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Marburger Zeitung.

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Nr. 10 Dienstag, 24. Jänner 1911 50. Jahrgang.

Kuratel!

Der Koadjutor der Wiener Erzdiözeſe, Doktor Nagel, hat an alle Vereine, welche ſich katho - liſch nennen oder als katholiſch gelten wollen, einen Erlaß gerichtet, welcher für alle, die ſich jenem kirchlichen Dekrete beugen wollen, nichts anderes bedeutet als die vollkommene bürgerliche Ent - rechtung.

Wenn der Plan gelingt, den die Herrſchſucht des Verweſers der Wiener Erzdiözeſe ausgeheckt hat, geht es nimmer tiefer, iſt die Verknechtung am Ziele. Fürſtbiſchof Nagel hat über alle katholiſchen Vereine der Erzdiözeſe Wien die Kuratel verhängt, die Möglichkeit auch nur der leiſeſten Regung bür - gerlicher Selbſtändigkeit katholiſcher Körperſchaſten brutal erwürgt, alles, was da den Namen einer katholiſchen Vereinigung tragen will, entmündigt, entmannt.

Man könnte, müßte es für einen blutigen Faſt - nachtsulk eines Cynikers halten, wenn es nicht im Wiener Diözeſanblatt und in der Reichspoſt ſtünde. Zum Dank für ſeine Gläubigkeit, für die rührende Einfalt, in der das klerikal geſinnte Volk dem Klerus gab, was es ihm nur geben konnte; zum Dank für ſeine Selbſtentäußerung, in der es ſeiner Nöte ver - gaß, für den politiſchen Klerus frondete, vor deſſen Mandataren auf die Knie fiel und ihnen mit den müden wunden Rücken eine Leiter machte, auf denen die Diener Gottes von den Altären nach den Höhen dieſer Welt, zu irdiſcher Macht und reich - beſtellten Tafeln klimmen konnten; zum Dank und Lohn für Opfer über Opfer an Treue, Selbſtver - geſſenheit, Demut drückt der hochwürdigſte Herr Nagel den katholiſchen Vereinen vor der ganzen Welt das Sklavenmal auf, indem er folgendes verordnet :

1. Jeder Verein, welcher der katholiſchen Sache dienen und den Schutz und Segen des Oberhirten der Erzdiözeſe genießen will, hat für ſeine Sta -tuten die Genehmigung des fürſterzbiſchöf - lichen Ordinariats anzuſuchen. Wo dies bei be - ſtehenden Vereinen unterlaſſen worden wäre, ſoll es baldmöglichſt, wenigſtens aber innerhalb dreier Mo - nate nachgeholt werden. So oft das Anſuchen um ſtaatliche Genehmigung eines katholiſchen Vereines (Kongregation) notwendig und förderlich erſcheint, hat dieſes Anſuchen nach erfolgter kirchlicher Genehmigung der Statuten zu geſchehen.

2. Jeder Verein hat nach Schluß eines jeden Vereinsjahres einen kurzen Tätigkeitsbericht an das fürſterzbiſchöfliche Ordinariat einzuſenden.

3. Vereine, welche Vereinsnachrichten mittels der Preſſeoder Schreibmaſchine (!) veröffentlichen oder Zeitſchriften zur Förderung des Vereinszweckes publizieren, haben ein Exemplar dieſer Publikationen an das Vereinsarchiv des fürſterzbiſchöflichen Ordi - nariates einzuſenden.

4. Kein Verein darf aufgelöſt werden, bevor das fürſterzbiſchöfliche Ordinariat nicht hiezu ſeine Zuſtimmung gegeben hat, weshalb vor der eventuellen Auflöſung eine motivierte Ein - gabe an das fürſterzbiſchöfliche Ordinariat zu machen iſt. (Alſo nicht einmal auflöſen dürfen ſich dieſe Vereine, ganz gegen das ſtaatliche Vereinsgeſetz!)

5. Jeder Pfarrer ſoll ein genaues Verzeich - nis der in ſeiner Pfarre beſtehenden katholiſchen Vereine führen und wenigſtens einmal im Jahre die in ſeiner Pfarre beſtehenden Vereine beſuchen und durch Worte der Aufmunterung die Vereine ſeiner Pfarre fördern. Bei den kanoniſchen Viſitationen ſollen die Dechanten auf die Pflege des katholiſchen Vereinslebens jedesmal ihr Augenmerk hinrichten. Das fürſterzbiſchöfliche Ordinartat reſer - viert ſich das Recht, durch eigens hiezu beſtellte fürſterzbiſchöfliche Kommiſſäre die Vereine zu überwachen.

6. Gleichartige Vereine ſollen (ähnlich wie es beim Katholiſchen Geſellenverein iſt). Diözeſanver - bände gründen und die diesbezüglichen Statutendem fürſterzbiſchöflichen Ordinariat vorlegen. Was bedarf es im bürgerlichen Leben, um einen einzigen armen Trottel unter Kuratel zu ſtellen! Welche Sicherungen ſind da geſchaffen, was muß da alles an Erhebungen und Verhandlungen ge - ſchehen, ehe ein Menſch entmündigt werden kann. Herr Nagel aber ſtellt Hunderte von Vereinen mit vielen tauſend Mitgliedern mit einem einzigen Ukas im Handumdrehen unter Kuratel und macht ſich ſelbſt zum Kurator.

Der k. k. Richter, der einen einzigen Menſchen, der im Beſitze ſeiner fünf Sinne iſt, entmündigen würde, würde geſtäupt; der römiſche Agent darf Tauſende öſterreichiſcher Staatsbürger unter Kuratel ſtellen, entmannen und mit den Eunuchen ein Heer organiſieren, das jederzeit bereit ſein muß, ſelbſt gegen den Staat zu marſchieren, da in ſeinem Re - glement die römiſche Agentur dem Staate überge - ordnet iſt.

Und dieſe ſchimpfliche Kuratel hat man nicht irgendwo in einem ſlawiſchen Analphabetenwinkel zu verhängen gewagt; ihr Schauplatz iſt das Herz Deutſchöſterreichs! Deutſche ſollen als erſte in die tiefſte Tiefe ſchimpflicher Knechtſchaft getrieben werden.

Würde die Staatsgewalt in irgend einem Staate eine derartige moraliſche Niederwerfung der primärſten Rechte der Bevölkerung wagen, ſo würde ein Sturm der Entrüſtung durch alle Lande gehen und wenn jene Re - gierung zufällig keine klerikale wäre, würden auch die Klerikalen ſich nicht genug tun können mit Ausbrüchen der Entrüſtung über eine derart ungeheuerliche Ent - rechtung und Niederknüppelung der Bevölkerung. Aber dem Verweſer der Erzdiözeſe Wien, die einſt einen Kardinal Rauſcher zu den ihren zählte, der an - ſcheinend darauf bedacht iſt, die letzten, nervöſer Angſt entſprungenen und das katholiſche Leben lähmenden Diktaturerläſſe des römiſchen Biſchofs noch weit zu vergröbern, der darf den Staatsbürgern Öſterreichs Derartiges bieten!

Auf der Bergleite.

Nachdruck verboten. 11

Breitſpurig lehnte er ſich jetzt an den Tiſch.

Siehſt es ja ſelbſt, daß niemand in der Hütten herinnen iſt, kein Bub kein Dirndl! Du biſt ſchon falſch berichtet. Dein Quirin bringt ſein wertvolles Leben nit in Gefahr! lächelte Bartl ſpaßhaft. Ich täts ihm auch nit raten! Einer der aufs Wildern ausgeht, der ſcheut die helle Tageszeit und die geraden Wege, der ſchleicht auf krummen Wegen im Dunkeln umeinand!

Willſt Du etwa gar ſagen, daß mein Quirin aufs Wildern ausgeht? fragte Hinterhuber im drohenden Tone.

Ach beileib nit, Armenpfleger, da könnt ich ja geſtraft werden! erwiderte Bartl mit freundlicher Ruhe. Eine Sach, die man nit gewiß weiß, darf man nit nachreden und zur Nachtzeit komm ich im Winter nit vom Häuſel fort. So wars nit gemeint! Nur das Wildern auf mein Dirndel, ’das ſollt er halt bleiben laſſen, der Quirin!

Mei, der Burſch hat’s Militär hinter ſich und ſeinen eigenen Willen! Wenn er die Kuni ernſt nimmt, ich könnt nix dagegen tun! meinte Hinterhuber mit verſtelltem Lächeln. Hat ſchon mancher hausgeſeſſene Bauernſohn ein armes Dirndel gefreit und iſt damit nit ſchlecht gefahren und Deine Kuni iſt ein ſauberes, ein richtiges Dirndl.

Bartl ſtutzte; wo ſollte das hinaus? Er kannte den alten Fuchs bis in die Seele hinein, ihm konnte Hinterhuber kein X für ein U vormachen.

A na, ſo ein Glück ſteht meiner Kuni nit zu! Da tät doch Deine ganze Freundſchaft rebelliſch werden! gab er ſcherzhaft zur Antwort. Ich möcht’s meinem Dirndel auch gar nit ſo gut wünſchen! Weißt, das Beſte vom Leben tut man nit ſo leicht fortgeben und mein Kindl iſt der helle Sonnenſchein für mein Alter. Allein wär ein ſchlechtes Hauſen da herinnen! Brauchſt Dir keine unnützen Sorgen machen unſertwegen, Hinterhuber; Dein Quirin nimmt meine Kuni nit, und meine Kuni nimmt Deinen Quirin erſt recht nit!

