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Marburger Zeitung.

Keiner Partei dienſtbar.

Freies Wort jedem Deutſchen.

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Nr. 121 Dienstag, 10. Oktober 1911 50. Jahrgang.

Die Pläne des Dr. Meyer.

Der letzte Schluß der öſterreichiſchen Finanz - weisheit läuft immer darauf hinaus, neue Steuern zu erſinnen und die alten zu erhöhen. Dieſe lieb - liche Staatsverwaltungspraxis, deren geiſtiges Nahrungselement in Bedürfniſſen zu ſuchen iſt, welche die Bevölkerung keineswegs teilt, wird auch in dieſer Zeit der Teuerung weiter geübt und ſchließlich iſt ja anch die Teuerung ein Produkt jener Beſtrebungen, welche das Einkommen der Bevölkerung auf dem adriatiſchen Meer und in Kriegs - rüſtungen inveſtiert, die weit über unſere Kräfte gehen. In der Samstagnummer haben wir die von der Regierung vorgeſchlagenen neuen Steuern verzeichnet. Sie wirken wie ein phantaſtiſcher Kon - traſt zur allgemeinen Not, zur ſtetig ſteigenden Teuerung und zugleich ſind ſie auch, wie wir ſchon betonten, geeignet, einen Stand gegen den anderen auszuſpielen, denn die ſtärkere Belaſtung des Reich - tumes und der in Öſterreich ſo ſpärlichen leiſtungs - fähigen Menſchen wurde, wie ein Wiener Blatt bemerkt, nur als Aufputz dazugenommen.

Der abenteuerliche Gedanke, ſagt jenes Blatt, daß die Verſorgungsbedürftigen in Öſterreich, die ſich für das Alter oder für den Todesfall zu Gunſten ihrer Frauen und Kinder verſichern, dieſe ſoziale Fürſorge mit einer jährlichen Mehrlaſt von dreleinhalb Millionen büßen ſollen, iſt ſo antiſozial, daß nur ein feſſelloſer Fiskalismus darauf verfallen konnte. Auch das trifft den Mittelſtand, der vom Staate keinen Beitrag zur Verſicherung bekommt,wie dies bei der Altersverſicherung der Arbeiter und der kleinen Unternehmer geplant wird. Das wird ſich der Mittelſtand nicht gefallen laſſen. Er hat es um den Staat nicht verdient, derart ge - quält zu werden.

Nach den ſtaatsfinanziellen Ergebniſſen des Jahres 1910 iſt auch die unvermeidliche Notwendig - keit durchaus nicht bewieſen, daß den Angeſtellten gegen die Teuerung nur durch ſolche Kriegsſteuern auf den Mittelſtand geholfen werden könnte. Das ganze Defizit betrug rund fünf Millionen. Wenn der Finanzminiſter gewollt hätte, ſo wären auch dieſe fünf Millionen noch hereinzubringen oder zu erſparen geweſen. Bei einem Defizit von 5 Mil - lionen müſſen 33 Millionen für die Angeſtellten nicht bloß durch den Mittelſtand aufgebracht werden. Eine Finanzpolitik, die den Angeſtellten gibt, was ſie nach Billigkeit verlangen dürfen, aber dabei den Mittelſtand nicht ſo rückſichtslos preßt, iſt bei dieſem Stande der Finanzen gewiß kein unlösliches Problem.

Allein die fiskaliſchen Gelüſte waren ſtärker in Dr. Meyer als ſein wiſſenſchaftliches und ſozial - politiſches Gewiſſen. Die paſſive Reſiſtenz wird in eine ſtaatserhaltende Kraft umgewandelt. Sie droht der Regierung und wurde vom Fiskus zu einer Drohung gegen den Mittelſtand benützt. Sie wird als Vorwand gebraucht, um die Abgeordneten da - für zu gewinnen, die entweder einen Vorwand ſuchen oder naiv genug ſind, ihn nicht zu erkennen. Die Steuerpolitik läßt die Arbeiterbataillone gegen den Mittelſtand ausrücken, und die Nichtangeſtellten müſſen hergeben, was die Angeſtellten wollen. Dieöffentliche Meinung iſt für die Angeſtellten. Niemand will ihnen nehmen, was der Staat ihnen zu geben beabſichtigt. Aber das Junktim muß fallen. Die Angeſtellten werden ſelbſt nicht wollen, daß die Waffe der paſſiven Reſiſtenz in die Hände der Re - gierung kommt und gegen den Mittelſtand in der Steuerpolitik geſchwungen wird. Das Junktim iſt ganz undurchführbar. Die Angeſtellten ſollen unter dem Junktim nicht leiden und der Mittelſtand auch nicht.

Aber es iſt nicht nur eine Erhöhung der direkten Steuerſätze, welche die Regierung verlangt und die zum allergrößten Teile wieder die deutſche Bevölkerung zu zahlen hat; auch tarifariſche Verteuerung will die Regierung durchgeführt wiſſen, jetzt, wo ohne - hin die Teuerung alle Gemüter erregt, tarifariſche Preisſteigerungen in Öſterreich, deſſen Verkehr ohnehin ein relativ geringer iſt und deſſen Handel und Induſtrie unter ſo vielen Übeln leiden, die anderwärts faſt unbekannt ſind. Selbſtredend ſind es auch hier wieder in erſter Linie wir Deutſche, welche auch auf dieſem Gebiete den größten Teil der Opfer zu bringen haben. In allen Provinzen folgt eine Teuerungsdemonſtration der anderen und es gewinnt den Anſchein, daß wir durch die paſſive Reſiſtenz von großen Berufsgruppen demnächſt argen wirtſchaftlichen Gefahren ausgeſetzt werden; an verantwortlichen und unverantwortlichen Stellen aber ſtellt man zugunſten übertriebener Großmacht - ſpekulationen alle Volksforderungen zurück, ver - teuert (und verſchlechtert!) die Monopole des Staates, wie den Tabak, ſchraubt die Steuern empor und läßt die Raubzüge von Kartellen ruhig gewähren. Das iſt öſterreichiſche Staatspolitik!

Vorüber an Fels und Klippe.

12 (Nachdruck verboten.)

Mitteracht war vorüber, als das elegante Steinſche Koupee auf der mondhellen Chauſſee zur Stadt rollte. Der alte Lewald ſchüttelte den Kopf, als er den Leutnant von Warlow, der vor - hin ſo nett mit ihm geredet, im Koupee laut über die Schattenſeiten des Soldatenſtandes räſonieren hörte. Es war dem alten Manne unverſtändlich, daß der Sohn ſeines Hauptmanns ſich mit einem Menſchen wie Stein ſo vertraut machen konnte.

Stein wußte Konrad zu überreden, ihn noch in das Klubhaus, wo einige ſpäte Gäſte beim Skat ſaßen, zu begleiten. Man trank und unterhielt ſich ſo lebhaft und herzlich, daß der Wirt und die Kellner ſich den Kopf zerbrachen, wie der armſelige junge Leutnant zu der Freundſchaft mit dem Mil - lionär gekommen.

Als die beiden ſich endlich trennten, lud Stein Konrad noch zur Jagd für einen der nächſten Tage ein und gab ihm die Zerſicherung, einen genuß - reichen Abend gehabt zu haben.

Der ſchreckliche Tag, der 5. Auguſt, von dem der arme Siegfried in jeder Nacht träumte, rückte mit Rieſenſchritten näher. Jegliche Verſuche, das Geld aufzutreiben, waren geſcheitert. Seine Lage, das Geſchick ſeines Vaters und die Not des Schwieger -vaters waren eben zu bekannt. Auf der Villa laſtete bereits eine enorme Schuld, alles wertvolle Moblar war verkauft oder mit Beſchlag belegt. Eines Nachts war Siegfried ein Gedanke gekommen, an den er jetzt ſeine letzte Hoffnung hing: Juſtizrat Mündel, ein Bruder ſeiner Mutter, der in Eiſenach wohnte, ſollte helfen. Dieſer, ein äußerſt ſelt - ſamer Kauz, hatte ſich zwar mit ſeiner Schweſter, als ſie den wilden Junker von Rouland heiratete, vollſtändig entzweit und Siegfried ſelber bei einem Beſuch die Tür gewieſen, aber dennoch wollte er es verſuchen, des reichen alten Herrn Herz. zu be - wegen. Er nahm alſo Urlaub und reiſte nach Eiſenach.

Der Herr Rat Mündel hatte ſoeben mit dem üblichen Nörgeln und Schelten, an das ſich Suſanna Stennhold, ſeine langjährige Wirtſchafterin, längſt gewöhnt, das Frühſtück verzehrt und verlangte jetzt nach ſeinen beiden Überziehern.

Aber Herr Rat, bei der Hitze und bei dem ſteilen Berg, heute die dicken Mäntel! rief die alte Dame händeringend aus, während ihr feuer - rotes, gutmütiges Vollmondgeſicht die deutlichen Zeichen des Entſetzens trug.

