PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Uznach, MittwochNo53. den 2. Juli 1890.
St. Galler-Volksblatt.
Publikationsorgan der Bezirke See und Gaſter. Obligatoriſch in den Gemeinden Uznach, Jona, Eſchenbach, Schmerikon, St. Gallenkappel, Ernetſchwil, Gommiswald.

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35. Jahrgang.

Inſertionsgebühr für den Seebezirk und Gaſter (ohne Vermittlung der Inſeratenbureaux): Die kleinſpaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Rp. Für die übrigen Inſerenten koſtet die kleinſpaltige Petitzeile oder deren Raun 15 Rp Bei Wiederholungen Rabatt. Inſerate müſſen jeweilen bis ſpä - teſtens Dienſtag und Freitag, Vormittags 9 Uhr, abgegeben werden.

Erſcheint Mittwoch und Samſtag.

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Druck und Verlag von K. Oberholzer’s Buchdruckerei.
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Wöchentl. Gratisbeilage: Linth-Blätter .

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Der Schatten wichtiger Ereigniſſe.

Die Menſchen ſteh’n ſo kalt und leer,
Die Worte fliegen hin und her,
Von Eigennutz getrieben,
Von jener Freiheit ächt und rein
Iſt das Gerippe faſt allein
Uns noch zurückgeblieben!

Alea jacta est der Würfel des Schickſals iſt geworfen! Den Fuß einmal auf eine ſchiefe Ebene geſetzt, geht der Lauf in gleicher Richtung immer raſcher bergab. Wenn uns unſere Ahnung und unſere auf Induktions - ſchlüſſen beruhende Berechnung nicht gar ſehr irre führt, ſo geht die ſchweizeriſche Eidgenoſſenſchaft einer völligen politiſchen und finanzwirthſchaftlichen Um - geſtaltung entgegen. An den Ankauf der Jura-Sim - plon-Eiſenbahnaktien knüpft ſich enge die Erwerbung des ſchweizeriſchen Eiſenbahnnetzes durch den Bund. Der Gedanke iſt zwar ſchon in den zwei letzten Nummern unſeres Blattes erörtert worden, wir können aber bei dem hochernſten Wendepunkte auch heute noch nicht ohne ein beklemmendes Gefühl vorübergehn. Als das römiſch-byzantiniſche Reich ſeinem raſchen Verfalle entgegenging und Kaiſer Heraklius im Jahre 641 Syrien den Arabern für immer überlaſſen mußte, rief er noch zurückweichend, von Schmerz übermannt: « Vale Syria et ultimum vale lebe wohl, Syrien, zum letzten Male, lebe wohl! Gewiß gab es in den Sälen der ſchwei - zeriſchen Legislative bei jenem denkwürdigen Kaufabſchluß mehr als ein patriotiſcher Abgeordneter, den in die Zu - kunft ſeinen Blick werfend, ein Gefühl beſchleichen mochte, wie den oſtrömiſchen Kaiſer bei ſeinem letzten Blick auf Syrien; die Ehe der Eiſenbahnen mit dem Bund mochte ihnen wie eine furchtbare Bedrohung erſcheinen: man fürchtet den Eintritt dieſer mächtigen Familie in das alte patriarchaliſche Haus der verbündeten Kantone, wo gleich - berechtigte und in ihren Anſprüchen einfache Brüder ſo lange Zeit mit einander gelebt haben. Die neue 1848er Eidgenoſſenſchaft hat an ſich ſchon etwas Herriſches, Ge - waltſames; wie wird das kommen, wenn ſie erſt den eiſernen Rieſen heirathet, wann ſie ihre breite Hand auf dieſen gewaltigen Arm ſtützt? Das gibt ein Eiſengeklirr beim Eintritt des Paares in den Hochzeitsſaal! Aber auch welche Rechnung zu bezahlen für die Mahlzeit dieſer Vielfraße! Eine Milliarde ſagt man tauſend Mil - lionen Franken Schulden!

Man kann nach alledem, was während der Eiſen - bahndebatte bald offen, bald verſchämt zugeſtanden worden, keinen Augenblick mehr darüber in Zweifel ſein, daß der Aufkauf der Berner Eiſenbahnaktien nur das erſte Glied an der Kette der ſich nun folgenden Schritte für Ver - ſtaatlichung der Normalbahnen unſeres Landes bedeutet. Der radikale Oberſt Künzli (Aargau) erklärte ſich unverblümt dahin: der Ankauf der Berner Aktien ſei nur ein erſter Schritt zum Rückkauf und deßhalb zu genehmigen. Den gleichen Endzweck des Bundesrathes fand der liberal-konſervative Zürcher Cramer-Frey heraus und der ultramontane, will heißen katholiſch-konſervative, Re - gierungsrath Schobinger meinte, der Bundesrath erachte die Verſtaatlichung als ſelbſtverſtändlich, die aber nicht Jedermann als ſelbſtverſtändlich anſehe. Wirklich erklärte Hr. Bundesrath Welti, was er bereits in derBotſchaft angedeutet: Unſer Ziel (beim Ankauf der fragl. Eiſenbahnaktien) iſt der Rückkauf der Bahnen!

Ueber eine der wichtigſten Kontreversfragen, ob näm - lich der Bund, ohne Verfaſſungsreviſion, zum Ankauf oder zum Selbſtbetrieb, befugt ſei, darüber waren die Mit - glieder der Kommiſſion, ſelbſt die der Mehrheit, welche Genehmigung des Altienkaufes empfahlen, getheilter An - ſicht. Künzli z. B. wollte zwar das Recht des Bundes zur Verſtaatlichung des Bahnbaues und Betriebes aus dem Art. 23 der Bundesverfaſſung herausdüfteln*)Art. 23 lautet: Dem Bunde ſteht das Recht zu, im In - tereſſe der Eidgenoſſenſchaft oder eines großen Theiles derſelben, auf Koſten der Eidgenoſſenſchaft öffentliche Werke zu errichten oder die Errichtung derſelben zu unterſtützen. Zu dieſem Zwecke iſt er auch befugt, gegen volle Entſchädigung das Recht der Expropriation geltend zu machen. Die näheren Beſtimmungen hierüber bleiben der Bundesgeſetzgebung vorbehalten. Ein gewiſſer Mephiſtopheles hat freilich auch einmal gelehrt:

Im Auslegen ſeid friſch und munter:
Legt ihr’s nicht aus, ſo legt es unter!

Dem ſt. galliſchen Abgeordneten Keel hingegen iſt trotz der Rückkaufsklauſel in den Eiſenbahnkonzeſſionen die Sache noch nicht ſo glasluter . Die Ertheilung der Konzeſſionen, ſagte er, ſei ein einſeitiger Akt der Bundes - verſammlung, und dieſe könne dem Rechte nicht vorgreifen in der Frage, ob ein Rückkauf ohne vorangegangene Reviſion der Bundesverfaſſung geſtattet ſei. Mit dem Ankauf der Prioritätsaktien der Jura-Simplon-Bahn, wiederholte Herr Keel, ſei die Frage des Rückkaufs in keiner Weiſe gelöst, mögen auch viele Andere anderer Anſchauung ſein.

