GEliebter Leſer. Obwolen man in den Hiſtorien un - terſchiedliche Exempel ſolcher Leue hat / die ein wunder-herꝛ - liche Memoriam, und vortreffliche Gedaͤchtnus gehabt; als da ſeynd Julius Cæſar, Kayſer Hadrianus, Fridercus I. Seneca der Philoſophus, Mithridates, Themiſtocles, Papſt Paulus IV. und viel andere; Jedoch find man auch dieſes / daß ihrer viel / ſo weiland / theils von Natur eine herꝛliche Gedaͤchtnus gehabt / theils ſol - che durch Kunſt und Vbung erlangt / ſolche auch widerumb / ſonderlich gegen dem anbrechenden hohen Alter verlohren haben; wie man aber - mal deſſen Exempel hat an Meſſala Corvino, Franciſco Barbaro, Georgio Tra - pezuntio, Philippo Decio, Johanne Sleidano, &c. Ja es iſt ins gemein die Menſchliche Gedaͤchtnus / ſo eng / fluͤchtig / untrew / und hinfaͤllig / daß man offtmal heut das jenige ſchon wider vergeſſen / was man erſt geſtern gehoͤrt oder geleſen / dannenhero die ſo groſſe Klagen Auguſtini, und an - derer kommen ſind / die ſie gefuͤhret uͤber den Mangel ihrer Gedaͤchtnus. Gedencken heißt zwar / bewahren was dem Gedaͤchtnus vertrawet iſt: Aber ach leyder / ſo ſchwer es offt hergeht / biß ein Ding der Gedaͤchtnus vertrawt und hinderlegt wird / ſo ſchwer / und viel ſchwerer geht es eben maͤſſig her / wann die Gedaͤchtnus etwas in die Laͤng behalten und ver - wahren ſoll. Plato hat die Gedaͤchtnus den Magen des Gemuͤths ge - nannt / und Auguſtinus deſſelben Bauch; Jch mein / ſie habens beede gar wol getroffen / dann wie der Magen viel und mancherley Speiſe zu ſich nimmt / und ihn doch nicht lang die Herberg verſtatt; eben alſo nimmt auch die Gedaͤchtnus ſehr viel / und unterſchiedliche Ding zu ſich / laͤßt ſie aber auch in kurtzem / als ſolcher Gaͤſt uͤberdruͤſſig / viel leichter wider hinziehen / als ſie dieſelben hat auffgenommen. Kurtz / die Gedaͤcht - nus iſt wol ein weites Gefaͤß / aber voll Riß und Loͤcher / daß bald hier bald dort rinnt: Ja es ſey auch eine Gedaͤchtnus ſo herꝛlich und gut als ſie immer woll / ſo erligt ſie doch / wann man ſie allzuſehr uͤberlad / ſie ver - irrt / wann man ſie zu ſehr uͤberfallt / ſie verwirrt / wann man ſie allzu - ſtreng uͤbertreibt / und zerfaͤllt wann der Menſch ſein Alter erreicht / in - maſſen es mit ihro ſo bewand / daß wie der Menſch ſelber zu - und ab - nimmt / auff - und untergehet; alſo verhalt es ſich auch mit ſeiner Ge - daͤchtnus. Dannenhero haben ſich ſchon vor vielen Zeiten / derglei -): (2chenVorred. chen Gedaͤch tnus-Macher oder Memori-Kuͤnſtler gefunden / die ſich unterſtanden der Gedaͤchtnus allerhand adminicula, und huͤlffliche Stuͤ - tzen zu unterſtellen / daß ſie moͤcht auffrecht erhalten werden. Simonides hat eine ſolche Memoriam Artificialem oder Kunſt-Gedaͤchtnus dem The - miſtocli herꝛlich geruͤhmt / die aber Quintilianus verlacht / und ſie vor un - nuͤtz und eitel gehalten. Andere kommen der Gedaͤchtnuß zuhuͤlff mit allerhand Figuren und gewiſſen Orten. Die meiſten halten die Ord - nung vor das noͤthigſte und beſte Gedaͤchtnus-Mittel / dann wer ſeine Sachen ordentlich gefaſſet hat / der kan dieſelben hernach ohne groſſe Muͤh wol furbringen / auch derjenige / welcher