PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Chriſtliche Leichpredigt /
Bey der Volckreichen Leichbegengens / Des weilandt Edlen / Geſtren - gen / Ehrenveſten vnd Hochwei - ſen Herrn / Hn. Arnhold von Holten / Der Stadt Dantzig Wolverordneten / vnd vmb Kirchen / Regiment Rath vnd Schulen Wolverdienten Burgermei - ſters vnd Scholarchen. Welcher den 26. Oct: gegen Abendt vmb 6. dieſes jetzt lauffenden 1629. Jahrs in Gott ſehlig verſchieden / vnnd den 30. deſſelben Monats Ehrlich vnd Zierlich zur Erden beſtaͤttiget:
Gedruckt zuDantzigk/ durchGeorg Rheten.
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Der Edlen / viel Ehrenreichen / Tugentſamen Frawen ELJSABETH GJE - SEN / Des weilandt Edlen / Ge - ſtrengen / Ehrenveſten vnd Hochweiſen Herrn / Hn. ARNHOLD von HOL - TEN / Der Stadt Dantzigk wol verordneten / vnd vmb Kirche / Regiment / Rath / vnd Schule / wol verdieneten Burgermeiſters / hinderlaſſenen Witben / Meiner guͤnſtigen Frawen / Freundinnen / vnd Schweſter in Chriſto. Gottes Gnade / Segen / vnd reichen ſtarcken Troſt in Chriſto.

A ijEdle /[4]

EDle / Ehrenreiche vnnd Tu - gentſame Fraw vnd Schweſter in Chriſto / Weil es dem Ewigen / Allmaͤchtigen vnnd allein weiſen GOtte / Der vnſer Leben vnd langes Alter iſt / gefallen hat / Ewren hertzlieben Herrn vnd trewen Eheſchatz / Chriſtmilder Seh - liger gedechtniß / auß dieſem Thraͤnen vnd muͤhſamen Jammerthal / abzufordern / vnd in ſein Ewiges Reich zuverſetzen / Jſt hie - durch Ewer hertz / ohne zweiffel ſchmertzlich verſehret / vnnd verwundet worden. Hoffe gleich wol jhr werdet euch Gottes willen in demuth vnd Kindlichem gehorſam auch ge - fallen laſſen: Vnd ob ſich ſchon hierinn zu weilen Menſchliche ſchwacheit vnd bloͤdig - keit beweiſen / vnd in kleinmuͤhtigkeit / auch wol gar mit vngedult außbrechen wolte / Euch deſto mehr befleiſſigen / auß GOttes Worte euch ſelber zu ſtercken / vnd Menſch - liche ſchwacheit in euch auff zu richten / do - mit dennoch / nach vnſers Erloͤſers befehl / ewer hertz in wahre gedult gefaſſet / vnd inTrawren[5]Trawrẽ ein gebuͤrliches / ja vielmehr Chriſt - liches maaß gehalten / auch ewer Hertz mit reichem Goͤttlichen Troſte fein in ruhe ab - geſtillet vnd Gott ergeben werde. Vnnd dieß alles deſto mehr darumb / weil doch vn - ſer gegenwertiger ſtandt ein rechtes marter - weſen vnnd Jammerthal iſt / wenn es auch am beſten iſt. Vnd iſt hiebey ſo gar keine beſſerung zu hoffen / daß vielmehr jmmer vblers ſich beweiſet / vnd im vollem drabe daher zeucht. Auß dieſem allem iſt nun durch GOTtes gnade Ewer hertzliebſter Herr / vnd getrewer Eheſchatz entnommen / vnd an den orth verſetzet / da lieblich weſen zur rechten des Herrn immer vnd ewig iſt: Hoffen auch mit Goͤttlichem beyſtan - de einander balde wiederumb zu ſehen / wenn vns GOtt auch außhelffen wird zu ſeinem ewigen Reich. Jch weiß wol / das jhr ſolches / als eine rechte hertzen Chriſtin / auch wol ohne mein erinnern wiſſet / als der Gottes Wort vnd Chriſtliche uͤbung ſo gar frembde nicht ſeind / Aber damit Jhr euch inA iijſolchen[6]ſolchen gedancken deſto mehr zu uͤben gele - genheit vnd anlaß haben moͤget / habe ich euch ſolches gantz wolmeinlich erinnern wol - len / hoffentlich es zugleich alſo werde ange - nommen werden / wie es von mir gemeint Das verleihe der Barmhertzige GOtt / ja Vater alles Troſtes / vnd Barmhertzigkeit / vnd gebe das jhr in dieſem Ewrem / Ja wir ſaͤmtlich in gemeinem / betruͤbnis vnd zu - geſtandenëm kuͤmmerniß / rechten / waren / lebendigen vnnd beſtendigen Troſt haben moͤget: Gebe auch Euch / vnd denen / die zum groſſen theil dieſes bekuͤmmerniß em - pfinden / vnd theilhafftig ſind / ein genedigs vnd ertraͤgliches außkommen / laut ſeinem allergnaͤdigſtem verheiſchen / Jhm ſelber zu Lobe / Euch vnd vns allen zur ewigen wol - fahrt / Amen.

E. L. Von Hertzen gewogner Freundt vnd Bruder in Chriſto. DANIEL DILGER.

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Eingang zur Leichpredigt.

WEil kein Menſch hie lebet / der nicht den zeitlichen Todt ſehen / ſeine Jrrdiſche Huͤtten einmahl ablegen / vnd den Weg alles Fleiſches gehen muͤſte / weil es doch der alte Bundt iſt; das wir Sterben muͤſſen: Alſo hat der Allmechtige GOtt nach ſeinem Goͤttlichen / Gerechten / vnd Weiſen / vns aber verborgenem Rath vnd Willen / auch in vnſern Rathſtuel / vnd mitten vnſere liebe Obrig - keit einen eingrieff gethan / durch einen ſanfften vnd Seeligen Todt Ein grawes Haupt auß der Welt weggeriſſen / vnd in ſein Ewiges Frewden Reich verſetzet / nemblich den weiland Ge - ſtrengen / Edlen / Ehrenveſten vnnd Hochweiſen Herrn ARNHOLD von HOLTEN / Wol verordneten / vnnd vmb Kirche / Regiment / Stadt vnnd Schulen Wol - verdieneten Burgermeiſter; nach dem er uͤber die 68. Jahre ſich eben muͤde in dieſem Jammerthalgewandert /[8]Chriſtlichegewandert / vnd ſeines Glaubens Kampff vnnd Lauff in Chriſto Seelig vollnbracht / vnd vollen - det hat. Vnd iſt nun ſein eingeſarckter Leib von vns zu ſeinem Ruhebettlein Ehrlich begleiter worden. Seind auch im Hauſe des HErrn ver - ſamlet zuſamen geblieben / halten gleichſam vn - ſern communem luctum, bezeigen offentlich / das vns hiemit ſehr wehe geſchehen.