Welche Stellung werden die Anhänger des födera - tiven Bundesſtaates und die ſchweizeriſchen Katho - liken zu dem folgenſchweren Schritte der Bundesverſamm - lung einnehmen? Wir ſtehen hier vor einer Kolliſſion der politiſchen und der Verkehrsintereſſen. Mit der Machtzunahme des Bundes durch Verſtaatlichung des Eiſenbahnweſens iſt die vollſtändige Zentraliſation der Verwaltung ſo gut wie eingeleitet; der zentraliſirte Einheitsflaat rückt in die Nähe und gegen dieſen Schnell - zug hilft kein föderaliſtiſches Bremſen mehr. » Vale, Syria et ultimum, vale! « Mit der föderativen Staats - form und mit dem Reſt der Kantonshoheit iſt es alsdann Mathä am letzten. Ständerath Dr. P. C. v. Planta ſchrieb ſchon vor mehr denn zehn Jahren in ſeinem Buche Die Schweiz in ihrer Entwicklung zum Einheitsſtaate (pag iii): Iſt ſchon die gegenwärtige grundlegende Struktur unſeres Bundesſtaates entſchieden unitariſtiſch (nach dem Einheitsſtaat mit der Zentralgewalt hinſtrebend), ſo läßt ſich ſchon hieraus und abgeſehen von den dem Bunde ſchon zugetheilten Kompetenzen mit Sicherheit vorausſagen, daß die Bundesgewalt mehr und mehr um ſich greifen und das Einheitsprinzip früher oder ſpäter den geſammten eidgenöſſiſchen Körper erfaſſen werde. Die Prophezeiung des bündneriſchen Staatsmanns ſcheint raſcher als man ſich gedacht, in Erfüllung zu gehen.

Unſer Zeitalter iſt das der materiellen Inte - reſſen und mit dieſem Zuge der Zeit muß gerechnet werden, ſei man Förderaliſt oder Unitarier, Konſervativ oder Liberal, eidgenöſſiſcher Vereinler oder Grütlianer. Nun iſt aber die größte Inſtitution des Gewerbeweſens, der mächtigſte Faktor unſerer materiellen Intereſſen, eben das ſchweizeriſche Eiſenbahnweſen (Privatbau) in einem Stadium angelangt, wo energiſche Abhülfe dringend noth thut. Bundesrath Welti gab ſehr intereſſante Auf - ſchlüſſe. Die Finanzgeſchichte unſerer Eiſenbahnen, ſagte er, findet ihresgleichen vielleicht nur in der Türkei und den ihr angrenzenden Ländern. Ich habe Erhebungen machen laſſen, und da hat ſich herausgeſtellt, daß Handel und Induſtrie eine größere Steuer zahlen den Eiſenbahnen als dem Staate durch die Zölle. 1886 z. B. betrugen die Zolleinnahmen 22 Millionen und 300,000 Fr., die Frachteinnahmen der Bahnen hin - gegen faſt 42 Millionen Franken! Wer wollte heut - zutage mehr die Zölle verpachten wie ehedem? Warum denn aber die größere Steuer von faſt 42 Mill. in Privathänden laſſen?! .... In keinem Lande, fuhr Hr. Welti fort, beſteht ſo wenig Kontaktzwiſchen Verkehr und Eiſenbahn, wie bei uns; iſt der Bund Herr der Eiſenbahnen, ſo wird er beide mit ein - ander in innige Berührung bringen können, zu großem Vortheile für den Vertehr. Ein weiteres politiſches Be - denken gegen den jetzigen Zuſtand iſt die Thatſache, daß unſeres Aktienkapitals in fremden Händen ſich befindet und zwar nicht zerſtreut, ſondern in einigen wenigen Händen. Wer garantirt nun dafür, daß unſere Aktien nicht eines Tages in die Hände einer fremden Regie - rung kommen? ....

Solchergeſtalt ſehen ſich die Föderaliſten und Konſer - vativen vor eine ziemliche Kolliſion der Entſchließungen geſtellt; es iſt dies ein Widerſtreit der im politiſchen Leben ſeit 1848 kaum je in dieſer Schärfe aufgetretenen unter ſich getrennten Geſetzen und politiſchen Grundſätzen. Soll der politiſch-föderaliſtiſche oder der wirthſchaft - liche Grundgedanke vorwalten? Die katholiſche Frak - tion ſtellte es daher ihren Mitgliedern frei, in der Rückkaufsfrage nach eigenen Heften zu ſtimmen, wie wir dem Vaterland entnehmen, denn es iſt wie das nämliche Blatt ſagt begreiflich, daß mancher kon - ſervative Staatsmann aus politiſchen Bedenken gegen die Eiſenbahnverſtaatlichung iſt. Mancher aber könnte es auch aus nationalökonomiſchen Gründen ſein, wenn man an die ungeheure Schuldenlaſt denkt, welche ſich der Bund mit dem Ankauf der geſammten Normalſpurigen aufladet: wenigſtens tauſend Millionen Franken! Dann aber kommt die Papierwirthſchaft. Was iſt dieſe? Dr. Planta ſpricht ſich in obenerwähntem Buche dahin aus: ..... Dieſem finanziellen Leichtſinn (luxuriöſe Bauten) wird endlich in einer Reihe von Staaten Vorſchub geleiſtet durch die Papierwirthſchaft, d. h. die Ausgabe von Staats - papieren, welche im Grunde nichts anderes ſind, als auf die Nachwelt gezogene Wechſel, bezw. Schuldſcheine, die man nicht einzulöſen gedenkt .... Man hält es heut - zutage allgemein für ſtatthaft, das Wohlſein der jeweilen lebenden Generation auf Koſten der kommenden Geſchlechter zu begründen.

Das Nützlichkeitsprinzip überwog in der Bundesver - ſammlung den politiſchen Grundſatz. « Vive la patrie! » Hoch die Freiheit! ſind bloß noch Cliches für Schützen - und Sängerfeſt-Triumphbögen; im praktiſchen Leben lautet die Parole: Es lebe der (materielle) Vortheil! Hoch die Dividenden!

Zwar trieb das Schiffchen der Republik ſchon lange dem Falle des Einheitsſtaates zu. Vor 40 Jahren bereits ſchrieb ein ſt. galliſcher Staatsmann: Wird der Zuſam - menhang des Ganzen wohl ins Auge gefaßt, ſo iſt unſere jetzige Schweiz von einem Zentralſtaate nicht mehr weit entfernt, dieſer ſelbſt der Weſenheit nach ſchon vorhanden, und die vielſeitig zu vernehmende Meinung, daß es wohl beſſer wäre, man würde ſich zu völliger Unitariſirung entſchließen, zu einiger Anerkennung berechtigt.

Die Preſſe jubilirt, ſowohl konſervative als liberale ſt. galliſche Blätter jubiliren über den Eiſenbahnbeſchluß der Bundesverſammlung. Geld regiert die Welt!

