Von den Elementen.
Wenn ſich mein Geiſt den Anfang unſrer Welt
Vor Augen ſtellt;
So glaub ich, daß ſie GOTT durch ſeine Macht,
Jn ihrer Vollenkommenheit,
Auf einmahl hab hervorgebracht,
Ohn’ einige der Zeiten Langſamkeit.
Allein dies groſſe Werck, ſo allbereit
Vollkommen in der Wieg’; empfing ein Ziel der Zeit.
Dieſelbe Macht, die von der groſſen Welt
Den wunderſchoͤnen Bau erhaͤlt:
Derſelbige Befehl, der ſie beweget,
Der ſie ſo ſchuͤtzt als traͤget,
Vermag ein’, ihr in allen Sachen
Gantz gleiche, Welt, all’ Augenblick zu machen.
Es ſcheint, ob ſchaffte GOTT dies herrliche Gebaͤu
An einem jeden Tage neu.
H 5Jndem122Le contemplant d’ abord comme un grand Edifice,
Merveilleux dans ſon Ordre, & dans ſes Ornemens,
Engagez à chercher de ces Arrangemens,
Les noeuds cachez, les ſecrets changemens,
Il faut que notre Eſprit medite, & s’ eclairciſſe
Sur ce, qu’on appelle Elemens.
Comment de la Matiere on tire toutes choſes,
Voir ce, qui dans les Corps ſe nomme Qualitez;
Leurs Accords, leur Mélange, & leurs Proprietez:
Trouver enfin les Principes, les Cauſes
De tant d’ Effets divers, qu’étalent à nos yeux
Et la Terre, & les Eaux, & les Airs, & les Cieux.
Se faut-il étonner, qu’une aveugle ignorance
Regnât dans le Commencement?
Les Hommes par leurs ſens bornoient leur connoiſſance;
Des Dieux ils donnoient la Puiſſance
A la Matiere, aux Elemens.
Enveloppez dans cette Erreur grosſiere,
Tout ce, qui faiſoit voir quelque trait de Beauté,
Ou pouvoit les flatter de quelque utilité,
Leur devenoit une Divinité.
Ils ont adoré l’ Eau, l’ Air, le Feu, la Lumiere,
La Lune & le Soleil, Etres inanimez,
Tels, que ces Elemens, dont ils étoient formez,
Sous le titre des Dieux ont éclairé le Monde.
On123Jndem wir ſie als ein Gebaͤu beſehn,
Das wunderbarlich groß und wunderbarlich ſchoͤn;
Und unſere Gedancken dahin gehn,
Der Ordnungen geheimes Band zu finden,
So Zier-als Aend’rungen zu faſſen, zu ergruͤnden;
So unterſucht mit Recht im Anfang unſer Geiſt
Das, was man Elementen heiſt;
Auch wie das Weſen aller Dinge
Aus der Materie entſpringe;
Nicht minder das, was man an Coͤrpern nennt,
Vermiſchung, Eigenſchafft, wie es ſich fuͤgt und trennt:
Vor allen auch den Urſprung und den Grund,
Woher ſo mancherley gewuͤrcket werde,
Jm Himmel, in der Lufft, im Waſſer, auf der Erde?
Kan man ſich wol mit Recht verwundern, wenn man ſpuͤrt,
Daß blinder Unverſtand zuerſt regiert?
Die Menſchen, da ſie nichts, als durch die Sinnen, kennten;
So uͤbergaben ſie die Goͤttliche Gewalt
Dem Stoff und auch den Elementen.
Jn dieſen Jrrthum nun verwickelt, ward ſobald
Das, welches ſonſt an Schoͤnheit und Geſtallt
Sich unterſchied, auch das, was ihnen Nutzen bracht,
Zu einer GOTTHEJT gleich gemacht.
Als Goͤtter ehrten ſie die Lufft, die Fluht,
Das Licht und auch des Feuers Gluht;
Es haben Sonn’ und Mond (ob ſie gleich ſonder Leben,
Den Elementen gleich, aus welchen ſie formiret;)
Als Goͤtter, wie es hieß, der Welt das Licht gegeben.
Sie124On crut en attirer l’Influence feconde,
Lorsqu’ au pied des Autels ils étoient reclamez.
Les Sages ſont venus. Leurs Veilles immortelles
Ont cherché le Secret des choſes naturelles.
Mais les Sages n’ont point les mêmes ſentimens,
En voulant éclaircir cette Science obſcure.
Qu’on écoute Heſiode, on entend, qu’il aſſure,
Que la Terre a fourni les divers Elemens.
Thalés ſoutient, que l’ Onde eſt leur ſource infinie.
Anaximene dit, que l’ Air a tout formé.
Le Feu, dit Heraclite, a ſeul tout animé.
Pythagore établit le Nombre, & l’ Harmonie,
Tel le Clair & l’ Obſcur, tel le Pair & l’Impair.
Anaxagore, Epicure, Leucippe.
Ont les Atomes pour Principe
Ariſtote le Feu, l’ Onde, la Terre, & l’Air.
Platon la Matiere & l’ Idée.
On125Sie bildeten ſich ein,
Es wuͤrd ihr Einfluß und ihr Schein,
Mit mehrer Fruchtbarkeit herab gefuͤhret,
Wenn ſie vor dem Altar, auf ihren Knien,
Von ihnen wuͤrden angeſchrien.
Doch kamen endlich Weiſe, die
Mit unablaͤßlich groſſer Muͤh
Der Creatur Geheimniß auszufinden,
Und zu ergruͤnden
Sich ſtets beſtrebeten. Allein,
Jndem ſie ſich gedachten zu erklaͤren;
So ſtimmten ihre Lehren
Nicht mit einander uͤberein.
Man hoͤr’ Heſiodum, er ſpricht: Es werden
Die Elementen all’ erzeuget aus der Erden.
Hingegen Thales will, daß aus der Fluht allein
Dieſelbigen entſtanden ſeyn.
Anaximenes ſpricht: die Lufft hat ſie gemacht,
Das Feur, ſpricht Heraclit, hat ſie hervor gebracht.
Pythagoras erbauet ſie
Aus Zahlen und der Harmonie,
Der ſetzet Nacht und Licht, Gerad und Ungerad;
Da Anaxagoras, Leucippus, Epieur,
Die Sonnen-Staͤubgen nur
Zum Urquell aller Dinge hat.
Wenn Ariſtoteles die Lufft, die Fluht,
Die Erde, ſammt der Gluht,
Zu ſeinem Grunde ſetzt; hat Plato die Jdee
Und die Materie.
Es126On ne ſauroit nombrer tous leurs Avis divers.
Par differens chemins leur ſcience eſt guidée;
Et chacun à ſon gré veut former l’ Univers.
Je croirois toute fois, que ces fameux Genies
Soutenoient leur parti par des fortes raiſons,
Et que leurs ſavantes Leçons
Se verroient ſouvent réunies,
Si l’ on avoit ôté l’équivoque des Noms.
Oui, ſoit l’ Air, ou le Feu, ſoit ou la Terre, ou l’Onde,
Que l’on veuille donner pour Principes du Monde,
Ils ont de la Matiere, on a pû l’en former.
Il s’agit de bien voir ce, qu’on veut exprimer
Par tous ces Elemens, qu’à ſon gré l’on arrange.
Soit, qu’on en prenne un ſeul, ou ſoit, qu’on les mêlange,
On peut comme autrefois, d’un Art ingenieux,
Faire un Syſtême ſpecieux.
Mais enfin l’Element étant à chaque choſe,
Ce qui le premier la compoſe,
Ne doit point être propoſé,
Sous nulle Idée obſcure, imaginaire,
Sa127Es ſind der Meinungen, ſo mancherley, daß man
Dieſelbigen nicht zaͤhlen kan.
Jedweden will ſein Witz durch andre Wege fuͤhren,
Ein jeder will die Welt nach ſeinem Kopff formiren.
Jch glaube gleichwol doch von Geiſtern, die ſo klug,
Daß jeder ſeinen Satz, mit gutem Grund und Fug,
Vertheidiget und unterſtuͤtzet;
Und daß die ſo gelehrten Lehren,
Wol etwan zu vereinen waͤren;
Wenn man nur wie man billig ſollte,
Die Doppel-Deutigkeit der Woͤrter aͤndern wollte.
Es ſey die Lufft, es ſey die Gluht,
Es ſey die Erd’, es ſey die Fluht,
So man zum Grunde ſetzt der Welt, und aller Sachen;
Sie ſind Materie, aus welcher ſie zu machen.
Es kommt darauf nur an, mit Sorgfalt nachzuſehn,
Wie eigentlich das, was ſie Elementen
Jn ihren Lehren nennten,
Und ſo verſchiedentlich vermiſchten; zu verſtehn.
Man nehm in ſeiner Lehr
Von Elementen, eins, man nehme mehr;
So kan man, wie vorhin, durch kuͤnſteln, drehen, dichten,
Ein neues Lehr-Gebaͤu daraus errichten.
Doch da ein Element von einem jeden Dinge
Das iſt, durch welches es zuerſt das Seyn empfinge;
Muß man es unter duncklen Bildern
Fantaſtiſcher Jdeen ja nicht ſchildern.
Der128Sa Notion d’ abord doit être ſimple & claire,
En Sorte, que l’ Eſprit trouve toujours aiſé,
Dans le même inſtant, qu’ on y penſe,
D’ en reconnoître l’ Evidence.
Donc on ſemble avoir tort de nommer Element,
Par exemple, le Feu, l’ Air, & la Terre, & l’ Onde,
Si ces Corps pris ſeparément,
Sont des plus compoſez, que nous ayions au Monde,
Et ne ſont point d’abord connus diſtinctement,
Ils ne peuvent former une Idée aſſez claire.
Quand même on les prendroit dans la ſimplicité,
Que l’on appelle Elementaire.
Le terme eſt équivoque, & dans l’ Erreur vulgaire
Notre Eſprit, malgré nous, eſt ſans ceſſe emporté.
En nommant froid, humide, & chaud, & ſechereſſe
Premiers Qualitez, qu’ on mêle dans les Corps;
On marque obſcurément leurs débats, leurs accords:
Mais cela n’inſtruit point de leur Nature expreſſe.
On eſt toujours en peine à ſe bien expliquer,
Ce, que c’eſt que le chaud, le froid, le ſec, l’humide;
En quoi leur Action en Eux-mêmes reſide,
Et comment ſur l’Organe elle peut s’appliquer.
Les mots ſeuls ne ſont rien. Et comme il faut, qu’un Etr[e]
Naiſſe effectivement des Principes poſez,
Tout Principe inconnu ne nous fait rien connoître,
E[t]129Zuerſt muß der Begriff ſo einfach ſeyn, als klar,
So daß der Geiſt, wenn er daran gedencket,
Den Augenblick ſich in die Sachen ſencket,
Und findet, daß ſie wuͤrcklich wahr.
Es ſcheint demnach, daß wir mit Recht nicht koͤnnen
Lufft, Erde, Gluth und Fluth die Elemente nennen:
Da dieſe Coͤrper ja, beſieht man ſie allein,
Von allen auf der Welt am minſten einfach ſeyn:
Da wir dieſelben nun durchaus nicht deutlich ſehen;
Kan auch kein deutlicher Begriff daraus entſtehen.
Ja, wenn man ſie ſo gar
Elementariſch einfach heiſt;
Jſt die Benennung doch nicht klar:
Jndem ſie unſern Geiſt
Jm Jrrthum mit ſich fort, auch wider Willen reiſſt.
Wofern man etwas will kalt, feucht, warm, trocken nennen,
(So ja die erſten Eigenſchafften,
Die, wie man ſpricht, an allen Coͤrpern hafften:)
So zeigt man zwar zu gleicher Zeit
Derſelben Streit und Einigkeit;
Allein, man lernt dadurch nicht die Natur erkennen.
Man hat noch immer Muͤh ſich deutlich zu erklaͤren,
Was warm und kalt, was trocken ſey und feucht,
Wie weit die Wuͤrckungen den Coͤrpern angehoͤren,
Wie mit dem Werckzeug ſich dieſelbige vergleicht.
Die Wort’ allein ſind nichts. Und, wie ein jedes Weſen
Aus einem Urſprung ja nothwendig erſt entſtand;
So iſt ein Urſprung ja, der ſelber nicht bekannt,
JAuch130Et par des Mots confus nous ſommes abuſez.
Ces autres Elemens, comme le Jour & l’ Ombre,
Ou le Pair & l’ Impair, l’ Harmonie & le Nombre.
Trop abſtraits, trop ſubtiliſez
Seroient vainement propoſez.
L’ Eſprit a peine à ſe réduire
A l’ exacte Simplicité;
Mais elle ſeule peut conduire
Sûrement à la Verité.
Quelques Agens divers, que la Nature employe,
Elle choiſit les chemins les plus courts;
Par la plus abregeé, & la plus ſimple voye
A ce, qu’elle veut faire, elle arrive toujours.
Depuis l’ Origine premiere.
Elle eſt toujours la même, en tous tems, en tous lieux,
Que les Corps ſoient obſcurs, ou brillants à nos yeux;
Que l’apparence en ſoit délicate, ou groſſiere,
Qu’ils ſoient, ou Fange vile, ou Metal précieux,
Des Abîmes profonds, juſqu’au plus haut des Cieux.
Tout eſt fait de même Matiere,
Tout ſe fait de même Maniere.
Sur les Etres naiſſans nos regards occupez,
Les verront compoſez, comme l’ Architecture,
Po[ur]131Auch nicht geſchickt, daß er, was wahr iſt, lehrt:
Und durch verwirrte Wort’ allein ſind wir bethoͤrt.
Was man nun ſonſt zu Elementen macht,
Als Tag und Nacht,
Gerad und Ungerad, die Zahl, die Harmonie,
Die koͤnnen gleichfals nicht dafuͤr gerechnet ſeyn,
Jndem, daß ſie
Nur gar zu ſehr vertiefft, zu dunckel und zu fein.
Es will der Geiſt nicht gern daran,
Dem, welches einfach, nachzuſpuͤren;
Und dies jedoch alleine kan
Uns ſicher zu der Wahrheit fuͤhren.
Was auch die wuͤrckende Natur
Fuͤr unterſchiedne Mittel wehlet;
So ſucht ſie allezeit des kuͤrtzten Weges Spur,
Und, ſonder daß ſie jemals fehlet,
Gelangt ſie allezeit
Zum vorgeſteckten Zweck, blos durch die Einzelnheit,
Vom erſten Urſprung an verbleibt ſie immerfort
Zu aller Zeit, an jedem Ort,
Dieſelbige. Die Coͤrper moͤgen ſeyn
Voll Dunckelheit, voll Glantz, Gold, Koht, grob oder zart,
Vom Abgrund an, bis zu des Himmels Hoͤh’;
Sind ſie von einerley Materie
Hervorgebracht, und zwar auf gleiche Art.
Wenn wir auf Dinge, die entſtehen,
Aufmerckſam ſehen;
So werden wir ſogleich befinden:
Daß ſie auf gleiche Art ſich binden,
Als wie die Bau-Kunſt, wenn ſie bauen
J 2Und132Pour faire un Bâtiment, employe à ſa Structure
Des pierres, des moilons de diverſe figure,
Que du même Rocher l’ Ouvrier a coupez.
Donc pour avoir l’Ideé & nette & ſinguliere
Des Mêlanges de la Matiere;
Par les Diviſions, & par les Mouvements.
Nous chercherons ces Elemens,
Qui des Etres divers compoſent la Texture.
Des ſecrets naturels, c’ eſt ici l’ ouverture.
Prenons de petits Corps aigus, ronds & crochus,
Cylindriques, plians, hériſſez ou branchus,
Qui, ſelon leur Figure, en cent façons ſe lient,
Et que leurs changemens ſans fin diverſifient.
Au lieu de Qualitez, qui n’ étoient que des Noms,
De la Forme d’un Ette, on trouve les raiſons;
Leurs proprietez s’éclairciſſent,
On reconnoît comme ils agiſſent.
Que tous ces petits Corps figurez & mouvans
Font de plaiſir aux yeux ſavans!
Que leurs atteintes inviſibles,
Quand on y penſe bien, ſont claires & ſenſibles!
Et que ces Elemens, du Vulgaire ignorez,
A l’ Eſprit ſont bien démontrez!
U[n]133Und Haͤuſer machen will, zu ihrem Wercke nimmt,
Und ſo verſchiedene Figur von Stein dazu beſtimmt,
Die all’ aus einem Stein gehauen.
Damit nun der Begriff recht deutlich, klar und rein
Von der Materie Vermiſchung moͤge ſeyn;
So laſſet uns durch theilen, durch bewegen,
Die Elementen jetzt bemuͤhet ſeyn zu finden,
Wodurch ſich alle Coͤrper binden.
Dies iſt zu der Natur Geheimniß Thuͤr’ und Grund.
Man nehme Coͤrperlein, die ſcharf, die krumm und rund,
Geſpitzet, biegſam, rauh, gezackt, und welche ſich
Auf hundert tauſend Arten fuͤgen,
Und deren Aendrungen ohn’ End’ veraͤnderlich;
So wird man gleich, ſtatt der Beſchaffenheit,
Die bloß ein Nahme nur voll Eitelkeit,
Schon den Begriff von ihren Formen kriegen.
Man ſieht viel deutlicher die Eigenſchafften an;
Und wie ſie wuͤrcken, mercket man.
Ach! wie viel Freude, welche Luſt
Erwecken dieſe klein-geformt-und rege Dinge
Jn eines Weiſen Aug’ und Bruſt!
Wie wird dasjenige, was ſich in ihnen reget,
Das ſonſt unſichtbar iſt, und ſo geringe,
Wenn man es recht erweget,
So klar, ſo hell und fuͤhlbar dargeleget!
Und wie ſind nicht die Elemente,
So bis daher die unachtſame Welt
Noch nicht erkennte,
Dem Geiſt ſo deutlich vorgeſtellt!
J 3Ein134Un Moſchus, la memoire en doit être éternelle,
Ebaucha, nous dit-on, un Syſtême ſi beau.
La Philoſophie au berceau,
A ce Phenicien dut ſa clarté nouvelle.
Il a droit d’obtenir la Palme la plus belle,
Sur ces Pheniciens fameux dans l’Univers,
Qui découvrirent l’ Art de traverſer les Mers;
Et ſur ceux, qui par l’ Ecriture,
De la parole ont tracé la Peinture.
Si les uns dominant & les Vents & les Eaux,
Les Regards attachez ſur cet Aſtre Polaire,
Qui d’ un feu ſi conſtant nous guide & nous éclaire;
Furent chercher au loin des Rivages nouveaux;
Si d’ autres ont ttouvé la ſcience immortelle,
Qui ſait tranſmettre à l’ avenir
Des grandes actions l’ éclatant ſouvenir,
Et par qui le Commerce & l’ Amitie fidelle
Des bouts de l’ Univers peuvent s’ entretenir;
Ce lui-ci penetrant l’ immenſité profonde,
Ou ſe cachoient pour nous les Principes du Monde,
A ſû le premier démêler
Les nombreux petits Corps de diverſe figure,
Qu’ un mouvement ſecret ſans ceſſe fait rouler.
Pa[r]135Ein Moſchus, (er verdient, daß ſein Ruhm ewig ſey.)
Entwarff zuerſt dies ſchoͤne Lehr-Gebaͤu.
Denn dem Phoenicier allein
Wird die Philoſophie den erſten neuen Schein
Jn ihrer Wieg, unſtreitig ſchuldig ſeyn.
Es werden ihm mit groͤſſern Rechte
Die Sieges-Palmen zugehoͤren,
Als denen, die die Kunſt dem menſchlichen Geſchlechte
Eroͤffneten, das Meer mit Schiffen zu beſchweren.
Als denen ebenfalls, die durch die Kunſt zu ſchreiben,
Die Woͤrter unſerm Blick vermochten vorzuſtellen.
Wenn jene ſich beſtrebt, als Herr’n von Wind und Wellen,
(Den ſteiffen Blick zum Pol-Stern hingekehrt,
Der durch ein ſtetes Licht uns ſichre Wege lehrt)
Jhr Schiff an ein entlegnes Land zu treiben:
Erfunden die die Kunſt, die wol unſterblich heiſt,
Wodurch ſich der Vergaͤnglichkeit
So manche Helden-That entreiſſt,
Wodurch zugleich, ob ſie gleich noch ſo weit
Sich von einander trennen,
Die Handlung, Freundſchafft, Treu und Pflicht,
Von allen Orten her ſich unterhalten koͤnnen;
Hat Dieſer, da ſein Geiſt die ungemeſſne Tieffe,
Worinn der Zeug der Welt fuͤr uns verſtecket,
Mit einem ſcharffen Blick durchlieffe,
Der Coͤrper ungezaͤhlte Zahl
Zuallererſt entdecket,
Die ſo verſchiedentlich geformt, ſich ſeltſam fuͤgen,
Die ein geheimer Trieb beweget allemahl.
J 4Durch136Par lui juſques aux Cieux notte Eſprit peut voler,
Nous voyons les Reſſorts, que voile la Nature,
Nous l’ obſervons juſqu’ à ſes moindres traits,
Et liſons dans ſon ſein ſes merveilleux ſecrets.
Sur les pas de Moſchus arriva Démocrite,
D’ un Syſtême imparfait célebre Imitateur,
Des Atomes roulans il parut l’ Inventeur.
Leucippe, Anaxagore, & le ſage Heraclite,
Avec les petits Corps, & leurs tiſſus divers,
Expliquerent ausſi l’ ordre de l’ Univers.
Epicure, qui vint en ſuite
Par la Déclinaiſon régla le Mouvement,
La Rencontre & l’ Enchaînement
Des Principes errans du ſavant Abderite.
En petits Corps ainſi tout étoit diviſé.
Loin de donner aux Corps des Qualitez obſcures,
Les divers Mouvemens, les diverſes Figures
Offroient pour les connoître un moyen plus aiſé.
