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Mähriſches Tagblatt.

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Nr. 201. Olmütz, Montag den 4. September 1893. 14. Jahrgang.

Die Wacht des Weltfriedens.

Die deutſche Regierung beeilt ſich, die Con - ſequenzen des unter ſo ſchweren inneren Stür - men und Kämpfen zu Stande gebrachten Geſetzes über die Friedensſtärke des Heeres zu ziehen. Ob - wohl dasſelbe erſt Anfangs October in Geltung tritt, veröffentlicht das deutſche Armee-Verord - nungsblatt ſchon jetzt die kaiſerliche Entſchließung betreffend die in Folge der Heeresverſtärkung noth - wendigen Formationsänderungen. Die wichtigſte derſelben iſt wohl die Errichtung eines neuen (vierten) Bataillons bei jedem der 173 Infante - rie-Regimenter, welches, da es im Frieden nur aus zwei Compagnien beſteht, eigentlich ein Halb - bataillon iſt. Wir bemerken hiebei, daß der Ausdruck Infanterie in Deutſchland ein Sam - melname iſt, von der gleichen Bedeutung, wie nach unſerer Terminologie der Ausdruck Fuß - truppen . Wenn alſo nach dem neuen Geſetze und der bezüglichen kaiſerlichen Entſchließung das deutſche Heer vom October an 538 Bataillone und 173 Halbbataillone zählen wird, ſo umfaßt dieſe Zahl nicht nur die eigentlichen Infanterie - Regimenter, ſondern auch die Garde -, die Gre - nadier - und die Füſilier-Regimenter, ſowie die Jäger - und die Schützenbataillone. Nach der neuen Organiſation bleibt mithin die Zahl der Bataillone, die auch bisher 538 Bataillone be - trug (133 preußiſche, 20 bairiſche, 3 ſächſiſche, 8 württembergiſche Infanteri-Regimenter zu drei Bataillonen, ſowie 14 preußiſche, 2 bairiſche, 3 ſächſiſche Jäger - [Schützen -] Bataillone) unverän -dert und nur die 173 Halbbataillone bilden die eigentliche Neuerung, die auch ein beträchtliches Avancement bis zur Majorscharge zur unmittel - baren Folge haben wird. So gelangen z. B in Preußen jetzt ſchon Hauptleute mit dem Patent von Anfang 1883 zur Beförderung, während bei uns erſt die Hauptleute mit dem Range vom Mai 1882 an der Reihe ſtehen. Die Durch - ſchnittsſtärke der Compagnien zu 147 Mann, alſo des Bataillons zu 588 Mann ohne Offi - ciere und Einjährig-Freiwillige bleibt unver - ändert. Die Friedensſtärke eines öſterreichiſch - ungariſchen Infanterie-Bataillons beträgt 374, jene eines Jägerbataillons 379 Unterofficiere und Soldaten.

Die 93 Cavllerie-Regimenter des deutſchen Heeres (73 preußiſche, 10 bairiſche, 6 ſächſiſche und 4 württembergiſche) zu je fünf Escadronen, zuſammen alſo 465 Escadronen, werden von den Formationsänderungen ebenſowenig berührt, wie von dem neuen Geſetze ſelbſt, denn die Mann - ſchaften der Cavallerie und der reiten[d]en Feldar - tillerie haben nach wie vor drei volle Jahre activ zu dienen. Cavalleriſten und reitende Artilleri - ſten ſind ſo vielſeitig auszubilden, ſie haben prac - tiſch und theoretiſch ſo viel zu lernen und zu üben, daß es ein gewagtes Experiment wäre, die zweijährige Dienſtzeit auch auf dieſe zwei Waſ - fengattungen zu erſtrecken. Kein Staat hat noch dieſen Verſuch gewagt, wenigſtens nicht bei der in erſter Linie ſtehenden Feldcavallerie, die ſchon am zweiten Tage nach dem Befehl zur Mobil - machung marſchbereit ſein ſoll. Der ruſſiſche Cavalleriſt dient ſogar fünf Jahre präſent; derKoſak, der vorher eine dreijährige Ausbildung zu Fuß und zu Pferd in der Heimath durchgemacht, dient ſodann noch vier Jahre activ. Man hat ſich daher auch in Deutſchland begreif - licherweiſe nicht entſchließen können, an dem drei - jährigen Präſenzdienſt der Cavallerie und reiten - den Artillerie zu rütteln. Auch der Beſtand der Escadron zu 133 Mann ohne Officiere und Einjährig-Freiwillige iſt unverändert ge - blieben; die öſterreichiſch-ungariſche Escadron iſt ſtärker, denn ſie zählt 166 Unterofficiere und Soldaten; überdies hat jedes Regiment bei uns nicht fünf, ſondern ſechs Feldescadronen.

Dagegen iſt die Verſtärkung der Feldartil - lerie eine ſehr beträchtliche. Dieſelbe zählte bisher in Preußen 336, in Baiern 48, in Sachſen 30, in Württemberg 20, zuſammen alſo 434 Bat - terien zu je 4 oder 6 Geſchützen. Nun treten 60 neue Batterien hinzu, ſo daß das deutſche Heer im Frieden 495 Feldbatterien zählen wird. Die Mannſchaften der fahrenden Batterien bleiben nur zwei Jahre im Präſenzdienſte. Auch werden 16 Abtheilungsſtäbe (d. h. Batteriediviſions-Com - manden) der fahrenden Feldartillerie, ſowie ein Abtheilungsſtab und 3 Batterien als zweite Lehr - abtheilung der Feldartillerie-Schießſchule zu Jüter - bog errichtet. Oeſterreich-Ungarn zählt im Frieden 243 Batterien zu je 4 oder 6 Geſchützen; außerdem 11 Gebirgsbatterien im Occupations - gebiete.

Die Fußartillerie unſere Feſtungsartillerie zählte bisher 24 preußiſche, 4 bairiſche, 2 ſächſiſche und 1 württembergiſches Bataillon, zuſammen 31 Bataillone zu 4 Compagnien, mit

Feuilleton.

Aus alten Maculaturen. Von

Norbert Falck.

(Nachdruck verboten.)

Ich bin ein Freund von alten Papieren. Damit meine ich nicht nur Bodencreditſcheine und Pilſener Bräuhausactien, ſondern auch die verſchollenenen Folianten, Almanache, Legendarien und Kalender, die auf Auctionen zu kaufen ſind, das Kilogramm um 7 Kreuzer. Es bietet einen eigenen Reiz, aus den Bergen vergilbter Bücher, aus dieſen papierenen Gräbern eine verſtorbene Welt heraufzubeſchwören, eine Welt der todten Formen und verblichenen Farben, der unſeren nicht ähnlicher, als dieſe der kommenden. La - vendel - und Moderduft umfangen die Sinne und es thut wohl, ſich hineinzuträumen in die ver - rauſchte Zeit, an Abenden, erhellt vom Kohlen - feuer. Vor Kurzem war ein reicher Kauf - mann geſtorben, ein hageſtolzer Sonderling, der ſein ſiebzigjähriges Leben im Laden verbracht hatte, allen ein Räthſel. Aus ſeinem Nachlaſſe hatte ich ein tüchtiges Quantum Maculatur an - gekauft und eines recht ſchneereichen Winter - abends rückte ich Tiſch und Papierkorb an den Ofen und begaun zu blättern ... Da gab es Zeitſchriften aus den Zwanziger-Jahren, in denen über das neueſte Werk des Herrn Goethe be - richtet wurde, daneben ein unaufgeſchnittenes Exemplar der erſten Auflage von Heines Liedern; unter revolutionären Flugſchriften aus dem Vor -märz ein Theaterzettel des Kärntnerthortheaters; dann wieder Facturen über Cichorien und Baumöl und wieder Dumas Monte Chriſto und dann einige Nummern des Gutzkow’ſchen Geſell - ſchafters . Nachdem ich einen Eſſay Gutzkows durchgeleſen hatte, ſtieß ich auf eine unaufge - ſchnittene Nummer des Grenzboten, die unbe - rührt, wohlgefaltet und mit der Adreßſchleife verſehen war. Als ich das Exemplar aufſchnitt, entfiel demſelben ein geſiegeltes, uneröffnetes Couvert, das auf der Adreßſeite in verbleichten Schnörkelzügen den Namen: Wilhelm Max Habinger trug. Es war der Name des Kauf - mannes, dem die Papiere ehedem gehörten. Ueberraſcht wandte ich das verſchloſſene Briefchen hin und her. Es war alt, ſehr alt und der Neugier folgend riß ich das Couvert an der Seite auf und entnahm demſelben ein bläuliches, ſtark angegilbtes Schreiben. Die Tinte war ver - blaßt, die Schrift zart und fein. Ich durchlas es, und was ich da geleſen hatte, gab mir lange zu denken. Ich will das kurze Schreiben hieher - ſetzen:

Pilſen in Böhmen, am dritten May 1841.

Lieber Wilhelm!

Du nennſt Dein heutiges Schreiben Dein letztes und ſiehſt der ſofortigen Antwort ent - gegen. Ich laſſe ſie Dir auch augenblicklich zu - kommen, weil ich nicht diejenige ſein will, die allein Schuld tragen ſoll. Was zwiſchen uns auch vorgefallen ſein mag, es ſei vergeſſen! Ich will Alles Deinem rauhen, innerlich aber guten Naturell zuſchreiben und Deiner Reueglauben. Ob wir uns Beide gleich ſtark lieben, weiß ich nicht; aber daß Du mir theu[r]er biſt, als ich es Dir je geſagt habe, iſt mein heutiges Schreiben der beſte Beweis. Ich würde Dich lieben, auch wenn Du im Taglohn arbeiten würdeſt und würde Dein Weib. Alles iſt Dir verziehen, denn, ich weiß es, wir Beide können ohne einander ja nimmermehr leben. Ich er - warte Dich zu Pfingſten, wie Du geſagt haſt. Sei vielmals geküßt von Deiner

Clara Stadtmüller.

Der Brief war alſo nicht an den Adreſſaten gelangt und 50 Jahre lang zwiſchen den Seiten einer gleichzeitig angekommenen Zeitſchrift ge - legen. Er mochte zufällig hineingerutſcht ſein, denn nur ſo konnte ich es mir erklären. Ich ward mir nun bewußt, daß ich den Schlüſſel zu dem Räthſel eines verbitterten, abſonderlichen Menſchenlebens hatte. Alſo dieſer alte, graue weltſcheue Krämer hatte auch lieben und leiden - ſchaftlich ſein können! Ich vermochte mir ihn ganz gut als jungen Mann zu denken, wie er täglich von der Poſt ein Briefchen erwartet, das ihm die erflehte Verzeihung bringen ſoll und es nie erhält. Wie er eines Tages Briefe und Zeitungen übernimmt, nervös nach einem kleinen Couvertchen ſucht und weil er es nicht findet, mißmuthig und erregt Alles zur Seite ſchleudert, darunter auch die Zeitung mit dem eingeſchobenen Brief. Und wieder wartet er die Poſtſtunde ab und ein verdroſſener Haß gegen den Briefträger, der das erſehnte Briefchen nicht bringen will, erglüht in ihm; doch er wartet und wartet, aber er wartet umſonſt, denn was

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einer Durchſchnittsſtärke von je 500 Mann. Nun werden 6 neue Bataillone errichtet, ſo daß die Fußartillerie in 37 Bataillonen formirt ſein wird. Außerdem gelangen zwei neue Fußartillerie - Inſpectionen zur Aufſtellung, ſo zwar, daß in Berlin zwei, in Köln, Metz, Thorn und Straß - burg je eine Fußartillerie-Inſpection beſtehen wird. Oeſterreich-Ungarn zählt 18 Feſtungs - artillerie-Bataillone und 5 Cadres für mobile Belagerungs-Batteriegruppen, ſowie eine Feſtungs - artillerie-Inſpection in Wien, zu welcher demnächſt eine zweite in Budapeſt treten wird.