Es gibt nur ein einziges Mittel, um uns mit dem folgenſchweren Beſchluſſe der Bundesverſammlung und mit der Verſtaatlichung der Eiſenbahnen einigermaßen zu ver - ſöhnen, und dieſes Mittel hat Hr. Nationalrath Keel in ſeiner Rede am 20. Juni deutlich angetönt: .... Auf der andern Seite kann ein ſolcher Schritt (Rückkauf) nur dann angenommen werden, wenn man Garantie dafür hat, daß dem Schweizervolk und den Kantonen ihre Selbſtändigkeit gewahrt bleibt. Wir wollen die politiſche Freiheit bewahren. Wir wollen das Hauptgewicht theilweiſe in das Volk verlegen und das Volk bei dieſem wichtigen Schritte Ja und Amen ſagen, das Volk entſcheiden laſſen.

Gott ſchütze das Vaterland!

Eidgenöſſiſches.

Viehverkehr an der öſterreich. Grenze.

Der Bundes rath hat eine Anzahl neue Verfügungen im Sinne der Verſchärfung getroffen. Das neulich publizirte offizielle Bulletin gibt folgende Auskunft darüber: Unterm 18. Mai abhin hat das ſchweizeriſche Landwirthſchaftsdepartement die Grenzthierärzte an der öſtlichen Schweizergrenze angewieſen, vom 20. gl. M. an bis auf Weiteres2ſämmtliche Kühe, Rinder, das Jungvieh, die Schweine unter 25 Kgr. und die Ziegen öſterreichiſch-ungariſcher Herkunft, als der Anſteckung verdächtig, von der Einfuhr in die Schweiz zurückzu - weiſen. Bezüglich der Ochſen, Schweine über 25 Kg. und der Schafe hat dasſelbe verfügt, daß ſolche zur Einfuhr zugelaſſen werden dürfen, wenn ſie vollſtändig unverdächttg erſcheinen und mit genau paſſenden Geſundheitsſcheinen verſehen ſind.

Seither ſind von dem Departement die Grundlagen geprüft worden, geſtützt auf welche die vorgeſchriebene Quarantäne am Beſtimmungsorte wirkſamer durchgeführt werden könnte. Das Departement iſt dabei zu dem Schluſſe gelangt, daß ein Erfolg in dieſer Richtung nur dann zu erzielen ſei, wenn einerſeits die Anzahl der für den Viehimport geöffneten Zollſtätten reduzirt und anderſeits das eingeführte Vieh derart gekennzeichnet werde, daß eine anhaltende Kontrole über dasſelbe möglich gemacht wird.

Das Departement beabſichtigt nun, auf Zuſehen hin mit dem 1. Juli nächſthin im Sinne des Art. 86 der Vollziehungsverord - nung vom 14. Oktober 1887 über Viehſeuchenpolizei die Zulaſſung der Vieheinfuhr aus Oeſterreich-Ungarn längs der ſt. galliſchen Grenze auf die Zollſtätten St. Margrethen-Bahnhof und - Straße, Au-Oberfahr, Oberriet, Buchs-Bahnhof und - Brücke und Trübbach zu beſchränken.

Bezüglich der Kennzeichnung der einzuführenden Thiere aus Oeſterreich-Ungarn und der Durchführung der Quarantäne wird ſodann auf Antrag des Landwirthſchaftsdepartements beſchloſſen:

1) Dasſelbe iſt ermächtigt:

  • a. für das Rindvieh den Eiſenbrand auf die rechte Kopfſeite (Backe) und zwar in Form des Datums (Monat und Tag), und
  • b. für die Schweine über 25 Kgr. und die Schafe die Ab - ſtempelung mit dem Buchſtaben Q (Quarantäne) in grüner Farbe einzuführen.

2) Mit Rückſicht auf die hieraus den funktionirenden Grenz - thierärzten erwachſende zeitraubende Mehrarbeit werden denſelben die durch die Schließung einzelner Einfuhrſtationen unbeſchäftigt bleibenden Grenzthierärzte im Falle des Bedürfniſſes als Gehülfen beigegeben, und es ſind den letztern hiefür ihre gegenwärtigen Entſchädigungen zu belaſſen und in Dislokationsfällen jeweilen die Transportkoſten zurückzuerſtatten.

3) Zur Deckung der aus Ziffer 1 und 2 dem Fiskus entſte - henden Mehrausgaben werden nach Maßgabe des Art. 2 des Bundesgeſetzes vom 1. Juli 1886 betreffend Aenderung desjenigen vom 8. Februar 1872 über polizeiliche Maßregeln gegen Viehſeuchen und in Abänderung des Art. 12 der bundesräthlichen Inſtruktion für die Grenzthierärzte vom 24. Dezember 1886 die für die thier - ärztliche Unterſuchung zu entrichtenden Gebühren in folgender Weiſe erhöht:

  • für Großvich von 65 auf 80 Ct.
  • für Kälber von 40 auf 50 Ct.
  • für Schweine über 25 Kgr. von 40 auf 50 Ct.
  • für Schafe von 15 auf 20 Ct.

4) Zum Zwecke einer gleichmäßigen Durchführung der Qua - rantäne und um den beſtehenden Uebelſtänden abzuhelfen, ſoll bei den Kantonsregierungen darauf gedrungen werden, daß der Begriff Quarantäne am Beſtimmungsorte wie folgt einheitlich interpre - tirt werde:

a. für die mittelſt Eiſenbahn transportirten Thiere muß als Beſtimmungsort diejenige Ortſchaft gelten, wo ſeit der Abfahrt von der Grenze die erſte Entladung ſtattfindet. Findet indeſſen dieſe erſte Entladung vor Eintritt der Nacht ſtatt, ſo wird der Weitertrieb der Thiere geſtattet und es fallen dieſelben alsdann unter die Vorſchriften von lit. b.

b. für Klein - und Großvieh, welches zu Fuß transportirt wird, gilt als Beſtimmungsort diejenige Ortſchaft, in welcher dasſelbe ſeit der Abreiſe von der Grenze zum erſten Mal übernachten wird.

Bundesſtadt.

Bezüglich der Differenzen in Bezug auf das Bundesgeſetz betreffend die Arbeitszeit der Eiſen - bahn -, Dampfſchiff -, und Poſtangeſtellten wurde vom Ständerath dem Nationalrath zugeſtimmt, daher 52 freie Tage, worunter 17 Sonntage, den Arbeitern eingeräumt werden. Schmid (Uri) hatte beantragt, die Zahl der Freiſonntage von 17 auf 24 zu erhöhen.

Bundesſtadt.

Der Nationalrath hat betr. Teſſiner Stimmrechts-Rekurſe von dem bundesräthlichen Berichte Vormerkung am Protokoll genommen. Ein Rekurs der Freiburger Wirthe wurde gleich dem Ständerathe als un - begründet abgewieſen. Mit 49 gegen 42 Stimmen wurde der Antrag der Kommiſſion zum Beſchluß erhoben, wonach von einer ſtenographiſchen Aufnahme der Raths - verhandlungen Umgang zu nehmen, dagegen der Bundes - rath zur Berichterſtattung einzuladen ſei über die Frage betr. Aufnahme eines ſubſtantiellen Protokolls.

Arbeiterſchutz. Lachenal und Decurtins beantragten, Vormerk vom Berichte am Protokoll unter Anerkennung und Verdankung der Thätigkeit des Bundesrathes zu nehmen. Decurtins wünſcht, der Bundesrath möchte in einer ſpätern, in der Schweiz abzuhaltenden Konferenz den ſchweizeriſchen Programmen nebſt dem Normalarbeits - tag Annahme verſchaffen.

