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Marburger Zeitung.

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Nr. 103 Dienstag, 28. Auguſt 1906 45. Jahrgang.

Rom und die Ehe.

Über dieſes Thema hielt Adv. -Kand. Dr. Hein - rich Götzl Auſſig auf der Hauptverſammlung des Deutſch-evangeliſchen Bundes für die Oſtmark in Reichenberg nachſtehenden Vortrag:

Der Fundamentartikel der katholiſchen Lehre, der die Anſicht von der Unlösbarkeit der Ehe begründet, iſt: die Ehe, ein Sakrament . Dieſe Lehre iſt hiſtoriſch unbegründet, da es eine formelle Eheſchließung, wie ſie das Concilium Tri - dentinum (1545 1563) ſchuf, niemals gab, ins - beſondere in der erſten Zeit nach Chriſtus das Sakrament, wie es das Tridentinum formulierte, gar nicht exiſtierte, auch ſpäterhin die nicht in der Kirche geſchloſſenen Ehen für vollgiltig (wenn auch ſtrafbar) angeſehen wurden und von der Sakraments - qualität und Unlöslichkeit niemals die Rede war. Erſt ſeit dem Tridentinum iſt das, was eigentlich nur im Kampfe gegen das Ketzertum begründet wurde, auch theoretiſch zu einer Lehre ausgebaut worden, welche heute unter dem Bilde der geheimnis - vollen Vereinigung Chriſti mit der Kirche (welch frivoler Vergleich!) die unauflösliche Verbindung zweier Menſchenkinder als Symbol und förmliches Palladium des Katholizismus in Anſpruch nimmt. (Siehe großer Katechismus 1900; noch 1897 findet ſich der Vergleich mit Chriſtus und der Kirche nicht.)

Darum nützt es nichts, auf Mangel der hiſtoriſchen und logiſchen Begründung hinzuweiſen. Die katholiſche Kirche kann von dieſem Standpunkte nicht zurück, weil ſie ſich zu ſtark exponiert hat und ein Zurückweichen auch nur einen Schritt weit, einer Niederlage gleich wäre. Darum auch mächtige Proteſtationen, Kinderunterſchriften, Entſtellungen des Bonifaziusblattes, als bedeute die Eherechts - reform die Einführung der freien Liebe. Darum predigte der Fürſterzbiſchof von Wien Kardinal Gruſcha förmlich den Kreuzzug gegen die Ehereform. Vom katholiſchenStandpunkte aus braucht man ſich über die Konſequenzen des Prinzips keine Skrupeln zu machen, ja man darf ſolche Konſequenzen gar nicht in Betracht ziehen, wenn dadurch das Machtgebiet eine Beſchränkung erleiden könnte. Daher iſt es ganz gleichgiltig, daß die Sakramentslehre auf das Sakrament der Ehe gar nicht paßt, weil bei dieſem Empfänger und Spender des Sakraments in den nämlichen Perſonen zuſammenfallen. (Da nämlich das Sakrament durch die Willenseinigung zuſtande kommt, ſo ſind die Nupturienten, die die Willens - einigung zuſtandebringen, zugleich die, die ſich ſelbſt das Sakrament ſpenden. Dieſe ſchöne theoretiſche Konſtruktion iſt wohl dem Gedankengange der Braut - leute fremd. Ich glaube nicht, daß dieſe im Mo - mente der Trauung den Willen und die Faſſung haben, ſich ein Sakrament zu ſpenden.) Daher unter - liegt es keinem Anſtande, eine geſchloſſene, noch nicht vollzogene Ehe (matrimonium ratum, nondum con - ſummatum), wenn alſo der Trauungsakt vor ſich gegangen, der Beiſchlaf jedoch noch nicht gepflogen wurde, als mit päpſtlicher Dispens löslich zu er - klären. Man überſieht gerne die mächtige Inkonſe - quenz, die darin liegt, daß man zunächſt das Sakra - ment als durch erfolgte Willenserklärung empfangen annimmt, dann aber das rein fleiſchliche Moment des Beiſchlafes, nicht die Sakramentsqualität der Ehe, in der Frage der Lösbarkeit entſcheiden läßt. (Solcher Widerſprüche gibt es mehrere.)

Gleichwohl hat das allg. bürgerliche Geſetzbuch für Öſterreich die katholiſche Ehelehre faſt ganz rezipiert und im § 111 in dem Satze niedergelegt: Ehen, bei deren Schließung auch nur ein Teil der katholiſchen Religion angehörte, ſeien nur durch den Tod eines Eheteils löslich. Alſo zum Beiſpiel:

1. Ein Proteſtant heiratet eine Katholikin vor dem prot. Pfarrer. Er läßt ſich dann ſcheiden, gleichwohl kann er eine neue giltige Ehe nicht eingehen.

2. Ein öſterr. Staatsbürger (Katholik) ſchließt mit einer Katholikin im Inlande nach kath. Ritus eine Ehe. Sodann tritt er zum Proteſtantismus über, läßt ſich ſcheiden, geht nach Ungarn, erwirbt dort die Staatsbürgerſchaft, und heiratet vollkommen legal zum zweiten Male (ſogenannte ſiebenbürgiſche Ehe; ähnlich Fall Moritſch). Die zweite Ehe iſt ungiltig.

3. Ein Katholik heiratet in Öſterreich eine Proteſtantin vor dem altkatholifchen Pfarrer, läßt ſich ſcheiden, tritt ſodann zum Proteſtantismus über und ſchließt in irgend einem Staat eine Ehe. Die Ehe iſt vor dem öſterr. Forum ungiltig. (Das ſind einige draſtiſche Fälle, ſie ließen ſich um vieles vermehren.)

Iſt die ſchöne Theorie ſolcher praktiſcher Schwierigkeiten wert? Und dann die Miſchehen. Sie ſind auch heute noch ſündhaft und wenn auch in dieſem Punkte die freiheitliche Geſetzgebung von 1874 die ſogenannten Reſerve über Kindererziehung für unwirkſam erklärte, bei jeder Miſchehe wird der Revers gefordert und unterſchrieben.

Wenn nicht, wird die Trauung verweigert. Nun, wenn die Braut altkatholiſch iſt, wird wohl der Mann kaum jemals ſo borniert ſein, auf einer katholiſchen Trauung zu beſtehen, und man wird den Revers vermeiden. Aber wenn die Braut katho - liſch iſt! Da kann es ſehr leicht ſein und paſſiert alle Tage, daß die Braut oder die Eltern derſelben katholiſche Trauung verlangen. Der Mann entweder notgedrungen (Vermögen, Stand uſw. der Schwieger - eltern), oder um des lieben Friedens willen, willigt ein. Die Brautleute unterſchreiben einen Revers, den ſie meiſtens von vorneherein gar nicht halten wollen. Iſt das Glaubens - und Gewiſſensfreiheit, die jedem Staatsbürger ſtaatsgrundgeſetzlich garan - tiert iſt? Was nützen Geſetze, wenn ſie infolge der wirklichen Verhältniſſe notwendigerweiſe unwirkſam werden müſſen? Und iſt es etwa ausgeſchloſſen, daß eine Frau vielleicht durch ihre Verwandſchaft oder

Eſther Holm. Roman aus der nordiſchen Heide.

11) (Nachdruck verboten.)

Nicht wahr , begann ſie ein wenig ſchüchtern, doch mit der Sicherheit der jungen Dame aus der Hauptſtadt, Sie ſind Thomas Holm, der Dichter der Frühlieder?

Thomas Holm verbeugte ſich angenehm über - raſcht; es ſchmeichelte ihm jedoch, von dem bild - ſchönen Mädchen erkannt zu ſein, und voll Bewunderung haftete ſein Blick auf ihrem blumen - zarten Antlitz.

Hatten meine kleinen Gedichte das Glück, Ihnen zu gefallen, Fräulein von Senden?

O, ſehr, ſehr; Alle in meinem Kreiſe ſchwärmten dafür.

Hier wurde die Unterhaltung durch das Ein - miſchen des Paſtors Karlſen unterbrochen Genia aber blieb froh bewegt. Die perſönliche Bekannt - ſchaft mit Thomas Holm hatte ihr nicht, wie es ſo oft geſchieht, den Nimbus, mit dem ſie ihn um - geben, geraubt jünger hatte ſie ihn ſich vorge - ſtellt: aber ein Dichter trug ja im Grunde den ewigen Frühling in der Seele und wurde innerlich niemals alt.

Mit der harmloſen Roſa Holm hingegen ge - ſchah ihr etwas Eigentümliches, das Genia ſich ſelbſt nicht zu erklären wußte. Der erſte Blick auf das anmutige kindliche Geſicht hatte genügt, ihr heimlich Abneigung einzuflößen. Obgleich Roſaliebenswürdig wie immer lächelte, traf es ſie aus den blauen Augen wie ein feindlicher Strahl, der natürlich nur in ihrer Einbildung beſtand, denn Roſa fand Genia entzückend.

