WEr in der Welt Gerecht / wer Heilig vnd Auffrichtig Gelebet hat / der iſt durch Chriſtum fuͤr GOtt tuͤchtig / Das er durch ſanfften Tod von hinnen werd gefuͤhrt Zum ſichern Fried vnd Ruh / da jhn kein Leid beruͤhrt.
GLeich wie Maria die Jungfraw vnd Mutter des HErren im vergangenem Feſt - Evangelio / welches wir am Sontag abge - handelt haben / GOtt den HErren ruͤhmet / weil er jhr guts gethan hat / vnd alſo ſinget: Meine Seele erhebt den HErren / vnd mein GeiſtLuc. 1. 47 v. 47. frewet ſich Gottes meines Heylandes. Denn er hat groſſe Ding an mir gethan / der da maͤchtig iſt / vnd des Name heilig iſt: Alſo hat ein jeder vnter vns Vrſach ſeinen GOtt zu loben / weil er jhm guts erzeiget im Leben vnd im Sterben. Jm Leben hat er vns von Mutter LeibSyr. 50. 24 an lebendig erhalten vnd vns alles guts gethan: Jm Tode erloͤſet er vns von allem Vbel / bringt vns zum Friede / vnd leſſet vns ſanfft ruhen in vnſern Kam̃ern / das wir wol moͤgen ſingen: Meine Seel erhebt den HErren / vnd mein Geiſt frewet ſich GOttes mei - nes Heylandes. Deñ er hat groſſe Ding an mir ge - than / der da maͤchtig iſt / vnd des Nahme heilig iſt. Dieſes hat nun auch erfahren der Hoch Wolgeborne Edle Herr / Herr Philip Chriſtoph Ganß / Edler Herr zu Pudlitz / auff Wittenberg vnd Wolffshagen / der Chur BrandenburgA ijErb -ChriſtlicheErbmarſchall / vnd Churfuͤrſtlicher Brandenburgiſcher woll - bedienter Capitain in dero Preuſiſchen HauptVeſte Pillaw / Deſſen verblichener Coͤrper fuͤr vnſern Augen ſtehet. Denn / weil Jhre Gnaden in jhrem Leben / ſo viel in dieſer Sterblig - keit muͤglich geweſen / ſich hoͤchſt befliſſen haben / fuͤr GOtt zu fuͤhren ein Gerechtes / ein Heiliges / ein Auffrichtiges Leben / ſo hat Jhr GOtt der HErr auch guts erzeiget / vnd Sie durch den Tod auffgeraffet / als ein Weitzen Koͤrnlein; als ſein Kind fuͤr dem Vngluͤck / das ſonder zweiffel vns zu handen ſtoſſen wird / weggeraffet / ſie zum Friede ge - bracht / vnd zur Ruhe geleget / vnd Jhr ſo viel guts ge - than / das ſie Jhrer Seelen nach jtzt GOtt fuͤr ſeinem Thron ruͤhmen koͤnnen / vnd ſingen: Meine Seele erhebt den HErren / vnd mein Geiſt frewet ſich GOttes mei - nes Heylandes. Denn er hat groſſe Ding an mir gethan / der da maͤchtig iſt / vnd des Name heilig iſt. Bey dero Hochanſehnlichen Leichbeſtattung wollen wir nun der hochbetruͤbten Frawen Witwen zum Hertzerquickenden Troſt / vns ingeſampt aber zum heilſamen Vnterricht / das wir auch ein gerechtes / heiliges vnd auffrichtiges Chri - ſtenthumb fuͤhren moͤgen / damit wir nach dieſem Leben zum Friede vnd Ruhe gelangen koͤnnen / eine kurtze Leichpredigt halten. Damit aber dieſelbe vns ſaͤmptlich zu Hertzen gehen moͤge / ſo wollen wir beten: Vater vnſer etc.
Ewre Chriſtliche Liebe wolle mit hertzlicher Andacht anhoͤ - ren die Wort / ſo bey gegenwaͤrtiger hochanſehnlicher Leichbeſtattung ſollen erklaͤret werden / wie dieſelben be - ſchrieben ſtehen Eſa. 57. v. 1. 2.
JM erſten Buch der Koͤnige leſen wir / daß1. Reg. 13. v. 1. ein Mann Gottes / oder Prophet von Juda / durch das Wort des HErren ſey gen Bethel geſand worden / daß er den Gottloſen Koͤnig Jerobeam ſeiner Abgoͤtterey halben ſtraffen ſol - te. Als er ſolches verrichtet / vnd ſich wieder zu ruͤck gemacht / hat er ſich von einem alten Propheten verfuͤhren / vnd ſo weit bereden laſſen / daß er wieder Gottes außdruͤcklichen Befehl mit jhm vmbgekehret / in ſein Hauß gegangen / vnd bey jhm geſſen vñ getruncken hatte. Vmb deßwegen ward er hernach vnterwegens von einem Loͤwen angefallen vnd ermordet.
Hierauß ſehen wir vnter andern diß / daß ein Menſch auff der Reiſe vnd Wanderſchafft in dieſer Welt offt in groß Vngluͤck vnd Gefahr gerathen koͤnne.
Was ſind wir Chriſten anders als Pilgrim vnd Wan -Heb. 13. v. 14. dersleute? Wir haben hie keine bleibende ſtat / ſondern die Zukuͤnfftige ſuchen wir. Jnſonderheit reiſen wir an vnſerm letzten Stuͤndlein auß dieſem Jammerthal in denA iijFrew -ChriſtlicheFrewdenſal / von der Erden in den Himmel / in vnſer ewiges Vaterland. Auff welcher letzten Reiſe ſich auch durch des Satans anſtifftung mancherley hindernuͤſſe finden / dadurch wir jrre gemacht / vnd ſo wir vns nicht wol fuͤrſehen / in groſ - ſe Noth vnd Gefahr gerathen koͤnnen. Ja wer Gottes Ge - bot vnd Willen auß den Augen ſetzet / vnd dem reitzen des al - ten Helliſchen Propheten folget / der wird wol gar von jhm / alß dem bruͤllenden Loͤwen / vberfallen / zerriſſen / vnd in das ewige Verdamnuͤß geſtuͤrtzet.
Dieſem ſoll nun ein gleubiger Chriſt feſt im glauben wie - derſtehen / ſo wird er den Tod nicht ſchmecken / ſondern in das ewige Leben durchdringen. Er muß nicht allein ſich befleiſſi - gen zufuͤhren ein gerechtes / ein heiliges vnd ein auffrich - tiges Leben: Nicht allein bedencken / daß ſein Tod eine auff - vnd wegraffung ſey / ſondern allermeiſt betrachten den Ort / dahin er durch den Tod gelanget / nemblich an einẽ ſicheren / friedſamen vnd ruhigen Ort / wie der Prophet von den Gleubigen allhier ſaget: Aber der Gerechte kommet vmb / vnd niemand iſt / der es zu Hertzen nehme / vnd heilige Leute werden auffgerafft / vnd niemand ach - tet darauff. Denn die Gerechten werden wegge - rafft fuͤr dem Vngluͤck / vnd die richtig fuͤr ſich ge - wandelt haben / kommen zum Friede / vnd ruhen in jhren Kammern.
Auß dieſen Worten / weil ſie zum gegenwertigen Leich - text ſind begehret worden / wollen wir hoͤren:
Weſſen ſich fromme Chriſten in jhrem Tode zu - getroͤſten haben. Weil dieſes der betruͤbten Fraw Wit - wen troͤſtlich / den ſterbenden erfrewlich / vns ſaͤmptlich er -bawlichLeichpredigt. bawlich iſt / als wil ichs vmb deßwegen deutlich wiederholen / damit ein jeder wiſſen / vñ / weil er lebet / dran gedencken moͤge was er bey Jhrer Gnaden / Herrn von Pudlitz / Leichbeſtat - tung gehoͤret habe / nemlich dieſes / vns alleſampt nuͤtzliche ſtuͤck: Weſſen ſich fromme Chriſten in jhrem Tode zugetroͤſten haben. Das ſoll in aller kurtz vnd einfalt vnſer Gottſeliges fuͤrhaben ſeyn.
Es ſchreibet Herodotus ein Griechiſcher Hiſto - rienſchreiber von zweyen Potentaten vnd groſſen Herren / derer einer geheiſſen Amaſis, der ander Po - lycrates, daß ſie mit einander in gutem vornehmen vnd vertrawter Freundſchafft geſtanden: Da nun Amaſis geſehen / daß es dem Polycrati in allen Din - gen wolgegangen / vnd er allenhalben groſſes Gluͤck gehabt / hat er es fuͤr ein boͤſes Zeichen gehalten / vnd jhn deßwegen ermahnet / er moͤchte jhm doch ſelber ein Creutz zurichten / damit er Vrſach hette einmal zu trawren. Vnd weil Polycrates nicht wuſte / wie ers machen ſolte / gibt jhm Amaſis dieſen Rath / er ſolle ſeinen Siegelring / der mit einem koͤſtlichen Smaragd verſetzet geweſen / ins Meer werffen / vnd ſich vber dieſem Verluſt erzeigen / als ſey jhm groß Leid wiederfahren. Dieſem Rath folget er / vnd wirfft den Ring ins Meer / da es am tieffſten war / Aber was geſchicht? Sechs Tage hernach wird ein Fiſch gefangen / vnd gen Hoffe gebracht. Da man denſelben in der Kuͤchen ſpaltet / findet man indesChriſtlichedes Fiſches Leibe den Ring / welcher dem Koͤnige vnverſehret wieder zugeſtellet wird. Da diß Ama - ſis erfehret / ſchicket er bald hin / vnd leſt jhm ſeine Freundſchafft auffkuͤndigen / denn er beſorget ſich / daß nach dieſem vnwandelbahren Gluͤck ein groſ - ſes Vngluͤck folgen wuͤrde / welches auch geſchehen. Den Oretes Darij Stadthalter in Perſia fordert jhn auff guten Glauben zu ſich / Freundſchafft mit jhm zu machẽ / aber da er kam / ließ er jhn ans Creutz ſchlagen / vnd eines ſchmaͤlichen Todes ſterben.
