PRIMS Full-text transcription (HTML)
1575
Beilage zu Nr. 279 der Neuen Rheinischen Zeitung.
Organ der Demokratie.
Sonntag, 22. April 1849.

[Italien]

von Genua, 10 Stunden von dieser Stadt entfernt, an. Sie versuchten mehrmals, dahin vorzubringen, allein ihre Anstrengungen waren fruchtlos, da La Marmara von seinen günstigen Stellungen aus sie zurücktrieb. In Chiavari hatten sie bereits eine provisorische Regierung eingesetzt; seit der Unterwerfung Genua's haben sie beschlossen, sich nach Toskana oder Rom zu begeben.

La Marmora hat ihnen Lebensmittel und Geld übersandt, damit sie sobald als möglich diesen Marsch antreten und aus der Nähe Genua's wegkommen.

In Genua herrscht natürlich die Ordnung . Es kommen jetzt täglich mehr Details über die von den Soldaten während der Belagerung begangenen Brutalitäten und Scheußlichkeiten an's Tageslicht, und der Haß des Volkes gegen La Marmora's Söldlinge ist auf eine Höhe gestiegen, daß kaum der Belagerungszustand lange hinreichen wird, einen Wuthausbruch zu verhindern.

Wie die Alba aus Rom vom 7. April mittheilt, hatte die Regierung in der vorhergehenden Nacht eine von Gaëta nach Civita Vecchia gesandte Korrespondenz aufgefangen, die ihr das von der Reaktion geschmiedete Komplott enthüllte. In Folge dessen wurden mehrere Personen verhaftet, auch ein Priester, der in der Korrespondenz die in seinem Hause verborgenen Waffen aufzählt.

Der toskanische Moniteur giebt die Zahl der in Parma konzentriten Oestreicher auf 25,000 Mann an. Von Modena aus hat sich eine östreich. Kolonne nach Massa hin in Bewegung gesetzt, wahrscheinlich um der lombardischen Division den Weg abzuschneiden und sie zu entwaffnen.

Aus Neapel und Sizilien keine Nachrichten.

Venedig, 3. April.

In Folge des Beschlusses der Nationalversammlung, im Widerstande gegen Oesterreich zu beharren, hat der kommandirende Obergeneral beschlossen, sich auf die Vertheidigung der Lagunen zu beschränken, und das Commando über sämmtliche Truppen in der Stadt und den sie beschützenden Forts wieder selbst zu übernehmen. Gleichzeitig erinnert er seine Soldaten, daß sie nur durch strenge Beobachtung der Disciplin im Stande sein würden, das letzte Bollwerk der Halbinsel zu vertheidigen, daß die Augen Italiens und Europa's auf sie gerichtet wären, u. s. w.

Ungarn.

1
〈…〉〈…〉

Französische Republik.

090Paris, 19. April.

