PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Leichpredigt /
Bey dem Begrebnus des weiland Edlen / Geſtrengen vnd Ehrnveſten Caſpar von Kutz - leben auff Gruningen / Chur - fuͤrſt. Saͤchſ. Raths / vnd des Obern Hof - gerichts zu Leiptzig geweſenen Aſſeſſoris, vnd Hauptmann zu Weiſſenſee. Welcher den 24. Septembris des 1606. Jahrs / vmb 4. Vhr nach Mittage / in Chriſto ſeliglich vnd ſanfft eingeſchlaf - fen / vnd den 30. hernach zu Gruningen Chriſtlich iſt zur Erden beſtattet worden.
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Gedruckt zuJehna/ DurchChriſtoff Lippoldt. AnnoM. DC. VII.
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DEn Edlen / We - ſtrengen vnd Ehrenbeſten Otto von Tettenborn zu Gundersleben / Churf. Saͤchſ. Rath / ꝛc. Vnd Hanſen Melchior von Wittern zu Wundersleben / Churf. Saͤchſ. in Vormundſchafft beſteltem Cammer - vnd Hoff Rath zu Weimar / ꝛc. Weiland deß Herꝛen Hauptmanns Ca - ſpar von Kutzleben ſeligen nachgelaſſenen Soͤhnen verordenten Vormundern / Meinen großguͤnſtigen Junckern / ꝛc. Vnd dann / Der Edlen vnd Ehrnvieltugentſamen Fra - wen Catharinen von Kutzleben / geborne Haͤckin / wolgemel - ten Herꝛn Hauptmanns ſeligen hinterlaſſene Wittibin / ꝛc. Mei - ner in Ehren guͤnſtigen Frawen / ꝛc. Gottes Gnade / Segen / Troſt / ſampt mei - nem Gebett zuvor.

EDle / Geſtrenge vnd Ehrnveſte groß - guͤnſtige Junckern / ꝛc. Auch Edle vnd Eh - ren Thugentſame Fraw Hauptmaͤnnin / Wir leſen im andern Buch Samuelis / am viertzehenden Capitel / von dem klugen Wei - be von Thekoa / als dieſelbe in trawr Kleidern zu dem Koͤnig David kommen / vnd Abſolon wieder einbitten will / Daß ſie in jhrer klugen Rede ein Gleichnus einfuͤhret vom Waſſer / darmit der Koͤnig David dadurch deſto ehe zur Barmhertzigkeit gegen Abſolon bewogen moͤchte werden.

Dann ſo ſpricht ſie: Was iſt es von noͤthen / die Men -A ijſchen[4]Vorꝛede. ſchen zu toͤdten / ſterben wir doch ohn das von vns ſelber / deß Todes / Vnd wie das Waſſer in die Erden verſchleifft / das man nicht auffhelt. Das iſt ein fein Gleichnus / darinn deß Menſchen Leben beſchrieben wirdt.

1.Dann erſtlich / gleich wie das Waſſer dahin leufft / vnd in die Erden ſich verſchleifft / Alſo gehen alle Menſchen dahin / daß jmmer einer nach dem andern ſich verleiret / ſtirbet vnd in die Erde geleget / vnd dann zugeſcharꝛet wirdt.

2.Gleich wie auch zum andern / das Waſſer ſich nicht leſſet auffhaltẽ / ob man gleich bißweilen darfuͤr einen groſſen Dam̃ machet / ſo iſt es doch ſo ſtarck / daß es hindurch reiſt / vnd man jhm nicht wehren kan. Alſo hilfft wieder den Todt / keine Leibes ſtercke / keine Macht / keine Ertzney / wie ſtarck vnd gut dieſelbige ſein mag.

3.Ploͤtzlich vnd vnverſehens koͤmpt eine Waſſerflut / vnd reiſſet alles hinweg / Alſo werden die Menſchen vnverſehens ſchnell mit dem Tode vberfallen.

Lehre.Bey dieſer klugen Rede ſollen wir vns erinnern vnſer Sterbligkeit / welches auch Eheleute bedencken ſollen vnd wiſ - ſen / daß in dieſem Leben nur ſterbliche Leute zuſammen frey - en: Es kan keiner dem andern einen Buͤrgen ſetzen / wie lang er leben / oder / welcher zu erſt oder zu letzt ſterben werde / vnd koͤnnen auch die Eheleute nicht ewig allhie bey ſammen ſein vnd bleiben. Gleich wie aber die Waſſer an den Ort / da ſie hinlauffen / geſamlet werden / Alſo werden auch die lieben Chriſten / welche in wahrer Erkentnus vnd Anruf - fung deß ewigen Sohns Gottes deß HErꝛn Chriſti / ſeliglichLeib. von dieſer Welt abſcheiden / geſamlet / der geſtalt / Daß jhrPſalm. 34. Gebein in der Erden verwahret werden / daß derſelben keinesSeele. vmbkoͤmpt / noch verloren wirdt: Jhre Seele iſt in GOTtesSap. 3. Hand / vnd keine Quall kan ſie ruͤhren. Am Juͤngſten Tage / vnd in der froͤlichen Aufferſtehung von den Todten / ſollen alle gleubige vnd Gottſelige Chriſten / Eheleute / Eltern vnd Kin - der wieder zuſammen kommen / in dem ewigen Leben beyſam -men[5]Vorꝛede. men ſein vnd bleiben / vnd in alle Ewigkeit nicht von einander geſcheiden werden.

Nach dem aber bey mir iſt geſucht worden / daß ich dieVrſache der Dedi - cation. gethane Leichpredigt / bey deß Herꝛn Hauptmanns ſeligen Begrebnus / in den Truck wolte laſſen außgehen. Als habe ich nicht Vrſach gehabt mich deſſen zuverweigern / in Betrach - tung / daß ſolches dem Herꝛn Hauptman ſeligen zu ſonderm Rhum / der betruͤbten Freundſchafft zu ſeligem Troſt / vnd den wolverordenten Vormunden / zu ſondern Ehren gereichen wuͤrde.

Will derwegen E. E. geſt: vnd Ehrentugent / ſolche Leichpredigt hiemit offeriret haben / mit freundlicher Bitte / dieſelbigen wollen ſolche von mir zum beſten vernehmen. Thue auch hiemit dieſelben zu ſampt in den Schutz Gottes deß All - mechtigen befehlen. Datum Weiſſenſee den 10. Martii / Anno 1607.

M. Georgius Juſtus Pfarꝛer vnd Superintendens da - ſelbſt.

A iijTEX -[6]

TEXTUS.

(Auß dem 47. Capit: deß erſten Buchs Moiſis. 1)PHarao aber fragete Jacob / Wie alt biſtu? Jacob ſprach zu Pharao: Die Zeit meiner Walfahrt iſt hundert vnd dreiſsig Jahr: Wenig vnd boͤſe iſt die Zeit meiner Walfahrt / vnd langet nicht an die Zeit meiner Vaͤter in jrer Walfart. Vnd Jacob ſegnet Pharao / vnd gieng herauß von jhm.