Biſt Du ein grantiges Mannsbild, Bartl! Mit unruhigen Schritten ging Hinterhuber in dem kleinen, niedrigen Stübchen hin und her; ſein ſpionierender Blick ſtreifte jeden Winkel ab, ver - mochte aber nichts Ungehöriges zu entdecken. Er war innerlich aufgebracht über den notigen Fretter und hätte ihn am liebſten in geringſchätziger Weiſe abgefertigt, doch rechtzeitig beſann er ſich noch eines Beſſeren.

Ich bin doch nit zu einem Streithandel zu Dir in die eiſige Wildnis herausgekommen! Eine Gefälligleit könnteſt Du mir tun! Du haſt einen großen Anhang unter den Leuten, biſt um und um in der Gegend gut bekannt um weißt um ſo manche Familienſach, die man nit gern unter die Leut bringt. In deinen jungen Jahren biſt Du als Schneidergeſell auch allweil in Grün beim Riedel -bauern aus - und eingegangen und mit der Bürger - meiſterin, mit der Bergleitnerin, haſt Du Dich auch vertraulich geſtanden. Bürgermeiſter will ich werden! Aber man könnt ſchon meinen, der Bergleitner, der könnt noch aus ſeinem Grab heraus das Amt ver - walten und kein anderer dürft ſich an ſeine Seit hinſtellen , fuhr er in giftigem Tone fort. Du ſollſt ein Bißl für mich ſprechen da und dort und dem Bergleitner ein Bißl was von ſeinen Tugenden und ſeiner Rechtſchaffenheit herunter tun, damit ich durchgeh bei der Wahl! Auf einen Ster Buchen - holz und ein Stückl Geld ſolls mir nit ankommen. Dein Häuſel kriegt ein neues Dach, Du ein neues Gewand und ein Bißl Aufbeſſerung, wenn Du etwas aufbringſt, was gegen Ehr und Anſehen des Toni handelt!

Bartl drückte das eine Auge zu und pfiff ſtill - vergnügt vor ſich hin. Mit Speck fängt man Mäuſe , ging es ihm durch den Sinn. Wohlweislich ſprach er es aber nicht aus.

Aha, ſo weht der Wind? Deswegen bemühſt Du Dich in die eiſige Wildnis, Hinterhuber?! fragte er beluſtigt. Reden könnt ich gar manches, aber

Aber? drängte Hinterhuber lauernd und hielt den Bartl freundſchaftlich am Joppenärmel feſt.

Aber ich will halt nit! verſicherte Bartl mit lächelndem Gleichmut. Eine Freundſchaft um die andere! Gelt, jetzt könnteſt Du mich brauchen? Doch damals vor acht Jahren, wie ich als Zieler am Scheibenſtand mein Aug verloren und mit der

2Marburger Zeitung Nr. 10. 24. Jänner 1911

Gegen ein windiſches Genoſſenſchafts - inſtruktorat.

Letzten Samstag abends fand in der Gam - brinushalle die von uns angekündigte, vom deutſchen Handwerkervereine und dem Genoſſenſchaftsverbande einberufene Proteſtverſammlung gegen die etwaige Errichtung eines ſloveniſchen Genoſſenſchaftsinſtruk - torates in Laibach, dem auch unterſteiriſche Genoſſenſchaften untergeordnet werden ſollen, ſtatt. Da die Montagsblätter über dieſe Verſammlung bereits ausführlich berichteten, können wir uns da - mit begnügen, die weſentlichſten Punkte der Ver - ſammlung hervorzuheben.

Gemeinderat Herr Kral eröffnete namens der genannten Körperſchaften die Verſammlung, be - grüßte insbeſondere die Abg. Marckhl und Waſtian, verwies kurz auf die Gründe, aus welchen die Verſammlung einberufen wurde und erteilte hierauf dem Abg. Marckhl das Wort.

Abg. Marckhl bezeichnete als das erſte greif - bare Auftauchen des Planes, in Laibach ein windiſches Genoſſenſchaftsinſtruktorat zu errichten, jene von den windiſchen hochwürdigen Abg. Krek und Zitnik und dem kraineriſchen Landeshauptmanne Schuklje am 18. Mai 1909 im Abgeordneten - hauſe eingebrachte Interpellation, in welcher aus - geführt wurde, daß der Genoſſenſchaftsinſtruktor in Trieſt ſeiner Aufgabe in Krain nicht genügend nachkommen könne und daß daher für Krain und die angrenzenden Gebiete ein eigenes Genoſſen - ſchaftsinſtruktorat mit dem Amtsſitze in Laibach er - richtet werden ſolle. Unter dem plauſiblen Vor - wande ſoll ein für uns außerordentlich gefährlicher Gedanke eingeſchmuggelt werden, deſſen Realiſierung die Auslieferung des unterſteiriſchen deutſchen Ge - noſſenſchaftsweſens an die ſloveniſchen politiſchen Machthaber bedeuten würde Die Folge davon würde ſein, daß in den Genoſſenſchaften an die Stelle ſachlicher Arbeit der Kampf um die nationalpolitiſche Macht und der ſtete tiefſte Unfriede treten würden, welche gerade das verhindern würden, was der Zweck der Genoſſenſchaften ſein ſoll. Das wäre die Auslieferung an eine Machthaber - ſchaft, welche wohl den Befähigungsnachweis für die maßloſe politiſche Agitation und für die natio - nale Volksverhetzung, nie aber für erfolgreiche wirt - ſchaftliche Arbeit erbracht hat, es ſei denn, daß man die ſkrupelloſe politiſche Ausnützung mit nachfol - gendem Zuſammenbruch der Poſojilnicas und ähn - licher Geldinſtitute als einen ſolchen Befähigungs - nachweis betrachten wolle. (Lebhafter Beifall.)

Dieſer Plan ſowie eine Reihe anderer Beſtre - bungen, welche der Redner anführte, bezwecken durch - wegs, das künftige Großſlowenien, den Trialismus auf dem Verwaltungswege vorzubereiten und die deutſche Bevölkerung dieſem allſlawiſchen Plane auf - zuopfern. Redner begrüßte die rechtzeitige Stellung - nahme der Deutſchen im Unterlande; wenn auch das Handelsminiſterium erklärte, von einem ſolchenPlane nichts zu wiſſen, ſo müſſe dem entgegenge - halten werden, daß andere Faktoren emſig an deſſen Verwirklichung arbeiten. Abg. Marckhl ſchloß mit den Worten:

Seit einiger Zeit wird von gewiſſen (neuen) Blättern in Marburg und beſonders in C〈…〉〈…〉 lli mit der deutſchen Sprache journaliſti - ſcher Mißbrauch getrieben, um in den deut - ſchen Gewerbekreiſen Mißtrauen gegen die übrigen Mitbewohner zu erregen und in dem Streben, ſich einen unlauteren Broterwerb zu ſchaffen, in die deutſche Bewohnerſchaft Verwirrung zu bringen. Man möge aber überzeugt ſein, daß an der ſtrammen Einigkeit der Deutſchen aller Stände derartige Ver - ſuche einer politiſchen Brunnenvergiftung erfolglos abprallen werden. Dies iſt meine Überzeugung und mein Wunſch, der in Erfüllung gehen möge. Ich bitte, auch dieſer Angelegenheit Ihre ernſte Aufmerk - ſamkeit zuzuwenden. Stürmiſcher Beifall folgte den Schlußworten des Redners.

Abg. Waſtian kritiſierte zuerſt das Miniſte - rium Bienerth III, welches eine ſtarke Schwenkung nach rechts und ein moraliſches ſlawiſches Übergewicht zeige. Redner befaßte ſich auch mit dem ſchwarzen Grafen Stürgkh und mit der Ernen - nung des Grafen Franz Thun zum Statthalter von Böhmen, die ein böſes Zeichen ſei. Auf das geplante windiſche Genoſſenſchaftsinſtruktorat über - gehend, teilte der Redner mit, daß in dieſer Ange - legenheit bereits amtliche Erhebungen durchgeführt wurden.

Im letzten Budget wurde die Gewerbeförderung gedroſſelt; das gewerbliche Fortbildungs - und Lehrlingserziehungsweſen und das gewerbliche Kredit - weſen werden dadurch gehemmt; einer ſprachlich - nationalen Marotte willen werden aber ſofort Er - hebungen durchgeführt, deren Durchführung ebenfalls Mittel auf Staatskoſten erfordert. Die ruhige Ent - wicklung des Gewerbeſtandes würde durch jenen Plan auf das ſchwerſte bedroht. Gerade hier im Unterlande, wo Deutſche und Slowenen nebenein - ander wohnen und alle Intereſſen gegenſeitig ver - ankert ſind, gerade hier würde eine neue En[t]flam - mung des nationalen Haſſes nicht ertragen werden.

Abg. Waſtian beleuchtete dann jene hoch - würdigen nationalen Antragſteller unter Anführung ihrer eigenen haßerfüllten Ausſprüche (Pfarrer Krek: Auf unſerer Erde iſt noch genug Platz für die Gräber unſerer Feinde! Der hochwürdige Koroſchetz: Die deutſche Kultur iſt eine Schnaps - kultur!), verwies ſodann auf die von windiſchkleri - kalen Abg. Verſtovſchek eingebrachte Interpella - tion hinſichtlich der Volkszählung in Marburg, deren Inhalt von A bis Z erlogen iſt und richtete ſchließlich an die Regierung eine ernſte Mahnung, dem Gedanken des windiſchen Genoſſenſchaftsinſtruk - torates unter Einbeziehung Unterſteiers nicht näher zu treten, weil ſie ſonſt auf die entſchloſſenſte, ein - mütige Abwehr aller deutſchfreiheitlichen Abgeord - neten ſtoßen würde. Den Ausführungen des Abg. Waſtian folgte lange anhaltender ſtürmiſcher Beifall.

