PRIMS Full-text transcription (HTML)
[1]
MUSICA FIGURALIS, Oder Newe Klaͤrliche Richtige / vnd vorſtentliche vnterweiſung / Der SingeKunſt.
Mit gewiſſen Regulen, klaren vnd verſtendigen Exemplen, neben vollkom - mener erklaͤrung der Modorum Muſicorum. Vor die Particular Schul zu Ro - ſtock zugerichtet
Gedruckt zuRoſtockdurchJochim Fueß/ BeyJoh. Hallervordtzu finden. ANNO M. DC. XIX.
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Denen GOttesfuͤrchtigen / Zuͤchtigen vnd Ehrliebenden Jun - gen Geſellen vnd Knaben.

Simoni Pauli, Joachimo Fuͤlbier / Johanni Kaͤntzeler / Michaeli Schulten / Johanni Dunckern / Conrado Beckman / Zachariæ Schummern Joachimo Schoͤnerma. Joachimo Weſtphal / Michaeli Geißmar /Davidi Deutſchen / Jacobo Nettelblat / Joanni Maeß / Chriſtiano Freitag / Joanni Stavenow / Joachimo Wedege / Michaeli Schwaben / Heinrico Wendt / Heinrico Bueck. Georgio Kuͤſtern.

Wie dann auch allen vnnd jedern Knaben / der Particular Schul zu Roſtock /

Seinen[lieben] Diſcipulis zur wolmeinenden anreitzung in der Muſic Kunſt ſich fleiſſig zu vben /

Vorehret diß Buͤchlein der Author.

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Von der Muſica

CAPUT I.

Was iſt die Muſica?

Eine Wiſſenſchafft zu ſingen.

Wie mancherley iſt die Muſica?

Zweyerley: Choralis vnd Figuralis.

Was iſt Choralis Muſica?

WElche handelt von einem ſchlechten vnd einfeltigen Ge - ſange / da eine / oder mehr Stim - men eingefuͤhret werden / in glei - cher ſchlechter vnnd einfeltiger Form vnd weiſe / vnd da einerley Noten vnd zeichen gefunden werden / vnd keine nota mehr gilt als die ander.

Was iſt Figuralis Muſica?

Welche handelt vom Figural Ge - ſange / da viel Stimmen eingefuͤhret werden / auff ſondere arth vnnd weiſe:A ijVnd[4]Vnnd lehret / wie ein jeder den vorgeſchriebe - nen geſang recht / zierlich / kuͤnſtlich vnd lieb - lich / mit der Stimm außſingen / oder mit ei - nen Inſtrumento ſpielen / vnd mit andern ein - gefuͤhrten Stimmen zuſammen ſtimmen ſoll / alſo das ohne groſſen vnnuͤtzen ruffen / vnnd Baͤuriſchen geſchreye eine ſchone / liebliche vnd anmuͤtige harmonia, vnd gethoͤn erwecket / vnd gehoͤret werde / dadurch das Gemuͤthe auffgemuntert wird / vnnd das Hertze be - weget.

Wie viel Stuͤck muß einer der dieſe Kunſt lernen vnd gebrauchen wil / vornemlich wiſſen vnd in acht nehmen?

Sieben: Vors 1. Muß er wiſſen / die Claves, oder Schluͤſſel der Muſic. 2. Die voces Muſicales, oder woͤrterlein die im ſin - gen gebraucht werden. 3. Die figuren ſo im geſange vorfallen / als Noten / Puncten / Pau - ſen / vnnd dergleichen. 4. Die intervalla. 5. Die proportiones oder Triplen. 6. Wie er ſich im ſingen vorhalten ſolle. 7. Was der Geſang vor einen Modum habe.

CA -
[5]

CAPUT II. Von denn Clavibus oder Schluͤſſeln der Muſic.

Wie vorhelt ſichs[mit] den Clavibus oder Muſic Schluͤſſeln?

GLeich wie mann in ein verſchloſſenes Hauß oder Gemach auff rechte weiſe nicht kommen / viel weiniger all Kiſten vnd Kaſten darinnen eroͤffnen vnd auffſchlieſ - ſen kan / wo man nicht die Schluͤſſel darzu hat: Alſo kan man auch nicht ſingen / wo man nicht Claves oder Muſic Schluͤſſel in acht nimbt / Vnd mercket / wie viel jhr ſeind / wo ſie ihren ſitz ſtelle oder orth haben / wie ſie vn - terſchieden werden / was ſie bedeuten.

Wie viel ſeind Claves Muſicales?

Sieben / nemblich die ſieben erſten Buch - ſtaben im Alphabeto, A. B. C. D. E. F. G. Von welchen das B. zwyfach iſt / nemblich b. molle, vnd

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durum.

Wo haben ſie jhren ſitz?

In einem Syſtemate Muſico, wel -A iijcher[6]ches finff Linien / gleicher weite von einander geſetzet / vnd vier Spacia begreiffet / da man dann von vnten an auff warts zehlet.

Exemplum.

Wie werden die Claves ge - theilet?

1. In Signatas, oder die / ſo da auß - truͤcklich im anfange eines jedern Syſtematis auff eine gewiſſe Liniam gezeichnet werden. Vnd 2. Non ſignatas, oder die ſo da nicht außdruͤcklich geſetzet werden / ſondern nur nach den geſetzten verſtanden werden.

Welches ſind Signatæ?

F. C. G.

Wie werden ſie in dem Syſtemate gezeichnet? Alſo:

F. C. [7]
F.
C.
G.

Was bedeuten die Claves Signatæ?

Vor eins ſchlieſſen ſie den Geſang auff / daß man wiſſen kan wie man anfehet: Vors ander daß man ſich im ſingen durch das gantze Syſtema nach jhnen richten kan / auff das man wiſſen muͤge / was man auff jeglicher Linien vnd in jederm Spacio ſingen ſoll.

Wie lehren mich ſolches die Claves?

Es ſeind etliche Muſicaliſche woͤrterlein / die da im ſingen gebraucht werden / von denen man einem jeglichen Clavi eins muß zu eignẽ.

CAPUT III. Von den Vocibus Muſicali - bus, oder woͤrterlein die im ſingen gebreuchlich.

A iiijWie[8]

Wie viel ſeindt derſelben Woͤrterlein?

Sechſe / UT, RE, MI, FA, SOL, LA,

Haben ſie alle einerley Natur?

NEin / ſondern es muͤſſen von jhnen ſon - derlich in acht genommen werden / die beyde woͤrterlein Mi, vnd Fa, in dem Clave b. vnd

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. Dann ſie machen 1. einen graſſen vnterſcheit in dem Geſange / vnd 2. wo ſie nicht fleiſſig vnterſcheidet werden / koͤn - nen ſie einen gantzen geſang verwirren / nach dem alten Sprichworte: Mi, & Fa, ſunt tota Muſica.

