PRIMS Full-text transcription (HTML)
Augsburger Allgemeine Zeitung.
Mit allerhöchsten Privilegien.
Sonnabend
Nr. 32.
1 Februar 1840.
0249

Spanien.

Die Wahlen haben gestern begonnen, und sind hier in der Hauptstadt mit der größten Ordnung und Ruhe vor sich gegangen, obgleich Gerüchte von bevorstehenden Tumulten in Umlauf gesetzt waren. Die Regierung hielt einige Truppen in Bereitschaft, um bei etwaigen Versuchen, die Ruhe zu stören, einzuschreiten, allein die Exaltirten waren ihres Sieges zu gewiß, um offene Gewaltthätigkeiten zu Hülfe zu rufen. Alle gestern gewählten Präsidenten und Secretäre der zehn Wahlcollegien, in welche Madrid getheilt ist, gehören den Progressisten an, und die zu Deputirten bestimmten Candidaten der exaltirten Partei erhielten in sämmtlichen Wahlbezirken ein solches Uebergewicht über die Moderirten, daß sich das Verhältniß der ersteren zu den letzteren wie 180 zu 70 stellte. Demnach unterliegt es kaum einem Zweifel, daß die Hauptstadt und Provinz Madrid abermals die festesten Stützen des revolutionären Systems, die entschiedensten Feinde jeder geregelten monarchischen Regierung, nämlich die HH. Arguelles, Cantero, Lopez, Caballero, Calatrava, Olozaga, Mendizabal, Osca, Gomez Pardo und Miranda, als Vertreter der spanischen Nation auf den nächsten Congreß schicken werde. Der Jubel der Exaltirten über diesen höchst wichtigen Erfolg ist außerordentlich. Das Eco del Comercio sagt heute: Der gestrige Tag war ein Tag großer und gerechter Freude für alle wahren Constitutionellen. Die Sache der Freiheit hat den ausgezeichnetsten Triumph errungen, dessen die Jahrbücher der Wahlen erwähnen. Der Correo Nacional, das Organ der monarchisch gesinnten Partei, sagt dagegen: Gestern hat der Wahlkampf begonnen, von dessen Ausgang es abhängen wird, ob der gesetzmäßige Einfluß auf die Angelegenheiten des Landes denjenigen zustehen solle, welche die Freiheit unter einer mit unsern Sitten, und mit den angestammten Gefühlen und Ansichten des spanischen Volks vereinbaren monarchischen Form verstehen, oder denen, welche, um uns zu regeneriren, sich vorgenommen haben, jede historische Erinnerung zu zerstören, und das Werk der Revolution und der Zerstörung, welches die Civilisation in allen Theilen der Welt verwirft, und die Ueberzeugung des menschlichen Geschlechts zurückweist, aufs neue zu beginnen. Ich hatte so eben Gelegenheit, einen durchaus glaubwürdigen Bericht vom 16 aus Espartero's Hauptquartier zu lesen. Die dort eingegangenen Nachrichten stimmen darin überein, daß Cabrera sich von Herves, wo er erkrankt war, und sich nicht für sicher hielt, nach Morella bringen ließ. Man hatte zu diesem Behuf eine prachtvolle Tragbahre für ihn angefertigt, und die ganze Bevölkerung stritt sich um die Ehre, den gefürchteten Helden zu tragen. Ein Bruder des Carlistischen Parteigängers Bosque fiel neulich den Truppen der Königin in die Hände. Espartero versprach ihm die Freiheit, falls er ihm sichere Nachrichten über den Zustand Cabrera's verschaffen könnte, und der Gefangene ließ deshalb seine Frau zu sich kommen, die erst vor kurzem Morella verlassen hatte. Diese sagte aus, Cabrera werde dort für todt gehalten; sie erbot sich auch, aufs neue nach Morella zu gehen, um genauere Nachrichten einzuziehen. Diesen sieht man nun entgegen. Der General Don Diego Leon, Graf v. Belascoain, kam vorgestern aus Aragonien hier an. Er äußert laut seine Unzufriedenheit über die Intriguen des Brigadier Linage und die vollkommene Unthätigkeit, welcher sich der Herzog de la Victoria hingibt. Diese Unzufriedenheit soll von einem großen Theil der Armee getheilt werden, und findet hier einen ziemlich lauten Widerhall. Gestern Mittag hielten die Minister zu ungewöhnlicher Stunde eine Berathschlagung, nach deren Beendigung ein Courier an Espartero abgefertigt wurde. Der großbritannische Obrist For, so wie der Capitän Grey, werden morgen von hier nach Frankreich abreisen, und Hr. Southern wird uns den 24 verlassen, um sich über Cadiz nach Lissabon zu begeben. Der durch seine mannichfaltigen Schicksale bekannte Bankier Ouvrard befindet sich seit vorgestern unangefochten in Madrid gewiß ein Beweis, daß die politische Toleranz hier immer mehr zunimmt. Von den Planen, die ihn diesesmal nach Madrid geführt haben, will noch nichts verlauten.

Großbritannien.

Die Londoner Post vom 25 Jan. ist, durch stürmisches Wetter auf dem Canal verspätet, uns heute (31 Jan.) nicht zugekommen.

Der durch Hrn. D. W. Harvey's Anstellung bei der Citypolizei erledigte eine Parlamentssitz für den südlichen Londoner Stadttheil Southwark ist wieder einem Radicalen zugefallen. Nach der Erklärung des Poll am 24 durch den High-Sheriff erhielt Hr. Wood 2059, sein torystischer Gegner, Hr. Walter, nur 1535 Stimmen. Der Wahlkampf auf den Hustings war sehr hitzig. Die Times, die bei dieser Wahl besonders interessirt war, da Hr. Walter der Haupteigenthümer dieses Journals ist (es hatte ihn den Wählern von Southwark als einen von jeder Parteiverbindung unabhängigen Mann empfohlen,0250 und der Candidat suchte auf den Hustings besonders seine Abneigung gegen das neue Armengesetz geltend zu machen), speit über diesen Ausgang Feuer und Flammen, und behauptet, derselbe sey nur durch den Whigkniff möglich geworden, daß Hr. Curling, ein zweiter liberaler Bewerber, kurz vor der Stimmenzählung zurücktrat. Diese Niederlage der Tories in Southwark, sagt der Sun, ist ein Glücksherold für die übrigen Einzelwahlen. In Penryn ist der torystische Candidat zurückgetreten; Edinburg wagen sie nicht zu bestreiten; in Birmingham könnte nur Uneinigkeit unter den Dissentern ihnen eine Chance des Erfolgs geben; in Devonport ist Hr. Tuffnel seinem Gegner Dawson an Wahlstimmen voraus, und wenn die Tories in Newark siegen, so werden sie ihren Sieg nur Mitteln zu verdanken haben, deren ehrliche Leute sich schämen müssen.

Die städtischen Behörden der Londoner City sind entschlossen, sich ihrer beiden in durance vile befindlichen Sheriffs mit Ernst gegen das Haus der Gemeinen anzunehmen, indem sie sich und das Ansehen der City als durch die Procedur des Unterhauses mit beleidigt betrachten. Am 23 hielten das Rathsherren-Collegium (Court of Aldermen) und der Gemeinderath (Court of Common Council), ersteres unter dem Vorsitze des Lordmayor, zwei lange und leidenschaftlich erregte Versammlungen, in welchen den beiden Sheriffs eine warme Danksagung für ihr männliches und edles Benehmen votirt, die tiefste Sympathie mit ihrem Schicksal ausgesprochen, und zwei Ausschüsse ernannt wurden, welche für die Dauer ihrer Haft tägliche Sitzung halten sollen, um auf deren Befreiung hinzuwirken. Zugleich ward eine energische Petition zu Gunsten derselben an das Unterhaus beschlossen. Nur einige wenige Mitglieder wagten leise Einreden; so bemerkte Hr. Stevens: Ich fühle für die Sheriffs; doch werden sie für das Mißgeschick, das sie jetzt erleiden, durch die Gewißheit belohnt, daß ihre Namen ehrenvoll auf die Nachwelt übergehen werden. (Gelächter.) Ich sehe in dem Hause der Gemeinen nicht bloß eine Versammlung von Gentlemen, sondern die Repräsentanten des englischen Volks, woraus nothwendig folgt, daß sie Privilegien besitzen, und auf deren Wahrung auch sorgfältig bedacht seyn müssen. Solche Stimmen wurden aber übertäubt, und die gegentheiligen Beschlüsse mit Zuruf angenommen. Es ist bemerkenswerth, daß, mit Ausnahme der zum Ministerium gehörigen Gesetzesbeamten, wie der Attorney-General, dann O'Connells und einiger andern, fast sämmtliche im Unterhause sitzende Juristen, gleichviel ob Whigs oder Tories, ihr parlamentarisches Selbstgefühl von ihrem Facultätsbewußtseyn überwiegen lassen; so erklärte sich namentlich der nicht minder als Sachwalter, wie als belletristischer Schriftsteller berühmte Sergeant Talfourd in der Sitzung vom 22 entschieden für die Queensbench. Die Frage, sagte er, ist, sollen die Richtersprüche unserer ehrwürdigen Landestribunale zurücktreten vor den Meinungen einer in ihrer Zusammensetzung unstät ab und zu fluthenden Versammlung wie dieses Haus, auf das politische Parteigesinnungen so mächtigen Einfluß üben, und das eben jetzt zwischen den beiden großen Parteien des Landes sich nahebei die Wage hält. Soll die Majestät des Rechts auch fortan als heilig gelten? oder soll von einer schwankenden Körperschaft von Volksabgeordneten künftighin die Ausübung der Rechtspflege übernommen werden? Wenn die Sentenz der Queensbench eine unrichtige war, warum macht das Haus nicht mit einem writ of error (d. h. einer Weisung wegen eines Verstoßes im gerichtlichen Verfahren) die Sache vor dem Schatzkammergericht (Court of Exchequer) anhängig und holt dessen Bescheid darüber ein? Sir R. Peel antwortete, er ehre Richter und Gerichtshöfe so sehr wie irgend Einer, aber das Parlament habe seine Gerechtsame zu wahren, wie andere öffentliche Behörden, und mehr geschehe nicht. Die ganze für England hochwichtige Frage denn Justiz und Legislatur stehen sich nachgerade als Parteien gegenüber ist übrigens so sehr mit den Mikrologien des verwickelten englischen Gesetzes - und Gerichtswesens umbaut und durch den schwerfälligen englischen Curialstyl so verdunkelt, daß, wie ein Journal bemerkt, die große nicht rechtsgelehrte Mehrzahl des englischen Publicums selbst der Discussion nicht mit klarem Verständniß durch alle ihre Details zu folgen vermag.

Mit den Kriegsrüstungen gegen China wird es Ernst. Mehrere Schiffe sind beordert zu Admiral Maitlands Geschwader zu stoßen, und am 23 Jan. ging eine Abtheilung Artillerie von Woolwich ab, um sich an Bord der ebendahin bestimmten Fregatte Blonde einzuschiffen.

Frankreich.

Ein Bericht des Marschalls Valée an den Kriegsminister meldet, daß Abd-El-Kader sich zu Tekedemt befinde, wo er mit Kriegsrüstungen beschäftigt sey. Der Khalifa von Miliana steht mit den Trümmern seines Heeres am Fuße des südlichen Abhangs des Atlasgebirgs. Die Metidscha ist vom Feind gänzlich gesäubert. Die Kabylenstämme scheinen des Krieges satt und warten nur auf eine günstige Gelegenheit, um ihre Handelsverbindungen mit Algier wieder anzuknüpfen. Es regnet fortwährend, und der Marschall sagt, er könne für den Augenblick an keine ernste Operation denken.

Die Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften hat am 25 Jan. an die Stelle des verewigten Herzogs von Bassano für die Section der Gesetzgebung und des Staatsrechts mit 13 Stimmen unter 25 Votanten Hrn. Berryat St. Prix, Professor der Rechtsfacultät zu Paris, zu ihrem Mitglied gewählt.

Der Messager will wissen, daß General Sebastiani, französischer Botschafter in London, von diesem Posten abberufen sey.