Etwa zwanzig Minuten mochten vergangen ſein, auf dem Waſſer lagen ſchon die Schatten der be - ginnenden Dämmerung, als der Fiſcherkahn ſich wieder dem Lande näherte, ein wrackes Boot im Schlepptau. Gleich darauf legte er an der Landungs - brücke an. Alles drängte herbei, und in ihrer wort - kargen Weiſe erteilten die Männer den neugierigen Fragenden Auskunft. Es bedurfte jedoch deſſen kaum, man konnte ſich jetzt an die Geretteten ſelbſt wenden. Sie beſtanden aus vier Perſonen, einem Schiffs - jungen, zwei Matroſen und einem jugendlichen Mann, der ſeiner Kleidung nach zu ſchließen den höheren Ständen angehörte. Er, ſowie der Schiffs - junge lagen bewußtlos, aus den regungsloſen Körpern ſchien das Leben vollſtändig gewichen. Von den beiden Matroſen, die abgemagert, aus ſtieren Augen blickten, und deren ſchlotternde Er - ſcheinung Zeugnis von den ausgeſtandenen furcht - baren Strapazen gab, war nur noch einer imſtande, einen einigermaßen verſtändlichen Bericht zu geben. Sie gehörten zu dem Dampfer Hanſa , der, von Porto Cabello in Venezuela nach Hamburg be - ſtimmt, unweit des Kanals aufgefahren und ge - ſtrandet ſei. Er, die drei Gefährten und noch zwei andere hätten ſich in das Boot gerettet, dieſe beiden aber ſeien während der drei Täge und Nächte, die ſie auf der Nordſee getrieben, dem Elend erlegen und von den Kameraden ins Waſſer geſenkt worden. Eine Sturzwelle habe das Steuer gebrochen undden Maſt weggeriſſen. Der Junge lebe noch, er ſei nur ohnmächtig, den jungen Herrn hingegen, einen Paſſagier der erſten Klaſſe, hielt er für tot. Dennoch hätten ſie angeſichts des Landes, von dem ſie bis zuletzt auf Rettung hofften, ſich nicht ent - ſchließen können, ihn ins Waſſer zu werfen er ſolle ſein ehrliches Begräbnis haben. Das ſei ein ſo guter Menſch. Das bischen Proviant und die drei Flaſchen Kognak, die er in der Eile von dem ſinkenden Dampfer noch hat mitnehmen können, habe er ihnen faſt ganz überlaſſen.

Und dann war es erſchütternd zu ſehen, wie dieſer abgezehrte, taumelnde Menſch, der nur noch, mitleidig von den Umſtehenden geſtützt, ſich aufrecht zu erhalten vermochte, doch noch den Verſuch unter - nahm, Anweiſungen zu erteilen, daß man den Paſſagier nicht rauh angreife und Belebungsverſuche anſtelle. Man könne immerhin nicht wiſſen, ob er wirklich tot ſei.

Es bedurfte deſſen nicht. Während die Schiffs - mannſchaft unter Doktor Pohl’s Leitung nach dem Gaſthofe des Dorfes befördert wurde, wo ſofort das Notwendige für ſie geſchah, hatte Thomas Holm, einer Regung ſeines warmen, menſchenfreundlichen Herzens nachgehend, beſtimmt, daß man den jungen Herrn, in dem Eſther nach kurzer Prüfung in der Tat noch eine leiſe Spur von Leben bemerkte, nach Sigurdshof ſchaffte. Von dieſer ſchlanken Geſtalt in hellgrauem Anzug, ebenſo von dem fremdartig brünetten Antlitz des hilflos weit nach hinten ge - ſunkenen Hauptes mit ſeinem dunklen Bärtchen und ſchwarzem, leicht gekräuſelten Haar ging etwas aus, das Thomas Holm feſſelte. (Fortſetzung folgt.)

2Marburger Zeitung Nr. 103, 28. Auguſt 1906.

Bekanntſchaft fanatiſiert, ihr urſprüngliches Ein - verſtändnis mit akatholiſcher Kindererziehung mit Rückſicht auf den Revers zurückzieht? Kann darüber nicht das Eheglück in Brüche gehen? Sind dieſe Schwierigkeiten nötig?

Endlich wird wohl kein ehrlicher Menſch der Gegenwart leugnen, daß die Ausgeſtaltung des Eheinſtitutes nach katholiſcher Lehre unleidliche ſoziale Zuſtände weſentlich befördert. Wenn die katholiſche Ehe de lege nicht gelöſt werden kann, ſo löſt man ſie eben de facto. Dann bleibt für beide Teile nichts übrig als Zölibat bis ans Lebensende oder Konkubinat.

Die windischen Waldankäufe.

Nomina sunt odiosa. Es gibt nicht bald eine Redensart, die ſo leicht verſtanden werden kann, wie die dieſe, und darum nehme ich ſie zum An - fange meines heutigen Aufſatzes. Mit Recht fallen jedem denkenden Menſchen die großen Grundbeſitz - und beſonders Waldankäufe durch Fremde bei uns in Steiermark auf. Der Wald iſt die Zierde der Gegend, nach ſeiner Schönheit wertet man die Wohlhabenheit der Bewohner; durch ihn werden die klimatiſchen und Witterungsverhältniſſe beſtimmt und beeinflußt, darum bekümmern ſich um den Be - ſtand des Waldes auch alle Menſchen und dies auch dann, wenn ſie keinen Wald haben. In der nächſten Nähe Marburgs haben wir vor einigen Dezennien große Waldkäufe erlebt, die von reichen Leuten durchgeführt wurden, weil es ihnen in un - ſerer Gegend gefiel. Sie brauchten nicht an einen Nutzen zu denken und legten zum Kapital, das der Grundbeſitz koſtete, faſt ebenſoviel für die Herrichtung der Gebäude, für die Aufforſtung der kahlgeſchlagenen Wälder uſw. an. Ob nun dieſe Beſitzer dieſer oder jener politiſchen Meinung ſind, iſt für dieſen Fall gleichgiltig; in allen Fällen haben ſie ſich ein nicht zu unterſchätzendes Verdienſt für unſere Gegend er - worben und den Dank derer, die wiſſen, welchen hohen volkswirtſchaftlichen und ſozialen Wert der Betrieb der Landwirtſchaft mit all ihren Zweigen für die Geſamtheit hat.

Anders verhält es ſich mit jenen Waldkäufern, die man eigentlich Waldverwüſter nennen ſollte. Dieſe Sorte kauft die Wälder, um möglichſt bald das Holz zu verkaufen, einen großen Gewinn zu machen, dann die kahl geſchlagene Fläche, allerdings billig, zu verkaufen, um für alle Zeiten aus der Gegend zu verſchwinden und dieſes Schandwerk an einem anderen Orte mit demſelben Erfolg zu erneuern. Es wurden unlängſt einige große Wälder in unſerer nächſten Nähe an Spekulanten fragwür - digſter Art verkauft. Sie werden dieſe prachtvollen Holzbeſtände in einigen Jahren verwerten und in der vorhin gedachten Weiſe bewirtſchaften; auch die kahl geſchlagenen Wälder werden ſie aufforſten und dann verkaufen. Ein Dummer iſt ja immer zu haben; ob dieſer aber auch leben kann auf einem Beſitze, wie es der Wald iſt, auf deſſen Ertrag man 50 und mehr Jahre warten muß, iſt eine Frage, die man ſich leicht beantworten kann. So ein Be - ſitzer, der ſich eine ſolche abgetriebene und jung aufgeforſtete Waldfläche kauft, hält ſich einige Ziegen und Schafe, welche ſich ihre ſpärliche Nahrung in der neuen jungen Aufforſtung ſuchen, Hunger leiden und dabei auch den Wald nicht aufkommen laſſen. Daß dem ſo iſt, kann man ſehr oft ſehen, wenn man nur will, und daß es mit den großen Wald - fiächen, die neu zur Abholzung kommen, ſo werden wird, deſſen wird man nur allzu bald gewahr werden. Es iſt ein recht großer Unterſchied, ob ein Angeſeſſener einen Waldbeſitz kauft oder ein Fremder. Der Angeſeſſene hat mit dem Wald eine Freude, er will ihn in ſeiner Schönheit entfalten, er will, daß auch ſeine Nachkommen einen Nutzen von dem - ſelben haben. Der Wald bleibt in ſolchen Händen immer gleichmäßig und gleichwertig. Der Gewinn bleibt auf dieſe Weiſe in der Gegend. Der Fremde aber hat keine Liebe zum Walde; er ſieht nur den Gewinn, welchen er möglichſt bald haben will, um mit ihm für alle Zeiten aus der Gegend zu ver - ſchwinden. Wie kommt es denn aber, daß gerade der Fremde die Wälder mit Vorliebe kauft? Auch dieſe Frage zu beantworten iſt ganz einfach: weil ihm das Geld hiefür zur Verfügung ſteht, was bei uns nicht der Fall iſt. Bei uns gibt es große Geldinſtitute, die nicht wiſſen, wo ihre Barbeſtände anzulegen ſind; oft liegen ſie gerade bei ſolchen Inſtituten zu einem minimalen Zinsfuße eingelegt, durch welche dieſe Waldkäufe begünſtigt werden. Wenn nun ein minder kapitalskräftiges Inſtitut ſolche Geſchäfte machen kann, warum denn nichtauch das andere, welches Überfluß an Kapital beſitzt und nötig hat, es unterzubringen?

Zum Schluſſe ſei hiermit noch auf einen Um - ſtand aufmerkſam gemacht. Erkundigt ſich in einer Gegend ich nenne ſie nicht, aber ſie liegt uns ſehr nahe irgend jemand um den Wert einer Realität, dann kann man ſicher ſein, daß der Be - fragte ſagen wird: Ach, kaufen Sie ſich doch das nicht, das hat ja gar keinen Wert! So kommt es, daß ſehr oft ein ganz Fremder, der in Sitte und Art mit uns gar nichts gemein hat, ein gutes Geſchäft bei uns macht. So iſt es nun einmal bei uns. Ich ſehe die Größen alle, die das eigene Neſt beſchmutzen, aber ich nenne ſie nicht, denn: Nomina sunt odiosa . Und damit ſei für heute genug.