Wie wird den der Geſang von jhnen vnterſchieden? Oder Wie mancherley iſt der Geſang?

Der Geſang iſt zweyerley Cantus regu - laris oder

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duralis vnnd Cantus irregu - gularis, daß iſt / transpoſitus oder b. 〈…〉〈…〉ollaris.

Wo -[9]

Woher entſtehet dieſer vn - therſcheidt?

Nicht auß der Natur des Geſanges / als wann Cantus

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duralis haͤrterer Natur wehre / vnd haͤrter klingen thete / als Cantus b. mollaris, oder das Cantus b. mollaris weicher wehre / als Cantus

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duralis, wie die vnerfarnen dieſer Kunſt meinen; ſon - dern von dem vnterſchiedlichen gebrauche

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duri vnnd b. Mollis, daß man in Cantu

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durali im Clave

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ordentlicher weiſe all - zeit Mi, in Cantu b. mollari, im Clave b. allzeit Fa ſingen muß: Vnd ſolches darumb / weil der Cantus b. mollaris auß ſeinem na - tuͤrlichen ſitze transponiret, vnd in einen an - dern clavem geſetzet iſt.

Wie wird Cantus b. mollaris erkant?

Wan das b. molle im anfange des Ge - ſanges vnd folgends jeder Syſtematis an ſei - nem natuͤrlichen orthe außdruͤcklich gezeichnet gefunden wird.

A vExem -[10]
Exemplum.

Wie wird Cantus

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duralis erkant?

Wan das b. an ſeinem natuͤrlichen orthe im anfange des geſangs außdruͤcklich nicht ge - funden wird.

Exemplum.

Was ſinget man in einem jeg - lichen Clave?

Daß kan man ſehen in nachfolgen -der[11]der Tabellâ, welche ſonſten genennet wird: SCHALA MUSICALIS.

In Cantu[figure] durali ſinget man?

In Cantu b. mollari ſinget man:

Exem -[12]
Exemplum Cantus
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duralis:
Exemplum Cantus b. mollaris:
CA -[13]

CAPUT IV. Von den Noten / Puncten / Ligaturen / Pauſen / vnd anderen zeichen / ſo im Geſange gebreulich.

Was iſt eine Nota?

SIe iſt das zeichen / in dem Syſtemate vnd jeglichem Clave / daß / ſo viel es gilt vnd bedeutet / nach einem tactu muß auß geſungen werden.

Was iſt ein Tactus?

Ein tactus, oder Schlag iſt die zeit vnd raum / zwiſchen dem nieder ſchlagen vnd auff - heben / ſo da mit der Handt geſchicht.

Wie mancherley iſt der Tact?

Zweyerley ſimplex, oder der ſchlechte / vnd proportionatus, oder Tripel tact.

Was iſt der ſchlechte Tact?

Da eine Semibrevis das iſt eine Nota / ſo da einen ſchlag gilt / auffgehet.

Was[14]

Was iſt Tactus proportio - natus oder Tripel tact?

Da drey Semibreves, oder drey mini - auffgehen.

Wie werden die Noͤten gezeichnet / wie heiſſen ſie / vnd was gilt eine jgliche?

VALOR NOTARUM.

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Heiſt Maxima, vnd gilt 3. ſchlaͤge

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Heiſt Longa, vnd gilt 4. ſchlaͤge.

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Heiſt Brevis, vnd gilt 2. ſchl.

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Heiſt Semibrevis, vnd gilt 1 ſchlag.

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Heiſt Minima, vnnd gilt ein halben ſchlag.

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Heiſt Seminima, vnnd gilt ein viertel vom ſchlage / oder es gehen jhrer 4. auff ein ſchlag.

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Heiſt Fuſa, vnd gilt ein halben viertel ſchlag / oder es gehen jhrer achte auff ein ſchlag.

Oder[15]
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Oder

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heiſt Semifuſa, vnd gelten jhrer ſechtzehn einen ſchlag.

Was gilt ein Punctus?

Allzeit halb ſo viel als die Nota / welche vor jhm hergehet / vnnd nach welcher er ge - ſetzet.

Was ſeind Pauſæ?

Es ſeind zeichen / ſo da weiſen / wie lan - ge vnd wie viel man ſoll ſtille ſchweigen.

Was iſt vor ein vnterſcheid der Pauſen, oder was gilt eine jgliche Pauſa?

gilt 4. ſchlaͤge.
gilt 2.
gilt einen.
gilt ein halb.
gilt ein viertel oder ſu - ſpirium,
gilt ein halb viertel.
Was[16]

Was ſeind Ligaturen?

Wan zwo oder mehr Noten wegen des vnterlegten texts aneinander gehenget / vnnd mit einander verknuͤpffet werden.

Wie werden die Noten an einan - der geknuͤpffet?

Die alten haben die Ligaturen ſo zweif - felhafftig gemachet / daß man ſie vielmehr hat muͤſſen errathen / als das man ſie gewiß wiſ - ſen ſolte / welches dann offt groſſe vrſach zur Confuſion vnnd verwirrung des geſanges gegeben / derowegen ſolche Ligaturen nun - mehr auß dem gebrauche kommen / vnd pfle - gen nun nicht mehr als zwey oder 3. Breves aneinander gehengt zu werden.

Darvon dieſe nachfolgende re - gulen zu mercken.

1. Regula.

Wann zwo Breves aneinander gehengt werden / vnnd die erſte eine Liniam oder Schwantz auffwarts gezogen hat / gilt jede einen ſchlag / ſie ſteigen auff oder nieder.

Exem -[17]
Exemplum.

2. Regula.

Wann drey Breves aneinander gehengt werden / vnd die erſte jhre Liniam auffwarts kehret / gilt die letzte 2. ſchlaͤge.

Exemplum.

3. Regula.

Wann 2. drey oder vier Breves anein - ander gehengt werden / vnd die erſte keine Li - niam oder Schwantz hat / gilt jegliche zwen ſchlaͤge.

Exemplum.
BRegu -[18]

4. Regula.

Wann die ander Nota in der Ligatur ſchwartz iſt / wird jhr dadurch ein viertel vom ſchlage abgenommen / vnnd muß ſolches mit einer Seminimâ, oder viertel ſchlage wider er - ſtattet werden.

Exemplum.

Seint auch noch ſonſten andere zeichen im Geſange in acht zu nehmen?

Ja / es ſeind mehr zeichen oder figuren / die nicht weiniger im ſingen fleiſſig muͤſſen in acht genommen werden / als da ſein:

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Was bedeutet das

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oder

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Es bedeutet daß der Geſang oder ein Tri - pla angeht.