Die Revue de Paris, die fortwährend für ein Hoforgan gilt, obgleich sie immer feindlicher gegen das Ministerium auftritt, sagt: Während im Innern die Thätigkeit der Regierung täglich schwächer und unwirksamer wird, verliert sich unsre Macht nach außen, und erhält unsre Allianz mit England einen bedeutenden Stoß. Die Unterhandlungen des Hrn. v. Brunnow in London scheinen sich mit einem Vertrag zwischen Rußland, England und Oesterreich geendigt zu haben. Diese Tripelallianz, die jetzt Frankreich nur ausschließt, wendet sich vielleicht später gegen Frankreich. Diese Nachricht hat nicht ermangelt, einige Aufregung zu machen; man sprach mit Wärme davon in den ministeriellen Salons, im Concer des Kronprinzen und in den Vorzimmern der Kammer. Man spricht von Interpellationen, und sucht in diesem Augenblick nach Männern, die sie auf der Tribune vorbringen sollen. Wer sich aber auch dazu hergeben mag, immer dürften die gegenseitigen Erläuterungen unfruchtbar bleiben. Was kann die Kammer machen, wenn sie einen Cabinetschef vor sich hat, der nicht im Stand ist, eine politische Unterhaltung zu führen? Das Zwiegespräch ist bald zu Ende. Wenn ein Parlament einen Minister am Ruder sieht, der fähig ist, Debatten zu unterhalten und sie zu beleuchten, einen Minister, dessen nothwendiges Stillschweigen über gewisse Punkte durch lichtvolle Erläuterungen über andere unterstützt wird, so fühlt es sich selbst gestärkt durch die Kraft des Cabinets, und aus seinen Discussionen mit dem Ministerium0251 geht dann immer etwas für die Politik und das Land Nützliches hervor. Können wir jetzt solchen Vortheil genießen? Ist nicht das Departement der auswärtigen Angelegenheiten stumm und gelähmt? Welche schmerzliche Empfindung muß dem Marschall Soult der Gedanke erregen, sich an der Spitze unsrer Diplomatie nur darum zu befinden, um unmächtiger Zeuge einer englisch-russischen Allianz zu seyn, er, der die ausgezeichnete Ehre genoß, in den Straßen von London als das lebende Symbol der englisch-französischen Allianz begrüßt zu werden! Nur die bekannte Klugheit des Königthums beruhigt uns einigermaßen. Ohne sie könnten wir nicht ruhig seyn. Wenn General Sebastiani in London Unterredungen wünscht, so erfährt er von Lord Palmerston Ablehnungen, die zuweilen an Unhöflichkeit streifen. Hier empfängt Marschall Soult von unserm Botschafter nur uninteressante Depeschen, und befindet sich außer Stand, durch Erfahrung die ihm fehlenden Nachweisungen zu ergänzen. Vergessen wir aber nicht, daß die englische Allianz, die wir eben so sehr den Eingebungen des Königthums wie der Geschicklichkeit des Hrn. v. Talleyrand verdanken, fortwährend die hohe Klugheit, die sie aufgefaßt, zur Stütze hat. Dieser Gedanke kann mit Recht die Besorgnisse des Landes vermindern, aber er vermindert nicht das Unrecht des Ministeriums, das unsere Berührungen mit einem befreundeten Lande solchergestalt verkümmern läßt. Durch welches Verhängniß haben sich, seit Marschall Soult an der Spitze der auswärtigen Angelegenheiten steht, unsere Berührungen mit England so herbe gemacht? Das Cabinet hat für den Vorfall auf Mauritius keine Genugthuung erhalten,*)Und doch hat die englische Hofzeitung die Abberufung des dortigen Gouverneurs gemeldet. und jetzt tritt noch ein grober Matrose in einem Schreiben in der Times auf, stellt mit der brutalsten Unverschämtheit die Injurien gegen Frankreich auf die Spitze, und überbietet selbst die veraltetsten Antipathien John Bulls, wie er einst war. Wir wollen die englische Regierung nicht für die Briefzänkereien eines Subalternen verantwortlich machen, aber es ist jetzt weniger als jemals der Augenblick, zu temporisiren, oder amtliche Genugthuungen, die wir noch erwarten, schwächer zu betreiben, hauptsächlich wenn wir die unhöfliche Steifheit Lord Palmerstons vor uns haben, der in seiner Sphäre den Driver der Diplomatie spielen zu wollen scheint.

(Moniteur.) Das Bureau der Deputirtenkammer begab sich am 25 Jan. Abends zu dem König, um ihm zu der Verbindung des Herzogs von Nemours ihre Glückwünsche darzubringen. Am Nachmittag hatte sich das Bureau der Paiskammer in derselben Absicht zu Sr. Maj. begeben.

Der Gesetzesentwurf, der für den Herzog von Nemours eine jährliche Dotation von 500,000 Fr. verlangt, hat bei seiner Ankündigung in der Deputirtenkammer auf den Bänken der äußersten Linken Murren verursacht. Die meisten Pariser Blätter ereifern sich gegen jenes Verlangen. In erster Linie der Opposition steht wie gewöhnlich der National, der besonders darauf sich bezieht, daß Ludwig Philipp bei seiner Thronbesteigung sein Vermögen unter seine Kinder getheilt habe, statt daß bei allen frühern Königen deren Privatvermögen zur Domäne der Krone geschlagen worden. Der Staat habe also nichts empfangen, und sey daher auch nichts zu geben schuldig. Das jetzige Vermögen des Herzogs von Nemours wäre hinreichend, zweitausend Bürger zu ernähren. Auch alle gemäßigteren Oppositionsblätter, wie der Courrier français, Siècle, Commerce sprechen in ähnlicher Weise. Unter welcher Regierung leben wir? ruft das Commerce. Was will man noch aus Frankreich machen? Das Volk wird mit Abgaben erdrückt, der Handel leidet, in Algier ist der Krieg ausgebrochen, im Orient bestehen ernste Verwicklungen und in einem solchen Augenblick verlangt das Ministerium eine Rente von 500,000 Fr. für den Herzog von Nemours. Ist Frankreich in den Augen der Regierung nur ein Pachthof, den sie willkürlich ausbeuten kann? Der Courrier français sagt: Die Minister, welche diesen Entwurf einer Dotation vorlegten, sind dieselben, welche durch Wort und Votum das frühere Verlangen einer Apanage für den Herzog scheitern machten. Jetzt werden sie sagen, 500,000 Fr. in Renten seyen etwas ganz Anderes als 50,000 Fr. in Grundstücken; Dotation sey nicht synonym mit Apanage. Also geht Alles nach Wunsch des Hofs. Ein Budget, das ein Deficit zeigt, ein Cabinet ohne Verantwortlichkeit, ein Dotationsentwurf so versteht man bei uns die constitutionelle Regierung! Der Constitutionnel und das Siècle fragen, ob die Privatdomäne zureichend sey oder nicht, und meinen, daß dem Inhalt des Gesetzes über die Civilliste gemäß die ganze Frage hierin liege. Man mag, sagt letzteres Journal, sie noch so sehr verwirren wollen, so handelt es sich hier weder von Monarchie, noch von Hingebung, noch von Würde; es liegt eine unbestrittene Thatsache, ein Gesetz vor, dessen Bestimmungen sehr klar sind, und ein Raisonnement, das allen Intelligenzen zugänglich ist.

Das Journal des Débats nimmt den Dotationsentwurf gegen die Oppositionsblätter in Schutz. Was liegt daran, heißt es nach der Sprache der Opposition, was liegt dem Land daran, daß ein Prinz von königlichem Geblüt, wie Jedermann, Weib, Kinder, Familie habe? Fünfmalhunderttausend Franken Renten für den zweiten Sohn des Königs der Franzosen, für den, der möglicherweise einst berufen werden kann, die französische Krone, die erste der Welt zu tragen, ist dieß nicht eine übertriebene Forderung? Dann folgen die alten Declamationen gegen den Luxus der Höfe im Vergleich mit dem Elend so vieler Leute. Fünfmalhunderttausend Franken Revenuen für den Herzog von Nemours! Man will also Frankreich zu Grund richten? Wie werden wir die Kosten der Armee in Afrika bestreiten können? Und wenn ein allgemeiner Krieg ausbräche, wo fänden wir Ressourcen, seine Kosten zu decken? Da die Opposition nun einmal auf dem Wege der Ersparnisse ist, warum schlägt sie nicht gleich vor, daß man überhaupt die Kosten des Königthums erspare? Wenn man keine Prinzen will, muß man auch keine Könige wollen. Es ist Unsinn, eine erbliche Monarchie gründen und denen, die für immer als Candidaten für die Krone ausersehen sind, das Mittel entziehen, einen so hohen Rang zu behaupten. Entweder nehmt keine königliche Familie, oder ihre Stellung sey der Größe Frankreichs würdig! Weil unter der edlen Familie, deren Händen wir die Bewahrung unserer Institutionen anvertrauten, Frankreich einer Freiheit genießt, die es nie zuvor gekannt, müssen wir deßhalb diese Familie aus Patriotismus unter allen königlichen Geschlechtern halten? Wären wir freigebiger gegen unsere Prinzen, wenn sie ein weniger französisches Herz hätten? Besteht die Freiheit darin, Alles kleiner zu machen? Man verlangt von der Civilliste und dieß ist das große Mittel der Opposition, auf feine Weise die Dotation zu verwerfen man verlangt von der Civilliste, daß sie ihre Rechnungsbücher vorlege. Will die Opposition wissen, was zum Beispiel das königliche Museum von Versailles und die Wiederherstellung von Fontainebleau gekostet hat? Warum hat der König zur Ausstattung seiner Söhne nicht, wie es einem sparsamen Familienvater geziemt, das Geld bestimmt, das er durch den Ankauf von Gemälden, Statuen und andern Kunstgegenständen vergeudet hat? Mit dem Geld,0252 welches allein das Museum von Versailles gekostet, hätte man den Herzog von Nemours zur Genüge ausstatten können. Andere sagen, die Civilliste besitze Schätze. Von zwölf Millionen lege sie jährlich wenigstens sechs bei Seite. Man wird demnach die Ausgabenlisten der Krone verlangen, und irgend ein in dergleichen Dingen erfahrener Deputirter wird es übernehmen, sie zu untersuchen und der Kammer dann zu berichten, was der Unterhalt des Königthums kostet. Wir gestehen, in letzter Zeit glaubten wir, daß die Opposition, indem sie der Krone ihre constitutionellen Prärogative bestritt, wenigstens aufgehört habe, gegen die Krone einen Comptoirkrieg zu führen. Wir dachten, daß Leute, die sich monarchisch nennen, doch endlich eingesehen, wie unsinnig es sey, die Krone als eine Last darzustellen, welche unnützerweise auf das Land drücke, und daß man über eine Institution, welche die Grundlage und Garantie aller übrigen ist, nicht mehr eine Berechnung des Gewinns und Verlustes halte, die besser vor ein Handelstribunal, als vor die Deputirtenkammer gehört. Wir hofften, eine zehnjährige Erfahrung hätte die Opposition gelehrt, daß all' ihre Declamationen über das Elend des Volks und den Luxus der Höfe nur dazu dienen, den Fanatismus anzufachen, die Anarchie zu entfesseln. Die Opposition erklärt die constitutionelle Monarchie für den einzigen Rettungshafen Frankreichs und doch glaubt sie, ihr Patriotismus erfordere, gegen die Prinzen zu declamiren. In England hat der Vertreter Irlands O'Connell öffentlich erklärt, er stimme ohne Zaudern für eine freigebige Dotation für den Gemahl der Königin. Wird man bei uns noch lange die alten jacobinischen Vorurtheile mit dem Geiste der Freiheit verwechseln?

* Die Deputirtenkammer versammelte sich am 27 Jan. Mittags. Da die Gesetzesentwürfe über die Prolongation der Bankprivilegien, über die Dotation des Herzogs von Nemours und über die Zucker noch nicht an die Deputirten vertheilt waren, so begannen die Bureaux die Prüfung des Budgets von 1841. Mehrere haben schon drei oder vier Ministerien durchgegangen. Diese Operation, die sonst 20 bis 25 Tage gedauert hatte, dürfte in diesem Jahre nicht über drei in Anspruch nehmen. Alle Minister waren anwesend. Das erste Bureau, das einzige, welches den Gesetzesentwurf über die Zuschußcredite für Algerien noch nicht geprüft hatte, behandelte diesen Gegenstand sehr lebhaft. Hr. Duvergier de Hauranne bestritt besonders eifrig die Vortheile, welche Frankreich aus Algerien ziehen könne. Er behauptete, daß man in zwei Jahren 100,000 Mann und 100 Millionen verlangen würde. Und doch könne man im Fall des Ausbruchs eines Kriegs in Europa nicht 80,000 Mann in Afrika lassen. Wolle man alsdann Algerien verwüsten, so sehe er nicht ein, warum man es nicht lieber jetzt thue. Hr. v. Lamartine sprach sich für beschränkte Besetzung, Hr. Lanyer im Sinne der Regierung aus; er besteht auf der Nothwendigkeit eines umfassenden Besetzungssystems. Hr. v. Lamartine ward mit 19 Stimmen gegen die HH. Duvergier de Hauranne und Quesnault zum Mitglied der Commission ernannt.

Das Schreiben des brittischen Marineofficiers Driver in der Times brachte die französischen Blätter, namentlich den National, in Hitze. Dieser versichert, es seyen ihm von allen Seiten Briefe von Handwerkern, Nationalgardisten, pensionirten und dienstthuenden Land - und Seeofficieren zugekommen, die alle ihren Ingrimm über Driver's grobe Injurien aussprächen. Indessen tröstet der National seine Mitbürger: sie möchten auf den revolutionären Geist vertrauen, welcher, früher vielleicht, als man es denke, den Rest der Vorurtheile gegen Frankreich im englischen Volk ersticken und die Unverschämtheit einer hochmüthigen Aristokratie strafen würde.

Am 26 Jan. begab sich Hr. Adam, Polizeicommissär, in die Wohnung des Hrn. Altaroche, Hauptredacteur des Charivari, mit einem Mandate des Hrn. Zangiacomi zur Durchsuchung aller auf das Complot Crouy Chanel bezüglichen Papiere. Das Charivari sagt, man brauche kaum zu bemerken, daß diese Durchsuchung, wie alle andern, kein Resultat geliefert habe. Uebrigens habe Hr. Adam sein Mandat mit vieler Höflichkeit und Lebensart vollzogen.

Fast alle Pariser Journale erklären sich gegen den Zuckergesetzentwurf. Auch das Journal des Débats sagt, der Entwurf habe bei den Deputirten keine günstige Aufnahme gefunden. Die 40 Millionen Entschädigung für die Rübenzuckerfabricanten geben den Blättern besonders Anlaß zum Tadel; in die übrigen Bestimmungen des Entwurfs geht bis jetzt noch kein Journal ausführlich ein. (Wir verweisen auf unsere heutigen Börsennachrichten.)

Der Straßburger Courier des Ober - und Niederrheins, ein sonst französisch-liberal gesinntes Blatt, äußert bei der Uebersicht der Rheinschifffahrt während des Jahrs 1838: Man ersieht aus dieser Uebersicht einen traurigen Unterschied zwischen der Handelsbewegung von Straßburg und der der übrigen Rheinuferstädte. Straßburg erhielt 1838 nur 70,000 Centner Waaren zu Schiff, während Mannheim, Mainz, Coblenz und Düsseldorf über eine Million, Köln nahe an drei Millionen Centner Waaren erhielten. Aber die deutschen Regierungen vernachlässigen auch keine den Interessen günstige Maaßregel; auf diesen Städten lastet nicht das Joch einer unseligen Centralisation, die ihnen ihre eigene Lebenskraft entzieht; Handel und Industrie finden dort bei den Behörden Schutz und Beistand. Eine der mächtigsten Triebfedern dieser Handelsthätigkeit war die Dampfschifffahrt. Während die deutschen Städte nichts versäumten, diese Schifffahrt in Aufschwung zu bringen, widersetzen sich in Straßburg die französischen Ingenieurs seit zwei Jahren der Erweiterung eines Brückenbogens, welcher unserer Stadt einen Theil jener Handelsvortheile verschaffen soll.