weder ſchreiben noch le - ſen kan. Aber wann die Ordnung ſo viel vermag / ſo iſt ohn Zweiffel ein ordentliches Regiſter der rerum und denckwuͤrdigen Dinge / allen andern Hilffs-Mitteln der Gedaͤchtnus weit vorzuziehen; und dem - nach an einem guten Authore oder groſſen Buch / nichts beſſers als ein ordentliches / vollſtaͤndiges und außfuͤhrliches Regiſter / darinnen alſo - bald wider zuſuchen und zufinden / das jenige / was von dem geleſenen der Gedaͤchtnus iſt außgefallen / ja auch das zufinden was man noch nicht geleſen. Alſo iſt ein gut Regiſter der eigentliche Schluͤſſel zu dem Edlen Buͤcher-Schatz / dadurch man auffſchlieſſen und wider finden kan / was man etwan durch Vergeſſenheit verlohren. Jn Betrachtung deſſen / hats mich auch bewogen / uͤber des Seligen Manns / Herꝛn D. Dannhavveri gantze Catechiſmus-Milch / ſo in meiner Officina von Jahr zu Jahr getruckt worden / durch einen feinen gelehrten Mann / der viel Jahrlang des ſeligen Authoris fleißiger Amanuenſis, und alſo in ſeinen Schrifften gantz wohl erfahren geweſen / dieſes gegenwaͤrtige richtige Univerſal und außfuͤhrliche Regiſter / verfertigen zulaſſen: Verhoffend es werde dem Guͤnſtigen Leſer / ein gantz angenehmes Wercklein ſeyn. weil Er nicht allein hier alles beyſammen / was in allen 10. Theilen der Catechiſmus-Milch enthalten / ſondern auch ein mercklich mehrers in dieſes Regiſter geworffen worden / als ſonderlich der erſten Theil Regiſter begreiffen / der guten Ordnung / ſo hierinn beobachtet worden / zugeſchwei - gen. Denſelben hiemit Goͤttlicher Obſicht empfehlend.
Johann Friderich Spoor Buchhaͤndler.
JN dieſem General-Regiſter uͤber die gantze Catechiſ - mus-Milch iſt zu wiſſen / I. daß die erſte Zahl den Theil / die andere aber paginam des angezogenen Theils bedeute. II. Daß die Zifern / in denen drey erſten Theilen / nach der newern Edition eingerichtet. III. Weil nicht bey allen Zifern der Theil angehengt / daß der jenige gemey - net / ſo naͤchſt an den vorhergehenden ſtehet. IV. Das V. B. den Bericht an den Chriſtlichen Leſer / Anfangs in dem Fuͤnfften Theil zu finden / A. R. die abgenoͤhtigte Rettung dem Siebenden Theil zu End angetruckt / das b. hinder der letzten Zifer / die Erklaͤrung der Wort von der Einſe - tzung der Heil. Tauff bedeute. V. Wo in dem Regiſter der Bibliſchen Spruͤche / die Wort mit groͤſſern Buchſtaben getruckt / daß dieſelbe an ſta[t]t eines Texts abgeleſen / undRegiſter. Aaußfuͤhr2Bericht an den Leſer. außfuͤhrlich und weitlaͤufftig tractirt worden. VI. Weilen auch die Erklaͤrung des Neunzehenden Pſalmens Panegyri - cus Uranius genennet / von dem ſeligen Herrn Authore zu Vorbereitungs-Predigen uͤber das Vierdte Haupt-ſtuck / wie auß dem Exordio der erſten Predig erhellet / anfangs erwehlet worden / ſolche aber / weil das Werck zu groß ge - wachſen / abſonderlich in Truck herauß gegangen / ſo hat man doch fuͤr gut angeſehen / ſolchen auch in dieſes Regi - ſter mit einzurucken / und deſſen Jnhalt hie einzuverleiben. Wann demnach dieſe beede Buchſtaben P. U. in das Ge - ſicht kommen / hat der Leſer dadurch nichts anders als benennten Panegyricum Uranium ab - zunehmen.