Die Pionniere beſtanden bisher aus 20 preußiſchen, 3 bairiſchen und je einem ſächſiſchen und württembergiſchen, zuſammen aus 25 Batail - lonen. In dieſer Zahl ſind aber auch 5 Eiſenbahn - Bataillone und eine Luftſchiffer-Abtheilung inbe - griffen. Nun werden aber die Eiſenbahntruppen von den Pionnieren getrennt, ſo zwar, daß letztere 23 Bataillone und die Eiſenbahntruppen 7 Ba - taillone formiren. In Berlin, Mainz und Magde - burg wird je eine Pionnier-Inſpection beſtehen, welche der Generalinſpection des Ingenieur - und Pionniercorps und der Feſtungen untergeordnet iſt. Die dem Chef des Großen Generalſtabs un - mittelbar unterſtehende Eiſenbahn-Brigade in Berlin, ſowie die Unterſtellung des bairiſchen Eiſenbahn-Bataillons unter die bairiſche Inſpection des Ingenieurcorps und der Feſtungen bleiben unverändert.

Der Train wird um eine Compagnie ver - mehrt. Da im Uebrigen die Anzahl der 20 deutſchen Armeecorps 16 preußiſche, 2 bai - riſche, 1 ſächſiſches, 1 württembergiſches Corps der 44 Diviſionen, ſowie der 86 Infanterie -, 46 Cavallerie - und 20 Feldartillerie-Brigaden unverändert bleibt, ſo bleiben es auch die 21 Trainbataillone; nur zählen dieſe in Zukunft ſtatt 62 Compagnien deren 63.

Bemerkenswerth iſt der Umſtand, daß eine Ingenieur-Inſpection und zwei Feſtungs-Inſpec - tionen aufgelaſſen werden. Es beſtehen demnach drei preußiſche und eine bairiſche Ingenieur-In - ſpection; jeder derſelben ſind zwei oder drei Feſtungs-Inſpectionen, und jeder Feſtungs-In - ſpection eine Anzahl feſter Plätze zugewieſen.

Man ſieht, das Deutſche Reich gibt ſich wie im politiſchen Leben, ſo auch militäriſch nicht mit Kleinigkeiten ab, ſondern arbeitet im großen Style, und ſchafft bei Reorganiſationen keine Halbheiten, kein Flickwerk. Die leitenden Männer des Deutſchen Reiches haben nicht nur die rich - tige Erkenntniß in der Beurtheilung militäriſcher Machtfactoren, ſondern ſie haben auch die ſittliche Stärke und den politiſchen Muth, für ihre Anſicht einzutreten, ſich nicht mit Halbheiten abfertigen zulaſſen und mit Nachdruck und Ausdauer die Mittel zu fordern, ohne welche ein hoher Zweck nicht zu erreichen iſt. Und da endlich die Mittel vom Reichstage bewilligt wurden, ſind nunmehr von Seite der Regierung die Formen geſchaffen wor - den, welche dem deutſchen Heere einen Friedens - präſenzſtand von 27.300 Officieren, Aerzten und Beamten, 68.500 Unterofficieren, 479.229 Mann und 95.200 Pferden ſichern. Das macht rund 576.000 deutſche Männer, die in Wehr und Waffen die Hochwacht des Weltfriedens halten, und wenn dieſer doch verletzt werden ſollte, zu deſſen Wiederherſtellung mit einem Machtaufgebote von drei Millionen Soldaten eintreten. Wie ſich in der Wirklichkeit ſolche grandioſe Maſſen von Menſchen, Pferden, Ge - ſchützen, Fuhrwerken und Kriegsgütern aller Art bewegen, verpflegen, verwenden und leiten laſſen, darüber ſind allerdings nur Vermuthungen an - zuſtellen. Denn ſeit die Menſchheit beſteht, iſt die Löſung der angedeuteten Probleme in der Wirklichkeit nie verſucht worden. Die praktiſche Löſung bleibt alſo der Zukunft vorbehalten und es wäre jetzt müßig, ſich in Combinationen zu ergehen, für welche die Erfahrung noch keine ſicheren Elemente geliefert hat.

Politiſche Nachrichten.

(Wiederzuſammentritt des Reichsrathes.)

Wie aus Wien gemeldet wird, iſt als Termin für den Wiederzuſammentritt des Reichsrathes der 10. October in Ausſicht genommen.

(Die Civilehe wird Geſetz.)

Eine hervor - ragende geiſtliche Perſönlichkeit äußerte ſich einem ungariſchen Journaliſten gegenüber dahin, daß die Hoffnung auf ein Expediens in der kirchen - politiſchen Angelegenheit Ungarns, welche die Kirche befriedigen könnte, geſchwunden ſei. Die kirchen - politiſche Vorlage über die Civilehe, meinte die betreffende Perſönlichkeit, wird zum Geſetz erhoben werden, wie ſchlecht ſelbe auch immer ſein möge, ohne den Sturz Wekerle’s herbeizuführen. Auch habe der Miniſter bereits die Verſtändigung er - halten, daß der Kaiſer die Einreichung dieſer Vorlage genehmigt habe.

(Ein Trinkſpruch des deutſchen Kaiſers.)

Bei dem am 1. d. von den Ständen der Rhein - Provinz in Coblenz gegebenen Feſtmahle brachte Kaiſer Wilbelm folgenden Trinkſpruch aus: Wenn dem Herrſcher von treuen Unterthanen ein jubelnder Empfang bereitet wird, ſo geht das ſtets zu Herzen. Manchen Provinzempfang habe ich ſchon durchlebt, ganz beſonders aber ſpricht der Empfang der Rheinländer zu meinem Herzen. An dieſen Geſtaden des Rheines, ſagenumwoben,von der Geſchichte begleitet, wo jeder Berg zu uns redet und jedes Gotteshaus ſeine hohe Sprache ſpricht, muß jeder Empfang, muß jedes geſprochene Wort einen beſonderen Zauber auf das Menſchenherz üben. Der Reiz der Poeſie verſchönt hier Alles, vor Allem aber gilt dies von der Stadt Coblenz, die ſo beſonders reich iſt an Andenken geſchichtlicher und perſönlicher Natur. So danke ich denn den Coblenzern und mit ihnen allen meinen treuen Rheinländern für den der Kaiſerin und mir am heutigen Tage ge - wordenen Empfang. Tief bewegten Herzens rede ich zu Ihnen an dieſer Stelle in dieſem Hauſe, das ſo eng verknüpft iſt mit der Geſchichte meines dahingegangenen Großvaters und mit der Per - ſönlichkeit meiner verſtorbenen Großmutter. Er - innerungen feierlicher und ernſter, ſchöner und lieblicher Natur ſind es, die unſere Herzen durchziehen. Jedoch das Geſammtbild, vor un - ſeren rückblickenden Augen entwickelt, zeigt uns ein Leben voller Segen, eine Thätigkeit, reich gekrönt wie kaum je ein Menſchenleben. Wir fühlen das Walten der hohen Frau, die in die - ſen Ränmen einſt gewohnt, und ſpüren noch ſetzt die ſegnende Hand der Kaiſerin Auguſta in allen Theilen der Provinz. Dieſelbe Liebe, dieſelbe An - hänglichkeit, welche die Provinz für meine Groß - eltern empfand und welche dieſe für die Provinz hegten, verbindet auch uns. Mir iſt es gleich meinem hochſeligen Vater vergönnt geweſen, zwei herrliche Jugendjahre an der Alma mater in Ihrer Mitte zu verbringen, unvergeßliche Zeiten! So faſſe ich denn Alles, was ich fühle und denke, in einen Segenswunſch für das Gedeihen der Provinz zuſammen, zu gleicher Zeit auch aus dem Rückblicke die Lehre ſchöpfend, daß durch das feſte Zuſammenhalten von Volk und Herrſcher die größten Thaten geſchehen ſind, daß auch die Rhein-Provinz das Ihrige that, meinem Groß - vater zur Seite zu ſtehen, als er den Nibelungen - Hort der deutſchen Einheit unſerem Reiche wieder - gewann. So hoffe ich denn, daß in der feſten Treue der Rheinlande zu mir und in der treueu Geſinnung meinerſeits zu meinen Rheinländern es uns vergönnt ſein möge, unſere Wege zu wandeln zum Wohle der Rheinlande und zum Wohle unſeres geeinten, großen, theuren, deutſchen Vaterlandes. Ich erhebe das Glas und trinke auf das Wohl der Rheinlande und ihrer Bewohner. Sie leben hoch, nochmals hoch und zum dritten Mal hoch!

(Die franzöſiſchen Spione.)

Nach neueren Meldungen will es faſt ſcheinen, als ob die Kieler Spionen-Affaire eine andere Wendung nehmen ſolle. Einige Blätter behaupten zwar noch immer, man ſei ſeiner Sache ganz gewiß,

er erſehnt, hat ein tückiſcher Zufall lange ſchon vereitelt. In die Ferne ſinnt er, nach Gründen grübelt er, in aufregenden Erwägungen verbringt er elende Tage, während das Papierchen, das ihn glücklich machen könnte, unter Placaten und Büchern vergraben liegt. Oft fällt ihn die Ver - ſuchung an, noch einmal zu ſchreiben vielleicht iſt ſein Brief nicht angekommen, aber das läßt ſein Stolz nicht zu. Er beugt ſich nicht ein zweitesmal. Verſchloſſener wird er und welt - und menſchenſcheuer mit jedem Tage, in ſtiller Ein - ſamkeit verbringt er ſeine Abende unter Büchern der Belehrung und Unterhaltung, wird grau und alt und legt ſich nach fünfzig Jahren hin und ſtirbt. So mochte es geweſen ſein. Das ganze abſonderliche Weſen des alten Kaufmannes, der mir immer ſo komiſch erſchien, ſah ſich jetzt ſo tragiſch an. Die höhnende Herrſchaft des Zu - falles hatte hier grauſam gewaltet und ein junges hoffnungsreiches Leben im Anfange verflort und umnachtet. Zufall und Irrthum, die beiden Herrſcher der Welt, mit ihrer faſt den Schein der Abſichtlichkeit tragenden Bosheit, gemeinhin Schickſal genannt, hatten da einen tüchtigen Coup ausgeführt, und faſt wollte es mich bedünken, als grinſe aus den Seiten der vergilbten Zeit - ſchrift der Hohn, die Satansfratze des tragiſchen Geſchickes. Und wie ich das Briefchen noch - mals überlas und dann in mein Notizbuch legte dachte ich an die Schreiberin. Die mochte wohl gewartet haben lange Wochen und als er dann nicht kam, dann ? Dann wird ſie ſchon Troſt gefunden haben an eines anderen Bruſt. Aus den veralteten, aber eleganten Schriftzügen er - ſann ich mir die Perſon der Schreiberin. Sie mochte wohl zwanzig Jahre alt ſein, ſchlank ge -wachſen, weiß und roſig, mit ſeidenweichen, aſch - blondem Haare, das ſich ſanft an ihre Wangen legt. Große, goldene Wimpern verſchleiern die blaue Tiefe ihres Blickes und im Kinn hat ſie ein Grübchen. Stets in Kaſchmir gekleidet, licht oder dunkel, immer aber rein. Ihren ſchönen Hals und Nacken trägt ſie immer bloß. So ſehe ich ſie an hellem Abend unter einer Linde ſitzen, im Schoße einen Gedichtband von Chamiſſo, die blauen Augen weithin in die Ferne gerichtet, in Sehnſucht und Erwartung.