Bundesſtadt.

Zufolge eingelangter Mittheilung der ſchweizeriſchen Geſandtſchaft in Rom hat Italien vom 27. Juni an die Einfuhr von Vieh aus der Schweiz verboten. Trotzdem nimmt der Bundesrath vor - läufig davon Umgang, gegen Italien eine gänzliche Sperre zu verhängen.

Bundesverſammlung.

Beide Räthe haben am Samſtag ihre Sitzungen geſchloſſen. Der Nationalrath hat gleich dem Ständerath die Eiſenbahnkonzeſſion für St. Gallen-Zug ohne Gegenantrag ertheilt. Damit iſt die Konzeſſion in Kraft.

Die Nationalräthe Ador, Curti, Dufour, Keel, Lutz - Müller, Schobinger, Speiſer, Staub, Steiger, Tobler und Zemp unterzeichneten eine Motion, lautend: Der Bun - desrath wird eingeladen, die verſchiedenen Syſteme der Proportionalvertretungen allſeitig zu prüfen und binnen Jahresfriſt über die Möglichkeit ihrer Anwendung auf die Wahlen in den Nationalrath Bericht zu erſtatten.

Bern.

Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird der Bundesrath die Volksabſtimmung über die Verfaſſungs - änderung bezüglich der Kranken - und Unfallverſicherung gleichzeitig mit den Nationalrathswahlen anſetzen.

Ständerath Wirz ladet durch Motion den Bundes - rath ein, zu prüfen, wie auf internationalem Wege die Sonntagsruhe der Arbeiter von Transport-Anſtaltendurch Einſtellung des ſonntäglichen Güterdienſtes erzielt werden könnte.

Eiſenbahn St. Gallen-Zug.

Der Bun - desrath beantragte den eidgen. Räthen die Konzeſſions - ertheilung für eine Eiſenbahn St. Gallen-Wattwil-Rap - perswil-Zug und äußerte ſich in ſeinem Gutachten u. A. wie folgt: Wir glauben nicht, daß vom wirthſchaftlichen Standpunkte die Berechtigung des Projektes der Herren Grauer-Frey und Genoſſen beſtritten werden kann. Es handelt ſich in der That um eine Verbindung, deren Mangel ſich empfindlich geltend macht, ſofern der Verkehr der Oſtſchweiz, namentlich in der Richtung nach der In - nerſchweiz und dem Gotthard, gegenwärtig zu großen Um - wegen gezwungen iſt. Wir könnten daher auch den Ein - ſprachen gegen das Projekt keine Berechtigung zuerkennen. Was zunächſt diejenige der Toggenburgerbahn betrifft, ſo wird dieſelbe übrigens nicht mehr als ernſtlich betrachtet werden dürfen, nachdem die Regierung des Kantons St. Gallen, der im Unternehmen der Toggenburgerbahn finan - ziell der Hauptbetheiligte iſt, die Ertheilung der Konzeſſion wünſcht und erklärt, für die Befriedigung der Intereſſen der Toggenburgerbahn auf dem Wege des Vertrages ſorgen zu wollen. Die Eingabe der Appenzellerbahn kann nicht als Einſprache betrachtet werden; ſie hatte offenbar nur die Verhältniſſe im Auge, welche bei der Bauausführung ſich ergeben werden, und wäre im Uebrigen von der Kan - tonsregierung auch nicht unterſtützt. Was die Stellung der Kantone Zürich und Zug betrifft, ſo iſt die Bundes - verſammlung bereits in der Lage, über das Konzeſſions - geſuch Thalweil-Zug ſich auszuſprechen und glauben wir, hier nicht weiter darauf eintreten zu ſollen. Gleicherweiſe iſt kein Anlaß vorhanden, mit der Abzweigung nach Uznach ſich zu beſchäftigen, da die Regierung von St. Gallen das darauf gerichtete Geſuch im gegenwärtigen Moment nicht geltend machen will. Auch die Beziehungen der Südoſt - bahn zur Konzeſſion dürfen für jetzt außer Betracht fallen. Es genügt, daß hier ein Einſpruch nicht weiter vorliegt; die Vereinbarungen, welche bezüglich des künftigen Betriebs zwiſchen den beiden Parteien getroffen ſind, werden wir, ſoweit ſie der Kognition des Bundes unterſtehen, prüfen und nöthigenfalls Ihrer Genehmigung unterbreiten.

Herr Ständerath Wirz ſchreibt dem Obwald. Volksfreund u. A.: Gegen das Wahlkreisgeſetz wird das Referendum nicht ergriffen, weil Niemand damit zu - frieden iſt. Dieſe Anſicht eines konſervativen Blattes theilen wir voll und ganz. Konſervativerſeits ſchloß man jedoch keinen faulen Kompromiß, ſondern es war zumal im Ständerathe der Abgeordnete von Obwalden, der noch im letzten Momente eine ſehr energiſche Rechts - verwahrung einlegte, und der ſich mit der erhaltenen Ab - ſchlagszahlung keineswegs zufrieden ſtellte. Die Konſer - vativen hatten von zwei Uebeln das kleinere zu wählen, und das war nicht eine Frage des Prinzips, ſondern eine Frage der Berechnung. Wäre der Jura ungetheilt ge - blieben, ſo wäre damit alle Hoffnung einer konſervativen Vertretung für immer ausgeſchloſſen worden. Jetzt wurde ein katholiſcher Zweier-Kreis geſchaffen, und da iſt es allerdings traurig, wenn trotz den Erfahrungen des Kul - turkampfes annähernd die Hälfte radikal iſt. Bei einem ehrlichen Wahlkampfe und bei glücklichen Kandidaturen hätten die Konſervativen faſt zweifellos die Mehrheit, aber das moderne Geßlerthum wird zur Unterdrückung des Volkswillens mit gewohnten Mitteln kämpfen. Immerhin dürften jetzt die juraſſiſchen Katholiken, die ſeiner Zeit die Reform-Pfaffen ſo ritterlich zum Lande hinausſchickten, ſich einigen und im Volke Boden zu gewinnen ſuchen! Aargau iſt für die Katholiken möglichſt günſtig eingetheilt, und in St. Gallen verfügen ſie nun mit Sicherheit über mindeſtens die Hälfte Sitze. Wer bei der Wahlkreis - eintheilung keine Berückſichtigung erhielt, das ſind die gemäßigt Liberalen und die konſervativen Proteſtanten.

Der Niederlaſſungsvertrag zwiſchen dem deutſchen Reiche und der Schweiz, deſſen erſte Artikel wir nach dem Wortlaute vom 31. Mai 1890 jüngſt mitgetheilt haben, wurde ſowohl von den eidgenöſſiſchen Räthen, als auch vom deutſchen Reichstage genehmigt und ſoll am 20. Juli l. J. in Wirkſamkeit treten. Seine Gültigkeit iſt bis zum 31. Dezember 1900 ausgeſprochen.

Gotthardbahn.

Für die Familie Näpfli hat die N. Zürch. Ztg. 2638 Fr. geſammelt. Der Frau Näpfli iſt aus Petersburg von einer Zürcherin eine Anweiſung von 1000 Fr. zugegangen. Hut ab!