Eccl. 7.GEliebte in dem HErꝛn Chriſto / wir kommen allhie zu - ſammen im Klaghauß / bey dem Begrebnuß deß weiland Edlẽ / Geſtrengen vnd Ehrenveſten Caſpar von Kutzlebens / Churf. Saͤchſ. Raths[7]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.Raths vñ deß Obern Hofgerichts zu Leipzig geweſenen Aſſeſſoris vnd Hauptmanns zu Weiſſenſee: Nicht zwar / daß wir ſeinethal - ben zu klagen hetten / als daß er allhie ſein Klaghauß haben ſolte / Nein gar nichts / Dann weil er in wahrem Erkentnuß vñ Be - kentnuß vnd Anruffung deß ewigen Sohns Gottes iſt ſeliglichen eingeſchlaffen / ſo iſt er auch von aller Klage vnd Qual (welchen wir Menſchen in dieſem Leben muͤſſen vnter - worffen ſein) gantz vnd gar gefreyet vnd erloͤ - ſet worden / Derwegen wir auch recht von jhm ſingen:

Sein Jammer / Truͤbſal vnd Elend
Jſt kommen zu eim ſeligen End /
Die Seele lebt ohn alle Klag /
Der Leib ſchlefft biß an Juͤngſten Tag.

So wiſſen wir auch von keinem Feg - fewr / dorein die verſtorbene Seelen kommen / vnd dorin fuͤr jhre Suͤnde buͤſſen vnd bezah -Vrſach der Zuſam menkunfft. 1. len muͤſſen / Sondern wir kommen alhie zu - ſammen im Klaghauß / daß wir vns erinnern ſollen vnſer Sterbligkeit vnd groſſen Elends darein wir durch die Suͤnde gerathen ſeind / Davon S. Paulus ſaget zun Roͤm[. a]m 5. Rom. 5.Daß durch einen Menſchen die Suͤnde iſtkom -[8]Chriſtliche Leichpredigt /kommen in die Welt / vnd der Todt durch die Suͤnde / vnd iſt der Todt zu allen Menſchen durchgedrungen / Vnd mit Moiſe dem Mañ Gottes beten aus dem 90. Pſalm. Lehre vnsPſal. 90. bedencken / daß wir ſterben muͤſſen / auff das2. wir klug werden. Darnach geſchicht auch ſol - ches darumb / daß wir nach der VermahnungRom. 12. des Apoſtels Pauli zun Roͤmern am 12. Ca - pitel / weinen ſollen mit den Weinenden. Wir3. ſollen aber auch bedencken / daß wir alhie im Bethauſe ſein. Derwegen wir auch Gott den Allmechtigen anruffen ſollen / daß er al - le Betruͤbte vnd Traurige durch ſeine Gnade vnd heiligen Geiſt troͤſten wolle / damit ſie den gnedigen vaͤterlichen Willen Gottes er - kennen mit Gedult / ſich demſelben gehorſam - lich vnterwerffen / vnd jhr Trauren meſsigen4. Troſt. moͤgen / vns auch des Troſts erinnern / daß wir wiſſen / wann vnſer jrꝛdiſch Hauß dieſer Huͤtten zubrochen wirdt / daß wir einen Baw2. Cor. 5. haben von Gott erbawet / ein Hauß nicht mit Haͤnden gemacht / das ewig im Him̃el iſt / vnd daß vnſer trewer Heiland JESVS CHRJSTVS will den Thaw ſeiner Allmacht vnd Herꝛligkeit vber vnſere Greberfallen[9]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.fallen laſſen / dardurch wir erquicket vnd le - bendig gemacht werden / vnd vnſere Gebeine herfuͤr grunen wie das Graß / vnd vnſere Leibe zur ewigen Freude vnd Herꝛligkeit auff - erſtehen ſollen.

Dieſen Text / von dem Ertzvater Jacob /Vrſach des fuͤrge -[n]ommenen Texts. haben wir bey dieſer Chriſtlichen Leichen fuͤr vns genommen zuerkleren / auff daß wir Vr - ſach haben / vnſer kurtzes vnd elendes Leben fleiſsig zubetrachten / darbey wir dieſes ſtuck handlen wollen vnd ſagen:

Von deß Menſchen Leben /Propoſi - tio vnd Jnhalt der Predigt. wie daſſelbe von dem Ertz - vater Jacob eigentlich vnd deutlich beſchrieben wirdt.

Der trewe barmhertzige GOtt wolle vns darzu ſeine Gnade vnd heiligen Geiſt vmb Chriſti willen verleihen / Amen.

FVr das Erſte / Es ſchreibet Moſes der Mann Gottes in vorgehendem Cap.Gen. 41. 42. Wie zu Zeiten des Ertzvaters Jacob im Lande Canaan / darinnen er gewohnet ei -Bne[10]Chriſtliche LeichpredigtTheurung im Land Canaan.ne groſſe Theurung geweſen ſey / vnd daß er zehen ſeiner Soͤhne in Egypten / darinnen viel Getreide geweſen / heiſſet ziehen / Speiſe daſelbſt zukeuffen / auff daß / ſpricht er / wir le - ben / vnd nicht ſterben. Dann einem from - men Haußvater gebuͤret fuͤr die ſeinen zu ſor - gen / wie ſie zur theuren Zeit auch ernehret vnd erhalten werden moͤgen.

Joſeph. Gen. 41.Nun aber was Joſeph dazumal der Re - gent in Egyptenland / vnd verkauffte Getrei - dich allem Volck im Lande / Dardurch ſchicket es Gott der Allmechtige wunderlich / daß der alte betruͤbte Vater Jacob / nicht allein in ſei - nem hohen Alter getroͤſtet vnd erfrewet wird / nach dẽ er hoͤret / daß Joſeph ſein Sohn / wel - cher in ſeinen Augen allbereit todt war / noch am Leben / vnd ein groſſer Herꝛ in Egypten - lande worden ſey / Sondern er iſt auch mit ſei -Gen. 46. nem gantzen Hauſe in Egypten zu ſeinem Sohne Joſeph gezogen / vnd hat daſelbſt ge - wohnet. Derwegen als der Koͤnig Pharao / Jacob Joſephs Vater fuͤr ſich fordern leſſet / vnd ſihet / daß er ein ſehr alter vnd anſehen - licher Mann iſt: So fraget er / wie alt er ſey.

Hierauff jhme Jacob ſeine vntertheni -ge[11]Auß dem 47 Capit. deß I. Buchs Moiſis.ge vnd beſcheidene Antwort gibt: Gnedig - ſter Koͤnig / die Zeit meiner Walfart iſt hun - dert vñ dreiſsig Jar: Wenig vñ boͤſe iſt die Zeit meinerWalfart / vnd langet nicht an die Zeit meiner Vaͤter in jhrer Walfart. Jn dieſen Worten beſchreibet Jacob gar artig vnd wol das Leben aller Menſchen vñ deſſelbigen Zu - ſtand / welches wir nach einander erkleren wollen / auff daß wir ſolches deſto beſſer ver - ſtehen vnd behalten moͤgen / Vnd ſtehet nunAbteilung. ſolches in nachfolgenden Vier Puͤnctlein.