Es war im Curparke von Rožnau. Aus dem Muſikpavillon tönte der Fiorawalzer und ich ſaß auf einer Bank der Fichtenallee und durchlas die neueſte Curliſte. Lauter fremde Na - men, meiſt Polen und Ruſſen, aber plötzlich blieb mein Blick wie gebannt auf einem Namen haf - ten: Clara Stadtmüller aus Pilſen. Ich hatte den Brief noch immer nicht vergeſſen, ich trug ihn ſtets bei mir, ihn oft leſend und zum Leſen gebend. Sollte es möglich ſein, daß die Schrei - berin dieſes Briefes mit der eben angekommenen Dame identiſch iſt? Die Neuigkeit ließ mir keine Ruhe, ich mußte die Dame kennen lernen. Zu - fällig kam ein Curgaſt die Allee daher, in einem Leitartikel der Neuen Freien Preſſe vertieft. Ich bat ihn um Auskunft und er meinte, die Dame komme eben dieſelbe Allee her, in Be - gleitung ihrer Geſellſchafterin, eines ältlichen Mädchens. Thatſächlich ſchlich ein gebeugtes, mageres Mütterchen, geſtützt von einem ſchlanken Mädchen, daher. Ueber den Augen trug ſie einen Schirmſchild, der, da ſie den Kopf mit dem klei - nen Strohhut geſenkt trug, das ganze Geſicht verdeckte. Sollte das das Mädchen ſein, das inmeiner Vorſtellung lebte? So ſah ich ſie nun täglich dahinſchlottern, verſchrumpft und ſterbens - krank. Um endlich Gewißheit zu bekommen, ſetzte ich mich eines ſchönen Junimorgens auf eine Bank, auf der ſie mit ihrer Geſellſchafterin Platz genommen hatte. Ich konnte ſie nun genauer be - trachten und ſah, trotzdem dieſes Geſicht verrun - zelt und trocken war wie ein altes Pergament, gewiſſe Linien, die an einſtige Schönheit mahn - ten. Die kranken, wimperloſen Augen hielt ſie ſtets geſchloſſen, und wenn ſie den Mund zum Sprechen öffnete, oder einen Hoff’ſchen Malz - bonbon hineinſchob, ſchimmerte ihr falſches Gebiß. Die mageren, zitternden Hände waren voll blauer, dicker Adern, und unter dem falſchen Chignon wucherten ſpärliche graue Haare. Lange ſuchte ich nach einer Anknüpfungsphraſe, bis ſie mir zuvor kam. Mit einer ſchwachen, bruſtkranken Stimme fragte ſie mich nach der Uhr, worauf ich mich nach einigen Sätzen über Wetter und Geſundheit vorſtellte. Ich nannte auch den Namen der Stadt und ſah ihr dabei ſcharf ins Geſicht. Sie ſchlug die Augen auf und ſah mich groß an. Dann fragte ſie ich hatte die Frage ja erwartet. ob ich daſelbſt einen Kaufmann, Namens Habin - ger, kenne. Ich ſagte, daß er vor einem Jahre geſtorben ſei. Wieder traf mich ein Blick aus glanzloſen, erloſchenen Augen. Ob er ein Ver - mögen hinterlaſſen habe, fragte ſie und ihre Stimme zitterte ein wenig. Es ſei dem Waiſen - fond verblieben, meinte ich. Darauf erzählte ich, daß ich unter alten Papieren ein Schreiben ge - funden hätte, das von einer Clara Stadtmüller aus Pilſen abgeſchickt worden wäre. Wieder traf mich der ſtarre Blick, aber die Pupillen ſchienen größer. Was für ein Schreiben? fragte ſie

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in den beiden Franzoſen Spione gefangen zu haben, der Magdeburgiſchen Zeitung wird aber jetzt aus Kiel geſchrieben: In der Angele - genheit der beiden hier verhafteten Spione iſt noch nachzutragen, daß die Durchſuchung der Kajüten und Reiſeeffecten der Verdächtigen keines - wegs das belaſtende Material ergeben hat, das ohne Weiteres die Schuld der Verhafteten derart darthut, daß eine erfolgreiche gerichtliche Prozedur außer Frage ſtände. Photographiſche Platten mit Aufnahmen beiſpielsweiſe ſind nicht gefunden worden, ſondern nur photographiſche Apparate zur Herſtellung von Negativaufnahmen. Sodann beſchränkte ſich der reiche Fund der findigen Polizei auf eine einzige, überall im deutſchen Buchhandel erhältliche Karte von Helgoland, die allerdings deshalb als belaſtendes Material gelten könnte, weil eine flüchtige Bleiſtiftſkizze die Be - feſtigungsanlagen auf Helgoland andeutet. Ferner ſind kleine Papierabriſſe gefunden, die ebenfalls äußerſt flüchtige Bleiſtiftſkizzen aufweiſen, die anſcheinend Befeſtigungslinien darſtellen und von franzöſiſchen, bislang unaufgeklärten Notizen be - gleitet ſind. Das iſt Alles, was man als be - laſtendes Actenmaterial beſitzt und es wird jeden - falls, wenn es überhaupt zur Erhebung einer Anklage kommt, ſeine juriſtiſchen Schwierigkeiten haben, eine Verurtheilung herbeizuführen. Die bislang veröffentlichten Alarmberichte ſind ſomit mit einigem Vorbehalt aufzunehmen.

(Das engliſche Unterhaus)

hat endlich die Hauptarbeit ſeiner am 31. Jänner begonnenen Seſſion beendigt, nämlich die Verhandlung über die vom Premierminiſter Gladſtone am 13. Februar eingebrachte Home-Rule-Bill, d. h. die Abgren - zung der Irland einzuräumenden Selbſtverwal - tung. 82 Sitzungstage hatte dieſe Verhandlung in Anſpruch genommen, in welcher natürlich längſt nichts Neues mehr für oder wider die Bill vorzubringen war und welche denn auch nur durch Zuhilfenahme der erſt vor wenigen Jahren im engliſchen Parlamente auch wegen einer iriſchen Bill eingeführten Maßregel des Debatteſchluſſes zu Ende geführt werden konnte. Die Mehrheit von 34 Stimmen, mit welcher nun vorgeſtern Nachts die Bill in dritter Leſung angenommen wurde, entſpricht noch immer den ſchon bei den Parlamentswahlen im Auguſt vori - gen Jahres feſtgeſtellten Parteiverhältniſſen. Auch das Oberhaus nahm vorgeſtern Abends, wie ein Londoner Telegramm weiter berichtet, die Home - Rule-Bill in erſter Leſung an, das will ſagen, es nahm ſie eben in Verhandlung; denn daß das Oberhaus die Bill in zweiter Leſung ableh - nen wird, ſteht ja längſt feſt.

und ihre Hand legte ſich auf meinen Arm. Da erzählte ſie kurz die Geſchichte. Mit jedem Worte, das ſie ſprach, krallten ſich ihre mageren Finger feſter in meinen Arm. Sie athmete hörbar. Und was ſtand in dem Briefe? fragte ſie wieder Großer Gott es wird doch nicht Ich hatte den Brief aus dem Notizbuche genom - men und reichte ihr ihn.

Mit zitternden Händen, in fürchterlicher Erregung ſchob ſie den grünen Schirm auf die Stirn empor und las das Blättchen Papier, hart an die entzündeten Augen rückend, mit zitternden Lippen. Fahl ward das kleine, vertrocknete Geſicht, entſtellt von einer plötzlichen Verzerrung, die wie ein Krampf jede Muskel riß. Die ſchmutzigblauen, wäſſerigen Augen glom - men wie Funken. Alſo doch ! dieſen Brief er hat ihn nie bekommen?! Ihre Stimme kreiſchte und überſchlug. Ich habe ihn uneröffnet gefunden, ſagte ich und rückte mich von ihr weg, denn ſie ſah ſchrecklich aus in ihrer wahn - ſinnigen Erregung. Ihre Wangen waren ziegel - roth, mit aufgeklapptem Munde rang ſie nach Athem. Dann kam es wie eine Schwäche über ſie und vor ſich hin murmelte ſie: Und ich wollte nochmals ſchreiben. ...

Dann raffte ſie ſich auf und ſchlich davon, gebrochener als je, am Arme ihrer Führerin hängend, ſchwer und matt, eine lebende Leiche. Lange blickte ich ihnen nach, bis ſie tief im Dunkel der Allee verſchwanden. Mir war es aber, als hörte ich das Lachen des boshaften Zufallgeiſtes und ſähe ich das breitmäulige Hohn - grinſen des Satyros.

Correſpondenzen.

[Orig. -Corr.] Ein nenes Caféhaus.) Es muß gewiß allgemein anerkannt werden, daß Herr Ph. Klein, der Beſitzer der altrenommirten Conditorei, dem lang gewünſchen Bedürfniſſe eines Caféhauſes, dadurch abgeholfen hat, daß er in ſeinem Ring - hauſe eine freundliche Conditorei, ein elegantes Caféhaus und eine trauliche Weinſtube errichtete, welchen Etabliſſements ein recht großer Zuſpruch gewünſcht wird.

Locales und Provinzielles.

(Condolenz-Viſite.)

Herr Bürgermeiſter Joſef v. Engel und deſſen Gemahlin ſtatteten geſtern Vorm. der verwitweten Frau Gräfin Eleo - nore Ambro v. Adamocz eine Condolenz-Viſite ab.

(Wilitäriſches.)

Mit dem geſtrigen Tage hat Se. Excellenz der Herr Truppen-Diviſionär FML. Ritter v. Samonigg die Leitung des Militär-Stations-Commandos wiederü bernommen.

(Rückkehr der Garniſon vom Manö - verfelde)

Geſtern Vormittags rückten die Trup - pen der hieſigen Garniſon, welche ſich durch zwölf Tage an den zwiſchen Bärn und Hof ſtattgefundenen Manövern der 5. Infanterie - Truppendiviſion betheiligt hatten, wieder hier ein. Um halb 10 Uhr traf das 93. Infanterie - Regiment, welches den Weg über Giebau genom - men hatte und um 10 Uhr das 54. Inf. -Regt. aus Sternberg, beide unter klingendem Spiele, und begrüßt von einer zahlreichen Menſchenmenge, welche die Ankunft der Truppen erwartet hatte, in Olmütz ein. Die hieſige Artillerie kam gegen 12 Uhr Mittags und kurz darauf das 2. Land - wehr-Dragoner-Regiment an, welch letzteres ſowie die in Proßnitz dislocirte hieſige Artillerie - Batterie ohne Raſt den Weg nach Proßnitz fortſetzten, wo ſie im Laufe des Nachmittags eintrafen. Wie aus Sternberg gemeldet wird traf das 54. Infanterie-Regiment dort Samſtag Nachmittags ein und übernachtete da - ſelbſt. Das Officierscorps veranſtaltete in Stern - berg in der dortigen Turnhalle Samſtag Abends ein Concert der Militärcapelle des 54. Inf. - Regts., an welches ſich ein ſehr animirt ver - laufenes Kränzchen anſchloß, zu welchem die Damenwelt Sternbergs ſich ſehr zahlreich ein - gefunden hatte.

(Perſonales.)

Herr Stadtphyſicus Dr. Hans Cantor iſt von ſeinem Urlaube zurück - gekehrt und hat die Amtsgeſchäfte wieder über - nommen.