Politiſche Umſchau.

Demonſtrationen in Laibach.

Vorgeſtern begann der dritte ſloweniſche Katho - likentag unter großem Aufgebote der ſloweniſchen Klerikalen. Dr. Schlindra-Schuſterſchitz hielt in gewohntem Stile eine Rede. Nachmittags fanden eine Volksverſammlung des Verbandes der nicht - politiſchen Vereine, zu welcher ſich ſich auch Fürſt - biſchof Jeglic eingefunden hatte, und im Narodni dom eine von den Sozialdemokraten und den Sloweniſch-Liberalen einberufene Pro - teſtverſammlung ſtatt, an der ſich ungefähr 1400 Perſonen beteiligten. Nach Beendigung der Verſammlung formierten ſich die Teilnehmer zu einem Zuge und zogen zum Lokale, wo die ka - tholiſch-ſloweniſche Volksverſammlung ſtattfand. Städtiſche Wache hatte jedoch die zum Verſamm - lungslokal führenden Straßen abgeſperrt, ſo daß die Manifeſtanten nicht bis zum Lokale vordringen konnten. Es entſtand nun ein ohrenbetäubendes Gejohle. Die Demonſtranten ſchickten ſich an, das Verſammlungslokal zu ſtürmen. Aus dem Lokale ſtrömten zahlreiche Verſammlungsteilnehmer zum Schutze der Verſammlung auf die Straße. Stöcke wurden geſchwungen und jeden Moment ſchien es, als ob die durch einen dichten Polizeikordon getrennten Gegner aufeinander losſtürzen würden. In dieſem kritiſchen Augenblicke erſchien eine größere Abteilung Gendarmerie auf dem Platze, welche die Säuberung der Straßen vornahm.

Aus Rußland.

Die Petersburger Blätter haben ſchon ſeit geraumer Zeit beſondere Rubriken für Morde und Überfälle, Agrarunruhen, Streiks ꝛc. eingerichtet, aber man muß geſtehen, daß ſie dieſer überſichtlichen Stoffeinteilung noch niemals ſo ſehr bedurft haben, wie in den letzten anderthalb Wochen. Den blutigen Ereigniſſen von Warſchau, Lodz und Plock iſt im ganzen Reiche eine Hochflut der terroriſtiſchen Be - wegung gefolgt. Ein gräßliches Bombenattentat iſt Samstag gegen den neuen Miniſterpräſidenten Stolypin verübt worden. Stolypin gab auf der Apothekeninſel im Newadelta, wo er eine Villa beſitzt, einen Empfang. In einem Wagen kamen mehrere, in Uniformen ſteckende Männer und wollten ſich in die Villa begeben, wurden aber von der Dienerſchaft daran gehindert. Darauf wollten dieſe gewaltſam eindringen. Im Streite mit der Diener - ſchaft ließ einer der Eindringlinge, der die Uniform eines Gendarmerie-Offiziers trug, eine Bombe fallen, welche mit furchtbarer Gewalt explodierte. Durch die Gewalt der Exploſion wurden das Vorzimmer, wo die Bombe explodierte, und die benachbarte, zum Empfangsſaale führende Schweizerſtube, ſowie das Entree zur Stiege und der Balkon des zweiten Stockwerkes zerſtört. Die Villa ſtürzte an allen Enden ein. Entſetzliche Angſt - und Hilfrufe durch - zitterien die Luft. Der beim Miniſter des Innern als Beamter im beſonderen Auftrage fungierende Generalmajor Semjatin wurde ſofort getötet und dem Hofmeiſter Woronin der Kopf abgeriſſen. In der Schweizerſtube ſelbſt fanden der Schweizer und ſämtliche zur Zeit anweſenden Perſonen, darunter drei Täter, (der vierte ſoll ver - haftet ſein) den Tod. Der fünfzehnjährigen Tochter Stolypins, welche ſich im oberen Stockwerke befand, wurden beide Beine weggeriſſen. Stolypins kleiner dreijähriger Sohn erlitt einen Beinbruch. Der Miniſterpräſident ſelbſt blieb unverletzt. Die Getöteten ſind ſchrecklich verſtümmelt. Manche ſind geradezu formloſe, unkenntliche Maſſen. Man zählt 30 Tote und 23 Schwerverwundete. Die in den Salons verſammelten unverſehrt gebliebenen Gäſte und zahlreiche leichter Verletzte ſtürzten, vonpaniſchen Schrecken erfaßt, aus dem Hauſe. Abge - riſſene Gliedmaſſen waren im Garten zerſtreut und hingen in den Kronen der Bäume. Unmittelbar nach der Exploſion geriet das Haus in Brand.

Pettauer Nachrichten.

Vom Poſtdienſte.

Der Poſt - u. Telegraphen - expeditorin Karoline Farcnik in St. Veit im Jauntale wurde die Poſtexpedientenſtelle bei dem neu zu errichtenden Poſtamte in St. Margarethen bei Moſchganzen verliehen.

Schwerer Unglücksfall.

Man ſchreibt aus St. Urbani bei Pettau: Der Grundbeſitzer und Maurer Johann Lach in Janſchenberg hatte in der vorigen Woche Pflaumen gepflückt. Als er auf einen dürren Aſt trat, brach dieſer. Lach ſtürzte auf einen Zaunpflock, der ihm in die linke Bruſtſeite drang. Er erhielt zwar ſofort ärztliche Hilfe aus Pettau, ſtarb jedoch nach acht Tagen unter qualvollen Leiden. Eine Witwe und drei unverſorgte Kinder trauern nach ihm.

Eigenberichte.

(Konzert.)

Durch Vermittlung unſeres Ober - lehrers, Herrn Michael Moge wurde von der Lorenzer Sängerrunde das berühmte Kärntner Lehrerquintett zur Abhaltung eines Konzertes für den 9. September gewonnen. Freunde des Geſanges werden freundlichſt eingeladen, dieſe Veranſtaltung nach Kräften zu fördern.

(Deutſches Volks - feſt.)

Wie wir bereits gemeldet haben, findet am kommenden Sonntag, den 2. September im Süd - markhofe in St. Egydi ein deutſches Volksfeſt ſtatt, zu welchem ſämtliche Vorbereitungen eifrigſt getroffen werden. Aus Straß, Spielfeld, Ehrenhauſen, Mureck uſw. ſind bereits zahlreiche Anmeldungen eingetroffen und auch die völkiſchen Vereine Marburgs werden ſich diesmal wie immer ſtramm beteiligen. Wir kommen auf die reichhaltige Feſtordnung in der nächſten Folge der Marburger Zeitung noch eingehend zurück.

(Tötlicher Auto - mobilunfall.)

Geſtern nachmittags ereignete ſich in Landſcha bei Leibnitz ein ſchwerer Auto - mobilunfall, indem der Grundbeſitzer Anton Schrampf vor dem Paſſieren eines Automobils die Straße überſetzte, obwohl früher gewarnt worden war. Schrampf wurde vom Automobil erfaßt und eine ziemliche Strecke geſchleift. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bereits in der Nacht auf Montag ſeinen Geiſt aufgab. Der Kraft - wagenfahrer ſoll ein Wiener ſein.

(Ausflug.)

Am Sonntag, den 26. d. M. unternahm der Männer - geſang-Verein Liederkranz aus Cilli einen Aus - flug nach Pöltſchach und gab im Gaſtgarten des Herrn Baumann eine Liedertafel, die einen ſehr gelungenen Verlauf nahm. Die Zwiſchenpauſen füllte trefflich die Cillier Muſikvereinskapelle aus. Von der Umgebung waren zahlreich Gäſte erſchienen, ſo aus Cilli, Wind. -Feiſtritz, Gonobitz, Pragerhof, Hl. Geiſt und Oplotnitz. Die ſtärkſte Abordnung hatte Wind. -Feiſtritz geſandt, 70 an der Zahl. Bei herrlichem Geſang und trefflichem Spiel unterhielt man ſich bis ſpät in die Nacht, ſo daß der Lieder - kranz von Cilli mit Freude auf dieſen Ausflug zurückblicken kann. Schließlich muß noch die treff - liche Küche und Keller des Herrn Baumann erwähnt werden.

(Bezirks - vertretung. Ein Verdienſt des Herrn Wratſchko.)