Allhie ſehen wir / daß auch die vernuͤnfftigen Heyden es dafuͤr gehalten / daß dem Menſchen nicht zutraͤglich were / wenn es jhm allezeit gluͤcklich ergienge / vñ er allezeit in frew - den lebte / ſondern were jhm nuͤtze / daß er dem Creutz vnter - worffen were / vnd zu zeiten trawren muͤſte. So die Heyden ſolches geſehen auß dem Liecht der Natur / daß das CreutzMatth. 16. v. 24. dem Menſchen nuͤtze ſey / wie viel mehr ſollen wir Chriſten es auß der Heiligen Schrifft erkennen / daß vns Chriſten nuͤtze vnd noͤtig ſey Creutz vnd Truͤbſal zu haben / weil Chriſtus rufft: Wer mein Juͤnger ſeyn wil / der verlaͤugne ſich ſelbſt / vnd nehme ſein Creutz auff ſich / vñ folge mir. Qui non eſt Crucianꝰ, non eſt Chriſtianus, ſaget Lu - therus / wer nicht auff Erden Creutz hat / der iſt kein Chriſt fuͤr GOTT.
Dieſes haben auch dafuͤr gehalten vnd erfahren / Jhr Gnaden / der Herr von Pudlitz. Denn ob Sie gleich aus ho - hem Stamme geboren / vnd im vornehmen Ampt geſeſſen /Tob. 12. v. 13. haben Sie doch manch Creutz erfahren muͤſſen / welches Sie doch willig auffgenommen / weil Sie gewuſt / daß der EngelauchLeichpredigt. auch zu Jhr ſagt: Weil du Gott lieb wareſt / ſo muſts ſo ſeyn / ohn Anfechtung muſteſtu nicht bleiben / auff das du bewaͤrt wuͤrdeſt. Deßwegen Sie auch alles mit Gedult ertragen haben / vñ mit Micha geſagt: Jch wil desMich.:. v. 9 HErren Zorn tragẽ / deñ ich habe wieder jhn geſuͤn - diget / biß er meine Sache außfuͤhre / vnd mir recht ſchaffe / Er wird mich ans Liecht bringen / daß ich meine Luſt an ſeiner Gnade ſehe. Darumb ſind Sie auch vnter die Gerechten gezehlet / von welchen der Prophet allhie redet vnd ſaget: Der Gerechte kompt vmb / vnd niemand iſt / der es zu Hertzen neme / vnd heilige Leu - te werden auffgerafft / vnd niemand achtet darauff. Denn die Gerechten werden weggerafft fuͤr dem Vngluͤck / vnd die richtig fuͤr ſich gewandelt haben / kommen zum Friede / vnd ruhen in jhren Kammern. Weil wir deñ hierauß hoͤrẽ wollen / Weſſen ſich ein Chriſt im Tode troͤſten ſoll / ſo ermuntert euch alle zum fleiſſigen auffmercken vnd hertzlicher andacht / ſo werdet jhr hiedurch bewogen werden alles Creutz gedultig zu ertragen / der ewigen Frewd euch zugetroͤſten / vnd zu ſagen: Jch halte es dafuͤr /Rom. 8. v. 18. das dieſer Zeit leiden der Herrligkeit nicht werth ſey / die an vns ſoll offenbahret werden. Damit wir auch hiedurch zum ſeligen Stuͤndlein moͤgen bereit werden / ſo be - tet mit mir alſo:
Daß der Prophet Eſaias die verleſenen Wort nach dem Tod des frommen Koͤnigs Hißkiae ſeinen Zuhoͤrern gepre - diget / vnd jhm gleichſam damit die Leichpredigt gethan habe / kan leicht geſchloſſen werden / wenn wir anſehen die Tugen - den des Koͤnigs Hißkiae / vnd den Zuſtand derſelben Zeit.
Der Prophet ſaget: Der Gerechte koͤmpt vmb / vnd redet von einer vornehmen Perſohn inſonderheit / daher dieſer Text auff Chriſtum iſt gezogen / vnd am Tage ſeiner Begraͤbnuͤß in der Kirchen geſungen worden / weil derſelbe iſtEſa. 53. v. 11. der Gerechte Knecht Gottes. Er ſaget ferner / Heili - ge Leuͤte werden weggerafft / das iſt / gutthaͤtige gnaͤdige Herrn / wie es in ſeiner Sprache lautet / welchs vom Koͤnige Hißkia wol kan verſtanden werden / denn er iſt ein Gerechter vnd Heiliger Koͤnig geweſen / der da richtig fuͤr jhm gewan -2. Reg 18. v. 3. v. 5. delt hat / Er thet was dem HErren wolgefiel / er ver - trawte dem HErrn / dem GOTT Jſrael / das nach jhm ſeines gleichen nicht war vnter allen Koͤnigen Juda / noch vor jhm geweſen.
Vnd das iſt noch heute aller Potentaten hoͤchſter Ruhm vnd beſter Schmuck / daß ſie als die Krone des Haupts gezie - ret ſind mit der Perle der wahren Gottesfurcht vnd Gerech - tigkeit / darauß koͤmpt Weißheit vnd Verſtand wol zu regie - ren / darauß koͤmpt Gluͤck vnd Segen vber ſie vnd jhre Laͤn - der / deßwegen ſagt jener weiſe Mann: Felix Reſpublica,in quâLeichpredigt. in quâ qui imperat Princeps, Deum timet! Gluͤckſelig iſt ein ſolches Land vnd Regiment / darinn ein ſolcher Poten - tat / Fuͤrſt vnd Herr regieret / der GOtt von Hertzen fuͤrch - tet. Ein heiliger Schmuck iſts auch einem Potentaten / weñ er als die Kron des Haupts gezieret iſt / mit Gnade vnd Gut - thaͤtigkeit / daß ſeine liebe Vnterthanen vnter ſeinem Schutz / im Friede / alles guts genieſſen koͤnnen. Deßwegen wird ein Fuͤrſt vnd Herr des Landes vergliechen einem Bawm /Dan 4. v. 3. der hoch / groß vnd dicke iſt / vnd ſich außbreitet biß ans Ende des gantzen Landes / deſſen Aeſte viel Fruͤchte tragen / davon alles zu eſſen hat / vnd alles Fleiſch ſich von jhm nehret / welches Cyrus wol bedacht hat / deßwegen ſagt er: Nil differt bonus Princeps à bono Patrefamilias, ein frommer Fuͤrſt iſt gleich wie ein Vater in ſeinem Hauſe / der den ſeinigen alles guts goͤnnet vnd giebet. Solche koͤnnen in jhrem Tode dieſes Lob / in jhren Landen vnd in der gantzen Welt hinter ſich laſſen / daß ſie geweſen ſind Gerechte / Heilige / die richtig fuͤr ſich gewandelt / deßwegen werden ſie von GOtt weggerafft / kommen zum Friede / vnd ruhen in jhren Kammern.
So iſt auch auff Koͤnigs Hißkiae Tod groſſes Vngluͤck erfolget / weil Manaſſes / ein verkehrtes Hertz / an ſeine ſtatt ins Regiment kam / der falſche Lehr vñ Abgoͤtterey einfuͤhrete /2. Reg. 21. v. 16. der viel vnſchuldig Blut vergoß / das Jeruſalem davon hie vnd da voll worden iſt / fuͤr ſolchem vbel iſt Hißkias von GOtt weggeraffet / vnd zum Fried vnd Ruh gebracht worden / daß der Prophet von jhm ſagen kan: Die Gerechten werden weggerafft fuͤr dem Vn - gluͤck / vnd die ſo richtig fuͤr ſich gewandelt haben /B ijkommenChriſtlichekommen zum Friede / vnd ruhen in jhren Kammern. Es redet aber der Prophet nicht allein inſonderheit von Hiß - kia / ſondern auch ins gemein von allen wahren Chriſten vnd lehret:
Was ſie thun muͤſſen / ſo ſie GOtt wollgefallen wollen? Sie muͤſſen leben Gerecht / Heilig / vnd Auffrichtig.
Was ſie im Tod fuͤr ein Anſehen fuͤr den boͤſen Welt - kindern haben? Sie achten jhren Tod nichts / ſondern mei - nen / ſie kommen vmb vnd verderben:
Wie ſie bey GOtt geachtet ſind? Sie werden von jhm in Ehren gehalten / fuͤr dem Vngluͤck weggeraffet / zum Fried vnd Ruhe gebracht.
Da vns dann am lieblichſten iſt / daß der Prophet vns lehret: Weſſen ſich ein frommer Chriſt in ſeinemFromme Chriſten koͤnnẽ ge - troſt ſein in jhrem Tode / deñ ſie kom̃en Tode zugetroͤſten habe. Deſſen / das er komme an den Orth der Sicherheit / an den Orth der Friedſamkeit / vnd an den Ort der Ruhſamkeit. Daß iſt der gantze Jn - halt dieſer Leichpredigt / welche ein jeder vnter euch leicht faſ - ſen vnd behalten kan / ſo er anders mit Andacht auffmer - cken wird.
