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Marburger Zeitung.

Der Preis des Blattes beträgt: Für Marburg: Ganzjährig 12 K, halbjährig 6 K, vierteljährig 3 K, monat - lich 1 K. Bei Zuſtellung ins Haus monatlich 20 h mehr.

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Erſcheint jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag abends.

Sprechſtunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 12 Uhr und von 5 6 Uhr Edmund Schmidgaſſe 4. Verwaltung: Edmund Schmidgaſſe 4. (Telephon Nr. 24.)

Anzeigen werden im Verlage des Blattes und von allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen und koſtet die fünfmal geſpaltene Kleinzeile 12 h.

Schluß für Einſchaltungen Dienstag, Donnerstag. Samstag 10 Uhr vormittags. Die Einzelnummer koſtet 10 Heller.

Nr. 59 Dienstag, 26. Mai 1914 53. Jahrgang

An die geehrte Bevölkerung Marburgs!

Innerhalb der Mauern der deutſchen Drauſtadt wird heuer von den Burſchen - ſchaftern der Oſtmark der Burſchenſchafter - tag abgehalten werden. Viele hundert alte und junge Burſchenſchafter werden am nächſten Freitag, Samstag und Sonntag in unſerer Stadt verweilen und deutſche Gemeinbürg - ſchaft zum Ausdrucke bringen.

Um der Freude über den Burſchen - ſchaftertag in Marburg auch äußerlich Aus - druck zu geben, richte ich an die Bevölkerung unſerer Stadt die freundliche Bitte, die Häuſer an dieſen Tagen beflaggen zu wollen.

Die Kaizlbriefe.

In der Wiener Halbmonatsſchrift Deutſch - Öſterreich werden die von uns ſchon beſprochenen Kaizlbriefe, deren Veröffentlichung die gegenwärtige politiſche Senſation darſtellt, einer Betrachtung unterzogen, der wir folgende Stellen entnehmen:

Kaizl ließ ſich während ſeiner Tätigkeit als Finanzminiſter ausſchließlich von nationalen Geſichts - punkten leiten. Er betreute die öſterreichiſchen Fi -nanzen nicht um ihrer ſelbſt willen, nicht der Ehr - geiz, die beſte Finanzverwaltung zu haben, war die Triebfeder ſeiner Amtstätigkeit maßgebend für ihn war allein die nationale Beutepolitik! Der Geſamtſtaat iſt dieſem Manne gleichgültig, er fühlt ſich nicht als Öſterreicher, ſondern als Tſcheche, ſeine Sorge gilt einzig und allein ſeiner Nation. Öſterreichiſcher Finanzminiſter iſt er nur geworden, um ungehindert nationale Beutezüge zu machen.

Die Kaizlbriefe zeigen mit erſchreckender Deut - lichkeit, daß die tſchechiſchen parlamentariſchen Miniſter und hohen Beamten eigentlich nichts ſind, als die Vollzugsorgane einer organiſierten tſchechi - ſchen Verſorgungsanſtalt, daß ihnen der Staat nicht Selbſtzweck, ſondern nur Mittel zur Erreichung nationaler Zwecke iſt, eine Maſchine, deren Kräfte man gegen die Deutſchen verwenden könne. Nicht ein Quentchen öſterreichiſchen Staatsgefühls iſt in dieſen Männern vorhanden alles betrachten ſie, alles behandeln ſie aus dem engen Geſichtswinkel der tſchechiſchen Volksintereſſen Öſterreich iſt ihnen nur ein Anhängſel an das tſchechiſche Sprach - gebiet, ein Beutegebiet für die tſchechiſche Expanſion. Der Begriff Allgemeinheit iſt bei dieſen Männern ganz altteſtamentariſch beſchränkt auf die eigene Nation. Rückſichten auf Kaiſer und Reich nehmen ſie nur dann, wenn ihnen daraus ein nationaler Vorteil erwächſt. Kaizl iſt ein Gegner des Huß - denkmals, verärgert über die panſlawiſtiſchen Trei - bereien in Prag nicht aus Patriotismus, ſondern einzig und allein aus Furcht, dadurch die Sym - pathien der Krone zu verlieren. Kaizl begnügt ſichaber nicht mit der Rolle eines Vollzugsorganes, er fordert ſelbſt zum Widerſtande gegen die geltende Verwaltung auf, er revoltiert die Gemeinden und die Ämter gegen die noch geltende ſprachliche Übung. Der k. k. Miniſter als nationaler Agent provocateur erinnert bedenklich an ruſſiſche Vorbilder, wie denn überhaupt Kaizl’s und ſeiner Freunde Auffaſſungs - weiſe ſehr öſtlich anmutet. Daraus darf nicht der Vorwurf moraliſcher Minderwertigkeit abgeleitet werden wohl aber die Feſtſtellung, daß die Tſchechen die für die Verwaltung großen Stiles nötige Objektivität nicht beſitzen; denn ihre natio - nale Auffaſſung iſt eine alle Rückſichten auf andere Nationen ausſchließende. Hierin liegt ja auch ihre Stärke, hierin iſt ihre Opferwilligkeit begründet. Faſt könnte man ſie einen großen Clan nach ſchot - tiſchem Sprachgebrauche nennen.

Die Herausgabe der Kaizlbriefe iſt den Tſche - chen ſehr unangenehm. Sie werden eine geradezu aufrüttelnde Wirkung auf alle jene Elemente aus - üben, denen der Staat denn doch noch mehr iſt als ein Weidegebiet für die endloſen Scharen ver - ſorgungsbedürftiger tſchechiſcher Beamten und An - geſtellten. Sie werden aber auch der noch immer nicht ausgeſtorbenen öſterreichiſch geſinnten Bureau - kratie das Rückgrat ſtärken und ſie ermutigen, der nationalpolitiſchen Korruption der Verwaltung ent - gegenzutreten. Wir raten ihnen dringend die Flucht in die Öffentlichkeit an das Echo wird dank den Kaizlbriefen ein ſtarkes ſein. Auch das Par - lament wird dieſe hiſtoriſch bedeutſame Veröffent - lichung einer Beſprechung unterziehen müſſen.

Fürſtin Morrow.

12 (Nachdruck verboten.)

Wie ſteht es denn mit der Familie Ihres Freundes? fragte ſie.

Der Graf war nie verheiratet, ſoviel ich weiß.

Und ſeine Brüder, Schweſtern, Vettern und ſonſtigen Anverwandten?

Ich ſagte ſchon, daß er mit Großfürſten ver - kehrt. Allerdings, ich verſtehe, gnädige Fürſtin, was Sie meinen. Der Lebenswandel einiger unſerer Großfürſten iſt gerade nicht ſonderlich einwandfrei, und ihr Verkehr entſpricht häufig durchaus nicht ihrem Stande. Sie ſind eben ſkrupellos in jeder Beziehung. Doch laſſen wir dies unerquickliche Thema, das noch dazu gefährlich iſt, da in unſerem heiligen Rußland leider leicht ein Ohr des Ver - räters und Lauſchers Gehör findet. Graf Aſtrachow iſt der letzte Träger ſeines Namens. Weder in der Armeeliſte noch in den Liſten unſeres heimiſchen Adels findet ſich auch nur ein Namens - vetter von ihm. Aber Sie können ſich darauf ver - laſſen, er iſt von untadeligem Ruf, und ſeine ge - ſellſchaftliche Bildung iſt volllommen.

Sie reden Ihrem Freunde ſo warm das Wort!

Weil ſeine Gegenwart tatſächlich ein Gewinn für unſere Geſellſchaften wäre.

Meinen Sie? entgegnete die Fürſtin zer - ſtrent, da ihre Gedanken momentan ganz wo anders weilten.

Ja, ganz ſicher! Allerdings ſpielt der Graf ſehr hoch.

Ah, er ſpielt?

Meiſt allerdings mit entſchiedenem Unglück. Das Spiel iſt die einzige Leidenſchaft, der er fröhnt. Das ſchadet aber nichts weiter, da er ein ſehr großes Vermögen beſitzt.

So, er iſt ſehr reich? Wo liegen denn ſeine Güter?

Ich habe bisher noch nicht Gelegenheit ge - nommen, mich darüber zu orientieren.

Die Oper neigte ſich ihrem Ende zu. Mit großer Aufmerkſamkeit lauſchte man, bis die letzten Töne verklungen waren. Als der Vorhang ſiel, klatſchte das Publikum wie raſend Beifall.

Graf Aſtrachow lächelte etwas ſpöttiſch, dann erhob er ſich, grüßte leicht nach der Loge der Für - ſtin herüber und verſchwand im Gedränge des den Garderoben zuſtrömenden Publikums. Auch Ale - xandra erhob ſich und verließ langſam mit ihrem Begleiter die Loge. Schon im Korridor flüſterte ſie ihm zu:

Ich bin mit Ihrer Empfehlung zufrieden, führen Sie Ihren Freund bei mir ein.

Ah, vortrefflich, gnädige Fürſtin!

Sie ſehen, daß Ihre Empfehlung bei mir et - was gilt.

Dafür ſpreche ich Ihnen meinen verbindlichſten Dank aus.

Auf Wiederſehen!

Bitte, noch eine Frage, gnädige Fürſtin!

Und nun?

Wann, wo und wie ſoll ich Ihnen den Grafen vorſtellen?

Ich werde Ihnen eine Einladung zu meinem erſten Ball überſenden. Übrigens, werden Sie mit Ihrem Freunde den Ball des Statthalters auch be - ſuchen?

Ich werde dort erſcheinen, gnädige Fürſtin, aber Graf Aſtrachow nicht. Er hat, wie ich gehört habe, die Einladung beſtimmt abgelehnt.

O, dann ſchlägt er meine wohl auch aus!