Ma[iſ]137Durch ihn kan unſer Geiſt bis an den Himmel fliegen;
Wir ſehn durch ihn das Kunſt-Werck und die Spur
Der ſich verhuͤllenden Natur,
Man kan in ihrem Schooß von den geheimen Weſen
Die zaͤrtſten Zuͤge deutlich leſen.
Nach Moſchus kam Democritus,
Und ahm’te Moſchus Lehre,
(Jn der annoch kein recht vollkommner Schluß)
Jn allen nach; es ſchien, als wenn er der Erfinder
Der regen Sonnen-Staͤubgen waͤre.
Nicht minder
Schien Anaxagoras, Leucippus, Heraclit,
Mit ihren Lehren
Von kleinen Coͤrperlein und ihrer Form, bemuͤht,
Die Ordnungen der Welt gleichmaͤßig zu erklaͤren.
Nachher bracht Epicur,
Durch die Abneigung, das Bewegen,
Den Druck und den Zuſammenhang,
Des Grund-Staubs der Natur
Des von Abdera in den Gang.
Man theilte damals alles ein
Jn Coͤrper, die ſehr zart und klein.
An ſtatt den Coͤrpern beyzulegen
Die Menge dunckeler Beſchaffenheiten;
Gab der Figuren Meng’ und ihr Bewegen
Zum gruͤndlichen Begriff weit groͤſſre Deutlichkeiten.
J 5Allein138Mais ce commun Princîpe, en general poſé,
Forma encor des Sectes contraires,
Anaxagore a cru ſes Notions plus claires,
En nous établiſſant chaque Etre compoſé
De Particules Simulaires.
Ces petits Corps, dit-il, confondus & cachez,
Douez chacun à part de Figures conſtantes,
Quand ils ſont tous pareils en grand nombre attachez;
On voit alors des Eſpeces naiſſantes.
Rien, à ce qu’ il penſoit, n’ etoit fait de nouveau.
Les parcelles changeant de place,
Les Etres différens changeoient auſſi de face.
L’ Eau ſ’ offroit à nos yeux, quand des parcelles d’ Eau,
Avec les autres Corps auparavant mêlées,
Venoient à ſe voir aſſemblées.
Il vouloit, que le Feu nous parût allumé,
Quand il ſ’ en raſſembloit diverſes étincelles,
Et que l’ Or tout de même, en petites parcelles
Au ſein de la Terre ſemé,
Par leur réunion y fût ausſi formé.
Heraclite a penſé, non ſans quelque apparence,
Que tous les Elemens, l’ un ſur l’ autre rangez,
Etoient l’ un en l’ autre changez;
Qu[e]139Allein,
Der Grund-Satz, der ſo allgemein,
Erweckte doch auch zu derſelben Zeit
Verſchiedne Secten, Zanck und Streit.
Denn Anaxagoras lehrt’: alles, was man faͤnde,
Beſtaͤnde
Aus Theilen, die einander gleich.
Wenn, ſprach er, dieſe Coͤrperlein,
Die allenthalben zwar, jedoch verborgen ſeyn,
Jn deren jeglichen Figur und Form zu finden,
Jn gleicher Meng und Groͤſſe ſich verbinden;
Sodann entſtehen
Die Dinge, die wir koͤnnen ſehen.
Und nichts, wie er vermeinte, wuͤrde neu.
Veraͤnderten die Theilgen ihren Ort;
So lehrt’ er, daß alsdenn ſo fort
Das Weſen auch veraͤndert ſey.
Wir koͤnnen nehmlich Waſſer ſehen,
Wenn Waſſer-Theilgen, die vorher
Mit andern Coͤrperchen vermiſcht, von ungefehr
Sich binden und zuſammen gehen.
Er lehrte, daß das Feur ſich ſchiene zu entzuͤnden,
Wenn viele Funcken ſich verbinden:
Und daß auch ſo das Gold, verſtreuet in der Erde,
Wenn ſeine Theilgen ſich vereinen, Gold erſt werde.
Hingegen Heraclit, und zwar
Nicht unwahrſcheinlich, hat gelehrt:
Es wuͤrde von der Elementen-Schaar|
Das eine ſtets ins andere verkehret.
Daß140Que l’ Air de l’ Eau prenoit la conſiſtance,
Que l’ Eau devenoit Terre, & la Terre à ſon tour
Reprenoit la forme de l’Onde.
Qui, reprenant de l’ Air la vertu vagabonde,
Revoloit au brillant ſejout.
Ce Sage a cru par-là marquer l’ ordre du Monde.
Et la Matiere ainſi, qui dans tous les Etats
Ou ſ’ éleve, ou ſe précipite,
Fait ce Mouvement, qu’ Heraclite
Nomme de bas en haut, nomme de haut en bas,
Ces Revolutions, ces forces mutuelles,
Cauſent inceſſamment les accords, les debats,
Ce cercle de formes nouvelles,
Qui font naître & mouvoir les choſes naturelles.
Lucrece enfin nous à chante:
Que les Atomes d’ Epicure,
De diverſe groſſeur, de diverſe figure,
D’ éternelle durée en leur ſolidité,
Se mêloient dans la vuide avec diverſité.
Reſpectant la Morale & la Foi la plus pure,
En notre ſiecle Gaſſendi,
Vou[-]141Daß aus der Lufft die Fluht, und aus der Fluht die Erde,
Aus Erde wieder Fluht, Lufft aus dem Waſſer werde,
Die, wie vorhin, ſich aufwerts zoͤge,
Und in das Firmamente aufs neue wieder floͤge.
Hierdurch vermeinte nun der Weiſe
Die wahre Ordnung uns zu zeigen,
Und die Materie, die uͤberall bald faͤllt,
Bald anfaͤngt wiederum zu ſteigen.
Macht die Bewegung aus, die man mit Heraclit
Von unten auf, von oben ab, kan nennen.
Die Aendrungen, ſo man dadurch entſtehen ſieht,
Die Kraͤffte, die ſich bald vereinen, bald ſich trennen;
Erregen unaufhoͤrlich Streit,
Und wieder Einigkeit,
Jm Waſſer, in der Lufft, und auf der Erden,
Den Kreyß der ſtets veraͤnderten Figur;
Wodurch die Dinge der Natur
So ſterben, als gebohren werden.
Lucretius fing endlich an zu ſingen:
Als wenn die Staͤubelein des Epicur,
Von unterſchiedner Groͤß’, und mancherley Figur,
Von einer ew’gen Daur, in ſteter Feſtigkeit,
Mit ſtetem Unterſcheid,
Jn einem leeren Raum ſich miſchten und ſich ſchwuͤngen.
Gaſſendus ſucht in unſern Zeiten,
Ohn’ daß es mit Moral und Glauben ſollte ſtreiten,
Durch142Vouloit par un projet ausſi vain, que hardi,
Dans les choſes de la Nature
Renouveller ces Dogmes d’ Epicure.
Bernier plein de Lucrece, amoureux de ſes Vers,
Inſtruit ſous Gaſſendi, nous décrit l’ Univers.
Il croit inſinuer, par des raiſons plauſibles,
Ses Atomes incorruptibles.
C’ eſt le terme, dit-il, ou l’ on doit ſ’ arrêter:
Il ne faut pas penſer, que jamais un Principe,
Ni s’ altere, ni ſe diſſipe,
Ce dont tout eſt formé, doit toujours ſubſiſter.
Mais eſt-on convaincu de ces Corps inſécables,
Abſolument inaltérables?
De même, que le Vuide on peut les rejetter.
Ces Regles ſeront démenties.
S’il eſt vrai, que tout Corps doit avoir des parties;
Les Atomes en ont, ainſi l’ on peut douter,
Qu’ à leur diviſion ils puiſſent réſiſter.
De[ſ -]143Durch ein ſo kuͤhn-als eiteles Bemuͤhn,
Jn Dingen der Natur,
Die Lehre von dem Epicur
Aufs neu ans Licht zu ziehn.
Da, in Lucretius Gedichten gantz verliebet,
Uns Bernier, Gaſſendi Schuͤler, giebet
Die Nachricht vom Gebaͤude dieſer Welt:
Auch zu erweiſen ſucht, und uns vor Augen ſtellt,
Durch manchen Schein-Grund ſeiner Lehre,
Als wenn der Sonnen-Staub gantz unzerſtoͤhrlich waͤre.
Bey dieſem Ziel, vermeint er, muͤſſe man
Ohn weitres Gruͤbeln bleiben,
Und nimmer dencken, daß ein Grund
Von der Natur ſich ſelbſt zerreiben,
Vergehen, noch ſich aͤndern kan.
Das, woraus alle Ding’ entſtehen und beſtehn,
Kan, ſchreibt er, nimmermehr vergehn.
Allein,
Kan man von Coͤrpern, welche ſich
Nicht theilen, deren Daur ſo unveraͤnderlich,
Auch feſte vergewiſſert ſeyn?
Man kan es eben, wie das Leere wiederlegen.
Die Regel faͤllet weg. Wofern es wahr,
Daß alle Coͤrper Theile hegen;
So iſt es klar:
Die Sonnen-Staͤubgen muͤſſen
Nothwendig auch ja Theile hegen,
Man muß dahero dann nothwendig ſchluͤſſen,
Daß ſie der Theilung nicht zu widerſtehn vermoͤgen.
Car -144Deſcartes établit, invente, ou rectifie
Un héureux Plan de la Philoſophie:
Il met les Veritez dans un ordre nouveau;
Syſtême mieux ſuivi, plus facile, plus beau,
Que la ſage Methode éclaire & fortifie.
Il propoſe d’ abord, que ce Tout ſpacieux,
Sans vuide aucun ſe répand en tous lieux:
Voila notre Matiere égale, informe, unie,
Cette Etendüe indéfinie.
Il ne lui donne encore aucune qualité,
De l’ Onde, ni du Feu, de l’ Air, ni de la Terre.
Il ne met point d’ abord en guerre
La Moleſſe, & la Dureté,
Le Chaud avec le Froid, le Sec avec l’ humide.
Ce n’ eſt point le Cahos d’ Ovide.
Il ne nous la fait concevoir,
Que comme une Etendue également ſolide,
Qui peut ſe diviſer, & qui peut ſe mouvoir.
Pour aider notre intelligence,
Il nous fait du Grand Tout prévenir la Naiſſance.
Librés de tous Objets, eſſayons de penſer,
Que DIEU vient de produire une Matiere nûe;
Ma[iſ]145Carteſius nun ſetzt, verbeſſert, und erfindet
Jm gluͤcklichſten Entwurf von der Philoſophie,
Da er die Wahrheit ſelbſt mit neuer Ordnung bindet,
Ein Lehr-Gebaͤu, worinn man mit geringrer Muͤh
Mehr Schoͤnheit, Deutlichkeit und Ordnung mercket;
Daß es die Lehr-Art ſelbſt erleichtert und beſtaͤrcket.
Zu Anfangs ſetzet er: Es dehne ſich und breite,
Ohn einz’ges Leer, das All, in unbegraͤntzter Weite,
An allen Orten aus. Hier ſeh’
Und merck ich die Materie,
Die ungeformt, vereint, in allen Theilen gleich,
Was ausgedehnetes, das ohn Beſchaffenheit.
Er giebet Jhr annoch kein’ Eigenſchafft von Gluht,
Von Erde, Lufft und Fluht:
Er ſetzet noch nicht gleich in Wiedrigkeit und Streit
Die Weichheit mit der Haͤrtigkeit,
Die Hitze mit dem Froſt, Naß mit der Trockenheit.
Es iſt des Naſo Chaos nicht.
Er giebet uns bloß dieſen Unterricht,
Und macht uns anders nichts davon bekannt,
Als daß es etwas ſey, ſo ausgeſpannt,
Das allenthalben gleich und feſt,
Das ſich bewegen kan, und das ſich biegen laͤſſt.
Damit nun unſer Geiſt moͤg einig’ Huͤlffe ſpuͤren,
So will er zur Gebuhrt des weiten All uns fuͤhren.
Von allen Vorwurff frey, bemuͤh’ man ſich zu dencken:
Daß die Materie von GOTT hervorgebracht,
KSo146Mais où le Mouvement ſoit prêt à commencer.
Qu’ il commence en effet, & s’ offre à notre vûe.
Autant que le peut l’ oeil humain,
Obſervons l’action du Maitre Souverain.
Si de cette Etendue il veut former le Monde,
En Cubes inégaux il va la diviſer;
Car la Diviſion ne ſe peut ſuppoſer
En des Corps de figure ronde;
Des Globes entaſlez, comme il nous eſt connu,
Ne ſauroient occuper d’ eſpace continu.
Figurons-nous, que cette Maſſe entiere
Se meuve circulairement.
Et que les morceaux de Matiere
Soient mûs ainſi chacun ſéparément,
Tout de ce double Mouvement
Suit l’impresſion circulaire.
Un petit Cube alors par les Angles ſe rompt;
L’ un gliſſant prés de l’ autre, il ſemble neceſſaire
Qu’ il change, qu’ il ſ’ écorne, & qu’ il devienne rond.
Or ſi le Vuide eſt imposſible,
Comme il nous paroît établi.
De[ſ]147So, daß ſie zur Bewegung ſich zu lencken,
Bereit und fertig ſey. Sie fang auch wuͤrcklich an,
So, daß auch ſelbſt das Aug es ſehen kan.
Auf! laſſt uns dann, ſo weit ein menſchlich Auge ſieht,
Des Groſſen Schoͤpffers Thun zu ſehen, ſeyn bemuͤht.
Wenn er von dieſem Stoff will eine Welt formiren,
Theilt er vermuhtlich ihn in Cubos ein,
Die nicht von gleicher Art. Die Theilung zu vollfuͤhren,
Jn lauter runde Coͤrperlein,
Wird unbegreifflich ſeyn.
Wenn Kugeln bey einander liegen,
So koͤnnen ſie, wie es bekannt,
Sich ſo nicht fuͤgen:
Es wird der Raum nicht voll, es bleibt ein Zwiſchen-Stand.
Man ſtelle ſich nun vor, daß dieſe gantze Laſt
Jn einem Kreyſe ſich bewege,
Daß von den Theilchen auch, ohn alle Raſt,
Ein jedes ins beſondere ſich rege.
So wird, von doppelter Bewegung fort geriſſen,
Das Gantze ja dem Druck des Circkels folgen muͤſſen.
Ein kleiner Cubus nun bricht an den Ecken:
Da ſolche Ecken nun den andern an der Seiten
Beſtaͤndig hin und wieder gleiten;
So kans vermuhtlich ſich nicht anders finden,
Es muß der Cubus ſich abſtoſſen, aͤndern, ruͤnden.
Wann nun in der Natur
Sich die geringſte Spur
Von Leeren nicht begreiffen laͤſſt,
Wie dieſe Meinung ja vermuhtlich feſt,
K 2Und148Des Globules ſoudain l’ entre-deux eſt rempli;
Par ces Particules mobiles
Des Cubes arrondis les Briſures ſubtiles,
Et dont la petiteſſe, & la ſubtilité
S’ introduit à l’ inſtant avec facilité.
D’ autres Parcelles plus grosſieres
Ont moins du Mouvement ſenti l’ impreſſion,
Et demeurent encor dans leur diviſion
Inégales, irregulieres
Ont des Loins, des Replis qui peuvent ſ’ enchaſſer,
S’ accrocher, & s’ entrelaſſer.
Lorsqu’ ainſi la Matiere eſt diviſée & mûe,
Si l’ Acte du Moteur reglément continue,
Les Formes par degrez vont ſe débarraſſer,
Et les Etres diſtincts en leur rangs ſe placer.
Une Simplicité ſeconde
Nous développe ici les Principes du Monde.
Ces petits Corps ſubtils, les premiers diviſez,
Qui naiſſent des Angles briſez,
Son[t]149Und gnug erwieſen bleibt; ſo muß von Kuͤgelein
Der Zwiſchen-Raum, in Eile,
Beſtaͤndig angefuͤllet ſeyn
Durch die beweglichen und kleine Theile
Des Cubus, welcher ſich geruͤndet,
Als deſſen zarte Kleinigkeit,
Ohn’ alle Hindrung, allezeit
Leicht einen Eingang findet.
Die Theilchen nun, die voͤllig nicht ſo klein,
Und etwas groͤber ſeyn,
Sind nicht ſo ſtarck bewegt, und bleiben
Jn ihrer Theilung nicht ſo gleich und glatt,
Sie haben Falten, Kruͤmmen, Ecken,
Die eine ſtets ſich in die andre ſtecken,
Die ſich zuſammen haͤckeln, faſſen,
Und in einander treiben laſſen.
Wenn die Materie nun dergeſtalt erreget,
Und ſo getheilet iſt; Wo der, ſo ſie beweget,
Dieſelbe Ordnung haͤlt; entſtehen allgemach,
Die Formen Staffelweis: und die beſondern Dinge
Verfuͤgen nach und nach
Sich all an ihren Ort.
Ein andre Einfachheit (wo ich ſo ſagen kan,)
Zeigt uns allhier ſo fort
Den Grund der Welt und ihren Ur-Stoff an.
Die kleine zarte Coͤrperlein,
Die aus den abgebrochnen Ecken
Entſtehen und erzeuget ſeyn,
K 3Sind150Sont de ces autres Corps la pousſiere menue,
Elle ſe meut ſoudainement,
Plus vîte, que tous ceux, par qui même elle eſt muê.
D’ abord au moindre ébranlement,
Elle reprend ſon action perdue,
Elle gliſſe, elle cede, & par-tout s’ inſinue,
Pénetre tous les Corps, aide à leur Mouvement;
C’eſt ce, que nous nommons le Premier Element.
Tous les petits Globes ſolides,
Qui ne ceſſent point de rouler,
Et ſe touchent, ſans ſe mêler,
Forment de l’Univers les Eſpaces liquides;
Par leur Figure ils ſont mûs aiſement,
Dans le tour du grand Cercle ils vont rapidement:
C’ eſt notre Second Element.
Le troiſieme Element eſt fait de la Matiere,
Qui demeure briſée en morceaux plus grosſiers:
Un partage inégal ſe trouve en ces derniers,
Leur Figure eſt irréguliere.
Diverſement unis, confuſément mélez,
Les autres Elemens en rempliſſent les vuides;
151Sind aller Coͤrper Staub, der ſo geſchwind
Und noch viel ſchneller ſich bewegt und reget,
Als ſelbſt diejenige, wodurch er wird beweget.
Bey dem geringſten Druck nimmt jeder
Die kaum verlohrene Bewegung wieder.
Er glitſchet, weicht, iſt immerfort zugegen,
Durchdringet alle Ding, und foͤrdert ihr Bewegen.
Dies iſt es eigentlich, was man mit Wahrheit nennt
Das erſte Element.
Die kleinen Kuͤgelchen, die feſt und dicht,
Die nimmer ihren Lauff verlieren,
Und die ſich nicht
Vermiſchen, ob ſie ſich gleich ſtets beruͤhren,
Sind die, ſo in der Welt was fluͤſſig iſt, formiren.
Sie ruͤhren und bewegen ſich gar bald
Durch ihre fluͤchtige, bewegliche Geſtallt;
Daher in groſſen Kreis ihr Gantzes hefftig rennt.
Dies iſt das andre Element.
Das dritte Element beſteht
Aus der Materie gebrochnen groͤbern Stuͤcken.
Jn dieſen nun erblicken
Und finden wir die Theilung gantz verſchieden.
Derſelbigen Figur iſt gantz nicht gleich gedreht;
Sie ſind verſchiedentlich vermengt,
Verwirrt, vereint und in ſich ſelbſt gedraͤngt:
Und da ſie nicht recht feſt verbunden ſeyn;
So nehmen ihre leere Stellen
Die andern Elementen ein.
K 4Nach152Ils compoſent des Corps plus mols, ou plus ſolides,
Selon qu’ils ſeront mûs & ſeront aſſemblez.
Voila les premiers Corps. Mais il n’ eſt pas étrange
La Matiere en effet changeant à tout moment,
De s’imaginer ſimplement
Qu’une parcelle en d’ autres change,
Par la Figure, & par le Mouvement.
Peut-être du premier, du ſecond Element,
De petits Corps unis deviendront le troiſiéme,
Et celui-ci peut tout de même,
En ſe froiſſant, ſe diviſant,
S’arrondiſſant, & ſe ſubtiliſant,
Prendre la forme du deuxiéme,
Devenir le premier par ſa viteſſe extrême.
Ainſi ſans recevoir les Amas ſimilaires,
Ni l’inſecable Atome, incertain dans ſon cours,
Ni ces renverſemens, ces mutuels retours,
Des Régions Elementaires,
Par ce Syſtême aiſé nous ſerons mieux inſtruits.
D[e]153Nachdem, daß dieſe nun bewegt, und ſich geſellen,
So machen ſie, auf gantz verſchiedne Art,
Bald Coͤrper, welche hart, bald andre, welche zart.
Da haben wir die Erſten Coͤrper nun.
Allein,
Da der Materie Partickelchen nicht ruhn,
Und ſo veraͤnderlich in allen Theilen ſeyn;
Jſt es nicht ungereimt von ihnen zu gedencken,
Daß ſie, indem ſie ſich ſo gar verſchiedlich lencken,
Durch die Beweg - und Aendrung der Figur,
Sich ſelbſt in die Natur
Vom andern Element veraͤndern und verkehren.
Vielleicht, daß offt die kleinen Coͤrperlein
Vom erſt - und zweyten Element
Jns dritte gar verwandelt ſeyn,
Und daß auch dies, indem ſichs reibt und trennt,
Sich ruͤndet, ſich verduͤnnt,
Die Form des anderen gewinnt,
Vielleicht erhaͤlt es gar, durch ſeine Schnelligkeit,
Des erſtern Elements Beſchaffenheit.