So kommen demnach fromme Chriſten nach jhrem To - de an den Ort der Sicherheit. Die Gerechten wer - den weggerafft fuͤr dem Vngluͤck / ſagt der Prophet / vnd gebraucht eine Art zu reden / von guter Fuͤrſorge in Leib - lichen Geſchaͤfften. Wenn eine Fewrsbrunſt entſtehet / ſo pflegt ein ſorgfaͤltiger Hauß Vater ſeine Kinder / ſein Gold vnd Silber / ſeine Brieff vnnd Siegel / vnnd woran jhm am meiſten gelegen iſt / zuſammen zufaſſen / auffzuraffen / vnd an einen ſichern Orth zubringen: Alſo thut GOtt der HErr / wenn das Fewr ſeines Zorns anbrennen / vnd die Rache vberdieLeichpredigt. die Suͤnde der boͤſen Welt ergehen ſoll / ſo ergreifft GOtt die frommen / als ſeine liebe Kinder / die fuͤr ſeinen AugenEſa. 43. v. 4 werth geachtet vnd herrlich ſind / als ſeinen beſten Schatz / den er durch das thewre Blut ſeines lieben Sohns erkaufft hat / raffet ſie zuſammen / vnd fuͤhret ſie durch den Tod auß dieſer Welt in den Himmel / da ſie fuͤr allem Vn - gluͤck ſicher ſeyn / heiſſet ſie ſich verbergen in jhren Kam -Eſ. 26. v. 20 mern / biß der Zorn vnd das Vngluͤck / das vber die Gottloſen kommet / fuͤruͤber gehet / wie denn GOTT zu allen Zeiten gethan hat.
Als die Suͤndflut die erſte Welt jhrer groſſen Suͤnde halben ſolte vberſchwemmen vnd verderben / wurden zuvor die Heiligen Vaͤter alle durch den Tod weggerafft vnd zur Ruhe gebracht / biß auff Noah / den Prediger der Gerechtig - keit / vnd weil ſie denſelben nicht hoͤren / noch ſich warnen laſ - ſen wolten / verbarg jhn GOtt in dem Kaſten / ſo lang / biß das Waſſer der Suͤndfluth alles Fleiſch verderbet hatte. Als Sodom vnd Gomorrha mit Fewr vom Himmel ſolteGen. 7. 13. vertilget werden / ward Loth zuvor weggerafft / vnd gen Zoar gebracht / daß er ſeine Seele errettete. Als GOTT vber Jeruſalem vnd Juda wolte groſſe Straffen ergehen laſſen /Gen. 19. v. 23. raffte er zuvor den frommen Koͤnig Joſiam weg / vnd ließ jhm durch die Prophetin Hulda ſagen: Jch wil dich zu2. Reg. 22. v. 20. deinen Vaͤtern ſamlen / das du mit frieden in dein Grab verſamlet werdeſt / vnd deine Augen nicht ſe - hen alle das Vngluͤck / daß ich vber dieſe Staͤdte bringen wil. Ehe Jeruſalem verſtoͤret ward / raffte GOtt alle Apoſtel zuvor hinweg / ohne Johannem. Das heiſſet: Die Gerechten werden weggerafft fuͤr demB iijVngluͤckChriſtlicheVngluͤck / vnd die richtig fuͤr ſich gewandelt haben / kommen zum Friede / vnd ruhen in jhren Kammern. Sap. 4. v. 10Das heiſſet: Der Gerechte gefaͤlt GOtt wol / vnd vnd iſt jhm lieb / vnd wird weggenommen auß dem Leben vnter den Suͤndern. Wer wolte nun / in be - trachtung deſſen / ſich vber dem Abſchied der lieben Seinigen groß betruͤben? weil er weiß / daß ſie durch den Tod fuͤr dem boͤſen weggerafft worden / vnd kommen an den Orth der Si -Ap. 21. v. 4 cherheit / da kein Leid / kein Geſchrey / noch Schmer - tzen mehr ſeyn wird. Wer wolte auch ſich ſelbſt zu ſehr fuͤr dem Tode entſetzen? weil er weiß / daß er fuͤrm Vngluͤck weggerafft wird / vnd koͤmmet an den Orth der Sicherheit. Wer wolte nicht mit frewden an ſeinem Ende ſingen:
HErr JEſu Chriſte / der du vns verſprochen haſt / vnſere Gerechtigkeit vnd Heiligkeit auß Gnaden zubelohnen mit der ewigen Frewd vnd Sicherheit / gib vns deine Gnade / daß wir ſolches allezeit bedencken / vnd vns der wahren Gottſelig -keitLeichpredigt. keit befleiſſigen / daß wir dir dienen in Heiligkeit vnd Gerech - tigkeit / die dir gefaͤllig iſt hie zeitlich / auff daß wir an vnſerm End durch den Tod fuͤr dem Vngluͤck weggerafft / von dir zur ewigen Sicherheit gebracht werden / Amen.
Fromme Chriſten kommen nach jhrem Tode an denII. an dẽ Ort der Fried - ſamkeit. Ort der Friedſamkeit. Die ſo richtig gewandelt haben / kommen zum Friede. Damit ſiehet der Prophet auff die Seele der Gerechten / was es mit derſelben nach dem Tode fuͤr einen Zuſtand gewinne. Jn dieſer Welt wird ſie gequelet mit allerley Muͤhe / Sorge / vnd Beſchwerung / daß ein Chriſt klagen muß: Jch bin geplaget taͤglich / vndPſ. 73. v. 14 meine Straff iſt alle Morgen da. Sie wird geque - let mit beſchwerung der Amptsverrichtung / denn ein jeder muß im Schweiß ſeines Angeſichts ſein Brod eſſen:Gen. 3. v. 19 Sie wird gequelet mit beſchwerung des Streits / ſo ſie halten muß mit Geiſtlichen vnd Leiblichen / mit innerlichen vñ euſſerlichen Feinden / daß ſie klagen muß mit dem Apoſtel: Wir haben allenthalben Truͤbſal / außwendig2. Cor. 7. v. 5. Streit / inwendig Furcht: Sie wird gequelet mit be - ſchwerung von Boͤſen Leuten in der Welt / daruͤber Hugo klaget: In Plateis nova, in foro mendacia, in curis per - juria / gehet man fuͤr die Thuͤr / ſo hoͤret man allezeit was newes / ſelten was guts: Koͤmpt man vnter die Leute / ſo er - fehret man Luͤgen vnnd triegen: Hat man fuͤr Gericht zu thun / ſo hoͤret man falſches ſchweren / vnd grawet einem / der es anhoͤren ſoll. Jn Summa / wenn Job das gantze Leben des Menſchen betrachtet / ſo ſchleuſt er / es ſey nicht anders als ein Streit / Muß nicht der Menſch jmmer imJob. 7 v. 1. Streit ſeyn auff Erden / vnd ſeine Tage ſind wie ei -nesChriſtlichenes Tagloͤhners / ſpricht er. Aber ſo bald ein Chriſt durch den Tod weggenommen wird / ſo hoͤret ſolcher Streit auff / vnd hat ein Ende / er entgehet den Feinden auß den Augen vnd Haͤnden / koͤmpt an den Ort des Friedes / vnnd erfaͤhret das es wahr ſey / was GOTT durch den Propheten ſaget:Eſ. 32. v. 18 Mein Volck wird wohnen in Haͤuſern des Friedes /Sap. 3. v. 1. in ſichern Wohnungen / vnd in ſtoltzer Ruh / Denn die Seelen der Gerechten ſind ja in GOttes Hand / vnd keine Qual ruͤhrt ſie an.
Vnd das iſt die Vrſach / das die Heiligen ſich ſo hertzlich nach dem Tod geſehnet haben / weil ſie dadurch zum Friede1. Reg. 19. v. 4. kommen. Elias ſprach: Es iſt genug / nimm nunPh. 1. v. 23. meine Seele weg. Vnd der Apoſtel Paulus ſagte: Jch habe luſt abzuſcheiden / vnd bey Chriſto zu ſeyn / ich begehre auffgeloͤſet zu werden. Denn / weil die Chri - ſten hie / gleich wie mit Ketten gebunden / gehalten werden / mit Ketten der Muͤh vnd Arbeit / mit Ketten des Creutzes vnd Elendes / mit Ketten des Todes / ſo werden ſie durch ein ſeliges Stuͤndelein davon befreyet / daß ſie jhre Seelen koͤn -Pſal. 116. v. 7. 8. 6. nen anreden / vnd ſagen mit David: Sey nun wieder zu frieden meine Seele: Denn der HErr thut dir guts: denn du haſt meine Seele auß dem Tode ge - riſſen / mein Auge von den Thraͤnen / meinen Fuß vom gleiten. Jch wil wandeln fuͤr dem HErren im Lande der Lebendigen. Denn / die ſelig von hinnenApocal. 7. v. 10. abgeſchieden ſind / ſtehen fuͤr dem Stuel des Lambs / vnd ſind angethan mit weiſſen Kleidern / vnd ha - ben Palmen (welche ſein ein Zeichen des Friedes) in jh -renLeichpredigt. ren Haͤnden / vnd ſchreyen mit lauter Stimm: Heil ſey dem / der auff dem Stuel ſitzet / vnſerm GOTT vnd dem Lamb.
Wer wolte nicht in betrachtung deſſen / den ſeinigen im Tode gerne goͤnnen dieſen Frieden / vnd wenn GOtt ſie zu ſich nimpt / mit der jtzt betruͤbten Fraw Witwen ſagen auß dem Mund des betruͤbten Jſraels! Ziehet hin jhr Lieben /Baruch. 4. v. 19. v. 23. ziehet hin. Jch habe euch ziehen laſſen mit trawren vnd weinen / GOTT aber wird euch mir wiederge - ben mit Wonne vnd Frewde.
Wer wolte nicht / wenn ſein Stuͤndlein koͤmpt / gerne ſterben / mit frewden ſingen vnd ſagen?