Erſtlich nennet Jacob ſein Leben EJ -Des Mẽ - ſchen Lebẽ eine Zeit. NE ZEJT / Die Zeit / ſpricht er / meiner Walfart. Jn der Hebraiſchen Sprachen lau - ten die Wort alſo: Die Tage der Jahren mei - ner Walfart. Das iſt eine ſchoͤne Beſchrei -Vrſach bunge des Menſchen Lebens / Dann die Zeit1. deſſelben ſtehet in Tagen / Monden vnd Jah - ren. Gleich wie nun Tag / Monden vnd Jahr jhren Anfang haben: Alſo hat auch der Menſch ſeine Zeit / wann er ſoll geboren werden / vnd wann er wieder ſterben ſoll / wie geſchrieben ſtehet im Prediger Salom. am 3. Cap. Ein jegliches hat ſeine Zeit / vnd alles fuͤrnemen vnter dem Him̃el hat ſeine Stun -B ijde /[12]Chriſtliche Leichpredigtde / geboren werden vnd ſterben hat ſeine Zeit.

Mancher wann er geboren iſt / ſo zelet er viel Tage vnd Jahre / daß er ein hohes AlterGen. 5. durch Gottes Gnade erlanget: Als Mathu -Mathuſa[le]m. ſalem der gelebet hat 969. Jahr / der hat mehr Stunden / Tage vnd Jahr gezelet / dann die andern Ertzvaͤter alle / denn derſelben keiner eine ſolche Zeit / darein viel Jahr / vnd mehr Tage / vnd noch mehr Stunden gehoͤren / ge - lebet hat. Mancher wann er geboren wirdt / ſo zelet er nicht viel Tage oder Jahr / ſondern ſehr wenig / in dem er in ſeiner Kindheit vnd jungen Jaren von dieſer Welt durch den zeit - lichen Todt abgefodert wirdt / vnd iſt der Menſch wann er geboren wirdt / keiner Tage / Stunde / Minuten oder Jahr vorgewiſſert / wie lange er leben / vnd wann er von dieſer Welt abſcheiden ſoll. Dieſes ſoll vns die - nen zur Vermahnung / daß wir vnſer Lebens zeit in gute achtung nehmen / vnd allezeit in der Furcht GOttes leben / vnd vns fuͤr Si - cherheit huͤten ſollen / dann es wirdt recht ge - ſagt: Accidit in puncto, quod non ſperatur in anno, Das iſt:

Nicht[13]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.
Nicht ſicher ſey im Leben dein /
Das Vngluͤck koͤmpt dir bald herbey.

Vnd die Alten haben den feinen Chriſtli - chen Gebrauch gehalten / daß wann der Sei - ger geſchlagen vnd eine andere Stunde an - gefangen / ſie gebetet: Lieber Gott verleihe mir eine froͤliche Stunde / Chriſtlich zuleben vnd ſelig zuſterben. Wir ſollẽ vns auch alhier erinnern / daß alle vnſere Zeit / Jar / Stunden vnd Minuten die ſeind in Gottes Haͤnden / er regieret alles / alle Minuten vnd Stunden kan er es mit vns endern / vnd es nach ſeinem gnedigen Willen machen / welches dann der koͤnigliche Prophet David erkennet Pſalm. 31. Meine Zeit oder wie es laut in ſeiner ſpra -Pſalm. 31. che: Mein NUNC oder jetzo ſtehet Herꝛ in deinen Henden / Vnd S. Paul. ſaget auch in den Geſchichten der Apoſtel am 17. Capit. Act.Jn Gott leben / weben vnd ſeind wir. Der - wegen wir die gantze zeit vnſers Lebens / ja al - le Stunden vnd Minuten vns der Gegen - wart vñ Schutzes Gottes des Allmechtigen von Hertzen troͤſten / vnd an demſelbigen gar nicht zweifeln ſollen. Dann GOtt kan vnd will die ſeinen zu keiner Zeit nicht einen Augẽ -B iijblick[14]Chriſtliche Leichpredigtblick verlaſſen / wie er dann troͤſtlichen zuge -Pſal. 91. ſagt im 91. Pſalm. Jch bin bey jhm in der Noth / ich will jhn herauß reiſſen / vnd zu Eh - ren machen / ich will jhn ſettigen mit langem Leben / vnd will jhm zeigen mein Heil / VndMatt. 28. der Herr Chriſtus Matth. am 28. Cap. Sihe ich bin bey euch alle Tage biß an der Welt Ende. Das iſt eine Vrſache.

2. Vrſach.Die ander Vrſach. Es nennet Jacob in vorleſen Worten ſein Leben Jahrstage / an zuzeigen / daß dieſes Leben ſein Ende habe / vñ nicht ein ewiges Leben ſey. Denn wo eine E - wigkeit iſt / do zelet man nicht Stunden / Tag / Monat vnd Jar / Jn dieſem Leben aber brau - chen wir dis alles / vnd zelen von einer Stund zur andern / von einem Tage / von einem Jar zum andern / drumb in dieſem Leben keine E - wigkeit zugewarten. Aber in dem zukuͤnffti - gen Leben / darauff alle gleubige Chriſten in ſtarckem Glauben hoffen / iſt weder Zeit noch Tage / noch Jar / darumb iſt es ein ewiges Le - ben / das nicht anfehet / vnd in alle Ewigkeit kein Ende hat / ſondern fuͤr vnd fuͤr iſt vndVermah - nung. bleibet. Dieſes ſollen wir auch alle zeit beden -Pſal. 39. cken / wie David auch thut in dem 39. Pſalm. Da[15]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.Da er ſagt / HErꝛ lehre doch mich / daß es ein Ende mit mir haben muß / vnd mein Leben ein Ziel hat / vnd ich davon muß. Moſe der Mañ Gottes betet auch im 90. Pſalm. HErꝛ leh -Pſal. 90. re vns bedencken / daß wir ſterben muͤſſen / auff daß wir klug werden. Vnd von dem Koͤ -Philippus Koͤnig. nige in Macedonia Philippo ſchreibet man / daß wann er des Morgens fruͤe auffgeſtan - den iſt / daß ſeiner Cammerknaben einer jhn mit dieſen Worten hat muͤſſen anreden: Phi - lippe memento te hominem eſſe: Gedencke du großmechtiger Koͤnig / daß du ein ſterblicher Menſch ſeyſt:

Dieſe Betrachtung des Menſchen Le -Warnũg 1. fuͤr Si - cherheit. bens dienet vns auch darzu / daß wir nicht ſi - cher werden / vnd vns treumen laſſen ein ewi - ges Leben alhier auff Erden / gleich als wuͤrde es nimmermehr mit vns ein Ende nehmen / wie die Gottloſen im Eſaia ſagen / daß ſie mitEſa. 28. dem Tod einen Bund / vnd mit der Hellen einẽ Verſtãd gemacht haben. Auch dienet vns ſol -2. fuͤr ſuͤn - den. ches darzu / daß wir vns lernen fuͤr Suͤnden huͤten / wie Syrach am 7. Capitel vermah -Syr. 7. net / Bedencke dz Ende / ſo wirſtu nimmermehr ſuͤndigen / Vnd dann erinnern wir vns alhie /die -[16]Chriſtliche Leichpredigt /dieweil diß Leben ein zeitliches vnd nicht ein e - wiges iſt / daß wir vns auff diß Leben nicht verlaſſen / ſondern nach dem ewigẽ Lebẽ trach - ten ſollen / darmit wir daſſelbige erlangen moͤ - gen. Wie vns der Apoſtel Paulus darzuColoſſ. 3. vermahnet / in ſeiner Epiſtel an die Col. am 3. Trachtet nach dem was droben iſt / vnd nicht nach dem was auff Erden iſt. Das iſt die an - der Vrſach.

3. Vrſach.Die dritte Vrſache / Es wirdt dis Leben Jahrstage genennet / darumb / daß Gott der HErꝛ auff vnſer Leben / Wercke / Thun vnd Laſſen fleiſsig achtung gibt / er helt daruͤber ſein Tage / Wochen / Monat vnd Jahr Re - giſter / er ſchreibet alles ein / es iſt jhm nichtsVermah - nung. verborgen. Dabey ſollen wir vermahnet ſein / daß wir auff vnſer Leben auch gute ach - tung haben ſollen / in Betrachtung / daß / wieProv. 24. Salomon ſagt in ſeinen Spruͤchen am 24. Cap. Der Gerechte fellet ſiebenmal: Vnd Gott bitten vmb Vorzeihung vnſer Suͤnde / daß dieſelbigen auß dem SchuldRegiſter mit dem Roſinfarben Blut des HErꝛen Chriſti / außgeſtrichen / vnd vns nimmermehr zuge - rechnet werden moͤgen.

Nun[17]Auß dem 47 Capit. deß I. Buchs Moiſis.

Nun aber werden jhr nicht wenig fun -Sicher - heit der Welt. den / die in den Tag ſicher hinein leben / vnd ge - dencken nicht einmal an jhre Schuldt in dem Schuld Regiſter auffgezeichnet / ſie achten der Buß vnd Bekehrung zu Gott dem Allmech - tigen nicht / ſondern ſparen dieſelbe biß an jhr Ende / da wollen ſie ſich erſt zu Gott bekehren vñ buß thun / O der groſſen Blindheit. Deñ da wirdt es manchem nicht ſo gut / daß er zur wahren Buß kommen koͤnte / er wirdt mit dem Tode vberfallen / daß er aus dieſemLeben dar - von muß / ehe denn er es vermeinet. O das heiſt vbel geſtorben / ohne Buß vnd Bekeh - rung zu Gott / vñ do die Schuld im Regiſter iſt blieben ſtehen / vnd mit Chriſti Blut nicht zu - vor iſt außgeleſchet worden. Derwegen ſollVermah - nung zur Buſſe. ein jeder zuſehen / daß er in der Gnaden Zeit Buſſe thu / vñ ſich zuGott võ Hertzen bekehre / darzu vns trewlich vermahnet die Epiſt. zun Hebr. am 3. Cap. Sehet zu lieben Bruͤď / daßHebr. 3. nicht jemãds vnter euch ein arges vngleubiges Hertz habe / daß da abtrete von dem lebendi - gen Gotte / ſondern ermahnet euch ſelbs alle Tage / ſo lange es Heute heiſſet / daß nicht je -Cmand[18]Chriſtliche Leichpredigtmand vnter euch verſtockt werde / durch Be - trug der Suͤnde.

Auch ſoll ſich ein jeder frommer Chriſt /Troſt. der ſeine Suͤnde erkennet / vnd leſt ſie jhm leid ſein / in wahrem Glauben troͤſten / daß ſeine Suͤnde aus dem Schuld Regiſter mit dem Roſinfarben Blut des HErꝛn Chriſti ausge -1. Joh. 1. ſtrichen ſeind / Wie geſchrieben ſtehet 1. Joh. 1. Capit. Das Blut JEſu Chriſti des Sohns GOTtes macht vns rein von allen vnſern Suͤnden. Das iſt die dritte Vrſach.

4. Vrſach.Zum vierden / Es wirdt das menſchli - che Leben genennet Jahrstage / von wegen der mancherley Verenderungẽ / welchen die Men - ſchen in dieſem Leben vnterworffen ſeind. Deñ gleich wie im Jahr / Monden / Wochen / Ta - ge vnd Stunden ſich wunderbare Verwechs - lung zutragen / Jetzo iſts ſchoͤn vnd helle / bald iſt es truͤbe vnd finſter / Jetzo iſt es warm / bald kalt / vnd iſt das Wetter gantz vnd gar vnbe - ſtendig: Alſo iſt es mit des Menſchen Leben auff Erden auch geſchaffen / Jetzo iſt der Menſch ſchoͤn / jung / friſch vnd ſtarck / bald vngeſtalt / kranck vnd ſchwach / Jetzo iſt er froͤ - lich / bald wirdt er trawrig / vnd tragen ſichmit[19]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.mit den Menſchen viel Verenderung vnd wunderbarliche Verwechslung zu / vnd end - lich iſt nichts gewiſſers / denn der Tod / do des Menſchen Leib in die Erden gelegt / vnd mit Finſternus gar bedeckt wirdt / vnd darinnen ſchlefft / bis auff die froͤliche Zukunfft des Her - ren Chriſti / am Juͤngſten Tag / do er ſeine gleubige Chriſten von Todten aufferwecken / vnd in ſein ewiges Reich verſetzen wirdt / da -Jacobi. 1. rinn kein Finſternus / kein Verenderung / kein Tod / ſondern eitel Liecht / Freude / Herꝛligkeit / ein beſtendiges ewiges Leben / vnd Seligkeit ſein wirdt. Welches ein gleubiger Chriſt in ſoVermah - nung. mancherley Verenderung in ſeinem Leben flei - ſig bedencken / vnd wieder das Schrecken des zeitlichen Todes ſich damit auff halten vnnd troͤſten ſolle. Das iſt eins.

