Der naͤchſte Zweck dieſes Werks in der Geſtalt, worin es jetzt erſcheint, iſt, einen Leitfaden und eine Baſis zu haben, um meinen muͤndlichen Vor - trag darnach zu ordnen und darauf zu begruͤnden. Es iſt deshalb aller - dings gedraͤngter geſchrieben, als es bei alleiniger Ruͤckſicht auf mein leſendes Publikum haͤtte geſchehen ſollen. Indeſſen hoffe ich durch Be - ſtimmtheit, Vollſtaͤndigkeit und Ordnung des Vortrages dies ſo erſetzt zu haben, daß demjenigen Leſer, welcher mit Aufmerkſamkeit und Ord - nung — nicht zerſtreut, fragmentariſch und fluͤchtig — lieſet, alles klar genug ſeyn werde. Bei einigen abſtrakten Materien, z. B. in dieſem Bande bei der Begruͤndung der Wiſſenſchaft, habe ich mich vielleicht zu kurz gefaßt; aber ich haͤtte, um dieſe Materie einem Theile meiner Leſer vollſtaͤndig zu entwickeln, durch Weitlaͤuftigkeit einem andern Theile langweilig werden muͤſſen. Wo es zur Aufklaͤrung einer wichtigen Ma - terie nothwendig war, habe ich ſo ausfuͤhrlich geredet, daß es ſelbſt fuͤr meine Zuhoͤrer kaum einer weitern Eroͤrterung bedarf. Es verſteht ſich uͤbrigens, daß manche Gegenſtaͤnde, welche in dieſem Bande in der Lehre von der Oekonomie, nur des allgemeinen Ueberblicks wegen, dargeſtellt werden mußten, an ihrem Orte werden genauer behandelt werden. We - gen dieſes mehr oder minder gedraͤngten Vortrages wird man die Ver - ſchiedenheit des Styls verzeihen.
Auch in der Ordnung des Vortrages habe ich mich gewiſſermaßen nach der Abtheilung des Moͤgelinſchen Unterrichtskurſus fuͤr das Win - ter - und Sommerſemeſter und nach dem Gange der Vorleſungen der damita 2IVVorrede.verbundenen Wiſſenſchaften gerichtet. Der erſte und ein Theil des zwei - ten Bandes enthalten das, was in der Lehre von der Landwirthſchafts - kunde mehr abſtrakt und reiner wiſſenſchaftlich iſt, weniger einer ſinn - lichen Darſtellung bedarf, und mehr Nachdenken als Beobachtung erfor - dert; zu deſſen Vortrage und Studium alſo die Winterzeit mehr geeignet iſt. Der Inhalt des erſten Bandes liegt vor Augen. Der zweite ent - haͤlt 1) die Agronomie, oder die Lehre von der Kenntniß und Wuͤrdi - gung des Bodens nach ſeinen chemiſchen und phyſiſchen Eigenſchaften, ruͤckſichtlich auf deſſen zweckmaͤßigſte Benutzung und Werthſchaͤtzung. 2) die Agrikultur, oder die Lehre von der Verbeſſerung und Vorbe - reitung des Bodens, welches Hauptſtuͤck ſich wieder in zwei Abſchnitte theilt: a) die Lehre von der chemiſchen Verbeſſerung und Befruchtung des Bodens durch Auffuͤhrung und Vermengung relativ verbeſſernder und abſolut duͤngender Subſtanzen; b) die Lehre von der mechaniſchen Verbeſſerung und Vorbereitung des Bodens, welche ſowohl die Opera - tionen der eigentlichen Beackerung als die der Urbarmachung, der Abwaͤſ - ſerung, der Bewaͤſſerung u. ſ. w. in ſich begreift. Der Vortrag der Agronomie und des chemiſchen Theils der Agrikultur faͤllt in den Zeit - raum, wo ich bei meinen Zuhoͤrern ſchon die noͤthigen chemiſch-phyſiſchen Kenntniſſe vorausſetzen kann; der der mechaniſchen Agrikultur eroͤffnet die Sommervorleſungen zu einer Zeit, wo dieſe Operationen am beſten ſinnlich dargeſtellt werden koͤnnen.
Der dritte Band enthaͤlt die Lehre von den vegetabiliſchen Produktionen in ihrem ganzen Umfange, und fußt nun auf die ſchon vorgetragene allgemeine und ſpezielle Pflanzenlehre, die hier in beſonderer Ruͤckſicht auf den Pflanzenbau in naͤheren Betracht und Anwendung kommt.
Der vierte Band wird die Lehre von den thieriſchen Produk - tionen enthalten, die eine Einleitung uͤber dieſen thieriſchen Organis - mus im geſunden Zuſtande, und uͤber die krankhaften Abweichungen deſſel - ben um ſo mehr erfordert, da das Eigenthuͤmliche der letzteren in ihren haͤu -VVorrede.figſten Formen bei jeder Thierart beſonders angegeben wird; damit der rationelle Landwirth ſich wenigſtens von den gewoͤhnlichen Kurſchmieden, Hirten und Quackſalbern unabhaͤngig erhalten, den wahren Arzt aber wuͤrdigen koͤnne.
Die Lehre von der mit der Landwirthſchaft — in Hinſicht der Be - nutzung der Produkte ſowohl als der Viehzucht — in naͤherer und zweckmaͤßiger Verbindung ſtehenden techniſchen Gewerbe, wird das Werk in einem beſonderen Supplementbande ſchließen.
Ohne jene Hinſicht auf den Kurſus des Moͤgelinſchen Unterrichts haͤtte ich vielleicht eine andere Ordnung gewaͤhlt, und die abſtraktere Lehre von der Oekonomie zuletzt behandelt. Ich zweifle indeſſen, ob dies dem Beduͤrfniſſe derer, welche nach dieſem Werke die Landwirthſchaft rationell ſtudieren wollen, angemeſſener geweſen waͤre; vielmehr hat mich nunmehr die Erfahrung bei dem groͤßten Theile meiner Zuhoͤrer gelehrt, daß in jener Ordnung die klarſte und deutlichſte Anſicht entſtehe. So lange man das Ganze nicht uͤberſieht, ſind einſeitige und ſchwer wieder zu verloͤſchende Eindruͤcke beinahe unvermeidlich, und dieſe haben der Theorie und der Praxis der Landwirthſchaft vielen Nachtheil gebracht. Haͤtte ich eine andere Ordnung gewaͤhlt, ſo wuͤrde ich das Werk auf einmal herausgegeben haben, welches ſich unter den jetzigen Zeitumſtaͤnden noch lange haͤtte verzoͤgern muͤſſen.
Ich fuͤhlte aber eine Verpflichtung, dieſes Werk entweder in dieſer konzentrirten Form oder in einer ausfuͤhrlichen bald herauszugeben. Meine engliſche Landwirthſchaft und einige andere Schriften hatten einen bis dahin beiſpielloſen Eifer fuͤr die Landwirthſchaft, das Gefuͤhl und die Ueberzeugung von der Moͤglichkeit eines hoͤheren Betriebes und die Sehnſucht nach der moͤglichſten Vollkommenheit allgemein erregt. Aber der einſeitigen Anſicht wegen, die manche nach jenem Werke gefaßt hatten, verfielen die, welche am raſcheſten zum Ziele hinſtrebten, auf Ab - wege, wodurch ſie es verfehlten, aber doch ſpaͤter und mit groͤßerem Auf - wande, als noͤthig war, erreichten. Andere ſchwankten von einemVIVorrede.Wege zum andern hinuͤber, und kamen wenig vorwaͤrts, noch andere blieben ſtehen, zweifelnd, welchen Weg ſie einſchlagen ſollten. Manche kehrten ſchnell zuruͤck, wenn ihnen ein Verirrter in den Weg ſprang und zurief: „ Hier iſt’s nicht Recht, experto crede ruperto! “ Manche woll - ten ſich einen neuen Weg bahnen, den ihre Kraͤfte nicht zu erklimmen ver - mochten. Andere, die es verſtanden, die Mittel zu berechnen, die erfor - derlich waren, um den Zweck fruͤher oder ſpaͤter zu erreichen, ſtehen jedoch auf der Hoͤhe und rufen andern zu: „ Hier bin ich, kommt mir nach! “
Dies Werk, hoffe ich, ſoll dergleichen Verirrungen, wozu ich durch jenes Werk allerdings einige Veranlaſſung mag gegeben haben, verhuͤten. Allein es iſt kein hoͤlzerner Wegweiſer, den man nur anſprechen kann, wenn man ihn eben braucht. Es iſt ein Grundriß, den man ſtudieren und ganz vor Augen haben muß, wenn man ſich auf jedem Punkte dieſes Gebiets orientiren und nirgends verirren will.
Ich fuͤhle lebhaft, daß dieſes Werk nicht frei von Maͤngeln ſey. Die Drangſale — wenn gleich nicht die Zerſtoͤrungen — des Krieges, denen ich mit wenigen Unterbrechungen ſeit ſieben Jahren ausgeſetzt war, manche Sorgen und haͤusliche Leiden laͤhmten die freie Thaͤtigkeit des Geiſtes, die ein ſolches ſyſtematiſches, nicht fragmentariſches Werk in einem Fache, welches noch nicht wiſſenſchaftlich behandelt war, er - forderte. Man erwarte alſo nichts vollkommenes, ſondern nur das beſte, was ich unter dieſen Umſtaͤnden zu geben vermag.
Ich wuͤnſche Kritik dieſes Werks im Ganzen und im Einzelnen. Ueber diejenige, welche gegruͤndet ſcheint, werde ich mich in meinen Anna - len beſcheiden erklaͤren, und wenn man will, ſie gern darin aufnehmen. Wenn ich aber bemerkte, daß nur jemand an mir zum Ritter werden wollte, ſo wuͤrde ich ihm eben ſo wenig, wie einem Ruͤckert oder Leupert antworten. Insbeſondere wuͤnſche ich Unvollſtaͤndigkeit und Ueberſe - hung gewiſſer nicht unerheblicher Faͤlle und Umſtaͤnde geruͤgt, und ſolche Ruͤgen wuͤrde ich mit Dank zur Verbeſſerung nutzen, weil dadurch die Wiſſenſchaft gefoͤrdert wird.
VIIVorrede.Einige haben, wie ich vernehme, gewuͤnſcht und erwartet, hier eine beſonders vollſtaͤndige Litteratur und Anfuͤhrung der Schriften, welche uͤber jede Materie geſchrieben ſind, zu finden. Ich habe aber zu dieſer Erwartung niemand berechtigt, indem ich die Handarbeit, Buͤchertitel abzuſchreiben, nicht liebe. Haͤtte ich mich aber auf die Kritik der Schrif - ten einlaſſen wollen, ſo wuͤrden dazu allein 12 Baͤnde nicht gereicht haben. Wir haben auch uͤber die landwirthſchaftliche Litteratur ein ſyſtemati - ſches, nach Materien geordnetes ſehr vollſtaͤndiges, verdienſtvolles Werk: „ F. B. Weber’sHandbuch der oͤkonomiſchen Litteratur oder ſyſtema - „ tiſche Anleitung zur Kenntniß der deutſchen oͤkonomiſchen Schriften, „ die ſowohl die geſammte Land - und Hauswirthſchaft, als die mit denſel - „ ben verbundenen Huͤlfs - und Nebenwiſſenſchaften angehen, mit Angabe „ ihres Ladenpreiſes und Bemerkung ihres Werths (?) in 2 Baͤnden, „ Berlin1803”. Ferner eine ſehr genaue und trefflich geordnete ſyſtema - tiſche Darſtellung alles deſſen, was ſich uͤber landwirthſchaftliche Gegen - ſtaͤnde in den Verhandlungen der gelehrten und landwirthſchaftlichen Ge - ſellſchaften aller Nationen findet an: „ Reuſsrepertorium commen - tationum a societatibus literariis editarum, P. VI. Oeconomia, Göt - tingae1806”. (Es waͤre zu wuͤnſchen, daß jemand eine auf gleiche Weiſe geordnete Nachweiſung der in andern von Einzelnen herausgegebe - nen Sammlungen enthaltenen Schriften ausarbeitete. Denn in der That findet man in einer bisher nur fragmentariſch behandelten Wiſſen - ſchaft das beſte und originellſte in fragmentariſchen Schriften.) Uebri - gens findet man auch die Litteratur in Beckmann’sLehrbuche, in We - ber’sHandbuche der Felderwirthſchaft, Frankfurt1807; in Nau’sAnleitung zur Landwirthſchaft, Frankfurt am Mayn1804, und meh - reren anderen Lehrbuͤchern, vollſtaͤndig genug angefuͤhrt. Die Mei - nungen verſchiedener ausgezeichneter aͤlterer Schriftſteller uͤber ge - wiſſe Gegenſtaͤnde von Wichtigkeit findet man auch in Germershau - ſensHausvater und Hausmutter mehr oder minder richtig und tref - fend dargeſtellt.
VIIIVorrede.Die idealiſche Muͤnze, welche ich in der Lehre von der Oekonomie angenommen habe, nemlich 1 # = dem Werthe eines 1 / 9 Berliner Scheffel Rockens, oder = dem Preiſe einer gewoͤhnlichen unangeſtrengten Tagesarbeit wird manchem anfangs anſtoͤßig ſeyn. Bei genauerer Erwaͤgung wird man aber finden, wie ſehr dieſe idealiſche Muͤnze die Ausmittelung allge - meiner Verhaͤltniſſe und Reſultate und demnaͤchſt ihre Anwendung auf ſpezielle Faͤlle erleichtere.