Die Bezirksvertretung Oberradkers - burg hat in ihrer am 23. d. abgehaltenen Plenar - ſitzung beſchloſſen, am 14. September l. J. in Oberradkersburg eine Rinderſchau mit darauf - folgender Prämiierung zu veranſtalten. Für Prämien wurde ein Betrag bis zur Höhe von 1000 Kronen bewilligt und über Antrag des Herrn v. Kodo - litſch der Beſchluß gefaßt, jenen Stierbeſitzern, die bereits aus Landes - oder Staatsmitteln Prämien erhielten, dieſe Prämien auf 200 K. zu erhöhen, falls ſie ſich verpflichten, die prämiierten Stiere noch 2 Jahre in ihrem Beſitze zu behalten. Die Petition des Bezirkes Knittelfeld wurde einſtimmig angenommen. Die genannte Petition richtet ſich hauptſächlich gegen die ausländiſchen Hauſierer. Die an die k. k. Statthalterei gerichtete Beſchwerde - ſchrift fordert für die Gemeinden das Recht, das3Nr. 103 28. Auguſt 1906. Marburger ZeitungHauſieren in der Gemeinde zu verbieten und nur ausnahmsweiſe einheimiſchen Hauſierern das Hau - ſieren zu geſtatten. Über eine Zuſchrift der Bezirks - vertretung Umgebung Graz betreffend Stellung - nahme gegen einige Beſtimmungen der neuen Schul - und Unterrichtsordnung wurde einſtimmig beſchloſſen, dieſer Petition an das Ab - geordnetenhaus beizutreten. Schließlich wurde eine Zuſchrift des Landesausſchuſſes zur Kenntnis genommen, wonach die Südbahn in ihrem Prozeſſe gegen den Bezirk Oberradkersburg in allen Inſtanzen abgewieſen wurde und der Bezirk demnach nicht gehalten iſt, die ſchwebenden 24.000 K. zu bezahlen. Bekanntlich hat der Bezirk zurzeit des Bahnbaues Radkersburg Luttenberg ſich bereit erklärt, für den Bahnbau eine größere Summe zu widmen, wenn die Südbahn in Oberradkersburg eine Halteſtelle mit einer Rampe errichtet, nachdem aber die Süd - bahn ihrer Verpflichtung nur teilweiſe nachkam, verweigerte der Bezirk die Zahlung der gedachten Summe. Daß der Bezirk vor einem ſo großen Schaden bewahrt wurde, iſt in erſter Linie ein Verdienſt des wackeren Obmannes, Herrn Franz Wratſchko, der keine Mühe ſcheute, um dem Bezirke zu ſeinem Rechte zu verhelfen.

(Vom Blitz er - ſchlagen.)

Nach 5 Uhr nachmittags arbeiteten auf einem Rübenacker in der Gemeinde Wieden eine Frau mit zwei Mädchen. Plötzlich fuhr aus dem nur mit wenigen Gewitterwolken bedeckten Himmel ein Blitz und ſchlug in die drei Perſonen. Die Frau und ein Mädchen blieben tot, während ſich das zweite Mädchen nach längerer Zeit erholte, das Bewußtſein wieder erlangte und die traurige Bot - ſchaft nach Hauſe brachte.

(Einbrecher.)

Vor - geſtern wurde vom Gendarmerie-Poſtenführer Ulrich Greimel der mit einem Fahrrade verſehene Ein - brecher Joſef Gaiſch, vazierender Kellner aus St. Martin i. S., welcher in Neudorf mit einem Komplizen einen Einbruch verübte, verhaftet, während es dem zweiten Gauner gelang, ebenfalls mit einem Fahrrad zu entkommen. Der Flüchtige, welcher nach der Beſchreibung ein ſchon lange geſuchtes Indivi - duum iſt, gab ſich als Franz Pichler, Obſthändler aus Graz aus.

(Freche Taſchen - diebe.)

Dieſer Tage wurde auf der Südbahnſtation Steinbrück einem Reiſenden eine goldene Uhr ſamt Kette und Anhängſel im Werte von 750 K. ge - ſtohlen. Es gelang, einen der Täter dingfeſt zu machen. Derſelbe gab an, Konſtantin Bur - garski zu heißen und aus Temesvar gekommen zu ſein. Sein Komplize aber entwiſchte mit Uhr und Kette. Burgarski behauptet, ihn nicht zu kennen.

(Hotelverkauf.)

Das große Hotel Schnablegger iſt ſamt der Ein - richtung durch Kauf in den Beſitz des Hoteliers Herrn Martin Pleſchutznig aus Arnoldſtein um 60.000 K. übergegangen. Die Übernahme erfolgt mit 1. November.

(Elektrizitäts - werk in Klein-Gaisfeld.)

Freitag, den 31. d., eventuell noch Samstag, den 1. September findet die von der Bezirkshauptmannſchaft anberaumte kommiſſionelle Erhebung und Verhandlung bezüglich der Erbauung des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes in Klein-Gaisfeld an Ort und Stelle ſtatt, wozu die Intereſſenten eingeladen werden.

Marburger Nachrichten.

Verlobung.

Die Tochter des Reichsrats - abgeordneten Dr. Joſef Pommer, Fräulein Elſa Pommer, hat ſich mit Herrn Viktor Richar, Oberrevidenten der k. k. priv. Südbahngeſellſchaft, einem Marburger, verlobt.

Verbaud Deutſcher Hochſchüler Mar - burgs.

Heute Dienstag, den 28. Auguſt, um 8 Uhr abends, in Herrn Werhonig’s Gaſthaus (alldeutſche Weinſtube) Verbandsabend. Um recht zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.

Titelverleihung.

Dem hieſigen Bezirks - obertierarzt Hermann Haage wurde anläßlich ſeines Übertrittes in den Ruheſtand der Titel eines Veterinärinſpektors verliehen.

Vom Handelsgerichte.

Eingetragen wurde in das Cillier Regiſter für Geſellſchaftsfirmen: Sitz der Firma: Hraſtnigg. Firmawortlaut: Wilhelm Abels Erben in Hraſtnigg. In dieſe offene Handelsgeſellſchaft iſt eingetreten: Franz Wiltſchnigg in Hraſtnigg als offener Geſell -ſchafter auf Grund des Geſellſchaftsvertrages vom 25. Juni 1906. Vertretungsbefugt: Auguſt Abel in Meran als geſetzlicher Vertreter der mj. Erben nach Wilhelm Abel und Franz Wiltſchnigg, beide ſelbſtändig (jeder für ſich allein). Prokura des Franz Wiltſchnigg in Hraſtnigg wurde gelöſcht.

Todesfall.

Heute vormittag um 10 Uhr verſchied hier der hieſige Dompropſt Laurenz Herg im 78. Lebensjahre. Die Leiche wird übermorgen eingeſegnet und in Lembach beerdigt, wo der Ver - blichene durch längere Zeit als Pfarrer wirkte.

Trauung.

Übermorgen 11 Uhr vormittags wird in der Domkirche Frl. Stefanie Widgay, Tochter des hieſigen Stadtgärtners, mit dem Schulleiter von Birkfeld, Herrn Franz Schmidt, getraut werden.

Aus dem Gerichtsdienſte.

Der Kanzlei - Oberoffizial Lukas Bergoc in Mötting wurde zum Kanzlei-Obervorſteher bei dem Kreisgerichte Cilli ernannt.

Änderungen im Finanzdienſte.

Über - ſetzt wurden u. a.: die Finanzſekretäre Dr. Hans Stialawsky vom Steuerreferate der Bezirks - hauptmannſchaft in Leibnitz zur Steueradminiſtration in Graz und Alfred Schöppel vom Steuerreferate der Bezirkshauptmannſchaft in Radkersburg zum Steuerreferate der Bezirkshauptmannſchaft Leibnitz, die Rechnungsaſſiſtenten Konrad Roſchay von der Rechnungsexpoſitur der Finanzbezirksdirektion in Marburg zum Rechnungsdepartement der Finanz - landesdirektion, Julius Tietze von der Rechnungs - expoſitur der Finanzbezirksdirektion in Bruck a. d. M. zur Rechnungsexpoſitur der Finanzbezirksdirektion in Marburg, der Steueramtspraktikant Viktor Neuböck vom Steueramte in Eibiswald zum Steueramte in Deutſch-Landsberg, die Steueramts - offiziale Max Koſcher vom Hauptſteueramte in Cilli zum Steueramte in Mautern und Johann Zigroßer vom Steueramte in Mautern zum Hauptſteueramte in Cilli, ferner die Steueramts - adjunkten Wilhelm Cerwenka vom Steueramte in Friedberg zum Steueramte in Arnfels, Otto Primiz vom Steueramte in Friedau zum Haupt - ſteueramte in Feldbach, der Steueramtskontrollor Anton Schuller vom Steueramte in Liezen zum Hauptſteueramt in Marburg, der Steueramtsadjunkt Anton Recher vom Steuerreferate der Bezirks - hauptmannſchaft in Rann zum Steuerreferate der Bezirkshauptmannſchaft in Marburg, die proviſoriſchen Steueramtsadjunkten Joſef Cepin vom Steuer - referate der Bezirkshauptmannſchaft in Gonobitz zum Steuerreferate der Bezirkshauptmannſchaft in Rann und Maximilian Mercun vom Steuer - referate der Bezirkshauptmannſchaft in Marburg zum Steuerreferate der Bezirkshauptmannſchaft in Gonobitz, die Steueramtsadjunkten Leopold Hain - ſchek von der Steueradminiſtration in Graz zum Steuerreferate der Bezirkshauptmannſchaft in Leibnitz und Viktor Wilfan vom Steuerreferate der Bezirkshauptmannſchaft in Leibnitz zur Steuer - adminiſtration in Graz, die Steueramtsadjunkten Simon Kit vom Hauptſteueramte in Radkersburg zum Hauptſteueramte in Graz, Vinzenz Lauko vom Steueramte in Auſſee zum Steueramte in Windiſch-Graz, die Steueramtspraktikanten Emmerich Grabner vom Steueramte in Arnfels zum Steuer - amte in Friedberg und Emanuel Derniatſch vom Steueramte in Luttenberg zum Hauptſteueramte in Radkersburg.

Ausloſung der Geſchworenen.