Nicht daran zu denken! Ich werde die Ein - ladung ſehr diplomatiſch vermitteln, verlaſſen Sie ſich ganz auf mich. Übrigens, in Ihren Salons wird ja geſpielt der Graf wird dann er - ſcheinen!

Man trennte ſich.

Die Fürſtin durchſchritt die Reihe ihrer Diener, die mit Laternen verſehen waren, beſtieg den Wagen und fuhr ihrem Palaſte zu. Die perſönliche Be - kanntſchaft mit dem Grafen Aſtrachow konnte für ſie von unſchätzbarem Vorteil werden. Nur hegte ſie Befürchtung, der Graf möchte doch noch ihren Ball nicht beſuchen.

VI.

Den folgenden Morgen brachte die Fürſtin mit dem Schreiben verſchiedener Briefe zu.

2Marburger Zeitung Nr. 59, 26. Mai 1914

Politiſche Umſchau.

Aufſtand in Albanien. Flucht und Rückkehr des Fürſten.

Jäh wechſeln die Bilder. Samstag nach Mitternacht die alarmierende Nachricht von der Flucht des Fürſten von Albanien auf ein italieniſches Kriegsſchiff, Sonntag die Meldung von der Rückkehr des Fürſten nach Durazzo. Aber es iſt keine triumphale Rückkehr, kein Sieg über die Feinde. Fürſt Wilhelm iſt in das Schloß zurückgekehrt, nach - dem er alle Forderungen der Aufſtändiſchen erfüllt, nachdem er vor ihnen kapituliert hat. Noch liegen nicht alle Vorgänge klar, die zu den dramatiſchen Szenen von Samstag nachmittags bis Sonntag führten. So viel geht aus den Depeſchen hervor, daß der Fürſt die ihm zur Verfügung ſtehende bewaffnete Macht, die von holländiſchen Offizieren kommandierten Gendarmen, zum Kampf gegen die von Tirana heranrückenden Aufſtändiſchen ausge - ſchickt hat, daß die Gendarmen geſchlagen und ſamt ihren Offizieren gefangengenommen wurden, daß darob eine furchtbare Panik in Durazzo ausbrach und der Fürſt über Vorſtellungen des italieniſchen Geſandten, der die Sicherheit der fürſtlichen Familie bedroht hielt, ſich mit den Seinen auf das italieniſche Kriegsſchiff begab. Nach Unterzeichnung der von den Aufſtändiſchen vorgeſchriebenen Bedingungen kehrte er wieder nach Durazzo zurück. Mittler - weile haben die Aufſtändiſchen Tirano eingenommen und ſchon klingt der Ruf: Es lebe Eſſad, der König von Albanien. Die Gewalttat gegen Eſſad, die, wie es ſcheint, von den unter öſterreichiſchem Schutze ſtehenden Franziskanern angezettelt wurde, beginnt ſich ſchon zu rächen. Wie ſieht jetzt unſer Berchtold aus?

Eigenberichte.

(Wahl in den Orts - ſchulrat Gams.)

Der Gemeindeausſchuß hat in ſeiner heutigen Sitzung unter dem Vorſitze des Ge - meindevorſtehers Herrn Karl Wodenig ſtatt des verſtorbenen Dr. Johann Majciger für die reſtliche Funktionsdauer den Großgrundbeſitzer, Gemeinde - ausſchuß - und Bezirksvertretungsmitglied Herrn Emanuel Pfeffer als Mitglied in den Ortsſchulrat Gams einſtimmig gewählt, was allgemein begrüßt wird. Der Gewählte iſt ein deutſcher, auf das öffentliche Wohl ſtets bedachter Mann.

(Vier Perſonen unter dem Verdachte der Brandlegung verhaftet.)

In Verholle kam am 12. Mai gegen halb 9 Uhr abends beim Beſitzer Joſef Otorepec Feuer zum Ausbruch, welches das Wohn - und Wirt - ſchaftsgebäude bis auf das Mauerwerk total ein - äſcherte. Der Abbrandler hatte die Gebäude mit 4000 K. und die Fahrniſſe auf 3840 K. verſichert. Der wahre Schaden dürfte ſich jedoch bei den Ge - bäuden auf 2850 und jener der Fahrniſſe auf 1500 K. belaufen. Schon gleich nach dem Brande ver -breitete ſich in der dortigen Gegend das Gerücht, daß Otorepec den Brand ſelbſt gelegt hatte, um die Verſicherungsſumme zu erhalten. Auch auf den dortigen Winzer Simon Verne ſowie auf die Beſitzerin Maria Kolar und deren Tochter Lucia Kolar fiel der Verdacht, daß ſie Mitwiſſer, be - ziehungsweiſe Mitſchuldige an der Brandlegung ſeien, und daß Otorepec dieſen einen Anteil an der Verſicherungsſumme verſprochen haben dürfte. Nun wurden der Abbrandler Otorepec, der Winzer Simon Verne, die Beſitzerin Maria Kolar und deren Tochter Lucia Kolar von der Gendarmerie Maxau verhaftet und dem Gerichte eingeliefert.

(Von der Schulver - einsortsgruppe.)

Im Hotel Poſt fand am 18. Mai die gut beſuchte Hauptverſammlung der Deutſchen Schulvereinsortsgruppe ſtatt. Der Ob - mann Herr Doktor Franz Schuſter bot ein Bild des Entſtehens und der Tätigkeit der Ortsgruppe, die ſchon ſeit 30 Jahren mit Erfolg der Schul - vereinsſache gedient hat. In die Ortsgruppenleitung wurden wiedergewählt: Doktor Franz Schuſter als Obmann, Schulleiter Karl Wretzl als Obmannſtell - vertreter, Hauptmann Viktor Zigroſſer als Säckel - wart; neugewählt wurden die Herren: Aſſiſtent Adolf Priſtolitſch als Schriftführer, Notar Doktor Robert Baumgartner und Bezirkstierarzt Doktor Fritz Hennemann als Beiräte.

(Brände.)

Am 17. d. um Mitternacht brannte das Wohnhaus des Be - ſitzers Michael Kitak in Cerovec bis auf den Grund nieder. Als das Feuer zum Ausbruche kam, ſchliefen die Hausleute derart feſt, daß ſie gar nicht merkten, von welcher Gefahr ſie umgeben waren. Durch das Heulen und Bellen der Hof - hunde wurden die Nachbarn aus dem Schlafe geweckt. Sie eilten auf den Brandplatz, wo ſie die Bewohner des brennenden Hauſes aus dem Schlaf rüttelten. Dieſe mußten, da der Ausgang durch die Tür ins Freie durch ein undurchdringliches Flammen - meer verſperrt war, durch die Fenſter die Flucht ergreifen und konnten nichts mehr von ihren Hab - ſeligkeiten retten. Der Brandſchaden beläuft ſich auf mehrere tauſend Kronen und iſt nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Am nächſten Tage brach gegen Mittag beim Wohnhauſe des Beſitzers Anton Pozun in Widina ein Brand aus, der infolge des heftigen Windes auch auf die Wohn - häuſer der nachbarlichen Beſitzer Anton Krizanec und Matthias Krizan übergriff. Sowohl das Wohngebäude des Pozun als auch jene der Nach - barn wurden eingeäſchert. Das Feuer kam durch die Kinder des Pozun zum Ausbruche, die neben dem Wohnhauſe, bei welchem ein Haufen Laubſtreu lag, mit Streichhölzern ſpielten. Der Brand - ſchaden dürfte 15.000 K. betragen und iſt nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt.

Pettauer Nachrichten.

Die Gefahren der Drau.

Man ſchreibt uns: Letzten Sonntag machte ein des Schwimmensunkundiger Knabe Ruderverſuche in einem Seelen - tränker. Hiebei wurde er vom Ufer abgetrieben, von der Strömung erfaßt und in eine Gruppe von ſehr gefährlichen Wirbeln hineingeriſſen. Der Knabe fiel ins Waſſer, wurde aber durch Gymnaſialpro - feſſor Dr. Bratanitſch den Fluten der hochgehenden Drau entriſſen. Es wird eindringlichſt gewarnt vor ſo gefährlichen Spielzeugen, wie Seelentränker, ins - beſondere in einem ſo unruhigen Waſſer.

Ein Kind in der Jauchengrube ertrunken.

Die 80jährige Keuſchlerin Anna Zimmermann in Sabofzen kam am 22. Mai gegen Mittag zur dortigen Beſitzerin Anna Besjak, um ihr bei den häuslichen Arbeiten behilflich zu ſein, und nahm auch ihren 15 Monate alten Knaben Franz Zim - mermann mit. Bald danach begab ſich die Mutter in den Rinderſtall und ließ ihr Söhnchen auf der Stiege vor dem Haupttore allein ſpielen. Als ſie nach kurzer Zeit wieder ins Haus zurückkehrte, war der Kleine verſchwunden. Er wurde dann von ſeiner Mutter in der etwa ſechs Schritte von der Stiege entfernten, im Hofe befindlichen, uneinge - friedeten, einen halben Meter tiefen Jauchengrube ertrunken aufgefunden und konnte nur mehr als Leiche herausgezogen werden. Gegen die Mutter wurde die Anzeige wegen mangelhafter Beaufſich - tigung ihres Kindes an das Gericht erſtattet.

