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Der Zentralvorſtand des ſchweizer. Gewerbevereins hat in ſeiner am 26. April in Bern ſtattgefundenen Sitzung die Delegirtenverſammlung in Bern auf Sonntag den 7. Juni feſtgeſetzt. An derſelben iſt außer der Erledigung der ordentlichen Jahresgeſchäfte die Wahl des Vor - ortes und des Zentralvorſtandes auf die neue Amtsdauer 1891 / 94 zu treffen und der Bericht einer Kommiſſion von Sachverſtändigen über die gleichzeitig ſtattfindende Lehrlings - arbeiten-Ausſtellung entgegenzunehmen. Das Haupttraktandum wird ein Referat des Hrn. Ständerath Lienhard in Bern über Kranken - und Unfallverſicherung bilden.
Im Weitern beſprach der Zentralvorſtand die Bezeichnung von Vertretern der Gewerbe zur Konferenz mit den eidgen. Ab - geordneten für die Handelsvertrags-Unterhandlungen. Das Sekretariat wurde ferner beauftragt, in einer gedruckten Aus - einanderſetzung die Gewerbetreibenden auf die Folgen des eidgen. Betreibungs - und Konkursgeſetzes für die im Handelsregiſter Eingetragenen aufmerkſam zu machen und für die mit Rückſicht hierauf nothwendigen Verbeſſerungen im Kreditweſen die ge - eigneten Mittel vorzuſchlagen.
In einer gemeinſchaftlichen Sitzung mit dem Organiſations - komite der ſchweizer. Lehrlingsarbeiten-Ausſtellung in Bern, welche vom 31. Mai bis 20. Juni dauern ſoll, nahm der Zentral - vorſtand die Berichte einzelner Kommiſſionen über den Stand der Vorbereitungen entgegen. Der verfügbare Raum wird nur für diejenigen Probearbeiten hinreichen, welche mit einer 1. Note ausgezeichnet werden. Das Sekretariat erhielt den Auftrag zur Anfertigung einer kartographiſchen Darſtellung der Entwickelung und des heutigen Beſtandes des Lehrlingsprüfungsweſens in der Schweiz. In die Kommiſſion von Sachverſtändigen zur Berichterſtattung, deren Obliegenheiten feſtgeſtellt wurden, wählte der Zentralvorſtand die HH. Wild, Muſeumsdirektor in St. Gallen (Präſident), Großrath Troxler in Luzern, Boos - Jegher in Riesbach-Zürich, Blom, Direktor des Gewerbe - muſeums in Bern und Genoud, Direktor des Gewerbemuſeums in Freiburg.
Nach den Verſammlungen wurden noch die Ausſtellungs - räume im neuen Bundesverwaltungsgebäude an der Inſelgaſſe beſichtigt.
Das in mehreren Blättern erſchienene Telegramm aus Zürich, d. d. 25. April, der Zentralvorſtand des ſchweiz. Ge - werbevereins habe einſtimmig beſchloſſen, die Feier des 1. Mai nicht anerkennen zu wollen, beruht auf einem Irrthum. Die Delegirtenverſammlung der ſtadtzürcheriſchen Handwerksmeiſter - Vereine hat einen bezüglichen Beſchluß gefaßt.
— Unter dem Titel: „ Etwas über Getreide - und Brod - preiſe “, entnimmt man im „ O. W. “folgende ſach - und fach - kundige Mittheilungen:
Man hört gegenwärtig vielerorts ſich über den Brodauf - ſchlag in einer Weiſe äußern, die ſehr wenig Verſtändniß für die Urſache zeigt, welcher dieſen Aufſchlag entſpricht. Seit vielen Jahren hatten wir ſehr niedere, ſelten geſehene Weizenpreiſe und dieſen zufolge natürlich auch außergewöhnlich billiges und dabei noch weit ſchöneres Brod als früher. Die niederen Weizen - preiſe waren bedingt durch die wiederholten guten Ernten der Hauptproduktionsländer, vorab Ungarns. Gibt es nun einmal eine weniger reichliche Ernte, ſo muß der Weizen naturgemäß theurer werden, da der Bedarf der gleiche bleibt. Seit Jahren konnte Nordamerika nicht mehr nach unſerer Gegend konkurriren, da ſeine Preiſe zu hoch ſtanden, dabei bleibt die Qualität ſeines Weizens weit hinter dem ungariſchen zurück. Vergangenes Jahr hatten nun verſchiedene Länder, ſo England, Frankreich und Deutſchland weniger reiche Ernten, ſo daß ſie gezwungen waren, mehr als gewöhnlich einzuführen. Dazu kommt nun noch der lange, harte Winter, deſſen böſe Wirkungen ſich erſt jetzt, namentlich in den folgenden Ländern zeigen: Belgien, Frant - reich, Deutſchland, Rumänien und auch theilweiſe Rußland; außerdem wird die neue Ernte um vielleicht einen Monat hinausgeſchoben, wir müſſen ſonach an den alten Vorräthen länger zehren. Man ſchätzt den durch den Winter an den Weizenſaaten angerichteten Schaden wie folgt: Belgien 75 Proz., Frankreich und Deutſchland 50 Proz., Rumänien und Rußland 30 Proz. Daneben hat Roggen noch mehr gelitten. Einzig Ungarn hat gute Ausſichten, dafür aber wenig Vorräthe alter Waare mehr, da Frankreich und Belgien dort ſtark einkaufen. In Ungarn werden heute Preiſe bezahlt, die 1 Fr. über unſern hieſigen ſtehen. Wir ſind durch den jahrelangen niedern Brod - preis verwöhnt und können uns gar nicht denken, daß er bei den heutigen Verkehrsmitteln ſteigen dürfte, doch gegen Natur - gewalten iſt der Menſch ohnmächtig und er muß nehmen, waskommt. Gute, reiche Ernten bringen billiges Brod, ſchlechte theures, das iſt ein unabänderliches Geſetz; dagegen hilft nicht einmal das Staatsmonopol. Im Gegentheil, hätten wir dieſes und nicht die Alles regelnde Konkurrenz, ſo wäre das Brod ganz ſicher um mindeſtens 10 Rp. theurer. So eben ſorgt die Konkurrenz unter den Fruchthändlern und Müllern, wie auch den Bäckern dafür, daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen!
Hält die ungünſtige Witterung an, ſo muß der Weizen noch weiter ſteigen und damit auch der Brodpreis; darauf müſſen wir uns gefaßt machen, da hilft Alles nichts. Ander - ſeits iſt auch von einer neuen guten Ernte ein erheblicher Rück - gang der Preiſe nicht zu erwarten.
Fabrikant Spörri in Baden war von den aargauiſchen Gerichten zu 200 Fr. Buße und den Koſten verurtheilt worden, weil er in ſeiner Fabrik Tag für Tag durch vorzeitigen Beginn der Arbeit (es handelt ſich um 10 bis 15 Minuten) den Art. 11 des Fabrikgeſetzes übertreten und die Bußen nicht im Sinne des Geſetzes verwendet, ſondern ſich ſelbſt zugeſchrieben hatte. Der Bundesrath, an den Hr. Spörri rekurrirte, hat das Urtheil beſtätigt.
Der Vertrag über Abtretung der Zentralbahn an den Bund wurde vom Verwaltungsrath mit 18 gegen 2 Stimmen genehmigt, ebenſo die Jahresrechnung von 1800. Dieſelbe ſchließt, nach Einlage von 200,000 Fr. in den Reſervefond, mit einem Gewinnſaldo von rund 3,712,000 Fr.
