PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Leyer und Schwerdt
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Einzige rechtmaͤßige, von dem Vater des Dichters veran¬ ſtaltete Ausgabe.
Berlin,1814.In der Nicolaiſchen Buchhandlung.

Zueignung.

Euch allen, die Ihr noch mit Freundestreue,
An den verwegnen Zitherſpieler denkt,
Und deren Bild, ſo oft ich es erneue,
Mir ſtillen Frieden in die Seele ſenkt,
Euch gilt dies Lied! O daß es Euch erfreue!
Zwar hat Euch oft mein wildes Herz gekraͤnkt,
Hat ſtuͤrmiſch manche Stunde Euch verbittert,
Doch Eure Treu 'und Liebe nicht erſchuͤttert.
So bleibt mir hold! des Vaterlandes Fahnen,
Hoch flattern ſie am deutſchen Freiheitsport.
Es ruft die heil'ge Sprache unſrer Ahnen:
Ihr Saͤnger, vor! und ſchuͤtzt das deutſche Wort!
Das kuͤhne Herz laͤßt ſich nicht laͤnger mahnen,
Der Sturm der Schlachten traͤgt es brauſend fort,
Die Leyer ſchweigt, die blanken Schwerdter klingen,
Heraus, mein Schwerdt! Magſt auch dein Liedchen ſingen.
Laut tobt der Kampf! lebt wohl, Ihr treuen Seelen,
Euch bringt dies Blatt des Freundes Gruß zuruͤck,
Es mag Euch oft, recht oft von ihm erzaͤhlen,
Es trage ſanft ſein Bild vor Euren Blick.
Und ſollt 'ich einſt im Siegesheimzug fehlen,
Weint nicht um mich, beneidet mir mein Gluͤck,
Denn was berauſcht, die Leyer vorgeſungen,
Das hat des Schwerdtes freie That errungen.

Inhalt.

  • Andreas Hofers Tod. Seite 3
  • Die Eichen. 4
  • Vor Rauchs Buͤſte der Koͤnigin Louiſe. 6
  • Auf dem Schlachtfelde von Aspern. 7
  • Hoch lebe das Haus Öſterreich. 14
  • Dem Sieger von Aspern. 18
  • Bei der Muſik des Prinzen Louis Ferdinand. 20
  • Mein Vaterland. 23
  • Moskau. 25
  • Lied zur feierlichen Einſegnung des preußiſchen Frei-Corps. 26
  • Troſt. 28
  • Durch! 32
  • Abſchied von Wien. 35
  • Aufruf. 37
  • Der preußiſche Graͤnz-Adler. 40
  • An die Koͤnigin Louiſe. 41
  • Jaͤgerlied. 43
  • Lied der ſchwarzen Jaͤger. 45
  • Am Hedwigsbrunnen bei Jauer 47
  • Letzter Troſt. Seite 48
  • Bundeslied vor der Schlacht. 51
  • Gebet waͤhrend der Schlacht. 55
  • Mismuth. 57
  • An den Koͤnig. 59
  • Reiterlied. 60
  • Troſt, nach Abſchluß des Waffenſtillſtandes. 63
  • Abſchied vom Leben. 65
  • Luͤtzow's wilde Jagd. 66
  • Gebet. 69
  • Öſterreichs Doppeladler. 71
  • Unſere Zuverſicht. 72
  • Was uns bleibt. 74
Nachtrag. Maͤnner und Buben. 78
  • Trinklied vor der Schlacht. 82
  • Schwerdtlied. 84
[1]

Leyer und Schwerdt.

1[2][3]

Andreas Hofer's Tod.

1809.

Treu hiengſt du deinem alten Fuͤrſten an,
Treu wollteſt du dein altes Gut erfechten,
Der Freiheit ihren ew'gen Bund zu flechten,
Betratſt du kuͤhn die große Heldenbahn.
Und treu kam auch dein Volk zu dir heran,
Ob ſie der Vaͤter Gluͤck erkaͤmpfen moͤchten;
Ach! wer vermag's, mit Gottes Spruch zu rechten?
Der ſchoͤne Glaube war ein ſchoͤner Wahn.
Es fangen dich die Sklaven des Tyrannen,
Doch wie zum Siege blickſt du Himmelwaͤrts,
Der Freiheit Weg geht durch des Todes Schmerz!
Und ruhig ſiehſt du ihre Buͤchſen ſpannen,
Sie ſchlagen an, die Kugel trifft in's Herz,
Und deine freie Seele fliegt von dannen!
4

Die Eichen.

1811.

Abend wird's, des Tages Stimmen ſchweigen,
Roͤther ſtrahlt der Sonne letztes Gluͤhn,
Und hier ſitz 'ich unter euren Zweigen,
Und das Herz iſt mir ſo voll, ſo kuͤhn!
Alter Zeiten alte treue Zeugen,
Schmuͤckt euch doch des Lebens friſches Gruͤn,
Und der Vorwelt kraͤftige Geſtalten
Sind uns noch in eurer Pracht enthalten.
Viel des Edlen hat die Zeit zertruͤmmert,
Viel des Schoͤnen ſtarb den fruͤhen Tod;
Durch die reichen Blaͤtterkraͤnze ſchimmert
Seinen Abſchied dort das Abendroth.
Doch um das Verhaͤngniß unbekuͤmmert,
Hat vergebens euch die Zeit bedroht,
Und es ruft mir aus der Zweige Wehen:
Alles Große muß im Tod beſtehen!
5
Und ihr habt beſtanden! Unter allen
Gruͤnt ihr friſch und kuͤhn mit ſtarkem Muth.
Wohl kein Pilger wird voruͤber wallen,
Der in euerm Schatten nicht geruht.
Und wenn herbſtlich eure Blaͤtter fallen,
Todt auch ſind ſie euch ein koͤſtlich Gut,
Denn verweſend werden eure Kinder
Eurer naͤchſten Fruͤhlingspracht Begruͤnder.
Schoͤnes Bild von alter deutſcher Treue,
Wie ſie beſſ're Zeiten angeſchaut;
Wo in freudig kuͤhner Todesweihe,
Buͤrger ihre Staaten feſtgebaut.
Ach was hilft's, daß ich den Schmerz erneue?
Sind doch alle dieſem Schmerz vertraut!
Deutſches Volk, du herrlichſtes vor allen,
Deine Eichen ſtehn, du biſt gefallen!
6

Vor Rauch's Buͤſte der Koͤnigin Louiſe.

1812.

Du ſchlaͤfſt ſo ſanft! Die ſtillen Zuͤge hauchen
Noch deines Lebens ſchoͤne Traͤume wieder,
Der Schlummer nur ſenkt ſeine Fluͤgel nieder,
Und heil'ger Frieden ſchließt die klaren Augen.
So ſchlummre fort, bis Deines Volkes Bruͤder,
Wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen,
Mit Gott verſoͤhnt die roſt'gen Schwerdter brauchen,
Das Leben opfernd fuͤr die hoͤchſten Guͤter.
Tief fuͤhrt der Herr durch Nacht und durch Verderben,
So ſollen wir im Kampf das Heil erwerben,
Daß unſre Enkel freie Maͤnner ſterben.
Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache,
Dann ruft Dein Volk, dann, Deutſche Frau, erwache,
Ein guter Engel fuͤr die gute Sache.
7

Auf dem Schlachtfelde von Aspern.

1812.