Die kathol. Männer - und Arbeitervereine ver - ſammeln ſich am 6. Juli in Freiburg. Redaktor Baum - berger wird hiebei über den Stickereiverband und ſeine ſoziale Bedeutung referiren, Nationalrath Python und Fürſprech Feigenwinter über die Bodenkreditfrage, Natio - nalrath Decurtins über den gegenwärtigen Stand der ſozialen Tagesfragen, Abbe Blanchard über die ſoziale Bedeutung des Gebetes. Der bekannte franzöſiſche, katho - liſch-konſervative Sozialpolitiker Graf de Mun wird eine Anſprache halten.

Für verwahrloste Knaben und jugendliche Ver - brecher ſoll eine interkantonale Unterbringungsanſtalt ge - gründet werden. In Bern fand diesbezüglich unter dem Vorſitz des Staatsraths Dunant von Genf eine von Lu - zern, Zug, Solothurn, Baſelſtadt, Schaffhauſen, Appenzell A. -Rh., Wallis, Neuenburg und Genf beſchickte Konferenz für Vorbeſprechung ſtatt. Es wurde beſchloſſen, den neun Vertretern der Kantonsregierungen eine Anzahl einſchlä - giger Fragen enthaltende Fragebogen zur Beantwortung zuzuſtellen. Der Vorort Genf, welcher die Errichtung gedachter Anſtalt in Anregung gebracht hat, wird die ge -nannten Kantone ſpäter zu einer weitern Konferenz ein - laden, in welcher das Projekt nach jeder Richtung einläß - licher behandelt werden ſoll. Die Beſchäftigung jener 16 - bis 18jährigen Jünglinge ſoll überwiegend landwirthſchaft - licher Art ſein.

Ueber das Halten ſchlechter Zeitungen entnehmen wir der Chriſtlichen Familie folgendes: Viele, die ſchlechte Zeitungen halten, ſuchen ſich damit zu entſchuldigen, daß ſie ſagen: Wir müſſen ſie halten, wegen des Ge - ſchäftes, wegen der induſtriellen Anzeigen, Handelsnotizen u. dgl. Dies heißt, näher betrachtet, ebenſoviel: wir müſſen um eines geringen Vortheiles willen das Böſe wenigſtens indirekt befördern helfen. Solche Leute führen durch die ſchlechte Zeitung einen vielfach treuloſen und gefährlichen Rathgeber in ihr Haus ein; bezahlen mit ihrem Gelde einen nimmermüden Prediger der Auflehnung wider Gott, ſeine hl. Kirche und ihre Gebote; bezahlen einen feilen Spötter, der alles, was den Katholiken heilig, in den Staub zieht, und dies thun ſie, um einen zeitlichen Vortheil zu erhaſchen.

Die Oſtſchweiz ſchreibt: Das Aufgreifen der Heimſtätteufrage durch die katholiſchen und proteſtantiſchen Konſervativen des deutſchen Reichstages und die Einbrin - gung eines bezüglichen Antrages iſt ein ſozialpolitiſches Ereigniß. Da beide zuſammen die Mehrheit beſitzen, handelt es ſich nicht um eine bloße platoniſche Demon - ſtration, ſondern um eine friſche That. Mit der Aus - führung des Poſtulates werden zwar manche praktiſche Schwierigkeiten zu überwinden ſein, die aber nicht unüber - windlich ſind. Es würde ein geſchichtliches Verdienſt der deutſchen konſervativen Parteien ſein, da ſie mit Durch - bringung ihres Antrages dem Bauern wieder die Scholle ſichern und eine Wehr gegen die Güterüberſchuldung bilden.

Schwindel und Ausbeuterthum im Eiſenbahn - weſen. Nationalrath Marti, ſelbſt Eiſenbahndirektor, zeichnete das Spekulantenthum im Eiſenbahnweſen folgen - dermaßen im Nationalrathe: Koloſſale Summen ſind im Eiſenbahnweſen zu Grunde gegangen. Ich erinnere an die Kurſe der Nordoſtbahn, der Zentralbahn und der Gotthardbahn im Anfange der Siebziger Jahre und im Jahre 1878. Nicht weniger als 567 Millionen ſind damals verloren gegangen. Wer hat dieſe Summen ver - loren? Das Schweizervolk hat ſie verloren und die Spekulanten haben ſie gewonnen. Und heute iſt der Schwindel wieder größer als je. Die Aktien der genannten Bahnen ſtehen wiederum hoch und noch höher als in den Zeiten der Siebziger Jahre. Denke man ferner an den Gründungsſchwindel bei den Bergbahnen und Bergbähnlein! Wiederum wird die Reaktion eintreten, wiederum werden es die Spekulanten ſein, welche ſich vergnügt die Hände reiben und wiederum wird es das Volk ſein, das die Zeche bezahlen muß. Ein Privilegium, wie es ſonſt in der ganzen Welt nicht exiſtirt, ſetzt das Eiſenbahn-Rech - nungsgeſetz zu Gunſten der Aktionäre feſt. Es geſtattet ihnen, Gewinne zu vertheilen, wo gar keine beſtehen! Nach dem gemeinen Recht (Obligationenrecht) könnten die ſchwei - zeriſchen Eiſenbahnen auf Jahre hinaus keinen Rappen vertheilen ....

Der letzte Sonntag hat dem Oberland, dem Rheinthal und dem Kanton Graubünden Hochwaſſer und in deſſen Gefolge zahlreiche größere und kleinere Schädi - gungen gebracht. Der Südwind vom Samſtag brachte regenſchwere Wolkenmaſſen, die ſich unter rollendem Donner entluden. Der Regen begann Sonntag Morgen 2 Uhr und dauerte an und unterbrach ſich nie bis Abends 6 Uhr, alſo volle 16 Stunden eines ſtarken geſchloſſenen Riederſchlags. Die Landquart, die Tamina, die Saar und die Seez gingen ſehr hoch. Der Rhein ſtieg von Vormittags bis Abends gegen 2 Meter und zeigte einen Pegelſtand von 6,30 Meter. Die Tamina griff in Ragaz die Gartenmauer zum Wilden Mann an und weiter unten die Wuhre an drei Orten. Ueber 50 Wuhrleute hatten ſtrenge Arbeit, um auf den bedrohten Punkten den raſenden, brüllenden Feind abzuwehren. Die Vättnerſtraße hat durch Rufen gelitten, ſo daß die Poſt von Vättis ausblieb. Die Seez zerſtörte größere Theil - ſtücke der Weißtannerſtraße und riß eine ſteinerne Brücke fort, die wilden Waſſer verurſachten in bieſem Thale einen ganz bedeutenden Schaden. Die Saar, durch den hochgehenden Rhein geſtaut, vermochte ihre Waſſermaſſen nicht in denſelben abzugeben und überſchwemmte den Bahnhof von Sargans und gegen Trübbach hin weite Gebiete. Die Werdenberger Binnengewäſſer ſetzten eben - falls große Strecken Kulturlandes unter Waſſer und von Rüthi bis Rorſchach verwandelte das Druckwaſſer des Rheines und der Zuflüſſe die ſommerlich blühende Thal - breite in einen See. Der Rhein, insbeſondere noch ver - ſtärkt durch die hochangeſchwollene Ill aus Vorarlberg, ſtieg in unerhörtem Maße. Sind die Waſſer verlaufen, ſo werden große Zerſtörungen in den Kulturen zu Tage treten. Dammbrüche ſind nicht eingetreten, die Wuhre haben ihre Pflicht gethan. Aber große Mengen Holzſtücke, Bäume mit Wurzel und Krone und aufgerüſtetes Blöcker - und Scheiterholz in Maſſe führte der Rhein auf ſeinem dickbreiigen Wellenrücken. Auch im Kanton Graubünden ſchwollen die Bergbäche ſtark an. Die Landquart riß am Ausgange des Fuchslochtunnel zwiſchen Jenaz und Schiers den Eiſenbahnkörper auf ca. 150 Meter mit ſich fort. Der Verkehr wurde am Montag wieder hergeſtellt.