Halten Sie ! Ich bin Herr im Hauſe! wetterte der fünfundſiebzigjährige Herr, mit voller Wucht ſeinen dicken Ziegenhainer auf den Fuß - boden ſtoßend, daß die kleine Stube zitterte. Es half nichts, Frau Stennhold mußte ihm die beiden ausgebleichten, gelbgrünſchimmernden, altmodiſchen Kleidungsſtücke anzwängen. Er puſtete und ſtöhntedabei, denn er war wohlbeleibt und die Hitze war ſchier unerträglich. Seinen grauen Zylinderhut aufſetzend und die Bernſteinſpitze in den faſt zahn - loſen Mund ſteckend, machte er ſich auf den Weg, nachdem er ſich noch überzeugt, ob auch die wild - ledernen Handſchuhe und das wollene Tuch in der Taſche ſteckten, Die Eiſenacher kannten ihn ſeit fünfzig Jahren und hatten ſich an ſeine Sonder - barkeiten, deren es unendlich viele gab, gewöhnt. Fremde aber blieben unwillkürlich ſtehen und ſchauten dem alten Manne mit den dicken Filz - ſchuhen und den[]altertümlichen Überziehern, deren unterer an den längeren Ärmeln und Schößen nur allzu ſichtbar war, lächelnd nach.

Neugieriges Affenvolk aus Berlin , pflegte er dann zu murmeln. Scherrt Euch in Euren Tiergarten!

Jeden Morgen Schlag neun Uhr pilgerte der Juſtizrat zur Wartburg empor, trank ein Glas Waſſer und wanderte dann in dem Tempo einer Schnecke zurück. Seine weit ausgedehnte Proxis hatte er vor zehn Jahren, als ihm eine Klientin ihr anſehnliches Vermögen vermachte, ſo ziemlich aufgegeben. Nur in ganz ſeltenen Fällen ſetzte er die juriſtiſche Welt noch einmal durch ſeinen Scharſſinn und ſeine Beredſamkeit in Staunen, wenn es galt, einen armen Teufel, den er für unſchuldig hielt, herauszubeißen.

Als Siegfried ſich gegen 12 Uhr in dem ein - ſtöckigen, nicht gerade geſchmackvollen Häuschen ein - fand, das ſein Oheim in einer der alten, ruhigeren

2Marburger Zeitung Nr. 121. 10. Oktober 1911

Politiſche Umſchau.

Zum Grazer Mandatskampf.

Der Vollzugsausſchuß des Grazer deutſch - freiheitlichen Wahlausſchuſſes ſtimmte dem von anderer Seite angeregten Wunſche des Doktor Weidenhoffer zu, ſeinen Rücktritt von der Kandidatur zugunſten des Juſtizminiſters Doktor v. Hochenburger zu genehmigen. Die Revolverſchüſſe im Parlamente haben alſo Herrn Dr. Weidenhoffer das Mandat aus der Hand ge - ſchoſſen und der Juſtizminiſter erhält das frei - gewordene Grazer Reichsratsmandat. Der Rücktritt des Dr. Gargitter von ſeiner ausſichtsloſen Sonder - kandidatur iſt unter dieſen Umſtänden ebenfalls zu erwarten. Das ſind gewiß ſeltſame Folgen von Revolverſchüſſen!

Die Lehrerſchaft Steiermarks und der Deutſche Nationalverband.

Die Leitung des Verbandes der deutſchen Lehrer und Lehrerinnen in Steiermark hat an den Deutſchen Notionalverband folgende Drahtung ge - richtet: Die Lehrerſchaft Steiermarks ſieht ſich durch die Nichtarbeitsfähigkeit des Landtages auf unbeſtimmte Zeit in ihrer letzten Hoffnung getäuſcht und angeſichts der furchtbaren Teuerung geradezu der Vernichtung preisgegeben. Ein ſolcher Zuſtand iſt umſo unerträglicher, als im Gegenſatze zu anderen Ständen gerade die ſeit jeher zu geringen Bezüge der Lehrerſchaft von jeder nennenswerten Erhöhung ausgeſchloſſen blieben. Außerſtande, dieſen un - würdigen Znſtand noch länger zu ertragen, erwartet die Lehrerſchaft Steiermarks vom verehrlichen Deutſchen Nationalverbande, daß er ungeſäumt veranlaſſe, durch die eheſte Verwirklichung des Antrages Pacher in Geſetzesform eine ſichere Bürgſchaft dafür zu ſchaffen, daß die den Ländern zu überweiſenden Staatszulagen ſofort nach Sanktion des Geſetzes ausſchließlich zur Ausbezahlung an die Lehrer ver - wendet werden. Gleichzeitig erwartet die Lehrerſchaft, daß der Deutſche Nationalverband gegen jede die Regelung der Lehrergehalte betreffende einſchränkende Beeinfluſſung der Landesverwaltungen durch das Unterrichtsminiſterium, wie ſie jüngſt in Böhmen erfolgte, energiſch Stellung nehme.

Das Ende einer Partei.

Aus Wien wird berichtet: Die Allgemeine Korreſpondenz gibt eine Äußerung Dr. Pattais wieder, der wörtlich geſagt haben ſoll: Die chriſt - lichſoziale Partei iſt nur noch ein Kadaver. Es hilft ihr nichts mehr, ſie wird ſich niemals erholen und bei den nächſten Wahlen kehrt ſie nur noch als eine kleine Partei weniger bäuerlicher Ab - geordneter ins Abgeordnetenhaus zurück. Die Zeit der chriſtlichſozialen Ära iſt für immer vorbei.

Reichsratswahl in Wien.

Bei der Reichsratswahl in Ottakring, die durch die Doppelwahl Schuhmeiers notwendig wurde, ward der Sozialdemokrat Sever mit 9883 Stimmengewählt; der Chriſtlichſoziale erhielt 2132 Stimmen. Am 13. Juni hatte der ſozialdemokratiſche Wahl - werber 9567, der chriſtlichſoziale 2999 Stimmen er - halten.

Die Fleiſchnot.

Die ungariſche Regierung hat die Einfuhr von 15.000 geſchlachteten Schweinen aus Serbien über das lange ſchon erſchöpfte Kontingent endlich in Gnaden erlaubt. Nun aber verbot die ſer - biſche Regierung die Ausfuhr. Serbiſchen Blättern zufolge iſt das Verbot darauf zurückzuführen, daß die ſerbiſche Regierung nicht einmal einer Antwort gewürdigt wurde, als ſie nach Erſchöpfung des Kontingentes erſuchte, Vieh nach dem autonomen Zolltarif einführen zu dürfen!

Die portugieſiſche Königsrevolution.

Nach den heute vorliegenden Nachrichten iſt die monarchiſche Verſchwörung gegen die portugieſiſche Republik vollkommen geſcheitert. Die königlichen Truppen wurden von den republikaniſchen geſchlagen und flüchteten ſich auf ſpaniſches Gebiet. Wie be - richtet wird, iſt eine neue Erhebung ausgeſchloſſen, weil nicht mehr ſoviel Mittel aufgebracht werden können.

Eigenberichte.

Die Schule in Hraftnig. Eine Entſcheidung des Verwaltungs - gerichtshofes. Ehrung des ſteiriſchen Schulvereinsreferenten.

Kürzlich hat der Deutſche Schulverein in Hraſtnig ein Gebäude gekauft, um für die Lehrer - wohnungen und den Kindergarten, die im Schul - gebäude infolge des ſtarken Anwachſens der Schul - kinderanzahl (gegenwärtig rund 230) keinen Platz mehr hatten, neuen Raum zu ſchaffen. Zu dieſem Zwecke wird das vom Deutſchen Schulvereine an - gekaufte Gebäude adaptiert werden und wird dann zwei Säle für den Kindergarten, die Wohnung des Oberlehrers und der Kindergärtnerin und den Kinder - garten enthalten. Samstag den 7. Oktober kam der ſteiriſche Referent des Deutſchen Schulvereines, Herr Dr. Baum, nach Hraſtnig, um die neuerworbene Realität und die deutſche Schule zu beſichtigen. Dieſe Gelegenheit wurde vom deutſchen Ortsſchulrate benützt, Herrn Dr. Baum die Ehrenurkunde über die in der letzten Vollverſammlung des deutſchen Ortsſchulvereines für Hraſtnig und Umgebung er - folgte Ernennung zum Ehrenbürger zu über - reichen. Zu dieſem Zwecke verſammelte ſich der Vereinsausſchuß und die Mitglieder des Lehrkörpers in der Werksreſtauration, wo eine erhebende Feier ſtattfand. Der Obmann des Ortsſchulrates für Hraſtnig und Umgebung, Herr Fabriksdirektor Wiltſchnigg, hielt an Herrn Dr. Baum eine Anſprache, in welcher er die Verdienſte des Ge - feierten um das deutſche Schulweſen im ſteiriſchen Unterlande im allgemeinen und hinſichtlich der deutſchen Schule in Hraſtnig im beſonderen rühmend hervor -hob; zum Schluſſe überreichte der Redner Herrn Dr. Baum die Ehrenmitgliedsurkunde. Dr. Baum dankte mit herzlichen Worten für die ihm berei tete Auszeichnung und beſprach ſodann die nationalen Verhältniſſe im Unterlande und die Schwierigkeiten, die beſonders in Hraſtnig dem deutſchen Schulweſen bereitet wurden. Dr. Baum pries ſodann jene Männer, die ohne Hilfe von auswärts, nur im Vertrauen auf ihre eigenen Kräfte, im Jahre 1907 darangingen, mutvoll an den Bau einer deutſchen Schule in Hraſtnig zu ſchreiten. Dieſes Vorhaben hätte aber nie erfüllt werden können, wenn nicht der Deutſche Schulverein mit einer ausgiebigen Bauſubvention den deutſchen Schulbau gefördert und durch ſeine tatkräftige M[i]thilfe den Bau der Schule geſichert hätte. Außerdem trägt der Deutſche Schulverein die Koſten der Erhaltung der vier - klaſſigen Schule als deutſche Schulvereinsſchule. Die ſchon lange Zeit währende Aktion zur Über - tragung der Schule in die öffentliche Verwaltung iſt, wie der Redner mitteilte, mit dem an dieſem Tage erfloſſenen Urteile des k. k. Verwaltungs - gerichtshofes günſtig abgeſchloſſen worden; der Ver - waltungsgerichtshof hat den Rekurs der ſloweniſchen Gemeindevertretung, welcher ſich gegen die deutſche Schule kehrte, endgiltig abgewieſen. Hraſtnig hat nun eine öffentliche deutſche Schule! (Stürmiſcher Beifall.) Dieſe günſtige Löſung der Hraſtniger Schulfrage hat neuerdings die dringende Notwendigkeit der deutſchen Schule in Hraſtnig bewieſen. Dr. Baum ſchloß ſeine Ausführungen unter lebhaftem Beifall. Geraume Zeit noch ver - weilten die Verſammelten beieinander, von der Freude darüber erfüllt, daß die Hraſtniger deutſche Schul - frage nun für immer gelöſt iſt!

