel gewinnen, das geistige Eigenthum kann man nur durch Arbeit besitzen. Wenn man es als Diebstahl oder Raub be - trachtet und straft, falls ein Mensch dem andern etwas heimlich nimmt oder stiehlt, was dieser durch einen Glückszufall, ein Lotteriespiel ge - wonnen, so ist es sicherlich nicht minder Diebstahl, wenn sich Jemand ein Ding eines Anderen aneignet, was dieser nur durch Arbeit her - vorgebracht hat. Wenn eine Gesetzgebung überhaupt einen Schutz des Eigenthums durch Strafgesetze schaffen will, so kann sie unmög - lich dasjenige Eigenthum ohne Schutz lassen, welches niemals einem Zufall, sondern einzig und allein der Arbeit verdankt wird.

Alles Kapital ist nichts anderes als verdichtete Arbeit; was der Schriftsteller produzirt ist daher auch Kapital. Warum soll dieses weniger geschützt sein als das irgend eines anderen Menschen? Vielleicht aus dem Grund, weil es mitunter einen bedeutenden Werth haben kann? Unsere Rechtsbegriffe müssen wirklich noch äußerst wenig geklärt sein, sie müssen noch sehr unnobel sein, wenn man gezwungen ist, auf diese Weise zu argumentiren. Daß sie es leider noch sind, lehrt die Zeitgeschichte der letzten Jahre und ganz besonders die Gegenwart. Wie lang ist es denn her, daß man im ganzen Volk durchaus nichts Unrechtes dabei fand, wenn ein Hut - macher oder ein Parfumeur die Firma eines berühmten Pariser Jn - dustriellen auf seine Waaren setzte? Erst in neuerer Zeit haben sich die Ansichten so geläutert, daß man darin eine unerlaubte Handlung sieht. Dies hatten aber die Jndustrievölker schon längst ein - gesehen, und sie hatten Recht uns Barbaren zu nennen, mit demselben Recht als die Vertheidiger der Todesstrafe dieses Prädikat verdienen. Ebenso ist es noch nicht so sehr lange her, daß man den Nachdruck als etwas Erlaubtes betrachtete, in Folge plumper, laxer Rechtsan - schauungen, welche, wie die Bauern heutzutage noch, nur das rein materielle Eigenthum kennen. Leider hat sich bei einer Gruppe unserer neuern Volkswirthschaftler eine Schule gebildet, die in Bezug auf geistiges Eigenthum so primitive und wilde wirthschaftliche Be - griffe und Anschauungen hat wie -- die Bauern. Wenn ich ver - schiedene Völker in Bezug auf die Entwicklung in ihren Rechtsan - schauungen mit einander vergleichen soll, so fallen mir immer die polnischen Juden ein, und zwar nicht die Betteljuden, sondern die,welche zu uns kommen, um Geschäfte zu machen. Dieselben verfügen oft über bedeutende Mittel, allein ihre äußere Erscheinung ist so un - appetitlich, so schmierig, daß es einem an Reinlichkeit gewöhnten Mann sehr unangenehm ist, mit ihnen zu verkehren. Sieht man diese Juden nun in ihrer Heimath, so findet man, daß dieselben noch außerordent - lich sauber gekleidet sind; und stellt man den deutschen Kleinstädter, der den polnischen Juden schmierig fand, einem in der Wäsche, Klei - dung ec. peniblen Londoner oder Pariser vor, so findet vielleicht der Letztere den Ersteren unappetitlich. Gerade so geht es einem Volk, das entwickelte, reine, klare, noble Rechtsanschauungen hat, wenn es mit einem andern in Verkehr treten muß, das unentwickelte, schmutzige, trübe und unnoble Rechtsanschaungen hat. Je kultivirter ein Volk ist, desto besser wird auch seine äußere Repräsentation sein, desto besser wird es gekleidet sein, desto besser wird es leben. Mit zu seiner äußeren Repräsentation gehört vor allen Dingen ein Gesetzbuch, das unsern modernen Begriffen über Mein und Dein entspricht; ein Ge - setz aber, das den Nachdruck erlaubt, ist eines Kulturstaates unwür - dig, und die Amerikaner, welche den Nachdruck gestatten, entschuldigen gerade diesen Ausnahmezustand damit, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika eben noch keine Kulturstaaten nach modernem Be - griffe seien. Diese Jndianer = Jurisprudenz treiben aber alle Diejenigen, welche sich auf den nämlichen Boden stellen, und das geistige Eigen - thum für vogelfrei erklären. Auf was basiren solche irrigen Rechts - anschauungen? Auf einer Verschiebung der Sachlage, wie die Volkszeitung richtig bemerkt, auf Geltendmachung von Motiven, welche man unter dem Schein der Humanität und der Velksliebe vorführen kann.

Die Gegner behaupten, es gibt kein Eigenthum an einer Jdee, und darin haben sie Recht; wenn aber die Jdee durch Arbeit in Ka - pital verwandelt ist, wie der Schuster durch Arbeit Leder in ein Paar Schuhe, d. i. Kapital verwandelt, dann gehört das Produkt Demjenigen, der es geschaffen. Die Jdee ist nichts anders als das Rohmaterial und unterscheidet sich von dem, was man gewöhnlich unter dieser Ausdrucksweise versteht nur dadurch, daß das eine Roh - material, woraus wir das materielle Eigenthum bereiten, in der Werkstätt der Natur produzirt wird, während das andere, das zur Schaffung des geistigen Eigenthums dient, in der Werkstätte des menschlichen Gehirns erzeugt ist.

Jn Göthes Faust, sagt die Volksztg., liegt eine Jdee, welche durch ihre Bearbeitung zu einem unübertroffenen Meisterwerk gewor - den. Nun aber hat Niemand in der Welt diese Jdee als ein apartes Eigenthum Göthe's betrachtet. Unzählige Dichterlinge haben diese Jdee benutzt, und in ihrer Weise verarbeitet, aber Niemand hat dies als Nachdruck betrachtet, sondern höchstens als erlaubte Nachah - mung. Der Faust aber, wie er vorliegt, ist eine Arbeit Göthe's. Wer die Jdee benutzt und etwa wie Klingemann oder Lenau ein anderes Dichterwerk oder Drama daraus macht, der wird nimmer - mehr als ein Mensch betrachtet werden, welcher sich einen Eingriff in das Eigenthum Göthe's erlaubt hat. Wenn aber Jemand Göthe's Arbeit nahm, sie nachdruckte und Geschäfte damit machte, ohne Er - laubniß des Dichters, raubte er mehr als die Jdee, er raubte die Arbeit selber und ihren Ertrag. Eine solche Handlungsweise mit der Benützung der Jdee verglichen, ist eine Verschiebung der Frage, wie sie nur oberflächliche Redenmacher zur Beirrung gedankenloser Zuhörer betreiben können.

Die Volksztg. widerlegt dann in einem zweiten Artikel die Phrase, daß man aus Volksliebe den Nachdruck erlauben müsse. Unserer Ansicht nach bedarf dies keiner Widerlegung. Auch die Klippe, materielles Eigenthum ist ewig Eigenthum, geistiges soll es nur auf gewisse Zeit sein, existirt für uns nicht, wie wir dies schon öfter in d. Bl. auseinandergesetzt. So lange nämlich der Schriftsteller sein Werk im Manuskript hat, ist es sein Eigenthum und bleibt ihm ewig; allein als solches nützt es ihm nichts, er muß es verkaufen und zwar an das Publikum verkaufen, dieses thut er, und der Preis, den ihm das Publikum bezahlt, ist die Zeit, während welcher es sein Werk vor Nachdruck schützt; ist diese Zeit abgelaufen, dann ist der bedungene Kaufpreis bis auf die letzte Minute, den letzten Pfennig bezahlt, und das Publikum wird nun Eigenthümer des Werkes auf ewige Zeiten, gerade wie bei materiellem Eigenthum. Das Publikum ist indeß ein gar vielköpfiges Geschöpf, und es geht nicht an, daß der Schriftsteller in jedem einzelnen Fall mit ihm besonders verhandelt. Es ist vielmehr nicht anders thunlich, als daß zwischen Schriftsteller und Volk ein Preis festgesetzt wird, der für alle Produkte scheinbar gleich ist, allein die Korrektur doch in sich trägt, so daß das Schlechte nicht so gut bezahlt wird wie das Gute. Diese Preisbestimmung, oder wenn man will dieses Marktgesetz nennt man das Gesetz über den Nachdruck.