Und alſo ohn uns zu bequemen,
Den Gleichheits-Klumpen anzunehmen;
Noch einen Sonnen-Staub, der nicht zu theilen,
Jn ſeinem ungewiſſen Eilen;
Noch die Verwendungen und oͤffters Wiederkehren
Des Aufbehalts der Elementen;
Kan man durch unſre leichte Lehren,
Daß alles deutlicher begreiffen und erklaͤren.
K 5Durch154De nos trois Elemens qu’ un different mêlange
Sans ceſſe unit, aſſemble, ou ſepare, ou dérange,
Tous les Etres ſeront produits,
Et de la même ſorte ausſi ſeront détruits.
Par les Figures innombrables,
Dans les Corps diviſez toujours inépuiſables,
Ces Elemens en leur ſimplicité,
Sans ceſſe fourniront à la varieté:
Mais leur mêlange encore a des plus grands uſages,
Leur differens concours, leur divers aſſemblages,
Recommencez toujours, n’ ont rien de limité:
D’ une même Matiere il naît tous ces Ouvrages,
Qui ne tariſſent point dans leur diverſité.
Tels que ſous l’ Ecrivain les mêmes Caracteres,
Placez diverſement & ſans ceſſe changez,
Melez, unis, repetez, & rangez
D’ une infinité de manieres,
Tracent à nos egards ce grand nombre de Vers,
Dont Homere & Virgile out charmé l’ Univers.
De155Durch unſere drey Elementen, die
Ein fremd Gemiſch verſammlet, trennt, und ſie
Vereint und unterbricht; entſtehen
Die Coͤrper allzumal, ja ſie vergehen
Auf gleiche Weiſe, wie wir ſehen.
Durch die Figuren nun, die ohne Zahl
Jn Coͤrper eingetheilt und unerſchoͤpfflich ſeyn,
Stellt ſonder End’ und allzumal
Ein ungezaͤhltes Heer von Aenderung ſich ein.
Aus dieſen Miſchungen jedoch
Entſpringt ein andrer Nutzen noch.
Die unterſchiedliche Verſammelung,
Und gantz verſchiedene Vereinigung,
Die immer auf das neu ſich fuͤgt und lencket,
Hat an ſich nichts, das eingeſchraͤncket.
Nur bloß von einer Art Materie allein
Sind alle Dinge, ſo verhanden,
Hervorgekommen und entſtanden;
Die all’ an Aenderung ohn Ende ſeyn.
Gleich wie, wenn einer ſchreibt, die Lettern, welche ſich
So gar verſchiedentlich
Und ſo veraͤnderlich geordnet, finden,
Jndem ſie ſich bald trennen, bald verbinden,
Auf ungezaͤhlte Art geſtellet und geſetzt;
Dem menſchlichen Geſichte
Formiren die fuͤrtrefflichen Gedichte,
Wodurch Homer benebſt Virgil die Welt ergetzt.
Von dem Bau der Welt.
Jm Anfang ſtellt man ſich ein ſchwartzes Chaos vor.
Ein wild Gemiſch verwirrt die Elementen alle,
So daß der Geiſt ſonſt nichts erblickt, als nur,
Wie alles durch einander walle.
Denn alles iſt verhuͤllt in dunckler Wolcken Flohr.
Allein, ſo bald der Elementen Schaaren,
Vom Chaos abgetrennt, in ihrer Ordnung waren;
So bald als das Geſtirn in ſeinem Lichte ſtund;
Bekam dadurch die Welt den feſten Grund;
Es zeigte ſich die Schoͤnheit, Ordnung, Pracht,
Die Theile waren all’ feſt in einander bracht.
Es war nur in den kleinen Stuͤcken,
Worinn man Aendrung konnt’ erblicken.
Mit ſolchen zierlichen Beſchreibungen war immer
Die alte Poeſie
Beſchaͤfftigt und geſchmuͤckt; und die Philoſophie
Bemuͤhete ſich ſtets, und unterließ es nimmer,
Jn ihren Lehren
Die tieffen Wunder zu erklaͤren.
Ein faſt verwegner Trieb bracht Epicur dahin,
Daß er ſich millionen Welte
Jn ſeinen Sinn,
Und zwar ohn’ End und Ziel, vor Augen ſtellte.
Sein158Les Atomes etrans, ſemences vagabondes,
Compoſoient au Hazard Terres, Aſtres, & Cieux;
Son engageant Syſtême établiſſant le Vuide,
Le donnoit pour Principe avec le Corps ſolide;
Outre un Vuide mêlé dans les Etres divers,
Il aſſuroit, que la Matiere
Dans un Vuide infini doit avoir ſa carriere,
Et qu’il n’ eſt dans le Plein aucun Chemin ouvert.
Contre lui la Raiſon décide,
S’il ne veut point, qu’ une Cauſe préſide
Aux Atomes épars, qu’il conçoit dans le Vuide;
Comment pour compoſer ſes Mondes infinis,
Ces Corps toujours tombans ſe ſeroient-ils unis?
Et ſur quel fondement prétendre,
Que du Mouvement droit ils puſſent décliner?
Sans fin ils auroient dû deſcendre,
Sans pouvoir s’accrocher, ſe joindre, ni ſe prendre,
A moins que de s’imaginer
Le concours d’un Agent, qui les fit détourner.
Pour nous, qui penſons au contraire,
Et qu’il n’eſt point de Vuide, & que le Mouvement
Se communique inceſlament
Nous en avons la Cauſe neceſſaire,
E[n]159Sein ſchwaͤrmend Sonnen Staͤubgen-Heer,
Voll Fruchtbarkeit, ließ Himmel, Sternen, Erden,
Bloß durch ein Ungefehr
An allen Orten werden.
Sein ſchimmernd Lehr-Gebaͤu, das ſich aufs Leere gruͤndet,
Haͤlt das fuͤr ſeinen Grund, ſammt Coͤrpern, welche feſt.
Ja, uͤber dem, was leer in allen Coͤrpern waͤre,
Setzt er annoch ein gantz unendlichs Leere,
Das der Materie den Durchgang laͤſſt,
Weil, ſeiner Meinung nach, im Vollen nichts ſich regen,
Und die Materie nicht koͤnne drinn bewegen.
Jedoch ſpricht die Vernunft das Urtheil gegen ihn.
Wofern er will in Zweifel ziehn
Ein Weſen, das geſchickt die Staͤubgen zu regieren,
Die er in leeren Raum laͤſſt allenthalben wallen;
Wie koͤnnen Coͤrper doch, die immer abwaͤrts fallen,
Um ungezaͤhlte Welte zu formiren,
Sich zu vereinen ſich bemuͤhn?
Wie kan er doch mit Recht verlangen und gedencken,
Daß ſie, indem ſie ſich gerad herunter ſencken,
Sich ſelber koͤnnten abwerts lencken?
Sie haͤtten ſonder End herunter ſincken muͤſſen,
Ohn im geringſten ſich zu binden und zu ſchluͤſſen,
Wofern man nicht auf ſolch ein Weſen dencket,
Das mit Bedacht ſie abwerts lencket.
Wir aber, die wir nicht, wie er-wol aber ſchluͤſſen:
So wol daß gar kein Leer, als daß durch ein Bewegen
Sich alle Coͤrper ſtetig regen;
Wir160En remarquant des Corps l’action circulaire.
En vain on veut nous objecter,
Si notre Monde eſt plein, & s’il eſt tout l’eſpace,
Que nulle portion ne s’en peut transporter,
Qui puiſſe ailleurs trouver ſa place.
Répondons, que les Corps, ſur leur Centre agitez,
Sans tenir plus le lieu, ſe mouvans, qu’arrêtez,
Tournent l’ un parmi l’ autre, en rond tourne la Maſſe;
Comme dun Cercle d’ acier parfaitement poli,
Encore que tout ſoit rempli,
Il ne s’arrête point, quelque tour qu’ il embraſſe,
Sur lui-même il ſe meut, il ſe ſuit & ſe chaſſe;
Tout eſt mû, tout eſt plein, tout change & ſe remplace
En tous les Mouvements cet Ordre ſe maintient,
Un Corps quitte ſa place, un autre Corps yzvient;
A meſure qu’ un Poiſſon nage,
L’onde ſe meut en Cercle, en lui donnant paſſage;
Si le Poiſon avance, il faut, qu’au même temps
Son Lieu ſoit occupé par ces Cercles flottans.
Tout Corps reſiſte à celui, qui le preſſe.
Dans le plein les Corps dêtachez,
Sont tous de ſe mouvoir l’ un par l’ autre empéchez;
Pour s’ eloigner du centre ils s’agitent ſans ceſſe,
Et dans leur Cours direct par leur Choc reprimez,
[En]161Wir ſprechen dies darauf: Die Coͤrper, welche ſich
Um ihren Mittel-Punct in einem Creyſe regen,
Jndem, (ſie moͤgen ſich bewegen,
Wie oder ſtille ſtehn)
Sie nicht mehr Raum gebrauchen; drehn
Sich durch einander um: Es drehet allemal
Die gantze Maſſe ſich, recht wie ein Creyß aus Stahl,
Der glatt und wol polirt. Ob er gleich gantz erfuͤllt;
So hoͤrt gleichwohl ſein Lauff,
Wohin er ſich auch dreht, deswegen doch nicht auf.
Er dreht ſich auf ſich ſelbſt, er folgt und jaget ſich.
Bewegt iſt alles, voll iſt alles, alles treibt
Sich in der Aendrung fort, da, welches ſonderlich,
Jn der Bewegung doch ein’ Ordnung immer bleibt.
Ein Coͤrper gehet fort, ein andrer nimmt die Stelle.
Ein Fiſch, indem er ſchwimmt, ſo giebt die Welle,
Die ſich im Creyſe dreht, ihm Raum. Geht er nun fort;
So iſt zu gleicher Zeit der Ort,
Aus welchem er gekommen,
Von Circkeln, welche reg’ und fluͤßig, eingenommen.
Ein jeder Coͤrper wiederſtehet
Dem Coͤrper, der ihm druͤckt. Jndem nun alles voll,
So wird der Coͤrper Trieb, daß er nicht weiter gehet,
Von ihnen unter ſich gehemmt. Jedennoch ſtreben
Sie alle, ſich vom Mittel-Punct zu heben,
Doch halten, im geraden Lauff,
Sie ſelbſt durch ihren Druck einander auf;
LDie162En redoublant leur force & leur viteſſe,
Des Tourbillons en ſont formez.
Ces Corps, que cet obſtacle en grand nombre raſſemble,
Diſpoſez par leur pente à ſe mouvoir enſemble,
Dans leur rapide effort obligez à tourner,
En rond doivent ſe ramener.
Ainſi differens Aſſemblages
De l’ air ſubtil, & des Corps étherez,
Se ramaſſant dans leurs partages
Autour des Centres ſéparez,
Ont fait ces Tourbillons, qui tous ſont mûs de même,
Sur leurs Cercles tournans d’ une viteſſe extrême,
En divers ſens, en différens degrez.
Ces Tourbillons divers partagent la Matiere,
Et leur Circonférence à tous eſt ſinguliere.
Ceuz, qui ſont plus maſſifs, par-la moins détournez,
Dans un plus grand eſpace étendent leur Carriere,
Ceux dont la force eſt moindre, ont des tours plu[s]
bornez,
A tenir moins d’ eſpace ils ſont déterminez.
Pa[r]163Die Krafft und Schnelligkeit verurſacht nun ein Drehen,
Dar aus die Wirbel dann entſtehen.
Die Coͤrper, ſo die Hinderniß noch mehr
Verſammlet und zuſammen dringt,
Durch ſtrengen Druck gepreſſt, vereinen ſich gar ſehr;
Wodurch er ploͤtzlich ſie, ſich zu bewegen, zwingt:
So, daß ſie alle ſich in einer Ruͤnde ſchwingen,
Wodurch ſich alle ſtets im Creyſe wiederbringen.
Durch die verſchiedlichen Veraͤnderungen nun
Der zarten Lufft und Himmels-Lufft, die ſich
Um manchen Mittel-Punct rings-um zuſammen thun,
Sind Wirbel zugericht, die auch gemeinſchafftlich,
Wie ſie, beweget ſind; da jeder dann im Creyſe
Unglaublich ſchnell ſich dreht, auf gantz verſchiedne Weiſe.
Durch dieſe Wirbel, die ſo ſehr verſchiedlich ſeyn,
Theilt die Materie ſich ein.
Es iſt von einem jeden
Der Umkreiß ſonderlich und unterſchieden.
Da denn dieſelben, welche feſt,
Einfolglich weniger gebogen und gepreſſt;
Die breiten ihren Lauf
Viel weiter aus, gehn hoͤher noch hinauf.
Die aber, deren Krafft geringer; ſind verſchraͤnckt
Jn einem kleinen Creyſe:
Daher in ihrer ſteten Reiſe
Jhr Gang ſich lange nicht ſo hefftig auswaͤrts lenckt.
L 2Durch164Par la violence rapide,
Dont chaque Tourbillon à part eſt emporté,
Dans ſa Circonférence il paroit limité,
Comme s’il n’ etoit point fluide,
Ou qu’il demeurât arrêté
Par quelque barriere ſolide.
Les divers Tourbillons ſur leur Centre roulez
Tournez chacun ſur ſoi, jamais ne ſont melez.
Quelques-uns cependant s’allongent en ovales,
Les uns pat les autres preſſez;
Et de quelque façon, qu’ils ſe trouvent placez,
Ils doivent tous entr’ eux laiſſer des Intervalles.
Mais on le ſait, ce ſeroit ſe tromper,
De croire, que le Vuide ait pû les occuper.
Dans ces milieux triangulaires,
Quelques Corps du premier, du ſecond Element,
Echapez des mouvantes Spheres,
Sans laiſſer aucun Vuide agitez vivement,
Peuvent s’en écarter dans leurs courſes legeres,
Et revenir à tout moment.
[De]165Durch die geſchwinde Macht, wodurch abſonderlich
Ein jeder Wirbel ſich
Nun drehet, ſchnell herum geſchwungen,
Scheint jeglicher begraͤntzt, und in ſich ſelbſt gedrungen,
Als wenn er gar nicht fluͤßig waͤre:
Wie oder recht, als ob er, durch Gewalt,
Von einem feſt - und dichten Gegenhalt
Befeſtigt und gehemmet ſtuͤnde.
Die unterſchiedne Wuͤrbel drehn,
Sich jeder um ſich ſelbſt, in ihrer Ruͤnde,
Wodurch ſie nie vermengt, noch in einander gehn.
Jedoch ſind einige,
(Da ſie gedruckt durch andere)
Verlaͤnget, wie ein Ey. Auf welche Weiſe
Auch gleich die Wuͤrbel ſtehn; behalten ihre Creyſe
Doch einen Zwiſchenſtand.
Allein es iſt bekannt,
Und wuͤrde man ſich ſehr betruͤgen,
Zu glauben, daß ein Leer dazwiſchen koͤnne liegen.
Die drey geeckten Zwiſchen-Stellen
Sind immer angefuͤllt, durch kleine Coͤrperlein
Vom Erſt - und Zweyten Element,
So von den Sphaͤren, die beweglich, abgetrennt
Und abgeriſſen ſeyn.
Die, ſonder daß dadurch das mindſte Plaͤtzgen leer,
Und ungefuͤllet waͤr,
Jn ihrem ſchnellen Lauf geſchickt ſtets weg zu fliegen,
Und auch all’ Augenblick ſich ruͤckwerts zu verfuͤgen.
L 3Von166De tous ces Tourbillons les Maſſes aſſemblées,
Jamais dans notre Eſprit ne ſauroient ſe borner;
Mais bien, qu’on puiſſe imaginer,
Juſqu’ à l’indéfini leurs bornes reculées,
Songeons à nous determiner,
Dans cet Eſpace enclos de Voutes étoilees;
Sans aller s’égarer en des Mondes divers,
Que ce ſoit-là notre Univers.
Voila ce Tourbillon, dont le grand Cercle embraſſ
Terre, Lune, Soleil, & ces Globes épars,
Saturne, Jupiter, Venus, Mercure, Mars,
Qui des fluides Champs courent le vaſte eſpace,
Et brillant plus ou moins s’offrent à nos egards.
Ces Globes ſuſpendus à divers intervalles,
Sont en des Tourbillons de grandeurs inégales,
En des temps inégaux différemment tournez.
Le Tourbillon terreſtre entraîne dans ſa Sphere
La petite Maſſe Lunaire.
D’ autres Aſtres encor ſont vûs ſubordonnez.
Saturne, Jupiter, ont plus d’ un Satellite,
Dans le vaſte Liquide attachez à leur ſuite.
[Par]167Von dieſen Wirbeln nun wird ſich die Zahl nicht faſſen,
Und von der Menſchen Geiſt ſich je begreiffen laſſen.
Allein, ob wir gleich in Gedancken ſehn,
Daß ihre Schrancken all’ ins Unbegraͤntzte gehn;
So laſſet uns, uns einzuſchraͤncken, ſtreben,
Jn dieſem Raum, den das geſtirnte Blau
Als ein Gewoͤlb umſchloſſen und umgeben,
Und, daß dies unſre Welt ſey, bloß gedencken;
Ohn in ein andre Welt uns irrend zu verſencken.
Seht da den Wirbel an, in deſſen groſſem Creiſe
Die Erde, Sonne, Mond, nebſt andrer Kugeln-Heer,
Saturnus, Venus, Mars, Mercur und Jupiter
Jn einem Raum, der fluͤßig, circkelweiſe
Beſtaͤndig vorwerts gehn,
Wovon wir einige bald hell - bald dunckler ſehn.
Die Coͤrper nun, wovon in ſolchem Unterſcheid
Ein jeglicher weit von einander ſtehet;
Sind, in verſchiedner Daur der Zeit,
Jn Wirbeln, die verſchiedlich groß, gedrehet.
Der Erden-Wirbel zieht, in ſeinem Creiſe,
Des Mondes kleine Maſſ’ und Kugel mit ſich fort.
Verſchiedne Sterne ſind auf gleiche Weiſe
Durch andre mitgefuͤhrt von ihrem Ort.
Saturnus hat verſchiedene Trabanten,
Jngleichen Jupiter, in jener tieffen Weite,
Zu ihrem ſtetigen Geleite.
L 4Durch168Par un Aſtre plus fort de moindres gouvernez,
Sont de leur mouvement & du ſien entraînez;
Comme lorsqu’ un Torrent, dans ſes fureurs extrêmes,
D’un Cours précipité fait les Flots écumer,
On voit en Tourbillon les Vogues ſe former,
Et tourner autour d’elles mêmes,
Tandis, que le Torrent en pourſuivant ſon cours,
Dans ſon ſein écumeux les emporte toujours.
Lorsque nous contemplons dans ces immenſes plaines
De ces Aſtres épars les divers Phenomenes,
Nous demandons: comment ces Globes ſont formez
Au ſein des Tourbillons, dont il ſont enfermez?
Comment de tous les points d’une Circonference,
L’Ether dans ſa Fluidite
Vers un Centre certain pouſſe avec violence
Des Corps, ou nous voyons tant d’inégalité.
Ici par l’Effort circulaire
Se forme dans le Centre un Globe lumineux;
Et là dans une autre Sphere
Se fait au Centre un Globe tenebreux.
Le Soleil renfermé ſous une Voute ardente,
Concentre ſa Clarté brillante.
Qui peut donc ainſi reſerrer
Cette active & promte Matiere,
Prê[te]169Durch einem ſtaͤrckern Stern, wird immer der, ſo ſchwach,
Sammt ſeiner eigenen Bewegung, fortgeriſſen:
Wie, wenn in ſeiner Wuht, ein aufgeſchwollner Bach
Macht, daß durch ſchnellen Lauff die Fluhten ſchaͤumen muͤſſen;
Man Wirbel rollen ſieht,
Wovon ein jeglicher ſich um ſich ſelbſten drehet,
Die aber doch der Bach, als der beſtaͤndig gehet,
Jn dem beſchaͤumten Schooß beſtaͤndig mit ſich zieht.
Wenn wir in dieſen tieffen Hoͤhen
So mancherley Geſtalt ſo vieler Sterne ſehen;
So fraget ſichs: auf welche Weiſe werden
So viele Sonnen, ſo viel’ Erden
Jn dieſer Wirbel Schooß, in welchen ſie verſchrenckt?
Es fraget ſich, auf welche Weiſe,
Von allen Ecken her, von ihrem aͤuſſern Creyſe,
Die Himmels-Lufft, in ihrer Fluͤſſigkeit,
Sich ſo gewaltig ſencket
Nach einem Mittel-Punct von Coͤrpern, die nicht gleich?
Hier wird, da alles ſich mit Macht im Creyſe fuͤhrt;
Jm Mittel-Punet ein helles Rund formirt:
Und dort auf gleiche Weiſe,
Ein dunckles Rund in einem andern Creyſe.
Die Sonne, die umſchraͤnckt in einer gluͤhnden Ruͤnde,
Zieht ihrer Klarheit helle Flammen
Jn einen Mittel-Punet zuſammen.
Wer kan doch ſo zuſammen dringen
Solch einen regen Stoff, der ſich empor zu ſchwingen
L 5Und170Prête à voler par-tout, propre à tout penetrer,
Qui n’eſt, que Mouvement, que Flâme, & que Lumiere?
Penſons, que la rondeur de ſon Diſque enflâmé,
Vient du ſeul mouvement au grand Tout imprimé.
Souvenons-nous des parcelles mobiles,
Les plus pures, les plus ſubtiles,
Qui par leur petiteſſe ont plus facilement
Conſervé tout leur Mouvement.
Cette Matiere en tous lieux répandue,
Et qui ſe meut inceſſamment,
Des Abîmes profonds juſques au Firmament,
Ne ſe trouve point confondue.
Dans les Corps penetrez de ſon activité,
Il en demeure encore en grande quantité,
Qui par des Corps maſſifs de tous côtez chaſſée,
Contrainte à leur ceder en un Globe eſt preſſée.
Elle compoſe une ardente Liqueur;
Et voulant s’ echaper, par l’ Ether reprimée,
Comme dans ſa Fournaiſe en cercle renfermée,
Du Tourbillon Solaire elle occupe le Coeur.