Unfallsverſicherung einen Prozeß gehabt hab, da haſt Du gegen mich geſtanden und einen Eid ab - gelegt, ich hätt am Scheibenſtand nix zu tun ge - habt! Auf dieſe Weiſ bin ich ums Aug und um die Unterſtützung gekommen und mußt mit dem Feldhüterdienſt zufrieden ſein!

Ich konnt’s nit anders aufs Gewiſſen nehmen! erwiderte Hinterhuber finſter, und hab’s nit anders gewußt!

Ach geh, mit Deinem Gewiſſen? Ums Bißl Müh und Plag war Dir’s zu tun und weil Du einem armen Fretter die Unterſtützung nit ge - gönnt haſt! Am Scheibenſtand war mein Platz, das haſt Du ganz genau gewußt und zuvor mit mir verabredet, doch weil Du damals noch nit Armen - pfleger warſt und auf den Bürgermeiſter erſt recht kein Anrecht gehäbt haſt, ſo haſt mich halt hinein - geſetzt in die große Not! rief Bartl zornig werdend. Ja, ſo was merkt man ſich fürs Leben und jetzt ſuchſt Du mich auf und meinſt, ich ſoll einen ſchlechten Kerl machen und den verſtorbenen Berg - leitner an der Ehr verdächtigen. Na, der Toni hat noch ein Herz und ein Gefühl gehabt für arme Leut, doch Du mit Deinem windigen Gewiſſen, Du kennſt nix, wie Dein Geld! In Deiner Sterbeſtund möcht ich fein nit dabei ſein! Und Deinem Quirin, dem beutle ich das letzte Haar von ſeinem tappigen Kopf, wenn er meine Kuni nit in Ruhe läßt! Und jetzt fahr ab und zwar gleich! Mit grimmen Hohn öffnete Bartl die Tür, durch die Hinterhuber eiligſtentwich. Doch draußen ſchaute er nochmals mit bösartig ſchielendem Blick durch das Fenſter zurück.

Bettelpack, notiges! Drohend hob er die geballte Fauſt. Ein geſtohlenes Reh habt’s im Häuſel und einen ganzen Baum voll Waidvögel, das iſt Raub! Darauf ſteht Straf! Anzeigen tu ich Euch! Anzeigen und wenn ich Bürgermeiſter bin, treib ich Dich von der Stell!

Mit hochgeröteten Wangen, wie ein gejagtes Reh lief Kuni das Trepplein herab, um dem Hinter - huber nachzugehen, doch Bartl hielt ſie im Stüb - chen zurück.

Ich fürcht mich nit vor dem Lumpen, der einen Toten noch mit Kot bewerfen möcht, der die armen Leut hungern läßt und die Gemeinde be - ſtiehlt, wo es nur gerad angeht! Gegen den war der verſtorbene Bergleitner noch ein ganzer Ehren - mann! Derſelbige hat ja manche ſchwache Seiten gehabt und ſeine Schwägerin ins Unglück geſetzt, aber ein tüchtiger Bürgermeiſter war er doch und die Gemeinde hat er in die Höh gebracht. Such Dir einen verkappten Kriminaler Bürgermeiſter wirſt Du nit! rief er dem Enteilenden im grimmen Spott nach. So, jetzt hab ich meine Rach ge - habt und jetzt will ich ein Bißl bei den alten Bauern umeinandfragen, bei denen ich was gelt! Der Hinterhuber iſt nit gar ſo gut angeſchrieben und ich werd es ihnen zu wiſſen tun, auf welche Weiſ der Neidhammer ins Amt kommen möcht! Bis zur Mittagſupp bin ich wieder zuhaus, Kindl! Behüt Gott derweil! Fortſ. folgt.

Hierauf beantragte Herr Fiſchbach die An - nahme folgender Entſchließung:

Die heute in der Gambrinushalle in Marburg tagende Verſammlung verwahrt ſich auf das entſchiedenſte gegen die Abſicht, in Laibach ein ſloweniſches Genoſſenſchaftsinſtruktorat zu errrichten und demſelben die unterſteiriſchen Ge - noſſenſchaften zu unterſtellen. Sie erbl[i]ckt darin einen Anſchlag gegen das unterſteiriſche Deutſchtum und proteſtiert ſchon jetzt energiſch gegen die wirt - ſchaftliche und politiſche Schädigung des unterſteiriſchen Gewerbeſtandes. Die Verſammlung erhebt ſchon jetzt gegen dieſen Plan den heftigſten Proteſt und erſucht die deutſchfreiheit - lichen Abgeordneten, mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln die Verwirklichung eines ſolchen Planes zu verhindern.

Nach der einſtimmigen Annahme dieſer Entſchließung wurde die eindrucksvoll verlaufene Verſammlung vom Vorſitzenden geſchloſſen.

Eigenberichte.

(Das Verhalten eines windiſchen Referve - offiziers.)

Heute hat ſich auf offener Straße vor dem windiſchen Gaſthauſe Arnuš eine wider - liche Szene abgeſpielt. Der bei der geſtrigen Stajerc - verſammlung von der Gendarmerie aus dem deut - ſchen Vereinshauſe hinausgeworfene Bezirks - vertretungsſchreiber Kramberger hatte mit dem Sohne des Schuldieners Franz Lorbek einen Streit und ohrfeigten ſich beide gegenſeitig. Kramberger iſt ein windiſch-klerikaler Hetzer und Reſerveoffizier. Iſt ein derartig gemeines Benehmen mit dem Stande eines Offiziers vereinbar? Bemerkt ſei, daß der Kaplan, welcher ſich in den Streit einmengte, zu Lorbek ſagte: Du biſt auch ein großer Fallot! (Hoffentlich wird Lorbek den Kaplan dafür vor Gericht ziehen! d. Schriftl.) Über die geſtrige Stajerc-Verſammlung, welche ſehr ſtürmiſch verlief und mit einem glän - zenden Siege für die Stajerc-Partei endete, folgt ein Bericht.

(Steno - graphie-Unterricht.)

Wie wir hören, wird bei genügender Anzahl von Teilnehmern hier. Un - terricht in der Stenographie erteilt werden. Die heute für jeden nützliche Kenntnis der Schnellſchrift läßt das Zuſtandekommen wünſchenswert erſcheinen.

(Selbſtmord.)

Geſtern morgen wurde in Hürth der Schneider Eberhard in ſeinem Zimmer erhängt aufgefunden. Die Urſache ſoll eine ſchwere, langjährige Krankheit geweſen ſein.

(Deuſcher Turn - verein.)

Am 18. Jänner hielt der deutſche Turnverein Mureck ſeine diesjährige Haup[t]verſamm - lung im Vereinsheime ab. Sprecher Herr Dr. Krautgaſſer eröffnete ſelbe mit einer herzlichen Anſprache. Nach Abſingen des Turnbundesliedes brachte der Turnwart ſeinen Bericht. Wir ent - nehmen ihm, daß ſich der Verein erfreulich ent - wickelt. So wurde das Bezirksturnfeſt in St. Egydi mit vier Riegen beſchickt; auch fiel der erſte Sieg des Wetturnens unſerem Vereine zu. Das am 18. Auguſt veranſtaltete Wetturnen zeigte wegen allzu kurzer Vorbereitung einige Fehler. Die Jul - feier und mehrere kleinere Veranſtaltungen fielen ſehr gut aus. Die Turnbeſuche zeigten gegen das Vorjahr ein mäßiges Wachſen. Die folgenden Be - richte des Säckelwartes und des Kneipwartes wurden befriedigend zur Kenntnis genommen. Die Neu - wahl ergab: Sprecher Dr. Krautgaſſer, Turn - wart Serino, Säckelwart Hatzl, Schriftwart Stefling, Kneipwart (Dietwart) Pichler. Das 25jährige Beſtehen des Vereines im Jahre 1911 wird durch ein Bezirksturnen feſtlich begangen; auch wird aus dieſem Anlaſſe eine Fahne ange - ſchaffen. Mit dem Bismarckliede ſchloß die Ver - ſammlung.

(Reſtau - rationsübernahme.)

Der Direktion des Thermalbades iſt es gelungen, den durch ſeine vor - zügliche Küche und Keller bekannten Hotelier und Reſtaurateur Herrn Johann Sauer für die kommende Saiſon für die Kurreſtauration in Krapina-Töplitz zu gewinnen, welche Nachricht allgemeine Befriedigung hervorrufen wird.

(Einbruch.)

Der Bäckergehilfe aus Littenberg wurde heute erwiſcht, als er im Pfarrhofe dem Pfarrer Kleider entwendete. In der Schule hatte er einen Kompaß geſtohlen.

3Nr. 10, 24. Jänner 1911. Marburger Zeitung

Wind. -Feiſtritzer Nachrichten.

Feſtball im Sparkaſſegebäude.

