PRIMS Full-text transcription (HTML)

Herr M. G.KConradin Paris

Sehr geehrter Herr,

Für die freundliche Zusendung Ihrer vortrefflichen Flam̃en für freie Gei[-]ster 1 durch den Verleger, eben so wie für die ehrenvolle Erwähnung meines Schwanks bei Gelegenheit der Judenhetze sage ich Ihnen meinen aufrichtigen herzlichen Dank.

Ich habe eine kurze empfehlende Anzeige Ihres Buches für dasMagazin für die Literatur des Auslandes2geschrieben und (da ich leider augenblicklich Ihre Adresse ver - legt habe); so sende ich diese Zeilenhizur Weiterbeförderung an Sie als Redaktion. Ich will gleich hier wiederholen, was ich am Schluß meiner[Anzeige] ausgesprochen, nämlich den Wunsch, Sie möchten sich zu einem Sonderabdruck Ihres Aufsatzes über die deutsche Judenhetze entschließen. Leider ist der Aufsatz im̃er noch zeitgemäß, höchstens fühlt man sich durch durch die russi[-]schen Vorgänge etwas betroffen, weil dadurch doch die Ahnung aufdäm̃ert, der aufgehetzte Pöbel könnte vielleicht doch nicht bei den Juden als dem einzi[-]gen Ziel der Hetze stehen bleiben.

Lassen Sie mich die Gelegenheit noch zu einer offnen und rück[-]haltlosen Bitte benutzen. Mir ist sehr daran gelegen, daß meine Schriften in Frankreich, wo man der deutschen Sprache doch jetzt größere Auf[-]merksamkeit zuwendet, möglichst Verbreitung finden. Namentlich habe ich dabei meine Deutschen Sprachbriefe (3. Auflage)3 und mein Wörterbuch der Hauptschwierigkeiten in der deutschen Sprache (Große Ausgabe 13. Auflage)4 im Auge. Keñen Sie diese Bücher und finden Sie die selben Ihrer Empfehlung werth? In diesem Falle würden Sie mich sehr verpflichten, weñ Sie an geeigneter Stelle und in der Ihren passend[1r] erscheinenden Weise für die Verbreitung dieser Bücher in Frankreich wir[-]ken, mir auch vielleicht zu diesem Zweck mit Rath an die Hand gehen wolllten. Irre ich nicht, so könnten thatkräftige Buchhändler hier, gehörig aufmerksam gemacht, noch mehr als bisher den Absatz in Frankreich fördern.

Verzeihen Sie, daß ich Ihnen meine Bitte so rückhaltlos und unum - wunden ausspreche; aber ich bin überzeugt, daß grade Sie diese Offenheit nicht mißdeuten werden.

Mit den besten Grüßen hochachtungsvoll ergebenst der Ihre
DanielSanders

About this transcription

TextBrief an Michael Georg Conrad
Author Daniel Sanders
Extent2 images; 317 tokens; 217 types; 2251 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Sebastian GöttelNote: Herausgeber. Yara FockNote: Transkription und TEI-Textannotation. CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationBrief an Michael Georg Conrad Daniel Sanders. . Altstrelitz1882.

Identification

Monacensia München MGC B 920

Physical description

Hands

Current

Handschrift

LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Brief; ready; sanders-briefe

Editorial statement

Editorial principles

Dieses Werk wurde in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Abweichend davon wurden langes s (ſ) als 's', I/J als Lautwert und Vokale mit übergestelltem e als ä/ö/ü transkribiert.

Publication information

Publisher
  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:09:38Z
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Availability

Distributed under the Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International license.

Holding LibraryMonacensia München
ShelfmarkMGC B 920
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