Sol auch nun von mir fort dabey auff ſeyn / vnd der ſeinigen begehren nach dieſen Kirchen gebrauch eine kurtze Leichpredigt gehalten wer - den: theils darumb / damit wir dieſen Sehligen Herrn wie auch andere vnſere entſchlaffene mit Bruͤder vnd Schweſtern gebuͤrlich klagen / nach dem ein jeglicher geweſen / ſich auch vmb die Kir - che / vnnd Gemeine beſte verdienet hat / weil doch des Gerechten nimmer ſol rergeſſen wer - den: theils auch darumb / damit wir in vnſerm Trawren gebuͤrliche maaß wiſſen zuhalten / vnnd nicht als Leute trawren / die keine Hoffnung ha - ben: Fuͤrnemlich aber vnd am allermeiſten / da - mit wir Lebenden vnd Hinderſtelligen / an den Verſtorbenen gedencken. Denn / wie er geſtor - ben / ſo muͤſſen wir auch ſterben.

Damit nun aber dies durch dieſe meinePredigt[9]Leichpredigt.Predigt erlanget vnd verrichtet werde / wollen wir den lieben Gott vmb ſeine Gnad vnnd Geiſt zum lehren vnd anhoͤren anruffen / vnd auß gleu - bigem vnd Kindlichen vertrawen mit einander ſprechen ein andaͤchtiges Vater vnſer.

TEXTUS.

(Deut: 34. v, 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. )
  • Vnd Moſe gieng von dem gefilde der Moabiter auff den Berg Nebo / auff die ſpitze des gebirgs Pisga / gegen Jericho vber. Vnnd der HErr zeiget jhm das gantze Land Gilead / biß gen Dan / vnd das gantze Naphthali / vnd das Land Ephraim vnd Manaſſe / vnd das gantze Land Juda / biß an das euſſerſte Meer / vnd gegen MittagBvnd[10]Chriſtlichevnd die gegend der breite Jericho der Palmenſtadt biß gen Zoar. Vnd der HERR ſprach zu jhm / Dis iſt daß Land / das ich Abra - ham / Jſaac vnnd Jacob ge - ſchworen habe / vnd geſaget / Jch wil es deinem Samen geben / Du haſt es mit deinen Augen geſehen / Aber du ſolt nicht hinuͤber gehen.
  • Alſo ſtarb Moſe der Knecht des HEr - ren daſelbs im Lande der Moabi - ter / nach dem Wort des HErrn. Vnd er begrub jhn im Talim Lan - de der Moabiter / gegen dem Hau - ſe Peor / vnnd hat niemandtſein Grab erfahren / biß auff dieſenheutigen[11]Leichpredigt.heutigen Tag. Vnd Moſe war hundert vnd zwantzig Jahr Alt / da er ſtarb / ſeine Augen waren nicht dunckel worden / vnnd ſeine Krafft war nicht verfallen. Vnd die Kinder Jſrael beweinetẽ Mo - ſe im gefilde der Moabiter dreiſſig Tage / vnd worden vollendet die Tage des Weinens vnd klagens vber Moſe.

EXORDIUM.

ES ſeind / Geliebte zuhoͤrer / gar ſchoͤne Worte / do der Koͤnigliche Prophet Da - vid ſaget Pſal. 116. Der Todt ſei - ner Heiligen iſt werth gehalten fuͤr dem Herrn. Zwar / daß fuͤr der Men - ſchen vnd gleubigen Augen der Todt werth geachtetB ijiſt /[12]Chriſtlicheiſt / geſchiet vmb eignes nutzes willen: Weil ſie wiſ - ſen / das der Todt eine auffloͤſung vnd entbin - dung iſt von allem vbel[:]ein ſanffter Schlaff / da der Menſch ruhet von aller Arbeit: ein gewiſ - ſer vnnd frewdiger eingang zu vnſerm Erloͤ - ſer Jeſu Chriſto / vnd anſchawen der Heiligen vnnd hochgelobten Dreyeinigkeit: Zur beſtendigen Frew - de: Das aber der Todt auch fuͤr Gott / der doch ein Gott des Lebens iſt / koͤſtel ſein ſol / das iſt zu ver - wundern: Weil der Todt ein Suͤnden Solt iſt: dazu auch durch des Teuffels trug vnd liſt in die Welt gekommen: Ja / wann David von den trewen Blutzeugẽ Gottes alleine redete / moͤcht es auch noch hingehen: Weil ſie vmb Chriſti Namens willen lei - den vnd ſterben / Er redet aber von allen Heiligen in gemein.

Geliebte zuhoͤrer / David redet recht von der ſachen. Denn er redet auch nicht von aller Menſchen Todt vnd ſterben / ſondern von der Heili - gen Todt vnd ſterben: vnd darzu nicht ſolcher Heili - gen / die ſich ſelber fuͤr Heilig vnnd Gerecht halten / oder von andern dafuͤr gehalten werden: Sondern / Seiner Heiligen.

