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Marburger Zeitung.

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Nr. 5 Dienstag, 11. Jänner 1910 49. Jahrgang.

Aus der Prager Tagung.

In Prag fand letzten Samstag eine Verſamm - lung der deutſchböhmiſchen Abgeordneten und Ver - trauensmänner ſtatt, welche ſich mit der gegenwär - tigen politiſchen Lage zu befaſſen hatte. Einigermaßen dürfte hiebei auch der Gedanke mitgewirkt haben, die über das Verhalten vieler Abgeordneter ſtutzig gewordenen deutſchen Wählerſchaften mit radikalen Worten neu zu gewinnen. Einen beſonderen Wert kann man dieſer Tagung nicht gerade beimeſſen; Beifall aber werden die Ausführungen des Land - gemeindenvertreters von Luditz u. ſ. w. des Abg. Iro finden, welcher die uns Deutſchen durch die neue Geſchäftsordnungsreform drohende Knebelungs - gefahr beleuchtete. Wer nicht dem Klubzwange direkt untertan iſt, wird dieſen Ausführungen beiſtimmen müſſen.

Abg. Iro bezeichnete es als ganz unfaßbar, daß es heute noch deutſche Volksvertreter gebe, die die Kramarſch’ſche Geſchäftsordnungsreform nicht nur als keine Schädigung der Deutſchen, ſondern, wie Dr. Silveſter es getan, ſogar als eine par - lamentariſche Selbſthinrichtung der Tſchechen bezeich - nen oder, wie ein anderer Angehöriger der regie - rungsdeutſchen Parteien meinte, Slawen und Deutſche ja in gleicher Weiſe betroffen werden, weil doch nunmehr Deutſche und Slaven keine Obſtruktion mehr betreiben können. Abg. Iro ſagte, es ſei nationalpolitiſche Verblendung, ſo zu ſprechen und damit dem deutſchen Volke in Öſterreich falſche Perſpektiven für ſeine traurige politiſche Zukunft zu geben. Die ſlawiſchen Politiker arbeiten national zielbewußter als die Regierungsdeutſchen, welch letztere in der Kramarſch’ſchen Geſchäftsordnungs - reform nur einen einfachen Ält augenblicklicher tagesaktueller ſlawiſcher Parlamentstaktik erblicken wollen, während dieſer parlamentariſche Beſchluß vom 18. Dezember ein in Bezug auf die künftigeEntwicklung der politiſchen Dinge in Öſterreich hiſtoriſch denkwürdiges und für die Deutſchen dieſes Staates geradezu kataſtrophales Ereignis iſt, deſſen volle Wirkung erſt in einigen Jahren klar vor die Augen der Deutſchen treten wird.

Jene deutſchen Vertreter, die heute gemeinſam mit den Slawen ſo gerne öſterreichiſch mitregieren wollen, werden erſt zum Bewußtſein kommen, daß am 18. Dezember 1909 das Slawentum nach dem Wahlreformſiege den zweiten großen Erfolg auf dem Wege zur Alleinherrſchaft in Öſterreich errungen hat, wenn die von der deutſchen Parlamentsobſtruktion befreite ſlawiſche Parlamentsmehrheit die Regierungs - deutſchen nicht mehr mitregieren laſſen und die Geſetzgebung allein nach dem Geſchmacke der Slawen und Klerikalen beſorgen wird oder ein Mit - regieren, ein Deutſchbewußtſein nach dem Muſter des ſeinerzeitigen berüchtigten Fibel-Heinrich voraus - ſetzt. Die ſlawiſche Parlaments mehrheit braucht von dem Augenblicke an, wo ſie die deutſche Obſtruktion unmöglich gemacht hat, keine Obſtruktion mehr, denn ſie hat als Mehrheit die brutale Macht und Gewalt der Majorität in den Händen, ſie kann herrſchen, während die deutſche Minderheit ohne das letzte Abwehr - mittel der Obſtruktion vollſtändig ſchutzlos der ſla - wiſchen Gewaltherrſchaft ausgeliefert iſt. Ohne vorherige geſetzliche Sicherſtellung der nationalen Rechte der Deutſchen in allen öffentlichen Belangen mußte die Geſchäftsordnungsreform zum Henkerſtrick für die Deutſchen in Öſterreich werden. Statt alſo unter vorläufiger ſlawiſcher Gnadenfriſt weiter öſter - reichiſch mitregieren zu wollen, ſollten ſich die heutigen Regierungsdeutſchen endlich für die ſchärfſte Kampfſtellung gegen die künftigen Parlamentsherrſcher einrichten. Wenn das deutſche Oſtmarkvolk in ſeiner Geſamtheit in ſtetem nationalen Aufruhre erhalten wird, werden die Deutſchen in der Oppoſition mehr erreichen, als in den bisherigen Jahren des Mit -regierens, wo trotzdem auf allen Gebieten in uner - hörteſter Weiſe ſlawiſiert wurde.

Wie wahr insbeſondere der letzte Satz iſt, wiſſen wir im Süden hinlänglich. Die ungeſühnten Greuel von Laibach und die fortwährenden erfolg - reichen Slawiſierungsbeſtrebungen im Süden ge - ſchahen und geſchehen alle zu der Zeit, in der deutſche Parteien mitregieren .

Die Bierauflageerhöhung.

Der Cillier Landtagsabg. Dr. Eugen Negri äußerte ſich in einer Cillier Verſammlung über die Erhöhung der Landesbierauflage, für die auch er ſtimmte. Da dieſe wichtige Frage gewiß von allen Seiten beleuchtet zu werden verdient, geben wir auszugsweiſe die Ausführungen des Cillier Ver - treters wieder. Dr. Negri verwies auf das Landes - Millionendefizit, welches unbedingt gedeckt werden muß und führte dann u. a. aus:

Die den Ländern vom Staate überlaſſenen Einnahmen und Steuerquellen ſind von Haus aus wenig entwicklungsfähig und geeignet, beſtehende Härten nur noch zu vermehren. Ich verweiſe dabei zum Beiſpiel auf eine mögliche Erhöhung der Um - lagen auf die Hauszinsſteuer. Eine ſolche Erhöhung würde natürlich von den Hausbeſitzern auf die Mieter überwälzt werden; angenommen, ein Haus - herr hätte durch eine Erhöhung 100 Kronen mehr an Umlagen zu leiſten, ſo müßten ihm ſeine Mieter dafür 200 Kronen mehr Zins zahlen, da ja die Hälfte davon ſofort Freund Fiskus in ſeinen boden - loſen Sack verſchwinden läßt. Nicht viel beſſer ſteht es mit den Verbrauchsſteuern, die vor allem das arbeitende Volk hart treffen und es mit ſich bringen, daß der Kleinſte faſt ebenſoviel leiſten muß, als der Größte.

Bernhard von der Eiche.

18 (Nachdruck verboten.)

Gerard rückte zur Seite. So ſteigen ſie ein, mein Fräulein , verſetzte ſie. Ich glaube, richtig erraten zu haben, Sie heißen Ines und ſind die Schweſter des hm , hier räuſperte ſie ſich, dann fuhr ſie fort: die Schweſter des neuen Hoch - ofenchefs. Müllers haben mir ſchon von Ihnen erzählt .

Und Sie ſind Frau Gerard! rief ich. O, ich habe es gleich gedacht .

Wir lachten beide über dieſe Bekanntſchaft auf der Dorfſtraße. Im nächſten Augenblick ſaß ich neben der Lenkerin der Ponyequipage, und im munteren Trabe ging es davon. Ich bedauerte, daß die Fahrt ſo ſchnell zu Ende ging, denn ſie war furchtbar nett und Frau Gerard ſagte, daß ich ſie bald beſuchen müſſe und

Ines unterbrach ſich und blickte verwundert in das Geſicht des Bruders.

Wäre es dir nicht recht, Hardy? fragte ſie etwas zaghaft. Du ſiehſt ſo aus, als ob du mit mir unzufrieden biſt .

Das nicht, Kleines, aber man muß doch die Menſchen etwas näher kennen lernen, ehe man ſich mit ihnen befreundet. Doch nun laſſen wir dieſes Thema fallen. Ich hoffe, du haſt erwas Gutes zu Mittag. Ich bin hungrig wie ein Wehrwolf .

Ines eilte geſchäftig von dannen.

Ihr Bruder blieb nachdenklich zurück.

Wie ſollte er ſich das Benehmen Frau Gerards deuten? Wollte ſie durch dieſes liebenswürdige Entgegenkommen der Schweſter gegenüber das ſchein - bare Verleugnen des Bruders gutmachen? Frau Gerard durfte nicht glauben, daß er irgendwie emp - findlich war. Mochte Ines, ſo oft ſie wollte, nach Monrepos gehen; er gönnte es ihr von Herzen. Sie hatte ſo wie ſo nur ältere Menſchen zum Um - gang. Selbſt Fräulein Elfriede war viel älter. Wie alt mochte Frau Gerard ſein. Bernhard ertappte ſich dabei, über dieſe Frage zu grübeln. Höchſtens, dreiundzwanzig , dachte er. Ach, da erinnere ich mich, Müller ſagte, ſie ſei ſeit zwei Jahren Witwe und habe jung geheiratet. Ja, ja, er erwähnte, daß ſie gerade ſo alt iſt, wie ich ſie taxiere .

Ich hoffe, du erlanbſt mir, die Einladung nach Monrepos anzunehmen, Hardy , bat Ines mit der Zuverſicht eines geliebten, verwöhnten Kindes, dem ſelten etwas verſagt wird. Frau Gerard bat mich, morgen zu kommen; wir wollen einen Spa - ziergang durch den Wald nach Unterkorn machen. Sie hat ſehr bedauert, uns bei unſerer Viſite nicht geſehen zu haben .