Die Nationalversammlung wird morgen wieder Gelegenheit haben, ihre Hingebung an die Mondkalb-Minister, an die elenden Bursche Falloux, Faucher, Barrot, diese würdigen Nachfolger der National-Clique, zu beweisen. Morgen soll sie den Fortbestand des Zeitungs-Kautionnements votiren, welches sonst am 1. Mai abgelaufen wäre; kein Zweifel, daß sie unter dem schurkischen Barrot auch hierin wieder zu den Verhältnissen des 23. Februar zurückkehren wird. Der Volkssieg des 24. Februar hatte zuerst tiefer Restaurations-Errungenschaft der Geldprivilegien ein Ende gemacht, und hierdurch die ganze kleine Volkspresse, diese fliegenden Revolutionsblätter der Faubourgs, befreit, welche Paris bis zum Juni in so beispielloser Weise überschwemmten. Die Abschaffung des Kautionnements war der Todesstoß für die großen Zeitungsschmierer. Das Volk las auch die republikanischen Hofblätter der provisorischen Regierung nicht, weder den National der Beutelschneider Marrast, Marie, Pagés, noch die langweilige, friedliche Reform des schwachen Ledru-Rollin; es hatte seine eigenen Blätter, die in derber, verständlicher, revolutionärer Sprache zu ihm redeten, und wenig oder gar nicht aus den Arbeitervierteln drangen, oder, wenn sie es thaten, vielleicht wie Raspail's Ami du Peuple von der honetten Bourgeoisjugend auf öffentlichem Platz verbraunt wurden. Das Volk hatte sein Journal des Sansculottes, seinen Père Duchène, seinen Robespierre, Drapeau rouge und Accusateur public, seinen Gamin de Paris und Aimable Faubourien, oder wenn es zu der revolutionären Presse der innern Stadt kehren wollte, den Lamennais'schen Peuple Constituant und die gefürchtete Commune de Paris, das Journal du Club des Clubs von Sobrier und George Sand, welches die provisorischen Halbgötter bereits vom weiten Tage ihrer Herrlichkeit an in der wüthendsten Art denunzirte, und dessen Entstehung von dem verständigen Kölnischen Feuilletonschmuhl neulich in den März diesen Jahres verlegt wurde. Das Volk fand in all diesen Blättern besser als irgendwosonst die nöthige Aufklärung über den Marsch seiner Regierung, und die Demonstrationen vom 17. März und 16. April beweisen, daß diese kleine Revolutionspresse nicht vergebens arbeitete. Der große Diktator Cavaignac wußte daher was er that, als er diesen schonungslosen Feind der Verräther im Juni zu Boden trat, und die feige Nationalversammlung handelte nur in ihrem eigenen volksfeindlichen Interesse, als sie im August, unter dem Terrorismus der Militärherrschaft, der Volkspresse durch das Dekret über die Kautionnements den Hals zudrückte. Wie sollte die kleine Presse 24,000 Frs. für ein tägliches, 6000 Frs. für ein Wochenblatt auftreiben, sie, die sich nur mit dem Sou des heutigen Exemplars für den folgenden Tag fristete?

Dies honette Belagerungsdekret droht aber am 1. Mai abzusterben, und Herr Leon Faucher hat nichts Eiligeres zu thun, als auf Verlängerung anzutragen. Die Presse deklamirt heute voll Pathos gegen die Maßregel, obwohl es den meisten großen Blättern gar nicht um deren Abschaffung Ernst ist, und selbst der honette National heult moralischen Jammer über die Immoralität, in Voraussetzung von spätern Verbrechen Sicherheitsgelder voraus zu verlangen. Der National aber vergißt, daß diese Immoralität derOdilon-Faucher's nur die Fortsetzung der Politik des großen honetten Junischlächters ist, wie überhaupt die ganze jetzige Schurkerei auf den Juni zurückgeführt werden muß.

Die Assemblée hat in würdiger Folge des italienischen Beschlusses Hrn. Faucher die Dringlichkeit seines Cautionnement-Verlangens zuerkannt, und wird morgen den Bericht ihrer Kommission hierüber berathen. Die Kommission hat die Caution beibehalten, nur den Betrag von 24,000 auf 12,000 Fr. herabgesetzt, was in der Hauptsache nichts ändern kann. Die Assemblée aber wird voraussichtlich in erwünschter Ergebenheit für die Jesuitenclique entscheiden, und abermals der Preßfreiheit den Hals zuschnüren.

Paris, 19. April.

Mehrere Blätter sprechen von Ministerwechsel. Ihnen zufolge würde der gesprächige Lamoriciere den stummen Rullieres im Kriegsministerium ersetzen und der Juniheld Bedeau dem Guizotisten Drouyn de Lhuys die Bürde des Auswärtigen abnehmen. Wir können versichern, daß Bonaparte vor den Wahlen sein Ministerium nicht wechseln wird.

Durch Bildung des neuen Staatsraths verliert die National-Versammlung fünfzehn ihrer Glieder, da das Amt eines Staatsrathes mit dem eines Volksvertreters unverträglich ist. Außerdem liegen dem Präsidium etwa vierzig Urlaubsgesuche vor.

Rybinski, letzter polnischer Generalissimus aus dem 1830ger Kampfe, ist nach Rom abgereist, um sich an die Spitze des römisch-republikanischen Heeres zu stellen, dessen Reiterei bereits von Kersansie, dem Chef der Junibarrikaden, besehligt wird.

Die Estassette behauptet, der Telegraph habe dem Ministerium die Landung unseres Pabstgeschwaders in Civita-Vecchia gemeldet.

Unsere Touloner und Marseiller Blätter vom 16. Abends kennen dagegen kaum die Einschiffung desselben.

National-Versamlung. Sitzung vom 19. April. Anfang 12 1 / 2 Uhr.