Ueber den Feldzugsplan gegen Abd-El-Kader will der Sémaphore de Marseille von einem gutunterrichteten Officier, der aus Algier zurückkehrte, folgende Mittheilungen erhalten haben. Die Expeditionscolonne soll aus zwei Divisionen, jede von 6000 Mann, bestehen. Der Herzog von Orleans werde die erste, General Schramm die zweite Division commandiren. Zuerst werde die Colonne nach Medeah, von dort nach Miliana ziehen und in beiden Städten, so wie am Engpaß Teniah, Besatzung zurücklassen. In Miliana wolle der Marschall sich zu einem Zug gegen Tekedemt, einer von Abd-El-Kader neugegründeten Stadt rüsten. Auch Mascara, Tlemsan und Bordschi-Hamza, somit alle bedeutenden Punkte im Innern, sollen bleibend occupirt werden.

Meinem letzten Briefe in Betreff der Verwerfung des Gesetzesvorschlags über die Art der Wahl der Handelsrichter habe ich zuzusetzen, daß die Majorität, welche diese Entscheidung faßte, keineswegs allein aus der Opposition bestand: von der einen Seite stimmten alle Deputirten, die mit der Hofpartei halten, gegen den Entwurf, weil dessen Verfasser oder Vertheidiger, Hr. Teste, dort nicht beliebt ist, und man ihn zur baldmöglichen Dimission bestimmen will; andererseits unterstützten Hr. Barrot und seine nähern Freunde den Entwurf, weil letztere der Ansicht sind, man müsse das Ministerium ganz so, wie es jetzt bestehe, mit Einschluß von Hrn. Teste, noch während einer unbestimmten Zeit beibehalten, bis eine Gelegenheit sich ergebe, wodurch Hr. Thiers und mit ihm Hr. Barrot ins Cabinet treten könne. Träte dagegen0253 jetzt Hr. Teste daraus aus, und statt ihm Hr. Guizot ein, so wäre alle Hoffnung für Hrn. Thiers und Barrot auf lange Zeit hin verloren. So beruht also wiederum jenes Resultat auf persönlichen Rücksichten, und geht nicht aus der Sache selbst hervor. Uebrigens steht die Berechnung des Hrn. Barrot und seiner Freunde mit allen Umständen im Widerspruch, und es wird gewiß in der nächsten Zeit keine Rede von dem Eintritt des Hrn. Thiers ins Ministerium seyn. Der König hat von den Kammern für den Herzog von Nemours eine jährliche Dotation von 500,000 fl. fordern lassen, nebst einer gleichen Summe für Einrichtungskosten. Dieses Begehren hat heftigen Widerspruch erregt, sowohl im Publicum, als in der Kammer. Man sagt, der König habe hinreichendes Vermögen und Einkommen, um seine Kinder anständig zu etabliren, und die Steuerpflichtigen seyen genugsam belastet. Alle Umstände ermächtigen zu dem Glauben, daß die geforderten Summen wenigstens nicht ganz votirt werden. Unsre Leser werden sich der Beschwerden erinnern, die wegen der früher für den Herzog von Nemours in Immobilien geforderten Dotation erhoben wurden. Die Regierung sah sich genöthigt, den Vorschlag zurückzuziehen. Letzteres wird in Hinsicht dieses zweiten gerade nicht der Fall seyn, weil er mäßiger ist; aber daß er eine Reduction erleidet, läßt sich fast voraussehen. Das Gesetz von 1832 über die Civilliste verspricht den Kindern des Königs eine Dotation im Falle der Unzulänglichkeit der Civilliste, aber diese Unzulänglichkeit wäre schwer nachzuweisen, besonders wenn, wie er beabsichtigen soll, Hr. v. Cormenin wiederum ein Pamphlet über den Gegenstand erscheinen läßt. Man wird in den Verhandlungen das Benehmen anderer Monarchen anführen, z. B. Sr. Maj. des Königs von Preußen, der von den Unterthanen keine solchen Dotationen für seine Kinder fordert, obwohl das Einkommen seines Privatvermögens bei weitem das des Königs der Franzosen nicht erreicht. Ein zweiter Gesetzesvorschlag, der sehr ungünstig aufgenommen wurde, ist der über den Zucker: er befriedigt weder die beiden streitenden Theile (Colonien und Runkelrübenzucker), noch das consumirende Publicum. Lange hatte der Berg gekreißt, und man hoffte allgemein auf einen wohl überlegten Entwurf, der sämmtliche Interessenten zufrieden stelle. Allein das einzige wahre Resultat, was der Entwurf darbietet, ist eine bedeutende Erhöhung der Auflagen auf den Zucker, zum Nachtheil der Consumenten (Colonialzucker, von 30 auf 49 Fr.; einheimischer, von 16 auf 49). Bei einer andern Gelegenheit werde ich noch einige Bemerkungen über diesen Entwurf mittheilen.

Die Sendung des Hrn. v. Brunnow nach London beschäftigt unsre Politiker noch immer auf das lebhafteste. Die Sache ist übrigens heute nicht klarer als gestern; der National, obschon die Thatsache der Abschließung des Vertrags mit England noch bezweifelnd, ergießt sich in einen doppelten Strom von Verwünschungen gegen das französische Cabinet und gegen England. Das ließ sich erwarten. Wenn aber sein Catonischer Haß gegen England in seiner Dauer im mindesten keine Rechtfertigung findet, so ist auf der andern Seite die Veranlassung seines neuesten Zornausbruchs nichts weniger als erwiesen. Es liegt in der Behauptung eines Vertrags zwischen Rußland und England, der gewissermaßen über die Suprematie der europäischen Staatenpolitik entschiede, ohne Frankreich die geringste Stimme zu gönnen, ja ohne es nur davon zu benachrichtigen es liegt in der gänzlichen und unvorbereiteten Entzweiung der beiden mächtigen Nationen etwas so menschlich Auffallendes, Unwahrscheinliches, daß man das verbreitete Gerücht schon darum hätte bezweifeln sollen. England verdient in seiner Politik nicht den Vorwurf einer unbesonnenen, knabenhaften Uebereilung, es schließt nicht Verträge, die in sich selbst entweder den Keim eines allgemeinen Völkerkriegs oder einer gänzlichen Erfolglosigkeit tragen! Darum also, ohne im Uebrigen an den Brunnow'schen Vertrag, wäre er wirklich abgeschlossen, die mit so vielem Schrecken ausgemalten Nachtheile und welthistorischen Folgen zu knüpfen, glauben wir durchaus nicht an dessen Bestand, und werden ihn überhaupt nur dann für möglich halten, wenn in dem ganzen weiten Gebiete Asiens, das die englischen Besitzungen begränzt, und auf welchem die Macht des Kaisers Nikolaus sich mit bedrohlichem Umsichgreifen verbreitet, kein russischer Soldat mehr zu erblicken ist. Dieser Meinung war gestern schon der Temps, der gewöhnlich zuverlässige Nachrichten aus England erhält; nach ihm wären allerdings von Hrn. v. Brunnow die fraglichen Vorschläge gemacht, allein, der Unterstützung Lord Palmerstons ungeachtet, mit großer Stimmenmehrheit von dem englischen Cabinet verworfen worden. Wird nun, wie man behauptete, Lord Palmerston seinerseits den fünf großen Mächten einen neuen Vorschlag machen? Darüber erwarten wir nähere Nachricht. Bei der officiellen Mittheilung des Ministerpräsidenten, daß der Herzog von Nemours eine Prinzessin von Sachsen-Coburg-Gotha heirathe, konnte die Kammer ein Lächeln nicht unterdrücken: es gibt keine fürstliche Heirath mehr ohne Coburg. Aber ihre heitere Laune verfinsterte sich einigermaßen, als unmittelbar darauf der Finanzminister ein Gesetzproject vorlegte, durch das er eine Million für den Prinzen verlangte: 500,000 Fr. zur Bestreitung der Heirathskosten, und andere 500,000 Fr. fortdauernden Jahresgehalt. Der nämliche Deputirte Lherbette, der mit seiner tugendhaften Verbindung gegen alle Vortheilsannahme während der Kammersitzungen verunglückt ist, erhob zuerst einen Einwand gegen den begehrten Jahresgehalt, indem er behauptete, daß die Nation nur insofern einen Beitrag zu machen habe, als die Mittel der Civilliste unzureichend wären. Müßte dieser Beweis wirklich vorgelegt werden, wie vor einem Gerichte, so wäre die Frage bald entschieden, denn mit einem jährlichen Staatseinkommen von beinahe 25 Millionen Fr. müßte es dem König nicht schwer halten, seinen Söhnen allen eine anständige Existenz zu verschaffen. Allein man wird auf solche kleinliche Berechnungen nicht eingehen; einige Redeformen und der dynastische Enthusiasmus werden die Vordersätze bilden, denen die Zuerkennung der begehrten Summe auf das schnellste folgen wird.

Niederlande.

In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten wurden wieder mehrere Petitionen, bezüglich den Veränderungen des Staatsgrundgesetzes vorgelegt. Die Vertagung der Kammern dürfte wohl vier Wochen andauern. Es ist der lebhafte Wunsch der Kammer, daß die Regierung die ihr angedeutete Revision des Staatsgrundgesetzes genau prüfen möge.

Italien.

Laut k. Decrets vom 14 d. ist der Marchese Pietracatella als Belohnung für seine lange und treu geleisteten Dienste mit Beibehaltung aller seiner Einkünfte zum Präsidenten des Ministerraths ernannt worden; ferner wurde der Staatsrath Principe von Campofranco (früherer Statthalter Siciliens) zum Staatsminister ohne Portefeuille ernannt. Er wird den Staatsrath (Consulta generale) präsidiren unter Beibehaltung seiner bisherigen Besoldung von 6000 Ducati. Sodann wird der bisherige Statthalter und Generallieutenant Siciliens, Herzog v. Laurenzana, da die zweijährige Frist dieses Amtes abgelaufen ist, als solcher entlassen und tritt mit dem Titel als Staatsminister seine früheren Functionen im0254 Staatsrathe wieder an. Die oberste Gewalt in Sicilien bleibt somit dem Generallieutenant Tschudi, einem Schweizer von Geburt, der in neapolitanischen Diensten ergraute und dem sich drei Könige stets dankbar erwiesen. Schließlich ist der Vicepräsident des obersten Gerichtshofes in Palermo und zugleich Generalprocurator in Sicilien, Don Giovanni Cassisi, zum Consultore della Consulta jenseits des Faro erhoben worden. Am 16 d. M. wurde der fünfte Geburtstag des Kronprinzen, Herzogs v. Calabrien, gefeiert. Die gewöhnlichen Festlichkeiten im Theater mußten, da am Vorabend von San Antonio, Schutzpatron des Feuers, alle öffentlichen Anstalten geschlossen sind, unterbleiben. Der Herzog von Bordeaux benutzt die schönen Tage die einem heitern deutschen Frühling gleichen, nur daß die Sonne mehr Kraft hat und der Himmel ganz unbewölkt ist um die interessanten Punkte in der Umgegend zu besuchen. Während seines Besuchs in Pompeji hatte eine Ausgrabung in der Straße de' Mercanti statt, wobei man aber nichts von Bedeutung fand. Ebenso besuchte er das bisher noch bedeckt gewesene Amphitheater von Pozzuoli, woran eifrig gearbeitet wird, so daß es binnen kurzem ganz zu Tage gefördert seyn wird. Otfried Müller aus Göttingen befindet sich gegenwärtig in Begleitung des Doctor Schöll aus Berlin hier auf einer wissenschaftlichen Reise, die er bis nach dem Orient erstrecken wird.

Der Herzog von Bordeaux trifft am 25 von Neapel wieder hier ein, um der Jahresfeier der Regierung des Papstes, am 2 Febr., beizuwohnen und Tags darauf nach Görz abzureisen.

Wie man vernimmt, ist die Reise des als päpstlicher Vicar für Norddeutschland ernannten Prälaten Laurent nach Hamburg höhern Orts auf unbestimmte Zeit verschoben. Zu den Werken, die in der letzten Zeit hier erschienen sind und in Deutschland nicht unbeachtet bleiben dürften, gehört die von dem Cardinal Bartolommeo Pacca herausgegebene Schrift: Ueber das Verdienst des Kölner Clerus und des Magistrats um die katholische Religion im sechzehnten Jahrhundert. Der Pater Peronne hat bekanntlich in der Zeitschrift: Annali delle Scienze religiose des Abbate de Luca eine Widerlegung gegen die Lehre von Hermes erscheinen lassen. Nun wird von demselben Verfasser gegen die in Köln publicirte Streitschrift in dieser Angelegenheit, Peronne theologus romanus vapulans nächstens eine Entgegnung veröffentlicht. Von diesem gelehrten Verfasser wird ferner erwartet: Teologia Dogmatica del P. Peronne della Società di Gesú.

Preußen.

Gestern Abend, als Januar 25. 10 3 / 4 Uhr m. Berl. Zeit entdeckte Hr. Galle, Gehülfe der königlichen Sternwarte, im Sternbilde des Drachen, in der Nähe des Sternes e einen zweiten teleskopischen Kometen. Seine Position wurde mittelst der Beobachtungen am großen Refractor zu 304 1 / gerade Aufsteigung und 63° nördliche Abweichung und seine bereits nach einer Stunde sehr merkliche Bewegung zu 54 'täglicher Zunahme in gerader Aufsteigung und 0' in Abweichung bestimmt. (Preuß. St.)