Der Oſtſchweiz telegraphirte man: Rheineck, 30. Juni, Morgens 5 Uhr. Der Rhein iſt ſeit geſtern Mittag ſo raſch wie noch nie auf dieſe Höhe geſtiegen. Seine Fluthen ſtreifen die Rheinbrüche an den beiden3Uferſeiten; Höhe bedeutend über der von 1888, ſeit halb 5 Uhr fällt er allmälig. Die neue Brücke unterhalb der Station, über den Bach, erhielt im obern Aufſatzſockel Riſſe; Alles arbeitete die ganze Nacht noch fortwährend an den neuen Dämmen dieſes Baches. Rheineck ſteht wieder in vielen Theilen im Waſſer. Die Eſelſchwanz - rinne iſt ein gewaltiger Strom, der Gaißau zur Inſel macht.

Thal, 30. Juni. Der Steinlibach iſt ausgetreten, aber ohne größeren Schaden anzurichten.

Montlingen, 29. Juni, Abends 8 Uhr. Der Rhein hat bereits die Höhe der Wuhrung erreicht, an einzelnen Stellen dieſelbe ſchon überſchritten. Faſt das ganze Dorf liegt tief im Stau - und Druckwaſſer. Man beginnt das Vieh in höhere Lagen zu flüchten. Wenn der ſtrömende Regen noch etwas anhält, iſt die Gefahr eines Durchbruches groß. Gott ſchütze das durch viele Mißjahre ſonſt ſchon ſchwer heimgeſuchte Rheinthal.

Wangs, 30. Juni, 11 Uhr Mittags. Waſſerverhee - rung durch die fürchterlich angeſchwollenen Bergbäche. Die Gefahr für das Dorf Wangs iſt groß.

St. Galliſches.

Rheindurchſtich.

Zur Zeit ſind beidſeitig die Koſtenvoranſchläge in Bezug auf zuläſſige Preisreduktionen einer nochmaligen Prüfung unterſtellt. Es kommt dabei namentlich auch die Anwendung der Lübecker Excavateurs bei den Aushebungs - und Baggerarbeiten in Betracht. Nächſte Woche wird, der internationalen Schlußkonferenz vorgängig, eine bezügliche Vorkonferenz ſtattfinden.

* Wittenbach.

Sonntag den 29. Juni hat die außerordentliche Kirchgenoſſenverſammlung folgende Be - ſchlüſſe gefaßt: 1. Renovation des Meßmerhauſes. 2. Fondanlegung für eine innere und äußere Renovation der Pfarrkirche. 3. Aufbeſſerung des Pfarrgehaltes um Fr. 200. 4. Die Gemeindeverſammlung beauftragt durch ihren einſtimmigen Beſchluß den Kirchenverwaltungsrath, auf die nächſte Kirchgenoſſenverſammlung ein Gutachten vorzubringen über die Aufbeſſerung des Kaplangehaltes.

Freitags fand in Lichtenſteig die Generalver - ſammlung der Aktionäre der Toggenburger Bahn ſtatt. Berichterſtatter der Rechnungskommiſſion war Hr. Vezirks - ammann Gerig; die Rechnungen wurden ſämmtlich ge - nehmiget.

Die am 1. Juli d. J. in’s Leben tretende Na - turalverpflegung für arme Durchreiſende iſt für den Kreis Rapperswil folgendermaßen organiſirt: Station Rapperswil: Verwaltungskommiſſion Vorſitzender Herr Bezirksammann Rüegg. Schmerikon: HH. Gemeind - ammann Müller, Gemeinderath Kuſter, Sparkaſſen-Ver - walter. Jona: HH. Gemeindammann Winiger, Ver - mittler und Gemeinderath Alb. Helbling. Rapperswil: HH. Gemeindammann Suter, Gemeinderath Breny. Be - triebskommiſſion: HH. Gemeinderath Wieland, Kanzlei - Adjunkt Städeli, Jakob Egli, Agent. Stationskontroleur: Herr Wachtmeiſter Löhrer. Herberge im Hirſchen . An - meldungs - und Arbeitsnachweisbureau ebenfalls im Hir - ſchen , ebener Erde.

Kantone.

Zürich.

Zürich.

Das Geſetz betreffend unent - geltliche Beerdigung (auf Staatskoſten) wurde mit 34,699 Ja gegen 16,484 Nein angenommen, ebenſo das abge - änderte Wahlgeſetz (Stimmzwang) mit 24,199 Ja gegen 23,906 Nein.

Zürich, 30. Juni.

Als Bezirksrath wurde der liberale Hr. Cramer-Wyß gewählt.

Rechtsufrige Seebahn.

Der Regierungs - rath des Kantons Zürich hat in Betreff des von der Nord - oſtbahn geſtellten Geſuches um Verlängerung der Baufriſten für die rechtsufrige Zürichſeebahn dem h. Bundesrathe ge - antwortet, daß er damit einverſtanden ſei, daß für die Strecke Stadelhofen-Bahnhof die verlangte Friſtverlänge - rung ertheilt werde; für die Strecke Stadelhofen-Rappers - wil dagegen ſei eine Friſtverlängerung nicht am Platze.

Am linken Seeufer wurden letzte Woche, während die Bewohner beim Heuen waren, 2 Bauernhäuſer aus - geplündert.

Die Bewohner des zürcheriſchen Sihlthals ſind in nicht geringer Aufregung, ſeit der berüchtigte Aus - und Einbrecher Weiß aus dem Bezirksgefängniſſe in Horgen entwichen iſt. Er ſoll ſich, wie des Beſtimmteſten verſichert wird, im Sihlwalde herumtreiben, ſeinen Unter - halt erbettelnd oder auch bezahlend. Er wird als ein großer Mann mit Vollbart und intelligenten Geſichtszügen geſchildert. Die Polizei ſucht ihn allenthalben, aber bis dato iſt es nicht gelungen, ſeiner habhaft zu werden.

Uri.

Die Schützen der Urkantone ziehen am 26. Juli in gemeinſamer Schützenfahrt mit ihren Kantonal - fahnen nach Frauenfeld.

Uebereinſtimmende Ausſagen konſtatiren, Hr. Land - ammann Muheim habe als Vorſitzender den Ständerath in letzter Seſſion in vorzüglicher Weiſe präſidirt.

Schwyz.