Die Zeitumſtaͤnde und die daher ruͤhrende Verlegenheit der angeſe - henſten Buchhandlungen machen es nothwendig, daß dies Werk auf Praͤ - numeration herauskomme. Ich wuͤrde ohnedies dieſen — urſpruͤng - lich nur fuͤr genialiſches Fuhrwerk beſtimmten, aber von litterariſchen Lohnkaͤrnern uſurpirten und verdorbenen — Weg nicht eingeſchlagen ſeyn. Ich verdanke es dem Vorſpann meiner verehrungswuͤrdigen Goͤn - ner und Freunde, daß ich ſelbſt zu dieſer Zeit ſo gut darauf gefahren bin. Dies macht mir doppelte Freude. Denn ich konnte keine beſſere Gelegen - heit haben, mich von ihrem wahrhaften Wohlwollen zu uͤberzeugen. Ich bin ſtolz darauf, ihre Namen oͤffentlich nennen zu duͤrfen. Es ge - ſchieht ohne irgend eine andere Ordnung, als daß die Namen derjenigen, welche die Annahme der Praͤnumeration zu beſorgen die Guͤte hatten, vorſtehen, und die durch ſie eingegangene jedesmal folgen. An erſtere dieſer Herren oder ihre Commiſſionaire werden die Exemplare durch Buchhaͤndlerfracht von der Verlagshandlung geſandt, und dieſelben wer - den die Gewogenheit haben, die Praͤnumeration auf den zweiten Band anzunehmen, und mir zu uͤberſenden.
Sollte bei der Verſendung irgend eine Unrichtigkeit vorgegangen ſeyn, ſo erſuche ich, mir ſolches anzuzeigen.
Moͤgelin, den 3ten Junius 1809.
Der Verfaſſer.
Da dieſer Band ſchon betraͤchtlich uͤber die beſtimmte Bogenzahl hinausge - het: ſo konnte dieſes Hauptſtuͤck, wie ich wuͤnſchte, nicht ganz darin beſchloſſen werden. Die naͤhere Vergleichung der Syſteme gegen einander in tabellariſchen Berechnungen u. ſ. w. alſo im naͤchſten Bande.
Sie iſt ohne alle Ordnung geſtellet, und es ſind nur diejenigen unterſchieden, welche bei dem Herausgeber, und welche bei der Verlagshandlung eingegangen ſind. Da es nur als eine abgedruckte Subſcriptionsliſte anzuſehen iſt, ſo ſind alle Titula - ren und Praͤdikate, die ſich ohnehin von ſelbſt verſtehen, weggelaſſen. Diejenigen Befoͤrderer dieſes Werks, welche aus beſonderem Wohlwollen fuͤr den Verfaſſer Sub - ſcriptionen geſammlet und Praͤnumerationen angenommen haben, und ferner die Gewogenheit haben werden, es zu thun, ſind ausgezeichnet gedruckt.
Bei dem Herausgeber eingegangene:
Exempl. Herr v. Brevern.. 2 Herr v. Barrakow..... 1 — v. Brevern, Landrath ... 1 — v. Brevern, Mannrichter .. 1 — v. Derfelden...... 1 — v. Deſſen, Capitain .... 1 — v. Eſſen, Oberſtlieutenant .. 1 — v. Hagemeiſter, Major .. 1 — v. Huͤlfreich, Ritterſchaftsſekretair 1 — v. Kruſenſtern, Capitain .. 1 — v. Kruſenſtern, Oberſtlieutenant 1 — v. Maydel, Hakenrichter .. 1 — v. Maydel....... 1 — B. v. Stackelberg.... 1 — B. v. Tieſenhauſen... 1 — B. H. v. Tieſenhauſen.. 1 — v. Ungern, Oberſt ..... 1 — v. Harpe........ 1 — v. Kaulbars, Oberſtlieutenant 1Exempl. Herr v. Stackelberg...... 1 — v. Koskul, Rath ..... 1 — v. Huͤne, auf ... 1 — v. Huͤne, auf ... 1 — v. Dahl, Hofrath ..... 1 — Nottbeck, Collegienrath ... 1 — v. Brevern, Oberſtlieutenant .. 1 — v. Reutern, Kreismarſchall. 1 — v. Ramm........ 1 — v. Toll......... 1 Herzog zu Hollſtein-Beck, in Lindenau...... 6 Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Preußen.... 1 Se. Koͤnigl. Hoheit Prinz Wilhelm von Preußen.... 1 Herr Dellbruͤck, Lehrer der Koͤniglichen Prinzen ....... 1cXVIIIPraͤnumeranten. Exempl. Herr Graf v. Lehndorf, Major, in Steinorth...... 1 — v. Matthy, Domprobſt, in Frauen - burg........ 1 — Gr. v. Schlieben, Erbamtshaupt - mann, in Gerdauen.. 1 — Gr. Henkel v. Donnersmark, Referendarius, in Koͤnigsberg1 — Gr. zu Dohna Wundlaken, Re - gierungsrath, in Koͤnigsberg1 — Gr. v. Doͤnhoff, Oberſtlieutenant, in Friedrichſtoin.... 1 Die Bibliothek der phyſikalich-oͤkonomi - ſchen Geſellſchaft, in Koͤ - nigsberg...... 1 Herr Kadach, Amtsſchreiber, in Meh - lanken....... 1 — Deutſch, Cammerrath, in Gra - venthin....... 1 — Stoͤckel, Cand. juris, in Bubainen2 — v. Hagen, Profeſſor, in Koͤnigsberg1 — v. Salzwedel, in Drosdowen1 — Gr. v. Wirſowitz, in Goͤtzhoͤfen1 — Heuſel, Provinzial-Acciſe-Caſſen - Aſſiſtent, in Koͤnigsberg. 1 — v. Podewils, Landrath, in Peucken1 — Schnell, in Koͤnigsberg... 1 — Ruffmann, in Kobbelbude.. 1 — v. Mirbach, Major, in Sorgitten1 — Gr. v. Schulenburg, Kammer - herr, in Rippen.... 1 — Schroͤder, Muͤhlenerbpaͤchter, in Waldau...... 1 — B. v. Eichler, in Aweyden. 1 — Melhorn, Amtmann, in Lapoͤnen1 — v. Loͤper, Referendarius, in Koͤ - nigsberg...... 1 — v. Bandemer, zu Wellenhagenin Pommern...... 1 — Klebs, Stadtrath, in Koͤnigsberg1Exempl. Herr Gr. zu Dohna, Reichsburggraf, Obermarſchall, in Schlobitten1 — Gr. zu Dohna, Miniſter des In - nern, in Koͤnigsberg.. 1 — Gr. zu Dohna, Geh. Legations - rath, in Koͤnigsberg.. 1 — Adler, Oberbaudirektor, in Brom - berg........ 5 Herr Johann Oeſtreich, in Braunsberg..... 1 — Siegfried, Oberamtmann, in Plicken....... 1 — v. Schoͤn, Oberamtmann, in Sta - neitſchen...... 1 — Niederſtaͤdter, Oberamtmann, in Koͤnigsfelde.... 1 — v. Sanden, Oberamtmann, in Tuſſeiden...... 1 — Wuͤrz, in Plicken..... 1 — Wagner, in Dittlaken... 1 — W. Oeſtreich, in Plicken.. 1 — Dreßler, Amtmann, in Schreif - lanken....... 1 Die Litthauiſche Kammerbibliothek zu Gumbinnen..... 1 Herr v. Gerhardt auf Flatow.. 2 — Oellrichs, Regierungsrath, in Marienwerder.... 1 — Munke, Oberfoͤrſter, in Solkenitz1 — v. Hippel, Landſchaftsdirektor, in Marienwerder.... 1 — v. Huͤlſen, Hauptmann, in Koͤ - nigsberg...... 1 Fuͤrſt Lichnowsky.. 2 — Gr. Oppersdorf..... 1 — v. Marklowsky..... 1 — Gr. Lariſch....... 1XIXPraͤnumeranten. Exempl. Herr B. v. Gartheimb..... 3 — v. Ludzinsky, Inſpector .. 3 — Helvety, Inſpector .... 1 — Gr. Schafgotſch..... 1 — C. v. Badenfeld..... 1 — Gr. Tentzin....... 1 — v. Ziegler, Landrath .... 1 — Fuͤrſt Moritz Lichtenſtein. 3 — Gr. Eugen Wrbna.... 2 — Feiſtmantl....... 1 — v. Wartmann...... 1 — Kaufmann....... 1 — Fuͤrſt Trautmannsdorf.. 1 — Gr. C. Eſterhazy..... 1 — B. Megern....... 1 — Gr. Max Cavviani.... 1 — Gr. Pergen....... 1 — Gr. C. Zichy....... 1 — Fuͤrſt Kinsky...... 1 — Schramm........ 1 — B. Joh. Leykamm.... 1 — Gr. Joſ. C. Dietrichſtein. 2 — Gr. Joh. Rud. Chotek.. 1 — Fuͤrſt Clary....... 1 — Gr. Ougarte...... 1 — Gr. Zinzendorf..... 1 — Gr. Franz Zichy Ferrari. 1 — Gr. Ferd. Palfy..... 2 — Fuͤrſt Sinzendorf..... 1 — Gr. Zamoisky...... 1 — Gr. Lamborruchy..... 1 — Fuͤrſt Eſterhazy..... 2 — Fuͤrſt Dietrichſtein.... 4 — Gr. Rud. Wrbna..... 4 — Gr. Erdoͤdy....... 1 — Gr. Hardenberg..... 1 — Gr. Ludisl. Feſtetitz... 2 — Fuͤrſt Joſ. Lobkowitz... 2 — Gr. Fries........ 2 — Gr. Joſ. Pergen..... 2Exempl. Herr Gr. Ernſt Hoyos..... 1 — Gr. Brenner...... 1 — Gr. Georg Feſtetitz.... 2 — Kernhofer, Hofrath .... 1 — v. Erben, Hofrath .... 1 — Gr. Joſ. Thunn..... 4 — Gr. Czernin....... 1 — Gr. Harrach....... 1 — Gr. Anton Appony Vater. 1 — Gr. Franz Kinsky..... 1 — Jordan, Regierungsrath ... 1 — Trautmann, Profeſſor ... 2 — v. Walberg....... 1 — B. Bartenſtein..... 1 — Gr. Amade....... 1 — Gr. Herberſtein..... 3 — Fuͤrſt Joſ. Schwarzenberg. 20 — Gr. Fuͤnfkirchen..... 1 — Gr. Schoͤnborn...... 1 — Gr. C. Harrach...... 1 — Gr. Rothenhahn..... 1 — B. v. Hildprandt..... 1 — Gr. Chr. Clamm Gallas.. 1 — Gr. Joſ. Lazansky.... 1 — Gr. Leop. Kinsky..... 1 — Gr. Joſ. Wrtby..... 1 — Gr. Franz Sternberg... 1 — Fuͤrſt Anton Lobkowitz... 1 — Gr. Franz Kollowrath Libs - timsky...... 1 — Gr. Franz Klebelsberg.. 1 — Fuͤrſt Nicolaus Eſterhazy. 50 Herr B. v. Gervaſy, in Wien12 Herr Max Schoͤnleitner, in Wei - henſtephan...... 1 — Frhr. v. Weix, Koͤnigl. Baierſcher Geheimerath ..... 1 — Frhr. v. Aretin, Koͤn. Baierſcher Geheimerath ..... 1c 2XXPraͤnumeranten. Exempl. Herr Seitz, Koͤniglich Baierſcher Hof - rath ........ 1 — Frhr. v. Rothenhahn, in Mark - Trentweinsdorf.... 1 Herr Fellenberg, in Hofwyl.. 5 — Albrecht........ 1 — Gruner, in Stockach.... 1 Herr v. Hopfgarten, Kammerherr 1 — Schmallian, Amtmann ... 1 — Kruͤger, Cammerrath .... 1 — Kruͤger........ 1 — Ebard, Kammerpraͤſident .. 1 — v. Weiße, Hofrath .... 1 — v. Rixleben, Kammerherr .. 1 — v. Wertern, Rittmeiſter ... 1 — v. Tunſchtedt, Landrath .. 1 — v. Hitzacker, Major .... 1 — v. Wurmb, Lieutenant ... 1 — v. Schlottheim..... 1 — v. Hagen, Rittmeiſter .... 1 — Rothe......... 1 — Felbel......... 1 — Walter, Amtsrath ..... 1 — Klemmer, Amtmann .... 1 Herr v. Mellin.. 2 — v. Bockenfoͤrde, genannt Schnuͤ - gel........ 1 — Locke.......... 1 — Brune......... 1 — Binner, Graͤfl. Goͤrtzſcher Oeko - nomieverwalter zu Schlitz1 — Nordmann, Oberamtmann, in Dahlheim...... 3 Herr Hausmann, in Moſyn16Exempl. Herr Karſten, Profeſſor, in Roſtock....... 4 — v. Laffort auf Wittorf... 1 Herr Koͤler, Hofmedikus in Celle1 — v. Hinuͤber, Hofrath und Poſtdi - rektor in Hannover.. 1 — Meyer, Oberkommiſſaͤr, in Celle1 — v. Schrader, Major .... 1 — Wedemeyer, Oberappellations - rath ........ 1 — v. Zeſterfleth, Hofrath, in Hannover...... 1 — Ziegler, Kommiſſaͤr, in Neu - haus........ 1 — Loͤbbecke, in Braunſchweig.. 1 — Graberg........ 1 — B. v. Gruttſchreiber, auf Klaſen1 — v. Fromberg, auf Holzkirch. 3 Herr Gr. v. Reden, Staatsmini - ſter, auf Buchwald... 2 — Gr. ReußXLIV, auf Trebſchen2 — Gr. ReußXXXVIII, auf Stohns - dorf........ 2 — Gr. Kalkreuth, auf Erdmanns - dorf........ 1 — Gr. Schafgotſch, auf Warmbrunn1 — Gr. Matuska, auf Arensdorf. 