Gewiß, geh nur hin. Kleines .

Es kam ſo ſeltſam hoſtig heraus, ſo, als fürch - tete Bernhard ſich, ſeine Erlaubnis zu widerrufen.

Kannſt du nicht mitkommen?

Und als er den Kopf ſchüttelte, ſetzte Ines hinzu: Oder hole mich wenigſtens ab, es wäre zunett. Weißt du, ſie hat ſchöne Anſichten aus Ruß - land und aus ihrer livländiſchen Heimat, die ſie ſehr liebt .

Es geht wirklich nicht. Ich muß morgen nach Düßlingen in Geſchäften hinüberreiten, Ines .

Sie ſeufzte etwas, dann aber dachte ſie nur noch an das, was ihr der nächſte Tag neues bringen werde.

Die goldgelben Spalierbirnen hingen ſchwer und reif an den Äſten. Es war Ines beſondere Freude, ſie einzuſammeln und die ſchönſten Exem - plare auf die Mittags - und Abendtafel zu bringen. Heute füllte ſie ein Körbchen mit den ſaftigen Früchten und trippelte in ihrem weißen Kleide durch den Ort. Sie ſah allerliebſt aus mit dem breitran - digen Strohhut auf dem goldblonden Köpfchen. Hardy hatte erlaubt, daß ſie bis zum Äbend in Mon Repos bleiben könne. Es war Ines mit ihrem weichen Herzen eigen, jeden Menſchen zu erfreuen. Sie wußte, daß es in Monrepos lange nicht ſo herrliches Obſt wie in ihrem Garten gab. Gewiß würde es Frau Gerard nicht mißdeuten, wenn ſie von ihrer Fülle etwas brachte. Als ſie, von Barry begleitet, in Monrepos ankam, eilte ihr Irmgard entgegen und begrüßte ſie erfreut.

Wie nett, daß Sie kommen ! rief ſie und hielt ihr beide Hände hin, ich hatte kaum gehofft, Sie ſchon heute zu ſehen. O, und Barry iſt auch da, der liebe ſchöne Kerl!

Ich habe Ihnen etwas Obſt mitgebracht, gnädige Frau, wir haben viel davon und Sie nichts .

Note: Mit einer Beilage.
2Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910

Von ähnlichen Geſichtspunkten ausgehend hat der Landesausſchuß bei der Erwägung der Be - deckung des Defizites nach der von der Regierung gnädigſt überlaſſenen Bierſteuer gegriffen. Eine Er - höhung der Landesbierauflage würde einen Ertrag von über eine Million Kronen abwerfen, was einer Umlagenerhöhung von ſechs bis ſieben Prozent entſpricht. Wenn das Bier auch manchen Kreiſen zur Notwendigkeit geworden iſt, ein Lebensmittel iſt es doch nicht geworden, es iſt vor allem ein Genuß - mittel und mit beſteuerten Lebensmitteln wie Zucker, Salz uſw. nicht auf eine Stufe zu ſtellen. Eine ausſchließliche Erhöhung der Umlagen um 12 bis 15 Prozent hätte nicht nur alle Schichten der Be - völkerung treffen müſſen, ſie hätte auch einzelne Kreiſe beſonders hart getroffen. Der Gewerbsmann, der plötzlich um 15 Prozent mehr Umlagen auf ſeine Erwerbſteuer und gleichzeitig eine Erhöhung des Mietzinſes für ſeine Wohnung und Geſchäfts - lokal erfahren muß, wird dadurch ſicherlich härter getroffen als durch die Erhöhung des Bierliters um 2 Heller. Was nun die Nächſtbeteiligten, die Gaſtwirte anbelangt, die ſelbſtredend dieſe Steuer auf das Publikum überwälzen müſſen, und die nur einen Rückgang des Bierkonſums als Schreckgeſpenſt ſehen, ſo wird das wohl allgemein als übertrieben erſcheinen müſſen, beſonders in bezug auf das ſtädti - ſche Gaſtgewerbe. Am flachen Lande hätte eine Bier - preiserhöhung vor zwei Jahren vielleicht eine Wirkung ausgeübt; heute, nach den Weinpreis - ſtürzen der letzten Zeit, hat der Bierkonſum dort, namentlich im Mittel - und Unterland ſchon eine natürliche Einſchränkung erfahren.

Bei ruhiger Erwägung aller Tatſachen wird jeder Unbefangene begreiflich finden, daß unſer Landesausſchuß nach dieſer Steuer greifen mußte, umſomehr, als der Staat, wenn es auch in letzter Zeit erſt mißlang, in Kürze gewiß wieder nach dieſer Steuer greifen wird. Grundſätzlich wird wohl jeder gegen eine ſolche Art von Steuerleiſtung ſein, die Not aber macht oft die ſchönſten Grundſätze zu nichte. Reine Not war es, die unſeren Landes - ausſchuß dazu drängte; und hätten wir ihn in dieſer Lage verlaſſen ſollen nur um uns populär zu machen?

Pettauer Nachrichten.

Schulfink .

In der Nacht auf heute iſt, wie uns telegraphiert wird, Herr Schulfink ge - ſtorben. Eine Würdigung des verdienſtvollen Mannes, deſſen Gedenken noch lange währen wird, behalten wir uns vor. Das Leichenbegängnis findet morgen (Mittwoch) nachmittags ſtatt.

Hanptverſammlung des Männerge - ſangvereiues.

Geſtern fand die 47. Hauptver - ſammlung des Männergeſangvereines unter ſehr ſtarker Beteiligung der ausübenden Mitglieder ſtatt. Obmann Hans Perko eröffnete die Verſammlung nnd nach der Begrüßung erteilte er dem Schrift -führer H. Skoflek das Wort zur Verleſung der vor - jährigen Verhandlungsſchrift, welche genehmigt wurde. Hierauf folgten die Tätigkeitsberichte. In erſter Linie erſtattet der Obmann Herr Perko einen genauen Bericht über die erfolgreiche Tätigkeit des Vereines, woraus hervorgeht, daß der Verein 17 mal aufgetreten iſt, trotz Mangels eines ſtändigen Chormeiſters. Acht Mitglieder ſind aus dem Verein geſchieden und zehn Mitglieder neubeigetreten, daher beträgt der jetzige Mitgliederſtand 43. Weiters dankte Herr Perko beſonders Herrn Mühlbauer, Fräulein Czak und dem Ausſchuſſe für ihre Mitwirkung und den Mitgliedern für die rege Tätigkeit. Herr Ulrich erſtattet den Kaſſenbericht. Der Verein hatte K. 2422·58 Einnahmen und K. 2322·45 Ausgaben; es ver - bleibt trotz mannigfacher Ausgaben für die Chor - meiſterſtelle ein Guthaben von K. 100·13. Dem Säckelwart wurde einſtimmig die Entlaſtung erteilt. Die Mitgliederbeiträge werden für ausübende Mit - glieder mit K. 1·20, für unterſtützende mit K. und für Damen mit 60 Heller feſtgeſetzt. Bei der hierauf vorgenommenen Wahl wurden einſtimmig gewählt die Herren: Obmann Hans Perko, Stell - vertreter Karl Kaſper, Chormeiſter Franz Mühlbauer, Schriftführer Franz Hallecker, Säckelwart Karl Ulrich; mittels Stimmzettel: Ökonom Vinzenz Tamm, Ar - chivar Julius Tognio, Sangräte Wilhelm Blanke, Max Wegſchaider, A. Maſten, Hans Wolf, Hans Heller und Joſef P[i]rich, Fahnenjunker Scherduan und Hornfuchs Otto Laurentſchitſch. Die Haupt - verſammlung verlief ohne jeden Zwiſchenfall in äußerſt würdiger Weiſe.

Diebſtähle.

Der bei dem hieſigen Uhrmacher Karl Penteker ſeit einigen Monaten in Dienſten ſtehende Gehilfe Anton Gruber hat im Verlaufe der letzten Wochen Uhren, Ringe uſw. aus Gold und Silber ſowie auch Uhrenbeſtandteile aus dem Warenlager ſeines Chefs geſtohlen. Man fand bei der Hausdurchſuchung in ſeinem Koffer geſtohlene Wertgegenſtände im Geſamtbetrage von beiläufig 80 Kronen. In der gleichen Zeit kamen dem hieſigen Hutmachermeiſter Joſef Slavetic aus ſeinem Lager von fertiger Ware zehn Plüſchhüte im Geſamtwerte von 90 Kronen abhanden. Geſtohlen hat ſie der bei dem Genannten in Lehre ſtehende achtzehnjährige Peter Puſchanen; der obgenannte Uhrmacher - gehilfe hat den größten Teil dieſer Plüſchhüte für Rechnung ſeines Kompagnons au den Mann gebracht.

Marburger Nachrichten.

Poſtbeamtenverſammlung.

Vorgeſtern nachmittags fand im Hofſalon des Gaſthofes Zur alten Bierquelle eine Verſammlung von deutſchen Poſtbeamten ſtatt, die ſowohl hin - ſichtlich ihres Zweckes, als auch wegen ihres zahl - reichen Beſuches und des Geiſtes, der ſie durchwehte, lebhafte Genugtuung erwecken mußte. Die Verſamm - lung war von den hieſigen Vertrauensmännern des Reichsbundes der deutſchöſterreichiſchen

Wie naiv und harmlos es klang; es entzückte die reiche Frau. Ich danke Ihnen herzlich , ſagte ſie und ſich zu dem jungen Mädchen niederbeugend, legte ſie ihr die Hand leicht auf die Schulter. Ines ergriff die weiße, mit koſtbaren Ringen geſchmückte Frauenhand und zog ſie an die warmen Lippen.

