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Marburger Zeitung.

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Nr. 93 Dienstag, 4. Auguſt 1903 42. Jahrgang.

Die Hochzeit von Reifnigg.

Der windiſche Kaplan von Reifnigg iſt ein Ehrenmann, genau ſo ein windiſcher Ehrenmann, wie es die Koroſchetz und Genoſſen ſind; der Kaplan von Reifnigg iſt gerade ſo ein Diener der römiſchen Kirche , ein Prieſter der Liebe , wie ſämtliche windiſche Hochwürdige von der Kouleur des hochwürdigen Brandlehrers Koroſchetz. Aber der Kaplan von Reifnigg hatte bisher in der Oeffent - lichkeit zu wenig dafür getan, um in den Augen der windiſchen ſchwarzen Loge als vollſtän - dig gleichberechtigt mit den gerichtsbekannten Hoch - würdigen zu erſcheinen. Dem mußte abgeholfen werden; der Kaplan von Reifnigg mußte den Be - weis dafür erbringen, daß ihm die Feindſchaft gegen das deutſche Volk, gegen die deutſchen Katholiken ebenſo tieſ im Blute liegt, als den pervakiſchen Profeſſionels. Eine Trauung einer deutſchen Katho - likin mit einem deutſchen Katholiken ſchien ihm hiefür der geeignetſte Anlaß. Letzten Mittwoch ſollte in Reifnigg die Trauung des Frl. Loppert, Tochter des Holzhändlers und Realitätenbeſitzers Herrn Loppert mit dem Kaufmanne und Realitätenbeſitzer Herrn Fuchshofer d. J. ſtattfinden. Die Ge - nannten ſind Deutſche. Merkwürdig vor der Trauung verreiſte der zuſtändige Pfarrer plötzlich und nunmehr ſollte der Kaplan die kirchliche Funk - tion ausüben. Aber der Kaplan weigerte ſich entſchieden, die Trauung vorzunehmen, weil das Brautpaar ein deutſches iſt; der Kaplan erklärte, nur im windiſchen Idiom die Trauung vorzunehmen. Alle Bemühungen, den Hochwürdigen zur Durchführung des kirchlichen Aktes zu bewegen,blieben bei dem ſonderbaren Diener Chriſtis ver - geblich. Das Brautpaar mußte ſich nun an den Pfarrer von St. Primon am Bacher, Srabotnik, wenden, welcher den Bräutigam ſeinerzeit getauft hatte. Pfarrer Srabotnik, der hiebei einen Weg von 8 Stunden (hin und zurück) zurückzulegen hatte, führte die kirchliche Zeremonie auch anſtandslos durch. Selbſtverſtändlich iſt die Empörung in der deutſchen Bevölkerung der ganzen Gegend über dieſen ungeheuerlichen Vorgang, welcher ein helles Schlag - licht auf die Katholizität und auf die Art, wie nationale ſloveniſche Prieſter ihres Prieſteramtes walten, eine außerordentliche. Aber halten wir uns vor Augen, was gekommen wäre, wenn auch der Herr Pfarrer von St. Primon ſich nicht als katho - liſcher Prieſter, ſondern als ſloveniſch-nationaler Heiß - ſporn gezeigt hätte. Wohin hätte ſich dann das Brautpaar oder deſſen Eltern wenden ſollen, um einen Prieſter zu finden, der ſeine Pflicht tut, der ein ordnungsgemäß aufgebotenes katholiſches deutſches Brautpaar traut? Weit und breit gibt es keinen deutſchen Geiſtlichen es dürfte im ganzen Unterlande keinen einzigen geben, da ſich nicht einmal in der deutſchen Stadt Marburg ein deutſcher Geiſtlicher befindet! Wir wüßten wohl in einem ſolchen Falle einen Ausweg, der in verſchiedenen Gegenden in ſolchen Fällen beſchritten wurde: meh - rere Stunden von Reifnigg entfernt befindet ſich ein deutſcher evangeliſcher Vikar, der Vikar Herr Ludwig Mahnert, an welchen ſich die beiden behufs ihres Uebertrittes und nachheriger Trauung hätten wenden können. Der evangeliſche Vikar hätte gewiß nicht eine Sekunde gezögert, ſein geiſtliches Amt auszuüben ... Aber man weiß ja, welche Schwie -rigkeiten, wirkliche und ſuggerierte, ſich einzelnen Deutſchen im Unterlande entgegentürmen, wenn ſie den ihnen feindſelig gegenüberſtehenden Wenden - prieſtern den Rücken kehren und zurückkehren in die evangeliſche Kirche, aus der ihre Väter im Drau - tale einſt durch die berüchtigten Kommiſſionen mit dem Dragonerſäbel hinausgetrieben wurden!

Die Hochzeit von Reifnigg iſt typiſch und kennzeichnend für unſere Verhältniſſe und Zuſtände im Unterlande. Nirgends, ſo weit die Kultur der Nationen in Europa reicht, iſt derartiges möglich. Im Elſaß vollzieht der deutſche Geiſtliche ſeine kirchlichen Funktionen an Franzoſen, der franzöſiſche an Deutſchen, trotzdem auch dort das beiderſeitige Nationalgefühl in der Bevölkerung lebt und wirkt; bei uns aber im Unterlande, wo mit der deutſchen Sprachgrenze auch jegliche Kultur aufhört und der Prieſter an der Spitze der wildeſten, leidenſchaft - lichſten, deutſchfeindlichen Agitation ſteht, ſie an - feuernd und lenkend, da kann das Ungeheuerliche geſchehen, daß ein Wendenprieſter ſeine deutſchen Pfarrkinder nicht trauen will, weil ſie Deutſche ſind und deutſch getraut werden wollen! Nun ſage noch einer, daß wir Deutſche die Los von Rom - Bewegung nicht ſo notwendig brau - chen, wie ein Hungernder einen kleinen Biſſen Brot! Wenn Wendenprieſter heute bereits ſo weit ſind, daß ſie ihren deutſchen Pfarrkindern die Trauung verſagen, ſo wird es nächſtens naturgemäß dazu kommen, daß ſie auch die Taufe und das kirchliche Begräbnis verweigern, kurz, daß ſie Deutſchen gegenüber einfach ſtreiken und dem deutſchen Pfarrkinde von der Wiege bis zum Grabe alles das entziehen und vorenthalten, worauf der Katholik

Note: Nachdruck verboten.

Liebe und Leidenſchaft. (40. Fortſetzung.)

Ihrer Bitte um Freilaſſung des jungen Brauſedorf kann ich leider nicht willfahren , ant - wortete er. Es iſt durch Zeugen feſtgeſtellt, daß er mit einer Doppelflinte in den Wald gegangen iſt und es iſt eine ſolche abgeſchoſſen in der Nähe der Mordſtelle gefunden worden, es iſt freilich der Name Werner von Brauſedorf darauf eingraviert , der Rat behielt, während er die Worte ſprach, den Oberförſter ſcharf im Auge.

Da ſehen Sie ja, Herr Rat , rief der Alte, daß Felix unſchuldig iſt, wenn die Doppeflinte, die Sie gefunden, ſeinem Bruder gehört, ſo kann er doch nicht der Mörder ſein.

Er könnte ſich die Flinte von ſeinem Bruder geliehen haben, was um ſo wahrſcheinlicher wird, als er ohne Flinte zurückgekehrt iſt.

Und auf Wahrſcheinlichkeiten hin verurteilen Sie den armen Jungen! fuhr der Oberförſter heftig heraus. Wenn Werners Flinte aufgefunden iſt, ſo liegt es doch näher

Er ſtockte, es widerſtrebte ſeinem geraden Sinn, einen andern zu verdächtigen, da er doch Felix für den Mörder hielt. Sich ſelbſt konnte er wohl für den Liebling opfern, die Schuld auf deſſen Bruder zu wälzen vermochte er nicht.

Daß Werner von Brauſedorf den Mord be - gangen hat , ergänzte der Rat. Ein ſolcher Ver - dacht iſt allerdings erhoben worden und hat zurVerhaftung des älteren Herrn von Brauſedorf geführt.

Werner iſt auch verhaftet?

Er iſt verhaftet und hat bereits eingeſtanden, daß er den Mord begangen hat. Was ſagen Sie nun, Herr Oberförſter? Beharren Sie nun noch darauf, der Mörder zu ſein?

Einige Minuten ſchwieg Regler betroffen ſtill, war es möglich, ſollte Werner die Tat wirklich ausgeführt haben? Sollten beide Brüder zu dem - ſelben Zwecke, in der gleichen Abſicht ausgegangen und der ältere dem jüngeren zuvorgekommen ſein? Aber nein, das war nicht denkbar, er wußte es ja, er hatte Felix zur Tat aufgeſtachelt, niemand als dieſer hatte ſie begangen, Werner bekannte ſich gleich ihm dazu, um den Bruder retten.

Wenn Sie gleich zwei haben, die den Mord eingeſtehen, warum ſteifen Sie ſich denn darauf, daß Felix der Schuldige ſein ſoll? fragte er barſch, eine direkte Antwort vermeidend.

Weil dieſes doppelte freiwillige Bekenntnis ein Doppelbeweis für Felix von Brauſedorfs Schuld iſt , entgegnete Müller mit feinem Lächeln.

Das iſt mir zu hoch, polterte der Alte, aus den juriſtiſchen Spitzfindigkeiten wird ein alter gradiger Forſtmann wie unſereins nicht klug; weil zwei ſich freiwillig als die Täter melden, ſoll den Mord partout ein Dritter begangen haben?