1 — v. Stechow, auf Schoͤnwalde. 1 — v. Vogten, auf Alt-Schoͤnau. 1 — Menzel, auf Lomnitz... 1 — Thomann, auf Berbisdorf.. 1 — B. v. Riedeſel, auf Neuenhoff1 — Cannabaͤus, auf Landshut.. 1 Herr Seidel, Stadt-Adminiſtra - tionsdirektor, in Leobſchuͤtz. 3 — Gr. v. Dyrhn, in Raſewitz. 1XXIPraͤnumeranten. Exempl. Herr Gebel, Medizinalrath, in Petrowitz.... 1 — Gr. v. Hochberg, in Fuͤrſtenſtein1 — B. v. Richthofen, in Hertwichs - waldau....... 1 — v. Quittritz, Landſchaftsdirektor, in Kolpnitz...... 1 — Gr. v. Pfeil, in Loſſow... 1 — Bieder, in Schoͤnfeld.... 1 — Gr. v. Seher-Thoß, in Dob - berau....... 1 — Krzewitz........ 1 Herr Gr. Wengersky, in Silchowitz3 — B. v. Schrembensky... 1 Herr Klingsberg, Kammerrath 1 Die Fuͤrſtlich Anhaltſche Rentkammer 1 Herr v. Kerber, Praͤſident, in Biala1 Herr Fried. Schmalz, in Ponitz, im Altenburgſchen .... 4 — v. Bruͤningk, in Deſſau... 1 Herr Koppe, in Graͤfendorf1 Herr Kolling, in Damsdorf... 1 — Klar, in Schlenkendorf... 1 — Pohle, in Besdau..... 1 — Hoxer, in Nonnendorf.... 1 — Kranz, Oekonomiekommiſſarius, in Erlangen...... 1 — Zinke, in Bunkersdorf.... 1 Herr L. A. Gr. v. d. Schulen - burg, in Jahmen... 1 — Gr. v. Breßler, in Laucke.. 1 — v. Rex, in Lautitz..... 2 Herr v. Biernacki, in Sulislawicze12 — Stoll, in Linau...... 1Exempl. Herr v. Berg, in Vargatz.... 1 — Cosmar, in Soltikow... 1 — v. Ploͤtz, Generallandſchaftsrath, in Kleinweckow.... 1 — v. Schlieben, Rittmeiſter, in Soltikow...... 1 — v. Blumenthal, Hauptmann, in Varzin....... 1 — v. Hake, in Speck..... 2 — v. Sydow, Landrath, in Dram - burg........ 1 — Hollatz, Juſtizamtmann, in Dram - burg........ 1 — v. Schwanenfeld, Regierungs - rath ........ 1 Herr von Kleiſt, in Klein Tuͤchow2 Herr Gr. v. Moltke, Kammerherr, in Koppenhagen.... 4 — Gr. zu Muͤnſter Meinhoͤfel. 1 Herr v. Inel, Kammerherr, auf der Inſel Thorſeng.. 2 — Dolgas, auf der Inſel Thorſeng1 — Wittrock........ 1 Herr Gaͤhler, Kammerrath in Elsfleth...... 1 — Soltau, Inſpektor, in Neuenburg1 — Burmeſter, Kammerrath, in Ol - denburg....... 1 Herr D. Freier, Oberamtmann, auf Amt Goldbeckin der Priegnitz. 3 — v. Werder, Lieutenant a. Dienſten in Rogaͤſen.... 1 — v. Jena, Hauptmann a. D., in Koͤthen....... 1XXIIPraͤnumeranten. Exempl. Herr Platner, Kammerrath 1 — Stenge, Kriminalrath ... 1 — Herroſe, in Debowick... 1 — Buͤckmann, in Wizin... 1 — Krauſe, Amtsrath, in Ragot. 1 Herr Gr. v. Finkenſtein, in Madlitz...... 3 Herr Noack, Superintendent, in Muͤn - cheberg...... 1 — v. Kriegesheim, Lieutenant, in Barſikow...... 2 — Gr. Lindenau, Oberſtallmeiſter, in Buͤſſow...... 1 — Jouanne, in Berlin.... 2 Herr Krauſe... 1 Herr v. Genskow....... 1 — Ratzer......... 1Exempl. Herr Schmidtlein...... 1 — Fleckel......... 1 — v. Reiche........ 2 — Schultze........ 2 — Gaͤhler......... 1 — v. Brand, Hauptmann a. D.. 1 — v. Wulffen, Lieutenant .. 1 — v. Wulffen....... 1 — Richtſteig....... 1 — B. v. Eckardtſtein, in Praͤdickow1 — v. Schrawiſch, Lieutenant in Freienwalde..... 1 — Luͤdeke, Amtmann, in Petershagen1 — Ringdorf, Oberamtmann, in Wrietzen...... 1 — Deutſch, Kaufmann, in Frankfurtha. d. Oder ...... 1 — Roſe.......... 1 — Frieſe......... 1 — v. Schwanenfeld..... 1 Bei der Verlagshandlung eingegangene:Exempl. Herr v. d. Marwitz...... 1 — Gr. v. Bernſtorf..... 1 — Geheime Finanzrath v. Prittwitz, auf Quilitzbei Muͤncheberg3 — Gutsbeſitzer Herrmann, zu Har - lersdorfbei Beeskow.. 1 Der Prinz von Oranien.... 1 Herr Oberamtmann Goͤdenzu Ruͤgen - walde....... 1 — Amtmann Binder, zu Tempelbergbei Muͤncheberg.... 1 — Buchhaͤndler Heyer, in Gießen6 — Oeconom Daum, zu Bagoldbei Beeskow...... 1 — Buchhaͤndler Mylius, in Berlin3Exempl. Herr Graf Heinrich zu Stollberg - Wernigerode... 1 — Inſpektor Pfeifferzu Krzizanowitzbei Ratibor..... 1 Die Meyerſche Buchhandlung in Lemgo7 Herr Hauptmann v. Steinkellerauf Riſtowbei Schlawe.. 1 — Hauptmann v. Steinkellerauf Carwitzbei Schlawe.. 1 — v. Kurnatowsky..... 1 — Domainen - Actuar Abelingzu Wittſtockbei Cuͤſtrin.. 1 — Legationsſecretair Spranger. 1 Die Andreaͤſche Buchhandlung in Frank - furt am Main.... 4XXIIIPraͤnumeranten. Exempl. Die Calveſche Buchhandlung in Prag7 Herr Oeconomie-Commiſſarius Boͤniſchzu Soppaubei Leobſchuͤtz. 1 — Oberamtmann Krielezu Wittſtock1 — Hofmarſchall v. Malzahn, zu Herzbergin Mecklenburg. 1 — Amtmann Schneidewind, zu He - ringenbei Nordhauſen. 1 — v. Schierſtaͤdt, in Ziebingen. 1 — Commiſſionsrath Oldenburg, zu Buͤtowin Hinterpommern1 — General - Landſchaftsrath v. Loͤperzu Stramehlbei Stargard1 — Weſemeyer, zu Tempelbergbei Muͤncheberg..... 1 — Landrath v. Dewitzzu Woperſonin der Neumark.... 1 — Kaufmann Kuͤgler, in Stettin1 — Kammer-Aſſiſtenzrath Bethe, zu Stettin....... 1 — Graf v. Hardenberg... 1 — Majoratsherr v. Rexinauf Wodtkebei Danzig..... 1 — Heyſe, in Bremen..... 2 — Buchhaͤndler Sauerlaͤnder, in Aarau....... 7 — Gebruͤder Hahn, in Hannover. 40 — Stallmeiſter Strubberg.. 1 Die Herren Mohrund Zimmer, Buch - haͤndler in Heidelberg.. 10 Herr Buchhaͤndler Feind, in Leipzig3 — v. Enckevort, in Hammelſtallbei Ukermuͤnde..... 1 — Coppenrath, Buchhaͤndler in Muͤnſter...... 3 — Geheime Ober-Forſtrath v. Eſſen1 — Buchhaͤndler Zieglerund Soͤhne, in Zuͤrich...... 4 — Buchhaͤndler Meinshauſen, in Riga....... 2Exempl. Herr Hofmarſchall v. Maſſow.. 1 — Buchhaͤndler Nicolai, in Berlin10 — Inſtizrath Brewing, zu Schie - felbein....... 1 — Rixen, zu Knoopbei Kiel.. 2 — Buchhaͤndler Huber, in St. Gallen2 — Buchhaͤndler Benjam. Fleiſcher3 Die Buchhandlung des Waiſenhauſes in Berlin....... 1 Herr Fr. Korn, Buchhaͤndler in Breslau7 — Arnold, in Dresden.... 1 — Oberamtmann Dr. Gericke, zu St. Lutgeri....... 2 — Commiſſionsrath Gilbert.. 1 — Cammerrath Zimmermann, zu Trollenhagenin Mecklenb. -Strelitz1 — v. Dewitz........ 1 — v. Stubenrauch..... 1 — Gr. v. Flemming, in Bayreuth1 — Oeconomie-Inſpektor Eben.. 1 — Condukteur Licht..... 1 Die Niemannſche Buchhandlung in Luͤbeck....... 9 Herr Buchhaͤndler Hammerich, in Altona10 — Buchhaͤndler Hemmerde, in Halle4 — Buchhaͤndler Grau, in Hof.. 4 — Dr. Gehlenin Muͤnchen... 1 — Otto v. Schlegel, Koͤniglicher, Saͤchſiſcher Amtshauptmann auf Zanitzund Zwickau. 1 — Buchhaͤndler Schnuphaſe, in Al - tenburg...... 2 — Oekonom Teichmann, zu Zedlitz1 — v. Thuͤnen, zu Liepenbei Neu - Brandenburg..... 3 Akademiſche Buchhandlung in Kiel.. 2 Frau Landraͤthin v. Both.... 1 Herr Buchhaͤndler Campe, in Hamburg2 — Paͤchter Deiters, zu Kluͤſſendorfbei Wismar..... 1XXIVPraͤnumeranten. Exempl. Herr Crazund Gerlach, Buchhaͤndler in Freiberg..... 1 Croneſche Buchhandlung, in Osna - bruͤck........ 1 Herr Buchhaͤndler Eßlinger, in Frank - furth am Main.... 5 — Buchhaͤndler Felsecker, in Nuͤrn - berg........ 2 — Fraͤnkel........ 1 — Buchhaͤndler Gaſtl, in Bruͤnn. 1 — Paſtor Grapengießer, zu Bei - dendorf....... 1 — Buchhaͤndler Hanff..... 1 Die Hofbuchhandlung in Rudolſtadt. 1 Herr Mohr, Buchhaͤndler, in Frank - furt........ 2 — Buchhaͤndler Perthes, in Ham - burg........ 50 — Buchhaͤndler Heinrichshofen, in Magdeburg.... 8 — Buchhaͤndler Kluͤger, in Arnſtadt1 — Buchhaͤndler Schulze, in Bautzen3 — Buchhaͤndler Stiller, in Roſtock4 — Buchhaͤndler Zimmermann, in Wittenberg..... 1 — Buchhaͤndler Roͤhß, in Schleßwig12 — Buchhaͤndler W. Korn, in Bres - lau........ 50 — Buchhaͤndler Nicolovius, in Koͤnigsberg..... 20Exempl. Herr Buchhaͤndler Siegert, in Liegnitz3 — Buchhaͤndler Geiſtinger, in Wien2 — Buchhaͤndler Darnmann, in Zuͤl - lichau....... 1 — Buchhaͤndler Treutler, in Hirſch - berg........ 1 — Buchhaͤndler Schneider, in Goͤt - tingen....... 2 — Buchhaͤndler Webel, in Zeitz. 1 — Buchhaͤndler Kruͤll, in Landshut4 — Buchhaͤndler Nauk, in Berlin1 — Buchhaͤndler Horvath, in Pots - dam........ 1 — Buchhaͤndler Hoffmann, in Ham - burg........ 2 — Buchhaͤndler Flick, in Baſel.. 2 — Buchhaͤndler Waldeck, in Muͤnſter2 — Buchhaͤndler Sigmund, in Kla - genfurth...... 4 — Buchhaͤndler Lindauer, in Muͤn - chen........ 6 — Buchhaͤndler Dankwerts, in Goͤt - tingen....... 5 — Buchhaͤndler Heroldund Wahl - ſtab........ 1 — Buchhaͤndler Koͤhler, in Leipzig1 — Buchhaͤndler Loͤffler, in Manheim1 — Buchhaͤndler Metzler, in Stutt - gard........ 1
Die Praͤnumeration auf den zweiten Band, welcher auf Oſtern unfehlbar erſcheint, wird beim Empfange des erſten, der Anzeige gemaͤß, gefaͤlligſt entrichtet. Da vom er - ſten Bande noch einige wenige auf Schreibpapier abgedruckte Exemplare vorhanden ſind, ſo koͤnnen diejenigen, welche auf den zweiten Band zugleich praͤnumeriren, ſolche noch erhalten, wenn ſie ſich an den Verfaſſer oder an die Verlagshandlung wenden. Ihre Namen werden vor dem zweiten Bande abgedruckt werden.
ErſtesDie Landwirthſchaft iſt ein Gewerbe, welches zum Zweck hat, durch Production (zuweilen auch durch fernere Bearbeitung) vegetabiliſcher und thieriſcher Subſtanzen Gewinn zu erzeugen oder Geld zu erwerben.
Je hoͤher dieſer Gewinn nachhaltig iſt, deſto vollſtaͤndiger wird dieſer Zweck erfuͤllt. Die vollkommenſte Landwirthſchaft iſt alſo die, welche den moͤglich hoͤch - ſten, nachhaltigen Gewinn, nach Verhaͤltniß des Vermoͤgens, der Kraͤfte und der Umſtaͤnde, aus ihrem Betriebe zieht.