Die Ortsgruppe Pettau des Vereines Heimſtatt

hielt kürzlich ihre diesjährige Haupt - verſammlung ab, die einen ſehr guten Beſuch auf - wies. Der Obmann Herr Dr. Fürſt eröffnete die Verſammlung und gedachte in ehrenden Worten des im Vorjahre dahingeſchiedenen Obmannſtellver - treters Herrn Notar Filaferro. Der Tätigkeitsbericht zeigte ein erfreuliches Aufblühen der Ortsgruppe. Sie umfaßte im abgelaufenen Vereinsjahre 140 Mitglieder. Dieſe Zahl iſt auch heuer faſt erreicht und wird allem Anſcheine nach noch überboten werden. Der hierauf verleſene Tätigkeitsbericht der Hauptleitung brachte ein anſchauliches Bild über den Aufſchwung des Vereines und die bereits erzielten Erfolge im Beſiedlungsgebiete bei Egydi. 2000 Mitglieder in 31 Ortsgruppen zählte der Verein Ende 1913. Auch im Deutſchen Reich waren bis dahin erfreulicherweiſe einige rührige Ortsgruppen entſtanden. Die Anſtellung eines Wander - lehrers läßt einen weiteren namhaften Zuwachs er - warten. Verdienſte der Südmark für ſich in An - ſpruch zu nehmen liegt dem Vereine vollkommen fern, er verlangt aber auch für ſich eine den Tat - ſachen entſprechende Anerkennung ſeines Wirkens. Es wäre vollkommen haltlos, dem Vereine eine feindliche Geſinnung gegen die Südmark zu unter - ſchieben. Auch in Pettau iſt dieſer Vorwurf zurück - zuweiſen. Beſtehende Abneigungen ſind perſönlicher und örtlicher Natur und haben mit dem Verein nichts zu ſchaffen, man wird die Weiterentwicklung und Erſtarkung der Südmark nur begrüßen können. Im weiteren gab Herr Induſtrieller Hutter ein Bild des Entſtehens des Vereines Heimſtatt. Männer, die ſeinerzeit in der Leitung der Süd - mark ſtanden und deren Beſiedlungstätigkeit leiteten

Dann zählte ſie die, von Peter Gatſchef er - preßten Summen zuſammen, die etwa achtmalhun - derttauſend Rubel ausmachten, ſie erſchrak vor der Höhe dieſer Summe.

Wenn Gatſchef wirklich Junggeſelle war, konnte er in der Tat ein behagliches Leben mit dieſen Beträgen führen. Nur die Erwähnung, daß er hoch ſpielt, gab ihr einen Anhaltspunkt für ſeine maß - loſen Forderungen.

Ihr Verhältnis zu dem Schmarotzer, der von ihren Einkünften mitzehrte, ſchien endlich in ein neues Stadium treten zu wollen. Hoffte ſie auch nicht, ſo leichten Kaufs von ihm loszukommen, ſo hoffte ſie aber doch, ihn endlich abfinden zu können und ihn für alle Zeii vom Halſe zu haben. Gleichzeitig erwartete ſie auch einige Aufklärung von ihm. Zunächſt aber wollte ſie nun wiſſen, was Kara geſtern bei Gatſchef ausgerichtet hatte. Als es Mittag von den Türmen läutete, ſchickte ſie einen Wagen nach dem Hauſe des Juweliers Pitras und ließ ein Billett abgeben, in welchem ſie bat, Kara möchte ſie befuchen und ſich dabei des wartenden Wagens bedienen. Da es ſtürmiſches Wetter war, fiel es nicht weiter auf, daß das einfache Bürgermädchen in einer fürſtlichen Karoſſe abgeholt wurde.

Etwa gegen halb 2 Uhr wurde Kara durch eine Kammerzofe bei der Fürſtin angemeldet, die ſie ſofort eintreten ließ.

Alexandra begrüßte ſie herzlich wie eine lang - jährige Freundin. Beide nahmen am Kamin, indem ein behagliches Feuer praſſelte, Platz. Kara war ganz erſtaunt über die Unbefangenheit und Heiterkeit der Fürſtin, die ſie in Beſorgnis anzu - treffen erwartet hatte.

So, mein liebes Kind, jetzt können Sie mir in Ruhe erzählen, wie es Ihnen bei Peter Gatſchef ergangen iſt. Daß er Sie nicht gleich aufgegeſſen hat, ſehe ich an Ihrem Hierſein , ſcherzte ſie.

Kara hatte ſich zu Hauſe ſchon reiflich über - legt, was ſie der Fürſtin erzählen konnte und was ſie verſchweigen wollte. Deshalb war es ihr jetzt leicht, ganz unbefangen und fließend ihren Bericht abzuſtatten. Sie erzählte von der faſt ärmlichen Kleidung Gatſchefs, von der ſpärlichen Einrichtung ſeines Zimmers in dem ſchmutzigen Häuschen des Kleiderhändlers, von ſeinem an Grobheit grenzenden Weſen und ihrer Angſt und ſchließlich von ſeiner Enttäuſchung, daß die Fürſtin nicht ſelbſt gekommen ſei und nur ſo wenig Geld geſchickt habe.

Das letztere konnte ich mir denken , lachte Alexandra.

Ja, ich ſoll Ihnen beſtellen, daß er unbedingt dreißigtauſend Rubel brauche und ſich das Geld ſelbſt hier in Ihrem Palaſte holen würde, falls Sie es nicht umgehend ſchickten.

So, damit drohte er?

Ja, und ich bin feſt davon überzeugt, daß Peter Gatſchef der Mann iſt, der ſeine Drohungen wahr macht.

Das glaube ich auch. Der Abenteurerverfügt über eine Energie, die einer beſſeren Sache würdig wäre.

Er gab mir den gemeſſenen Befehl, zu ſchweigen und Ihnen ſernerhin eine ergebene, treue Dienerin zu ſein. Wenn ich ſeinen Aufenthalt und Namen verriete, ſo würde es mir ſchlecht gehen.

Nun, und werden Sie dieſem ſonderbaren Befehl nachkommen, liebes Kind?

Schon der Wunſch, Ihnen nützlich ſein zu können, gnädigſte Fürſtin, veranlaßt mich zum Schweigen. Und dann auch würde ich mich vor dem ſchrecklichen Manne fürchten, der mich zwang, ihm meinen Namen und meine Wohnung genau anzugeben.

Das nenne ich aber vorſichtig!

O, er war noch viel vorſichtiger. Um ſich von der Wahrheit meiner Worte zu überzeugen, ſetzte er ſich, ohne meine Erlaubnis, zu mir in den Wagen und fuhr mit bis zu meines Vaters Haus. Erſt nachdem er mich in das Haus hatte treten ſehen, entfernte er ſich.

Alexandra hatte mit Erſtaunen zugehört. Dieſe ſicherlich glaubhafte Schilderung ließ ſich nicht in Übereinſtimmung mit dem Charakter des Grafen Aſtrachow bringen. Selbſt wenn man ſein dürftiges Äußere und ſeine ärmliche Umgebung ſeiner Vor - ſicht zuſchreiben wollte, ſo ließ ſich aber auf keinen Fall ſein ſchroffes Benehmen einem unbeteiligten ſchüchternen Mädchen gegenüber rechtfertigen. Karas lebhafter Bericht machte faſt die Anſicht Alexandras

3Nr. 59, 26. Mai 1914 Marburger Zeitung

ſtießen plötzlich auf Schwierigkeiten, da ſich Strömungen, die politiſchen Hintergrund hatten, gegen die von ihnen verfochtene Beſiedlungstätig - keit kundtaten und ſchließlich dahinführten, daß dieſe Männer ihre Tätigkeit im Vereine beenden mußten. Daraufhin ſchritten ſie mit ihrem Anhange zur Gründung des Vereines Heimſtatt, der einzig und allein Bodenſchutz und Beſiedlung zum Inhalt ſeines Wirkens haben ſollte. Und in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens hat er Hand in Hand mit der Heimſtättenbauk beachtenswerte Erfolge erzielen können. Wenn die Südmark dem ihre Zahlen ent - gegenhalten wolle, müſſe man ihr entgegnen, daß es ja hauptſächlich die heutigen Heimſtätter waren, die dieſe Arbeit geleiſtet hätten. Mit einem Heil auf den wackeren Vorkämpfer des Heimſtattgedankens ſchließt Redner ſeine Ausführungen. Aus dem Be - richte des Säckelwartes ging hervor, daß die Orts - gruppe im verfloſſenen Jahr K. 852· an die Hauptleitung abführen konnte, ein gewiß ſchönes Ergebnis. Nachdem der Obmann über Antrag des Herrn Sparkaſſebeamten Hofer dem Säckelwarte die Entlaſtung erteilt und ihm ſeinen Dank aus - geſprochen hatte, wurde der neue Ausſchuß gewählt, u. zw. Dr. C. Fürſt, Obmann, Franz Hutter, deſſen Stellvertreter, Sepp Kaſimir, Schriftwart, Emil Skerbiſch, Säckelwart und die Herren Fantur, V. Spruſchina, Albert Stanitz, Ausſchüſſe. Zum Schluſſe dankte der Obmann allen Anweſenden für ihr Erſcheinen und forderte ſie auf, in ihrer Werbetätigkeit für den Verein nicht innezuhalten, ſondern den Heimſtattgedanken immer weiter hinauszutragen zum Schutze des alten deutſchen Beſitzſtandes.

Marburger Nachrichten.

Todesfall.

In Straß iſt am 22. Mai die Realitätenbeſitzersgattin Frau Thereſe Rauſchen - berg, geb. Knödl, nach langem Leiden im 58. Lebensjahre verſchieden.

Völkiſches Sommerfeſt an der Sprach - grenze.

Manchem iſt wohl noch das ſchöne Wein - leſefeſt in guter Erinnerung, das die deutſche Jungmannſchaft von Graz in St. Egydi W. -B. im Vorjahre veranſtaltete. Damals konnte, dank des überaus zahlreichen Beſuches, der Heimſtattbeſied - lung an der Egydier Sprachgrenze ein ſchönes Reinerträgnis zugeführt werden. Dieſes Jahr, am 13. Juni abends, veranſtaltet die deutſche Jung - mannſchaft ein völkiſches Sommerfeſt, dem am Tage darauf ein Rundgang durch die Beſiedlung folgt. Für Unterkünfte iſt ausreichend geſorgt. Es geht daher an alle völkiſchen Kreiſe die Bitte, durch den Beſuch dieſer Veranſtaltung die deutſche Be - fiedlungsſache zu fördern. Spenden für verhinderten Beſuch nimmt die Schriftleitung des Grazer Tag - blattes ſowie die deutſche Heimſtättenbank, Kapaun - platz 1, entgegen.