Nicht ſo, Kleine . Irmgard umarmte ihren Gaſt.

Sie ſagen: Kleine, gerade ſo wie Hardy? rief Ines, halb verwirrt durch die Freundlichkeit Frau Gerards.

Ihr Bruder iſt wohl ſehr gut zu Ihnen?

Ach ja, ſeit unſer lieber Vater ſtarb, ſorgt er ganz für mich. Es gibt keinen beſſeren Menſchen. Alle, die ihn näher kennen, ſind dieſer Anſicht .

Sie waren in das Haus gegangen, denn Irm - gard war im Garten geweſen, als ihr junger Gaſt ankam.

Mon Repos war von innen und außen ein Juwel. Was der Reichtum aufbieten konnte, war geſchehen, um das Schlößchen zu einem auserleſenen Aufenthaltsort zu machen. Der alte Millionär hatte den Käfig, in den er ſein ſchönes junges Weib bald nach der Hochzeit brachte, vergoldet. Nur kurze Zeit genoß er ſein Glück, dann wurde er gelähmt, und ſiechte langſam dahin.

Irmgard dacht nicht gern an die zwei Jahre ihrer Ehe. Sie hatte den Gatten verloren, und oft kam es ihr vor, als ſei ſie überhaupt nicht ver - heiratet geweſen. Der Zauber mädchenhafter Unbe - rührtheit war ihr geblieben. Sie wußte von derſeltſamen Teſtamentsklauſel, aber ſie kümmerte ſich nicht darum. Ihr ſchien das Leben gerade recht, ſo wie ſie es führte. Sie war imſtande, ſich jeden Wunſch, der durch Geld erreichbar war, zu erfüllen. Sich wieder einem Mann unterzuordnen, ſchien ihr unmöglich. Oft glaubte ſie, einer großen, alles niederwerfenden Liebe gar nicht fähig zu ſein, und ſie fürchtete die Leiden und Kämpfe, die Aufregun - gen, die damit in Verbindung ſtehen. Fräulein Hulda Körner, die Geſellſchafterin Frau Gerards, war eine behäbige Fünfzigerin, mit einem runden, gutmütigen Geſicht und phlegmatiſchem Tempera - ment. Sie hatte in dem hübſchen, eichengetäfelten Speiſezimmer den Kaffee bereitet. Irmgard machte ſie mit Ines bekannt. Das junge Mädchen, das an die Schlichtheit des Elternhauſes gewöhnt war, und auch in der Forſtei die größte Einfachheit geſehen hatte, kam ſich wie in einem Märchen vor. Die ſchöngeſchmückte Tafel mit ſchwerem Silber - gerät und reizendem, weißen Poreellan, die ge - ſchnitzten Stühle und Kredenztiſche, auf denen allerlei koſtbare Humpen und Gläſer ſtanden, entlockten Ines einen Ausruf der Bewunderung. Frau Gerard lächelte zu dem naiven Eingeſtändnis.

Es iſt wunderſchön bei Ihnen , ſagte Ines, ich habe noch nie ein ſo ſchönes Haus geſehen .

Nun, dann kommen Sie oft zu mir , bat Irmgard herzlich.

Das will ich! rief Ines. Hardy mein Bru - der iſt faſt immer auf dem Werk, ich bin oſt ganze Tage allein. (Fortſetzung folgt.)

Poſtbeamten einberufen worden, um hier eine Ortsgruppe des genannten Bundes zu gründen. Der Einladung hatten nicht nur die deutſchen Poſt - angeſtellten von Marburg, ſondern auch ſolche aus Graz, Pettau (von dort eine ganz beſonders ſtatt - liche Anzahl) und anderen Städten und Orten in ſehr zahlreicher Weiſe Folge geleiſtet. Kontrollor Herr Scheuch (Marburg), der den Vorſitz führte, konnte nicht nur die Amtskollegen von nah und fern, ſondern auch die Reichsratsabgeordneten Waſtian und Malik, Landtagsabgeordneten Neger, Amts - vorſtand Dr. Schinner, die Vertreter verſchiedener deutſcher Vereine, Gemeinderäte, die Vertreter der Preſſe ꝛc. begrüßen. Von den zahlreichen, aus ver - ſchiedenen Kronländern gekommenen Begrüßungen und Entſchuldigungen erwähnen wir jene der am Erſcheinen verhindert geweſenen Herren Bürgermeiſter Dr. Schmiderer und Reichsratsabgeordneten Marckhl.

Als erſter Redner ſprach der Bundesobmann Herr Schmid (Wien) über wirtſchaftliche und völkiſche Organiſation mit Bezug auf Standesfragen. Der Redner betonte, daß es dem Reichsbunde nicht darum zu tun ſei, eine beſtehende fachliche, aber internationale Organiſation zu ſchwächen; die Macht der Verhältniſſe und Tatſachen bringe es aber mit ſich, daß ſich die deutſchen Poſtbeamten auch national organiſieren müſſen, um nicht ſchweren Schaden zu erleiden, um nicht, geradeſo wie die deutſchen Diener, auf allen Gebieten durch die national überaus an - griffsluſtigen ſlawiſchen Kollegen verdrängt zu werden. Der Redner verwies ſodann auf die durch ſlawiſch - nationale Angriffsluſt erfolgte Desorganiſation bei der Prager Poſt - und Telegraphendirektion; dort wie anderwärts trete der Umſtand immer deutlicher in die Erſcheinung, daß man den Staatskitt, die deutſche Verkehrsſprache, gänzlich ausmerzen will. Eine Stelle nach der anderen, insbeſondere die leitenden, werde den Slawen zugeſchanzt; die ſlawiſche Erpreſſertaktik ſei überall zu beobachten. Es werden ſlawiſche Mittelſchulen aus dem Boden geſtampft, um ſlawiſches geiſtiges Proletariat zu erzeugen, welches den Deutſchen die Stellen wegnimmt. Unter der Ära Fiedler-Forſcht allein wurden in Wien 690 tſchechiſche Beamte und Diener ins Handelsmini - ſterium gebracht wir Deutſche wurden natürlich zurückgeſetzt. Wieviele Deutſche ſind in Wien poſten - los und gehen zugrunde, während die fremden Tſchechen in Wien als Beamte und Diener alle Bureaus füllen! Bereits gibt es in Wien 2130 tſchechiſche Poſtbeamte. Wir können aber mit vollem Rechte verlangen uud die deutſche Öffentlichkeit iſt mit in erſter Linie an dieſer Forderung intereſſiert: Für die deutſche Bevölkerung deutſche Beamte! (Leb - hafter Beifall.) Zu unſerem Schutze iſt eine große deutſche Gewerkſchaft der Poſtbeamten und Diener dringend notwendig; um dieſen Gedanken zu ver - wirklichen, wurde der Reichsbund deutſchöſterreichiſcher Poſtbeamten gegründet, der nach fünfvierteljährigem Beſtande bereits 1700 Mitglieder zählt, aber ſeinen Ausbau noch lange nicht erreicht hat. Und daß die Notwendigkeit dieſes Ausbaues und der nationale Schutz auch im Süden als eine dringende Not - wendigkeit empfunden wird, das gehe aus der Be - teiligung an dieſer Verſammlung hervor.

Der Redner verwies noch auf das Druckſorten - Babylon, welches bei uns bereits herrſcht und die Beamten quält, auf die dadurch hervorgerufenen, der Poſt nicht würdigen Erſcheinungen, auf die fortwährende Verdrängung deutſcher Diener und Hineinpreſſung von ſlawiſchen, wodurch Tauſende unſerer Volksgenoſſen, z. B. in Wien, brotlos werden, beſproch ſodann Parallelerſcheinungen im Süden der Monarchie und führte als Illuſtrations - beiſpiel an, daß ſich auf der Strecke Unterdrau - burg Cilli nicht ein einziger deutſcher Poſtbeamte mehr befinde. Reduer ſchloß unter lebhaftem Beifall. Obmannſtellvertreter Herr Groß - berger (Wien) ſprach über die völkiſche Organi - ſation und die Poſtanſtaltsbeamten. Die annoch deutſch verwaltete Stadt Brünn beſitze faſt keine deutſchen Poſtbeamten mehr; in Olmütz und anderen Städten ſehen wir das Gleiche; in Graz gebe es bereits windiſch beſetzte Vorſtandsſtellen. Es müſſe mit aller Kraft dahin getrachtet werden, daß der ſlawiſche Zuzug in die deutſchen Städte verhindert werde. Redner verurteilte die nationale Lauheit ſo mancher deutſcher Vorſtände, die nur aus Bequem - lichkeit dem ſlawiſchen Druck ſtändig nachgeben, und gab eine Reihe von Beiſpielen dafür, wie es den Deutſchen ergeht, wenn die Slawen irgendwo die Mehrheit und damit die Herrſchaft errungen haben. Auch dieſer Redner trat für ein gemeinſames Vor - gehen aller deutſchen Poſtangeſtellten ein. (Lebhafter3Nr. 5, 11. Jänner 1910. Marburger ZeitungBeifall.) Poſtoffiziant Herr Wolf (Marburg) be - handelte in vorzüglicher Weiſe das Thema: Der Beamte im Dienſte ſeines Volkes . Insbeſondere beſprach der Redner das Verhältnis zwiſchen Be - amten und Dienern; die Beamten ſollen die deutſchen Diener human behandeln, weil ſie es dadurch ver - hindern können, die Diener in einem nicht nationalen Lager zu ſehen.