Zum andern beſchreibet Jacob das Le -2. Das Leben der Menſchẽ eine Wal - ſart. ben der Menſchen alſo / daß er es ein Walfart nennet. Die Zeit meiner Walfart / ſpricht Jacob. Das haben auch erkandt alle Heili - gen GOttes / Jm erſten Buch Moſe am 23. Hen. 23.Cap. ſpricht Abraham zu den Kindern Heth: Jch bin ein Frembder vnd Einwohner bey euch. Vnd der koͤnigliche Prophet David be -C ijken -[20]Chriſtliche LeichpredigtPſal. 39.kennet ſolches auch im 39. Pſalm. Jch bin bey - de dein Pilgrim / vñ dein Buͤrger / wie alle mei -Jacob ein Walfarts Bruder. ne Vaͤter. Der liebe Jacob aber iſt ein rechter Walfarts Bruder geweſen / wie ſolches ſein Curriculum vitæ wol ausweiſet. Denn imGen. 28. Erſten Buch Moſis am 28. Cap. muß er bald ſich in ſeinen jungen Jahren von ſeinen El - tern in Meſopotamiam zu ſeinem Vettern dem Laban wenden / damit er fuͤr ſeinem BruderGen. 31. Eſau koͤnte ſicher ſein. Am 31. muß er wieder aus Meſopotamia in Canaan verꝛeiſen / vnd von dannen endlich mit ſeinem gantzen Hauſe in Egypten ziehen.

Billich wird vnſer Leben einer WalfartVrſach warumb das Lebe[n]der Me[n]ſchen ein Pilgram - ſchafft ge[n]ennet. oder Pilgramſchafft verglichen / Dann gleich wie ein Wandersmañ des Winters Schnee / Regen / groß Vngewiter vñ ſtraubiche Winde / im Sommer der Sonnen Hitz vnd ſtaub muß leiden / er wirdt von der Reiſe ſehr matt vñ muͤ - de / vnd muß viel vnd groſſe Vnluſt auff ſich nehmen vnd außſtehen: Alſo iſt das Leben vol - ler Muͤhe vnd Arbeit / daher recht geſaget wirdt:

Et dolor & labor est totum quod vivimus ævum. ()

Das iſt:

Auff[21]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.
Auff Erden Muͤh vnd Arbeit iſt
Das erfehrt ein jeder Bilgrim gwiß.

Gleich wie ein Wandersmann in Furcht2. vnd Gefahr ſein muß / da er des Wirts vnd Leute Gelegenheit nicht weiß noch kennet / darumb heiſt auch das Hebreiſche Wort / mit Furcht an einem Ort wohnen: Alſo iſt desSyr. 4. Menſchen Leben voller Gefahr vnd Furcht / vnd kan keiner wiſſen / was jhm vom Teufel / vnd boͤſen Leuten / vnd vntrewen Freunden koͤnne wiederfahren. Derowegen wir fleiſ -Vermah - nung. ſig beten / vnd vns / vnd vnſer gantzes Leben ſtets in GOttes gnedigen vnd allmechtigen Schutz befehlen ſollen.

Gleich wie auch ein Wandersmann nicht3. gedenckt in der Herberge lange zu verbleiben / oder etwz daſelbſt zukeuffen / ſondern er nim - met doſelbſt ſein Futter / Mahl / vñ hat allein alda ſeine Nachtherberge / darnach macht er ſich wieder auff den Weg / er ſehnet ſich vnd gedencket / wie er wieder anheim zu den ſeini - gen kommen moͤge: Alſo ſollen wir vnſer Da -Vermah - nung. tum vnd bleiben nicht auff dis Leben ſetzen / in Betrachtung daß vnſer Leben ein Walfart1. iſt / wir habẽ hie keine bleibende Stadt / vnſerC iijVater -[22]Chriſtliche Leichpredigt /Hiob. 13.Vaterland iſt im Himmel / darnach ſollen wirPhilip. 3. vns ſehnen vñ trachten / daß wir darein kom - men moͤgen. Vnd weil die Reiſe dieſes Le - bens vns ſehr muͤde vnd ſchwach machet / Es2. Gedult. iſt voller Beſchwerunge / So ſollen wir vnſerLuc. 21. Seelen mit Gedult faſſen / dann es gehet ohn3. Troſt. Muͤhe vnd Arbeit nicht abe / wol dem der es mit Gedult kan ertragen: Vnd wir haben den Troſt / daß es nicht ewig ſein werde / ſon - dern es muß ein mal ein Ende nehmen / vnd wird ein beſſer vnd ein ewiges Leben darauff gewiß erfolgen / dorinnen wir aller Muͤhe vnd Arbeit ſollen ergetzet vnd erfrewet wer - den. Das iſt das ander.

3. Es iſt ein kurtz Lebẽ.Zum dritten beſchreibet Jacob das Le - ben der Menſchẽ von ſeiner kuͤrtze / denn ſo ſa - get er: Die Zeit meiner Walfart iſt hundert vñ dreiſsig Jahr / vnd langet nicht an die Zeit meiner Vaͤter in jhrer Walfart. Jn dieſen Worten helt Jacob gegẽ einander beides ſein vnd ſeiner Vorfahren Alter / vnd wird hierin ein mechtiger groſſer Vnterſcheid geſpuͤret. Denn wenn wir leſen im erſten Buch MoſisGen. 5. am 5. Capit. darinn er das Leben der Vaͤter fuͤr der Suͤndflut auffgezeichnet / So habenetli -[23]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.etliche vber die neun / etliche vber acht / vnd et -Das Al - ter der Menſchen fuͤr vnd nach der Suͤndflut. liche vber ſieben hundert Jahr gelebet. Nach der Suͤndflut aber hat das Alter der Men - ſchen ſehr abgenom̃en / daß ſie vber vier / zweyGen. 11. vnd ein hundert Jahr nicht gelebet haben. Deut. 31.Moſes hat gelebet 120. Jahr. Aaron 123. Jar. Num. 33.Daher dann Moſes klaget in 90. Pſal. Vn -Pſal. 90. ſer Leben / ſpricht er / wehret ſiebentzig Jahr / wann es hoch koͤmpt / ſo ſind es achtzig Jahr.

Heutiges Tages iſt es mit dem Leben derDas Al - ter zu vn - ſer Zeiten. Menſchen dahin kommen / daß es gleich fuͤr ein wunder gehalten wird / wann einer ſiben -Vrſach warumb die Men - ſchen nicht alt werdẽ. zig oder achtzig Jahr alt wird / vnd wirdt dar - fuͤr gehalten / dz von wegen des groſſen ſchre - cken vnd Furcht im Baurenkriege die Natur der Menſchen ſo geſchwecht ſey worden / daß ſie nicht mehr ſo ſtarck vnd taurhafftig ſind / als ſie fuͤr derſelben Zeit geweſen. Wieviel ſterben dahin in jhrer beſten bluͤte vnd jungen Jahren / vnd erꝛeichen nicht 20. vnd 30. Jahꝛ. Viel verſauffen in jhrer Jugend jhre Schoͤn - heit vnd Staͤrck / daß ſie zu keinem beſtendi - gen Alter kommen koͤnnen. Darumb iſt das Leben der Menſchen ſehr kurtz / vnd weret nicht lang / wie ſolches auch bezeuget Hiob inſei -[24]Chriſtliche LeichpredigtHiob. 14.ſeinem Buch am 14. Cap. Der Menſch von einem Weib geboren lebet eine kurtze Zeit /Jacob. 4. Daher Jacob im 4. Capit. vergleichet das Leben der Menſchen einem Dampff / der ei - ne kleine Zeit weret / darnach aber verſchwin - det er. Vnd die Heiden haben auch geſagt:Gleichnus Homo Bulla, gleich wie eine Blaſe auff dem Waſſer ſich auffſchwindet vnd daher tantzet / vnd ploͤtzlichen vergehet: Alſo iſt es auch bald geſchehen vmb des Menſchen Leben / Vnd ob der Menſch gleich eine gute Zeit gelebt hat gleichwol wann das Sterbſtuͤndlein kom - met / daß er davon muß / vnd gedencket zu ruͤck an ſein gantzes Leben / was es geweſen vnd wie lang es geweret / ſo deucht es jhn als we - re er kaum eine Stunde in der Welt geweſen.