Für die die am 17. September beginnende Schwurgerichts - periode wurden geſtern ausgeloſt als Haupt - geſchworene: Georg Menhard, Tiſchlermeiſter; Karl Pirch, Schloſſermeiſter; Johann Roiko, Gaſtwirt; Alois Riegler, Schloſſermeiſter; Karl Tratnik, Gürtler; Joſef Trutſchel, Gürtler; Joſef Walzl, Hausbeſitzer; Joſef Weſiak, Hausbeſitzer, ſämtliche aus Marburg. Aus der Bezirkshauptmannſchaft Marburg: Karl Kirbiſch, Ledereibeſitzer, Hlg. Drei - faltigkeit; Joſef Eilec, Grundbeſitzer, Ober-Roth - ſchützen; Alois Stanzer, Großgrundbeſitzer, Unter - Jakobsthal; Jakob Purgay, Grundbeſitzer, Potſchgau; Johann Gornig, Realitätenbeſitzer, Jelentſchen; Peter Trofenik, Grundbeſitzer, Brunndorf; Anton Kasnjak, Realitätenbeſitzer, Kretzenbach; Anton Pesditſchek, Grundbeſitzer, Poberſch; Karl Wutt, Prokuriſt, Windiſch-Feiſtritz; Joſef v. Frauendorf, Grundbeſitzer, Schmitsberg. Aus der Stadt Pettau: Dr. Franz Inrtela, Advokat; Mathias Ornig, Maſchinenmeiſter; Alois Saria, Agent. Aus der Bezirkshauptmannſchaft Pettau: Maximilian Ulm, Gutsbeſitzer, Sauritſch; Anton Goljal, Beſitzer, Zirkowetz; Dr. Johann Omulec, Advokat, Friedau;Anton Pentſcher, Schloßverwalter, Nachbarſchaft (Bez. Friedau); Max Robitſch, Kaufmann, Polſtrau; Thomas Senjor, Hauptmann i. R., Seneſchitzberg (Bez. Friedau.) Aus der Bezirkshauptmannſchaft Luttenberg: Alto Huber, Photograph; Max Hönigmann, Kaufmann; Franz Sewer, Realitäten - beſitzer, ſämtliche in Luttenberg; Rudolf Horwath, Wirt, Kapellen (Bez. Oberradkersburg.) Bezirks - hauptmannſchaft Windiſchgraz: Michael Hartmann, Großgrundbeſitzer, St. Oswald (Bez. Mahrenberg); Friedrich Leitgeb, Grundbeſitzer, Hohenmauthen; Franz Kaſper. Grundbeſitzer, St. Primon am Bacher; Anton Podlesnik, Realitätenbeſitzer, Reifnigg; Jakob Verdnik, Realitätenbeſitzer, St. Johann (Bez. Mahrenberg.) Ergänzungs-Geſchworene: Johann Abt, Holz - und Kohlenhändler; Ludwig Auer, Greisler; Dr. Franz Firbas, Notar; Ignaz Halbärth, Lederfabrikant; Franz Hawlicek, Haus - beſitzer; Alois Heu, Fahrradhändler; Karl Krzizek, Hausbeſitzer; Georg Lendler, Wirt; Jakob Lippnik, Hausbeſitzer; ſämtliche in Marburg.

Poſt - und Telegraphenamt Kötſch.

Mit 1. September 1906 wird beim Poſt - und Telegraphenamte in Kötſch der Landbriefträgerdienſt für die Orte Roßwein, Pivola, Oberkötſch, Reka, Pachern, Wochau, Rogeis, St. Nikolai, Dobrofzen und Skoggen, und zwar für erſteren Ort mit wöchentlich ſechsmaliger und für die übrigen Orte mit wöchentlich je dreimaliger Begehung eingeführt und aus dieſem Anlaſſe in den Ortſchaften Roß - wein, Pivola, Oberkötſch, Pachern, Wochau, Rogeis, St. Nikolai und Skoggen je ein Briefkaſten auf - geſtellt.

Die ſteiermärkiſche Kapuzinerordens - provinz

hielt am 21. d. M. in Leibnitz ihr Provinzialkapitel ab, wo mit Stimmenmehrheit Pater Donatius Zupancic, bisher Guardian in Cilli, zum Provinzial gewählt wurde. Pater Ottokar Cejan wurde als Guardian in Hl. -Kreuz im Wip - pachertale, Pater Ubald Bergant als Vikar in Gurk - feld angeſtellt. Überſetzt wurden: Pater Cyrill Gorican aus Hl. -Kreuz nach Gurkfeld, Pater Ladis. Hazenmali aus Gurkfeld nach Cilli, Pater Ambroſius Majcen aus Schwanberg nach Gurkfeld und Pater Johann Baptiſt Reberc aus Görz nach Gurkfeld.

Kärntneriſche Eiſen - und Stahlwerks - geſellſchaft.

Die Firma P. Mühlbachers Nach - folger iſt mit den von ihr betriebenen Eiſenwerken zu Ferlach, Unterloibl und Waidiſch in Kärnten an die unter der Firma: Kärntneriſche Eiſen - und Stahlwerksgeſellſchaft gegründete Aktiengeſellſchaft übergegangen. Zum Präſidenten iſt der bisherige Inhaber der Firma P. Mühlbachers Nachfolger, Herr k. k. Kommerzialrat Alfred Voigt, zum Vizepräſidenten der Direktor des Wiener Bank - vereines, Herr Bernhard Popper gewählt worden. Als Generaldirektor wurde der bisher bei den Werken in leitender Stelle tätig geweſene Berg - direktor Herr S. Rieger berufen.

Subventionierung der Franziskaner.

Die Schoßkinder des Staates, die Wenden, haben ein neues Feld für ihre Tätigkeit entdeckt. Nicht genug, daß ihnen der Staat aus den Geldern der deutſchen Steuerträger Schulen baut, Profeſſoren zum Bücherabſchreiben beurlaubt, nichtstueriſchen Auskultanten hohe Staatsſtipendien gewährt, damit ſie die reichsdeutſchen Bierverhältniſſe kennen lernen, halbverkrachten Genoſſenſchaften reiche Zuſchüſſe zukommen läßt uſw., iſt man neuerdings auf die Idee gekommen, ſogar die Kloſterbibliotheken zu ſubventionieren. So hat laut Mitteilung des Narod vom 18. d. M. das Franziskanerkloſter in Stein in Krain 1000 K. für ſeine Kloſterbücherei erhalten. Da ergibt ſich für unſere Abgeordneten denn doch eine Gelegenheit, auch für deutſche Volksbüchereien um Regierungsunterſtützungen anzuſprechen; denn dieſe dürften nützlicher ſein, als Kloſterbüchereien, die von den Franziskanern, wenn ſie ſchon wirklich ein größeres Bildungsbedürfnis beſitzen ſollten, ohnedies leicht angelegt werden können.

Eine Einbrecherbande gefangen.

Aus Mahrenberg wird uns vom 27. d. geſchrieben: Vor ungefähr zehn Tagen wurde in der Behauſung des Herrn Mörth in Unterfeiſing ein großer Ein - bruch verübt und außer einigen Lebensmitteln die Kleider des Hausgeſindes geſtohlen. In früher Mor - genſtunde begab ſich der Poſtenführer Ogriſeg in den Dienſt und kam er bei dieſer Gelegenheit an jener Behauſung vorbei, in welcher einige Stunden vorher der Einbruch verübt wurde. Dabei ſtellte der genannte Gendarmerieführer auf Grund der Fuß - ſpuren feſt, daß die Einbrecher aus einem ¼ Stunde entfernten Walde gekommen waren; wohin ſie ſich4Marburger Zeitung. Nr. 103, 28. Auguſt 1906.nach geſchehenem Raube gewendet hatten, konnte derſelbe nicht feſtſtellen. In derſelben Nacht wurde im Privathauſe des Herrn Richard Sonns in Freſen und zwar in den Keller durch Ausheben des Fenſtergitters eingebrochen und aus demſelben Wein geſtohlen, mit welchem ſich die Einbrecher offenbar geſtärkt hatten. Schon einige Tage darnach verübten, wie nun feſtgeſtellt iſt, dieſelben Gauner einen großen Einbruch in der viele Stunden entfernten Behauſung der Frau Ladineg in Arlberg jenſeits der Drau. Dort ſtahlen ſie durch Ausheben des Fenſterſtockes alle Kleider der Hausleute, zwei Gewehre, einen Geldbetrag von über 100 Kronen, kurzum Gegen - ſtände von über 600 Kronen Wert. Als nach er - folgter Gendarmerieanzeige ein Gendarm des Poſtens Reifnigg ſich auf Erhebung begab, erfuhr er durch ihn begegnende Bauern, welche gerade von einer Jagd heimkehrten, daß ſie ſahen, wie drei verdäch - tige Geſtalten dem Walde enteilten und ſich gegen Freſen wendeten. Der dienſteifrige Gendarm, dem für ſeine Tat Dank und Anerkennung gebührt, ver - folgte dieſe Geſellen und es gelang ihm mit Hilfe von Bauern, die Burſchen in der Gemeinde Kappel, Bezirk Arnfels, in dem Augenblicke feſtzunehmen, als dieſe gerade aus einem Walde ſchlichen. Die betreffenden Gauner waren mit ordnungsmäßigen Dokumenten verſehen, wovon der eine die Dokumente eines Schleifers beſaß, und ſind bei Luttenberg heimiſch; zwei dieſer Einbrecher gehören dem Stamme der Zigeuner an. An geſtohlenen Gegenſtänden hatten ſie nur Geld, Zigarren und die nötigen Kleider bei ſich, die ſie ſich angezogen hatten. Als der Gen - darm die Geſellen zur Einbruchſtelle brachte, er - kannten die dort dienenden Knechte ſofort ihre ge - ſtohlenen Hüte, während andere Kleidungsſtücke vom Einbruche in Unterfeiſing herrührten. Unter dieſem Eindrucke der Beweiſe blieb dieſen abgefeimten Gaunern nichts anderes übrig, als ein Geſtändnis abzulegen, umſomehr als Ortsbewohner in Jo - hannesberg ſelbſt mittlerweile den Wald abſuchten, wo man dieſe Gauner enteilen ſah, die dort einige Bündel und die Gewehre in der Erde vergraben hatten. Dieſe Einbrecher hatten die Stelle, wo ſie die geſtohlenen Gegenſtände in die Erde vergruben, durch abgeſchnittene Fichtenbäumchen, die ſie in die Erde ſteckten, kenntlich gemacht, ein Kniff, der dieſe Stelle auch zu einer ſpäteren Zeit dadurch erkennt - lich gemacht hätte, da dieſe Bäume dürr und trocken geworden wären. Hätte der wackere Gendarm die Verfolgung nicht mit dieſem Erfolge geführt, dann wäre wohl in kurzer Zeit die Spur verwiſcht ge - weſen. Dieſer Fang läßt aber auch die beſtimmte Deutung zu, daß dieſe nun dingfeſt gemachten Ge - ſellen nicht das erſtemal ihre Streifzüge in die hieſige Gegend gemacht haben und daß ſie ſchon vor zwei Jahren den ganzen Bachern von Marburg bis Wuchern uſw. gebrandſchatzt haben dürften.