Vnd daran ſagt er auch recht. Er iſt wert der Todt der Heiligen / nicht / wenn er hie oderdort /[13]Leichpredigt.dort / zu bequemer oder vnbequemer zeit geſchicht / ſondern / wenn ſie nur heilige Leute ſeind / die Gott fuͤr heilich helt / das ſeind die lebendige Chriſten / die in warem glauben an Chriſto hangen / der jhnen von Gott zur weißheit vnd heiligkeit gemacht iſt 1. Cor. 1. Sie ſeind abgewaſchen / ſie ſeind gerecht gemacht / ſie ſeind heilig gemacht / durch den Nahmen des HErrn Jeſ[u]/ vnd durch den Geiſt vnſers Gottes. 1. Cor. 6. Vnd ob ſchon noch Suͤnd vnd ſchwacheit bey jhnen vorfelt / ſo bitten ſie doch als Heilige Gott vmb ver - gebung der Suͤnden. Pſal. 32. Solcher heiliger Leute Todt iſt nun wert fuͤr dem HErren gehalten. Das es aber war ſey / erſcheinet auß nach folgendem bericht. Denn einmahl / Er beſtellet ja ſeine Engel auff der ſterbenden dienſt / vnd leſſt jhre Seelen / ſo bald die von jhren Leibern geſchieden ſind / in die Frewde des Himmels tragen. Luc. 16. Pſal. 91. 2. Er holet auch ſelber jhre Seelen zu jhm / vnnd nimbt jhrẽ Geiſt auf Act. 7. Pſal. 31. Wie jhm dan auch die Heiligen jhre Seelen gantz trewlich befehlen. 3. Helt dieſelben in ſeiner Hand / vnd bewaret ſie fuͤr aller qual Sap. 3. 4. Bewaret jhre Gebeine im Grabe / das nicht eines verlohren oder zerbrochen wird Pſal. 34. Job. 19. 5. Er gedenckt jhrer / vnnd jhr gedechtnuͤß iſt bey jhm vnverloſchen: leſt auch ſeinerB iijHeiligen[14]ChriſtlicheHeiligen Todt vnd abſterben zum ewigen gedechtniß in die liebe Bibel auffzeichnen: Vnd es heiſt: Me - moria eorum in benedictione. Pſal. 112. Des Ge - rechten ſol nimmermehr vergeſſen ſein. Vnd wie ſonſten alle andere Schrifft in gemein von Gott eingegeben / zur lehre / zur beſſeruug / vnd aller - hand erbawung 2. Tim. 3. im Chriſtenthum dienet vnd nuͤtz iſt / alſo haben auch dieſe auffgezeichnete Zeugnuͤſſe von der Heiligen Todt vnd abſterben / jh - ren hohen nutzen vnd krefftige wirckung. Der glei - chen Exempel E. L. in abgeleßner Lection vom Tode vnd abſchied des trewen Knechts Gottes / vnd Jſrae - litiſchen Fuͤrſten Moiſis fuͤr dieß mahl fuͤr getragen vnd abgeleſen worden. Dieſe Hiſtori vnd Exempel nun hoffe ich in gegenwertiger verſamlung / mit nu - tzen gar wol wird koͤnnen vorgetragen werden. Zwar es iſt vnſer Sehliger Herr Burgermeiſter in vielen Moiſi nicht gleich / viel weniger mehr denn Moiſes ſelber geweſt: Doch iſt er jhm in gar vielen ſtuͤcken nicht gar vngleich. Moiſes iſt ein rechter warer Jſraelit; vnſer Herr Burgermeiſter rechter vnnd warhaffter Chriſt geweſt. Ein Jſraelit rechter art der auß dem Geiſt erzeiget ward. Wie Moiſes / alſo auch er auch ein trewer Diener vnd KnechtGottes[15]Leichpredigt.Gottes im Hauſe des HErrn geweſt / Jener ein Fuͤhrer vnd Oberſter im Volck GOttes / alſo Dieſer vnter dem Volck / dz nach dem Nahmẽ / des HErren / Das iſt / Chriſten genennet werdẽ / eine O - brigkeit. Von Moiſe ſtehet: Aber Moiſe war ein geplagter Menſch fuͤr allen Menſchẽ auf Erden / vnd hatte allenthalben das ſeine: Ob es in dieſem ſtuͤcke vnſerm H[n]. Burgermeiſtern ge - feilet / dz weiß Gott: Ja er auch haͤtt wol etwas davon ſagen koͤnnen. Diß aber wollẽ wir hie ſonderlich mer - cken: ſehr ſawr ließ ſichs Moiſes werden / daß er daß jhm befohlene Volck in das lange gelobte vnnd ver - heiſſene Landt bringen moͤchte / gelangte auch mit demſelben biß an des Landes Grentze / weiter muß vnd kan er nicht kommen: Er ſiehet das Landt / be - ſitzet es nicht. Sehr ſawr hat es ſich vnſer Sehli - ger Herr Burgermeiſter vmb den lieben Frieden werden laſſen / hat auch deßwegen die beſchwerliche vnd gefehrliche Legation verrichtet / Do er dann mit ſchwerer Leibes ſchwacheit von GOTT angetaſtet / kranck nach Hauſe kommen / vnnd in dieſer Ehehafft ſein Leben geendet / Alſo gleich den lieben lang ge - wuͤnſchten Frieden von ferne geſehen / aber nicht er - lebet. Aber an ſtatt deſſen hat jhn Gott in Friedenſterben[16]Chriſtlicheſterben / vnd dohin gebracht / do nun Frewde vnnd Frieden die fuͤlle vnd lieblich weſen zu rechten Got - tes immer vnd ewig iſt. Daß vns alſo dieſe abgele - ſene Lection auf dießmahl zur vorſtehenden Leichpre - digt wol dienen kan.

Sie beſtehet aber vornemlich auff drey Stuͤcken.

  • I. Wie Moſes dem befehl des HErrn gehorſam geweſen / auff das Ge - birge geſtiegen / das Landt beſehen hat.
  • II. Wie Er darauff geſtorben.
  • III. Was auff ſeinen Todt gefolget.

Vnd in dieſer Ordnung wollen wir dieſe Hiſtorien abhandlen.

Vors Erſte.

VJel muͤhe / groſſe gefahr vnd Arbeit hatte der heilige Mann Moiſes die gantze zeit vber ſeiner Regierung erfahren vnd außge - ſtanden / hatte nun mehr ſein hohes Altererreichet[17]Leichpredigt.erreichet / Es war auch eben an deme / das ſein Volck ein mahl zur ruhe kommen ſolte. Vnd zwar ſo auch jemandt vnter der gantzen Gemeine geweſen / deme daß ſchoͤne Landt zu beſitzen vnd in Frieden zu ge - brauchen haͤtte gebuͤhret / nach Menſchlichem Vrtheil vnd meinung / So ſolt es dem lieben Moiſi zu theil worden ſein. 2. Wolten wir auch die Leute be - dencken / vber die Moiſes bißher geherrſchet / vnd das Regiment verwaltet / hat es auch eben vnzeitig zu ſein gedaucht / daß ſie nun jhres frommen Fuͤhrers entra - ten ſolten / weil ſie noch nicht zur gentzlichen Ruh vnd Frieden gelanget vnd gekommen / ſondern noch al - lenthalben mit Feinden vmbgeben waren. Das alſo billig Moiſes nicht ſterben / ſondern lenger leben / vber den Jordan gehen / vnd daß Landt einnehmen vnd be - ſitzen ſollen. Aber das geſchiet nicht / ſondern daß lauter wiederſpiel / Er muß auff vnd davon / vnd fuͤr alle das / daruͤber er ſo viel muͤhe vnd Arbeit außge - ſtanden / wird jhm nicht mehr / als ein bloß anſchawen zu theil / vnd daß muß gleich aller ſeiner angewandten vnd außgeſtandenen Arbeit belohnung ſeyn. Aber er kan ſich auch fein gedultig in den Heiligen willen Gottes ergeben. Vnd weil jhm von Gott befohlen war / wie er ſelber ſchreibet in ſeinem 4. Buch am 27. Cap. v. 12. im 5. Buch am 3. Cap. v. 27. c. 32. Cv. 48.[18]Chriſtlichev. 48. Er ſolte auff daß Gebirge ſteigen / vnd daß Landt beſehen / So ſetzet er dieſem be - fehl nach / vnd gehet von der Moabiter Felde auff das Gebirge Nebo / vnd auff deſſelben Gebirges oberſten ſpitzen Pißga genandt / gegen Jericho vber. joſephus ſchreibet / der Hoheprieſter Eleaſar, auch ſein nach - koͤmling joſua haben jhn biß an den Berg beleitet / Sich alda mit jhm geletzet / vnd gutte nacht gewuͤn - ſchet.

Da wird jhm die gantze Gemeine ſehnlich nach - geſehen vnd nach geweinet haben / So wird jhnen auch Moyſes den letzten Segen nachgeſprochen / vnd alles guttes nachgewuͤnſchet haben. Nun wollen ſchier die Iſraeliten verſtehen lernen / was ſie an Moy - ſe fuͤr ein Mann gehabt / wie trewlich vnd wol er jh - nen vorgeſtanden vnd es mit jhnen gemeinet / welches bißhero wenig geachtet worden: Vnd weil ER wie er ſelber bekennet Ex. 4. v. 10. Eine ſchwere ſprache vnd ſchwere Zunge gehabt / nicht viel ſchmei - chelwort geben vnd liebkoſen koͤnnen / iſt nicht vir verborum geweſt; hat ſolches nicht jederman gefal - len / vngeachtet daß er wie Stephanus von jhm zeuget Act. 7. v. 22. gelehret geweſen in aller Weiß - heit der Egyptier / auch maͤchtig in wortenvnd[19]Leichpredigt.vnd wercken vnd dazu ein feiner Menſch fuͤr Gott.