Derwegen weil vnſer Leben kurtz iſt / ſo ſollen wir auch zuſehen / daß wir die kurtze Zeit / die vns Gott der Allmechtige aus Gna - den verleihet / wol gebrauchen / wie der Apo - ſtel Paulus befihlet in der erſten Epiſtel an1. Cor. 6. die Corint. am 6. Cap. Wir ermahnen euch als Mithelffer / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet / ſehet jetzt iſt die an - geneme Zeit / jetzt iſt der Tag des Heils. Vndzun[25]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.zun Galat. am 6. Capit. ſaget er / Weil wirGalat. 6. Zeit haben ſo laſt vns jederman Guts thun / allermeiſt aber den Glaubensgenoſſen. Vnd ſo viel auch vom dritten.

Zum vierden nennet Jacob auch die Ta -4. BOSE. ge ſeiner Jahren BÖSE. Dann ſo ſpricht er / Die Zeit meiner Walfahrt iſt boͤ - ſe. Damit zeiget er an / was fuͤr Vngluͤck / Creutz vnd Widerwertigkeit er habe muͤſſen außſtehen / vnd wie es jhm in ſeinem Leben er - gangen ſey.

Dann nach dem er in ſeiner Jugend fuͤrWas fuͤr boͤſe Zeit Jacob ge - habt. ſeinem Bruder Eſau / der jhn wolte erwuͤr - gen / in Meſopotamiam hat fliehen muͤſſen / damit er alda koͤnte ſicher ſein vnd bleiben / ſo1. hat er bey dem Laban / der ein geitziger vñ har - ter Mann war / einen ſchweren Dienſt ge - habt / er hat jhm den Lohn zehenmal veren - dert / dann er goͤnnet jhm nicht / daß jhn Gott in ſeinem Dienſt hat geſegnet. Vnd als er2. Gen. 32. auß Meſopotamia wieder ins Land Cana - an reiſet / vnd Eſau mit 400. Mann jhm entgegen zeihet / fuͤrcht er ſich / er werde jhm die Mutter mit den Kindern erſchlagen. Die3. Gen. 34. Dina ſeine Tochter wirdt beſchlaffen / vndDgeſchwe -[26]Chriſtliche Leichpredigt4. Gen. 35.geſchwechet. Seine zween Soͤhne Simeon vnd Levi richten ein grewlich Blutbad an / vnd machen den alten Vatter ſtinckend fuͤr5. den Einwohnern des Landes. Die liebe6. Gen. 37. Rachel ſtirbet jhme auff dem Wege. Joſeph ſein Juͤngſter Sohn wirdt in Egypten ver - kauffet / vnd meinet Jacob die wilden Thie -7. Gen. 42. re haben jhn zuriſſen. Es fellet ein theu - re Zeit / vnd muſte er derowegen mit ſeinem gantzen Hauſe in Egypten ziehen / vnd da - ſelbſt wohnen.

Das meinet Jacob allhier / da er ſa - get BÖSE iſt die Zeit meines Lebens / nicht daß die Zeit an jhr ſelber boͤſe were / Nein: Dann die Zeit von Gott gut vnd nicht boͤſe erſchaffen iſt / Sondern ſie wirdt boͤſe genennet / wegen der boͤſen Zufaͤlle.

Wie es nun dem Ertzvatter Jacob in ſeinem Leben ergangen: Alſo hat es noch einen ſolchen Zuſtandt / ſonderlichen mit den lieben Chriſten auff Erden / Daß ſie nicht auff Roſen gehen / ſie leben nicht inn eitel Wolluͤſten / ſondern ſie muͤſſen viel Vngluͤck vnd Wiederwertigkeit außſtehen. Man -cher[27]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.cher ehe er in den Eheſtandt koͤmmet / wan - dert er auß / vnd muß ſich druͤcken vnnd viel leiden / damit er etwas lerne / vnd ſich mit Gott vnd Ehren vnd gutem Gewiſſen ernehren / vnd andern dienen moͤge. Jm Eheſtand gehet es auch ſchwer zu / Dann da iſt der Eltern Ampt / daß ſie darauff ſehen / wie ſie jhre Kinder erhalten / auch Chriſtlich vnd wol erziehen moͤgen. Bißweilen ſchlecht ein Kind vmb / gereht vbel / daß es den Eltern alles Hertzleid machet / vnd ſie hefftig betruͤ - bet. Wirdt ein Kindt kranck vnd nim - met einen Schaden / von boͤſen Leuten / So iſt es den Eltern abermal ein groß Betruͤb - nus vnd Hertzeleidt. Offt ſind die Nach - barn boͤſe / die frommen Eheleute GOT - TES Segen nicht goͤnnen / Sondern druͤcken vnd helffen ſie hindern / womit ſie koͤnnen. Mancher wirdt von Hauß vnd Hoff ſampt den ſeinen inn das Elend grau - ſamer Weiſe verſtoſſen / Oder koͤmmet durch Fewer vnnd Krieg inn groſſen vnuͤ - berwindlichen Schaden. Daher ſchleuſt Syrach am viertzigſten Capitel / Es iſtSyr. 40.D ijein[28]Chriſtliche Leichpredigtein elend jemmerlich Ding vmb aller Men - ſchen Leben / von Mutter Leibe an / biß ſie in die Erde begraben werden / die vnſer aller Mutter iſt.

Bericht von des Herꝛen Haupt - manns Ca ſpar von Kutzleben / Geburt / Leben / Wandel vnd ſeligẽ Abſchied.Was nun der Ertzvater Jacob in ſeinem Le - ben außgeſtanden / deſſen hat auch der weiland Edle / Geſtrenge vnd Ehrnveſte Ca - ſpar von Kutzleben auff Gruningen alhie vñ Erbſeſſen / Churfuͤrſtl. Saͤchſiſcher Rath vnd zu Weiſſenſee geweſener Hauptmann / ſeligen auch ein gut Partickel erfahren / wie ſolches aus folgendem Bericht zuvernemen.