(Windiſche Taktik.)

In der Vorwoche brannte hier ein Strohſchober, der ganz offenbar angezündet worden war, nieder. Dies iſt heuer der dritte Brand in unſerem Markte. Der Strohſchober iſt beiläufig 50 Meter vom Wirtſchaftsgebäude des Herrn Bürger - meiſter Gollob, aber gedeckt durch das Wirtſchafts - gebäude des Herrn Johann Ferk, geſtanden. Dieſen Umſtand benützte ein Berichterſtatter und ſandte an das Grazer Tagblatt einen Artikel, in dem er ganz unzweideutig zu erkennen gab, daß es ſich hier nur um einen windiſchen Brandleger handelt, da der Strohſchober nur zu dem Zwecke angezündet worden wäre, damit auch die Gebäude des Bürgermeiſters mit ein Raub der Flammen werden ſollen. Natürlich kom auf dieſen Zeitungsbericht in alle ſloweniſchen Zeitungen ein Artikel nach dem anderen. Daß es hiebei an den gemeinſten Beſchimpfungen nicht fehlte, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Nun aber kommt das Schönſte. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß den Artikel in das Grazer Tagblatt ein fanatiſcher Wende einſandte. Aus welchem Grunde? Wahr - ſcheinlich wird dieſer windiſche Herr ſeine Leute beſſer kennen als wir und bei dieſer Kenntnis kann er ſich dann ſo etwas ſchon erlauben. Oder aber fehlte den Windiſchen ſchon der nötige Grund, um gegen die Deutſchen ihre bekannten Verleumdungen

Straßen bewohnte und Frau Stennhold eröffnete, daß er den Herrn Juſtizrat notwendig ſprechen müßte, da lachte die gute Alte ihm ins Geſicht und ſagte: Ja mein liebes Herrchen, das ſagt jeder, der ein Verbrechen oder ſonſt was auf dem Herzen hat. Mein alter Herr praktiziert ſeit zehn Jahren nicht mehr, namentlich nicht für Reiche. Geben Sie ſich keine Mühe, er ſchmeißt Sie eben - ſogut wie jeden anderen vor die Tür!

Das wird er nicht tun, denn ich bin ein naher Verwandter von ihm und habe etwas drin - gendes mit ihm zu beſprechen.

Ah, wohl der Herr Neffe, der Herr Garde - leutnant in Zivil, der vor etwa ſieben Jahren ſchon einmal ſo unliebenswürdig aufgenommen wurde. Ja, das tut mir aufrichtig leid, mein Herr. Vielleicht verſuchen Sie, den Herrn Juſtizrat draußen zu ſprechen. Er kommt jetzt von der Wart - burg zurück. Wenn Sie ihm entgegengingen

Danke, danke , ſprach Siegfried und empfahl ſich, um dieſen ihm ſehr einleuchtenden Rat gleich zu befolgen.

Der ſonſt ſo belebte Weg nach der alten Wartburg war heute bei der ſengenden Hitze wie ausgeſtorben. Es war ſo ſtill und feierlich unter den alten Buchen und die grauen, moosbedeckten Felſen, ehrwürdige Zeugen einer bewegten Ver - gangenheit, ſchauten Siegfried ſo traurig an, als wollten ſie ſagen: Armes Menſchenkind, hoffe nichts von einem Herzen, das härter als wir! Da ſaß ein alter Mann neben einem Kühleſpendenden, geheimnisvoll murmelnden Rinnſal, das ſich durch hartes Geſtein ſeinen Weg gebahnt und ſeit Jahrhunderten in immer gleichem Lauf ſein ſilberglitzerndes Waſſer in die Tief ſchleuderte. Der Greis ſaß mit tiefgeſenktem Haupt auf einem der mooſigen Steine und dachte an ver - gangene Tage.

Wie ſchien ihm ſein liebeleeres Leben heute ſo öde, ſo traurig. Da war niemand auf der Welt, der ihm liebkoſend und zärtlich als einen geliebten Vater, Großvater, Onkel uſw. begegnete. Wohl ſegneten ihn viele und dankten ihm ihre Rettung aus Schmach und Schande, aber was war trotzdem ſein Alter? Verdrießlichkeit über Verdrießlichkeit vergällte ihm ſeines arbeitsreichen Lebens Feier - abend. Er tat einen tiefen Seufzer und richtete ſein müdes Haupt langſam empor, mit der zitterigen Greiſenhand das ſchneeweiße Haar aus der Stirn ſtreichend.

Erſt in dieſem Augenblicke erkannte Siegfried, der erwartungsvoll des Weges weiter gewandert war, ſeinen Oheim. Was hatten doch die ſieben Jahre aus ihm gemacht! Grüßend trat er jetzt dicht an ihn heran und ſagte in ſeiner ruhigen Weiſe: Onkel Karl, Du kennſt mich gewiß nicht wieder. Ich bin Siegfried von Rouland.

Der Greis ſetzte die goldene Brille, die er neben ſich gelegt, auf die große, ſcharf gebogene Naſe und ſah den Sprecher wie träumend an. Du, Siegfried? ſprach er nach einigen Minuten peinlichen Schweigens. Ah ſo, nun, ich kannes mir denken, habe das geleſen, Dem Vater, der , na, ſchon gut, Dein Vater machte Bankerott, Du läufſt in Zivil herum. Die Not iſt groß! Da beſucht man den alten Erbonkel. Ja, täuſcht Euch nur nicht, Ihr Großmäuler! der alte Erbonkel hat ſein Teſtament lange gemacht!

Onkel, Du verkennſt mich , fuhr Siegfried mit der ihm eigenen Würde fort: Ich ſehe in Dir keinen Mann, deſſen Erbſchaft ich erhoffe,[ſon]dern nur den Bruder meiner geliebten Mutter, den einzigen Menſchen auf Erden, an den ich mich in meinem Unglück noch wenden kann.

Ha, ich denke, Du biſt glücklicher, junger Ehemann. Meine Gratulation übrigens noch nachträglich. Der reiche Graf Rabenau iſt alſo durch Dich noch mit mir verwandt geworden.

Auf dieſe von ſarkaſtiſchem Lächeln begleiteten Worte erwiderte Siegfried: Meine Frau weilt in der Irrenanſtalt. Glücklicher Gatte bin ich nie ge - weſen. Dank für Deine Gratulation.

Der Juſtizrat hatte ſich erhoben und ſchaute den Offizier mit gewaltſamen, aber keineswegs mit - leidigen Blicken an.

Ja, das kommt von der Eitelkeit. Ein Grafen - kind! Nur ja immer hoch hinaus. Und dann iſt das Elend groß. Doch was war der Grund deines Beſuches, wohl wieder bloße Pietät wie damals vor etwa ſieben Jahren?

Nein, keineswegs, ich ſagte ſchon, die Not hätte mich zu Dir getrieben.

(Fortſ. folgt.)

3Nr. 121, 10. Oktober 1911. Marburger Zeitung

weiter anbringen zu können? Uns werden aber die windiſchen Herren in Zukunft nicht verübeln dürfen, wenn wir uns über ſie andere Gedanken machen ſollten. Dem Herrn Artikelſchreiber aber werden wir für die Zukunft das Handwerk legen, auch wenn er ſeinen Namen mit tſch ſchreibt.

(Abſchiedsfeier.)