Grevy. einer der Vicepräsidenten, führt den Vorsitz. Die Versammlung ist ziemlich schwach; sie erledigt zunächst mehrere Gesetzentwürfe von untergeordnetem Interesse. Das Girondedepartement will sich übersteuern, um wichtige Schiffsbauten zu vollenden, und die Stadt Maixem ein Kapital zur Beschäftigung ihres Proletariats auftreiben.

Malbois nimmt demnächst das Wort, um einen längst gestellten Antrag gegen das Urlaubsfieber, dem Lamoriciere heute auf die Tagesordnung verhalf, zu entwickeln. Er weist auf die Fahrlässigkeit vieler Glieder hin, welche eine solche Maßregel völlig rechtfertigen.

Emile Leroux: Der Ausschuß unterstützt dieselbe nur theilweise. Er verspricht sich keine große Abhülfe von ihr.

Baraguay d' Hilliers bekämpft sie geradezu. Man solle zur Tagesordnung schreiten.

Lamoriciere und Baune vertheidigen dagegen dieselbe mit vieler Wärme und geben dem Vorredner zu verstehen, daß er es nicht ungern zu sehen scheine, wenn die National-Versammlung abstürbe. Derselbe ist bekanntlich Präsident des Poitiersclub.

Nach einigen Gegenreden schreitet die Versammlung zur Annahme folgender Artikel:

Artikel 1.

Jedes Urlaubsgesuch ist in Zukunft einer Kommission von zwölf Gliedern zu unterwerfen, welche ihr Gutachten über jedes Gesuch abzugeben hat.

Artikel 2.

Diese Kommission wird durch das Vorsteherpersonal der Kammer ernannt und vom Präsidenten derselben präsidirt.

Artikel 3.

Indem der Präsident die Gesuche in öffentlicher Sitzung zur Abstimmung bringt, wird er bei jedem die Ansicht der Kommission beifügen.

Artikel 4.

Alle bis heute bewilligten Urlaube erlöschen zehn Tage nach Promulgation dieses Gesetztes.

Lamoriciere stellt den Zusatz:

Wer drei Male bei Zettelskrutinien oder Kugelabstimmungen fehlt, soll als unregelmäßiger Volksvertreter im Moniteur signalisirt werden.

Dieser Zusatz rief einigen Tumult hervor. Aber dem Eiser Lamoriciere's gelang es doch, dem Gesetz diese Schülerruthe anzubinden.

Der Zusatz wird angenommen.

Die Versammlung kehrt zum Büdget zurück.

Die Malleposten gaben zu einer längeren Debatte Veranlassung.

Die Kommission wollte 1 Million ersparen, indem sie die Aufhebung folgender 4 Mallposten vorschlug:

  • 1) von Lyon nach Bordeaux,
  • 2) von Lyon nach Marseille,
  • 3) von Lyon nach Mühlhausen,
  • 4) von Bordeaux nach Nantes.

Die Versammlung hob jedoch nur drei Linien auf und läßt die Mallepost von Lyon nach Mühlhausen (Basel) fortbestehen.

Das Gesammtbüdget des Finanzdepartements geht demnächst mit 553 gegen 6 Stimmen durch.

Die Sitzung wird um 6 Uhr geschlossen.

Aegypten.

Cairo, 8, April.

Die jüngsten Berichte, welche uns aus Cairo vorliegen, melden, daß der Indo-Aegyptische Transito fortwährend zunehme, und daß die stete Ausdehnung desselben nicht blos von Indien und China, sondern auch von der Afrikanischen Küste zu gewärtigen sei. Die 15tägigen Dampfschifffahrten der Peninsular - und Oriental - Compagnie genügen nicht mehr, um die Reisenden und Waaren, welche in Cairo eintreffen, um nach Indien oder von dort nach Europa befördert zu werden, schnell fortzuschaffen, wodurch namentlich die Letzteren oft mehrere Monate liegen bleiben müssen. Um dem gesteigerten Bedürfnisse zu entsprechen, hat die Compagnie demnach bereits Anstalten getroffen, daß gegenwärtig jede Woche ein Dampfboot aus Indien in Suez und ebenso aus England in Alexandrien eintreffen; in gleicher Weise hat auch die Aegyptische Transito-Administration die Fahrten auf dem Nil verdoppelt. Obgleich die Verbindung durch diese Maßßregeln bedeutend erleichtert ist, so wird sie dennoch erst durch die Vollendung der fahrbaren Straße wesentlich befördert werden, welche so eben von Cairo nach Suez, durch die dazwischen liegende Wüste angelegt wird.