HErr JEſu Chriſte / der du vns auß Gnaden verſpro - chen haſt / du wolleſt vns durch den Tod auß allem Streit / Muͤhe vnd Elend befreyen / Gib vns allen Gedult / alle Muͤ - he vnd Sorge dieſes Lebens zu ertragen / vnd beweiß an vns deine Trew / vnd mache es mit all vnſerm Creutz ein ſolchs Ende / daß wirs koͤnnen ertragen / daß ein jeder ruͤhmen kan:CObChriſtlichePſ. 23. v. 4. v. 5. v. 6.Ob ich ſchon wandere im finſtern Thal / Fuͤrchte ich kein Vngluͤck. Denn du biſt bey mir / dein Stecken vnd Stab troͤſten mich. Du bereiteſt fuͤr mir einen Tiſch gegen meine Feinde / du ſalbeſt mein Haͤupt mit Oele / vnd ſchenckeſt mir voll ein. Gutes vnd Barmhertzigkeit werden mir folgen mein Leben - lang / vnd werde bleiben im Hauſe des HErren jm - merdar / Amen.
Fromme Chriſten kommen nach jhrem Tode an den Ort der Ruhſamkeit / Sie ruhen in jhren Kam̃ern ſagt der Prophet. Vnd das gehet dem Leibe an / weil derſel - be in dieſer Welt ebẽ / wie die Seele / muß geplaget / vñ taͤglich abgemattet werden / ſo bringt jhn GOtt durch den Tod zur Ruhe / das er nicht von der Arbeit mehr ermuͤden / vnd von der Kranckheit nicht mehr darff geplaget werden. Sie ruhen in jhren Kammern / nemblich in jhren Graͤbern vnter der Erden / welcher ſchoͤne Name vnſern Graͤbern von GOTTEſ. 26. v. 20 ſelbſt gegeben wird: Gehe hin mein Volck in eine Kammer / vnd ſchleuß die Thuͤr nach dir zu / verbirge dich ein klein Augenblick / biß der Zorn fuͤruͤber gehe. Ob es gleich jaͤmmerlich iſt anzuſehen / daß ein Menſch / der in dieſer Welt in Ehren geſeſſen / Land vnd Leute / Geld vnd Guͤter vnd alles die Fuͤlle gehabt hat / in ſeinem Tode / in die finſtere Erde geſetzet / mit der Erden bedecket / darinn vermo - dern / vnd der Wuͤrmen Speiſe werden muß / ſo iſt doch die - ſes troͤſtlich / daß dieſes finſtere Grab / einen ſo ſchoͤnen Na - men hat / daß es heiſt vnd iſt / eine Ruhekammer / darinnen die Leiber der Heiligen ſchlaffen vnd ruhen / nicht als in einergemei -Leichpredigt. gemeinen Kam̃er / denn da koͤnten wir leichtlich zu Vngluͤck kommen / vnd in der Ruh verſtoͤret werden / wie Jsboſeth /2. Samuel. 4. v. 5. Holofernes vnd Zedekias. Nein / es ſind ſichere Kammern /Judith. 13. v. 9. darinn vnſere Leiber ruhen / jhr altes Suͤndenkleid ablegen / vnd ein newes Kleid der Vnſterbligkeit anziehen. Denn1. Reg. 22. v. 25. wenn eines Menſchen Coͤrper in die Erd geſetzet wird / ſo heiſt es von jhm / wie der Apoſtel ſaget: Es wird geſaͤet ver -1. Corinth. 15. v. 42. v. 42. weßlich / vnd wird aufferſtehn vnverweßlich / es wird geſaͤet in Vnehre / vnd wird aufferſtehn inv. 44. Herrligkeit / es wird geſaͤet in Schwachheit / vnd wird aufferſtehn in Krafft / es wird geſaͤet ein Na - tuͤrlicher Leib / vnd wird aufferſtehen ein Geiſtlicher Leib.
Wer wolte deñ vber den toͤdtlichen Abſchied der ſeinigen zu ſehr betruͤbet ſeyn / weil er weiß / das ſie zur Ruhe kommen ſind / vnd ſchlaffen in der Erden / biß ſie von Chriſto am Juͤng - ſten Tage werden aufferwecket werden? Wer wolte ſich fuͤrm Tode entſetzen / weil er weiß / daß er durch denſelben von aller Muͤhe zur Ruhe koͤmpt? wer wolte nicht vielmehr an ſeinem Ende mit frewden ſingen:
Allein wer diß wuͤnſchet / muß zuſehen / daß er ein Ge - rechtes / Heiliges vnd Auffrichtiges Leben fuͤhre / dennPſ. 49 v. 15 von den Gottloſen wird geſaget: Sie liegen in der Hel - le wie Schaffe / der Tod naget ſie / Aber die from - men werden gar bald vber ſie herſchen / vnd jhr Trotz muß vergehen / in der Helle muͤſſen ſie bleiben /Ap. 14. v. 11 da der Rauch jhrer Quaal wird auffſteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit / vnd ſie werden keine Ruhe haben Tag vnd Nacht. Von den frommen aber allein wird geſaget / daß ſie zum Friede kommen / vnd ruhen in jhrenAp. 14 v. 13 Kammern. Selig ſind die Todten / die in dem HErren ſterben von nun an. Ja / der Geiſt ſpricht: das ſie ruhen von jhrer Arbeit / denn jhre Wercke folgen jhnen nach.
Vnd weil dieſes in acht genommen hat Jhr Gnaden / der Herr von Pudlitz / ſo viel muͤglich iſt geweſen / hat ſie GOtt auch durch den Tod gebracht an Ort der Sicherheit / an den Ort der Friedſamkeit / an den Ort der Ruhſamkeit /Geneſ. 32 v. 30. daß Sie der Seelen nach jtzt ruͤhmen kan mit Jacob: Jch ſehe den HErren von Angeſicht zu Angeſicht / vnd meine Seele iſt geneſen. Dem Leibe nach / der in ſeinem Sarge ſanfft ruhet / vnd allhie in ſeine Kam̃er / biß an Juͤng - ſten Tag / zu Ruhe beygeſetzet wird / ruͤhmet ſie fuͤr GOTT /Pſ. 4 v ult. vnd vns allen / vnd ſaget mit David: Jch liege vnd ſchlaffe gantz mit frieden / denn du HErr allein hilffeſt mir das ich ſicher wohne / welches ja der hochbetruͤbten Fraw Witwen jhr Hertz erquicken / vñ die Thraͤnen von den Augen abwiſchen ſoll.
WerLeichpredigt.Wer jhm ſolches vnter vns wuͤnſchet / der ſehe zu / daß er ſey vnd bleibe ein Gerechter / ein Heiliger vnd Auff - richtiger Chriſt fuͤr GOtt / vnd ſeufftze allezeit des Mor - gens / wenn er auffſtehet / des Abends / wenn er zu Bette ge - het / ja alle Stunde vnd Augenblick / vmb ein ſeliges Ende / vnd ſpreche von Hertzen mit der Chriſtlichen Kirchen:
VElangende nun das Herr-liche vnd Hochbeſtamte Herkommen / den Gottſeli - gen vnd Tugendhafften Wandel / wie auch die Chriſtliche vnd ſelige Hinfart auß dem Jammerthal dieſer boͤſen Welt / des Wei - land Hoch-Wolgebohrnen vñ Edlen Herꝛn / Herrn Philip-Chriſtoph Ganſen / Edlen Herrn zu Pudlitz / auff Wittenberg vnd Wollffshagen / der ChurBrandenburg ErbMarſchallen / vnd Churfl. Brandenb. Wollbedienten Capitains in dero Preuſiſcher Haupt-Veſte Pillaw / nuh - mer in GOtt ruhend; So iſts gar gewiß vnd vnfeilbahr / das derſelbe auß Vhralten / vornehmen / Graͤfflichen / Herr - lichen / Hoch-Adelichen / vnd in Heiligem Roͤmiſchen Reiche deutſcher Nation / in der Hochloͤblichen Chur - vnd Marck Brandenburg / in dieſem / wie auch andern benachbarten Laͤn - dern / hochbenamten Haͤuſern / derer Edlen Herrn von Pud - litz / vnd derer von Rohr / entſproſſen: Geſtalt denn ſolches nicht allein hie vnd anderswo manniglichen; bevorab denen vom Herren-Stande / Ritterſchafft vnd Adel / ſehr woll vnd zur gnuͤge bekand vnd wiſſend; ſondern es gibt deſſen auch auß Gnaͤdigſter affection ein Churfuͤrſtliches wollbeglaub - tes Zeugnuͤß Vnſere Allergnaͤdigſte Chur - vnd Lan - des Fuͤrſtliche Herrſchafft / welche der Allgewaltige GOtt in allem Chur - vnd Fuͤrſtlichem Wollſtande /außEhrengedaͤchtnuͤß. auß Vaͤterlicher Gnade / zu troſt jhren hochbedruͤck - ten Landen vnd Leuten / zu langen Zeiten / friſten vnd erhalten wolle.
Vnd wird demnach gantz vnnoͤthig erachtet / gemelter beyder Hohen vnd Vornehmen Familien Vrſprung vñ An - fang von vndencklichen Jahren hero / wie auch dero vielfaͤlti - ge hohe vnd groſſe Ehren-Ampter / trewe Dienſte / ruhm - wuͤrdige Ritterliche Thaten / vnd hochanſehnliche Privile - gia / mit welchen Sie / vmb derſelben willen / ſo wol von den Roͤmiſchen Kaͤiſern / als auch von Jhrer Chur - vnd Landes - Fuͤrſtlichen Herrſchafft / vnd andern außwertigen Poten - taten / denen Sie bedienet geweſen / begnadet; weitlaͤufftig anzufuͤhren vnd zuerzehlen.