Völkiſche Maifeier.

Der Arbeiterradfahr - verein erſucht uns mitzuteilen, daß die zweimal durch die Ungunſt des Wetters verhinderte völkiſche Maifeier zufolge großer Hinderniſſe für heuer fallengelaſſen wurde, dafür aber am 9. Auguſt

wankend, daß Gatſchef und Graf Aſtrachow ein und dieſelbe Perſon ſei. Sie ließ ſich den rätſelhaften Mann noch mal beſchreiben. Die hohe Stirn, über die eine Narbe lief, das graumelierte Haar, die dunklen, ſtechenden Augen, die ſtattliche Figur alles ſtimmte mit dem Ausſehen des Grafen in der Oper überein. Alezandra ſtand jetzt vor einem Rätſel.

Sagen Sie mal, liebes Kind. würden Sie imſtande ſein, Peter Gatſchef unter gänzlich ver - änderten Verhältniſſen wiederzuerkennen, zum Bei - ſpiel, wenn er in glänzender Geſellſchaftstoilette, mit Orden geſchmückt, auf einem Balle oder ſonſt in vornehmer Umgebung erſchiene?

Auf jeden Fall, gnädigſte Fürſtin! Seine Ge - ſtalt, ſeine Geſichtszüge, ſein ganzes Weſen haben ſich mir ſo unauslöſchlich tief eingeprägt, daß ich ihn in jeder Verhüllung wiedererkenne. Ich würde nicht zu täuſchen ſein.

Ganz ſicher nicht?

Nein, niemals! Und ſollte, was aber ausge - ſchloſſen iſt, mich wirklich ein verändertes Äußere täuſchen können, ſo kenne ich ihn doch an ſeiner Stimme wieder, die mir unvergeßlich bleiben wird. Peter Gatſchef iſt eine von jenen Perſönlichkeiten, die man nur einmal geſehen oder gehört zu haben braucht, um ſie nie wieder vergeſſen oder verwechſeln zu können.

(Fortſetzung folgt.)

anläßlich des 50 Kilometer Rennens des ſteiriſchen Radfahrergauverbandes bei jedem Wetter ein Sommerfeſt ſtattfindet wofür die ausgegebenen Vorverkaufskarten Gültigkeit haben.

Der Deutſche Sportverein in Weiz.

Vorgeſtern fand in Weiz das Wettſpiel zwiſchen dem Marburger Deutſchen Sportklub und dem Weizer Sportklub ſtatt. Das Spiel leitete in voll - kommen einwandfreier Weiſe Herr Dornhofer aus Graz. In der erſten Halbzeit war das Spiel ziemlich flau, es endete 4: 1, zugunſten der Weizer. Zwei hervorragende Kräfte der Marburger, die Herrn Unterrichter und Reſch waren leider verhindert, an dieſem Wettſpiel teilzunehmen und mußten durch mittelmäßige Spieler erſetzt werden. Die zweite Halbzeit begann für die Marburger günſtig: faſt nacheinander ſauſten 2 Bälle ins feindliche Tor. Aber infolge der Unkenntnis des Platzes, der übrigens faſt 12 Meter zu ſchmal war, keine Begrenzungslinien hatte und alles eher, denn eben war, mußte ſich die Fleiſchhockabanda , wie der Marburger Sportklub von den Zuſchauern in Weiz, wegen der rot-weiß geſtreiften Sport - hemden, genannt wurde, nur mit den 2 Toren begnügen, während die Weizer mit 5 Toren (in der ganzen Zeit) Sieger wurden. Das Ergebnis war darnach 5: 3. Wenn es auch beim Wettſpiel nicht eben ſanft zuging, was eine ſchmerzhafte Rißquetſchwunde am Schienbein des Marburgers Herrn Tauz beweiſt, wenn auch in der Hitze des Gefechtes manch Schmähung gegen die Marburger Gäſte laut wurde, ſo wurden ſie doch nach dem Wettſpiele von den Weizern ſehr liebenswürdig aufgenommen und mit Vergnügen werden ſich die Marburger an die ſchönen Stunden in Weiz erinnern, trotzdem ihnen dort Fortuna nicht ge - lächelt hatte, und der Abſchiedsruf der Weizer wird den Gäſten in Erinnerung bleibeen. Ernſt. Z.

Die Brunndorfer Verbote.

Die Informa - tionen, die wir aus Brunndorf hinſichtlich der Verbote deutſcher Feſtlichkeiten erhielten und die wir in der letzten Nummer zum Abdrucke brachten, waren, wie uns von anderer Seite mitgeteilt wird, in ihrem erſten Teile unrichtig. Die Abhaltung des Sommerfeſtes im Jahre 1913 wurde vom Mar - burger Stadtrate verboten, weil dieſes im Kreuz - hofe, alſo im Stadtgebiete, und zwar zur Zeit des Auftretens einer übertragbaren Krankheit hätte ſtattfinden ſollen. Die Verantwortung für dieſe Unrichtigkeit fällt natürlich auf die Informatoren. Der zweite Teil der Ausführungen, betreffend das heurige Verbot durch die Bezirkshauptmannſchaft bleibt aufrecht, insbeſondere der Hinweis darauf, daß in einem niedrigen Lokal eine windiſche Veſe - lica ſtattfinden durfte, während das deutſche Feſt in der Turnhalle bzw. Kindergarten unterſagt wurde.

Radrennen Graz Marburg Graz.

Der Grazer Radfahrerverein Ausdauer 1909 veran - ſtaltete vorgeſtern ein internationales 120 Kilometer - Rennen Graz Marburg Graz, zu dem ſich auch die beſten Wiener Straßenfahrer am Start einge - funden hatten. Das Rennen wurde, wie erwartet, eine ſichere Beute der Wiener Fahrer, doch gelang den Steirern der ſchöne Erfolg, den im Vorjahre beſten Wiener Rennfahrer Krammer zu ſchlagen. Von den genannten 16 Fahrern waren 14 am Start erſchienen, von denen die Brüder Meſchar und Silberbauer aus Wien

Völkiſche Verſammlung in Theſen.

Vor - geſtern nachmittags hielten die Theſener Ortsgruppen des Deutſchen Schulvereines und der Südmark im Gaſthofe Ilgo ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Herr Bürgermeiſter Scheweder begrüßte die zahlreich Erſchienenen auf das herzlichſte, insbeſon - dere den Vertreter der Schulvereinsgauleitung Herrn Striedinger, den Vertreter der Südmarkgau - leitung Herrn Oberlehrer Hallecker, der Südmark - hauptleitung Herrn techn. Kiffmann, die Vertreter des Vereines deutſcher Studenten in Graz und die Vertreter der Marburger Südmark-Jugendortsgruppe. Als Obmann der Schulvereinsortsgruppe erſtattete er hierauf den Tätigkeitsbericht für das abge - laufene Jahr. Wir entnehmen ihm, daß die Orts - gruppe während ihres neunjährigen Beſtandes be - reits auf ſchöne Erfolge verweiſen könne, obwohl ſich bisher die Mitglieder nur aus der kleinen, wirtſchaftlich gar nicht ſtarken Gemeinde zuſammen - ſetzten. Die Mitgliederzahl beträgt 42. Der Orts - gruppe war es möglich, an die Hauptleitung einen Betrag von 132 K. 70 H. abzuführen. Zum Schluſſe erwähnte der Bericht eine Tatſache, die als ein Erfolg des letzten Vereinsjahres gebucht wird. Über Anregung der Südmark-Hauptleitung hat derVerein deutſcher Studenten in Graz in opfer - freudigſter Weiſe es unternommen, die Theſener völkiſchen Beſtrebungen zu unterſtützen. Der Schul - vereinsausſchuß begrüßt dieſes Band der Vereini - gung aufs lebhafteſte. Wenn auch einige wenige in der Gemeinde, die den Schutzvereinen völlig abſeits ſtehen, dieſes Bündnis begeifern, ſo iſt der Großteil der hieſigen Bewohnerſchaft demſelben ſehr wohlgeſinnt. Ein einmütiges Zuſammenarbeiten wird gewiß fruchtbringend für das wirtſchaftliche und völkiſche Wohlergehen von Theſen ſein. Dem Säckelberichte wurde auf Antrag der Rechnungs - prüfer Koratſchitſch und Mandl die Entlaſtung er - teilt. Die Neuwahlen ergaben: Erſter Obmann Scheweder Simou, zweiter Scheweder Johann; dritter Wicher Johann, erſter Schriftführer Stein - brenner Grete; zweiter Kuketz Anton; erſter Kaſſier Koratſchitſch, zweiter Frangeſch, dritter Ritonia. Beiräte Sabuſcheg, Otſchka, Senekowitſch, Wreßnig. Rechnungsprüfer Ranner, Scheweder Joſef. Hierauf erſtattete Herr Oberlehrer Löſchnig für die Südmarkortsgruppe als deren Obmann den Tätigkeitsbericht. Herr Oberlehrer Löſchnigg führte aus, daß die Ortsgruppe 58 Mitglieder zählt und im Vereinsjahre die Summe von 128 Kronen an die Hauptleitung abführte. Er gedachte des im Juni vorigen Jahres abgehaltenen Sommerfeſtes und der durch Herrn Hoyer abgehaltenen Wander - verſammlung. Beſondere Anerkennug gebühre der eifrigen Tätigkeit des rührigen Zahlmeiſters Herrn Meichenitſch. In warmen Worten gedachte der Redner auch der Hauptleitung des Vereines Süd - mark, die ſich ſchon wiederholt um die wirtſchaft - liche Beſſerſtellung der Gemeinde Verdienſte er - worben hatte und die auch jüngſt wieder durch die Schaffung des Bündniſſes zwiſchen den Schutzvereinen Theſens und dem Vereine deutſcher Studenten ihre werktätige Anteilnahme an dem Aufſchwunge durch ihren Wahlſpruch bewies. Der lebhafte Beifall zeigte, daß die Gemeindeangehörigen mit den Worten des Redners wirklich eines Sinnes ſeien. Dem Säckelberichte des Herrn Meichenitſch wurde auf Antrag der Rechnungsprüfer Sabu - koſcheg und Scheweder die Entlaſtung erteilt. Bei den Neuwahlen wurden gewählt zum erſten Obmann Löſchnigg, zum zweiten Mandl, zum dritten Spolanitſch; zum erſten Schriftführer Sche - weder Joſef, zum zweiten Steinbrenner Grete; zum erſten Kaſſier Meichenitſch, zum zweiten Ranner, zum dritten Kugler; zu Beiräten die Herren Bretzl, Nudl, Ilgo und Breſnig; zu Rechnungsprüfern die Herren Johann Scheweder und Anton Sabukoſcheg. Namens der Gauleitung des Deutſchen Schulver - eines begrüßte Herr Striedinger die Verſamm - lung, namens der Südmarkgauleitung Herr Hal - lecker. Letztere verwies insbeſondere auf die paſſende Gelegenheit, die das 25jährige Jubiläum der Südmark im heurigen Jahre zu reger Werbe - arbeit gebe. Auch er ſprach, von lebhaften Beifalls - rufen der Verſammelten begleitet, dem Vereine deutſcher Studenten ſeinen warmen Dank aus. Hierauf berichtete Herr Löſchnigg von dem Plan, den die Ortsgruppen von Theſen mit dem Vereine deutſcher Studenten vereinbarten. Dieſer beſtehe in der Förderung der deutſchen Schule durch Vermittlung von Lehrmitteln, Büchern und Weihnachtsbeſcherungen; in der Abhaltung von volkstümlichen Vorträgen, in der Unterſtützuug bei Feſten uſw. Der Plan zeige, daß kein Vorſtoß nach irgend einer Richtung vorliege. Der Mitteilung, daß der V. D. St. mit der Spende von 50 Kr. als Grundſtock für eine Suppenanſtalt bereits einen werktätigen Anfang gemacht habe, folgte lauter Beifall. Der wiederholten Aufforderung des Red - ners an die Gegner dieſes Bündniſſes, ſich über ihre Stellungnahme zu äußern, kam kein einziger Verſammlungsteilnehmer nach. Unter großem Bei - fall ſtellte daher Herr Oberlehrer Löſchnigg feſt, daß dieſe Angriffe ſich ſomit von ſelbſt richten. Nach Schluß der Verſammlung hielt Herr Juriſt Willi Rimpler, Mitglied des V. D. St., einen intereſſanten, ſpannenden Vortrag über die Urſachen und Wirkungen des Balkankrieges, wobei er nament - lich die volkswirtſchaftliche Seite der Frage heran - zog und recht bemerkenswerte Ausblicke in die Zukunft bot. Reicher Beifall belohnte ſeine Aus - führungen.