(Leichenbegängniß des Dragoner-Lieute - nants Alfred Ellmaurer.)

Man ſchreibt uns aus Teplitz-Schönau unterm 1. d. Mts: Heute fand hier das Leichenbegängniß des am 27. v. M. bei dem nächſt Holitz abgehaltenen Rennen des 2. Dragoner-Regimens verunglückten Dragoner - Lieutenants, Alfred Ellmaurer, deſſen Leiche von Olmütz hieher überführt wurde, ſtart. Die Leiche wurde in dem der Mutter des Verblichenen gehörigen Hauſe Paradies in der Seumeſtraße aufgebahrt und unter zahlreicher Betheiligung von Trauergäſten, darunter einer Abordnung des 2. Dragoner-Regiments aus Olmütz und der hier weilenden k. und k. Officiere auf dem hie - ſigen katholiſchen Friedhofe in der Familiengruft beigeſetzt.

(Leichenbegängniß.)

Geſtern Nachmittags Uhr fand das Leichenbegängniß des hier - orts verſtorbenen Gymnaſialſchülers Carl von Tachauer, eines Sohnes des hier im Ruheſtande lebenden Herrn Oberſtlieutenants v. Tachauer unter zahlreicher Betheiligung ſtatt. Zahlreiche und ſchöne Kränze, darunter einer gewidmet von den Schülern der 5. Claſſe des Olmützer deut - ſchen Staatsgymnaſiums, ſchmückten den Sarg, wel - cher die entſeelte Hülle des Verblichenen barg. Nach Einſegnung der Leiche im Trauerhauſe ſetzte ſich der Zug, welchen die Muſikcapelle des 54. Infanterie-Re - giments eröffnete, in Bewegung. Dem Sarge folg - ten die trauernden Hinterbliebenen, ferner Se. Exc. der Truppendiviſionär FML. R. v. Samonigg, Generalmajor Brigadier Ritter v. Benkiſer, mehrere Herren Oberſte und Regimentscomman - danten, zahlreiche Vertreter des Officierscorps, Herr Bürgermeiſter v. Engel, Herr Gymna - ſialſchuldirector Dr. Emil Seyß mit dem hier weilenden Lehrkörper und den Schülern des deut -ſchen Gymnaſiums ſowie zahlreiche Leidtragende[.]Auf dem Friedhofe fand ſodann die nochmalige Einſegnung der Leiche ſtatt.

(Auszeichnung.)

Die Jury der Landes - Ausſtellung von Hilfsmaſchinen zu Troppau hat Herrn Carl Drößler, Maſchinenfabrikant in Neutitſchein, die gold. Ausſtellungsmedaille zuerkannt.

(Erzherzog Albrecht-Schießen.)

Auf der hieſigen bürgerlichen Schießſtätte hat geſtern das Erzherzog Albrecht-Schießen unter zahlreicher Be - theiligung der Mitglieder der Schützengeſellſchaft begonnen.

(Vom Kreisgerichte.)

Während der Ur - laubsdauer des k. k. Kreisgerichts-Präſidenten, Herrn Hofrathes Dr. Schwetz, führt Herr LGR. Wozelka die Präſidialgeſchäfte. Herr LGR. Kunze iſt von ſeinem Urlaube, den er in Bad Ullersdorf zubrachte, wieder hier ein - getroſſen.

(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)

Die Tagesordnung der heutigen Sitzung des Stadtverordneten-Collegium iſt folgende: Geſuch des fürſterbiſchöflichen Clerikal-Seminars um gleiche Bedingungen des Waſſerbezuges für das zu Seminarzwecken angekaufte Haus Nr. 151 der Burggrafengaſſe, wie für den Hauptſitz der Anſtalt. Geſuch des Stadtcapellmeiſters Herrn Hans Tſchauner um die erſte Quinquenalzulage. Dankſchreiben des Commandos des k. k. priv. bewaffneten Bürgercorps und des bürgerlichen Begräbnißvereines für den ſtädtiſchen Beitrag zur Uniformirung der Muſikcapelle Bericht der 1. Section über die Bemeſſung eines Pauſchales für die Erhaltungsarbeiten der neuen Landwehr - kaſerne. Bericht der 1. Section über das Geſuch des Herrn Wilhelm Redlich, Beſitzer des Hauſes Nr. 77, um Abſchreibung des Mehr - conſums von Waſſer Bericht der 3. Section über das Geſuch eines Sicherheitswachmannes um Wiederverleihung des vorigen Ranges.

(Todesfall.)

Aus Neutitſchein wird ge - ſchrieben: Am 30. Auguſt ſtarb in Neutitſchein nach längerem Leiden der k. k. Bezirksſecretär i. P., Herr Alois Zlamal. Geboren im Jahre 1812 zu Kremſier, woſelbſt er das Gymnaſium abſolvirte, beſuchte er die philoſophiſche Facultät in Olmütz, prakticirte beim Kremſierer fürſt - erzbiſchöflichen Amte und trat im Jahre 1850 als Official in den Staatsdienſt. Durch 16 Jahre diente Zlamal als Bezirks-Secretär bei der k. k. Bezirkshauptmannſchaft Römerſtadt. In Neutit - ſchein lebte der Verblichene ſeit ſeiner Penſionirung durch 17 Jahre mit ſeinen beiden Schweſtern, nachdem ihm ſeine Frau ſchon längſt im Tode vorangegangen war. Die Stadt Neutitſchein verliert in ihm einen treu-deutſchen Mann.

(Freiheit, ade!)

Der goldene Sommertraum wird nun bald verrauſcht ſein und mit ihm auch die Freiheit unſerer lieben Schuljugend für ein Jahr wieder Abſchied nehmen. Von heute ab nur mehr zwölf Tage! ... Die meiſten der ferien - frohen Volks -, Bürger - und Realſchüler, ſowie der Gymnaſiaſten zählen wohl ſchon angſtbe - klommen die Tage bis zu dem Augenblick[e], da ſie die grüne Raſenbank mit der Schulbank vertau - ſchen und von dem uneingeſchränkten Leben, das ja der dem Momente hingegebenen Jugend ſo ſehr behagt, Abſchied nehmen müſſen. Wie konnte nur ein Dichter ſchreiben: Nichts iſt ſchwerer zu ertragen, als eine Reihe von ſchönen Tagen? ... Ja, es naht das Ende der ſchönen Tage und für einen Theil unſerer Jugend hat die Stunde des Abſchieds von denſelben bereits ge - ſchlagen. Man konnte dieſer Tage auf den Bahn - höfen mit jedem Zuge eine Schaar kleiner Krieger abſegeln ſehen, deren blühende Geſichter wohl den Schluß geſtattete, daß ſie aus einer angenehmen Dislocation die Reiſe antraten. Aus dem Eltern - hauſe oder aus der Sommerfriſche ſind dieſe jungen Marsſöhne abgereiſt, um wieder in die Militär-Realſchule einzurücken, und wenn ſie darüber betrübt ſind, ſo werden ſie ſich wohl mit dem Gedanken zu tröſten wiſſen, daß ſie weiter den Weg zu wandern haben, an deſſen Ziel ihnen zwei goldene Sternchen entgegenblinken. Wenn ich das erſtemal als Lieutenant ſpazieren gehen werde! denkt mancher. Vorher heißt’s arbeiten und mit dem Ende ihrer Ferien, nach der Raſt nunmehr in voller Marſchbereitſchaft ſein und gewärtig des Commandos: Vorwärts!

(Vom Theater.)

Nach dem Andrange, der heute Seitens der Abonnenten an der Thea - tercaſſe herrſchte und nach den Anfragen, die noch[4]immer wegen Logen - und Sperrſitzabonnements einlaufen, dürfte die am 16. d. beginnende Theaterſaiſon eine überaus lebhafte werden. Seit den erſten Jahren der Direction Bertalan war die Bewerbung um Logen - und Sperrſitzabonne - ments keine ſo große wie heuer. Seit jener Zeit verzeichnete man einen fortdauernden Rückgang des Abonnements und damit auch des Theater - beſuchs. Erſt der gegenwärtigen Bühnenleitung gelang es das Abonnement und den Thea - terbeſuch überhaupt wieder auf die einſtige Höhe zu heben und jenen zahlreichen Theaterbeſuch zu erzielen, der die ſchadenfrohen Stimmen der tſchechiſchen Blätter über den Niedergang der deutſchen Bühne verſtummen machte. Daß der gute Theaterbeſuch und die Blüthe unſerer Bühne auch ihre wirthſchaftliche Bedeutung haben, iſt gewiß auch beachtenswerth.

(Von fremden Bühnen.)

Der Helden - tenor der verfloſſenen Saiſon unſerer Bühne, Herr Gerhartz, hat ſein Engagment an der Brünner Bühne in der Parthie des Lohengrin angetreten und fand der ſtimmbegabte Sänger rauſchenden Beifall von Seite des alle Räume des Theaters füllenden Publicums. Frl. Lißl, welche ebenfalls an die Brünner Bühne engagirt wurde, debutirte vorgeſtern daſelbſt als Lady Rut - land in Laubes Drama: Graf Eſſex .

(K. k. deutſches Staatsgumnaſium in Olmütz.)

Die Aufnahmsprüfungen für den zwei - ten Termin in die 1. Claſſe des hieſigen k. k. deutſchen Staatsgymnaſiums finden Samſtag, den 16. und Montag, den 18. d. ſtatt. Die Aufnahmsbewerber haben ſich an einem der be - zeichneten Tage Früh zwiſchen 8 9 Uhr in Be - gleitung ihres Vaters oder deſſen Stellvertreters bei der k. k. Direction zu melden und hierbei den Tauf oder Geburtsſchein und das Frequentations - zeugniß der Volksſchule oder ſtatt deſſen die vor - ſchriftsmäßig ausgeſtellte Schulnachricht beizu - bringen. Es wird ausdrücklich betont, daß eine Wiederholung dieſer Prüfung in demſelben Jahre an derſelben oder an einer anderen Anſtalt ge - ſetzlich unzuläſſig iſt. Jeder Schüler hat bei der Aufnahme ein ordnungsmäßig ausgeſtelltes Na - tionale, wie es beim Schuldiener erhältlich iſt, in zwei Exemplar[e]n dem Director zu überrei - chen und die Aufnahmetaxe von 2 fl. 10 kr. und als Lehrmittelbeitrag 1 fl., zuſ. 3 fl. 10 kr., zu entrichten, welcher Betrag im Falle ungünſtigen Prüfungsergebniſſes zurückgeſtellt wird.

(Von der k. k. Lehrerbildungsanſtalt.)

Das Schuljahr 1893 / 94 beginnt an dieſer Auſtalt am 16. September. An dieſem Tage ver - ſammeln ſich alle Zöglinge und Uebungsſchüler um ¾8 Uhr M. Um 8 Uhr wird das heilige Geiſtamt abgehalten. Die Anmeldung zur Auf - nahmsprüfung in den erſten Jahrgang hat bis 13. September zu erfolgen. Bei der An - meldung iſt beizubringen: a) der Tauf - oder Geburts -ſchein und eventuell das Decret über die erhaltene Al - tersdiſpens; b) das zuletzt erworbene Schulzeugniß; c) das von einem Amtsarzte ausgeſtellte Zeugniß über die phyſiſche Tüchtigkeit und d) im Falle der Aufnahmswerber nicht unmittelbar von einer öffentlichen Lehranſtalt übertritt, ein Sittenzeugniß Die Aufnahmsprüfung beginnt am 14. September um 8 Uhr Morgens. Die Wiederholungsprüfungen werden am 16. September um 2 Uhr Nach - mittags abgehalten. Die Aufnahme in den II. IV. Jahrgang und in die Uebungsſchule findet am 15. September ſtatt.