Was[19]

Was bedeutet das

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Daß die Nota / da es vorgeſetzet / allzeit durch Fa muß außgeſungen werden.

Was bedeutet das

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Dieſes wird nicht gefunden / den nur im Clave B. in Cantu b. mollari, vnd bedeu - tet das man Mi, oder hart ſingen ſoll.

Was bedeutet das duppelte Creutze

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Heiſſet Semitonium vnd zeiget an das die Nota / da es vor / oder vnter geſetzet / einen halben thon / oder grad / muß erhaben werden / oder das man Mi ſingen ſoll.

Was bedeutet dieſes zeichen

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Iſt ein fignum repetitionis, vnd leret das dieſelbige geſungen clauſula muß widerholet werden / darnach es geſetzet iſt.

Was bedeutet dieſes zeichen

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Es weiſet den orth / da die erſte Nota im nachfolgenden Syſtemate ſiehet / vnd heiſſet Cuſtos.

B ijWas[20]

Was bedeutet dieſes zeichen?

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Es iſt ein zeichen in den Fugen gebreuch - lich / vnd gibt ſo viel zuverſtehen / daß / wann der erſt ſingende in der Fugâ an dieſelbe No - tam koͤmmet / da dieſes zeichen vnter oder ober ſtehet / muß der nachfolgende Singer mit derſelben Noten am anfange auch anfan - gen / vnd nach ſingen.

Was bedeutet dieſes?

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Iſt ein ſtrich oder Linia vber das gantze Syſtema, vnd bedeutet das allda alle Stim - men zuſammen kommen / vnd ein wenig inne - halten.

Was bedeutet dieſes?

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Iſt ein ſignum finale, vnd bedeutet daß man ſoll außhalten.

CAPUT V. Von den Intervallis.

Was iſt ein Intervallum?

Der raum zwiſchen zweyen Noten /oder[21]oder der Sprung auß einem Clave in einen andern.

Weiſe mirs durch Exempel?

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CAPUT VI. Von den Triplen / oder Proportionibus.

Was iſt ein Tripla / oder Proportio?

EIn Tripla oder Proportio iſt eine art zu ſingen / nach einem geſchwinderen Tactu, da man von gemeinen vnnd gebreuchlichen Tactu etwas abtrit / vnd daB iijins[22]ins gemein drey Semibreves, oder drey Minimæ auff ein Tact gehen. Vnd wird erkandt / wann von newen ein

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ohne einem Striche / oder

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mit einem Striche / ne - ben beygeſetzter

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3. oder

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vorgeſetzet wird.

Wie mancherley iſt Tripla oder Proportio?

Triplæ oder Proportiones werden auff vielerley arth gebrauchet / wie wol ohne alle nothwendigkeit / Sintemahl man einen Tri - plam ſo geſchwinde oder ſo langſam ſingen kan als den andern / vnd iſt nicht von noͤthen offt mehr ein Ænigma als ein Triplam ein - zufuͤhren. Der gebreuchlichſten aber finden ſich vornemblich zweyerley art.

Weiſe mir die erſte art?

Erſtlich werden 3. Semibreves oder Minimæ auff einen ſchlag gerechnet / vnnd wird die Propertio mit dieſem

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oder dieſem

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3 zeichen gezeichnet /

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vnd ſo es drey Semibreves ſeind / wirts

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genennet Tripla. So es Minimæ ſeind / wirds genennet Seſquialtera.

Exem -[23]
Exemplum Semibrevium vel Triplæ.
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Exemplum minimarum vel ſesquialteræ.
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Weiſe mir die ander ahrt?

Zum andern wird ein Tripla gefunden / da 3. ſchwartze Semibreves, oder Minimæ auff ein Schlag gerechnet werden / vnd wird nur die Ziffer 3. vor oder vnter die Noten ge - ſetzet / oder wol gar außgelaſſen. So es drey Semibreves ſeind / kan mans nennen / Tri - plam nigram. Seind es Minimæ, kans Seſquialtera nigra genennet werden.

Exem -[24]
Exemplum Triplæ nigræ.
Exemplum Seſquialteræ nigræ.

Oder

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Weil aber die Noten in den Triplen offtmahls ſich verendern / vnd balt etwas ver - lieren balt etwas gewinnen oder zunehmen / muß man nachfolgende Regulen in acht nehmen.

Regula prima.

Wann eine Semibrevis vnd eine Brevisim[25]im Triplâ ſchwartz gefunden werden / gelten ſie nicht mehr oder weniger als wann ſie weiß wehren.

Exemplum.

Regula 2.

Wann zwo oder mehr Breves auff ein - ander folgen / wird eine von der andern per - fectiret, vnd vollkommen gemacht / vnd gilt eine jegliche einen ſchlag / oder ſo viel als drey Semibreves, biß auff die letzte / welche jhren natuͤrlichen valorem behelt.

Exemplum.

Regula 3.

Wann drey Breves ſchwartz nach ein -B vander[26]ander gefunden werden / wird nicht eine von der andern perfectirt / oder vollkommen ge - macht / ſondern ſie gehen alle drey auff 2. ſchlaͤge / vnd wird die mittelſte getheilet.

Exemplum.

Wie verhelt ſichs mit den Pauſen in einem Triplâ?

In dem Triplâ gelten ſie die helffte / in Seſquialtera vollkommen.

CAPUT VII. Von etlichen Regulen zier - lich zu ſingen.

Regula I.

WElcher Knabe die Muſicam lernen vnd vben wil / muß vor allen dingen luſt vnd liebe darzu haben / ſich befleiſ - figen / daß er wol vnd artlich ſeine Stimmemode -[27]moderiren vnd zwingen / den Odem meſſig - lich geben vnd gebrauchen / vnd ohne verdruß vnd aller beſchwerung ſingen koͤnne. Die - nen derwegen gantz nicht zur Muſic, die Knaben welche alſo ruffen vnd ſchreien / das ſie gantz ſchwartz-rodt wie ein Kalkunſcher Hahn vmb den Kopff werden / vnd die den Mundt ſo weit auffſperren / als wann man mit einem Fuͤder Hew darein fahren ſolte / daß ſie den Odem ſaͤmptlich mit einem ſchlag& fahren laſſen / vnd muͤſſen zu einer jedern No - ten newen Odem ſchepffen.

Regula II.

Auch iſt ein groſſer vnterſcheit / vnter friſch Singen / vnd vnter Ruffen. Friſch ſingen iſt in der Muſic gantz noͤtig / vnd iſt ſo viel als frewdig nicht traͤg / faul / noch ſchlefferig / daß man die Stimme nicht fallen laſſe. Ruf - fen aber iſt in der Muſic verboten / vnd geben die Cantores jhre groſſe vnwiſſenheit nicht wenig an tag / die den Knaben mit gewalt ge - bieten / daß ſie von Leibes krefften ruffen muͤſ - ſen / dadurch offt eine edle reine vnd feine Stim - me gantz verdorben wird.