Vorigen Sonntag ver - ſammelte ſich die Freiwillige Feuerwehr mit vielen Gäſten zu der Abſchiedsfeier der Rekruten. Mehrere Redner gedachten der Abſchiednehmenden, beſonders des auf drei Jahre einberufenen Zeugwartes Herrn Ernſt Gollob, der ſtets als Muſter eines Feuerwehr - mannes galt und der ſich auch durch ſeine ſtramme Geſinnung dem Markte unentbehrlich machte. Des zweiten Abſchiednehmenden, des Zugsführers Herrn Ferdinand Gollob, der aber nach acht Wochen wieder in unſere Reihen kehrt, wurde dabei ebenfalls gedacht, denn er war ja auch ein ebenſo ſtrammer und tüchtiger Feuerwehrmann. Ernſt Gollob betonte, daß er wohl ſchweren Herzens von der ihm ſo lieb gewordenen Feuerwehr ſcheidet, aber das Bewußtſein, daß er nach drei Jahren die Feuerwehr ebenſo ſtark und ſtramm finden wird, erleichtert ihm den Ab - ſchied. Bei frohem Geſang blieben die Gäſte lange nach Mitternacht beiſammen, bis ſie dann die un - aufſchiedbare Trennung auseinanderbrachte.

(Natur - ſpiel im Weingarten.)

Im Weingarten des Realitätenbeſitzers Herrn Gſchirr in Mitteregg bei St. Nikolai im Sauſal trägt ein Weinſtock voll - kommen ausgereifte Trauben mit weißen und blauen Beeren zugleich. In dieſem Weingarten ſind auch nebſt den gereiften Trauben vollkommen entwickelte Blüten zu ſehen.

(Neues Gymnaſial - gebäude.)

Der Bau des Gymnaſialgebäudes rückt in greifbare Nähe. Wie wir dem Staatsvoran - ſchlage für das Jahr 1912, der Freitag im Abge - ordnetenhauſe aufgelegt wurde, entnehmen, iſt für das Jahr 1912 zur Unterbringung eines Staats - gymnaſiums in Cilli ein Betrag von 150.000 Kr. eingeſtellt.

(Blutige Kaffeehaus - ſzene.)

Geſtern abends kam es in einem hieſigen Kaffeehauſe zwiſchen einem Landwehrleutnant und dem Pharmazeuten S. zu einem Zuſammenſtoße. Der Pharmazeut ſoll dem Offizier, der ſeine Vorſtellung nicht entgegennehmen wollte, ein beleidigendes Wort zugerufen haben, worauf der Öffizier vom Leder zog und dem Pharmazeuten einen Säbelhieb über den Kopf verſetzte, der eine ziemlich ſchwere Ver - letzung zur Folge hatte.

(Hotelverkauf.)

Die ſtädtiſche Sparkaſſe in Cilli verkaufte das ſogenannte Hotel Styria in Neuhaus ſamt den anliegenden Grundſtücken an die bisherige Hotelpächterin Frau Marie Wregg in Neuhaus. Es iſt zu begrüßen, daß dieſer Beſitz in deutſchen Händen bleibt.

(Keine Entführung.)

Die Nachricht, daß der geweſene Gendarmeriewacht - meiſter Anton Hois eine Frau aus Gairach ihrem Gatten entführte, beruht auf unrichtiger Informa - tion, die einem Grazer Blatte zuging; die genannte Frau war nur eine Zeitlang von ihrer Wohnung entfernt, ohne daß Genannter ihren Aufenthaltsort kannte.

(Leichen - fund. Hochwaſſer.)

Nächſt Gegental an der ſteiriſchen Grenze wurde der Leichnam eines un - bekannten, dem Arbeiterſtande angehörigen, etwa 50jährigen Mannes gefunden. Der Mann hatte ſich längere Zeit in der Umgebung herumgetrieben. Infolge andauernden Regenwetters ſteigt ſei geſtern die Drau rapid. Heute früh erreichte das Waſſer die Höhe von 2·64 Meter über das Normale. Sie trieb viel Holz.

Leibnitzer Nachrichten.

Ernennung zum Ehrenmitgliede.

Der hieſige Militär-Veteranenverein hat Herrn k. k. Be - zirkshauptmann Richard Chriſtoph ob ſeiner Ver - dienſte um den Verein einſtimmig zum Ehrenmit - gliede ernannt. Am 4. d. nach der Feldmeſſe, zu der der Verein vollzählig mit Fahne und Muſik ausgerückt war, fand die feierliche Überreichung der Ehrenurkunde an den Gefeierten ſtatt. Der Vete - ranenverein nahm vor dem Amtshauſe in Leibnitz Aufſtellung und die Muſikkapelle unter Leitung des Herrn Lindner brachte mehrere Tonſtücke zuGehör. Hieran ſchloß ſich eine gemütliche Zu - ſammenkunft im Gaſthoſe des Herrn Hans Tin - nacher.

Gewerbliche Fortbildungsſchule.

Am Montag den 16. Oktober l. J. beginnt das Schul - jahr für die gewerbliche Fortbildungsſchule um 5 Uhr abends mit der Einſchreibung der neuein - tretenden Lehrlinge im Zeichenſaale der Volks - ſchule. Der regelmäßige Unterricht beginnt für die Vorbereitungsklaſſe und für die erſte Klaſſe am Dienstag den 17. Oktober um 5 Uhr abends, für die zweite Klaſſe am Mittwoch den 18. Oktober um die gleiche Stunde. Die Aufnahmsgebühr wurde mit 1 K. für einen Lehrjungen feſtgeſetzt.

Einweihung der evangeliſchen Kirche.

Am 15. d., 130 Jahre nach dem Erlaſſe des Joſe - finiſchen Toleranzpatentes, findet um 10 Uhr vor - mittags die Einweihung der neuen evangeliſchen Kirche in Leibnitz ſtatt, die zur Erinnerung an die erſten fürſtlichen Beſchützer der evangeliſchen Kirche, die Kurfürſten von Sachſen, Kurfürſtenkirche genannt werden ſoll.

Teuerung.

Am hieſigen Wochenmarkte macht ſich in letzterer Zeit eine Teuerung bemerkbar, die ſonſt wohl ſchwerlich irgendwo anzufinden iſt. Her - vorgerufen wird dieſelbe durch einige Höckerinnen, die ſchon in der Frühe ſämmtliche Vorräte einkaufen und die billig erſtandene Ware recht teuer weiter - verkaufen. Obwohl wir mitten im Weingebiete wohnen, ſo verlangen die Händlerinnen für eine mittelgroße Traube 20 H., für einen Apfel 4 H. uſw. Obwohl wir ſcheinbar eine Marktordnung be - ſitzen, die den Wiederverkäufern den Einkauf von Obſt und Gemüſe vor 10 Uhr vormittags unter - ſagt, ſo wird gar nichts getan, um dieſem Unfuge zu ſteuern. Da hätte der uniformierte, nicht beeidete Gemeindediener Voith Gelegenheit, der hieſigen Gemeindevertretung einen Beweis ſeiner Tüchtigkeit zu liefern, wenn er auf ſtrenge Einhaltung der Marktordnung ſchauen würde.

Brunndorfer Freudentag. Eröffnung der neuen ſechsklaſſigen deutſchen Mädchenvolksſchule. Er - nennung Dr. Baums zum Ehrenbürger.

Der heutige Tag war für das Deutſchtum des aufſtrebenden Marburger Vorortes Brunndorf ein Freudentag: unter Anweſenheit einer großen Menſchen - menge aus allen Bevölkerungskreiſen wurde auf freiem Plane die Eröffnung der neuen deutſchen Mädchenvolksſchule gefeiert. Der Deutſche Schul - verein hat durch ſeine 35. 000-Kronen-Spende die Errichtung dieſes neuen deutſchen Bollwerkes er - möglicht und die Gemeindevertretung von Brunndorf brachte ihren Dank für dieſe Tat zum Ausdrucke, indem ſie den ſteiriſchen Referenten des Deutſchen Schulvereines, den Obmannſtellvertreter der Haupt - leitung, Herrn Dr. Baum, der ſich tatkräftig für jenes dringende Brunndorfer Begehren eingeſetzt hatte, zum Ehrenbürger von Brunndorf er - nannte. Welcher Andrang zu dieſer Schule herrſchte, geht daraus hervor, daß zu den geplanten fünf Klaſſen noch eine ſechſte kommen mußte, um die Kinder alle aufnehmen zu können. Die Feier vor dem Schulgebäude begann mit der Abſingung des Liedes: Ans Vaterland, ans teure, ſchließ dich an , von den Mädchen in der reizendſten Weiſe geſungen. Der Obmann des Ortsſchulrates Herr Felix Wokatſch begrüßte die maſſenhaft Er - ſchienenen, unter denen ſich der Obmannſtellvertreter des Deutſchen Schulvereines Dr. Baum, der Bürgermeiſter L. Schmuckenſchlag mit der Gemeindevertretung und dem Ortsſchulrate, der In - ſpektor der deutſchen Schulen Direktor Stering, die Schulvereins - und Südmarkortsgruppen von Brunndorf, ferners Bürgermeiſter Dr. Schmiderer von Marburg, zahlreiche Lehrperſonen aus Marburg und aus mehreren Orten des Unterlandes uſw. be - fanden und dankte insbeſondere dem anweſenden Vertreter des Deutſchen Schulvereines für die große Gabe und für ſein Erſcheinen. Die Schülerin Schönegg er trug den Prolog: Zur Schulhaus - eröffnung von Felix Dahn vor, worauf der Bau - führer Herr Holzer namens des Baumeiſters Kiffmann dem Obmanne des Ortsſchulrates die Schlüſſel der neuen deutſchen Schule übergab.