Letztes Promenadekonzert.

Morgen Mittwoch findet das letzte diesjährige Promenade - konzert im Stadtpark ſtatt. Infolge der früh ein - tretenden Dunkelheit beginnt es bereits um 6 Uhr abends. Unter anderem gelangt bei dieſem Konzert auch eine vom k. k. Muſiklehrer der hieſigen Lehrer - bildungsanſtalt, Herrn E. Beran komponierte Po - lonaiſe zur Aufführung.

Flucht eines Sträflings.

Der wegen Ver - brechens des Totſchlages zu ſieben Jahren ſchweren Kerker verurteilte Sträfling Franz Marinſek entwich am letzten Sonnabend während der Arbeit, die er als Maurer im Freien außerhalb der Um - faſſungsmauer der Strafanſtalt in Marburg machte. Der Flüchtling trug bei der Entweichung Zwilch - kleider. Er konnte bisnun nicht ausgeforſcht werden.

Der Marburger Gewerbevereiu

hat in ſeiner am 20. Auguſt ſtattgefundenen Ausſchuß - ſitzung einſtimmig beſchloſſen, folgende Kundgebung an das Herrenhaus zu richten: Hohes Herren - haus! Wenn auch die vom Abgeordnetenhaus be - ſchloſſene Gewerbegeſetznovelle in allen ihren Teilen keinesfalls ſämtlichen gerechtfertigten Wünſchen des Gewerbeſtandes in ſeiner großen Geſamtheit entſpricht, ſo trägt doch die dermalige Faſſung dieſer Novelle wenigſtens den unumgänglich notwendigen Exiſtenz-Bedingniſſen der geſamten eigentlichen Handwerkerſchaft teilweiſe Rechnung und würde insbeſondere jede Verſchlechterung der Neufaſſung der §§ 3, 14, 37, 38a, 110 und 137a eine arge Beeinträchtigung des Handwerkerſtandes involvieren. Wir ſtellen deshalb nach eingehender Prüfung und Erwägung aller Umſtände die drin - gende Bitte: Das hohe Herrenhaus möge bei Beratung der neuen Gewerbegeſetznovelle in gerechter Berückſichtigung, daß dem Handwerk unbedingt fürſeine Erzeugniſſe ein wirkſamer Schutz geboten werden muß, die vom Abgeordnetenhaus beſchloſſene Faſſung dieſer Geſetznovelle unverändert annehmen.

Der Dank für die bezahlte Zeche.

In der Nacht zum 27. d. befand ſich der 28jährige Knecht Joſef Letonia, bedienſtet beim Grund - beſitzer J. Reibenſchuh in Poberſch, mit anderen Burſchen, darunter ſich auch der 20jährige Grund - beſitzersſohn Anton Macher aus Poberſch befand, im Gaſthauſe des Edeltoni in Unter-Poberſch. Als es zum Zahlen kam, behauptete der Knecht Letonja, daß er die Zeche bereits beglichen habe. Es ent - ſtand infolgedeſſen zwiſchen dieſem und dem Gaſt - wirte ein Wortwechſel. Macher, der es wußte, daß die Zeche noch nicht bezahlt war, nahm ſich des Gaſtwirtes an und bezahlte die Zeche für Letonja. Beim Nachhauſegehen kam es auf der Straße zu einem Streite. Letonja zog ſein Taſchenmeſſer und verſetzte dem Macher mehrere Stichwunden und Schnitte. Geſtern um 2 Uhr früh wurde Macher in ſchwerverletztem Zuſtande in das hieſige Allge - meine Krankenhaus gebracht.

Zwei berüchtigte Viehdiebe.

In der Nummer vom 15. Mai d. J. teilten wir unter obiger Spitzmarke die Verhaftung des Viehtreibers Jug aus St. Martin bei Wurmberg und den Um - ſtand mit, daß Jug angab, die Viehdiebſtähle ge - meinſam mit dem in Poberſch wohnenden Viehhändler Ludwig Vlahovic begangen zu haben. Das Mar - burger Kreisgericht hat nun das gegen Vlahovic eingeleitete Strafverfahren eingeſtellt, da ſich die Angaben des Jug als unrichtig erwieſen.

Schon wieder einer!

Schwere Sitt - lichkeitsverbrechen verübte, wie man aus Laibach ſchreibt, ſeit längerer Zeit der Pfarrer Guſt. Schiffrer in Franzdorf bei Laibach an kleinen Schulmädchen, die er in Partien von je drei in ſeine Wohnung kommen ließ, um ſie für die erſte Kommunion vorzubereiten. Dieſer Tage hat die Laibacher Staatsanwaltſchaft dem Treiben des Wüſtlings ein Ende bereitet, indem ſie ihn ver - haften und dem Landesgerichte einliefern ließ.

Dürfen Gemeindeu die Straßen für den Automobilverkehr ſperren?

Dieſe für den Automobilismus ſehr wichtige Frage beſchäftigte allerdings nur indirekt, das Reichgericht, welches über einen bejahenden Kompetenzkonflikt, betreffend die Beurteilung eines ſolchen Falles zwiſchen dem Landesausſchuſſe von Oberöſterreich und dem Mini - ſterium des Innern zu entſcheiden hatte. Das Reichsgericht entſchied, daß die Entſcheidung, ob gewiſſe Straßen von den Gemeinden für den Automobilverkehr abgeſperrt werden dürfen, den politiſchen Behörden zuſteht. Die Ent - ſcheidungsgründe beſagen u. a.: Durch den Beſchluß der Gemeindevertretung Roſenau vom 5. Februar 1905, welchem der Landesausſchuß in der Sitzung vom 8. Juni 1905 im Sinne des zuletzt zitierten § 28 zugeſtimmt hat, wurde eine Verfügung ge - troffen, deren Wirkung, obwohl ſie wörtlich auf das Gemeindegebiet Roſenau lautet, über dieſes Gemeindegebiet hinausreicht, indem durch die Abſperrung der Roſenauer Bezirksſtraße im Gemeindegebiete von Roſenau begreiflicher - weiſe der Automobilverkehr auf der ganzen Roſenauer Bezirksſtraße unterbrochen, ins - beſondere die Durchfahrt durch den Ort Roſenau unmöglich gemacht wird. Infolgedeſſen handelt es ſich im vorliegenden Falle um eine Angelegen - heit, welche nicht in den Wirkungskreis der Ge - meinde Roſenau, ſondern in den Wirkungskreis der politiſchen Behörden fällt und betreffs welcher das im § 28, Abſatz 3, des Straßenpolizeigeſetzes vom 24. Mai 1898, L. -G.-Bl. Nr. 21, normierte Zu - ſtimmungsrecht des Landesausſchuſſes nicht Platz greift. Da es ſich ſomit nicht um eine Angelegenheit des ſelbſtändigen Wirkungskreiſes der Gemeinde, ſondern vielmehr um eine Angelegenheit der poli - tiſchen Behörde handelt, ſo kann auch die Ent - ſcheidung dieſer Angelegenheit in höherer Inſtanz nicht nach § 86 der Gemeindeordnung dem Landes - ausſchuſſe, ſondern nach § 90 G. -O. nur den politiſchen Behörden zuſtehen.

Selbſtmord eines Soldaten.

Am 26. d. erſchoß ſich der Kanonier Guſtav Mulletz des in Laibach liegenden 7. Diviſions-Artillerieregimentes unweit der Wohnung ſeiner Eltern in Brunndorf an der Drauböſchung. Mulletz war von Pettau, wo ſich ſein Regiment auf dem Marſche nach Klagen - furt befand, zu den Eltern nach Brunndorf ge - fahren, um ſich Geld zu verſchaffen. Seine Eltern, welche in Brunndorf ein Haus und eine Bäckerei beſitzen, gaben ihm 10 K. Das war ihm aber zuwenig. Er ging in die Stadt, kaufte ſich einen ſechsläufigen, Revolver und kehrte gegen ½11 Uhr nachts wieder zu den Eltern zurück. Guſtav Mulletz verlangte von ihnen, ſie ſollen ihm 50 K. geben, was die Eltern rundweg abſchlugen, zumal zwiſchen ihnen und ihrem Sohne ſchon ſeit geraumer Zeit ein unerquickliches Verhältnis geherrſcht haben ſoll. Der Kanonier begab ſich nun zur Uferböſchung in der Nähe des elterlichen Hauſes und ſchoß ſich dort aus dem Revolver eine Kugel in den Kopf. Der Tod trat ſofort ein. Auf einer leeren Zigaretten - ſchachtel hinterließ er folgende Aufzeichnungen: Wegen verſchiedenen Familien zwiſtes. Ich kann nicht mehr weiterleben. Dem Unterfahrts - kanonier Sevnig bin ich noch 2 fl. ſchuldig, bitte das Geld ans Regiment zu ſenden. Servus der ganzen Welt! Alles was ich habe, gehört dem Vormeiſter Koſteinſchek. Der Zugsführer Kokol hat mich oft in die Enge getrieben .