Die Strecke beträgt ungefähr 20 deutsche Meilen; das Terrain ist sehr günstig, indem der Boden größten Theils flach und hart, nur stellenweise mit Flugsand bedeckt ist, der jedoch nirgends eine solche Mächtigkeit erreicht, daß sie ein wesentliches Hinderniß in der Durchführung des Baues bilden könnte.

Die Leitung des Ganzen ist dem Ingenieur Linant Bei, einem talentvollen Manne, übertragen, dessen Kenntnisse jedoch eine vollkommen tadellose und sachverständige Ausführung des Planes in allen Beziehungen nicht gewährleisten. Ungeachtet der vielen Mängel, welche bei diesem Straßenbaue diesemnach ohne Zweifel hervortreten werden, wird der Nutzen desselben im Vergleich zu der bisherigen Art des Transportes durch die Wüste mittelst Kameelen, dennoch von großem Belange sein.

Der Bau wurde bereits zu Anfang dieses Jahres in Angriff genommen und sollte, wie es anfänglich bestimmt war, in 18 Monaten zu Ende geführt werden. Den neuesten Nachrichten aus Cairo vom 17. v. M. zu Folge dürfte jedoch die Straße noch früher vollendet werden, da die Arbeiten aus Veranlassung einer von Seite der Peninsular - und Oriental-Kompagnie an deu Pascha ergangenen Aufforderung, zwischen Suez und Kairo eine Eisenbahn anzulegen, nunmehr mit allem Aufwande an Kräften beschleunigt werden.

Der Ueberbringer dieser Aufforderung ist der ehemalige Lord Major von London Sir John Pirie, einer der Direktoren der Compagnie, welcher schon vor drei Jahren nach Cairo gekommen war, um den Bau des Canals zur Verbindung der zwei Meere durch den Isthmus vor Suez zu hintertreiben, und an dessen Stelle die Anlegung einer Eisenbahn vorzuschlagen. Er fand damals kein Gehör, und bietet gegenwärtig alle Mittel auf, um dem Plane Eingang zu verschaffen. Er wird darin von Leuten unterstützt, die auf Abas Pascha einen überwiegenden Einfluß üben, und gibt diesemnach, ungeachtet der Pascha bei der am 17. v. M. Statt gehabten Audienz seine entschiedene Abgeneigheit gegen die Ausführung der Eisenbahn an den Tag gelegt und jeden Anwurf abgelehnt hat, die Hoffnung, das Unternehmen dennoch durchzusetzen, nicht auf.

Redakteur en chefKarl Marx.
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Brodpreis der Stadt Köln.

Vom 22. bis zum 28. April 1849.

Ein Schwarzbrod von 8 Pfd. soll kosten 4 Sgr. 3 Pf.

Köln, 22 April 1849.

Der Polizei-Direktor, Geiger.

Versteigerung.

Am Montag, den 23. April 1849, Vormittags 12 1 / 2 Uhr, sollen auf dem Waidmarkte zu Köln, verschiedene Hausmobilien, als: Tische, Stühle, 1 Kleiderschrank, 1 Kommode, 1 Küchenschrank, 4 eiserne Schraubstöcke etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Clören.

Versteigerung.

Am Mittwoch, den 25. April 1849, Vormittags 11 Uhr sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: Tische, Stühle, Oefen, Kommode, Hausuhr etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Clören.

Versteigerung.

Am Mittwoch, den 25. April 1849, Vormittags 11 Uhr sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: Tische, Stühle, Oefen, Spiegel etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher, Clören.

Versteigerung.

Am Freitag, den 27. April 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: Tische, Stühle, Schränke, Spiegel, Kommode, 1 Sopha etc. etc. gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.

Der Gerichtsvollzieher Clören.

Huwelijks-Communicatie.

Getrouwd:

Instituteur EYKMANN, van Druten, Mejufrouw ALEIDA POOL, van Nymegen.

Nymegen, 15. April 1849.

Brückenbau.

A. Wo muß die stehende Brücke hinkommen?

B. Dort hin, wo sie dem Weltverkehr am meisten nützt.

A. Wird denn die Brücke nicht zum Besten einiger Häuser der Friedrich-Wilhelmsstraße und Umgegend gebaut?

B. Nein, weder zum Besten der Friedrich-Wilhelmsstraße noch irgend eines einzelnen Theils von Köln, sondern im Interesse des Verkehrs zwischen West - und Ost-Europa.