Die Vertheilung der Departemente wurde vom neugewählten Regierungsrathe am 28. ds. vorgenommen. Unter Abweichung von dem bisherigen Geſchäftsreglemente wurde ein beſonderes Departement für volks - wirthſchaftliche Angelegenheiten geſchaffen und manch’ andere weſentliche Aenderung getroffen. Die Departementsvertheilung iſt folgende:
Volkswirthſchaftsdepartement (Landwirthſchaft, Forſtweſen, Alpwirthſchaft, Geometerweſen, Induſtrie, Fabrikweſen, Haft - pflicht und Unfall, Gewerbe, Handel, Verkehr, Telegraphen - und Telephonweſen, Eiſenbahnfahrpläne, Verſicherung, Auswanderung, Genoſſenſchaftsweſen, Sparkaſſen, Wirthſchaften ꝛc. ): Schubiger, Stellvertreter: Dr. Kaiſer.
Departement des Innern (bisheriger Geſchäftskreis, dazu Staatskanzlei, Kantonsarchiv, Vormundſchaftsweſen, Aſyl in Wil, St. Pirminsberg, Trinkeraſyl, Krankenkaſſen und Kantons - grenzen): Ruckſtuhl, Stellvertreter: Keel.
Erziehungsdepartement (Erziehungsweſen, dazu Beſſerungs - anſtalten, Statiſtik, Waſſerrechtskonzeſſionen, Maaß und Gewicht): Dr. Kaiſer, Stellvertreter: Dr. Scherrer.
Finanzdepartement (bisheriger Geſchäftsumfang): Keel, Stellvertreter: Zollikofer.
Bandepartement (bisherige Geſchäfte mit einiger Ent - laſtung): Zollikofer, Stellvertreter: Schubiger.
Juſtizdepartement (Bisheriges, ohne Vormundſchaft, dazu Zwangsarbeitsanſtalt, Jagd und Fiſcherei): Scherrer-Füllemann, Stellvertreter: Ruckſtuhl.
Polizei - und Militärdepartement (Polizei, Sanität und Militär): Dr. Scherrer, Stellvertreter: Scherrer-Füllemann.
Einzelne kleinere Abänderungen bleiben noch vorbehalten. Die weitere Reviſion des regierungsräthlichen Geſchäftsregle - mentes wurde an einen Dreier-Ausſchuß gewieſen. Die bezügl. Berathung findet anläßlich der Großraths-Seſſion ſtatt.
Die Wahl des Hrn. Alois Bruggmann, von Mogelsberg, zum 3. Kaplan und Reallehrer in Wil erhält die hoheitliche Anerkennung.
Auf geſtelltes Anſuchen der Direktionskommiſſion der Trinker - heilanſtalt Ellikon an der Thur (Kt. Zürich) wird beſchloſſen, dem Großen Rathe die Verabfolgung eines Beitrages von Fr. 3000 aus dem ſog. Alkoholzehntel an genannte Anſtalt zu beantragen, unter dem Vorbehalt, daß dem herwärtigen Kanton die Berechtigung zur Unterbringung einer beſtimmten Anzahl von Pfleglingen zugeſichert werde.
Der Bauplan des Ortsverwaltungsrathes von Wallenſtadt für das vertragsgemäß zu erſtellende neue Verwaltungsgebäude auf dem dortigen Waffenplatz wird genehmigt.
Der Regierungsrath erhält Kenntniß vom Beſchluß des ſchweiz. Bundesrathes, wornach an die Koſten der Simmiverbauung im Bezirk Werdenberg aus der Hülfsmillion von 1868 eine Averſalſumme von Fr. 10,000 bewilligt worden iſt.
Der Regierungsrath nimmt Vormerkung von den Verfügungen des ſchweiz. Eiſenbahndepartements in Sachen der Sommerfahrpläne; wornach dem Begehren von Goßau und Uzwil um Anhalten der Schnellzüge 26 und 29 an genannten Stationen (der erſtere nur in Goßau) für diesmal entſprochen worden iſt.
Dem Gemeinderath von Kappel wird für das Projekt einer Hy - dranten - und Waſſerverſorgung in dortiger Gemeinde das Expropriations - recht eingeräumt.
Dem ſchweiz. Bundesrath wird der vorgeſchriebene Bericht über die Amtsthätigkeit der Zivilſtandsämter im Jahre 1890 unterbreitet.
Behufs Durchführung der vom ſchweiz. Bundesrath angeordneten ſchweiz. Armenſtatiſtik erläßt der Regierungsrath an ſämmtliche Bezirks - ammänner, Armenbehörden und Vorſtände freiwilliger Armenvereine ein bezügliches Krelsſchreiben.
Das Gas - und Waſſerwerk der Stadt St. Gallen erhält für die Arbeiter am neuen Gasbehälter, und die Teigwaarenfabrik Gebrüder Egloff in Rorſchach für ſämmtliche Arbeiter des Etabliſements auf die Dauer eines Monats die Bewilligung zur Verlängerung der normalen Fabrikarbeitszeit.
Drei Frauenklöſtern werden Noviz-Aufnahmen bewilligt, ſo dem Kloſter Notkersegg zwei, dem Kloſter Weeſen eine, vier St. Gallerinnen und eine Zugerin.
Der kathol. Kirchgemeinde Kappel wird für Beſetzung der vakanten Pfarrpfrunde eine Wahlfriſt bis Ende September l. J. eingeräumt.
Mosnang wird in naher Zeit das Innere ſeiner Pfarrkirche durch - greifend renoviren im Koſtenbetrage von ca. Fr. 30,000. Dieſe ſehr bedeutenden Ausgaben ſollen gedeckt werden: 9,000 Fr. aus ſrüherem Holz-Erlös, 16,600 Fr. aus freiwilligen Beiträgen und 4,500 Fr. auf dem Steuerwege innert 4 bis 5 Jahren. Dieſer Koſtendeckungsplan wird genehmigt.
Nachdem ſämmtliche Amtsrechnungen des katholiſchen Adminiſtrations - rathes pro 1890 geprüft worden, ſo werden dieſelben zur Vorlage an das kathol. Kollegium genehmigt und die Geſchäftsprüfungskommiſſion desſelben hievon verſtändigt.
Ueber Vertheilung des Kredites von Fr. 4,300 zur Unterſtützung kirchlicher Bauten in kathol. Kirchgemeinden werden gutachtliche Vorſchläge an das kathol. Kollegium beſchloſſen.
Von dem neuen St. Galler Diözeſan-Geſangbüchlein, deſſen erſte Auflage von 6000 Exemplaren bereits vergriffen iſt, ſoll eine neue Auf - lage von abermals 6000 Exemplaren beſtellt und gedruckt und gleich wie die früheren eingebunden bezogen worden.
Zum oſtſchweizeriſchen Muſikfeſt in St. Gallen haben ſich bis zur Stunde 30 konkurrirende Vereine angemeldet. Das letzte oſtſchweizeriſche Muſikfeſt in Winterthur zählte nur 14 Vereine.
Die auf heute angeſetzte kantonsgericht - liche Verhandlung gegen den des Mordes angeklagten Krieg von Galgenen mußte wegen Erkrankung eines Hauptzeugen ver - ſchoben werden.