Damit aber gleichwol der gewoͤhnliche Gebrauch nicht gar hindan - vnd bey ſeit geſetzet / ſondern demſelben / vmb ge - wiſſer Vrſach willen / nur mit wenigem nachgelebet werde; Als ſoll E. Chriſtl. Liebe wiſſen / das Jhre Seel. Gnaden in der Hochloͤblichen Chur - vnd Marck Brandenburg auff dem Hauſe Wollffshagen im 1587ſten Jahre / nach der Gna - denreichen Geburt vnſers HErrn JEſu / in das Thraͤnen - thal dieſer Welt gebohren:
Jhr Sel. Herr Vater iſt geweſen / der Weiland Hoch-Wollgebohrner vñ Edler Herr / Herr Philip Ganß / Edler Herr zu Pudlitz / auff Wittenberg vnd Wollffshagen / der Chur Brandenburg ErbMarſchall.
Die Fraw Mutter iſt geweſen die Hoch Wollgebohr - ne Fraw / Fraw Eva / gebohrne von Rohrin / vom Hauſe Freyenſtein vnd Newenhauß.
Der Herr GroßVater / wegẽ des Herrn Vatern / iſt geweſen der Hochwollgebohrner vnd Edler Herr / HerrJohannEhrengedaͤchtnuͤß. Johann Ganß / Edler Herr zu Pudlitz / auff Wittenberg vnd Wollffshagen / der ChurBrandenburg Erb Marſchall / vnd Churfl. Brandeb. wollverdienter Raht / wie auch Haupt - man der Prignitz vnd Graffſchafft Ruppin; hat zur Ehe gehabt die Weilandt Hochwollgebohrne Fraw / Fraw Margaretha / Gebohrne Graͤfin von Gleichen vnd Doh - na / welches die Fraw GroßMutter / von des Herrn Vatern wegen / geweſen.
Der Herr GroßVater / von der Fraw Mutter wegen / iſt geweſen der Hoch - vnd WollEdle / Geſtrenge vnd Veſte Herr Stephan von Rohr / auff Freyenſtein vnd Newhauß; hat zur Ehe gehabt die Weiland Hoch - vnd Wol Edelgeborne Fraw Eva / Gebohrne Quitzowin / vom Hauſe Stabenow vnd Voigtshagen / welches die Fraw GroßMutter / von der Fraw Mutter wegen / geweſen.
Der Herr EltVater / wegen des Herrn Vatern / iſt geweſen / der Weiland Hochwollgebohrne Edle Herr / Herr Johann Ganß / Edler Herr zu Putlitz / auff Witten - berg vnd Wollffshagen / der Chur Brandenburg ErbMar - ſchall; hat zur Ehe gehabt die Weiland Hochwolgebohrne Fraw / Fraw Maria / Gebohrne von Jagaw / welches die Fraw EltMutter / von des Herrn Vatern wegen / geweſen.
Der Herr EltVater / von der Fraw Mutter wegẽ / iſt geweſen der Hoch - vnd WollEdle / Geſtrenge vnd Veſte Herr Churt von Rohr / auff Freyenſtein vnd Newen - hauß / Churfl. Brandeb. Wollbedienter Raht vnd Haupt -manEhrengedaͤchtnuͤß. man in der Prignitz; hatt zur Ehe gehabt Eine von Bylo - win / welches die Fraw EltMutter / von der Fraw Mutter wegen / geweſen.
Der Herr VhraͤltVater / von des Herrn Vatern wegen / iſt geweſen der Weiland Hochwolgebohrne Edle Herr / Herr Balthaſar Ganß / Edler Herr zu Pudlitz / auff Wittenberg vnd Wollffshagen / der ChurBrandeb. ErbMarſchall; hatt zur Ehe gehabt Eine von Stralen - dorff / welches die Fraw VhraͤltMutter / von des Herrn Vatern wegen / geweſen.
Der Herr VhraͤltVater / von der Fraw Mutter wegen / iſt geweſen der Hoch - vnd Woll Edle / Geſtrenge vnd Veſte Herr Hanß von Rohr / auff Freyenſtein / Weyenburg vnd Newenhauß; hat zur Ehe gehabt Eine von Arnim / welches die Fraw VhraͤltMutter / von der Fraw Mutter wegen / geweſen.
Ob man nun wol noch viel weiter gehen / vnd / ſo wol von Vaͤterlicher / als Muͤtterlicher Seiten / mehr Vorfahren bey - bringen vnd anfuͤhren koͤnte; Jmgleichen ob man auch woll die uͤbrigen Ahnen von beyden Seiten außfuͤhrlich koͤnte mel - den vnd anzeigen; Geſtalt denn / von des Herrn Vatern we - gen / die vbrigen Ahnen ſind:
Von der Fraw Mutter wegen aber die vbrigen Ah - nen ſind:
DDieEhrengedaͤchtnuͤß.So hat man doch ſolches / alß eine gantz vnnoͤhtige Ar - beit / wie zuvor bereit gedacht / vnd auch die Zeit / ſo groͤſten theils verfloſſen / zugewinnen / wollbedaͤchtig vnterlaſſen / vnd nicht thun wollen: Dieſes wenige aber hat gleichwoll Jhrer Sel. Gnaden zu ſchuldigen Ehren / Jhrer hohen Ankunfft halber / alſokuͤrtzlich erinnert werden muͤſſen.
Es iſt aber nicht allein Jhre Seel. Gnaden auß ſotha - nem hohen Stamm / vnd Graͤfflichem / Herr-lichem vnd Hoch Adelichem Gebluͤte herkommen vnd erbohren / ſondern Sie iſt auch bald darauff auß Waſſer vnd Geiſt / nach Chri - ſti Einſetzung / wiedergebohren worden. Denn / es haben Jhrer Sel. Gnaden vor-hochgemelte liebſte Eltern gar wol erwogen / daß dieſer Jhr liebſter Sohn auß Suͤndlichem Samen gezeuget / vnd in Suͤnden gebohren / vnd deßwegen ein Kind der Vngnaden vnd des Zorns von Natur bey Gott ſey. Darumb haben Sie denſelben bald nach der Fleiſchli - chen Geburt zur H. Tauff befoͤrdert / vnd durch dieſelbe / als durch das Goͤttliche Bad der Wiedergeburt / dem HErrn Chriſto vnd ſeiner rechtglaͤubigen Gemeine einverleiben laſ - ſen / bey welchem Chriſtlichem Actu Jhme denn der Nahm Philip Chriſtoph iſt zugeleget vnd gegeben / vnd Er mit demſelben in das Buch des Lebens eingeſchrieben worden.
Folgends iſt Jhre Sel. Gnaden von dero Hochwolge - bohrnen hertzliebſten Eltern von Jugend auff in aller Furcht vnd Vermahnung zum HErrn treuligſt aufferzogen / zu al - len Chriſtlichen / vnd jhrem Hochherr-lichen Stam̃ gebuͤhr -lichenEhrengedaͤchtnuͤß. lichen wollanſtehenden Tugenden eiverigſt angefuͤhret / vnd deßwegen auch zur Schulen fleiſſig gehalten / biß in daß ze - hende Jahr Jhres Alters / welches nach dem Sie erreichet / haben Dieſelben bey Jhr Fuͤrſtl. Gn. Chriſtian Wilhelm / Marggraffen zu Brandenburg / vnd des Stiffts Magdeburg Adminiſtratorn / Sie fuͤr ein Pagen in dienſten gebracht vñ verthan / an welchem Fuͤrſtlichen Hofe denn auch jhr Sel. Gnaden etliche Jahr lang vnterthaͤnig auffgewartet / vnd nachmals von demſelben anderweits an den Fuͤrſtlichen Pommeriſchen Hoff gelanget / vnd Jhrer Fuͤrſtl. Gnaden / Herrn Philip Julius / Hertzogen zu Pommern / Seligſter Gedechtnuͤß / als welcher von dem zuvor Hochgemelten Marggraffen zu Brandenburg Sie begehret / vnterthaͤnige Dienſte vnd Auffwartung gleichfals etzliche Jahr lang gelei - ſtet vnd erwieſen.
Anno Chriſti 1610. Da zu der Zeit / der Krieg zwi - ſchen beyden loͤblichen Cronen Schweden vnd Dennemarck angieng / hat Jhre Sel. Gnaden die Hoff-auffwartung qui - tiret, vnd in ſelbigem Krieg vnter des Obriſten Leutenants Wolff Heinrich von Werſabe Compagnie einen Fendrichs Platz angenommen / ſelbige Charge auch biß zu ende deſſel - ben Krieges / als einem Ehrliebenden Cavallier vnd Solda - ten gebuͤhret / woll verſehen / vnd bey allen Occaſionen ſich dergeſtalt comportiret, das ſo wol Jhre Officirer, als auch ſonſt maͤnniglich / mit Jhrer Sel. Gnaden ſehr wol zu frieden geweſen / vnd ein ſonderbahr belieben an Jhr getragen.
Anno 1613 / Weil damahls kein oͤffentlicher Krieg / welchem Jhr Sel. Gnaden hette nachziehen moͤgen / gewe - ſen / iſt Sie nach Niederland gezogen / umb die Krieges Di - ſciplin ſelbiges Orthes zuſehen / vnd ſo viel beſſer vnd mehr zu erlernen; vnd nach dem Sie von dannen zuruͤck kommen /D ijhatEhrengedaͤchtnuͤß. hat Sie ſich in Seiner Churfl. Durchl. zu Brandenburg / Churfuͤrſten Johann Sigmund / Chriſtſeligſten Anden - ckens / Dienſt eingelaſſẽ / vnter dem Commando vñ Compa - gnie Jhres Sel. Hn. Brudern / des Hoch Wolgebohrnẽ Hn. Herrn Stephan Ganß / Edlen Herrn zu Pudlitz / auff Wit - tenberg vnd Wolffshagen / der ChurBrandenburgErb - Marſchallen; vnd ſich in ſolchem Dienſte auch ein Zeitlang mit ruhm auffgehalten.