(Aus den Sudeten.)

Man ſchreibt uns aus Freiwaldau, daß alle Hoffnung vorhanden iſt, daß der Bau des neuen Georg-Schutzhauſes auf dem Hochſchar Anfangs September bereits ſoweit vorgeſchritten ſein werde, daß der Herbergs - vater Herr Hauck ſeinen Nothbau wird verlaſſen und ſeinen Einzug in das neue Schutzhaus wird halten können. Die Herrſchaft Wieſenberg wird beim Franzens-Jagdhaus einen Anbau auf - führen laſſen, welcher zur Unterkunft für Touriſten beſtimmt iſt, was gewiß von den Touriſten freudigſt begrüßt werden wird. Die Troppauer Stadtcaſſe ſandte für den Baufond des Hochſcharſchutzhauſes den Betrag von 158 fl. (25 fl. Spende der Stadt, der Reſt das Ergebniß einer Sammlung) ein; die Jägerndorfer Spar - caſſa übermittelte für den gleichen Zweck 50 fl.

(Vom Schwurgerichte.)

In dem Schwur - gerichtsproceſſe des Proßnitzer Rentamts-Con - trollors Glas erfolgt heute von Seite des Ge - richtshofes die Formulirung der Schuldfragen. Morgen finden ſodann die Plaidoyers und das Reſumé der Vorſitzenden ſtatt und wenn dieſelben keine allzugroße Ausdehnung annehmen, ſo dürfte noch morgen die Urtheilsverkündung erfolgen.

(Die gefundene Brieftaſche.)

Vor einiger Zeit vermißte, wie wir damals meldeten, ein in einem hieſigen Hotel eingekehrter Vertreter eines Wiener Hauſes ſeine eine ziemliche namhafte Baar - ſchaft und mehrere Coupons enthaltende Brieftaſche, welche ihm, wie er behauptete, in dem betreffenden Hotel abhanden gekommen ſei. Kürzlich wurde nun in Proßnitz von auf dem Felde arbeitenden Landleuten eine Brieftaſche, enthaltend einen Geld - betrag und Coupons von Werthpapieren gefunden, welche von den Findern dem Proßnitzer Bürger - meiſteramte übergeben wurden. Die Brieftaſche war unzweifelhaft das Eigenthum des Reiſenden, der ehe er nach Olmütz kam, in Proßnitz einkehrte, denn auch die Nummern der vermißten Coupons ſtimmten mit jenen der in Proßnitz gefundenen Coupons voll - kommen überein. Das Proßnitzer Bürgermeiſter - amt verſtändigte hierauf die Wiener Polizeibe - hörde von dem Funde und letztere veranlaßtr das Weitere, um dem Eigenthümer der gefunde - nen Baarſchaft zu eruiren.

(Zur Regelung der Brünner Märkte.)

Angeſichts des andauernder Niederganges derBrünner Märkte, beſchäftigen ſich die dortige Gemeindevertr[e]tung und Geſchäftswelt bereits ſeit längerer Zeit mit der Frage der Reformirung derſelben. Am Sonntag, den 3. d. Vormittags ſand in Brünn eine vom Gemeinderathe einbe - rufene Verſammlung auswärtiger gegenwärtig dort zum Septembermarkte weilender Erzeuger und Händler, ſowie von Brünner Geſchäftsleuten beſuchte Verſammlung unter Vorſitz des Ge - meinderathes Heinrich Gomperz ſtatt, in wel - cher von der überwiegenden Mehrheit nachſtehende Reformen dem Gemeinderathe zur Durchführung empfohlen wurden, und zwar: Auflaſſung der drei Altbrünner Märkte; Beibe - haltung der vier Stadtmärkte mit den bisherigen Einfallstagen im Februar, Mai und September unter Verlegung des Decembermarktes in die Mitte November; Auflaſſung der bisheri - gen Auspacktage, Abhaltung derſelben bei jedem der vier Märkte am Montag und Dienſtag und Schluß der Märkte am darauf folgenden Sonn - tag. Der Gemeinderath wird dieſen Wünſchen der Brünner Geſchäftswelt und auswärtigen Markt - beſucher nach zu pflegender eingehender Berathun - gen nach Thunlichkeit Rechnung tragen.

(Malverſation.)

Peinliches Aufſehen erregt in Brünn, wie uns von dort geſchrieben wird, die am 2. d. erfolgte Verhaftung des Adjuncten der Erſten mähriſchen Sparcaſſa, Joſef Eberth, welcher in ſeiner Eigenſchaft als Caſſier des Brünner Muſikvereines dieſem Beträge bis zur Geſammthöhe von circa 1000 fl. unterſchlagen hat. Gleich nach Ruchbarwerden dieſer Malver - ſation wurde Joſef Eberth ſowohl in der Spar - caſſa, wie im Muſikverein ſeiner Function ent - hoben. Die Erſte mähriſche Sparcaſſa erleidel ſelbſtverſtändlich nicht den geringſten Schaden, nachdem infolge des vollkommen ſicheren Cvntroll - apparates eine jede Malverſation bei dieſem In - ſtitute ausgeſchloſſen erſcheint. Der dem Brünner Muſikvereine durch Joſef Eberth zugefügte Schaden wurde bereits von anderer Seite gedeckt.

(Vom Bunde der Deutſchen Nord - mährens.)

Am 28. Auguſt fand in Sternberg die Neuconſtituirung der dortigen Bundesgruppe des Bundes der Deutſchen Nordmährens unter zahlreicher Betheiligung ſtatt. Herr Rudolf Palm, welcher den Vorſitz führte, begrüßte die Ver - ſammlung, an welcher auch die Ferialverbindung Alemannia vollzählig theilnahm, in herzlicher Weiſe, worauf er den dahingeſchiedenen Ausſchuß - mitgliedern Herren Carl Mauer und Emerich Jeuthner einen warm empfundenen Nachruf widmete. Die Wahl in die Vereinsleitung er - gab folgendes Reſultat: Obmann Herr Adolf Langer; 1. Obmann-Stellvertreter Herr Alois Jeuthner; 2. Obmann-Stellvertreter Herr Franz Mikulaſchek; Schriftführer: Herr Gottfried Schreier; 1. Schriftführer-Stellv. Hr. Anton Ruß jun.; 2. Schriftführer-Stellv.

Verſchwunden. Detectivromon von

A. K. Green.

(50. Fortſetzung.)

Fünftens: Es waren Leute von großer Körperkraft aber wenig Gewandtheit; ihr Rücken und ihre Schultern hatten eine furchtbare Breite, aber in den Bewegungen waren ſie ſchwerfällig und unbeholfen.

Als mit Hilfe dieſer Ermittelungen mein Angriffsplan endlich zur Reife gediehen war, ſah ich mich genöthigt, ſo ſchwer es mir ankam, mei - nen Beobachterpoſten auf kurze Zeit zu verlaſſen, um mich ins Polizeibureau zu begeben.

Ich legte die Pappfiguren, welche ich wäh - rend der letzten Tage verfertigt hatte, in ein Körbchen und begann dabei ſo heftig zu huſten, daß der Mann im Nebenzimmer laute Verwün - ſchungen ausſtieß und Luttra mit theilnahmsvol - lem Blick an der Thüre erſchien und ſich mir näherte.

Komm zurück, ſchrie der Vater, was haſt du immer mit dem krächzenden Hallunken zu ſchwatzen? Der Alte trat auf die Flur und ſah uns mit bitterböſen Blicken an.

Was treibt ihr zuſammen und was iſt im Korbe da? fragte er ingrimmig.

Nur kleine Spielſachen, die er verkaufen will, gab ſie leiſe zur Antwort.

Weiter nichts?

Nein, das iſt alles, verlaß dich darauf.

Gnade dir Gott, wenn etwas dahinter ſteckt, ſagte er, ihr die ſchwere Hand auf die Schulter legend und führte ſie ins Nebenzimmer zurück.

Ich zögerte noch eine Weile, dann ſchleppte ich mich mit ſchwachen, wankenden Schritten die Treppe hinunter und begab mich geradeswegs zur Wirthin.

Gehen Sie in mein Zimmer hinauf, bis ich wieder komme, bat ich die wackere Frau. Mir iſt bange um das arme Mädchen. Sollten Sie einen Weheruf hören oder irgend ein beun - ruhigendes Anzeichen bemerken, ſo holen Sie ſo - gleich Hilfe herbei. Ich werde auf alle Fälle unten an der Ecke einen Schutzmann aufſtellen.

Die Wirthin nickte, nahm ihren Arbeits - korb und verfügte ſich ſofort nach oben.

Trotz dieſer Verſichtsmaßregel ſtand ich während meiner Abweſenheit keine geringe Angſt aus, beſonders da ich nicht ſo ſchnell wieder zurück ſein konnte, als ich gewünſcht hatte. Ich mußte nicht nur dem Polizeichef die Sache auseinander - ſetzen, ſondern auch Gryce aufſuchen, der mir bei der bevorſtehenden Verhaftung Beiſtand leiſten ſollte.

Gryce war hoch erfreut über meine Mit - theilungen. Das Schickſal ſcheint Sie in dieſem Falle zu begünſtigen, ſagte er; ich bin unter - deſſen nicht im Stande geweſen, auch nur die kleinſte Spur zu entdecken. Heute Morgen war Herr Blake bei mir; ich ſage ihnen, er wird esan Dankbarkeit nicht fehlen laſſen, wenn die Sache zu einem befriedigenden Abſchluß kommt.

Ich ſchlug Gryce vor, Herrn Blake wiſſen zu laſſen, daß wir den Aufenthalt ſeiner Frau entdeckt hätten und ſie unter unſeren Schutz ſei. Auch bat ich ihn, mir für den Nothfall einige unverfängliche Zeilen in franzöſiſcher Sprache von Frau Daniels Hand zu verſchaffen, natür - lich ohne Namen und Unterſchrift. Die Haus - hälterin ſollte darin ihrem Glauben an Herrn Blakes Zuneigung für ſeine Gattin Ausdruck geben, damit letztere Vertrauen zu uns faſſen könne. Hing doch das Gelingen meines Vorha - bens zum größten Theil davon ab, daß ſie ſich meinen Anordnungen fügte.

Nachdem Gryce verſprochen hatte, mir das gewünſchte Billet bis zu einer beſtimmten Stunde zu ſchicken, theilte ich ihm noch die anderen Ein - zelnheiten meines Planes mit und hatte die Ge - nugthuung, daß er ſich mit meinen Vorſchlägen völlig einverſtanden rrklärte.

Wir wollen hoffen, daß uns der Fang glückt, fügte Gryce hinzu, ich wenigſtens werde mein Möglichſtes thun, um Ihnen zu einem Er - folg zu verhelfen, an den Sie Ihr Lebenlang mit Stolz und Freude zurückdenken können.

Bei meiner Heimkehr fand ich die Wirthin noch auf dem Poſten; es war unterdeſſen nichts beſonderes vorgefallen, ja ſie hatte auch nicht das leiſeſte Geräuſch im Nebenzimmer gehört.

(Fortſetzung folgt.)

[5]

Hr. Rudolf Ruzizka; Zahlmeiſter: Hr. Rudolf Palm; 1. Zahlmeiſter-Stellvertr. Hr. Reinhold Böhm; 2. Zahlmeiſter-Stellv. H. Franz Mittag. Die weiteren Berathungen der Verſammlung galten der Errichtung einer Abtheilung für Stel - lenvermittlung und der Einſetzung eines Agita - tionscomités zur Werbung neuer Mitglieder der Bundesgruppe. Möge die nun wieder neuer - ſtandene Bundesgruppe Sternberg blühen, wachſen und gedeihen!