Ueber Errichtung von Ackerbau = Genossenschaften. * )Wir geben dieser Einsendung mit dem Bemerken Raum, daß wir uns wohl im Allgemeinen mit den Ansichten des Verfassers für einverstanden erklären, nicht jedoch in seinen Detailausführungen. D. R.

Die Lage des Kleinbauern ist eine gedrückte, er müht sich ab, aus spärlichem Grundbesitz seinen Unterhalt zu gewinnen. Die Feldstücke, die er besitzt, wurden ihm entweder zu hohem Preis angeschlagen, oder er hat sie zu solchem erkauft. Die Kaufsumme entspricht nicht dem Kapitalwerth der Ertragsfähigkeit. Auch die Schulden, welche der Kleinbauer gegen Verpfändung seiner Liegen - schaften aufnimmt, muß derselbe höher verzinsen, als dies bei größeren Hypotheken der Fall ist. Jn erster Linie zehrt die Differenz zwischen den hohen Kapitalzinsen und den niederen Erträgnissen aus der Schüssel des Bauern. Selten ist es diesem möglich, die vortheihaften Verbesserungen in der Art des Landbaus auszunützen. Seit seiner Knabenzeit ist er an schwere Arbeit gewöhnt worden, allein die gei - stige Ausbildung blieb in dem engsten Rahmen. Besäße aber so ein Kleinbauer auch einen freien Blick, wäre er befähigt, das wahrhaft Lohnende unter dem vielfach Angeprießenen herauszufinden, so ist doch das Feld seiner Thätigkeit, auch wörtlich genommen, viel zu klein zu solchen Verbesserungen. An eine Erleichterung seiner Arbeit durch Maschinen ist meistens gar nicht zu denken, diese wird ihm noch dadurch erschwert, daß seine Aecker und Wiesen oft in großen Räumen zerstreut liegen. Zum Verkauf seiner Erträgnisse legt er oft einen weiten Weg zurück, obschon der Werth der zu verkaufenden Feldfrüchte in gar keinem Verhältniß zu dem hierzu nothwendigen Zeitaufwand steht. Dazu kömmt, daß -- so angestrengt ein Bauer mit den Mitgliedern seiner Familie zu gewissen Zeiten auch arbeiten muß -- die Bewirthschaftung kleinerer Güter deren ganze Thätigkeit doch nicht Jahr aus Jahr ein in Anspruch nimmt, diese müßigen Tage sind anderweitig nicht auszufüllen (? ) und schmälern die Durch - schnittsbeträge des Gewinns.

Alle diese nur angedeuteten Mißstände sind in ihren Erschei - nungen verschieden, wie die Größe der Güter verschieden ist.

Durch Zusammenlegung der Güterstücke wird wenigstens einer der Mißstände gehoben, auch haben sich Vereine von Grundbesitzern hie und da gebildet, welche sich Maschinen, insbesondere Dreschma - schinen, erworben, die abwechselnd jedem Einzelnen dienen.

Durch diese anerkennungswerthen Einrichtungen wird jedoch nur ein geringer Vortheil geschaffen, aber sie zeigen den Weg, auf wel - chem umfassendere und glänzendere Ergebnisse zu erzielen sind.

Es kann dies allein durch die Bildung von Ackerbau = Genossen - schaften geschehen, durch das nämliche Hilfsmittel, das den kleineren Gewerbtreibenden ermöglicht, mit großen Fabriken zu konkurriren. Eine solche Genossenschaft -- wie wir sie meinen -- bestände, wenn die Eigenthümer neben einander liegender Grundstücke diese in dem Umfange vereinigten, daß der Gesammtbesitz ein geschlossenes Gut bilde, groß genug, eine großartige Wirthschaft zu betreiben; wenn jeder Einzelne sich der Verwaltung zu Gunsten der Gesammtheit be -gäbe, diese aber die Leitung den Befähigsten anvertraute, und wenn eine gleichmäßige Arbeitstheilung stattfände.

Ueber die Möglichkeit der Ausführung dieses Plans wollen wir unsere Anschauung darlegen. Zunächst müßte eine solche Genossen - schaft es zu erringen suchen, daß ihr Korporationsrechte von der Re - gierungsgewalt verliehen würden. Gewiß wird jede einsichtsvolle Regierung bereitwilligst solches Ansuchen gewähren, sobald vernünftige Satzungen von der Genossenschaft vorgelegt werden. Jeder Einzelne verkauft (oder verpachtet) dann an die Gesammtheit sein Grundeigen - thum, mit Ausnahme von Gebäulichkeiten und etwa der Hausgarten. Die Preise müssen dem wahren Werth der Güter durchaus entsprechen und in jedem Falle bei allen Ankäufen gleiche Grundsätze bewahrt werden. Die Schulden, welche durch Liegenschaften hypothekarisch ge - sichert sind, werden von der Gemeinschaft übernommen. Der hiernach bei jedem Einzelnen verbleibende Rest seiner Kaufgeldsforderung bildet das Kapital, mit welchem er an der Gesammtheit betheiligt ist. Diese Kapitaleinlage ist unaufkündbar, so lange die Genossenschaft überhaupt besteht, die Berechtigung der einzelnen Theilhaber ihren Antheil zu verkaufen, bleibt natürlich unverkürzt, doch ist die Genossenschaft be - rechtigt, aber nicht verpflichtet, den Baarbetrag der Einlage für sich zu erwerben, welches Recht überhaupt da besteht, wo ein Theilhaber (der dies durch Kauf, Beschlagnahme oder Erbschaft geworden) nicht in der Lage ist, sich den weiteren Pflichten, die Bebauung des Guts in Gemeinschaft mit den übrigen Genossen, zu unterziehen.

Größere Schwierigkeit hat die Feststellung der Stimmenantheile, in Wirklichkeit wird aber zweifellos der reichere Theilhaber sich auch dem besseren Rath eines erfahrenen Genossen unterwerfen, wenn dieser gleichwohl nur mit Wenigem an der Gesammtheit betheiligt ist.

Dem Ganzen steht ein Güterpfleger vor, welcher den Betriebs - plan aufstellt, und für dessen Ausführung sorgt, der den Verkauf der Ernte bewirkt und die Arbeit vertheilt. Die Bebauung des Guts, die Verpflegung des Viehs, die Bewahrung der Vorräthe -- Alles dies wird unter die Genossen vertheilt und hierfür werden entspre - chende Vergütungen geleistet. Es ist dafür Sorge zu tragen, daß die Vertheilung aller dieser Leistungen, welche zugleich Einnahmequellen bilden, gleichmäßig stattfindet, doch ist dies nicht so schwer, als es scheinen mag. Sobald man die nach dem Betriebsplan nothwendigen Arbeiten in geeigneter Weise abgränzt, und deren Ausführung unter die Mitglieder zur Versteigerung bringt, ist die Aufgabe gelöst; es ist ja ganz leicht möglich, dabei Vorkehrungen zu treffen, daß nicht Einer oder Einige alle weitere Konkurrenz ausschließen; etwa die Vorschrift, daß der, welcher schon ein Loos ersteigt, so lange von der Bethei - ligung ausgeschlossen bleibe, bis Alle wieder gleich stehen, liefert das gewünschte Resultat.

Es ist keine Frage, daß alle möglichen Fälle sich gedacht und die Art des Handelns in der jeweiligen Lage zum Voraus klar be - stimmt werden muß; dazu gehört auch die Abgabe der Erträgnisse zu eigenem Bedarf an die Mitglieder, die Vergütung für Benutzung von Gebäulichkeiten zum Aufbewahren der Vorräthe, die Verpflegung des Viehs, die Erwerbung neuer Liegenschaften, oder die Uebernahme solcher durch Pacht, endlich die Vertheilung der Gewinnantheile -- aber es ist nicht zu bezweifeln, daß füe Alles dies ausreichende Bestimmungen vereinbart werden können.

Wir unterschätzen keineswegs die großen Hindernisse, welche sich der Ausführung eines solchen Plans entgegenstellen werden. Auch möchten wohl viele Jahre verlaufen, bis eine solche Jdee praktische Verwerthung fände; allein wir zweifeln nicht an deren Verwirk - lung, da die außerordentliche Tragweile solcher Einrichtungen und deren große Vortheile unverkennbar sind.