Solches alles iſt bißhero wenig / ja nichts ge - achtet: Aber nun beginnen ſie es zu verſtehen was ſie an Moyſe gehabt. Wie er nun auff das Ge - birge kommet / da zeiget jhm Gott das gan - tze Landt / Omnem, omnem, omnem terram, des Landes lenge vnd breitte / deſſelben Fruchtbarkeit / Herrligkeit vnd ſchoͤne / wiewol vnd reichlich es von Gott mit allem verſehen / ſo dem Menſchen zur Not - thurfft vnd auch ergetzligkeit gediegen mag. Wel - ches dem frommen Manne ein ſonderbarer troſt vnd ergetzligkeit in ſeinem Hertzen geweſen / das Gott / ſo warhafftig / beſtendig / vnd gewiß in ſeinen verheiſ - ſungen. Dieß zeigen vnd beſchawen des gantzen Landes iſt nicht ein pur lauter natur Werck ge - weſen / denn daß gelobte Landt iſt uͤber die 50. Meil weges lang / vnnd 18. Meil breit geweſt / So weit hat Moyſes natuͤrlicher weiſe nicht ſehen koͤnnen / ob jhm ſchon ſeine Augen nicht dunckel worden. Denn daß Menſchliche Geſichte erſtreckt ſich nicht viel vber 7. Meil weges. So iſt auch daß Land ſehre Gebir - gig geweſt / auch voller fruchtbahren Baͤume vnnd Waͤlde / das alſo dieß nicht ein natuͤrliches vber -C ijſehen[20]Chriſtlicheſehen geweſt. Vnd zwar der Text erkleret ſich auch ſelber / Denn ſo ſaget Gott v. 4. videre feci te oculis tuis. Jch habes gemacht das du es mit deinen Augen geſehen haſt: Darumb iſt dieß ein ſonderliches gna - den werck GOttes / daß Moyſes alles hat gegen - wertig ſehen koͤnnen / auch alles erkennen / vnnd ver - ſtehen. Dabey bleibts nicht: ſondern zeiget jhm zu gleich an / daß er nicht hinein kommen ſolle / wie er jhm auch vorgeſaget hatte / die zeit wehre nu mehr hie / daß er ſterben ſolte. Damit er aber gleich wol nicht ſich zu ſehre darob entſetze / hatte Gott ſelber ſeinem Tode einen gar Holdſehligen nah - men geben / denſelben ein verſamlen zu ſeinem Volck vnd Schlaff mit ſeinem Vaͤtern ge - nennet / Num: 27. v. 13. Welches jhm denn vber auß troͤſtlich geweſt iſt / vnd iſt hie der Todt Moyſis vnd aller frommen Chriſtgleubigen auff daß aller loͤblichſte beſchrieben / daß der nicht anders iſt als eine Verſamlung: Hie gehoͤren wir vnter die diſperſiones Iſraëlis, wie der 147. Pſalm redet / vnd vnſer Geiſtliche Bruͤder ſitzen in dieſer Welt zimlich weit von einander: Vnd wir ſelber ſind Pilgrams vnnd Fremdlinge in dieſer Welt / muͤſſen mit Alten vnd Newen Maͤrtrern daß / incertis vagamurſedibus[21]Leichpredigt.ſedibus intoniren wir haben hie keine bleibende ſtaht: Wie dann auch dieſer Mann Moyſes wol erfahren hat / aber jhre collector iſt Gott / der verſamlet ſie / in dieſer Welt vnter ſeine genaden Fluͤgel / dorte aber verſamlet er ſie als ſeine Edlen Garben in ſeine Schewren / holet ſein Taͤublein / das hie kein oͤrt - gen finden koͤnnen daß jhre Fuß ruhe in ſeinen Ka - ſten / Gen. 8. vnnd ſeine Sternlein in ſeine Hende. Dagegen leſt er das Vnkraut vnd alle ſtachliche Di - ſteln vnd Dornen / ſampt den vnfruchtbarn Waſſer - reben / in Buͤndlein binden / vnnd in den Fewroffen werffen. Vnd denn nehmen die frommen Heiligen nicht allein jhren Erbſitz im Him̃el ein / vnd die Wo - nung in jhres Vaters Hauſe / die jhnen bereitet ſein / Sondern finden auch alda jhre Geſelſchafft / mit de - nen ſie die Krone des Lebens empfahen / denn wir werden zu vnſerm Volck verſamlet / die eben mit vns an Chriſtum gleubet / vnd in ſolchem Glau - ben Seelig geſtorben ſind / derer Nahmen im Buch des Lebens ſtehen / die Gott alleine kennet vnnd nen - net wie auch vns. Do Socrates der Gelahrte Mann ſterben ſolle: Da ließ er ſich vernehmen vnnd hoͤren / Er wolte zum Lino, Muſæo vnd Heſiodo, vnnd der gletchen alten Poëten fahren / vnnd wuſte dochC iijnicht /[22]Chriſtlichenicht / ob er ſie im Himmel / oder in der Hellen finden wuͤrde / das machte / er hatte Gottes Geſetz vnnd Zeugnus nicht: So ſchiene jhm auch nicht das Liecht der warheit: Wir wiſſen Gott lob / wo hin vnd zu wehm wir kommen.

Darauff folget das Ander / nem - lich der Todt vnnd abſterben des Heiligen Moyſi.