Schlachtfeld! wo der Todesengel wuͤrgte,
Wo der Deutſche ſeine Kraft verbuͤrgte,
Heil'ger Boden! dich gruͤßt mein Geſang!
Frankreichs ſtolze Adler ſahſt du zittern,
Sahſt des Wuͤthrichs Eiſenkraft zerſplittern,
Die ſich frech die halbe Welt bezwang.
Euch! ihr Manen der gefallnen Helden,
Deren Blick im Siegesdonner brach,
Ruf 'ich in den Fruͤhling eurer Welten
Meines Herzens ganzen Jubel nach.
Daß ich damals nicht bei euch geſtanden!
Daß, wo Bruͤder Sieg und Freiheit fanden,
Ich trotz Kraft und Jugend doch gefehlt!
Gluͤckliche, die ihr den Tag erfochten,
Ew'ge Lorbeern habt ihr euch geflochten,
Zum Triumph des Vaterlands erwaͤhlt.
8
Schwarz und traurig wie auf Grabestruͤmmern
Waͤlzt auf Deutſchland ſich des Schickſals Macht,
Doch begeiſternd wie mit Sternesſchimmern
Bricht der eine Tag durch unſre Nacht.
Sonnenhauch in duͤſtern Nebeljahren!
Deine Strahlen laß uns treu bewahren,
Als Vermaͤchtniß einer ſtolzen Zeit.
Ueberall im großen Vaterlande
Von der Oſtſee bis zum Donauſtrande,
Macht dein Name alle Herzen weit.
Aspern klingts, und Karl klingts ſiegestrunken,
Wo nur deutſch die Lippe lallen kann.
Nein Germanien iſt nicht geſunken,
Hat noch einen Tag und einen Mann.
Und ſo lange deutſche Stroͤme ſauſen,
Und ſo lange deutſche Lieder brauſen,
Gelten dieſe Namen ihren Klang.
Was die Tage auch zerſchmettert haben
Karl und Aspern iſt ins Herz gegraben
Karl und Aspern donnert im Geſang.
9
Mag der Staub gefallner Helden modern,
Die dem großen Tode ſich geweiht,
Ihres Ruhmes Flammenzuͤge lodern,
In dem Tempel der Unſterblichkeit.
Aber nicht, wie ſie die Nachwelt richte,
Nicht die ew'ge Stimme der Geſchichte,
Reißt der Mitwelt große Schuld entzwei.
Ihre Todesweihe lebt im Liede,
Doch umſonſt ſuch ich die Pyramide,
Die der Denkſtein ihrer Groͤße ſey.
Auf dem Wahlplatz heiligten die Ahnen,
Ihrer Eichen ſtolze Rieſenpracht,
Und die Irmenſaͤule der Germanen,
Sprach von der geſchlag'nen Roͤmerſchlacht.
In dem blutgen Thal der Thermopylen,
Wo der Griechen freie Schaaren fielen,
Grub's in Marmor ihrer Bruͤder Dank:
Wandrer! ſags den kinderloſen Eltern
Daß fuͤr's Vaterland auf dieſen Feldern
Sparta's kuͤhne Heldenjugend ſank!
10
Und Jahrtauſende ſind Staub geworden,
Jenes Marmors heil'ge Saͤule brach,
Doch in triumphirenden Accorden,
Riefen's die Jahrhunderte ſich nach.
Und erzaͤhlten trotz dem Sturmgetoͤſe,
Ihrer Zeit von der Heroen Groͤße,
Der Gefall'nen und von Sparta's Dank.
Groß war Griechenland durch ſeine Helden,
Aber groͤßer noch durch ſein Vergelten,
Wenn der Buͤrger fuͤr die Freiheit ſank.
Jenſeits lohnt ein Gott mit ew'gen Strahlen,
Doch das Leben will auch ſeinen Glanz.
Nur mit Ird'ſchem kann die Erde zahlen,
Und der Oehlzweig windet ſich zum Kranz.
Drum ſoll es die Nachwelt laut erfahren,
Wie auch deutſche Buͤrger dankbar waren,
Wie wir der Gefallnen That erkannt,
Daß ihr Tod uns Lebende ermuthet,
Daß ſie fuͤr Unwuͤrd'ge nicht geblutet,
Das beweiſe, deutſches Vaterland!
11
Deine Saͤnger laß in Liedern ſtuͤrmen,
Und zum Steine fuͤge kuͤhn den Stein,
Und die Pyramide laß ſich thuͤrmen
Der gefallnen Bruͤder werth zu ſeyn.
Nur glaub 'nie, du ſchmuͤckteſt ihre Krone,
Wenn du deine goldnen Pantheone,
Ueber ihre Grabeshuͤgel woͤlbſt!
Stolzes Volk! denkſt du mit Marmorhaufen
Deines Dankes Schuldbrief abzukaufen?
Deine Kuppeln ehren nur dich ſelbſt.
Nur das Ew'ge kann das Ew'ge ſchmuͤcken,
Erdenglanz welkt zur Vergeſſenheit.
Was die Zeiten brechen und erdruͤcken
Iſt gemein fuͤr die Unſterblichkeit.
Aber, Deutſchland, um dich ſelbſt zu ehren,
Nicht den eignen Tempel zu zerſtoͤren,
Den die angeerbte Kraft gebaut,
Zeig 'dich werth der großen Todesweihe,
Dich, Germania, in alter Treue,
Maͤnnerſtolze, kuͤhne Heldenbraut!
12
Friedlich Volk brich aus den kalten Schranken,
Warm und frei, wie dich die Vorwelt kennt.
Auf den Feldern, wo die Adler ſanken,
Thuͤrme deines Ruhmes Monument.
Sieh umher bei fremden Nationen,
Wie ſie dort ein muthig Werk belohnen,
Wie der Marmor in den Tempeln glaͤnzt.
Jeder Sieg aus dunkler Wiſſensſphaͤre,
Draͤngt ſich in das Pantheon der Ehre,
Und der kuͤhne Kuͤnſtler ſteht bekraͤnzt.
Aber giebt es einen Preis im Leben
Wo hinan nicht dieſer Kampf gereicht?
Gut und Blut fuͤr Volk und Freiheit geben,
Nenn 'die That, die ſich der That vergleicht!
Drum mein Volk, magſt du den Aufruf hoͤren,
Oeſtreich! deine Todten ſollſt du ehren!
Wer zum deutſchen Stamme ſich bekennt,
Reiche ſtolz und freudig ſeine Gabe,
Und ſo baue ſich auf ihrem Grabe,
Ihrer Heldengroͤße Monument;
13
Daß es die Jahrhunderte ſich ſagen,
Wenn die Mitwelt in den Strudel ſank:
Dieſe Schlacht hat deutſches Volk geſchlagen,
Dieſer Stein iſt deutſchen Volkes Dank.
14

Hoch lebe das Haus Oeſterreich!

Aus der Geſchichte der Schlacht von Aspern.

1812.

Es ſchweigt die Nacht, die Erde traͤumt
Und bleich der Mond die Wolken ſaͤumt.
Was biſt du Welt ſo ſtill, ſo leer!
Was lauerſt du wie ein falſches Meer?
Es ſauſt ſo oͤde durch dein Reich
Und Schauder faßt die Seele gleich,
Als wollteſt du mit leiſem Beben
Des Morgens blut'gen Schleyer heben.
Noch ſchlummerts tief in Lagers Raum,
Die Sterne ſteigen, auf und nieder;
Die Todtenſtille regt ſich kaum!
O laß der Welt den ſchoͤnen Traum,
Der nahe Tag verſcheucht ihn wieder!
15
In Oſten graut's, es ſinkt die Nacht.
Gottlob! der Morgen iſt erwacht!
Gottlob, der neue Tag bricht an!
Seht euch nochmal die Sonne an.
Wohl viele, die jetzt ruͤſtig ſtehn,
Sehn ſie nie wieder untergehn.
In manchen Herzen pocht das Blut,
Nach raſchen Streites Uebermuth,
Und eh die naͤchſten Stunden tagen,
Hat manches Herz ſchon ausgeſchlagen!
Die Sonne kommt, der Nebel reißt
Ein ſtumm Gebet den Vater preißt.
Nun lebt und regt ſich alle Welt
In blanken Waffen glaͤnzt das Feld.
Der Juͤngling ſchreitet kuͤhn hinaus
Er ſchaut hinauf ins Vaterhaus,
Und leiſe Ahndung fuͤllt ſein Herz,
Und zieht ihn daͤmmernd himmelwaͤrts.
Da traͤgt der tiefbewegte Sinn
Die Traͤume zu der Liebſten hin.
Sie weinte, als er ſcheiden mußt ',
Und Wehmuth haucht in ſeine Bruſt,
16
Und er gedenkt der ſchoͤnen Zeiten!
Er fuͤhlt's, es war ein ewig Scheiden!
Die Sonne ſteigt, der Laͤrmſchuß kracht,
Laut jubelnd zieht das Heer zur Schlacht.
Seht ihr den Stephan heruͤberwinken,
Und dort die Fraͤnk'ſchen Adler blinken?
Auf Bruͤder, ſtuͤrzt euch muthig drein ',
Die Adler muͤſſen unſer ſeyn.
Lebt wohl, lebt wohl, ihr meine Lieben,
Weint nicht, ich wollt euch nicht betruͤben!
Es wogt der Kampf, es bruͤllt der Tod,
Die Wunden klaffen blutigroth!
Mir nach! mir nach! dort iſt der Ruhm,
Ihr kaͤmpft fuͤr euer Heiligthum!
Und neben ihm und unter ihm
Wuͤrgt raſch des Todes Ungeſtuͤm,
Und Mann und Roß zuſammenbrach
Er aber jauchzt: mir nach! mir nach!
Da pfeift eine Kugel durch ſeine Bruſt,
Daß gleich das Auge brechen mußt ',
17
Doch hat er mit der letzten Kraft
Den letzten Athem zuſammengerafft
Und ruft und ſtuͤrzt zu Boden gleich:
Hoch lebe das Haus Oeſterreich!
Der Adler ſinkt, die Fahne fliegt,
Heil dir mein Volk, du haſt geſiegt!
218

Dem Sieger von Aspern.

(Bei Ueberſendung der beiden vorhergehenden Gedichte.)

1812.

Was der verwegenen Hand gebot in die Saiten zu ſchlagen,
Was mein jugendlich Herz tief in Entzuͤckung getaucht,
Dieſer Begeiſterung Sturm, er ſchlummert nirgends, es mangelt
Nie der Bruſt das Gefuͤhl, nur dem Gefuͤhle das Wort.
Manche ſchweigen wohl auch, weil die Zeit das Schweigen gebiete,
Weil der draͤngende Tag ſcheuche den gluͤcklichen Muth.
Aber die Zeit will ich ſehn, und den Tag, der gebieten kann, froſtig,
Kalt und beſonnen zu ſeyn, wenn mich Entzuͤckung durch¬ gluͤht,
Wenn mein germaniſcher Stolz ſich beugt dem germaniſchen Helden,
19
Der auf dem Altar des Siegs, Funken und Flammen geweckt.
Darum riß es mich fort, ich griff in die rauſchenden Saiten,
Sang es laut, was ſich ſonſt wortlos im Herzen vergrub.
Aber der Held verzeihe der armen Kunſt ſeines Barden,
Die mit frevelndem Muth ſich an das Hoͤchſte gewagt.
Zuͤrnt doch der Sturm, der den Donner der brechenden Eiche gewohnt iſt,
Drum dem Schilfe nicht, das ihm entgegengerauſcht.
20

Bei der Muſik des Prinzen Louis Ferdinand.