Die Verlegenheit ließ den Oberförſter ſchroff, ſogar grob erſcheinen, Werners Geſtändnis machte in ſeine Berechnung einen gewaltigen Querſtrich; was hatte der ſich auch für Felix zu opfern? Aber hübſch war es doch von ihm, dafür ſollte er nunauch nicht in der Patſche bleiben; die Herrſchaft bedurfte nach dem Tode des alten Brauſedorfs eines jungen tatkräftigen Gebieters, wie Werner es zu werden verſprach, ein Oberförſter fand ſich da - gegen alle Tage wieder, an ihm war nichts gelegen. Regler beſchloß, bei ſeiner Ausſage zu beharren.

Müller ſah, was in der Seele des alten Mannes vorgieng und verzieh ihm ſein wenig an - gemeſſenes Benehmen gern.

So will ich Ihnen die Erklärung geben , ſagte er. Sie ſowohl, wie Werner von Brauſe - dorf ſcheinen überzeugt, daß Felix den Mord ver - übt hat und wollen ſich für ihn opfern. Wenn aber die beiden Perſonen, die einem Menſchen ſo nahe ſtehen, um das für ihn zu tun, einen ſolchen Verdacht gegen ihn hegen, müſſen gewichtige Gründe vorhanden ſein.

Nun drehen Sie wohl die Sache noch ſo, daß wir zu Anklägern wider Felix werden , brummte Regler grimmig.

Allerdings iſt es ſo. Zudem hat ſich Felix von Brauſedorf bei ſeiner Vernehmung in eine ſo große Menge Widerſprüche und lügenhafte An - gaben verſtrickt, daß ſeine Schuld mehr als zweifellos iſt.

Ach, der Unſelige! daß er das dumme Lügen nicht laſſen kann! murmelte der Alte vor ſich hin. Der arme Junge! er hat ſich das ſo an - gewöhnt, aber da Sie nun den wirklichen Mörder haben, ſo müſſen Sie ihn doch freigeben , wandte ſich Regler znm Rat. Zwei können Sie ja nicht brauchen.

Wen bezeichnen Sie nun als den wirklichen Mörder?

2Marburger Zeitung Nr. 93, 4. Auguſt 1903.

Anſpruch hat und was er leider auch noch nach dem Geſetze haben muß. Eines freilich wird der Wendenprieſter nie verweigern: Die Annahme von Peterspfennigen, von Geldern für die windiſche Kirche, für ſeinen Pfarrhof, von Hühnern, Eiern, Schmalz u. dgl., wie es im Unterlande Brauch und Sitte iſt. Zum Zahlen iſt ja der Deutſche immer gut genug, niemals wird der Wendenprieſter einen Gulden zurückweiſen, wenn er aus deutſchen Händen kommt; wenn es ſich aber um die Taufe, um die Trauung oder um das Begräbnis eines Deutſchen handelt, dann verwandelt ſich der ſtets nehmende Wendenprieſter der Kouleur Koroſchetz in den verweigernden nationalen Fana - tiker. Was aber wohl der Dulder mit der Dornen - krone auf Golgatha ſagen würde, wenn er dabei anweſend wäre, wie in ſeinem Namen einer ſeiner Prieſter einem Gläubigen die Trauung verweigert und blos deshalb, weil er der großen deutſchen Nation angehört? Die Hochzeit von Kanaan, bei welcher der Meiſter ſaß und die Hochzeit von Reifnigg beide geben ein getreues Bild von der Kirche Chriſti von einſt und von der Kirche deutſchfeindlicher Wendenprieſter von heute. Faſt 2000 Jahre ſind verfloſſen, ſeit, wie uns die bibliſche Legende ſagt, der Herr den fehlenden Petrus zu Antiochia mittelſt eines Geſichtes be - lehren mußte. Und doch hatte Petrus ſich nur geirrt, als er vor der Taufe des römiſchen Centurio ſtand; die aber bei uns im Unterlande die Aufgabe haben, die Lehre Chriſti nach römiſcher Auffaſſung wiederzugeben, die irren nicht, wenn ſie einem Deutſchen die Sakramente der Römerkirche ver - weigern ſie tuen dies bewußt und abſichtlich, weil die Kouleur Koroſchetz nicht des heiligen Geiſtes voll iſt, ſondern weil ſie geleitet, gelenkt und getrieben wird vom anerzogenen und eingeimpften Geiſte des wildeſten Haſſes gegen ihre deutſchen Pfarrkinder. Daraus aber die Konſequenzen zu ziehen, das iſt alles, was dem deutſchen Volke tauſendmal in die Ohren und ſchläfrigen Augen gerufen werden muß.

Politiſche Umſchau.

Inland.

Feierliche Sponſion der Pharmazeuten.

Am 25. v. M. fand in Wien die erſte feier - liche Sponſion von Pharmazeuten zu Magiſtern der Pharmazie ſtatt. Die Kandidaten empfingen dieDiplome und legten in die Hände des Dekans und des Profeſſors der Pharmakognoſie das Gelöbnis, den Geſetzen ihres Standes treu zu leben. Wiewohl in dem Magiſterdiplome ausdrücklich hervorgehoben iſt, daß der Handſchlag in feierlicher Weiſe gegeben werde, ſo war es bis jetzt doch nur auf dem Di - plome geſtanden. Allein den fortgeſetzten Bemühungen des deutſchen Pharmazeutenvereines in Wien iſt es gelungen, ſein Recht zu erlangen. So hat nun auch der Pharmazeut einen würdigen Abſchluß ſeiner Hochſchulſtudien, die ihm ein ſchweres Stück Geld koſten und viel Fleiß und Arbeit verlangen, ſo daß es nur recht und billig iſt, den Abſchluß ſeiner Studien feierlich zu begehen.

Die Los von Rom - Bewegung.

Die Uebertrittsbewegung in Oeſterreich wird für die Zeit vom Anfang des Jahres 1899 bis Ende 1902 in reichsdeutſchen Blättern wie folgt ſkizziert: In dieſem Zeitabſchnitt wurden 37 evan - geliſche Kirchen, 13 Bethäuſer, 3 Friedhofskapellen und 8 evangeliſche Pfarrhäuſer erbaut. An 120 Orten wurde ſeit den Tagen der Gegenreformation wieder zum erſtenmal evangeliſcher Gottesdienſt gehalten, etwa 100 Predigtſtationen wurden errichtet, 12 ſelbſtändige Pfarrgemeinden gebildet. Gegen 90 junge Seelſorger, meiſt aus Deutſchland, traten in den Dienſt der Bewegung; etwa ein Dutzend wurde wieder über die Grenze gewieſen. Die Zahl der zur evangeliſchen Kirche Uebergetretenen beläuft ſich im genannten Zeitraum auf 24.304, die Zahl der Austritte aus der römiſch-katholiſchen Kirche (mit Einſchluß der Uebertritte zum Altkatholizismus 9393, zu den Herrenhutern, den Methodiſten und einſchließlich der konfeſſionslos gebliebenen) auf mindeſtens 34.000. Vor Beginn der Bewegung gab es in Böhmen: 18 evangeliſche Seelſorge - ſprengel, 23 Kirchen, 28 Geiſtliche, 48 Orte mit Gottesdienſt. Ende 1902 dagegen: 49 Seelſorge - ſprengel, 52 Kirchen und Bethäuſer, 68 Geiſtliche, 125 Orte mit regelmäßigem Gottesdienſt. Für Steiermark lauten dieſelben Zahlen: 1899: 6, 12, 8, 17; 1902 dagegen: 11, 19, 23, 59. Im erſten Halbjahre 1903 wurde an 14 Orten zum erſtenmal evangeliſcher Gottesdienſt ge - halten, 8 Predigtſtationen wurden begründet und 2 ſelbſtändige Pfarrgemeinden errichtet, drei neue Kirchen wurden eingeweiht.

Ausland.

Die ungariſche Beſtechungsgeſchichte.