Mais171Und alles durch zu gehn, zu jeder Zeit,
So hurtig als bereit:
Der an ſich ſelber bloß allein
Bewegung, Flamme, Licht und Schein?
Laſſt uns dann dies wol uͤberlegen:
Die Ruͤnde von der Sonnen Scheibe
Entſtehet bloß durch das Bewegen,
So GOTT beliebt dem Gantzen einzupraͤgen.
Erinnert euch der kleinen regen Theile,
Die ſo ſubtil, ſo zart und rein,
Jn welchen, eben weil ſie klein,
Die rege Krafft von einer ſteten Eile,
Und fluͤchtigem Bewegungs-Triebe,
Am ſtaͤrckſten aufbehalten bliebe.
Derſelbe Stoff, der allen Raum durchbricht,
Und der ſich unaufhoͤrlich reget,
Vom tieffſten Abgrund ſich zum Firmament beweget,
Miſcht ſich mit den, von ihm durchdrungnen Coͤrpern, nicht.
Es bleibt noch eine groſſe Menge,
Die eine ſtrenge Macht der Coͤrper, welche feſt,
Und der er welchen muß, in eine Enge,
Und folglich in die Form, von einer Kugel preſſt.
Dadurch entſteht ein’ heiſſe Fluͤſſigkeit,
Und da daſſelbe ſtets davon zu fliehn bereit,
Jedennoch allezeit,
Von jener Himmels-Lufft gedruͤcket und gepreſſt,
Als wie ein gluͤender und runder Ofen laͤſſt;
So nimmt ſein runder Schein
Den Mittel-Punct vom Sonnen-Wirbel ein.
Die172Mais la Terre, au contraire inactive & peſante,
Et qui ſous nos yeux ſe préſente
Comme un mélange épais, materiel, obſcur;
Forme un Globe grosſier dans l’ Air liquide & pur.
Son Tout apparemment fùt d’abord moins ſolide:
Ce n’etoit, qu’un amas inégal & poreux
D’Atomes longs, crochus, entortillez, rameux.
Que de ſemblables Corps nageant dans le liquide,
Viennent à ſe preſſer, à s’accrocher entr’eux,
Qu’ un autre après un autre approche & s’entrelaſſe,
Toujours d’ autres pareils y viendront ſe mêler,
Par le concours du temps, en grosſiſſant la Maſſe,
Ne poutrons plus ſe mouvoir, circuler.
Les petits Corps branchus, pendant leur réſiſtance,
Chaſſez de tous les points de la circonférence,
Doivent enſemble ſe coller;
Liez par la force preſſante
De la Liqueur environnante,
En Globe, dans le centre, on les voit s’aſſembler.
La Terre en ſa rondeur eſt ainſi compoſée:
Et nous en convaincrons notre eſprit curieux,
Par une experience aiſée,
Sans aller l’ obſerver de la Voûte des Cieux.
Un173Die Erd im Gegentheil, die Regungs-los und ſchwer,
Und die ſich unſern Augen zeiget,
Als wenn ſie dunckel, dicht, materialiſch waͤr;
Scheint in der Lufft, die fluͤſſig iſt und rein,
Ein grober runder Klump zu ſeyn.
Jhr Ganzes war vermuhtlich anfangs nicht
So feſt und dicht:
Es war ein ungleich-luckrer Hauffeu
Von Staͤubgen, die theils lang, und theils gekruͤmmt,
Theils voller Aeſt’ und theils gewunden.
Wenn ſolcher Coͤrper Meng’ in weichen Luͤfften ſchwimmt,
Sind ſie gepreſſt, gehaͤckelt und verbunden,
Wenn eines nun ſich in das andre dringt,
Und ſich zuſammen ſchlingt;
Haͤngt eines ſtets ſich an das ander’ an,
Wodurch denn, da die Maſſe ſich vermehret,
Jhr eigner Druck und ihr Gewicht verwehret
Daß ſie ſich nicht mehr drehn und regen kan.
Die zaͤſerichte Coͤrperlein,
Die von der aͤuſſern Creyſe Ruͤnden
Zuſammen ſtets gedruͤckt, gepreſſt, getrieben ſeyn,
Die muͤſſen ſich vereinen und verbinden.
Dahero durch des Druckes-Krafft
Der ſie umgebenden und fluͤſſ’gen Eigenſchafft
Wir ſie im Mittel-Punct, als eine Kugel, finden.
So iſt die Erde nun formiret:
Und dieſes wird, ohn’ von des Himmels Hoͤhen
Die Erden anzuſehen,
Durch ein ſehr leicht Experiment
Gar leicht probiret:
Ein174Un vaſe tranſparent expoſe à notre Vûe,
De l’Eau, que l’on agite en rond,
Et de Cire rougie une poudre menue,
Que ſon poids fait couler a fond.
Par le premier effort du branle circulaire
La Cire nage, & va vers les bords de la Sphere;
Mais quand le vaſe aura tourné long-temps,
Et que dans ces Cercles flottans,
Au mouvement commun l’eau s’eſt mieux ajuſtée;
Qu’on laiſſe le Vaſe en repos,
Cette eau, parmi la Cire, alors roulant ſes flots,
Plus coulante, plus agitée,
Vient à tenir le premier lieu;
Loin du Centre elle eſt emportée,
Et la Poudre rougie eſt chaſſée au milieu,
Ou ſes Corps accrochez font une Maſſe ronde,
Un Globe dans ce Centre environné de l’Onde.
N’eſt-ce pas à peu près par de ſemblables Loix,
Et pour nous en donner une ſenſible preuve,
Qu175Ein klares Glas kan unſern Augen
Es deutlich gnug zu zeigen taugen:
Wenn Waſſer drinnen rund gedreht wird und gewendt,
Und man von Siegel-Wachs ein Pulver darein reibt,
Das ſeine eigne Laſt zu Grunde treibt;
So wird durchs allererſte Drehen,
Das Pulver nach dem Umkreis gehen:
Allein dreht man dies Glaß nur lange Zeit,
Und ſtimmt des Waſſers Fluͤßigkeit
Jn dieſen Circkelchen, die ſich beſtaͤndig regen,
Mit der Bewegung, die dann allgemein,
Jemehr und mehr allmaͤhlich uͤberein;
So ſetze man
Das Glas ſo dann
Nur ſtille nieder:
So wird das Waſſer, welches ſich
Viel fluͤſſiger und hefftiglich
Durchs Pulver jaget hin und wieder,
Sich immer in der Fluht bequemen
Die erſte Stelle einzunehmen;
Und wird vom Mittel-Punct weit abgefuͤhrt:
Das rohte Siegel-Wachs hingegen
Wird ſich in Mittel-Punct gejagt zuſammen legen;
Da aus den Theilchen denn, die an einander kleben,
Ein rundes Weſen ſich formirt,
Das eine Kugel wird, mit Waſſer gantz umgeben.
Geſchah es nicht faſt auf dieſelbe Art,
Damit uns dieſes deutlich waͤr,
Daß176Qu’une Isle ſe forma dans le Tibre autre fois
De Gerbes, qu’au hazard on jetta dans ce Fleuve?
Une touchant le fond, & ceſſant de flotter,
Celles, qui la ſuivoient s’y vinrent arrêter:
Le Limon, que les Eaux y charioient ſans ceſſe,
Rendit la Maſſe plus épaiſſe;
Et de nouveau Limon, qui s’y joignit toujours,
L’augmenta, l’affermit par le nombre des jours.
Mais cette Isle, ou Terre naiſſante,
Touchant le ſable par ſon fond,
L’eau ne put la former en rond,
Comme une Planete flottante;
L’Onde, qui l’embraſſoit gliſſant le long des bords,
Par de continuels efforts,
L’allonge en forme de Navire,
Les ans l’ont cimentée, ou lieu de la detruire.
Elle porta de fermes Bâtimens;
Rome y jetta les Fondemens
D’un Temple d’Eſculape, & de vaſtes Portiques.
On en voit aujourd’hui les veſtiges antiques,
Et de cette Isle(*)A préſent l’Isle de Saint Barthelemi à Rome.
(*) encor les bords ſont célebres Par des Edifices ſacrez.
Souvent de cette Sorte il ſe forme une Tache,
Qui commence à nager ſur le front du Soleil;
Ce qu’il a de moins pur en écume s’attache,
D177Daß eine Jnſul einſt in Rom erzeuget ward,
Aus Garben, welche man von ohngefehr
Hatt’ in die Tiber eingeſenckt,
Wovon die eine erſt den Grund beruͤhret,
Daran die andern ſich hernachmahls angehaͤngt.
Der Schlamm, der durch die Fluht darauf gefuͤhret,
Macht, daß die Maſſe ſtets verdickt ward, und genaͤhrt;
Worauf ein neuer Schlamm,
Der alle Tage darauf kam,
Sie mehr befeſtigt und vermehrt.
Die Jnſel aber nun der neu gebohrnen Erden,
Jndem ſie auf dem Grunde ruht;
So konnte ſie auch von der Fluht
Nicht rund, wie ein Planet, der ſchwimmt, formiret werden.
Das Waſſer, welches ſie umgiebt, da an der Seiten
Die Wellen immer gleiten,
Macht ſie, durch ſeinen ſteten Drang,
Als wie ein Schiff oval und lang.
Die Jahre haben es befeſtigt, nicht zerſtoͤret.
Sie trug ſehr wichtige Gebaͤude, ja den Grund,
Worauf des Aesculaps erhabner Tempel ſtund.
Wie manch bedeckter Gang ward nicht drauf gebauet,
Wie man das Alterthum daran noch itzo ſchauet? (*)Es iſt dieſes die itzige Bartholomaͤus-Jnſel zu Rom.
(*) Ja man ſieht itzt noch groſſe Hoͤhen
Von heil’gen Tempeln auf ihr ſtehen.
Auf gleiche Weis entſtehen oͤffters Flecken,
Die wir ſo gar im Glantz der Sonnen ſelbſt entdecken.
Das was bey ihr am meiſten klar und rein,
Kan, wie ein Schaum vereint, und ſo entſtanden ſeyn,
MKan178Devient un Corps opaque à la Terre pareil;
Juſqu’à ce, que cet Aſtre, en ſa force premiere,
Ait diſſipé la Tache, & repris ſa lumiere.
Pour un temps telle Etoile a ſes traits effacez,
Puis de ce voile obſcur elle ſe débarraſſe;
Elle renaît & brille dans ſa place.
Telle autre pour jamais diſparoît & s’efface;
Sa nature ſe change, & ſes feux éclipſez,
Sont dans l’Ecorce opaque à jamais enfoncez.
Une ſemblable Ecume épaisſie & grosſiere,
Des Planetes ſans doute a fourni la matiere.
Si l’on ne peut plus conteſter,
Que la Terre en leur rang ne ſe doive compter,
Pour montrer leur nature elle-même décide;
Chacune eſt un amas de divers Corps mêlez,
Dans le Liquide unis, vers un centre aſſemblez;
De même, que la Terre ils font un Tout ſolide;
Et c’eſt cette épaiſſeur, & cette opacité,
Qui des rayons du Jour reflêchit la clarté.
S179Kan bald, gleich unſrer Erden,
Ein undurchſichtiger, ein dunckler Coͤrper werden;
Bis daß dies Wunder-Licht, in ſeiner vor’gen Krafft,
Die Flecken von ſich ab und wieder fortgeſchafft.
Auf eine Zeit verliert ein Stern ſein Feuer;
Bald drauf zerreiſſet er den duncklen Schleyer,
Und wird an ſeiner erſten Stelle,
Aufs neu gebohren, wieder helle.
Ein andrer dort verliert auf immer
Den bis daher beſeſſuen Schimmer;
Er aͤndert die Natur; und der verſchwundne Schein
Huͤllt ſich in dicht-und dunckle Rinden ein.
Aus ſolchem Schaum, der grob und dicht,
Jſt der Planeten Stoff vermuhtlich zugericht.
Da man nicht ferner leugnen kan,
Daß unſrer Erden-Ball nicht in der Reih
Auch ein Planete ſey.
Jhr Weſen zeigt es uns ja ſelber deutlich an.
Ein Coͤrper iſt ein jeglicher Planet,
Der aus verſchiednen Stoff und Coͤrperchen beſteht;
Der in dem Mittel-Punct im Fluͤſſigen vereint,
So wol, als unſre Erd’, ein ſeſtes Gautz,
Und dieſe Dick’, und dieſe Dichte,
Jſt Urſach, daß der Strahl vom Lichte
Zuruͤcke prallt und helle ſcheint.
M 2Wenn180Si pour mieux découvrir toutes les circonſtances,
Soit des vrais Mouvemens, ſoit de leurs apparences,
Vers les Voutes du Ciel nos yeux ſont élevez,
Nous trouvons les ſujets d’une étude profonde.
Du grand Aſtre des Jours les Pas ſont obſervez,
Des bornes du Matin au Couchant arrivez,
Eclairant ſans repos les Cieux, la Terre, & l’Onde.
Ou l’ on peut croire ausſi, que ce Flambeau du Monde,
Immobile au milieu de ce vaſte Contour,
Laiſſe aux Aſtres errans faire leur Courſe ronde;
Et que de ſes regards ils viennent tour à tour,
Emprunter la Lumiere, & recevoir le Jour.
Von der Sonne, den Planeten, und vom Firmament.
Von einem hohen Ort auf dieſer ſichtbarn Welt
Laſſt uns, ſo viel man kan, das groſſe Gantz beſehen!
M 3Das182Ce qui frappe le plus nos yeux & nos Eſprits,
Ce ſont les clairs Flambeaux des Voutes étherées:
Les uns ſont attachez au celeſte Lambris,
Les autres nous font voir des Courſes meſurées;
Les uns brillent toujours de leurs propres clartez;
Les autres ſont brillans par des feux empruntez.
C’eſt le Soleil, qui regne, & par ſa vive flame
Du Monde Elementaire il eſt la Vie & l’Ame,
Il ſemble décrire en ſon Cours,
Et le Cercle annuel, & les Cercles des jours.
Avec l’Aſtre des Nuits les Etoiles errantes,
Se montrent à nos yeux ſous des formes changeantes,
Et le ſublime Ciel, où notre oeil eſt borné,
Eſt de Feux infinis ſuperbement orné.
Le grand Aſtre paroît une mouvante Sphere,
Il n’eſt rien, qu’il n’echauffe, il n’eſt rien, qu’il n’éclaire.
Elançant de ſon Globe un Feu brillant & pur,
Perçant l’Eſpace entier du tranſparant azur,
On le voit ſans rélache imprimer ſa puiſſance
Sur tous les Elemens, de ſon Feu penetrez,
Sur tous les Corps, par lui ſeul éclairez.
Autour de nous occupant notre vûe
Et du vaſte Horiſon parcourant l’étendue,
C183Das, was am ſtaͤrckſten uns in Geiſt und Augen faͤllt,
Jſt jener Lichter Meng’ in den Saphirnen Hoͤhen,
Wovon verſchiedene beſtaͤndig ſtille ſtehen;
Wann in gemeſſnem Lauff die andern immer gehen.
Verſchiedne glaͤntzen ſtets in ihrem eignen Schein;
Wann vom erborgten Feur die andern helle ſeyn.
Die Sonne herrſcht, und iſt, durch ihre rege Flammen,
Der Coͤrperlichen Welt ihr Leben, Seel und Geiſt.
Es ſcheinet, als ob ſie in ihrem Lauff zuſammen,
So wol den Jahres-Creys, als Tages-Creys durchreiſ’t:
Nebſt der Planeten Heer zeigt das Geſtirn der Nacht
Sich ſtets veraͤnderlich: indem am Firmament
Der feſten Sterne Feur, in wunderbarer Pracht,
Als welche ſonder Zahl, recht Majeſtaͤtiſch brennt.
Es ſcheint der Sonnen Gluht ein reger Creys zu ſeyn,
Durch ſie wird alles warm, durch ſie wird alles licht.
Sie ſchickt aus ihrem Schoos ein Feur, das hell und rein,
Und durch den weiten Raum durchſicht’ger Luͤffte bricht.
Mau ſieht ohn Unterlaß ſie ihre Kraͤffte druͤcken
Jn Waſſer, Erd’ und Lufft, die ihre Gluht durchdringt,
Und auf der Coͤrper Meng, die ſich durch ſie nur ſchmuͤcken;
Als denen ſie allein ſo Licht als Schoͤnheit bringt.
Jndem wir nun rings um uns ſehen,
Und auch zugleich den Raum von den geſtirnten Hoͤhen;
M 4So184Ce Globe, que nous habitons,
Formé de la Térre, & de l’Onde,
A nos ſens prévenus nous le repréſentons,
Comme placé dans le Centre du Monde.
Une apparence encore nous a préoccupez:
Obſervant de nouveau la parfaite ordonnance,
Qu’expoſe à notre Eſprit cette Machine immenſe,
Nous pourrons être détrompez.
Lorsque notre Raiſon avec ſoin conſidere
Tout ce, que notre Monde à nos yeux vient offrir,
L’Ordre & les Mouvemens, qu’il laiſſe découvrir,
Ne ſauroient s’accorder au ſentiment vulgaire.
Ptolomée a penſé, que le Flambeau des Cieux,
Et les Aſtres errans, que cette Voute enſerre,
Tournoient tous autour de la Terre;
Mais aujourd’ hui, que l’Art ſecourir nos yeux,
On ſe peut aſſurer, de les obſerver mieux.
Il faut de Ptolomée oublier le Syſtême.
On connoit clairement, que Mercure & Venus,
Les plus près du Soleil autour de Lui ſont mûs.
La Terre tourne enſuite, eſt Planete elle-même:
Mar185So kommt uns unſre Kugel hier,
Aus Erd und Fluht gemacht, nicht anders fuͤr,
Als waͤre ſie in der ſo groſſen Welt
Nur wie ein Mittel-Punct geſtellt.
Allein,
Es blendet uns auch hier der Schein;
Wenn wir aufs neue nur ergruͤnden,
Der Ordnung Trefflichkeit, ſo unſern Geiſt
Die unermeſſliche Machine weiſt;
So werden wir gar bald den Jrrthum finden.
Wenn unſer Geiſt nun alles wol erweget,
Was unſre Welt uns vor die Augen leget;
So zeigt ſich, daß ſo Gang, als Ordnung, die wir ſehn,
Als wie der Poͤbel meint, in ihr ſo nicht geſchehn.
Es bildete ſich Ptolomaͤus ein,
Daß aller irrenden und feſten Sterne Schein,
Die wir am Firmamente ſehen,
Sich rings um unſre Erde drehen.
Allein,
Da nun zu unſrer Zeit
Die Kunſt den Augen Huͤlffe beut;
Kan man gewiß verſichert bleiben,
Daß wir davon was beſſres glaͤuben.
Des Ptolomaͤus Satz muſſ’ gantz vergeſſen ſeyn;
Jndem man klar geſtehen muß,
Daß Venus und Mereurius,
Wie wir ſie ſelbſt mit Augen ſehn,
Jn ihrer Nachbarſchafft rings um die Sonne gehn.
Die Erde folgt darauf, als die ſelbſt ein Planet:
M 5Mars,186Mars, Jupiter, Saturne, enfin tournent de même;
Le Soleil eſt leur Centre, & d’un Ordre pareil
Tous roulent autour du Soleil.
Cette idee eſt plus ſimple, & plus juſte, & plus clair
Par des Sages fameux le Plan en fut tracé.
L’Ecole de Samos avoit ainſi penſé,
Que dans l’ Ordre du Monde il etoit nécéſſaire,
Qu’un Aſtre, qui l’anime, & l’echauffe & l’éclaire,
Au Centre ſe trouvât placé.
Numa, dont le Genie & ſi grand, & ſi ſage,
Apptit dans la Retraite à régir les Humains;
Et fondant ſur les Loix l’Empire des Romains,
En Eux ſut allier la Sageſſe au Courage;
Philoſophe Religieux,
Du Monde dans un Temple il dreſſa la Figure.
Au ſein de l’Edifice un Feu myſterieux
Conſervoit ſa chaleur perpetuelle & pure;
Il voulut exprimer l’Ordre de l’Univers,
Tel, que l’enſeigna Pythagore,
Ou le Soleil, au Centre, épanche dans les Airs
L’ardeur, dont tour s’anime, & dont tout ſe colore,
La Terre n’etoit point dans le milieu des Cieux;
Et loin de la croire immobile,
Il crut plus raiſonnable ainſi, que plus facile,
De fixer du Soleil le Trône radieux.
187Mars, Jupiter, Saturn, ſind auch uͤm ſie gedreht;
Sie iſt der Mittel-Punct. Der andern ihre Reiſe
Geht um der Sonnen Gluht auf eine gleiche Weiſe.
Die Meinung iſt weit leichter, ſichrer, klaͤrer.
Sie ward zuerſt geſetzt, durch ſehr beruͤhmte Lehrer.
Die Schul in Samos ſchon hat auch alſo gedacht,
Daß es nohtwendig ſey, zur Ordnung unſrer Welt,
Daß das, ſo ſie beſeelt, erwaͤrmt und helle macht;
Jm Mittel-Punct ſey hingeſtellt.
Es ſtellte Numa dort, (deß groß-und weiſer Geiſt
Die Kunſt zu herrſchen lernt, in ſeiner Einſamkeit,
Und der das Regiment von Rom, zur Sicherheit,
Auf Ordnungen, Geſetz und Regeln wuſſt’ zu gruͤnden,
Und mit der Tapfferkeit die Weisheit zu verbinden:
Der Weltweiſ’ und zugleich auch Geiſtlich war;)
Der Welt Figur in einem Tempel dar:
Jn deren Mitte brannt Geheimnißvoll und rein,
Von einem ew’gen Feur, ein lichter Schein:
Dadurch er die Figur und Ordnungen der Welt,
Wie ſie Pythagoras gelehret, vorgeſtellt.