(Die Fotografien der Bühnenmitglieder der nächſten Theaterſaiſon)

ſind gegenwärtig im Schaufenſter der Hölzel’ſchen Buchhandlung auf dem Oberringe ausgeſtellt und finden ein zahlreiches Publicum, welches dieſelben mit Auf - merkſamkeit betrachtet. Nach den Fotografieen zu urtheilen, befinden ſich unter den Damen der nächſten Theaterſaiſon einige ganz reizende Ver - treterinnen des ſchönen Geſchlechtes.

(Vom Wetter.)

Die Witterung iſt an - dauernd kühl und unfreundlich. Heute Vormittags trat Regenwetter ein. In der Nacht vom Freitag auf Samſtag waren die Felder mit einem ſtarken Reif bedeckt, welcher das Kraut der Kartoffeln und Gurken verbrannte. Allen Anzeichen nach dürfte ſich heuer der Herbſt nicht freundlich geſtalten, worauf auch der Umſtand hindeutet, daß die Zug - vögel, namentlich die Schwalben, ſich bereits zur Abreiſe rüſten. Letztere ſcheinen auch an Nah - rungsmangel zu leiden. Geſtern konnte man nämlich bemerken, daß zahlreiche Schwalben - ſchwärme die Jäger, welche auf Wild pürſchten, begleiteten, um die Mücken, welche ſich auf die Gräſer niederließen und bei dem Betreten der Felder durch die Schützen aufflogen, zu erha - ſchen. Die Schwalben erſchienen bei dieſer Jagd nach Nahrung in der nächſten Nähe der Schützen.

(Schadenfeuer.)

Geſtern um ¼10 Uhr Abends ſignaliſirte der Thürmer ein Schadenfeuer in der Richtung von Laſchkau.

(Sanitäre Vorkehrungen.)

Nach einer der niederöſterreichiſchen Statthalterei zugekomme - nen Mittheilung der Statthalterei in Graz hat die letztere Wallfahrerzüge aus Ungarn, Croatien und Galizien nach Maria-Zell verboten.

(Mühlen-Enquete.)

Für den October wird ſeitens des Handelsminiſteriums die Abhaltung einer Enquete vorbereitet, welche ſich über die zur Unterſtützung der öſterreichiſchen Mühlen-Induſtrie nothwendigen eiſenbahntarifariſchen Maßnahmen ausſprechen ſoll. Dieſer Enquete ſollen Vertreter der Handels - und Gewerbekammern ſowie von fachlichen Vereinigungen und Verbänden zur cor - porativen Vertretung der Interreſſen der Müh - len-Induſtrie beigezogen werden. Die Fragen, welche der Enquete vorgelegt werden ſollen, lau - ten: 1. Gegen welche Einrichtungen der Eiſen - bahnen (Tarife, Beförderungs-Bedingungen ꝛc. ) richten ſich die Beſchwerden der öſterreichiſchen Mühlen-Induſtrie, inſoweit dieſelbe von bahnſei - tigen Maßnahmen Abhilfe erhoffen kann? 2. In - ſoferne dieſe Beſchwerden bei einzelnen Gruppen öſterreichiſcher Mühlen von einander abweichen, welche ſind die einzelnen in Betracht zu ziehen den Gruppen? 3. Welche bahntarifariſchen Maßnahmen werden in Vorſchlaggebracht, a) zur Behebung der Beſchwerden im Allgemeinen: b) nach den einzelnen Gruppen laut Punkt 2? 4. Wird es insbeſondere für wünſchenswerth erachtet, an der ungleichen Tarifirung zwiſchen Getreide und Mahlproducten in der Weiſe feſtzuhalten, daß für Mahlproducte höhere Tarife als für Getreide eingehoben werden? 5. Erſcheinen neben den ad 3 und 4 in Antrag zu bringenden, eventuell für größere Gruppen verſchiedenen tarifariſchen Maßnahmen noch Specialbegünſtigungen für einzelne Mühlen oder kleinere Gruppen ſolcher zuläſſig, eventuell nothwendig, und unter welchen Bedingungen?

(Donan-Oder-Canal.)

Das Handelsmi - niſterium hat im Einvernehmen mit dem Mi - niſterium des Innern und des Ackerbaues dem Bauunternehmer, bayriſcher Baurath Michael Sager in München, die Bewilligung zur Vor - nahme techniſcher Vorarbeiten für einen die Donau mit der Oder verbindenden Schiff - fahrts-Canal nebſt Abgrenzungen nach Lunden - burg und Mähr. -Oſtrau (Witkowitz) auf die Dauer eines Jahres ertheilt.

(Keine Einſernoten.)

Von der vielge - rühmten Valutaregulirung hat das Publicum bisher nicht viel Gutes erfahren; es hat viel -mehr nur die unangenehme Seite derſelben zu koſten bekommen, was ſich in ſehr empfindlicher Weiſe darin äußerte, daß wir bei Reiſen in’s Ausland das erforderliche fremde Geld viel theuerer be - zahlen müſſen, als dies vor der Valutaregulirung der Fall geweſen. Unſere Kaufleute, die im Aus - lande einkaufen, erleiden enorme Verluſte, über welche Buchhändler, Galanteriewaarenhändler, Tuchhändler ꝛc. ꝛc. ſchon jetzt allgemein klagen. Daß das Nickelgeld ſich im Publicum keiner großen Popularität erfreut, iſt bekannt. Man will die Metallſtücke, die ſich wie Seife anfühlen, nicht recht als Geld anerkennen und für Spiel - münzen ſind ſie etwas zu theuer. Nun kommt noch die Nachricht, daß der erſte Schritt zur Einziehung der Staatsnoten bereits geſchehen iſt, indem ſeit dem 1. September die Ausgabe von Einſernoten ſiſtirt wurde. Wir wollen nicht von der münzpolitiſchen Bedeutung dieſer Verfügung ſprechen, denn es muthet Einen ganz eigenthüm - lich an, wenn die Regierung die reine Gold - währung einführen will und dieſe Action damit beginnt, daß ſie in unbeſchränkten Mengen Silber auf den Markt wirft, wir wollen vielmehr die Calamitäten beleuchten, welche die Ausgabe der Silbergulden und Kronen, welche ſtatt der Einſer - noten in großen Mengen in Verkehr gelangen ſollen, zur Folge haben dürfte. Die Zahlung in Sil - bergulden iſt bekanntlich eine unbeſchränkte und nun denke man die Calamität, welche ſich daraus entwickeln wird, wenn größere Zahlungen in die - ſem Hartgelde erfolgen ſollen. Da aus einem Kilogramm Silber 90 Silbergulden hergeſtellt werden, ſo bedarf man ſchon die Inanſpruchnahme eines Trägers, wenn man eine Zahlung von 1000 Gulden = 11 Kilogramm irgendwo zu leiſten hat. Schon jetzt ſind die Silbergulden nur ſchwer anzubringen, wie erſt, wenn dieſelben in noch größeren Maſſen in den Verkehr kommen werden. Es heißt, daß man mit der obigen Maßregel beabſichtige, den Kleinverkehr ſucceſſive an das Hartgeld zu gewöhnen. Nun iſt es aber eine Thaiſache, daß unſer Publicum eine ausge - ſprochene Averſion gegen das Silbergeld beſitzt, welche zu beſiegen, kaum ſehr leicht fallen dürfte. Doch wir wollen abwarten, mit welcher Begeiſte - rung dieſe neueſte Reform von der Bevölkerung aufgenommen werden wird. Gegenüber der Mel - dung, daß die Ausgabe von Einguldennoten ſiſtirt werden ſoll, erfährt die Neue Freie Preſſe, daß dieſe Meldung jeder Grundlage entbehrt. An der Verwechslungscaſſa der Direction der Staats - ſchuldencaſſa hat in den letzten Tagen ein mo - mentaner Mangel an Einguldennoten geherrſcht und ſolange derſelbe beſtand, ſeien Silbergulden und Silberkronen herangezogen worden. Dieſer Mangel wurde jedoch wieder behoben und gegen - wärtig werden wieder neue Einguldennoten aus - gegeben.

(Die Reform des Militärmantels.)

Wie bekannt, hat die Mannſchaft unſerer Armee ſeit jeher Urſache, ſich über die unpractiſche Beſchaffen - heit des Militärmantels zu beklagen. Dieſe Klage ſoll nun aufhören, indem nunmehr auch der Militärmantel einer Moderniſirung unterzogen wird. Der jetzige Mantel iſt im Sommer zu warm und im Winter ſchützt er nicht genügend vor der Kälte. Dem ſoll nun durch ein auf - und abknöpfbares Futter abgeholfen werden. Im Sommer ſoll das Mantelfutter im Compagnie - magazin hinterlegt bleiben, ſo daß die Mann - ſchaft in der warmen Jahreszeit nur einen leichten Mantel zu tragen hat. Bei Ein - tritt der rauhen Jahreszeit wird das Mantel - futter ausgegeben und daſſelbe iſt bedeutend ſtärker und wärmer, als das bisherige leichte Futter. Auf dieſe Art wäre die Mantelfrage glücklich gelöſt. Es ſind nur noch die Wahrneh - mungen bei den jetzigen großen Manövern aus - ſtändig. Die ſeit nahezu einem Jahre bei der Truppe gemachten Erfahrungen ſtellen ſich ſehr günſtig für die Annahme des auf - und abknöpf - baren Futters.

(Brand.)

Aus Iglau vom 31. Auguſt wird berichtet: In dem Markte Stannern (Bezirk Iglau) kam heute Nachts ein Schadenfeuer zum Ausbruche, welchem 16 Häuſer nebſt Scheunen und Nebengebäuden zum Opfer fielen, Das Feuer ſoll in böswilliger Abſicht gelegt worden ſein.

Vom Tage

(Die Manöver in Galizien.)

Aus Ra - dymno, 2. September wird gemeldet: Die Ma - növeroberleitung hat ſich bereits vollſtändig eta - blirt. Für die Manöver wird folgende Zeitein - theilung feſtgeſetzt: Am 2. September Uibergang in die Ausgangsſituation, am 3. September Raſttag, vom 4. bis 7. September erſter, zwei - ter, dritter und vierter Manövertag, am 8. Sep - tember Beſprechung. Das kriegsmäßige Verhält - niß beginnt am 3. September um 1 Uhr Nach - mittags und dauert bis zur Beendigung der Manöver. Der Geſundheitszuſtand der Truppen iſt authentiſchen Nachrichten zufolge ein vorzügli - cher, ja derſelbe iſt bedeutend beſſer, als in den normalen Garniſonsverhältniſſen. Am 2. Septem - ber wurde im Hauptquartier mit dem vom Ge - neralſtabshauptmann Baron Kuhn in Gemein - ſchaft mit dem Grafen Weſtphalen erfundenen und vom Saniſätscomité des Reichskriegsminiſte - riums geprüften und zur verſuchsweiſen Verwen - dung in der Armee angenommenen Filter eine Erprobung vargenommen, welche ein in jeder Richtung überraſchend glänzendes Reſultat ergab. Aus einer Pfütze geſchöpfte jauchenartige dickflü - ßige Maſſe, in den Filter gefüllt, floß aus dem - ſelben nach Verlauf von fünf Minuten als völlig klares, geruchfreies und vollkommen trinkbares Waſſer heraus, Dasſelbe Reſultat lieferte der kleine Filter, welcher für den einzelnen Mann beſtimmt iſt. (Siehe Telegramm.)