Der Redner geißelte auch die nationale Lau - heit, das Beſtreben von manchen Deutſchen, von hier fortzukommen, um den unbequemen nationalen Verhältniſſen zu entgehen uſw. und führte unter Hinweis auf etwaige Meinungen, ſich nur an den internationalen Verein zu halten, aus, daß das deutſche Volk zwar Großes geleiſtet habe im Bunde mit anderen, das Größte aber, wenn es allein und nur auf ſich ſelbſt angewieſen war. (Den Ausführungen des Redners folgten lebhafte Heilrufe.)

Reichsratsabgeordneter Waſtian bezeichnete den Zuſammenſchluß der deutſchen Poſtangeſtellten als ein natürliches Geſetz. Unſere alle nichtdeutſchen Völkerſchaften weit überragenden Steuerlaſten ſind bekannt; leider aber habe man noch nie die richtigen Folgerungen aus dieſer und anderen ähnlichen Tatſachen abgeleitet und durchgeführt. Die richtige politiſche Ausnützung unſerer wirt - ſchaftlichen Poſition würde uns Deutſche in Öſterreich unüberwindlich machen! Wenn jene Schlußfolgerungen immer und überall gezogen würden, wären ihre Ergebniſſe ganz andere und weit beſſere als jene, die wir von den dekorativen Politikern verfloſſener Jahrzehnte hatten. Man ſetzt alles daran, um dieſen Staat zu einer Operations - baſis für das Slawentum zu geſtalten. Redner wolle ein kleines aber bezeichnendes Illuſtrations - beiſpiel dafür anführen, was heute ſchon alles mög - lich ſei. Am Reichsratspoſtamte ſei ein an einen Abgeordneten gerichteter, mit einer Adreſſe in ruſſi - ſcher (!) Sprache und Schrift verſehener Brief auf - gegeben worden. Der Beamte erklärte, daß er die Briefanſchrift nicht leſen könne. Der betreffende Ab - geordnete war, als er davon erfuhr, ſehr aufgeregt und ſagte: Da müſſen halt Poſtbeamte angeſtellt werden, die ruſſiſch verſtehen! (Lebhafte Heiterkeit.) Gewiß ſei dies eine Kleinigkeit geweſen, aber ſie ſei bezeichnend. Und in Öſterreich werden oft aus Kleinigkeiten große Dinge, weshalb wir auch im Kleinen groß und feſt ſein müſſen. Wenn irgendwo, ſagte Abg. Waſtian u. a. weiter, die Gründung einer ſolchen Organiſation wie dieſe notwendig war, ſo iſt dies der Fall bei uns im Süden. Unſer Staats - geſchick wird ſich im Süden entwickeln. Die Be - deutung des Hausſtreites im Norden zwiſchen Tſchechen und Deutſchen, den der Redner gewiß nicht unterſchätze, ſei ſeinem Glauben nach eine geringere gegenüber der großen Gefahr, die im Süden ſich entwickele. Es ſei eine ganz ſonderbare Politik, die für Marburg und anderwärts hinſichtlich der ſtaatlichen Verwaltungs - körper in nationalpolitiſcher Beziehung befolgt werde. Redner könne höhere Beamte nicht davon frei - ſprechen, daß ſie der Regierung allzuoft zu Gefallen waren. Insbeſondere die unteren Beamtenſtellen werden mit einem außerordentlichen Raffinement verſlawt. Redner wandte ſich weiters gegen den noch immer nicht ganz verſchwundenen Gedanken der Bahnpoſtteilung, den insbeſondere Abgeordneter Sylveſter vertrete. In ſeinen weiteren Ausführungen gedachte Abg. Waſtian der hervorragenden nationalen Opferwilligkeit der Poſtbeamten und gab ihnen da - für die Verſicherung, daß die Südmark treu hinter ihren völkiſchen Beſtrebungen ſtehen werde. Es habe ihn gefreut, daß im Reichsbund einer engeren Partei - politik nicht gehuldigt werde, daß er die Partei - ſcheuklappen nicht kenne; wir ſeien ſchon einmal ſo, daß wir immer nach der engeren Parteizugehörig - keit fragen. Redner wolle gewiß nicht, daß wir auf dem Umwege der Parteiloſigkeit in den großen Wurſtkeſſel kommen; wir haben der gemeinſamen feſten Leitziele genug, die das verhindern. Redner ſei als Hoſpitant dem Deutſchnationalen Verbande beigetreten und zwar aus praktiſchen Gründen; er ſei aber kein Couloir - und Entrefiletpolitiker, er nehme das Gute wo er es finde, wenn es ſein Herz und Hirn paſſiert habe. Abg. Waſtian gedachte noch der weiblichen Poſtangeſtellten, wandte ſich gegen den Kaſtengeiſt und trat mit warmen Worten dafür ein, daß Beamte und Diener gemeinſam vorgehen und einem Bunde angehören ſollen. Abgeordneter Waſtian ſchloß unter großem Beifall.

Bahnadjunkt Herr Wagner überbrachte die Grüße des Reichsbundes deutſcher Eiſenbahner und ſicherte treue Waffenbrüderſchaft zu. (Heilrufe.)

Herr Achatz aus Klagenfurt ſtellte die Magenfrage in den Vordergrund, trat für den internationalen Verein ein; ſeine im ſozial - demokratiſchen Sinne gehaltenen, übrigens oft ſehr unklaren und widerſpruchsvollen Ausführungen erregten Unruhe.

Obmann Herr Schmid widerlegte unter lebhaftem Beifall dieſe Ausführungen, indem er auf den innigen Zuſammenhang zwiſchen nationaler und Wirtſchaftspolitik und auf die wirtſchaftliche Tätigkeit des Bundes verwies.

Reichsratsabg. Malik verwies darauf, daß er verlange und man könne und müſſe es ver - langen daß ſich alle deutſchen Volksſchichten national betätigen; mit Freuden ſei er daher der Einladung gefolgt, weil er aus ihr den völkiſchen Zweck der heutigen Verſammlung erſehen habe. Redner griff zurück auf die von einem der beiden Referenten erwähnte Gründung einer Maturanten - gruppe unter den Poſtbeamten; auch er müſſe ſich aus völkiſchen Gründen gegen eine ſolche neuerliche Abſonderung wenden. Abg. Malik polemiſierte dann gegen die vom Redner Achatz vorgebrachten ſozial - demokratiſchen Ausführungen, ebenfalls die innige Verbindung zwiſchen nationaler und Wirtſchafts - politik betonend und darauf verweiſend, wie intenſiv national die ſlawiſchen Beamten geſinnt ſind, wo - durch ſie die national neutraleren deutſchen Beamten immer mehr ins Hintertreffen bringen. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen kam Ab. Malik darauf zu ſprechen, wie die ſlawiſchen Prüflinge in allen Schulen und Anſtalten gegenüber den Deutſchen im Vorteile ſind; die ſlawiſchen Prüfer begünſtigen ihre Stammesgenoſſen von vorneherein aus nationalen Gründen; deutſche Profeſſoren aber nehmen in ihrer Objektivität den ſlawiſchen gegenüber wieder die größte Nachſicht und Rückſicht auf deren Sprach - ſchwierigkeiten , während an den Deutſchen das volle Maß der Anforderungen gerichtet wird. Daher werden wir auch mit unglaublich vielen ſlawiſchen Mittelſchulabſolventen überſchwemmt, die es mit vielen Deutſchen, die keine Matura haben, geiſtig gar nicht aufnehmen können. Redner führt den Schaden, den wir durch jenes Syſtem erleiden, durch Beiſpiele an und ſtellt die Forderung auf, daß die Schüler ſtets und ausſchließlich nach ihrer abſoluten, nie nach ihrer relativen Leiſtung beurteilt und klaſſifiziert werden ſollen. Der Redner verwies u. a. auch auf die traurigen Erſcheinungen, welche die Roſegger-Schutzſtiftung zeitigen; Männer, die durch die Blindheit des deutſchen Volkes emporkamen und nun auf fetten Pfründen ſitzen, die ihnen jährlich viele Zehntauſende einbringen, ſtatten den Dank an ihr Volk, durch das ſie emporkamen, nicht einmal durch einen Betrag für einen Roſegger - bauſtein ab! (Lebhafter Beifall; Rufe: Lloyd - präſident Derſchatta!) Wie rührend mute es dagegen an, wenn wir vernehmen, daß die Poſt - beamten, die gewiß jeden Kreuzer umdrehen müſſen, bevor ſie ihn ausgeben, einen Roſeggerbauſtein ge - widmet haben. Redner ſchloß mit der Verſicherung, jederzeit für die wirtſchaftlichen und nationalen Intereſſen der Poſtbeamten eintreten zu wollen. (Lebhafter Beifall.)