Nicht die moͤglich hoͤchſte Production, ſondern der hoͤchſte reine Gewinn, nach Abzug der Koſten — welches beides in entgegengeſetzten Verhaͤltniſſen ſtehen kann — iſt Zweck des Landwirths, und muß es ſeyn, ſelbſt in Hinſicht auf das allge - meine Beſte; den einzigen Fall ausgenommen, wo man der Wiſſenſchaft wegen die Moͤglichkeit hoher Production, obwohl unter den beſtehenden Verhaͤltniſſen mit geringerem Vortheil, zeigen wollte.
Die rationelle Lehre von der Landwirthſchaft muß alſo zeigen, wie der moͤglich hoͤchſte reine Gewinn unter allen Verhaͤltniſſen aus dieſem Betriebe gezogen wer - den koͤnne.
Die Lehre des Ackerbaues kann dreierlei Art ſeyn, d. h. das Gewerbe kann auf dreierlei Weiſe gelehrt und erlernt werden: erſtlich handwerksmaͤßig, zweitens kunſtmaͤßig, drittens wiſſenſchaftlich.
Die handwerksmaͤßige oder mechaniſche Erlernung beſteht in der nach - ahmenden Uebung der Handgriffe, des Augenmaaßes, und des Taktes oder der Zeit - wahrnehmung. Sie iſt eine bloße Abrichtung, und der handwerksmaͤßige Landwirth kann bloß nachahmen, und bei ſeinen gewohnten, nach Raum und Zeit mehr oder minder modificirten Handgriffen bleiben, wovon er keinen Verſtandsbegriff hat oder zu haben braucht.
Kunſt iſt Darſtellung der Idee in der Wirklichkeit. Der bloß kunſtmaͤßige Landwirth nimmt die Idee oder die Regel ſeines Verfahrens von anderen auf Glau - ben an. Die kunſtmaͤßige Erlernung beſteht alſo in dem Auffaſſen fremder Ideen, oder in der Erlernung von Regeln, und in der Uebung, dieſe Regeln in Aus - fuͤhrung zu bringen.
Die wiſſenſchaftliche Lehre ſetzt keine poſitive Regeln feſt, ſondern ſie ent - wickelt die Gruͤnde, nach welchen man fuͤr jeden vorkommenden ſpeciellen Fall — den ſie ſcharf unterſcheiden lehrt — das moͤglich beſte Verfahren ſelbſt erfindet. Die Kunſt fuͤhrt ein gegebenes und angenommenes Geſetz aus, die Wiſſenſchaft giebt ſelbſt das Geſetz.
Nur die wiſſenſchaftliche Lehre allein kann allgemein guͤltig und allumfaſſend ſeyn, und zur Erreichung des Hoͤchſten unter allen und jeden Verhaͤltniſſen fuͤhren. Alle poſitive Regeln und Erlernungen ſind nur auf beſtimmte Lagen anwendbar, und jede bedarf beſonderer, die nur die Wiſſenſchaft ſo geben kann, daß das moͤglich Beſte in jedem Fall erreicht werde. Der hoͤhere Ackerbau kann alſo allein rationeller Ackerbau genannt werden, und beides iſt eins.
Wie der Schiffer, der mit Compaß und Charte das Weltmeer umſegelt — mit deren Huͤlfe jeden Wind und Stroͤmung benutzt, um ſich ſeinem Ziele, wenn gleich oft durch manche Umwege und langſamen Schritts zu naͤhern, Klippen und Hinder - niſſe ſicher umgeht, in jeder Lage die vortheilhafteſte Richtung waͤhlt, und immer gluͤcklich in moͤglich kuͤrzeſter Zeit den Hafen erreicht — ſich zu dem Kuͤſtenfahrer5Begriff der rationellen Landwirthſchaft.verhaͤlt, der das Ufer nicht aus dem Auge verlieren darf, wenn er ſich nicht dem blinden Schickſale uͤberlaſſen will; ſo der rationelle Landwirth gegen den an - gelernten.
Die handwerks - und kunſtmaͤßige Erlernung iſt jedoch dem Landwirthe, der ſich bis zur Wiſſenſchaft und zum Ideale erheben will, nicht unnuͤtz. Es iſt gut, wenn er die Handgriffe kennen und die erforderliche Kraft gleichſam fuͤhlen gelernt hat, um die mechaniſche Ausfuͤhrung beurtheilen zu koͤnnen. Auch gehoͤrt Uebung des Augen - maaßes und Ausdauer dazu, um den vom Verſtande gebildeten Begriff in der Wirklichkeit ausfuͤhren zu koͤnnen.
Aber der bloß gelernte Landwirth darf ſich nie ohne beſtimmte Anweiſung von ſeinem Leiſten entfernen, obwohl dieſer nur fuͤr eine beſondere Lage paſſend ſeyn kann.
Er darf nur ſeiner einmal angenommenen Regel oder der beſtimmten Vorſchrift des Einſichtsvollern folgen, und wird, wenn er ſelbſt denken und frei handeln will, dem Soldaten gleich ſeyn, der voll perſoͤnlichen Muthes aus Reihe und Glied hervortretend Feuer giebt, und ſtatt die gute Sache zu foͤrdern nur Alles in Ver - wirrung bringt.
Deshalb iſt es oft ſehr richtig, wenn man ſagt, daß Wirthſchaftsverwalter, die in anderen Gegenden und unter anderen Verhaͤltniſſen der Sache gluͤcklich vorgeſtanden haͤtten, nun, anders wohin verſetzt, durchaus bei jedem Schritte ſtrauchelten und das Ganze in Verwirrung brachten. Ihre auf Glauben angenommene Regel paßte nicht bei verſchiedenem Boden, verſchiedenem Maaße der Kraͤfte und verſchiedenen Verhaͤltniſſen. Und ſo erklaͤrte man dieſe auf ihrem Flecke kunſtgerechte Oeconomen fuͤr unwiſſende. Der wahre rationelle Landwirth dagegen wird ſich in den verſchie - denartigſten Lagen orientiren, wenn er ſich die Zeit nimmt, dieſe richtig kennen zu lernen.
Wenigen Gebrauch kann deshalb der nicht wiſſenſchaftlich gebildete Landwirth vom Leſen ſelbſt der beſten Buͤcher machen. Er weiß die neuen Ideen nicht zu ord - nen und in das Ganze zu verweben. Sie richten daher nur Verwirrung in und durch ihn an. Hoͤchſtens darf er nur ſolche Buͤcher leſen, welche auf die beſonderen Verhaͤltniſſe, worin er ſich befindet, nahen Bezug haben.
Die wiſſenſchaftliche Lehre der Landwirthſchaft muß, ohne ſpecielle Regeln zu geben, die Reſultate der bisher gemachten Erfahrungen und des Nachdenkens kennen und wuͤrdigen lehren, ſie bis auf ihren erforſchbaren tiefſten Grund erklaͤren, Licht uͤber alle Operationen verbreiten, den Grund und Ungrund angenommener Meinun - gen aufdecken, und in jedem individuellen Falle zur Selbſterfindung der Regel fuͤhren, die wir zu befolgen haben, und jeden Erfolg derſelben vorauszuſehen und zu berech - nen lehren. Da der wiſſenſchaftliche Landwirth dieſe ſelbſt erfundene Regel immer richtiger verſteht, wie die von einem andern mitgetheilte, und ſie ſich im Momente der Anwendung ſeinem Verſtande klarer darſtellt, ſo wird er ſie vollkommener aus - fuͤhren, und jede waͤhrend der Ausfuͤhrung noͤthige Modification treffen. Nur dieſe wiſſenſchaftliche Lehre kann die Widerſpruͤche der von einzelnen Wahrnehmungen ab - gezogenen Regeln vereinigen, und die Erfahrungen ſichten und laͤutern. Sie erweckt das Talent uͤber alle bei der Ausfuͤhrung des Gewerbes vorkommenden Faͤlle, ſelbſt zu urtheilen und auf eigenes Urtheil einen Entſchluß zu gruͤnden. Auch ſetzt ſie uns allein in den Stand, uͤber das Verfahren anderer richtig zu urtheilen, und lehrt uns, voreiligen Tadel zuruͤckzuhalten, zu welchem der bloß kunſtgerechte Landwirth ſo geneigt iſt.
Wiſſenſchaftlich iſt die Landwirthſchaft nur in einzelnen Theilen, nicht im ganzen Zuſammenhange und von allgemein guͤltigen Gruͤnden ausgehend, gelehrt worden. Die Lehre war entweder bloß empiriſch, auf beſondere Lokalitaͤten und individuelle Anſichten gegruͤndet, oder, wenn ſie ſyſtematiſch und allumfaſſend ſeyn ſollte, eine Compilation von Fragmenten, ein Gemenge widerſprechender Reſultate heterogener Erfahrungen.
Alle Wiſſenſchaften dieſer Art haben nur Fortſchritte durch ſolche Koͤpfe gemacht, welche Theorie und eigene Praxis — Wiſſenſchaft und Ausfuͤhrung — vereinigten. Die Theorie des Ackerbaues hat bisher faſt nur ſolche Koͤpfe beſchaͤftigt, die wenig Praxis und Gelegenheit zu Beobachtungen und Pruͤfungen hatten. Dagegen hatten die Praktiker nur ihre Wirthſchaftsart vor Augen, und zu wenig Bekanntſchaft mit den Erfahrungen anderer und den Entdeckungen der Naturforſcher. Und da es ihnen uͤberdem an mathematiſchen, logiſchen und Sprachbegriffen fehlte, ſo verirr - ten ſie ſich, ſobald ſie aus ihrer engern oder weitern Sphaͤre heraustraten.
Die Wiſſenſchaft des Ackerbaues beruht auf Erfahrung, und es koͤnnen nur dieAuf Erfah - rung. an eine Erfahrungs-Wiſſenſchaft zu machenden Forderungen an ſie ergehen. Ihr Grundſtoff iſt empiriſch, d. h. durch ſinnliche Wahrnehmung gegeben. Waͤre die Erfahrung aber auch ganz empiriſch, ſo iſt doch die Entwickelung der Reſultate und die Conſtruction der Wiſſenſchaft das Werk des Verſtandes.
Aber ſchon Erfahrung an ſich iſt nicht bloß ſinnliche Wahrnehmung, ſondernWas Erfah - rung ſey? begreift Reflexion uͤber das Wahrgenommene in ſich. Der Begriff der Kauſalitaͤt, oder daß eine Erſcheinung die Wirkung einer andern ſey, liegt jeder Erfahrung zum Grunde, und folglich iſt jede aus ſinnlicher Wahrnehmung und aus Thaͤtigkeit des Verſtandes zuſammengeſetzt.
Es iſt auch dem roheſten Menſchen eigen, bei jeder beachteten Erſcheinung nach der Urſache zu fragen, und Etwas ohne Urſach kann ſich keiner denken.
Die Urſache einer Erſcheinung muß die Wirkung einer anderen ſeyn, und dieſe muß wiederum eine andere Urſache haben. So denkt ſich jeder Menſch eine Kette von Urſachen ſo lang, als es moͤglich iſt, nimmt oft die Phantaſie zu Huͤlfe, um ſie zu verlaͤngern, — laͤßt die Welt auf einen Rieſen, den Rieſen auf einen Elephan - ten, und den Elephanten auf einer Schildkroͤte ruhen — muß aber endlich auf einen Punkt kommen, wo er keine Urſach der Urſachen mehr finden kann. Die letzte Ur - ſach nennen wir dann Kraft, welche wir wie von der Natur, von der Gottheit aus - gehend, betrachten. Kraft iſt aber immer nur das letzte, wohin unſer Verſtand dringen kann, und Manches, was man fuͤr eine nicht weiter zu ergruͤndende Kraft anſah, iſt nachmals als Wirkung tiefer liegender Urſachen anerkannt worden.
Zu dem Schluſſe, daß eine Erſcheinung die Wirkung einer anderen ſey, fuͤhrt uns das oͤftere Beieinanderſeyn oder Aufeinanderfolgen dieſer Erſcheinungen. Hierin liegt aber der Grund der meiſten Trugſchluͤſſe, indem wir zu leicht geneigt ſind, das Folgende immer als die Wirkung des Vorhergehenden anzuſehen. (Post hoc, ergo8Begruͤndung der Lehre.propter hoc.) Auch fehlt es leider! an einem beſtimmten allgemeinen Merkmale, eine bloße Folge in der Zeit von einer Folge aus der Kraft zu unterſcheiden.
Das haͤufige und wiederholte Beieinanderſeyn berechtigt uns erſt, die Verbindung zweier Erſcheinungen, als Urſach und Wirkung, nur zu vermuthen. Je oͤfterer es ſich wiederholt, deſto mehr ſteigt die Wahrſcheinlichkeit dieſer Verbin - dung, und wird endlich zur moraliſchen Gewißheit fuͤr uns, welche jedoch aufhoͤrt es zu ſeyn, wenn nur ein einziges Mal das eine ohne das andere erſcheint. Dann duͤrfen wir wenigſtens das eine nicht fuͤr die alleinige Urſach oder Wirkung des anderen halten.
Die meiſten Erſcheinungen aber, ſo wie wir ſie in ihrem ganzen Complexus wahrnehmen, ſind nicht die Wirkung einer, ſondern oft mannigfaltig zuſammenge - ſetzter und ſich vereinigender Urſachen. Wenn deren neun beiſammen ſind, und die zehnte fehlt, ſo erfolgt auch die Wirkung nicht, oft die ganz entgegengeſetzte.
Um eine vollſtaͤndige Kornaͤhre hervorzubringen, wird erfordert:
Dies wußte jeder, aber nun weiß man, daß auch erfordert werde:
Es iſt alſo das Hinzutreten aller dieſer Stoffe und Potenzen, und vielleicht vie - ler anderen noͤthig, um jene Wirkung oder Aehre, und ihr gerechtes Verhaͤltniß, um eine vollkommne hervorzubringen. Ihr Mißrathen kann an dem Mangel des einen oder des anderen liegen.