1. Ankunfft des Herꝛ[n]Haupt - manns. Großva - ter vnd Großm.Dann was Erſtlichen des Hauptmanns Ankunfft anlanget / iſt ſein Großvater gewe - ſen / John von Kutzleben / vnd hat zum Wei - be gehabt Marthen von Sebach / Thilen von Sebachs ſeligen Tochter von Fanern / mit welcher er im Eheſtande gezeuget hat acht Soͤhne vnd fuͤnff Toͤchter / derer eine Domi - na geweſen in dem Kloſter Eiſenach / die fuͤnff - te iſt eine Domina geweſen im Kloſter Kor - bich / vnd darinn verſtorben.

Sein Va - ter.Des Herꝛen Hauptmanns Vater aber / obgenantes Jonas von Kutzlebens Sohn /iſt[29]Auß dem 47 Capit. deß I. Buchs Moiſis.iſt geweſen der Edle / Geſtrenge vnd Ehrn - veſte Melchior von Kutzleben ſeliger / welcher iſt viel Jahr Hertzog Georgen zu Sachſſen / Chriſtmildter gedechtnus Rath / vnd Ampt - mann zu Sangerhauſen geweſen / in vielen wichtigen Sachen gebrauchet vnd verſchi - cket worden / welche er auch mit ſonderm Fleiß vnd Ernſt verꝛichtet / deßhalben er dann auch bey ſeiner hohen Obrigkeit in groſſen Gna - den geweſen. Seine Mutter hat geheiſſenSeine Mutter. Brigitta Marſcha von Riednitz in Meiſſen welche er aus Hertzog Georgen zu Sachſſen Chriſtmildter Gedechtnus Frawenzimmer geehliget.