1812.

Duͤſtre Harmonien hoͤr 'ich klingen,
Muthig ſchwellen ſie ans volle Herz,
In die Seele fuͤhl' ich ſie mir dringen,
Wecken mir den vaterlaͤnd'ſchen Schmerz.
Und mit ihren fruͤh gepruͤften Schwingen,
Kaͤmpfen ſie im Sturme himmelwaͤrts,
Doch ſie tragen nur ein dunkles Sehnen,
Nicht den Geiſt aus dieſem Land der Thraͤnen.
Allgewaltig haͤlt ihn noch das Leben,
Taucht die Fluͤgel in den ſtygſchen Fluß.
Es iſt nicht der Kuͤnſte freies Schweben,
Nicht verklaͤrter Geiſter Weihekuß.
21
Noch dem Erdgeiſt iſt er Preis gegeben,
Mit dem Staube kaͤmpft der Genius,
Reißt er auch im Rauſche der Gedanken,
Oft ſich blutend los aus ſeinen Schranken.
Dann ergreift ihn ein bachantiſch Wuͤthen,
Wilde Melodienblitze ſpruͤhn,
Aus dem Tode ruft er Strahlenbluͤthen,
Und zertritt ſie kalt, ſobald ſie bluͤhn.
Wenn die letzten Funken bleich vergluͤhten,
Hebt er ſich noch einmal, ſtolz und kuͤhn,
Und verſinkt dann mit gewalt'gem Schauren,
In den alten Kampf mit dem Centauren.
Wilder Geiſt! jetzt haſt du uͤberwunden,
Deine Nacht verſchmilzt in Morgenroth,
Ausgekaͤmpft ſind deiner Pruͤfung Stunden,
Leer der Kelch, den dir das Schickſal bot.
Kunſt und Leben hat den Kranz gewunden,
Auf die Locken druͤckte ihn der Tod.
Deinen Grabſtein kann die Zeit zermalmen,
Doch die Lorbeern werden dort zu Palmen.
22
Und dein Sehnen klagte nicht vergebens,
Einmal wards in deiner Seele Tag,
Als dein Herz am kuͤhnſten Ziel des Strebens
Kalt und blutend auf der Wahlſtatt lag.
Sterbend loͤßte ſich der Sturm des Lebens,
Sterbend loͤßte ſich der Harfe Schlag,
Und des Himmels ſiegverklaͤrte Soͤhne
Trugen dich ins freie Land der Toͤne.
23

Mein Vaterland.

1813.

Wo iſt des Saͤngers Vaterland?
Wo edler Geiſter Funken ſpruͤhten,
Wo Kraͤnze fuͤr das Schoͤne bluͤhten,
Wo ſtarke Herzen freudig gluͤhten,
Fuͤr alles Heilige entbrannt,
Da war mein Vaterland!
Wie heißt des Saͤngers Vaterland?
Jetzt uͤber ſeiner Soͤhne Leichen,
Jetzt weint es unter fremden Streichen,
Sonſt hieß es nur das Land der Eichen,
Das freie Land, das deutſche Land!
So hieß mein Vaterland!
Was weint des Saͤngers Vaterland?
Daß vor des Wuͤthrichs Ungewittern,
Die Fuͤrſten ſeiner Voͤlker zittern,
24
Daß ihre heil'gen Worte ſplittern,
Und daß ſein Ruf kein Hoͤren fand,
Drum weint mein Vaterland!
Wem ruft des Saͤngers Vaterland?
Es ruft nach den verſtummten Goͤttern,
Mit der Verzweiflung Donnerwettern,
Nach ſeiner Freiheit, ſeinen Rettern,
Nach der Vergeltung Raͤcherhand.
Der ruft mein Vaterland!
Was will des Saͤngers Vaterland?
Die Knechte will es niederſchlagen,
Den Bluthund aus den Graͤnzen jagen,
Und frei die freien Soͤhne tragen,
Oder, frei ſie betten unterm Sand.
Das will mein Vaterland!
Und hofft des Saͤngers Vaterland?
Es hofft auf die gerechte Sache,
Hofft, daß ſein treues Volk erwache,
Hofft auf des großen Gottes Rache,
Und hat den Raͤcher nicht verkannt.
Drauf hofft mein Vaterland!
25

Moskau.

1813.

Wie woͤlben ſich dort deiner Kirchen Bogen!
Wie ſchimmern der Pallaͤſte goldne Waͤnde!
Es ſchwaͤrmt der Blick, wohin ich ihn verſende,
Von einer Pracht zur andern fortgeflogen.
Da waͤlzen ſich auf einmal gluͤh'nde Wogen,
Es ſchleudern deiner Buͤrger eigne Haͤnde
Aufs eigne Dach die ſpruͤh'nden Fackelbraͤnde,
Ein Feuerkreis hat praſſelnd dich umzogen.
O laß dich nur vom Aberwitz verdammen;
Ihr Kirchen ſtuͤrzt! Pallaͤſte brecht zuſammen!
Der Phoͤnix Rußlands wirft ſich in die Flammen!
Doch hochverklaͤrt aus ſeinem Feuerkranze
Wird er erſtehn im friſchen Jugendglanze,
Und Sankt Georg ſchwingt ſiegend ſeine Lanze.
26

Lied zur feierlichen Einſegnung des Preußiſchen Frei-Corps.

Geſungen in der Kirche zu Rochau in Schleſien am 28ſten Mai 1813. nach der Weiſe: Ich will von meiner Miſſethat ꝛc.

Wir treten hier im Gottes-Haus
Mit frommen Muth zuſammen.
Uns ruft die Pflicht zum Kampf hinaus,
Und alle Herzen flammen.
Doch was uns mahnt zu Sieg und Schlacht,
Hat Gott ja ſelber angefacht.
Dem Herrn allein die Ehre!
Der Herr iſt unſre Zuverſicht,
Wie ſchwer der Kampf auch werde!
Wir ſtreiten ja fuͤr Recht und Pflicht,
Und fuͤr die heil'ge Erde.
Drum retten wir das Vaterland,
So that's der Herr durch unſre Hand.
Dem Herrn allein die Ehre!
27
Es bricht der freche Uebermuth
Der Tyranney zuſammen;
Es ſoll der Freiheit heil'ge Gluth,
In allen Herzen flammen.
Drum friſch in Kampfes Ungeſtuͤm!
Gott iſt mit uns und wir mit ihm.
Dem Herrn allein die Ehre!
Er weckt uns jetzt mit Siegerluſt
Fuͤr die gerechte Sache,
Er rief es ſelbſt in unſre Bruſt:
Auf, deutſches Volk, erwache!
Und fuͤhrt uns waͤrs auch durch den Tod
Zu ſeiner Freiheit Morgenroth.
Dem Herrn allein die Ehre!
28

Troſt.

Ein Rundgeſang.

1813.

Wie wir ſo treu beiſammen ſtehn
Mit unverfaͤlſchtem Blut!
Der Feierſtunde heilig Wehn
Schwellt meinen jungen Muth.
Es treibt mich raſch zum Liede fort,
Zum Harfenſturm hinaus,
Im Herzen lebt ein kuͤhnes Wort,
Was gilt's, ich ſprech 'es aus.
Die Zeit iſt ſchlimm, die Welt iſt karg,
Die Beſten weggerafft,
Die Erde wird ein großer Sarg
Der Freiheit und der Kraft.
29
Doch Muth! Wenn auch die Tyranney,
Die deutſche Flur zertrat,
In vielen Herzen, ſtill und treu,
Keimt noch des Guten Saat.
Verſchuͤchtert durch den blut'gen Ruhm
Und durch der Schlachten Gluͤck,
Flohn zu der Seele Heiligthum,
Die Kuͤnſte ſcheu zuruͤck.
Sind auch die Thaͤler jetzt verwaißt,
Wo ſonſt ihr Tempel war,
Es bleibt doch jeder reine Geiſt
Ihr ewiger Altar.
Und Freundestreu und Wahrheit gilt
Noch eine heil'ge Pflicht.
Sieh, wie der Giesbach brauſend ſchwillt!
Du rufſt; mich ſchreckt er nicht.
Und laͤg es vor mir wolkenweit
Und ſternhoch uͤber mir,
Beim Gott! ich halte meinen Eid!
Schlag ein! ich folge dir!
30
Und Frauenunſchuld, Frauenlieb,
Steht noch als hoͤchſtes Gut,
Wo deutſcher Ahnen Sitte blieb,
Und deutſcher Juͤnglings-Muth.
Noch trifft den Frevler heil'ger Bann,
Der dieſen Zauber ſtoͤrt;
Wer fuͤr ſein Lieb 'nicht ſterben kann,
Iſt keines Kuſſes werth.
Auch du haſt noch nicht ausgeflammt
Du heil'ge Religion!
Was von der ew'gen Liebe ſtammt,
Iſt zeitlich nicht entflohn.
Das Blut waͤſcht die Altaͤre rein,
Die wir entheiligt ſehn.
Die Kreuze ſchlaͤgt man frevelnd ein,
Doch bleibt der Glaube ſtehn.
Und noch regt ſich mit Adlers Schwung
Der vaterlaͤnd'ſche Geiſt
Und noch lebt die Begeiſterung,
Die alle Ketten reißt.
31
Und wie wir hier zuſammenſtehn
In Luſt und Lieb getaucht,
So wollen wir uns wieder ſehn
Wenn's von den Bergen raucht.
Dann friſch Geſellen, Kraft und Muth,
Der Tag der Rache koͤmmt,
Bis wir ſie mit dem eignen Blut
Vom Boden weggeſchwemmt.
Und du im freien Morgenroth
Zu dem die Hymne ſtieg,
Du fuͤhr uns, Gott, waͤrs auch zum Tod,
Fuͤhr nur das Volk zum Sieg!
32

Durch!