Erfahrungen machen wir, entweder durch bloße
Beobachtung, indem wir die von ſelbſt zuſammentreffenden Koͤrper und Potenzen und deren Einwirkung auf einander gehoͤrig beachten, und das Reſultat bemerken; oder durch
Verſuche, indem wir wohlbekannte Dinge in genau beſtimmten Verhaͤlt - niſſen zuſammenbringen, ihre Wechſelwirkung beachten, und dabei moͤglichſt verhuͤ - ten, daß nichts Fremdes oder Unbekanntes, was Einfluß auf den Erfolg haben kann, ſich einmiſche.
Ein Verſuch iſt eine der Natur vorgelegte Frage, worauf ſie, wenn er gehoͤrig eingerichtet iſt, durchaus eine Antwort — ſey es auch nur durch Ja oder Nein — geben muß.
Die Kunſt, Verſuche anzuſtellen, hat man faſt zuerſt im vorigen JahrhunderteVerſuche. richtig kennen gelernt und ausgebildet. Auf dieſelbe gruͤndet ſich jedoch vorzuͤglich die Gewalt des Menſchen uͤber die materielle Welt, und er kann dieſe um ſo weiter ausdehnen, je mehr er jene Kunſt vervollkommnet und in Ausuͤbung bringt.
Es verdient aber keinesweges den Namen eines Verſuchs, wenn man mehrere Stoffe und Potenzen, unbeſtimmt und ungemeſſen, und ohne den Einfluß fremder abzuſchneiden, auf einander wirken laͤßt und den Erfolg bemerkt. Solcher ſogenann - ten Proben haben wir freilich viele, und es iſt auch allerdings manches Wichtige und Nuͤtzliche dadurch zufaͤllig entdeckt worden, in den fruͤheren Perioden der Naturfor - ſchung. Aber nie erfuhr man dadurch das, was man gerade wiſſen wollte, und worauf es ankam, und Millionen wurden fruchtlos angeſtellt, bevor man eine Ent - deckung machte.
Ganz vollkommen und reine Verſuche ſind faſt nur in einem iſolirten Raume, unter der Klocke des Naturforſchers und im Laboratorium des Chemikers moͤglich. Sie liegen außer dem Wirkungskreiſe des eigentlichen Landwirths, ihre Erforſchung,Erſter Theil. B10Begruͤndung der Lehre.Kenntniß und genauere Anſtellung, iſt jedoch, wie wir ſehen werden, von hoͤchſter Wichtigkeit fuͤr die Lehre vom Ackerbau.
Verſuche indeſſen, wo Zahl, Maaß und Gewicht moͤglichſt genau angewandt, und Alles, was wir dieſen nicht unterwerfen koͤnnen, doch mit moͤglichſter Genauig - keit beachtet worden, koͤnnen wir allerdings auch vom Landwirthe erwarten, und ſie bleiben, ungeachtet ſie nicht in vollkommenſter Reinheit angeſtellt werden konnten, dennoch von Wichtigkeit.
Beſonders aber giebt es eine Art von Verſuchen, welche den voͤllig reinen Ver - ſuchen faſt gleich kommen, und in der Landwirthſchaft wenigſtens eben ſo genau, wie in vielen andern Erfahrungswiſſenſchaften angeſtellet werden koͤnnen. Dies ſind die komparativen Verſuche. Da nemlich unter freiem Himmel die einwirkenden Dinge ſelten nach unſerer Willkuͤhr herbeigeſchafft und entfernt, eben ſo wenig gemeſſen und gewogen werden koͤnnen, ſo muͤſſen wir, um die Wirkung eines in unſerer Gewalt ſtehenden Dinges zu erforſchen, nur dieſes einzige in verſchiedenen zugleich und neben einander angeſtellten Verſuchen zuſetzen und weglaſſen, quantitativiſch und qua - litativiſch veraͤndern, alles uͤbrige aber moͤglichſt gleich erhalten. Der Erfolg wird uns dann uͤber den Antheil, den der einzige veraͤnderte Umſtand darauf hatte, beleh - ren und uns anzeigen, ob und in wiefern dieſer zur Erreichung eines gewiſſen Zweckes nuͤtzlich oder unnuͤtz ſey. Dieſe Verſuche muͤſſen jedoch, um vollſtaͤndig zu ſeyn, un - ter mannigfaltigen, nicht in unſerer Gewalt ſtehenden Umſtaͤnden, in verſchiedenen Klimaten, bei verſchiedenem Witterungslaufe, auf verſchiedenen Bodenarten, wie - derholt werden.
Verſuche dieſer Art ſind freilich nicht leicht, aber dennoch jedem denkenden Land - wirthe moͤglich. Und jeder der einen ſolchen, aber vollſtaͤndig, ausfuͤhrt, ſey es auch nur unter beſonderen Umſtaͤnden, und treu erzaͤhlt, macht ſich um die Wiſſen - ſchaft des Gewerbes, und folglich auch um die Praxis bei Welt und Nachwelt ver - dient. Sie in Menge anzuſtellen, uͤberſteigt die Kraͤfte und die Forderungen, die11Begruͤndung der Lehre.man an den Einzelnen machen kann, und es waͤre nur Sache des Staats, dieſem Geſchaͤfte gewachſene Maͤnner in die Lage zu ſetzen, wo ſie ihre Zeit und Talente ganz der Erforſchung der Natur zum Beſten der Landwirthſchaft und des allgemeinen Wohlſtandes widmen koͤnnten.
Oekonomiſche Societaͤten, welche zur Befoͤrderung der Wiſſenſchaft geſtiftet worden, ſollten ſich die Anſtellung ſolcher Verſuche und die Vertheilung derſelben unter ihre Mitglieder vor allem angelegen ſeyn laſſen; ſo wie es die Mecklenburgi - ſche Societaͤt thun wollte.
Da aber bis jetzt die Zahl ſolcher genauen Verſuche noch zu geringe iſt, ſo muͤſ -Beobachtun - gen. ſen wir die, vielleicht ſchon zu große, Sammlung von bloßen Beobachtungen und von Nachrichten, uͤber mancherlei angeſtellte Proben, bei aller ihrer Unvollkommen - heit zu Huͤlfe nehmen, und ſie zur Begruͤndung unſerer Wiſſenſchaft benutzen.
Haben ſich doch Wiſſenſchaften ausgebildet, die außer der Beobachtung der Wirkung unbekannter Potenzen und einzelner ſehr unvollkommener Proben noch we - niger von reinen Erfahrungsſaͤtzen zum Grunde legen konnten, z. B. die Medicin.
Es gehoͤrt aber viele Vorſicht und Scharfſinn dazu, um in dieſes verworrene Chaos Licht und Ordnung zu bringen. Es muͤſſen jene aufbehaltenen Beobachtungen nicht bloß geſammelt und geordnet, ſondern auch von allen Seiten betrachtet, mit einander verglichen, zuſammengepaßt, nach bekannten Thatſachen und den vorhande - nen genauern Verſuchen gepruͤft werden. So laſſen ſich aus ihnen wichtige Reſultate herausziehen, die zwar mehr oder minder evident ſind, denen man aber vernuͤnftiger Weiſe ſeinen Beifall nicht verſagen kann, und die zu einer genauern Unterſuchung leiten, woraus dann endlich ihre Beſtaͤtigung oder Widerlegung unwiderſprechlich hervorgehen muß. Es muß nur dasjenige wohl unterſchieden werden, was mit meh - rerer oder minderer Zuverſicht, und was nur auf eine zweifelhafte Art, nach der bis jetzt mangelhaften Erfahrung, angenommen werden darf. Viel weiter wuͤrden wir auch hierdurch ſchon gekommen ſeyn, wenn nicht die laͤcherliche Schaam, womit die meiſten Landwirthe fehlgeſchlagene Verſuche verheimlichen, und die Uebertreibung, womit ſie gluͤckliche erzaͤhlen, die Fortſchritte aufgehalten haͤtte.
Beihuͤlfe der Naturwiſſen - ſchaft.Eine große Beihuͤlfe zur Begruͤndung unſerer Wiſſenſchaft, und insbeſondere einen Faden, um uns aus dem Labyrinthe der gehaͤuften, mehrentheils einſeitigen Erfahrungen herauszuwickeln, einen Pruͤfſtein, um ihren Gehalt und ihre Aechtheit zu erforſchen, giebt uns die in den letzteren Zeiten ſo hoch vervollkommnete Natur - wiſſenſchaft. Die Natur wirkt allenthalben nach gleichen und ewigen Geſetzen, und nur durch Benutzung der Naturkraft wirkt der Landwirth. Deshalb laſſen ſich aus phyſikaliſch-chemiſchen Kenntniſſen fuͤr den Ackerbau theils direkte Regeln ableiten, theils die Richtung beſtimmen, die wir bei unſeren Unterſuchungen zu nehmen haben. Wenn nur durch jene die Gleichheit und die Ungleichheit des Bodens und ſeine Be - ſtandtheile beſtimmt ausgemittelt worden, ſo iſt dies genug, um uͤber die haͤufige Un - gleichheit des Erfolgs bei angeſtellten Operationen Licht zu bekommen. Seit jeher hatten jene Wiſſenſchaften Einfluß auf die Lehre vom Ackerbau gehabt, und aus ihrem unvollkommenen Zuſtande waren manche Vorurtheile und falſche Begriffe mit heruͤber gebracht, die wir nicht anders, als durch die Benutzung der nun berichtigten Naturkenntniſſe entfernen koͤnnen. In den neueſten Zeiten iſt vorzuͤglich die Chemie zur Bereicherung der Ackerkunde angewandt, und groß iſt der Gewinn, den ſelbſt die Praxis ſchon davon gehabt hat. Wir koͤnnen jetzt manche Wahrheiten, die wir nach unſeren Beobachtungen auf dem freien Felde und Wirthſchaftshofe nur ahneten, evident erweiſen, und manche angenommene Vorurtheile widerlegen.
Deshalb muß ſich der wiſſenſchaftliche Vortrag der Ackerbaulehre unerlaͤßlich auf richtige phyſikaliſche und chemiſche Begriffe gruͤnden, und wir muͤſſen durch ſie ſo tief wie moͤglich auf den Grund der Erſcheinungen zu kommen ſuchen, weil wir nur dann mit Gluͤck in unſeren Unterſuchungen arbeiten, und um ſo zahlreichere und richtigere Folgen ziehen koͤnnen, je tiefer wir zu den Gruͤnden der Naturerſcheinungen eindringen.
Nur duͤrfen wir keine Stufe uͤberſpringen, ſonſt dringen wir nicht ein; wir ſtuͤrzen in den Abgrund der Muthmaßungen und dunklen Begriffe, welche zwar die Phantaſie beſchaͤftigen koͤnnen, den Verſtand aber verwirren.
Pflanzen - kunde.Da der Landwirth ſich mit der Erzeugung, dem Wachsthum und der Vollen - dung der Pflanzen hauptſaͤchlich beſchaͤftigt, ſo iſt die Kenntniß von der Organiſation13Begruͤndung der Lehre.und Natur der Pflanzen ſowohl (Pflanzenphyſiologie), als die von ihren charakte - riſtiſchen Unterſcheidungszeichen, ihren natuͤrlichen und kuͤnſtlichen Ordnungen und ihren Benennungen (Botanik), der Landwirthſchaftslehre unentbehrlich.
Und da der Landwirth ferner die Produktion der Thiere und der thieriſchen Sub -Thierkunde. ſtanzen zu ſeinem Geſchaͤfte macht, ſo iſt, um das richtige Verfahren hierbei auszu - mitteln, nicht minder die Kenntniß der thieriſchen Natur und ihrer Abweichung vom geſunden Zuſtande, der Lehre hoͤchſt wichtig.
Ohne die Grundſaͤtze der reinen Mathematik kann keine Wiſſenſchaft ſich aus -Mathematik. bilden. Die Landwirthſchaft bedarf aber mehrerer Theile der angewandten Mathe - matik, vorzuͤglich der Rechenkunſt im ausgedehnteren Sinne des Worts, des Kal - kuls zur mannigfaltigen Berechnung der Verhaͤltniſſe, und der genauen Buchhaltung, um ſichere Data zu bekommen; ferner der Flaͤchen - und Hoͤhen-Meßkunſt, der Me - chanik, der Hydraulik und Hydroſtatik, und der Baukunſt.
Zur Entwickelung der Lehre ſind endlich politiſche, ſtaatswirthſchaftliche, rechtskundige und merkantiliſche Kenntniſſe und richtige Begriffe aus allen dieſen Faͤchern nicht zu entbehren.
Und da mancherlei Bereitungen ſelbſt gewonnener Produkte den daraus zu zie - henden Nutzen erhoͤhen, und ſolche vortheilhaft auf das Ganze der Wirthſchaft zu - ruͤckwirken, ſo ſind manche technologiſche Kenntniſſe erforderlich. Sie ſind ſelbſt in Hinſicht ſolcher Producte nuͤtzlich, die der Landwirth an den Fabrikanten verkauft, um den Werth derſelben fuͤr dieſen, und wie der Werth erhoͤhet werden koͤnne, zu erkennen.
Die Landwirthſchaftslehre muß alſo aus allen dieſen Wiſſenſchaften Saͤtze zur Begruͤndung der ihrigen entlehnen, und folglich dieſe Wiſſenſchaften in ihrem ganzen Umfange zur Hand haben, obwohl ſie ſelbige nicht ſelbſt vortraͤgt.
Zum Betriebe des Gewerbes wird vor allen erfordert: 1) ein faͤhiges Subjekt; 2) Kapital; 3) ein Landgut.