Marburger Bioſkop

beim Hotel Stadt Wien. Das gegenwärtige Programm übt durch den Inhalt und die Ausführung der Bilder auf die Beſucher einen ungewöhnlich guten Eindruck aus. Ein treff - liches Bild unter einer wahrhaft künſtleriſchen Regie iſt das Drama Verſpielt . Das humoriſtiſche Lebensbild in zwei Akten Der Offiziersburſche 4Marburger Zeitung Nr. 59, 26. Mai 1914bringt angenehme Abwechſlung in das Programm. Das aktuelle Gaumont-Journal, welches diesmal von ganz beſonderem Umfange iſt, zeigt uns die letzten Ereigniſſe und Begebenheiten aus aller Welt. Den Abſchluß bildet der komiſche Schlager Müller hat eine Nähnadel verloren , welcher große Heiterkeit erregt. Samstag um 5 Uhr be - ginnen die Paſſionsſpiele, das neueſte, größte und ſchönſte Kunſtwerk. Extravorſtellungen für Körper - ſchaften, Schulen und Anſtalten zu jeder gewünſchten Stunde bei bedeutend ermäßigten Preiſen. Geneigte rechtzeitige Anmeldungen an die Bioſkop-Direktion.

Zum Burſchenſchaftertag.

Der Feſtzug am Sonntag wurde nunmehr endgiltig wie folgt feſtgeſtellt: Beginn halb 11 Uhr vormittags ab Götz durch die Goetheſtraße, Bismarckſtraße, Tappeiner - platz, Hamerlingſtraße, Tegetthoffſtraße, Burgplatz, Burggaſſe, Herrengaſſe, Hauptplatz, zurück durch die Herrengaſſe zum neuen Stadtpark, wo ſich dann der Feſtzug nach Übergabe des Gedenkſteines in die Obhut der Gemeinde auflöſt.

Das Frühlingsfeſt des Stadtverſchönerungs - vereines verſchoben.

Um einer bei großen Volksfeſten, wo tauſende von Menſchen zuſammen - ſtrömen, nur allzuleicht möglichen neuerlichen Weiterverbreitung der noch immer nicht erloſchenen Scharlach-Epidemie vorzubeugen, wurde der Be - ſchluß gefaßt, dieſes für den 7. Juni beſtimmte Feſt erſt am Sonntag den 28. Juni, eventuell am 29. Juni abzuhalten.

Der neue Leiter der Bezirkshauptmann - ſchaft Windiſchgraz.

Morgen verläßt Statthalterei - ſekretär Dr. Freiherr von Neugebauer die Stadt Marburg, um die Leitung der Bezirkshauptmann - ſchaft Windiſchgraz zu übernehmen. Während ſeiner Amtstätigkeit bei der Bezirkshauptmannſchaft Mar - burg hat ſich Freiherr von Neugebauer die allge - meinſten Sympathien erworben, die ihn in ſeinen neuen Wirkungskreis geleiten. Mit dem neuen Leiter der Bezirkshauptmannſchaft Windiſchgraz ge - winnt dieſer Bezirk einen politiſchen Chef, deſſen Liebeswürdigkeit, Sachkenntnis und Vertrautheit mit den unterſteiriſchen Verhältniſſen ihm gewiß auch dort jene Sympathien verſchaffen wird, die er in Marburg genoß.

Kaufmänniſcher Geſangverein.

Heute Voll - probe im Vereinsheim. Zum Studium gelangen die Chöre für die Eggenberger Sängerfahrt. An die Mitglieder ergeht das Erſuchen, pünktlich zu erſcheinen.

Der Jungmannſchaftsabend der Jugend - Südmarkortsgruppe

erfreute ſich auch bei ihrer letzten Veranſtaltung eines recht guten Beſuches. Nachdem von Orcheſter ein flotter Marſch vorge - tragen war, begrüßte der Obmann Herr Rudolf Kiffmann, Techniker, alle Anweſenden, insbeſondere die Vertreter der Männerortsgruppe Herrn kaiſ. Rat Dr. Artur Mally, Herrn Waidacher, der Frauen - und Mädchenortsgruppe Obfrau Frau Johanna Leidl, die Vertreter des deutſchen Hochſchülerverbandes, des Turnvereines Jahn und des Marburger Turn - vereines uſw. und erteilte hierauf Herrn Prof. Dr. Mühlbacher zum Bortrage die Schlacht im Teute - burger Wald das Wort, welcher Vortrag mit großem Beifall endete. Hierauf trug Herr Prof. Knapp einige Gedichte vor. Das Orcheſter ſpielte noch einige Walzer unter der Leitung des Herrn Otmar Roba.

Spende.

Herr kaiſ. Rat Karl Pfrimer ſpendete anſtatt eines Kranzes für den verſtorbenen Herrn Oberſt Prokop der Rettungsabteilung 15 K., wofür der beſte Dank geſagt wird.

Automobilverbindung Marburg-Ober - Pulsgau.

Aus Ober-Pulsgau wurde uns geſchrieben: Die von Herrn Karl Herrmann ins Leben gerufene Auto-Omnibusverbindung Ober-Pulsgau - Marburg wird Donnerstag den 28. Mai mit einer kommiſſionellen Probefahrt Marburg-Ober - Pulsgau eröffnet und dann der 30 Perſonen faſſende Wagen ab Freitag den 29. Mai dem öffentlichen Verkehr übergeben werden.

Schweres Automobilunglück.

Am 24. d., gegen 9 Uhr abends, fuhr Herr Dr. Branko Zizek aus Idria mit Dr. Bergmann von Sachſenfeld in ſeinem Auto nach Hochenegg. In St. Margareten bei Cilli kam ihnen der Holz - händler Conferro aus Gaberje bei Cilli mit einem Landauer entgegen. Da der Automobiliſt Dr. Zizek ſein Fahrzeug nur mit einem Petroleum - lichte (!) beleuchtet hatte und vorſchriftswidrig rechts fuhr, kam es zu einem furchtbaren Zuſammenſtoße. Einem Pferde des Herrn Conferro wurden dieVorderfüße vollkommen abgetrennt, ſo daß es an Ort und Stelle geſchlachtet und dem Waſenmeiſter übergeben werden mußte. Die Inſaſſen des Kraft - wagens und des Landauers kamen ohne Verletzungen davon. Das Auto ſelbſt wurde ſtark beſchädigt, ſo daß es ſich zur Weiterfahrt nicht mehr eignete.