Die durch den Tod des Weihbischofs, Hrn. v. Kowalski, erledigte Stelle dürfte wohl sobald nicht wieder besetzt werden, wie dieß auch mit den übrigen vacanten Prälaturen wahrscheinlich der Fall ist. Der Geschäftsgang leidet darunter nicht, indem diese Stellen weniger eine materielle, als formelle Bedeutung haben. Daß man über den verstorbenen Weihbischof mancherlei Gerüchte verbreiten würde, ließ sich voraussehen, da er mit einer gewissen Fraction unsers Clerus eben nicht auf dem besten Fuße stand, weil er ihren Zelotismus nicht theilte; er ist deßhalb vielfach angefochten worden, und man hat manche ungünstige Urtheile über ihn zu verbreiten gesucht, indessen wird jeder Unbefangene dergleichen Verunglimpfungen mit gerechtem Mißtrauen aufnehmen, und, mit Berücksichtigung der trüben Quelle, aus der sie geflossen, einen unbedingten Glauben versagen. Hr. v. Kowalski war kein Rigorist, aber ein braver Mann. Ueber Hrn. v. Przyluski, dessen Name vor einiger Zeit mit der gewünschten Regulirung der klerikalischen Wirren vielfach in Verbindung gebracht wurde, schweigt das Gerücht für den Augenblick ganz, wie denn überhaupt diese Angelegenheit jetzt völlig zu ruhen scheint, was doch manche Inconvenienzen zur Folge hat, indem der Erzbischof von Colberg aus seinem Official auch die Befugniß der Verwaltung der Kirchengelder entzogen hat, so daß nun eine Menge von wichtigen Angelegenheiten unerledigt bleiben müssen. Nach officiellen Veröffentlichungen in der hiesigen Provincialzeitung hat der Tod im verflossenen Jahre unter den evangelischen Einwohnern unsrer Stadt starke Verheerungen angerichtet, indem von 10-11,000 Protestanten, die in Posen leben, 542, von 18,000 Katholiken dagegen nur gerade 600 gestorben sind, von jenen also volle 5 Proc., und von diesen nur 3 1 / 3 Proc. Eine Erklärung dieser abnormen Erscheinung hat der Berichterstatter nicht geliefert; sie müßte aber interessant seyn. Nach Mittheilungen in eben dieser Zeitung hat die große Menge des am 14 und 16 v. M. gefallenen Schnees in unsern Forsten außerordentlichen Schaden angerichtet. Die Last des Schnees zerbrach die dicksten Bäume, oder beraubte sie aller Aeste. In der Stadt Lissa sind sogar mehrere Häuser vom Schnee eingedrückt worden. In den beiden kalten Tagen des verflossenen Monats (18 und 19) sind im Posener Regierungsbezirk 25 Personen auf den Landstraßen erfroren gefunden worden, und haben trotz der angestellten Rettungsversuche nicht wieder ins Leben zurückgerufen werden können. Bei vielen ist es freilich ausgemacht, daß sie durch den übermäßigen Genuß geistiger Getränke ihren Tod selbst herbeigeführt haben.

Rußland und Polen.

Der Bitte des Generals der Infanterie, Generaladjutanten Grafen Pozzo di Borgo, willfahrend, entläßt ein kaiserlicher Ukas vom 7 d. denselben seiner bisherigen Stelle als Botschafter am k. großbritannischen Hofe. Durch einen kaiserlichen Ukas vom 12 d. wird der Justizminister, wirkliche Geheimerath, Staatssecretär Bludoff, dieser Charge allergnädigst entlassen, und ihm dabei befohlen, mit Beibehaltung der Function des Staatssecretärs, als Chef der zweiten Section in die geheime Kanzlei Sr. kais. Maj. einzutreten, in welcher Charge er jetzt, als Präses der Gesetzcommission, den jüngst verstorbenen wirklichen Geheimenrath Daschkoff ablöst. Ein zweiter Ukas von demselben Tage ernennt den Staatssecretär Grafen Panin zum dirigirenden Justizminister, mit Beibehaltung seiner bisherigen Charge als Staatssecretär bei der eigenen Person des Kaisers. Der die zweite Section der geheimen Kanzlei Sr. kais. Maj. bisher dirigirende Staatssecretär, Geheimerath Balugänski, ist zum Senator ernannt, behält aber seine übrigen Stellen bei. (Preuß. St. Z.)

Dem Vernehmen nach sind wiederum neuere Nachrichten vom Generallieutenant Perowski, welcher die Expedition nach Khiwa befehligt, durch einen Courier hier eingegangen. Wie es heißt, hat das Truppencorps bereits eine Strecke von 300 Werst in der Steppe glücklich zurückgelegt, ohne daß die rauhe Witterung irgend einen ungünstigen Einfluß auf die Zustände der Truppen geäußert hat. (Peterb. Bl.)

0255

Es bestätigt sich, daß in den östlichen Gegenden Altpolens unirte Griechen in großer Zahl dem Uebertritt in die russische Staatskirche widerstreben, und bei der Einheit mit der römisch-katholischen Kirche fest verharren. Alle diejenigen aber, welche sich im Glauben standhaft erweisen, gerathen in eine Lage, die näher hier zu schildern ich keinen Versuch machen will. Viele Geistliche der unterdrückten Kirche sind landesflüchtig geworden; einer großen Zahl von ihnen ist es gelungen, die gallizische Gränze glücklich zu erreichen. Oesterreich hat sie mit Wohlwollen aufgenommen und für ihr anständiges Unterkommen gesorgt: es gewährt ihnen den christlichen Schutz, den Rußland versagt. Sie können sich denken, wie dankbar die Polen sich Oesterreich für diese wohlwollende Begegnung verpflichtet fühlen! Auch der jüngste Aufenthalt dreier Erzherzoge von Oesterreich in Lemberg, bei Gelegenheit der Rückkehr der erlauchten Söhne des hochverehrten Erzherzogs Karl aus Rußland, lebt unter ihnen fort in freudiger Erinnerung. Der freundliche, mehrtägige Verkehr der kaiserlichen Prinzen mit den Landeseingebornen war für diese ein Glück, dessen sich die Polen seit Menschengedenken nirgends sonst zu erfreuen hatten. Auch sollen sie mit ihrer Fürsprache bei der kaiserlichen Regierung einige Wünsche unterstützt haben, welche die Gallizier ihnen vortrugen, und ihre Bemühungen sind mit Erfolg gekrönt worden. Als Beweis davon, daß in Gallizien zwischen Volk und Regierung volles Vertrauen herrscht, verdient bemerkt zu werden, daß allen den Flüchtlingen aus andern polnischen Landestheilen, welche sich seit dem letzten polnischen Kriege in dasiger Gegend verborgen hielten, die Erlaubniß zum dauernden ruhigen Aufenthalt ertheilt worden ist. Was man von diesen Flüchtlingen in jüngster Zeit gesprochen hat, als bemühe sich die österreichische Polizei vergeblich, dieselben aufzuspüren und zu verhaften, dürfte demnach dahin zu berichtigen seyn, daß man sich vielmehr nicht eben sonderliche Mühe gegeben habe, sie zu beunruhigen und zu verfolgen, so lange sie sich nur von dem französischen, kopflosen Emissärenthum entfernt hielten. Nachrichten aus St. Petersburg bestätigen das, was von großen Zurüstungen verbreitet worden ist, welche Rußland wie für einen Krieg allerwärts vorbereitet. Man spricht in jener Hauptstadt nicht bloß von fünfzig -, sondern von hunderttausend Mann, welche bereits in Südrußland sollen zusammengezogen worden seyn. Auch von einer neuen in Petersburg entdeckten Verschwörung russischer Großen, die, wie man mit ziemlicher Unwahrscheinlichkeit hinzusetzt, namentlich über die Vermählung der Großfürstin mit dem Herzog von Leuchtenberg erbittert seyn sollen, geht vielfaches Gerede. Wenn auch diese Gerüchte, so wie sie lauten, als falsch oder übertrieben anzunehmen sind ganz ohne Grund dürften sie dennoch nicht seyn. Die beständige Wiederholung derselben deutet mindestens darauf hin, daß die alte Wunde an der Verfassung des russischen Reichs noch immer nicht völlig verheilt ist. Jede Unzufriedenheit, jede Veränderungslust, ja jede Thorheit wirft sich auf Intrigue, geheime Ränke und Verschwörung, und alle Gegenmaaßregeln bestehen eben auch nur in geheimwirkenden Mitteln. Auf diesem innern Zustande beruht eine der Haupttriebfedern, welche Rußland immerfort nöthigen, seine Kräfte nach außen hinzulenken, nach außen hin zu beschäftigen. Die innern Zustände Spaniens dauerten, wie sie waren, ziemlich unverändert fort, so lange sich dessen Kräfte über einen fremden Welttheil ergießen und ableiten konnten; sobald dieß aufhörte, war es auch mit der Stagnation im Innern zu Ende. Rußland muß, so lange es der innern, geistig nationalen Entwicklung keinen freiern Spielraum gewährt, sich nothwendig nach außen ausdehnen; es muß, um die innern Zustände, wie sie sind, zu erhalten, die äußern Schranken immerfort erweitern oder zerstören. Dieß ist eine innere Nothwendigkeit, welche aus der Natur der Dinge selbst entspringt; denn niemals können Kräfte thatenlos schlummern, sie sind nur insofern vorhanden als sie wirken; ein Reich wie Rußland aber ermangelt nicht der größten Kräfte, die sich nur durch unausgesetzte Wirksamkeit erhalten lassen.

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Beilage zur Allgemeinen Zeitung
1 Februar 1840

Georges Sand.

Vorigen Sommer war ich einige Tage in Marseille, und da hatte ich Gelegenheit, Mad. Dudevant (Georges Sand) zu sehen, mit der ich vor zwei Jahren oft in Genf zusammengetroffen war. Damals sah ich sie immer als flotten Burschen in Männerkleidern, dießmal aber als ernste Dame in einem reichen, schwarzen Atlaßkleid, das sich vertraulich ihrem schönen und zarten Körper anschmiegte und dessen reizende Formen wie aus schwarzem Marmor gebildet hervorhob. Ihr reiches, spanisch dunkles Haar war nicht mehr unter einem armseligen modernen Filz zusammengedrückt, sondern umfloß in herrlichen Wellen und Locken den zarten und doch imposanten Frauenkopf. Was damals unter dem fatalen knappen Habit verborgen blieb, trat nun mit Bedeutung ans Licht: ein Hals und Nacken voll Anmuth. Mad. Dudevant ist zwar indessen etwas älter geworden, muß aber noch immer eine schöne Frau heißen, mit einer Mischung von zartem Reiz und Strenge in den regelmäßigen Zügen. Immer erinnerte sie mich an die Judith von Dominichino. Dasselbe dunkel glühende, strenge, aber phantastische und poetische Auge unter der männlichen Stirn, dieselbe Weichheit um die Wangen und die sinnreiche Sprachfülle auf dem wollüstigen Mund. Was dieß seltsam schöne Sphinxgesicht verspricht, hat Georges Sand so ziemlich gehalten. In dieser Doppelgängerin sehen wir unstreitig den brillantesten Romanschriftsteller Frankreichs der neuesten Zeit. ... Ihrem tiefen Gemüth genügte der elende Materialismus unserer Tage nicht, sie erhob sich über ihn, und in noch kühnerem Flug auch über alles Positive, um in die Region des Idealen und Absoluten zu gelangen. In letzter Beziehung folgt sie ganz dem Sehnen, dem Bedürfniß, das jetzt unsere bessere Gesellschaft in Frankreich lebendig fühlt, und nach dem sie auf mannichfache Weise ringt. Die Macht des Geldes und des Sinnengenusses ist so ungeheuer geworden, daß endlich alle nicht ganz gemeinen Gemüther mit aller Kraft dagegen aufstehen. Es ist nicht zu verkennen, daß sich jetzt in Frankreich neben der nur mercantilischen, rechnenden, speculirenden und eiskalten Generation eine kleine Gemeinde Andersdenkender bildet, die festhält an allem was Pflicht und Liebe gebieten, und die, ungeirrt von den verworfenen Speculationen des Egoismus um sie her, dem Gesetz der Ehre und Hingebung vor Allem treu bleibt. In dieser Beziehung könnten geniale Roman - und dramatische Schriftsteller viel Gutes wirken; sie könnten mit mehr Erfolg, als alle andern, die vom Materialismus pestartig ergriffene Gesellschaft packen und aufrütteln. Nun fragt sich's: hat G. Sand mit ihrem seltenen, herrlichen Talent die ganze Größe und auch die Weihe ihrer Sendung verstanden? Hat sie die mächtige Inspiration, das tiefe, glühende Gefühl, das ihr Gott verlieh, zur Besserung und Aufrichtung der verdorbenen Gesellschaft in ihrem Vaterland verwendet? Leider nicht. Ihre ersten Schritte trugen das Gepräge aller neuen und scheußlichen Leidenschaften des jungen Frankreichs; in ihnen herrscht eine fieberhafte, wollüstige und schmutzige Ueberreizung, wie in der ganzen anarchischen, auf die Juliustage folgenden Bewegung. Allerdings ist Form und Sprache darin sehr reizend, ich möchte sagen berauschend, Bilder auf Bilder drängen sich darin mit jugendlicher Schöpfungslust. Die ganze äußere Natur spiegelt sich darin mit entzückender Wahrheit und Fülle; alle wilde Leidenschaft ist mit hinreißender Farbe und Gluth gemalt, und manchmal dringen aus diesen zarten Melodien kühne und furchtbare Accorde hervor; sie erinnern an manche düstere Worte Dante's. Alles dieß aber ist nur die Hülle des Gedankens. Wenn man die ersten Romane G. Sands des reizend verführerischen Gewandes der Sprache und Darstellung entkleidet, so wird man traurig und unwillig, daß ein so schönes Talent sich im Schmutz wälzen mag. Denn was ist Indiana und Valentine? Die Erhebung und Verherrlichung des Ehebruchs, die Fatalität und Nothwendigkeit der Leidenschaft, mit all' ihren Folgen, die Glück, Menschenwürde und gesellschaftlichen Werth zerstören. Und doch sind diese Theorien noch nichts in Vergleich mit Lelia, dieser Cloake menschlicher Leidenschaft, mit Jacques, diesem Codex der Unsittlichkeit und einer Moral, die sich nur auf den Sinnen schaukelt, worin die Familie und das Familienleben in ihrem innersten Wesen zerstört, worin der Selbstmord gerechtfertigt und geadelt wird. Dieser Haß gegen alle Ehe, die nicht aus jugendlicher Gluth und Leidenschaft entsteht, und gegen das Leben selbst, wenn ihm nicht Alles nach Willen geht, dieser Haß wäre kindisch und unsinnig, wenn man ihn nicht feig und verächtlich nennen müßte. Dieß fühlte G. Sand selbst recht gut, und darum ging sie auf diesem schmutzigen Wege nicht weiter. Chateaubriand und Lamennais, diese starken und strengen Gemüther gewannen glücklicherweise Einfluß auf sie und bewirkten in der Schriftstellerin eine Umwandlung. Jetzt traten republicanische und neuchristliche Ideen an die Stelle ihres Hasses gegen die sittliche Gesellschaft, ihre Gesetze und Ordnung. Den neuen Weg begann sie mit Mauprat, erhob und reinigte sich noch mehr in den herrlichen italischen Bildern, in den maîtres mozaïstes und den Aldini, besonders aber in Spiridion. In einem Gespräch mit Sand habe ich ihr obige Ansichten nicht verborgen, und zugleich der geistreichen Frau muthig die Frage ausgesprochen, wie sie sich mit ihrem herrlichen Talent früher habe so sehr vergreifen können? Da erwiederte sie mir mit einer großen Thräne in den herrlichen Augen: Si vous connaissiez l'histoire de mon cœur et de ma jeunesse, vous comprendriez tout. Je porte dans mon sein la trilogie de votre Faust, j'étais Marguerite, Faust et Méphistopheles à la fois; me venger de la société qui me repoussa, ternir ce qu'elle a de plus beau et de plus cher, telle me parut la mission de ma vie; maintenant je suis sauvée comme Faust. (Morgenblatt.)

