PRIMS Full-text transcription (HTML)
Leichpredigt /
Von dem guten Lande / Luc. 8. Beym Begraͤbniß der Erbarn vnd Tugentſamen Frawen ANNA, Des Erbarn Wolgeachten Matthias Lorentzen / Buͤrgers vnd Haͤndlers in Leipzig / ehelicher Haußfrawen.
Am Sontag Sexageſima, war der 27. Tag Januarij, Anno 1611.
ZuLeipzig/ beyValentin Am Ende.

Text der Predigt. Luc. 8.

DAs aber auff dem guten Land / ſind / die das Worthoͤren vnd be - halten in einem feinen guten Hertzen / vnd bringen Frucht in Gedult.

Außlegung.

HEutiger Sontag Sexageſima, Geliebte im Herrn Chriſto / hat vns das Evangelium vom See - mann mitgebracht / darinnen der Herr Chriſtus ſein Wort einem Samen ver - gleichet / vnd die Predigt deſſelben dem außſeen / die Zuhoͤrer aber dem Feld oder Acker / darein der Same geworffen wird. Vnd gleich wie es nun bey der Korn oder Weitzen / oder anderer Fruͤchte ſaat zu gehen pfleget / daß der Same vngleich ankoͤmpt / vnd neben dem guten Land / etliches an den Weg gereth / etlichs aber auff Felſen / etliches vnter die Doͤrner fellet / vnd der - maſſen nicht auffgehet / oder Frucht bringt / als das jenige / was ein gut Land hat angetroffen /A ijSon -Leichpredigt.Sondern wird erſtickt / oder vertreten / oder ver - dorret / vnd bleibet alſo ohne Frucht: Ebener - maſſen / hat der Herr Chriſtus geſagt / gehe es auch zu bey der Predigt des Goͤttlichen Wortes / da ſeyen die Hertzen der Zuhoͤrer vn - gleich / vnd das Wort treffe bey vielen an / da es keine Frucht bringet / vnd ſolche ſeyen der Pre - digt nicht gebeſſert: Allein wo es ein gut Land finde / vnd recht angenommen vnnd behalten werde / da erweiſe ſichs reichlich / vnnd dieſe ſeyens / die durchs gepredigte vnnd angehoͤrte Wort ſelig werden.

Wiewol wir nu heut von ſolchem Evange - lio vnnd Gleichniß nach notturfft gehandelt / vnd nicht zweifeln / andechtige Zuhoͤrer werden verſtanden haben / nicht allein was der Herr Chriſtus durch felſichte vnd dornichte Hertzen / ſo wol auch die er dem weg vergleichet / verſtehe / ſondern auch / was er hergegen ein gut Land nenne / Vnd wie die jenigen muͤſſen geartet ſeyn / die des Worts Gottes zu jhrer Seligkeit ge - nieſſen ſollen: Jedoch / weil mã hievon nicht zu - viel ſagen oder erjnnern kan / vnd wir jetzo vber die heutige Predigt / auch vnſer verſtorbenen Mitſchweſter zu Ehren einen kurtzen Leichen -SermonLeichpredigt.Sermon thun ſollen / ſo haben wir von dem Evangelio vnd heutiger Materia nicht wollen abweichen / ſondern E. L. dißmals das letzte Verßlin aus dem heutigen Evangelio abgele - ſen / welches mit kurtzen worten von dem guten Land / vnd alſo von den jenigen / die durchs ge - predigte Wort ſelig werden / redet / vnd dieſelbe beſchreibet. Vnd das wollen wir zu kurtzer Be - trachtung fuͤr vns nehmen / vnd beſehen:

  • Was der Herr Chriſtus fuͤr Eigenſchaff - ten denen zulege / die einem guten Land zu vergleichen ſeyn / vnnd ſich gegen GOttes Wort alſo verhalten / daß ſie deſſen zu jhrer Seligkeit gebeſſert ſind.

Solches mit Verſtand vnd vnſer Erbaw - ung zu erkleren vnnd einzunehmen / wolle vns Gott ſeines heiligen Geiſtes Gnade darzu ver - leihen / vmb Jeſu Chriſti willen / Amen.

Erklerung deß Puncts.