HJe werden vns nun viererley zubeden - cken vorgegeben: Als 1. das er geſtor - ben / ſeine Seele warhafftig vom Leibe geſchie - den. Er iſt ein groſſer Prophet vnd Wunderman GOttes geweſt / alſo das zu ende ſeiner Hiſtorien ſtehet / das hinfort ſeines gleichen nicht entftanden ſey / noch muß er ſterben. 2. Er wird ein Knecht des HErrn genandt. Auch jetzund behalt er dieſen ſchoͤnen Ehrentittel vnd Nahmen / das er des HErrn Knecht ſey geweſt. Hie ſoll von E. L. dieß gemercket werden: Es zeuget GOtt ſel - ber im 4. Buch Moyſis am 27. das Gott darumb den Moyſen nicht haben wollen in das gelobte Landt kommen laſſen / weil er ſich mit ſeinem Bru -der[23]Leichpredigt.der Aaron am Haderwaſſer an GOtt verſuͤndiget hatte. Moiſes batt den HERRN / er wolte jhn doch deſſen nicht genieſſen laſſen / ſondern wolle jhn laſſen daß Landt einnehmen. Der HErr wil jhn nicht allein nit erhoͤren / ſondern ſaget dazu / Sage mir nicht mehr darvon. Vnd hatte doch die - ſer Mann ſonſt mit Gebet bey Gotte viel erhalten / Gottes vrtel vnd ſtraffe auffhalten koͤnnẽ. Wie denn Gott ſelber ſaget Exod: 32. v. 10. dimitte me. Laß mich. Aber hie wil er jhn nicht erhoͤren. Damit ja nun nicht jemandt gedencken moͤchte / GOTT hette jhm alle vorige Genad entwandt / vnd zuruͤcke gezogen: Siehe / ſo wird er hie in ſeinem Tode ein Knecht deß HErrn genandt. Summa: es ge - het hie / wie der 89. Pſalm ſaget: Wann GOttes Kinder an den HErrn Suͤndigen / ſo ſuchet er jhre Suͤnde mit der Ruhten heim / vnd jhre Miſſethat mit Plagen / aber ſeine Gnade wendet er nicht von jhnen / vnd leſſet jhnen ſeine Warheit nicht feilen. Vnnd dieſer gnediger Gott helt auch noch heute ſeinen trew - en Knechten manchen fehltrit zu gutte / vnd gedenckt gar wol daran / was wir fuͤr ein gemaͤchte ſeyn / ſaget der 103. Pſalm. Sagen doch ſonſt die Juriſten vnd Politici. Qui in ſumma tendit ad Juſtitiam, ei leves injuriæ condonandæ ſunt. Allein in Chriſti R[e]ichRegieret[24]ChriſtlicheRegieret ein gerades Scepter; in Welt reichen wil es nicht alle zeit Schnur recht zugehen / do vberſiehet Gott gar viele / helt viele zu gutte: Vnd das ſolten Menſchen auch thun / nicht alles auff des genaugſte herfuͤr ſuchen vnd ſtraffen. 3. Wird auch ge - dacht / das es geſchehen ſey / vnd das er ge - ſtorben ſey nach dem Worte des HErren. Hie wird mit dieſer rede gar viel angedeutet / als das 1. er eines ſanfften vnd ſtillen Todes geſtorben / das er wol wenig / auch gar nicht Todes bitterkeit em - pfunden vnd gefuͤhlet hat. Wie auch der Alte Si - meon gewißlich / do er geſaget hatte. HErr laß ꝛc. wie du geſaget haſt / bald darauff gar ſanff - te wird ein geſchlaffen ſein. 2. Daß alles nach dem gnedigen vnd heiligen willen Gottes geſchehen. Alſo ſterben noch heute vnſers lieben GOttes Knech - te vnd Diener / nach Gottes willen / er iſt vnſer Leben vnnd langes Alter. Darumb lerne nun ein jeder Chriſt / beydes in dem leben vnd ſterben / ſich in den willen Gottes ergeben: Vnd wenn GOtt ſaget / Die Zeit iſt herbey kommen / das du ſterben ſolt / nur willig vnd gehorſamlich geſaget: Herr / dein wille geſchehe. Denn es heiſt doch / vnnd iſt recht geſagt von den Alten Hominis Chriſtianieſt,[25]Leichpredigt.eſt, non delectabiliter vivere, & patienter mori; ſed pa - tienter vivere, & delectabiliter mori. Dann mortem ſemper in deſiderio habent Die warten mit verlangen des lieben Todes. 4. Wird auch ſeines Alters ge - dacht daß er nemlich 120. Jahr Alt worden / Vnd es alſo auff ein hohes vnd anſehliches alter ge - bracht. 2. Seine Augen ſind nicht dunckel geweſt / er hat einen geſunden vermoͤglichen Leib / vnd auch gutte vnverletzte ſinne biß zu ende behalten / vnd nicht Kindiſch worden.

Fol[g] et das Dritte / was auff den Todt Moyſis gefolget ſey:

NEmlich Zweierley / als 1. Seine Be - graͤbnis / davon ſtehet / das der Herr jhn begraben habe im Lande der Mo - abiter. Jſt gar ein ſonderliches vnnd denckwuͤrdi - ges / daß Gott ſelber jhn begraben. Viel vnd man - cherley außlegungen / zum theil auch gar fremde ge - dancken der Gelehrten muͤſſen wir hie bey ſeite ſetzen. Es iſt etwan ein Buch verhanden geweſt / daß Aſcen - ſio Moyſis genant worden / darin iſt enthalten geweſt ein geſprech / das Moyſes zuvor mit Gotte gehalten /DWie[26]Chriſtlichewie auch die Engel vnter deſſen das Grab zugerich - tet / vnd was des dinges mehr war. Aber der gelehr - te Kirchen Lehrer Gregorius Nazianzenus hat dieß Buch recht / nebenſt dem andern Teſtamen - tum Moyſis genant / verworffen.

Wehre vns an ſolchem etwas gelegen geweſt / vnd der gleichen vorgefallen; Gott hette es vns auch koͤnnen auffſchreiben laſſen.

Dieß iſt aber etwas ſonderliches:

Er iſt wol begrabẽ wordẽ: aber ſein Grab hat Niemandt funden. Jſt ohne zweiffel geſche - hen Abgoͤtterey zuverhuͤten. Denn / Weil Moyſes ein rechter Wunder Mann geweſt / ein nunti - us Dei, Prophetarum initiator, vnd divinorum myſteriorum ſpectator & Præſul: Der 173. mahl mit dem HErren geredt / vnnd 50. herrliche Wunderwerck gethan hatte: Wie erſt / nach ſeinem Tode die Kinder Jſrael erfahren / was ſie an jhrem Fuͤrſten Moyſe fuͤr einen Mann gehabt / nach der gemeinen rede: Tum demum mortales &c: Haͤt es leicht geſchehen koͤnnen / das man Wallfahr - ten / Gottes Dienſte / oder ſonſt etwas von Altarn / Clauſen oder Capellen / bey ſeinẽ Grabe auffgerichtet hette / welches der liebe Gott hiemit hat verhuͤttenwollen[27]Leichpredigt.wollen: zu gleich auch dem uͤbermaͤſſigen trawren wehren / Denn / Wann ſein Grab vor Augen geblie - ben / hette deſſen anſchawen immer newes trawren vnd vnmuth erwecket / vnd die Alte Wunde erfriſchet.

Das ander iſt / das jhn die gantze Gemei - ne 30. tage lang geweinet. Jſt nicht ohn vrſach vnd bedencken auffgezeichnet / vnd beſchrieben wor - den / damit auch in kuͤnfftigen andere jhrer gebuͤr er - inret wuͤrden.

Man findet Leute / die frommer vnd gerechter Leutte nicht allein bey jhrem leben nicht ſchonen: ſon - dern / wann ſie auch ſchon Todes verſchieden / die Welt geſegnet / vnd alſo jhnen auß dem Geſichte ge - riſſen ſeyn / dennoch nicht daß Leſtern / vnd boͤſe nach - reden laſſen koͤnnen. Mit dieſen Leuten bin ich nicht geſonnen hie zu handlen / denn ſie ſeinds nicht werth / daß man jhrer gedencke / So werden ſie auch jhrem Richter nicht entlauffen.