— Am 10. Mai finden die Schulrathswahlen in der Stadt St. Gallen ſtatt. Es ſei daran erinnert, daß bis jetzt wohl die ſtädtiſchen Iſraeliten — wir finden es ganz in Ord - nung — einen Vertreter im Schulrathe der Stadt St. Gallen hatten, die 10,000 Katholiken aber — keinen.
Das Tagesgeſpräch in St. Gallen bildet die große Reiſe, welche alt Landammann Thuli angetreten hat. Die nächſte Veranlaſſung zur Reiſe gaben folgende Vor - fälle: Thuli, der als Fürſprecher praktizirte, wußte von der Ehe - frau eines Reſtaurateurs die Vertretung im Konkurſe ihres Ehemannes zu erlangen. Die Gläubigerin konnte noch ihr Frauenvermögen von Fr. 4000 retten. Das Konkursgericht lieferte dieſen Betrag an Thuli zur Aushändigung an die be - zugsberechtigte Gläubigerin aus. Thuli verwendete das Geld in eigenem Nutzen. Die Konkursbehörde begnügte ſich damit, Thuli um den unterſchlagenen Betrag ſchuldentriebrechtlich zu belangen und erhielt von ihm ein reichhaltiges Mobiliar, als ſein Eigenthum, in Schatzung. Als zur Verſteigerung des ge - ſchätzten Mobiliars geſchritten werden wollte, ergab es ſich, daß dasſelbe nicht Thuli gehörte. Die Verfolgung einer gegen Thuli wegen Wechſelbetruges geſtellten Strafklage konnte vom Be - klagten noch durch gütliche Abfindung mit dem Kläger verhindert werden. Die Furcht vor Strafe und die Unfähigkeit, den An - griff drängender Gläubiger aufzuhalten, haben Thuli zur Flucht getrieben. Und hiezu ſcheint ſich eine günſtige Gelegenheit dar - geboten zu haben. Vor einigen Wochen war die berüchtigte Adele Spitzeder aus München in einem Gaſthofe in St. Gallen abgeſtiegen. Sie wurde von Gläubigern aus München verfolgt und ihre Effekten nebſt einer nicht unbedeutenden Baarſchaft ge - richtlich ſequiſtirt. In dieſer Arreſtſache ſuchte die Spitzeder den Rechtsbeiſtand von Advokat Thuli nach. Auch nach der Erledigung dieſer Streitſache unterhielt die Spitzeder Verbindung mit ihrem Beiſtande. Vor etwa 14 Tagen verließ dieſelbe St. Gallen, angeblich um in Tyrol Weingeſchäfte zu machen. Faſt zu gleicher Zeit reiste auch Thuli ab, ſchützte jedoch gerade die entgegengeſetzte Richtung einer Reiſe, nämlich Genf als Reiſeziel vor. Er iſt aber nie dort angelangt.
— Adele Spitzeder weilt „ ſeit November als Fremde unbehelligt in Zürich “gibt zu, daß ſie während eines kurzen Aufenthaltes in St. Gallen Alt-Landammann Thuli als Rechts - beiſtand in einigen kleinern Angelegenheiten zugezogen habe, er - klärt aber Meldungen betr. Wein-Reiſe nach Tyrol, Reiſe nach Hamburg als unrichtig.
Hier brannten letzte Nacht ein Doppelwohnhaus, das katholiſche Schulhaus, zwei Scheunen und das Spritzenhaus. Brandurſache noch unbekannt.
— Der „ Oſtſchweiz “wird von Goßau mitgetheilt, das eidgenöſſiſche Eiſenbahndepartement habe dem Geſuche genannter Gemeinde um Anhalten der Schnellzüge an dortiger Station entſprochen.
Niederuzwil, Uzwil und Oberuzwil erhalten eine Telephonverbindung mit der Hauptſtation in Uzwil.
2Nächſten Sonntag, den 3. Mai, Nachmittags 2½ Uhr, hält Hr. Direktor Wild von St. Gallen im „ Hotel Uzwil “einen öffentlichen Vortrag über „ Organiſation der Fortbildungsſchulen für gewerbliche Zwecke “. Es wird in hier angeſtrebt, die ge - wöhnliche Winterfortbildungsſchule zu einer gewerblichen umzu - geſtalten.
— In Flums ſtarb die älteſte Perſon dieſer Gemeinde, M. Eliſabetha Bleß, geb. Willi, im Alter von 93½ Jahren.
(Eingeſ.) In Nr. 34 dieſes Blattes ſind von einem all zu voreiligen Korreſpondenten auf die künftigen Gemeindewahlen für Amden Wahlvorſchläge aufgeſtellt worden, die keineswegs von praktiſchem Sinn Zeugniß ablegen, und theilweiſe nothwendig einer Remedur bedürfen. Es ſind zwar in erſter Linie die bisherigen Gemeindeammann und Gemeinde - räthe in Ausſicht genommen, was entſchieden vom Guten iſt; denn ſie verdienen es, vom erſten bis zum letzten, daß ſie neuer - dings beſtätigt werden. Dann wurden weiter, im Fall von Ab - lehnungen, noch 2 Vorſchläge gemacht, und zwar allerdings beides wackere und brauchbare Perſönlichkeiten. Damit hätte aber füglich zugewartet werden dürfen, bis wirklich Ablehnungen erfolgt wären. Mit dieſen 2 all zu voreiligen Vorſchlägen er - ſcheint eigentlich nichts anders geſagt als: „ Es ſollen 2 bis - herige Mitglieder des Gemeinderaths zum „ Vorneherein nicht mehr gewählt und durch Joſeph Gmür und Jakob Jöhl erſetzt werden. “ Und welche 2 bisherigen Mitglieder ſollen da weg - buxirt werden? Das Einte iſt fraglich; das Andere iſt deutlich genug gekennzeichnet. Oder iſt damit, daß Herr Schulpfleger Jakob Gmür als Mitglied der Rechnungskommiſſion vorge - ſchlagen, nicht deutſch geſagt: „ deſſen Bruder, Herr Kreisförſter Franz Gmür ſoll bei Seite gefegt werden?!? “ Alſo Herr Franz Gmür, bisheriges Gdm. -Raths-Mitglied ſoll durch ſo fein angelegten Plan über die Klinge ſpringen, trotzdem er ein Mann iſt, der Kenntniß halber, und rückſichtlich ſeiner Charakter - feſtigkeit jedem Andern an die Seite geſtellt zu werden verdient und der Behörde in jeder Hinſicht ſehr wohl anſteht. Hoffentlich wird ſich die Mehrzahl hieſiger Bürger nicht ſo weit irre führen laſſen! Alſo ſtehen wir entſchieden für die bisherige Behörde ein. Mehrere Bürger von Amden.
Eine weitere Einſendung, der wir ent - nehmen, daß Hr. Alois Gmür als Gemeinderathsſchreiber zurück - zutreten gedenke und nun als Gemeinderathsmitglied vorge - ſchlagen wird, legen wir bei Seite. Wir wollen hoffen, es werde dem Gemeinderath gelingen, den bisherigen tüchtigen und zuverläſſigen Gemeinderathsſchreiber der Gemeinde zu erhalten.
Bei den letzten Richterwahlen nahm man, wie billig, darauf Rückſicht, daß alle Gemeinden des Bezirkes vertreten ſind im Gericht.
So iſt es auch billig, daß bei der hieſigen Gemeinderaths - wahl nächſten Sonntag alle Ortsgemeinden der hieſigen po - litiſchen Gemeinde ſo berückſichtigt werden, daß aus jeder Orts - gemeinde wenigſtens ein Mitglied in den Gemeinderath gewählt werde.