Am Steinerberg wurde in der Nacht vom 25. zum 26. Juni gewaltſam in die Pfarrkirche eingebrochen. Auch der Friedhofkapelle wurde mittelſt Demolirung eines Fenſters ein vorübergehender Beſuch abgeſtattet. Da dem Dieb die Erbrechung des Tabernakel und der Sakriſtei nicht gelang, ſo mußte er wohl oder übel ohne jegliche Werthſachen wieder das Weite ſuchen.

Ein werthvolles und zugleich ſinniges Geſchenkhat die Gemeinde Einſiedeln einem Lehrer bei der Feier von deſſen 50jährigen Dieuſtjubiläum zugewendet; eine hübſche Zufriedenheitsurkunde und ein ABC-Buch, deſſen Blätter 5 Hundertfrankenbanknoten bilden. Der Fort - bildungsverein fügte ſeinerſeits noch 250 Fr. in Baar bei. In einem ſolchen ABC-Buch würde noch mancher Lehrer blättern und ſich zurechtfinden. Macht’s nach!

Glarns.

Das Polizeigericht hatte einen mehr hu - moriſtiſchen als bösartigen Fall zu behandeln. Kam ein gewiſſer Alexander Jenni, Bürger von Eunenda, in Biel aufgewachſen und von Beruf Schuhmacher, aber unver - beſſerlicher Vagant, nach Mitlödi zu einem Vetter, der ihn irrthümlich als Sohn ſeines Bruders begrüßte und bewir - thete. Der vermeintliche Neffe ließ ſich’s beim hablichen Onkel wohl ſein und gab ihm vor, er ſei von Biel aus abgeſchickt, um ihm mitzutheilen, ihm und ſeinem Bruder in Biel ſei aus Amerika eine Erbſchaft von 25,000 Mark gefallen, und er, der Onkel, möge nach Biel kommen, das halbe Erbe in Empfang zu nehmen. Der gute Onkel entließ den Glücksboten mit einem Baargeſchenk und machte ſich ſogleich auf die Reiſe nach Biel, wo er erfuhr, daß er das Opfer ſeiner Leichtgläubigkeit geworden. Sogleich wußte man aber auch in Biel; wer der Neffe geweſen ſein mochte, weil derſelbe ſchon öfters derartige Streiche geſpielt hatte. Das Gericht erklärt ihn ſchuldig des ein - fachen Betruges und verurtheilte ihn zu 4 Wochen Ge - fängniß. ( Glarn. Nachr. )

Glarus.

In der Pragelkonferenz vom letzten Samſtag einigten ſich die Abgeordneten von Glarus und Schwyz zur Aufnahme von Plänen und Koſtenberechnungen.

Graubünden.

Letzten Montag Mittag langten per Schub von Zürich in Malans zwei ſchriftenloſe Hand - werksburſchen aus dem Engadin an. Der Landjäger von Malans ſollte ſelbe bis nach Kloſters weiters befördern. In Fiderisau ſprang einer der Arreſtanten aus dem Eiſen - bahnwagen und direkt in die hochangeſchwollene Landquart, wo er den geſuchten Tod fand.

Teſſiu.

Das vom Großen Rathe einſtimmig an - genommene Steuergeſetz iſt in der Volksabſtimmung mit gewaltigem Mehr verworfen worden.

Ausland.

Deutſches Reich.

Die vielbeſprochene Militär - vorlage, welche letzthin vom Reichstage angenommen wurde, ſetzt für die Zeit vom 1. Oktober 1890 an die Mann - ſchaftszahl des deutſchen Heeres im Friedensbeſtand auf 486,983 feſt. Die Zunahme gegenüber der bisherigen Friedenspräſenzſtärke beträgt 18,000 Mann und eine Vermehrung der Artillerie um 70 Batterien.

Windthorſt hat im deutſchen Reichstage einige ſehr bemerkenswerthe Außerungen im Bezug auf die Abrüſtungs - frage gethan. Er ſagte u. A.: Wenn die Regierung die Sachlage ruhig betrachtet, ſo wird ſich auch ihr die Nothwendigkeit ſolcher Abrüſtung aufdrängen und ich er - warte von ihrem Pflichtgefühl, daß ſie dazu mitwirkt. Das mächtige Deutſchland kann in dieſer Hinſicht in Europa ein kräftiges Wort mitſprechen. Der Antrag Bonghi in Italien wegen eines internationalen Schiedsgerichts kann von uns mit großer Sympathie begrüßt werden. Wenn uns nicht die Geſchäfte des Hauſes drängten, würde ich auch meinerſeits ſolche Anträge ſtellen und ich zweifle nicht, eine Majorität dafür zu erlangen, obwohl die Ausführung ſolcher Anträge nicht ſo leicht iſt. (Heiterkeit.) Daraus, daß etwas nicht ſo leicht iſt, kann ich niemals einen Grund dagegen entnehmen; wir haben größere Schwierigkeiten ſchon überwunden. Haben Sie geglaubt, daß es möglich geweſen wäre, ſo raſch die Idee der Arbeiterſchutzgeſetz - gebung in einem internationalen Kongreß zu erörtern? Und haben Sie geglaubt, daß ein ſolcher Kongreß ſolche Erfolge haben würde? (Sehr richtig! im Zentrum.) Hat man nicht geſagt, es wäre ein Schlag ins Waſſer? Wenn der Kaiſer einen Kongreß hieher berufen würde, um über ein ſolches internationales Schiedsgericht zu verhandeln, ich glaube, auch damit würde er Erfolg haben. (Sehr richtig! im Zentrum.) Aber wenn wir es bloß mit den Ideen laſſen, iſt nichs erreicht. Ich bin noch jung genug (große Heiterkeit), um zu ſagen, es iſt hohe Zeit, daß dieſe Frage international erörtert wird. Bonghi hat den erſten Schritt gemacht; er wird es nicht vergeblich gethan haben. Wir wollen ihm nachfolgen. Ich habe ſonſt keine Veranlaſſung, mich für die Herren da in Italien zu be - geiſtern. (Heiterkeit.) Uebrigens iſt Bonghi ſehr viel beſſer als Criſpi. (Große Heiterkeit) Wir ſind aber zur Zeit noch nicht an die Ausführung der Abrüſtungsideen ge - gekommen und dürfen daher als praktiſche Männer nicht etwas verſäumen, was zur Sicherheit des Vaterlandes nöthig iſt.

England.