Sams - tag den 11. Februar findet im Sparkaſſegebäude ein Feſtball ſtatt, der gleichſam die großen Vergnügungs räumlichkeiten offiziell eröffnen ſoll. Die Muſik be - ſorgt die Pettauer Stadtkapelle unter Leitung des Kapellmeiſters Herrn Greil. Dieſe Veranſtaltung verſpricht ebenſo eigenartig wie ſchön zu werden. Der Beſucher harren, ſoviel wollen wir verraten, außerdem große Überraſchungen, über die wir jetzt noch den Mantel der Verſchwiegenheit breiten; wer neugierig iſt, und in dieſem Falle iſt Neugierde im Intereſſe der Sache eine hervorragende Eigenſchaft, die jeden Volksgenoſſen mit aller Macht in den Sparkaſſeſaal treiben ſoll, der ſoll eben kommen. Soviel ſteht feſt, daß es keinen Beſucher reuen wird, denn es erwarten ihn Stunden höchſter Ge - mütlichkeit. Um den gemütlichen Charakter des Feſtballes nicht zu ſtören, wird diesmal kein Kleiderzwang vorgeſchrieben.

Heringſchmaus.

Die deutſchen Frauen und Mädchen veranſtalten, wie alljährlich, zu Gunſten des Deutſchen Schulvereines im Sparkaſſeſaal einen großen Heringſchmaus mit einer Theatervorſtellung. Die Vorbereitungen ſind im beſten Gange und verſprechen einen guten Verlauf.

Turnerinnenriege.

Wir erfahren, daß deutſche Mädchen eine Turnerinnenriege gründen wollen. Wir begrüßen dieſe Gründung in unſeren hart bedrängten Ort, weil ſelbe nicht nur das deutſche Bewußtſein unter den deutſchen Mädchen wecken, ſondern auch deutſche Kraft ſtählen ſoll. Der Turnverein unterſtützt weitgehendſt dieſes Unternehmen.

Sängerriege.

Die Sängerriege des deutſchen Turnvereines hält über Wunſch die Geſangsproben von nun ab nicht mehr im Kindergarten, ſondern in Limauſchegs Gaſthaus ab.

Wanderbio.

Die Eröffnungsvorſtellung des amerikaniſchen Wanderbio, ein vornehmes Unter - nehmen auf dem Gebiete der Kinematographie, hat Samstag in Jegli[t]ſch Saal ſtattgefunden. Die Vorführungen waren tadellos und haben ſich die Beſucher köſtlich unterhalten. Für Mittwoch iſt ein ganz beſonders ſchönes Program zuſammen - geſtellt und wird beſonders Johann als Burſche Bewunderung erregen. Einen Schlager bildet Das ſcheintote Hündchen und recht luſtig wird dies - mal der heitere Teil ſein. Die Eintrittspreiſe ſind mäßig und es iſt angenehm, in dem ſchönen, ge - räumigen Saale bei Tiſchen zu ſitzen. Der Beginn iſt auf 8 Uhr abends feſtgeſetzt.

Radkersburger Nachrichten.

Evangeliſcher Familienabend.

Am 17. d. abends veranſtaltete die hieſige evangeliſche Pfarrgemeinde einen Familienabend, der recht gut beſucht war. Pfarrer Heinrich Goſchenhofer begrüßte die Erſchienenen. Nach ihm ergriff Herr Miſſionär Edmund Dahl, Prediger der Evan - geliſchen Brudergemeinde aus Böhmiſch-Leipa, das Wort zu ſeinem Vortrage Land und Leute im Mondlande in Deutſchoſtafrika , den er durch 90 farbenprächtige Lichtbilder unterſtützte. Reicher Bei - fall lohnte des Redners gediegene Ausführungen. Pfarrer Goſchenhofer dankte ihm namens der Ge - meinde und leitete eine kleine Sammlung für Miſſionszwecke ein, die einen recht anſehnlichen Betrag ergab. Humoriſtiſche Darbietungen des k. k. Steueraſſiſtenten Rauch beſchloſſen den erſten evangeliſchen Familienabend dieſes Jahres, der einen in allen Teilen gelungenen Verlauf ge - nommen hatte.

Marburger Nachrichten.

Hauptverſammlung der freiwilligen Feuer - wehr und Rettungsabteilung.

Letzten Samstag hielt die Marburger Feuerwehr und Rettungsabteilung im Kaſino die Jahresverſamm - lung ab. Sie wurde durch den Wehrhauptmann Herrn Alois Heu eröffnet welcher die erſchienenen Gemeindefunktionäre, Herrn Bürgermeiſter Doktor Johann Schmiderer, Stellvertreter Herrn Kaiſ. Rat Dr. Artur Mally, den Landtagsabgeordneten und Gemeinderat Herrn Franz Neger, die Stadt - räte Herren Julius Pfrimer und Chriſtoph Futter, alle in großer Anzahl anweſenden Mit -glieder und Feuerwehrfreunde herzlich begrüßte. Nach Verleſung der Verhandlungsſchrift der letzten ordent - lichen Hauptverſammlung durch Schriftwartſtellver - treter Herrn Joſef Klauda erſtattete der Schrift - führer des Vereines Herr Johann Leyrer den umfangreichen allgemeinen Tätigkeitsbericht, dem wir folgende Ausführungen entnehmen:

Leider iſt es unſere Pflicht, in erſter Linie Männern zu gedenken, welche ſeinerzeit ausgezeichnete Mitglieder waren und im vergangenen Jahre uns durch den Tod entriſſen wurden. Wir beklagen das Ableben des Herrn Scherbaum, Gründer der Feuerwehr und einſtiger Hauptmannſtellvertreter, welcher beſonders in den erſten Jahren der Wehr eine Hauptſtütze des Vereines war. Weiter iſt der langjährige Kaſſier Herr Franz Frangeſch ge - ſtorben. Auch letzterer hat ſich als Zahlmeiſter um das Feuerwehrweſen von Marburg große Verdienſte erworben. Beide Mitglieder werden in dankbarer Erinnerung der Feuerwehr bleiben. Bei den Leichen - begängniſſen wurde in Parade ausgerückt.

Für die Feuerwehr und Rettungsabteilung war das Jahr 1910 ein beſonders arbeitsreiches. Durch volle Pflichterfüllung des Wehrausſchuſſes, der Hauptleute, Chargen und Mannſchaft iſt es ge - lungen, daß die Feuerwehr Marburg auf einer Stufe blieb, welche ſie in der zweiten Stadt des Landes einnehmen muß. Beſonderer Dank gebührt den arbeitenden Mitgliedern, die bei Ausrückungen und Bränden oft in Lebensgefahr kommen. Trotz der Gefahren, welche der Beruf eines Wehr - oder Rettungsmannes mit ſich bringt, unterziehen ſich alle Mitglieder mit Todesverachtung getreu dem abgelegteu Handſchlage ihrer ſchweren verantwortungs - vollen Pflicht. Allen Mitgliedern muß daher die belobende Anerkennung ausgeſprochen werden mit der Bitte, ſie mögen auch in der Zukunft feſte Stützen des Vereines bleiben. Wenn auch der Wehr - und Rettungsmann von der Offentlichkeit keinen beſonderen Dank erhält, ſo möge ſich jeder mit dem Gedanken zufrieden geben, daß er bereit iſt, in den Stunden der höchſten Gefahr für die All - gemeinheit einzutreten. Unſerem Volke Gutes zu tun, ſei unſere Loſung. Bedauerlich iſt es daher, daß verſucht wurde, verdienſtvolle Mitglieder der Rettungsabteilung durch Entſtellung von Tatſachen durch ein Blatt in ihrem Anſehen herabzuſetzen. Wir erklären hiemit öffentlich, daß auf einen nichtsſagenden Zeitungstratſch nicht reagiert wird und betonen nochmals, daß wir ohne Rückſicht auf Lob oder Tadel eines mit der Wahr - heit es nicht ernſt nehmenden Blattes unſere Pflicht nach wie vor erfüllen werden.

Wir heben aus dem Berichte ferners noch folgendes hervor: Beſonderes Augenmerk wurde der Schlafertigkeit der Wehr zugewandt. Der Land - Mannſchaftswagen wurde in ein Landuniverſalgerät umgewandelt. Dafür konnten zwei alte Abprotz - ſpritzen weggegeben werden. Aus dem Sprungtuche wurde ein zweckmäßiges Sprungrutſchtuch gemacht und zu einem Vordergeſtelle der verkauften Spritze wurde ein Schlauchwagen angekuppelt. Alle Umge - ſtaltungen erwieſen ſich als praktiſch und nützlich. Die Beſpannung lag wieder in den bewährten Händen des Hauptmannſtellvertreters Herrn Karl Fritz. Leider fand im Berichtsjahre eine beſonders ſtarke Abnützung des Pferdemateriales ſtatt, hervor - gerufen durch die ſchnellen Ausfahrten. Selbſt - verſtändlich vernrſachte der Pferdeerſatz bedeutende Auslagen. Zur Klärung auswärtiger Brände hat ein geſchulter Radfahrer dem Löſchzug vorzufahren, damit Ausfahrten nach entlegenen Orten, wenn keine Notwendigkeit vorliegt, vermieden werden können.

Nicht mindere Sorgfalt wurde der Rettungs - abteilung der Wehr gewidmet. Der gegenwärtige Rettungswagen ſteht ſchon ſeit drei Jahren in Ver - wendung. Durch die vielen Ausfahrten bei jeder Witterung iſt er ſchon ſehr hergenommen und daher ausbeſſerungsbedürftig. Es kam auch vor, daß die Rettungsabteilung faſt zur gleichen Zeit zu zwei Unfällen gerufen wurde und da man mit einem Wagen nicht doppelte Dienſte leiſten kann, ſo kamen dadurch im Rettungsdienſte oft unangenehme Störungen vor. Der Wehrausſchuß mußte daher, wenn auch mit ſchwerem Herzen, für einen Erſatz Sorge tragen.