A. Davon verstehe ich Nichts; ich hoffe aber, es bleibt Alles beim Alten.

Ostender-Austern-Depot für Deutschland, große Budengasse Nr. 1 in Köln.

Anhaltend sind daselbst bei einer Auswahl vorzüglicher in - und ausländischer Weine, täglich ankommende frische Austern à Sgr. 25, à Thlr. 1 1 / 4 und à Thlr. 2 per 100 Stück, so wie mehrere Sorten feine Käse, Seefische und Würste etc. etc., sowohl in als außer dem Hause zu haben.

Noch circa 70 Centner Austernschalen liegen zum Verkauf bereit.

Gastwirthschafts-Verlegung.

Meinen geehrten Freunden und Gönnern widme ich die Anzeige, daß ich von heute ab bis zur baulichen Herstellung meines Hauses zum Drachenfels in der Salzgasse , die seither in demselben geführte Gastwirthschaft einstweilen in das wenige Schritte davon entfernte, zu diesem Zweck mit hinreichenden Räumen versehene und aufs bequemste eingerichtete Haus aufm Rothenberg Nr. 5 verlegt habe. Ich werde daselbst meine Gastwirthschaft in gewohnter Weise fortsetzen und Alles aufbieten, das Vertrauen eines verehrlichen auswärtigen wie hiesigen Publikums aufs Beste zu rechtfertigen.

Köln, den 22. April 1849.

Mathias Hoffmann.

Zu billigen Preisen werden abgegeben: Feinstes Tuch und Buckskin, die vollkommene Hose 1 Thlr. 25 Sgr. bis 4 Thlr., Sommerhosenzeug und Sommerbuckskin, die ganze Hose 20 Sgr. bis 2 Thlr., echt ostindische Foulards per Stück 18 Sgr. bis 1 1 / 2 Thlr., große Reisesäcke per Stück 25 Sgr. bis 3 Thlr., alle Arten Herrenbinden in Seide und Wolle von 10 Sgr. bis 2 Thlr., Crawatten in Lasting u. Wolle per Stück 9 Sgr. bis 1 Thlr., Handschuhe von 2 Sgr. bis 15 Sgr. bei Jos. Sachs, Obenmarspforten, gegenüber dem Jülichsplatz.

Auf dem Knabengarten, Lokal des Diorama's, ganz in der Nähe des Bahnhofes zu Bonn.

Billiger und guter Maitrank von frischen Kräutern, und jeden Freitag und Samstag frische Fische.

General-Versammlung der Schneidermeister Kölns zu einer wichtigen Berathung auf Montag den 23 April, im Stern auf der Hochstraße.

Vortreffliches Futter für Ratten, Mäuse, Schwaben und Wanzen. Große Budengasse Nro 5.

Schwere seidene Regenschirme per Stück 2 Thlr. 5 Sgr. und höher in seinem Zeuge per Stück 20 Sgr. und höher höchst elegante Sonnenschirme, per Stück 1 Thlr. und höher, bei Joseph Sachs Obenmarspforten, gegenüber dem Júlichsplatze.

Bütten von ungefähr 6 Fuß Durchmesser und circa 3 bis 3 1 / 2 Fuß Höhe von Tannen oder Eichenholz werden zu kaufen gesucht. Perlenpfuhl Nr. 5.

Für Gicht - und Rheuma-Leidende.

Von den in fast allen Ländern Europa's rühmlichst bekannten, von der Medizinischen Fakultät zu Wien und von vielen Sanitäts-Behörden, renomirten Aerzten und Chemikern geprüften und empfohlenen Goldberger'schen Kaiserl. Königl. Allerhöchst privilegirten Galvano-electrischen Rheumatism. -Ketten à Stück mit Gebrauchs-Anweisung 1 Rhlr., stärkere 1 Rthlr. 15 Sgr., und einfache schwächste Sorte à 15 Sgr. hält Herr Fr. Hermann, Marsplatz Nr. 3 in Cöln einzig und allein in dieser Stadt, stets Lager. Die schnelle und sichere Heilkraft der Goldberger'schen Ketten gegen rheumatische, gichtische und nervöse Uebel aller Art als:

Kopfgicht, Gesichts - und Halsweh, Zahnschmerzen, Ohrenstechen, Brust -, Rücken - und Lendenweh, Gliederreißen, Krämpfe, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Harthörigkeit u. s. w. ist wohl so bekannt, daß sie nicht weiter empfohlen zu werden braucht und sind namentlich die, in einer gedruckten Broschüre zusammengestellten, attestirten Erfahrungen und äußerst günstigen Zeugnisse von mehr denn Dreihundert geachteten Aerzten und glaubwürdigen Privatpersonen über die überraschenden Heilungen, welche durch die Goldberger'schen Ketten bewirkt wurden, die beste Bürgschaft für deren Nützlichkeit und Bewährtheit und wird diese Attestsammlung in meinen sämmtlichen Niederlagen gratis ausgegeben.

Da meine Ketten bereits vielfach nachgebildet und anderweitig ausgeboten werden, so bitte ich darauf zu achten, daß jede K. K. patentirte Goldberger'sche galvano-electrische Kette auf der Vorderseite ihres Etuis meinen Namen und auf der Rückseite den K. K. östreich. Adler und das Wappen der freien Bergstadt Tarnowitz trägt.

J. T. Goldberger in Tarnowitz, im Oberschlesischen Bergbezirk, K. K. privil. Fabrik von electro-magnetischen Apparaten.

Central-Verein für Auswanderung in Cöln und Düsseldorf.

Konstituirt unter dem Schutze und mit Genehmigung der hohen Staats-Regierung.

Wir benachrichtigen hierdurch alle Diejenigen, welche gesonnen sind nach Amerika auszuwandern und unsere Ueberfahrts-Gelegenheiten benutzen wollen, daß unsere Bedingungen, sowohl hier in unserem Central-Büreau, Friedrich-Wilhelmstraße Nro. 6-8. als bei unseren sämmtlichen Agenten zu erfragen und letztere zum Abschluß von Ueberfahrts-Verträgen ermächtigt sind.

Die Preise sind fest normirt und begreifen sämmtliche Kosten, Eisenbahn - und Dampfschifffahrts-Frachten von dem bestimmten Sammelplatze bis zum überseeischen Hafen, sowie die Versicherung der Effecten in sich.

Sowohl über Bremen und Hamburg als über Havre, Antwerpen und Rotterdam haben wir uns für diesen und den folgenden Monat ausgezeichnete Dreimaster-Schiffe nach New-York, Bal imore, Philadelphia, New-Orleans und Galveston auf bestimmte Abfahrtstage gesichert und sehen uns dadurch in den Stand gesetzt, jedem Bedürfnisse zu genügen.

Bei eintretender Blocade erfolgt die Beförderung über Bremen und Hamburg durch Schiffe unter neutraler Flagge.

Für die westlichen Provinzen beliebe man sich an unsere unten verzeichnete Haupt-Agenten zu wenden:

an Herrn B. Wilhelmiin Düsseldorf.an Herrn Gust. Kehrin Creuznach.
an Herrn Wirth u. Frankin Coblenz.an Herrn C. F. W. Hennin Elberfeld.
an Herrn R. Scheuerin Simmern.an Herrn Wm Tourneauin Münster.
an Herrn C. T. Stirn j.in Hamm.an Herrn J. B. Beckerin Berleburg.
an Herrn F. W. Hausmannin Gummersbach.an Herrn F. W. Frankein Minden.

Köln, im April 1849.

Der Central-Verein für Auswanderung:

Chr. Fremery. Joh. Ad. Roeder. L. Spiegelthal.

Niederländische Dampfschifffahrts-Gesellschaft.

Vom 17. April ab fahren die Schiffe von Köln:

Morgens um 4 Uhr täglich, außer Donnerstag und Samstag.

In einem Tage über Nymegen nach Rotterdam. In einem Tage über Arnheim nach Amsterdam.

(resp. im Anschluß an den vorletzten 4 3 / 4 Uhr Eisenbahnzug von Arnheim nach Amsterdam).

Nachts um 1 Uhr täglich, außer Sonntag und Dienstag direkt nach Mannheim und Ludwigshafen.

Der Batavier fährt jeden Dienstag von Rotterdam nach London; Der Batavier fährt jeden Sonntag von London nach Rotterdam.