Im Bade Krapina-Töplitz

wird am 1. Juni das neue Schlammbad feierlich eröffnet; für das - ſelbe wurde ein tüchtiger Bademeiſter aus Bad Piſtyán bezogen.

Einbruchsdiebſtahl im Weingartenhauſe Waſtian.

Der 31jährige Joſef Golob, verehe - lichter Schmied aus Zellnitz a. D., hatte am 13. Dezember v. J. eine achtmonatliche Kerkerſtrafe in Marburg abgebüßt. Tags darauf kam er in ange - heitertem Zuſtande zu ſeiner in Rothwein wohnen - den Ehegattin Agnes Golob, welche aber von ihm nichts mehr wiſſen wollte. Aus Zorn darüber be - drohte er ſie mit Mord und Brandlegung, ſo daß die Agnes Golob in große Furcht geriet. In der Nacht zum 16. Dezember brach er, angeblich in Geſellſchaft eines unbekannten Diebsgenoſſen, in das verſperrte Herrenhaus des Abg. Waſtian und ſeiner Gemahlin Zäzilie Waſtian im Weingarten in Leitersberg ein und entwendete dort drei Herren - anzüge (90 K.), einen Herrenrock (30 K.) ein Damen - koſtüm (40 K.), zwei Damenröcke (20 K.), ferners verſchiedene andere Kleidungsſtücke, Herren - und Damenwäſche, Eingemachtes, Likör, Zigarren und Zigaretten, insgeſamt im Werte von 248 Kronen. Golob hatte als Sträfling im Waſtianſchen Wein - garten gearbeitet und bei dieſer Gelegenheit offen - bar die Hausverhältniſſe kennen gelernt. Nun war er am 23. d. nachmittags des Verbrechens der gefährlichen Drohung und des Verbrechens des Diebſtahles angeklagt und wurde vom Gerichts - hofe zu dreizehn Monaten ſchweren Kerker ver - urteilt.

Majeſtätsbeleidigung.

Der 30 jährige M. Kmetec, verehelichter Winzer in Skoriſchnak, Bez. Pettau, wurde bei der Mobiliſierung anläßlich der Balkankriſe zur militäriſchen Dienſtleiſtung ein - berufen und diente vom 17. Dezember 1912 bis zum 21. Auguſt 1913 beim Feſtungsartillerieregiment 5 in Cattaro. Im März oder April 1913 erhielt er einen Urlaub. Während dieſes Urlaubes arbeitete er im Weingarten. Der Winzer Zaiſcheg und ſein Sohn frugen ihn einmal gelegentlich, wie es ihm beim Kaiſer‘, d. h. bei den Kaiſerlichen‘, gehe. Kmetec ſoll nun durch ſeine Antwort in ſloweniſcher Sprache eine ſchwere Majeſtätsbeleidigung begangen haben. Zaiſchek zeigte dies an. Kmetec verantwortete ſich damit, daß er mit ſeiner Äußerung nicht den Monarchen, ſondern den Ferdinand Kaiſer gemeint habe, der Feuerwerker bei ſeinem (des Kmetec) Re - giment geweſen ſei. Die Erhebungen ergaben aber, daß dieſer Zugsführer Kaiſer ſchon im Jahre 1907 zu einem anderen Truppenkörper verſetzt wurde und daß alſo Kmetec keinen Grund zum Groll gegen den Feuerwerker Kaiſer gehabt haben kann. Außer des Verbrechens der Majeſtätsbeleidigung war Kmetec auch der leichten Körperbeſchädigung angeklagt, weil er am 9. Jänner d. J. den 7 jährigen Schulknaben Ruß zu Boden warf, ohrfeigte und ihm Hiebe auf den Unterleib verſetzte. Der Gerichts - hof verurteilte ihn wegen der Majeſtätsbeleidigung zu zwei Monaten ſchwerem Kerker.

Ein hartnäckiger Verfolger.

Der hieſige Steuerexekutor Karl Vollmayer hegt gegen Viktor Wolfzettel, Maſchinführeranwärter in Marburg, wegen eines im Dezember v. J. vorgefallenen Zer - würfniſſes einen heftigen Groll. Als er am 6. Jänner mit Viktor Wolfzettel in einem Gaſthauſe zuſammenkam, beſchuldigte er den letzteren, er be - ſtehle die Südbahn. Herr Viktor Wolfzettel hat hierauf gegen Herrn Vollmayer die Privatklage er - hoben und fand darüber beim k. k. Bezirksgerichte Marburg die Hauptverhandlung am 21. Jänner ſtatt. Bei dieſer Verhandlung hat Herr Karl Voll - mayer die erhobene Beſchuldigung des Diebſtahles widerrufen, Abbitte geleiſtet, einen Sühnebetrag von 70 K. für den Kindergarten in Brunndorf er - legt ſowie die Vertretungskoſten des Herrn Viktor Wolfzettel im Betrage von 30 K. bezahlt, worauf ihm Herr Wolfzettel die Strafe erließ. Bereits am 22. Jänner, alſo einen Tag nach der ſtattgefundenen Hauptverhandlung und nach dem erfolgten Wider - rufe der Diebſtahlsbeſchuldigung richtete Karl Voll - mayer an den Heizhauschef der Südbahngeſellſchaft in Marburg, ein Schreiben worin er neuerlich gegen Viktor Wolfzettel den Vorwurf von Diebſtählen zu Schaden der Südbahngeſellſchaft erhebt. Auch dies - mal betrat Herr Viktor Wolfzettel den Klageweg. Karl Vollmayer bot für die Richtigkeit der erhobenenBeſchuldigung den Wahrdeitsbeweis an, welcher vom Gerichte auch zugelaſſen wurde. Das Ergebnis der Beweisaufnahme lieferte jedoch gegen Viktor Wolfzettel abſolut kein belaſtendes Material. Vor der am 20. Mai ſtattgefundenen Schlußverhandlung bat nun die Gattin des Angeklagten Karl Vollmayer den die Verhandlung führenden Herrn k. k. Bezirks - richter unter Tränen, er möge auf die beiden Par - teien vergleichend einwirken, was auch der Herr Bezirksrichter tat, worauf über längeren Zuſpruch ſich Herr Viktor Wolfzettel wirklich herbeiließ, auch diesmal dem Angeklagten die Strafe zu erlaſſen, wenn derſelbe ſowohl protokollariſch als auch durch eine Veröffentlichung in der Zeitung die erhobene Beſchuldigung widerruft, hiefür Abbitte leiſtet und die Prozeßkoſten bezahlt. Der Angeklagte nahm dieſen Vorſchlag an, worauf die Privatklage zurück - gezogen wurde.

Ein Schimmel zu vergeben.

Das Inf. -Reg. Nr. 47, Maſchinengewehr-Abteilung II, gibt am 30. d. ein Tragtier (Schimmel) in Privatbenützung ab. Jene Perſonen, die auf die Übernahme dieſes Tragtieres reflektieren, wollen in ihrem eigenen Intereſſe ſich eheſtens beim obigen Kommando vormerken laſſen.

Die Militärmuſik im Bade Krapina-Töp - litz

(18 Mann unter perſönlicher Leitung ihres Kapellmeiſtees) wird ſchon am Pfingſtſonntag den 31. Mai ihre täglichen Konzerte beginnen.

Die Einladungen zum Burſchenſchafter - tag

gelangen heute zur Verſendung. Anfragen wollen an phil. Pock, Herrengaſſe 58, in Wohnungs - angelegenheiten an Herrn Weber, Kanzlei des Haus - beſitzervereines, Schillerſtraße 8, gerichtet werden.

Lieder zur Laute.

Gerade zur rechten Zeit, da die erſten warmen, ſonnigen Tage den alten Wandertrieb wecken und alt und jung hinauszieht, um in der neuerwachten, frühlingfrohen Natur den Alltag zu vergeſſen, erſcheint in der bekannten Notenſammlung Muſik für Alle ein zweites Lautenlieder-Heft . Die beiden großen Abſchnitte, in die das Heft zerfällt: Auf dem Marſche und Bei luſtiger Raſt , zeigen, daß der Inhalt in erſter Linie den Wandervögeln und überhaupt allen Wanderluſtigen gewidmet iſt. Der erſte Teil enthält außer den bekannten Stücken Ein Jäger aus Kurpfalz , Wenn die Soldaten durch die Stadt marſchieren und Hinter Metz bei Paris u. a. auch ein neues Soldatenlied Bogumil Zeplers: Verdammt juchhe . Im zweiten Teil finden wir Scherzlieder, wie Ich ging emol ſpazieren , das Handwerkerlied Der Schneider-Jahrestag , die Schauermär Sabinchen und neben anderen, hübſchen Stücken ein neues, balladenartiges Lied Fritze Ballmann . Den Beſchluß bildet das reiz - volle Dandaladeia des verſtorbenen Komponiſten Georg David Schulz, dem Begründer des erſten Kabaretts in Berlin. Da den Liedern eine Be - gleitung ſowohl für Laute wie für Klavier beige - geben iſt, wird es in den weiteſten Kreiſen Freude bereiten; und wie es die Wanderer beiderſeitigen Geſchlechts auf froher Fahrt begleiten ſoll, ſo wird es auch daheim in fröhlichen Stunden als heiteres Vortragsalbum willkommen ſein. Das zweite Lautenlieder-Heft iſt wie alle bisher erſchienenen Hefte der Muſik für Alle zum Preiſe von 60 H. in allen Buch - und Muſikalienhandlungen ſowie direkt vom Verlage Ullſtein u. Co., Geſellſchaft mit b. H., Wien, 1. Bez., Roſenburſenſtraße 8, erhältlich.

Vom neuen Friedhof.