Algier vor und nach der französischen Eroberung.

Seit den neun Jahren, daß die französische Fahne auf den Küsten des nördlichen Afrika's weht, hat eine große Anzahl Officiere und Gelehrte von jenseits des Rheins die aufblühende Colonie besucht, theils um das den Eingebornen eigenthümliche Kriegssystem zu studiren, theils um mitten unter Gefahren und Entbehrungen jeder Art friedlichere, doch nicht weniger interessante Untersuchungen anzustellen. Diese edle Sympathie für die Handvoll Europäer, welche hier mit Muth und Ausdauer nach dem Ziele streben, ein fruchtbares Land den trägen und barbarischen Händen zu entreißen, die es unbenutzt lassen, ehrt die Nation, die sie empfindet. Darf übrigens nicht auch Deutschland unter den afrikanischen Ansiedlern, die so lebhaft seine Theilnahme rege machen, mit Liebe und Stolz eine große Anzahl als seine Söhne bezeichnen? *)Eine ziemliche Anzahl der in Algier angesiedelten Colonisten sind Deutsche.

0250

Die Correspondenz, zu welcher dieser Artikel in gewisser Hinsicht die Vorrede bildet, soll zum Zweck haben, den Gang der Ereignisse in Algerien zu verfolgen. Da es aber unmöglich ist, die Gegenwart richtig zu beurtheilen, ohne gewisse Thatsachen zu kennen, welche der Vergangenheit angehören, so wird es nicht unangemessen seyn, mit einer Uebersicht des früheren Zustandes zu beginnen, die sich übrigens in den engsten Schranken halten soll.

Schon seit langer Zeit schweift die europäische Neugier um den geheimnißvollen Continent von Afrika, einer alten Welt, und selbst in unsern Tagen noch so wenig bekannt! Seit mehr als drei Jahrhunderten waren die Türken schon Herren der Regentschaft, und noch bestand nicht der Schatten einer Vermischung zwischen ihnen und den Eingebornen des Landes; die Bevölkerung, die wir bei unserer Ankunft daselbst trafen, konnte, nach den bestehenden Verhältnissen, in zwei große Classen getheilt werden: die Sieger und die Besiegten. Diese Trennung, welche die Politik geheiligt hatte, wurde durch die Religion noch schärfer, denn wenn auch Türken und Araber auf gleiche Weise den Islam bekennen, so gehören sie doch nicht zu derselben Secte, da die erstern die Meinungen des Imam Abu Hhanifah angenommen haben, während die andern den Lehren des berühmten Malek Ebn Ans folgen. Die Hhanifiten und Malekiten aber (wie sich diese Secten zu Ehren der Gründer ihrer Lehrsätze nennen) hassen sich von ganzem Herzen.

Die Sieger waren fast ausschließlich Türken, und ihre Zahl hält sich ziemlich auf gleicher Höhe durch die Anwerbungen, die zu Konstantinopel, Smyrna etc. gemacht wurden, und die gewöhnlich die Hefe der muselmännischen Bevölkerung jener Gegenden herführte. Dieser privilegirten Classe wurden ausschließlich die Ehrenstellen, Militär - und Civilämter zu Theil. Die Söhne der Türken, die man Kuruglis nannte, genossen schon nicht mehr dieselben Vorrechte. Ihre Väter hatten sie von maurischen oder arabischen Frauen erhalten (denn die türkischen Damen fanden es nicht schicklich, sich in Algier niederzulassen), sie sahen in ihnen schon darum entartete Wesen, weil in ihren Adern das edle Blut der Osmanli sich mit dem der Eingebornen vermischte, und lehrten sie nicht einmal ihre Nationalsprache.

Da aber die Türken, deren Anzahl fast nie 20,000 überstieg, und oft geringer war, nicht ausgereicht haben würden, das ganze Land zu beherrschen, so ersetzten sie die Schwäche ihrer Zahl durch zwei Einrichtungen, deren Wichtigkeit eine nähere Erklärung verlangt. Auf mehreren Punkten des Gebiets, sorgfältig nach politischen und strategischen Gründen ausgewählt, gründeten sie Militärcolonien, die hauptsächlich aus Kuruglis bestanden. Man zeigt in den Umgebungen von Algier diejenige der Männer von Uad el Zeitun*)Uad el Zeitun, der Fluß der Oelbäume., die sich ihren Nachbarn in Folge ihres vorgespiegelten türkischen Ursprungs furchtbar gemacht hatten und einen noch schätzbareren Ruhm erwarben, indem sie ihr schönes Gebiet mit einem Eifer und Geschick anbauten, das Europäern Ehre gemacht haben würde. Außer dieser Art Vorposten war es den Türken gelungen, durch die Bewilligung gewisser Privilegien, die streitbarsten arabischen Stämme in ihr Interesse zu ziehen, und sie hatten sie in topographischer Hinsicht so gut gewählt, daß diese Hülfsmiliz, auf allen Punkten Algeriens verbreitet, ein furchtbares Netz bildete, das in seinen Schlingen die ganze übrige eingeborne Bevölkerung festhielt. Unter dem Namen von Duayer im Westen, Deira im Osten*)Diese Hülfstruppen erhielten den allgemeinen Namen Makhzen (wovon das französische magasin) oder Reservetruppen. hatten sie also auf allen Seiten bedeutende Reitermassen, die auf das erste Zeichen aufbrachen, und indem sie ihnen verstatteten, die widerspänstigen Völkerschaften von vorn, im Rücken und in den Seiten anzugreifen, sicherten sie ihren militärischen Operationen einen Erfolg und eine Wirksamkeit, die man mit Leuten, die so schnell sich in große Entfernungen und fast unzugängliche Gegenden zurückzogen, nicht anders erreichen konnte. Sie hatten auch Fußvölker der Eingebornen in ihrem Dienst, die man Zuawau nannte, woher der Name Zuaven, den man dem ältesten und besten Regiment gegeben hat, das wir in Afrika besitzen.

Was konnte gegen diese Masse von so engverbundenen Streitkräften das unterjochte Volk thun, das sich in verschiedene Stämme und Parteien theilte, die alle besondere Führer und folglich getrennte Interessen hatten? Der einzige Theil der Bevölkerung, der wegen seiner Tapferkeit und der Schwierigkeit seiner Wohnplätze wirklich zu fürchten war (die Kabylen), trieb die Liebe zur Unabhängigkeit so weit, daß jedes Gebirg, jedes Dorf nach eigener Weise lebte und sich mit seinen Nachbarn nur bei seltenen und feierlichen Gelegenheiten vereinigte. Dieses Geschlecht hat übrigens einen eigenthümlichen Charakter, der die Plane der Osmanli ganz besonders begünstigte. Obgleich mit ausgezeichnetem Muthe begabt, kennt es den Eroberungsgeist nicht und, zufrieden auf seinen unzugänglichen Felsenspitzen seine Unabhängigkeit zu bewahren, bekümmert es sich in der Regel wenig darum, was in der Ebene vorgeht. Die Türken, die klug genug waren, die Schwierigkeit einzusehen, diese wilden Bergvölker völlig und unmittelbar zu beherrschen, verlangten von ihnen nur geringen Tribut, bloß um ihr Hoheitsrecht aufrecht zu erhalten und mit Hülfe der verehrten Marabuts und einflußreicher Häuptlinge dieses Volks, die sie reich besoldeten, erhielten sie dieses Resultat ziemlich leicht.

Was die Araber betrifft, die größtentheils in leicht zugänglichen Gegenden wohnten, und die in Bezug auf kriegerische Tugenden ihren Vorfahren, den unerschrockenen Gefährten von Oqbahet, Cid Abd-Allah, den Eroberern des Morhereb**)Morhereb, die arabische Bezeichnung des nördlichen Afrika's von der Wüste Barka bis zum atlantischen Meere, die südliche Begränzung ist Sahhara., keineswegs gleichen, so übten die Türken über sie fast fortdauernd durch die Colonien der Kuruglis und die in Hülfstruppen organisirten eingebornen Stämme eine unmittelbare Herrschaft aus. ***)Schon die Römer wandten dieses so natürliche Mittel an, die Eingebornen durch die Eingebornen zu besiegen. Eine Inschrift, die Shaw bei Sur el Rhozlan (das Fort der Gazellen) fand, nennt vexillarii equitum maurorum in territorio auziensi praetendentium. Es waren Abtheilungen afrikanischer Reiterei, die als Vorposten dienten, eine wahre Makhzen in der Art, wie die Türken gegen den Anfang des 16ten Jahrhunderts sie errichteten.

In den Städten war die Herrschaft der Türken noch unmittelbarer, weil hier der Besiegte ganz in ihrer Hand war, und außerdem die Mauren und Juden, aus denen hauptsächlich die Bevölkerung der Städte besteht, am wenigsten kriegerisch gesinnt sind.

So trefflich aber in militärischer Hinsicht auch der Staat organisirt war, so schwach war er in Bezug auf Ackerbau, Handel und Gewerbe. Zwar fehlte das Land nicht; auch hatte die alte Fruchtbarkeit Numidiens und Mauritaniens nicht aufgehört, aber die unwissende, träge Bevölkerung, unaufhörlich mit0251 Erpressungen von Seite des Siegers bedroht, war wenig geeignet, Vortheil aus dem so fruchtbaren Boden zu ziehen, der einst Italien mit Getreide und Oel versorgte. Der Gewerbfleiß, dem der Ackerbau keinen der Rohstoffe liefert, die das Land wohl hätte erzeugen können, und der außerdem noch von wenig geschickten Händen geübt wurde, dem die großen mechanischen Hülfsmittel abgingen, die der Geist der neuern Zeit in Europa so vervielfacht hat der Gewerbfleiß begnügte sich, mit mehr Geduld als Talent, Kleider, Waffen und einige Geräthschaften zu verfertigen. Der Kleinhandel, der gemeinsam von den Mauren und Juden ausgeübt wurde, konnte nur gering Wichtigkeit erlangen. Der Großhandel hätte ohne Zweifel einen großen Aufschwung genommen durch die Producte, die man aus dem Innern herbeibringen konnte, wenn die häufigen Revolutionen, die geringe Sicherheit der Straßen nach dem Abgangspunkt und die Forderungen des Fiscus bei der Ankunft den Handel mit dem Innern nicht bedeutend reducirt hätten, da der Gewinn sehr unsicher gemacht wurde.

Das war der Zustand des Staats, als die Franzosen die Halbinsel Sidi Feruch*)Der wahre Name dieser historisch gewordenen Gegend ist Sidi Feredje. Der allgemeine Sprachgebrauch nöthigt, die andere Bezeichnung zu wählen, die eine Verstümmlung der wahren ist. betraten. Es ist klar, daß die Türken allein ein wirkliches Interesse bei der Vertheidigung hatten, da sie allein alle politischen Vortheile besaßen. Ein Gefühl der Eigenliebe, die Verpflichtungen zum heiligen Krieg und vor Allem der Reiz noch reicherer Beute als die, welche der Niederlage der Armee Karls V gefolgt war, konnte wohl für einen Augenblick die übrige Bevölkerung auf das Schlachtfeld führen; aber der geringste Unfall mußte sie wieder in ihre Heimath treiben, denn die Kabylen glaubten, in ihren unzugänglichen Bergen die Franzosen nicht mehr fürchten zu dürfen, als die Türken, und die Araber waren von den Osmanli so zu Boden gedrückt, daß sie eine härtere Behandlung von Seite der Neuangekommenen sich nicht denken konnten. Wirklich ließ die Niederlage von Stauëli fast die ganze unzählbare Masse von leichten Truppen, welche die französische Armee umschwärmten, verschwinden, und bei dem letzten Gefecht, das unter den Mauern von Algier stattfand, bei der Einnahme des Kaiserforts, hatten wir nur türkische Soldaten gegen uns.