Nach mehreren Sitzungen wurde die Anſchaffung eines neuen Rettungswagens beſchloſſen, über deſſen Herſtellung die Marburger Zeitung bereits berichtete.

Der Bericht gedachte dann der durch Preis - ſteigerungen (Heu, Stroh ꝛc. ) hervorgerufenen finanziellen Notlage der Feuerwehr und der Hilfs - aktion des Gemeinderates und dankte dieſem ſowieallen Faktaren, welche die Wehr unterſtützten, u. a. auch der Marburger Zeitung. Nach dem allgemeinen Teile des Berichtes führte dieſer die Tätigkeit der Wehr und ihrer Rettungsabteilung im beſonderen an. Den Ausführungen des verdienſtvollen Schrift - führers Herrn Leyrer folgte lebhafter Be[i]fall.

Nach Kenntnisnahme dieſes Berichtes trug der Zahlmeiſter Herr Joſef Reichenberg ſeinen um - fangreichen, mit Sorgfalt ausgearbeiteten Kaſſa - bericht vor. Die ganze Geldgebarung des Vereines wurde in 641 Poſten geregelt. Die Einnahmen be - liefen ſich auf 24.397 K. 78 H. und die Ausgaben auf 23.270 K. 27 H., ſo daß ein Überſchuß von 1127 K. 51 H. verblieb. Namens der Kaſſaprüfer Herren Franz Neger und Hans Sachs erſtattete erſterer den Bericht, welcher erklärte, daß die Kaſſe in vollſter Ordnung befunden wurde. Seinem An - trage entſprechend wurde dem Kaſſier die Ent - laſtung erteilt.

Bei Neuwahl der Rechnungsprüfer brachte der Vorſitzende den Entſchluß des infolge Krankheit nicht erſchienenen Herrn Hans Sachs zur Kenntnis, daß er ſein Mandat mit Rückſicht auf ſeine Unpäß - lichkeit nicht mehr ausüben kann. An deſſen Stelle wurde das Mitglied der Schutzmannſchaft Herr Albert Lontſchar gewählt, welches erklärte, die Stelle anzunehmen. Herrn Hans Sachs, welcher das mühevolle Amt eines Kaſſaprüfers durch nahezu 20 Jahre innehatte, iſt der beſte Dank durch das Wehrkommando ſchriftlich auszudrücken. Herr Haupt - mann Heu dankte den Berichterſtattern Herren L[e]yrer, Reichenberg und Klauda für ihre ſorgfältigen Berichte und bat um weitere Unterſtützung. Nament - lich Herr Klauda iſt für den Wehrausſchuß eine außerordentliche Stütze. Hierauf gab Herr Bürger - meiſter Dr. Johann Schmiderer ſeine An - erkennung im Namen der Stadtgemeinde der Feuer - wehr und Rettungsabteilung kund. Redner betonte, daß nach dem Bericht des Wehrausſchuſſes alle ihre Pflicht erfüllt haben, nicht nur bei Bränden, ſondern auch bei Unfällen und Waſſergefahren. Dreißig Fälle ſind vorgekommen, bei welchen ſich die Feuer - wehr hilfsbereit wie immer zeigte. Auch der Rettungs - abteilung gebührt volles Lob. Bei 700 Fällen intervenierte dieſelbe und trat für das Wohl des Nächſten und für die leidende Menſchheit ein. Der Bericht des Säckelwartes enthält große Einnahmen, aber auch große Ausgaben, welche zumeiſt für Aus - geſtaltung der Wehr verwendet wurden. Mit er - hobener Stimme betonte der Herr Bürgermeiſter: Was nützen gute Geräte, wenn nicht Herzen da ſind, welche ſie bedienen. Er fühle ſich daher ver - pflichtet, allen Wehrmännern ſeinen innigſten Dank auszuſprechen. Der Gemeinderat habe bereits ſeine Anerkennung durch Erhöhung der Subvention bekannt - gegeben. Dr. Schmiderer widmete ſein Glas der ſtrammen Wehrmannſchaft. Dieſen Worten folgten Heilrufe. Bei Freie Anträge ſtellte Herr Fila - pitſch im Namen der Chargen die Anfrage über das Verhältnis der Feuerbereitſchaft im Theater zu dem ebenfalls dienſtlich anweſenden Kaminfegemeiſter, worüber auch im Gemeinderate eine Debatte ge - führt wurde. Der Bürgermeiſter gibt darüber eine für die Feuerwehr günſtige Erklärung ab. In dem - ſelben Sinne äußerten ſich die Stadträte Herren Futter und Pfrimer. Hauptmann Heu ver - ſprach, daß dieſe Angelegenheit im Wehrausſchuſſe ſorgfältig behandelt werden wird und es wird jeden - falls bis zur kommenden Spielzeit darüber eine Entſcheidung gefällt werden. Der Wehrhauptmann betonte noch das Wirken des Maſchiniſten Herrn Mlaker, der auch die Aufſicht über die Fuhrwägen führt, und die Emſigkeit des Zeugwartes Herrn Richa. Auch ſprach er allen Mitgliedern nochmals ſeinen Dank aus. Herr Makotter, Zugsführer der Schutzmannſchaft, hob die Verdienſte des Haupt - mannes Heu hervor und betonte unter lebhafter Zuſtimmung, daß alle Mitglieder ſeinem Kommando zu jeder Zeit gerne folgen werden. Hierauf wurde die Hauptverſammlung, welche zeigte, daß alle Wehr - männer die Intereſſen der Feuerwehr tüchtig ver - treten und beſtrebt ſind, den Körper zu heben, ge - ſchloſſen. Im gemütlichen Teile erfolgten fröhliche Lieder und erſt nach Mitternacht wurde Schluß gemacht. L.

Probeu für die Jubiläumsaufführung des Philharmoniſchen Vereines.

Anläßlich des 30jährigen Beſtandes des Philharmoniſchen Vereines wird anfangs April Max Bruchs großes Orcheſter - und Chorwerk Die Glocke zur Aufführung gebracht. Die Proben hiefür beginnen Mittwoch den 25. Jänner für Damen, Donnerstag den 26. Jänner für Herren abends 8 Uhr im Vereinsheime, Saal -4Marburger Zeitung Nr. 10, 24. Jänner 1911bau Götz, zweiter Stock. Es ergeht an alle ſanges - kundigen Damen und Herren der Stadt das Er - ſuchen, ſich an der Aufführung des Werkes zu be - teiligen und die Kunſtbeſtrebungen des Vereines unterſtützen zu helfen.

Faſchingsfeſt des Marburger Männer - geſangvereines.

Wir werden erſucht, nochmals darauf aufmerkſam zu machen, daß jene Damen und Herren, die aus Verſehen noch nicht im Beſitze einer Einladung ſind, erſucht werden, ihre Adreſſen in den Geſchäften der Herren Heu (Burggaſſe) und Hollitſchek (Herrengaſſe) oder an den Adreßausſchuß zuhanden des Obmannes Herrn Verwalter Rudel bekanntzugeben. Die Eintrittskarten können im Vor - verkaufe bei dem Zahlmeiſter des Vereines Herrn Hollitſchek (am 1. Februar von 9 bis 12 Uhr vor - mittags und 2 bis 5 Uhr nachmittags) oder an der Abendkaſſe gelöſt werden. Die Einladung iſt am Abende ſelbſt vorzuweiſen. Der Koſtümausſchuß er - ſucht uns mitzuteilen, daß bei Herrn Priſternik (Burggaſſe 8) Einſicht in die Koſtümkataloge ge - nommen werden kann; hier werden auch Beſtellungen von Koſtümen entgegengenommen. Der Feſtzug - ausſchuß, dem die Herren Ruß als Obmann, ferner die Herren Dr. Draſch, Filapitſch, Dr. Jörg, Nonner, Sachs d. j., Prof. Sepperer, Voit, Waidacher und Wießler angehören, hält heute abends nach der Probe eine Sitzung ab. Freitag findet eine Feſt - ausſchußſitzung ſtatt. In dieſer Woche werden die mit peinlichſter Gewiſſenhaftigkeit durchgeführten umfangreichen Vorarbeiten abgeſchloſſen werden und der Marburger Männergeſangverein kann hoffen, daß auch dieſe Veranſtaltung ſeinen Ruf, den er ſich durch ſeine glänzend verlaufenen Narrenabende er - worben hat, neu befeſtigen werde.

Von der Lehrerbildungsanſtalt.

Übungs - ſchullehrer Jakob Marin der hieſigen Lehrerbil - dungsanſtalt wurde in die achte Rangsklaſſe be - fördert.