Anno 1616. Als die Union eine Armee geworben vnd auffgerichtet / hat Jhr Sel. Gnaden ſich auch dahin begeben / vnd vnter dem Hn. Oberſten / Hanß Burchart von Wald - manßhauſen / eine Compagnie zu Fuß angenom̃en / welche Sie biß Anno 1623. ſehr wol vnd loͤblich gefuͤhret / ſich auch tapffer vnd Mannlich / in allen Faͤllen / in vnd vor Belaͤgerun - gen / gehalten vnd erzeiget.
Jn gemelten 1623 ten Jahre hat Jhr Sel. Gnaden ſel - bigen Dienſt reſigniret vnd verlaſſen / vnd ſich nacher Hauſe zu den liebſten Jhrigen auffgemachet vnd begeben / vnd nach dem Sn. Churfuͤrſtl. Durchl. zu Brandenburg / Churfuͤrſt Georg Wilhelm / hochloͤblichſten Andenckens / in A. 1626. etzliche Regimenter werben vnd richten laſſen / als hat Se. Churfl. Durchl. Jhr Seel. Gn. in dero Dienſten gnaͤdigſt erfordert vnd begehret / vnd Jhr von dero wollbeſtalten Ober - ſten / H. Hildebrand Krachten / eine Compagnie zu Fuß tra - diren vnd geben laſſen. Mit dieſer Compagnie iſt Jhr Sel. Gnaden / nebenſt Sr. Churfl. Durchl. folgendes alſo - bald in Anno 1627. in dieſes Land vnnd Hertzogthum Preuſſen gekommen / vnd hat dieſelbe biß an Jhr Sehliges Ende ruͤhmlich vnd loͤblich gefuͤhret / wiewol in vnterſchiedli - chen Ortern vnd guarniſonen. Denn / bald nach der An - kunfft in Preuſſen / hat Se. Churfl. Durchl. Jhr Sel. Gn. nachEhrengedaͤchtnuͤß. nach der Muͤm̃el commandiret, woſelbſt Sie 2. Jahr vñ 9. Monat in Beſatzung gelegen. Nachmals / da die Veſtung vnd Stadt Muͤmmel den Schwediſchen abgetretten vnd eingeraͤumet / vnd von dannen alles Churfuͤrſtl. Branden - burgiſche Volck nach Margenburg / Haͤupt vnd Stuhm geſchicket vnd verleget ward / hat Jhr Sel. Gnaden auch theils zu Margenburg / theils auff dem Haͤupt / mit Jhrer Compagnie logiret, vnd in die Sechſtehalb Jahr in bey - den guarniſonen zugebracht.
Dann weiter / nach dem der domahls getroffene Still - ſtand zwiſchen den beyden Hochloͤblichen Cronen Pohlen vnd Schweden ſich geendiget / vñ jtzt gemelte Orter den Schwe - diſchen wiederumb vbergeben wuͤrden / iſt Jhr Sel. Gnaden mit Jhrer Compagnie abermahls auff Gnaͤdigſte anord - nung Sr. Churfl. Durchl. in Anno 1635. nach der Muͤm - mel zu marchiret / (geſtalt ſolches auch alle Chur-Brandeb. Voͤlcker thun muͤſſen) doch auff dasmahl nur eine kurtze Zeit / nemblich 5. Monat / daſelbſt verharret.
Denn / nach dem bald darauff Se. Churfuͤrſtl. Durchl. die Haupt Veſte Pillau / ſo Jhr vmb dieſelbige Zeit von den Schwediſchen wiederum̃ abgetretten vnd eingelieffert ward / mit Jhren Voͤlckern beſetzen vnd bewahren muͤſte / als hat Sie vnterandern auch Jhr Sel. Gnaden / als Dero alten vñ getrewen Dienern / in ſolchen vornehmen Platz vnd Ort gnaͤdigſt commandiret, welchem gnaͤdigſten Commando denn auch Jhr Sel. Gnaden gehorſamſt gefolget / auß der Muͤmmeliſchen Guarniſon ſich erhoben / nach der Pillau zu marchiret / vnd den 15. Januarij / des 1636ſten Jahres / da - ſelbſt eingezogen.
Jn dieſer Pillawſchen Guarniſon / hat Jhre Sel. Gn. in das 9de Jahr / biß zu Jhrem Seligen Hintritt / logiretD iijvndEhrengedaͤchtnuͤß. vnd ſich auffgehalten / vnd hat ſich in derſelben / wie auch in allen andern vorgedachten Plaͤtzen vnd Ohrten (in welchen ſo wol / als auch in der Haupt Veſte Pillaw / Jhre Sel. Gn. gar offt vnd vielmahls / in Abweſenheit der verordneten vnd beſtalten Herrn Oberſten vnd Gouverneurn, auch das Commando, weißlich vnd wol / mit maͤnniglichens ſonder - bahrem contentament, gefuͤhret vnd verwaltet) dergeſtalt vnd alſo bewieſen vnd verhalten / das Jhr Churfl. Durchl. (So woll die in GOtt ruhende / als die jtziger Zeit / GOtt gebe lange vnd viel Jahr! regierende) ein gutes gnaͤ - digſtes gefallen nicht allein darob getragen / ſondern auch auß Churfuͤrſtlicher Gnade vnd Huld / mit welcher Sie je vnd allewege Jhrer Sel. Gn. vmb Jhrer trewen / auffrichtigen vnd beſtaͤndigen Dienſte willen zugethan geweſen / Dieſelbe zum oͤfftern anderweits befoͤrdern / vnnd mit einer hoͤhern Charge begnadigen wollen: Welches doch Jhre Sel. Gn. auß angebohrner hoher Demuth / mit vnterthaͤnigſter Danck - barkeit außgeſchlagen / vnd / als ein ohn des Hochherr-licher vnd Wollgebohrner Cavallier / Sich mit der Charge, wel - che Sie eine ſo geraume Zeit bedienet / hochvernuͤnfftiger maſſen contentiret / vnd ſehr wol zu frieden geweſen.
Anno 1639. hat Jhr Sel. Gn. durch ſonderbahre ſchickung vnd regierung des Allerhoͤchſten Gottes Jhr Hertz gewendet zu der HochEdlen / Viel Ehr - vnd Tugendreichen Jungfrawen Dorothea / gebohrnẽ Groß Pfersfellerin / als gegenwertiger hertzlich vñ ſehr hochbetruͤbtẽ Fraw Witt - wen / deß zur ſelbigen Zeit noch im Leben verhandenen / nu - mehr aber vnlengſt in Gott auch ſeelig entſchlaffenen / Hoch - Edlen / Geſtrengen / Veſten vñ Mañhafften Herrn. Heinrich Groß / Pfersfeller genand / auff Potollen vñ Schalven ꝛcErb -Ehrengedaͤchtnuͤß. Erbſaſſen / Eheleiblichen vnd Hertzliebſten Tochter / welche Jhr dann auch von Dero HochAdelichen Eltern / auff Jhr freundliches vnd gebuͤhrliches anſuchen / ehelich verſprochen worden. Vnd darauff folgends auch in Anno 1642. den 10. Monats Tag Februarij / Seine Churfl. Durchl. vnſer Allergnaͤdigſter Chur - vnd LandesFuͤrſt / auß ſonderbarer ChurFuͤrſtlicher mildreicher Gnade vnd Hulde / welche Sie zu Jhrer. Sel. Gn. als dero Alten vnd wollmeritierten Diener / beharrlich getragen / die Copula - tion vnd Hochzeit / auff dero Churfuͤrſtlichen Reſidentz allhie / Herr-licher vnd Hochanſehnlicher maſſen / in beyſein vñ ge - genwart aller Chur - vnd Fuͤrſtlichen / wie auch vieler anderer Hoher vnd Vornehmer Herren-vñ Adelichen Standes Per - ſohnen / allergnaͤdigſt ins Werck richten vnd vollenziehen laſ - ſen. Mit dieſer Jhrer Hertzliebſten Gemahl ob wol Jhr S. Gn. eine faſt ſehr kurtze Zeit / nemblich nur 2½ Jahr 2. Mo - nat vnd etzliche Tage / vnd noch dazu ohn Leibes Erben / gele - bet; So hat Sie doch eine rechtfreundliche / friedliche / lieb - liche vnd hocherfrewliche Ehe beſeſſen: Dafuͤr Sie deñ auch der Hohẽ Goͤttlichen Maytt. zum oͤfftern hertzlich gedancket. Gleich wie der S. Herr ſeine Hertzliebſte mit hertzlicher vnd vngefaͤrbter Liebe vnd Trewe gemeinet / vnd auß hertzlicher Liebe / wenn es muͤglich geweſen were / woll Seine Augen außgeriſſen / vnd Jhr gegeben: Alſo iſt Er auch hinwieder - umb von Deroſelben inbruͤnſtig geliebet. Sie iſt Jhm / als jh - rem allerwehrteſten Eheherrn / nach Goͤttlicher Ordnung / vnterthan geweſen; Jhn / alß jhren hoͤchſten Schatz auff Er - den / von grund jhres Hertzens geliebet / vnd in der Liebe gegen Jhm allezeit verblieben; Sie hat in Seine Weiſe vnd Willen ſich ſehr wol geſchicket / vernuͤnfftig mit Jhme vmbgegangen /SeinerEhrengedaͤchtnuͤß. Seiner treulich gewartet vnd gepfleget / vnd kein Leides / ſon - dern alles erfrewliches vñ Liebes / Jhme gethan ſein Lebẽlang.