Ein Petſchaft, worauf ein Pfeil, der auf eine Wolke zuflog, mit der Unterſchrift: Durch! gab Gelegenheit zu dieſem Gedichte.

1813.

Wie dort im Nebelkranze
Voll finſtrer Majeſtaͤt
Die ſchwarze Wolkenſchanze
Am Firmamente ſteht.
Die Feuerkugeln ſpruͤhen,
Aus ihrem dunklen Schooß,
Und Zackenflammen gluͤhen,
Und Donner brechen los.
Und vor dem Zorngerichte
Kniet armer Suͤnder Zahl:
Herr Zebaoth! vernichte
Nur nicht mein ſtilles Thal.
Das ganze Volk erſchlage,
Rotte die Menſchheit aus,
Nur laß mir meine Tage,
Und mein Kind und mein Haus!
33
O liegt nur im Gebete,
Feig in den Staub gebuͤckt!
Daß euch der Gott zertrete,
Der in den Blitzen zuͤckt!
Die Glocke in dem Sturme,
Die zum Gebete ruft,
Lockt erſt nach ihrem Thurme
Die flammenſchwangre Luft.
Und eine andre Menge,
Steht dem Verderben nah,
Mit blitzendem Gepraͤnge,
In Waffenruͤſtung da.
Wie ſie noch ohne Grauen,
Ganz ruhig fuͤrder ziehn,
Und nach den Blitzen ſchauen,
Die immer naͤher gluͤhn.
Was ſoll das ew'ge Zaudern?
Hier hilft nur raſche That,
Die kraftvoll ohne Schaudern,
Das Schlangenhaupt zertrat.
Soll euch die Ruͤſtung ſchuͤtzen?
Sonſt wehrt ſie wohl dem Streich,
334
Jetzt ruft ſie nach den Blitzen,
Ruft Rache uͤber euch!
Nein friſch! Ein freudig Siegen
Kommt nur nach heißer Schlacht!
Seht ihr den Pfeil dort fliegen?
Der bricht der Wolken Nacht.
Durch muß er, durch! der Bogen
Schonte die Sehne nicht;
Der Pfeil iſt durchgeflogen,
Schwimmt nun im Sonnenlicht!
Durch, Bruͤder, durch! das werde
Das Wort in Kampf und Schmerz;
Gemeines will zur Erde,
Edles will himmelwaͤrts!
Soll uns der Sumpf vermodern?
Was gilt der Wolkenbrand?
Drum laßt den Blitz nur lodern,
Durch! dort iſt's Vaterland!
35

Abſchied von Wien.

1813.

Leb 'wohl! leb' wohl! Mit dumpfen Herzensſchlaͤgen
Begruͤß 'ich dich, und folge meiner Pflicht,
Im Auge will ſich eine Thraͤne regen;
Was ſtraͤub' ich mich? die Thraͤne ſchmaͤht mich nicht.
Ach! wo ich wandle, ſei's auf Friedenswegen,
Sei's wo der Tod die blut'gen Kraͤnze bricht,
Da werden deine theuern Huldgeſtalten
In Lieb 'und Sehnſucht meine Seele ſpalten.
Verkennt mich nicht, Ihr Genien meines Lebens,
Verkennt nicht meiner Seele ernſten Drang.
Begreift die treue Richtung meines Strebens,
So in dem Liede, wie im Schwerdterklang.
Es ſchwaͤrmten meine Traͤume nicht vergebens;
Was ich ſo oft gefeiert mit Geſang,
Fuͤr Volk und Freiheit ein begeiſtert Sterben,
Laßt mich nun ſelbſt um dieſe Krone werben.
36
Wohl leichter moͤgen ſich die Kraͤnze flechten,
Errungen mit des Liedes heit'rem Muth:
Ein rechtes Herz ſchlaͤgt freudig nach dem Rechten.
Die ich gepflegt mit jugendlicher Gluth,
Laßt mich der Kunſt ein Vaterland erfechten,
Und gaͤlt 'es auch das eigne waͤrmſte Blut.
Noch dieſen Kuß! und wenns der letzte bliebe,
Es giebt ja keinen Tod fuͤr unſre Liebe.
37

Aufruf.

1813.

Friſch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen,
Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht.
Du ſollſt den Stahl in Feindes Herzen tauchen,
Friſch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen,
Die Saat iſt reif, ihr Schnitter, zaudert nicht!
Das hoͤchſte Heil, das letzte liegt im Schwerdte!
Druͤck dir den Speer ins treue Herz hinein,
Der Freiheit eine Gaſſe! Waſch 'die Erde,
Dein deutſches Land mit deinem Blute rein!
Es iſt kein Krieg, von dem die Kronen wiſſen,
Es iſt ein Kreuzzug, s' iſt ein heil'ger Krieg!
Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewiſſen
Hat der Tyrann aus deiner Bruſt geriſſen;
Errette ſie mit deiner Freiheit Sieg!
Das Winſeln deiner Greiſe ruft: Erwache!
Der Huͤtte Schutt verflucht die Raͤuberbrut!
38
Die Schande deiner Toͤchter ſchreit um Rache,
Der Meuchelmord der Soͤhne ſchreit nach Blut.
Zerbrich den Pflugſchaar, laß den Meiſel fallen,
Die Leyer ſtill, den Webſtuhl ruhig ſtehn!
Verlaſſe deine Hoͤfe, deine Hallen!
Vor deſſen Antlitz deine Fahnen wallen,
Er will ſein Volk in Waffenruͤſtung ſehn.
Denn einen großen Altar ſollſt du bauen
In ſeiner Freiheit ew'gen Morgenroth.
Mit deinem Schwerdt ſollſt du die Steine hauen,
Der Tempel gruͤnde ſich auf Heldentod.
Was weint ihr, Maͤdchen, warum klagt ihr, Weiber,
Fuͤr die der Herr die Schwerdter nicht geſtaͤhlt,
Wenn wir entzuͤckt die jugendlichen Leiber
Hinwerfen in die Schaaren eurer Raͤuber,
Daß euch des Kampfes kuͤhne Wolluſt fehlt?
Ihr koͤnnt ja froh zu Gottes Altar treten!
Fuͤr Wunden gab er zarte Sorgſamkeit,
Gab euch in Euern herzlichen Gebeten
Den ſchoͤnen reinen Sieg der Froͤmmigkeit.
39
So betet, daß die alte Kraft erwache,
Daß wir daſtehn, das alte Volk des Siegs,
Die Maͤrtyrer der heil'gen deutſchen Sache.
O ruft ſie an als Genien der Rache,
Als gute Engel des gerechten Kriegs.
Luiſe ſchwebe ſegnend um den Gatten,
Geiſt unſers Ferdinands voran dem Zug!
Und all' ihr deutſchen freien Heldenſchatten,
Mit uns, mit uns, und unſrer Fahnen Flug!
Der Himmel hilft, die Hoͤlle muß uns weichen!
Drauf! wakres Volk! drauf! ruft die Freiheit, drauf!
Hoch ſchlaͤgt dein Herz, hoch wachſen deine Eichen,
Was kuͤmmern dich die Huͤgel deiner Leichen,
Hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf!
Doch ſtellſt du dann, mein Volk, bekraͤnzt vom Gluͤcke,
In deiner Vorzeit heil'gem Siegerglanz,
Vergiß die treuen Todten nicht und ſchmuͤcke
Auch unſre Urne mit dem Eichenkranz!
40

Der preußiſche Graͤnz-Adler.

1813.

Sei mir gegruͤßt im Rauſchen deiner Fluͤgel,
Das Herz verheißt mir Sieg in deinem Zeichen.
Durch! edler Aar! die Wolke muß dir weichen,
Fleuch raͤchend auf von deiner Todten Huͤgel.
Das freie Roß gehorcht dem Sklavenzuͤgel,
Den Glanz der Raute ſeh 'ich welk verbleichen,
Der Loͤwe kruͤmmt ſich unter fremden Streichen,
Du nur erhebſt mit neuem Muth die Fluͤgel.
Bald werd' ich unter deinen Soͤhnen ſtehen,
Bald werd 'ich dich im Kampfe wiederſehen,
Du wirſt voran zum Sieg, zur Freiheit wehen!
Was dann auch immer aus dem Saͤnger werde,
Heil ihm, erkaͤmpft er auch mit ſeinem Schwerdte
Nichts als ein Grab in einer freien Erde.
41

An die Koͤnigin Louiſe.