VJererley art Landes / vnd alſoVierer - ley Zuhoͤ - rer Goͤtt - liches Worts. viererley Zuhoͤrer deß Goͤttlichen Worts / Geliebte im Herrn / hat der Herr Chriſtus gemachtA iijimLeichpredigt.im heutigen Evangelio. Denn etliche hat e[r]vergliechem einem vertretenen Wege / Etlich[e]den Felſen / etliche dem Lande / das mit Doͤt - nern bewachſen iſt / etliche aber dem guten Lan - de. Gleich wie er nu auff der Juͤnger Frage ordentlich erklaͤret hat / was er verſtehe durch die am Wege / Nemlich die vnachtſamen / vnnd denen der Teuffel das Wort nicht ins Her[tz]laſſe / deßgleichen durch die auff dem Felß / die Vnbeſtendigen vnd Wetterwendiſche / vnd fer - ner / durch die vnter den Doͤrnern / die Geitz[i]- gen vnd Wolluͤſtige / oder Weltſuͤchtige: Alſo erkleret er auch zuletzt / welches die ſeyn / bey de - nen der Same ein gut Land antrifft / vñ ſpricht:Beſchrei bung deß guten Lands. Die aber auff dem guten Land / ſind die das Wort hoͤren / vnd behalten / in einem feinen guten Hertzen / vnnd bringen Frucht in Hedult. Diß iſt die Beſchrei - bung wahrer Chriſten vnd rechtſchaffener Zu - hoͤrer Goͤttlich es Worts / dergleichen wir alle ſeyn ſollen / vnd derwegen haben wir auff ſolche Wort des Herrn Chriſti billich fleiſſig ach - tung zu geben.

Er faſſet aber / wenn wir die Wort rechtanſehen /Leichpredigt.anſehen / wol fuͤnfferley requiſita zuſam̃en / dieFuͤnffer - ley eigen - ſchafften ein[e]s[r]echten[wah]ren Chriſten. da ſeyn muͤſſen bey dem / der ein gut Land ſeyn / vnd durch Gottes Wort ſelig werden ſoll. Vnd iſt das erſte / daß er erfordert / daß man Gottes Wort hoͤren muͤſſe. Das ander / daß man es be - halte. Das Dritte / daß es geſchehe mit einem feinen guten Hertzen. Das vierdte / daß man frucht bringe. Vnd das letzte / daß es geſchehe in Gedult. Dieſe Stuͤck lernet verſtehen / ſo wer - det jhr Bericht haben / von dem / was wir vns dißmal haben fuͤrgenommen.

Vnd Erſtlich ſaget der Herr Chriſtus /1. Gottes Wort hoͤ〈…〉〈…〉 n. daß Gottes Wort muͤſſe gehoͤret werden. Das iſt das jenige / was vns das dritte Gebot befih - let / Nemlich / daß wir GOttes Wort vnnd die Predigt nicht ſollen verachten / ſondern heilig halten / gern hoͤren vnd lernen: Vnd iſt das al - lerfoͤrderſt / das da ſeyn muß bey eim Menſchen / der da wil ſelig werden. Denn es hat vnſerm Herrn Gott wolgefallen / daß er mit vns handeln wil durchs Wort / vnd vns durch daſ - ſelbe heiligen vnd ſelig machen / vnd zwar durch das gepredigte Wort / welche Predigt der Herr Chriſtus dem Seewerck vergleichet. Darumb ſo muß das Wort gehoͤret werden /vndLeichpredigt.vnd kan ohne das Gehoͤr deſſelben zum Glau - ben vnd zur Seligkeit niemand gelangen / wie außdruͤcklich geſchrieben ſtehet / Roman. 10. Wie ſollen ſie gleuben / von dem ſie nichts gehoͤret haben? Wie ſollen ſie a - ber hoͤren ohne Prediger? Wie ſollen ſie aber predigen / wo ſie nicht geſand wer - den? Koͤmpt alſo der Glaube aus der Predigt / das Predigen aber durch das Wort Gottes. Das iſts auch / das Roman. 1. ſtehet: Das Evangelium iſt eine Krafft Gottes / ſelig zu machen / die daran gleuben. Soll es aber ſolches auß - richten / ſo muß es geprediget vnd verkuͤndiget / vnd von denen / die es ſoll ſelig machen / angehoͤ - ret werden. Vnd derenthalben hat der Herr Chriſtus das Predigampt geordnet / das hat den Befehl / daß es mit Verkuͤndigung des Worts ſol vmbgehen / vnd jederman ſol dieſel - be hoͤren / ſonſt were das Predigen vergebens. Darumb wird auch dort dem reichen Mann / der vmb ſeine Bruͤder bekuͤmmert war / daß ſie nicht moͤchten verdampt werden / geſaget:SieLeichpredigt.Sie haben Moſen vnd die Propheten / laß ſie dieſelbige hoͤren / Luc. 16. Vnd in der Verklerung Chriſti befihlet vns der Vater vom Himmel / Das iſt mein lieber Sohn / ꝛc. den ſolt jhr hoͤren. Matth. 17. Deßgleichen er hinwiederumb die Apoſtel von ſeinetwegen wil gehoͤret haben / vnnd ſpricht: Wer euch hoͤ - ret / der hoͤret mich / Wer euch verachtet / der verachtet mich. Luc. 10. Iſt alſo das an - gehoͤr Goͤttliches Worts durchaus noͤtig / vnd wird ſolches fleißigen Zuhoͤrern / vnnd die ſich gern zur Predigt finden / zum Troſt geſagt / vnd daß ſie in ſolchem guten Werck geſtercket wer - den / als die da wiſſen / daß ſie hierinnen nach Gottes Willen thun: Den andern aber / die ſolches fleiſſes nicht ſind / vnd ſelten zur pre - digt kommen / zur Warnung / daß ſie ſich eines beſſern bedencken / vnd nicht die Ordnung Got - tes alſo hindan ſetzen / daß ſie ſich dadurch jh - res beſten Kleinods / der ewigen Seligkeit ver - luͤſtig machen.