(Einen Planderer erſten Ranges)

beſitzt ohne Frage das Reichenb. Tgbl. in dem Ver - faſſer des folgenden, etwas nebelhaft anmuthen - den Stimmungsbildes: Der Alt-Weiberſommer iſt vor der Thüre. In Kürze hält er ſeinen Ein - zug und mit den nahenden Eintrit des Monats September ſind ſeine Tage gekommen. Die alten Gothen zählten der Jahreszeiten nur drei: ſie verſchmolzen den Frühling und den Sommer, ſie kannten nur Sommer, Herbſt und Winter. Und wirklich iſt bei uns dieſer Spätſommer auch zeitlich ſo überwuchernd, daß er wie ein trauer - tragender Rieſe gegenüber dem Frühling erſcheint, und daß ſelbſt der Winter ihm gegenüber wie ein trauter, luſtiger Freudenbringer und Freund begrüßt wird. Weiß doch Jeder aus ſeinen Kin - derjahren, mit welchem Wonnejubel er die erſten Schneeflocken begrüßte und die erſten Eiskryſtalle über den Bach ſchießen ſah. Sie verhüll - ten ihm die arme welke Erde, den ſtarren Wald, die finſteren Föhren, den glanzlos bleiern ſich da - hinwälzenden Strom und bilden das rechte Par - kett für fröhliche Schlittenfahrer und den göttli - chen Schlittſchuhlauf. Das unverhüllte melancho - liſche Bild des Herbſtes und ſeine windige Blät - terjagd über die kahlen Stoppelfelder hin macht uns gedankenvoll und das viele Denken regungs - los und gedrückt. In dieſem herben Herbſtpano - rama um uns her, wenn die Wolken und Nebel wie ein Leichentuch ſich über die ſchwarzen Baum - wipfel breiten, der Wind einen Orkan anſtimmt und der Than ſogar auf dem Boden uns wie Richard den Dritten an all die Thränen erin - nert, welche unſere Lieben, als ſie noch lebten, um uns geweint, findet der Philoſoph dennoch die Macht des Troſtes. Der Herbſt iſt die Zeit, wo Tiefſinnige zur Vernunft kommen. Des Lebens Laſt iſt am ſchwerſten, wenn die Tage am läng - ſten ſind im wonnigen Frühling wenn die Gedanken am wenigſten fühlbar, weil ſie da am hoffnungvollſten ſind. Sollte ſich der Verfaſſer mit ſeiner etwas kühnen Behauptung, daß im Herbſt Tiefſinnige zur Vernunft kommen, nicht vielleicht doch geirrt haben?

(Der Aberglaube und die Cholera.)

Der Berichterſtatter der N. Fr. Pr. meldet aus Delatyn, daß er auf dem dortigen iſraelitiſchen Friedhofe Zeuge einer ſonderbaren Scene geweſen ſei. Auf dem Grabe eines unlängſt an Cholera Verſtorbenen wurde ein Baldachin aufgeſchlagen und unter demſelben unter Geſang und Klang ein Paar getraut, ein Waiſenpaar, das ſich für eine größere, durch Sammlung aufgebrachte Summe zu der ſonderbaren Hochzeit im Intereſſe der ganzen Stadt entſchloſſen hatte. Ein Wunder - rabi hatte nämlich verkündet, daß die Hochzeit die Stadt vor vielen Erkrankungen ſchützen werde. Am andern Tage erkrankte die junge Frau an Cholera und ſtarb kurz nachher. Als Amulet gegen Krankheit werden rothe Bändchen oder aus Pal - menblättern geflochtene Fingerringe getragen. [6]Fromme Sprüche werden über Eingangsthüren angebracht. Die Arbeiter ſammeln Geld und laſſen Meſſen leſen.

(Verheerende Stürme in Amerika.)

Neuen Nachrichten aus Savannah zufolge bietet dieſe Stadt ein gräßliches Verheerungsbild. Außer dem Baptiſtenhauſe iſt nichts ſtehen geblieben; die Quarantaine-Station der Werften iſt ver - ſchwunden, der neue, koſtſpielige Desinficirungs - apparat liegt auf dem Meeresgrunde. Neun Schiffe, welche der Abfertigung harrten, ſind ge - ſcheitert. Auf der Tyvee-Inſel ſind eine Menge Perſonen ertrunken. Alle Hotels und Clubhäuſer ſind zerſtört. Der Orkan wüthete acht Stunden. Gegen 100 Perſonen wurden getödtet. In Kernersville (Nord-Carolina) wurden nach einer Kabelmeldung des Ill. Wr. Extrabl. binnen fünf Minuten 300 Häuſer zerſtört und die meiſten Inſaſſen getödtet. Ein zweiſtöckiges Haus wurde 500 Meter weit in die See geſchleudert. Sieben Tabakfactoreien liegen in Trümmern. Tauſende von Menſchen ſind obdachlos. Aus New-York, 2. d. wird gemeldet: Die Zahl der während des Cyclons am letzten Sonntag in Beaufort (Süd-Carolina) umgekommenen Per - ſonen wird auf Tauſend geſchätzt. Unter den Verunglückten befinden ſich drei Weiße, die übri - gen ſind Neger. Der Schaden iſt unberechenbar.

(Die Roulette in Monte Carlo geſprengt.)

Aus Trieſt wird berichtet: Nach einer Meldung des in Nizza erſcheinenden Pen - ſiers hat vor einigen Tagen eine Schottländerin, Miß Leal Lodge, die Roulette in Monte Carlo geſprengt, indem ſie innerhalb einer Stunde Millionen Francs gewann.

(Abſturz einer Sennerin.)

Aus Stoder wird dem N. W. T. geſchrieben: Dienſtag ereignete ſich in dem idylliſch gelegenen Stoder, dem Aufſtiegsorte auf den großen Priel, ein ſchrecklicher Unglücksfall. Diesmal war es kein Touriſt, der das Leben verlor. Die Geſchäfts - führerin der Alpenwirthſchaft, die 19jährige hübſche Sennerin oder, wie die landesübliche Bezeichnung lautet, Schwaigerin des Lagerhofes, iſt abgeſtürzt und verunglückt. Es iſt dies ein Fall, der außerordentlich ſelten vorkommt, weil ja den Sennerinnen das für Andere ſo gefährliche Terrain der die grünen Bergesmatten umgebenden ſchroffen Abgründe am beſten bekannt iſt umſo größer alſo begreiflicherweiſe das Aufſehen, das dieſer traurige Unglücksfall hier macht. Die Sennerin hütete ihre Heerde und ſuchte Blumen, um ſich nach hieſiger Sitte am Sonn - tage damit zu ſchmücken. Sie kam zu einer jähen Stelle mit tiefem Abgrunde, wo vor vierzig Jahren ebenfalls eine Sennerin verunglückte, und ſagte zu ihrer Freundin: I muaß amal ſchau’n, wie tief Schwaigerin damals ab - ſtürzte und wie es da unten ausſchaut. Kaum hatte ſie dieſe Worte geſprochen, löſte ſich zu ihren Füßen ein Stein und ſie ſtürzte von der ſchroffen Wand in den Abgrund, wo ſie todt mit zerſchmetterten Gliedern niederfiel.

(Die theuere Suppenſchüſſel.)

Auf dem Frauen-Congreß in Chicago erzählte Frau Oemi - ſton Chant einen kleinen Vorfall, der den Be - weis liefern dürfte, wie vortheilhaft es mitunter iſt, wenn in den öffentlichen Behörden auch Frauen ſitzen. In England werden Frauen oft zu Armen - pflegerinnen erwählt. In einer Stadt war die Armenpflegeverwaltung gegen die Zulaſſung von Frauen; ein Mitglied wandte beſonders ein, daß Frauen mit dem Rechnungsweſen nicht umzugehen wüßten. Nichtsdeſtoweniger ward eine Frau ge - wählt, und die männlichen Mitglieder hatten mit ihr zu berathen. Bei der nächſten Verſammlung, auf welcher der Behörde Rechnungen vorgelegt werden mußten, ſagte die Dame, nachdem ſie einen Blick in die betreffenden Papiere geworfen: Hier iſt ein Poſten von mehr als zwei Pfund Sterling für eine Suppenſchüſſel. Was bedeutet das? Sie erklärte den Herren, daß nur ein Millionär einen ſolchen Preis für eine Suppen - ſchüſſel zahlen würde. Das Mitglied, welches be - hauptet hatte, daß Frauen ſich nicht auf Rech - nungen verſtänden, ſagte ſehr empört: Wie können Sie von mir erwarten, daß ich dieſe Haushaltungs-Angelegenheiten verſtehe? Ich erwarte auch nicht, daß Sie ſie verſtehen , er - widerte die Dame, aber da Sie ſie nicht ver - ſtehen, ſo iſt es doch gut, wenn Jemand in der Verwaltung iſt, der ſie verſteht. Es ergab ſich, daß die Herren beim Ankauf von Haushaltungs -gegenſtänden ſeit langer Zeit übervortheilt wor - den waren; und ſo brachte das eine weibliche Mitglied der Behörde einen nicht zu unter - ſchätzenden Vortheil.

Telegramme des Mähriſchen Tagblattes .

(Vom Correſpondenz-Burean.)

Die Herren Erz - herzoge Albrecht und Wilhelm haben ſich heute um 6 Uhr Morgens zu Wagen behufs Be - grüßung Sr. Majeſtät nach Jatoslau bege - ben. Der Sturmwind von geſtern hat ſich voll - ſtändig gelegt, es herrſcht prachtvolles Wetter, welches bei gleichzeitiger Kühle während der Ma - növer andauern dürfte.

Nach dem Em - pfange des Kaiſers begaben ſich die Herren Erz - herzoge Wilhelm und Rainer nach Ra - dymno. Herr Feldmarſchall Erzherzog Albrecht wurde gleich nach dem Eintreffen Sr. Majeſtät zu demſelben berufen und nach dem Gottesdienſte abermals vom Kaiſer empfangen. Erzberzog Albrecht verblieb beidemale längere Zeit beim Monarchen. Der Herr Erzherzog kehrte noch vor dem Empfange der Deputationen nach Radymno zurück.

Der deutſche Kaiſer hielt nach dem Feſtgottesdienſte zu Pferde an der Spitze der Truppen ſeinen Einzug in die Stadt und wurde in enthuſiaſtiſcher Weiſe em - pfangen. Die Stadt iſt glänzend geſchmückt.

Geſtern Abends fand unter Mitwirkung ſämmtlicher Spielleute des achten Armeecorps ein großer Zapfenſtreich ſtatt, der einen äußerſt glänzenden Verlauf nahm. Nach Beendigung desſelben traten der Kaiſer, die Kaiſerin und der Prinz von Neapel auf den Balkon des Reſidenzſchloſſes; dieſelben wurden von der Menge mit enthuſiaſtiſchem Jubel begrüßt.

Der Kaiſer und der Kronprinz von Italien ſind heute um 10 Uhr 45 Minuten aus Coblenz am Bahn - hof von Devant les Ponts eingetroffen.

Aus An - laß des Jahrestages der Thronbeſteigung des Sultans wurde unter religiöſen Feierlichkeiten der erſte Spatenſtich zum Baue der Eiſenbahn - linie Eskiſchehr-Konia gemacht. Außer den Be - hörden wohnten der Feier auch Vertreter der deutſchen Bank bei.

Einer officiellen Note zufolge trifft die ruſſiſche Escadre unter Commando des Admirals Avelane am 13. October zur Erwiderung des Kronſtädter Beſuches in Toulon ein.