Über das Syſtem der Verſchleppung, Verzögerung und Nachläſſigkeit, welches von den zuſtändigen ſloweniſchen geiſtlichen Faktoren gegenüber dem neuen Friedhofe angewandt wird, werden allgemein Klagen laut. Zuerſt ließ man den für die Eröffnung feſtgeſetzten Termin vorbeigehen, ohne es zu ermöglichen, daß dort Be - gräbniſſe erfolgen konnten. Der Eröffnungstermin mußte alſo, obwohl bei einigermaßen regulärem Vorgehen alles in Ordnung hätte ſein können, wegen der unglaublichen, ſagen wir Gleichgiltigkeit, welche der ordnungsgemäßen Eröffnung entgegen gebracht wurde, verſchoben werden und trotz des ſtrikten Auftrages der Statthalterei mußte immer noch der alte Friedhof benützt werden. Nun iſt der neue Friedhof endlich der Benützung über - geben worden, aber die Pietät ſtand bei ſeiner Eröffnung nicht Gevatter. Obwohl die Kirche aus dem Friedhofsgeſchäft bekanntlich große Einnahmen erzielt, befindet ſich das Friedhofsgelände noch immer in dem Zuſtande einer gewiſſen Urſprüng - lichkeit , die das Auge und das Empfinden der Friedhofsbeſucher verletzt. Die Wege ſind nicht hergerichtet und die ganze äußere und innere Aus - ſtaltung des Friedhofes reizt durch ihr Fehlen zur5Nr. 59, 26. Mai 1914 Marburger Zeitungſchärfſten Kritik. Das Gefühlsleben der Deutſchen verlangt von der letzten Ruheſtätte der Toten augen - ſcheinlich etwas anderes als die ſloweniſche hoch - würdige Pſyche. Was nicht viel mehr iſt als ein freier Acker, das entſpricht nicht unſeren Gefühlen, die wir der werdenden Totenſtadt, der letzten Ruhe - ſtätte unſerer Lieben entgegenbringen. Wenn auch auf dieſem Gebiete die ſloweniſche Kleriſei eine unfaß - bare Langſamkeit zeigt (die Gelder, die Begräbnis - und Friedhofgebühren bekommt ſie ja doch!) ſo war ſie dafür mit etwas anderem raſch bei der Hand: Mit der ſchleunigen Sloweniſierung des Textes der Friedhofsordnung. Solange die deutſche Stadt Marburg beſteht, waren die friedhofämtlichen Texte naturgemäß und immer deutſch; nunmehr aber benützte die betreffende windiſche Geiſtlichkeit die Eröffnung des neuen Friedhofes, um ſogar an der Marburger Toten - ſtätte ihren heißen ſloweniſchnationalen Drang zu betätigen! Mit dem war ſie raſch in aller Heim - lichkeit bei der Hand. Dieſer neue nationale Vor - ſtoß von Wendenprieſtern in unſerer deutſchen Stadt Marburg, die überall dort, wo ſie Gelegenheit dazu hat, ihren ſloweniſchnationalen antideutſchen Drang betätigt, greift jetzt ſchon ſogar zur Stätte der Toten, um wenigſtens dort, wo die ſtummen deutſchen Leiber ruhen, die Zweiſprachigkeit der Toten zu manifeſtieren, um wenigſtens bei den Toten das zu vollziehen, was ihnen bei den lebenden deutſchen Marburgern nicht gelingt. Unſere zuſtändigen Faktoren werden wohl alle Schritte gegen dieſe neueſte, an der letzten Ruheſtätte der Marburger verübte panſlaviſtiſche Betätigung der Wendenprieſter unternehmen; wollen dieſe einen windiſchen Friedhof außerhalb der Stadt für den engen Kreis der windiſchen Agitatoren errichten, ſo haben wir nichts dagegen, aber vom Friedhofe der Marburger müſſen derartige antideutſche ſloweniſch - nationale Experimente der Wendenprieſter klar und entſchieden zurückgewieſen werden.

Concours hippique.

Dritter Tag.

Am 23. Mai nachmittags wurde die kom - binierte Leiſtungsprüfung mit dem Preis - ſpringen nach Vorſchrift des Komitees für Armeereitkonkurenzen und mit dem nachfolgenden Konditionspreisreiten fortgeſetzt. Die Ergeb - niſſe waren:

1. Preis Oberleutnant Graf Biſſingen vom 5. Drag. -Reg. mit dem Wallach Nibelung; 2. Preis Oberleutnant v. Dietl vom 4. Ul. -Reg. mit dem Fuchswallach Golias; 3. Preis Oberleutnant Ernſt Schottola vom 16. Huſ. -Reg. in Marburg mit dem Braunwallach Lárva; 4. Preis Leutnant Ga - briel Rutkay, Graz, mit dem Braunwallach Major; 5. Preis Leutnant v. Hajoſch vom 12. Ul. -Reg. in Warasdin mit dem Braunwallach Eszmeny.

Dann folgte das zweiſpännige Hinder - nisfahren. Die beiden erſten Preiſe gewannen Baron Johann Moſer (Ebenfurth) und Dr. Mravlag in Marburg, erſterer mit dem 6jährig. Braunwallach Lahko-Noc und dem 5jährig. Braun - wallach Boris, beide Pferde Luttenberger Zucht, Fahrer R. v. Schmit, letzterer mit der 9jährig. Braunſtute Mariska und der 7jährig. Braunſtute Lou-Dillon. Die beiden zweiten Preiſe erhielten Leutnant Baron Haynau, Graz, mit Dagobert und Nebojſe (Fahrer Frl. May W. Lippitt) und R. v. Roßmanit mit Valſa und Minerva, beide Pferde Luttenberger Zucht, Fahrerin Frl. May W. Lippitt; dritter Preis: Frau Thea Suppanz, Marburg, mit der 11jährig. Stute Roſitta W. und der 6jährig. Fuchsſtute Lilly, Fahrerin Frl. Margit Suppanz.

Für das Inländerpreisſpringen (dotiert mit 1400 K. und Ehrenpreiſen) waren 27 Pferde angemeldet. Erſter Preis Oberleutnant Baron Imre Rohonczy mit dem alten Fuchswallach Egyed, zweiter Preis Leutnant von Hagenauer (Win - diſchfeiſtritz) mit dem alten Braunwallach Idiot, dritter Preis Leutnant Bela von Fluck mit der alten Braunſtute Cocarda, vierter Preis Major Wimmersperg mit der alten Braunſtute Miß Mary (Reiter Oberleutnant Ernſt Schottola vom 16. Huſarenregiment in Marburg).

Ein Rittmeiſter und ein Leutnant ſtürzten, glücklicherweiſe ohne böſe Folgen. Es wurden wieder ganz hervorragende Leiſtungen erzielt, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß viele Dienſt - und Charge - pferde zur Verwendung gelangten.

Vierter Tag.

Geſtern nachmittags wurde der vierte Tag mit dem Internationalen Preisſpringen, welches um 3 Uhr begann, eröffnet. Dieſes Sprin - gen war mit 5000 K. und Ehrenpreiſen dotiert. (2000 K. vom Reit - und Poloklub Wien.) Nach - ſtehend die Ergebniſſe:

Erſter Preis, 2500 K., Rudolf Gerin, Wien, mit dem 7jährig. Braunwallach Peaceful-Henry; zweiter Preis, 1000 Kronen, Fähnrich Edgar von Morawitz, Göding, alter Braunwallach Tom; dritter Preis, 800 K., Oberleutnant von Hage - nauer, Windiſchfeiſtritz, 5. Drag. -Reg., mit dem 6jährig. Braunwallach Idiot; vierter Preis, 400 K., R. v. Dachowski, Leskowa (Rußland), mit dem alten Fuchswallach Sodalis; fünfter Preis, 300 K., Major Baron Wimmersperg, Marburg, mit der alten Braunſtute Miß Mary, Reiter Oberleutnant Schottola.

Beſonderes Intereſſe erweckte das mit Ehren - preiſen ausgeſtattete folgende Damen-Preis - ſpringen. Deſſen Ergebniſſe lauteten:

Erſter Preis Gräfin Thereſe Thurn, Windiſch - feiſtritz, mit der alten Braunſtute Gombos; zweiter Preis Frau Berta Habig, Wien, mit dem ſchwarz - braunen Wallach Edwin des Herrn Karl Habig; dritter Preis Frl. Irma von Georgiewics mit dem 8jährig. Schimmel-Wallach White-Star des Oberleutnants Graf Ségur, Wien; vierter Preis Gräfin Chriſtallnigg mit dem alten Fuchswallach der Gräfin Thurn.

Den Schluß des geſtrigen Tages bildete das Troſtſpringen. 1000 K. und Ehrenpreiſe. Preiſe gewannen:

Erſter Preis, 400 K., Leutnant Robert Knapp mit dem alten Braunwallach Aeronaut; zweiter Preis, 300 K., Leutnant Béla v. Fluck mit der 8jährig. Fuchsſtute Liſa-Lizza; dritter Preis, 200 K., Oberleutnant L. v. Dietl mit der alten Braunſtute Kante; vierter Preis, 100 K., Major Langiewicz mit dem alten dunkelbraunen Wallach Cowboy.

Fünfter Tag.

Heute nachmittags fand der fünfte und letzte Tag des Concours hippique ſtatt. Zu abſolvieren war ein Geländeritt über teilweiſe außerordentlich ſchwieriges Terrain auf einer Strecke von 10 Kilo - metern. Das Ergebnis werden wir in der nächſten Nummer mitteilen.

Feſtbankett und Preisverteilung.