Im Namen vieler Bürger ſchlagen wir als Mitglieder in den Gemeinderath vor: Herr Kaſſier Ferdinand Hofſtetter in Dorf und Herr Präſident Häſſig Rüttiberg. Indem wir dieſe Ortsbürger zur Wahl in den Gemeinderath empfehlen, überlaſſen wir es Anderen, Vorſchläge für die übrigen Orts - gemeinden zu machen.
Es handelt ſich nächſten Sonn - tag um die Wahl des Gemeinderathes, des Gemeindeammanns, des Vermittlers und ſeines Stellvertreters und der Rechnungs - Kommiſſion. Es iſt zwar kein Zweifel, daß es da und dort einen geſunden Stamm ſchlagfähiges Holz zu einem neuen Gemeinderath, ſogar zu einem neuen Gemeindeammann gäbe. Auch iſt nicht zu zweifeln, daß ſich das eint und ander Fraueli nicht ungern Frau Gemeindrath, Frau Vizevermittler u. dgl. ſchelten ließe — immerhin bin ich für die Alten; ſie ſind jetzt an einander gewöhnt und haben ihre Sache recht gemacht und werden auf Wunſch der Bürger ihre Kenntniſſe und Erfahrungen gern noch länger dem Gemeinwohl zum Opfer bringen. Das Nämliche meine ich auch vom Vermittler, der glücklicherweiſe wenig Arbeit hat. Bei der Rechnungskommiſſion wird der Einte oder Andere nicht mehr in dem Ding ſein wollen, wofür ſich ſchon Erſatz finden wird. Das heutige Volksblatt wird wohl auch Wahlvorſchläge bringen; die mag ein jeder anſehen, Alles prüfen und das Beſte behalten. Wer ſich ſelbſt für einen tüchtigen Gemeindrath hält, kann ja auch ſeinen Namen hin - ſchreiben, es gibt dann vielleicht eine einſtimmige Wahl. Jeden - falls wird die Sache ſo ziemlich glatt und ohne Hitze ablaufen. Glück zu!
— Wahlvorſchläge für die Gemeindewahlen vom 3. Mai in Benken.
Als Mitglieder des Gemeinderathes: 1. Küng, Gemeindeammann. 2. Kühne, Gemeinderath, zur „ Frohen Ausficht “. 3. Küng, Gemeinderath, Gſäß. 4. Kühne, Gemeinderath, Grüt. 5. Steiner, Gemeinderath, Dorf.
Als Gemeindeammann: Küng, Gemeindeammann, zur „ Krone “.
Als Vermittler: Adolf Fäh, Vermittler; Ver - mittler-Stellvertreter: Joh. Kühne, Altverwalter.
Rechnungskommiſſion: 1. Ant. Kühne, Sohn, Hinterdorf. 2. Joſeph Fäh zum „ Pilgerhaus “. 3. Franz Landolt, Gießen.
Der Wahlvorſchlag der kath. -konſervativen Partei der politiſchen Gemeinde Kaltbrunn lautet: Gemeinderath:
Das ſind die Männer, die wir Euch werthe Mitbürger, als wackere und tüchtige und des Amtes in jeder Beziehung ge -wachſen zur Wahl beſtens empfehlen. Wenn einer zur kon - ſervativen Fahne halten will, der ſtimme ſtramm nach dieſem im Sinne und Geiſte des Hrn. Dr. Zingg ſel. lautenden Wahl - vorſchlages. Laßt Euch durch die Fuſionsvorſchläge der 66 Curtianer nicht irre leiten, ſondern ſchreibt nach obigem Wahlvorſchlag, und wenn auch der Einte oder Andere nicht in allen Stücken nach Eurem Wunſch ſein ſollte, ſo iſt es dennoch Pflicht der konſ. Männer, zu zeigen, daß Kaltbrunn eine kath. -konſerv. Gemeinde ſein und bleiben will, und daß es nicht wahr iſt, was unſere radikalen Gegner behaupten, die konſervative Partei in Kaltbrunn ſei nun geſchlagen und verloren. Alſo muthig, feſt und entſchieden die Reihen geſchloſſen und zur Urne mar - ſchirt. Unſer Loſungswort lautet: Wir wollen eine kath. -konſ. Gemeinde ſein und bleiben, und wer dafür einſtehen will, der ſtimme nur nach genannter Liſte.
Bekanntlich hat unſere Gemeinde für die nun kommenden Sonntag vorzunehmenden Gemeindewahlen das geheime Wahlſyſtem mittelſt der Urne ein - geführt, und ſo mag es den Bürgern nur angenehm ſein, wenn wir ihnen eine Liſte vorlegen. Da von Seite der bisherigen Gemeinderathsmitglieder keine Ablehnung erfolgte, haben wir alle Urſache, unſere ſparſame und uneigennützige Behörde wieder zu wählen. Namentlich Herr Gemeinde - ammann Alois Müller, der nun ſeit 22 Jahren in uneigen - nützigſter Weiſe ſeine Kenntniſſe und reichen Erfahrungen dem Gemeindewohl zum Opfer gebracht, verdient eine einſtimmige Wahl. Wir empfehlen den Bürgern alſo folgende Liſte:
Gemeinderäthe: 1. Gemeindeammann Alois Müller, 2. Vize-Ammann Anſelm Widmer, 3. Gemeinderath Auguſt Kengelbacher, 4. Gemeinderath Alois Schmucki, 5. Gemeinderath Joſ. Albert Eicher.
Als Gemeindeammann: Alois Müller.
Vermittler: Anſelm Widmer und als Vizever - mittler: Karl Rikle, z. Rößli.
Rechnungskommiſſion: Anton Schmucki, Neu-Bad, Karl Rickli, z. Rößli, und Joſeph Wäger, Hub.
Eine gemeinſame Verſammlung von Kon - ſervativen und Liberalen der Gemeinde Jona ſtellte für kommenden Sonntag folgende Liſte auf:
Vermittler:
Alb. Helbling, Vermittler;
Vizevermittler: Y. Zuppiger, Gemeinderathsſchreiber.
Wir empfehlen den Bürgern der Gemeinde Jona, dieſer Liſte zuzuſtimmen. Neben bewährten alten finden ſich darauf tüchtige friſche Kräfte; auch iſt für eine billige Vertretung der Parteien und Konfeſſionen geſorgt, ſo daß Gewähr geboten iſt für eine friedliche und gedeihliche Gemeindeverwaltung.
Eine Ver - ſammlung von Vertrauensmännern beider Parteien hat zn dem Zwecke, die nächſten Sonntag den 3. Mai zu treffenden Gemeinde - wahlen auf friedlichem Wege, und wenn möglich im erſten Wahlgange erledigen zu können, eine gemeinſame Wahlliſte auf - geſtellt, welche im Laufe dieſer Woche gedruckt unter die Bürger vertheilt werden, und zugleich als Wahlzeddel benutzt werden kann. — Für die Herren: Vizeammann Alb. Brändlin und Gemeinderath Joſ. Fürer, welche eine Wiederwahl entſchieden ablehnen, wurden die Herren Joſeph Mart. Helbling, Pfleger an der unt. Staffeln und Lieut. Heinrich Jucker - Ryffel im Gubel, als Mitglieder des Gemeinderathes portirt. — Im Uebrigen ſind meiſtens Beſtätigungswahlen vor - geſehen, und wird hiemit die Erwartung ausgeſprochen, daß die Titl. Wählerſchaft der Gemeinde Jona am nächſten Sonntag die benannten „ Liberal-Konſervativen Wahlvorſchläge “akzeptiren und ihre Stimmen auf die in denſelben bezeichneten Nomina - tionen vereinigen werden, wodurch das Wahlgeſchäft für das Bureau ſehr erleichtert, und durch einmüthiges Zuſammenwirken Friede und Einigkeit in der Gemeinde erhalten bleiben würde.