Im ersten Augenblick der Besetzung wurden viele Fehler begangen, und das war nicht anders möglich. Die Juliusrevolution hatte unsere Regierung und den politischen Zustand Europa's geändert. Wer wußte damals, was aus Frankreich werden würde, was es aus Algerien machen könnte? Wer kannte überdieß das Land, das der Sieg in unsere Hände gegeben hatte? Hätte man in dieser Hinsicht nur den geringsten Begriff gehabt, man würde gewiß nicht damit angefangen haben, die Türken zu verbannen und sich zum Schützer der arabischen Bevölkerung aufzuwerfen. Das konnte vor dem Sieg als diplomatisches Mittel von Nutzen seyn; aber später, als die Rollen sichtbar vertauscht waren, mußte sich unser Betragen nach diesen Veränderungen modificiren. Denn nun waren die Türken die Besiegten: sie wurden von den Arabern in Maskara ermordet; sie in Tlemsen belagert; ihre Hülfstruppen wurden von allen Seiten angegriffen. Die Gelegenheit war schön, zu unserm Vortheil die Elemente der Herrschaft auszubeuten, welche die Gewalt der Umstände zu unserer Verfügung stellte; aber man kannte den wahren Stand der Frage nicht, und verjagte die Türken und verachtete die Anerbietungen ihrer Hülfstruppen. Dieser Fehler, oder vielmehr dieses Unglück führte nicht allein den Verlust der Mittel nach sich, fast das ganze Land leicht und auf eine indirecte Art zu beherrschen, es schnitt auch plötzlich den Faden aller gouvernementalen und administrativen Verbindungen ab; denn, wie wir es oben gesehen haben, besaßen die Türken alle Aemter. Man fand sich also einer Bevölkerung gegenüber, die man leiten sollte; man sollte der Verwaltung des Landes genügen, und hatte nicht die geringste Idee, was vor unserer Ankunft in dieser Hinsicht geschehen war; ja, die Sachen gingen so weit, daß, um nur ein einziges Beispiel anzuführen, wenn ein Brunnen aufhörte zu laufen, man nicht wußte, wo man das Röhrenlager suchen sollte, welches das Wasser herführte, um den Schaden auszubessern, denn der Amir el Ayun (Brunnenmeister) war, wie alle übrigen türkischen Beamten, vertrieben worden.

Wenn wir hier die Ausweisung der Türken und die Nichtachtung der Anerbietungen von Seite der Hülfsmilizen beklagen, so wollen wir damit nicht sagen, Frankreich hätte die Regierung und Verwaltung der Osmanen als Muster annehmen sollen, wir glauben nur, man hätte das Militär - und Administrativ-Triebwerk provisorisch beibehalten sollen, bis man sich von dem bisherigen Zustand des Landes hinreichend unterrichtet und sich entschieden hätte, was wir thun wollten, um sie entbehren können. Mit einem solchen System hätten wir ein doppeltes Resultat gewonnen: das Land wäre durch sich selbst regiert worden und wir hätten Zeit gehabt zu überlegen, wie wir später das Land am besten verwalten möchten.

Die Gränzen, die diesem Umriß gesteckt sind, erlauben uns nicht, die Verwaltung der zahlreichen Gouverneurs, die in den neun Jahren auf einander gefolgt sind, im Detail zu prüfen. Doch kann man die verschiedenen Systeme, mit deren Ausführung sie beauftragt wurden, auf folgende Weise zusammenfassen: die unbeschränkte Besetzung, die eingeschränkte Besetzung, die Colonisirung, die rein militärische Besetzung, die Verschmelzung der Araber mit den Europäern, die Unterdrückung der Eingebornen, die unmittelbare Beherrschung, die indirecte Herrschaft etc.

Hätte man gleich im Anfang die Frage richtig gestellt, so hätte man das ewige Schwanken zwischen sich völlig entgegengesetzten Systemen vermieden. Konnte man mit derselben Schnelligkeit, wie unsere Armeen das Gebiet von Algier durchstreiften, das Land erobern, besetzen und es gleich productiv machen, d. h. eine neue Nation erschaffen? Das war augenscheinlich nicht möglich. Algier ist nicht die einzige Angelegenheit, die Frankreich beschäftigen soll, und alle unsere Soldaten, alle unsere Schätze könnten nicht in Afrika verwendet werden. Man mußte also stufenweise vorschreiten, und so die dreifache Frage, die in dem großen Problem enthalten ist, im Auge behalten: als Ziel, die Colonisation, denn das ist das einzige Mittel, das Land zu civilisiren und Producte zu schaffen, welche die Kosten der ersten Besitzergreifung decken und Einkünfte für die Zukunft vorbereiten mußten; als Mittel, aus dem Gesichtspunkt der Politik, die arabische Hülfsmiliz wieder organisiren, die Kabylen durch ihre Marabuts und Häuptlinge im Zaum halten, denen man leichter Pensionen geben als sie bekämpfen kann; in militärischer Hinsicht, einen Kern Colonialtruppen bilden, d. h. solche, die stets im Lande bleiben, um den Verlust an Menschen zu vermeiden, den das Klima jedem neuen Regimente in den ersten Monaten seiner Ankunft beifügt, und um Truppen zu haben, die an die Art Krieg zu führen, die im Lande gebräuchlich ist, gewöhnt und mit dem Lande hinreichend vertraut sind. Und da das Haupthinderniß, in unsern Kämpfen mit den Arabern entscheidende Erfolge zu erhalten, in der außerordentlichen Schnelligkeit ihrer Bewegungungen besteht, während wir stets Wagen und andere impedimenta0252 nachschleppen, so hätte man Transportmittel einführen sollen, die uns verstatten überall hinzugehen und eben so schnell zu marschiren als die eingebornen Truppen, denn hier vorzüglich führt man den Krieg mit den Füßen.

Diese politischen und militärischen Ideen sind so einfach, die Nothwendigkeit, ihnen in der Praxis zu folgen, entspringt so natürlich aus der Natur des Landes, das man besetzen, der Menschen, die man bekämpfen muß, und aus dem einzigen vernünftigen Zweck, den Frankreich sich hier vorsetzen kann, daß man fast beschämt ist, sie nach einem neunjährigen Aufenthalt noch zur Annahme empfehlen zu müssen. Eben so trivial, wir wissen es recht gut, doch bis auf diesen Tag ebensowenig verstanden, ist die Bemerkung, mit der wir den Aufsatz schließen wollen, daß nämlich die Colonisation unter dem Schutz der Regierung und im Ganzen und Großen ausgeführt werden sollte, statt daß sie jetzt einzeln vor sich geht, und ohne daß die öffentliche Macht sich darum bekümmert. Man sollte nicht dulden, daß die Colonisten sich auf großen Räumen zerstreuen, wo große Entfernungen sie von einander trennen und sie sich keine Hülfe leisten können. Doch dieser letzte Punkt ist viel zu wichtig, um ihm nicht einen besondern Artikel widmen zu dürfen, der die Reihe der Thatsachen vervollständigen wird, die man nothwendig kennen muß, um die Ereignisse gehörig erwägen zu können, deren Schauplatz jetzt Algier ist.

Die Gesetze der Chinesen über Mord und Todtschlag.

Es scheint, daß unsere aus der Kenntniß der innern und äußern Verhältnisse des chinesischen Reiches hervorgegangene und vielfach ausgesprochene Prophezeiung: es werde das chinesische Reich sich keine fünfzig Jahre mehr gegen die Umgriffe der europäisch-asiatischen Mächte behaupten können, noch eher in Erfüllung gehen werde, als wir selbst geglaubt hatten oder auch nur vermuthen konnten. Aber das ist eben der Fluch des Unrechts und der Gewaltthätigkeit, daß, wer einmal diese Wege betreten, später, ohne sich selbst aufzugeben, auch mit dem besten Willen nicht mehr von ihnen lassen, sondern im Gegentheil auf der eingeschlagenen Bahn in immer raschern und raschern Schritten sich fortbewegen muß. Die englische Regierung, die ostindische Compagnie, davon sind wir fest überzeugt, würde sich jetzt gerne Manches gefallen lassen, wenn es möglich wäre, die alten Verhältnisse, wie sie vor zwanzig und dreißig Jahren zwischen China und Großbritannien bestanden, wieder herzustellen. Doch dieß ist, ohne das ganze neue System, welches die Engländer in China und Indien seit den letzten Decennien angenommen haben, zu zerstören, nicht mehr möglich. Es muß deßhalb, wenn auch die jetzigen Wirren gegen alles Erwarten friedlich ausgeglichen werden sollten, in den nächsten Jahren zu einem Bruche kommen; diesen zu verhüten, steht selbst nicht mehr in der Macht Großbritanniens. Das Mißtrauen, der Widerwille und Haß zwischen den Unterthanen der überaus reinen Dynastie und Ihrer brittischen Majestät sind zu solch einer Höhe emporgestiegen, daß von nun an Berührungen zwischen den beiden Nationen schwerlich ohne Streit, Mord und Todtschlag statt finden können. Die Neckereien und Raufhändel der Individuen werden, müssen sich immerdar vermehren und, da ihnen auch mit der größten Vorsorge der beiden Regierungen nicht gesteuert werden kann, mit der Zeit zu einem Völkerkampfe heranwachsen. So gab es in den Sommermonaten des vorigen Jahres täglich Händel zwischen den englischen Matrosen der Kauffahrteiflotte im Hafen zu Whampo, gleichfern von der Tigermündung und der Kreishauptstadt Canton gelegen, und den Bewohnern dieses Hafenortes wie der umliegenden zahlreich bevölkerten Dörfer. Die gegenseitige Erbitterung der Bewohner der beiden Hemisphären stieg natürlich mit jedem Tage. Bei Gelegenheit eines solchen Kampfes fand ein Chinese seinen Tod, getroffen von dem kräftigen Faustschlag eines tüchtigen Boxers. Dieser Vorfall goß frisches Oel in den feurigen Streit des kaiserlichen Commissärs Lin gegen den Oberaufseher des englischen Handels, Capitän Elliot. Es traf sich schon einigemal im Laufe des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts (1780. 1784. 1800. 1806. 1810. 1820. 1821. 1823 ), daß Chinesen durch die kräftigen Hände der Barbaren des großen westlichen Oceans, namentlich Alt-Englands ihren Tod fanden; und es war dieß immer, auch unter sonst friedlichen Verhältnissen, ein höchst ärgerliches, nicht selten folgenreiches Ereigniß. Die Sicherheitskaufleute, gemeinhin Hong genannt, so wie die untern Polizei - und Mauthbeamten sind nämlich angewiesen, die unbändigen Barbaren scharf zu überwachen und über ihr ganzes Thun und Treiben den höchsten Behörden Bericht zu erstatten. Sobald nun die Anzeige über einen Todtschlag einläuft, wobei einer oder mehrere Barbaren betheiligt sind, mag nun der Getödtete dem Mittelreich angehören oder nicht, so ergeht der Befehl an den Vorsteher der betreffenden Nation, den Mörder alsbald auszuliefern, damit dieser nach den Gesetzen des Reiches gerichtet werden könne. Es mögen die Barbaren, heißt es gewöhnlich in solchen Erlassen der höchsten Kreisregierung von Kuang tong und Kuang si, endlich von dem Wahne zurückkommen, daß ihnen auch auf dem Boden des Jao und Schun jeder Unfug, jede Schlechtigkeit nachgesehen werde; sie leben hier, das mögen sie ja bedenken, in dem civilisirten Lande der Mitte, wo kein Verbrecher seiner Strafe entgeht. Die Fremden aller Nationen weigerten sich natürlich von jeher, sich und ihre Habe dem obersten Richteramte der Chinesen preiszugeben; doch haben Franzosen im Jahr 1780 und Nordamerikaner im Jahr 1823 je einen Matrosen den chinesischen Gerichten überliefert, und beide wurden alsbald hingerichtet. Auch wir, erwiederten sie gewöhnlich, haben erleuchtete Gesetze; auch wir verstehen es, Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten; wir können und wollen uns bloß dem Ausspruch unserer einheimischen Richter fügen. War der Gemordete ebenfalls ein Fremder, so machte der chinesische Generalgouverneur gewöhnlich keine weiteren Schwierigkeiten; es ward nur dem Vorsteher der betreffenden Nation anempfohlen, zu seiner Zeit über die Art und Weise der Bestrafung des Verbrechers in seiner Heimath einen unterthänigen Bericht zu erstatten, damit der Himmelssohn die Freude erlebe zu sehen, daß Recht und Ordnung verbreitet sey unter den Barbaren des großen westlichen Oceans. Ganz anders aber, war der Getödtete ein Chinese: es ward dem Kaiser, dem Vater seines Volkes, ein Sohn erschlagen, und er kann nicht ruhen, bis die Manen des Verstorbenen gesühnt sind durch den Tod des Verbrechers. Soll doch selbst jeder Fremde, der sich in China gegen das Eigenthum eines Bewohners des Reiches der Mitte vergangen hat, von den Beamten der überaus reinen Dynastie nach altchinesischem Recht und Herkommen gerichtet werden. Wie könnte man nun wähnen, daß das Heimathland aller Cultur auf Erden die Bestrafung des an einem Chinesen verübten Mordes einem barbarischen Gericht überlassen könnte! Weigern sich die Fremden was, wenn auch, wie wir gesehen haben, nicht immer, doch häufig geschah den Schuldigen auszuliefern, so wird ihnen alsbald aller Handel, jeder Verkehr mit den Bewohnern0253 des Mittelreiches untersagt. Man nahm dann, unter solchen mißlichen Umständen, gewöhnlich zu Bestechungen, zu Lug und Trug seine Zuflucht. Bald hatte der Schuldige, von Gewissensangst gefoltert, sich selbst ermordet; bald sey der Chinese im eiligen Davonrennen ins Wasser oder in einen Graben gestürzt und habe bloß durch Heimsuchung Gottes seinen Tod gefunden. Auf solche Weise ward die Sache nach Verlauf einiger Wochen wiederum ausgeglichen und alsdann von den Kreisbehörden dem Ministerium der Gerechtigkeit (Hing pu) zu Peking ein glänzender Bericht erstattet, wie nämlich die Barbaren, mit Angst und Schrecken zur Majestät des Himmelssohnes emporblickend, unbedingt sich unterworfen hätten. Es war in gewöhnlichen Zeiten Alles dabei betheiligt, daß die Wirren so schnell als möglich ausgeglichen und der frühere Gang der Geschäfte wiederum aufgenommen werde. Es waren die Verwandten des Getödteten dabei betheiligt, welche im Stillen ein tüchtiges Wehrgeld ausgezahlt erhielten, die Sicherheitskaufleute, die Fremden und die Beamten selbst, welche sämmtlich durch die Unterbrechung des Handels große Verluste erlitten. Ganz andere Verhältnisse fanden aber statt bei der unglückseligen Tödtung eines Chinesen im Julius des verflossenen Jahres. Es war bereits früher von Seite des kaiserlichen Commissärs eine Handelssperre gegen die Engländer angeordnet worden. Sie ward zwar, nachdem alles Opium ausgeliefert und vernichtet war, wiederum aufgehoben; aber jetzt befahl Capitän Elliot seinen Landsleuten, die Geschäfte nicht eher wiederum zu beginnen, bis die Chinesen für alle Unbill, welche den Engländern widerfahren, Genugthuung geleistet hätten. Man hatte also von brittischer Seite nichts mehr zu verlieren, und freute sich höchst wahrscheinlich über den neuen Zwischenvorfall. Vielleicht, sagte man sich im Stillen, würden sich die Chinesen zu unverzeihlichen Gewaltmaaßregeln hinreißen lassen, wodurch die so lange zaudernde Regierung im Mutterlande in die Nothwendigkeit versetzt werden könnte, was die englische Gemeinde in Macao schon lange gar sehnlich wünschte, der Gewalt die Gewalt entgegen zu setzen. Geschähe dieß, wie bald würden dann die hochmüthigen Halbbarbaren des Ostens der Königin der Meere zu Füßen fallen und um Verzeihung bitten müssen. Es ward nun auf die Forderung des kaiserlichen Commissärs, den Verbrecher an die einheimischen Gerichte auszuliefern, dem chinesischen Beamten folgende Antwort ertheilt: Man könne sich hiezu nimmermehr verstehen; die Engländer hätten ihren eigenen Gerichtshof, nicht bloß zu Canton, sondern längs der ganzen chinesischen Küste, wo sie die Schuldigen ihrer Nation nach englischen Gesetzen richteten;*)Es wird sich hier auf die durch Parlamentsbeschluß getroffene Anordnung vom 9 December 1833 berufen, wodurch ein englischer Gerichtshof innerhalb der Länder des Kaisers von China (within the dominions of the Emperor of China) geschaffen wurde! dann sey ja auch niemals zuvor ein Unterthan der Krone des Reichs Groß-England (Ta Jing ki li Kuo) einem chinesischen Gerichte ausgeliefert worden. Dieß könnte auch schon deßhalb allein nicht statt finden, weil in den Gesetzen des Mittelreiches zwischen Mord und Todtschlag kein Unterschied gemacht werde. Diese letztere Angabe gehört aber wiederum zu den vielen falschen Nachreden und Verleumdungen, welche von Unkundigen und Uebelwollenden der chinesischen Nation in dem letzten Jahrzehnt aufgebürdet wurden. Die Chinesen machen allerdings in ihren Gesetzbüchern zwischen absichtlichem Mord und zufälligem Todtschlag einen Unterschied, wie aus der nachfolgenden Darstellung zur Genüge erhellen wird. Sie sind auch keineswegs, wenn man ihnen mit Offenheit entgegen kömmt, so unvernünftig und eigensinnig, wie sie uns ihre europäischen Feinde gerne schildern möchten.