Die Marburger Gaſtgewerbegenoſſen - ſchaft

hielt geſtern nachmittags in der Gambrinus - halle unter dem Vorſitze ihres Vorſtandes Herrn Roſchanz ihre Hauptverſammlung ab. Herr Wiesthaler erſtattete den Kaſſabericht. Der Saldovortrag betrng 215 K. 11 H., die Schul - geldeinhebung 146 K., Aufdingungs - und Frei - ſprechungsgebühr 80 K., Einſchreibungsgebühr 720 K., Jahresumlage 720 K. Behebungen 344 K. Die Einnahmen betrugen insgeſamt 2225 K. 11 H., die Ausgaben 1970 K. 96 H., das Saldo 254 K. 15 H. Dem Rechnungsleger wurde die Entlaſtung erteilt. Der Vermögensſtand beträgt an Barkaſſa 254 K. 15 H., an Spareinlage 849 K. 78 H., insgeſamt 1103 K. 93 H. Der Voranſchlag für 1911 ſieht vor insgeſamt 1490 K. Ausgaben. Ob - mann Herr Roſchanz erſtattete hierauf den Tätigkeitsbericht. Dieſer gedachte zuerſt des Hin - ſcheidens des Cafetiers Azzola und des Gaſtwirtes Jauk. Die Genoſſenſchaft zählte zu Beginn des Berichtsjahres 110 Mitglieder; im Laufe des Jahres wurden 22 neue Mitglieder inkorporiert. Gelöſcht wurden 7 Konzeſſionen und 10 wieder verliehen. Pachtungen wurden 10 gelöſt und 22 genehmigt; davon 2 Stellvertretungen. In 24 Fällen wurden in Konzeſſionsangelegenheiten Gut - achten an die Gewerbebehörde abgegeben. Auf - gedungen wurden 7 Lehrlinge und 1 freigeſprochen. Auch auf organiſatoriſchem Gebiete hat ſich die Vorſtehung bemüht, für das Gewerbe Erſprießliches zu leiſten. Der Bericht gedachte des Landes - und des Reichsverbandstages, deren Beratungen ein - gehende Würdigung im Berichte fanden. An beiden Tagungen war die Genoſſenſchaft vertreten durch den Obmann Roſchanz, Vorſtandſtellver - treter Käfer und Vorſtandsmitglied Matzhold. In mehreren Fällen wurde unbefugter Ausſchank zur Kenntnis der Gewerbebehörde gebracht und die betreffenden Parteien der Beſtrafung zugeführt. Herr Roſchanz beſchäftigte ſich ſodann, veran - laßt durch eine Anfrage des Herrn Stauder, ein - gehender mit den organiſatoriſchen Aufgaben der Gaſtwirte, insbeſondere ſprach er über die not - wendige Einführung des Befähigungsnachweiſes, welcher dem jetzigen Andrang zum Gaſtgewerbe und damit die ſtets drückender werdende Konkurrenz mildern werde. Es werde für die Organiſation des Gaſtgewerbes noch zu wenig getan, wenn man ſich vor Augen halte, was andere Stände in dieſer Hinſicht tun. Erfolge können freilich nicht im Hand - umdrehen erzielt werden, ſondern nur durch ſtetige, zähe Arbeit. Der Redner wies u. a. darauf hin, daß unſere Gaſtwirte das Recht errungen haben, durch den Landesverband im k. k. Gewerbebeiratvertreten zu ſein. Der Redner gedachte ſodann noch des Entgegenkommens der Marburger Ge - werbebehörde. insbeſondere des anweſenden Herrn Dr. Valentin, in allen Angelegenheiten der Genoſſenſchaft, insbeſondere hinſichtlich des un - befugten Ausſchankes. Ganz ausrotten wird ſich die unbefugte Ausſchenkerei nicht laſſen, aber jedes Genoſſenſchaftsmitglied kann zu ihrer Bekämpfung beitragen, wenn es nachweisbare Fälle unter Zeugenanführung bei der Genoſſenſchaftsvorſtehung zur Anzeige bringt. (Lebhafter Beifall.) Zum Be - fähigungsnachweis ſprach noch Herr Sokolik. Die Jahresumlage wurde in der bisherigen Höhe (4 K.) belaſſen. Als Erſatzmänner für die Vor - ſtehung wurden gewählt die Herren Jellek und Skallak. Unter den freien Anträgen wurde durch die Ausführungen des Herrn Sokolik eine Wechſelrede über die Fachſchule der Genoſſenſchaft eingeleitet, nach deren Beendigung Herr Roſchanz die Verſammlung ſchloß. Der Vertaeter der Ge - werbebehörde, Herr Dr. Valentin, nahm während der Verſammlung wiederholt Gelegenheit, auf - klärend in die Wechſelreden einzugreifen.

Beim Leichenbegängniſſe

des Tapezierer - meiſters Herrn Erneſt Bubak hat die löbl. Süd - bahn-Liedertafel zwei Trauerchöre geſungen, was wir hiemit nachtragen wollen.

Bioſkop Theater.

Wirklich herrlich ſchöne Augenweiden bietet das jetzige Schlagerprogramm; ganz beſonders zu erwähnen ſind die ungemein rei - zenden Naturſzenerien von Amalfi und Salerno und die Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Pilatus in der Schweiz. Großen Beifall findet das rührende lebenswarme Drama Die zweite Mutter und das große hiſtoriſche Schauſpiel Die Schuld aus der Zeit der erbitterten Kämpfe zwiſchen Katholiken und Hugenotten. Ergreifenden Gehalt hat der deutſch - amerikaniſche Kunſtfilm Der dankbare Indianer. Eine Varieténummer erſten Ranges ſind die Luft - künſtler Zitras. Die beliebten Komikergrößen Tan - tolini, Müller und Moriz ſorgen in neuen Rollen ausgiebigſt für Unterhaltung; auch Fritz Reuter, der berühmte Humoriſt, iſt im Kalbsbraten ver - treten. Vorſtellung iſt jeden Tag um acht Uhr im ſehr gut temperierten Kinematographenſaale.

Südbahner-Unterſtützungsverein.

Der Verein zur Unterſtützung in Sterbe - und Erkran - kungsfällen für Südbahnbedienſtete hielt am 15. Jänner nachmittags in der Gambrinushalle ſeine diesjährige ordentliche Mitgliederverſammlung ab. Der Vereinsobmann, Herr Johann Voit, begrüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder und erſtattete den Bericht über die Mitgliederbewegung im abge - laufenen Jahre. Der Ausſchuß faßte im Juni 1910 den Beſchluß, den Verein, der bisher nur in Mar - burg wohnende Südbahner vereinigte, auf das ganze öſterreichiſche Netz der Südbahn auszudehnen. Dadurch wurde dem Vereine ein großes Arbeitsfeld aufgeſchloſſen und ihm im Laufe eines halben Jahres über 1800 Mitglieder zugeführt, ſo daß er jetzt einen Stand von von 4534 Mitgliedern aufweiſt. Herr Voit gedachte hiebei der raſtloſen, uneigen - nützigen Tätigkeit der Herren Lokalbevollmächtigten und ſprach ihnen im Namen der Vereinsleitung den beſten Dank aus. Weiters berichtet der Redner, daß die von der außerordentlichen Mitgliederverſammlung vorgenommene Statutenänderung von der k. k. Statthalterei nicht bewilligt wurde. Es wurde der Vereinsleitung nämlich bedeutet, daß die Änderung vom k. k. Miniſterium des Innern nur dann ge - nehmigt werden wird, wenn ſich der Verein in einen Verſicherungsverein umgeſtaltet. Da aber eine ſolche Umbildung des Vereines für dieſen viele Nachteile mit ſich bringen würde, fand es der Ausſchuß für beſſer, bei den alten Satzungen zu bleiben und zog die angeſtrebte Satzungsänderung zurück. Nachdem Herr Voit ſeine Ausführungen beendet hatte, erteilte er dem Rechnungsführer Herrn Brauchardt das Wort zur Erſtattung des Rechenſchaftsberichtes. Unter anderem iſt den Worten des Redners zu ent - nehmen, daß die Einnahmen des Vereines 39.848 K. 66 H., die Ausgaben 24.842 K. 90 H. betrugen und daß der Kaſſareſt von 15.005 K. 76 H. frucht - bringend angelegt iſt. Hierauf ſtellte Herr Brau - chardt den mit allgemeiner Zuſtimmung angenom - menen Antrag, es möge dem Rechnungleger Herrn Voit die Entlaſtung erteilt werden. Auf den nächſten Punkt der Tagesordnung übergehend, ergreift der Referent des Ausſchuſſes das Wort und beantragt die Erhöhung der Sterbequote von 800 K. auf 1000 K. Obwohl die Mitgliederbeiträge die gleichen bleiben (für Sterbefall 25 Heller), entſpann ſich darob eine mit aller Heftigkeit geführte Wechſelrede. DieHerren Wukowitz und Dobey ſtellten einen Gegenantrag, der jedoch infolge der Ausführungen des Herrn Jenitſchek in der Minderheit blieb. Der Ausſchußantrag drang mit großer Mehrheit durch. Nachdem die Tagesordnung erſchöpft war, ſchloß der Obmann die Verſammlung.

Der deutſchvölkiſche Verband Drau - wacht

hält morgen Mittwoch um 8 Uhr abends im Verbandsheim, Schneiders Gaſtwirtſchaft, ſeine Monatsverſammlung ab und werden die geehrten Mitglieder höflichſt erſucht, vollzählig zu erſcheinen. Gäſte ſind herzlichſt willkommen.

Panorama International.

Die Welt - ausſtellung Brüſſel 1910 wird uns dieſe Woche im Panorama im Martinzhof vorgeführt und geben die ſchönen Aufnahmen ein anſchauliches Bild derſelben. Wir können heute, ohne den Wohnort zu verlaſſen, alles in Naturtreue ſchauen und ſo unſer Wiſſen bereichern.

Bauvergebung des Ortsſchulrates Brunndorf.

Der Ortsſchulrat Brunndorf hat in ſeiner Sitzung vom 21. Jänner beſchloſſen, den Bau der neuen Mädchenſchule in einer gemeinſchaft - ſchaftlichen Sitzung des Ortsſchulrates und der Ge - meindevertretung Brunndorf zu vergeben. Dieſelbe findet im Februar ſtatt. Damit bei den Vertrags - abſchlüſſen keine Schwierigkeiten entſtehen, können die Herren Gewerbetreibenden, welche Offerte über - reicht haben, in die Baubedingniſſe bis 10. Februar in der Gemeindekanzlei nochmals Einſicht nehmen.