Ein Bubenſtück.

Dem hieſigen Werkführer - ſubſtituten Kourad Kokoll wurden vorgeſtern nachts aus ſeinem Garten in der Etzelgaſſe ſieben Roſenſtöcke und einige veredelte Obſtbäumchen ab - gebrochen; auch Gemüſe wurde vernichtet. Im gleichen Garten wurden auch anfangs Mai l. J. 22 Roſenſtöcke beſchädigt. Hoffentlich gelingt es, den Übeltäter, auf deſſen Ergreifung Herr Kokoll eine Belohnung ausgeſetzt hat, dingfeſt zu machen.

Gewerbetreibende-Verſammlung.

Geſtern abends fand in der geräumigen ſchönen Gartenveranda der Gambrinushalle die von uns angekündigte, vom Deutſchen Handwerkervereine für Marburg und Umgebung einberufene Verſammlung der Marburger Gewerbetreibenden ſtatt, welche der Annahme der neuen Gewerbenovelle im Herrenhauſe galt. Weit über 200 ſelbſtändige Handwerksmeiſter hatten ſich dazu eingefunden.

Der Obmann des Deutſchen Handwerker - vereines, Gemeinderat Kral eröffnete die Ver - ſammlung, begrüßte die Erſchienenen, u. a. den Abg. Waſtian (Heilrufe), die Kammerräte Havlicek, Peyer, Platzer und Zollenſtein, G. -R. Leeb und Neger, die Obmänner der Genoſſenſchaften, den Gaſt Kammerrat Wegel aus Wien, ein gebürtiger Cillier (Heilrufe), den Vertreter der Gewerbebehörde Dr. Valentin, die Vertreter der Preſſe ꝛc. und er - teilte hierauf dem Kammerrat Wegel das Wort. Herr Wegel verwies zuerſt auf die Verſammlungen, welche bereits ſtattgefunden haben, um die Annahme der Gewerbegeſetznovelle im Herrenhauſe zu fördern und auf jene, die noch in Ausſicht ſtehen. Redner warf einen Rückblick auf die früheren Gewerbegeſetz - gebungen, widerlegte den Vorwurf, daß der Be - fäyigungsnachweis nichts nützte, indem er darauf hinwies, daß der Befähigungsnachweis eben nicht allen auferlegt wurde, daß Geſellſchaften ihn um - gehen könnten, daß er oft auf unlautere Weiſe er - worben wird uſw. Die große Brieftaſche ſpiele überhaupt eine große Rolle. Der Mann mit der kleinen Brieftaſche ſei eben immer im Nachteile. Die vom Abgeordnetenhauſe beſchloſſenen geſetz - lichen Beſtimmungen können von den Gewerbe - treibenden nur als Abſchlagszahlung aufgefaßt werden. Unſere Abgeordneten, ſagte der Redner, haben, das muß anerkannt werden, ihre Pflicht erfüllt. (Lebhafte Heilrufe.) Nur wenige Mancheſterliberale ſtimmten dagegen. Es ſei eine Freude geweſen, von der Galerie zuzuhören, wie bei der Abſtimmung ein Ja dem anderen folgte und nur hie und da ertönte ein Nein . Die Regierung habe ſich früher gegenüber dem Drängen der Gewerbetreibenden immer auf die Arbeitsunfähigkeit des Abgeord - netenhauſes ausgeredet; nun ſtehe die Regierung vor der Tatſache, daß das Abgeordnetenhaus trotz - dem eine gute Arbeit getan hat und bei dem Ein - fluſſe, den die Regierung auf das Herrenhaus beſitzt, wird man die wahre Geſinnung der Regierung im Herrenhauſe erfahren können. Denn was die Re - gierung will, das geſchehe dann im Herrenhauſe. Ein Mann, Abg. Wrabetz, hatte den traurigen Mut, gegen die Gewerbetreibenden aufzutreten. Dies ſei umſo trauriger, als Wrabetz ſelber Ge - werbetreibender Photograph war! Dieſer Mann habe im Parlamente erklärt, daß von 10 Gewerbetreibenden nur einer etwas verſtehe und machen könne; 9 von ihnen können nichts! (Pfui - rufe.) Wer arbeite denn aber für die vom liberalen Abg. Wrabetz ſo geprieſenen Konfektionäre? Eben jene Gewerbetreibenden, welche nach der Anſicht des Herrn Wrabetz nichts verſtehen! Die Konſum - vereine ſeien wahre Wohltaten, meinte Wrabetz;5Nr. 103, 28. Auguſt 1906 Marburger Zeitungein Konſumverein zahle ſo viel Steuer als 25 Geſchäftsleute. Das iſt aber, ſagte Redner, eben ein Beweis dafür, daß der Konſumverein 25 Geſchäftsleute zugrunde richtet. Herr Wrabetz habe im Parlamente auch gejammert, daß durch die neuen gewerblichen Beſtimmungen die Konfektionäre Schaden erleiden werden, daß nicht mehr auf Lager gearbeitet werden könne, daß die Bluſen - induſtrie und der Export zugrunde gehen werde uſw. Die Großkonfektionäre werden allerdings einen ge - wiſſen Schaden erleiden der ſolide Kaufmann aber nicht. Die Bluſeninduſtrie der Großkonfektionäre ſei überhaupt ein ſonderbarer volkswirtſchaftlicher Faktor, wenn man bedenkt, daß die Großkonfektionäre ihren Arbeitskräften 30 Heller für eine Bluſe zahlen. (Pfui-Rufe.) Redner verwies auf Wien, wo faſt alle alten ſoliden, einheimiſchen Firmen zugrunde gegangen ſeien und die Ramſchware der Juden ſich breit mache. Nach weiteren Erörterungen über die Tragweite der neuen Beſtimmungen der Gewerbe - novelle und mit dem Mahnrufe zur Einigkeit aller Gewerbetreibenden ſchloß der Redner ſeine Aus - führungen, denen langanhaltender Beifall folgt.

Abg. Waſtian, der hierauf das Wort ergriff, gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, aus dem Ge - werbeſtande Worte organiſatoriſcher Kraft zu hören. Wer heute, ſagte Abg. Waſtian u. a., in der Mittelſchule verunglücke, dann heiße es: Wart, Kerl! Du mußt ein Schuſter werden oder ein Schneider! Das ſei geradeſo, als ob das Hand - werk nur dazu gut wäre, ſchäbige Reſte aufzu - nehmen! (Stürmiſcher Beifall.) Die ſonſt im Leben nichts taugen, will man dann dem Gewerbe an - hängen. Das ſei Hohn und Spott auf einen der wichtigſten Stände. Der Gewerbetreibende ſchaffe dem Staate und der Kultur mehr Nutzen als ein Hofrat, der nur ſeine Unterſchrift ſchreibt und ſeine Untergebenen ſchikaniert! (Stürmiſcher Beifall.) Redner erörterte dann die Aus - ſichten, welche die Gewerbenovelle im Herrenhauſe hat, betonte, daß die Regierung, in der ja parlamentariſche Miniſter ſitzen, die vom Rücken des Volkes auf die Miniſterſtühle kamen, es nicht wagen wird, im Herrenhaus gewerbefeindliche Politik zu treiben und betonte zugleich, daß überhaupt eine Reform des Herrenhauſes ſtattfinden müſſe. Die Gewerbetreibenden müſſen aber energiſch ihre Rechte vertreten; die Genoſſenſchaften führen ohnehin nur ein Scheindaſein und nach dem neuen Wahlrechte werden ſie auch die Kammervertreter im Parlamente verlieren. Abg. Waſtian beſprach dann eingehend, was der Gewerbeſtand tun könne, um ſelber beſſernd auf ſeine Lage einzuwirken, ermahnte ſie, nicht immer beſcheiden ihr Hütlein zu drehen, wenn ſie vor einem ſtehen, der eines höheren Standes ſei der Gewerbeſtand ſei ein Ehrenſtand höchſter Ordnung. Schulen, allgemeine geiſtige Ausbildung, Stolz auf den Stand ꝛc. zog der Redner mit wirkungsvollen Worten in den Kreis ſeiner Betrachtungen, mahnte zur Einigkeit und ſagte: Wer in Öſterreich viel verlangt, bekommt etwas, wer wenig verlangt, bekommt nichts und wer gar nichts verlangt, dem wird noch weggenommen! (Lebhafter Beifall.) Redner ſchloß ſeine hinreißend gehaltenen Ausführungen mit der Mahnung an die Gewerbe - treibenden, ſtets der drei Dinge eingedenk zu ſein: Stammesſtolz, Standesſtolz und Standeskraft! Brauſender Beifall erhob ſich, als Abg. Waſtian ſeine Rede beendet hatte.

