Daß ich Ihnen für die freundliche Übersendung Ihrer vortrefflichen „Modernen Xenien “erst heute meinen Dank ausspreche, hat seinen Grund darin, daß ich - da ich bei meiner Überbürdung mit Arbeit nur höchst schwer und ausnahmsweise dazu käme, einmal ein Buch zu besprechen - doch eben bei Ihrem Buch gern eine Ausnahme gemacht hätte. Aus dem umstehenden Blatte, ersehen Sie aber, daß ich bei der „ National-Zeitung“- für die ich noch zuweilen einen Aufsatz schreibe - zu spät gekom̃en bin. Ob ich nun mein Glück noch bei einem anderen Blatte versuchen werde und kañ, steht dahin, da ich, wie gesagt, zu Bücherbesprechungen kaum die Muße gewiñen kañ. Angezeigt werden Sie Ihr Buch natürlich unter den Anzeigen der mir zugesandten Bücher in dem nächsten Heft meiner
finden, wodurch die Aufmerksamkeit meiner Leser jedenfalls auch einigermaßen auf Ihr Buch hingelenkt werden wird. Aber das genügt weder Ihnen noch mir bei einem so empfehlenswerten eigenartigen Buche, bei dem ich namentlich auch die kunstvollen Verse gern der besonderen Beachtung empfohlen haben würde.
Ich1vIch will – ohne ein festes Versprechen geben zu köñen – sehen, ob ich nicht irgend wo für das, was ich über Ihr Buch zu sagen habe, ein Plätzchen finde. In diesem Fall werde ich mir auch die Muße dafür abstehlen Jedenfalls aber will ich nun meinen herzlichen und iñigen Dank nicht hinausschieben
Mit der Bitte, mir ein freundliches Andenken auch ferner zu bewahren, und mit den besten Grüßen und Wünschen für Sie und die Ihrigen
Sebastian GöttelNote: Herausgeber. Frederike ThomaNote: Transkription und TEI-Textannotation. CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
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Handschrift
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