Im Namen der Gemeindevertretung hielt ſo - dann Herr Dr. Juritſch die Eröffnungsanſprache. Er ſchilderte die Freude, welche die opferwilligen Brunndorfer am heutigen Tage empfinden; gerne brachten ſie große Opfer dar, weil dieſe ihrem Höchſtengalten, der Zukunftihrer Kinder! Größten und wärmſten Dank aber müſſen wir jenem Manne entgegen - bringen, dem wir die Erbauung dieſes neuen Kul - turbollwerkes verdanken: Herrn Dr. Baum! Dieſer hat es bei der Hauptleitung mit ſeiner bewährten Tatkraft durchgeſetzt, daß der Deutſche Schulverein dem Brunndorſer deutſchen Schulbaue 35.000 K. widmete und dadurch die Errichtung der Schule ermöglichte. Die Gemeindevertretung von Brunn - dorf habe laut Sitzungsbeſchluß vom 10. Mai Herrn Dr. Baum die höchſte Auszeichnung verliehen, welche ein freies Gemeinweſen vergeben könne: ſie ernannte ihn zum Ehrenbürger von Brunndorf. (Stürmiſche Heilrufe.) Redner betrachte es als eine Ehre, Herrn Dr. Baum hiemit die Ehrenbürger - urkunde überreichen zu dürfen; möge Dr. Baum auch fernerhin der Gemeinde Brunndorf, dieſem großen Marburger Vororte, ſeine Sympathien be - wahren. Heil Dr. Baum und Heil unſerem Brunn - dorf! (Stürmiſcher Beifall.) Die Sängerrunde der Brunndorfer Bauernrrunde ſang unter der Leitung ihres Chormeiſters Herrn Auguſt Weixler das Lied: Ich kenn ein hellen Edelſtein.

Dr. Baum erwiderte ſichtlich gerührt. Das Geſetz erkäre, daß der Ehrenbürger nur Rechte, aber keine Pflichten habe. Er aber wolle immerdar ſeiner Pflichten gegen das liebe und treue Brunndorf ein - gedenk bleiben. (Stürmiſche Heilrufe.) Solche Aus - drücke des Vertrauens geben ihm nach manchen unerfreulichen Erfahrungen aufs neue die Kraft, für die völkiſchen und kulturellen Intereſſen des Deutſchtums im ſteiriſchen Unterlande weiterzuarbeiten. (Großer Beifall.) Aber der Dank, der hier geäußert wurde, gebühre nicht ſeiner Perſon, ſondern dem Deutſchen Schulverein und Redner wolle nur ſein Anwalt ſein an dieſen ſüdlichen Gemarkungen unſeres Volkstumes. Würde des deutſche Volk nicht ſoviel dem Deutſchen Schulverein beiſteuern, ſo würde er nicht in der Lage ſein, dem Deutſch - tum ſoviele Bollwerke in der Geſtalt von deutſchen Schulen zu errichten. Vor allem gebührt unſer Dank unſerem Dichter Roſegger; auf ihn iſt es im hohen Maße zurückzuführen, wenn wir ſo viele kulturelle Feſtungsbauten im Unterlande errichten und vergrößern können. Der Deutſche Schulverein kennt keine politiſche Partei und keine andere Ge - ſinnung, als nur die gut deutſche; wie Germania alle ihre Kinder liebt, ſo umſchließt auch der Deutſche Schulverein alle Schichten und Geſinnungen im deutſchen Volke. Und es handelt ſich uns nicht um die Referenz vor irgend einer Perſon, ſondern um die Referenz vor der uns allen gemeinſamen deutſchen Kultur. Ans Vaterland, ans teure ſchließ dich an, dort ſind die Wurzeln deiner Kraft alſo wurde vorhin von den Kindern geſungen. Möge auch der Deutſche Schulverein wie eine mächtige Eiche ſeine Wurzeln immer tiefer ſenken ins deutſche Volk, deſſen einzelne Schichten er mit gleicher Liebe umfaßt. Wenn das uralte Bachernmaſſiv auf Mar - burg herabſieht, dann ſieht es die deutſche Drau - ſtadt rings umgeben von deutſchen Schul - und Schutzbauten Wahrzeichen der treuen Tätigkeit des Deutſchen Schulvereines! Möge auch die neue deutſche Schule in Brunndorf der Ausgangspunkt deutſcher Kultur werden und möge ſie ein Geſchlecht heranziehen, das niemals ſeine Abſtammung vergißt! In die ſtürmiſchen Heilrufe, welche den Schluß - worten folgten, tönte der Geſang der deutſchen Kinder: Mutterſprache, Mutterlaut!

Herr Bezirksſchulinſpektor Stering ſchilderte in ſeiner Anſprache die meiſt durch den Deutſchen Schulverein in zwei Jahren herbeigeführte Aus - dehnung ſeines Tätigkeitsgebietes und damit des deutſchen Schulweſens. Die Anzahl der deutſchen Schulen ſeines unterſteiriſchen Inſpektionsbezirkes ſtieg von Beginn des Jahres 1909 bis Ende 1910 von 21 auf 39; die Anzahl der Klaſſen vermehrte ſich von 108 auf 142 Klaſſen. Die zu inſpizierenden Bezirke ſtiegen von 14 auf 16, die Anzahl der Kindergärten von 16 auf 19. Dabei ſind die im Bau befindlichen deutſchen Schulen in Rann an der Save, Pragerhof uſw. gar nicht mitgerechnet. Von Luttenberg bis zur Koralpe und von Zierberg bis Rann an der Save hat der Deutſche Schulverein eine deutſche Schule nach der anderen errichtet und ausgeſtaltet. Dafür gebührt ihm hoher Dank, mit dem wir aber die Bitte verbinden, der Deutſche Schulverein möge auch fernerhin dem ſteiriſchen Unterlande ſeine volle Huld zuwenden und ſeine Opferwilligkeit uns auch weiter widmen. Redner dankte ferners auch dem Ortsſchulrate und der Ge - meindevertretung für die gezeigte Opferwilligkeit; dieſes Schulgebäude iſt eine Zirde es ganzen Unter -4Marburger Zeitung Nr. 121, 10. Oktober 1911landes. Redner verwies dann aber darauf, daß das ſchöne Gebäude allein nicht die Hauptſache ſei; das Weſentlichſte ſei der Lehrkörper, deſſen Pflichtbewußt - ſein und Liebe zu den Kindern. Redner kenne die pflichteifrigen Lehrkräfte an dieſer Schule; durch die Ernennung des Herrn Karl Mayer zum Ober - lehrer dieſer Anſtalt iſt uns gewiß allen ein Herzens - wunfch erfüllt worden. (Allſeitiger Beifall.) Er tritt mit Begeiſterung für die Schule ein und genießt überall und in allen Kreiſen die größte Hochachtung. (Neuerlicher Beifall.) Nachdem Inſpektor Stering noch mit warmen Worten an die Eltern der Schul - kinder appelliert hatte, das Wirken der Schule zu unterſtützen und die Kinder zum Gehorſam gegen die Lehrer anzuhalten, ſchloß er mit einem freudig erwiderten Heil der Schule in Brunndorf. Die Schülerinnen ſangen den Chor: Mein Steiermark, mein Heimatland.

Der Oberlehrer der Knabenvolksſchule in Brunndorf, Herr Hallecker, führte ſodann aus, daß der heutige Freudentag für ihn einen Verluſt bedeute; verliere er doch einen großen Teil der Jugend, die er in jahrelanger Tätigkeit liebgewann. Erleichert werde ihm dies aber durch das Bewußt - ſein, daß über dieſe Schule ein Mann geſetzt wurde, der ſie auf jene Höhe bringen wird, zu der ſie ge - führt werden ſoll. (Lebhafter Beifall.)

Bürgermeiſter Dr. Schmiderer aus Mar - burg: Mit Freuden ſei er der Einladung zur heutigen Feier gefolgt, nicht nur als Mitglied des Brunndorfer Ortsſchulrates, dem er auch angehöre, ſondern auch als Vertreter der Stadt Marburg. Wir in Marburg nehmen ſtets den innigſten An - teil an der Entwickelung Brunndorfs. Es ſind be - reits längſt vergangene Zeiten, als die Kinder[a]us dem damals noch kleinen Dörflein Brunndorf in die Schule nach Marburg gehen mußten. Mit dem Wachstum Brunndorfs kam es auch zu einer eigenen Schule, eines neuen Bollwerkes für Brunndorf und auch für das Deutſchtum von Marburg hergeſtellt vom Deutſchen Schulvereine und ver - ſorgt mit tüchtigen Lehrkräften. Möge Brunndorf blühen und ſich weiter entwickeln und möge ſeine Jugend heranreifen zu tüchtigen Frauen und Männern. Wir danken dem Deutſchen Schulverein für ſeine große Gabe und bitten ihn, uns auch fernerhin zu unterſtützen. Die deutſche Schule in Brunndorf blühe und gedeihe zum gleichen Wohle von Stadt und Land! (Stürmiſcher Beifall.)

Der Obmann des Ortsſchulrates übergab nun die Schlüſſel der Schule dem Herrn Oberlehrer Mayer.