Eigenſchaften eines dazu tuͤchtigen Subjekts.Jeder, welcher die Landwirthſchaft mit hoͤchſtmoͤglichem Erfolg — denn von etwas anderem kann hier nicht die Rede ſeyn — ausuͤben will, muß Energie und Thaͤtigkeit, mit Ueberlegung, Ausdauer und mit allen erforderlichen Kenntniſſen verknuͤpfen.
Zwar hat man es lange als Beruf zur Landwirthſchaft angeſehen, wenn ein junger Menſch zu anderen Gewerben zu wenig Faͤhigkeit beſaß; und es giebt auch Beiſpiele, daß einige dieſes Schlages, ungeachtet ſie auf einer ſehr niedern Stufe ſtehen blieben, dennoch bei der Landwirthſchaft ihr Gluͤck gemacht haben. Dies war aber bloß ein gluͤckliches Zuſammentreffen aͤußerer zufaͤlliger Umſtaͤnde, welches in einem gewiſſen Zeitraume nicht ſelten war, jetzt aber kaum mehr eintreten kann.
Der Betrieb der Landwirthſchaft iſt aus ſo mannigfaltigen einzelnen Verrichtun - gen zuſammengeſetzt, deren jede an ſich ſehr leicht ſcheint, die aber ſchwer im gerech - ten Verhaͤltniſſe zu erhalten ſind, indem ſie ſich oft widerſtreben. Dieſe der Zeit und den Kraͤften nach ſo zu ordnen, daß keine verſaͤumt, ſondern jede gehoͤrig und in dem Maaße vollfuͤhrt werde, daß andere gleichnoͤthige nicht darunter leiden, erfordert große Aufmerkſamkeit und Thaͤtigkeit ohne Unruhe, ſchnellen Entſchluß ohne Ueber - eilung, allgemeinen Ueberblick des Ganzen, mit ſcharfer Aufmerkſamkeit auf jeden Punkt, richtige Wuͤrdigung des mehr oder minder Noͤthigen und Nuͤtzlichen in jedem Momente, Ausdauer bei der Vollendung des Angefangenen, ohne uͤber dieſes das Dringendere zu verſaͤumen, richtige Berechnung der Kraͤfte und der Zeit, zur moͤglich vortheilhafteſten nachhaltigen Benutzung derſelben.
Da vielleicht kein Gewerbe ſo vielen Zufaͤlligkeiten und Ungluͤcksfaͤllen ausgeſetzt iſt, wie die Landwirthſchaft, ſo iſt, um ein gluͤckliches Leben dabei zu fuͤhren, bei15Faͤhigkeiten des Subjekts.der erforderlichen Thaͤtigkeit doch eine gewiſſe Ruhe des Gemuͤths eine nothwendige Bedingung.
Der Landwirth muß jedes unverſchuldete Ungluͤck oder jede verfehlte Erwar - tung, ſobald er deren Folgen durch gehoͤrige Vorkehrungen moͤglichſt gemindert hat, verſchmerzen und vergeſſen koͤnnen, entweder vermoͤge eines gewiſſen natuͤrlichen Phlegma, oder indem er ſich hoͤhere Troſtgruͤnde, die Philoſophie oder Religion ihm geben, vorſtellt. Nur gegen das, was durch ihn oder durch andere verſchuldet iſt, darf er nicht leichtſinnig ſeyn, und eine natuͤrliche lebhafte Empfindlichkeit, durch Vernunft gezuͤgelt, beugt ſolchen Fehlern in der Folge vor.
Das Landleben hat bei allen Annehmlichkeiten ſo viel Einfoͤrmiges, und bei aller Geſchaͤftigkeit doch ſolche Stunden der Langeweile, daß dem lebhaften Kopfe ſolches kaum genuͤgen kann, wenn er ſich nicht mit einem andern Studium beſchaͤftigt. Un - ter allen aber iſt keins angemeſſener fuͤr ihn, wie das der Natur. Er kann der gluͤck - lichen Neigung, in der Naturwelt zu leben und ihre erhabenen Geſetze zu erforſchen, ſich mehr wie jeder andere hingeben, indem er ſie, ohne ſeinen Geſchaͤften Abbruch zu thun, immer befriedigen und faſt in jedem Augenblicke damit vereinigen kann.
Wenn uns die moraliſche Welt und die geſellſchaftlichen Verhaͤltniſſe faſt nur den widrigen Anblick des Widerſtrebens gegen die ewig beſeeligenden Geſetze der Vernunft darbieten, wodurch ſich Schmerz und Elend uͤber die Erde verbreitet, ſo zeigt uns die Natur nur um ſo mehr Ordnung und Einheit, je tiefer wir eindringen. Das Beſeeligende dieſes Anblicks genuͤgt nicht nur dem Gemuͤthe, ſondern erweckt auch den Glauben, die ewige Weisheit, welche ihr Werk in der materiellen Welt unſerem Auge offen darlegt, und die Materie in immer neuen Gebilden erſcheinen laͤßt, werde auch in der geiſtigen Welt Alles nach einem Plane, zu einem harmoni - ſchen Ganzen geordnet haben, deſſen Vollendung der Ewigkeit vorbehalten iſt.
Dies Gefuͤhl wird, wenn gleich nur dunkel, beim Landmanne lebhafter wie beim Staͤdter erregt, weshalb man auch beobachtet hat, daß bei ackerbauenden Nationen und Staͤnden immer mehrere und reinere Religioſitaͤt herrſchte, wie bei denen, die Krieg und Handel zu ihren Geſchaͤften machten.
Ohne Liebe und Kenntniß der Natur wird das landwirthſchaftliche Leben dem, der es bloß zur Erreichung des Hauptzweckes erwaͤhlt, leicht verleidet werden, und es gehoͤrt dann ſehr große Reſignation dazu, ſich bloß ſeiner Pflicht zu widmen, und eine groͤßere vielleicht, je gebildeter man iſt. Manche, die des ſtaͤdtiſchen Lebens16Faͤhigkeiten des Subjekts.[und] ſeiner Mannigfaltigkeiten gewohnt waren, haben dieſe aus Ueberdruß oder an - deren Urſachen verlaſſen und ſich der Landwirthſchaft widmen wollen; aber ſie fanden die Pflichten und Entbehrungen bald zu ſchwer fuͤr ſich, und gaben ihr Unternehmen ganz oder theilweiſe auf, nicht ohne ſchmerzlichen Verluſt. Unter denen, die in Staͤdten hoͤher ausgebildet waren, habe ich nur ſolche ihrem Vorſatze getreu und in der Ausfuͤhrung gluͤcklich befunden, die ſich der Neigung, in der Natur zu leben, was bei dem Gebildeten ohne gruͤndliche Kenntniß derſelben nicht geſchehen kann, ganz hingaben.
Erwerbung der Kennt - niſſe.Der Mann, der jene Talente, mit dieſer Neigung verbunden, in ſich wahr - nimmt; der Juͤngling, der die Anlage dazu aͤußert, wird ſich mit großem Erfolge der Landwirthſchaft widmen, und das hoͤhere Ziel darin erreichen, wenn er ſich eine vollſtaͤndige Kenntniß davon erwirbt. Es fraͤgt ſich alſo, wie dieſe am ſicherſten erworben werde.
Man erwirbt ſie ohne Zweifel am leichteſten und natuͤrlichſten, wenn ein bloß ſinnlicher und mechaniſcher Unterricht und Uebung oder eigentliche Erziehung zur Landwirthſchaft dem wiſſenſchaftlichen Unterricht vorhergeht. Dennoch haben wir der Beiſpiele ſehr viele, daß, bei einer der landwirthſchaftlichen ganz entgegengeſetzten Erziehung und vormaligen Beſchaͤftigung, ſich Maͤnner von entſchiedenem Talent und Neigung, vermoͤge eines ganz wiſſenſchaftlichen Unterrichts, zu großen Land - wirthen gebildet, und ſogar vor aͤltern einſichtsvollen Landwirthen in kurzer Zeit den Vorſprung gewonnen haben. Die Wiſſenſchaft eroͤffnete ihnen Anſichten, welche die Rutine uͤberſah, und ſchaͤrfte ihre Augen, dasjenige klar und beſtimmt zu erkennen, wobei ſich lange Uebung mit dunklerm Gefuͤhle begnuͤgt hatte.
Mehrentheils haben ſie zwar bei einzelnen Theilen anfangs Fehler begangen und Lehrgeld zahlen muͤſſen, woran aber das Mangelhafte des bisherig wiſſenſchaft - lichen Unterrichts nur Schuld war.
Erziehung zur Landwirth - ſchaft.Bei gleichen Talenten und gleichem wiſſenſchaftlichen Unterricht muß jedoch der - jenige immer den Vorzug haben, welcher ohne Vernachlaͤßigung der uͤbrigen Ausbil - dung in der erſten Jugend ſchon der Erziehung zum Landwirth genoſſen hat. Dieſe Erziehung erhalte der Juͤngling von funfzehn Jahren in einer ſehr betriebſamen, ausmannig -17Faͤhigkeiten des Subjekts.mannigfaltigen Zweigen zuſammengeſetzten, mit vielen und mancherlei Kraͤften wir - kenden Wirthſchaft, wenn ſie gleich von hoͤherer Zweckmaͤßigkeit noch weit entfernt waͤre. Er ſoll hier nur die ſinnlichen Eindruͤcke von allen Gegenſtaͤnden und Geſchaͤf - ten des Ackerbaues erhalten, das Detail und die einzelnen Momente der Handgriffe durch eignen Verſuch und Uebung genau auffaſſen, ſich in der Schaͤtzung des Raums, der Zeit und der Kraft uͤben, und ſich in ſeinem Kopfe einen Maaßſtab davon bilden. Er lerne hier ferner den Umgang mit den arbeitenden Menſchen und die Behandlungs - weiſe kennen und uͤben, durch welche man bei ihnen am ſicherſten und nachhaltigſten den Zweck erreicht. Er uͤbe ſich ferner in der Thaͤtigkeit, Geduld, Ausdauer und Moderation, jedes zu ſeiner Zeit, und gewoͤhne ſich phyſiſch und moraliſch an das landwirthſchaftliche Leben. Seine Aufmerkſamkeit erwecke er, und komme ſeinem Gedaͤchtniß zu Huͤlfe durch unmittelbare Anzeichnungen im Taſchenbuche und durch die Fuͤhrung eines Journals. Dann lerne er die Directions-Geſchaͤfte nach der hier eingefuͤhrten Weiſe kennen, ſo viel er Gelegenheit dazu hat, und vernachlaͤſſige be - ſonders nicht, ſich bei Kauf - und Verkaufsgeſchaͤften einen gewiſſen Takt zu erwerben, um Liſt mit Gegenliſt zu bekaͤmpfen. Je mechaniſcher und poſitiver er hier Alles erlernt, deſto beſſer iſt es vielleicht, wenn er nachmals eine hoͤhere Ausbildung erhal - ten ſoll. Schwankende und falſche Gruͤnde, die fuͤr Manches angefuͤhrt zu werden pflegen, und die der junge Mann, bevor er ſie pruͤfen kann, auf Glauben annimmt, wurzeln nur als Vorurtheile ein, die mit Muͤhe ausgerottet werden muͤſſen. So vorbereitet wird er zum wiſſenſchaftlichen Unterricht, mit der Erwartung, das Hohe und Große zu erreichen, uͤbergehen koͤnnen.
Man hat den Nutzen der Huͤlfswiſſenſchaften fuͤr die hoͤhere LandwirthſchaftHuͤlfswiſſen - ſchaften. ſchon lange nicht ganz verkannt, und dann angenommen, daß ihre Erlernung vor - hergehen muͤſſe. Deshalb haben ſich junge, der Landwirthſchaft beſtimmte Maͤnner einige Jahre auf Univerſitaͤten aufgehalten, um hier das ſogenannte Kameralfach zu ſtudieren. Allein dieſe Nebenwiſſenſchaften erfordern, in Bezug auf die Land - wirthſchaft, eine ganz beſondere Behandlung. Das Allgemeine derſelben muß in ſofern vollſtaͤndig und gruͤndlich gelehrt werden, als noͤthig iſt, um jedes Spezielle davon abzuleiten. In Anſehung des Speziellen aber ſcheint mir nur dasjenige zweck - maͤßig, was auf das Gewerbe oder die Lehre von dieſem Gewerbe nahen Bezug hat. Erſter Theil. C18Faͤhigkeiten des Subjekts.Durch eine zu weite Ausdehnung dieſer Lehren wird das Gemuͤth zu ſehr zerſtreut und von dem Hauptziele abgelenkt, und die uͤberwiegende Neigung, welche fuͤr ein oder anderes Studium in dieſen empfaͤnglichen Jahren entſteht, kann dem thaͤtigen Leben Abbruch thun; oder aber, es entſteht eine gewiſſe Oberflaͤchlichkeit, ein ſogenanntes encyklopaͤdiſches Wiſſen. Wird dagegen Alles mit Hinſicht auf den einen bezweckten Gegenſtand vorgetragen, ſo konzentrirt ſich auf ihm alles Licht, und er erſcheint dem Juͤnglinge in deſto reizenderer Geſtalt. Deshalb hat der verbundene und in einander greifende Vortrag der Haupt - und Huͤlfswiſſenſchaften ſo große Vorzuͤge, und man - cher, der die Huͤlfswiſſenſchaften auf Univerſitaͤten gehoͤrt hatte, fing bei ſelbigen erſt an, den Bezug zu erkennen, den ſie auf ſein Studium haben koͤnnten.