Vnd nach dem Gott der Allmechtige / beyde den Namen vnd das Geſchlechte des Kutzlebiſchen Stammes hat erhalten / vnd fortpflantzen wollen / Als hat er auch dieſe zwo Adeliche Perſonen in jhrem Eheſtande mit Leibes Fruͤchten geſegnet / vnd iſt gemel - ter Herꝛ Heuptmann ſeliger auff dem Chur - fuͤrſtlichen Hauſe Sangerhauſen / den Soñ - abend nach Mitfaſten Anno 1524. auff dieſe Welt geboren worden. Nach dem auch ob - gemelter / Melchior von Kutzleben das LiechtD iijder[30]Chriſtliche Leichpredigt /2. Auffzie - hung vnd Studia ď H. S. auff Vniverſi - teten.der goͤttlichen Warheit / ſo dazumal war an - gegangen / erkandt vnd angenommen hat / vnd beſondere Liebe zu den Studiis getragen / als hat er auch ſeinen Sohn / den jetzo ver - ſtorbenen Herꝛen Hauptmann Caſpar von Kutzleben / von Jugend auff zur Furcht Got - tes Chriſtlichen Tugenden / vnd zu den Studi - is liberalium artium mit groſſem Ernſt auffer - zogen / jhnen balde in ſeiner Jugend neben ei - nem gelerten vnd tuͤchtigen Præceptore aus - geſchickt / Erſtlichen nach Erffurdt / von dan - nen auff die Vniverſiteten / Marpurg / Leip - zig vnd Wittenberg / vnd wie man befunden / daß er ſeine fundamenta artium wol gelegt / hat jhn ſein Vater nicht ohne groſſe Vnko - ſten in Italiam abgefertiget / welche Reiſe er mit allem Willen auff ſich genommen / dem Vater gehorſamet / vnd ſein Gemuͤt nach Pa - dua gewendet / des Orts er ſich alſo verhal - ten / daß er zum Conſiliario der gantzen Deut - ſchen damals Studirenden Nation des Orts eligiret / auch ſolch Conſiliariat dermaſſen verwaltet / daß jederman ein gnuͤgen daran gehabt / vnnd jhme allen guͤnſtigen Willen bewieſen / Jnmaſſen ſolches auß dem Nati -on[31]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.on Buche / welches des Orts vorhanden / vnd von vornehmen Leuten vor wenig Jah - ren geſehen worden / zu befinden iſt. Ob er ſich nun wol domals gerne weiter hette vmbſehen / vnd nach Bononien / vnd ande - re weitberhuͤmbte Orte mehr ziehen wollen / So hat er doch wegen der harten (Eiferi - gen) Baͤpſtiſchen Inquiſition weiter nicht kommen koͤnnen / Sondern hat ſich wieder zu ruͤcke nach Venedig / des Orts er eine Zeitlang verwartet / vnnd von dannen zu Hauſe nach Gruningen begeben. Als man nun befunden / daß er als eine Junge Adels Perſon / die Zeit ſeiner Jugendt wol angeleget / nicht allein fleiſsig Studiret / vnnd das Conſiliarii Ampt zu Padua wol verꝛichtet / Sondern ſich auch inn Fremb - den Landen wol vmbgeſehen / vnd darne - ben etlicher Sprachen kuͤndig worden / Jſt3. Des Her - ren Haupt - manns Stand vñ Ampt. er von dem Graffen zu Mannsfeld vnd Ed - len Herꝛn zu Heldrungen vor einen Rath vnd Diener beruffen / Hernach von Churfuͤr - ſten Moritzen / Jtem von Churfuͤrſt Auguſto Churfuͤrſt Chriſtiano / in gleichnis Hertzo - gen Friederich Wilhelmen / Adminiſtratoreder[32]Chriſtliche Leichpredigtder Chur Sachſſen / allẽ hochloͤblichſtẽ Chriſt - milder gedechtnis / vnd dann von dem jetzigen Churfuͤrſtẽ Hertzog Chriſtiano vnſerm gne - digſten Herꝛn / vor einen Rath in Beſtallung auffgenommen / vnd vber die 20. Jahr in dem Churf. S. loͤblichen Obern Hofgerichte zu Leipzig / vor einen Adſeſſorem, vnd ſieder An. 1592. vor einen Hauptmann des Ampts Weiſſenſee gebraucht worden / wie ſolchs ſei - ne ſchrifftliche Beſtallung gnugſam auswei - ſen / iſt in vielen wichtigen Sachen verſchickt / jme auch viel Commiſsiones, ſonderlichen do er ſeines Leibes halben mit Reiſen noch fort - kommen koͤñen auffgetragen worden: Jnmaſ - ſen er dañ zwo gnedigſte angeordente Viſita - tiones, neben andern jme zugegebenen Herꝛn /4. Des Her[-]ren Heupt - manns er - ſte Ehe. als An. 75. vnd An. 92. vorꝛichten helffen. 1556. dẽ 22. Jul. hat er mit Frawen Anna Her dan Hacken zu Wallhauſen / vñ Frawen Cla ra vom Thora ehelicher Tochter domals - wald von Krombsdorffs Wittwe / auff der Herꝛſchafft Wiehe / ehelichen Beylager gehal - ten. Jn ſolcher Ehe haben ſie beyde in rechter Lieb vñ Einigkeit / biß ſie Gott durch den zeit - lichen Todt von einander geſondert / gelebet /vnd[33]Auß dem 47. Capit. deß I. Buchs Moiſis.vnd iſt gemeltes ſein Weib den 16. Novembr. An. 84. vmb 2. Vhr vor Tage ſeliglichen von dieſer Welt abgeſchieden. Nach dem jhn aber Gott der Allmechtige aus dem Eheſtand in den Witwenſtand geſetzt / hat er denſelben 2. Jahr in aller Zucht vnd Erbarkeit gefuͤhrt / vñ hernach wegen ſeiner ſchweren HaußhaltungAndere Ehe. vnd vielen verꝛeiſen ſich durch ſonderliche ſchi - ckung Gottes des Allmechtigen mit weiland des auch Edlen vñ Ehrnveſtẽ Curd Hackens ſeligen Tochter / Jungfraw Catharina Ha - ckin verehliget / vnd den 4. Sept. Anno 1586. zu Vttenhauſen ehelich beygelegen / Haben ſie 20. Jahꝛ jhren Eheſtand mit einander in rech - ter Liebe / Trew vnd Einigkeit gelebet / keins dem andern zu wieder geweſen / wie er dann ſein liebes Weib in ſondern Ehrẽ gehaltẽ / vor ſie geſorget / vnd ſich alle wege / wie einem ehe - liebenden getrewenEhegatten gebuͤret / gegen ſie aller Gebuͤr bezeuget / darumb ſie auch5. Segen Gottes in der andern Ehe. Gott der Allmechtige mit Leibes Frucht geſe - gnet / zween Soͤhne vnd zwo Toͤchter / derer eine geſtorben / aus Gnaden beſcheret / welche er zur Furcht Gottes / vnd Chriſtlichen Tu - genden / biß auff die Stunde ſeines ſeligenEAb -[34]Chriſtliche LeichpredigtAbſchiedes erzogen / ſich hierbey keiner Vnko - ſten thauren laſſen / auch ſonderbare vaͤterli - che Vorſehung gethan / daß ſeine beyde lieben Soͤhne zum ſtudieren fleiſsig gehalten / vnd zue aller Erbarkeit vollend aufferzogen wer - den moͤchten. Seine Vnterthanen hat er in ſonderer acht gehalten / vor ſie vaͤterlichen ge - ſorget / alſo daß er jhnen zur Zeit der Mißjar offtmals mit getreidich außgeholffen / die Gel der biß zu jhrer guten Gelegenheit ſtehen laſ -6. Von des Herꝛen Haupt - manns Schwach - heit vnd Kranck - heit. ſen / vnd niemals hart auff ſie gedrungen. Seine Schwachheit belangend / hat er zwey Jahr hero wegen ſeines hohen Alters / vnd Leibes Vnvermoͤgligkeit nicht auskommen koͤnnen / vnd wie er bey ſich befunden / daß jme das liebe Alter vnd Schwachheit hart zuge - ſetzt / hat er offtmals aus H. Schrifft vnd den Scriptis Lutheri, auch andern ſchoͤnen Bett - buͤchern / ſonderlichen den 51. Pſalm Davids7. Glauben vnd Gott - ſeligkeit. mit der Außlegung Selnecceri vorleſen laſſen / hat ernſthafftig vnd embſig zu Gott gebeten vnd vnter andern dieſe Wort mit ſeuffzenden Threnen ſehr offt wiederholet: Ach du lieber ge - trewer Gott / biß vns armen Suͤndern gnedig vñ barmhertzig. Das hochwuͤrdige Abendmal / hat er jhm zuSter -[35]Auß dem 47. Capit. deß I Buchs Moiſis.Sterckung ſeines Glaubens / durch den Herꝛen Pfarꝛherꝛn dieſes Orts Nicolaum Hagen auff vorgethane Beichte den 18. dieſes Monats Septembr. reichen laſſen / vnd ſich darauff gegen jhm erkleret / bey der reinen Evangeliſchen Lehr vnd vnverfaͤlſchten Aug - ſpurgiſchen Confeſsion, biß an ſein Ende / zu - verharꝛen. Vnd nach dem die Schwachheit ſich gemehret vnd groͤſſer worden / vnd alle Kreffte des Leibes hinweg gefallen ſeind / al - ſo daß er nichts von Speiſe vnd Tranck mehꝛ genieſſen kunte / iſt er doch in der Chriſtlichen Gedult beſtendig geblieben / gar nichts gekla - get / vnd als man jhn gleich gefraget / Daß er ſeine Beſchwerunge anzeigen wolle / hat er die Antwort von ſich gegeben / es thu jhm nichts wehe / fuͤhle gar keine Wehtagung / biß auff den 24. dieſes iſt er ſehr matt worden / hat den Pfarꝛherꝛ wiederumb begeret / welcher jhme auch etliche ſchoͤne Spruͤche zugeruffen / vnd jhn / ob er darbey biß an fein Ende beharꝛen wolte / befraget / hat er zweymal deutlich Ja geſaget / vnd zum drittenmal mit dem Heu - pte geneiget / iſt darauff ſanffte eingeſchlaf - fen / vnd hat ſolcher Schlaff von ein Vhr /E ijnach[36]Chriſtliche Leichpredigtnach Mittage biß halbwege vier Vhren ge - weret / Do er dann in ſolchem Schlaff oh - ne einiges Weheklagen in dem HErꝛn Chri - ſto ſeliglichen von dieſer Welt abgeſchieden / den 24. Septembr. Seines Alters 82. Jahr. Was er der Kirchen an Buͤchern vnd Gelde legirt / ſolches wirdt die Eroͤffnung ſeines Te - ſtaments außweiſen / denn er deſſelben als ein Zeugnus ſeines Glaubens vnd Chriſten - thumbs auch nicht vorgeſſen hat.

DEr ewige trewe vnd barmhertzige Gott beſchere jhme ei - ne ſelige vnd ſanffte Ruhe / troͤſte auch alle betruͤbte inn dieſem elenden Leben / vnd verleihe vns allen zu geſampt ein ſeliges Ende / vnd fuͤhre vns auß dieſem zeitlichen kurtzen vnd muͤhſeligem Leben / zu der ewigen Freude / Herꝛligkeit vnd Seligkeit. Darzu vns helffe Gott Vater / Sohn vnd heiliger Geiſt / welchem ſey Lob / Ehr vnd Preiß in alle Ewigkeit / Amen.

ENDE.

About this transcription

TextLeichpredigt/ Bey dem Begrebnus des weiland Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Caspar von Kutzleben auff Gruningen
Author Georg Just
Extent36 images; 6001 tokens; 1955 types; 39945 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationLeichpredigt/ Bey dem Begrebnus des weiland Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Caspar von Kutzleben auff Gruningen Georg Just. . 38 Christoff LippoldtJena1607.

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Universitätsbibliothek Breslau Universitätsbibliothek Breslau, 4 O 570/12 / 509946

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Leichenpredigt; Gebrauchsliteratur; Leichenpredigt; ready; aedit

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T09:35:50Z
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