Darnach zum Andern / ſo erfordert der2. Gottes wort be hatten. Herr Chriſtus / daß das angehoͤrte Wort behalten werde. Vnd daß diß bey dem vorigenBnoͤtigLeichpredigt.noͤtig ſey / iſt gut zu erachten / denn was were das hoͤren nuͤtz / wenn man nichts draus lernen vnd behalten wolte? Weil man aber Gottes Wort behalten ſoll / ſo iſt von noͤthen fuͤr allen dingen / Wenn man es hoͤret / daß man fleiſſig achtung gebe / auff das / was geredt wird / vnnd lerne das Wort einnehmen / vnnd recht verſte - hen / wie die Lydia, Act. 16. eine ſolche Zuhoͤre - rin gab / daß ſie darauff acht hette / was von Paulo geredt ward. Darnach / daß mans zu Hertzen neme / vnnd mercke es / vnd dencke jhm daheim nach / damit mans ins Gedechtnis bringe. Vnd dann / daß mans nicht wider ver - geſſe / oder aus dem Sinn laſſe / ſondern bleibe darauff vnnd darbey / vnnd halte feſt daruͤber / vnd gebrauche ſich deſſen jeder zeit / wo es von noͤten iſt. Dieſes / Geliebte / heiſſet das Wort behalten / wie es vorgedachte Lydia behalten hat / Deßgleichen die zu Theſſalonich / die das Wort gantz willig auffnamen / vnd dann auch nachſuchten vnnd nachſchlugen in der Bibel / wenn ſie Pauli Predigten gehoͤret hatten / ob ſichs alſo hielte / Actor. 17. Wo ſolche luſt iſt zu Gottes Wort / vnd eine rechte Liebe / es zu ler - nen / da gehets ins Hertz / vnd da behelt man es.

VndLeichpredigt.

Vnd hieher gehoren nachfolgende Mittel:Mitte darzu. als Erſtlich / daß man fuͤr der Predigt bete / vnd Gott vmb Gnade anruffe / daß er das Hertz vnd Verſtendnis auffthue / vnnd gebe auffmer - ckende Ohren / vnnd erwecke im Hertzen rechte Luſt vnnd Andacht zum Wort / damit man es nicht vergebens hoͤre / Sondern mit rechtem Verſtand / Luſt vnd Liebe / vnd des Gehoͤrs moͤ - ge gebeſſert ſeyn. Denn das iſts / das Jacobus ſagt: Bedarff jemand Weißheit / der bit - te Gott / ſo wird ſie jhm gegeben werden. Das iſt / Wer Gottes Wort mit Frucht vnnd Verſtand hoͤren wil / der muß Gott vmb ſeine Gnade anruffen / der jhm ſolches durch ſeinen heiligen Geiſt verleihe / Inmaſſen David im〈…〉〈…〉 9. Pſalm faſt in allen Verßlein betet. Dar - nach / daß man in der Predigt frembde Gedan - cken außſchlahe / vnd erwehre ſich deß Schlafs vnd des vberdruſſes / vnd richte die Gedancken auff das / was vns Gott leſt fuͤrhalten. Zum Dritten / daß man hernach auch nachdencke vnd betrachte das angehoͤrte / rede vnd confe - rire gerne davon mit andern / vnnd laſſe es jhm nicht geſchwind wider aus den gedancken kom - men. Zum vierdten / daß man des hoͤrens nichtB ijmuͤdLeichpredigt.muͤd werde / ſondern jmmer anhalte / vnnd gern hoͤre einerley zu vielmalen widerholen / Wie denn die Prediger ſchuͤldig ſind / jmmer einerley zutreiben / auff daß man geſterckt werde / in dem / was man einmal gelernet hat / vnd den Grund deſto gewiſſer lege. Vnd denn / wo man etwas gefaſſet hat / allezeit GOtt dafuͤr dancke / vnnd bitte / daß er die Nachfolge geben wolle / vnnd vns in ſeiner Erkentniß taͤglich voͤlliger ma - chen. Auff ſolche weiſe behelt ſich GOttes Wort / vnd das ſind die mittel dazu / die muͤſſen Chriſtenleute jhnen laſſen angelegen ſeyn / auff daß ſie nach Gottes willen ein gut Land erfun - den werden.