Der Theater - und Kaſinoverein

hält am nächſten Freitag im Kaſino, 1. Stock, ſeine Hauptverſammlung ab, auf deren Tagesordnung die Erſtattung der verſchiedenen Jahresberichte. Neu - wahlen, Anträge ꝛc. ſtehen. Beginn 8 Uhr abends.

Spenden.

Der Rettungsabteilung der frei - willigen Feuerwehr ſind in letzter Zeit folgende Spenden zugekommen: vom löbl. ärztlichen Be - zirksverein 100 Kronen, von einer Frau im Gaſt - hofe Grund 1 Kr. Den geehrten Spendern wird der herzlichſte Dank ausgeſprochen. Gleichzeitig er - geht die Bitte, der Rettungsabteilung auch ferner - hin gedenken zu wollen. Für die arme Witwe mit den ſechs Kindern erhielten wir noch von Un - genannt 10 Kronen.

Von der eigenen Gattin vergiftet?

Am 24. Dezember ſtarb in Lukanje bei Gonobitz der bei einem Holzhändler bedienſtete Pferdeknecht Joſef Bodenik. Obwohl ein Gerücht auftauchte, daß Vodenik von ſeinem Weibe vergiftet worden ſei, wurde die Leiche anſtandslos beerdigt. Da dieſes Gerücht nunmehr beſtimmtere Formen annahm, wurde die Enterdigung und die gerichtsärztliche Öffnung der Leiche verfügt. Dieſe ergab Arſenik - vergiftung durch vergiftete Speiſen.

Ein vornehmer Fahrgaſt.

Vor einigen Tagen fuhr ein eleganter Herr in einem für ihn allein reſervierten Abteil erſter Klaſſe von Bruck nach Wien. Er fühlte ſich auf ſeinem weichen Sitze ſo wohl. Wie er durch das Fenſter Bahnarbeiter erblickte, überflog, wie wir im Grazer Tagblatt leſen, ſein Geſicht ein Schimmer froher Genugtuung. Er hatte es weit gebracht. Auch er mußte ſeinerzeit mühſam arbeiten. Für einen Augen - blick verſchwand von ſeinem Geſicht der Ausdruck der Freude, denn er dachte daran, wie er in der Südbahnwerkſtätte in Knittelfeld für ſeine Arbeit als Schloſſer nicht die erhoffte Anerkennung fand, da man behauptete, er verſtehe zu wenig. Aber ſo - fort erhellte ſich wieder ſeine Miene. Von ſtolzer Höhe konnte er jetzt auf ſeine damaligen Vorgeſetzten herabſchauen. Vergnügt rieb er ſich ſeine weißen, wohlgepflegten Hände. Vielleicht wäre der nornehme Fahrgaſt nicht ſo frohgelaunt geweſen, wenn er ge - hört hätte, wie ein Bahnarbeiter in Bruck, als er ihn in das Abteil erſter Klaſſe einſteigen ſah, fluchte: Teufel noch einmal, das iſt ja der Reichsratsab - geordnete Tomſchik, der Obmann unſerer Gewerk - ſchaft. Auch ein Proletarier! Und in weitem Bogen flog der Ausfluß ſeiner guten Meinung in den weißen Schnee.

Vermißter Schweinehändler.

Der Schweinehändler Simon Pepelnik aus Poberſch hat ſich am 14. d. M. beiläufig 7 Uhr früh aus ſeiner Wohnung, Wagnergaſſe Nr. 282, ohne ſeiner Ehegattin Roſa Pepelnik irgendwelche Mitteilung zu machen, unbekannt wohin entfernt und iſt ſeither verſchollen. Der Verſchollene war in letzter Zeit ſehr mißgeſtimmt und trug ein ungewöhnliches Benehmen zur Schau, weshalb auch Selbſtmord nicht aus - geſchloſſen erſcheint. Pepelnik iſt 32 Jahre alt, in5Nr. 10, 24. Jänner 1911 Marburger ZeitungSchiltern, Bezirk Pettau, geboren und nach Poberſch bei Marburg zuſtändig, groß, ſtark gebaut, hat ſchwarze Haare, ſolchen kleinen Schnurrbart, mageres Geſicht, ſchwarze Augen und geſunde Zähne; am Hinterhaupte mehrere Stellen ohne Kopfhaar. Be - kleidet war mit kurzem Überrock, dunkler Weſte und ſolchem Rock, dunkelgrüner Hoſe und geſtreiften Hemd. Auch trägt er eine Nickeluhr mit Pakfong - kette bei ſich.

Neuer Telephonanſchlnß.

Die Wohnung des Stadtarztes Herrn Dr. Albert Leonhard, Tegetthoffſtraße Nr. 35, wurde unter der Nummer 178 dem Telephonverkehre angeſchloſſen.

Stadtverſchönerungsverein.

Donnerstag den 26. Jänner um 4 Uhr nachmittags wird ein Eisfeſt am Stadtteich abgehalten.

Eiſenbahntag in Wies.

In Wies findet im Gaſthofe Kurz mit dem Beginne um 2 Uhr nachmittags am 29. Jänner ein von den Gemeinde - vertretungen Wies, Feiſternitz, Jagernigg, Limberg, Oberhaag, Oberhart, Pitſchgau, Schwanberg, Stam - mernegg, St. Ulrich, Vordersdorf, Wernersdorf und Wielfreſen im Einvernehmen mit dem Marburg Wieſer Bahnbauausſchuſſe einberufener Eiſenbahn - tag ſtatt, auf dem der Referent Landtagsabg. Neger und die Abg. Waſtian und Schweiger ſprechen werden. Es handelt ſich darum, den Bau der Mar - burg Wieſer Bahn neuerdings zu betreiben.

Der Unteroffiziersball der Marburger Garniſon

findet am Donnerstag den 23. Februar unter dem Protektorate des Herrn Brigadiers Generalmajor v. Brudermann in den neuen Götz’ſchen Brauhausſälen ſtatt.

So rächt ſich alles ſchon hienieden.

Vor zwei Jahren tagte im Laibacher Meſtni dom jene Verſammlung, in welcher Hribar ſeine, in der Broſchüre Kranjka hranilica niedergedruckte Hetzrede gegen die Krainiſche Sparkaſſe hielt. Während jener Rede ertönte der Zwiſchenruf: jim ze einglet zvoni d. h. es läutet ihnen ſchon das Zügenglöcklein den deutſchen Teil - habern der krainiſchen Sparkaſſe nämlich. Der Zwiſchenrufer war Herr Dr. Turk, der nämliche Dr. Turk, der am 8. d. M. im ſelben Saale die Hauptverſammlung der Glavna poſojilnica eröffnete, welche die Liquidation dieſes Bankinſtitutes ein - leitet. Es muß den Herren bitter zu Mute ge - weſen ſein. Ja einglet zvoni Herr Dr. Turk aber nicht der Krainiſchen Sparkaſſe!

Die langen Hutnadeln.

In Wien hat geſtern zum erſtenmal eine Gerichtsverhand - lung gegen eine Dame ſtattgefunden, die mit ihrer modernen, überlangen Hutnadel einen Paſſan - ten verletzt hatte und deshalb wegen[ Ü][be]rtretung gegen die körperliche Sicherheit angeklagt worden war. Im Laufe der Verhandlung erklärte die An - geklagte: Die Mehrzahl der Wiener Damen trägt heute die großen Hüte, die ja entſprechend mit langen Hutnadeln befeſtigt werden müſſen. Warum werde gerade ich angeklagt? Richter: Jede Dame, die durch ihre Hutnadel die Sicherheit anderer Perſonen gefährdet, wird, wenn eine Anzeige bei Gericht erſtattet wird, angeklagt werden. Nach durch - führter Verhandlung wurde die Angeklagte unter Anwendung des außerordentlichen Milderungsrechtes zu 2 Kronen Geldſtrafe eventuell 12 Stunden Arreſt, verurteilt. Die Angeklagte meldete die Be - rufung an. Ein derartiges Verbot langer Hut - nadeln, wie es ſeit einiger Zeit in Wien beſteht, wäre auch anderswo, auch in Marburg, am Platze. Vor einigen Tagen erſt hat ſich am Eislaufplatz am Stadtteiche dadurch ein Unfall ereignet, daß eine Eisſchuhläuferin, die geſtürzt war, von einer anderen Läuferin, natürlich unabſichtlich, mit der langen Hutnadel derart geſtochen wurde, daß die Hutnadel durch die Lippe hindurchdrang. Daß mit dieſen langen Nadeln noch ärgeres Unheil an - gerichtet werden kann wir erinnern an die Möglichkeit, daß durch ſie Augen ausgeſtochen wer - den können liegt auf der Hand und deshalb würde ein ſolches Verbot mit Straffolgen auch hier vollkommen gerechtfertigt ſein.

Schaubühne.