Es ſprachen hierauf noch die Herren Lenhard für den Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverband, Gemeinderat Dr. Resner namens des Deutſchen Wählervereines für Marburg, Landtagsabg. Neger, der zuſagte, in ſeinem Wirkungskreiſe ſoweit als möglich für die Poſtbeamten eintreten zu wollen. Poſtbeamter Haider Graz, Poſtoffizial Dreſcher Graz. Kontrollor Scheuch machte insbeſondere die anweſenden Reichsratsabgeordneten darauf auf - merkſam, daß man den Poſtbeamten das Vereins - und Verſammlungsrecht um den Preis der Zeit - vorrückung beſchneiden wolle. Der Vertreter der Mar - burger Männerortsgruppe der Südmarkführt eine Reihe von Beiſpielen aus dem nationalen Verhalten verſchie - dener Perſönlichkeiten in Marburg an und über - brachte die Glückwünſche der Ortsgruppe. Es ſprach noch Steueramtskontrollor Kahler, w[o]rauf Poſt - beamter Herr Siegl die unerträglichen Verhältniſſe beim Poſtamte Marburg 1 (Hauptbahnhof) ſchil - derte. Bei keinem Gewerbetreibenden würden ſolche Zuſtände geduldet, wie in dieſem Amte. Abgeordeter Malik verwies darauf, daß er im Budgetausſchuſſe Sanitätsinſpektionen für die öffentlichen Ämter an - geregt habe; es gehe nicht an, daß ſolche geſund - heitswidrige Zuſtände weiter beſtehen. Abgeordneter Waſtian verwies auf die Konferenzen, die er ſeinerzeit rückſichtlich dieſer Zuſtände hatte; damals vertröſtete man auf den Bahnhofumbau. Es ſprachen noch mehrere Redner. Hierauf wurde nachſtehendeEntſchließung beantragt und einhellig angenommen:

Die heute am 9. Jänner 1910 verſammelten deutſchen Poſtbeamten erklären ſich mit den Aus - führungen der Vertreter des Reichsbundes vollkommen einverſtanden und fordern die Bundesleitung auf, mit aller Tatkraft für die Belange der deutſchen Poſtbeamten ohne Unterſchied des Standes ein - zutreten. Vornehmlich wünſchen ſie, daß im vor - liegenden Geſetzentwurf im Abgeordnetenhauſe keine Schädigung der derzeitigen landesfürſtlichen Poſt - beamtenſchaft platzgreife und die Forderungen der Poſtanſtaltsbeamtenſchaft, eine durchgreifende Ver - beſſerung herbeiführen, endlich erfüllt werden. Die Herren Abgeordneten werden erſucht, mit allen Kräften dahin zu wirken, daß ſowohl in nationaler als in wirtſchaftlicher Hinſicht für die deutſchen Beamten kräftigſt eingetreten wird, ſo wie es die ſla - wiſchen Abgeordneten für ihre Beamten tun.

Die hierauf vorgenommene Wahl der Orts - gruppenleitung hatte folgendes Ergebnis:

Obmann Offizial Budeſchinsky, erſter Stellvertreter Adjunkt Brandl, zweiter Stellver - treter Poſtmeiſter Schuchay (St. Lorenzen ob Marburg), erſter Schriftführer Offiziant Wolf, zweiter Offiziant Markut, erſter Zahlmeiſter Offiziant Windegger, zweiter Offiziant Fiſcher, Beiſitzer Aſſiſtent Ohrlinger, Kontrollor Scheuch und Aſſiſtent Scholler (Pettau). Die Verſamm - lung war damit beendet.

Dienſtjubiläum.

Man ſchreibt uns: Ver - gangenen Mittwoch verſammelten ſich die Beamten des hieſigen Stadtrates unter dem Vorſitze des Seniors, Herrn Kommunalarzt Joſef Urbaczek, im Grand-Hotel Erzherzog Johann zu einem Feſt - abend, um das 25jährige Dienſtjubiläum ihres Kol - legen, des Herrn Alois Waidacher zu feiern. Ehrengäſte waren anweſend: Herr Reichsrats - und Landtagsabgeordneter Heinrich Waſtian, der Ob - mann der Ortsgruppe Marburg des Vereines Süd - mark Herr Direktor Schmid, das Quintett des Männergeſangvereines, Herr Direktor Klietmann mit Herrn Köhler vom Philharmoniſchen Vereine und Herr Egger aus Deutſchlandsberg. In der Eröff - nungsrede dankte der Vorſitzende für das zahlreiche Erſcheinen und widmete dem Jubilar herzliche Worte. Im weiteren Verlaufe des Abends übergab Herr Urbaczek nach einer ſchwungvollen Anſprache, in welcher er die vortrefflichen Eigenſchaften des Herrn Waidacher als Beamten und Kollegen würdigte, ein von der Beamtenſchaft geſpendetes ſehr ſinniges Erinnerungsgeſchenk. Herr Stadtratskommiſſär Doktor Valentin beſprach im eigenen und im Namen des am Erſcheinen verhinderten Amtsvorſtandes Herrn Dr. Schinner gleichfalls die Verdienſte des Herrn Waidacher. Herr Heinrich Waſtian begrüßte den Ju - bilar als Freund und treuen Mitarbeiter in natio - naler Beziehung. Herr Direktor Schmid widmete Herrn Waidacher Worte der Anerkennung über deſſen Arbeitsfreudigkeit in verſchiedenen völkiſchen Vereinen. In den Zwiſchenpauſen brachte das Quintett, dem auch der Jubilar angehört, mehrere Volkslieder wirkungsvoll zum Vortrage. Meiſter Klietmann ſpielte kunſtvoll auf der Violine, während Herr Muſiklehrer Köhler am Klavier die Begleitung ausgezeichnet beſorgte. Herr Egger erfreute die Zu - hörer mit einigen in überraſchender Weiſe vorge - tragenen Sololiedern. Tiefbewegt dankte hierauf Herr Waidacher allen Ehrengäſten und Kollegen für die ihm dargebrachte Ehrung mit der Ver - ſicherung, daß er fortan ein treuer Freund bleiben und daß er den heutigen Tag nie vergeſſen werde. Von den vielen eingelangten Begrüßungsſchreiben und Telegrammen erregten einige lebhafte Heiterkeit. So verlief der Abend in animierteſtee Stimmung und nach Mitternacht, als der Vorſitzende Herr Urbaczek den offiziellen Teil ſchloß, dachte noch niemand an das Nachhauſegehen. Herr Waidacher mit der geſamten ſtädtiſchen Beamtenſchaft kann auf dieſen äußerſt gelungenen Feſtabend mit Stolz zurückblicken.

Vom Theater.

Der morgige Theaterabend bringt uns die Novität Nur ein Traum , Luſt - ſpiel in drei Akter von Lothar Schmiedt. Dieſes Werk hat bei ſeinem Erſcheinen in Berlin einen großen Erſolg erzielt. Es behandelt ein Thema, das wir unzähligemale in Variationen auf der Bühne geſehen haben, in ſo neuer, origineller Form, daß der Zuſchauer vom erſten Moment ab dem Gang der Handlung mit großem Intereſſe folgt. Dieſes Werk wurde auch gelegentlich der Aufführung am Grazer Stadttheater von der dortigen Preſſe über - aus rühmenswert beſprochen. Die Hauptrollen ſind in den Händen der Damen Hellborn. Jalda und4Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910Pauſen, ſowie der Herren Brecher, Goebel, Perre - noud und Rieger, der auch die Spielleitung inne hat. Die Einführung der Pariſiana-Abende hat ſich bei den bisherigen Auffühungen ſo bewährt, daß für Donnerstag abermals ein ſolcher Abend angeſetzt iſt, wobei drei neue Einakter zur Dar - ſtellung gelangen. Es ſind dies Die Dirne , Der Glockenzug und Das ſtarke Stück . Alle dieſe kleinen amüſanten Werke haben ſich in Venedig in Wien während der Sommerſpielzeit auf dem Spiel - plane mit beſtem Erfolge erhalten. Beſchäftigt ſind in dieſen Einaktern die Damen Blanche, Hellborn, Holm, Jalda und die Herren Brecher, Goebel, Rieger und Perrenoud. Für Samstag iſt der Ehren - abend für Frl. Mizzi Hellborn angeſetzt. Mit dieſem Benefize iſt gleichzeitig die Uraufführung der Tragi - komödie Der Arzt verbunden, deſſen Autor in Marburg eine wohlbekannte Perſönlichkeit iſt, näm - lich Hermann Friſch, der Sohn des k. k. Schulrates Herrn Direktor Franz Friſch.

Verein Frauenhilfe.

Die volkstüm - lichen Vorträge des Vereines Frauenhilfe , welche jeden Freitag um 5 Uhr in einem Schul - zimmer des k. k. Staatsgymnaſiums ſtattfinden, ſind allgemein und zugänglich. Freitag den 14. und 21. Jänner wird Herr Direktor Glowacki über den Urſprung unſerer heimiſchen Pflanzen - welt ſprechen.

Vom Kinematographen.

Die hübſchen Vorführungen dieſer Woche finden viel Beifall. Die landſchaftlichen Bilder aus der Schweiz und aus Norwegen zeigen uns herrliche Gegenden. Von den Dramen bringt eines ein Stück aus dem Groß - ſtadtleben; das zweite iſt ein ſzenenreiches franzö - ſiſches Schauſpiel aus der Zeit des Kardinals Richelieu. Beſonders kommen aber Lachluſtige dies - mal auf ihre Rechnung, denn nicht weniger als fünf außerordentlich heitere Nummern bringt das Programm. Die Vorſtellungen beginnen um 8 Uhr; am Mittwoch iſt Kinder - und Schülervorſtellung.