Oberlehrer Mayer übernahm die Schlüſſel und führte in ſeiner Schlußanſprache aus, daß er nur mit Bangen die neue Schule übernehme; in Brunn - dorf werden an die nene Schule mit Rückſicht auf die großen Opfer, die für ſie gebracht wurden, große Erwartungen geknüpft, die nun erfüllt werden müſſen. Redner behandelte dann das Thema vom Kampf ums Daſein und forderte hierauf die Kinder auf, eifrig und fleißig zu lernen, damit ſie einſt im Kampfe ums Daſein gerüſtet ſind, zur Freude ihrer Lehrer, ihrer Eltern und unſeres Volkes. Zum Schluſſe gedachte Redner des Monarchen, dem wir unſere Schulgeſetze verdanken und brachte auf ihn ein dreifaches Hoch aus. Die Kinderſchar ſtimmte das Kaiſerlied an. Hiemit war die ebenſo ſchöne als erhebende Feier beendet und nun gings an die Be - ſichtigung der Innenräume der Schule, die allſeits hohes Lob und Anerkennung fanden. Grüße waren eingelangt von der Hauptleitung des Deutſchen Schulvereines in Wien, ferners vom Abgeordneten Marckhl, Direktor Philippek und anderen. Mittags fand beim Grünen Baum ein gemeinſames Mittageſſen ſtatt, bei welchem noch ſo manche herz - liche und gut deutſche Rede gehalten wurde, wobei insbeſondere Dr. Baum mehrfach geehrt wurde. Wir ſchließen dieſen Bericht mit dem Wunſche, der ſchon bei der Feier ausgeſprochen wurde: Die deut - ſchen Schulen in Brunndorf mögen blühen und gedeihen zum Wohle der Jugend aller Schichten der Bevölkerung, zum Wohle der deutſchen Zukuuft!

Vom Gegner. Der Cyrill - und Methodverein.

Wieder war es eine deutſche Sprachinſel in Oberkrain, welche ſich die Slowenen zu einer pan - ſlawiſtiſchen Verſammlung ausgeſucht haben. In Neumarktl wurde die 26. Jahresvollverſammlung des ſloweniſchen Schutzvereines , des Cyrill - und Methodvereines, abgehalten. Der Kaſſabericht ent - hält eine Menge lehrreicher Zahlen; vor allemmuß man ſich wundern über die Unſummen, die hier ausgewieſen werden, ein neuer Beweis für die raſtloſe Tätigkeit des Vereines und die Opfer - freudigkeit ſeiner Mitglieder. Die Einnahmen er - reichten eine Höhe von K. 1,043. 654·45, die ordentlichen Ausgaben betrugen K. 196. 615·91, ſo daß ſich ein Überſchuß von K. 847.037.54 ergab. In den Einnahmen ſind die großen Legate Kotnik mit K. 634. 006·41 und Polak in der Höhe von K. 177. 896·06 mit inbegriffen, Summen, welchen die Deutſchen nie gleichwertige entgegenſtellen können.

Die ordentlichen Einnahmen ohne Legate be - zifferten ſich mit K. 164. 622·90. Die Ausgaben ſtellten ſich um K. 22. 511·94 höher als im Jahre 1909, wieder ein Beweis für eine erhöhte Tätigkeit des Vereines, und an gar manchen Orten haben wir das erfahren müſſen. Die Geſamtausgaben be - zifferten ſich mit K. 196. 615·91, darunter für die Knabenvolksſchu. e in Trieſt K. 17·881·69, für die Mädchenvolksſchule in Trieſt K. 11. 045·80, für die Mädchenvolksſchule der Schulſchweſtern in Trieſt K. 15. 017·76, für 18 vom Verein erhaltene Kinder - gärten K. 25. 267·56 uſw. Die Vereinsartikel hatten guten Abſatz gefunden, namentlich die Vereins - zünder, die K. 10. 468·80 (um K. 3287·40 mehr als im Vorjahre) einbrachten. Für den Wehrfond (Ljudski ſklad) wurden im Jahre 1910 K. 56. 767·16 geſammelt, ſo daß dieſer Fonds ſamt den ange - laufenen Zinſen die Höhe von K. 87. 038·66 erreicht hat. Es fehlen nur noch einige Bauſteine zur Zahl 10.000. Unter den größeren Einnahmen ſind der Reinertrag des Jubiläumsfeſtes in Laibach in der Höhe von K. 12. 452·87 ſowie die Beiträge der in Amerika lebenden Slowenen, meiſt Arbeiter, mit K. 3661·91 hervorgehoben. Das Vereinsvermögen betrug Ende 1910 K. 963. 995·47, um K. 650. 931·84 mehr als im Jahre 1909. Der Voranſchlag pro 1912 weiſt ein Erfordernis von K. 686. 100· auf, darunter K. 450. 000· für neue Schulbauten, ſoll doch die neue Cyrill - und Methodſchule in Trieſt allein mit einem Koſtenaufwande von K. 400. 000· aufgeführt werden.

Die Zahl der Zweigvereine iſt ſtetig im Steigen, desgleichen die Anzahl der Mitglieder, mit Aus - nahme von Kärnten. In Unterſteier ſoll eine neue ſloweniſche zweiklaſſige Schule errichtet werden, in Kärnten eine dreiklaſſige. Angeſichts der unge - heueren Summen, welche hier verzeichnet ſind, ſind die Einnahmen, welche unſere deutſchen Schutz - vereine aus dem viel reicheren deutſchen Volke beziehen, noch ſehr kümmerlich zu nennen! Wir müßten wohl zehnmal ſoviel für unſere Schutzvereine aufbringen, wenn wir nach unſerer Bevölkerungs - anzahl und unſerem Volkseinkommen zu dem ſlo - weniſchen Cyrill - und Methuoverein in ein richtiges Verhältnis kommen wollen!

Marburger Nachrichten.

Todesfälle.

Am 8. Oktober ſtarb hier der k. u. k. Artilleriehauptmann Herr Edmund Schrey Edler v. Redlwert im 41. Lebensjahre. Die Leiche wurde heute vom Sterbehauſe in der Poberſcher - ſtraße zur Bahn geleitet und nach Wien überführt, wo Mittwoch die Beiſetzung in der Familiengruft erfolgt. In Friedau ſtarb am gleichen Tage der Schüler Otmar Kormann der Staatsrealſchule in Marburg, 17 Jahre alt. In Feiſtritz bei Marburg ſtarb am 10. Oktober die Hauptmanns - witwe Frau Anna Prieger geb. Leſchnigg im 82. Lebensjahre. Die Beſtattung erfolgt Donnerstag nachmittags auf dem hieſigen Stadtfriedhofe.

Vom Gymaſium.

Der Unterrichtsminiſter hat dem Direktor des Staatsgymnaſiums in Mar - burg, Herrn Profeſſor Julius Glowacki, einen längeren Urlaub bewilligt und Herrn Profeſſor Dr. Joſef Sorn zu deſſen Vertreter beſtellt. Direktor Glowacki wird von dieſem Urlaub nicht wieder auf ſeinen Poſten zurückkehren, da er, wie wir ſchon vor einiger Zeit mitteilten, bereits um die Über - nahme in den dauernden Ruheſtand angeſucht hat. Um die Direktorſtelle am hieſigen Gymnaſium be - werden ſich ſechs Bewerber.

Ein unrichtiges Erwerbſteuerkom - miſſionsmitglied gewählt!

Von der k. k. Bezirkshauptmannſchaft als Steuerbehörde wird uns mitgeteilt: Da bei der am 19. September vollzogenen Wahl ein Erwerbſteuerträger als Mitglied der Erwerb ſteuerkommiſſion dritter Klaſſe gewählt wurde, der in der dritten Klaſſe nichtwählbar iſt, ſo muß die Wahl wiederholt werden. Sie wird am 23. Oktober beim Stadtrate in Marburg von 9 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 5Uhr nachmittags ſtattſinden. Zu wählen iſt ein Mitglied der Erwerbſteuerkommiſſion dritter Klaſſe mit der Funktionsdauer bis Ende 1915. Die al - phabetiſche Wählerliſte erliegt beim Stadtrate Marburg.

Weihnachtsausſtellung des Vereines Frauenhilfe.

Der Verein Frauenhilfe in Mar - burg wird auch heuer, geſtützt auf die ſchönen Er - folge vom Vorjahre, wieder eine Weihnachtsaus - ſtellung veranſtalten. Frauen und Mädchen, welche ſich an der Ausſtellung beteiligen wollen, mögen ſich frühzeitig anmelden. Mit der heurigen Weih - nachtsausſtellung wird der Verein eine beſondere Überraſchung verbinden. Anmeldungen zur Aus - ſtellung werden entgegenommen bei Frau Miche - litſch in der Herrengaſſe und im Vereinslokale in der Eliſabethſtraße.

Theater Spielplan.