1813.

Du Heilige, hoͤr deiner Kinder Flehen,
Es dringe maͤchtig auf zu deinem Licht.
Kannſt wieder freundlich auf uns niederſehen,
Verklaͤrter Engel! laͤnger weine nicht!
Denn Preußens Adler ſoll zum Kampfe wehen,
Es draͤngt dein Volk ſich jubelnd zu der Pflicht,
Und jeder waͤhlt, und keinen ſiehſt du beben,
Den freien Tod fuͤr ein bezwungnes Leben.
Wir lagen noch in feige Schmach gebettet
Da rief nach dir dein beſſeres Geſchick.
An die unwuͤrd'ge Zeit warſt du gekettet,
Zur Rache mahnte dein gebrochner Blick;
So haſt du uns den deutſchen Muth gerettet.
Jetzt ſieh auf uns, ſieh auf dein Volk zuruͤck,
Wie alle Herzen treu und muthig brennen!
Nun woll 'uns auch die Deinen wieder nennen.
42
Und wie einſt alle Kraͤfte zu beleben,
Ein Heil'genbild fuͤr den gerechten Krieg,
Dem Heeresbanner ſchuͤtzend zugegeben,
Als Oriflamme in die Luͤfte ſtieg;
So ſoll dein Bild auf unſern Fahnen ſchweben,
Und ſoll uns leuchten durch die Nacht zum Sieg.
Luiſe ſey der Schutzgeiſt deutſcher Sache,
Luiſe ſey das Loſungswort zur Rache!
Und wenn wir dann dem Meuter-Heer begegnen,
Wir ſtuͤrzen uns voll Zuverſicht hinein,
Und moͤgen tauſend Flammenblitze regnen,
Und moͤgen tauſend Tode uns umdraͤu'n,
Ein Blick auf deine Fahne wird uns ſegnen,
Wir ſtehen feſt, wir muͤſſen Sieger ſeyn!
Wer dann auch faͤllt fuͤr Tugend, Recht und Wahrheit,
Du traͤgſt ihn ſanft zu deiner ew'gen Klarheit.
43

Jaͤgerlied.

Nach der Weiſe: Auf, auf, ihr Brüder und ſeid ſtark.

1813.

Friſch auf, ihr Jaͤger frei und flink!
Die Buͤchſe von der Wand!
Der Muthige bekaͤmpft die Welt!
Friſch auf den Feind! Friſch in das Feld!
Fuͤrs deutſche Vaterland!
Aus Weſten, Norden, Suͤd und Oſt
Treibt uns der Rache Strahl.
Vom Oderfluſſe, Weſer, Main,
Vom Elbſtrom und vom Vater Rhein
Und aus dem Donauthal.
Doch Bruͤder ſind wir allzuſammen,
Und das ſchwellt unſern Muth.
Uns knuͤpft der Sprache heilig Band,
Uns knuͤpft ein Gott, ein Vaterland,
Ein treues deutſches Blut.
44
Nicht zum Erobern zogen wir
Vom vaͤterlichen Heerd,
Die ſchaͤndlichſte Tyrannenmacht
Bekaͤmpfen wir in freud'ger Schlacht,
Das iſt des Blutes werth.
Ihr aber, die uns treu geliebt,
Der Herr ſey euer Schild,
Bezahlen wir's mit unſerm Blut,
Denn Freiheit iſt das hoͤchſte Gut,
Ob's tauſend Leben gilt.
Drum muntre Jaͤger, frei und flink,
Wie auch das Liebchen weint,
Gott hilft uns im gerechten Krieg!
Friſch in den Kampf! Tod oder Sieg!
Friſch, Bruͤder, auf den Feind!
45

Lied der ſchwarzen Jaͤger.

Nach der Weiſe: Am Rhein, am Rhein ꝛc.

1813.

Ins Feld, ins Feld! die Rachegeiſter mahnen.
Auf deutſches Volk, zum Krieg!
Ins Feld, ins Feld! hoch flattern unſre Fahnen,
Sie fuͤhren uns zum Sieg.
Klein iſt die Schaar, doch groß iſt das Vertrauen
Auf den gerechten Gott!
Wo ſeine Engel ihre Veſten bauen,
Sind Hoͤllenkuͤnſte Spott.
Gebt kein Pardon! Koͤnnt Ihr das Schwerdt nicht heben:
So wuͤrgt ſie ohne Scheu,
Und hoch verkauft den letzten Tropfen Leben,
Der Tod macht alle frei.
Noch trauren wir im ſchwarzen Raͤcherkleide
Um den geſtorbnen Muth,
46
Doch fragt man euch, was dieſes Roth bedeute,
Das deutet Frankenblut.
Mit Gott! Einſt geht hoch uͤber Feindes Leichen
Der Stern des Friedens auf,
Dann pflanzen wir ein weißes Siegeszeichen
Am freien Rheinſtrom auf.
47

Am Hedwigsbrunnen bei Jauer.

1813.

Wie ſprech 'ichs aus, was meine Bruſt durchzittert?
Der Freude wie der Wehmuth Schwingen tragen
Das milde Herz zu liebefrohen Tagen,
Von keinem Thraͤnengifte mehr verbittert.
Wer hat mein freies Paradies umgittert?
Wer durfte mich in dieſe Feſſeln ſchlagen,
Den Lieder Sohn ins Kriegsgetuͤmmel jagen?
Wer hat mir meinen Freudenbaum zerſplittert?
Wie? griff' ich nicht mit freier Hand zum Schwerdte,
Daß blutverſoͤhnend aus der deutſchen Erde
Ein heilig Wort jung und lebendig werde?
Es ſprichts ein Gott im Rauſchen dieſer Wellen:
Am Klippenherzen muß die Kraft zerſchellen,
Und aus dem Tode ſoll das Leben quellen.
48

Letzter Troſt.

Beim Zuruͤckzug der vereinigten Heere uͤber die Elbe.

Nach der Weiſe unſers Bundeslieds: Es heult der Sturm, es braußt das Meer.

Was zieht ihr die Stirne finſter und kraus?
Was ſtarrt ihr wild in die Nacht hinaus,
Ihr freien, ihr maͤnnlichen Seelen?
Jetzt heult der Sturm, jetzt braußt das Meer,
Jetzt zittert das Erdreich um uns her,
Wir woll'n uns die Noth nicht verhehlen.
Die Hoͤlle braußt auf in neuer Gluth.
Umſonſt iſt gefloſſen viel edles Blut,
Noch triumphiren die Boͤſen.
Doch nicht an der Rache des Himmels verzagt,
Es hat nicht vergebens blutig getagt,
Roth muß ja der Morgen ſich loͤſen.
49
Und galt es fruͤherhin Muth und Kraft,
Jetzt alle Kraͤfte zuſammengerafft,
Sonſt ſcheitert das Schiff noch im Hafen.
Erhebe dich Jugend, der Tieger draͤut!
Bewaffne dich Landſturm, jetzt kommt deine Zeit!
Erwache du Volk, das geſchlafen!
Und die wir hier ruͤſtig zuſammenſtehn,
Und keck dem Tod in die Augen ſehn,
Woll'n nicht vom Rechte laſſen.
Die Freiheit retten, das Vaterland,
Oder freudig ſterben das Schwerdt in der Hand,
Und Knechtſchaft und Wuͤthriche haſſen.
Das Leben gilt nichts, wo die Freiheit faͤllt.
Was giebt uns die weite unendliche Welt
Fuͤr des Vaterlands heiligen Boden?
Frei woll'n wir das Vaterland wiederſehn,
Oder frei zu den gluͤcklichen Vaͤtern gehn,
Ja! gluͤcklich und frei ſind die Todten.
450
Drum heule, du Sturm, drum brauſe du Meer,
Drum zittre, du Erdreich, um uns her,
Ihr ſollt uns die Seele nicht zuͤgeln!
Die Erde kann neben uns untergehn
Wir woll'n als freie Maͤnner beſtehn,
Und den Bund mit dem Blute beſiegeln.
51

Bundeslied vor der Schlacht.

Am Morgen des Gefechts bei Danneberg.

Am 12ten Mai 1813.