* Zur Bevölkerungsstatistik in Preußen. Jm 16. Heft der preußischen Statistik sind die speziellen Tabellen über die Volks - zählung in Preußen am 3. Dezemb. 1867 veröffentlicht. Darnach stellen sich für den ganzen Staat folgende Resultate heraus. Die Gesammtbevölkerung betrug 23,970,941 Einwohner (11,870,433 männliche, 12,100,508 weibliche). 37 pCt. davon waren Kinder; 37 pCt. der erwachsenen Bevölkerung (oder 23,4 pCt. der Gesammt - bevölkerung) waren unverheirathet; 33,4 pCt. der Gesammtbevölke - rung waren verheirathet; 5,6 pCt. waren verwittwet und 0,2 pCt. geschieden. 65 pCt. sind Protestanten, 33 pCt. Katholiken; 0,3 pCt. gehören anderen christlichen Religionsgesellschaften an; 313,156 sindJuden; 49 sind Bekenner anderer Religionen. Dem Beruf nach zerfiel die Bevölkerung in folgende Klassen: Von Landwirthschaft, Vieh - zucht, Weinbau und Gärtnerei lebten 48 pCt. Die Besitzenden mit ihren Angehörigen zählten 5,761,436 und die Arbeiter mit ihren Angehörigen zählten 5,766,004; von Forstwissenschaft und Jagd lebten 128,865; von Fischerei 53,243; Bergbau und Hüttenwesen 628,284 (2,6 pCt. ); von der großen und kleinen Jndustrie incl. Bauwesen lebten 23 pCt. Die Zahl der selbstthätigen Fabrikbesitzer und Meister ist 821,588; die Zahl der Gesellen, Arbeiter (beiderlei Geschlechtes) und Lehrlinge ist 3,158,218; vom Handel leben 3,5 pCt., vom Verkehr 1,8 pCt. ec., 1 pCt. waren Rentier. Die Zahl der selbstthätigen aller Klassen betrug 6,528,951 männliche und 2,596,652 weibliche, zusammen 9,125,593 Einwohner.

* Zur Statistik des deutschen Buchhandels. Mit Leipzig stehen 2083 Sortimentsbuchhandlungen in Verbindung. Dieselben vertheilen sich auf 39 verschiedene Länder und auf 795 Städte; hiervon kommen auf Preußen 826 Firmen, auf Oestreich 285, auf Sachsen 207, auf Bayern 152 ec. -- Berlin hat 99 Sortiments - buchhandlungen, Leipzig 88, Hamburg 36, Wien 35, Breslau 26, Dresden 24, Prag 24. -- Seit Einführung der Gewerbefreiheit ist eine außerordentliche Vermehrung der Firmen eingetreten.

-- Leipzigs Buchhandel. Die Bedeutung des Leipziger Buchhandels läßt sich aus nachstehenden Zahlen ersehen. Es wurden von Leipzig an Büchern versendet

im Jahr 1865124,900 Ctr.1867129,300 Ctr.
1866116,900 1868138,200

Die versendeten Neuigkeiten betrugen

186511,719 Nummern186712,064 Nummern.
186610,756 186812,936

Die Summen für den Baarbezug betrugen

18651,876,000 Thlr.18672,182,000 Thlr.
18661,767,000 18682,297,000

die für den Bezug in Rechnung

18653,510,000 Thlr.18673,546,000 Thlr.
18663,150,000 18683,607,000

Die Vergleichung der beiden letzten Zahlenreihen zeigt die bemerkens - werthe Erscheinung, daß der Baarbezug in rascherem Wachsthum be - griffen ist als der Bezug in Rechnung. Der letztere verhält sich zu dem ersteren

im Jahr 1865= =1: 0,53im Jahr 1867= =1: 0,61
1866= =1: 0,67 1868= =1: 0,64

Es ist zu hoffen, daß diese erfreulichen Wahrnehmungen, welche den, in unseren gesammten Handelsverhältnissen anzustrebenden Fortschritt von der Kreditwirthschaft zur Baarwirthschaft bezeichnen, immer um - fassender hervortreten werden.

* Mortalitätsstatistik. Nach dem Wochenblatte für medici - nische Statistik sind in der Woche vom 11. bis 17. Febr. in den 17 deutschen Städten, welche regelmäßig ihre Mortalitätsstatistik ein - senden, 1351 Personen gestorben oder 65 auf 100,000 Einwohner. Dagegen in London 50, Paris 68, Wien 53, Florenz 117. Von den Sterbefällen unter 5 Jahren erreichte den höchsten Satz (auf je 10,000) Mainz mit 41, den niedrigsten hatte Frankfurt a. M. mit 10. Von 10,000 Einwohnern über 5 Jahren starben am meisten in Köln (9,3), am wenigsten in Kiel (1,6). Frankfurt nimmt die fünfte Stelle ein mit 3,7, in Berlin starben 4,0, in Darmstadt 3,6, in Mainz 5,1, in Hanau 4,1. Die wiederum gesteigerte Sterblich - keit ist vorzugsweise den Entzündungen der Athmungsorgane zuzu - schreiben, welche 201 Todesfälle (39 mehr als in der Vorwoche) veranlaßten. An phtysischen Krankheiten starben 305 Personen (12 mehr als in der Vorwoche). Von den epidemischen ist die Erysipelas in Frankfurt a. M. und in Hanau je 5mal, in Elberfeld und Darm - stadt je 1mal beobachtet. Ferner sind Erkrankungen an Blattern im Allerheiligen = Hospital zu Berlin 5mal, im Pocken = Lazareth zu Berlin 10mal, im Rochus = Hospital zu Mainz 1mal (aus Frankfurt einge - schleppt) und 1mal in Darmstadt notirt. Die Masern veranlaßten 9 (7 in Berlin), das Scharlachfieber 10 Todesfälle (davon 6 in Hamburg). Jn London starben 103 Personen am Scharlachfieber und in Paris 83 an Blattern.

* Konsumvereine. Der Konsumverein in Ulm hat 308 Mit - glieder. Der Umsatz im Ladengeschäfte betrug 23,028 fl. 46 kr., in Wein 4177 fl. 49 kr., in Brennmaterial 266 fl. 59 kr. Bei 62 Kaufleuten kamen für 35,163 fl. 7 kr. Marken zur Umwechs -lung. Es wurde eine Dividende von 5 pCt. vertheilt. Reserve - fonds 1537 fl.

-- Der große Konsum = Verein in Zürich. Welche glän - zende Resultate das Genossenschaftswesen herbeizuführen vermag, wenn zur Begründung genügende Mittel vorhanden sind, beweist dieser Verein. Derselbe hat seinen Hauptsitz in einem großen und beque - men Gebäude, das geschmackvoll in verschiedene Abtheilungen für die verschiedenen Vorräthe eingetheilt ist. Dies ist die Niederlage engros der Gesellschaft; von ihr ausstrahlend gehen die zwölf Geschäfte für Detailverkauf aus. Diese Association unterscheidet sich in verschie - denen Dingen von jedem anderen Konsumverein in Europa. Sie hat keine Schulden und ihr Besitzthum beläuft sich auf 567,000 Francs; sie zählt 2300 Mitglieder, besitzt ein Jnventar im Werthe von 77,574 Frcs., und für 7000 Frcs. Pferde, Wagen, Geräthschaften. Jhre monatlichen Baareinnahmen betragen durchschnittlich 117,204 Frcs. und sie setzt einen besonderen Stolz darein, ihren Mitgliedern nur zwei Prozent Dividende zu zahlen. Die zwölf Detailgeschäfte oder Zweigverkaufsläden sind in passenden Lokalitäten über die ganze Stadt verbreitet und haben unter den Krämern und Kleinhändlern dieselbe Opposition zu bekämpfen, wie sie ähnlichen Unternehmungen in Eng - land und anderwärts entgegentritt. Der Züricher Verein repräsentirt und versorgt 9200 Personen oder fast ein Fünftel sämmtlicher Ein - wohner der Stadt; der Verein ist im starken Wachsthum begriffen und verspricht binnen Kurzem sämmtliche Einwohner Zürichs mit billigen Eßwaaren zu versehen. Er besitzt eine große Bäckerei; hat ausgedehnte Kellereien, aus denen ein guter Wein sehr billig verkauft wird, und so durchweg. -- Der Richtung folgend, die solche Ge - nossenschaften stets in England einschlagen, besitzt der Verein, obgleich erst einige Jahre alt, ein Lesezimmer und eine Bibliothek, und hofft bald eine genossenschaftliche Schule zu gründen. Außer dem außer - ordentlichen großen Vortheil, den dieser Verein in jeder praktischen Hinsicht gewährt, rühmt er sich noch eines andern, nicht minder großen: der volkswirthschaftlich = politischen Bewegung, die er bei seinen Mit - gliedern befördert. Es ist nämlich gegen die Grundsätze des Züricher Konsumvereins, große Dividenden zu vertheilen. Auf der andern Seite ist er nicht exclusiv, sondern verkauft der ganzen Welt zu denselben Preisen, wie seinen Mitgliedern. Er kauft enorme Mengen von Lebens - mitteln zu Engros = Preisen auf, und verkauft sie im Kleingeschäft zu denselben Preisen, indem er nur die laufenden Verkehrskosten dazu schlägt; er ist deshalb ein gefährlicher Feind für alle Kleinkrämer und Höker jeder Art. Dies Alles thut er aus Grundsatz. Der Kon - sumverein ist für direkten Verkehr zwischen dem Produzenten und dem Konsumenten. So auch für direkten Unterricht des Kindes durch die Eltern und ebenso für direkte Mitwirkung des Volkes bei der Gesetz - gebung. Mit großer Konsequenz und Beharrlichkeit besteht die Ge - sellschaft nur auf diesen Grundsätzen und steht in dieser Hinsicht ganz einzig da.