Das Geheimnis des Programmes des unga - riſchen Miniſterpräſidenten Grafen Khuen - Hedervary iſt durch die Enthüllungen des Abg. Papp gründlich gelüftet worden. Es beſtand in einem vollen Geldſack, in der Skrupelloſigkeit, unbe - denklich in die Taſchen der Steuerträger zu greifen, in der Verachtung aller parlamentariſchen Inſtitu - tionen und ihrer Träger, einer Verachtung, die dasungariſche Parlament dem Grafen Khuen, indem es ſich ſeiner erwehrt, gar nicht kräftig genug zurück - geben kann. Das Abgeordnetenhaus hat ſeine Sitzungen bis 10. Auguſt nun unterbrochen, um der Unterſuchungs-Kommiſſion in der Beſtechungs - angelegenheit Szapary-Dines Raum für die Durch - führung ihrer Arbeiten zu geben. Im Laufe der eifrig gepflogenen Unterſuchungen ſtellte ſich heraus, daß Beſtechungsverſuche bei den meiſten Abgeord - neten der Oppoſition unternommen, teils ſogar durchgeführt wurden, durch die zahlreiche der Regie - rung nahe ſtehende Perſonen komprommittiert werden. An den Unterhandlungen Khuens-Szapary waren jüdiſche Journaliſten hervorragend beteiligt. Martin Dines, der ſich, als die Angelegenheit im Parlamente zur Sprache kam, ſofort flüchtete, ge - langte zu leitenden Stellungen in der oppoſitio - nellen Preſſe weniger durch ſeine geiſtigen Fähig - keiten als durch ſeine zahlreichen Ehrenhändel. Die letzte Ehrenaffäre hatte er wegen einer Preßpolemik mit einem Oberſten des gemeinſamen Heeres im letzten Herbſt. Die Sekundanten des Oberſten ver - zichteten jedoch auf die Genugtuung, weil gegen Dines bei Gericht verſchiedene Strafanzeigen erſtattet waren. Bis Ende April war Dienes Chef - redakteur des Független Magyarorszag , welches als Organ der jüngeren radikalen Unabhängigkeits - partei, alſo der eigentlichen Obſtruktioniſten gilt. Seit er dieſe Stelle niederlegen mußte, befaßte er ſich mit Agenturgeſchäften im Auftrage einer haupt - ſtädtiſchen Buchhandlung. Er bewohnte eine große Wohnung am Joſefsring. Seine Familie ſchickte er in eine nahe der Hauptſtadt gelegene Sommerfriſche, wo er ein Haus mietete und wohin er auch ſeine Möbel bringen ließ. Seine Agentur hatte er ſchon am 15. d. einem anderen Agenten übergeben, indem er ſagte, er habe jetzt anderes zu tun. Seither ſah man ihn wiederholt in Equipagen und Mietwagen herumfahren, öfters auch in Geſellſchaft des gleich - falls in die Sache verwickelten Redakteurs Arthur Singer. Am 22. d. ließ er durch einen Privat - deketiv im Café Royal den in der Mittwoch - Sitzung des Abgeordnetenhauſes gleichfalls erwähnten Wechſel des Abg. Neſſi ankaufen. Da Dines ſchon ſeit dem 15. oder jedenfalls ſeit dem 18. d. ſich mit den Beſtechungen abgegeben zu haben ſcheint, wird den Gerüchten Nahrung geboten, daß es ſchon mehrere Beſtechungsfälle gebe und bereits mehrere Abgeordnete Geldbeträge erhielten. Die Unter - ſuchung fördert fortwährend neue Ueberraſchungen zutage, ein klares Bild über den ganzen Sachverhalt jedoch wird man ſich erſt nach ihrer Abſchließung machen können. Szapary verſicherte zwar ehren - wörtlich, daß Graf Khuen-Hedervary bei der ganzen Sache nicht die geringſte Kenntnis beſeſſen habe, die Begleitumſtände der Beſtechungsverſuche, Sza - parys Stellung als Gouverneur und ſein freund - ſchaftliches Verhältnis zu Khuen-Hedervary erwecken jedoch berechtigten Zweifel an der Wahrheit ſeiner An -

Mich, wenn den ſonſt? Das iſt ja nur dummer Schnack von dem Werner, er ſagt das, um den Bruder zu retten, von dem er ſich, Gott weiß weshalb, einbildet, er könne den Vater er - ſchoſſen haben. Ich bin’s, ich ganz allein bin’s geweſen, wer hätte den Alten ſo gut auf’s Korn nehmen können, als ein alter Jäger? Laſſen Sie die jungen Herren frei und ſperren Sie mich ein.

Es klang jetzt förmlich ein Ton von Gemüt - lichkeit durch die Worte des Alten.

Sie werden in Haft bleiben müſſen, bis ſich die dunkle Sache völlig aufgeklärt , erwiderte Müller. Auch Sie werden zu meinem Bedauern dies Schickſal teilen, obwohl mir Ihre Angaben ſehr zweifelhaft erſcheinen.

Sie halten mich alſo für einen Lügner? rief Regler heftig, trotzdem gewahrte der Rat recht gut, daß es nur ein künſtliches Aufbrauſen war.

Nach Ihrer Ausſage werde ich Sie verhaften laſſen, mehr können Sie vorderhand nicht fordern , entgegnete Müller ruhig, der ſich eines tiefen Mit - leids mit dem alten Manne nicht entſchlagen konnte.

Es iſt gut ſo, aber nicht wahr, den armen Felix geben Sie bald frei und auch Werner laſſen Sie nicht ſitzen? Sie ſind ja beide unſchuldig!

Der Oberförſter richtete ſeine blauen Augen mit unendlicher Treuherzigkeit auf den Unter - ſuchungsrichter.

Dieſer zuckte die Achſeln. Wir wollen ſehen, ich werde alles verſuchen, um in dieſe dunkle Sache Licht zu bringen.

Ruhig, wie von einer großen Laſt befreit, ließ ſich Regler in das Gefängnis führen. Ja, es ſchienfür ihn eine förmliche Crleichterung zu kommen, war er doch nun in der Nähe ſeines Lieblings, athmete er doch mit ihm dieſelbe Luft, und wenn auch dieſer davon keine Kenntnis hatte, für ihn ſelber war es eine große Befriedigung.

Fichtner.

Der Buſchmüller kehrte nach einigen Stunden wieder nach Hauſe zurück. Zu ihrer grenzenloſen Verwunderung bemerkte Brigitte, die voll Sorgen und Bangen der Heimkehr des Bruders entgegen - geſchaut hatte, daß er nicht allein auf dem Wagen ſaß, ſondern in Begleitung eines Gaſtes erſchien, der ſeit Jahren keinen Fuß in die Buſchmühle ge - ſetzt hatte, Fichtner kam mit ihm. Während der erſten Zeit ſeines Aufenthaltes in Bankowo war Fichtner wohl zuweilen nach der Buſchmühle ge - kommen und dort gut aufgenommen worden, be - ſonders da er für Brigitte eine Erinnerung an eine ſchöne kurze Zeit ihres Lebens mit ſich brachte, ſeit er aber gänzlich der Hausgenoſſe des alten Brauſe - dorf geworden, und ſeit er in ſo unverantwortlicher Weiſe gegen Libuſſa Braun gehandelt, wollten Peters und ſeine Schweſter nichts mehr mit ihm zu tun haben. Dem ehrlichen Buſchmüller mußte eine ſo zweifelhafte Exiſtenz wie die des Ex - Referendars unheimlich erſcheinen, ſeine Schweſter grollte ihm um der Freundin willen; von ihm zurückgezogen, gerade weil ſie ihn früher anders gekannt, mußte jetzt ſeine fragwürdige Erſcheinung einen um ſo peinlicheren Eindruck auf ſie machen.

Fichtner war der Sohn eines reichen Kauf - manns, den eine zärtliche Mutter von Kindheit angrenzenlos verwöhnt. Er hatte ſich nie etwas verſagen dürfen, jeder Wunſch war ihm erfüllt worden. Mit ſeinen Studien hatte er es deshalb ebenfalls nicht ſehr ernſt genommen und kaum das Notwendigſte gelernt. Sein Schulkamerad Müller, der Sohn eines armen Handwerkers, der ſich unter harten Entbehrungen und Anſtrengungen empor - arbeiten mußte, machte ihm die Exerzitien und wurde dafür von dem reichen Freunde mit Kleidern, Wäſche, wohl auch mit Geld unterſtützt, wenn der heimliche Zuſchuß der Mutter gerade reichlicher floß.

Der zierliche, elegante Fichtner nahm ſich mit ſeinen Studien Zeit, deshalb bezogen beide gemein - ſchaftlich dieſelbe Univerſität und blieben auch dort zuſammen, obgleich es für den jungen Müller eine weit härtere Aufgabe war, dieſes Ziel ſo raſch zu erreichen, als für den glücklich geſtellten Fichtner, aber nach dem Abgange von der Univerſität hielten die Studienfreunde nicht mehr gleichen Schritt. Fichtner war, nachdem er mit Mühe und Not ſein Referendar-Examen gemacht, an das Kreis - gericht nach Bankowo verſetzt worden und dort ſitzen geblieben. Er wurde von dem tollen luſtigen Leben mit fortgeriſſen, das die reichen Gutsbeſitzer der Umgegend führten. Vollends vorbei war es aber mit ihm, als er endlich Stammgaſt in Radzionka geworden.

Allerdings feſſelte ihn ein ganz anderer Zauber als der Umgang mit dem alten wüſten Brauſedorf.

(Fortſetzung folgt.)

3Nr. 93, 4. Auguſt 1903. Marburger Zeitung

gaben. Die Hauptſache iſt, daß der Unterſuchungs - ausſchuß gründliche Arbeit tut, damit Klarheit ver - ſchafft werde. Wir Deutſche aber haben weder An - laß für Khuen noch zu Gunſten der Obſtruktion, der die Beſtechungsgeſchichte recht gelegen, vielleicht ſogar beſtellt kam, die Hand ins Feuer zu legen.

Zu den Vorgängen in Kroatien.

Die in Amerika lebenden Kroaten, welche kürzlich eine telegraphiſche Adreſſe an Kaiſer Franz Joſef ſandten, in welcher ſie ſeinen Schutz für das bedrängte Volk in Kroatien erflehen, haben ſich, wie kroatiſche Blätter berichten, durch Vermittlung eines ruſſiſchen Fürſten, deſſen Name nicht genannt wird, in der gleichen Angelegenheit mit einer Adreſſe an den Kaiſer Nikolaus 2. gewendet. In dieſem Schriftſtück, welches Tauſende von Unterſchriften trägt, werden die Verhältniſſe in Kroatien in düſteren Farben geſchildert, vom Hungertode der Bevölkerung und der Anwendung von Bajonnetten und Gewehren gegen die kroatiſchen Bauern ge - ſprochen und des ruſſiſchen Zaren Majeſtät gebeten, ſich zumindeſt durch Worte ſeiner ſlaviſchen Stammes - brüder anzunehmen. Der betreffende ruſſiſche Fürſt hat nun, wie weiters aus Petersburg gemeldet wird, dieſe Adreſſe dem Kaiſer überreicht, welcher ſie freundlich entgegengenommen haben ſoll. Handelsminiſter Dr. Lang hat der in Pola er - ſcheinenden Naſa Sloga und der in Zara er - ſcheinenden Narodni Liſt für die Länder der unga - riſchen Krone das Poſtdebit entzogen.

Magyariſierung um jeden Preis.