3. Ein fein vnd gut Hertz ha -[b]en.

Zum Dritten ſagt der Herr / daß das Angehoͤr vnnd Behalten deß Worts geſche - hen muͤſſe in einem feinen guten Hertzen.

Ein fein vnd gut Hertz aber nennet der Herr Chriſtus ein gleubig vnd gehorſam Hertz / das jhm gernſagen leſſet / vnd da Gottes Wort wo? antrifft / das auch erkennet / wieviel am Wort Gottes gelegen ſey / vnd hat daſſelbe lieb / vnnd ſaſſet es / vnd richtet ſich in allem darnach / bey - des was Gottes Wort verheiſſet / vnd was es auch befihlet vnd verbeut / vnd achtet das WorthoͤherLeichpredigt.hoͤher als alles was ſonſt in der Welt iſt. Das heiſt ein fein hertz / vñ ein gut hertz / das nicht vn - achtſam iſt / wie die ſo dem vertretenen Weg ver - gliechen werden / noch hart / wie die Felſen / noch von Dornen der wolluſt vnd weltlichen ſorgen verwildert / ſondern Gott vnd ſeinem Wort er - geben / alſo / daß es ſich daſſelbige vnterweiſen vnd regieren laſſe in allen dingen. Zum Exem - pel / Wenn Gottes Wort die Suͤnde offenba - ret / vnnd Laſter vnd Vntugend ſtraffet vnd da - wider prediget / ſo erſchrecken dafuͤr / was gute vnd feine Hertzen ſind / Vnd wo ſie jhnen Suͤnde bewuſt ſind / ſo fuͤrchten vnd demuͤtigen ſie ſich[f]uͤr Gott / erkennen die ſuͤnde / vnd bitten ſie jhm ab / vnd lernen ſich mit fleiß fortan huͤten. Be -[f]iehlet es denn / vnnd lehret / was Gott haben wil / vnd woran er einen wolgefallen habe / ſo gewinnen feine vnd gute Hertzen alſo bald luſt darzu / vnnd befleiſſigen ſich deme nachzukom - men / vnd iſt jhr Wuntſch mit David vnnd Si - rach / daßſie ſich fuͤr aller Suͤnd vnnd Vbertre - tung bewahren koͤndten / vnd allezeit nicht an - ders als im gehorſam Gottes erfunden wer - den. Prediget Gottes Wort vom Glauben vnd der Gerechtigkeit / vnd wie dieſelbe alleinB iijinLeichpredigt.in Chriſto zu ſuchen ſey / ſo nemen ſichs feine vnnd gute Hertzen an / troͤſten ſich deſſen / vnnd verlaſſen ſich mit aller zuverſicht auff GOt - tes gnedige Verheiſſung in Chriſto / vnnd er - greiffen in jhm durch den Glauben das ewige Leben. Wird aber gelehret aus Gottes wort von Gottes Erkentniß / vnnd den mancherle[y]Geheimniſſen deß Reichs GOttes / in denen Artickeln zumal / die wieder die Vernunfft lauf - fen / ſo geben feine vnnd gute Hertzen achtung drauff / nemen das / was Gottes Wort ſagt / einfeltig an / bleiben darbey / nemen die Ver - nunfft gefangen / vnd gruͤbeln nicht vnbefohle - nes dinges in Goͤttlichen ſachen / ſetzen auch al - len zweiffel aus dem Wege. Solche heiſſen[u]〈…〉〈…〉feine vnnd gute Hertzen / die thun es / vnnd die ſinds / bey welchen Gottes Wort ſtadt findet / vnd ſich alſo behalten leſſet / daß gute vnd Gott wolgefellige Fruͤchte mit hauffen ernach fol - gen.

4. Frucht bringen.

Vnd das iſt nun das neheſte vnd Vierdte / das von rechtſchaffenen Hoͤrern Goͤttliches Worts erfordert wird / Nemlich daß ſie Frucht bringen / welche Frucht dann bey feinen vnndgutenLeichpredigt.guten Hertzen gewißlich ſich findet / vnd keines weges auſſen bleibet.