Jhres Chriſtenthumbs halben / hat Jhre Sel. Gnaden auch bey jederman / ſo Dieſelbe gekant / vnd inſonderheit bey den Dienern Goͤttliches Worttes / derer Seelenſorge Sie ſich vertrawet vnd ergeben / ein gar ruͤhmliches vnd herrliches Zeugnuͤß. Denn / ob Sie zwar auch geweſen ein Kind vnd Nachkoͤmling Adæ vñ Evæ / das iſt / ein Suͤndlicher Menſch / vnd jhre Menſchliche Gebrechen vnd Faͤhl an ſich gehabt / geſtalt wir denn alle ohn vnterſcheid Suͤnder ſeyn / vnd des Ruhmes / ſo wir an Gott haben ſollen / mangeln vnd darben: So kan vnd muß doch Jhrer Sel. Gn. mit beſtendigem vnd vngefaͤlſchtem Grund der Warheit dieſes nachgeruͤhmet wer - den / das Sie ein ſonderbahrer Liebhaber Goͤttliches Wor - tes geweſen / vnd daſſelbige nicht allein in oͤffentlichen Kirch - verſamlungen / mit Chriſtlicher Andacht vnd auffmerckung / begierlich angehoͤret / ſondern auch daheim fleiſſig vñ vnauff - hoͤrlich geleſen / alſo auch / das Sie die Heil. Bibel zu vnter - ſchiedlichen mahlen gantz durchgeleſen. Zum Beichtſtul hat Jhre Sel. Gn. Sich auch der Chriſtlichen Gebuͤhr nach zu vnterſchiedenen mahlen des Jahres gefunden / vnd das H. Abendmahl JEſu Chriſti / bußfertig / andaͤchtig vnd Ehrer - bietig gebrauchet. Das liebe Gebeht hat Jhr Sel. Gn. auch ſehr lieb vnnd werth gehalten / vnnd iſt ein recht eifferiger vnd embſiger Beter geweſen; Taͤglich Abends vnd Morgens / ja des Nachts / wenn Sie ſchlaffloß gelegen / auff jhrem Bet - te / hat Sie zu jhrem lieben GOtt / inbruͤnſtig vnd jnniglich geſeufftzet vnd gebehtet / auch die oͤffentlichen Betſtunden fleiſſig beſuchet vnd mit gehalten.
Jhrer Churfl. Hohen Herrſchafft / vnd andern jhren Su - perioribus, ſo Jhr zu commandirẽ gehabt / hat Sie allezeit ſchuldigen Reſpect vnd Obedientz geleiſtet.
DasEhrengedaͤchtnuͤß.Das Miniſterium jedes Ortes / zu Felde vnd in Quar - tieren / hat Sie gebuͤhrlich reſpectiret, vñ Demſelben gerne gutes gethan. Kirchen vnd Schulen / als Haͤuſern Gottes / hat Sie auch willig vnd milde geholffen / geſtalt Sie denn auch letztes der Kirchen in der Veſte Pillau einen feinen Silbernen Kelch zum Gebrauch des Heil. Nachtmahls zugewand vnd geſchencket. Fuͤr Ar - men vnd Duͤrfftigen hat Sie Jhr Hertz vnd Hand auch nicht zugeſchloſſen / ſondern denſelbigen willig mitgetheilet.
Jhr hertzliebſtes Gemahl hat Jhr S. Gn. hertzlich vñ be - ſtendig biß in dẽ Tod geliebet / vñ Derſelben alle Ehliche Liebe / Trewe vñ Wolthat auffs allerhoͤchſte / herrlichſte vnd ruͤhm - lichſte erwieſen. Geliebet hat Sie auch Jhrẽ Herrn Brudern / (ſo itzo drauſſen in der Chur - vnd Marck Brandenburg) den Hoch Wolgebohrnen Herrn H. Adam Georg Ganſen / Edlen Herrn zu Pudlitz / auff Wittenberg vñ Wolffshagen / der Chur Brand. ErbMarſchallen / Oberſten / vñ Churfl. Br. geheimten Raht vñ HoffMarſchallẽ; vñ andere Jhre Bluts - Freunde vñ Anverwandten / imgleichẽ auch Jhre hochgeehrte Schwieger-Eltern / vñ Deroſelben An - vñ Zugehoͤrige; vñ gegẽ Dieſelben ingeſampt jederzeit liebreich / freundlich / friedſam / gutthaͤtig / vñ dienſthafftig Sich erwieſen. So war auch Jhr S. G. ein guter SoldatẽFreund / ja gleich als ein Vater der - ſelbigẽ / ſo Sich jhrer treulich angenom̃en / ſie gefoͤrdert / fuͤr ſie geſorget / vñ in Kranckheitẽ vñ Vnfall ein hertzliches Mit - leiden mit jhnen gehabt / auch jhnen / ſo viel Sie vermocht / Handreichung vnd Huͤlffe gethan. Jns gemein gegen Jeder - man hat Jhre Sel. Gnaden ſich alſo vnd dergeſtalt bewieſen vnd verhalten / daß man Vrſach hat in jhrem Tode Sie hoch zu ruͤhmen / vnd Jhren toͤdtlichen Hintritt ſchmertzlich zubeklagen.
EJhrerEhrengedaͤchtnuͤß.Jhrer Seligen Gnaden Kranckheit / vnnd Chriſtlichen Abſchied belangend / ſo iſt Sie im abge - wichenen Jahr / den 22. Octobr. war der Sonnabend vor Simonis Judæ / in der Nacht anfangs mit einer harten Lei - bes Schwachheit befallen / darauff ein groſſes vnd ſchweres brechen gefolget / welches ſich doch durch GOttes gnaͤdige Huͤlffe bald wieder geſtillet / vnd hat Jhre Sel. Gnaden auch Selbſtẽ Jhr liebſtes Ehegemahl / als Welche vber dieſer zugeſtoſſenen groſſen Vnpaͤßligkeit ſehr erſchrocken vnd hochbeaͤngſtiget war / zu frieden geſprochen / fuͤrgebend / es were ein ſtuͤck von Jhrer alten Kranckheit / nemblich von der Colica / von welcher Sie ſonſten offters pflegte anſtoß zu leiden / es wuͤrde woll uͤbergehen: geſtalt es denn auch et - was uͤbergegangen / vnd Jhre Sel. Gnaden wiederumb ein - geſchlaffen / vnd zimlich biß morgen zu geruhet. Auff den Tag befand ſich Jhre Sel. Gnaden auch zimlich woll / aß vnd tranck auch / war bekleidet / vnd gieng im Loſament vmb - her / doch klagte Sie jmmerzu uͤber groſſe Mattigkeit: Folgenden Sontag / ob wol Jhr Sel. Gnaden auch noch etwas Mattigkeit empfunden / ſo war es doch mit Jhr weit beſſer beſchaffen / als am Sonnabend / hatte auch die Nacht ſehr wol geruhet / dannenhero Sie auch zur Kirchen gehen / vnd der Predigt Goͤttliches Wortes beywohnen wolte; wel - ches aber / weil es Jhrer Sel. Gnaden hertzliebſtem Ehege - mahl nicht rahtſam vnd gut gedaucht / als hat Dieſelbe durch vieles bitten Sie dahin vermocht / das Sie daheim geblieben / vnd Jhr von Derſelben das damahlige Sontags Evangeli - um ſampt der Außlegung / nebenſt hinzugethanem einem vnd anderm Gebeth / fuͤrleſen laſſen; auch zum beſchluß ſolcher privat Sontags-Feyr / die drey Geiſtreichen Lieder:ErbarmEhrengedaͤchtnuͤß.
mit hertzlicher Andacht / nebenſt Jhrer Hertzliebſten / darzu geſungen. Hierauff hat Jhr Sel. Gnade / als der Mit - tag heran kommen / Sich auch zu Tiſch geſetzet / vnd eine faſt gute Mahlzeit gethan. Nachmittags kamen Pferde vnd Wagen / mit welchen Jhr S. Gnaden / nebenſt Jhrer Hertzliebſten / auff freundliches begehren Jhrer hochgeehr - ten Fraw SchwiegerMutter / nach Koͤnigsberg zu Jhr fah - ren / vnd Sie erſuchen ſolten; da den anfangs zwar Jhr S. Gn. Sich fuͤr Jhre Perſohn ſolcher Reiſe halben / mit Jhrer Mattigkeit / entſchuldigte / vnd von Jhrer Hertzliebſten / das Dieſelbe allein fahrẽ ſolte / inſtẽdig begehrte; doch weil Selbe ſolches gantz keines weges thun / vnd Sie nicht allein laſſen wollen / als hatt Jhr Sel. Gn. ſich endlich reſolviret mit zu reiſen / vnd nicht irgend die Fraw Mutter durch jhr außenblei - ben (wie Jhrer Sel. Gn. eigene Wort wahren) zu erzuͤrnen. Dieſe gefaſſte Reſolution aber war vergebens: deñ am fol - genden Montage eraͤugete ſich wiederum̃ eine groſſe Mattig - keit bey Jhr Sel. Gn. welche auch alſo wuchs vnd vberhand nahm / das Sie nicht / wie zuvor noch wol geſchehen / auffſtehẽ koͤnte / ſondern im Bette ſich halten muͤſte; welches da es Jhre Hertzliebſte vermercket / hat ſie alſo fort nacher Koͤnigs - berg an den Churfl. Hoff-Medicum, Hn. D. Chriſtoph. Tinctorium / geſchrieben / welcher auch / weil er in Perſon ſelbſt nicht hinab kommen koͤnnen / vngeſeumet allerhand edle medicamenta vñ kraͤfftige Sterckungen herauß geſchicket / So auch Jhre S. Gn. nach dem ſie am Dienſtage ankom̃en /E ijnichtEhrengedaͤchtnuͤß. nicht verachtet / ſondern gern gebrauchet / vnd willig zu ſich ge - nommen. Vnd nach dem ſolche medicamenta bey Jhrer S. Gn. nichts helffen / noch etwas verſchlagen wollen / ſon - dern die Mattigkeit vnd Schwachheit je mehr vnd mehr zu genommen; als hat Deroſelben Hertzliebſte noch eins am Mittwoch vorgemelten Hn. Medicum durch Schreiben er - ſuchet / vnd / das er in Perſohn hinab kom̃en moͤchte / gebeten: Jhr. Churfl. Durchl. auch / vnſere Gnaͤdigſte Chur - fuͤrſtin vnd Fraw / hat Sie vnterthaͤnigſt durch demuͤtig - ſte Schrifft angeſprochen vnd gebeten / das Dieſelbe gnaͤ - digſter maſſen dem Hoff-Medico hinab zufahren / auff einen vnd andern Tag / verguͤnſtigen wolte. Deñ / es wolte die - ſes numehr hoch-betruͤbte vnd tieffſt-verwundete Hertz Jhrem allerliebſten Ehe Herrn von grund jh - rer Seelen gern Huͤlff vnd Rath ſchaffen; mit Jh - rem Blutt hette Sie Jhm gerne geholffen / ja den Tod hette Sie wol ſelbſt an Seiner ſtatt gelitten / wenn es nur muͤglich / vnd Goͤttlicher Mayeſtaͤt alſo gefaͤllig geweſen.