Das Temeswarer Deutſche Tagblatt ſchreibt: Wenn ſich unter den Schwaben noch einige Opti - miſten finden ſollten, die nicht daran glauben wollen, daß man ihnen ihre deutſche Mutterſprache nehmen will und daß man in Ungarn um jeden Preis be - müht iſt, die Schwaben zu magyariſieren, ſo möge ſie der folgende patriotiſch ſeinwollende, in der Tat aber höchſt unqualifizierbare Aufruf der hieſigen Handels - und Gewerbekammer eines Beſſeren be - lehren, der mit geradezu verblüffender Offenheit die Magyariſierung der ſüdungariſchen Schwaben anſtrebt. Der Aufruf lautet: Die Temeswarer Handels - und Gewerbekammer nimmt ſowohl in der eigenen Praxis als auch aus den einſchlägigen Mitteilungen anderer Behörden mit Bedauern wahr, daß ein beträchtlicher Teil der ſüdungariſchen Ge - ſchäftswelt in ihrer kommerziellen Gebahrung und ſogar im Verkehr mit den öffentlichen Aemtern und Behörden, ſich anſtatt der magyariſchen der deutſchen Sprache bedient. Nicht we - niger auffallend iſt der Gebrauch der deutſchen Firma - tafeln. In den ſüdungariſchen Städten begegnen wir noch ſo oft Aufſchriften und Schildern in deutſcher Sprache, was umſo unangenehmer iſt, weil die in - und ausländiſchen Reiſenden auf Grund dieſer Auf - ſchriften und Schilder maßgebende Folgerungen be - treffs der hierländiſchen Verhältniſſe ziehen zu können glauben. (Mit anderen Worten, weil die Fremden auf den Glauben kommen könnten, daß hier Deutſche wohnen! Aber hätten ſie denn kein Recht dazu? Oder wohnen denn nur Magyaren in Temeswar?) Eine andere Erſcheinung iſt, daß ein anſehnlicher Teil unſerer Geſchäftsfirmen beſonders die älteren handelsgerichtlich noch immer deutſch protokolliert ſind. Dies iſt nicht nur ein übler, ſondern vom Geſichts - punkt der Betreffenden auch ein nachteiliger Zuſtand, welchem durch ein kurzes Geſuch geſteuert werden kann. (Wie liebenswürdig!) Die Temeswarer Han - dels - und Gewerbekammer, überzeugt von den durch - aus patriotiſchen Geſinnungen der Handels - und Gewerbetreibenden, fordert mit vollem Vertrauen beide Erwerbsklaſſen auf, die miſſionelle Aufgabe der Magyariſierung zu fördern und we - nigſtens in ihrem inländiſchen Verkehr und bei Eingaben an Behörden ſtets die magyariſche Sprache zu gebrauchen. Diejenigen Geſchäfte und Firmen aber, an deren Firmatafeln die magyariſche Aufſchrift bisher nicht gehörig zur Geltung gebracht wurde, weiters die - jenigen Kaufleute, deren Firma nur deutſch proto - kolliert iſt, mögen die entſprechende Abänderung ſchon wegen ihrer eigenen Reputation (!) und wegen des guten Rufes der ſüdungariſchen Geſchäftswelt ehebaldigſt durchführen. Hoffen wir, daß ſich unſere Geſchäftswelt noch ihren geſunden Menſchenverſtand bewahrt hat und daß ſie, wenn ſie noch ein Atom von ihrem ehrlichen Deutſchtum in ſich fühlt, auch die moraliſche Kraft haben wird, der anſtürmenden Magyariſierung die Türe zu weiſen!

Alldeutſche Oeſterreicher in Berlin.

Zu dem vierten Bundesfeſt des deutſchen Turnerbundes ſind gegen 2000 Turner aus Oeſter - reich ſowie die alldeutſchen Abgeordneten Berger, Malik und Stein in Berlin eingetroffen. Nach dem Feſtzug, deſſen Durchzug durch das Brandenburger Tor zum erſtenmal bewilligt wurde, und bei dem die öſterreichiſchen Turner den Gegenſtand ſtür - miſcher Sympathiekundgebungen ſeitens der Ber - liner Bevölkerung bildeten, zogen die Turner und die alldeutſchen Abgeordneten zum Bismarck-Denk - mal, wo Abgeordneter Stein namens der All - deutſchen Vereinigung des Abgeordnetenhauſes einen Kranz mit der Inſchrift: Heil Bismarck, Alldeutſch - lands größtem Sohne! Schönerer und Kampf - genoſſen niederlegte. Auch der Ottakringer Turn - verein legte einen Kranz an dem Denkmal nieder.

Als ein Freund ſtudentiſcher Ritterlichkeit

hat ſich der bekannte Profeſſor Graf du Moulin an der Münchener Techniſchen Hochſchule bekannt. Beim Stiftungsfeſt eines Studentenkorps, deſſen alter Herr er iſt, hielt er eine Rede, in der er u. a. ſagte: In dem Augenblicke, in dem es keine Studenten mehr gibt, die den Speer ſchwingen, verzichte ich auf das Lehramt. Weiters ſagte er: Wahrhaftig, eine Schmarre iſt oft mehr wert, als eine alte Scharteke. Manch geſchwänztes Kolleg iſt beſſer an - gewendet, als ein geſchwänzter Fechtboden. Die draſtiſchen Ausdrücke rechtfertigen ſich durch die feucht - fröhliche Kommersſtimmung von ſelbſt. Sie haben aber die Klerikalen in raſende Wut verſetzt.

Zur Papſtwahl.

Freitag nachmittags begaben ſich die Kardi - näle zur Papſtwahl in das Konklave und wurde unter dem üblichen Zeremoniell die Abſchließung desſelben von der Außenwelt vollzogen. In das Konklave ſind im ganzen 365 Perſonen eingetreten, nämlich 62 Kardinäle, 62 Konklaviſten, 62 Nobel - gardiſten, 62 Kammerdiener, 40 Erzbiſchöfe und Biſchöfe für den Sicherheitsdienſt, 14 Köche, 20 Laſtträger und andere Bedienſtete. Kardinal Her - rero liegt krank in ſeiner Wohnung, nimmt jedoch trotzdem an der Abſtimmung teil. Die Kardinäle halten in der Sixtiniſchen Kapelle zwei Sitzungen täglich ab, eine um 10 Uhr vormittags, die zweite um 4 Uhr nachmittags. Jede Sitzung dauert zwei Stunden. Die erſte Abſtimmung fand Sonnabend vormittags ſtatt. Um ¼12 Uhr zeigte ſich zum erſtenmale die Rauchwolke auf dem Dache der Six - tiniſchen Kapelle, herrührend von der Verbrennung der erſten Stimmzettel. Voll Spannung blickten die auf dem Petersplatze Angeſammelten nach der Loggia della Benedizione und dem großen Balkon über dem Haupteingange der Peterskirche, um zu ſehen, ob nicht bereis dort ein Kardinal erſcheine, die erfolgte Papſtwahl zu verkünden. Als dies nach einer halben Stunde noch nicht geſchehen war, leerte ſich der Platz. Nachmittags um 4 Uhr war ein neuer Wahlgang, der ebenfalls erfolg - los endete.

Als Papabili gelten Mariano Rampolla, deſſen Anhänger auch der deutſche Jeſuit Stein - huber iſt; Girolamo Gotti; Angelo die Pietro, letztere beide von Rampolla unterſtützt; Serafino Vannutelli der einflußreichſte Gegner Rampollas, der die Deutſchen Kopp und Fiſcher, alle Oeſter - reicher und den Ungarn Vaßary zu ſeinen Anhän - gern zählt; Luigi Oreglia die Santo Stefano, der ebenfalls ein Gegner Rampollas iſt und Giuſeppe Sarto (italienfreundlich).

Tagesneuigkeiten.

(Der Verein der Ingenieure der k. k. öſterr. Staatsbahnen),

deſſen Wirkungs - kreis ſich auf ſämtliche Länder der diesſeitigen Reichs - hälfte erſtreckt, veranſtaltet in der Zeit vom 15. bis 17. Auguſt l. J. eine Zuſammenkunft ſeiner Mit - glieder in Villach. Nebſt den äußerſt zahlreich an - gemeldeten Mitgliedern werden auch viele techniſche Vereine Oeſterreichs durch Delegierte vertreten ſein. Der Eiſenbahn-Miniſter Dr. v. Wittek ſowie mehrere höhere Funktionäre der k. k. Staatsbahnverwaltung und andere Behörden haben ihr Erſcheinen in Aus - ſicht geſtellt. Nebſt dem rührigen Feſtkomitee bereitet ſich auch die Stadt zum würdigen Empfange der Gäſte vor. Das Programm iſt folgendes: 15. Auguſt. Empfang der Feſtgäſte, Frühſchoppen. Nachmittag: Ausflug zum Oſſiacherſee. Abends 8 Uhr: Bankett in der Feſthalle. 16. Auguſt. Exkurſion zum Süd - portale des Karawankentunnels in Birnbaum. Nach -mittag: Ausflug zu den Weißenfelſerſeen, woſelbſt abends eine Höhen - und Seen-Beleuchtung ſtatt - findet. 17. Auguſt. Exkurſion zum Nordportale des Karawankentunnels im Bärengraben. Nachmittag: Rundfahrt am Wörtherſee und abends Beſichtigung der zur Vorfeier des Geburtsfeſtes Sr. Majeſtät des Kaiſers ſtattfindenden Seebeleuchtung.

(Ultramontanismus und Fremden - verkehr.)