Es heiſſen aber Fruͤchte / in dem Acker - werck Gottes / die Beweiſungen / damit ein Chriſt darthut / fuͤr Gott vnd den Leuten / daß er in der that ein warer Chriſt / vnd eines feinen guten Hertzens ſey / Nemlich allerley gute Werck / die er nach erforderung beyder Taffel der heiligen Zehen Gebot / in dem Dienſt Got - tes / vnd gegen dem Neheſten / ſo wol in ſeinem Stand vnnd Beruff uͤbet / vnd durch dieſelbe / ſeine Gottſeligkeit leuchten leſſet / von welcher - ley Fruͤchten / das iſt / von guten Wercken / wir fuͤr acht Tagen bey der Außlegung des Evan - gelij vom Weinberge gehandelt haben. Sol - che ſind / zum Exempel / wie ſie S. Paulus Galat. 5. erzehlet / Liebe / Freude / Friede / Ge - dult / Freundligkeit / Guͤtigkeit / glaube / Sanfft - muth / Keuſchheit. Setze darzu / Gebet vnnd ware Anruffung Gottes / Item / Danckſagung fuͤr ſeine Wolthat / Ferner / Gehorſam vnd Ehr - erbietung gegen die / ſo vns fuͤrſtehen / Meſſig - keit / Dienſthafftigkeit / Warheit / vnd in Sum - ma / alles was Goͤttlich vnd loͤblich iſt.

SolcheLeichpredigt.

Solche Fruͤchte erfordert vnnd erwartet Gott aus ſeinem Weinberge / vnnd von ſeinem Ackerwerck / vnnd wo ein gut Land iſt / da blei - ben ſie nicht auſſen / vnd ohne dieſelbe kan ſich keiner einen Chriſten ruͤhmen.

5. Alles in Hedult.

Endlich zum Fuͤnfften / ſo gedencket der Herr Chriſtus der Gedult / in welcher aus feinen guten Hertzen gedachte Fruͤchte her wachſen. Mit ſolchem Wort aber erfordert er Beſtendigkeit im Glauben vnd im Chriſten - thumb / alſo daß man dabey beharre vnnd auß - dawre / vnd ſich davon nichts laſſe abwendig machen / ſondern halte feſt / biß ans Ende / vnd ſehe / daß man mit beſtendigem Glauben be - ſchlieſſe. Diß Wort hat er darumb darzu ge - ſatzt / daß jhrer viel ſind / die wol anfangen im Chriſtenthumb / Aber dennoch zur Frucht nicht kommen / darumb / daß ſie wider nachlaſſen / vnd es wil kein Beſtand bey jhnen ſeyn / denn ſie wollen bey dem Evangelio nichts leiden / ſondern vbergeben es wider / ſo bald ſie dar - bey ſollen etwas außſtehen / vnnd der geſtalt ſind ſies nicht gebeſſert. Dem zuwider erfordert der Herr Chriſtus Gedult bey ſeinen Be - kennern / vnnd Beſtendigkeit / ohne welche ſichkeinerLeichpredigt.keiner fuͤr ein gut Land außgeben konne. Denn wie ein Acker / auff dem der Same wol auffkom - men ſoll / allerley muß außſtehen / von Regen vnd Schnee / auch der Sonnen Hitze auff ſich fallen laſſen / welchs jhm aber ſo wenig ſchadet / daß eben hiedurch ſeine fruchtbarkeit / wann es temperiret iſt / gefoͤrdert wird / Alſo wil Gottes Wort in eim Hertzen / da es wohnet / auch ſeine uͤbungen haben / durch mancherley Anfechtun - gen / darunter muß man gedult haben / es kom - nen ſolche gleich her ohne mittel von Gott / als[d]a ſind die uͤbungen vnter dem Creutz / welches Gott zuſchicket / oder aber von Tyrannen vnnd Verfolgern / die das Wort anfechten / vnnd den Bekennern deſſelben daruͤber zuſetzen / da muß[m]an feſt halten / vnd bey Leib vom Wort nicht weichen / ſondern außdawren / vnnd vber ſich gehen laſſen / was man ſoll / damit man nur beym Wort bleibe. Solche Beſtendigkeit heiſt der Herr Chriſtus Gedult / in dere ſich gute Hertzen finden laſſen / vnd Gott zu ehren jhre Fruͤchte fort vnd fort vnd vngehindert tragen. Daher gehoͤren die exempla der Apoſtel / Maͤr - terer / vnnd anderer beſtendiger Bekenner der Evangeliſchen Warheit wider die Furcht derCTyran -Leichpredigt.Tyrannen vnd Verfolger: Vnnd vnter den Creutztraͤgern / Jobs / Tobiæ / Davids vnnd anderer / die ſich die Hitze der Anfechtung nicht jrren lieſſen / Gott vnnd jhre Hoffnung derwe - gen zu vbergeben / ſondern feſte hielten / vnnd Hoffnung lies ſie nicht zu ſchanden werden. Deßgleichen die jenigen Spruͤche / ſo von der Beſtendigkeit in dem waren GlaubensBe - kendtnis reden / vnd darzu vermahnen / welche wir dißmahl / wegen Kuͤrtze vnd Vngelegenheit der zeit / anzufuͤhren einſtellen.