Wohltätigkeitsfeſt

zu Gunſten des Hebammen-Unterſtützungs - und Altersverſorgungs - vereines. Man ſchreibt uns: Wir konſtatieren mit Vergnügen, daß das Intereſſe für dieſes Feſt ein außerordentlich großes iſt und eine große Anzahl Karten ſchon jetzt verkauft ſind. Das Wiener-Feſt zu dem gleichen Zweck findet am 14. Jänner in den Sofienſälen unter dem Protektorate der Prinzeſſin Hohenlohe ſtatt und wirken unter anderen Künſtlern Alex. Girardi, Mitglieder des Hofopern - und Burgtheaters, Quartett Baehrich, der Geſangverein Wiener Sängerbund und viele andern mit.

Poſtkränzchen.

Das angekündigte Kränzchen des Penſionsunterſtützungsvereines der k. k. Poſt - bedienſteten und deren Witwen und Waiſen unter dem Protektorate des Oberpoſtverwalters Herrn Theodor Nendl findet nicht am 5., ſondern am 1. Februar in den unteren Kaſinolokalitäten ſtatt. Mit der Ausſendung von Einladungen wird dem - nächſt begonnen werden.

Pauorama International.

Dieſe Woche beſichtigen wir das herrliche Italien, die bekannt ſchönen Städte Mailand, Pavia und Turin. Die hochintereſſanten ſchönen Monumente, die pracht - vollen Plätze dieſer drei Perlen Italiens feſſeln das Auge des Beſchauers. Italien wird nicht umſonſt das Land der ſchönen Künſte genannt, denn überall, in den Kirchen, auf den Straßen und Friedhöfen, in den Klöſtern und Schlöſſern finden wir die herr - lichſte Kunſt und Pracht in allen Ausſtattungen; eines der großartigſten dieſer Bilder iſt der Mailänder Dom, deſſen Pracht und Herrlichkeit wir naturwahr bewundern können. Die königlichen Schlöſſer bieten dem Auge viel Schönes.

Verſammlungen des Abg. Malik.

Abg. Malik wird am 13. Jänner in Kapfenberg, am 14. d. in Ehrenhauſen (hier über den Ausgleich mit Ungarn), am 15. d. in Leutſchach und am 16. in Arnfels in Verſammlungen ſprechen. In Ehren - hauſen dürfte zugleich auch Landtagsabg. Feßler, in Leutfchach und Arnfels die Landtagsabg. Neger und Feßler ſprechen.

Steirerabend.

Wie im Vorjahre veran - ſtaltet auch heuer wieder die Ortsgruppe Marburg des Touriſtenvereines Die Naturfreunde einen großen Steirerabend, der am Samstag den 15. Jänner in ſämtlichen Lokalitäten des Kreuzhofes ſtattfinden wird. Der Verein iſt eifrigſt beſtrebt, die geehrten Beſucher in jeder Weiſe zu - friedenzuſtellen und hat er auch für allerlei Be - luſtigungen geſorgt. Von dieſen ſeien erwähnt:Rodelbahn, Almhütte mit Almbläſern, Heirats - und Bauernſtube, Preisjodeln uſw. Die Muſik wird die beliebte, preisgekrönte Südbahnwerkſtätten-Kapelle beſorgen. Da vom Reingewinn ein Teil unſerer wackeren Rettungs-Abteilung zufällt, iſt auch ein zahlreicher Beſuch zu erwarten. Für gute Speiſen und Getränke werden Herr und Frau Musger in bekannt vorzüglicher Weiſe Sorge tragen. Auch diene den Beſuchern zur Kenntnis, daß auch heuer wieder die Preiſe der Speiſen und Getränke mit dem Reſtaurateur vereinbart wurden, die am Tage der Veranſtaltung auf den aufliegenden Speiſekarten erſichtlich ſein werden. Wer ſich alſo gut unter - halten will, gehe beſtimmt am Samstag zum Steirerabend, der gewiß vielen noch vom Vorjahre in angenehmſter Erinnerung ſtehen wird.

Eislauf.

Morgen Mittwoch den 12. Jänner findet am Stadtteiche das erſte Eislaufen ſtatt. Saiſonkarten für Mitglieder des Stadtverſchönerungs - vereines ſind zu ermäßigten Preiſen beim Kaſſier des Vereines Herrn Kokoſchinegg erhältlich.

Einhebung der Telephongebühren.

Die im Berelche der Poſt - und Telegraphendirektion für Steiermark und Kärnten bisher üblich geweſene unmittelbare Einzahlung der Telephonabonnements - und Nebengebühren durch die Abonnenten wurde mit Beginn dieſes Monates außer Kraft geſetzt und an deren Stelle die obligatoriſche Einhebung der Gebühren durch Poſtbeſtellorgane eingeführt. Von einer eigenen Zentralſtelle, der Telephonrechnungs - abteilung in Graz (Hauptpoſtgebäude), werden nun für die Telephonabonnenten des Direktionsbezirkes termingemäß oder fallweiſe Rechnungen ausgeſtellt, worin die jeweils fälligen, für Telephonabonnenten - ſtationen und deren Nebeneinrichtungen vorgeſchrie - benen Gebüren einzeln dargeſtellt werden. Allfällige Rechnungsfehler befreien jedoch nicht von der Zah - lungsverbindlichkeit; es wird vielmehr in ſolchen Fällen unter Vorlage der bezahlten Rechnung um die Richtigſtellung derſelben bei der Poſt - und Tele - graphendirektion anzuſuchen ſein. Auf die den Abon - nenten kreditierten interurbanen Sprechgebühren findet dieſes Verfahren keine Anwendung. Die Begleichung der Rechnungen kann entweder durch Ausfolgung des entfallenden Betrages oder aber und hierauf werden die Teilnehmer des Poſtſparkaſſen-Scheckver - kehres (Scheckkontobeſitzer) insbeſondere aufmerkſam gemacht durch Übergabe eines auf den einge - forderten Betrag vorſchriftsmäßig ausgeſtellten, an die k. k. Poſtdirektionskaſſe in Graz (Telephonge - bühren) lautenden (Namens -) Scheck an das Beſtell - organ erfolgen. Als Beſtätigung über den Erhalt des Betrages hat das Beſtellorgan die ſaldierte Rechnung zu übergeben. Bemerkt wird, daß die An - nahme von Teilzahlungen unſtatthaft iſt. Nicht ſo - gleich beglichene Rechnungen werden durch ſieben Tage bei dem zuſtändigen Abgabepoſtamte hinter - legt und können dort von 8 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags beglichen werden. Eine neuerliche Vorweiſung der Rechnung in der Wohnung des Abonnenten erfolgt nur über deſſen ausdrücklichen Wunſch gegen Entrichtung einer Mahngebühr von 25 Hellern. Eine Ausnahme hievon findet nur dann ſtatt, wenn die Rechnung beim erſten Beſtellver - ſuche dem Zahlungspflichtigen nicht präſentiert werden konnte. Werden die fälligen Gebühren nach Ablauf der Lagerfriſt von ſieben Tagen nicht be - zahlt, ſo wird die bezügliche Telephonabonnenten - ſtation geſperrt und die zwangsweiſe Hereinbringung des Betrages veranlaßt. Mit der Ausſendung der Rechnungen für dieſes Halbjahr dürfte Mitte Jänner begonnen werden. Die Abonnenten werden im eigenen Intereſſe und nicht minder im Intereſſe der unge - hinderten Fortſetzung der Beſtellgänge dringend ein - geladen, den zur Deckung der fälligen Gebühren er - forderlichen Betrag, eventuell den entſprechend aus - gefertigten, an die Poſtdirektionskaſſe in Graz (Telephongebühren) lautenden Poſtſparkaſſenſcheck zeitgerecht bereitzuhalten,

Schulvereiusfeſt in St. Leonhard.

Aus St. Leonhard W. B. ſchreibt man uns: Am 5. Februar wird in den Räumen des deutſchen Vereinshauſes ein Schulvereinsfeſt der Ortsgruppe St. Leonhard W. B. abgehalten werden. Es wird vonſeite der Leitung alles aufgeboten, um den Aufenthalt in den feſtlich geſchmückten Räumen ſo angenehm als möglich zu machen. Alle Anſchriften, ſich auf das Feſt beziehend, mögen an den Orga - niſator der Herren - und Damenturnriege, der Herren - und Damengeſangriege Herrn Hermann Hallecker gerichtet werden, der auch das Amt des Obmannes des Feſtausſchuſſes übernommen hat. Es ergeht hiemit an die deutſche Bevölkerung die Bitte, dasFeſt zu beſuchen oder in anderer Weiſe ihr Schärf - lein beizutragen, umſomehr, da der Reinertag unſerem Bollwerk gegen die ſlawiſche Hochflut, der Deut - ſchen Schule in St. Leonhard zugeführt wird.

Philharmoniſcher Verein.

Für die Auf - führung des großen weltlichen Oratoriums von Robert Schumann, Das Paradies und die Peri , das beim vierten Konzerte im Monate März zur Aufführung kommt, gibt ſich erfreulicherweiſe ſchon jetzt das lebhafteſte Intereſſe kund; ſo waren bei der erſten Chorprobe allein ſchon 115 Damen an - weſend. Die nächſte Chorprobe für Damen findet am Donnerstag den 13. Jänner um 8 Uhr abends im Burgſaale ſtatt. Gleichzeitig ergeht an alle ſanges - kundigen Herren die höfliche Einladung, an den Proben und an der Aufführung dieſes ſchönen Werkes zahlreich teilzunehmen. Die erſte Probe für Herren wird Mittwoch den 12. Jänner abends 8 Uhr im Burgſaale abgehalten. Wegen Kürze der Zeit des Studiums iſt ein pünktlicher und regel - mäßiger Beſuch der Proben dringend geboten.