Re -[28]

Regula III.

Im anſtimmen ſoll einer / vnnd keiner mehr gehoͤret werden. Wird derwegen ge - jrret da jrer ſo viel anſtimmen / als jhrer ſingen wollen / vnd wird dem gantzen zukuͤnfftigem Geſange ſeine lieblicheit genommen.

Regula IV.

Im ſingen ſollen die Puncta zierlich in die vorgeſetzte oder vorhergehende Noten ge - theilet vnd ohne ſonderliche pronunciation geſungen werden. Irren derwegen die / wel - che ſollen ſingen.

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Vnd ſingen oder pro - nunciren

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Re -[29]

Regula V.

Im ſingen ſoll der Text / wie er ſtehet / pronunciret vnnd außgeſprochen werden / vnd jrren die gahr ſehr / vnd haben ein groſſes vitium im ſingen an ſich / welche auß einem E ein æ, oder œ, vnd auß einem i latino, ein Grichiſches η, auß einem U, ein O machen / als wann ſie vor Amen, Amæn vor alleluja, allæloja, vor Spiritus Spηrηtus oder Spæ - rætus, vnd dergleichen ſingen.

Regula VI.

Im ſingen ſoll man ſich nicht vber eilen / ſondern meſſig / langſamb vnd ohne alle furcht vnd zagen ſingen. Irren derwegen die / wel - che im ſingen alſo eilen / als wann ſie einen Ha - ſen erjagen ſolten / vnnd wann ſie bey etliche Fuſen vnd Semifuſen kommen / auß furcht vber hin wiſchen / daß ſie nicht die helffte dar - von recht zu ſehen bekommen / vielweiniger recht ſingen. Auch jrren die / welche / ſo ſie etwan horen das der Cantus etwas bloß ge - het / alſo balt jhre Stimme auß furcht fallen laſſen / vnd machen offt eine Confuſion vnd verſtimlung des Geſanges / do ſie es wol het - ten ſicher koͤnnen vorbey gehen.

Re -[30]

Regula VII.

Im ſingen ſoll man auch mit auff ande - re Stimmen hoͤren / wie man mit denſelben / zu / vnd vber einſtimmen muͤge. Irren dem - nach die / welche nur allein vor ſich hinweg in den tag hinein ruffen vnd ſchreyen / vnd mei - nen es ſey genug / wann ſie jhre Stimme allein treffen / die andern muͤgen bleiben wo ſie woͤl - len.

Regula VIII.

Vnd damit ein jeglicher hoͤren koͤnne / wie er mit den andern vber einſtimme / ſollen die Stimmen fein diſponiret, vnd die ſingenden jegen einander zuſammen gekehret ſtehen. Wird derwegen gejrret / wann einer den Munt hieher kehret / der ander ſeinen dort hin - auß / wie Samſons Fuͤchſe. Oder ſo der gantze hauff alſo vermiſchet vnnd verwechſelt ſtehet / daß mann nicht hoͤren kan / welche Stimme anhebet / oder welche auffhoͤret.

Regula IX.

In einer privat Muſica gebuͤhret ſichs nicht / daß jhrer zwene eine Stimme ſingen /Wann[31]wann die andern Stimmen einfeldig beſetzet / es moͤchte dann in dem Baſi, oder mit vnter - ſchiedenen Inſtrumenten, vnd mit ſonderli - cher beſcheidener diſpoſition geſchehen.

Regula X.

Auch ſoll in keiner Stimme die vnter octava geſungen werden. Irren derwegen die vngeſchickten Cantores nicht weinig / wel - che / wann ſie bey den Diſcantiſten nicht koͤn - nen fictâ voce ſingen / alsbalt zur octava greiffen / vnd einen Tenorem auß dem Di - ſcant machen / vnnd nicht wenig vitia von quinten einfuͤhren.

Regula XI.

Im Baſi ſollen keine Coloraturen mehr gemacht werden / dann die ſo vom Compo - niſten geſetzet ſein / ſonſten wird das funda - ment des Geſanges zerriſſen / vnd bleiben die andern Stimmen Bodenloß / vnd wird nichts den nur eine verdrißliche diſſonantz gehoͤret.

Regula XII.

Andere Stimmen ſollen alſo Coloriren,daß[32]daß ſie nicht vitia muſicaliā einfuͤhren / ſol - ches koͤnnen ſie mercklich vorhuͤten / wan ſie in dem Clave auffhoͤren / darinnẽ ſie angefangẽ.

Exemplum.
Recht iſts:
Auß dieſem alſo /
oder ſo ſingen.
Vnrecht aber iſts.

Regula XIII.

Die Stimme ſo das fundament hat / mag wol in einer oder 2. Noten die vnter octavam ergreiffen / lenger aber ſoll ſie die octavam nicht ſingen.

Regu -[33]

Regula XIV.

Im ſingen ſoll der Tact durchauß nicht gehoͤret / ſondern allein geſehen / oder wo es muͤglich nur obſerviret, vnnd gemercket werden. Geben demnach die Cantores zu - erkennen / daß ſie noch von keiner rechtſchaffe - nen Muſicâ wiſſen / welche mit dem Chor - ſtocke alſo zuſchlagen / daß die ſtuͤcke darvon fliehen / vnd meinen es ſey recht tactiret, wan ſie nur manlich niederſchagen koͤnnen / gleich als wann ſie haber Stro dreſchen muͤſten.

Regula XV.

Wo tactiret wird / ſoll nicht nur zweyen oder dreyen Knaben alleine / ſondern dem gantzen Choro tactiret werden. Irren dem - nach die Cantores, welche nur einen oder zwe - hen Knaben / vor ſich ſtehend haben / vnd de - nen den Tact vor ſchlagen / vnd laſſen die an - dern Concentores, gleich als der Hirte ſeine Hunde / hinder ſich her ziehen.

Regula XVI.

Im ſingen ſoll durchauß nicht einerley Tact geſpuͤhret vnd gefuͤhret werden / ſondernCnach[34]nach dem die worte des Textus ſein / alſo muß auch der Tact gerichtet ſein / alſo das eine con - venientz, vnnd decorum behalten werde. Irren demnach die Cantores / welche den Tact ſo ſchnurgleich abmeſſen als das Vhr - werck ſeine minuten.

Ein ander Tact wird hier erfodert:

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Ein anderer aber allhier:

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Item allhier:

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Vnd[35]

Vnnd allhier:

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Regula XVII.