Hier wurde ein ſog. Spar - Verein gegründet. Zweck desſelben iſt: dem Publikum, be - ſonders der Jugend, Gelegenheit zu verſchaffen, den erübrigten Sparpfennig leicht und ſicher anzulegen. Der moraliſche und materielle Vortheil einer ſolchen Anſtalt ſpringt leicht in die Augen und wird auch von hieſiger Bevölkerung mit großer Anerkennung aufgenommen. So z. B. können junge Leute ſich einen Sparpfennig bei Seite legen, daß wenn ſie der Schule ent - laſſen ſind, zur Erlernung eines Berufes, Jünglinge, wenn ſie in den Militärdienſt treten, ferner einen Beruf auf eigene Rechnung betreiben, über eigene ſelbſterworbene Mittel verfügen können. Auch dient ein ſolcher Sparpfennig in kranken Tagen, für’s Alter ꝛc. ſehr wohlthuend. Solche Anſtalten würden der Ge - wohnheitstrinkerei, der der Staat durch geeignete Geſetze vor - beugen will, am wirkſamſten entgegenarbeiten. Ein Beitrag aus dem Alkoholzehntel, beſonders an die Schulen, wäre da gewiß am Platze und würde zur Aufmunterung dienen. Auch die betreffenden Gemeindebehörden könnten durch ihre Unter - ſtützung ſolcher Anſtalten bedeutend Vorſchub leiſten.
Die hieſige Kirchgenoſſen - verſammlung hat am letzten Sonntag mit Einmuth den Neu - prieſter hochw. Hrn. Joy. Ulrich Biſchof von Wil als Kaplan auf die ſeit 29. Juli v. J. verweiste Kaplaneipfründe dahier gewählt. Gleichzeitig wählte die Schulgenoſſenverſammlung Herrn Joh. Scherrer, von Kirchberg, der ſeit Anfangs Mai 1889 mit größtem Eifer, Fleiß und techt gutem Erfolge an der unteren Jahr - und Ergänzungsſchule im Dorf dahier gewirkt und letzte Woche ſeine Konkursprüfung beſtanden hat, einſtimmig definitiv als Lehrer der hieſigen Unterſchule.
Letzten Sonntag ſchloß ſich das Grab über den in weitern Kreiſen bekannten und all - gemein geachteten Herrn Gemeinderathsſchreiber und Vermittler Ferdinand Schmucki in Hier.
Nur mit der Primarſchulbildung ausgerüſtet, diente der - ſelbe in jüngeren Jahren der Gemeinde als Schulraths - und Kirchenverwaltungsrathsſchreiber. Daneben fand der geſunde und kräftige Mann bei ſtrenger Arbeit als Fuhrhalter ein gutes Auskommen. Im Jahre 1873 wurde der Verewigte zum Gemeinderathsſchreiber berufen, welches Amt er neben Zivil - ſtandsbeamten und Sektionsſchef mit großer Gewiſſenhaftigkeit und Pflichtreue verwaltete. Seit 1879 war ihm auch das Amt eines Vermittlers übertragen. Mit den lokalen Verhältniſſen war der Verſtorbene ſehr bewandert und zur Ertheilung von Rath und Auskunft gerne bereit.
Eine heftige Lungen - und Bruſtfellentzündung führte den wohl kräftigſten Mann der Gemeinde nach 13 tägiger Krankheit im Alter von 56 Jahren dem Tode in die Arme.
Der Tiefbetrauerte war nicht nur ein tüchtiger Beamter, ſondern auch ein treu beſorgter Hausvater und ein guter Er - zieher ſeiner Kinder. Die ſchwer geprüfte Gattin und die 6 im zarten Alter ſtehenden Kinder mögen an dem friſch aufge - worfenen Grabeshügel ihres unvergeßlichen, innig liebenden Gatten und Vaters in den einfachen aber ſinnigen Worten Troſt finden:
Die hieſige Ledermeſſe weist gegenüber früher eine merklich geſteigerte Zufuhr auf; der Beſuch iſt ſehr gut und es herrſcht reger Geſchäftsverkehr.
Beim Vereinigungsgeſetz hat der Kantons - rath den Wiedererwägungsantrag auf Ausdehnung des 7. und 8. Schuljahres auf alle Volksſchulen des Kantons verworfen, ge - trennte Volksabſtimmung über die Ausdehnung der Volksſchule um zwei Jahre in Neuzürich beſchloſſen und die früher beſchloſſene Zins-Herabſetzung für zwanzig Jahre in Betreff des Außerſihler Darleihens geſtrichen.
— Es lebe auch in Richtersweil ein Bürger, der ſeit dem Sonderbundskrieg eine Kugel im Kopfe trage, und zwar zwiſchen dem Auge und der Naſe.
An der diesjährigen Früh - jahrsledermeſſe, welche ſehr lebhaften Verkehr aufwies, wurden folgende Preiſe bezahlt: Sohlleder Fr. 2. 60 — 3. 20 per Kilo, Schmalleder 3. 50 — 4. —, Wildleder 3. 60 — 4. 40, Kalbleder Fr. 6 — 8 per Kilo, Futterleder Fr. 25 — 30 per Dechat, prima Qualität bis Fr. 40. Stiefelſchäfte rindslederne, per Dutzend Fr. 72. —, kalbslederne Fr. 75. —, Reitſchäfte per Paar Fr. 9. — bis 10. 50, Vorſchuhe, kalbslederne, per Dutzend Fr. 39. —, rindslederne Fr. 30. —.
Nach einem Vortrage von Dr. med. Karl Abel in Zürich kommt es bei den Wohnungs - verhältniſſen in der Stadt Zürich mehrfach vor, daß drei bis vier Perſonen in einem Bett und ſechs bis acht Perſonen in einem Zimmer ſchlafen, das zugleich auch Wohnzimmer iſt. „ Ein ſeltſammes Zuſammentreffen “, meint die „ Oſtſchweiz “, „ daß dieſe betrübenden Schilderungen im gleichen Augenblick die Runde durch die Preſſe machen, in welchem der Glanz und Prunk des Sechſeläuten-Umzuges in derſelben geſchildert wird.
Stockmar, Direktor der kantonalen, und Scherz Direktor der ſtädtiſchen Polizei, ſind nach Paris abgereist, um ein dort neu eingeführtes Verfahren zur Feſtſtellung der Identität eines Menſchen zu ſtudiren. Das Verfahren beſteht darin, daß man den Menſchen in ſeinen einzelnen Theilen (Länge und Breite des Kopfes, Länge des Mittel - und des kleinen Fingers an der linken Hand, Länge des linken Fußes, des linken Ellen - bogens und des rechten Ohres, Höhe des Wuchſes u. ſ. w.) mißt. Dazu braucht man beſondere Inſtrumente, mit denen man die Operation in wenigen Minuten ganz genau ausführen kann. Wenn zu dieſen Zahlenangaben noch die Farbe der Haare, der Augen, die Geſtalt der Naſe und etwaige beſondere Merkzeichen notirt werden, ſo hat man eine abſolut ſichere Beſchreibung jedes beliebigen Menſchen.