Haben alſo E. L. vernommen / Was de[r]Herr Chriſtus ein gut Land heiſſe / Nem - lich ſolche Leute / die Gottes Wort hoͤren vnd behalten / vnd thun daſſelbe in einem feinen gu - ten Hertzen / vnnd bringen Frucht in Gedult. Das ſind rechtſchaffene wahre Chriſten / vnnd ſolche gebuͤret vns / daß wir vns alle finden laſ - ſen / Vnnd daß es geſchehe / das verhelffe vns der / der vns ſolche trewhertzige Erinnerung zu vnſerm beſten gethan hat / vnſer Herr Jeſus Chriſtus / gelobet ſampt dem Vater vnnd heiligen Geiſt ewiglich / Amen.

Beſchluß. Leichpredigt.

Beſchluß.

HIerauff nun zum Beſchluß mit wenigem zu melden von der Verſiorbe - nen / der Erbarn Tugentſamen Frawen Anna / des Erbarn / Wolgeachten Matthias Loren - tzen / Buͤrgers vnd Haͤndlers allhier / numehr betruͤbten Witwers / geweſener ſeligen Hauß - frawen / ſo iſt dieſelbe jhrer Geburt geweſen von Halla / allda jhr Vater / der Ehrnvheſte vnnd Wolweiſe Herr Andres Kather / Buͤrger vnd des Raths daſelbſt / noch am Leben. Ihre Mutter aber / Fraw Anna / ſo vor zwelff Jah - ren geſtorben / iſt deß fuͤrnehmen beruͤhmbten Medici, Herrn D. Caſpar Nefen allhie / ſeli - gen / Tochter geweſen. Gleich wie ſie nu Chriſt - liche Eltern gehabt / alſo haben ſie dieſelbe auch zum Chriſtenthumb / durch die heilige Tauffe gefoͤdert / vnd ferner darinnen / neben dem / was zur Haußhaltung gehoͤrig / fleiſſig erzogen / da - bey auch etwas gethan Herrn Peter Heintzens allhier Haußfraw / ſo ſie vor ſechs Jahren hie - her zu ſich genommen / allda vorgedachter jhr Ehman vor vier Jahren ſie erfreyet / vnnd mit jhr durch Gottes Segen zwey Soͤhnlein er -C ijzeugetLeichpredigtzeuget hat. Ihr Sitten / Leben vnnd Wan - del belangende / hat ſie darinne leuchten laſ - ſen / wahre Gottſeligkeit / Luſt vnnd Liebe zu Gottes Wort vnd zum Gebet / vnd ſich des an - gehoͤrs der Predigt fleiſſig angenommen / auch das hochwirdige Sacrament offt vnd andech - tig gebrauchet / welches noch jetzo kurtz vo[r]Weihnachten geſchehen. Auch iſt ſie ſonſt eines ſtillen vnd eingezogenen Wandels gewe - ſen / Vnnd jhr Haußwirt gibt jhr zeugniß / daß ſie ſich fleiſſig nach jhm gerichtet / vnd jhm alle Ehre vnd Trewe bewieſen habe / auch ſo ſie jhm an Augen anſehen koͤnnen / was jhm wolgefel - lig / habe ſies mit willen gethan / Welches ei - tel Fruͤchte ſind der Gottſeligkeit / vnd ein Be - weis eines feinen guten Hertzen / oder guten Landes / davon wir jetzt geprediget haben. Es hat ſie aber vnſer Herr GOtt in jhren Sechswochen / nach dem er ſie fuͤr vierzehen Tagen aller erſt entbunden / vnd jhr einen jun - gen Sohn beſcheret hat / mit einem hitzigen Fi - ber angegrieffen / deme mit keiner Artzney / vn - angeſehen des groſſen fleiſſes / ſo angewendet worden / iſt zu wehren geweſt / darumb ſie auch endlich daruͤber geblieben / welches ſie jhr / eheſieLeichpredigt.ſie noch ins Kindbett kommen / hat anthen laſ - ſen. Vnnd als ſie in der vergangenen Mitt - wochs nacht ſonderlich in groſſer Hitz gelegen / hat ſie ſich auff den Morgen des Evangelij von den Arbeitern im Weinberge / welches wir heu - te acht Tage gehabt / erjnnert / vnd geſagt / daß ſie auch die gantze nacht ſehr heis in des Her - ren Weinberg gearbeitet hette / ſie hoffte aber der Erloͤſung vnd der Ablohnunng / mit denen die nicht vmbſonſt gearbeitet hetten. Alſo hat von dañ an jhre Kranckheit ſtuͤndlich zugenom - men / biß ſie Donnerſtag auff den Abend zwi - ſchen ſieben vnd acht vhren im Herrn ſelig entſchlaffen iſt / jhres Alters im 24. Jahr. Jetzt iſt ſie der Seelen nach bey jhrem Erloͤſer Chri - ſto Jeſu / biß am juͤngſten Tag auch der Leib zu gleicher Herrligkeit erwecket werde. Dazu vns alle auch mit Gnaden befoͤrdere derſelbige vn - ſer Heyland vnnd Seligmacher / welchem ſey Ehr vnnd Danck von Ewigkeit zu Ewigkeit / Amen.