Der Verein Volkswohl

hielt letzten Samstag abends im Hotel Mohr ſeine Hauptver - ſammlung ab. Herr Leopold Kralik berichtet über die bekannten ſeinerzeitigen Beſtrebungen nach Er - richtung des Teichbades, die leider geſcheitert ſind. Die Errichtung eines Bades ſei aber für Marburg nach wie vor eine dringende Notwendigkeit, ſchon mit Rückſicht auf die Kinder, die noch weniger als die Erwachſenen die Drau benützen können. Redner gedachte dankend und mit warmen Worten der ſelbſtloſen und mühevollen Tätigkeit, welche Herr Dr. Flick im Intereſſe des Teichbades entfaltet hat und verwies ſchließlich auf die durchgeführte Änderung der Satzungen, die in der Marburger Zeitung kürzlich bereits beſprochen wurde. Der Verein Volkswohl wolle und ſolle nicht als ein Sportverein gelten; er bezwecke lediglich, die körper - liche Geſundheit ſeiner Mitglieder zu fördern und durch Errichtung einſchlägiger Einrichtungen dem Gemeinwohle, der ganzen Stadt förderlich zu ſein. Die Wahlen hatten nachſtehendes Ergebnis: Doktor Heinrich Lorber, Max Halfter, Dr. Joſef Jörg, Karl Pirchan, Guſtav Scherbaum d. J., Doktor Albert Leonhard, Franz Havliček, Paul Heritſchko, Leopold Kralik und Sparkaſſebeamter Friedrich Staudinger. Nun folgte eine lange und anregende Wechſelrede über die Badfrage. An der Wechſelrede beteiligten ſich die Herren Stadtrat Julius Pfrimer, der verſchiedene Aufklärungen vom Standpunkte der Gemeindeverwaltung aus gab, Halfter, der zu einer raſchen Tätigkeit des Aus - ſchuſſes mahnte und auf die Badeeinrichtungen im Deutſchen Reiche verwies, Gemeinderat Havliček, welcher ebenfalls die Aufgaben der Gemeinde und ihr Verhalten zur Teichbadfrage erörterte. Gemeinde - rat K[r]al, Leopold Kralik, Karl Pirchan, Norbert Jahn, jur Axmann ꝛc. Sämtliche Redner drückten den Wunſch aus, daß den gemeinnützigen Be - ſtrebungen des Vereines Volkswohl die beſten Erfolge beſchieden ſein mögen.

Von einer Marienſtatue niederge - ſchlagen.

Geſtern nachmittags verunglückte bei der Demolterung des Gruberſchen Hauſes in der Drau - gaſſe der beim Baumeiſter Naſſimbeni beſchäftigte Maurerpolier Franz Krempel, indem er von einem drei Meter hohen Gerüſte herunterfiel, wobei er ſich eine ſchwere Verletzung am linken Knie zuzog. Es war eine Marienſtatue abzutragen, von welcher der Verletzte geſtreift und vom Gerüſte geſchleudert wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes durch den Kommunalarzt Herrn Urbaczek wurde Krempel mittels Rettungswagen in ſeine Wohnung in der Waldgaſſe überführt.

Für Nervöſe und Schwache,

beſonders ſolche Perſonen, die ſich infolge überſtandener Krank - heit elend, müde und ſchlaff fühlen, dürften die großen Erfolge, die durch das ſeit vielen Jahren rühmlich bekannte Sanatogen erzielt worden ſind, von großem Intereſſe ſein. Das Sanatogen wird, wie dies aus Äußerungen und Zuſchriften von nam - haften ärztlichen Autoritäten hevorgeht, überall dort unſchätzbare Dienſte leiſten, wo eine Kräftigung des Organismus notwendig iſt, insbeſondere dort, wo auch das Nervenſyſtem in Mitleidenſchaft gezogen iſt. Aber auch bei allen denjenigen, die noch mitten im Kampf um den Erfolg im Leben, ſei es auf wirtſchaftlichem oder wiſſenſchaftlichem Gebiet, ſtehen, wird der Gebrauch von Sanatogen die glücklichſten Erfolge zeitigen, da der Organismus durch das Präparat vorbeugend geſtärkt und ſeine Wider - ſtandsfähigkeit außerordentlich geſteigert wird. Wir verweiſen ausdrücklich auf den der heutigen Nummer5Nr. 5, 11. Jänner 1910 Marburger Zeitungbeiliegenden Proſpekt der Sanatogenwecke Bauer und Co., Berlin SW. 48.

Der Feuerwehrball in Kranichsfeld

findet nicht am 15. ſondern am 16. Jänner im Gaſthauſe zur Poſt ſtatt.

Der unſichere Abort.

Der Bäckergehilfe Anton Waida, bedienſtet in der Bäckerei Kugler in der Draugaſſe, machte bei der Sicherheitsbehörde die Anzeige, daß ihm aus ſeinem Schlafzimmer ein Verſatzſchein über eine ſilberne Taſchenuhr und ſil - berne Kette und ein Geldbeutel, worin ſich gegen vier Kronen Bargeld befanden, aus ſeinem Koffer entwendet worden ſei. Dieſen Diebſtahl hat der 16 Jahre alte, früher bei Kugler in der Lehre geſtan - dene Joſef Leſchtſchak aus Windiſchfeiſtritz ver - übt. Dieſer benützte die Gelegenheit, als die Gehilfen bei der Nachtarbeit waren. und ſchlich ſich nach Überklettern eines Zauues in das Zimmer, wo er ſpäter von Waida getroffen wurde. Der Einſchleicher wurde in den Abort geſperrt, doch gelang es ihm noch vor dem Eintreffen eines Wachmannes durch das Abortfenſter zu entkommen.

Aus dem Gerichtsſaale.

Die Marburger Hochverrats - Affäre.

Heute fand vor dem Herrn Bezirksrichter Modriniak die Fortſetzung der vom Leutnant Czerwenka des 47. Infanterieregimentes durch Dr. Haas gegen den Gaſtwirt Schigart und den abſolvierten Handelsakademiker Ferdinand Graf angeſtrengten Ehrenbeleidigungsklage ſtatt. Schigart und Graf waren heute wieder mit ihrem Vertreter Dr. Ura - nitſch aus Graz erſchienen. Der Vertreter des Klägers hatte die Anklage noch ausgedehnt, u. zw. gegen Herrn Moſtböck und Herrn Nonner, und zwar deshalb, weil Moſtböck dem Kommandanten des Landwehr-Inf. -Reg. 26, Oberſten K. Nottes, die Mitteilung von der angeblichen hochverräteriſchen Äußerung des Leutnant Czerwenka gemacht hatte und gegen Nonner, weil dieſer, wie Moſtböck dem Oberſten ſagte, ihm von jener Äußerung Mitteilung gemacht hatte. Nonner ſeinerſeits hatte ſie wieder von Graf gehört, worauf er ſie dem Moſtböck mit - teilte. Zeuge Öberſtleutnant Marcell Labrovsky vom 47. Infanterieregiment gab an, daß ihm Oberſt Nottes davon Mitteilung machte, daß ein Infanterie - offizier im Gaſthauſe Schigart die Äußerung getan haben ſoll: Evviva! Ich bin ſtolz darauf, ein Ita - liener zu ſein! Wenn es zum Kriege kommt zwiſchen Öſterreich und Italien, bin ich der erſte, der ſich als Spion anwerben läßt, und zwar für Italien! Zeuge habe hievon die Anzeige erſtattet und ſämt - liche in Marburg befindlichen Offiziere des Infanterie - regiments Nr. 47 verſammelt, um zu erfahren, wer jener Offizier war. Fähnrich Matuzzi habe ſich gemeldet und angegeben, daß er und Leutnant Czerwenka (der wegen Krankheit nicht erſchienen war) gemeint ſeien. Zeuge ſei dann in die Wohnung des Leutnants gegangen, der zuge - geben habe, jene Äußerung gemacht zu haben, aber in dem Sinne. daß er für Öſterreich Spionendienſte verrichten würde. Zeuge ſei dann mit dem Oberſt - leutnant Glöckler und Major Kaſafura zum Gaſtwirte Schigart gegangen, der über Befragen ſo ausſagte, wie es in der Anklage heißt. Graf habe zuerſt nicht ausſagen wollen; erſt als Zeuge ihm geſagt habe, er habe ja keinen Schaden zu befürchten, wenn er die Wahrheit ausſage, habe Graf in dem bekannten Sinne ausgeſagt. Allerdings habe er ihm die Wichtigkeit ſeiner Ausſage vorher vorge - halten. Zeuge Oberſt Nottes ſchildert, wie Moſt - böck ihm den Fall erzählt habe; Zeuge habe ihn hierauf gefragt, von wem er dies erfahren habe, worauf ihm Moſtböck den Maler Nonner genannt habe, deſſen Adreſſe er ihm gab, worauf ſich Zeuge zu Nonner begeben habe, der ihn wieder an Schi - gart wies. Er habe hierauf die Sache abgetreten, da es ſich nicht um ſein Regiment handelte. Zeuge Motſchan gibt an, Graf ſei nach jener Szene im Gaſthauſe in den vorderen Raum geſtürzt und habe zu Ferd. Wagrandl gerufen: Ferdinand, haſt du gehört, was der geſagt hat? Wagrandl habe aber darauf nicht reagiert. Schigart habe gleich darauf mit Bezug auf die Äußerung des Leutnants geſagt: Da könnte Einer ſchön eingehen! Selbſt habe er ſich bei jener Äußerung nichts gedacht, weil man ſie nach ſeiner Auffaſſung verſchieden habe auslegen können. Zeuge Wagrandl erklärt, von nichts zu wiſſen; er könne ſich an die damaligen Vorfälle nicht erinnern und habe ſie auch nicht be - achtet. Die moſaiſche Sängerin Selma Wohlmuth aus Pilſen gibt in ihrem dort aufgenommenenProtokolle ebenfalls nichts Weſentliches an; jene Äußerung habe ſie nicht vernommen. Die beiden Erſtangeklagten bleiben bei ihren Angaben, daß Leutnant Czerwenka ſich ſo geäußert habe, wie es in der Anklage ſteht. Nach einer Beſprechung mit ſeinen Klienten ſchlug nach Beendigung des Zeugen - verhöres Dr. Uranitſch einen Ausgleich vor; behufs deſſen Ermöglichung beantragte er die Vertagung der Verhandlung, damit die Zuſtimmung des gegen - wärtig in Cormons befindlichen Leutnants und des Regimentskommandos in Görz eingeholt werden könne. Als Baſis des Ausgleiches ſchlug Doktor Uranitſch vor, die Abgabe einer Ehrenerklärung, in welcher ſeine Klienten erklären, daß ſie ſich durch das Beweisverfahren davon überzeugt haben, daß ihre Auffaſſung von der Äußerung des Leutnant eine irrtümliche war, daß ihre Behauptungen dem - nach unbegründet waren, daß ſie dieſe widerrufen und den Leutnant um Entſchuldigung erſuchen. Dr. Haas erklärte, dieſes Angebot zur Kenntnis ſeines Klienten bringen zu wollen; der Vertagung könne er aber nicht zuſtimmen, er müſſe die Ent - ſcheidung dem Richter überlaſſen. Dieſer ſprach die Vertagung aus, auch Moſtböck und Nonner er - klärten, jene Ehrenerklärung zu unterſchreiben. Die wohl ziemlich bedeutenden Koſten haben im Falle des Ausgleichs dieſe Angeklagten zu bezahlen und zwar nach einem beſtimmten Schlüſſel.