* Schulwesen. Die landwirthschaftlichen Schulen in Bayern wurden im Jahre 1868 / 69 von 5940 Schülern besucht. Hiervon treffen auf die Centralschule Weihenstephan 100, auf die landwirth - schaftliche Schule Lichtenhof und die landwirthschaftlichen Abtheilungen der Gewerbschulen 135, auf die Ackerbauschulen 127, auf die Spezial - schulen 84 und auf die Fortbildungsschulen 5044.

* Die Frauen als Lehrerinnen. Die Neuen Bahnen , das Organ des allgemeinen deutschen Frauen = Vereins schreiben: Wo es sich um die Einführung von Lehrerinnen handelt, heißt es gewöhnlich: sie paßten nur für die kleinsten Klassen. Ein Gutachten der Schul - Deputation Jauer (Preußen) spricht sich jetzt umgekehrt aus wie folgt: Zur Erziehung in den ersten Jahren des Schulbesuches sind männliche Lehrer besser als weibliche. Erst wenn die Erziehung einige Grund - lagen gewonnen, seien Lehrerinnen zu verwenden. Uns scheint, man gibt auch in dieser Frage die Gutachten immer so ab, wie sie passen (im vorliegenden Falle handelt es sich auch darum, Schulschwestern, d. h. Nonnen zu entfernen); man sagt in der Regel, wo Frauen den Ele - mentarunterricht vielleicht erhalten könnten: dazu passen sie nicht, sondern nur für ältere Mädchen, und wo sie diese unterrichten könnten, heißt es: sie passen nur für den Elementarunterricht. Wir ziehen unsererseits aus solchen Gutachten den Schluß: die weiblichen Lehrer passen eben für alle Klassen.

* Lebensversicherung. Die preußischen Land = und Marine - offiziere beabsichtigen eine Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit zu gründen. Der König hat 300,000 Thaler zur Gesellschaftskasse gezeichnet.

* Nachdruckgesetz. Der volkswirthschaftliche Verein in Berlin (Prince = Smith, Faucher, Born ec. ) hat sich für Aufhebung der Nach - druckgesetze im Prinzip ausgesprochen; er empfiehlt indeß nicht damit sofort vorzugehen, sondern erst nach Ablauf von 3 -- 5 Jahren, bis der Geschäftsgang der Buchhändler reformirt sei; ferner meint er eine Schutzfrist von drei Jahren genüge, alsdann könne der Nachdruck erlaubt werden gegen ein Honorar von 1 Pfennig per abgesetzten Bogen -- allein aus dem Grund, weil es einen literarischen Dieb - stahl prinzipiell nicht gibt.

* Auswanderung. Jm englischen Parlament war ein An - trag gestellt worden auf Unterstützung der Auswanderung durch den Staat. Derselbe wurde verworfen.

* Todesstrafe. Der norddeutsche Reichstag hat sich mit bedeu - tender Majorität gegen die Todesstrafe ausgesprochen.

* Arbeiter = Angelegenheiten. Die neue Fabrikordnung in Pforz - heim kann als angenommen betrachtet werden, da die Arbeiter auf die Vorschläge der Fabrikanten eingegangen sind. Darnach soll die tägliche Arbeitszeit 10 Stunden betragen, Samstags eine halbe Stunde weniger. Jm Allgemeinen ist die Lage der Pforzheimer Goldarbeiter gegen manche andere industrielle Orte als eine sehr befriedigende zu betrachten. Jhr Unterstützungsverein, der sich unter gemeinsamer Ver - waltung in einen Verein für Unterstützung der Kranken und in einen für Unterstützung arbeitsunfähiger Arbeiter theilt, besitzt ein Vermögen von 31,000 Gulden.

-- Zur Förderung der Fortbildung unter den Arbeitern hat die Firma Cornelius Heyl in Worms a. Rh. die gewiß nach - ahmungswerthe Einrichtung getroffen, daß sie in einem ihrer Fabrik - räume ein Lesezimmer eingerichtet hat, worin mehrere größere und kleinere politische Zeitungen, belletristische und illustrirte Zeitschriften aufliegen. Den Aufsehern und Arbeitern der genannten Firma steht das Lesezimmer zur Benützung offen und zwar täglich Mittags von 12 bis 1 Uhr und Abends von Schluß der Arbeit bis 8 Uhr, fer - ner jeden Sonntag.

-- Die Berliner Schneider verlangen eine Lohnerhöhung von 25 pCt. und wollen die Arbeit einstellen, wenn dieselbe nicht bis zum 15. d. M. bewilligt ist.

-- Die Grubenarbeiter der Gruben bei la Mure (Frankreich) haben die Arbeit eingestellt.

-- Jn Glasgow haben 1400 Tischler die Arbeit eingestellt.

-- Eine Wiener Schriftgießerei, die durch den Ausstand ihre Arbeitskräfte verloren hat, beschäftigt jetzt Frauen. Die vereinigten Buchdruckereibesitzer errichten eine Schule für Setzerinnen.

Handel und Verkehr.

* Hypothekenwesen. Jn einer im Justizministerialblatte enthaltenen Uebersicht des Hypotheken = Verkehrs der Stadt Berlin während der Jahre 1867 bis 1869 wird berichtet, daß nicht nur bei fast allen Hypotheken der noch weniger als 5 pCt. betragende Zinsfuß auf diese Höhe gebracht worden, sondern auch Privatleute die durch das Gesetz vom 14. November 1867 gegebene Möglichkeit eines höheren Zinsgenusses reichlich benutzt haben, indem der Zins - fuß auch von ihnen nicht nur auf 5 pCt. erhöht ist, sondern auch 6 pCt. ziemlich regelmäßig für zweite, ja mitunter schon für erste Hypotheken gefordert und erlangt worden sind. Ja es sind bei einigen Hypotheken = Forderungen 8, 10, 12, 16, 17 ja 20 pCt. Zinsen zur Eintragung gekommen.

* Kunstprodukten = Handel. Daß die Kunst nicht bloß nach Brod geht , sondern auch durch einen recht umfangreichen Handel theilweise zu solchem gelangt, beweist allein der Handelsverkehr von Düsseldorf. Dasselbe zählt nach den Angaben der Elberfeld. Ztg. gegenwärtig 200 Maler, die Professoren und Schüler der Akademie einbegriffen, welche zusammen in vorigem Jahre gegen 360,000 Thlr. Geldwerth in Bildern producirt haben. Der Kunsthandel, der direkte, wie der indirekte, nach dem Auslande, besonders nach Amerika, ist bedeutend. Dieser Exporthandel, für welchen einige tüchtige Maler fast ausschließlich beschäftigt sind, umfaßt nahezu die Hälfte des Werthes aller gemalten Bilder, und Amerika allein bezog im vorigen Jahre Bilder von dort im Werthe von ungefähr 50,000 Thlr. Der Handel mit Bildern der gewöhnlichen Sorten ist auch im Steigen begriffen, wie die vermehrte Anzahl der Kunsthändler be -weist. Dieser Handel mit den sogenannten Eintagsfliegen und den falschen Copien beziffert ebenfalls jährlich die Summe von ungefähr 50,000 Thaler. Die Masse von Kisten, welche fast täglich mit den Erzeugnissen der für's tägliche liebe Brod malenden Kunstjünger in die größeren und kleineren Städte Deutschlands wandern, sind enorm, und der Profit der Händler, trotz des geringen Erzeugungs - werthes und der meistens noch dürftiger gezahlten Preise, bedeutend. Der Handel mit den falschen Copien geht ebenfalls, trotz verschiedener, von den betreffenden Künstlervereinen dagegen ergriffenen Remedien, seinen blühenden Fortgang.