Jegen daß ende des Geſanges / in pe - nultima / daß iſt ohn eine / der letzten Noten / ſol - len alle Stimmen auffhalten / vnd ein ſanff - tes fein meſſig gezogenes Confinal machen / vnd nicht alſo balt das final dem Geſange an - hengen / den ſolches den zuhoͤrenden gar ver - drießlich vorkoͤmpt / vnd nimbt auch dem Ge - ſange ein gutes theil der lieblig - vnd anmuͤtig - keit hinweg. Sonderlich wol aber zieret der Ba - ſis den geſungenen Geſang / wann er vor an - dern Stimmen ſo wol im confinal / als in fine ſelbſten ein wenig zu letzt abſonderlich ge - hoͤret mag werden.

Regula XVIII.

Ein Cantor ſoll billich ſeinen Diſcipulis in allen Cantionibus ſo er ſingen wil / erſtlich den Modum zeigen / damit ſie wiſſen koͤnnen / welchen Clavem ſie vornemblich im ſingen in acht nehmen ſollen.

CA -[36]

CAPUT VIII. Von MODIS.

Gib mir auch einen kurtzen vnt er - richt von den Modis?

GLeich wie einer / ſo da auff einem We - ge im Felde gehet / viel froͤlicher iſt / als wann er in einem dicken vnd finſtern Walde gehet / weil er im Felde vmb ſich ſehen kan / vnd weiß wo er hingehet / im Walde a - ber nicht weiß wo er hinkoͤmmet / biß er auß dem Walde koͤmpt / vnd ſiehet wo er hinkom - men iſt: Alſo iſts auch im ſingen gethan dan ſo der ſingende den Modum des Geſanges erkennet / ſinget er viel froͤlicher vnd ſtanthaff - tiger als wann er nicht weiß / wo er letzlich auß - halten / oder welchen Clavem er vornemblich im ſingen in acht nehmen ſoll. Iſt derwe - gen ſehr viel daran gelegen / das man eines jeden Cantionis Modum recht wiſſe / ehe man dieſelbe ſinget.

Was[37]

Was iſt ein Modus?

Er iſt der Raum / oder Ort / auß einem gewiſſen Clave biß wider in denſelben durch die Octavam, alſo / daß er beſtehet auß ei - ner quarta vnd auß einer quinta, vnd ent - weder die quartam vber / oder vnter der quinten hat / in welcher Octavâ des gan - tzen Geſanges weſen / vnnd eigenſchafft be - ſtehet.

Exemplum.

Wie mancherley ſind die Modi?

Zweyerley: Authenti, vnnd Pla - gales.

Was iſt Modus Authen - tus?

Der allzeit ſeine quartam vber der quin -C iijten[38]ten hat / Sehet doch hier recht zu. Solche ſeint〈…〉〈…〉 ſo da vnebener zahl ſint / als / 1. 3. 5. 7. 9. 11. 13.

Exemplum.

Was iſt Modus Plagalis?

Der ſeine quartam vnter der quinten hat. Solche ſeint / die ſo gerader oder ebener zahl ſint / als / 2. 4. 6. 8. 10. 12. 14.

Exemplum.

Wie viel ſeint Modi?

Auß dem Circulo, oder Tabellâ Muſi - welche man billich Tabellam auream nen - nen ſolte / werden viertzehen vnterſchietliche Modi gezogen / weil aber deren zwene / nemlich der 11. vnd 12. von wegen jhrer vngebreuch - lichen vnnd vnfuͤglichen intervallen nichtleicht -[39]leichtlich koͤnnen gebrauchet werden / werden ſie nicht allein auß jhren ordentlichem vnd na - tuͤrlichen Sitze hinweg genommen / vnd vor die letzten gerechnet / ſondern werden auch Nothi, daß iſt / vnaͤchte genennet.

Wie wirdt ſolche Tabella gezeiget / vnd gewieſen?

Weil der Geſang zweyerley iſt / nem - lich Cantus

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duralis, vnd Cantus b mol - laris, vnnd ſolcher vnterſcheit wegen der Transpoſition, daß iſt wegen der erhoͤhung oder ernidrigung des Geſanges herkoͤmmet / als wird auch die Tabella auff zweyerley art gewieſen / nemlich einmahl / da ſie den Mo - dum in Cantu regulari, oder

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durali; Vors ander / da ſie den Modum in Cantu Transpoſito, oder b. Mollari repræſenti - ret vnd zeiget.

C 4Ta -[40]

tabella Welche den Modum in Cantu

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durali anzeiget.

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[41]
tabella Welche den Modum in cantu b. mollari anzeiget.
[42]

Kan man nun auß dieſen Tabellis alle Cantiones, weß Modi ſie ſeint / erkennen?

Ja alle Cantiones, ſo da Componi - ret ſeint / vnd Componiret werden muͤgen. Damit aber ſolches deſto leichter geſchehen koͤnne / ſeint nachfolgende Regulen vnd obſer - vationes zu mercken.

Obſervatio I.

In einem jeglichen Geſange muß man zum erſten den Clavem ſuchen vnd wiſſen / darinnen der Geſang ſeinen natuͤrlichen Sitz hat / vnd darinne er beruhet. Solchen kan man finden in dem Fine oder ende des Baſis / vnnd wann man in acht nimmet / in welchem die meiſten Clauſulen des Geſanges ſich en - digen.

II.

Weil ein jeder Modus auß einer quint vnd quarta, oder quart vnnd quinta beſte - het / So muß man fleiſſig in acht nehmen / ob jm Geſange die quarta vber / oder vnter der quinten iſt / vnd darnach muß der Mo - dus des geſanges geurtheilt werden / ob er ein Authentus oder Plagalis iſt.

Der[43]

III.

Der rechte vnd eigentliche Modus wird eigentlich im Diſcant vnd Tenore erkennet / muß man ſich derwegen nicht laſſen jrren / wan im Baſſo vnd Alto ein ander Modus gefun - den wird. Dann es wird in der Compoſi - tion allzeit ein Authentus vnd ein Plagalis zuſammen geſetzet / welche beyde auß einem Clave gehen. Wann den derwegen im Di - ſcant vnd Tenore der Authentus iſt / ſo iſt im Alto vnd Baſſo der Plagalis. Vnd hin - wider ſo im Diſc: vnd Tenore ein Plagalis gefunden wird / ſo iſt gewiß im Baſſo vnnd Alto der Authentus, wie auß nachfolgen - der erklerung der Modorum inſonderheit zu ſehen.

IV.