Ahndungsgrauend, todesmuthig,
Bricht der große Morgen an,
Und die Sonne kalt und blutig,
Leuchtet unſrer blut'gen Bahn.
In der naͤchſten Stunden Schooße,
Liegt das Schickſal einer Welt,
Und es zittern ſchon die Looſe,
Und der ehr'ne Wuͤrfel faͤllt.
Bruͤder! euch mahne die daͤmmernde Stunde,
Mahne euch ernſt zu dem heiligſten Bunde,
Treu, ſo zum Tod, als zum Leben, geſellt.
Hinter uns, im Graun der Naͤchte,
Liegt die Schande, liegt die Schmach,
Liegt der Frevel fremder Knechte,
Der die deutſche Eiche brach.
52
Unſre Sprache ward geſchaͤndet,
Unſre Tempel ſtuͤrzten ein,
Unſre Ehre iſt verpfaͤndet,
Deutſche Bruͤder loͤßt ſie ein!
Bruͤder, die Rache flammt! reicht euch die Haͤnde,
Daß ſich der Fluch der Himmliſchen wende!
Loͤßt das verlohrne Palladium ein!
Vor uns liegt ein gluͤcklich Hoffen,
Liegt der Zukunft goldne Zeit,
Steht ein ganzer Himmel offen,
Bluͤht der Freiheit Seligkeit.
Deutſche Kunſt und deutſche Lieder,
Frauenhuld und Liebesgluͤck,
Alles Große kommt uns wieder,
Alles Schoͤne kehrt zuruͤck.
Aber noch gilt es ein graͤßliches Wagen,
Leben und Blut in die Schanze zu ſchlagen;
Nur in dem Opfertod reift uns das Gluͤck.
Nun, mit Gott! wir wollens wagen,
Feſt vereint dem Schickſal ſtehn,
Unſer Herz zum Altar tragen,
Und dem Tod entgegen gehn.
53
Vaterland! dir woll'n wir ſterben,
Wie dein großes Wort gebeut!
Unſre Lieben moͤgen's erben,
Was wir mit dem Blut befreit.
Wachſe, du Freiheit der deutſchen Eichen,
Wachſe empor uͤber unſere Leichen!
Vaterland hoͤre den heiligen Eid.
Und nun wendet eure Blicke,
Noch einmahl der Liebe nach,
Scheidet von dem Bluͤthengluͤcke,
Das der gift'ge Suͤden brach.
Wird euch auch das Auge truͤber
Keine Thraͤne bringt euch Spott.
Werft den letzten Kuß hinuͤber,
Dann befehlt ſie eurem Gott!
Alle die Lippen, die fuͤr uns beten,
Alle die Herzen, die wir zertreten,
Troͤſte und ſchuͤtze ſie, ewiger Gott!
Und nun friſch zur Schlacht gewendet,
Aug 'und Herz zum Licht hinauf!
Alles Ird'ſche iſt vollendet,
Und das Himmliſche geht auf.
54
Faßt euch an, ihr deutſchen Bruͤder!
Jede Nerve ſey ein Held!
Treue Herzen ſehn ſich wieder,
Lebewohl fuͤr dieſe Welt!
Hoͤrt ihrs! ſchon jauchzt es uns donnernd entgegen!
Bruͤder! hinein in den blitzenden Regen!
Wiederſehn in der beſſern Welt!
55

Gebet waͤhrend der Schlacht.

1813.

Vater, ich rufe dich!
Bruͤllend umwoͤlkt mich der Dampf der Geſchuͤtze,
Spruͤhend umzucken mich raſſelnde Blitze.
Lenker der Schlachten, ich rufe dich!
Vater du, fuͤhre mich!
Vater du, fuͤhre mich!
Fuͤhr 'mich zum Sieg, fuͤhr mich zum Tode,
Herr, ich erkenne deine Gebote,
Herr, wie du willſt, ſo fuͤhre mich,
Gott, ich erkenne dich!
Gott, ich erkenne dich!
So im herbſtlichen Rauſchen der Blaͤtter
Als im Schlachtendonnerwetter
Urquell der Gnade, erkenn 'ich dich.
Vater du, ſegne mich!
56
Vater du, ſegne mich!
In deine Hand befehl 'ich mein Leben,
Du kannſt es nehmen, du haſt es gegeben,
Zum Leben, zum Sterben ſegne mich.
Vater, ich preiſe dich!
Vater, ich preiſe dich!
S'iſt ja kein Kampf fuͤr die Guͤter der Erde;
Das Heiligſte ſchuͤtzen wir mit dem Schwerdte,
Drum fallend und ſiegend preis 'ich dich,
Gott, dir ergeb' ich mich!
Gott, dir ergeb 'ich mich!
Wenn mich die Donner des Todes begruͤßen,
Wenn meine Adern geoͤffnet fließen,
Dir, mein Gott, dir ergeb' ich mich!
Vater, ich rufe dich!
57

Mißmuth.

Als ich bei Sandow lange Zeit die Ufer der Elbe bewachen mußte.

1813.

Vaterland, du riefſt den Saͤnger,
Schwelgend in der Tage Gluͤck.
Blutig haſſend deine Draͤnger,
Hielt nicht Lied und Liebe laͤnger
Seiner Seele Sturm zuruͤck.
Und er brach mit wundem Herzen
Aus der Freunde Reihn,
Tauchte in der Trennung Schmerzen,
Und war dein.
Thraͤnend hat er oft die Blicke
Zur Vergangenheit geſandt,
Auf des Lieds melod'ſcher Bruͤcke
Stieg der Geiſt zum alten Gluͤcke
In der Liebe goldnes Land.
Ach er ſchwaͤrmte nur vergebens,
Denn der Stunden rohe Haſt
58
Warf ihn in den Laͤrm des Lebens,
Sturmgefaßt.
Doch was ſoll er im Gedraͤnge
Ohne Schlachten Morgenroth?
Gieb die friedlichen Geſaͤnge,
Oder gieb des Krieges Strenge
Gieb mir Lieder, oder Tod.
Laß mir der Begeiſtrung Thraͤnen,
Laß mir meine Liebes-Nacht,
Oder wirf mein freudig Sehnen
In die Schlacht!
Um mich donnern die Kanonen,
Ferne Cimbeln ſchmettern drein;
Deutſchland wirft um ſeine Kronen,
Und hier ſoll ich ruhig wohnen
Und des Stromes Waͤchter ſeyn?
Soll ich in der Proſa ſterben?
Poeſie, du Flammenquell,
Brich nur los mit leuchtendem Verderben,
Aber ſchnell!
59

An den Koͤnig.

Als das Geruͤcht ihn in der Bautzner Schlacht gefallen nannte.

1813.

Heil dir, mein Fuͤrſt, auf deinem Strahlenthrone!
Bricht auch das Herz vom hoͤchſten Schmerz bezwungen,
Mit letzter Kraft dir jubelnd Heil geſungen,
Der Jammer ſtirbt im hoͤchſten Siegestone.
Ja, bis das letzte deutſche Wort verklungen,
Jauchzt noch das Vaterland von ſeinem Sohne,
Der kaͤmpfend fuͤr ſein Volk und ſeine Krone,
Sich koͤniglich den Koͤnigstod errungen!
Der Sieg fleugt auf, aus deines Blutes Baͤchen
Dein Name ſoll des Wuͤthrichs Mauern brechen,
Das treue Volk muß ſeinen Koͤnig raͤchen!
Du aber, ſanft entſchlummert unter Leichen,
Erwache ſanft in deinen goldnen Reichen,
Die Palmen bluͤhn dir dort wie deine Eichen!
60

Reiterlied.

Nach der Weiſe: Es giebt nichts luſt'gers auf der Welt.

1813.

Friſch auf, friſch auf mit raſchem Flug,
Frei vor dir liegt die Welt,
Wie auch des Feindes Liſt und Trug
Uns rings umgattert haͤlt.
Steig, edles Roß, und baͤume dich,
Dort winkt der Eichenkranz!
Streich aus, ſtreich aus, und trage mich
Zum luſt'gen Schwerdtertanz.
Hoch in den Luͤften, unbeſiegt,
Geht friſcher Reitersmuth!
Was unter ihm im Staube liegt,
Engt nicht das freie Blut.
Weit hinter ihm liegt Sorg 'und Noth,
Und Weib und Kind und Heerd,
Vor ihm nur Freiheit oder Tod,
Und neben ihm das Schwerdt.
61
So geht's zum luſt'gen Hochzeitsfeſt,
Der Brautkranz iſt der Preis,
Und wer das Liebchen warten laͤßt,
Den bannt der freie Kreis.
Die Ehre iſt der Hochzeitgaſt,
Das Vaterland die Braut;
Wer ſie recht bruͤnſtiglich umfaßt,
Den hat der Tod getraut.
Gar ſuͤß mag ſolch ein Schlummer ſeyn
In ſolcher Liebesnacht;
In Liebchens Armen ſchlaͤfſt du ein,
Getreu von ihr bewacht.
Und wenn der Eiche gruͤnes Holz
Die neuen Blaͤtter ſchwellt,
So weckt ſie dich mit freud'gem Stolz,
Zur ew'gen Freiheitswelt.
Drum wie ſie faͤllt und wie ſie ſteigt,
Des Schickſals raſche Bahn,
Wohin das Gluͤck der Schlachten neigt,
Wir ſchauens ruhig an.
Fuͤr deutſche Freiheit woll'n wir ſtehn,
Sei's nun im Grabes Schooß,
62
Sei's oben auf des Sieges Hoͤhn,
Wir preiſen unſer Loos.
Und wenn uns Gott den Sieg gewaͤhrt,
Was hilft euch euer Spott?
Ja! Gottes Arm fuͤhrt unſer Schwerdt,
Und unſer Schild iſt Gott!
Schon ſtuͤrmt es maͤchtig rings umher,
Drum, edler Hengſt, friſch auf!
Und wenn die Welt voll Teufel waͤr ',
Dein Weg geht mitten drauf.
63

Troſt.

Nach Abſchluß des Waffenſtillſtandes.

1813.