Gewerbe.

* Die Licht = und Schattenseiten der Jndustrie von J. C. Brunner, Fabrikant in Niederlenz (Verlag von Sauerländer in Aarau) II. Auflage. Brunner, der wie es scheint, vom Arbeiter sich bis zum Fabrikherrn emporgeschwungen hat, schildert in diesem Schriftchen sehr unpartheiisch die Vortheile der Jndustrie für ein Volk, namentlich die unbemittelten Volksklassen und deren Nachtheile. Mit dem praktischen Sinne, der alle schweizer Arbeiter in dieser Richtung auszeichnet, zergliedert er den durch die große Jndustrie erzielten Fortschritt. Jn seiner eigenen Fabrik wird z. B. ein Kleiderstoff gefertigt, der zu 50 Rappen die Elle (14 Kr.) verkauft wird. Der Rohstoff dazu kostet allein 35 R., in die übrigbleibenden 15 müssen sich Spinner, Färber, Zwirner und Weber theilen, während der Handweber allein 15 -- 20 R. per Elle Lohn fordert. Aus diesem Zeug kann sich ein Arbeiter für 7 Franken einen ganzen Anzug machen lassen. Welcher Fortschritt liegt in diesen Zahlen! ein Fortschritt, der Jedem auf - fallen muß, der gesehen hat, wie vor 40 Jahren die untersten Schichten gekleidet waren. Der Beschreibung Brunner's zufolge ent - steht in der Schweiz in den Jndustrie = Bezirken eine besondere Fabrik - bevölkerung, die sich aus sich selbst rekrutirt und Gefahr läuft zu verkommen. Als Mittel dagegen empfiehlt er Enthaltung von der Ehe, Auswanderung und Vermehrung der Jndustrie; er geht also von der Ansicht aus, daß Uebervölkerung die Ursache des Elendes sei. Ein näherer Blick auf die Jndustriegegenden würde ihm sofort das Gegentheil gelehrt haben, denn die bevölkertsten Kantone sind zugleich die wohlhabendsten. Rußland ist nicht reich, sondern Eng - land. Es kommt also nicht auf die Menge der Bevölkerung, sondern auf die Menge der Produktion im Verhältniß zur Volkszahl an. Die Lage der Schweizer Jndustrie ist nach Brunner eine günstige, und die Arbeiter haben nicht Ursache, sich zu beschweren. Die Fabriken arbeiten regelmäßig fort, auch in schlechten Zeiten. Brunner bestätigt, daß viel Elend in den Fabrik = Distrikten deshalb angetroffen werde, weil alle Diejenigen, welche aus körperlichen oder materiellen Grün - den beim Ackerbau nicht mehr zu brauchen sind, sich der Jndustrie zuwenden, die auch schwache Kräfte verwenden kann. -- Daß die Bestimmung des Arbeitlohnes vom Arbeitgeber abhänge, bezeichnet Brunner als einen Jrrthum: in der Schweiz seien die Löhne seit 40 Jahren um 30 -- 50 pCt. gestiegen, daran seien aber weder die Arbeitgeber noch die Arbeiter Schuld. Jn den Kantonen Zürich und Aargau z. B. sei 10,000 Fr. das durchschnittliche Vermögen auf die Haushaltung, ein ziemlicher Wohlstand, da die Vermögens = Unterschiede in der Schweiz nicht so groß sind, wie in andern Ländern. Am Schluß sind die Mittel angegeben, die Fabrikarbeiter auf besseren Weg zu bringen, Mittel, die namentlich Fabrikanten sehr zur Beach - tung zu empfehlen sind.

* Baumwollverbrauch seit 1860. Das Jahr 1860 wird be - kanntlich von den englischen Spinnern als das Normaljahr für den Baumwollverbrauch hingestellt. Jn demselben wurden konsumirt: in England 2,633,000 Ballen, Frankreich 621,000 Ballen, Holland 117,000 B., Belgien 64,000 B., Deutschland 307,000 B., Triest 77,000 B., Genua 72,000 B., Spanien 106,000 B., Rußland 324,000 B., die Vereinigten Staaten 860,000 B., zus. 5,181,000 B. Während der Kriegsjahre hatte sich die Produktion und entsprechend der Konsum bedeutend vermindert. Jm Jahre 1868 war der Ver - brauch wieder auf 5,674,000 B. gestiegen, 1869 ging er wieder auf 5,433,000 B. zurück. Die düsteren Prophezeihungen der Schutz - zöllner beim Abschluß der letzten Zollverträge sind also nicht nur nicht in Erfüllung gegangen, sondern es hat die deutsche Spinnerei im Ganzen und Großen einen erfreulichen Aufschwung genommen.

* Ueber die Korsettweberei in Würtemberg bemerkt der Jahresbericht der Würtemberger Handelskammern: Die Korsettweberei fuhr fort, zahlreiche Hände zu beschäftigen, und man darf annehmen, daß gegen 1000 Stühle mehr in Gang gesetzt wurden, in Ebingen und Umgegend allein nahezu 500 mehr. Die Löhne sind der ge - stiegen. Der Absatz war stärker als im Vorjahr, aber für die Unter - nehmer nicht so zufriedenstellend. Sie klagen mehr über die einhei - mische als ausländische Konkurrenz. Die Korsettweber = Association in Göppingen klagt über die gedrückten Preise auf dem amerikanischen Markte, erklärt sich aber mit den anderwärts erzielten Preisen zu - frieden. Auch sie konstatirt, daß sie unter dem Einfluß der auslän - dischen Konkurrenz nicht zu leiden gehabt habe und schreibt die gedrückten Preise auf dem amerikanischen Markte gleichfalls der ver - mehrten inländischen Konkurrenz zu.

* Kleiderfabrikation. Die Fabrikation fertiger Kleider hat bedeutende Fortschritte gemacht, theils auf dem Wege der Asso - ciation, indem eine Anzahl Schneider zusammenstehen, theils durch große Etablissements von Einzelnunternehmern. So hat sich in Stuttgart ein Unternehmen unter der Firma Kleiner Bazar aufge - than, welches eine große Anzahl von Schneidern beschäftigt und große Ladeneinrichtungen hat, in welchen mit Ausschluß der Lederwaaren alle zur Bekleidnng nöthigen Artikel aus Textilstoffen inclusive Kopf - bedeckung, theils vorräthig gehalten, theils auf Bestellung aus eben - falls in Vorrath gehaltenen Stoffen in kürzester Zeit gefertigt werden. Ein ähnliches ausgedehntes Geschäft befindet sich in Rottweil, welches seinen Artikeln auch als Konsumwaare Bahn bricht und Detailisten damit versieht. Die Arbeitslöhne für bessere Kleidungsstücke sind um 10 -- 20 pCt. erhöht worden, was eine Folge des Mangels an Gesellen und deren besseren Bezahlung von Seiten der Meister gegen frühere Jahre ist. Am gesuchtesten sind Zuschneider, an wel - chen geradezu Mangel ist. Jn Frankfurt z. B. werden solche bis zu 2000 fl. per Jahr bezahlt.

* Waffenfabrikation. Die kön. Gewehrfabrik in Oberndorf (Würtemberg) verfertigt vorzugsweise Hinterlader nach dem Muster der preußischen Ordonnanzzündnadelgewehre und wird mit Hilfsma - schinen betrieben, die theils aus Chemnitz, theils aus Berlin bezogen sind. 6 Wasserräder, 2 Turbinen und 2 Dampfmaschinen setzen die verschiedenen Werke in Gang und sind dabei durchschnittlich 200 Ar - beiter beschäftigt, welche etwa 50 Gewehre täglich -- 15,000 im Jahr -- fertig bringen. Das mit der Fabrik verbundene Hammer - werk producirte außer dem für die Waffen verwendeten Eisen noch 748 Ctr. verkäufliches Grob = und Kleineisen, welches in die nächste Umgegend abgesetzt wurde.