C 3Sequun -

Sequuntur EPICŒDIA, In honorem pie defunctæ ab amicis & affi - nibus συμπαϑείας ergò conſcripta.

PARODIA HORATIANA, ex IV. Carm. Od. XIII.

NEglexere, vir ò DItua vota, DI
Neglexere, Vir ô, Fis Viduus, tamen
Vix uxore potitus,
Lugesꝙ́ & gemis impotens.
Et voto querulo & flebilibus modis
Annam ſollicitas, illa beantis, &
Docti aſſumere Christi
Optato excubat in ſinu.
Eheu lapſus homo tranſvolat irritas
Terras, & profugit mox, quia luridus
Errorꝙ́, & quia culpæ
Turpant ſacrilegum genus.
Nec Viri referunt gaudia Spiritus
Nec ſancti Genij pectora, quæ ſemel
Claris prædita donis
Conceßit placidus Deus.
Con -
Conjunx Anna fugit quò tua? quis color?
Quis vultus? quid habetve illius? illius?
Quo mulcebat amores
Quo te ſurpuerat tibi.
Felix conjugium, notaꝙ́ & artium
Gratarum facies, ſed ſociæ breves
Annos fata dederunt,
Servatura tibi tuam,
Conſtantis fidei exemplar amabile,
Siſte ergò lacrymas, ſiſte precor. Sat eſt.
Multo non ſine riſu
Præmiſſam accipies polo.
Comes interea ab filiolos vide
Communemꝙ́ fove pectore flammulam,
Olim junget Olympus,
Quos Mors diſſecat invida.

Jenæ συμπαθείας ergo M. Thomas Sagittarius P.C. Logices & Metaphyſices Prof. Publ.

DUm prægnans madidís Jov am ſuſpirat ocellis
Conjunx, & tacitas fundit ab ore preces;
Adferat auxilium, faciatq́ hanc prole parentem
Pulchra: mox votis annuit ille pijs.
Annuit. En genitrix facta eſt enixa tenellum
Partum, perſolvens pignora caſta thori.
Nam puerum peperit, perijt ſed blanda marita,
Atq; animam Christo reddidit illa ſuam.
Quæ
Quæ modò mater erat fido ſociata marito,
Occidit, ut prati flos cadit, umbra fugit.
Quiq́ maritus erat, viduus modò triſtis & orbus
Filiolus verâ matre relictus adeſt.
Quis non ingentes gemitus det pectore ab im o?
Quis nolit lachrymis ora rigare pijs?
Ah importunè cadis heu ſidißima conjunx
Unica ſpes decus atque una columna domus.
Binos jam linquis teneros, mæſtumq́ parentem
Filiolos, veri fœdera coniugij.
Sed licet haud nimium querulo indulgere dolori,
Luctus enim certum debet habere modum.
Sic viſum ſuperis, ſic fert Prudentia vitæ
Noſtræ cum Chriſto vivere cumq́ mori.
Sic viſum ſuperis divino Numine cuncta
Fiunt. Hoc Christo, eſt dulce, vocante mori
Siſte igitur lachrymas, ægrum nunc ſiſte dolorem:
Morigeros etenim nos decet eſſe Deo.
Siſte precor lachrymas, placidus te ſubjice Christo,
Et placidus placidè hoc pergrave perfer onus.
Intereà corpus placidè requieſcit in urna,
Expectans reditum Christe benigne tuum.
Tempore poſtremo tunc glorificata reſurget,
Quæ jam fit fœdis vermibus eſca, caro.

Adponit Paulus Vockelius LL. ſtud. affinis.