(Vom 10. bis 15. Oktober.) Dienstag Hamlet, Trauerſpiel von Shake - ſpeare. Mittwoch Die keuſche Suſanne, Operette in 3 Akten von Georg Okonkowski. Donnerstag Das ſüße Mädel, Operette in 3 Akten von Alexander Landesberg und Leo Stein. Freitag geſchloſſen. Samstag Prinzchen, Liebesſchwank in 3 Akten von Robert Miſch. Sonntag 3 Ühr nachm. Charleys Tante, Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Abends halb 8 Uhr Das ſüße Mädel, Operette in 3 Akten von Alexander Landesberg und Leo Stein. In Vorhereitung Der unſterbliche Lump, Iphigenie, Die Kreuzelſchreiber, Frau Gretl.

Das Fegefeuer im Bioſkop-Theater.

Die vielen bisherigen Beſchauer dieſer ſenſationellſten kinematographiſchen Rieſen-Wiedergabe ſind voller Lob und beſtätigen, daß dieſe eigenartige Vor - führung bedeutend beſſer als die Die Hölle iſt; be - tont ſei, daß Das Fegefeuer für ſich abgeſchloſſen ein Ganzes bildet, ſo daß man die erſte Serie (Die Hölle) nicht geſehen haben muß. Großen Bei - fall finden auch die übrigen Nummern, ſo das ſenſationelle Detektiv-Drama Alle Schuld rächt ſich auf Erden, welches aus dem Leben der Gegenwart eine überaus ſpannende Handlung vor Augen führt. Von den Natur-Aufnahmen iſt ganz beſonders die prachtvolle kolorierte Blumen-Studie Werdegang der Blumen zu erwähnen und von der luſtigen Abteilung wollen wir kein Sujet herausgreifen, weil alle erſtklaſſig ſind und zum Lachen zwingen. Nicht nur der Inhalt aller Bilder iſt gut, ſondern auch deren Vorführung, kein Flimmern und Springen auf der Projektionsfläche, das Auge wird nicht im geringſten in Mitleidenſchaft gezogen; dies iſt nur durch einen Präziſions-Apparat möglich, wie ſolchen das Bioſkop-Theater beim Hotel Stadt Wien ſeit kurzem beſitzt. Am Mittwoch iſt um 4 Uhr Kinder - und Schüler-Vorſtellung und jeden Tag um 8 Uhr große Abendvorſtellung. Das jetz[i]ge Programm kann unwiderruflich nur bis Freitag gezeigt weden.

Vom Theater.

Auf die heute (Dienstag) abends ſta[tt]findende erſte Klaſſikervorſtellung ſei hiemit nochmals nachdrücklich hingewieſen. Herr Direktor Dr. phil. Schlismann-Brandt hat die Vorſtellung ſorgfältig einſtudiert und wird namentlich die zum erſtenmal zur Verwendung ge - langende ſtiliſierte Bühne, die ein raſches Abwickeln des gedankenreichen Stückes ermöglicht, lebhaftes Intereſſe erregen. Am Mittwoch wird die Operette Die keuſche Suſanne wiederholt, die auch bei der zweiten Aufführung einen großen Erfolg beim Publikum zu erzielen hatte. Für Donnerstag haben die Herren Kupellmeiſter Körner und Regiſſeur Golda die unverwüſtliche Operette Das ſüße Mädel neu einſtudiert, das ja zu den Lieblingswerken in dieſem Genre gehört und immer wieder reichſte Luſtigkeit und Behaglichkeit auslöſt. Der Sams - tag bringt eine hochintereſſante Luſtſpielneuheit, Robert Miſch pikanten und graziöſen Schwank Das Prinzchen . Das Werk iſt, nachdem es nach langen Verhandlungen in Graz, wo es ſeither volle Häuſer macht, die Zenſur paſſiert hat, auch für Marburg freigegeben worden. Wenn das übermütige Stück auch gerade nicht die geeignete Koſt für unſere höheren Töchter iſt, die ja am Dienstag in Hamlet Gelegenheit haben, ihre Theaterluſt zu befriedigen, ſo bietet es doch durch den geſchickten Aufbau der Handlung und den flotten Dialog für den Fein - ſchmecker reichen Genuß. Für die nächſte Woche ſteht unſerem Publikum ein ganz beſonderer Kunſt - genuß bevor, indem als erſte Opernaufführung hier zum erſtenmale Mascagnis Cavalleria ruſticana in Szene geht. Der Direktion iſt es gelungen, als Vertreterin der Santuzza eine ganz bedeutende Kraft in der Perſon von Frau Rabl v. Kriſten von der Wiener Hofoper als Gaſt zu gewinnen. Die5Nr. 121, 10. Oktober 1911 Marburger ZeitungTatſache, daß Frau Rabl v. Kriſten das erſte Mal in ihrer Vaterſtadt Marburg auftritt, wird an ſich genügen, um das Haus zu füllen.

Ein ſchönes Naturſpiel.

Der ſchöne Herbſt zeitigt im Unterlande alljährlich ſeltſame Naturſpiele; ſo befinden ſich gegenwärtig auf der Beſitzung des Herrn Dr. Majciger, beim Jäger - wirt hinter den drei Teichen bei Marburg, zwei Apfelbäume in voller Blüte. In Weiß und Roſa, im ſchönſten, vollausgebildeten Frühlingsſchmucke prangen beide Bäume, ein eigenartiges bräutliches Bild unter den reichen Farbentönen des Herbſtes.

Marburger Turnverein.

Am Montag fand die Beſprechung betreffs des Tanzkurſes ſtatt. Hier wurde beſchloſſen, daß der Kurs am Mittwoch den 11. Oktober, abends 8 Uhr im weißen Saale, Brauerei Götz ſeinen Anfang nimmt. Herren und Damen, welche ſich noch daran beteiligen wollen, werden gebeten, ſich an dieſem Tage einzufinden.

Theater - uud Kaſinoverein.

Unterhaltungs - ordnung für den Herbſt 1911: Montag den 6. November: Theaterabend mit Tanz. Montag den 4. Dezember: Nikolo Abend. Sonntag den 31. De - zember: Silveſterabend. Beginn jedesmal um halb 9 Uhr abends.

Alldeutſcher Sprechabend.

Man ſchreibt uns: Der erſte nach den Sommerferien abgehaltene alldeutſche Sprechabend nahm bei gutem Beſuch einen äußerſt lebhaften Verlauf. Von verſchiedenen Rednern wurden mehrere Themen behandelt, wie die Forderung der geſinnungsgenöſſiſchen Bewegung in Steiermark, die vermutliche Ernennung des ſloweniſchen Prof. Košan zum Gymnaſialdirektor, die Flucht Lavals vor den Geſchworenen nach den Schilderungen verſchiedener Zeitungen und ſchließ - lich der deutſchfreiheitliche Wahlkampf in Graz. Reicher Beifall wurde den rein ſachlichen Aus - führungen der Redner gezollt. Der nächſte Sprech - abend findet am Donnerstag den 12. Oktober bei Weiß im erſten Stock ſtatt und werden die Ge - ſinnungsgenoſſen erſucht, zu dieſem zahlreich und pünktlich zu erſcheinen, da äußerſt wichtige völkiſche Fragen zur Beſprechung kommen.

Notſtandstarif für Futter - und Streu - mittel.

Das k. k. Ackerbauminiſterium hat eröffnet, daß das k. k. Eiſenbahnminiſterium in Berückſichti - gung der in einem großen Teile des Staatsgebietes herrſchenden Not an Futter - und Streumittel einen Notſtandstarif für eine Reihe von Artikel der er - wähnten Art rückſichtlich ſämtlicher Linien der k. k. öſterreichiſchen Staatsbahnen und der im ſtaatlichen Betriebe ſtehenden normalſpurigen Lokalbahnen mit einem 50prozentigen Nachloſſe von den tarifmäßigen Frachtſätzen für Ladungen von 5000 bis 10.000 Kilogramm per Wagen, und zwar mit Gültigkeit ab 17. September 1911 bis auf Widerruf, längſtens bis Ende März 1912, im Rückvergütungsweg unter gewiſſen Bedingungen und Modalitäten bewilligt hat. Die näheren Beſtimmungen ſind aus Nr. 106 des Verordnungsblattes für Eiſenbahnen und Schiff - fahrt vom 14. September 1911 unter fortlaufender Nr. 689 (auf Seite 1531 32) zu entnehmen.

Eine ſeltſame Todeserklärung.

An einer Ankündigungstafel des hieſigen Kreisgerichtes iſt u. a. auch eine Kundmachung betreffend Ein - leitung eines Verfahrens zur Todeserklärung ange - bracht. Dort heißt es einleitend: Die am 25. Auguſt 1944 in St. Egydi Nr. 46 geborene Grundbe - ſitzerstochter Roſalia Plotſch iſt ſeit dem Herbſte 1881 unbekannten Aufenthaltes. Es iſt ſehr be - greiflich, daß eine Frauensperſon, als deren Ge - burtsjahr das Jahr 1944 gilt, im Jahre 1881 noch unbekannten Aufenthaltes iſt.

Durch eine Biene in Lebensgefahr.

Ein ſeltſames Unglück zog ſich vorgeſtern bei der Grazer Herbſtmeſſe ein Herr zu. Er kaufte dort eine Schaumrolle und verzehrte ſie; in der Schaum - rolle war jedoch eine Bieue verſteckt, die den Mann in den Gaumen ſtach. Es entſtand ſofort eine ſtarke Anſchwellung. Der Mann begab ſich in die Hilfs - ſtation der Rettungsobteilung, wo ihm ein Arzt den Stachel entfernte und dadurch eine Erſtickungs - gefahr beſeitigte.