In welchem die Erſte iſt eine Eingangs-Predig uͤber die Wort: Galat. III. v. 1. Euch war Chriſtus JE - ſus fuͤr die Augen gemahlet .567.
Jn dieſem Theil ſeyn / anſtatt der Eingangs-Predigen / Neun Lectiones von der heylſamen Red - und Bett-Kunſt.
Vber die Wort St. Pauli / 1. Cor. 3, 2. Milch habe ich euch zu trincken geben. 325.
DJeweilen in vorgehendem Regiſter / der Verfertiger deſſelben / ſich bey den drey erſten Theilen der Neuern Editionen bedient / und aber die paginæ der alten und neuen Editionen nicht concordiren, als iſt nachfolgendes Regiſter denen jenigen zum beſten gefertigt / die ſich der alten editionen bedienen / auff daß ſie dieſes Wercklein ohne Beſchwehrung auch gebrauchen koͤnnen. Wann dann im vorgehenden Regiſter angedeut wird ein pagina des l. II. oder III. Theils / ſo verſtehet ſich ſolches der Neuen Edition; damit aber ſolcheß auch in deu alten Exemplarien koͤnne gefunden werden / ſo ſucht man in die - ſem folgenden Regiſter die jenige Zahl / deß alda angedeuten paginæ / in der erſten Reyhe / da wird ſich gleich darneben hin finden wo ſolches pagina in dem alten Truck anfanget. Als / e. gr. ſo es kaͤme daß in dem Regiſter al - legirt worden I. 47. ſo verſtehet ſich ſolches der neuen edition, wer nun a - ber die aͤltere hat / der wird in dieſem Regiſter / nach Suchung des gemelten num. 47. in der erſten Reyhe / in der nechſt dabey ſtehenden zweyten Reyhe / unter dem Titul des I. Theils / finden / daß dieſes p. 47. in ſeiner alten edit. auff pag. 51. lin. 10. anfaͤngt / wornach er ſich dann wird zu richten wiſſen. item wann in vorgehendem Regiſter ſtuͤnde: II. 54. ſo wird ſich nach fin - dung in der erſten Reyhe der Zahl 54. gleich darneben hin erweiſen / in der dritten Reyhe / unter dem Titul des II. Theils / daß ſolches 54. blat / auff pag. 55. lin. 3. in der alten edit. anfanget. Deßgleichen ſo geſetzet were: III. 62. ſo ſuchet man abermalen in der Erſten Reyhe p. 62. darnach in der letzten oder dritten Reyhe / nemblich unter dem Titul des III. Theils / was gleich dargegen ſtehet / ſo dann zeigen wird / daß ſolches 62. blat / der neuen e, dition, anfange in der alten auf pag. 64. lin. 21. hierauß wird nun der Nutz und die Nothwendigkeit dieſes folgenden Regiſters genugſam erſcheinen.
Die alte oder aͤltere edition wird genennet / die jenige ſo Anno 1642. 1643. und 1646. die neue oder neuere aber ſo Anno 1657. 1658. und 1661. getrucket worden; So iſt auch nur in dieſen drey erſten Theilen ein dif - ferentz in den paginis, bey den uͤbrigen Theilen aber nicht / ſondern neu - und alter Truck einander gleich.
Es iſt auch / zu etwas Erſparung der Muͤhe des Zehlens der Zeilen / zuweilen apen. welches antepenultimam, penu. welches penultimam, und ult. welches ultimam lineam oder Zeile ſelbigen paginæ / das I. C. a -D d dber[390]ber Initium Concionis (verſtehe dz auff ſelbigem pag. eine neue Predigt / und mit der Predigt das geſuchte pag. anfaͤngt) bedeutet / geſetzet worden. Vale.
ENDE des Zweit - und Dritten Theils.
496.[404]ENDE.
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Fraktur
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