— Die Volksabſtimmung über die Vorlage betreffend Be - theiligung des Staates am Bau von Eiſenbahnlienien iſt auf den 5. Juli, alſo gleichzeitig mit der eidgen. Abſtimmung über die Initiative, feſtgeſetzt.
Die noch in jüngſter Zeit ſtattgehabten beträchtlichen Schneefälle auf dem Rigi ge - ſtatten vorausſichtlich dieſes Jahr die Eröffnung der Bergbahn - ſtrecke Arth-Goldau-Rigi-Kulm erſt auf den 6. Mai.
— Letzte Woche, leſen wir in der „ Allg. Schweiz. Ztg. “, wurden die Arbeiten für den Oberbau der Südoſtbahn in An - griff genommen. Man zweifelt aber daran, daß die Bahn auf die Zeit der Bundesfeier dem Betrieb übergeben werden kann, da die Arbeiten infolge ſchlechter Witterung noch ſehr im Rück - ſtande ſind.
— Kürzlich wurde im obern Biſisthal ein rieſiger Stein - adler erlegt; derſelbe mißt mit ausgeſpannten Flügeln präzis zwei Meter. Ein zweiter ſolcher wurde ſchwer verwundet, wie die Blutſpur zeigte; derſelbe wurde aber nicht aufgefunden, indem die Spur durch fortwährendes Schneegeſtöber bald ver - loren wurde.
— Nach dem „ Einſiedler Anzeiger “ſteht in den dortigen Kloſterſtallungen ſeit letzter Woche wieder ein eidgen. Zuchthengſt zum Züchten bereit. Derſelbe, Serapis benannt, iſt engliſcher Vollblut, 5 Jahre alt und von guter Abſtammung; er ſoll aber in Bezug auf Schönheit ſeinem Vorgänger Masque de fer, von dem einige ſchöne Fohlen vorhanden ſind, nachſtehen. Der Ankaufspreis iſt uns nicht bekannt; man ſpricht von 20,000 Fr.
Der Prozeß gegen Neminar wurde vor dem Kriminalgericht heute eröffnet. Der Staats - anwalt beantragt zwei Jahre Zuchthaus. Neminar wird von Dr. Bueler, ſeine Frau von Altnationalrath Suter in St. Gallen vertheidigt. Neminar hat ſich ebenfalls zur perſönlichen Vertheidi - gung angemeldet.
3Die ſchon längſt mit Spannung erwartete Landsgemeinde verlief ziemlich harmlos. In ruhigem meiſterhaftem Vortrage ſetzte der abtretende Landammann Stände - rath Theodor Wirz ſeinen lieben Mitlandleuten die politiſche Lage auseinander. Baudirektor Durrer erfreute die Verſammlung mit ſeiner erwünſchten Gegenwart. Er zündete etwas ſchmollend ins Volk hinein; ſeine öffentliche Beicht erregte Heiterkeit. Ihm gegenüber ſpielte Ständerath Wirz mit Geſchick die Volksrechte aus und vertheidigte ſeinen Standpunkt im Nationalrathsſtreit eben ſo ſicher als charakterfeſt. Freunde des Herrn Durrer machten in Verſöhnung und prieſen wieder ſeine Verdienſte über alle Maßen. Das ſchlichte Bäuerlein machte dazu ein gar ver - wundertes Geſicht. Die hohe Politik hat eben ihre eigenen Wege, die freilich ein gewöhnliches Menſchenkind nicht begreift und ſo wurde dann auch Hr. Durrer nach dem Kommando zum Landesoberhaupt und Hr. Wirz mit Einmuth zum Statthalter erkoren. Die im Austritt befindlichen Oberrichter und Suppleanten wurden mit Glanz beſtätigt; für den ablehnenden Simon Wirz wählte man fröhlich Nationalrath Ming hinein. Doch ſoll Niemand glauben, daß hiemit die Oppoſition für alle Fälle be - ſchwichtigt ſei. Kluges Entgegenkommen und Fühlung mit dem Volke möchte am eheſten die herrſchende Partei vor Schaden bewahren.
In der abgebrannten Weberei Engi (Sernfthal) ſtanden 130 Webſtühle. Die Weberei brannte abends 8 Uhr bei heftigem Föhn ab. Mobiliar und Etabliſſe - ment ſind mit zuſammen über 300,000 Fr. verſtchert.
Im hieſigen Kapuzinerkloſter ſtarb im Alter von erſt 33 Jahren P. Cyrillus Fluri von Hägendorf (Kt. Solothurn).
Der ſoloth. Kantonsſpital in Olten iſt durch ein Legat von 10,000 Fr. beſchenkt worden, das die Hinterlaſſenen des verſtorbenen Herrn Alt-Stadtammann Al. Chriſten, Präſidenten der Spitaldirektion, zum ehrenden Andenken an den Dahingeſchiedenen vergabt haben.
Am 3. Mai findet die Neuwahl des Großen Rathes ſtatt. In den Blättern iſts noch ziemlich ſtill. Die Liberalen portiren in Chur 7 Liberale, d. h. ſie beanſpruchen alle Sitze für ſich. „ Alles üſes! “wie immer. Die Stadt wird aber wohl etwelche Korrektur anbringen.
Die Ausſichten auf Obſt ſeien in dieſem Kanton trotz des kalten Winters im Allgemeinen ganz befriedigende. Für den Wein und die Feldfrüchte dagegen hegt man Befürchtungen.
An der Trauerfeier Moltke’s nahmen der Kaiſer, die Kaiſerin mit zwei Prinzen, der König von Sachſen mit anderen deutſchen Fürſten, die Miniſter, das diplomatiſche Korps Theil. Der Kaiſer über - brachte einen Kranz nach der Art, wie ſie die ſiegenden römiſchen Feldherren erhielten. Der Trauerzug bewegte ſich vom Trauer - hauſe nach beendigter Feier im Generalſtabsgebäude um die Sieges - ſäule herum nach dem Lehrter Bahnhof, von wo die Leiche nach Kreiſau gebracht wurde.
Wie aus Innsbruck gemeldet wird, fand am Montag ein Zuſammenſtoß eines Perſonenzuges mit einem Sekundärzuge bei Blumau ſtatt, wodurch einige Per - ſonen leicht verletzt wurden.
Bei der Exploſion der Pulverfabrik mit 260,000 Kilogramm Pulver bei Rom am ſonnigen Morgen des 23. April d. J. hat von allen Monumenten der ewigen Stadt die Kirche des hl. Paul vor den Thoren am meiſten gelitten, welche ſich in gerader Luftlinie ungefähr 10 Minuten von der Unglücksſtätte entfernt befindet. Von den berühmten 24 Fenſtern, welche mit Bildern der Apoſtel und der Glaubensboten des Abendlandes geſchmückt waren, blieb nur ein einziger Kopf voll - ſtändig, die übrigen ſind in Scherben geflogen. Jedes Fenſter repräſentirte einen Werth von 4000 Fr. Die Glasthüren der Kapellen hat es zu Fetzen zerriſſen. Der Hochaltar blieb ganz verſchont. In der Stadt exiſtirt kein Haus, deſſen Fenſter nicht mehr oder weniger herhalten mußten. Das Zimmer, in welchem ſich gerade der hl. Vater befand, blieb ganz verſchont, während alle Scheiben nebenan und über ihm klirrend zerſprangen und hinunterfielen.