Wann ſichs aber zutregt das in einem Geſange die Stimmen anderſt gefunden wer - den / als jtzunt gemeldet / wie ſolches ſich dann offt zutregt in den Cantionibus 8. Vocum da ein hoher vnnd tieffer Chor: So ſolſtu wiſſen / daß ſolches nicht geſchicht ex præſcri - pto artis, ſondern ex Licentiâ Authoris, vnd im ſelben Geſange iſt der Modus ſchwer -lich[44]lich zu vrtheilen. Als zum Exempel in der Cantilenâ Blaſij Ammonis, Cantate Do - mino cantie: nov: 8. Vocum, Findet ſich in den Öberſtimmen ein Authentus, nemblich Dorius tranſpoſitus, in den mittel Stim - men der Plagalis, in dem Baſi beydes des ho - hen vnd dieffen Chori iſt der Authentus wi - derumb. Allhier iſt die frage ob der Cantus ſey Dorij, oder Hypodorij Modi. Da ſagſtu recht / Es ſey Dorius. Du ſageſt auch nicht vnrecht / es ſey Hypodorius. Dann die gemeinſchafft dieſer beyder Modorum, (die auch ſonſten ein jglicher Authentus mit ſeinem Plagale hat) iſt ſo groß / daß ſie ſich leichtlich ohne einem ſingulari prædominio vnd herrſchafft vertragen koͤnnen / vnd iſt jh - nen genug / daß ſie jhren Communem Cla - vem finalem haben. Vnd bewegen es die nicht recht / ſo da ſagen / es muͤſſe ein gewiſſer Modus prædominiren vnd die Öberhant behalten / ſonſten werde die kunſt violiret vnd verletzet / dann jhre meinung ſich nur erſtrecket / nach der gemeinen weiſe des Geſanges.

V.

Wann ſichs auch zutregt / das man eineMe -[45]Melodiam in einem andern / vnd aber an - derm Modo findet / ſo vrtheilet man ſie / wie man ſie findet. Als zum Exempel / einer hat geſetzet: Ich ruff zu dir JErr JEſu Chriſt / ad Primum Dorium, ein ander ad Nonum Æolium: Item einer hat geſetzet: Allein zu dir HErr Jeſu Chriſt ad Secundum, Hypodorium: Einander ad Decimum Hypoæolium: Iſt die frage: cujus Modi die Cantiones ſein? Antwort / Wie ſie ge - funden werden / alſo vrtheilt man ſie. Vnnd wird ein erfarner Muſicus, der die Cantio - nes alſo transponiret, oder auch ſelbſt Com - poniren wil / wol zuſehen / daß er die Semi - tonia an rechten gebreuchlichen Örtern wiſſe zu adhibiren, damit den Melodien jhre na - tuͤrliche liebligkeit nicht benommen werde.

VI.

Mann muß ſich auch nicht laſſen jrren / daß die Authores bißweilen ex licentiâ vber die gebuͤhr ſchreiten / vnd in einer Stimme zweyer Modorum ambitum oder vmkreiß ſetzen / ſondern man muß in ſolchem fall auß dem Clave ſignatâ vrtheilen.

Exem -[46]
Exemplum.
[figure]

Hier iſt Ambitus 1. vnd 2. Modi, Clavis ſignata aber zeiget an den Primum Mo - dum.

Folget eine Erklerung eines jedern Modi inſonderheit.

PRIMUS MODUS DORIUS.

DEr erſte Modus wird Dorius genen - net / vnd beſtehet regulariter im D. nimbt ſeine quintam auß dem D. ins A. vnd die quartam daruͤber / auß dem A. ins D. beruhet letzlich im D. Iſt er transpo - niret, ſo beſtehet er im G. nimbt ſeine quintamauß[47]auß dem G ins D. vnd die quartam daruͤber auß dem D. ins G. vnd ruhet letzlichen im G. auff nachfolgende weiſe.

Exempl. Cantus regularis:
Exempl. Cantus jrregul.

Der Clavis ſignata item die quinta vnd quarta in jglicher Stimme werden alſo gefunden:

In[48]

In Cantu regulari:

Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſſus.

In cantu transpoſito oder b. mollari:

Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſſus.
Natu -[49]

Natura.

Seine Natur iſt: Daß er froͤliche Gra - vitetiſche / Prechtige vnnd Majeſtaͤtiſche wie auch demuͤtige vnd freundliche Textus, als gratulationes, petitiones Epithalamia, ein Carmẽ heroicum, vnd dergleichen haben wil. Exempla dieſes Modi ſeint:

  • Vater vnſer im Himmelreich.
  • Wir gleuben all an einen Gott.
  • Chriſt lag in Todes banden.
  • Jeſus Chriſtus vnſer Heylant / der võ etc.
  • Durch Adams fall iſt gantz verderbt / etc.

SECUNDUS MODUS Hypodorius.

DEr ander Modus wirdt genennet Hypodorius, beſtehet regulariter im D. nimbt ſeine quartam auß dem A. ins D. vnd die quintam daruͤber auß dem D. ins A. beruhet letzlich im D. Irregulariter aber beſtehet er im G. nimbt die quartam auß dem D. ins G. vnd die quintam daruͤber auß dem G. ins D. ruhet letzlich im G. auff nach - folgende art:

DExem -[50]
Exempl. Cantus regul.
Exempl. Cantus irregularis.

Der Clavis ſignata, quarta vnd quin - ta werden in jeglicher Stimme alſo gefunden.

In Cantu regulari.

Can -[51]
Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſſus.

In Cantu transpoſito.

Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſſus.

Natura.

In dieſẽ Modo koͤnnẽ gebrauchet werdẽ ernſt -D ijhaff -[52]hafftige / harte / rauhe Textus. Item precæ - tiones deprecationes, vnnd dergleichen. Wirdt wegen ſeiner rechtmeſſigen hoͤhe vnnd dieffe die er irregulariter / oder transponi ret hat / faſt offt geſetzet vnd gebrauchet / we〈…〉〈…〉 die inſtrumenta ſich ſehr bequemlich zu die〈…〉〈…〉 ſem Modo gebrauchen laſſen.

Exempla ſindt:

  • Allein zu dir HErr Jeſu Chriſt.
  • HErr wer wirdt wohnen.
  • Helfft mihr Gotts guͤthe preiſen. Oder:
  • Einmahl ging ich ſpatzieren. Oder:
  • Von Gott wil ich nicht laſſen / etc.

TERTIUS MODUS Phrygius.

DEr dritte Modus wirdt genenn〈…〉〈…〉 PHRYGIUS, beſtehet regulari ter im E. nimbt ſeine quintam au〈…〉〈…〉 dem E. ins

[figure]

vnd daruͤber die quartam au〈…〉〈…〉 dem

[figure]

ins E. ruhet letzlich im E. Irregularite〈…〉〈…〉 beſtehet er im A. nimmet ſeine quintam au〈…〉〈…〉 dem A. ins E. vnd die quartam auß dem E〈…〉〈…〉〈…〉〈…〉[53]〈…〉〈…〉ns A. beruhet auch letzlich im A. auff nach - folgende weiſe.