In einer Korreſpondenz der Augs - burger Poſtzeitung , Aus den Tiroler Bergen , heißt es unter anderem: Der Hochſommer iſt da, die Schulen ſind geſchloſſen! Deutſches Kapital, deutſche Müdigkeit und deutſche Protzſucht ſtür - zen ſich wie eine Meute in die Tiroler Täler und auf die ſchuldloſen, ſchwindelig ſteilen Bergſpitzen. Ein ſentimental-luſtig-närriſches Leben auf einmal in ahnungslos naiven Regionen, ein ſechswöchent - licher Karneval auf den ſtillen Straßen ſchlichten Natur - und Volkslebens! Das bedürfte einer eige - nen ausführlichen, lohnenden Schilderung. Und der Empfang von Seiten der Tiroler? Das große Volk macht ſein Heu, melkt ſeine Kühe auf den Almen und ißt ſeine Knödel und Blenten und kümmert ſich nicht weiter. Der Herr Pfarrer und Kooperator aber erſchrecken, wenn der Kalender Juli zeigt; vor ihrem Geiſte ſteigen die Geſtalten ſo manches Heiden, ſo manches Spötters und Verführers auf, die ſich um ihre Hürde ſchleichen (!), um in lang und ſorglich gehütete Heiligtümer einzubrechen. Sie ſehen manches bröckeln vom alten ſicheren Beſtand. In einſamer Stunde machen ſie eine grimmige Miene und eine Fauſt in der Taſche (!). Und kommen ſie zuſammen, dann machen ſie ihrem Grimm Luft in deutlichen Worten und danken für den Fortſchritt, der dem heiligen Lande Tirol ge - worden. Ja, ja, der verfluchte Fortſchritt!

(Ein Finanzminiſter ohne Finanzen.)

Daß die Republik Venezuela nicht im Gelde ſchwimmt, weiß jedes Schulkind, daß der Finanzminiſter aber nicht einmal lumpige vierzig Dollars auſbringen kann, hätte man doch nicht gedacht. Nach den An - gaben eines Juweliers aus Caracas, der ſoeben in New-York eingetroffen iſt, ſcheint aber die venezo - laniſche Regierungskaſſe ſtets vollgepfropft mit dichtem Nichts zu ſein, wie eine luſtige Figur auf der amerikaniſchen Bühne einſtens ſagte. Der Ju - welier erzählt nach der Frankf. Ztg. folgendes: Im Pantheon zu Caracas befindet ſich ein Denk - mal des Generals Bolivar. Eines Tages waren die goldenen Buchſtaben, welche den Namenszug bildeten, geſtohlen. Ich hatte ahnungslos einige davon gekauft, gab aber natürlich, als ich den wahren Sachverhalt erfuhr, ſie ſofort zurück. Aus Anerkennung dafür, trug man mir nun auf, die Inſchrift zu erneuern. Ich erklärte mich bereit natürlich gegen eine Anzahlung von vierzig Dollars. Der Finanzminiſter ſuchte allenthalben nach, konnte aber dieſes Geld nirgendwo auftreiben, und da ich nicht anſchreiben wollte, mußte Herr Bolivar ohne Namenszug bleiben.

(Des Papſtes Himmelfahrt.)

Aus Liſſabon wird vom 24. v. Mts. geſchrieben: Wer hätte es glauben ſollen, daß die Seele Leos 13., um ihren Weg zum Himmel zu nehmen, einen Umweg über Portugal gemacht hätte! Ein großer Teil der Liſſaboner zweifelt aber keinen Augenblick daran, und heute gegen vier Uhr verſammelten ſich, kniend und ſich bekreuzigend, hunderte von Frommen auf dem Largo de Chatariz, um den toten Papſt zum Himmel fahren zu ſehen. Zuerſt hatte ihn eine ſromme, alte Frau bemerkt und ſank betend zu Boden, dann ſahen ihn auch die anderen in Form eines flimmernden Sternes, gerade über dem Tajo einige Linien unter der Sonne, und nun hatte niemand mehr den geringſten Zweifel! Bald ver - breitete ſich die Kunde in der Stadt, und unter den unwiſſenden Leuten entſtand ein wahrer Auf - lauf, um die Seele des toten Papſtes zu ſehen. Die ungläubigen Zeitungen erklärten allerdings, daß dieſer glänzende Stern kein anderer als der gewohnte Abendſtern Venus geweſen ſei, den man, was allerdings ſelten genug geſchieht, der aus - nehmend klaren Atmoſphäre wegen ein gutes Stück vor Sonnenuntergang wahrnehmen konnte, aber was hat die Venus mit dem Papſt zu tun? Den frommen Glauben der einfachen Leute, daß die Seele des toten Papſtes über Liſſabon ſchwebte, haben ſie denn richtig nicht zu zerſtreuen vermocht.

(Dämpfigkeit, Pfeifen oder Röh - ren der Pferde.)

Wie vielfach iſt dieſer Zu - ſtand gerade unter denjenigen Tieren anzutreffen, welche der Landwirt oder Gewerbetreibende ge - zwungen iſt, zur Arbeitsleiſtung heranzuziehen und4Marburger Zeitung Nr. 93, 4. Auguſt 1903.wie ſelten gelingt doch eine der oft ſo koſtſpieligen Kuren! Durch ein zum größten Teile auf den Grundſätzen der Naturheilmethode beruhendes Ver - fahren hat ſich das Inſtitut von Hermann Ende in Böhmen ſeit nahezu acht Jahren große Ver - dienſte dadurch erworben, daß dasſelbe das Leiden in fachmänniſcher Weiſe beſeitigt. Wir raten jedem, der ein mit dieſem Fehler behaftetes Pferd beſitzt, dasſelbe dieſer Kur zu unterziehen. Dieſelbe iſt leicht und ohne Umſtände durchzuführen und es kann das Tier alle Arbeiten während derſelben verrichten. Die Kurkoſten ſind gering und belaufen ſich je nach Lage des Falles nur auf 14 bis 21 K. in ganz ſchweren Fällen. Anfragen ſind zu richten an Her - mann Ende in Bodenbach in Böhmen.

Eigen-Berichte.

(Theater - abend und Konzert.)

Am 5. d. M. findet im hieſigen Kurſaale ein Theaterabend mit Konzert ſtatt, wobei die Kurgäſte Frl. Edine und Hedie Rziha, der Sänger Herr Siegmund Beamt, ſowie der Komiker Herr Robert Laube und der Kapellmeiſter Herr Franz Stahl mitwirken. Nach dem Konzerte wird das Luſtſpiel Ein delikater Auftrag von den genannten Fräulein und Herrn Laube gegeben.

Wuchern, 2. Juli. (Radwettfahren.) Heute fand hier vonſeite des Wucherer, noch vor - derhand wilden Radfahrerklubs ein Wettfahren in der Weiſe ſtatt, daß jene Sieger ſein ſollten, die zu einer Strecke von ungefähr ½ Kilometer hin und zurück die längſte Zeit brauchten, alſo ein ſo - genanntes Langſamwettfahren. Es meldeten ſich 8 Fahrer zum Start, von denen die vier beſten folgende Zeiten erzielten: Lukas Oſranek 14: 10 M.; Anton Petſchko 10: 49 M.; Ferdinand Gaßner 9: 29 M.; Vinzenz Widmoſer 6: 31 M. Als Ablaſſer, Zeitnehmer, beziehungsweiſe Schiedsrichter amteten die Herren: Oſrainik. Unterweger und Sitter. Ein zahlreiches Publikum aus den beſten Kreiſen Wucherns wohnte mit regem Intereſſe dieſem intereſſanten ſportlichen Kampfe bei. Es wäre nur zu wünſchen, daß aus den Wilden baldigſt ein auf ſtatutenmäßiger Grundlage baſierter Radfahrerklub entſtünde, der ſich ſodann dem ſteiermärkiſchen Gauverband an - ſchließen könnte.

(Eine Fahnen - affaire.)

Im ganzen ſteiriſchen Unterland erregt ein Vorfall Entrüſtung, der ſich bei dem Volks - feſte zu Gunſten der Windiſchgrazer Abbrändler am Sonntag hier zugetragen hat. Der Feſtplatz war in den ſteiriſchen Landesfarben, Weiß-Grün und Weiß-Rot, ſowie mit ſchwarz-gelben Fahnen geſchmückt. Die in Rohitſch-Sauerbrunn anweſenden magyariſchen Kurgäſte, die etwa ein Viertel der hieſigen Kurgäſte ausmachen, erzwangen bei der Kurdirektion die Einziehung der ſchwarz-gelben und der ſteiriſchen Fahnen, weil keine ungariſche Fahne gehißt war. Das Benehmen der Ungarn iſt als eine Unverſchämtheit, die nicht ungeahndet bleiben darf, zu bezeichnen. Traurig genug, daß die Kurdirektion der anmaßenden Forderung nachgab und den ohnedies meiſt jüdiſchen Magyaren zu - liebe ſogar die Landesfarben einzog. Dieſes Vorgehen einer Landesanſtalt verdient die entſpechende Rüge.

(Trauer um Papſt Leo 13.)