Bei direkten Einschreibungen betragen die ermäßigten Preise von Köln bis London:

Große Cajütte (Chief Cabin) Thlr. 8 17 Sgr. Vorkajütte (Fore Cabin) Thlr. 5 4 Sgr.

Nähere Auskunft wegen Passagiere und Güter ertheilt der Agent Albert Heimann, Friedrich-Wilhelmstraße Nro. 4.

Rhein - und Yssel-Dampfschifffahrt.

Von Köln nach Düsseldorf, Wesel, Emmerich, Arnheim, Doesborgh, Zütphen, Deventer, Zwolle, Kampen u. Amsterdam, in Verbindung nach Hull, London und Hamburg, jeden Sonntag, Dienstag und Freitag, Abends 8 Uhr.

Ankunft der Passagiere in Amsterdam am nächsten Tage um 2 Uhr Mittags. Näheres über die ermässigten Frachten für Passagiere und Güter ettheilt:

Die Agentur, Friedrich-Wilhelm-Strasse Nro. 6-8.

Köln, den 30. März 1849.

Arbeiter-Verein.

Versammlung im Eiser - (Dickopf'schen) Saale. Montag den 23. April 1849. Abends 8 Uhr.

Tagesordnung:

  • 1) Bekanntmachung der Comite-Beschlüsse.
  • 2) Vortrag über Tages-Politik.
  • 3) Interesse des Vereins.
  • 4) Besprechung der Arbeiter-Associationen.
  • 5) Besprechung des Manteuffel'schen Entwurfs einer Gemeindeordnung.

Eintrittspreis für Nicht-Mitglieder ein Silbergroschen. Damen frei.

Das Comite.

Die Filial-Clubs des Arbeiter-Vereins halten ihre Sitzungen:

Nr. 1.,beiSimonsim Kranz, jeden Sonntag 8 Uhr.
Nr. 2.,beiLegemann,Follerstraße, Mittwochs und Samstags 8 Uhr.
Nr. 3.,beiHerschel,an St. Cunibert, Sonntags 8 Uhr.
Nr. 4.,beiDahlhausen,Rothenberg Nr. 7, Sonntags 7 Uhr.
Nr. 5.,beiCastelli,Biberstraßen-Ecke, Donnerstags und Samstags 8 Uhr.
Nr. 6.,beiPfahl am alten Thurm,Donnerstags und Sonntags 8 Uhr.
Nr. 7.,beiEsch, Cäcilienstraße,Donnerstags 8 Uhr.
Nr. 8.,beiFaßbender,am Griechenthor Nr. 89, Sonntags 8 Uhr.
Nr. 9.,beiHühnerscheidt,Plankgasse, Mittwochs 8 Uhr.

Für jede Haushaltung unentbehrlich.

Ein Pulver, womit man Gold, Silber, Messing, Zinn, Stahl, Eisen etc. den prachtvollsten Glanz geben, und in einer Stunde mehr wie sonst in einem Tage ausrichten kann. Das Packet à 2 Sgr., bei J. P. Hospelt, Höhle 35.

Geselliger Cuniberts Bau-Verein.

Morgen Abend 7 Uhr bei Herrn Rakatenus Eigelstein.

Minoriten Reparatur Bau-Verein.

Bei Jüsgen, jeden Dienstag Abend Versammlung.

Ein sehr guter Wiener Flügel wird wegen Abreise von hier billig abgegeben. Domhof Nr. 15 bei Späner.

Niederländische Handels-Gesellschaft.

Die Direktion macht bekannt, daß die diesjährige Indigo - und Cochenille-Frühjahrs-Auktionen der Gesellschaft an den hierunten bezeichneten Tagen abgehalten und aus nachfolgenden Quantitäten bestehen sollen:

Zu Amsterdam, am Dienstag den 1. Mai 1849.

  • 413 ganze
  • 1470 Viertel -
Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;

25 Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst.

Zu Rotterdam, am Freitag den 4. Mai 1849.

  • 754 ganze
  • 1313 Viertel -
Kisten Java-Indigo, lagernd daselbst;

8 Viertel Kisten Sumatra-Indigo, lagernd daselbst. 254 Viertel-Kisten Java-Cochenille, lagernd daselbst. 5 Viertel-Kisten Tiegel, lagernd daselbst unter Vorbehalt die oben gemeldeten Quantitäten zu Amsterdam mit 934 Halben - und Viertel-Kisten und in Rotterdam mit 520 Halben - und Viertel-Kisten zu vermehren, sofern die Schiffe, mit denen diese Zufuhren erwartet werden, zeitig genug einlaufen.