Lehrſtuͤhle der Landwirth - ſchaft auf Uni - verſitaͤten.Daß man ſchon ſeit hundert Jahren die Moͤglichkeit und Nuͤtzlichkeit eines wiſ - ſenſchaftlichen Unterrichts in der Landwirthſchaft ahnete, beweiſen die Lehrſtuͤhle, welche ſeitdem faſt auf allen Univerſitaͤten dafuͤr errichtet wurden. In ſofern ſolche dem kuͤnftigen Staatsbeamten, dem Rechtsgelehrten, ſelbſt dem Theologen und Arzte, eine klare Anſicht des landwirthſchaftlichen Gewerbes geben ſollen, erkenne ich ihren Nutzen an, und wuͤnſchte nur, daß der Vortrag von demſelben, dieſem einzig von ihnen erreichbaren Zwecke, angemeſſen waͤre. Fuͤr den Unterricht ſuchenden Landwirth ſcheinen ſie mir durchaus nicht paſſend, indem die Univerſitaͤtsverhaͤltniſſe, die akademiſche Lebensweiſe und die ganze Anſicht der Dinge daſelbſt, etwas zu hete - rogenes in ſeine Bildung bringt, welches ihm in Anſehung ſeiner kuͤnftigen Thaͤ - tigkeit und Lebensweiſe leicht nachtheilig werden moͤchte; man auch kaum erwar - ten kann, daß ein praktiſch-wiſſenſchaftlicher Landwirth eine Lehrſtelle auf Univerſitaͤ - ten annehmen werde, und ein anderer zu dieſem Vortrage durchaus nicht faͤhig iſt.
Koͤpfe, in denen die Wiſſenſchaft der Landwirthſchaft mehr oder minder ent - wickelt bisher exiſtirte, haben ſich ſolche durch eigenes Nachdenken erſchaffen muͤſſen, und konnten die ungeheure in dieſem Fache geſchriebene Maſſe von Buͤchern nur ge - brauchen, um die darin zerſtreuten guten Materialien herauszuheben. Mehrentheils waren dies aber nur ſolche, die zu eigenem Gebrauch und fuͤr ihre beſonderen Ver - haͤltniſſe ſich ihre Syſteme bildeten, oder auch Kameraliſten und Statiſtiker, die wie - derum einen vom landwirthſchaftlichen verſchiedenen Geſichtspunkt hatten, und Alles19Faͤhigkeiten des Subjekts.in die hergebrachten Formen zwaͤngen mußten, die haͤufig nicht von der Natur, ſon - dern von der Willkuͤhr gegeben waren.
Wir haben wol deshalb noch keine der Landwirthſchaft angemeſſene Legislatur, weil wir keine Wiſſenſchaft derſelben hatten. Denn wie konnte der Geſetzgeber ein ſo verwickeltes Gewerbe richtig ins Auge faſſen, von dem er nur einſeitige Begriffe bekam? — Doch iſt es neuerlich den ſtaatswirthſchaftlichen Schriftſtellern Krugund Krausgelungen.
Bisher konnte nichts ſo ſehr zur Ausbildung eines rationellen Landwirths bei -Reiſen. tragen, als Reiſen durch die in landwirthſchaftlicher Hinſicht ausgezeichneten Laͤnder. Die Beobachtung der mannigfaltig verſchiedenen Methoden und Einrich - tungen verſchiedener Voͤlker zerſtoͤren das eingeſogene Vorurtheil, als koͤnne es nicht anders und beſſer als bei uns ſeyn, und die Einſeitigkeit. Die Gebraͤuche ganzer Provinzen und Nationen, in den allgemeinen Wirthſchaftsformen ſowohl, als in dem Betriebe jedes Geſchaͤfts und der Behandlung jedes Produkts, ſind fuͤr den den - kenden Mann Verſuche im Großen, wenn er ſie, mittelſt vielſeitiger Vergleichung der Reſultate, gehoͤrig neben einander zu ſtellen weiß. Es gehoͤrt aber eine große Ausdauer und Ueberwindung mancher Schwierigkeiten dazu, um ſolche Reiſen nutz - bar zu machen, und mit ſeiner Beobachtung voͤllig auf den Grund zu dringen. Wer ein Land mit Extrapoſt durchgereiſt und nur in Wirthshaͤuſern eingekehrt iſt, wird unbedeutend wenig Ausbeute dieſer Art daher zuruͤckbringen. Ferner erfordert es einen durch viele Vorkenntniſſe ausgebildeten Verſtand und Scharfſinn und eine vor - urtheilsfreie Unpartheilichkeit, um aus ſolchen Bemerkungen wahre und beſtimmte Reſultate zu ziehen. Sonſt bringt man ſtatt abgelegter Kleider und Vorurtheile nur neue in das Land, die unſerm Klima und unſerer geſellſchaftlichen Konvenienz weniger angemeſſen ſind, wie die alten. Haͤtte jedoch das Handwerk des Ackerbaues ſchon, wie die zuͤnftigen Handwerke, ſeinen Geſellen das Reiſen zur Pflicht gemacht, ſo ſtaͤnde es ohne Zweifel beſſer um ſelbiges.
In der Folge Etwas uͤber die Regel des Reiſens in landwirthſchaftlicher Hinſicht, die zweckmaͤßigſten Reiſerouten, und uͤber die landwirthſchaftliche Geographie.
Beſondere In - ſtitute zum landwirth - ſchaftlichen Unterricht.Endlich ſind eigene landwirthſchaftliche Unterrichts-Inſtitute in den neuern Zeiten haͤufig vorgeſchlagen, projektirt und verſucht, aber noch nicht nachhaltend ausgefuͤhrt worden. Man hat zum Theil zu vieles von ihnen verlangt. Das Me - chaniſche muß in ſolchen zwar klar und von Grund aus gezeigt und gelehrt werden; die Uebung darin laͤßt ſich aber ſchwerlich genugſam damit verbinden. Das, was wir Erziehung zur Landwirthſchaft genannt haben, kann in niederen Schulen, die jedoch von keinem großen Umfange zu ſeyn brauchten, und denen jeder brave und fleißige Wirthſchaftsverwalter, faſt ohne alle wiſſenſchaftliche Bildung, vorſtehen koͤnnte, beſſer erlangt werden, indem der laͤngere Aufenthalt in dieſen auch minder koſtſpielig iſt.
An eine wiſſenſchaftliche Unterrichtsanſtalt ſind aber folgende Forderungen zu machen.
Es muß daſelbſt alles Wiſſenſchaftliche, was auf das landwirthſchaftliche Leben direkten und indirekten Bezug hat, mit einander vereinigt und eingreifend, und mit klar anzugebender Hinſicht auf den Hauptzweck gelehrt werden.
Hierzu iſt erforderlich, daß jeder Lehrer nicht nur ſeine Wiſſenſchaft in voller Klarheit und Gruͤndlichkeit beſitze, indem es immer weit ſchwerer iſt, eine Wiſſen - ſchaft in beſondern Bezug auf eine andere, als im Allgemeinen vorzutragen; ſondern er muß auch von dem Hauptzwecke ſelbſt, um deſſenwillen ſie vorgetragen wird, voll - ſtaͤndige Kenntniß, und einen hohen Begriff von deſſen Wichtigkeit haben.
Neben der Erkenntniß muß Liebe und Enthuſiasmus fuͤr die Sache erregt wer - den. Das Ideal der hoͤchſt moͤglichen Vollkommenheit muß ſo hoch, ſo einleuch - tend und ſo reizend aufgeſtellt werden, daß die Sehnſucht ſolches um ſein Selbſt - willen zu erreichen im Gemuͤthe tief wurzele. Daß die auf ein ſolches Inſtitut kom - menden deſſen faͤhig ſind, laͤßt ſich ſchon aus ihrem Kommen annehmen.
Ein Ideal iſt kein Hirngeſpinnſt, obwohl es unerreichbar ſeyn kann. Es iſt ein Product des Verſtandes und der Vernunft, in welchem gar nichts willkuͤrlich ſeyn darf; naͤmlich die Vorſtellung der hoͤchſten Vollkommenheit, die in irgend einer Sache denkbar iſt, ohne alle Ruͤckſicht auf die Einſchraͤnkungen, welche Nothwen - digkeit und Zufall der Ausfuͤhrung in den Weg legen. Man muß ſolches nothwen - dig vor Augen haben, wenn man das moͤglich Hoͤchſte unter allen Umſtaͤnden errei -21Faͤhigkeiten des Subjekts.chen will, um ſich demſelben in jeder Lage, waͤre es auch nur durch einen kleinen Schritt und durch große Umwege zu naͤhern. Unter Ideal der Landwirthſchaft iſt keine einzelne Einrichtung, ſondern diejenige Ordnung, wodurch unter allen gege - benen Umſtaͤnden der Zweck des Gewerbes nach §. 1. und 2. am vollkommen - ſten erreicht wird, zu verſtehen.
Es iſt durchaus noͤthig, daß eine ſinnliche Darſtellung aller Gegenſtaͤnde und ihrer Behandlung in jedem Detail und in jedem Momente mit der Lehre verbunden ſey, damit ein tiefer, klarer und bleibender Eindruck bewirkt werde, auch von jedem wichtigern Satze ein Erfahrungsbeweis oder erlaͤuterndes Experiment gegeben werden koͤnne. Deshalb iſt eine hinlaͤnglich ausgedehnte und komplizirte Wirthſchaft dabei noͤthig, die zu allen wichtigen Operationen die Vorkehrungen enthaͤlt und Veran - laſſung giebt. Da jedoch nicht Alles in einer Wirthſchaft vereinigt ſeyn kann, ohne ſie gar zu komplizirt zu machen, — wodurch ſie wiederum aufhoͤren wuͤrde, eine Muſterwirthſchaft zu ſeyn, wie ſie doch ſeyn ſoll, — ſo muß fuͤr das Inſtitut eine ſolche Gegend ausgewaͤhlt werden, wo mannigfaltige Einrichtungen und Verſchieden - heiten in der Naͤhe zu beobachten, und Vergleichungen anzuſtellen ſind.
Die mit dem Inſtitute verbundene Wirthſchaft muß zwar eine Muſterwirth - ſchaft, braucht aber nicht eine vollendete zu ſeyn. Vielmehr iſt es beſſer, wenn ſie nur nach Vollendung hinſtrebt, um die Schwierigkeiten, die dieſer entgegenſtehen, und ihre Umgehung zu zeigen. Auch muß ſie ſich in den gewoͤhnlichen Verhaͤltniſſen befinden, und keine außerordentliche Huͤlfsquellen, womit ſie ſich ſchneller emporbrin - gen kann, als ſonſt moͤglich iſt, haben oder benutzen. Desgleichen darf ſie ſich keiner Huͤlfsmittel, vermoͤge eines unverhaͤltnißmaͤßig großen Betriebs-Kapitals bedienen, die im Großen durchaus nicht anwendbar waͤren.
Sie muß weder Duͤnger aus Staͤdten kaufen, noch durch tiefes Rajolen mit dem Spaten und durch Unterpfluͤgen mehrjaͤhriger Ernten u. dgl. zu koſtſpielige Mit - tel ihren Acker verbeſſern, ſondern muß durchaus oͤkonomiſch richtig verfahren. Um zu zeigen, was durch ſolche Operationen bewirkt werden koͤnne, reichen einzelne Quadratruthen zu.
Nicht minder muß ein vollſtaͤndiger Apparat und zweckmaͤßige Einrichtungen fuͤr die hier gelehrten Huͤlfswiſſenſchaften vorhanden ſeyn. Die ganze Lebensweiſe und Unterhaltung muß auf den einzigen Hauptzweck hinausgehen, und die ganze Thaͤtig -22Faͤhigkeiten des Subjekts.keit auf denſelben gerichtet werden, nicht durch Zwang oder poſitive Anordnungen, ſondern vermoͤge der Liebe und des Intereſſes, welches fuͤr die Sache erregt wird. Durch offene und freie Unterhaltung wird am beſten ein Austauſch der Ideen und Meinungen, ein tieferes Nachdenken uͤber ſelbige, und ein Abreiben aller mitgebrach - ten Schlacken des Vorurtheils bewirkt. Sie muß daher auf alle Weiſe befoͤrdert, herbeigefuͤhrt und geleitet werden, indem nichts ſo ſehr eine gruͤndliche Pruͤfung be - foͤrdert als Widerſpruch, der nicht durch Anſehn der Perſon, ſondern durch Vernunft gehoben und zur klaren Entſcheidung gebracht werden muß.
Da wiſſenſchaftliche Ausbildung an ſich keinen aͤußern Zwang leidet, ſondern nur Wirkung des freien Geiſtes ſeyn kann, und da ſich ferner im Allgemeinen anneh - men laͤßt, daß diejenigen, welche ſich auf einer ſolchen Anſtalt einfinden, aus freier Wahl und alſo mit dem feſten Willen, ſich die moͤglichſte Vollkommenheit in dieſem Fach zu erwerben, hinkommen, ſo waͤre Zwang ſchaͤdlich und unnuͤtz. Dagegen waͤren aber die, welche aus irgend einer andern Abſicht kaͤmen oder hergeſchickt waͤren, ſogleich zu entfernen, ſobald es ſich nehmlich zeigte, daß ſie von jenem gemeinſamen Geiſte nicht ergriffen wuͤrden, und nur durch Zwang abgehalten werden koͤnnten, ihn nicht zu ſtoͤren. Jedoch muß allerdings eine gewiſſe Ordnung, inſofern ſie um des gemei - nen Beſtens willen, und um jeden ſeine Freiheit und Bequemlichkeit zu ſichern, noͤthig iſt, feſtgeſetzt und ſtrenge beobachtet werden.
So ſehr die geſellige Mittheilung unter jenen Vorausſetzungen den Zweck befoͤr - dert, ſo darf ſie dennoch den einſamen Fleiß nicht ſtoͤren, weshalb jeder einzeln ein eignes Zimmer bewohnen und ſolches ungeſtoͤrt fuͤr ſich beſitzen muß.