Jm̃ittelſt hat Jhr. S. G. gleichwol auch Selbſt gute Hoff - nung jhrer beſſerung noch allwege gehabt / weñ auch Deroſel - ben Hertzliebſte jhre groſſe Hertzens-angſt vnd Trawrigkeit durch weinen vñ andere euſſerliche Geberde herfuͤr brechen laſ - ſen; hat Jhre Sel. Gn. Sie Selbſt getroͤſtet / vñ ermahnet / Sie wolle ſich doch zu frieden geben / vnd nicht ſo klaͤglich thun / vñ ſo jaͤm̃erlich ſich gebehrdẽ / es wuͤr - de mit Jhr nach GOttes Willen wol beſſer werden; Sie wuͤrde noch nicht ſterben / der Hoͤchſte GOTT wuͤrde Sie noch Jhr zu troſt eine Zeitlang beymLebenEhrengedaͤchtnuͤß. Leben erhalten; wie denn Jhr S. Gn. ſolche Wort noch am Mitwoch zu vnterſchiedenen mahlen von Sich verneh - men laſſen. So war es auch an demſelbigen Tage mit Jhrer S. Gn. noch ſo gar uͤbel vnd boͤſe nicht / es wurd keine toͤdliche Schwachheit / dem euſſerlichen anſehen nach / an Jhr geſpuͤ - ret / biß auff die folgende Nacht / da brach ſie recht herfuͤr / vnd ließ ſich alles zum ſehligen Abſchied auß dieſer Welt an ſehen; Darumb deñ alsfort Jhre Hoch Edle Geſtrengigkeit / der H. Oberſter der Veſte Pillau / Herr. Otto Wilhelm von Pudewelſſen / zu Jhrer Sel. Gn. erbeten worden / ſo auch vnverzoͤgert gekommen; Es iſt auch bald darauff nach dem H. Pfarrern ſelbiges Orts geſchicket / ſo ſich gleichfals eingeſtellet; Vnd iſt demnach Jhr Sel. Gn. fleiſſig vorgebetet vnd vorgeſungen worden: Es iſt auch Dieſelbe Jhres Heilandes Jeſu Chriſti trewlich er - innert / vñ auff Denſelben frewdig vnd getroſt zu le - ben vnd zu ſterben ermahnet worden: welches denn Jhr Sel. Gn. Jhr auch gar wol gefallen laſſen / vnd Sich zu einer ſeligen Hinfarth gantz Chriſtlich angeſchicket / Jn dem Sie dem Vaͤterlichen Willen Gottes Sich gehor - ſamlich vnd gedultig ergeben / Jhrem Erloͤſer vnd Seligmacher JEſu Chriſto Sich mit Leib vñ Seel trewlich anbefohlen / vñ Demſelben getroſt zu leben vnd zu ſterben / gegen die Vmbſtehenden vnd An - weſenden / (ſo mit beten vnd ſingen bey Jhr S. Gn. fleiſſig anhielten vnd auffwarteten) zu vnterſchiedlichen mah - len verſtaͤndlich vnd vernehmlich Sich erklaͤret: da denn auch der HErr JEſus nicht lange außgeblieben / ſon - dern Jhr S. G. bald darauff gegen des Donnerſtages Mor -E iijgenEhrengedaͤchtuuͤß. gen / zwiſchen 3. vnd 4. Vhr / des 27. Octobr. gar ſanfft vnd ſaͤuberlich / hat laſſen einſchlaffen / nach dem Sie in dieſer Welt alt worden vnd gelebet 57. Jahr.
Nuhn Jhre Seele ruhet in der Hand Gottes / da ſie keine Qval anruͤhret: Der Leib ſoll itzo bald in die Erden / die vnſer aller Mutter / beygeſetzet wer - den / darinnen Er / als in ſeiner Schlaffkam̃er ſanfft ruhet / vñ des ſchier kuͤnfftigen groſſen Gerichts-Ta - ges erwartet / an welchem Er mit der Seelen wie - derumb vereiniget / zur ewigen Himmels-Wonne vnd Frewde herrlich herfuͤr gehen wird.
Aber ein ſehr hartes / ja das allerhaͤrteſte / hat GOtt der hoͤchſtbetruͤbten Hoch-Adelichen Fraw Wittwen erzeiget: Ein ſehr ſchweres vnd faſt vntraͤgliches Joch hat Er Derſelben mit ſothanem fruͤhen Wittwenſtandt auffgele - get: Derſelben iſt dieſes das allerſchmertzlichſte Scheiden; Derſelben gehet es durch Marck / Bein vnd Hertz / ja es iſt gleichſam die eine helffte jhres Hertzens von der andern abge - riſſen / da numehr Jhr Hertzallerliebſter Ehe Herr / Jhr getreweſter Freund / die Krone Jhres Hauptes / Jhr Edelſter Schatz vnd fuͤrnembſter Theil Zeitlicher Wolfahrt auß den Augen vnd von der Seiten Jhr hinweg genom̃en / deßwegen hat Sie bereit vnzehlig viel tau - ſend heiſſer Thraͤnen vergoſſen / vnd weinet annoch bitterlich faſt Tag vnd Nacht.
Ein hartes vnd hochbeſchwerliches hat auch der liebe Gott hiemit erzeiget den ſaͤmptlichen Wollgebohrnen vnd Hoch Adelichen Anverwantẽ / alß welche an Jhr S. G. jhreEhrengedaͤchtuuͤß. jhre Hertzens Frewde vnd Wonne gehabt: vnd inſonderheit der hochbetruͤbtẽ Fraw SchwiegerMutter / alß Welche nicht allein Jhre S. Gnaden zu jederzeit / alß einen Leiblichen Sohn / geliebet vnd geehret; gleich wie Sie nebenſt Jhrem Sel. Ehe Junckern von Derſelben allwege / alß Leibliche Eltern / ſind hoch veneriret vnd reſpectiret worden; Son - dern auch in jhrem hochbetruͤbten Wittwenſtande / in welchẽ Sie numehr der Allerhoͤchſte eben ſo wol / als jhre hertzliebſte Tochter / vnlengſt geſetzet / ſich Jhrer S. G. als eines Leib - lichen Sohns wuͤrde ſehr hoch zuerfrewen vnd zugetroͤſten gehabt haben. Aber wer wil mit GOtt hadern / oder mit Demſelben ſich ins Recht legen? den Finger vnd die Hand muͤſſen wir auff den Mund legen / vnd mit David ſagen: Er iſt der HERR / Er machts / wie es Jhm gefelt. Vnſer Hertz muͤſſen wir in gedult faſſen / vnd mit Hiob / dem groſſen Creutztraͤger / ſprechen: Der HErr hat es gegeben / der HErr hat es genommen / wie es dem HErren gefallen / ſo iſt es geſchehen / der Nah - me des HErren ſey gelobet. etc. Vnd wie wir taͤglich beten in vnſerm Heil. Vater vnſer: Dein Will geſchehe: alſo muͤſſen wir vns auch thaͤtlich dem Vaͤterlichen Wil - len GOttes vntergeben / vnd in Kindlicher Vnterthaͤ - nigkeit vnd Gehorſam ſagen: GOTT iſt mein Troſt / mein Zuverſicht / mein Hoffnung vnd mein Leben / Was mein GOtt will / das mir geſchehe / Will ich nicht wiederſtreben. etc. etc.
M. G. N.
Grab-Geticht Bey Hoch-Herr-licher Leichbeſtattung Des Weyland Wolgebohrnen Herrn / Herrn Philip Chriſtoph Ganſen / Edlen Herrn zu Putlitz / auff Wittenberg vnd Wolffs - hagen / Der ChurBrandenburg ErbMarſchallen / vnd Churfl. Br. wollverdienten Capitains in Dero Veſtung Pillau etc. Als Derſelbe 1644. den 27. Octobr. ſelig im HErrn entſchlaffen / vnd den 4. Heu - monatsTag 1645. Herr-lichem vnd Chriſtlichem Gebrauch nach in der Roßgartiſchen Kirchen eingeſencket. Auffgeſetzet von Simon Dachen.
M. C. K.
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