Herr Kral dankte dem Abg. Waſtian für ſeine Ausführungen und beantragte nach eingehender Begründung die Annahme folgender

Entſchließung:

Die heute den 27. Auguſt d. J. in der Gambrinushalle verſammelten Handwerker und Vertreter aller gewerblichen Genoſſenſchaften und Vereine in Marburg drücken ihre Freude darüber aus, daß die neue Gewerbegeſetznovelle vom hohen Abgeordnetenhauſe mit überwältigender Mehrheit angenommen und damit den jahr - zehntelangen Wünſchen nach einem geſetzlichen Schutz des Handwerkerſtandes entſprochen und feſt - gelegt wurde. Angeſichts der nunmehrigen Be - mühungen handwerksfeindlicher Kreiſe, die Annahme der neuen Gewerbegeſetznovelle im hohen Herrenhauſezu hintertreiben, richtet die heutige Verſamm - lung an das hohe Herrenhaus die höfliche Bitte, die Gewerbegeſetznovelle wie ſie vom Abgeordnetenhaus beſchloſſen wurde, auch anzunehmen, um ſo den jederzeit kaiſer - und verfaſſungstreuen Handwerker - ſtand auf eine geſündere Grundlage zu ſtellen und ſich von jenen Elementen, die ſich es zur Aufgabe gemacht haben, die Annahme der Gewerbegeſetznovelle im hohen Herrenhauſe zu hintertreiben, nicht be - einflußen zu laſſen. Das hohe Herrenhaus wird gewiß zu unterſcheiden wiſſen, den gerechten Forderungen von vielen hunderttauſend ſteuerzahlen - den Handwerkern und den die Allgemeinheit ſchwer verletzenden Intereſſen einer geringen Anzahl von denen, deren Bedeutung für das Staatswohl in keinem Verhältniſſe ſteht zu jener des ganzen Handwerkerſtandes Öſterreichs. Mitten heraus aus dem harten Lebenskampfe des von allen Seiten bedrängten Handwerkers wenden wir uns vertrauens - voll an die erſte Kammer des Reiches mit der nochmaligen Bitte, jene Schutzmaßnahmen zu voll - enden, zu deren Errichtung ſich das hohe Ab - geordnetenhaus bereit erklärt hat.

Dieſe Entſchließung wurde einſtimmig an - genommen. Es ſprachen hierauf noch Herr He - ritſchko, der kräftige und entſchiedene Worte an die Anweſenden richtete, Herr Letonja und Herr Ratzek, welch letzterer zum Beitritte zu dem Deutſchen Handwerkervereine aufforderte, worauf der Vorſitzende die ſchön und einmütig verlaufene Ver - ſammlung ſchloß.

Aus dem Gerichtslaale.

Begnadigung einer Achtundneunzig - jährigen.

Vor zwei Jahren wurde die damals 96 Jahre alte Inwohnerin Marie Jamnikar aus Neuhaus von dem Geſchorenengerichte in Cilli wegen verſuchten Meuchelmordes zu einer mehrjährigen Kerkerſtrafe verurteilt. Sie hatte ver - ſucht, ihre Schwiegertochter mit Arnſenik zu vergiften. Die Jamnikar büßte ihre Strafe in der Strafan - ſtalt Vigaun. Durch einen Gnadenakt des Kaiſers wurde ihr der Reſt der Strafe nachgeſehen. Am 23. d. wurde ſie nach Cilli überſtellt, von wo ſie dann in ihre Heimatsgemeinde befördert wurde. Die Greiſin hat keine Ahnung, wo ſie ſich durch dieſe zwei Jahre aufhielt. Auf Befragen gab ſie an, ſie ſei in einem Spitale geweſen.

Jahr - und Viehmärkte in Steiermark.

Die ohne Stern aufgeführten ſind Jahr - und Krämermärkte die mit einem Stern (*) bezeichneten ſind Viehmärkte, die mit zwei Sternen (**) bezeichneten ſind Jahr - und Viehmärkte.

September.

Am 1. zu St. Oswald* im Bez. Eibiswald; Semriach im Bez. Deutſch-Feiſtritz; Obdach**; St. Egydi** im Bez. Murau; Murau**; Montpreis** im Bez. Lichtenwald; Rann (Schweinemarkt); Fiſchbach** im Bez. Birkfeld; St. Egydi** im Bez. Schönſtein.

Am 2. zu Fiſcherndorf im Bez. Auſſee; St. Egydi im Bez. Marburg; Hieflau im Bez. Eiſenerz.

Am 3. zu Gabersdorf** im Bez. Leibnitz, Rann* bei Pettau, Ternowetz** im Bez. Pettau, Rečah** im Bez. Gonobitz, Sibika** im Bez. St. Marein bei E., Maria-Tinsko** im Bez. Sankt Marein b. E., Cilli**, St. Ruprecht** im Bez. Weiz, Windiſchgraz**, St Lorenzen** im Bez. Cilli, Feldbach (Pferdemarkt), Kainach** im Bez. Voitsberg, Liezen, Kranichsfeld** im Bez. Marburg, Friedau*.

Am 4. zu Fürſtenfeld (Hopfenmarkt), Friedau (Schweinemarkt), Rohitſch (Großviehmarkt), Radkers - burg*, Wuchern* im Bez. Windiſchgraz.

Eingeſendet.

Bitte.

Durch ein tückiſches Gichtleiden, welches ich mir bei meinem Berufe als Maurergehilfe zuzog, bin ich nun ſchon nahezu ſechs Jahre trotz ange - wendeten Heilverſuches an den Füßen gänzlich ge - lähmt. Ich ſtelle daher an edle Wohltäter die untertänigſte Bitte, man wolle mir zur Anſchaffungeines Rollwagens durch mildtätige Gaben behilflich ſein, denn dadurch wäre mein großes Elend weſent - lich gemildert und ich könnte endlich die ſchon ſeit Jahren entbehrte, gottesfreie Natur wieder genießen. Edle Gaben wollen für Johann Ferſch in der Schriftleitung dieſes Blattes oder Flößergaſſe 7, 1. Stock, gegen tauſendfachen Dank abgegeben werden.

Hochachtungsvoll

Schulvereinsfeſt in Windiſch-Feiſtritz.

Wie in der Marburger Zeitung bereits berichtet wurde, findet am 8. September in Windiſch-Feiſtritz zugunſten der dort zu er - richtenden deutſchen Schule ein Schulvereins - feſt ſtatt, an welchem u. a. auch die Marburger Südbahn-Werkſtättenkapelle mitwirken wird. Die Schulnot von Windiſch-Feiſtritz iſt bekanntlich eine arge: Ein deutſcher Markt, der keine deutſche Schule beſitzt, iſt gewiß ein Kurioſum, wenn auch nicht erfreulicher Art. Dieſem unerträglichen Zu - ſtande mitabzuhelfen, dazu iſt auch das Schulvereins - feſt vom 8. September berufen und deshalb er - geht nicht nur an die deutſche Bewohnerſchaft von Windiſch-Feiſtritz, ſondern auch an die Bevölkerung der immerdar gut deutſch geſinnten Stadt Mar - burg, wie auch an alle Deutſchen ſonſtiger Orte des Unterlandes die herzliche Bitte, durch eine recht ſtarke Beteiligung an dieſem Schulvereinsfeſte es zu ermöglichen, den Grundſtock für eine deutſche Schule in Windiſch-Feiſtritz zu errichten. Es gilt die Zukunft unſerer Kinder und deshalb wird ſich kein deutſcher Mann und keine deutſche Frau zurückhalten laſſen, der guten Sache ein Scherflein zu widmen. Wer nicht ſelber kommen kann, möge eine kleine Gabe an die Verwaltung der Marburger Zeitung, oder an Herrn Dr. Hermann Wies - thaler in Windiſch-Feiſtritz ſenden. Die Gaben werden dankend ausgewieſen.

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6Marburger Zeitung Nr. 103, 28. Auguſt

Beobachtungen an der Wetterwarte der Landes-Obſt - und Weinbauſchule in Marburg von Montag, den 20. bis einſchließlich Sonntag, den 26. Auguſt 1906.

TagLuftdruck-Tagsm. ( red. Baromet.)Temperatur u. CelſtusBewölkung, TagesmittelRel. Feuchtigkeit in ProzentenNiederſchläge m / mBemer - kungen
7 Uhr früh2 Uhr mittags9 Uhr abendsTagesmittelMaximumMinimum
in der Luftam Bodenin der Luftam Boden
Montag740.012.718.314.315.119.429.411.88.04700.4Regen
Dienstag741.011.118.815.014.920.032.58.55.2373
Mittwoch742.211.623.116.417.023.533.211.28.0174
Donnerst.738.916.525.919.920.726.435.614.310.7078
Freitag38.319.624.216.320.026.036.016.311.37786.8Gewitterregen
Samstag737.217.826.919.121.227.536.414.811.5173
Sonntag737.618.121.916.718.922.033.315.913.0586
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7Nr. 103, 28. Auguſt 1906 Marburger Zeitung
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8Marburger Zeitung Nr. 103, 28. Auguſt 1906.
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Verantwortlicher Schriftleiter Norbert Jahn. Herausgabe, Druck und Verlag von Leop. Kralik in Marburg.

About this transcription

TextNr. 103, 28.08.1906.
Author[unknown]
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNr. 103, 28.08.1906. . KralikMarburg1906. Marburger Zeitung

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IDS Mannheim

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:23:39Z
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