Die Direktion gibt zugleich mit dieser Bekanntmachung die Versicherung, daß sie vor ihren gewöhnlichen Herbst-Auktionen von 1849 keine andern, als die obengemeldeten Quantitäten Indigo und Cochenille an den Markt bringen wird.

Die Notizen sollen zeitig ausgegeben werden.

Amsterdam, den 17. März 1849.

Van der Oudermeulen, Präsident.

Goudswaard, Dir., d. Z. Sekretär.

Ausgezeichnet schöne blühende Liliputiens, Pflanzen en miniature in reicher Auswahl, empfiehlt zu sehr billigen Preisen Fr. Hermann, Marsplatz Nr. 3.

Neuestes.

So eben erhielt ich komische Karrikatur-Gesichter, die durch Drücken die lächerlichsten Gestalten annehmen und empfehle sie zu den billigsten Preisen bestens.

Fr. Hermann, Marsplatz Nr. 3.

Während der Messe sind 2 Zimmer mit Bettwerk zu vermiethen Auch ist Kost und Logis zu haben, Altenmarkt Nr. 34.

Gut erfahrene Rockarbeiter finden dauernde Arbeit, bei J. H. Schulz & Cp., Columbastraße 1A.

Große Bleich-Anstalt.

In der Altenbergerstraße (an der Johannisstraße).

Meinen neu eingerichteten Bleichhof empfehle ich zur gef. Benutzung gegen billige Vergütung.

C. F. Rehm.

Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in der Gas-Erleuchtungs-Anstalt, Buschgasse 11.

Täglich frischer Maitrank bei Schmitz-Bilstein, zum goldenen Kreuz , Gereonsstraße Nr. 38.

Bürger-u. Handwerker-Gesang-Verein.

Versammlung heute Nachmittags 2 Uhr, Mühlengasse Nr. 1. pr. Direktion:

W Herz, Lehrer.

Missions-Verein Sternengasse Nr. 30.

Heute Sonntag Abend 7 Uhr, Versammlung, wozu alle Mitglieder und Freunde höflichst eingeladen werden.

Der Vorstand.

Vereinigter 1. und 2. gesell. Dombau-Verein.

Heute Abend 7 Uhr Versammlung. Breitstraße bei Menzen, im Palast.

Theatralische Abend-Unterhaltung.

Bürgerlicher Dombau-Verein.

Heute Abend 7 Uhr, große deklamatorische Unterhaltung mit Musik im Vereinslokale, Löwengasse Nro. 11, wozu ergebenst einladet der Vorstand.

Fröhlicher St. Cuniberts-Bau-Verein.

Heute Abend theatralisch-deklamatorische Abend-Unterhaltung bei Herrn Kleefisch, Eigelstein Nr. 51.

Börse bei Halin.

Heute Mittags und Abends große Harmonie. Täglich frischer Maitrank.

Theater-Anzeige.

Sonntag den 22. April 1849:

Hernaui, der Bandit.

Lyrisches Drama in 4 Abtheilungen. Aus dem Italienischen des Fr. Maria Piave, von Jos. Ritter von Seyfried.

Musik von Jos. Verdi.

  • 1. Abtheilung: Der Bandit.
  • 2. Abtheilung: Der Gastfreund.
  • 3. Abtheilung: Die Gnade.
  • 4. Abtheilung: Die Maske.

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TextNeue Rheinische Zeitung
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Marx-Engels-GesamtausgabeNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2017-03-20T13:08:10Z Jürgen HerresNote: Konvertierung TUSTEP nach XML2017-03-20T13:08:10Z Maria ErmakovaBenjamin Fiechter Susanne HaafFrank WiegandNote: Konvertierung XML nach DTA-Basisformat2017-03-20T13:08:10Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNeue Rheinische Zeitung Organ der Demokratie Nr. 279, Sonntag, 22. April 1849. Beilage . ClouthKöln1848.

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Russisches Staatsarchiv für sozio-politische Geschichte RGASPI, Moskau, f. 1, op. 1, d. 268http://rgaspi.org/

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; nrhz

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Editorial principles

Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.

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  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
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Holding LibraryRussisches Staatsarchiv für sozio-politische Geschichte
ShelfmarkRGASPI, Moskau, f. 1, op. 1, d. 268
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