Literariſcher Abend,

veranſtaltet vom Verbande deutſcher Hochſchüler Marburgs unter Mitwirkung von Mitgliedern des Grazer akad. -nation. Theaterausſchuſſes. Ein mehr vergnügter, als literariſch intereſſanter Abend! Von den drei Ein - aktern, die uns geboten wurden, kann nämlich nur der zweite Anſpruch auf Bedeutung erheben. NeſtroysFrühere Verhältniſſe, welche Poſſe den Abend ein - leitete, iſt zwar ein mit aller Schärfe, die dieſem Spötter zu Gebote ſtand, gezeichnetes Geſellſchafts - bild, entbehrt aber jeder dichteriſchen Tiefe und wirkt nur auf die Lachmuskeln. Sehr ſchön aber war Adolf Müllers Versſpiel Die Onkelei. Die Geſchichte, wie ein friſches Mädel ein befreundetes Ehepaar vor dem Zorn des hintergangenen Onkels errettet, iſt in Verſen von einer Grazie und Anmut be - handelt, daß man in eine Stimmung kommt, als vernähme man ein Mozartſches Rondo. Zimmer Nr. 18 iſt ein ulkiger Situationsſchwank, der wohl auf literariſche Betrachtung keinen Anſpruch erhebt. Soviel von den Stücken.

Die Aufführung zeugte von gutem Studium und Herr cand. jur. Uranitſch erwies ſich auch als geſchickter Regiſſeur. Von den Darſtellern muß in erſter Linie Fräulein H. Mahr genannt werden. Sie gab in der Neſtroyſchen Poſſe die Köchin und in dem Versluſtſpiel Henritte von Helm. Zeichnete ſie ſich in der erſten Rolle ſchon durch ihr ſicheres, flottes Spiel aus, ſo entzückte ſie in der zweiten durch das ſozuſagen Muſikaliſche in jeder ihrer Be - wegung und durch die klare Ausſprache. Ihre wunderhübſche Bühnenerſcheinung trug das übrige bei, um ihre Leiſtung jedem ins Gedächtnis zu prägen. Durch Ruhe und Ebenmaß zeichnete ſich das Spiel Frau M. Walters in der Onkelei aus und im Zimmer Nr. 18 boten die beiden Fräulein Hannack ganz prächtige Proben einer ſich über bloßen Dilettantismus erhebenden Darſtellungskunſt. Von den Herren gebührt Herrn Uranitſch die Palme, ob - wohl er als Hausknecht Muffl etwas zu zappelig und als Hauptmann von Hold etwas zu ſteif war. Aber er beſitzt Charakteriſierungsgabe. Neben ihm iſt beſonders zu nennen Herr cand. techn. Baier, der beſonders als Onkel in der Onkelei durch ſein gutes Spiel zu feſſeln wußte. Herr Ing. Slama ent - feſſelte beſonders als Nabradil herzliches Gelächter. Wir möchten ähnliche Abende öfter ſehen.

Das Glück im Winkel,

Gaſtſpiel des Herrn Karl Schroth. In dieſem Stücke legt Sudermann verhältnismäßig mehr Wert auf poeti - ſchen Stimmungsgehalt als auf dramatiſche Schlag - kraft und auf einen wirkſamen Abſchluß; denn die tugendſame Löſung des Konfliktes iſt ziemlich philiſtrös. Man kann ſich nicht recht vorſtellen, wie ſich der brave Rektor des kecken Röcknitz erwehren will und wie das raſſige Weib in ihrer ſpießbürger - lichen Umgebung künftig leben wird. Trefflich ge - lungen iſt die Figur des Kraftmenſchen Röcknitz, den der geſchätzte Gaſt glänzend verkörperte. Natürlich - keit und volltönende Ausſprache zeichneten ſein Spiel aus. Aber auch unſere heimiſchen Kräfte waren mit Luſt bei der Sache. Fräulein Hochberg war eine ebenbürtige Partnerin. Herr Seifer (Wiedemann) gab wie immer ſein Beſtes; ſeinem Spiele iſt es zu danken, wenn man halbwegs an das dauerhafte Glück des ungleichen Ehepaares glaubt. Herrn Gerolds Dr. Orb war fein charakteriſiert, die Damen Kerner und Lamberg, ſowie Herr Römer fügten ſich gut ins Enſemble. Das zahlreich erſchienene Publi - kum kam voll auf ſeine Rechnung, der Beifall war nach jedem Akte ſtürmiſch.

Tagesneuigkeiten.

Eine Profeſſorsgattin als Tot - ſchlägerin.

Aus Nürnberg wird berichtet: Die Profeſſorensgattin Herterich, die ihren Mann nach einem Streite durch vier Revolverſchüſſe niederſtreckte, wurde wegen Totſchlages im Affekt zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Flucht eines chriſtlichſozialen Führers.

Der Geſchäftsführer und Oberkellner des Reſtau - rants Schillerhof , Robert Öhler in Graz, ein Führer der chriſtlichſozialen Partei, hat nach Ver - untreuung von 10.000 Kronen, die er der Ge - hilfenkaſſe entwendet hat, die Flucht ergriffen. Man vermutet, daß er ſich nach Wien gewendet hat.

Die Peſt in China.

Wie die Nowoje Wremja aus Charbin meldet, hielten die dortigen engliſchen und chineſiſchen Ärzte mit dem Tantai eine Beratung über die Peſtgefahr ab. Es wurde beſchloſſen, das von 7000 Menſchen bewohnte Fudsjadan, wo die Ärzte drei Peſtherde entdeckt haben, umzingeln zu laſſen.

Frau Curie,

an deren Namen zugleich mit jenem ihres verſtorbenen Gatten ſich die Entdeckung des Radiums knüpft, iſt geſtern bei der mit Spannung erwarteten Wahl in die franzöſiſche Akademie der Wiſſenſchaften unterlegen. 28 Stimmzettel enthielten ihren Namen, 30 den des berühmten Phyſikers Branly, des Erfinders der Branlyſchen Röhren, jenes ſinnreichen Inſtrumentes zum Nachweis elektriſcher Wellen. Ganz Paris wartete die Ent - ſcheidung zwiſchen beiden Konkurrenten mit größter Spannung ab.

Zurück zur Natur!

Immer lauter erſchallt dieſer Ruf, je mehr die Gefahren der Verweichli - chung und Nervoſität empfunden werden. Der Ver - weichlichung wird begegnet durch muskelſtärkende Spiele und durch vernünftigen Sport. Geht Hand in Hand damit die Vermeidung nervenerregender Genußmittel, ſo erhält der Körper neue Spannkraft, die blaſſen Wangen röten ſich wieder und die Augen blicken lebensfreudig in die Welt. Wie ſehr zu ſol - chem Wohlbefinden Kathreiners Kneipp-Malzkaffee beiträgt, iſt allbekannt. Das gewohnte Kaffeegetränk mit vollem Geſchmacke und Aroma gemeßen zu können, ohne Herz und Nerven zu ſchwächen, iſt für Erwachſene und Kinder von unſchätzbarem Werte. Umſo wichtiger aber auch die Vorſicht vor geringwertigen Nachahmungen. Der echte und rechte iſt nur in den Paketen mit dem Bilde Kneipps und der Aufſchrift Kathreiner enthalten.

Briefkaſten der Schriftleitung.

Herrn Kaſpar Jurko, Holzhändler und Grundbeſitzer in Smolnik. Es iſt gar nicht zum Staunen , wenn mehrere Leute den gleichen Namen haben. Es gibt z. B. tauſende Müller, Meier, Wagner uſw. Wenn aber, wie in dem von Ihnen angeführten Falle, der Charakter des Betreffenden angeführt wird (in jener Gerichtsſaalmitteilung hieß es doch ausdrücklich: der Herr Pfarrer) dann iſt eine Verwechslung wohl nicht leicht möglich. Deshalb liegt uns und wohl auch allen ſonſtigen Leſern nicht der ganze Sachverhalt in unaufklärlicher Weiſe finſter vor Augen und deshalb können Sie auch nicht Ihren Namen zur Verantwortung ziehen , weil dieſer ſchuldlos daran iſt, wenn er geradeſo lautet wie jener des Pfarrers.

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Beobachtungen an der Wetterwarte der Landes-Goſt - und Weinbauſchule in Marburg von Montag den 16. bis einſchließlich Sonntag den 22. Jänner 1911.

TagLuftdruck-Tagsm. ( red. Baromet.)Temperatur u. TelſtusBewölkung, TagesmittelNiederſchläge m / mBemer - kungen
7 Uhr früh2 Uhr mittags9 Uhr abendsTagesmittelHöchſteNiederſte
in der Luftam Bodenin der Luftam Boden
Montag749.1 8.9 2 0 7.4 6.1 1.50.0-11.0-15.60
Dienstag752.4 8 50.5 4.9 4 31.02.2 9 5-14.00
Mittwoch746 6 2.14 6 0.60.65.55 2 5.0-10 03
Donnerst.743 60 04.42 52.35.05 5 2 1 6 17
Freitag745.52.97 52.14 29.88.60.1 3 64
Samstag746.80 81.50.40.94 15 00 2 3 010
Sonntag742 9 6 6 0 1 2.6 3.11.73 6 6 6 9.94
6Marburger Zeitung Nr. 10, 24. Jänner 1911
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7Nr. 10, 24. Jänner 1911 Marburger Zeitung
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8Marburger Zeitung Nr. 10. 24. Jänner 1911
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Verantwortlicher Schriftleiter Norbert Jahn. Herausgabe, Druck und Verlag von Leop. Kralik in Marburg

About this transcription

TextNr. 10, 24.01.1911.
Author[unknown]
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationNr. 10, 24.01.1911. . KralikMarburg1911. Marburger Zeitung

Identification

IDS Mannheim

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;

Publication information

Publisher
  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:23:39Z
Identifiers
Availability

Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported (German) License.

Holding LibraryIDS Mannheim
Shelfmark
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