Von dem am 20. Juli erfolgten Ableben des Papſtes Leo 13. erfuhr tagsdarauf ſchon jedes Kind in unſerem Markte, nur der hieſige Kaplan Ocvirk ſcheint bis zur Stunde davon noch nichts zu wiſſen oder geht derſelbe darüber gleichgiltig hinweg, denn er beſucht, wie zuvor, das Politſch’ſche Tropfſtein-Gaſthaus, das Eldorado der hieſigen und auswärtigen Pervaken und ſingt und muſiziert nach ſeiner Art bis ſpät in die Nacht hinein zum Gaudium ſeiner Tiſchgeſellen luſtig dar - auf los, trotzdem ſein kirchliches Oberhaupt in Rom auf der Bahre liegt. Man würde glauben, daß die ganze katholiſche Menſchheit um ihr ſichtbares Oberhaupt der Kirche trauern ſollte und daß ins - beſondere die katholiſchen Geiſtlichen, als unmittel - bare Untergebene desſelben, in erſter Linie bemüſſiget wären, mit gutem Beiſpiel vorauszugehen und ſich in Trauer zu hüllen, jedoch das Benehmen des Kaplans Ocvirk zeigt nicht die geringſte Spur davon, ſondern erweckt nur Aergernis bei vielen Leuten. Und was ſagt deſſen Pfarrer und Dechant Jurčič dazu? nichts! wie er überhaupt im Treiben dieſes Kaplans ſonderbarerweiſe nichts Anſtößiges findet, während er zuvor wirklich beliebte Kapläne von hier zu entfernen verſtand. Guſto und Ohr -feigen ſind eben verſchieden. Wir aber ſind wieder um eine Erfahrung reicher geworden und wiſſen nun, wie ernſt wir die Trauer nach dem Tode eines Papſtes zu nehmen haben.

(Fremdenverkehr.)

Bisher ſind hier 1431 Parteien mit 2164 Perſonen zum Kurgebrauche eingetroffen.

(Ein Eſel in natura.)

Kürzlich wurde ich auf das windiſch klerikale Intelligenzblatt Domovina , eigentlich bodenloſe Sammelbüchſe für windiſch - klerikale Gemeinheit und Lüge, aufmerkſam gemacht, weil in derſelben eine Reihe von hochgeachteten deutſchgeſinnten Perſönlichkeiten unſeres Marktes auf das gemeinſte beſchimpft ſeien, unter welchen auch ich benamſet ſei. In einem Atem werden Leute, welche das k. k. Kreisgericht nicht nur auswendig, ſondern auch inwendig durch längere Zeit zu be - ſehen bemüſſiget waren, belobt und in den zehnten Himmel gehoben. Dieſer Schmähartikel zeigt den grenzenlos ordinären Charakter des Verfaſſers, der übrigens ein Meduſenhaupt zu haben ſcheint und kann derſelbe diesbezüglich mit den verwahrloſeſten Leuten ſiegreich wetteifern. Der Inhalt dieſes elen - den Geſchreibſels läßt deutlich erkennen, daß das - ſelbe nur aus dem windiſchen Gehirne eines unſerer pervakiſchen Schädel entſprungen ſein kann. Nur in dem einen Punkte hat dieſer famoſe Skribler recht, nämlich daß man einen Eſel ſehen kann, wenn man in ſeinen Spiegel ſieht. Zu dieſem Zwecke habe ich in meinem Kopfe vor meinem Seelenſpiegel alle mir bekannten Pervaken von hier vorüberziehen laſſen und es tauchten der Reihenfolge nacheinander auf: 1. Der k. k. Steueramtskontrolor Krajnc, der beſſer täte, wenn er ſich mehr um ſein Amt, als um die windiſch-klerikale Politik kümmern würde, denn ſeit dieſer Menſch in unſerem Markte iſt, hat hier der nationale Friede wieder aufgehört. 2. Der Kaplan Ocoirek, dem als Prieſter beſſer anſtehen würde, wenn er mehr zuhauſe bleiben und beten möchte, als bis ſpät in die Nacht im Wirtshaus zu ſitzen und eine Politik zu betreiben, welche ihm ſein Beruf gewiß nicht vorſchreibt. 3. Der Arzt Dr. Tiplič, dem es auch nicht ſchaden würde, wenn er ſich mehr um das ärztliche Wiſſen kümmern würde. 4. Der k. k. Gerichtsadjunkt Terſtenjak, der beſſer auf ſeine Akten achtgeben ſollte, wenn er auf eine Kommiſſion fährt, nicht aber daß dieſelben nebſt Damenfächer aufgefunden werden. 5. Der k. k. Ge - richtskanzliſt Negovetič, dem ein Schlaf zuhauſe jedenfalls beſſer anſchlagen würde, als abends lange im Tropfſtein zu zechen und erſt in der Kanzlei zu ſchlafen. 6. Der Advokatursſchreiber Šilec, der ſtatt den Kaplan und Genoſſen mit Eſſen und Trinken zu traktieren, lieber ſeine Dienſtboten beſſer verpflegen ſollte, damit ihn dieſe nicht wegen Mangel an Koſt verlaſſen. 7. Der Meßner Fraß. 8. Der Wagnergehilfe Domſchek. 9. Der Tiſchler - gehilfe Kramberger u. ſ. w. In dieſer Reihe er - kannte ich ganz deutlich den Erzeuger des Eſels in der Domovina und weil bekanntlich das Ge - ſchlecht der Eſel nicht aus der Art ſchlägt und ich den Erzeuger ſehr oft zu ſehen Gelegenheit habe, ſo kann ich mir dieſen Eſel in natura anſehen, ſo oft es mir beliebt. Um mir aber künftighin die Arbeit zu erſparen, habe ich mir die Domovina und die Namenliſte unſerer Pervaken ober meinem Schreibtiſche aufgenagelt und kann nun dieſen Eſelerzeuger, alſo den Ureſel, ſehen ſo oft ich nur will.

(Konzerte und kein Ende!)

Das iſt die gegenwärtige Deviſe in unſerem niedlichen Brunnenſtädtchen. Kaum iſt eine Unternehmung vom Schauplatze ver - ſchwunden, tauchen ſchon mehrere andere auf und nicht immer hält der materielle Erfolg mit dem künſtleriſchen gleichen Schritt. Wo ſollte auch für jedes Vergnügen hinreichend kunſtliebendes Publi - kum aufgetrieben werden? Wenn daher an man - chen Abenden mehrere Genüſſe zu Gebote ſtehen, ſo muß das eine oder andere leiden. Im Theater hat die Reihe der Benefize ihren Anfang genom - men. Der Regiſſeur, Herr Lichten, wählte ſich zu ſeinem Ehrenabende die Operette Opernball , während Herr Lee, einer der Lieblinge im Enſemble, in der Poſſe Er und ſeine Schweſter in der Titelrolle im Vereine mit der ſchätzenswerten Kraft Frl. Ott aufgetreten iſt. An freundlichen und aufrichtigen Kundgebungen ſeitens der zahlreich er - ſchienenen Anhänger der Muſe fehlte es nicht und blieb auch der blinkende Lohn nicht aus. Eine der beſtgelungenſten Darbietungen auf dem Kunſtgebiete bildete das Wohltätigkeitskonzert des zehnjährigenViolinvirtuoſen Joſef Szigeti. Er iſt im Vereine mit dem Violiniſten Hans Deutſch, 13 Jahre alt und dem Geſchwiſterpaare, der fünfjährigen Margarethe und der acht Lenze zählenden Irma Pollak in der Reſtauration der Witwe Frau T. Nagel aufgetreten. Wir waren von den Leiſtungen der beiden herzigen Mädchen überraſcht. Die Kla - vierpiècen kamen tadellos zur Wiedergabe, die Be - gleitung beſorgte der Vater beider Wunderkinder, Herr Max Pollak. Ueber das künſtlerhafte Spiel des kleinen Szigeti haben wir bereits berichtet; wir hoffen, dem ſehr begabten, ehrgeizigen und weit vorgeſchrittenen Virtuoſen in ſeiner Vollendung noch zu begegnen; vor einer allzu großen Aus - nützung des jungen Talentes möchten wir warnen. Der kleine Deutſch, ein ebenfalls nettes, feſches Bürſchchen, entzückte die Zuhörerſchaft durch ſein ausgezeichnetes Spiel; ſeine Wiedergaben entfeſ - ſelten ebenfalls einen ſpontanen Beifall. Das Publi - kum verließ höchſt befriedigt den Konzereſaal. Auch die Knabenkapelle aus Straden konzertierte im Weichbilde Gleichenbergs. Donnerstag, den 6. d. ſpielt das letztemal in der Saiſon die Militär - muſik aus Graz im Hotel Mailand ; nach dem offiziellen Programme findet eine Tanzunterhaltung ſtatt. Zum Schluſſe ſei noch erwähnt, daß der Komiker Kornau das Vergnügungsprogramm durch humoriſtiſche Scherzvorträge bereicherte. Um die Mitte dieſes Monates wird der Prager Bonvivant R. Rübſam neuerdings ein kurzes Gaſtſpiel ab - ſolvieren, worauf die ſogenannte tote Saiſon ein - treten wird.

Marburger Nachrichten.

(Major Ritter von Moſer .)