Die chinesische Gesetzgebung ist natürlich so alt, wie der chinesische Staat selbst; denn ein Staat ohne Gesetze, d. h. ohne allgemein gültige Anordnungen und Gewohnheiten, ist überhaupt nicht denkbar. Die ältesten Fürsten der Völker sind zugleich auch die ersten Gesetzgeber. Schin nong, Fohi, und mit größerem Rechte vielleicht dem ersten Fürsten, mit welchem das Annalenbuch beginnt, Jao, wird schon die Anordnung der fünferlei Gattungen von Strafen zugeschrieben. Diese sind: eine geringere und stärkere Züchtigung durch Schläge, Tragen der Geige, Verbannung auf eine längere oder kürzere Zeit, dann endlich die Todesstrafe. Die zehn Verbrechen, auf welche seit undenklichen Zeiten die Todesstrafe steht, sind: Aufruhr, Zerstörung der Tempel der Verstorbenen und der Wohnungen der regierenden Fürsten; Desertion, Mord der Verwandten, Mord anderer Personen, Sacrilegium, Impietät, Familienzwist, von Thätlichkeiten begleitet, Insubordination und Incest. Alle diejenigen, welche sich ein solches Verbrechen zu Schulden kommen ließen, können, wenn die verschiedenen Instanzen gleichmäßig erkannt haben, alsbald hingerichtet werden, ohne daß man bis auf den Herbst zu warten braucht, wo auf einen Tag an allen verurtheilten Verbrechern im ganzen Lande das Urtheil vollzogen wird.

(Beschluß folgt.)

Dänemark.

Gestern, am Begängnißtage des verewigten Königs, durchwogte schon von 6 Uhr Abends an eine zahllose Menschenmenge die Straßen, durch welche die Leichenprocession kommen sollte. Die Fenster waren zum Theil mit Trauergardinen verhangen. Nachdem die Mitglieder der königlichen Familie, die hohen Kronbeamten, die Gesandten etc. sich nach 8 Uhr auf der Amalienburg versammelt hatten, begann die Ceremonie gegen 9 Uhr. Ein Chor von Sängern sang eine Trauercantate, und der Bischof von Seeland hielt eine Leichenrede. Nach Absingung eines zweiten Liedes begann die Procession um halb 10 Uhr, eröffnet von einer Escadron der Leibgarde zu Pferde, mit gedämpften Pauken und Trompeten, dann folgten zwei Trauermarschälle, die Elephantenritter und Großkreuze vom Dannebrog, geziert mit den Ordensketten, in schwarzbezogenen Equipagen, jede von zwei Dienern mit brennenden Wachsfackeln begleitet; sodann paarweise in langer Reihe die Personen der zweiten und dritten Rangclasse zu Pferde. Dieser Reiterschaar folgte der sechsspännige Trauerwagen der Königin-Wittwe, begleitet von k. Lakaien mit brennenden Wachsfackeln. Dem Wagen folgten die drei Adjutanten, welche zuletzt den Dienst bei dem verewigten König gehabt hatten, und die sechsspännige Trauerequipage desselben. Dann der Leichenwagen des Königs in Gestalt eines Thronhimmels von schwarzem Sammet, oben auf demselben auf einem Kissen von rothem Sammet die Königskrone. Vier Capitäne vom See-Etat und vier Majors vom Landetat, unterstützt von acht Stallbedienten, führten die acht mit schwarzen Decken behangenen Pferde, vier Kammerjunker trugen das Leichentuch. Die 18 Commandeure und Obristen, welche den Sarkophag vom Trauergemach bis zum Wagen getragen hatten, gingen, und die sechs Kammerherren, welche den Baldachin getragen hatten, nebst einem Generallieutenant und einem geheimen Conferenzrath ritten neben demselben. Zwölf Comptoirchefs aus den königlichen Regierungscollegien0254 in civiler Trauertracht trugen mit Wappenschilden gezierte Wachsfackeln dem Leichenwagen vor, sechs derselben verrichteten gleichen Dienst an jeder Seite, zwölf Trabanten endlich mit umgekehrten Trauerpartisanen bildeten die Ehrenwache. Dem Leichenwagen folgte zunächst der fungirende Hofmarschall zu Pferde mit dem Hofmarschallstabe als Führer der zweiten Abtheilung des reitenden Gefolges aus der zweiten und dritten Rangclasse; demnächst Se. Maj. der König in einer achtspännigen Equipage; vor dem Wagen ritt ein Page, ein königlicher Leibdiener und vier dienstthuende Adjutanten; zwölf königliche Lakaien leuchteten. Die Generaladjutanten vom See - und Landetat ritten, und zwölf Pagen in schwarzen Uniformen gingen mit umflorten Fackeln neben dem Wagen, und sechs Trabanten mit Trauerpartisanen versahen die Ehrenwache. Dann folgten die leere Equipage der regierenden Königin, der Kronprinz, der Prinz Friedrich Ferdinand, der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg im Namen Ihrer k. H. der Herzogin Wilhelmine, die leere Equipage I. k. H. der Frau Landgräfin Juliane, der Landgraf Wilhelm von Hessen im Namen I. k. H. der Frau Landgrafin Charlotte, begleitet von Lakaien mit Wachsfackeln und ihren Marschällen, Adjutanten und Ehrencavalieren. Zwei Trauermarschälle und die zweite Escadron der königlichen Leibgarde zu Pferd schlossen die Procession, welche sich von der Amalienburg durch die Hauptstraßen nach der Friedrichsberger Allee begab und sich dort auflöste. Zunächst beim Amalienburger Schloß paradirten die Seecadetten, dann die Landcadetten, das königliche Leibjägercorps (gebildet aus jungen Leuten vom Handelsstande etc.), das Leibcorps des Königs (die Studenten), die Marine, bewaffnet mit Enterpiken, Aexten, Enterbeilen und Hiebern, die k. Artillerie, drei Leibregimenter, zwei Jütische Regimenter, die Kopenhagener Bürgerinfanterie, die Bürgerartillerie, das Brandcorps, das seeländische und endlich das jütische Jägercorps. Als die Trauerprocession sich durch die beleuchteten Straßen in Bewegung setzte, ertönte Trauergeläut von allen Thürmen, und wenn der Wagen der Königin Wittwe eine Truppenabtheilung erreicht hatte, präsentirte diese das Gewehr, senkte die beflorten Fahnen und ließ den Trauermarsch erschallen; zwei im Neuhafen belegene mit Lampen übersäete Orlogsjagten feuerten eine Salutation von 27 Schüssen, welche von der Seebatterie beim Zeughause beantwortet wurde. Auf der Plattform des Westerthors hatte sich ein Chor von 200 Sängern, Studenten, Künstlern und Eleven des Conservatoriums aufgestellt, welches ein vom Dichter Holst verfaßtes Letztes Lebewohl absang. Darauf bewegte sich der Zug schweigend weiter und gelangte, begrüßt von den im Ravelin des Westerthors in ihrer alten holländischen Nationaltracht mit brennenden Fackeln aufgestellten Amagern, bald zur Freiheitssäule in der Westervorstadt. Die Säule war von der Hand dankbarer Bauern mit einer Guirlande umwunden, auch die allegorischen Figuren derselben waren bekränzt, so wie die Inschrift auf dem Piedestal, welche besagt, daß der verewigte König, der Freund des Volks, als Kronprinz den Grundstein gelegt habe. Auf einer Tribune erblickte man eine große Zahl junger Bauern und Bauernmädchen. Der Leichenwagen machte Halt; in demselben Augenblick donnerten die Minutenschüsse von den Wällen der Festung, welche verkündeten, daß der letzte Mann des Zuges die Stadt verlassen habe; der Wind führte das tausendstimmige Getön der Trauerglocken herüber, und ein Musikchor begann eine einfache Choralmelodie. Der Eindruck war unbeschreiblich. Die ganze Versammlung entblößte ehrerbietig das Haupt und begrüßte schweigend die irdischen Ueberreste dessen, dem eben die hier versammelte Volksclasse so unendlich viel zu danken hatte. Die Chorführer hoben den für diesen Zweck geschriebenen Gesang an, aber es bedurfte einiger Zeit, ehe die Rührung den Anwesenden gestattete, einzufallen; endlich jedoch sangen tausend und abertausend Stimmen das Lob des Königs. Als die letzten Klänge verhallt waren, schlug der Leichenwagen die Chaussee ein, der regierende König folgte der Allee nach dem Friedrichsberger Schloß und die hohen Beamten der neuen Sonne. In der Nacht setzte die königliche Leiche ihren Weg nach Roeskilde fort, und heute findet die Beisetzung statt.

[334] Erklärung.

Ich finde mich aufgefordert, da ein momentanes Einstellen meiner historisch-statistischen Vorlesungen an der Universität in auswärtigen Blättern mehrfach irrige Auslegung gefunden hat, zu erklären, daß ich hiezu freien Willens durch rein persönliche Umstände veranlaßt wurde. Einige litterarische Arbeiten, die ich diesen Winter über beenden wollte, so wie etwelche größere Reisen, die jedenfalls eine wiederholte Unterbrechung meiner Vorlesungen herbeiführen mußten, sind die alleinige Ursache.

Ich habe jedoch bereits die Anzeige abgegeben, daß ich dieselben im nächsten Sommerhalbjahr wieder fortsetzen werde.

Freiburg, den 19 Januar 1840.

Dr. J. E. Woerl.

0255

[76-78] Neuer Gasthof in Triest.

Die Zahl der Fremden, welche diese blühende Stadt wegen ihrer Handelsthätigkeit, oder auf ihrem Wege nach und aus dem Oriente und Italien besuchen, wächst mit jedem Tage. Bei dieser Zunahme ward die Unzulänglichkeit unserer Gasthäuser und der völlige Mangel eines solchen Gasthofes immer fühlbarer, der mit einer geschmackvollen Ausstattung alle Erfordernisse verbände, um jedem, auch dem höchstgestellten Reisenden den Aufenthalt hier so angenehm als bequem zu machen. Einige Bürger sind daher in Gesellschaft getreten, um diesem Bedürfnisse entgegenzukommen, und schon erhebt sich das hierzu bestimmte Gebäude über die Grundfeste, um binnen wenigen Monaten vollendet dazustehen. Ein Kaffeehaus, Kaufläden, Stallungen, Wagenschoppen und dazu gehörige Gelasse werden das Erdgeschoß einnehmen. Das erste Stockwerk wird große Säle und andere Gemächer, ferner Küchen und alle zur Speisewirthschaft nöthigen Räume, wie auch nächst der Wohnung des Gastwirthes mehrere Badezimmer enthalten. Die zwei obern Stockwerke werden ungefähr 90 Gastzimmer für Fremde umfassen.