Schaubühne.

Die geſchiedene Frau , Operette von V. Léon, Muſik von Leo Fall. Zum erſten Male am 8. Jänner. Des Komponiſten frühere Werke, die Dollarprinzeſſin und Der fidele Bauer er - freuen ſich ganz beſonderer Beliebtheit nicht nur beim hieſigen Publikum, der allgemeine Erfolg iſt ein heute unbeſtrittener. Ob der geſchiedenen Frau dasſelbe Glück beſchieden ſein wird? Das Karl - Theater zählte freilich ſchon an die 250 Aufführungen und in Graz wurde das Werk dem ſtändigen Spiel - plane einverleibt, erzielte volle Häuſer und Kaſſen. Bleibt aber die großſtädtiſche, glänzend-moderne Ausſtattung weg, iſt die Aufführung nicht frei von Mängeln der Beſetzung und des Studiums, dann kann man nicht wiſſen, wie jene Frage beantwortet werden ſoll. Auch das Buch, das Viktor Léon beiſtellt, iſt nicht reich an neuen Motiven. Wie zwei Liebende ſich ſuchen drei Akte lang und ſich dann ſchließlich kriegen, das ſind wir ſchon ſo gewöhnt. Zur Ab - wechſlung ſind es diesmal ein Ehemann Karel und ſeine geſchiedene Frau Jana, die ſo lange Verſtecken - ſpielen und endlich mit ihrem Verſöhnungskuß ſelbſt dem Apoſtel der freien Liebe Gonda van der Loo, die eben noch den geſchiedenen Mann hatte heiraten wollen, zur unmotivierten Eheſchließung mit einem anderen, dem Gerichtspräſidenten, das ſchlechte Bei - ſpiel gaben. So ein Leichtſinn! Das Beſſere an der Operette iſt jedenfalls die Muſik. Ihre großen Schlager: Der Schlafcoupé-Walzer , Kind, du kannſt tanzen! , Man ſteigt nach , mit gutem Geſchick auf die drei Aufzüge verteilt, hatten ſchon ſeit geraumer Zeit ihren Weg auch nach Marburg ge - funden, und als Samstag zum erſten Male die Ouvertüre erklungen war, hatte man, ſoweit das Publikum ein Zuhören vor dem Aufgehen des Vorhanges nicht für unnötig hält, nicht mehr die Empfindung, einem Fremden, ganz Neuen gegenüberzuſtehen. Und das kam der Aufführung zuſtatten, man klatſchte und begehrte die Nummern, wie auch den flotten Marſch Ich und du Müllers Kuh ſtürmiſch zur Wiederholung. Die Stimmung im ausverkauften Hauſe wurde recht warm und herzlich, ernüchternd wirkte erſt die öde Szene des letzten Aktes Kirmes in Makkum! Wie farbenfroh und luſtig hatte man ſich das ausgemalt und gerade hier verſagte die Inſzenierungskunſt der Spielleitung. Freilich dürften die verfügbaren Geldmittel nicht beſonders reichlich geweſen ſein. Aber ſolche Ausgaben verzinſen ſich.

Herr Schirocky bringt für die Rolle des Karel von Lyſſeweghe die ſchauſpieleriſchen, nicht aber die entſprechenden ſtimmlichen Fähigkeiten mit. Als Jana hätten wir auch lieber Frl. v. Flamir gehabt. Frl. Hannſen gab ſich alle Mühe, ihrer ſchweren Auf - gabe zu entſprechen, und errang durch ihre Tanz - kunſt lauten Beifall. Unſerer Diva war der Part der reizenden Gonda van der Loo anvertraut worden, eine Soubrettenpartie, die ihr zu tief liegt. Die Herren von Hainreich und Clement, als diskrete Komiker, ſowie Raul und Reiſſer boten ihr Beſtes; auch Frl. Laube zeigte in ihrer kleinen Rolle eine recht liebe Stimme. Die Wiederholungen dürften noch beſſer ſein als die Erſtaufführung. a

Eingeſendet.

Aufruf.

Südmarkortsgruppengründung Ober-St. Kunigund - Witſchein.

Der ausdauernden Arbeit einiger wackerer Süd - märker iſt es gelungen, in St. Kunigund und Wit - ſchein eine ſo große Zahl Mitglieder für der Verein zu werben, daß man an die Gründung einer eigenen Ortsgruppe, Ober-St. Kunigund-Witſchein, ſchreiten konnte. Sonntag den 16. Jänner findet im Gaſt - hauſe des Herrn Menhardt in Witſchein die grün - dende Hauptverſammlung der obgenannten Orts - gruppe ſtatt. Die Feſtrede wird Herr Wanderlehrer Hoyer halten. An alle deutſchbewußten Kreiſe wird nun die dringende Bitte gerichter, die völkiſche Sache zu unterſtützen, durch zahlreiches Erſcheinen den Beweis ihres Anteils an unſerer Sache zu geben. Auf nach Witſchein.

Verſtorbene in Marburg.

  • 2. Jänner. Zwachowetz Eliſabeth, Stadtarmenbeteilte, 73 Jahre, Urbanigaſſe. Raskoſchan Anna, k. k. Stabs - feldwebelswitwe, 74 Jahre, Duchatſchgaſſe. Schullin Johann, Buchhalterskind, 7 Tage, Gaswerkſtraße. Krottmayer Johann, Hausbeſitzer, 77 Jahre, Mellin - gerſtraße.
  • 3. Jänner. Greiſtorfer Karl, k. k. Poſtunterbeamter, 42 Jahre, Tegetthoffſtraße. Imaſek Franz, Kondukteurskind, 9 Monate, Gaswerkſtraße.
  • 4. Jänner. Schiſchek Rudolf, Näherinskind, 5 Monate, Heu - gaſſe. Brumetz Johanna, Inwohnerin, 34 Jahre, Bergſtraße.
  • 7. Jänner. Jurinez Roman, Magazinsaufſehersſohn, 4 Jahre, Joſefſtraße.

Jahr - und Viehmärkte in Steiermark.

Die ohne Stern aufgeführten ſind Jahr - und Krämermärkte, die mit einem Stern (*) bezeichneten ſind Viehmärkte, die mit zwei Sternen (**) bezeichneten ſind Jahr - und Viehmärkte.

Jänner.

Am 12. zu Pettau (Borſtenviehmarkt), Sta - deldorf (Borſtenviehmarkt) im Bez. Drachenburg, Marburg*.

Am 13. Jänner zu Rann bei Pettau (Schweine - markt), Graz*.

Am 14. Jänner zu St. Philipp** im Bez. Drachenburg, Graz (Stechviehmarkt).

Am 15. zu Rann (Schweinemarkt), Arnfels (Kleinviehmarkt).

Am 17. zu Pletrovič** im Bez. Cilli, Stainz**, St. Peter** im Bez. Oberradkersburg, Kapellen** im Bez. Rann, Mahrenberg**, Tillmitſch** im Bez. Leibnitz.

Am 18. zu Friedau (Schweinemarkt), Rad - kersburg*.

〈…〉〈…〉
6Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910
〈…〉〈…〉
7Nr. 5, 11. Jänner 1910. Marburger Zeitung
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8Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910
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Verantwortlicher Schriftleiter Norbert Jahn. Herausgabe, Druck und Verlag von Leop. Kralik in Marburg.

About this transcription

TextNr. 5, 11.01.1910.
Author[unknown]
Extent8 images; 8339 tokens; 3196 types; 63575 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNr. 5, 11.01.1910. . KralikMarburg1910. Marburger Zeitung

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LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

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ImprintBerlin 2019-12-10T11:23:44Z
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