Herz! laß dich nicht zerſpalten,
Durch Feindes Liſt und Spott.
Gott wird es wohl verwalten,
Er iſt der Freiheit Gott.
Laß nur den Wuͤthrich drohen,
Dort reicht er nicht hinauf.
Einſt bricht in heil'gen Lohen,
Doch deine Freiheit auf.
Glimmend durch lange Schmerzen,
Hat ſie der Tod verklaͤrt.
Aus Millionen Herzen,
Mit edlem Blut genaͤhrt.
64
Wird ſeinen Thron zermalmen,
Schmelzt deine Feſſeln los,
Und pflanzt die gluͤh'nden Palmen
Auf deutſcher Helden Moos.
Drum laß dich nicht zerſpalten
Durch Feindes Liſt und Spott.
Gott wird es wohl verwalten,
Er iſt der Freiheit Gott.
65

Abſchied vom Leben.

Als ich in der Nacht vom 17ten zum 18ten Juni 1813. ſchwer verwundet und hülflos in einem Holze lag und zu ſterben meinte.

Die Wunde brennt. die bleichen Lippen beben.
Ich fuͤhl's an meines Herzens matterm Schlage,
Hier ſteh ich an den Marken meiner Tage.
Gott, wie du willſt, dir hab 'ich mich ergeben.
Viel goldne Bilder ſah ich um mich ſchweben,
Das ſchoͤne Traumlied wird zur Todtenklage!
Muth! Muth! Was ich ſo treu im Herzen trage,
Das muß ja doch dort ewig mit mir leben!
Und was ich hier als Heiligthum erkannte,
Wofuͤr ich raſch und jugendlich entbrannte,
Ob ich's nun Freiheit, ob ich's Liebe nannte,
Als leichter Seraph ſeh ichs vor mir ſtehen,
Und wie die Sinne langſam mir vergehen,
Traͤgt mich ein Hauch zu morgenrothen Hoͤhen.
566

Luͤtzow's wilde Jagd.

1813.

Was glaͤnzt dort vom Walde im Sonnenſchein?
Hoͤr's naͤher und naͤher brauſen.
Es zieht ſich herunter in duͤſteren Reihn,
Und gellende Hoͤrner ſchallen darein,
Und erfuͤllen die Seele mit Grauſen.
Und wenn ihr die ſchwarzen Geſellen fragt,
Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.
Was zieht dort raſch durch den finſtern Wald,
Und ſtreift von Bergen zu Bergen?
Es legt ſich in naͤchtlichen Hinterhalt,
Das Hurrah jauchzt, und die Buͤchſe knallt,
Es fallen die fraͤnkiſchen Schergen.
Und wenn ihr die ſchwarzen Jaͤger fragt,
Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.
67
Wo die Reben dort gluͤhen, dort braußt der Rhein,
Der Wuͤthrich geborgen ſich meinte,
Da naht es ſchnell mit Gewitterſchein,
Und wirft ſich mit ruͤſt'gen Armen hinein
Und ſpringt ans Ufer der Feinde,
Und wenn ihr die ſchwarzen Schwimmer fragt,
Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.
Was braußt dort im Thale die laute Schlacht,
Was ſchlagen die Schwerdter zuſammen?
Wildherzige Reiter ſchlagen die Schlacht,
Und der Funke der Freiheit iſt gluͤhend erwacht,
Und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die ſchwarzen Reiter fragt,
Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.
Wer ſcheidet dort roͤchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winſelnde Feinde gebettet?
Es zuckt der Tod auf dem Angeſicht,
Doch die wackern Herzen erzittern nicht
Das Vaterland iſt ja gerettet!
Und wenn ihr die ſchwarzen Gefallnen fragt,
Das war Luͤtzo's wilde verwegene Jagd.
68
Die wilde Jagd und die deutſche Jagd
Auf Henkers Blut und Tyrannen.
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt,
Das Land iſt ja frei und der Morgen tagt,
Wenn wir's auch nur ſterbend gewannen,
Und von Enkeln, zu Enkeln ſey's nachgeſagt:
Das war Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.
69

Gebet.

Nach der Weiſe: O sanctissima etc.

1813.

Hoͤr 'uns, Allmaͤchtiger!
Hoͤr' uns, Allguͤtiger!
Himmliſcher Fuͤhrer der Schlachten.
Vater, dich preiſen wir!
Vater, wir danken dir,
Daß wir zur Freiheit erwachten!
Wie auch die Hoͤlle braußt,
Gott, deine ſtarke Fauſt
Stuͤrzt das Gebaͤude der Luͤge.
Fuͤhr 'uns, Herr Zebaoth,
Fuͤhr' uns, dreiein'ger Gott,
Fuͤhr 'uns zur Schlacht und zum Siege!
70
Fuͤhr uns! fall 'unſer Loos
Auch tief in Grabes Schooß,
Lob doch, und Preis deinem Nahmen!
Reich, Kraft und Herrlichkeit
Sind dein in Ewigkeit!
Fuͤhr uns, Allmaͤchtiger! Amen.
71

Oeſtreichs Doppeladler.

Als ich verwundet nach Oeſtreich zuruͤckkehrte.

1813.

Sei mir geſeegnet, heilig Doppelzeichen,
Das ich trotz dieſem Wirbelſturm der Jahre
In heiterm Stolz und leuchtender gewahre!
Ja hier beginnſt du, freies Land der Eichen!
Ein Ruf, dem nur der Seel'gen Stimmen gleichen,
Zog mich zu deinem nachbarlichen Aare,
Es floß mein Blut am Vaterlands Altare.
Ich ſank getroffen von Verraͤther Streichen.
Da find 'ich dich, ſchoͤn wie im Land der Dichtung,
Zween Blitze gluͤht der Augen Doppelrichtung,
Der Freiheit Sieg, der Tyranney Vernichtung.
Friſch auf, Habsburg, der Teufel muß erliegen,
Gott iſt mit dir, wo deine Banner fliegen.
Hoch, Oeſtreich, hoch! dein Schwerdt, dein Karl wird ſiegen!
72

Unſere Zuverſicht.

Nach der Weiſe: Wer nur den lieben Gott läßt walten ꝛc.

1813.

Wir rufen dich mit freud'gen Blicken,
Und halten feſt an deinem Wort!
Die Hoͤlle ſoll uns nicht beruͤcken,
Durch Aberwitz und Meuchelmord,
Und was auch rings, in Truͤmmern geht,
Wir wiſſens, daß dein Wort beſteht.
Nicht leichten Kampfes ſiegt der Glaube,
Solch 'Gut will ſchwer errungen ſeyn,
Freiwillig traͤnkt uns keine Traube,
Die Kelter nur erpreßt den Wein,
Und will ein Engel himmelwaͤrts,
Erſt bricht im Tod ein Menſchenherz.
Drum mag auch noch im falſchen Leben
Die Luͤge ihre Tempel bau'n,
73
Und moͤgen goldne Schurken beben,
Und ſich vor Kraft und Tugend graun,
Und mit der Feigheit Schwindeldrehn,
Vor dem erwachten Volke ſtehn.
Und moͤgen ſich noch Bruͤder trennen,
Und ſich in blutgen Haß entzwein,
Und deutſche Fuͤrſten es verkennen,
Daß ihre Kronen Schweſtern ſeyn,
Und daß wenn Deutſchland einig blieb,
Es einer Welt Geſetze ſchrieb.
Wir wollen nicht an dir verzagen,
Und treu und feſten Muthes ſeyn,
Du wirſt den Wuͤthrich doch erſchlagen,
Und wirſt dein deutſches Land befrein.
Liegt auch der Tag noch Jahreweit,
Wer weiß als du die rechte Zeit?
Die rechte Zeit zur guten Sache,
Zur Freiheit, zum Tyrannentod!
Vor deinem Schwerdte ſinkt der Drache,
Und faͤrbt die deutſchen Stroͤme roth,
Mit Sklaven Blut und freiem Blut!
Du treuer Gott verwalt 'es gut!
74

Was uns bleibt.

1813.