Nach längerem ſchweren Leiden iſt geſtern, den 3. d. M. halb 6 Uhr abends der k. u. k. Major a. D. Vinzenz Ritter von Moſer geſtorben. Major von Moſer, der ſeine Ruhejahre im Kreiſe ſeiner Familie in unſerer Stadt verlebte, war eine ſehr bekannte, allſeits beliebte Perſönlichkeit, ſo daß an dem Schmerze ſeiner Familie unſere Bevölkerung und insbeſonders jene, die ihm näher ſtanden und mit ihm in Verkehr traten, herzlich Anteil nehmen. Zu Bozen 1831 geboren, wurde er im Kaiſerjäger - Regiments-Erziehungshauſe zu Hall auf eigene Koſten erzogen und zum Soldaten ausgebildet. Mit dem Kaiſerjäger-Regimente, in welches er 1847 eintrat, machte er die Feldzüge 1848, 1849, 1859 und 1866 mit und wohnte folgenden Ereigniſſen bei: Revolution in Mailand 19. bis 22. März, Gefecht bei Melegnano 23. März, Treffen bei Goito 8. April. Erſtürmung der Schanzen bei Curtatone 29. Mai, Schlacht bei Goito 30. Mai, Einnahme von Vicenza 10. Juni, Schlacht bei Sommacampagna und Sonna 23. Juli, Schlacht bei Cuſtozza 25. Juli, Einnahme von Mailand 4. Auguſt und das Scharmützel bei Luino am 2. Auguſt 1848. Im Jahre 1859 beteiligte er ſich an den Gefechten am Wormſer Joch, am 6. und 8. Juli bei Sponda lunga und auf dem Paß Forcolo, im Jahre 1866 an der Schlacht bei Cuſtozza 24. Juni. Bei Sommacampagna erwarb er ſich die ſilberne Tapferkeitsmedaille und in der Schlacht von Cuſtozza 24. Juni 1866 die Aller - höchſte Belobung. Bei dem Gefechte von Sponda lunga, welches er mit der Brigade Generalmajors Grafen Huyn mitmachte, hielt er mit einer halben Kompagnie Jäger die Nordwand des ſchnee - und eisbedeckten Forcolopaſſes beſetzt und leiſtete erfolg - reichen Widerſtand gegen den anſtürmenden Feind unter Oberſt Medici und ſchlug ihn ſchließlich gegen Wormio zurück, ſo daß die Brigade Huyn, die in der Front ſtark engagiert war, im Rücken gegen jeden Angriff geſchützt wurde. Oberſt Medici, welcher einige Tage ſpäter als Parlamentär bei Graf Huyn erſchien, beſtätigte, daß Moſer allein eine Umgehung von Sponda lunga verhindert habe. Für dieſe hervorragende Dienſte erhielt Moſer am 18. Auguſt 1859 den Orden der eiſernen Krone 3. Klaſſe mit der Kriegsdekoration und wurde in den erblichen Ritterſtand erhoben. Außer den vor - genannten Auszeichnungen beſaß Moſer die k. k. Kriegsmedaille und das Militär-Dienſtzeichen. In - folge eines im Dienſte zugezogenen Leidens trat er im Jahre 1878 in den Ruheſtand. In ſeinen Muße - ſtunden beſchäftigte ſich Major v. Moſer, der auch ein trefflicher Maler und Schnitzer war, gerne mit Malerei und Holzarbeiten. Zu erſterer wählte er mit Vorliebe Motive aus ſeiner bergreichen Heimat. Zahlreiche Oelbilder und Aquarelle in ſeiner Woh - nung zeigen von ſeinem Können und ſeiner Liebe5Nr. 93, 4. Auguſt 1903. Marburger Zeitungzur Natur. Das Begräbnis fand heute nachmittags 5 Uhr vom Trauerhauſe Tegetthoffſtraße unter großer Beteiligung der Militär - und Civilkreiſe unſerer Stadt ſtatt.

(Todesfall.)

Sonntag, den 2. Auguſt abends während der Liedertafel im Götz’ſchen Garten wurde der Reſtaurateur Herr Johann Wei - landits von einem Schlaganfalle getroffen und ſtarb geſtern nachmittags um 5 Uhr. Die feierliche Einſegnung findet morgen um 4 Uhr nachmittags ſtatt. Der Verblichene ſtand im 50. Lebensjahre.

(Verband deutſcher Hochſchüler Marburgs.)

Heute abends halb 9 Uhr im Kaſino (grünes Zimmer) 3. Verbandsabend in den Ferien.

(Südmark.)

Am 5. Auguſt d. J., abends 8 Uhr, findet in Arnfels im Gaſthofe Brand (1. Stock) der 40. Südmark-Abend ſtatt, zugleich die Abſchiedsfeier für das wackere Lehrerpaar, Herrn Karl Mayer und Frau Gemahlin Eliſe in Oberhaag. Die beiden Genannten, welche an die Volksſchule in Brunndorf bei Marburg verſetzt wurden, zählen zu den beliebteſten Mitgliedern der Ortsgruppe Arnfels, weshalb ein ſehr ſtarker Beſuch des Abends zu erwarten ſteht. Unſere hieſigen Ortsgruppen haben zu dieſer Feier eine ſehr freundliche Ein - ladung erhalten, was hiedurch bekanntgegeben wird.

(Parkmuſik.)

Das morgige Promenade - konzert findet um 6 Uhr abends ſtatt.

(Vom Narodni dom .)

In den Anzeigen des Reſtaurateurs des Narodni dom in dem hieſigen Pervakenblatte leſen wir zu unſerem Be - fremden: Zimmer für Fremde ſind immer in Aus - wahl. (Sobe za tujce so vedno na razpolago.) Es iſt uns auch bekannt, daß ſtändig Tageszimmer an Ankommende daſelbſt vergeben werden. Wir er - lauben uns daher, die maßgebende Behörde auf dieſen Unfug aufmerkſam zu machen und um deſſen Abſtellung zu erſuchen, da dieſem Reſtaurateur keines - wegs die Konzeſſion zur Vergebung von Zimmern verliehen wurde; es iſt geradezu als unverſchämt zu bezeichnen, wenn ſeitens des Reſtaurateurs wiederholte unerlaubte Anpreiſungen ſeiner Zimmer in Zeitungen erſcheinen.

(Volksverſammlung.)

Sonntag, den 2. Auguſt fand in Th. Götz Veranda eine von der ſozialdemokratiſchen Partei veranſtaltete Ver - ſammlung, mit der Tagesordnung: 1. Weg mit dem Privilegien-Parlament. Heraus mit dem gleichen Wahlrecht. 2. Beſchlußfaſſung hiezu; ſtatt, welche von beiläufig 500 Perſonen, meiſt Arbeitern, beſucht war. Herr Hilari aus Graz zergliederte in ſach - licher Weiſe die politiſche Bewegung der letzten Jahre, ſowie die Haltung der einzelnen politiſchen Parteien zur Frage des allgemeinen Wahlrechtes. Frau Monetti beleuchtete in kurzen Worten die Rechtloſigkeit der Frauen und forderte dieſelben auf, ſich ebenfalls am politiſchen Leben zu betätigen. Zum Schluſſe der Verſammlung wurde einhellig eine Entſchließung zu Gunſten des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes angenommen.

(Brand.)

Geſtern um halb 9 Uhr abends verkündete der Stadttürmer Landfeuer. In Brunn - dorf an der Straße war aus unbekannter Urſache im Stalle des Heinrich Mulletz und zwar am Strohboden ein Feuer ausgebrochen, das bald auf den Nachbarſtall des Johann Scheruga übergriff und beide Bauten einäſcherte. Stroh und Holz der anſtoßenden Holzlagen entfachten die Flammen mächtig. Eine große Zuſchauermenge hatte ſich trotz des zweifelhaften Wetters eingefunden. Unſere Marburger, wie die Rotweiner und Pickerer Feuer - wehren waren raſch am Brandplatze erſchienen und arbeiteten mit Anſtrengung, um den Herd des Feuers einzuſchränken und die Gefahr für die um - liegenden Häuſer zu beſeitigen. Fühlbar machte ſich die ſchwere Beſchaffung des nötigen Waſſers. In - folge der Höhe der Uferböſchung konnte aus der Drau, trotz angeſtellter Verſuche, kein Waſſer auf - gepumpt werden. Die Pickerer Feuerwehr nährte ihre Abprotzſpritze von einem benachbarten Brunnen, während die Marburger beim Kreuzhofe einen Hydranten öffnete und durch größere Schlauch - legungen die Waſſerzufuhr zu den Spritzen ermög - lichte. Den vereinten Arbeiten der braven Feuer - wehren gelang es, daß der Brand keine weitere Ausdehnung nahm. Schließlich löſchte der eintre - tende Regen den letzten Glimmer. Mulletz konnten ſeine 15 Schweine, wie Scheruga ein Schwein ge - rettet werden, dagegen verbrannten erſterem eine größere Anzahl Hühner. Beide Beſitzer ſind nur gering verſichert, der gemeinſame Schaden dürfte 1600 2000 K. ausmachen.

(Von der Freihausgaſſe.)

Die Enge der Freihausgaſſe gegen den Hauptplatz zu iſt eine derartige, daß ein Radfahrer einem Fuhrwagen nicht ausweichen kann und ſelbſt nur etwas beleibte Fußgeher ſich gegen die Häuſermauern drücken müſſen, um nicht unangenehmen Folgen ausgeſetzt zu ſein. Zwei Fuhrwerke können ſelbſtredend zu gleicher Zeit überhaupt nicht die Gaſſe paſſieren, trotzdem wird die Freihausgaſſe von Fußgehern und Fuhrwerken eifrigſt benützt und darf es als ein Wunder bezeichnet werden, daß man von keinem Unfalle hört. Wie bekannt, hat nun der Gemeinde - rat ſeinerzeit, um jede Gefahr nach Möglichkeit zu verhüten, beſchloſſen, einen Wachpoſten daſelbſt auf - zuſtellen, um den Wagenverkehr in der Gaſſe zu regeln und einen eventuellen Zuſammenſtoß zu ver - meiden. Der Wachpoſten iſt aber bis heute noch nicht zu ſehen. Im Intereſſe der öffentlichen Sicher - heit wäre es zu wünſchen, daß bezüglich dieſer Gaſſe der gefaßte Gemeinderatsbeſchluß auch eheſtens zur Durchführung gelangen würde.

(Geſchäfts-Ueberſiedelung.)

Die Buchhandlung W. Blankes Nachfolger Max Isling befindet ſich von nun ab nicht mehr am Burg - platze, ſondern Herrengaſſe 26, gegenüber dem Café Zentral.

(Siſtierung der Grazer Bezirks - wahlen.)

Zufolge Erlaſſes der Statthalterei wurde die Durchführung der ſeitens der Bezirkshauptmann - ſchaft in Graz für den 5. bis 8. d. anberaumten Neuwahlen für die Bezirksvertretung Umgebung Graz bis auf weiteres ſiſtiert. Die Siſtierung er - folgte infolge eines Proteſtes der Klerikalen.