Woſelbſt die Sonn’ im Mittel-Punct, den Schein,
Dadurch die Ding’ erwaͤrmt, belebt, gefaͤrbet ſeyn,
Jns Reich der Luͤffte ſchickt. Es war die Erde nicht
Der Mittel-Punct am Himmliſchen Saphir,
Er konnte ſie nicht unbeweglich ſchaͤtzen.
Es kam hingegen ihm viel leicht und beſſer fuͤr,
Den Strahlen reichen Thron der Sonnen feſt zu ſetzen.
Auch188Et le divin Platon à la fin de ſa Vie,
Obſervant de nouveau l’Ordre de l’Univers,
Sur cette Verité ſes yeux furent ouverts,
Il ſuivit Pythagore & ſa Philoſophie;
De la Terre mobile il reconnut le Cours,
Autour du grand Aſtre des Jours.
Ace Roi lumineux des jours & des années,
Les Loix du mouvement ſont toujours enchaînées.
La commence l’activité,
Et de-là tout s’ébrande avec rapidité.
Tout y repond, tout ſuit cette belle harmonie;
Dans le Reſſort central toute la force unie,
Se répand par degrez, par elle tout ſe fait,
D’un Ordre immuable & parfait.
Dans les Régions Planetaires
Les Globes décrivant leurs Routes circulaires,
Leur courſe eſt méſurée à leur éloignement;
Les plus près du Soleil vont plus rapidement;
Et ceux, qui ſont placez dans les lointaines Spheres,
En des termes plus longs, roulent plus lentement.
Tout va de même ſens du Centre juſqu’au Faîte,
Sans que rien ſe démente, ou ſe nuiſe, ou s’arrête.
Admirable Uniformité!
Merveilleuſe Simplicité!
Te189Auch Plato, den man insgemein
Den Goͤttlichen benahmt, ſtimmt hiermit uͤberein.
Wie er, bevor er ſtarb, die Ordnung dieſer Welt
Noch einmahl uͤberſah, erkannt’ er dieſe Wahrheit.
Er folgt Pythagoras und ſeiner Lehre Klarheit.
Der regen Erde Lauff blieb bey ihm feſt geſtellt.
An dieſem hellen Herrn der Jahre, Tag’ und Stunden,
Sind der Bewegungen Geſetze ſtets verbunden.
Jn ihm faͤngt alles an ſich zu bewegen,
Aus ihm entſteht das hefftigſchnelle Regen.
Mit ſeinem hellen Wunder-Schein
Stimmt alles uͤberein,
Und alles folgt der ſchoͤnen Harmonie.
Jm Mittel-Punct der Krafft vereinet ſie
Die gantze Macht; die breitet ſich
So dann in Stuffen aus. Durch ſie allein entſtehn
Die Dinge, welche wir in ſolcher Ordnung ſehn,
Die ſchoͤn und unveraͤnderlich.
Jn dem Revier der nimmer ſtillen Sterne,
Jn dem die Kugeln ſich in weiten Creyſen drehn,
Miſſ’t ſich ihr Lauff nach ihrer Ferne.
Die, ſo der Sonnen nah, ſieht man viel ſchneller gehn:
Und die, ſo weiter weg in den entfernten Creyſen,
Sieht man ſo hefftig nicht, nicht ſo geſchwinde reiſen.
Es gehet alles gleich vom Mittel bis zur Hoͤhe,
Ohn daß das mindſte, ſich verhind’rend, ſtille ſtehe.
O! wundernswuͤrdige Gleichfoͤrmigkeit!
O! wunderreiche Einfachheit!
Wie190Tel qu’un Monarque au ſein de ſon Empire,
Cet Aſtre ſouverain agit de toutes parts;
Sur tout ce, qui ſe meut, & vegete, & reſpire,
Par un juſte partage il porte ſes regards.
Pouvoit-il occuper, que le Centre du Monde?
C’ eſt-là, que ſa chaleur doit avoir ſon foyer.
C’ eſt de-là, qu’il doit envoyer
Les rayons embraſez, qui percent à la ronde.
Là ſe tournant ſur ſoi, ſes prompts élancemens,
Ses efforts reſſerrer, ſes vifs bouillonnemens,
Jettent de tous côtez l’ardeur féconde & pure,
Qu’il fait ſentir à toute la Nature.
Mais cette ſource enfin de flame & de clarté,
Souvent ne garde pas toute ſa pureté,
Nous voyons ſur ſont front tourner plus d’une tache;
Et le terme reglé, qui les montre, ou les cache,
Nous prouve, que cet Aſtre à chacun de ces tours
Employe environ trente jours.
Par ſa chaleur, par ſa lumiere,
Il eſt ſemblable au feu parmi nous allumé.
Quelques Sages penſoient, qu’il ſeroit conſumé
En verſant tant de feux dans ſa vaſte Carriere,
Sans l’ humide Aliment des Vapeurs exprimé,
Qui l’ entretient toujours dans ſa force premiere.
Mais191Wie eines Koͤnigs Macht und Krafft ins gantze Reich
Sich aus der Reſidenz, als deſſen Hertz, verbreiten;
So wuͤrckt dies herrliche Geſtirn von allen Seiten.
Es ſchickt den holden Blick, recht eingetheilt, und gleich
Auf alles, was ſich regt, und was man wachſen ſieht,
Auf alles, welches Athem zieht.
Wie haͤtt’ ſie in der Welt doch einen andern Ort,
Als in der Mitte, kriegen koͤnnen?
Daſelbſt nur hat ihr Feur den Heerd, ſie ſchickt von dort
Der Strahlen heiſſe Gluht, die in der Ruͤnde brennen.
Daſelbſt, indem ſie um ſich ſelbſt ſich dreht,
Wirfft ihr geſchwinder Druck, und die gedrengte Krafft,
Zuſammt den feur’gen Schwall, ſo ſtets in ihr entſteht,
Von allen Seiten aus die Lebensreiche Hitze,
Wodurch ſie der Natur ſo unentbehrlich nuͤtze.
Doch bleibet dieſe Quell von Flammen, Licht und Schein,
Nicht ſtets gleich unbefleckt und rein:
Man kan auf ihre Stirn offt mehr, als einen Flecken,
Gantz eigentlich entdecken,
Und die gemeſſ’ne Zeit, ſo ſie verbirgt und weiſet,
Zeigt, daß ſie ihren Creys in dreyſſig Tagen reiſet.
Der Sonnen Waͤrm und Licht wird man vergleichen koͤñen
Mit unſern irrdſchen Feur. Sie wuͤrde ſelbſt verbrennen
(War unterſchiedner Weiſen Lehre)
Da ſie mit ſo viel Gluht ſo weite Circkel fuͤllt,
Wenn nicht die Feuchtigkeit, die aus den Duͤfften quillt,
Jhr eine Rahrung waͤr[e .]
Allein,192Mais preſſé par les Cieux, en ſa Sphere enfermé,
Il eſt toujours nourri de ſa propre matiere;
Le premier Element, qui d’abord l’a formé,
Et qui vole par tout d’une courſe legere,
Redonne à la brillante Sphere
Tout ce, qui s’echapoit de ſon ſein enflâmé.
Quand ſes Feux ſont cachez ſous le rivage More,
De cet autre Hemiſphere il nous éclaire encore;
De Spheriques Miroirs nous rendent ſa ſplendeur;
Il ſe préſente à nous ſur le front des Planetes.
Nous avons remarqué comme eller ſe ſont faites;
On en connoit le cours, l’eclat, & la rondeur,
Leurs Cercles inégaux, leur diverſe grandeur.
On voit, que dans l’Ether une Planete nage,
Par ſon poids, par ſa maſſe y prend certain étage;
Ainſi que les Corps durs, plongez dans les liqueurs,
Nagent ſelon leur poids à diverſer hauteurs.
Il faut que dans ſon Ciel une Planete roule,
Et ſur ſoi-même encor tourne, comme une Boule.
Comme ces Corps roulent plus lentement
Que l’Ether qui ſur eux pourſuit ſon mouvement.
So193Allein, vom Firmament gedruͤckt, in Creis gebracht,
Wird ſie durch eignen Stoff ernaͤhret.
Das erſtre Element, woraus ſie ſelbſt gemacht,
Das allenthalben fleugt, ſich hurtig dreht und kehret,
Floͤſt ihrem Creiſe, voller Schein,
Das, was aus ihrem Schooß hervor brach, wieder ein.
Wann ihre Gluht von uns entfernt iſt und verſtecket,
Da ſie der Mohren Strand verdecket;
Erleuchtet ſie uns doch
Von jenem halben Welt-Theil noch.
Es ſtellen ihren Strahl uns klar
Verſchiedne runde Spiegel dar.
Es zeiget uns die Sonn’ ihr helles Licht
Auf der Planeten Angeſicht.
Wir haben erſt geſehn, wie ſie gemacht: wir kennen,
Sam̃t ihrem Glantz und Ruͤnd’, auch ihr ſo ſchnelles Rennen,
Jhr’ unterſchiedne Groͤß’, und die verſchiedne Weiſe
Des Zuſtands ihrer groſſen Creiſe,
Wie der Planeten Meng’ in Himmels-Luͤfften ſchwimmt,
Und, durch Gewicht und Groͤß’, gewiſſe Stellen nimmt,
So, wie wir in der Fluht an harten Coͤrpern ſehen.
Sie treiben ſo, wie ſie, auch in verſchiednen Hoͤhen.
Es muß ein Jrr-Stern ſtets in ſeinem Himmel gehn:
Er muß ſich um ſich ſelbſt, als eine Kugel, drehn.
Wie dieſe Coͤrper nun ſich nicht vermoͤgen
So ſchnell, als wie die Himmels-Lufft, zu regen,
Die uͤber ſie beſtaͤndig ſich bewegt;
NSo194Son choc les fait tourner ſans ceſſe;
Leur cours alors eſt de plus d’une eſpece;
Dans le tour d’un grand Cercle on les voit entraînez,
Et ſur leur Axe propre en même temps tournez.
Dans l’Eſpace fluide, ou la Terre eſt placée,
Toujours flottante & balancée,
Comme les autres Corps, qui ſont placez ainſi,
A ſe laiſſer mouvoir ausſi
Peut-elle n’être pas forcée?
Le Mouvement des Cieux, qui meut de plus grands Corp
La pouvant emporter par de moindres efforts,
Quelles Chaînes, quels Noeuds feroient ſa réſiſtance?
Même où ſeroit la Vraiſemblance,
Que le Soleil, d’une énorme Grandeur,
Pût en ſi peu de temps parcourir la Rondeur
De toute la Circonference,
Que doit avoir ſon Tourbillon immenſe:
Qu’avec les Cercles Etoilez,
Eſpaces, que tout l’Art n’a jamais calculez,
Des Corps, tels que l’on ſait, Jupiter & Saturne,
Pat le ſeul mouvement diurne,
En ſi peu de momens ſur nous fuſlent roulez?
Hé quoi dans l’Univers la Terre, un grain de Sable,
D’un liquide entourée, eſt ferme, inébranlable?
Elle voit l’Univers ſur elle circuler
Tandis, qu’elle demeure ſtable!
N’eſt-il donc pas plus vraiſemblable,
Que ſur ſon petit Axe elle doive rouler?
Qua195So druͤckt ihr Trieb ſie ſtets in ſchneller Fahrt,
Und iſt ihr Lauff ſo dann von unterſchiedner Art:
Jm groſſen Circkel-Creys ſieht man ſie fortgeriſſen,
Da ſie um ihre Ax zugleich ſich drehen muͤſſen.
Kan es wol anders ſeyn, daß unſre Erde,
Jm Raum, der fluͤſſig iſt, getrieben und gewiegt,
Wie andre Coͤrper auch, die ſo, wie ſie, gefuͤgt,
Nicht auch wie ſie, mit fortgefuͤhret werde?
Jndem des Himmels Trieb, der groͤſſre Coͤrper traͤget,
Sie ja mit weniger Gewalt beweget.
Durch welche Ketten, welche Bande
Erhielte ſie ſich doch in einem feſten Stande?
Ja, wie kan es doch nur den Schein der Wahrheit kriegen?
Die Sonne, die ein ſolch unmeßbares Gefaͤſſe,
Soll in ſo kurtzer Zeit des Creyſes Rund durchfliegen
Von ihres Wirbels Wunder-Groͤſſe?
Sie ſoll, ſammt den geſtirnten Creyſen,
(Ob ihren Raum kein Menſch gleich rechnen kan;)
Auch der Planeten Heer,
Saturn und Jupiter,
Durch eine taͤgliche Bewegung nur allein
Jn ſo gar wenigen Minuten um uns reiſen?
Wie? hat denn in der Welt die Erde, die ſo klein,
Als wie ein Koͤrnchen Sand,
Jm Raum, der fluͤſſig, einen Stand,
Der unveraͤnderlich, allein?
Sie ſieht, indem ſie feſte ſtehet,
Daß die ſo groſſe Welt um ſie in Creyſe gehet.
Schlieſſt man denn nicht mit mehr Wahrſcheinlichkeit,
Daß ſich die Erde allezeit
Um ihre kleine Axe drehet?
N 2Be196Quand on lui donneroit un Aſſiette tranquile,
Son Ciel au moins l’emporte, & l’ on peut concevoir,
Lorsqu’en un jour ſur nous tout paroît ſe mouvoir,
Que c’eſt nous, qui tournons ſur ce monceau d’argile
Qu’emporte dans un jour ſon Tourbillon mobile.
Ne ſait-on pas, que les Nochers,
Quand ils abondonnent les Rives,
Penſent voir éloigner les Tours & les Rochers,
Et courir devant eux les Côtes fugitives.
Le Soleil à nos yeux décrit un Cercle ardent,
Parceque nous tournons ſur une Maſſe ronde.
Quand il paroit courir de l’Aube à l’Occident,
Ici ſortant des Flotſ, là ſe plongeant dans l’Onde,
C’eſt la Terre, qui ſe mouvant,
Au tour de ſon Eſſieu, du Couchant au Levant,
Fait, qu’en un ſens contraire on voit tourner le mond
En tournant chaque jour, la Terre tourne encor
Par Son mouvement annuel.
Autour de ce grand Aſtre elle parcourt le Ciel,
Et roule en s’avançant du Couchant vers l’Aurore.
Ses deux Poles Fixez obſervent conſtamment,
De répondre à deux points marquez au Firmament.
Li197Beſtimmte man der Erd gleich einen feſten Ort,
So reiſſet ſie jedoch ihr Himmel mit ſich fort.
Man wird es leicht begreiffen koͤnnen,
(Scheint gleich was uͤber uns des Tages fort zu rennen)
Daß wir es dennoch ſeyn, die auf den Leimen-Hauffen
Uns drehn, und alle Tag im regen Wirbel lauffen.
Es laͤſſ’ts, wenn wir zu Schiff, uns die Erfahrung lernen;
Jndem wir ja ſo dann nicht anders meinen;
Als daß ſo Thuͤrm’, als Felſen, ſich entfernen,
Und daß die Ufer ſtets zu fliehen ſcheinen.
Es ſcheint, ob wir die Sonn’ im Creyſe lauffen ſehn,
Dieweil wir uns auf einer Kugel drehn.
Wenn ſie von Oſten her, nach Weſten ſcheint zu eilen,
Und aus dem Waſſer hier, dort in die Fluht zu gehn;
Jſt es die Erd allein, die, da ſie gehet,
Und ſich um ihre Ax, von Weſt nach Oſten drehet;
Verurſacht, daß es uns, als wenn die Welt
Gantz anders ſich bewegt, ins Auge faͤllt.
Jndem die Erde ſich nun taͤglich dreht, ſo wendet
Sie ſich auch in der Zeit, worinn das Jahr ſich endet.
Sie laͤufft den Himmel durch, um unſre Sonn’, im Creyſe,
Und rollet vorwerts ſtets, in ihrer groſſen Reiſe,
Von Weſten, Oſtenwerts: die beyden Angel ſtehn
Beſtaͤndig gegen zwo am Himmel feſte Stellen.
N 3Jn198Liée à ce rapport fidelle,
Dans les fluides Champs à ſa Carriere ouverts,
Elle garde toujours ſon Axe parallele
Aux mêmes point de l’Univers.
Ainſi le Divin Mechaniſme
A ces deux mouvemens joint le Paralleliſme;
Mêlé ſans être confondu,
Par un Exemple ſimple il peut être entendu.
En abregé la Raiſon, s’en explique
Dans le fer, qui reçoit la vertu magnétique.
Avec le Firmament obſervons le rapport;
Que garde l’ Aiguille aimantée;
Lorsque ſur ſon pivot elle s’eſt agitée,
Et qu’à prendre ſa place elle a fait ſon effort,
Elle eſt par ſes deux bouts conſtamment arrêtée,
A regarder & le Sud & le Nord.
On juge, que ſe fer, Ame de la Bouſſole,
Sans être gouverné par d’internes reſſorts,
Fait ſimplement paſſage à d’inviſibles Corps,
Dans ſes pores percez vers l’un & l’autre Pole,
Et ſuit l’impresſion, qu’il reçoit du dehors.
Ceſt du Paralleliſme une aſſez juſte image.
A des Corps dont les Cieux, les Airs ſont pénetrez,
199Jn dieſem Stande nun, wo wir ſie ſtetig ſehn,
Behaͤlt ſie allezeit im ſtets geraden Strich
Die Angeln unverruͤckt; dieſelben wenden ſich
Durch die ſo fluͤſſige, als leicht und offne Hoͤh’n,
Stets nach demſelben Punct der groſſen Welt.
So hat der SCHOEPFFER denn
Zu denen zwo Bewegungen
Auch eine Gleich-Geradigkeit geſellt,
Vermiſcht, doch nicht verwirrt. Man kan es leicht verſtehn,
Und in dem folgenden Exempel deutlich ſehn.
Es kan es die Vernunfft uns klaͤrlich weiſen
Jn einem von Magnet beſtrichnen Eiſen.
Die Gleichheit, die ſolch eine Nadel heget
Dort mit dem Firmament, muß wol erwogen ſeyn.
Wenn ſie auf ihrer Spitz ſich hin und her beweget,
Zu finden ihren rechten Ort,
Wird ſie gar bald gehemmt an beyden Enden,
Und muß ſie ſich nach Suͤd und Nord
Beſtaͤndig wenden.
Man weiß von dieſem Stahl, ſo des Compaſſes Seele,
Daß es an einem Trieb von innen ihm ſtets fehle,
Und daß er Coͤrper, ſo unſichtbar, durch ſich laͤſſ’t,
Und zwar durch ſeine kleine Roͤhren,
Die ſich nach beyden Angeln kehren,
Und bloß dem Drucke folgt, der ihn von auſſen preſſ’t.
Dies iſt vom Paralell ein ziemlich gleiches Bild.
Der Erden Oeffnungen verſtatten
Den Coͤrpern, womit Lufft und Himmel angefuͤllt,
N 4Von200Depuis le haut ſommet des Lambris étherez,
Dans ſes pores la Terre ausſi donne paſſage.
Tous ces petits Corps canelez,
Entre trois Globules moulez,
Rencontrent des Chemins propres pour leur Uſage,
Preſſant d’ un & d’autre côté,
Entrant vers chaque Pole avec rapidité,
Directement par eux la Terre eſt traverſée,
Et dans ſa ferme Aſſiette ils la tiennent placéé.
Si bien, qu’en cet état, qu’elle garde toujours,
D’un Ordre égal elle pourſuit ſon Cours.
Sur le plan du grand Cercle appellé l’Eccliptique,
Qui coupe l’Equateur d’une maniere oblique,
Elle va du Soleil recevoir les Aſpects
Plus obliques, ou plus directs.
Vers lui diverſement tournée
Parcourant ces douze maiſons,
Signes, où ſont marquez les Jours, & les Saiſons,
De différens Côtez toujours illuminée;
Par l’ordinaire effet, qu’une Boule produit,
D’avoir ſur ſa moitié la Lumiere épanchée,
Quand l’autre partie eſt cachée,
Le201Von ihren hoͤchſten Hoͤh’n den Durchgang. Hiermit gatten
Die kleinen Coͤrper ſich, ſo gleichſam canaliret,
Und zwiſchen dreyen Kuͤgelchen formiret.
Es findet ihre groſſe Menge
Zu ihrem Lauff bequeme Gaͤnge.
Von allen Seiten hergedruͤcket, dringen ſie
Jn beyde Angeln ein, mit groſſer Schnelligkeit,
Und iſt dadurch die Erde jederzeit,
Jn Jhrer Mitten,
Von ihnen gleichſam recht durchzogen und durchſchnitten.
Hierdurch erhalten ſie die Erd’ an ihrem Ort,
So, daß in dieſem Stand, das Rund von unſrer Welt,
Ohn allen Anſtand fort und fort
Den immer gleichen Lauff behaͤlt.
Jn einem groſſen Creyß Eccliptica genannt,
Der den Aequator ſchraͤge theilet,
Sieht man, wie ſie beſtaͤndig eilet;
Daß ſie der Sonnen Blick, bald ſeitenwerts gewandt,
Und bald gerad empfange.
Jndem ſie gegen ſie in ihrem Gange
Verſchiedentlich gekehret ſtehet;
Durchrennet ſie, und drehet
Sich durch die Zwoͤlf beſtimmten Haͤuſer,
(Die Zeichen, wo des Tags, zuſammt des Jahres Zeiten,
Gezeichnet und geſetzt) zwar an verſchiednen Seiten,
Doch allezeit im Licht.
So, wie ihr es an einer Kugel ſehet,
Daß, wenn die eine Helfft’ im Lichte ſtehet:
Die andre Seite ſtets ein dunckler Schatten deckt;
N 5So202Le Jour naît au matin, le Soir, s’cvanouït.
Sur nos Climats roulans tout paſſe, tout ſe ſuit,
Et par ce Mouvement, qui nous eſt inſenſible,
Notre Hemiſphere perd la Clarté, qui nous luit,
Lorqu’ à l’autre Hemiſphere elle ſe rend viſible;
On croit, que le Soleil nous approche, & nous fuit,
Nous vient rendre le Jour, & nous laiſſe la Nuit.