Von einer Auswanderung nach Süd - amerika wird neuerdings abgerathen, nachdem ſchon viele Schweizer - familien, welche ſich durch ſchöne Verſprechungen zu einer Reiſe nach und andern Staaten verlocken ließen, ins Elend gerathen ſind. Das auswärtige Miniſterium des Königreichs Belgien erließ letzthin ein öffentliches Schreiben, laut welchem alle ſüdamerikaniſchen Staaten: Argentinien, Urugay, Paraguay, Chile, Braſilien u. ſ. w. gegenwärtig keinerlei günſtige Ausſicht für europäiſche Auswanderer bieten.
Auf dem Kleinvieh - mark waren aufgeführt: 636 Kälber, 63 Faſelſchweine, 3 Maſt - ſchweine und 6 Schafe. Die Bahn ſpedirte 603 Stück Kleinvieh. Es galten: Extra Kälber per Kilo Fr. 1. 20 — 1. 30. Fette Kälber, prima Waare, per Kilo Fr. 1. 06 bis 1. 18; fette Kälber 86 Cts. bis Fr. 1. 04 ; Saugkälber per Stück 12 — 38 Fr. Fette Schweine per Kilo Fr. —. 90 bis 1. —; Faſelſchweine per Stück 27 — 60 Fr. Fette Schafe per Kilo 72 — 80 Cts. Rindfleiſch per Kilo Fr. 1. 50 ; Schweinefleiſch Fr. 1. 60 ; Schaf - fleiſch Fr. 1. 60 ; Kalbfleiſch Fr. 1. 60 — 1. 80 ; Speck per Kilo Fr. 1. 80 — 2. —.
— Ein grauenhafter Mord fand in der Kathedrale zu Waitzen ſtatt. Ein herabgekommenes Subjekt, Namens Csermak, mißhandelte ſeine Frau derartig, daß ſie ſich flüchten mußte und als Krankenwärterin im Spital zu Budapeſt An - ſtellung nahm. Nun verſuchte der Unmenſch Alles, um die Frau wieder zur Rückkehr zu bewegen und wendete ſich diesfalls auch an den Domherrn Stephan Kanda. Der Verſöhnungsverſuch blieb jedoch erfolglos nnd der verkommene Menſch hatte nun den geiſtlichen Herrn im Verdacht, er rathe der Frau von der Heimkehr ab. Oeffentlich bedrohte er nun denſelben mit Nieder - ſchießen. Man hielt die Drohung für ein leeres Gerede; allein am 17. April betrat Csermak die Kirche, ſtellte ſich hinter demMeſſe leſenden Prieſter auf und ſchoß nach beendigter hl. Hand - lung zwei Schüſſe auf Herrn Kanda ab. Der erſte Schuß ſtreifte den Scheitel, die zweite Kugel traf das Stirnbein des - ſelben, verletzte das Opfer ſchwer, prallte jedoch ab. Mit einem dritten Schuſſe tödtete ſich das Scheuſal ſelbſt. Der Schwer - verwundete wurde in der Sakriſtei von drei Aerzten verbunden; wie durch ein Wunder entging er dem Tode. Altar, Altartücher und Meßkleid waren mit Blut beſpritzt. Die Kirche wurde ſo - fort geſchloſſen und des andern Tages neu geweit. Religions - loſigkeit, geſtörter Hausfriede und heimlicher Haß zeitigen ent - ſetzliche Früchte.
Laut ein - gegangenem Berichte aus dem baieriſchen Harze ſind am 20. April in der Nähe des Ortes Rieder im Ballenſtedter Kreiſe zwei Perſonen vom Blitze erſchlagen und zwei gelähmt worden.
Johannes Kamm, Holzhändler, von Kerenzen, Kt. Glarus, in Wattwil. Eingaben bis zum 23. Mai dem Gemeindamt Wattwil.
Johann Alois Meile, Zimmermann, von Mosnang, in Bütſchwil. Eingaben bis zum 16. Mai dem Gemeindamte Bütſchwil.
Kilian Bühler, Fuhrhalter, von Bütſchwil, in Dietfurt. Eingaben bis zum 20. Mai dem Gemeindamte Bütſchwil.
Wittwe Maria Joſepha Saager, von Egnach, Kt. Thurgau, in Flawil. Eingaben bis zum 20. Mai dem Gemeindamte Flawil.
Wittwe Joſepha Boſſart, Hebamme. Eingaben bis zum 18. Mai dem Gemeindamte Goßau.
Hermann Meinel-Pfenninger, von Klingenthal, Sachſen, in St. Gallen. Eingaben bis Samſtag den 16. Mai, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhaus in St. Gallen.
Kaſpar Portmann in Tablat. Eingaben bis Mittwoch den 13. Mai, Vormittags 11 Uhr, im Gemeindehaus in St. Fiden.
Gottlieb Näf, Bäcker, von Brunnadern, in Goldach. Eingaben bis Dienſtag den 12. Mai, Vormittags 11 Uhr, im Gaſthauſe zur Krone in Rorſchach.
Die Erbsmaſſe des Ruprecht Kinkelin ſel., Bürſtenmacher in Alt - ſtätten. Eingaben bis Donnerſtag den 14. Mai, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhauſe in Altſtätten.
Jakob Tödtli, von Peter, Landwirth, in Altſtätten. Eingaben bis Donnerſtag den 14. Mai Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhauſe in Altſtätten.
Ulrich Schlegel, Müller, von Grabs, in Eichberg. Eingaben bis Samſtag den 16. Mai, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhauſe in Altſtätten
Joſeph Albert Dietſche, in Oberriet. Eingaben bis Samſtag den 16. Mai, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhauſe in Altſtätten.
Auguſt Stieger, Drechsler in Oberriet. Eingaben bis Donnerſtag den 21. Mai, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhauſe in Altſtätten.
Heinrich Reich, Sticker, in Sennwald. Eingaben bis Montag den 11. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Gaſthauſe zum Löwen in Salez.
Jakob Näf, Metzger, von Oberhelfenswil, in Lütisburg. Ein - gaben bis Montag den 11. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Gaſthauſe zum Adler in Lütisburg.
Othmar Schär, Schreiner, von Wil. Eingaben bis Mittwoch den 13. Mai, Vormittags 9 Uhr, auf dem Gerichtshaus in Wil.
Johann Hinder, Küfer, von Wilen, Kt. Thurgau, in Bronſchhofen. Eingaben bis Donnerſtag den 14. Mai, Vormittags 9 Uhr, auf dem Gerichtshaus in Wil.
Wittwe Maria Barbara Kluſer, Näherin von Oberriet, in St. Gallen. Eingaben bis Samſtag den 9.. Mai, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhaus in St. Gallen.
Karl Ernſt Richard Kunze, Gypſer, von Dresden, in St. Gallen. Eingaben bis Samſtag den 9. Mai, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhaus in St. Gallen.
Jakob Otto Knöpfel, Cartonnage-Arbeiter, von Herisau, in Tablat. Eingaben bis Samſtag den 2 Mai, Vormittags 11 Uhr, im Gemeinde - haus in St. Fiden.
Gall Anton Lehner, Metzger, von Untereggen, in Tablat. Ein - gaben bis Samſtag den 9. Mai, Vormittags 11 Uhr, im Gemeindehaus in St. Fiden.
Ruppert Zagſt, Schuhmacher, von Oberdiſchingen, Württemberg, in Rorſchach. Eingaben bis Donnerſtag den 30 April, Vormittags 11 Uhr, im Gaſthauſe zur Krone in Rorſchach.