(Tſchechenkrawall in Brünn.)

Sonn - tag hielten die tſchechiſchen Nationalſozialiſten in Brünn eine Verſammlung, in welcher auch Abg. Sehnal ſprach. Die Maſſen wollten in die innere Stadt ziehen und verletzten einen Polizeiinſpektor und einen Wachmann ſchwer durch Steinwürfe, ſo daß die Polizei vom Leder zog. Sieben Perſonen, unter ihnen die Führer Schefcik, Drabek, Adamira und Schleſinger, wurden verhaftet.

(Selbſtmordverſuch.)

Am 3. d. gegen Mittag ſprang vom Drauſteg in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Drau der 24jährige, in der Färber - gaſſe 3 wohnhafte Buchbindergehilfe Johann Gruſchovnik. Da der Steg um dieſe Zeit ſehr belebt war, wurde der Vorfall bald bemerkt; der Schwimm - meiſter der Käfer’ſchen Badeanſtalt, Herr Robitſch, fuhr dem der Gefahr des Ertrinkens Nahen nach und konnte ihn glücklicherweiſe noch erretten. Der Bewußtloſe wurde hierauf in ſeine Wohnung ge - ſchafft und der häuslichen Pflege überlaſſen.

(Ertrunken.)

Am 3. d. M. ſprang nachmittags der am 9. September 1852 in Wien geborene und dahin zuſtändige Kolporteur Franz Rakowetz in der Nähe des Drauſteges in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Drau. Trotzdem Schwimmeiſter Robitſch mit ſeiner Zille ihm ſofort entgegenkam, riſſen Rakowetz, der nicht ſchwimmen konnte, die Fluten mit ſich, ſo daß er den Tod in den Wellen fand. Der Leichnam konnte bis jetzt nicht geborgen werden. Rakowetz war mittelgroß, mager, hatte ein rötliches Geſicht und langes, graumeliertes Kopfhaar und ſolchen Schnurbart. Am Leibe trug er einen graugrünen Stoffanzug, weißes geſtärktes Hemd, dunkle Halsbinde und Stiefeletten. Die Ur - ſache des Selbſtmordes war ſeine mißliche Lebens - lage. Er wohnte hier in der Schmiderergaſſe Nr. 3 (Joſef Klauder).

(Tätigkeitsbericht der Sicherheits - wache.)

Im Monate Juli l. J. wurden von der ſtädtiſchen Sicherheitswache 59 Perſonen ver - haftet. Hievon waren 45 männlichen und 14 weib - lichen Geſchlechtes. 23 wurden wegen ſtrafbaren Handlungen gegen das Strafgeſetz den Gerichten eingeliefert, 15 in die Heimatsgemeinde abgeſchoben, 2 mit Syphilis behaftet dem Krankenhauſe abgegeben, 3 wurden in die Beobachtungsanſtalt nach Graz befördert und gegen 17 vom Stadtrate im eigenen Wirkungskreiſe geamtshandelt.

(Von der Verpflegsſtation.)

Im Monate Juli l. J. wurden in der hieſigen Natural - Verpflegsſtation 267 Reiſende aufgenommen, 198 übernachteten, erhielten Abendeſſen und Frühſtück, während 69 Mittageſſen erhielten.

Aus dem Gerichtsſaale.

(Zwiſtigkeiten unter Geſchwiſtern.)

Die 24jährige Johanna Ploy, die in der Tram - puſch’ſchen Winzerei in Selzaberg bedienſtet iſt, hütete unweit der Behauſung am 15. Juni d. J. Schweine. Als ihre Brüder, der 22jährige Flo - rian Ploy und 20jährige Rupert Ploy da - zu kamen, gerieten die Geſchwiſter aus gering - fügigem Anlaſſe in Streit, Florian warf Johanna zu Boden und hielt ſie feſt, während Rupert ſie mit - telſt eines Prügels ſchlug und leicht verletzte. Da die Prügelei zufällig 2 Perſonen ſahen, wurde gegen die beiden Brüder ſeitens der Gendarmerie die Anzeige erſtattet. Vor dem k. k. Bezirksgerichte St. Leonhard waren die beiden Brüder am 2. Juli d. J. ihrer Tat geſtändig, die Schweſter enthielt ſich jedoch jeder Ausſage und verlangte keine Abſtra - fung derſelben. Demgemäß wurden ſie von der Uebertretung des § 411 St. -G. (Uebertretung der körperlichen Sicherheit) freigeſprochen, da das be - gangene Delikt (Mißhandlungen unter Familien - genoſſen) unter die im § 525 St. -G. aufgezählten Fälle, die ſonſt der häuslichen Zucht unterliegen, gehöre und der Privatanklage überlaſſen ſei. Das Berufungsgericht beſtätigte das erſtrichterliche Urteil aus denſelben Gründen.

Der neue Papſt. (Eigener Drahtbericht.)

Kardinal Giuſeppe Sarto, bisher Patriarch von Venedig, wurde heute mittags im 7. Wahlgange zum Papſt gewählt. Er wird ſich Pius 10. nennen. Er war der einzige der in Be - tracht gekommenen Papabili, der nicht in Rom reſidierte. Das kommt meiſtens bei Outſidern vor. So war auch Kardinal Maſtai, als er 1846 plötzlich Papſt wurde, Biſchof von Imola, war 20 Jahre nicht in Rom geweſen, wurde gegen den Haupt - kandidaten Kardinal Lambruſchini gewählt, eben weil er als wenig Gekannter keine Gegner hatte. Sarto iſt 68 Jahre alt und von niedriger Herkunft. Er ſtammt aus einem Dorf bei Meſtre und ſeine Brüder und Schweſtern ſind Schankwirte und Modiſtinnen. Seine bewegte Laufbahn iſt ſehr verſchieden von der der meiſten anderen Kardinäle. Er war nie Nuntius und war nie in Rom tätig. Vom Landpfarrer wurde er Biſchof, dann Patriarch und Kardinal. Er kennt die kirch - lichen Angelegenheiten und würde ſie mehr pflegen, als die politiſchen. Mit der italieniſchen Regierung hat er in Venedig immer auf gutem Fuß gelebt und ſich bemüht, Konflikte zu vermeiden. Er hat wiederholt den König beſucht, wenn dieſer in Venedig weilte und iſt neben dem Turiner Erz - biſchof Kardinal Richelmy der einzige Kardinal, den Viktor Emanuel 3. perſönlich kennt.

Literariſches.

Ein hochintereſſantes Bild von Anna Pecci, der Mutter des Papſtes, bringt die Nummer 30 der Wiener Hausfrauen-Zeitung. Außer - dem enthält genannte Nummer noch: Untreue, von Kowanda. Frauenſchmuck, von Roſa F. Allerlei An - ſichten. Aufruf. Fragen und Antworten. Korreſpon - denz der Redaktion. Graphologiſcher Briefkaſten, von Dolphine Poree. Hygieniſche Briefe, von Dr. H. K. Eingeſendet. Für Haus und Küche. Speiſezettel für ein bürgerliches Haus. Muſik. Album der Poeſie: Spätſommer, von Glaſer. Du!, von Edith Stern - Korty. Literatur. Rätſel-Zeitung. Für unſere Kleinen: Von der kleinen Mimi, die nicht franzöſiſch lernen wollte, von G. B. Im Reiche der Illuſion. Geſell - ſchaftsſpiel. Kinderbriefkaſten. Röſſelſprung. Schach - Zeitung, redigiert von Karl Schlechter. Anniuta, von Treniew. Feuilleton: Die Mutter Leos 13., von J. B. Münz. Inſerate. Preis halbjährig 4 K. für Wien, 5 K. für die Provinz. Man verlange Gratis - Probeblätter von der Adminiſtration, Wien, 1., Wipplingerſtraße 13.

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6Marburger Zeitung Nr. 93, 4. Auguſt 1903.

Beobachtungen an der meteorologiſchen Station der Landes-Obſt - und Weinbauſchule in Marburg vom Samstag, den 25. Juli bis einſchließlich Freitag, den 31. Juli 1903.

TagLuftdruck-Tagsm. ( red. Baromet.)Temperatur u. CelſtusBewölkung, TagesmittelRel. Feuchtigkeit in ProcentenWindrichtungNiederſchläge m / m
7 Uhr früh2 Uhr mittags9 Uhr abendsTagesmittelMaximumMinimum7 Uhr früh2 Uhr mittags9 Uhr abends
in der Luftam Bodenin der Luftam Boden
Samstag735.712.621.616.016.722 228.712.410.4879W3W40.9
Sonntag736.713.823.016.017.623.630.012.68.2369W3W2W3
Montag736.314.823.815.918.224.430.013.210.0574W2SE2NW34.8
Dienstag737.015 124.017.018.724.629.114.211.8174W3SE2SE1
Mittwoch734.515.826.819.220.627.131.014 512.4366NW1SE3SE2
Donnerst.733.918.522.716.919.423.829.016.512.5774SE3SE316.5
Freitag736.913.211.410.511.717.016 010.510.2794W145.3
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7Nr. 93, 4. Auguſt 1903. Marburger Zeitung.
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8Marburger Zeitung Nr. 93, 4. Auguſt 1903.
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Verantwortlicher Schriftleiter Joſef A. Glabiſchnig. Herausgabe, Druck und Verlag von L. Kralik in Marburg.

About this transcription

TextNr. 93, 04.08.1903.
Author[unknown]
Extent8 images; 8736 tokens; 3556 types; 63963 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNr. 93, 04.08.1903. . KralikMarburg1903. Marburger Zeitung

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IDS Mannheim

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T11:23:48Z
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