* Krupp's Etablissement. Das Etablissement von Krupp in Essen hat, während es zu Kanonenlieferungen schon auf Jahre hinaus kaum zu bewältigende Aufträge hat, in der letzten Zeit die Lieferung von nicht weniger als 300,000 Centner Eisenbahnschienen über - nommen. Davon sind 150,000 Centner allein für die im Bau be - griffene Bahn Posen = Thorn bestellt. Die Einrichtungen der Krupp'schen Fabrik ermöglichen die jährliche Produktion von 800,000 Centnern Eisenbahnschienen, ohne andere Fabrikationszweige dadurch zu beein - trächtigen.

* Ausstellungen. Für die schwäbische Ausstellung in Ulm laufen so zahlreiche Anmeldungen ein, daß der ursprünglich vorge - sehene Raum nicht reicht, und deßhalb vergrößert werden muß. Bis jetzt haben sich 1250 Aussteller angemeldet.

Technik.

* Zukunftsmaschinen. So äußerst erfolgreich eifriges Streben und bewunderungswürdige Ausdauer genialer Männer in der Erfin - dung sinnreicher, nützlicher Maschinen auch bereits gewesen ist -- sagt Prof. Rühlmann in seinem Bericht über die Zustände und Fortschritte des Maschinenwesens in Wirth's Gewerbskalender für 1870 -- so gibt es doch immer noch eine Anzahl derselben, welche sich den allgemeinen Fortschritten entziehen, deren Verwirklichung der Zukunft überlassen bleiben muß, oder wobei die entsprechenden Be - mühungen und vergeblichen Anstrengungen bereits zu dem Urtheile geführt haben, daß ihre Verwirklichung in völlig brauchbarer Weise zu den Unmöglichkeiten gehört. Als ganz besonders hierher gehörig sind in dieser Beziehung zu bezeichnen: die Maschinen zum Setzenund Ablegen der Buchdrucktypen, die Buchbinder = Falz = und Heftma - schinen, die Maschinen zum Cigarrenwickeln =, die Korkschneide = und Feilenhaumaschinen. Maschinen zum Setzen und Ablegen haben seit 1851 wieder Störensen in Kopenhagen, Delcambre in Frankreich, Young in England und Mitchel in Amerika zu realisiren sich be - müht, allein trotz der raffinirtesten Kombination und bewunderungs - würdigsten Konstruktionen ist es dennoch bis heute Keinem gelungen, eine Maschine auszuführen, welche die Handarbeit beim Setzen und Ablegen auf ein Minimum beschränkte und zugleich im Stand wäre, die mechanische und intellektuelle Behandlung des Satzes in der er - forderlichen Vollkommenheit und Wohlfeilheit auf die Dauer mit einander zu vereinigen (das Umbrechen, Ausschließen des Satzes ec. unnöthig zu machen). Wahrscheinlich dürfte bei einem Geschäft, welches von Seiten der Arbeiter einen so großen Aufwand geistiger Fähigkeit verlangt, die Hand des Setzers ohne Nachtheil auch in der Zukunft mit der Satzweise der Maschine zu kämpfen vermögen! -- Nicht viel besser fällt das Urtheil über den Erfolg der bis jetzt ver - suchten Maschinen zum Heften und Falzen der Bücher aus. Am meisten gelungen sind noch die eines Schweizer Buchbinders Sulzberger. -- Von Cigarrenwickelmaschinen machten noch vor Kurzem die von Julius de Bary in Offenbach wegen ihrer äußerst sinnreichen Kon - struktion viel von sich reden. Jndeß stellten sich auch diese bald zu komplizirt heraus, demgemäß ihre Bewegungen leicht Störungen und Stockungen ausgesetzt waren, und ein gehöriges Jneinandergreifen der Arbeiten, namentlich ein hinreichendes Liefern von Wickeln für das Aufbringen der Deckblätter ec. nicht derartig zu erreichen war, um in gehöriger Weise ein überhaupt erforderliches Fabrikpersonal ange - messen zu beschäftigen. -- Korkpropfenschneidemaschinen sind bereits seit dem Jahre 1817 fortwährend versucht, immer aber wieder ver - worfen worden. Der Grund dieser Thatsache liegt wohl einerseits darin, daß ihre Verwendung selten ökonomische Vortheile gewährt, anderseits aber gewiß auch in dem Umstande, daß die Maschine nicht die mancherlei Fehlstellen, als Löcher, Knollen ec. gehörig berücksich - tigen kann, welche ein aus der Hand schneidender Arbeiter leicht be - merkt und vermeidet. -- Feilenhaumaschinen haben zeither ein gleiches Schicksal gehabt. Von den englischen Feilenhaumaschinen, die zur Zeit der 1862er Londoner internationalen Ausstellung als solche be - zeichnet wurden, wodurch die schwierige Aufgabe gelöst sein sollte, sind weitere Erfolge nicht bekannt worden. Die hauptsächliche Ur - sache hiervon soll in dem Umstande liegen, daß die Maschinen nicht im Stand sind, beim Schlagen eine Art kippende, dem Arbeiter zu - gekehrte Bewegung des Handmeißels nachzuahmen, wodurch der ent - stehende sogen. Grat mehr in die Höhe geworfen wird. Höchst wahr - scheinlich spielt aber auch das mangelnde Gefühl der Maschine eine Rolle, wodurch es dem Menschen, welcher den betr. Meißel mit der Hand führt, allein möglich ist, harte und weiche Stellen im Stahle zu unterscheiden, ferner den Meißel nach der Form der zu behauenden Fläche mehr oder weniger tief einzutreiben ec.

* Bau landwirthschaftlicher Maschinen. Darüber sagt der Jahresbericht der Würtemberger Handelskammern: Während sonst die Zeit der Aufträge für landwirthschaftliche Werkzeuge und Ma - schinen das Frühjahr ist, blieben diese in der ersten Hälfte des Jahres so gut wie aus, und erst im Sommer und Spätherbst stellte sich darin eine größere Nachfrage ein. Jm Allgemeinen leidet dieser Fabrikationszweig unter einer ebenso großen inländischen als aus - ländischen Konkurrenz. Einerseits hat sich eine Menge von Eisen - arbeitern und gelernten Mechanikern auf die Herstellung von land - wirthschaftlichen Werkzeugen, Apparaten und Maschinen geworfen, die theils weniger technische Kenntnisse, theils weniger kostspielige Ein - richtungen erfordern, während zu gleicher Zeit die ökonomische Lage der Landwirthe eher zurück = als vorwärts ging; anderntheils haben seit einer Reihe von Jahren die großen und einzig für das fragliche Fach eingerichteten englischen Fabriken überall Lager ihrer Fabrikate errichtet, welche mit größerer Billigkeit die Vorzüge zweckmäßiger Konstruktion und solider Ausführung vereinigen, während unsere Fabrikanten, wenn sie die englischen Erzeugnisse nachahmen, nur zu häufig Verbesserungen durch eigene Gedanken dabei anbringen zu müssen glauben, die alles eher als Verbesserungen sind, und dadurch der fremden Konkurrenz in die Hände arbeiten. Namentlich in den - jenigen Maschinen, wo die Gießerei die Hauptsache bildet, ist nach dem eigenen Geständniß der Fabrikanten der schöne und billige Guß der Maschinentheile bei uns noch nicht zu haben, daher noch immer eine große Zahl solcher Maschinen eingeführt wird. Mit Rücksichtauf die große Zahl von Unternehmern, welche sich mit landwirth - schaftlichen Werkzeugen und Maschinen angefangen haben zu befassen, mit Rücksicht auf die geschwächte Kaufkraft der Landwirthe und end - lich die gesteigerte Konkurrenz von Außen läßt sich sagen, daß die Fabrikation von landwirthschaftlichen Maschinen und〈…〉〈…〉 Apparaten zur Zeit übersetzt ist.

* Sind Patente der schnellen Verbreitung neuer Erfindungen hinderlich? Von Hoffmann 'schen Ringöfen zum Kalk = und Ziegel - brennen sind zur Zeit im Betrieb oder im Bau begriffen:

in Norddeutschland363 (Vaterland des Erfinders)
Süddeutschland6
Oestreich59
Scandinavien9
Rußland7
Schweiz2
Jtalien30
Frankreich22
Belgien und Niederlande4
England75
Amerika10
Ostindien8
Australien2
----------
Summa597.