Was uns bleibt, wenn Deutſchlands Saͤulen brechen,
Wenn der Goͤtter Stimme truͤgt,
Wenn der Menſchheit Wunden ſich nicht raͤchen,
Wenn das heiligſte Vertrauen luͤgt,
Wenn umſonſt die aufgeblitzte Jugend
Um des Vaterlandes Kerker ſtuͤrmt,
Und des Volkes Spartergleiche Tugend
Fruchtlos Leichen uͤber Leichen thuͤrmt?
Was uns bleibt, wenn wir trotz unſerm Rechte
Knirſchend vor dem falſchen Gluͤcke ſtehn,
Und des Wuͤthrichs feile Henkersknechte
Mordend durch der Freiheit Tempel gehn?
Was uns bleibt, wenn unſer Blut vergebens
75
Auf des Vaterlandes Grab verraucht,
Und der Freiheit Stern, der Stern des deutſchen Le¬ bens,
An dem deutſchen Himmel niedertaucht?
Was uns bleibt? Ruͤhmt nicht des Wiſſens Bronnen,
Nicht der Kuͤnſte friedensreichen Strand;
Fuͤr die Knechte giebt es keine Sonnen,
Und die Kunſt verlangt ein Vaterland!
Aller Goͤtter Stimmen ſind verklungen,
Vor dem Jammerton der Sklaverei,
Und Homer, er haͤtte nie geſungen,
Doch ſein Griechenland war frei!
Was uns bleibt? ein chriſtliches Ertragen,
Wo des Dulders feige Thraͤne thaut?
Soll ich ſelbſt den Altar mir zerſchlagen,
Den ich mir im Herzen aufgebaut?
Soll ich das fuͤr Gottes Finger halten,
Wo der Menſchheit Engel Rache ſchrein?
Wo die Teufel teufliſch walten,
Das kann nur ein Sieg der Hoͤlle ſeyn!
Bleibt uns nichts? Fliehn alle gute Engel
Mit verwandtem Angeſicht?
Brechen aller Hoffnung Bluͤthenſtengel,
76
Weil des Sieges Palme bricht?
Kann der Arm kein rettend Kreuz umarmen,
In der hoͤchſten letzten Noth,
Muͤſſen wir verzweifeln und verjammern,
Giebt es keine Freiheit, als den Tod?
Doch! wir ſehn's im Aufſchwung unſerer Jugend,
In des ganzen Volkes Heldengeiſt,
Ja! es giebt noch eine deutſche Tugend,
Die allmaͤchtig einſt die Ketten reißt.
Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
Tyranney der Freiheit Tempel bricht,
Deutſches Volk, du konnteſt fallen,
Aber ſinken kannſt du nicht!
Und noch lebt der Hoffnung Himmelsfunken!
Muthig vorwaͤrts durch das falſche Gluͤck!
'S war ein Stern! jetzt iſt er zwar verſunken,
Doch der Morgen bringt ihn uns zuruͤck.
'S war ein Stern! die Sterne bleiben!
'S war der Freiheit goldner Stern!
Laß die blut'gen Wolken treiben,
Der iſt in der Huth des Herrn!
Mag die Hoͤlle drohn und ſchnauben,
Der Tyrann reicht nicht hinauf,
77
Kann dem Himmel keine Sterne rauben,
Unſer Stern geht auf!
Ob die Nacht die freud'ge Jugend toͤdte,
Fuͤr den Willen giebt es keinen Tod,
Und des Blutes deutſche Heldenroͤthe
Jubelt von der Freiheit Morgenroth!
78

Nachtrag aus des Dichters Nachlaſſe.

Maͤnner und Buben.

Nach der Weiſe: Brüder mir iſt alles gleich ꝛc.

Das Volk ſteht auf, der Sturm bricht los,
Wer legt noch die Haͤnde feig in den Schoos?
Pfui uͤber dich Buben hinter dem Ofen,
Unter den Schranzen und unter den Zofen!
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht.
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann!
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Wenn wir die Schauer der Regennacht
Unter Sturmespfeifen wachend vollbracht,
Kannſt du freilich auf uͤppigen Pfuͤhlen
Wolluͤſtig traͤumend die Glieder fuͤhlen.
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht;
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann!
Wenn uns der Trompeten rauher Klang,
Wie Donner Gottes zum Herzen drang,
Magſt du im Theater die Naſe wetzen,
Und dich an Trillern und Laufern ergoͤtzen,
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht;
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann!
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Wenn die Gluth des Tags verſengend druͤckt,
Und uns kaum ein Tropfen Waſſer erquickt,
Kannſt du Champagner ſpringen laſſen,
Kannſt du bei brechenden Tafeln praſſen.
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann.
Wenn wir vor'm Drange der wuͤrgenden Schlacht
Zum Abſchied an's ferne Treuliebchen gedacht,
Magſt du zu deinen Maitreſſen laufen,
Und dir mit Golde die Luſt erkaufen.
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann!
81
Wenn die Kugel pfeift, wenn die Lanze ſaußt,
Wenn der Tod uns in tauſend Geſtalten umbraußt,
Kannſt du am Spieltiſch dein Septleva brechen,
Und mit der Spadille die Koͤnige ſtechen.
Biſt doch ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,
Ein deutſches Maͤdchen kuͤßt dich nicht,
Ein deutſches Lied erfreut dich nicht,
Und deutſcher Wein erquickt dich nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann.
Und ſchlaͤgt unſer Stuͤndlein im Schlachtenroth,
Willkommen du ſel'ger Soldatentod!
Du verkriechſt dich in ſeidene Decken,
Winſelnd vor der Vernichtung Schrecken,
Stirbſt als ein ehrlos erbaͤrmlicher Wicht,
Ein deutſches Maͤdchen beweint dich nicht,
Ein deutſches Lied beſingt dich nicht,
Und deutſche Becher klingen dir nicht.
Stoßt mit an,
Mann fuͤr Mann,
Wer den Flammberg ſchwingen kann!
82

Trinklied vor der Schlacht.

Nach der Weiſe: Feinde ringsum ꝛc.

Schlacht, du brichſt an!
Gruͤßt ſie in freudigem Kreiſe,
Laut nach germaniſcher Weiſe.
Bruͤder heran!
Noch perlt der Wein;
Eh 'die Poſaunen erdroͤhnen,
Laßt uns das Leben verſoͤhnen.
Bruͤder ſchenkt ein.
Gott Vater hoͤrt,
Was an des Grabes Thoren
Vaterlands Soͤhne geſchworen,
Bruͤder, ihr ſchwoͤrt.
Vaterlands Hort,
Woll'n wir's aus gluͤhenden Ketten
Todt oder ſiegend erretten.
Handſchlag und Wort!
83
Hoͤrt ihr ſie nahn!
Liebe und Freuden und Leiden,
Tod! du kannſt uns nicht ſcheiden!
Bruͤder ſtoßt an!
Schlacht ruft! hinaus!
Horch, die Trompeten werben.
Vorwaͤrts auf Leben und Sterben!
Bruͤder trinkt aus!
84

Schwerdtlied.

Wenig Stunden vor dem Tode des Verfaſſers am 26. Aug. 1813 gedichtet.

Du Schwerdt an meiner Linken,
Was ſoll dein heitres Blinken?
Schauſt mich ſo freundlich an,
Hab 'meine Freude dran.
Hurrah!
*)Bei dem Hurrah! wird mit den Schwerdtern geklirrt.
*)
Mich traͤgt ein wackrer Reiter,
Drum blink ich auch ſo heiter,
Bin freien Mannes Wehr,
Das freut dem Schwerdte ſehr.
Hurrah!
Ja gutes Schwerdt frei bin ich,
Und liebe dich herzinnig,
Als waͤrſt du mir getraut,
Als eine liebe Braut.
Hurrah!
85
Dir hab 'ich's ja ergeben,
Mein lichtes Eiſenleben,
Ach waͤren wir getraut!
Wann hohlſt du deine Braut?
Hurrah!
Zur Brautnachts Morgenroͤthe,
Ruft feſtlich die Trompete,
Wenn die Kanonen ſchrei'n,
Hohl ich das Liebchen ein.
Hurrah!
O ſeeliges Umfangen!
Ich harre mit Verlangen.
Du Braͤut'gam hohle mich,
Mein Kraͤnzchen bleibt fuͤr dich,
Hurrah!
Was klirrſt du in der Scheide,
Du helle Eiſenfreude,
So wild, ſo ſchlachtenfroh?
Mein Schwerdt, was klingſt du ſo?
Hurrah!
86
Wohl klirr ich in der Scheide,
Ich ſehne mich zum Streite,
Recht wild und ſchlachtenfroh.
Drum Reiter klirr ich ſo.
Hurrah!
Bleib doch im engen Stuͤbchen.
Was willſt du hier, mein Liebchen?
Bleib ſtill im Kaͤmmerlein,
Bleib, bald hohl 'ich dich ein.
Hurrah!
Laß mich nicht lange warten!
O ſchoͤner Liebesgarten,
Voll Roͤslein blutigroth.
Und aufgebluͤhtem Tod.
Hurrah!
So komm denn aus der Scheide,
Du Reiters Augenweide,
Heraus, mein Schwerdt, heraus!
Fuͤhr 'dich ins Vaterhaus.
Hurrah!
87
Ach herrlich iſts im Freien,
Im ruͤſt'gen Hochzeitreihen.
Wie glaͤnzt im Sonnenſtrahl
So braͤutlich hell der Stahl!
Hurrah!
Wohlauf, ihr kecken Streiter,
Wohlauf, ihr deutſchen Reiter!
Wird euch das Herz nicht warm,
Nehmt's Liebchen in den Arm.
Hurrah!
Erſt that es an der Linken,
Nur ganz verſtohlen blinken,
Doch an die Rechte traut,
Gott ſichtbarlich die Braut.
Hurrah!
Drum druͤckt den liebeheißen,
Braͤutlichen Mund von Eiſen,
An eure Lippen feſt.
Fluch! wer die Braut verlaͤßt.
Hurrah!
88
Nun laßt das Liebchen ſingen,
Daß helle Funken ſpringen,
Der Hochzeitsmorgen graut
Hurrah, du Eiſenbraut!
Hurrah!

About this transcription

TextLeyer und Schwerdt
Author Theodor Körner
Extent103 images; 8172 tokens; 2662 types; 54412 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationLeyer und Schwerdt Theodor Körner. . [3] Bl., 88 S. NicolaiBerlin1814.

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Zentral- und Landesbibliothek Berlin Berlin ZLB, o III 42908

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationBelletristik; Lyrik; Belletristik; Lyrik; core; ready; ocr

Editorial statement

Editorial principles

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ImprintBerlin 2019-12-10T09:32:31Z
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ShelfmarkBerlin ZLB, o III 42908
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