Bey andern gehets / wie Eſaiæ 56. ſtehet: Ju - ſtua perit & nemo eſt, qui conſideret, Sie mei - nen / es ſey ein gemein thun; das fromme Leute auch Burgermeiſter ſterben: Da doch der H. Geiſt ſaget / Das Fromme / Heilige vnd Gerechte Leute vor dem Vngluͤck weggerafft werden: SoD ijiſt es[28]Chriſtlicheiſt es auch fuͤrwar kein gutes zeichẽ / wañ es gehet / wie Eſa: 3. gedrewet wird: Das Gott weg nehmen wolle Richter / Propheten / Elteſte / Raͤthe / vnd weiſe Leute. Es iſt wol war / nimmet ſchon Gott vornehme Leute weg / leſſt er doch darumb nicht Kirchen / Schulen / vnd Regiment gar außſterben: Sirbt die Perſon / ſo ſtirbt doch darumb das Ampt nicht / Gott leſſt Menſchen ſterben vnnd ſpricht / kompt wieder Menſchen Kinder Pſ. 90. Er giebet nach Moiſe einen Joſuam. Aber es geſchiet auch offter / das wegen eines Volckes Suͤnde vnnd vndanckbarkeit halben / Gott wol vornehme Leute weg nimbt / derer man ſatt vnd vberdruͤſſig geweſen / giebet aber auch Leute / die nur allenthalben zerruͤt - tung anrichten / oder wie die Schrifft ſagt / mit Scor - pionen zuͤchtigen. Vnd wie do ſtehet Job: 34. v. 30. Propter peccata populiregnare facit Deus Hy - pocritam. Gott leſt vber ſie herſchen einen Heuch - ler / das Volck zu drengen. Der fromme Ambroſius Biſchoff zu Meiland weinete allezeit / wann ein Kir - chen Diener / oder ſonſten trewer Amptverweſer ge - ſtorben: Denn er ſagte: Non facilè invenitur, qui tali officio dignus habeatur. Hinwieder findet man auch Leute / die der ſachẽ zu viel thun: Ge -ſchicht[29]Leichpredigt.ſchicht ſonderlich hierin / das man wegen der verſtor - benen gar zu ſehr vnd vnmaͤſſig trawret / do es doch heiſſen ſol / das wir ja nicht trawren ſollen wie die Heyden / die keine Hoffnung haben. 1. Teß: 4. Denn es iſt vnd heiſt nicht verlohren / ſon - dern ſchlets vor auß geſchickt. Vnd es wird baldt die zeit kommen / da alles ſol wieder gebracht werden / vnd nobis non perit, quod Deo non perit. Da - rumb wird vns dieß Exempel des gemeinen trawrens vnd Leide tragens der Jſraeliten vorgetragen; Vnd werden hierin gelehret / das wir die lieben abgeleibten mit Bruͤdern vnd Schweſtern in Chriſto / ſonderlich wañ ſie ſich mit Moyſe vmb das Regiment ꝛc. ſich wol verdienet / mit gebuͤrlichen Bruͤderlichẽ Liebes Thraͤ - nen beſpritzen ſollen: Aber doch in Trawren ein ge - buͤrliches maßhalten. Vnd ſo viel hab ich auff dieß - mal vom vorhabenden Text bey gegenwertiger Leich - begengnis reden wollen.

Wie nun jederman vber gegenwertigen zufall vnd Tode / des weilandt Geſtrengen / Edlen / Ehrenveſten / vnnd Hochweiſen Herrn ARNHOLD von HOLTEN / wol ver - ordneten / vnd vmb dieſe Kirche / Regiment vnd Schule / wol verdieneten Hn. Burger -D iijmeiſters[30]Chriſtlichemeiſters geſinnet mag ſein / kan ich zwar fuͤr mei - ne Perſon nicht wiſſen vnnd ſagen: Doch das weiß ich / vnd iſt in der Warheit nicht anders / Wir haben nicht einen ſchlechten / ſondern Vornehmen / tewren vnd trewen Burgermeiſter an jhm verlohren. Jactu - ram oſtendet dies. Die zeit wird es geben / was wir an jhm gehabt haben.

Er iſt Gebohren / do man gezehlet hat 1561. den 13. Junij / hat alſo ſein Leben ins 68. Jahr / vnd ſo viele Monat gebracht. Sein ſehli - ger Vater iſt geweſen der weiland Ehrnve - ſte ARNHOLD von HOLTEN Vor - nehmer Buͤrger in dieſer Stadt: Seine ſehlige Fraw Mutter / Fr. ELJSABETH STYTTJN / Herrn JOHANSTYT - TJN / Weilandt dieſer Stadt wol verordneten Burgermeiſters Tochter: Sein ſehliger Groß - vater Herr WJCHERT von HOL - TEN / Fraw Großmutter MARGA - RETA von BESTEN. Von dieſen Gottſehligen Eltern iſt dieſer ſehliger Herr in aller Gottſehligkeit von Jugendt auff erzogen worden / fleiſſig zur Schulen gehalten / vnnd in Polen derſprachen[31]Leichpredigt.ſprychen halben verſchickt / darnach hat er ſich eine weile in dieſem vnſerm Gymnaſio auffgehalten / die fundamenta artium & linguarum geleget; dar - auff von ſein lieben Eltern in frembde Lande ver - ſchickt worden. Da er ſich dann ein ebene weile auff etlichen Hohen Schulen / in Deutſchlandt / Welſch - landt / Franckreich vnd andern oͤrtern auffgehalten / den ſtudiis vnd ſprachen mit allem fleiß obgelegen / wie er denn auch ſolcher ſprachen kuͤndig vnd maͤch - tig geweſen iſt. Wie er nach etlichen Jahren wieder anhero nach Dantzig kommen / iſt er ſeiner lieben Fraw Mutter in jhrem Witwenſtande / auch ande - rer vngelegenheit vnd Creutz / ja auch im Todtbette troͤſtlich geweſt. Hat ſich auch in den Eh - ſtandt begeben mit der Ehr vnd Tugendt - reichen Fr. CATHARJNA SCHVL - TZEN / des weilandt Ehrenveſten vnnd Vorneh - men HEJNRJCH SPARENBERGES nachgelaſſene Witwen / mit der er ins 17. Jahr im Ehſtande gelebet / 6. Soͤhnlein gezeuget / welche alle nebenſt der Mutter bey Gott ruhen. Nach jhrem ſehligen abſterben iſt er faſt 2. Jahr im betruͤbten Witwerſtande biß Anno 1613. verblieben / vnd do im nahmen des HErren zur andern Ehgetret -ten /[32]Chriſtlicheten mit der domahln Edlen vnd Tugendtrei - chen Jungfrawen ELJSABETH / des Sehligen Herrn CONSTANTJNJ GJSEN geweſenen Burgermeiſters die - ſer Stadt nachgelaſſenen Tochter: Die je - tzundt jhrem lieben Herrn den letzten dienſt geleiſtet / vnd mit Trawren vnd hoͤchſter bekuͤmmerniß jhm zu Grabe gefolget / Die Gott auch durch ſeinen Geiſt kraͤfftiglichen wolle troͤſten: Mit derſelben auch in fried vnd einigkeit 17. Jahr gelebet / 5. Kinder ge - zeuget / 4. Soͤhne / vnd 1. Tochter / davon noch ein Sohn / vnd die Tochter im leben. Von ſeinem Privat leben / vnd wie er das gefuͤhret / wil ich nicht viel ſagen / welches vielleicht E. L. mehr als mir in Ehren vnd ruhm bekandt iſt / damit er ſonderlich den ſeinigen / vnd denen ſo vmb vnd neben jhm geweſen / dienſtlich geweſen. Wil allein derer ding gedencken / damit er nicht jhm vnd den ſeinigen / ſondern andern genuͤtzet vnd gedienet. Anno 1596. iſt er in die Scheppenbanck erwehlet worden / in der er 9. Jahr geſeſſen / vnd 3. Jahr der E. Gericht Elter - man geweſt. Anno 1606. iſt er in den Rath er - koren. Jn demſelbẽ Jahr iſt jm auch die beſchwerli -che vnd[33]Leichpredigt.che vnd gefehrliche Reiſe vnd Legation, nicht al - lein zu nutz dieſer Stadt / ſondern auch der ſaͤmbtli - chen Haͤnſe-Staͤdte / in Niederlandt / an den Ertz - Hertzog Albertum, an den Koͤnig in Franckreich vnd Hiſpanien von einem E. H. W. Rathe aufferleget / welche Legation vnd Reiſe er zwar mit ſonderm lob vnd Ehren / aber auch mit groſſer gefaͤrligkeit / ver - richtet. Denn in Hiſpanien iſt er am hitzigen Fiber ſchwerlich danieder gelegen / alſo das er 17. Monat außgeweſen.