D’un Degré chaque Jour dans ſa Route elle avance,
Et le Soleil, qui prend cette Apparence,
Dans l’Eccliptique ausſi nous doit faire obſerver,
Des Degrez differens, ou point de ſon lever.
Sur la Ligne Equinoxiale
Ou le Globe terreſtre, au milieu ſeparé,
Eſt de l’Aube au Couchant, dans ſon tour, éclairé,
Du Jour & de la Nuit la durée eſt égale.
De-là vers chaque Pole on a les Nuits, les Jours
De ſuite par Degrez & plus longs, & plus courts,
Pour le Sud, pour le Nord cette regle s’applique,
Les Peuples oppoſez, ſoumis aux mêmes Loix.
Ont une ſeule Nuit, un ſeul Jour de ſix mois.
S203So zeigt ſich fruͤh das Licht, das ſich des Nachts verſteckt.
Auf unſerm Welt-Theil, der ſich reget,
Geht alles, folget ſich und wird beweget.
Durch die Bewegung nun, ob wir ſie gleich nicht ſpuͤren,
Muß unſre Helffte dann ihr Licht verlieren;
Wenn ſich das Licht der andern Helffte zeigt.
Man meinet, daß die Sonn uns naht, ſich hebt und neigt,
Daß ſie uns fruͤh die Pracht des Tages ſchencket,
Und uns des Nachts in Schatten ſencket.
Die Erde geht von ihrem Ort,
Um einen Grad alltaͤglich weiter fort,
Wodurch die Sonne, ſo uns ſcheinet, als ob ſie
Um einem Grad ſey fort gereiſet
Jn der Eccliptica, uns fruͤh
Jn ihrem Stand ein’ Aendrung weiſet.
Da, wo die Linie, die man
Darum ſo Tag-als Nacht gleichmachend nennet,
Weil ſie der Erden Rund in gleiche Theile trennet,
Wo ſie die Sonne ſtets in Gleichheit treffen kan;
Sind Taͤg und Naͤchte gleich. Was aber nach der Lage
Nach beyden Angeln weicht,
Hat Graden-Weis, bald lang’ bald kuͤrtzre Naͤcht’ und Tage.
Die Regel trifft bey Suͤd’ und Norden ein:
So daß ſo wol
Jm Suͤder-als im Norder-Pol
Die Voͤlcker, die einander gantz entgegen,
Nach einerley Geſetzen ſich bewegen.
Sechs Monat waͤhrt die Nacht, und ſechs des Tages Schein.
Wenn204Si l’ Aſtre eſt vû dans l’un & dans l’autre Solſtice,
C’eſt la Terre en effet, qui court dans cette Lice;
Et quand elle accomplit ſes Retours meſurez,
Soit vers le Capricorne, ou ſoit vers l’Ecrevice,
Il ſemble à l’oppoſité en ces Champs étherez
Parcourir autant de Degrez.
Ses Regards ſont toujours la Cauſe génerale,
Qui de ces Changemens diviſe l’Intervale.
Comme la Terre expoſe à ſes Clartez,
Pendant ſix Mois ſa moitie Boreale|,
Pendant ſix autres mois l’Auſtrale.
Il y produit en des temps limitez
De conſtantes Varietez.
L’Eté ſuccede à l’horreur glaciale;
L’Hiver ſuccede à l’ardeur des Etez;
Un Equinoxe double à ſes termes nous donne,
Et les Fleurs du Printemps, & les Fruits de l’Autonne;
Et ce, qui fait des Jours les Inégalitez,
De ces quatre Saiſons fait les Diverſitez.
Si le Soleil n’a plus à courir l’Eccliptique,
Et ſi de ſon repos nous ſommes aſſurez,
Nous dreſſons aiſément le Plan Coſmographique.
Les Poles, l’Equateur, l’un & l’autre Tropique,
Ne s’imaginent plus dans le Ciel figurez.
Cer -205Wenn wir die Sonn’ in beyden Sonnen-Wenden,
Wie es uns vorkommt, ſehn;
So wuͤrckt dies alles doch allein der Erde Drehn.
Denn, wenn ſich die gemeſſne Schrancken enden,
Es mag beym Steinbock ſo, als auch beym Krebs geſchehn;
So ſcheint im Gegen-Lauff die Sonn’ in jenen Hoͤhen,
So viele Grade fortzugehen.
Jhr Blick allein verurſacht allezeit
Der Aenderung getheilten Unterſcheid.
So wie die Erd’ am Sonnen-Strahl
Jn einem halben Jahr die Norder-Seite beut;
Jm andern halben ihr die Suͤder-Seite zeiget,
So zeiget ſie gantz richtig allemahl
Veſtaͤndig’ Aendrung ohne Zahl:
Der Sommer folget ſtets dem grauſen Froſt,
Der Froſt folgt abermahl des Sommers ſchwuͤlen Glantz:
Wenn Naͤcht und Tage gleich; ſo reicht der Herbſt uns Moſt,
Der Fruͤhling manchen Bluhmen-Crantz.
Durch eben das, was uns der Taͤg’ Ungleichheit macht.
Sind auch die Aendrungen des Jahrs hervorgebracht.
Wenn nun die Sonne nicht mehr laͤufft
Jn der Eccliptica, und man von ihrem Stand
Die Wahrheit recht begreifft,
Und ihre Ruh uns recht bekannt;
So macht man mit geringrer Muͤh
Die Welt - und Land-Chart’ unſrer Erden.
Es duͤrfen Poli nicht, Aequator, Tropici,
Am Firmamente ſich mehr eingebildet werden.
Die206Cercles, Zones, & points ſur la terreſtre Sphere
Sont marquez ſimplement par l’Aſtre, qui l’éclaire,
Et les divers Climats diſtincts & meſurez.
Le Soleil remplit tout. Et lorsqu’en un Champ
libre
Chaque Planete à part garde ſon Equilibre,
Sur elles par degrez il répand ſes rayons;
En différens Aſpects par lui nous les voyons.
Terre ou Planete enfin, c’eſt la même matiere,
Ces Corps conſtruits de même, ont mêmes mouvemens,
Sont joints, ſont oppoſez en la même maniere,
Ont aux termes preſcrits de pareils changemens,
Ont leurs acroiſſemens, & leurs decroiſſemens.
Selon que le Soleil accorde ſa préſence
Aux Globes revêtus de ſes feux éclatans,
L’Aſtronome calcule, & meſure le temps;
Du ſein de l’Univers ce grand Aſtre diſpenſe
Er les Jours, & les Nuits, & les Mois|, & les Ans.
Dans207Die Circkel-Punct’ und Zonen ſind nicht dort,
Sie ſind bey uns allein, auf unſrer Welt,
Selbſt durch das Licht der Sonnen vorgeſtellt.
Es miſſt und theilet ſich, durch ſie, ein jeder Ort.
Der Sonnen heller Schein
Erfuͤllet alle Ding allein,
Und reichet jeglichen Planeten, auf der Reiſe,
Als der, in freyen Raum, in ſeinem groſſen Creiſe,
Sein ſtetes Gleich-Gewicht
Ohn Aenderung behaͤlt; der Strahlen helles Licht.
Wie ſie in vielerley Aſpecten ſtehen,
Kan man allein durchs Licht der Sonne ſehen.
Ob man nun ſpricht, daß es die Erde ſey,
Wie oder ein Planet, iſt alles einerley.
Sie ſind aus einerley Materie gemacht,
Auf eine Art hervorgebracht,
Sie haben einerley Bewegen,
Vereinen ſich, und ſtehen ſich entgegen
Jn einerley Beſchaffenheit;
Ja, zu gewiſſer Zeit
Verſpuͤren ſie gewiſſe Aehnlichkeit
An Aendrung, und zwar ohne Ruh:
Sie nehmen ab, ſie nehmen zu.
Nachdem der Sonnen-Strahl die Erde nun erhellt,
Miß’t der Aſtronomus die Zeit mit groſſem Rechte.
Es zeigt dies groſſe Licht im Schooß der groſſen Welt
Die Jahre, Monden, Tag und Naͤchte.
Man208Dans le Cercle annuel on connoît, que la Lune
Obſerve avec la Terre une Route commune.
Mais dans un moindre Cercle elle a ſon propre cours,
En l’Eſpace de trente Jours.
Des Mois diligente Courriere,
Douze fois en un An elle fait ſa Carriere;
On la voit en Croiſſant, en ſon Plein, en Decours.
Sa face dans ſon plein au Soleil oppoſée
Nous renvoyant ſes feux, montre un Globe argenté.
Au Croiſſant, au Declin ſa face eſt diviſée;
L’Opaque par degrez y cede à la Clarté
Et par degrez le Clair cede à l’Obſcurité,
A meſure, que ſur ſon Globe
La Splendeur du Soleil s’étend, ou ſe dérobe,
Tant qu’à la fin de ce jour limité,
Jointe au Soleil, ou la voit diſparoître;
Par elle aucun Rayon n’eſt renvoyé vers nous,
Sa partie haute alors les reçoit tous;
Mais viſible bien-tôt elle ſemble renaître,
Et de même à nos yeux toujours croître & décroître.
Si lorsqu’ en decrivant ſon tour
Directement elle ſe place
Entre nous & l’Aſtre du Jour,
Par toute l’epaiſſeur de ſon obſcure Maſſe,
Elle intercepte alors les Rayons lumineux;
Du Soleil éclipſe l’on voit mourir les feux.
209Man ſpuͤrt, es thu der Mond in eines Jahres Creiſe
Mit unſrer Erden Rund dieſelbe Reiſe:
Doch hat derſelbige, in einer kleinern Ruͤnde,
Noch ſeinen eignen Lauf,
Der hoͤrt in dreyßig Tagen auf.
Der Monath-Laͤuffer eilt geſchwinde,
Und legt in einem Jahr zwoͤlfmal den Weg zuruͤck.
Es waͤchſt der Mond, wird voll, nimmt ab. Wenn ſein Geſicht,
Jndem er voll, recht zu dem Sonnen-Licht
Gekehrt iſt; ſchickt er uns der Sonnen Schein
Zuruͤck, und ſcheint ſodann ein ſilbern Rund zu ſeyn.
So wol, wenn er erſcheint, als wenn er von uns eilt;
Jſt ſein Geſicht getheilt.
Das Dunckle weicht dem Lichte nach und nach,
Das Licht dem Duncklen allgemach,
Nachdem der Sonnen Glantz ihm ihre Strahlen ſchenckt,
Und wieder von der Kugel lenckt.
Bis daß zuletzt er zur gewiſſen Zeit,
Wenn er der Sonnen nah, ſich gantz verlieret.
Es wird ſodann kein Strahl herab gefuͤhret.
Der Ober-Theil empfaͤnget gantz
Der Sonnen Glantz.
Bald aber wird er ſichtbar, neu gebohren,
Und hat er bald am Schein gewonnen, bald verlohren.
Stellt er in ſeinem Lauf
Sich zwiſchen uns und auch dem Sonnen-Lichte,
So faͤngt er, da ſein dunckler Klump ſo dichte;
Der hellen Sonnen-Strahlen auf.
Hiedurch nun ſchwindet offtermal
Der aufgefangne Sonnen-Strahl.
OEs210Et la Terre ausſi, par ſon Ombre,
A l’egard de la Lune, a le même pouvoir.
Entre elle & le Soleil venant à ſe mouvoir,
Le Corps terreſtre épand un voile ſombre;
La Lune en eſt couverte, on ne peut plus la voir.
Ceſſant ainſi de recevoir
La Clarté du Soleil dont la ſienne eſt formée,
Dans une noire Ecclipſe elle eſt toute abîmée.
Souvent à l’Aſtronome un Objet curieux
S’offre ſous le voile nocturne.
Mercure, Venus, Mars, Jupiter, Saturne,
Semblent pour égarer nos yeux
D’un Cours non regulier ſe mouvoir dans les Cieux.
Comment, arrive-t-il, ſous leur voute tranquille,
Qu’on voye un Aſtre avancer, retarder,
Ou ſuſpendre ſon Cours, ou le retrogader?
Cette apparence vient de la Terre mobile,
Qui ſous divers Aſpects nous les fait regarder.
Sur la Terre placez, comme dans un Navire,
Nous y voguons en rond. Tous ces Globes errans,
Comme autant de Vaiſſeaux guidez par le Zephire
Flottent dans le liquide Empire,
Et chacun y parcourt des Cercles différens.
Pour tous les mêmes Loix ſon faites:
Mais comme un Voyageur, en traverſant les flots,
Voit tout marcher, & croit être en repos:
Nous ne voyons ausſi, que le Cours des Planetes.
C’[eſt]211Es hat die Erde durch den Schatten
Auch auf den Mond dieſelbe Macht.
Wenn ſie ſich zwiſchen ihm und unſrer Sonnen lencket;
So wirfft der Erden Rund auch eine Schatten-Nacht.
Wodurch der Mond ſo gleich bedecket,
Und ſich fuͤr uns verſtecket.
So bald die Sonn’ ihm keinen Schein mehr ſchenckt,
Jſt er in Finſterniß und Dunckelheit verſenckt.
Offt zeigt bey dunckler Nacht den Stern-Gelehrten ſich
Ein Vorwurf, der verwunderlich.
Saturnus, Jupiter, Mars, Venus und Mereur,
Die ſcheinen hin und her zu irren,
Und unſre Blicke zu verwirren.
Wie geht denn dieſes zu, daß wir am Himmel ſehn
Daſſelbige Geſtirn itzt ſtille ſtehn,
Jtzt vor-itzt ruͤckwerts gehn?
Daher: da unſre Erd’ ohn Stillſtand vorwerts ruͤckt;
Entſteht, daß man ſie ſo verſchiedentlich erblickt.
Wir ſeeglen, als im Schiff, auf unſrer Erd’ herum
Die andern Jrr-Geftirn, als Schiffe, gleicher Weiſe,
So durch den Wind gefuͤhrt, vollfuͤhren ihre Reiſe
Jm duͤnnen Reich der Lufft. Ein jeder eilt
Jn einem gantz beſonderm Creiſe.
Sie ſind nach einerley Geſetz zu gehn bemuͤht.
Doch wie ein Reiſender, wenn er die Fluhten theilt,
Jn Ruhe glaubt zu ſeyn, und alles lauffen ſiehet;
So ſehn wir auch das Lauffen dieſer Sterne.
O 2Ein212C’eſt un jeu dans les Cieux, vûs plus loin, ou plus prês.
Ces Corps changent pour nous leurs phaſes, leur progres.
Nous, qui roulons entre eux dans la troiſieme Sphere,
Et dont le mouvement d’avec les leurs differe,
Leur rencontre pour nous a des diverſitez,
Quoique d’un ordre égal ces Corps ſoient emportez.
Quand l’un d’eux nous paroît dans ſa Route ordinaire,
Au même endroit du Ciel répondre quelques Jours;
Nous nous imaginons, qu’il arrête ſon Cours,
Nous le nommons Stationaire.
Et lorsque devant lui nous avancous toujours,
L’apparence nous perſuade,
Que c’eſt lui, qui nous fuit, on le dit Retrograde.
Ils ſemblent quelque fois plus lents, ou plus hâtez.
Et ſelon qu’ils ſont vûs de différens côtez,
Ils brillent plus ou moins de leurs feux empruntez.
Des Routes quelques fois dans le Ciel ſont tracées
Par des Corps incertains, qu’on voit de temps en temps
Montrer d’ardens Cheveux, des Glaives éclatans;
On peut les appeller Planetes deplacées,
D’un Tourbillon peut-êrre en un autre paſſées.
Où213Man ſieht im Firmament ein Spiel bald nah, bald ferne.
Die Coͤrper aͤndern ſtets fuͤr uns Geſtalt und Weiſe.
Wir, die wir in dem dritten Creiſe
Beſtaͤndig zwiſchen ihnen gehn,
Da unſer Gang von ihrem ſehr verſchieden;
So muͤſſen wir ſie ſtets veraͤndert ſehn.
Sind alle Coͤrper gleich auf eine Art gefuͤhret.
Wird etwan einſt von uns verſpuͤret,
Daß einer in des Firmamentes Hoͤh,
Jn ſeinem Wege,
An ſelbem Orte bleib’ und ſich nicht rege;
So bilden wir uns ein, als ob er ſtille ſteh,
Daher wir ihn feſt ſtehend nennen.
Wenn wir von ihm nun ſelber vorwerts rennen,
So bildet blos der Schein,
Als ob er ruͤckwerts eilt, uns ein,
Dahero ſie ſo dann den Nahmen
Von ruͤckwerts gehenden bekamen.
Sie ſcheinen offt geſchwind, offt langſam fortzugehn.
Nachdem wir ſie von andren Seiten ſehn;
So glaͤntzt ihr funckelnd Heer
Von der erborgten Gluht, bald weniger, bald mehr.
Zuweilen wird man Gaͤng’ am Firmament gewahr
Von Coͤrpern, welche wir nicht kennen,
Die bald ein funckelnd Schwerdt, und bald ein brennend Haar
Uns zeigen, welche wir mit allem Rechte nennen
Planeten, ſo verruͤckt, und die vermuhtlich wandern
Aus einem Wirbel in den andern.
O 3Wo214Où l’on en forme encore un autre Jugement;
On veut attribuer à tous leurs Phenomenes
Des Revolution certaines;
Leur longue abſence vient d’un grand éloignement,
Et lorsqu’ils ont fini cette Courſe inconnue,
Ils reviennent encor s’offrir à notre vûe,
Et cauſer notre étonnement.
Ces Corps, dont nous voyons les brillantes figures
L’Origine cachée, & les progrès douteux
Exciter des Savans les hautes conjectures;
Par la nouveauté de leurs feux
Sont aux foibles Eſprits des menaces fatales:
On les croit pour les Grands des Signes malheureux,
Que des exemples vains marquent dans les Annales.
Mais qu’auroient-ils de dangereux?
Le Soleil leur fournit ces Clartez paſſageres;
Loin de nous, comme ils ſont, tous les traits effrayans,
Et les longs Cheveux flamboyans
De ces Etoiles étrangeres,
Sont des Menaces menſongeres,
Qui n’epouvantent plus les Eſprits clair voyans.
D’immenſes Regions des autres ſeparées
Retiennent nôtre Eſprit, & nos yeux arrêtez.
Ave215Wovon jedoch auch viele meinen,
Daß, zu gewiſſer Zeit, ſie uns erſcheinen.
Jhr langes Wegſeyn kaͤm’ aus der Entfernung her,
Und wenn ſie ihren Lauff, der unbekannt iſt, enden,
So ſaͤh’ man ſie ſich wieder zu uns wenden,
Und wundert ſich ſo dann ein jeder ſehr.
Die Coͤrper, deren Glantz und funckelnde Figur,
Jhr’ unbekannte Quell und zweifelhaffte Spur,
Bey denen, welche weiſe ſeyn,
Viel wichtige Vermuthungen erwecken;
Die wuͤrcken, durch den neuen Strahl und Schein,
Den Unvernuͤnfftigen offt ein fatales Schrecken:
Da man ſie, fuͤr die Groſſen dieſer Welt,
Vor ein gefaͤhrlich Zeichen haͤlt.
Welch eine Zahl ſo eiteler Gedichte
Erzaͤhlen uns hievon doch die Geſchichte!
Allein,
Weswegen ſollen ſie doch ſo gefaͤhrlich ſeyn?
Die Sonne macht ſie hell, auf eine kurtze Weile.
Jndem ſie nun von uns ſo ferne;
So ſind die grauſen Schrecken Pfeile
Der fremden Sterne,
Ein albern eingebildet Draͤuen,
Das keine kluge Geiſter ſchenen.
Die ungemeſſne Plaͤtz’ und Weiten, ſonder Schrancken,
Verſchraͤncken unſren Blick ſo wol, als die Gedancken;
O 4Mit216Avec quelle Splendeur les Nuits ſont décorées,
Lorsque le Ciel paiſible étale ces Clartez,
Dont nous aimons toujours les conſtantes Beautez?
Quel charme de courir les Voutes étherées
Dans tout ce beau Contour, appellé Firmament,
Qui le Jour voit pâlir ſes Lumieres dorées,
Pour briller dans la Nuit avec plus d’Ornement!
L’Olympe eſt radieux de pures étincelles.
Des figures de feu, dans cet Eloignement,
Sans effacer leurs traits luiſent plus doucement;
Font aprês de beaux Jours des Nuits encor plus belles.
Que ce Lambris ſemé de Chiffres lumineux,
A nos regards charmez occupe bien la place
Des Objets éclairez, que l’Ombre nous efface!
Quel Spectacle aux Humains! quel Theatre pompeux!
Tous ces Objets fixer dans leur magnificence,
Obſervent le même Ordre, & la même Diſtance.
Dès que ſous l’Horiſon le jour va ſe plonger,
Ces Aſtres devant nous viennent tous ſe ranger.
La217Mit welchem Wunder-Glantz iſt eine Nacht geſchmuͤckt,
Wenn ihre Klarheit uns ein ſtiller Himmel weiſet,
Wo man die ſtete Pracht mit ſteter Luſt erblickt!
Welch Anmuth, wenn der Blick den hohen Raum durchreiſet,
Jn jenem ſchoͤnen Creis, den man das Firmament
Gemeiniglich benennt:
Der ſeiner Lichter Gold des Tags erbleichen ſieht,
Um bald darauf im Dunckeln
Noch herrlicher zu funckeln.
Man ſiehet, wie die Lufft, als lauter Funcken, gluͤht:
Die feurige Figur der Sterne,
Ohn’ in der ungemeßnen Ferne
Von ihrem Schimmer zu verliehren,
Jſt noch annehmlicher und ſanffter zu verſpuͤren.
Sie laſſen offt, nach Tagen, welche ſchoͤn,
Uns Naͤchte, die noch ſchoͤner, ſehn.