Nach diesen Zahlen scheint es nicht, als ob die preußischen Patente der Ausbreitung der Oefen in Preußen, dem Haupttheile von Nord - deutschland, irgend hinderlich gewesen sind. Da ein Einwand der Gegner guter Patente darauf beruht, daß angeblich die Patente der schnellen Einführung wirklich guter Neuerungen hinderlich sind, so fühlt sich durch vorstehendes Beispiel vielleicht mancher andere Ver - fechter des Rechtes auf Patentschutz veranlaßt, ähnliche Zusammen - stellungen zu veröffentlichen, um durch Thatsachen obige Frage beant - worten zu können.

* Maschine zur Cigarrenfabrikation. Die wesentlichsten Theile der Maschine sind ein System von Walzen, die in der Mitte dünner werden und überdies derartig nach krummen Linien profilirt sind, daß zwischen je zwei Walzen Höhlungen von der Gestalt einer Cigarre entstehen. Sobald zwischen solchen Walzen die Einlage gebildet ist, wird das innere und äußere Deckblatt zwischen die Walzen eingeführt und um die Cigarre gewunden, worauf ein sogenannter Zuspitzer die Cigarre zur richtigen Form bringt. Auf die nun völlig gewickelte Cigarre wird ein geeignetes Messer herabgedrückt, das stumpfe Ende abgeschnitten und hierdurch die verlangte Länge erzeugt.

* Künstliches Licht. Ein sehr billiges und intensives künst - liches Licht, welches zugleich eine starke chemische Wirkung besitzen dürfte, erhält man, wenn man das gewöhnliche Leuchtgas über er - wärmten Phosphor streichen und dann an einem der gewöhnlichen Brenner verbrennen läßt. Um dies zu bewerkstelligen, gibt man der Leitungsröhre kurz vor ihrem Ende ein Knie mit einer birnförmigen (zum Abschrauben eingerichteten) Erweiterung, in welche man ein Stückchen Phosphor thut, worauf man sie, nachdem sie wieder be - festigt ist, in ein Gefäß mit heißem Wasser taucht. Man kann auch eine kleine tubulirte Glasretorte mittels Kautschukröhren einschalten, welche den Phosphor enthält und erwärmt wird. Natürlich muß man die Verbrennungsprodukte sorgfältig auffangen und in's Freie leiten. Für die Damen hat das Magnesiumlicht Bedeutung gewonnen, und bald wird jedes gut ausgestattete Nähtischchen eine Rolle Magnesiumdraht enthalten müssen. Das Magnesiumlicht ist nämlich rein weiß und ermöglicht daher das Sortiren von gefärbter Wolle, Seide, ec. des Abends, was bei Lampenlicht, durch welches bekanntlich gewisse Farben sehr verändert werden, nicht möglich ist.

* Eigenthümliches Warnungssignal. Die New = Jersey = Eisen - bahngesellschaft hat kürzlich, eine kleine Strecke von jedem Ende ihrer Zugbrücken entfernt, ein Alarmsignal angebracht, welches dazu dient, die sich nähernden Züge zum Halten zu bringen, wenn die gewöhn - lichen Signale versagen sollten, aber auf Kosten einer Beschädigung der Lokomotive. Durch das Oeffnen einer Drehbrücke wird eine schwere Eisenplatte in passende Höhe über die Schienen herab ge - lassen, und wenn bei starkem Nebel andere Signale den Maschinisten nicht von der Gefahr benachrichtigen, so geschieht dies sicher durch die angegebene Vorrichtung, indem dieselbe die Esse und das Dach des Führerstandes herab schlägt.

* Wasserstoffsuperoxyd als Cosmeticum. Seit einiger Zeit trifft man bei mehreren Parfümeurs (in Paris? ) ein Präparat,welches dazu dienen soll, dunkeln Haaren eine gewisse blonde Nüance zu ertheilen. Es ist eine farblose, schwach aromatisirte Flüssigkeit, welche der damit angestellten Prüfung zufolge als wirksames Agens nichts weiter enthält, als Wasserstoffsuperoxyd, und außerdem noch freie Salzsäure, diese offenbar deshalb, um das Wasserstoffsuperoxyd vor schneller Selbstentmischung zu schützen. Das Entfärbungsver - mögen des Wasserstoffsuperoxydes erkannte schon vor 50 Jahren sein Entdecker Thenard; er empfahl es daher zur Vertreibung der Sommersprossen.

* Die Bronzirung von Guß = und Schmiedeeisen gelingt nach Zaliwski, wenn man die zu bronzirenden Stücke in geschmolzenen Schwefel, welcher mit Lampenschwarz gemengt ist, eintaucht. Die gereinigte Oberfläche widersteht der Einwirkung verdünnter Säuren, läßt sich gut poliren und besitzt das Ansehen der durch Oxydation erhaltenen Bronze.

* Lyalls Webstuhl, den wir in diesen Blättern schon erwähn - ten, hat von dem American Jnstitute in New = York die goldene Ehren - Medaille erhalten, eine Auszeichnung, welche nur auf neue und nützliche Erfindungen ertheilt wird. Dieselbe soll die höchste Aner - kennung bezeichnen, weßhalb sie nur für wirklich praktisch bewährte Dinge ertheilt wird.

* Nutzbarmachung des Jnhalts der Abzugskanäle in Städten in England. Die British Association hat einen Ausschuß ernannt, welcher sich mit der Nutzbarmachung des Jnhalts der Abzugskanäle befassen soll; bereits 75 Städte haben zu dem dazu nöthigen Fond Beiträge gezeichnet.

Vermischtes.

* Klöster. Die H. d. E. K. bringen ein Verzeichniß der Klöster und klösterlichen Genossenschaften nebst Filialen in der erz - bischöflichen Provinz Köln. Dasselbe weist die stattliche Zahl von 29 Mönchsklöstern mit 329 Jnsassen und nicht weniger als 151 weibliche Anstalten mit 1976 Mitgliedern nach. Davon kommen auf Aachen allein 9 Männerklöster mit 103 Mönchen und 12 Nonnen - klöster mit 401 Bewohnerinnen.

* Frauen = Arbeit. Das Haus berichtet, daß sich in Berlin eine Zahnärztin niedergelassen hat, eine Frau Henr. Hirschfeld, eine Holsteinerin, welche früh verwittwet ein lebhaftes Bedürfniß em - pfand, sich einen befriedigenden Wirkungskreis zu verschaffen und dazu die Zahnheilkunde wählte. Die energische Frau reiste eigens nach Amerika, um dort zu studiren, bestand dann in Deutschland die Prü - fung, und siedelte sich in Berlin an, wo sie bereits eine bedeutende Praxis haben soll.

-- Jn Jersey = Landing (Jllinois) ist Frau Amalie Hobbs kürzlich zum Friedensrichter ernannt worden, die erste Frau, welche in diesem Staate ein Amt erhielt.

* Schwindel. Jm Schw. Merkur wird gegen Einsendung von 7 Kr. Postmarken, denen aber größere Forderungen nachfolgen, eine unschätzbare Erfindung mitgetheilt, die mit einigen Gulden (! ) und ohne besondere Arbeit (! ) (Roulette? ) mehrere hundert Gulden und je nach Betrieb noch mehr erwerben kann. Wunderbar ist bei der ganzen Sache nur, daß der Mann die unschätzbare Erfindung für 7 Kr. hergeben will und nicht für sich behält, um damit ohne be - sondere Arbeit das Geld zu verdienen, was er sich jetzt mühsam 7 Kr. weis verschaffen muß.

* Neue Zeitung. J. v. Schweitzer gibt ein neues Blatt heraus, betitelt der Agitator , das per Quartal durch die Post be - zogen 2 Sgr. oder 7 Kr. kostet. Die Kreuzzeitungssozialisten scheints wieder in der Tasche zu jucken.

* Das Neue Blatt Nr. 12 enthält unter Anderem eine hübsche Zeichnung von C. F. Deiker Die Hirsche , ein Porträt und Auto - graf Bodenstedts .