Einem Privat - telegramme des Journals Politiken aus Chriſtiania zufolge verlautet, daß das Miniſterim Stany dem Könige vorſchlagen werde, die vom Storting aufgeſtellte Bedingung für die Bewil - ligung des Conſulatsbudgets nicht anzunehmen. Die Bedingung war, daß die Regierung der ſchwediſchen Regierung die Kündigung des gemein - ſchaftlichen Conſulatsweſens ſofort mittheilen und dem Storthing in der nächſten Seſſion den Geſetzentwurf über die Errichtung eines eigenen norwegiſchen Conſulatsweſens vorlegen ſollte. Geſtern wurde die Reichstelephonverbindung zwiſchen Chriſtiania und Stockholm eröffnet.

Die Cholera.

(Privat-Telegr. des M. Tagbl. )

Geſtern wurde eine verdächtige Erkrankung bei dem Taglöhner Mertl und ſeinem Sohne, welche aus Szigeth (Ungarn) kamen und auf der Durchreiſe nach Böhmen ſich befanden, conſtatirt. Die ſanitären Maßnahmen wurden ſofort eingeleitet.

(Priv. -Telegr. d. Mähr. Tagbl. )

Meldungen aus der Provinz laſſen ein Stagniren der Cholera er - ſehen. In Budapeſt iſt heute ein verdächtiger Krankheitsfall zur Anzeige gebracht.

Die Stichwahlen in Frankreich.

(Priv. -Tel. des Mähr. Tagbl. )

Bei den geſtern ſtattgefundenen Stich - wahlen in die Kammer wurden 132 Repu - blikaner gewählt. Clemenceau iſt durchgefallen und wurde an ſeiner Stelle der republikaniſche Candidat gewählt.

Die Excurſion des mähriſchen Ge - werbevereines nach Pilſen und Nürnberg.

(Priv. -Tel. d. M. T. )

Der Separatzug der Excurſioniſten des mähriſchen Gewerbevereines, unter welchen ſich außer den Brünner Theilnehmern, auch ſolche aus anderen Städten Mährens, darunter aus Olmütz befinden, traf Abends auf dem Wege nach Nürnberg in Pilſen ein. Es wurde den Ausflüglern ein überaus freundlicher Empfang zu theil, bei wel - chem der Präſident des Caſinos Dr. Stark die Begrüßungsanſprache hielt, welche herzlich erwi - dert wurde. Abends verſammelten ſich die Ex - curſioniſten im Deutſchen Hauſe , wo denſel - ben zu Ehren ein Feſtcommers veranſtaltet wurde, bei welchem zahlreiche Trinkſprüche aus - gebracht wurden und Geſangs - und Muſikvor - träge ſtattfanden. Heute Vormittags wurde der Rundgang in der Stadt unternommen und wurden verſchiedene Etabliſſements beſichtigt. Die beiden Pilſener Bräuhäuſer bewirtheten die Gäſte in beſter Weiſe.

Die Cholera in Berlin.

(Priv. -T.)

Im Krankenhauſe Moabit iſt bei einem Knaben, welcher am 24. v. Mts. in den Nordhafen gefallen und bereits am 25. Auguſt an Brechdurch - fall erkrankte, geſtern Abend Cholera asiatica konſtatirt worden. Im Krankenhauſe am Fried - richshain iſt nunmehr bei dem 4 Wochen alten Alfred Schuſter Cholera asiatica konſtatirt wor - den. Die 40jährige Frau Schuſter, ſowie deren Töchterchen Elſa, beide an echter Cholera leidend, befinden ſich in fortſchreitender Beſſerung. Der in der Bekanntmachung des Magiſtrats erwähnte Knabe iſt der vierjährige Otto Martens. Das Kind fiel am 24. Auguſt in den Nordhafen, wurde beſinnungslos herausgezogen und zu ſei - nen Eltern gebracht. Er erkrankte bereits am darauffolgenden Tage an Brechdurchfall. Sein Zuſtand iſt ſehr bedenklich. Nach dieſem Falle ſcheint es keinem Zweifel mehr zu unterliegen, daß das Spreewaſſer verſeucht iſt. Der Lokomotivheizer Forden, der, wie ge - meldet, als choleraverdächtig in das Barakenla - zerett zu Charlottenburg eingeliefert wurde, iſt dort vorgeſtern Nachmittag um 2 Uhr ge - ſtorben. Die bakteriologiſche Unterſuchung der Dejecte hat während ſeiner Krankheit den Kom - mabazillus nicht zu Tage befördert. Nichtsdeſto - weniger findet eine weitere Unterſuchung ſtatt, deren Ergebniß nicht bekannt iſt. Der Vater des Verſtorbenen wohnt in Jaworznow in Gali - zien. Die Choleradampfer ſind auf der Spree in voller Thätigkeit; ſie ſind durch eine weiße Flagge gekennzeichnet und fahren den ankommen - den Kähnen vom Oberbaum aufwärts entgegen. Auf jeden Dampfer befindet ſich ein Militärarzt und ein Geusdarm. Nach der Unterſuchung wird jeder Kahn desinfizirt.

Vom Büchertiſch.

(Collection Hartleben.)

Vierzehntägig wird ein Band ausgegeben: Preis des Bandes elegant gebunden 40 kr. Pränumeration für ein Jahr (26 Bände) 10 fl. (A. Hartleben’s Verlag, Wien.) Von dem zweiten Jahrgange dieſer wohlfeilen, prächtig zuſammengeſtellten Collection liegen uns wieder 5 Bände vor und wir können das gün - ſtige Urtheil, welches wir ſchon früher über dieſe Unternehmung fällten, nur wiederholen. Für bei - nahe fabelhaft wohlfeilen Preis kann ſich jede Familie jährlich 26 Bände des intereſſanteſten Leſeſtoffes ſichern, welche nebſt[b]ei, an einander gereiht, ihn ihrem ſchmucken ſoliden Gewande gleichzeitig den Grundſtock einer Hausbibliothek bilden. Wie wir hören, ſoll der geſchäftliche Erfolg der Unternehmung ein ganz außergewöhnlicher ſein; eine Reihe von Schnellpreſſen ſind unausgeſetzt be - ſchäftigt, hundert fleißige Buchbinderhände bemüht, den anſtürmenden Bedarf zu decken. Das freut uns vom Herzen; Schöpfungen wie dieſe, welche dem großen Publicum guten und billigen Leſeſtoff ſchaffen, ſollen unter ſeinem Schutze ſtehen, durch eine allgemeine Theilnahme belohnt werden. Das Programm des zweiten Jahrganges der Collection Hartleben umfaßt folgende Werke: Bd. 1 3. Kraszewski, Am Hofe Auguſt des Starken (Gräfin. Coſel). [7] 4. Rovetta, Der erſte Liebhaber. 5 6. Delpit, Thereſine. 7. Roſegger, Streit und Sieg. 8. Dumas Sohn, Diana de Lys. 9 11. Herloßſohn, Wallenſtein’s erſte Liebe. 12. Beſozzi, Späte Einſicht. 13 und 14. Sue, Kinder der Liebe. 15. Degré, Blaues Blut. 16 und 17. Sand, Bekenntniſſe eines jungen Mädchens. 18 20. Bell, Die Waiſe aus Lowood. 21 21. Flaubert, Mad. Bovary. 23 Gaskel, Eine Nacht. 24 26 Dumas, der Chevalier von Maiſon Rouge. Auch der erſte Jahrgang der Collection Hart - leben iſt noch (in 26 Bänden) beliebig zu haben.

Verloſungen.

(Oeſterreichiſche Rothe Krenz-Loſe.) Bei der am j. d. Mts. vorgenommenen Prämien - verloſung fiel der Haupttreffer mit 15 000 fl. auf S. 1854 Nr. 26, der zweite Treffer mit 1000 fl. auf S. 6411 Nr. 43. Je 500 fl. ge - wannen S. 137 Nr. 43, S. 211 Nr. 14, S. 1823 Nr. 23, S. 8282 Nr. 43 und S. 9941 Nr. 28. Je 100 fl. gewannen S. 1606 Nr. 33, S. 2740 Nr. 47, S. 3604 Nr. 35, S. 6025 Nr. 27, S. 8456 Nr. 10, S. 9517 Nr. 45, S. 10647 Nr. 42, S. 10817 Nr. 25, S. 11604 Nr. 24 und S. 11709 Nr. 41. Je 50 fl. ge - wannen S. 455 Nr. 9, S. 890 Nr. 15, S. 2957 Nr. 38, S. 3678 Nr. 3, S. 6532 Nr. 35, S. 8537 Nr. 32, S. 10293 Nr. 8, S. 11157 Nr. 10, S. 11237 Nr. 8 und S. 11830 Nr. 24. In der folgenden Tilgungsziehung wurden die nachſtehenden 50 Serien: 8 454 1183 12211240 1390 1570 1832 1875 1866 2347 3099 3447 3455 3494 3646 4175 5466 5641 5851 5967 6135 6305 6328 6903 6967 7261 7766 7937 8025 8814 8894 9034 9410 9641 9649 9848 9908 10427 10460 10733 10804 10840 10980 11011 11470 11646 11673 11767 und 11773 gezogen, welche je die Nummern 1 bis 50 enthalten und mit dem Nominalbetrage von je 12 fl. eingelöſt werden.

(Budapeſter Baſilica - (Domban) Loſe.) Bei der am 1. d. Mts. in Budapeſt vorgenom - menen Prämienverloſung fiel der Haupttreffer mit 10.000 fl. auf S. 1354 Nr. 83, der zweite Treffer mit 1000 fl. auf S. 1880 Nr. 33. Je 500 fl. gewannen: S. 1369 Nr. 9, S. 4247 Nr. 13 und S. 5554 Nr. 48.

(Getreide-Preiſe der königl. Haupt - ſtadt Olmütz

am Wochenmarkt den 2. September 1893) Weizen per Hectoliter 5.16, 6.61, 6 87, Karn 5. , 5.26, 5.52, Gerſte 4.77, 5.65, 6.20, Hafer 3.21, 3.54, 4.17, Proſſo . , 4.88, . , Erbſen . , . , . Linſen . , 16.77, . , Wicken . , . , . , Haufſamen . , . , . , Leinſamen . , . , . , Mohn 16.03, 16.76, 17.43, Heu 100 Kilo 3.60, 4.70, 5.80, Stroh 100 Kilo 2.80, 3.15, 3.50.

(Getreide-Preiſe der Stadtgemeinde Müglitz)

am Wochenmarkt den 2. September 1893. Weizen per M. -C. 8.34, 8.10, 7.71, Korn 7. , 6.75, 6.30. Gerſte 8 , 7.86, 6.90, Hafer 6.20, 6.18, 5.95, Erbſen . , . , . . Linſen 17.50, . , . . Fiſolen 9. , . , . , Proſſo . , . , . , Hirſe 11.75 . , . . Kukuruz 7,50, 7. , . , Wicken . , . , . Bohnen 6.25, . , . , Mohn 30. , 28.81, 28.14. Erd - äpfel 2 40, 2.20, . , Heu 5.35, 3.40, . . Korn-Stroh 2. , 1.80, . , Kleeſamen . , . , . Leinſamen . , . , . .

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Heransgeber und verantwortlicher Redacteur Wilhelm Seethaler.

Druck von Joſef Groák in Olmütz.

About this transcription

TextNr. 201, 04.09.1893.
Author[unknown]
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T15:49:55Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNr. 201, 04.09.1893. . Jakob RiemerCzernowitz1893. Mährisches Tagblatt

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LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

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  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
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