Nikolaus Parin, Erdarbeiter, von Villaquedo, Tyrol, in Altſtätten. Eingaben bis Samſtag den 9. Mal, Vormittags 11 Uhr, auf dem Rathhauſe in Altſtätten.
Der Nachlaß des J. Euſeb. Gächter ſel., Baumeiſter, in Oberriet. Eingaben bis Samſtag den 9. Mai, Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhaus in Altſtätten.
Wittwe Barbara Altherr, Apothekers, von St. Gallen, in Buchs. Eingaben bis Freitag den 1. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Gaſthaus zur Traube in Buchs.
Wittwe Katharina Giger, von Stein, in Neßlau. Eingaben bis Montag den 4. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Gaſthauſe zur Linde in Neßlau.
Emil Bannwart, Schreiner, von Krinau, in Ebnat. Eingaben bis Samſtag den 2. Mai, Vormittags 10 Uhr im Gaſthauſe zur Linde in Ebnat.
J. J. Keſſelring, Kleiderhändler, von Sulgen, Kt. Thurgau, in Lichtenſteig. Eingaben bis Montag den 4. Mai, Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhaus in Lichtenſteig.
Jakob Kaufmann, Mechaniker, in Wattwil. Eingaben bis Mon - tag den 4. Mai, Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhaus in Lichtenſteig.
Johannes Baumgartner, Schreiner, von Krinau, in Wattwil. Eingaben bis Montag den 4. Mai, Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhaus in Lichtenſteig.
Ambros Weber, Zimmermann, von Eſchenz, Kt. Thurgau, in Niederhelferswil. Eingaben bis Dienſtag den 5. Mai, Vormittags 9 Uhr, auf dem Gerichtshaus in Wil.
Klemens Birchler, Landwirth, von Einſiedeln, Kt. Schwyz, in Straubenzell. Eingaben bis Montag den 4. Mai, Vormittags 9½ Uhr, im Gaſthauſe zum Ochſen in Goßau.
Frau Anna Wenger, von Urtenen, Kt. Bern, in Gaiſerwald. Eingaben bis Montag den 4. Mai, Vormittags 9½ Uhr, im Gaſthauſe zum Ochſen in Goßau.
Blaſenbeſchwerden ſind ſehr all - gemein und die qualvollſten Leiden des Menſchen, und verurſachen heftige körperliche und geiſtige Zerrüttungen. Dieſe Leiden ſind ſehr hartnäckig und bei keinen iſt die allgemeine Behandlung ſo machtlos wie bei dieſen. Die heftigſten Blaſenleiden werden jedoch ſicher dem Gebrauche von „ Warner’s Safe Cure “weichen, welches die natürliche Thätigkeit der Nieren und Blaſe wieder herſtellt, den Urin im natürlichen Zuſtand erhält, die Anhäufung der zu Entzündung führenden Säuren in demſelben verhütet, welche die Schleimhäute der Blaſe und Harnröhre zerſtört.
Nachſtehend eines der vielen Atteſte von Geheilten, welches den unumſtößlichen Beweis liefert, daß „ Warners Safe Cure “das einzig erfolgreiche Heilmittel zur Beſeitigung ſolcher Leiden iſt.
„ Nach dem Gebrauch von 4 Flaſchen „ Warners Safe Cure “iſt meine Frau von ihrem langen und ſchmerzlichen Blaſenleiden, welches alle früher gebrauchten ärztlichen Mittel nicht zu beſeitigen vermochten, gründlich hergeſtellt worden. Im Intereſſe der leidenden Menſchheit bitte ich dieſes bekannt machen zu wollen. W. Ackermann, Gerichtsdiener, in Neubrandenburg i. Mecklenburg.
Zu beziehen von: Apoth. L. Siegfried in Ebna-Kappel, Samen Apoth. Zürich, Engros-Verſandt C. Richter, Kreuzlingen.
Eine Verſammlung von konſervativen Vertrauensmännern hat ſich für die bevor - ſtehenden politiſchen Gemeindewahlen auf folgende Wahlliſte geeiniget:
Nicht Ausſchließlichkeit, ſondern Gerechtigkeit und Billigkeit wollen wir walten laſſen.
Herr Gemeindeammann B. Müller zum „ Rößli “, welcher 32 Jahre hindurch pflichttreu ſein Amt verwaltete, wird un - beanſtandet bleiben, ebenſo die übrigen bisherigen Mitglieder der Gemeindebehörden. Für den ſel. verſtorbenen Herrn Dr. Othmar Müller wird Herr Auguſt Rüdlinger im Obſtwachs als Mitglied des Gemeinderathes portirt, ein beliebter Mann von erprobtem, ſolidem Charakter, der zugleich ſeit Jahren mit dem Amtsleben vertraut iſt.
Den hieſigen Liberalen iſt nicht nur eine nach ihrer Zahl gerechte, ſondern auch billige Vertretung gewährt, indem ſie je ein Mitglied finden im Gemeinderath, in der Rechnungs - kommiſſion und im Vize-Vermittleramt. Es dürfte anmit die obige Wahlliſte allen Parteien der Gemeinde genehm ſein.
Für die hieſigen Abonnenten liegen gedruckte Wahlliſten bei mit den Namen: Präſid. Wißmann, Alfred Schubiger, Hermann Schubiger, Lieutenant Hoffmann und Widmer, Hafner, als Gemeinderäthe, nebſt den übrigen Wahl - vorſchlägen.
Für Diejenigen, welche ihre gemeindräthlich ihnen zu - geſtellten Stimmzeddel bereits ausgefüllt haben, iſt zu bemerken, daß es auch geſtattet iſt, eint oder andere Namen durchzuſtreichen und einen andern zu ſchreiben, oder auch eine gedruckte Wahlliſte einzulegen, nur dürfen nicht zwei Stimmzeddel oder Liſten eingelegt werden.
Unterzeichneter erklärt, eine allfällige Wiederwahl in den Gemeinde - rath nicht mehr anzunehmen und verdankt zugleich den Bürgern von Eſchenbach das bisher geſchenkte Zutrauen.
Eſchenbach, 29. April 1891.
Danke für das mir ſeit 21 Jahren geſchenkte Zutrauen als Vermittler. Da ich während dieſer Zeit im Alter vorgerückt, werde entſchieden eine allfällige Wiederwahl nicht mehr annehmen.
Schlage als Vermittler im Namen mehrerer Bürger den Alt-Kantons - rath J. Güntenſperger zum Adler vor.
Eſchenbach, den 29. April 1891.
Es wurden auf den Markt geführt: Kälber 63, Schweine 75 Stück (Ferkel 52, Faſel 23.)
Preiſe per Stück: Zuchtkälber 35 — 45 Fr.; Metzgkälber 25 bis 38 Fr.; Ferkel 18 — 22 Fr.; Faſelſchweine 35 — 45 Fr.
Ausſtich-Theißweizen Fr. 27. 50 Rv. bis 28. —. Prima Ungarweizen Fr. 27. —. bis —. —. Eingang 5974 Mtrztr. Ausgang 7928 Mtrztr. Heutiger Lagerbeſtand: 55,880 Mtrztr.
Feſtgeſetzt durch die Müllerkommiſſion (nicht amtlich). 100 Kilogramm Halbweißmehl 48 Fr. — Rp. 2½ „ Halbweißbrod 1 „ 12 „
30. April 1891.
Bürlemehl Fr. 42. —. Schiltmehl Fr. 44. 50.
Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Fraktur
Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;
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