Wir bitten unsere Leser uns Alles mitzutheilen,was von volkswirthschaftlicher Bedeutung für sieist und durch Zusendung von Jahresberichten,Zeitungsblättern und Flugschriften über wichtigeVorkommnisse uns im Laufenden zu erhalten.

Jnternationale Maschinen = Ausstellung und Markt von Maschinen, Geräthen ec. für Land =, Forst =, Garten = und Hauswirthschaft zu Frankfurt am Main am 19., 20., 21., 22. und 23. Mai 1870 in der neu erbauten Ausstellungs = Halle des Frankfurter land - wirthschaftlichen Vereins.

Programme mit allgemeinen Bestimmungen für die Ausstellung und Formulare zu Anmeldungen werden auf franco einlaufende Be - stellungen gratis verabfolgt auf dem Secretariat des landwirthschaft - lichen Vereins, kleine Hochstraße 10 in Frankfurt am Main.

Schluß der Anmeldungen den 31. März 1870.

Die Gewinne zu der gleichzeitig stattfindenden Verloosung werden nur auf der Ausstellung angekauft.

Note: 82

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Gute reelle und rentable Mahl = und Schneidemühlen, in vor - züglichem Stande, guter Geschäftslage und vollem Betriebe, geord - neten Hypotheken, solide Preise und geringer Anzahlung habe jederzeit zum Verkauf.

Sowie den An = und Verkauf jederzeit reell und pünktlich, unter strenger Diskretion, besorge als Mühlen, Fabriken und Landgüter.

Bitte dies zu beachten: Golzow im Oderbruch. Note: 56Otto Wirth, Mühlenmeister.

Offert.

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Färbermeister = Gesuch.

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Jngenieur = Gesuch.

Ein Maschinen = Jngenieur, welcher durch gute Zeugnisse den Besuch einer höheren technischen Lehranstalt und seine Befähigung zur selbstän - digen Führung von Lokomotiven nach - weisen kann, wird zu engagiren gesucht.

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Komptoirist = Gesuch.

Für ein bedeutendes süddeutsches Fabrikgeschäft wird ein Komptoirist gesucht, der in der Korrespon - denz und selbständigen Führung der Bücher bewan - dert sein muß. Kenntnisse der Tuchbranche sind nöthig und da fragl. Posten mit kürzeren Reisen verbunden, sollte der junge Mann schon einige Jahre gereist haben.

Franco = Offerten befördert die Expedition dieses Blattes unter Chiffre A. B. 2.

Note: 61

Kommis ges. : in ein Landesproduktengeschäft engros, Eisenwaarengesch. im Elsaß (Detailverkauf), Bankgesch. (2. Kassier), Manufaktur engros (Buch - halter), Sohlleder = Gerberei, Papierhandl., Weißwaa - ren engros, Fabrikgeschäft (Magazinier), Hand = und Maschinenpapierfabrik, Tuch = u. Manufakturwaaren, Weingesch., Material = u. Farbwaaren (Detailleur).

Küfer = Gesuch.

Ein solider tüchtiger Küfer, der selbständig zu arbeiten versteht, findet gegen hohen Lohn dauernde Beschäftigung in einer Tabakfabrik. Franco = Offerten unter Beischluß der Zeugnisse besorgt die Expedition dieses Blattes.

Note: 62

Ladnerin ges. : in ein Buntstickereigesch., Mode - u. Konfektionsgesch., Garn = u. Wollenwaarengesch.

Lehrer ges. : für Deutsch, Geschichte u. Geogra - phie, Elementarlehrer für größere Privatschule.

Lehrerin = Gesuch.

Eine Lehrerin, die Unterricht in den Elementar - fächern, in der englischen und französischen Sprache ertheilen kann, wird sogleich gesucht. Franko - Offerten S. W. poste-restante Schlitz.

Note: 83

Lehrerin ges. : für Elementarunterricht u. Englisch.

Lithographen ges. : mit den Entwürfen und Kompositionen von Werthpapieren vertraut, für Schrift und Zeichnung in Braunschweig.

Magazinier = Stelle = Gesuch.

Ein junger, militärfreier Mann, der seit ca. 4 Jahren als Magazinier im Eisenfache thätig war und dem gute Zeugnisse zur Seite stehen, sucht eine entsprechende Stelle in einem Eisenwaaren = oder Fabrik = Geschäfte. Der Eintritt könnte sogleich erfolgen.

Briefe unter der Chiffre C. B. No. 17 befördert die Expedition ds. Bl.

Note: 80

Maschinen = Zeichner

gesucht für eine größere Fabrik in der Nähe Frank - furts. Schriftliche Offerten werden unter der Chiffre H. W. No. 71 an die Expedition dieses Blattes erbeten.

Note: 71

Maschinenschlosser ges. : in Deutz, Frankfurt, Karlsruhe.

Ein Mineralwasserarbeiter,

der mit sämmtlichen Arbeiten, hauptsächlich dem Abfüllen vertraut ist, wird in eine Fabrik gegen hohen Lohn zu engagiren gesucht.

Der Eintritt kann sofort erfolgen, oder am 1. April. Näheres zu erfahren bei der Exped. d. Bl.

Note: 76

Monteure = Gesuch.

Mehrere tüchtige Monteure finden auf Akkord - Arbeiten in einer hiesigen Gas = und Wasserinstallation dauernde Beschäftigung.

Anträge besorgt die Stuttgarter Annoncen - Expedition von Sachse & Comp. sub Chiffre R. W. 302.

Note: 74

Posamentiere = Gesuch.

Posamentiere finden sogleich dauernde Arbeit bei R. Jaeger, F. 1. No. 4 in Mannheim

Note: 85

Putzarbeiterin. Eine tüchtige Putzarbeiterin sucht auf nächste Saison Stellung. Näheres bei der Expedition d. Bl.

Note: 73

Schmiede = Gesuch.

Tüchtige Feuerschmiede finden für schwere Loko - motivarbeit dauernde und lohnende Beschäftigung beiNote: 68Henschel & Sohn in Cassel.

Techniker. Ein Techniker sucht Stellung in einer Maschinenwerkstatt, Pfalz oder Umgebung vorgezogen, hauptsächlich auf Dampfmaschinen und Einrichtung von Brauereien geübt. Näheres durch die Exped. ds. Bl.

Note: 77

Wagenbau = Arbeiter.

Auf Wagen = Polsterung geübte Sattler, sowie tüchtige Schreiner für Wagenbau & Möbels und gute Lackirer finden dauernde und gut bezahlte Accord = Arbeit bei der

Schweizerischen Jndustrie-Gesellschaft in Neuhausen bei Schaffhausen

Note: 72(Schweiz).

Werkführer ges. : für eine bedeutende Maschinen - fabrik, in der Tolettseifenfabrikation erfahren, Auf - seher für eine Papierfabrik (mit den Vorarbeiten vertraut), größere Eisengießerei, nordd. Maschinen - fabrik, Eisenbahnwaggonfabrik.

Zuckerbäcker ges. : in Mergentheim, Hanau, Apolda, Basel, Freiburg, Heilbronn, Mainz.

Gold = und Silber = Cours, vom 9. März 1870.
Pr. Kassen = Scheine .....fl. 1.44 7 / 8 -- 45 1 / 8.
Preuß. Friedrichsd'or .... 9.57 1 / 2 -- 58 1 / 2.
Pistolen ......... 9. 47 -- 49.
Holl. fl. 10 Stücke ..... 9. 54 -- 56.
Rand = Ducaten ....... 5. 35 -- 37.
20 Franken = Stück ..... 9. 30 -- 31.
Engl. Sovereigns ..... 11. 55 -- 59.
Russ. Jmperiales ..... 9. 48 -- 50.
Gold pr. Pfd. fein ..... 816 -- 21.
Hochh. Silber pr. Pfd .... 52 1 / 2 -- 3 / 8.
Dollars in Gold ...... 2.27 1 / 2 -- 28 1 / 2.

Verantwortl. Redacteur: Franz Wirth in Frankfurt a. M. -- Verlag v. F. Emminghaus in Usingen. -- Druck v. Mahlau & Waldschmidt in Frankfurt a. M.

About this transcription

TextDer Arbeitgeber
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Extent8 images; 9017 tokens; 3597 types; 66701 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Institut für Deutsche Sprache, MannheimNote: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription Peter FankhauserNote: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format. CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationDer Arbeitgeber . Frankfurt (Hessen)1870.

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
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ImprintBerlin 2019-12-10T10:54:48Z
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