Anno 1617. iſt er zum Burgermeiſter erkoren / auch zu gleich Scholarcha worden / do jhm nebenſt ſeinen Herrn collegen die auffſicht auff ſaͤmbtliche Schulen dieſer Stadt anbefohlen. Hat auch drey vnterſchiedliche mahl das Burg - graͤffliche Ampt verwaltet. Wie er ſich nun bey dieſen vnterſchiedlichen ſchweren Amptern ver - halten / was muͤh vnd Arbeit er angewandt bey der - ſelbigen fleiſſigen verwaltung / koͤnnen viel Ehrliche vnnd fromme hertzen / ja gantz Dantzig zeigen. Jn warer Religion iſt er erzogen / dabey iſt er ver - harret / die hat er gehandthabet vnnd gefoͤrdert hoͤch - ſtem fleiß vnd beſtem vermuͤgen nach / auff die Schu - len ein wachendt Auge gehabt. Ein fleiſſiger zuhoͤ -Erer[34]Chriſtlicherer Goͤttliches Worts iſt er geweſt / Sich des H. A - bendmahls offter gebraucht. Bey ſeinen ſchweren Amptsgeſchefften war dieß ſeine groͤſſeſte ergetzlig - keit vnd luſt / das er vornehmer Leute Schrifften vnd nuͤtzliche Buͤcher laſe / ſonderlich aber gutter Theolo. gen Buͤcher. Beklagte auch in ſeinem Todtbette / das die vielfeltigen Amptsgeſchaͤffte jhn offter am le - ſen verhindert vnnd mit gewalt gleichſam abgezo - gen.

Nun zuletzt iſt jhm nebenſt ſeinem Hn. Col - legen die Legation ins Polniſche Lager zu den Friedens tractaten von einem E. H. W. Rath aufferleget worden. Derſelben were er nun gerne geuͤbriget geweſen / wegen ſeines hohen Alters / auch wegen ſeiner vngelegenheit ſonſt halben / vnnd das er ſo viele vnd mancherley Legationen vnd Rei - ſen / auff die Haußtage / Land - vnd Reichstage / auff ſich nehmen vnd verrichten muͤſſen.