Exempl. Cantus regul.
Exempl. Cantus irreg.

Der Clavis ſignata, die quint vnnd quarta werden in jeder Stimme alſo gezeich - net gefunden.

In Cantu regul.

D 3Can -[54]
Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſis.

In Cantu irregulari:

Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſſus.

Natura:

Seine Natur vnd eigenſchafft iſt / daß erharte[55]harte vnd zornige worte des Texts haben wil: jedoch weil er das Semitonium, regul: im G. jrregulariter im C. faſt brauchet / bringet er eine ſonderliche lieblicheit mit ſich / alſo das man ſo wol verba dulcia vnd humilia, als tortuoſa, impetuoſa, auſtera vnd acerba in jhm kan gebrauchen

Exempla dieſes Modi ſeint:

  • Chriſtus der vns ſeeligmacht / etc.
  • Da Jeſus an dem Creutze / etc.
  • Es wolt vns Gott gnedig ſein.
  • O HErre Gott begnade mich / etc.

QUARTUS, MODUS Hypophrygius.

DEr vierde Modus wirdt genennet Hypophrygius, beſtehet regulari - ter im E. nimbt ſeine quartam auß dem

[figure]

ins E. vnd ſeine quintam daruͤber ins

[figure]

beruhet letzlich im E. Irregulariter beſte - het er im A. nimmet ſeine quartam auß dem E. ins A. vnd die quintam daruͤber auß dem A. ins E. ruhet letzlich im A. auff nachfol - gende art:

D 4Exem -[56]
Exempl. Cant. Reg.
Exempl. Cantus irreg.

Der Clavis ſign: quart, vnd quinta, werden in jeglicher Stimme alſo gefunden:

In Cantu regul. oder

[figure]

dur.

Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſis.
In[57]

In Cantu irregul.

Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſis.

Natura.

Seine Natur iſt etwas haͤrtlicher als ter - tij Modi. Vnnd koͤnnen trawrige Textus, als lamentationes, Epicedia, vnd depre - cationes in dieſem Modo gebrauchet werdẽ.

Obſervatio.

Doch iſt zu mercken das dieſer Modus ſo groſſe gemeinſchafft mit tertio Modo hat / das er kaum vom ſelben in Cantionibus mag vnterſchieden werden. Sintemahl er faſt nimmer die quartam vnter der quinten recht erreichet / ſondern nimmet etliche intervallaD vvber[58]vber der quint zu ſich / vnd ſonderlich die ſe - cundam, alſo das es eine Sexta vom Clave finali wirdt / vnd durch dieſe ſextam mag er auch von tertio Modo vnterſchieden werden.

Exemplum.

  • Menſch wiltu leben ſeeliglich.
  • Auß dieffer noth ſchrey ich zu dir.
  • Erbarm dich mein O HErre Gott.
  • Mitten wir im leben ſint. Wie auch
  • Da Jeſus an dem Creutze ſtundt.

QUINTUS MODUS Lydius.

DEr fuͤnffte Modus wird genennet Lydius vnd beſtehet Regul: im Cla - ve F. nimmet ſeine quintam auß dem F. ins C. vnnd die quartam daruͤber ins F. Irregulariter aber beſtehet er im B. nimmet ſeine quintam auß dem b. ins F. vnnd die quartam auß dem F. ins b. ruhet im b.

Exempl. Cant. Reg.
Exem -[59]
Exempl: Cant: irreg:

Der Clavis ſignata, quarta, vnnd quinta in dieſem Modo ſeint in jeglicher Stimme von Natur alſozu finden.

In Cantu Regul:

Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſis.

In Cantu Irreg.

Can -[60]
Cantus.
Tenor.
Altus.
Baſſus.

Natura.

Es iſt dieſer Modus gar ein ſeltzamer rauher / vnd vngeſchliffener Modus vnd bey - des zur Menſchlichen Stimme / als inſtru - menten gar vnbequemlich / vnd vnfuͤglich / darumb er den auch von den Muſicis entwe - der gar nicht / oder gar ſelden gebraucht wirt. Exempla finde ich gar nicht.

SEXTUS MODUS Hypolydius.

DEr ſechſte Modus heiſſet Hypolydius beſtehet Regulariter im F. nimmet ſeine quartam auß dem C. ins F. auß dem F. die quintam ins C. Irregulariter beſtehet er imb. nim -[61]b. nimmet ſeine quartam auß dem F. ins b. vnnd die quintam auß dem b. ins F. ruhet letzlich im b.

Exempl: Cant: regul:
Exempl. Cantus irreg.

Der Clavis ſignata, quarta vnd quin - ta werden in jeglicher Stimme alſo gezeichnet.

In[62]

In Cantu regul:

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſis.

In Cantu irreg:

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſis.

Natura & proprietas.

Dieſes Modi Eigenſchafft iſt eben alsquinti[63]quinti vngeſchickt / vnd vnbequemlich / der - wegen auch nicht leichtlich exempla ge - funden werden.

SEPTIMUS MODUS Mixolydius.

DEr ſiebende Modus wirdt genennet Mi - xolvdius / beſtehet Regulariter im Cla - ve G. nimmet ſeine quintam auß dem G. ins D. vnd die quartam auß dem D. ins G. beru[h][t]letzlich im G. Irregulariter beſtehet er im C nimmet die quintam auß dem C. ins G. vnd die quartam auß dem G. ins C. be - ruhet letzlich im C.

Exempl. Cantus reg.
Exem -[64]
Exempl: Cantus Irreg:

Clavis & ambitus.

Der Clavis ſignata, quint, vnnd quarta werden in jeglicher Stimme allo ge - funden.

In Cantu regulari.

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſſus.
In[65]

In Cantu irregulari:

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſis.

Natura:

Die Natur vnd eigenſchafft dieſes Modi iſt / daß er wil haben ernſthaffte Textus als vermanungen / anreitzungen / res geſtas, in - vectivas, ſcheldungen / betrawungen / vnd dergleichen. Vnd ſo man in Tragœdijs Muſicam wil vben / ſo iſt dieſer Modus gar fuͤglich darzu.

Exempl:

Es iſt das heil vns / etc.

EOCTA -[66]

OCTAVUS MODUS Hypomixolydius.

DEr achte Modus wirdt genennet Hy - pomyxolydius, vnd beſtehet Regu - lariter im G. nimmet ſeine quartam auß dem D. ins G. vnd die quintam auß dem G ins D. ruhet letzlich im G. Irregulariter be - ſtehet er im C. nimmet ſeine quartam auß dem G. ins C. vnd die quintam daruͤber ins G. beruhet letzlich im C.