Vita
VIta quid eſt hominis? dolor eſt, Domine uſꝙ quouſꝙ
Tandem, ſi quæras, dicet: de pulvere factus
Donec pulvis eris, Christo duce, ſummaꝙ́ quando
Ad ſedes ſuperum tranſcendes culmina cœli.
Hem dolor [ô ardens dolor] annos vivere multos
Nil reſcire boni, aſt ex omni parte d〈…〉〈…〉[l]ores
Perſentire graves. O quàm qui limina mortis
Tranſilijt fide & indubia benè credulus inde
Deceßit, felix debet diciꝙ́ beatus;
Nempe ex anguſtis ad læta auguſta receptus.
Quæ jam mentiri neſcit, fateatur oportet
Functa malis multùm, mundanis, Anna, paratum
Credidit ex voto quis ei non quodlibet, ut vix
Inde queratur; erant tamen omnia mundi immundi
Attritus dolor, hunc ſatis ut perpeſſa Jehovae
Viſa, redi ad Matrem corpus, dicebat, & adme
Patrem anima, in requiem donec jungamini ovantes.
Factum eſt. Sic obijt Laurenti, planctibus excors
Ne revoces, abijt mage nos cunctosꝙ́ præivit,
Queîs dolor uſꝙ́ volet Dominus ſedgaudia tandem
Omnibus uſꝙ́ ævum per Christum parta manebunt.

Condolent. ergò Caſparus Cather.

DSic
SIc adeò incertus noſtri ſtat terminus ævi,
Et vix cùm cœptum eſt vivere, deſinimus.
Sic adeò fruſtrà nobis promittimus annos
Longos. Nam fallax, vita caduca, bonum.
Cum ſenibus pueros primævo in flore juventæ,
Cum natis matres Mors rapit atq; necat.
Nil valet hîc pietas animi, nil gratia morum,
Jugera nil culti multa tenere ſoli.
Cùm verò in terris nil caſu aut numine cæco
Eveniat quicquam, ceu Stagerita docet:
Errat qui longè rectâ ratione remotâ
Sideribus volvi talia cuncta putat.
Ergò ſcire cupis, quæ Mortis cauſa furoris
Vera ſit, en monſtrat pagina ſacra tibi.
Scilicet Eva ſacros juſſus oblita Tonantis,
(Quos animo fuerat fasq́; piumq́; ſequi)
Dum dulces vetitâ decerpſerat arbore fœtus,
Chriſticolis nobis heu mala tanta parat!
Nos igitur pariter cunctos hac uſq; teneri
Lege, ſat exemplo comprobat Anna ſuo.
Quam Mors ſpe citius vitæ melioribus annis
Subtrahit aſpectu, chare Marite, tuo.
Cujus erat probitas multùm ſpectata fidesq́;
Et ſummo verè grata Deo pietas.
Hinc oritur luctus, lachrymas hinc fundere largas
Incipis, & vitam turturis inſtar agis.
Hæcce tamen miſeris nobis ſolatia reſtant:
Nil præter corpus Mors jugulare valet.
Spiritus ipſe ſui cœlo meliore locatus
Parte, ſacræ aſpectu perfruitur Triados.
Ac
Ac velutagricolis, gelidæ quæ tempore brumæ
Semina ſparguntur culta per arva ſoli,
Non pereunt, juſto ſed tempore læta vireſcunt,
Cultorem donis exhilarantq́ue ſuis:
Sic quoque Mortales imâ tellure repoſtos
Horrida mors vinclis non tenet uſq; ſuis.
Tempus erit, tumulis quæ nunc cõpoſta quieſcũt
Corpora, prodibunt viva vocante Deo.
Tunc quoq; fida tori conjux, dum fata ſinebant,
Jungetur lateri, ſuavis ut ante tuo.

Συλλυπȣμ〈…〉〈…〉 apponebat Lipſiæ Tobias Schuvvartus Cizenſis opt. art. & phil. Studioſus.

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TextLeichpredigt/ Von dem guten Lande/ Luc. 8
Author Vincentius Schmuck
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Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationLeichpredigt/ Von dem guten Lande/ Luc. 8 Beym Begräbniß der Erbarn vnd Tugentsamen Frawen ANNA, Des Erbarn Wolgeachten Matthias Lorentzen/ Bürgers vnd Händlers in Leipzig/ ehelicher Haußfrawen Vincentius Schmuck. . 27 Valentin Am EndeLeipzig1611.

Identification

Universitätsbibliothek Breslau Universitätsbibliothek Breslau, 4 F 1251/15 / 385105

Physical description

Fraktur

LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Leichenpredigt; Gebrauchsliteratur; Leichenpredigt; ready; aedit

Editorial statement

Editorial principles

Publication information

Publisher
  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T09:35:36Z
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Availability

Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).

Holding LibraryUniversitätsbibliothek Breslau
ShelfmarkUniversitätsbibliothek Breslau, 4 F 1251/15 / 385105
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