Damit die Bedienung jeder Anforderung an einen vollkommenen Gasthof und zugleich der Absicht der Gesellschaft ganz entspreche, erläßt die letztere hiemit an alle, welche die Führung dieses Unternehmens ganz oder theilweise, nämlich den Gasthof, die Speisewirthschaft, das Kaffeehaus und die Bäder zu übernehmen geneigt sind, die Aufforderung, deßfalls ihre Anträge bis Ende März d. J. an den Hrn. Ingenieur G. B. Dr. Princivalli in Triest zu richten, welchem die Gesellschaft alle die Ausführung des Unternehmens betreffenden Geschäfte übertragen hat, und bei dem alle Bedingungen, wie die genauesten Umstände und Aufschlüsse einzuholen sind.

Da die Gesellschaft die ganze oder theilweise Leitung des Unternehmens nur jenen anvertrauen wird, welche die pünktlichste und vorzüglichste Leistung verbürgen können, und da sie gesonnen ist, im andern Falle die Verwaltung ganz oder getrennt für eigene Rechnung führen zu lassen, so ladet sie auch diejenigen ein, in der obenbezeichneten Art ihre Anerbietungen bekannt zu geben, welche dem Unternehmen in der Eigenschaft eines Directors und Verwalters vorzustehen wünschten.

Jeder Bewerber wird außer den Belegen für seine Befähigung und seine Sittlichkeit eine Bürgschaft für das ihm anvertraute Geräth und für die genaueste Einhaltung seiner Verbindlichkeit zu leisten haben.

Die Speisewirthschaft, das Kaffeehaus und die Kaufläden im Erdgeschoß werden bis zum 24 August 1840, die obern Stockwerke aber und die Bäder wenige Monate später im Stande des Gebrauchs seyn.

Triest, am 1 Januar 1840.

[3674-76] Bekanntmachung.

Eine von der k. bayer. Hypotheken - und Wechselbank auf Arnold v. Eichthal ausgestellte Bank-Actie Nr. 7814 zu 500 fl. ist verloren gegangen.

Der unbekannte Inhaber dieser Actie wird hiemit auf Ansuchen des Handlungshauses Arnold v. Eichthal aufgefordert, dieselbe binnen 6 Monaten a dato bei dem unterfertigten Gerichte vorzuzeigen, widrigenfalls diese Urkunde für kraftlos erklärt werden wird.

Augsburg, den 20 December 1839.

Königliches Kreis - und Stadtgericht.

Lic. Kellerer, Director.

v. Köppelle.

[286-88] Bekanntmachung.

Die Geschwister Georg und Katharina Scheller, Kinder des verlebten Schullehrers Georg Scheller zu Brück, welch ersterer als Bäckergeselle im Jahre 1801, letztere 1814 sich von ihrer Heimath entfernt hat, haben seitdem über ihr Leben und Aufenthalt keine Nachricht gegeben.

Auf Antrag der nächsten Verwandten ergeht daher an Georg und Katharina Scheller und deren etwaigen Leibeserben die Aufforderung, sich binnen sechs Monaten a dato bei dem unterfertigten Landgerichte anzumelden, und das in 141 fl. 52 kr. für jeden Theil bestehende Vermögen in Empfang zu nehmen, widrigenfalls dieselben für verschollen erklärt werden und das Vermögen an die nächsten Erben ohne Caution hinausgegeben wird.

Dettelbach, den 24 Januar 1840.

Königlich bayer. Landgericht.

Halbig.

Pfister.

[291] Verschollenheits-Erklärung.

Nachdem sich weder die vermißten Soldaten Xaver und Peter Kögel von Heufeld, noch allenfallsige rechtmäßige Descendenten ungeachtet der Vorladung vom 2 Junius v. J. innerhalb des gegebenen sechsmonatlichen Termines gemeldet haben, so werden jene hiemit als verschollen erklärt, und wird deren Vermögen ihren Intestaterben gegen Caution ausgeantwortet.

Aibling, am 14 Januar 1840.

Königliches Landgericht Aibling.

v. Schmid, Landrichter.

[289-90] Bekanntmachung.

Es wird hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß in Folge hoher Entschließung der k. Regierung von Oberbayern vom 3 December v. J. alle Kaufleute, welche die Dulten hiesiger Stadt und der Vorstadt Au beziehen wollen, bei Vermeidung des Ausschlusses von denselben vor den zuständigen Behörden ein Zeugniß darüber vorzulegen haben, daß sie an ihrem Domicilsorte einem Debitverfahren weder gegenwärtig unterliegen, noch früher unterlegen seyen, ohne sich mit ihren Gläubigern arrangirt zu haben.

Den 21 Januar 1840.

Die k. Polizeidirection München.

K. Polizeidir. v. Menz.

Magistrat der Haupt - und Residenzstadt München.

Bürgermeister Dr. Bauer.

[129-31] Aufforderung.

Johann Peter Schneider, dahier am 12 December 1756 geboren, sofort 83 Jahre alt und gegen 68 Jahre von hier abwesend, erlernte zu Würzburg die Strumpfweberei, entwich aber aus der Lehre, und hat seitdem von seinem Aufenthalt keine Nachricht gegeben.

Wegen seines Erbtheiles zu 218 fl. 15 1 / 8 kr. ist eine Caution auf das Wohnhaus seines nun verlebten Bruders Kaspar Schneider eingetragen.

Johann Peter Schneider oder dessen etwaige Leibeserben werden auf Antrag der Kaspar Schneiders Wittib hiemit aufgefordert, binnen 3 Monaten a dato entweder in Person oder durch legal Bevollmächtigte dahier zu erscheinen und dieses Vermögen in Empfang zu nehmen, widrigenfalls Johann Peter Schneider als verschollen erklärt, sein Vermögen dessen Intestaterben unbedingt überlassen, und die deßhalb eingetragene Caution gelöscht wird.

Haßfurth, den 26 December 1839.

Königliches Landgericht.

Greser, Landrichter.

[114-116] Nürtingen, Oberamtsstadt. Verkauf der Spitalgebäude.

Der Stiftungsrath beabsichtigt, die bisher zu einer Oberamtsrichterswohnung und Oberamtsgerichtskanzlei vermiethet gewesenen Hospitalgebäude sammt den entbehrlich gewordenen Fruchtkästen und Kellern, sofern ein dem Werth angemessener Erlös erzielt würde, zu verkaufen, und wird deßhalb am Dienstag den 3 März 1840 eine öffentliche Versteigerung, vorbehaltlich des letzten Streichs und der Genehmigung k. Regierung, vornehmen lassen. Die Gebäude umschließen einen gepflasterten Hof von ungefähr 100 Rth., worin sich ein laufender Brunnen befindet; sie liegen innerhalb der Stadt an der durch die Stadt führenden Hauptstraße, nach Kirchheim, Ulm und Mezingen, und bestehen in Folgendem: 1) dem sogenannten langen Bau, welcher 200 'lang und 44' breit ist, zweistöckig, der untere Stock von Stein, und enthält im ersten Stock 7 Zimmer, wovon 4 heizbar, eine geräumige Waschküche, 2 große Holzmagazine, einen Pferdestall, 2 Futtervorrathskammern und eine Wagenremise; im zweiten Stock 7 schöne Zimmer, wovon 5 heizbar, eine Küche und Speisekammer, und einen Fruchtboden 115 'lang und 44' breit; unter dem Dache 2 durch die ganze Länge des Gebäudes hindurch gehende Fruchtböden und Kammern; 2) der Querbau ist einstöckig, von Stein, 85 'lang, 38' breit, worin sich eine Wagenremise und zwei Holzmagazine, und unter dem Dache zwei durchlaufende Fruchtböden befinden; 3) das Saalgebäude ist 50 'lang, 38' breit, zweistöckig, der erste Stock von Stein; in jedem Stock befindet sich ein großer heizbarer Saal von 26 'Länge, 34' Breite und 14 'Höhe, mit zwei heizbaren Nebenzimmern, und unter dem Dach ist ein Fruchtboden; 4) das Spritzenhaus ist einstöckig, von Stein, und enthält einen Raum von 22' Länge, 34 'Breite und 14' Höhe und unter dem Dache einen Fruchtboden; 5) das Archivgebäude, welches gegen die Hauptstraße den Hof schließt, ist zweistöckig, 44 'lang und 30' breit, der untere Stock von Stein, in welchem sich zwei Gewölbe befinden, der zweite Stock enthält zwei sehr heitere Zimmer, wovon eines heizbar; unter dem Dach ist ein Fruchtboden. Unter den Gebäuden 1, 2, 3 und 4 befinden sich sehr schöne gewölbte, großentheils in Felsen gehauene, ineinander gehende Keller von 350 'Länge und verschiedener Breite, worin mehrere 1000 Eimer Getränke aufbewahrt werden können. Sämmtliche Gebäude sind erst vor 80 Jahren neu, geschmackvoll und sehr solid gebaut worden, ganz gut unterhalten, und eignen sich wegen ihrer vorzüglich schönen Lage nicht nur zu einem sehr schönen Aufenthalt für eine Herrschaft, sondern auch wegen der großen Geräumigkeit zum Betrieb einer großen Oekonomie, eines Fabrikgeschäfts, einer Bierbrauerei und Wirthschaft; auch dürfte beachtet werden, daß nach Herstellung der gegenwärtig im Bau begriffenen Straße von hier nach Mezingen, wodurch die Straßenstrecke von hier nach Reutlingen0256 um eine Stunde abgekürzt wird, die Errichtung eines Postamts hier in Aussicht gestellt ist, wozu diese Gebäude vorzüglich gut gelegen wären. Der Kaufschilling ist ganz billig gestellt; er kann gegen gesetzliche Sicherheit zu 4 Proc. Verzinsung ganz stehen bleiben, oder aber nach Belieben ganz oder nach und nach bezahlt werden. Die Liebhaber werden eingeladen, dieses schöne Besitzthum selbst in Augenschein zu nehmen, und sodann am obengedachten Tage, Morgens 10 Uhr, der Aufstreichsverhandlung auf hiesigem Rathhause anzuwohnen. Auf schriftliche Anfragen wird die unterzeichnete Stelle jede geforderte Auskunft ertheilen.

Den 2 Januar 1840.

Hospital-Verwaltung.

[315-16][Außrordentliche] Preisherabsetzung!

Shakspeare's sämmtliche dramatische Werke, vollständig in 37 Bändchen im Taschenformat (schöne Wigand'sche Leipziger Ausgabe) auf Velinpapier im eleganten Umschlag ganz neu br., anstatt 10 fl. jetzt für 3 fl., NB. einzeln wird jedes Bändchen à 12 kr. abgelassen.

Wien und die Oesterreicher sammt Reisebildern aus Schwaben, Bayern, Tyrol u. Salzburg.

Von Mistreß Trollope.

Aus dem Englischen von Sporschil.

Vollständig in 3 Bänden. 8. Schöne neueste Wigand'sche Leipziger Ausgabe. Auf Velinpap. im eleg. Umschlag, ganz neu broschirt anstatt 5 fl. jetzt für 1 fl. 30 kr.

Zu haben für Conv. Münze in Rudolph Sammers Buchhandlung in Wien, wie auch für dieselben Preise durch alle übrigen soliden Buchhandlungen des ganzen In - u. Auslandes zu beziehen.

[302]

Zur Michaelis-Messe v. J. erschien bei Unterzeichnetem:

Darstellungen und Charakteristiken aus meinem Leben.

Von Dr. G. Merkel.

Motto: Licht ist Leben! Licht ist Glück und für Staaten Macht.

Erster Band.

Leipzig, 8. 1839, in Commission bei K. F. Köhler. Preis 2 Rthlr.

Der zweite Band ist unter der Presse.

Man findet hier eine Reihe von Schilderungen aus dem politischen, dem gesellschaftlichen und vorzüglich aus dem litterarischen Leben der letzten Jahre des vorigen und den ersten des jetzigen Jahrhunderts. Aus Tagebüchern geschöpft, haben sie die Lebendigkeit der Anschauung und bilden zugleich die Biographie des Verfassers.

Edm. Götschels Buchhandlung in Riga und Mitau.

[331] Schifffahrts-Anzeige der Rheinschanze.

Rheinschanze, den 20 Januar. Nach einer Zusammenstellung der Bewegung im hiesigen Hafen während des vorigen Jahres ergibt sich folgendes Resultat.

〈…〉〈…〉

Der Verkehr der Rheinschanze mit einzelnen Orten vermittelst der Segelschiffe gewährte folgendes Ergebniß:

〈…〉〈…〉

Es blieben dabei wie immer ausgeschlossen: Oelkuchen, Sägwaaren und derlei in Quantitäten auch ein - und ausge[führt]werdende Artikel, gleichwie die Landexpeditionen nicht inbegriffen sind.

In Rückblick auf den Artikel in der Neuen Speyerer Zeitung Nr. 9 vom 12 Jan. 1839 (d. d. Rheinschanze, den 9 Jan. 1839) wird man mit Freude wahrnehmen, daß die damals ausgesprochene Erwartung eines vermehrten Verkehrs im Hafen der Rheinschanze trotz der großen Concurrenz in Erfüllung gegangen ist, der Sachlage nach wird solcher auch fernerhin steigen.

Mit den erneuert zweckmäßig organisirten Beurtschifffahrten und Landfuhrcursen gehen die nöthig werdend erweiterten Local-Einrichtungen Hand in Hand, und sichern so den Eignern eine eben so geregelte Ueberkunft, als gute Lagerung ihrer Güter bei der Vermittlung des hiesigen Platzes.

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TextAllgemeine Zeitung
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Deutsches TextarchivNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2016-06-28T11:37:15Z Matthias BoenigNote: Bearbeitung der digitalen Edition.2016-06-28T11:37:15Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

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