Weil es aber nicht anders ſein koͤnnen / hat er ſie im Nahmen Gottes auff ſich zu verrichten genom - men / Sich dem gemeinen Gebet befohlen / auch ſel - ber Gott gebeten / damit er ſie ſeinem lieben Vater - lande zu nutz vnd Ehren verrichten moͤchte. Seine gemeine rede war / Honeſtum pro Patria, Allesiſt[35]Leichpredigt.iſt loͤblich vnd herrlich / was dem Vaterlan - de zu nutze gethan wird / ſolt es auch Gutt vnd Blut koſten. Solches hat er auch in dieſer Reiſe bewieſen. Wie er ins Lager kommen / haben ſich die Herren Koͤnigliche Commiſſarien verwun - dert / das er in ſolchem Alter dohin kaͤme / jhn auch wegen des Ortes / auch anderer vngelegenheit hal - ben beklaget. Er iſt auch balde in groſſe Lei - besſchwachert gefallen / welche der boͤſe geruch vnd ſtanck der Todten Coͤrper / die an der Peſte / Blut - gange / vnd andern Kranckheiten geſtorben / vnd zer - ſtrewet vnbegraben gelegen / nebenſt anderer vngele - genheit vervrſachet. Jſt darauff gantz Matt vnnd ſchwach wieder anhero nach Dantzig gebracht. Ob man nun woll alle muͤgliche mittel gebrauchet jhn wieder zu ſtaͤrckẽ vnd zu kraͤfften zubringen / hats doch nicht verſchlagen wollen. Dann vnnd wann hat es das anſehen gehabt / als wolts ſich zur beſſerung ſchi - cken / Baldt aber bewieſe ſich groͤſſer ſchwacheit. Zwar er iſt mit ſeinem lieben Gotte zu frieden geweſt / in groſſer gedult ſeinem lieben Gott außgehalten / ſich jhm trewlich ergeben. Zu einem Sehligen abſcheid hat er ſich auch bereit gemacht. Vnd nach dem er ſein Chriſtlich bekentnis gethan /E ijſeinem[36]Chriſtlicheſeinem lieben Gott vnd Vater ſeine Suͤnde hertzlich vnd ſchmertzlich geklaget / vmb genad vnd vergebung derſelben gebeten / vnd auch jhm die heilige Abſolution geſprochen worden / hat er darauff das thewre Teſta - ment des wahren Leibes vnd Bluts Jeſu Chriſti mit hertzlicher andacht empfangen. Gott von hertzen fuͤr dieſe groſſe Genade gedancket / das er jhn ſo geliebet / vnd ſeinen Sohn fuͤr jhm in den Todt geben: Dem Sohne Gottes auch / das er jhn durch ſein eigen heiliges Blut erloͤſet hette / jhn nun auch mit dem Lei - be geſpeiſet / den er fuͤr jhm in den Todt gegeben / mit dem Blutte auch getraͤncket / das er fuͤr ſeine Suͤnde vergoſſen / jhn alſo verwiſſert der gnedigen vergebung der Suͤnden / der gewiſſen hoffnung der aufferſtehung des fleiſches vnd ewigen lebens. Ergab ſich darauff in des HErren willen: Sagte vnter andern die wor - te / die ſonſt dem H. Martino zu geſchriben werden: Non ſic vixi ut me vivere pudeat, nec mori me - tuo, quia bonum habemus Dominum. Jch ha - be nicht alſo gelebet / das ich mich ſchemen ſolte lenger zu leben: ich fuͤrchte mich auch nicht zu ſterben / denn wir haben einen from - men HErrn. So offter ich jhn auch beſucht / habe ich jhn in gutter andacht / vnnd williger bereit -ſchafft[37]Leichpredigt.ſchafft zu ſterben angetroffen. Wenig ſtunden vor ſeinem ſehligen abſchiede bin ich abermahlen auff ſein begehren zu jhm kommen / do es ſich zum abſchiede mit jhm ſchickte / da hat er ſich nach deme er allerley abrede mit mir gehalten / auch vieler ſchoͤner Troſt - ſpruͤche erinnert. Redet auch viel mit deutlicher / zimlich ſtarcker vnnd vernehmlicher ſtimme von des Ewigen lebens Herrligkeit / wiederholete auch das / das Paulus ſaget: Es habe es kein Aug ge - ſehen / kein Ohre gehoͤret / ſey auch in keines Menſchen Hertz gekommen / was Gott be - reitet hat / denen / die jhn fuͤrchten. Sprach darauff: Zu der Herrligkeit werde ich balde kommen. Darauff hat er mit mir mit gefalte - nen Henden vnnd erhobenem Geſichte den ſchoͤnen Geſang gebetet: Wenn mein ſtuͤndlein ver - handen etc. Hat auch allen ſeinen Mißgoͤnnern / vnd Feinden vergeben / vnnd iſt wenig ſtunden her - nach / bey gutter vernunfft vnd hertzlicher andacht / in Chriſto ſanfft eingeſchlaffen vnd verſchieden. Die Seele hat Gott zu ſich in ſein ewiges Reich genom - men; Der Leib erwartet nun des lieben Juͤngſten Tages / vnd froͤlicher Aufferſtehung zum ewigen Le - ben: Die jhm Gott geben wolle / vnd vns ein ſehligesende.[38]Chriſtlicheende. Jſt noch uͤbrig / das wir jhm die von hertzen betruͤbte Witwen / hinderlaſſene Kindere / vnd gan - tze klagende Freundtſchafft befehlen / vnd bitten / das ſie Gott kraͤfftiglichen troͤſten wolle / das ſie den heili - gen willen Gottes erkennen / vnd ſich demſelben gantz ergeben moͤgen. Befehlen jhm auch dieſe Stadt vnd Regiment in ſeinen ſchutz / er wolle beyde fuͤr zerruͤt - tung / vnd ſchedlicher verenderung bewahren: wolle auch dieſe Erlaͤhrte ſtelle zu rechter zeit mit einer duͤchtigen Perſonen wiederumb ergetzen vnd erſetzen: Damit wir dieſes groſſen erlittenen ſchadens halben etlicher maſſen moͤgen ergetzet werden. Vns ſaͤmpt - lich verleihe er dieſe Gnade / das wir moͤgen Chriſtlich leben / vnd ein mahl ſeelig ſterben / vnnd am lieben Juͤngſten Tage froͤlich zum ewigen Leben aufferſte - hen. ꝛc. Solches woll vns ſaͤmptlichen geben GOtt Vater / Sohn vnd heiliger Geiſt die H. Hochgelobte Dreyeinigkeit / Hochgelo - bet in Ewigkeit AMEN.

Ne[39]

Ne lacunis hiaret pagella, his, quæ retrò lecta, conformem pœnè vitam li - bitum eſt apponere. Philo de vita Moſis.

MOſes meritò ſtupori erat omnibus familiari - bus tanquam novum naturæ miraculum, in - certis qualis mens habitaret in ejus Corpore, humana, an divina an mixta ex utraꝙ́; Cum nihil vulgare haberet, auguſtiora cæteris omnia. Nam nec ventri quicquam dabat, præter tributum naturæ neceſ - ſarium, nec voluptatum, ſub ventre naſcentium, niſi liberorum cauſa meminerat: frugalitatem colebat ut nemo alius, in univerſum abhorrens à deliciis. Ani - mo enim vivere malebat, quàm Corpore. Philoſophiæ præcepta quotidiè factis repræſentabat, mentem verbis exprimens, facta dictis accommodans, ut cum ſermone vita congrueret. In ſumma; qualis erat vita, talis & o - ratio, cum nihil diſcreparet haud aliter quam in inſtru - mento muſico. Cœteri mortales, ſi vel levis aura feli - citatis aſpiret, inflantur & immane ſpirant, ſuperbè il - ludentes obſcurioribus, appellando piaculares, contur - batores, onera terræ,, aliisꝙ́ verborum contumeliis, tan -quam[40]quam ſua felicitate probe conſtabilitâ munitaꝙ́, fortaſſe ne in craſtinum quidem eodem ſtatu manſuri. Nihil enim fortuna mutabilius, ſusꝙ́ deꝙ́ verſante rerum humanarum aleam: adeò ut una ſæpe dies alium affli - gat, extollat alium. Hæc illi cum nunquam non vide - ant ac intelligant, tamen amicos deſpiciunt contem - nuntꝙ́ leges, ſub quibus nati educatiꝙ́ ſunt, mores patrios quantumvis probatos, mutant pro libito, & intenti præſentibus obliviſcuntur veterum. At hic (Moſes) evectus in ſummum rerum faſtigium, nepos tanti regis habitus, ſpe omnium deſtinatus ſucceſſor aviti ſolii, nec aliud quam rex junior appellatus, ſecutus eſt majorum ſuorum inſtituta gentilia, adoptivorum parentum bona & ſi ſplendida, tamen adulterina judicans: è diverſo naturalium parentum, etſi ad tempus viliora, vera ta - men & propria. Itaꝙ́ utriusꝙ́ partis judex incorruptis - ſimus, tum ejus ex qua natus, tùm ejus in quam ad - optatus fuerat, alteri benevolentiam præſtabat, alteri gratitudinem. &c.

About this transcription

TextChristliche Leichpredigt/ Bey der Volckreichen Leichbegengens/ Des weilandt Edlen/ Gestrengen/ Ehrenvesten vnd Hochweisen Herrn/ Hn. Arnhold von Holten
Author Daniel Dilger
Extent40 images; 6135 tokens; 2250 types; 41437 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationChristliche Leichpredigt/ Bey der Volckreichen Leichbegengens/ Des weilandt Edlen/ Gestrengen/ Ehrenvesten vnd Hochweisen Herrn/ Hn. Arnhold von Holten Daniel Dilger. . 40 Georg RheteDanzig1629.

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Universitätsbibliothek Breslau Universitätsbibliothek Breslau, 4 S 121/12 / 523581

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationGebrauchsliteratur; Leichenpredigt; Gebrauchsliteratur; Leichenpredigt; ready; aedit

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  • dta@bbaw.de
  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-10T09:36:03Z
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ShelfmarkUniversitätsbibliothek Breslau, 4 S 121/12 / 523581
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