Je mehr ſich eine ſolche Anſtalt einen weit verbreiteten Ruf verſchafft, um aus entfernten und verſchiedenartigen Provinzen Lehrbegierige herbeizuziehn, — nicht lauter unerfahrne, ſondern ſolche Maͤnner, die ſchon durch laͤngere Uebung und Scharfſinn ſich eine genauere Kenntniß ihrer landuͤblichen Wirthſchaft erworben ha - ben, — um ſo vollkommner wird ſie werden. Denn nichts iſt wirkſamer, um alle Einſeitigkeit der Lehrenden und Lernenden zu verhuͤten, als wenn jene auf die mannig - faltigen mitgebrachten Begriffe Ruͤckſicht nehmen muͤſſen, damit dieſe erkennen, wie die gegebenen allgemeinen Begriffe alles Verſchiedengeſtaltete in ſich faſſen, und gluͤcklich vereinigen. Durch die Zuſammenkunft und das beſtaͤndige Beieinanderſeyn von Maͤnnern aus den verſchiedenſten Klimaten, Laͤndern und Nationen, wo die23Faͤhigkeiten des Subjekts.abweichendſten Gebraͤuche, Einrichtungen und Meinungen herrſchen, vereinigt ſich hier eine lebendige Maſſe von Kenntniſſen und Erfahrungen, zuweilen auch von Vorurtheilen und Meinungen, die anfangs eine ungemeine Gaͤhrung in allen Koͤpfen erregt, aus welcher aber bei gehoͤriger Leitung derſelben bald ein klarer, reiner und allgemeiner Geiſt hervorgeht, der ſich allen mittheilt und allen daſſelbe Ideal der moͤg - lichſten Vollkommenheit darſtellt, nur daß jeder durch eigne Ideenverbindung ſolches nach ſeiner Individualitaͤt und Lokalitaͤt anders modifizirt und zu erreichen ſtrebt. Ein ſolches Zuſammentreten uͤbertrifft bei weitem den Nutzen des Reiſens ſelbſt.
Iſt eine Anſtalt zu dieſem Ruſe gelangt, ſo wird ſie nicht bloß Lehrlinge herbei - ziehn, ſondern auch Meiſter, denen ſie Unterhaltung und Vortheil genug gewaͤh - ren muß, um ſie auf laͤngere Zeit an ſich zu halten. Dies thut vorzuͤglich große Wirkung auf die noch minder feſten, befeſtigt ſie in ihrem Glauben, verſtaͤrkt ihr Be - ſtreben, und wirft ein reizenderes Licht auf das Ideal, welches die Lehre ihnen hier aufgeſtellt hat.
Waͤren Anſtalten dieſer Art einmal dahin gelangt, ſo wuͤrde ſich, von ihnen aus, die Wiſſenſchaft auf die ſicherſte Weiſe uͤber die civiliſirte Welt verbreiten; die Praxis durch ſolche bald eine beſſere Richtung und mehrere Sicherheit bekommen; veraltete, den Ackerbau durchaus niederdruͤckende Einrichtungen, durch beſſere Ein - ſicht der Regierenden aufgehoben, und ſo Reichthum uͤber die Fluren und Wohlſtand uͤber die Voͤlker ergoſſen werden. Hier gebildete und von Liebe fuͤr vollkommnere Landwirthſchaft begeiſterte Maͤnner wuͤrden als Apoſtel derſelben in die Welt aus - gehen, und den Glauben durch Lehre und Thaten, durch Weiſſagung und Wunder verbreiten.
Ueber die Lehre und das Studium der Landwirthſchaft vergl. Annalen des Ackerbaues, I. Bd. 227 S.
Naͤchſt der Faͤhigkeit des die Landwirthſchaft betreibenden Subjekts iſt das Kapital die weſentlichſte Bedingung des Betriebes; denn der Vortheil und Erfolg ſteht bei gleichen Talenten des Betreibenden immer in Verhaͤltniß mit dem dazu ange -24Das Kapital.legten Kapitale. Deshalb iſt auch naͤchſt der Unfaͤhigkeit der Subjekte der Mangel des in die Landwirthſchaft belegten Kapitals der Hauptgrund ihrer Unvollkommen - heit geweſen.
Wir verſtehen unter Kapital im Allgemeinen das, was man nach dem gewoͤhnli - chen Sprachgebrauche Vermoͤgen nennt: ein jedes Gut, welches durch eignen Ge - brauch oder Verleihung an andere, dem Eigenthuͤmer ein Einkommen oder Rente giebt, und ſehen nicht darauf, wie es urſpruͤnglich hervorgebracht worden; ob durch Natur oder durch Arbeit.
Die meiſten[pflegen] zwar nur den durch Arbeit hervorgebrachten und geſammel - ten Vorrath nutzbarer Guͤter — deren Werth durch das Geld repraͤſentirt und aus - gedruͤckt wird — Kapital zu nennen. Aber theils iſt der Antheil oft nicht auszu - mitteln, den die Natur oder Arbeit an einem Gute gehabt hat, z. B. bei einem Bergwerke, Steinbruche, oder urbar gemachtem, der Natur durch Kunſt abgewon - nenem Boden; theils iſt es dem jetzigen Zuſtande der buͤrgerlichen Geſellſchaft, wo man den Boden, von der Natur dargeboten, nicht in Beſitz nehmen, ſondern ihn allein gegen ein anderes eigentliches Kapital eintauſchen kann, angemeſſener, auch den Grund und Boden zum Kapital zu rechnen. Ueberdem wird es uns ſo eine kla - rere Anſicht des landwirthſchaftlichen Gewerbsbetriebes geben.
Der verewigte Kraushat in ſeiner durch den Kammer-Praͤſidenten von Auerswaldtherausgegebenen Staats-Wirthſchaft meines Erachtens am beſten unterſchieden, indem er den Werth der Landguͤter zum Vermoͤgen der Na - tion rechnet, aber nicht zum Verlag. Nirgends ſind die gegenſeitigen Verhaͤlt - niſſe der Landwirthſchaft, des Staats und des National-Vermoͤgens klarer und praktiſcher behandelt, wie hier; und ich wuͤrde meine Begriffe ganz in die ſeinigen gefuͤgt haben, wenn ich dieſes Werk vor Ausarbeitung dieſes Kapitels geleſen haͤtte. Es wird aber jedem Leſer leicht fallen, dieſes zu thun. In Anſehung der Reſultate kommen wir auf eins hinaus.
Das im Ackerbau angelegte Kapital iſt nach dieſer Beſtimmung dreierlei Art: 1) das Grundkapital, 2) das ſtehende Kapital, 3) das umlaufende oder Betriebskapital.
Das Grundkapital iſt demnach dasjenige, wodurch ſich der Landwirth inGrundkapital. Beſitz eines Landguts geſetzt hat oder ſetzen kann. Es iſt der Werth des im Beſitz genommenen oder zu nehmenden Grundes und Bodens. Der allgemeinen Obſervanz nach und mit zureichendem Grunde werden auch die Wirthſchaftsgebaͤude und Alles auf dem Boden feſtſtehende hierher gerechnet. Außerdem aber auch alle dem Gute anklebenden Gerechtſame, ſie moͤgen unmittelbaren Bezug auf die Landwirthſchaft haben, oder nicht.
Dieſes Grundkapital oder der Werth des Landguts iſt nicht gleichbleibend, ſon - dern veraͤnderlich, theils durch aͤußere Umſtaͤnde in Hinſicht ſeines Verhaͤltniſſes ge - gen den Werth anderer Dinge oder des Geldes; theils aber und hauptſaͤchlich in und durch ſich ſelbſt. Die Werthsveraͤnderungen letzterer Art nennt man Meliora - tionen oder Deteriorationen. Durch Meliorationen wird das in ein Gut belegte Kapital eben ſowohl, als durch den Ankauf eines neuen Grundes und Bo - dens vermehrt.
Das ſtehende Kapital beſteht in dem Werthe der zum Betriebe der Land -Stehendes Kapital. wirthſchaft noͤthigen Dinge, und iſt zu deren Ankauf verwandt.
Es wird gewoͤhnlich das Inventarium genannt, und dazu wird hauptſaͤch - lich das Zug - und beſtaͤndige Nutzvieh, das Ackergeraͤth und Geſchirr gerechnet. Nach dem Gebrauche einiger Laͤnder werden dazu auch die Einſaat, die nach der Jahrszeit ſchon vollfuͤhrte Beſtellung des Feldes, und die von einer Ernte bis zur andern zum Wirthſchaftsbetrieb erforderlichen ſelbſt gewonnenen Konſumtibilien ge - rechnet. Eigentlich gehoͤrte letzteres aber zu der folgenden Art des Kapitals.
Das umlaufende oder Betriebskapital, womit das Geſinde, die Ar -Betriebskapi - tal. beiter, die anzukaufenden Beduͤrfniſſe, das wechſelnde Maſtvieh u. ſ. w. bezahlt werden, beſteht in dem Geldvorrathe, welcher dazu in der Kaſſe bereit liegen muß, oder in den Natural-Vorraͤthen, die man liegen hat, um dieſes Geld daraus loͤſen zu koͤnnen.
Von dieſem Kapitale muß aber auch die Erhaltung des vorhergehenden oder des Inventariums, welches ſeiner Natur nach ſich immer verſchlechtert, beſtrittenErſter Theil. D26Das Kapital.werden. Und endlich werden in der Regel daraus auch die Koſten genommen, welche zur. Vermehrung des Grundkapitals oder zur Verbeſſerung des Guts verwandt werden.
Dieſes Betriebskapital iſt die bewegende Kraft der ganzen Wirthſchaft; von demſelben wird die Arbeit bedingt, und dieſe iſt es, welche eigentlich den Ertrag des landwirthſchaftlichen Gewerbes hervorbringt. Daher ſteht dieſer naͤchſt den Ta - lenten und dem Fleiße des Betreibers — beſondere Gluͤcks - und Ungluͤcksfaͤlle abge - rechnet — immer im Verhaͤltniß mit jenem Kapital.
Die Schwierigkeit und die Koſtbarkeit, dieſes Kapital zu erhalten, die Hoͤhe der Zinſen, welche dafuͤr gezahlt werden muͤſſen, oder die Gelegenheit, mit ſeinem Kapitale in andern Gewerben einen hoͤhern Gewinn machen zu koͤnnen, ſind das, was die Landwirthſchaft, und folglich die Produktion des Grundes und Bodens am meiſten zuruͤckhaͤlt. Dagegen wird jede Erleichterung in der Erlangung dieſes Kapi - tals, und jeder Anreiz, ſeine Kapitale in dieſes Gewerbe zu belegen, den Zuſtand der Landwirthſchaft am ſicherſten heben. Und da hierdurch nothwendig eine hoͤhere Produktion bewirkt wird, ſo muß durch die Wohlhabenheit des Landmanns und durch den Gewinn, den ihm ſein Gewerbe giebt, — indem er nemlich dadurch nur bewogen werden kann, ſein erworbenes Vermoͤgen in ſeinem Gewerbe ſtehen zu laſſen — Ueberfluß und Wohlfeilheit der Produkte gegen die Meinung der mei - ſten Kurzſichtigen bewirkt werden.
Renten dieſer Kapitale.Um einen klaren Begriff vom landwirthſchaftlichen Gewerbe zu bekommen, iſt es noͤthig, dieſe Kapitale und die Renten, welche ſie geben, wohl abzuſondern.
Das Grundkapital oder der Werth des Guts kann nur als ein, mit hoͤch - ſter Sicherheit auf Zinſen belegtes Kapital angeſehen werden, und muß diejenigen Zinſen geben, die man von einem ſolchen, bei der moͤglich hoͤchſten Sicherheit, er - halten kann. Ein mehreres kann man von ſelbigem nicht verlangen.
Das ſtehende Kapital oder das Inventarium — obwohl wir annehmen, daß es vom Betriebskapitale in immer gleichem Zuſtande erhalten werden muͤſſe, wes - halb man es unter dieſer Bedingung auch eiſern nennt — iſt doch immer mehreren Gefahren als das vorhergehende, oder der Grund und Boden, ausgeſetzt; indem es Ungluͤcksfaͤllen unterworfen iſt, bei denen der Eigenthuͤmer deſſelben zu verlieren Ge - fahr laͤuft, weshalb man auch haͤufig durch Aſſekurationen ſolches zu ſichern pflegt. 27Das Kapital.Waͤren die Zinſen des Grundkapitals zu 4 Prozent anzunehmen, ſo muͤßten ſie fuͤr dieſes ſchon zu 6 Prozent berechnet werden.
Das umlaufende oder Betriebskapital iſt den groͤßten Gefahren[un - terworfen], iſt die Bedingung des ganzen Gewerbes, und erfordert zu ſeiner Verwal - tung große Aufmerkſamkeit und Kenntniſſe. Deshalb muß es, wie das Betriebs - kapital jedes Gewerbes, hohe Zinſen tragen und mindeſtens zu 12 Prozent angeſetzt werden. Denn hierin beſteht der Vortheil, der eigentlich aus dem Gewerbe her - vorgeht.
Wenn demnach ein Eigenthuͤmer ſein Gut ſelbſt bewirthſchaftet, ſo muß er wohl unterſcheiden, wie er den Ertrag ſeines Gutes als Rente dieſer verſchiedenen Kapitale zu berechnen habe. Den Grundwerth ſeines Guts wuͤrde er auch verzinſ't erhalten, wenn er es verpachtete oder verkaufte, und das Kapital anderwaͤrts ſicher belegte. Daſſelbe waͤre der Fall mit dem Inventarium, wenn er es etwa unter gleicher Unſicherheit einem andern uͤberließe. Die Zinſen beider muͤſſen alſo vom Ertrage der Wirthſchaft abgezogen werden, und was dann bleibt, iſt der reine Er - werb der Wirthſchaftsfuͤhrung, der aus