Das ſogen. deutſch-engliſche Abkommen, durch welches Deutſchland die kleine Inſel Helgoland, welche mit ihren 2600 Bewohnern deutſch-frieſiſchen Stammes ſich in der Nordſee nördlich von Hannover befindet, erhält und dafür dem britiſchen Reiche die Schutzherrſchaft über weite afrikaniſche Gebiete (Sanſibar, Witu und Somali - land) überläßt, bildet noch immer Gegenſtand der politiſchen Diskuſſion. Es läßt ſich nicht leugnen, daß der Hinter - grund der bezüglichen Abmachungen viel wichtiger iſt, als die bekannten gegenſeitigen Abtretungen. Einmal ſucht ſich Deutſchland aus einem, ſtets Verwicklungen rufenden und koſtſpieligen Ländererwerb loszumachen und beſonders das Nationalgefühl der Engländer zu ſchonen, welches einen deutſchen Eingriff in die afrikanifche Machtſphäre nur ſchwer erträgt. Dann aber hat der Ausgleich zwiſchenDeutſchland und England unwiderſprochen auch Einfluß auf die Politik der europäiſchen Großmächte. Er kräftigt die Freundſchaft der zwei kontrahirenden Staaten-Völker. Als ſehr wahrſcheinlich wird zudem betrachtet, daß er einen Schritt weiter in der Annäherung Englands an den mittel - europäiſchen Dreibund, an die Tripelallianz bedeutet. Dadurch würde auch das nicht ganz zuverläſſige Italien mehr im Dreibund feſtgehalten. Anderſeits wird ein engeres Zuſammenhalten von Rußland und Fraukreich befördert. Während bisher von der kaiſerlich ruſſiſchen Regierung die Franzoſen als Republikaner für unſichere Genoſſen angeſehen wurden, wird jetzt darnach geſtrebt, dieſelben als Freunde der Ordnung als auch der Ruſſen zu bezeichnen. Nachdem am 29. Mai l. J. in Paris 13 ruſſiſche Anarchiſten und Nihiliſten wegen Hantirung oder Vorbereitungen mit Attentatswerkzeugen polizeilich verhaftet worden, machten die ruſſiſche Regierung und Preſſe großes Weſen aus der guten Geſinnung Frankreichs und ſowohl deſſen Staatspräſident Carnot, als auch 3 Miniſter er - hielten hohe ruſſiſche Orden. In letzter Zeit behauptet man, daß zwiſchen Frankreich und Rußland ein Bündniß abgeſchloſſen ſei. Sei dem wie ihm wolle, ſo begreift ſich die Annahme: Die Gruppirung von Staaten im Drei - bund ruft leicht einer Gruppirung von Mächten der entgegengeſetzten Intereſſen und Neigungen. Mehr oder weniger iſt ſie ſchon vorhanden.

Der fünfundſiebenzigſte Jahrestag der Schlacht von Waterloo wurde am 18. Juni in England in der her - kömmlichen Weiſe gefeiert. Es ſind nur noch drei Leute am Leben, welche die denkwürdige Schlacht unter Welling - ton mitgemacht haben. Dieſelben ſind der nunmehrige General Lord Albemarle, geboren im Juni 1799; General Whichcote, geboren im Dezember 1794 und Oberſtlieutenant William Hewet, geboren im Juli 1795. Dieſe drei ſind alſo zuſammen 282 Jahre alt.

Spanien.

In Malaga iſt das gelbe Fieber aus New-Orleans eingeſchleppt worden. In Folge davon haben die Sanitätsbehörden die Ausladung von 1700 Ballen Baumwolle, welche aus der gleichen Gegend kommen, unterſagt.

In Gandia ſind Sonntags drei Cholerafälle und ein Todesfall vorgekommen.

Verſchiedenes.

Die Bevölkerung der Erde wird auf 1438 Millionen geſchätzt. Hievon ſind in Europa 312 Millionen, in Aſten 831 Mill., in Afrika 205 Mill., in Amerika 86 Mill. und in Auſtralien 4 Millionen. Weiße gibt es ungefähr 500 Millionen, Schwarze 250 Millionen und der Reſt in Zwiſchenfarben. 500 Millionen wohnen in Häuſern, 800 Millionen in Hütten und Höhlen und die übrigen kennen gar kein feſtes Obdach.

Aus Linz wird berichtet: Die Sennerin Joſepha Schwein wurde von dem 25jährigen Garſtener Sträfling Ruppert Hau (aus Wien) auf der Hobiſch-Alm ermordet. Hau wurde in der Nähe von St. Gallen wegen verdäch - tigen Benehmens von Gensdarmen aufgegriffen und, da er ſich mit dem Meſſer widerſetzte, im Kampfe mit dem Bajonnet niedergeſtochen.

Ein ſeltſamer Unfall ſtieß in Marienburg einem Herrn zu, der in einer Wirthſchaft einen Aal ver - zehrte. Eben hatte er ein Stück zum Munde geführt, als er plötzlich mit einem Schmerzensſchrei Meſſer und Gabel fallen ließ; er hatte auf einen Angelhaken gebiſſen, der ihm nun im Gaumen ſaß, zum Glück aber ohne allzu große Schmerzen entfernt werden konnte.

Eine feiſte Ratte beehrte dieſer Tage eine Sitzung des Bundesſenats in Waſhington mit ihrem Beſuch. Man war gerade mit Erledigung von Penſionsgeſuchen beſchäftigt, als das niedliche Thierchen unter dem Sitz des Senators Conquitt von Georgia zum Vorſchein kam und dem ge - nannten Herrn in das Hoſenbein kroch. Als der erſchro - ckene Senator mit der Hand nach der Stelle fuhr, wo er den Eindringling verſpürte, biß ihn das Vieh auch noch in’s Bein, da es den Ausweg verſperrt ſah. Mit der Ruhe und Aufmerkſamkeit der Anweſenden war es natür - lich vorbei.

Der ehrliche Finder.

Bei einem Fuhrherrn meldet ſich für die ausgeſchriebene Stelle eines Droſchken - kutſchers ein ſehr bieder ausſehender Bewerber. Vor allen Dingen, ſagt der Fuhrherr, müſſen Sie alſo ſiets recht höflich zu den Fahrgäſten ſein und ſich auch der größten Ehrlichkeit befleißigen. Wenn Sie nun z. B. in Ihrem Wagen eine Brieftaſche mit 100,000 Mark fänden, was würden Sie thun? Na, niſcht mehr, von meinen Zinſen leben! lautet die prompte Antwort.

Butterpreis in Uznach, den 28. Juni.

Fr. 1. 30 per Halb-Kils.

Wochenmarkt in St. Gallen, 28. Juni 1890.

Butter per ½ Kilozentner Fr. 1. 28, zollenweiſe Fr. 1. 32 per ½ Kilo Fr. 1. 36.

Erdäpfel per ½ Kiloztr. Fr. 7. bis 8, per ½ Kilo 10 12 Rp. Salat per Kopf 8 10 Rp. Zwiebeln per ½ Kilo 20 25 Rp. Kohl per Kopf 25 30 Rp. Kohlraben per Dutz. 60 Rp. bis 70 Rp. Carrotten per Buſchel 15 20 Rp. Gurken per Stück 30 50 Rp. Rettige ver Stück 8 10 Rp. Kirſchen, korbweiſe 18 22 Rp., per ½ Kilo 25 35 Rp. Bohnen per ½ Kilo 30 35 Rp.

Viehmarkt. Aufgef. an Großvieh 91 Stück; Schmalvieh 128 Stück.

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About this transcription

TextNr. 53, 02. 07. 1890.
Author[unknown]
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

Benjamin FiechterSusanne HaafNote: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).2018-01-26T13:38:42Z grepect GmbHNote: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2018-01-26T13:38:42Z Amelie MeisterNote: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.2018-01-26T13:38:42Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

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Bibliographic informationNr. 53, 02. 07. 1890. . GegenbauerUznach1890. St. Galler Volksblatt

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IDS Mannheim

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationZeitung; ready; mkhz2

Editorial statement

Editorial principles

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;

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