Wie viel und oft wir Ihrer gedenken, wissen Sie, und auch daß diese Gedanken am heutigen Tage, dem 27. März ganz besonders stark und rege sind. Es ist deßhalb eigentlich überflüssig, Ihnen dies in diesen Zeilen noch besonders zu versichern und doch möchte ich es nicht unterlassen als ein Zeugnis dafür, daß ein geistiges Band, welches Freunde verbindet, in treuen Gemüthern, die Wechsel der Zeiten überdauernd, sich fortgespiñt und fortwebt. Wär mir‘s doch, als ob unser Adolf‘s Geist mich umschwebte da mir urplötzlich der nachstehende Einfall durch den Kopf schoß:
Zum 1. April 1885. Einem unverbürgtem Gerücht gemäß soll sich unter den〈…〉〈…〉 zu〈…〉〈…〉 auch ein mit den kurzen Versen befunden haben: „ Ihr wollt? Schweigt still! Ich will. Ihr sollt April! “ Dr. Sch_ng_r.
Vielleicht verspüren auch Sie in diesem Einfall einen Hang von unseres Adolf‘s Geist und nur deshalb habe ich imn diesen Zeilen einverleibt. Lassen Sie uns recht bald einmal von Sich und Ihrem Ergehen hören. Ich hoffte, Sie haben im Ganzen Günstiges zu berichten, wie ich es Ihnen von[1v] hier aus über uns mittheilen kañ, – nicht als ob wir von dem kleinen Leiden und Wiederwärtigkeiten des Lebens unberührt blieben, aber sie sind doch leidlich und (wie Rückertsagt):
‘So lang es leidlich ist, wie sollten wir‘s nicht leiden?’
Sebastian GöttelNote: Herausgeber. Sebastian GöttelNote: Transkription und TEI-Textannotation. CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
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