Da nur noch der heutige Geländeritt ausſtändig war, wurde geſtern im Prunkſaale des Kaſinos ein Feſtbankett abgehalten, bei welchem die Preisver - teilung vorgenommen wurde. Unter den Anweſenden befanden ſich: der Protektor des Concours hippique Fürſt Otto Windiſchgraetz, der Präſident R. v. Roß - manit, Bürgermeiſter Dr. Schmiderer mit Stadtrat Dr. Oroſel, letzterer als Vorſtand des Kaſinover - eines und Hausherr, Statthalter Graf Marius Attems, Statthalter a. D. Graf Goeß, Fürſt und Komteſſe Roſenberg, Statthaltereirat Dr. Weiß von Schleuſſenburg, Bezirkshptm. Baron Neugebauer, Obſt. Brigadier Baron Abele, Oberſt Fiſcher und Ge - mahlin, Major Graf Salm, Rittmeiſter Graf Auers - perg und Gemahlin, Graf und Gräfin Wurmbrand, Graf und Gräfin Ségur, Graf und Komteſſe Batthyanyi, Kontreadmiral Baron Pach, Major Baron Wimmersperg, Rittmeiſter Bregant, Ritt - meiſter Baron Rohoncy, Baron und Baronin Moſer. Baron Locatelli, Rittmeiſter v. Leuzendorf, Baron und Baronin Egger, Baron und Baronin Hoennig, Dr. Mravlag, Guſtav Scherbaum, Direktor Haas, Gutsbeſitzer Bachler mit Familie und zahlreiche Offiziere des 5. Dragonerreg. und des Haubitzen - Artilleriereg. in Marburg. Unter den zahlreichen Damen befanden ſich außer den bereits genannten u. a. Gräfin Plater, Gräfin Chriſtallnigg, Frl. von Georgiewics, Frl. May Lippitt, Frl. Margitt Sup - panz u. a.

Im Verlaufe des Vankettes ergriff als erſter Redner der Protektor Fürſt Otto Windiſch - graetz das Wort. Er verwies darauf, welcheEhre mit der Veranſtaltung des Concours hippique eingelegt wurde, ſprach den Wunſch aus, daß dieſe Veranſtaltung der Stadt Marburg dauernd erhalten bleibe und betonte, daß ſich der Concours hippique als eine wahre meritoriſche Vorbereitung für die Olympiade in Berlin erwies. Fürſt Windiſchgraetz gedachte dann des Kaiſers als Förderer aller hippiſchen Beſtrebungen und ſchloß mit einem Hoch auf den Monarchen, in welches die An - weſenden ſtehend einſtimmten. R. v. Roßmanit ſprach auf den Protektor Fürſten Windiſchgraetz, hob deſſen hohe Verdienſte um die Entwicklung des Pferdeſportes in Öſterreich und um die Vorbe - reitungen zur Teilnahme an der Olympiade in Berlin hervor und ſchloß mit einem Hoch auf den Protektor. In kraftvoller, markiger Rede ſchilderte dann Oberſt-Brigadier Baron Abele die harte, mühevolle und intenſive Arbeit, die vorher ge - leiſtet werden mußte, um ſolche Ergebniſſe heraus - zubekommen, wie ſie der Concours hippique in Marburg zeigte. Zuerſt müſſe er des Präſidenten R. v. Roßmanit gedenken, der alle ſeine reichen Erfahrungen für die Veranſtaltung und Durch - führung des Concours hippique zur Verfügung ſtellte; Rittmeiſter Bregant habe für den Con - cours eine gewaltige Summe von Arbeit geleiſtet, was in dieſem Falle umſo höher anzuſchlagen iſt, als Rittmeiſter Bregant zur gleichen Zeit auch auswärtige Ritte zu abſolvieren hatte. Der Redner brachte ſein Glas den beiden Gefeierten und den Siegern und Siegerinnen im Concours hippique. Bürgermeiſter Dr. Schmiderer verwies auf die vollendeten Reitkünſte, die während des Concours hippique zu bewundern und zu beſehen waren. Namens der Stadt Marburg drücke er den Ver - anſtaltern dieſer glänzenden Sportwoche, insbeſonders dem Präſidenten den Dank aus. Hierauf folgte die Preisverteilung an die Sieger, welche der Pro - tektor Fürſt Windiſchgraetz unter Aſſiſtenz der Herren R. v. Roßmanit und Oberſt Brigadier Baron Abele vornahm. Die Verteilung der Preiſe, unter denen ſich neben den Geldpreiſen viele hervorragend ſchöne und wertvolle Ehrenpreiſe befanden, wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Während des Ban - kettes ließ die Südbahnwerkſtättenkapelle von der Galerie herab Tonwellen in den Saal erklingen. Zum Schluſſe folgte ein Tanzkränzchen mit Zigeuner - muſik, welches viele Banketteilnehmer noch lange beiſammen hielt.

Zu Beginn des Bankettes herrſchte im Prunk - ſaale eine Art Revolution der Geiſter und der Mägen. Dem tüchtigen Bahnhofsreſtaurateur Herrn Fellinger, der mit ſeiner Frau während der Sportwoche über Erſuchen der Veranſtalter das Kaſino übernommen hatte, wurden 69 Banketteil - nehmer angemeldet. Aus Vorſicht traf er aber Vor - kehrungen für 110 Perſonen. Zum Bankette er - ſchienen aber 140 Teilnehmer, ſo daß die im Prunk - ſaal aufgeſtellten Tiſche und auch die Speiſen für dieſe unerwartete Anzahl nicht genügen konnten. Den Reſtaurateur Herrn Fellinger und ſeine Frau, die ohnehin weit über die ihnen auf Grund der eingelaufenen Anmeldungen genannte Anzahl vor - geſorgt hatten, trifft natürlich kein Verſchulden; dies liegt lediglich bei jenen Perſonen, die ihre Teilnahme trotz öffentlicher Aufforderung nicht an - meldeten, aber dennoch erſchienen und ſogar die be - kannt vorzügliche Fellingerſche Küchenleitung in die denkbar größte Verlegenheit ſtürzten. Es war ein wahres Wunder, welches der Fellingerſchen Küche alle Ehre machte, daß trotzdem in der größten Eile dafür geſorgt werden konnte, daß bis auf wenige Teilnehmer doch noch alle am Menü teilnehmen konnten, wenn es auch bei manchem nicht voll - ſtändig war. Die Nonchalance bei der Unterlaſſung der Anmeldungen hat ſich an Teilnehmern und an dem daran unſchuldigen Reſtaurateur und ſeiner Gattin gerächt. Das vorzügliche Eſſen beruhigte die Geiſter dann allmählig wieder. Bemerkt ſei noch, daß der Blumenſchmuck der Tafel von der Blumenhandlung der Frau Welt ſtammte.

Die Photographenfirma Maſſak (Burggaſſe 16) hat vom Concours hippique ſchöne, gelungene Auf - nahmen hergeſtellt, die eine dauernde Erinnerung bilden.

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6Marburger Zeitung Nr. 59, 26. Mai 1914
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Marburger Marktbericht vom 23. Mai 1914

GattungPreiſe
perKh
Fleiſchwaren.Kilo
Rindfleiſch ...180
Kalbfleiſch ...2
Schaffleiſch ...120
Schweinfleiſch.2
geräuchert220
friſch ..180
Schinken friſch.180
Schulter .170
Viktualien.
KaiſerauszugmehlKilo48
Mundmehl ...44
Semmelmehl ..40
Weißpohlmehl.38
Türkenmehl ..30
Haidenmehl ..56
Haidenbrein ..Liter40
Hirſebrein ...36
Gerſtbrein ...36
Weizengries ..Kilo48
Türkengries ..30
Gerſte, gerollte.50
Reis .....48
Erbſen ....64
Linſen ....84
Bohnen ....30
Erdäpfel ....06
Zwiebel ....50
Knoblauch ...120
Eier .... 1Stück07
Käſe (Topfen).Kilo50
Butter ....3
Milch, friſche ..Liter20
abgerahmt12
Rahm, ſüß ...80
ſauer ...96
Salz .....Kilo26
Rindſchmalz ..3
Schweinſchmalz.180
Speck, gehackt.180
friſch ..2
geräuchert2
Kernfette ....
Zwetſchken ...80
Zucker .....92
Kümmel ....130
Pfeffer ....240
WacholderbeerenKilo180
Kren .....1
Suppengrünes.48
Kraut, ſaures.28
Rüben, ſaure ..
Kraut ... 100Köpfe20
Getreide.
Weizen ....Zntn.24
Korn .....18
Gerſte .....16
Hafer .....1650
Kukurutz ....16
Hirſe .....21
Haiden ....19
Bohnen ....
Geflügel.
Indian ....Stück
Gans .....6
Ente .....Paar
Backhühner ..240
Brathühner ..5
Kapaune ....Stück
Obſt.
Äpfel .....Kilo
Birnen ....
Nüſſe .....
Diverſe.
Holz hart geſchw.Meter9
ungeſchw.10
weich geſchw.8
ungeſchw.9
Holzkohle hart.Hekt.180
weich.170
Steinkohle ...Zntn.280
Seife .....Kilo84
Kerzen Unſchlitt.140
Stearin.188
Styria.
Heu .....Zntn.8
Stroh Lager ..7
Futter ..650
Streu ..550
Bier .....Liter46
Wein .....96
Branntwein ..80
〈…〉〈…〉
7Nr. 59, 26. Mai 1914 Marburger Zeitung
〈…〉〈…〉
8Marburger Zeitung Nr. 59, 26. Mai 1914
〈…〉〈…〉
9Nr. 59, 26. Mai 1914 Marburger Zeitung
〈…〉〈…〉
10Marburger Zeitung Nr. 59, 26. Mai 1914
〈…〉〈…〉

Verantwortlicher Schriftleiter Norbert Jahn. Druck, Herausgabe und Verlag von Leop. Kralik in Marburg.

About this transcription

TextNr. 59, 26.05.1914.
Author[unknown]
Extent10 images; 8319 tokens; 3334 types; 63579 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationNr. 59, 26.05.1914. . KralikMarburg1914. Marburger Zeitung

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IDS Mannheim

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:23:46Z
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