Wie herrlich nehmen die, mit Licht und Schein
So wunderſchoͤn bezogne, Himmels-Decken
Jn unſern Augen doch die Stellen ein
Der Coͤrper, welche uns die Schatten gantz verſtecken!
Was fuͤr ein herrliches Speetacul! welche Buͤhne
Voll Majeſtaͤt und Pracht!
Was uns daſelbſt an Coͤrpern je erſchiene,
Nimmt alles ſeinen Rang und Ordnung ſtets in Acht.
Es ſchwindet kaum des hellem Tages Schein;
So ſtellen ſich die Stern’ in hellen Schimmer ein.
O 5Jn218La Route du Soleil ſous eux nous eſt tracée.
Phaëton, que perdit ſon audace inſenſée,
Aux ſignes, que ſon Pere expoſoit à ſes yeux,
Eût marché ſûrement dans ſon Cours radieux.
Des Heros fabuleux la Vertu ſignalée
Fait de riches Tableaux ſur la Voute etoilée;
Mais en nous amuſant la docte Antiquité,
Voulut à ces plaiſirs joindre l’utilité.
Ces Aſtres au ſortir des humides demeures,
Marquent d’un Ordre exact les Climats & les Heures:
Des Voyageurs errans les regards appliquez
Trouvent, que dans le Ciel tous leurs pas ſont marquez
Seule, ſans ſe cacher, la belle Cynoſure
Offre au ſavant Pilote une lumiere ſûre.
Au Ciel le Laboureur va lire les Leçons
Pour le temps favorable à ſemer les Moiſſons.
L’orageux Orion, & les triſtes Pleïades
Défendent aux Nochers d’abandonner les Rades:
Et le Belier doré, le Taureau, les Gemeaux
Annoncent le Printemps, & ſes charmes nouveaux.
C’eſt un vaſte Cadran, une Horloge immortelle,
Qui de tous les Humains eſt la Regle fidelle.
Mais où vont s’égarer ces Eſprits indiſcrets,
Qui des Succès futurs y cherchent les Secrets?
L’Aſtro -219Jn ihnen iſt der Sonnen Weg zu ſehen.
So gar ein Phaeton, geſtuͤrtzt
Durch thoͤriehte Vermeſſenheit,
Haͤtt’ in dem hellen Gang gantz ſicher koͤnnen gehen,
Bey der von Phoebus ihm gezeigten Deutlichkeit.
Die ſondre Tapfferkeit der fabelhafften Helden
Erfuͤllt, mit manchem ſchoͤnen Bilde,
Das Himmliſche Gefilde:
Doch wenn von ihnen was die weiſen Alten melden,
So wuſten ſie den Nutzen zum Vergnuͤgen
Recht angenehm zu fuͤgen.
Es nuͤtzt uns das Geſtirn, wanns aus dem Meere ſteigt,
Da es ſo ordentlich uns Strich und Stunden zeigt.
Wofern er darauf merckt, ſieht einer, welcher reiſet,
Daß es ihm ebenfalls faſt alle Schritte weiſet.
Es zeigt dem Steuermann der Pol-Stern, der allein
Nie ſich verliert, ſtets einen ſichern Schein.
Der Land-Mann kan von ſeinem Acker-Weſen,
Wenn gute Witterung, zum ſaen, am Himmel leſen.
Es warnen, daß man ſich vom Ufer nicht entferne,
Die truͤben Plejades, Orions finſtre Sterne.
Die Zwillinge, der Widder und der Stier
Verkuͤndigen des Fruͤhlings holde Zier.
Es iſt ein’ herrlich-groß’ und nimmerfehlend’ Uhr,
Die allen Menſchen zeigt die Regel-rechte Spur.
Was aber dencken doch die frechen Sinnen,
Die kuͤnfftige Geheimniße darinnen
Ergruͤbeln und erkennen wollen?
Ein220L’Aſtrologue impoſteur dans ce Livre veut lire
L’Avenir, qu’un Mortel ne peut jamais prédire;
Le Deſtin des Humains, leur Vie, & leur Trépas;
Même au fond du Néant ce, qui ne ſera pas.
Mepriſons ces Erreurs, n’écoutons queles Sages,
Tirons d’autres Leçons de ces brillans Ouvrages.
Ciel! ou va de ces Corps le nombre & la grandeur?
Quel en eſt de plus près & l’éclat & l’ardeur?
Quand on ſait, que perçant ces grandes Voutes bleues;
Cent mille millions de millions de lieues,
Nous laiſſent d’une Etoile encor voir la Splendeur!
Quelle vive Lumiere en eux eſt ramaſſée?
O du Pouvoir Suprême immenſe profondeur!
Si chaque Etoile ainſi s’offre à notre penſée,
Au ſein d’un Tourbillon comme un Soleil placée,
Et ſi ces Tourbillons ſont au nôtre pareils,
Que l’éternel Auteur à forme des Soleils!
Que ſi nous ajoutons aux Etoiles viſibles
Celles, qui nous ſont inſenſibles,
Ou dont on n’apperçoit, qu’une reſte blanchiſſant,
S’affoibliſſant toujours, & toujours s’effaçant;
221Ein ertzbetruͤglicher Aſtrologus will leſen
Am Himmel, was von je uns unbekannt geweſen,
Das, was dem Menſchen einſt begegnen ſollen,
Jhr Leben, ihren Tod. Sie glauben gar zu ſehn
Jm Schooß des groſſen Nichts, was nimmer ſoll geſchehn.
Laſſt uns die Thorheit doch verlachen,
Und hoͤren nur der Weiſen Lehre!
Laſſt uns auf andre Weiſ’ uns doch zu Nutzen machen
Die leuchtende Geſchoͤpff’! O Himmel! welche Heere!
Wie weit geht ihre Groͤß und ungeheure Zahl!
Wie ſtarck ihr nahes Feur, wie hell ihr Glantz und Strahl!
Wenn man begreifft, daß in ſaphirnen Blauen,
Durch ſo viel Million - und Millionen Meilen,
Man doch von einem Stern das Licht vermag zu ſchauen.
Was fuͤr ein helles Licht, was fuͤr ein ſtrenger Schein
Muß in denſelbigem gehaͤuffet ſeyn?
O ungemeſſne Tieff’ und Hoͤh’ der hoͤchſten Macht!
Wenn man von jedem Stern gedencket,
Daß er in Wirbel ſich, als eine Sonne, lencket,
Und daß die Wirbel dann, den unſern gleich geacht:
O! wie viel Sonnen hat denn GOTT hervorgebracht!
Wenn wir nun gar
Zu der uns ſichtbarn Sternen-Schaar
Noch jene, welche wir nicht ſehen koͤnnen, fuͤgen,
Wie, oder die, wovon wir nur allein
Ein ungewiſſes Weiß, und einen ſchwachen Schein
Der immer ſchwaͤcher wird, zu ſehen kriegen.
Ja222Et ſi plus loin encore un fonds inpenetrable
Nous offre de ces Corps la ſuîte inconcevable,
Que nos Chiffres jamais ne pourroient exprimer,
Où nos Eſprits troublez ſe vont-ils abîmer!
Mais bornons des penſees trop au deſſus des Hommes
Du grand, Tourbillon, où nous ſommes’,
Contentons-nous de voir l’ordre & l’arrangement,
Arretons nos Regards aux bords du Firmament.
Le Monde ainſi formé ſuit des Regles conſtantes:
Il ſubſiſte, il change toujours;
De nos trois Elemens le different Concours
Fait des Etres divers les Formes differentes.
Le premier a formé le bel Aſtre des Jours
Et du Ciel étoilé les Beautez éclatantes.
Le ſecond, qui remplit tout l’eſpace des Cieux,
Roule & porte en ſon Sein les Etoiles changeantes,
De ſon riant Azur les Ondes transparentes,
Les petites Boules mouvantes,
De tant d’Aſtres divers transmettent à nos yeux
Les juſtes mouvemens & les traits radieux.
Le troiſieme, mêlé d’inegales parcelles
Propres à recevoir mille formes nouvelles,
Compoſe auprès de nous la Region des Airs.
Le[ſ]223Ja, ſieht man ferner noch ein undurchdringlich Thal
Voll Sterne, ſonder Maaß und Zahl,
Die unbeſchreib - und unausſprechlich ſeyn;
Jn welchem Abgrund ſinckt ſodann der Geiſt hinein!
Doch halt! wir muͤſſen die Gedancken,
Die gar die Menſchheit uͤbergehn,
Zuruͤcke ziehn in unſers Wirbels Schrancken,
Und ſeine Pracht und Ordnung ſehn.
Laſſt uns allein mit unſern Blicken
Der Dinge Schoͤnheit ſchaun, die unſern Himmel ſchmuͤcken.
Die Welt nun, die auf ſolche Art formiret,
Folgt unveraͤnderlich dem vorgeſetzten Gang.
Sie bleibet, ob man gleich ein ſtetes Aendern ſpuͤret.
Der unterſchiedliche Zuſammendrang
Der dreyen Elementen macht,
Daß ſo verſchiedne Ding verſchiedene Geſtallten
Bekommen haben und behalten.
Das erſte hat der hellen Sonnen-Pracht,
Und das hellglaͤntzende Geſtirn hervor gebracht.
Das zweyte, ſo den Raum des Himmels fuͤllt; beweget
Die Jrr-Geſtirn, ſo es in ſeinem Schooſſe traͤget.
Durch die durchſicht’ge Fluht von ſeinem hellen Blauen,
Die kleine Kuͤgelchen, die ſo beweglich ſeyn;
Kan man die Ordnungen, zuſammt der Strahlen Schein
Von ſo verſchiednen Sternen ſchauen.
Das dritte, ſo gemiſcht von Theilen, die nicht gleich,
Die an Veraͤndrungen faſt unerſchoͤpfflich reich,
Formirt den zarten Dufft
Der uns umgebenden und ausgeſpannten Lufft.
Die224Les Feux tombans, les roulantes Planetes,
Et les menaçantes Cometes,
Les Corps, que nous touchons, les Terres, & les Mers
Sont de cet Element les Mélanges divers.
Von der Schwere und der Leichte, von der Fluht und Ebbe des Meeres.
Nach dieſem Lehr-Grund nun, der, allem Schein nach, feſt,
So wol als leicht und einfach laͤſſt
Kan man mit mehrerm Lichte lehren
Von allen dem, was uns in dieſer Welt
Sonſt unbegreifflich faͤllt.
Was recht geheim iſt, ſcheint dadurch ſich zu erklaͤren.
Noch zwo Bewegungen erfuͤllen die Gedancken.
Die, ſo der Coͤrper Fall verurſacht und die Schwere:
Und die, wodurch im Gegentheil die Meere
Gedruckt ſind und gedraͤngt aus ihres Ufers Schrancken.
PBis226Juſqu’ici par un ordre, obſervé conſtamment,
Nous avons vû, que les parcelles
Les plus propres au Mouvement,
Qui s’accrochent le moins entre elles,
Volent le plus rapidement:
Qu’elles repouſſent, qu’elles chaſſent
Les parcelles, qui s’embarraſſent,
Et que leur embarras fait mouvoir peſamment.
Le Tourbillon terreſtre en ſa Citconference,
Au premier rang contient de ces Corps étherez,
Les globules ſubtils, & ſeparez,
Qui cedent aiſément, s’ouvrent ſans reſiſtance,
Et pour le Mouvement exprès ſont figurez.
L’Atmoſphere de l’Air eſt un autre liquide,
Qui fait auprès de nous des Cercles azurez:
Dans l’etage au deſſous eſt l’Element humide,
Qui fait rouler ſes flots ſur les Champs alterez.
La Terre eſt plus baſſe, une pierre jettée
S’y voit ſoudain précipitée.
Et ces Corps differens de leur place changez
Bien-tôt, ſelon leur poids, nous paroitroient rangez.
D227Bis hieher haben wir erblickt,
Daß durch die Ordnungen, die unveraͤnderlich,
Die Theilchen, ſo am mindſten ungeſchickt
Sich zu bewegen, und die ſich
Am wenigſten verwickeln und verbinden,
Am allerfluͤchtigſten und ſchnellſten ſeyn:
Daß ſie zuruͤck - und von ſich jagen
Die Theilchen, die ſich insgemein
Schnell in einander ſchlagen,
Und daß dadurch, daß ſie ſich feſt zuſammen legen
Dieſelben ſich viel ſchwer - und langſamer bewegen.
Der Erden Wirbel hegt, in ſeinem aͤuſſern Creiſe,
Von duͤnner Himmels-Lufft die zarten Kuͤgelein:
Die, da ſie einfach, rund, und nicht verwickelt ſeyn;
Sich oͤffnen und ſich fliehn, auf eine leichte Weiſe.
Sie ſcheinen recht dazu formirt,
Daß ſich ein jedes ſchnell beweget, regt und ruͤhrt.
Der Lufft-Creis iſt ein anders fluͤßigs Weſen,
Das ſich um uns in blauen Circkeln lenckt.
Das feuchte Element hat ſich herab geſenckt,
Durch welches ſich das Feld in ſeinem Durſte traͤnckt,
Die Erde iſt das unterſte von allen.
Ein aufgeworffner Stein wird bald herunter fallen.
Und werden wir nach unterſchiednen Hoͤhen,
Die Coͤrper, die von ihrem Ort
Entfernet ſind, ſo fort
Jn ihrer Ordnung liegen ſehen.
P 2Von228Des Corps nommez peſans on cherche la Nature,
Au centre de la Terre ils ſemblent attirez,
Par leur chemin, leur maſſe, leur figure,
De leur Deſcente on regle les Degrez.
Quelle inclination les dirige & les pouſſe,
Et rend leur chûte, ou plus grave, ou plus douce
Il ne faut point ici de Mouvements ſecrets,
De deſirs d’union, ni d’occultes crochets.
Ce, qui rend une choſe, ou peſante, ou legere,
Eſt une cauſe unique & generale, & claire.
Le même Mouvement, par qui furent pouſſez
Tous ces terreſtres Corps en Globes ramaſſez;
Le même ausſi fait, que l’Air preſſe & chaſſe
D’autres Corps, qu’il rejoint à la terreſtre Maſſe,
Ainſi les Corps humains, les Corps des Animaux,
Qui reſpirent dans l’Air, & que cet Air enſerre,
Formez d’un Suc terreſtre, en cela tous égaux,
Marchent pieds contre pieds ſur le rond de la Terre.
Tous les Corps agitez vont naturellement
Loin du Centre, du Mouvement:
Mais les plus ronds, les plus rapides,
Fe[n -]229Von Coͤrpern, welche ſchwer, erforſcht man die Natur.
Sie ſcheinen, als ob ſie zum Mittelpunet der Erden
Herabgezogen werden:
Nach ihrem Lauff, der Dicke, der Figur,
Berechnet man den Grund von ihrem Fallen.
Was vor ein Trieb regiert von ihnen allen
Jm Sincken, ihre Fahrt? Was kan ſie lencken,
Daß ſie bald langſam ſich, bald ſchneller abwerts ſencken?
Man muß nichts von geheim-bewegenden Geſetzen,
Nichts von Vereinungs-Trieb, noch kleinen Haͤcklein ſchwaͤtzen.
Ein eintzig’ Urſach iſt allein,
(Und zwar die klar und allgemein)
So Coͤrper ſchwer und leichte macht.
Dieſelbige Bewegung ird’ſcher Theile,
Wodurch ſo manche Welt in runde Form gebracht,
Verurſacht noch, daß unſre Lufft in Eile
Auch andre Coͤrper druͤckt,
Und ſie herab zum irdſchen Klumpen ſchickt.
Daher kommts, daß ſo wol von Menſchen, als von Thieren,
Die Coͤrper, ſo durch Lufft umgeben und erfuͤllt,
Und die ſich alle gleich aus ird’ſchem Stoff formiren,
Mit Fuͤſſen gegen ſich,
Rund um den Erd-Kreis her marſchiren.
Die Coͤrper, ſo beweget werden,
Entfernen ſich, nach ihrer Weiſe,
Stets von dem Mittelpunet. Doch, die ſo rund, als Creiſe,
Gehn ſchneller, und mit wenigern Beſchwerden,
P 3Durch230Fendent plus aiſément les Compagnes liquides.
A ſe mouvoir, cette facilité
Deviendra la Legereté.
Toute Matiere ainſi, par degrez comparée,
Se cede reſpectivement.
Bien, que notre Air ſe meuve peſamment,
Près de la Matiere étherée;
Pour l’Onde, & pour la Terre il eſt un Corps leger.
Les Corps, par ces degrez doivent tous ſe ranger.
Ceux, de qui la figure eſt plus embarraſſante,
Et de qui la courſe eſt plus lente,
Tous, d’un rapide effort par les autres chaſſez,
Paroiſſent à nos yeux de nature peſante,
Et vers le bas ſont repouſſez.
Ainſi qu’un contre poids ce Mouvement s’acheve.
Un Corps deſcend toujours, dès que l’autre s’éleve;
Les uns prennent le lieu des autres déplacez.
Leur Figure retarde ou preſſe leur deſcente:
Selon, qu’ils ſont maſſifs, on la voit differente,
Et d’un ſeul Mouvement ces deux effets divers
Nous font nommer les Corps, ou peſans, ou legers.
Mais de quelle action la Mer eſt agitée,
Quand ſur les bords nous la voyons montée,
Et que par des efforts nouveaux,
Malgré ſa Peſanteur, elle éleve ſes Eaux,
Et ſemble d’elle-même hors de ſon lit jettée?
231Durch die ſo duͤnne Lufft. Nun dieſe Fertigkeit
Sich zu bewegen, wird zur Leichtigkeit. So weichet,
Wenn man ſie Stuffenweis vergleichet,
Sich die Materie einander allezeit.
Ob gleich die Lufft ſich ſchwer und langſam nur beweget,
Vergleichet man ſie mit der Himmels-Lufft;
Jſt ſie doch bey der Fluht und Erd’ ein leichter Dufft.
Nach ſeiner Schwere, die er heget,
Senckt jeder Coͤrper ſich. Diejenigen, ſo mehr
Verwickelt und vereint, auch nicht ſo ſchnelle gehn,
Sind, da die andern ſie ſtarck drucken, anzuſehn,
Als waͤren ſie nach ihrem Weſen ſchwer.
Sie ſincken unterwerts. Dieß aber nun geſchicht
Durch eine Gegen-Laſt und ſchwereres Gewicht.
Ein Coͤrper ſinckt, wenn ſich ein andrer Coͤrper hebet;
Es nehmen einige der andern Stellen ein.
Es treibet die Figur den Lauff,
Es haͤlt auch die Figur ihn auf.
Man ſieht den Unterſcheid, nachdem ſie dichte ſeyn.
Aus einer eintzigen Bewegung fleuſſt
Die dopple Wuͤrckung her, weswegen man
Die Coͤrper ſchwer und leichte heiſt.
Allein, durch welche Macht wird doch das Meer beweget,
Wann wir es ſeinen Strand verſchlingen ſehn,
Und daß, wie ſchwer es gleich, durch neuen Druck erreget,
Die ſaltzen Fluhten ſich erhoͤhn,
So daß es ſcheint, als ob aus ſeinem Bette
Man es geworffen haͤtte?
P 4Es232Elle ſurmonte l’Air par ces Elancemens:
Mais ſut les vaſtes Flots, ſi notre Oeil peut s’étendre,
Il doit être aiſé de comprendre,
Que l’Air preſſé d’ailleurs cauſe ces Mouvemens.
En lês voyant reglez ſur le Cours de la Lune,
Le Flux & le Reflux alors nous ſurprend moins:
Il montre avec cet Aſtre une action commune,
Qui doit à l’expliquer encourager nos ſoins.
La Matiere fluide, où circule la Terre,
Décrit un tour ovale avec rapidité;
La Lune, qui s’y meut a moins d’activité;
Au petit Diametre où le chemin ſe ſerre,
Par le Corps de la Lune, & ſa ſolidité,
Ce Torrent, qu’elle arrête en eſt plus irrité.
A ce Choc la Terre ébranlée,
Vers l’endroit oppoſé ſe trouve reculée,
Ou le chemin par-là de nouveau retreſſi,
Fait, que dans cet endroit le Torrent preſſe ausſi.
Les Eaux à ces deux points, ſur la Terre preſſées,
Sous le Cercle Equinoxial
Dans le milieu ſe trouvent enfoncées;
Et vers le Pole Arctique, & vers le Pole Auſtral,
Le long des Rives ſont hauſſées.
233Es uͤberſteigt die Lufft durch ſeinen Schwall: Allein
Wenn unſer Blick das weite Reich der Wellen
Betrachtet; wird es uns gar leicht begreifflich ſeyn:
Die ſonſt gepreſſte Lufft erreg’ ein ſolches Schwellen.
Bemerckt man, daß die Ebb’ und Fluht des Mondes Lauff
Beſtaͤndig folge; hoͤrt bald die Bewundrung auf.
Man nimmt an beyden faſt denſelben Gaug in Acht,
So uns denn muthiger zur Unterſuchung macht.
Der Zeug, der fluͤßig iſt, worinn die Erde geht,
Wird in ovalem Creis in hoͤchſter Eil gedreht.
Der Mond, der auch darinn ſich reget,
Wird dennoch nicht ſo ſchnell beweget,
Beym kleinſten Durchſchnitt nun, wo ſich der Weg verengt,
Jſt, durch die Feſtigkeit des Mondes, dieſer Fluß
Gehemmet und gedraͤngt:
Durch welchen Stoß die Erde dann, geruͤcket,
Aus ihrer Lag’ in etwas weichen muß.
Dahin, wo dieſer Weg dadurch zugleich gedruͤcket,
Macht, daß der Lufft-Fluß auch daſelbſt gepreſſet wird.
Die Waſſer, ſo allda, beym doppeln Punct der Erden,
Gedruͤcket und gedraͤnget werden;
Sind an dem Ort, woſelbſt der Circkel iſt gezogen,
Der Tag und Nacht gleich macht, gebogen,
Und in der Mitten gleichſam hol:
Wodurch im Gegentheil bey einem jeden Pol
Die Fluhten ſich erhoͤhn,
Und uͤber ihre Ufer gehn.