Vor Schmerzen zuſammengeſtürzt.

Auf dem Schmiedplatz ſtürzte am 7. Oktober nach - mittags ein junger Mann von heftigſten Schmerzen befallen zuſammen. Tags zuvor ſollte er als Rekrut bei ſeinem Truppenkörper einrücken, wurde aber von dem betreffenden Regimentsarzte wegen eines Bruchleidens bis auf weiteres wieder entlaſſen. Der Bedauernswerte wurde mittels Rettungswagen in das hieſige allgemeine Krankenhaus überſtellt.

Wieder ein verſchwundener Garten.

Seit Menſchengedenken ſtand jenes Haus in der Kärntnerſtraße, das früher von einem General be - wohnt wurde und welches jetzt der Frau Baronin Mixich gehörte, in einem parkähnlichen Garten mit großen ſchönen Bäumen. Dieſe abgeſchloſſene Parkanlage war ein erfreulicher Anblick in der Kärntnerſtraße, deren einziges Grün in dieſer ſchönen alten Anlage beſtand. Nun hat die bisherige Eigen - tümerin des Hauſes und des Gartenparkes dieſen Beſitz unvermutet an einen Kaufmann der inneren Stadt verkauft. Der neue Beſitzer ließ nun alle Bäume fällen und kahl und wüſt iſt nun jene Stelle, auf welcher das Auge gerne verweilte. Der Staub und der Kot der Kärntnerſtraße und ihre einförmige Erſcheinung werden nun nicht mehr durch jene wohltuende grüne Anlage unterbrochen; mit Bedauern werden viele alte Marburger das Verſchwinden dieſes altgewohnten parkähnlichen Gartens vernehmen.

Die Herbſtliedertafel

des Kaufmänniſchen Geſangvereines brachte dieſem jungen Vereine einen ſchönen Erfolg und trug ihm reichen Beifall ein. Einen ausführlichen Bericht werden wir in der nächſten Nummer veröffentlichen.

Gefunden

wurde ein Federpennal mit einem kleinen Geldbetrag, welches beim Schuldiener Kotzbek, Knabenbürgerſchule abzuholen iſt.

Die Fleiſchpreiſe

im Monate Oktober 1911 ſind bei nachſtehenden Fleiſchhauern folgende:

Ochſen - fleiſch 1. Qual.Ochſen - fleiſch 2. Qual.Kuhfleiſch oder JungrindKalb - fleiſchSchweine fleiſch
KKKKK
Pirſch Vinzenz · · · 1·80
Sollak Johann · · 1·80
Wreßnig Peter · · 1·921·801·80
Merkl Joſef. · · 1·92
Nendl Johann.1·801·801·801·801·80
Welles Witwe.1·801·801·801·801·80
Rachle Kaſpar.1·84 · 1·761·801·80
Reißmann Frdr.1·881·801·88
Gſellmann Bl.1·881·801·801·801·80
Zokaly Franz.1·921·801·801·801·80
Stoßier Franz.1·921·801·80 1·80
Pergdolt Frz.1·921·681·681·801·80
Schrott Georg1·921·881·881·801·80
Polegeg Otto.1·921·881·881·921·80
Trattar Joſef.1·921·881·88
Leyrer Joſef. · · 2·40
Tſchernoſchek M. · ·
Reismann Th. 1.80 · 2·202·20
Achtig Albert. · 2·202·40
Eggenweiler A. · · 2·202·40
Sollak Jakob. 1·92 ·
Hochnetz Franz 1·92 · 1·921·84
Benzik Johann ·
Kirbiſch Joſef.
Fritz Karl ..2·16 ·
Tſcherne Joh.2·20 2·202·20

Schaubühne.

Charleys Tante , Schwank in drei Akten von Brandon Thomas. Charleys Tante Die Erbtante man muß ſich eine Weile beſinnen, um dieſe beiden Stücke auseinanderhalten zu können und man ſieht daraus, wie es immer die gleichen Motive ſind, mit denen unſere Schwank - literatur arbeitet. Charleys Tante iſt von beiden genannten Stücken das ältere, darf aber heute noch volle Wirkſamkeit beanſpruchen, wie die Aufführung am Sonntagabend bewies. Man lachte ſich über die Pſeudotante krank und nahm den ziemlich grob - körnigen Humor des Schwankes mit viel Vergnügeu auf und umſo lieber, als das Zuſammenſpiel ein ungemein flottes war. Herr Golda hat allerdings ſeine Tante etwas zu ſehr ins Karikaturenhafte hin - übergezogen und er hätte ſich an Herrn Burger, der den Studenten Wikeham trotz aller Lebendigkeit mit künſtleriſcher Mäßigung gab, ein gutes Beiſpiel nehmen können. Gute Figuren ſchufen auch die Herren: Dunay (Jack Cheſnay), Eghart (Co - lonel Cheſnay), Gerold (Spittigua) und Sunko (Bruſſet). Von den Damen tat ſich Frl. Regina Schweiger als Donna Luzia mit einer ſehr ſym - pathiſchen Leiſtung hervor. Ihr Auftreten hat Stil und bedarf keiner Poſe. Die beiden verliebten Mädchen Anny und Kitty waren in den Fräulein Oſtheim und Gregorow recht anziehend ver - körpert und ebenſo fand Frl. van Rheyn für die Waiſe Ella den richtigen, bei den Engländern be - liebten ſentimentalen Ton. Die meiſten der in dem Stück beſchäftigten Darſteller werden freilich ihreBefähigung erſt noch in anderen Stücken nachzu - weiſen haben, die ihnen mehr Gelegenheit zur Ent - faltung ihrer Kräfte geben, als es die liebenswürdige Dutzendarbeit eines Brandon Thomas vermag. ln.

Aus dem Gerichtsſaale.

Ein Kind ertrunken.

Unter der Anklage des Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens hatte ſich vor dem Kreisgerichte die 23jährige ledige Agnes Kreuch, Beſitzerin in Lembach Nr. 67, zu ver - antworten. Sie hatte, als ihre Schweſter Raſalia Kreuch im Jahre 1910 geſtorben war, deren zwei - jährigen außerehelichen Sohn Franz Kreuch in Pflege und Erziehung genommen. Am 9. Auguſt 1911 war ſie mit dem Begießen ihres vom Wohnhauſe etwa 130 bis 140 Schritte entfernt gelegenen Ackers beſchäftigt, indem ſie das Waſſer von der beiläufig 113 Schritte entfernt gelegenen Hauslache auf den Acker trug. Der kleine Franz war auch auf den Acker gegangen; plötzlich war er verſchwunden und wurde dann in der Lache ertrunken aufgefunden. Die Angeklagte war nun beſchuldigt, daß ſie die Lache, welche gewöhnlich zu Zweidrittel mit Brettern verdeckt iſt, nachdem ſie das Waſſer entnommen, nicht ſogleich wieder mit dem Bretterdeckel zudeckte, zumal ſie vom Acker aus keinen Überblick über die Lache hatte. Der Gerichtshof verurteilte A. Kreuch zu drei Tagen ſtrengen Arreſt.

Spezialiſten im Lämmerdiebſtahl.

Heute ſtanden die Eheleute Joſef und Aloiſia Koban aus Mauerbach und deren 18jähriger Sohn Martin Koban wegen des Verbrechens des Diebſtahls vor dem Erkenntnisgerichte. Der Vater iſt Sägler, die Mutter Winzerin, der Sohn Hüter in Frauheim. Vater und Sohn wurden wegen Diebſtahl ſchon wiederholt abgeſtraft. Diesmal mußten ſie ſich wegen Beutezügen, die ſie ausſchließlich gegen Lämmer und Schafböcke von Beſitzern aus der Umgebung unter - nahmen, verantworten. So ſtahlen Vater und Sohn den Beſitzern Anton Zork[o], Georg Kapun, Franz Kamenik, Maria Griſchnik und Jakob Predan Lämmer im Geſamtwerte von 106 K. und den Beſitzern Stephan Aid und Anton Mom Schaf - böcke im Geſamtwerte von 56 K. Als der Sohn beim Bezirksgerichte Windiſch-Feiſtritz wegen dieſer Diebſtähle einvernommen wurde, gab er zu, daß er und ſein Vater zur Nachtzeit immer auf die Lämmer - jagd gingen; die Matter habe von der diebiſchen Herkunft der Lämmer, welche ſie als Beute nach Hauſe brachten, gewußt. Der Gerichtshof verurteilte Joſef Koban zu acht Monaten, ſeinen Sohn Martin zu drei Monaten und die Aloiſia Koban zu zwei Monaten ſchweren Kerker.

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6Marburger Zeitung Nr. 121, 10. Oktober 1911
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7Nr. 120, 7. Oktober 1911 Marburger Zeitung
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8Marburger Zeitung Nr. 121, 10. Oktober 1911
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Verantwortlicher Schriftleiter Norbert Jahn. Druck, Herausgabe und Verlag von Leop. Kralik in Marburg

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TextNr. 121, 10.10.1911.
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

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Bibliographic informationNr. 121, 10.10.1911. . KralikMarburg1911. Marburger Zeitung

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