P 5Und234Et quand la Terre, en achevant ſon Tour,
Revient, en la moitie d’un jour,
Répondre ſous l’endroit, où la Lune eſt placée,
La Terré de nouveau, par les Airs repouſſée,
Recule, & voit les Flots ſalez,
Pour la même raiſon, ſur le Rivage enflez.
Au plus grand Diametre, ou la Courſe eſt plus lente,
Le Tourbillon terreſtre en circulant toujours,
Laiſſe aux Eaux reprendre leur pente,
La Mer rentre en ſon Lit, les Fleuves ont leur Cours.
Les Eaux ainſi diverſement chaſſées,
Sont deux fois chaque jour ſix heures à hauſſer,
Et deux fois elles ſont ſix heures à baiſſer,
Tantôt libres, tantôt forcées.
Et ce, qui marque enfin ce Rapport, ces Concerts
De la Lune avec l’Air, de l’Air avec les Mers,
C’eſt, que la Lune entre les deux Tropiques,
Preſſant le vaſte ſein des Ondes Atlantiques,
Elle y fait commencer ce long bouillonnement,
Ce general Soulevement,
Qui dans tout l’Ocean étendent les Marées,
Par deux fois chaque jour toujours réïterées.
Les Eaux gliſſent delà, du Sud jusques au Nord,
Et font ou plus ou moins reſſentir leur effort,
Selon que par les bords elles ſont reſſerrées.
D’une235Und wenn die Erde, die ſich drehet,
Nach einen halben Tag, aufs neu,
An ſelben Ort hinkommt, woſelbſt der Mond dann ſtehet;
So wird ſie durch die Lufft aufs neue weggedruckt:
Wodurch die Fluht den Strand denn abermahl verſchluckt.
Daſelbſt nun, wo der Durchſchnitt lang,
Und wo der Lauff am mindſten ſchnelle gehet,
Laͤſſt unſers Wirbels Lauff, der ſich beſtaͤndig drehet,
Dem Waſſer wieder ſeinen Gang.
Es ſencket ſich das Meer in ſeine Lager-Statt:
Die Fluͤſſe ſind ſo dann entbunden.
Das Waſſer, da es ſo verſchiednen Eindruck hat,
Erhebt ſich jeden Tag zweymal ſechs Stunden,
Und ſinckt zweymal ſechs Stunden wieder,
Bald frey und bald gezwungen, nieder.
Was auch noch deutlicher uns den Zuſammenhang,
Des Mondes mit der Lufft, der Lufft mit unſerm Meer
Vor Augen legt, iſt dies: wenn ſich des Mondes Gang
Jn beyden Tropiets befindet, wird der Drang
Jn weiten Schooß des Welt-Meers ſtarck: daher
Entſteht daſelbſt ein Wallen, deſſen Schwall,
Als allgemein in Welt-Meer, uͤberall,
Die Ebb und Fluht des Tages zweymal bringet.
Die Waſſer gleiten dann gen Suͤd - und Norden fort,
Man ſpuͤrt ſie weniger und mehr; nachdem ein Ort,
Auch weniger und mehr von Ufern iſt umringet.
Um236D’une heure chaque jour le Flux doit retarder,
Parcequ’avec la Lune il ſe doit accorder.
La Planete ſe meut du côté de l’Aurore
De treize degrez en un Jour,
Et quand la Terre a fait ſon tour,
Il faut, qu’elle s’avance encore
Vis-à-vis de la Lune, en ce même degré,
Où de ſon tourbillon le chemin eſt ſerré;
Ce qui regle la difference
D’une heure chaque Jour, où le Flux recommence.
La Mer croit davantage au deſſus de ſes bords
Aux Lunes pleines & nouvelles;
Dans l’Equinoxe enfin ſont ſes plus-grands efforts:
C’eſt, que dans tous ces temps, par des Regles fidelles,
Il ſe fait ſur les Eaux des preſſemens plus forts,
L’Aſtre les fait ſur l’Air, enſuite l’Air ſur Elles,
Et l’on ne voit jamais démentir ces Accords.
Les Aſtres, qui ſur nous exercent leur Puiſſance,
Ne nous agitent point par des Traits inconnus;
Occultes Qualitez, & ſecrete Influence
Sont des Noms, dont l’Erreur nous avoit prévenus,
Et faiſoit reverer une vaine Science.
On237Um eine Stunde muß die Fluht verſpaͤtet ſeyn.
Denn mit des Mondes Lauff trifft ſie ſtets uͤberein.
Derſelbe geht von Oſten dreyzehn Grad
Jn einem Tage fort,
Und wenn die Erde nun den Lauff vollfuͤhret hat;
Muß ſie noch weiter an den Ort,
Wo neben ihm der Wirbel enger wird.
Wodurch ſodann der Unterſcheid entſteht,
Daß eine Stunde ſtets die Fluht znruͤcke geht.
Bey’m Neu - und Vollen Monden-Schein,
Wird allezeit das Meer geſchwollner ſeyn.
Wenn Tag und Naͤchte gleich, erhebt es ſich noch mehr.
Und zwar daher:
Weil zu derſelben Zeit
Die Fluht gedruͤcket wird, mit groͤſſrer Hefftigkeit.
Der Mond wuͤrckt auf die Lufft, die wieder auf die Fluht,
Und nimmer ſiehet man, daß ſie es anders thut.
Von Sternen, deren Macht und Kraͤffte wir verſpuͤren,
Jſt uns die Art, wodurch ſie uns regiren,
Nun nicht mehr unbekannt.
Verborgne Eigenſchafft, geheimer Einfluß-Tand
Sind Nahmen, die der Jrrthum lehrte,
Durch welche man vordem ein albern Wiſſen ehrte.
Die238On ſait, par quels moyens les Corps ſuperieurs
Ont le pouvoir d’agir ſur les inferieurs.
Ce ſont impulſions, tantôt plus, ou moins vives,
Dont les atteintes ſucceſſives,
Dans la Maſſe des Elemens,
Font naître tour à tour ſes divers changemens.
Comme le Monde eſt plein, loin que la plenitude
S’oppoſe au mouvement des Corps,
Elle fait de tous leurs Accords
La conſtante Viciſſitude;
Et par-là tout Corps mû doit avec certitude
Sur d’autres Corps voiſins déployer ſes efforts.
L’impresſion de l’un ſur le ſuivant s’applique;
C’eſt toujours un Reſſort à quelque autre enchaîné,
Deprès, de loin le Tout ſe communique,
Par une même Roue inceſſamment tourné:
Un Corps en pouſſe un autre, & jamais ne l’attire.
Dans cette grande Montre enſemble tout conſpire
A l’uniforme Mouvement
Qui fait de l’Univers l’Ordre, & le Reglement.
De239Die Weiſe kan uns nun nicht mehr verborgen bleiben,
Daß nemlich Obere die Untern Coͤrper treiben.
Bald iſt’s ein ſanffter, bald ein ſtarcker Druck allein,
Durch deſſen wechſelndes Gedraͤnge
Jm Elementen, ſolche Menge
Von Aendrungen gewuͤrcket ſeyn.
Jſt gleich die Welt gantz voll; wird durch die Fuͤlle doch,
Statt, daß ſie dem Bewegen
Der Coͤrper waͤr’ entgegen,
Von der beſtaͤndigen Veraͤnderung annoch
Die Harmonie gemehrt. Dadurch nun muͤſſem
Von allen Coͤrpern, die ſich ruͤhren,
Die nahgelegenen denſelben Druck verſpuͤren.
Ein Coͤrper preſſt den Druck dem andern ein.
Ein eintzigs Feder-Werck kan ſie zuſammen ſchlieſſen.
Jm nah’ und fernem iſt die Wirckung allgemein,
Bloß durch ein eintzig Rad, das ſich beſtaͤndig drehet.
Ein Coͤrper druͤcket ſtets, und zieht hingegen
Nie etwas nach ſich her.
Jn dieſer groſſen Uhr ſtimmt alles uͤberein,
Mit dem gleichfoͤrmigen Bewegen,
Wodurch die gantze Welt
Nach ihren Regeln geht, ſich in der Ordnung haͤlt.
Von den Jahrs-Zeiten.
Laſſt uns die gautze Welt durchgehn,
So wird man ſehn,
Daß alle Ding auf eine Weiſe,
Und zwar durch einen Druck geſchehn.
Man ſieht, durch dieſen Trieb in ihrem Creiſe,
Die Jahres-Zeiten wiederkehren.
Man mag nun, daß die Sonn, wie, oder daß die Erde
Herumgefuͤhret werde,
Nach unterſchiedner Meinung, lehren;
So wird die Wuͤrckung doch, die eigen dem Bewegen,
Auf gleiche Weiſe ſich zu Tage legen.
Die Sonne, die im Oſten aufzugehn,
Und wieder Weſtwerts, wie man meinet,
Jns Meer zu ſincken ſcheinet;
Und die wir wiederum des Morgens ſehn
Den krummen Weg aufs neu durchrennen,
Ob ſchon ſein Flammen-reicher Creis
Jm Mittelpunet der Welt nichts von Bewegung weiß;
Zeigt unveraͤnderlich in ſeinem Schein-Lauff an
Des Sommers und des Winters Graͤntzen;
Wodurch verſchiedentlich die Felder dann
Jm holden Gruͤnen bald, und bald im Eiſe glaͤntzen.
Man ſeh ſie, wenn durch des Aequators-Thuͤren,
Der guͤldne Widder ſie uns ſcheint herzu zu fuͤhren,
RLaͤſſt258Des changeantes Saiſons obſervons le progrés,
Retraçons-nous d’abord d’agréable peinture
De ce Printemps cheri, plein de rians Attraits,
Qui rajeunit, & pare la Nature:
Quand le Ciel blanchiſſant répand ſes riches pleurs,
Que le Pere du Jour amoureux de la Terre,
Chaſſe par de tiedes Chaleurs
Le Froid cruel, qui la reſſerre,
Elle produit les tendres Fleurs,
Donne aux Prez leur feconds herbages,
Aux Arbres leurs épais feuillages,
Et de ſon Sein humide agité doucement,
Des Plantes & des Fruits fait ſortir l’Aliment,
Ce Suc précieux, qu’elle enferme.
Et par cet heureux changement
Tout naît, tout s’entretient, tout fleurit, & tout germe
Les Champs ont leurs Tréſors, les Bois leur Ornement,
Tout prend ſa Nourriture & ſon accroiſſement.
Quand la Terre, au Soleil encor plus expoſée,
Separe des Epics croiſſans,
Et que par les longs Jours Cerés favoriſée,
Voit meurir des Guerets les Tréſors jauniſſans;
S[ur]259Laſſt uns den Fortgang unſrer Zeiten,
Die ſo veraͤnderlich, erwegen.
Wir wollen erſtlich uͤberlegen
Des holden Fruͤhlings Lieblichkeiten,
Der die Natur verjuͤnget und ſie ſchmuͤckt,
Wann uns des Himmels Gunſt den Seegens-Regen ſchickt:
Wann unſres Tages Fuͤrſt, in unſre Welt verliebet,
Durch warme Lauigkeit den ſtrengen Froſt verjagt,
Der ſie bisher gefeſſelt und geplagt,
Da ſie uns dann ſo zarte Blumen giebet,
Da man ſo dann, auf Wieſen, fruchtbar Kraut,
Auf Baͤumen, dichte Blaͤtter ſchaut,
Und ſie der Fruͤcht’ und Pflantzen Nahrungs-Krafft,
Aus ihrem fenchten Schooß hervor bringt, ſanfft beweget,
Als den ſo ſchaͤtzbarn Safft,
Den ſie in ſich verborgen heget.
Durch ſolche gluͤckliche Veraͤnderung entſteht,
Entſprieſſt, erhaͤlt und bluͤht nun alles, was ihr ſeht.
Das Feld hat ſeine Schaͤtz’, es hat der Wald
Hiedurch die liebliche Geſtallt.
Hierdurch waͤchſt alles fort und wird vermehrt,
Hierdurch ſind alle Ding’ernaͤhrt.
Wenn nun die Erde noch die Sonne naͤher ſpuͤret,
Und ſich mit reiffen Aehren zieret;
Wenn Ceres, durch der langen Tage Gunſt,
Den gelben Schatz der Furchen reiffen ſieht;
R 2So260Sur cette ronde Maſſe, au tour de lui roulante,
L’Aſtre enflâmé répand une Clarté brûlante,
Tout percé de ſes traits, le halé Moiſſonneur
Tire des champs dorez ſon Uſure innocente,
Et ramaſſe en faiſceaux la Recolte abondante
Qui fait ſa Joye & ſon Bonheur.
Quand pour comble de Biens, & Bacchus, & Pomone
De Raiſins, & de Fruits ſe font une Couronne.
Qu’on celebre leurs Noms par des cris éclatans,
En voyant accomplir, par les Dons de l’Autonne,
Les Eſperances du Printemps.
Là d’un Feu moins brûlant la Terre eſt éclairée.
Le Soleil, qui paroît reculer dans les Cieux,
Verſe en des Jours moins longs une ardeur remperé,
Et ſous les Pampers verds cuit le Suc précieux
Des plus charmans Feſtins, attrait délicieux.
Pour ces Arbres feconds, que ſa preſence anime,
Il fomente la Seve, en eux l’aide à couler.
Sans qu’elle puiſſe au dehors s’exhaler;
Et par les Mouvemens, qu’ à loiſir il imprime,
Dans les Tuyaux ligneux il la fait circuler;
Tant qu’il forme ces Fruits, dont l’Odeur attrayante,
Dont la Couleur, la Beaute raviſſante,
Pour le Goût, & les Yeux viennent nous préſenter,
Tout ce, qui pouvoir nous flatter.
Aus -261So breitet das Geſtirn voll Flammen, Glantz und Brunſt,
Auf unſern runden Creis, der immer um ſie flieht,
Erſt einen heiſſen Schein. Der Landmann, braun gefaͤrbt,
Erhitzt durch ſeinen Strahl,
Erhebt ſo dann und erbt
Vom gelben Feld’, im lauen Schweiſſe,
Die Unſchuld-volle Frucht von ſeinem Fleiſſe.
Jn Garben ſammlet er und bindet
Das, woran er ſein Gluͤck und ſeine Freude findet.
Wenn endlich vollends gar ſo Barchus, als Pomone
Sich eine Crone
Von Trauben und von Fruͤchten winden,
Und man derſelben Ruhm durch lautes Jauchzen mehrt,
Weil, durch des Herbſts Geſchenck, des Fruͤhlings Hoffen
Erfuͤllet iſt und eingetroffen;
So wird durch minder Feur der Creis der Welt verklaͤrt.
Die Sonne, welche ſcheint am Firmamente
Als wenn ſie ruͤckwerts rennte,
Wirfft ein gemildert Feur, bey etwas kuͤrtzern Tagen,
Und kocht im Reben-Laub den edlen Safft,
Der bey ſo manchen Feſt uns manche Freude ſchafft.
Jn Baͤumen, welche Fruͤchte tragen,
Erhaͤlt ſie ihren Safft, verduͤnnt und macht ihn flieſſen,
So, daß er auswerts ſich im Dunſt nicht kan ergieſſen.
Durch ein gemaͤchliches Bewegen
Treibt ſie ihn in die hole Roͤren
Bis daß die Fruͤcht’entſtehn, die ſo viel Anmuht hegen,
Die mit ſo holden Ruch und Farben, Naſ’ und Augen
Sehr zu vergnuͤgen taugen,
Und dem Geſchmack zugleich ſo manche Luſt gewaͤhren.
R 3Wann262Ausſi, quand il paroît au plus lointain Tropique,
Et qu’il nous ſemble fuïr vers le Cercle Antarctique,
A chaque pas, qu’il marque en ces autres Climats;
Nous voyons dans nos Champs avancer les Frimats,
De nos Jardins l’Hyver efface la parure,
Des utiles Vergers, des ombreuſes Forêts
On voit tomber la verte Chevelure,
L’Aquilon furieux ramene la Froidure,
Enchaîne les Ruiſſeaux, & durcit les Guerets;
Tout prend un air affreux, tout eſt ſans Nourriture,
L’humide Suc n’a plus de Mouvement:
Un fatal Engourdiſſement
Saiſit la Terre pareſſeuſe,
Et les Germes feconds dans ſon ſein enfermez,
Tant qu’on entend ſouffler la Bize rigoureuſe,
Demeurent comme inanimez.
L’extrême Froid, la Chaleur dévorante
Sechent egalement la Verdure & les Fleurs,
Quand du Soleil la Flâme eſt trop ardente,
Ou que des Aquilons la rigueur violente
De l’Aurore à glacé les pleurs.
Flore, qui de ſon teint n’entretient les Couleurs,
Que par l’heureux ſecours d’une vapeur humide,
Auſſi-tôt, que les Champs ne ſont plus humectez.
S[ur]263Wann ſie nun fern von unſerm Nord
Und nach den Suͤd-Pol ſcheint zu fliehen,
Bemercken wir bey allen Schritten dort,
Wie Froſt und Eis bey uns die Felder uͤberziehen.
Der Winter wirfft ſo dann der Gaͤrten-Schmuck ins Grab.
Von Schatten-reichen-Wald und Buͤſchen
Faͤllt ihr begruͤntes Haar herab.
Der wilde Nord-Wind fuͤhrt mit ſcharffen Ziſchen
Die ſtrenge Kaͤlt herbey, verſteint die Furchen, bindet
Und feſſelt Fluß und Bach. Es ſiehet alles hart,
Veroͤdet, traurig aus,
Die Nahrungs-Krafft verſchwindet,
Der feuchte Safft empfindet
Nun kein Bewegen mehr;
Es liegt die Erd erſtarrt.
Sie ſcheinet traͤg. Es bleibt in ihrer Schooß entlaubt
Das Heer der Nahrungs-reichen-Sproſſen:
So lang der kalte Nord-Wind ſchnaubt,
Als unbeſeelet eingeſchloſſen.
Ein gar zu ſtrenger Froſt, ein’allzu ſtrenge Hitze,
Verheeren beyde Kraut und Bluͤht’.
Empfinden wir zu ſtarcke Sonnen-Blitze;
Wie, oder daß der Nord, der weiſſe Flocken ſpruͤht,
Den Morgen-Thau in Reiff verkehrt;
Wird Flora buntes Reich, weil ſie der Farben-Schein,
Durch feuchter Duͤnſte Huͤlff’ und Zufluß bloß allein
Jn ihrem Glantz erhaͤlt, wann’s Feld kein Naß mehr naͤhrt,
R 4Ent -264Sur la Terre gelée, ou ſur le Sable aride,
Voit perir ſes Attraits, & flêtrir ſes Beautez.
Voyons le Tronc ſuperbe, & le vaſte feuillage
De ces Chênes audacieux,
Dont les Rameaux touffus vont embraſſer les Cieux,
Et cachent le Soleil ſous leur épais Ombrage.
Un Gland dans la Terre jetté
S’amollit, & s’entr’ouvre en cette humidité,
Se dévelope, etend ſes petites Racines,
Et l’humide Limon, par la Chaleur émû,
Etant dans leurs pores reçu,
Y monte, & fait pouſſer des branches enfantines.
On plie avec la main un Arbriſſeau naiſſant:
Mais ſa tige tendre & debile
S’augmentant tous les Jours, par le ſuc nourriſſant,
Par le Cours des Saiſons toujours s’affermiſſant,
Elle prend dans la terre une Aſſiette immobile;
D’un inſenſible Cours ſans ceſſe s’accroiſſant:
Ce, qui n’etoit d’abord, qu’une ſi foible Plante,
Eſt un Arbre Geant de grandeur étonnante.
Ce juſte Mouvement, cette force feconde,
Par un Cours ſucceſſif regne en tous les Climats.
Les265Bald im gefrornen Lande,
Bald im verbrannten Sande,
Des ſchoͤnen Schmucks beraubt, veroͤdet und zerſtoͤhrt.
Laſſt uns den ſtoltzen Stamm verwegner Eichen,
Die mit den Aeſten faſt bis an die Wolcken reichen,
Wodurch nicht einſt der Sonnen Strahlen gehn,
Sammt ihren dichten Blaͤttern ſehn.
Man wirfft ein’Eichel in das Land;
Daſelbſt wird ſie erweicht,
Eroͤffnet ſich, und da ſie feucht,
Entwickelt ſie ſich bald, und ſpannt
Die kleinen Wurtzeln aus; worauf der Erden Safft,
Beweget durch der Hitze Krafft,
Jn ihre Loͤcher dringt, gemaͤchlich aufwerts ſteiget
Und anfangs kleine Zweiglein zeiget.
Man beuget einen Baum, der jung iſt, mit der Hand,
Allein ſein Stamm, der zart und ſchwach,
Vermehrt ſich nach und nach.
Durch ſeine Rahrungs-Safft, und durch den Lauff der Zeit
Stets mehr befeſtiget, nimmt er ſo feſten Stand,
Und hat zuletzt ein’ Unbeweglichkeit.
Da er nun taͤglich waͤchſt, wiewol gantz unvermerckt;
So wird, was anfangs nur ein ſchwaches Pflaͤntzgen wieſe,
Ein ungeheurer Baum, ein rechter Rieſe.
Ein ſolches ordentlichs Bewegen,
Und eines ſolchen Drucks und Dranges fruchtbars regen,
Herrſcht nach und nach in allen Erden-Theilen.
R 5Es266Les Jours & les Saiſons ſont partagez au Monde,
Selon que le Soleil, ſemblant ſortir de l’Onde,
Fait paroître, qu’il fuit, ou revient ſur ſes pas;
Dans ſon eloignement tous les Etres languiſſent,
A ſon Aſpect tous vivent, tous fleuriſſent,
Et dans tous l’Univers, par un progrés pareil,
Le Mouvement dépend des regards du Soleil.