Exempl: Cantus regul:
Exempl: Cant: irreg:
Cla -[67]

Clavis ſign. & Amb.

Der Clavis ſignata, die quarta, vnd quinta werden in jglicher Stimme alſo ge - funden:

In Cantu Regul:

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſis.

In Cantu Irreg.

Cantus.
Altus.
E 2Te -[68]
Tenor.
Baſſus.

Natura.

Dieſer Modus iſt von Natur ein ſehr lieblicher gravitetiſcher vnd praͤchtiger Mo - dus, vnd wil derowegen gar anmuͤtige / vnnd ſchoͤne Textus, als Verba honoris, reve - rentiæ, congratulationis, gratiarum a - ctionis, &c. haben.

Exemplum.

  • Allein Gott in der hoͤhe ſey Ehr.
  • Gelobet ſeiſtu Jeſu Chriſt.
  • Froͤlich wolln wir alleluja / etc.

NONUS MODUS Æolius.

DEr neunde Modus wirt genennet Æolius, vnd beſtehet Reg: im Cla - ve A. nimmet die quartam auß demA. ins[69]A. ins E. vnd die quartam auß dem E. ins A. ruhet letzlich im A. Irregulariter beſtehet er im D. nimmet ſeine quintam auß dem D. ins A. vnd die quartam auß dem A. ins D. ruhet letzlich im D.

Exempl. Cantus regul.
Exempl. Cantus irregularis.

Clavis Sign: & Amb.

Der Clavis ſignata, die quart, vndE 3quin -[70]quinta werden in jeglicher Stimme alſo ge - ſunden:

In Cantu regulari.

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſſus

In Cantu irreg:

Cantus.
Altus.
Te -[71]
Tenor.
Baſis.

Natura & proprietas.

Seine eigentſchafft iſt / daß er wil haben Textus von herlichen denckwuͤrdigen dingen / danckſagungen / innerlichen frewden / vnnd dergleichen.

Exempl:

  • Ich dancke dem HERren von gantzem Hertzen / etc.
  • Ich ruff zu dier HErr Jeſu Chriſt / etc.

DECIMUS MODUS Hypoæolius.

DEr zehende Modus wirdt genennet Hypoæolius, beſtehtt regul: im Cla - ve A. nimmet die quartam auß dem E. ins A. die quintam auß dem A. ins E. ruhet im A. Irreg: beſtehet er im D. nimmet die quartam auß dem A. ins D. vnd die quin -tam[72]tam daruͤber auß dem D. ins A. beruhet letz - lich im D.

Exempl. Cant. Reg.
Exempl. Cantus irreg.

Clavis ſign: & Ambitus.

Der Clavis ſignata, die quart vnd quin. ta[73]ta werden in jeglicher Stimme alſo geſun - den.

In Cantu regulari.

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſis.

In Cantu irregul.

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſis.
Na -[74]

Natura & propr:

Dieſer Modus iſt ein vberauß ſchoͤner vnd lieblicher Modus, den man einen rechten Schmeichler nennen koͤnte / vnd derwegen wil er haben gar liebliche / anmuͤtige / trawrige / doch troͤſtliche / freundtliche / demuͤtige / vnnd dergleichen Textus.

Exempla ſindt:

  • Mag ich vngluͤck nicht wider ſtahn.
  • Allein zu dier HErr JEſu Chriſt.
  • Wo Gott der HErr nicht bey vns / etc.

UNDECIMUS MODUS Jonicus.

DEr elffte Modus wirdt genennet Jo - nicus, vnd beſtehet Regulariter im C. nimbt die quintam auß dem C. ins G. vnd die quartam daruͤber auß dem G. ins C. ruhet letzlich im C. Irregulariter aber beſtehet er im F. nimmet die quintam auß dem F. ins C. auß dem C. die quartam ins F. ruhet letzlich im F.

Exem -[75]
Exempl. Cantus reg.
Exempl: Cantus Irreg:

Cavis ſign: & ambitus.

Der Clavis ſign: die quint, vnd quar -〈…〉〈…〉 a werden in jeglicher Stimme alſo gefunden:

In Cantu reg:

Cantus.
Altus.
Te -[76]
Tenor.
Baſis.

In Cantu irreg:

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſſus.

Natura & propr.

Dieſer Modus iſt von Natur lieblich / vnd frewdig / derowegen er auch von den Al - ten γλαφυρὸς / daß iſt luſtiger vnnd lieblicher genennet iſt worden. Vnnd wil demnach Textus haben / ſo da zur frewdigkeit dienlich: Als Daͤntze / Auffzuͤge / Newezeitungen / vndder -[77]ergleichen: Auch ſonſten von Geiſtlichen extibus, Wil er haben / ſo da frewdig troͤſt -〈…〉〈…〉 ch / vnnd eine ſonderliche zuverſicht mit ſich〈…〉〈…〉 ringen.

Exempl:

  • Vom Himmel hoch da kom ich her.
  • Ein feſte Burg iſt vnſer Gott.
  • Gott der Vater wohn vns bey.
  • Wo Gott zum Hauß nicht gibt / etc.

DUODECIMUS MODUS Hypoionicus.

DEr zwoͤlffte Modus wirdt genant Hypo - ionicus, vnd beſtehet Regulariter im C. 〈…〉〈…〉immet ſeine quartam auß dem G. ins C. vnd〈…〉〈…〉 e quint daruͤber auß dem C. ins G. ruhet〈…〉〈…〉 tzlich im C. Irregulariter beſtehet er im F. 〈…〉〈…〉mmet die quart auß dem C. ins F. vnd die quint auß dem F. ins C. ruhet letzlich im F.

Exempl. Cant. Reg.
[78]
[figure]
Exempl. Cantus irreg.

Clavis ſign: & ambitus.

Die quart, quint vnd Clavis ſigna〈…〉〈…〉 werden in jeglicher Stimme alſo gezeichnet.

In Cantu regul.

Cantus.
Altus.
T〈…〉〈…〉[79]
Tenor.
Baſſus.

In Cantu irreg.

Cantus.
Altus.
Tenor.
Cantus.

Natura & propr.

Dieſer Modus wenn er transponiret wirdt / iſt bey dem Muſicis ſeer gebreuchlich / wegen der fugligkeit / ſo die Orgeln vnnd Inſtrumenta, neben Menſchlicher Stimme /ſo[80]ſo ſie darein gebraucht werden / haben koͤnnen. Den er behelt eine feine natuͤrliche vnd mittel - meſſige hoͤhe vnd dieffe / daß es die Menſchli - che Stimmen allerſeits erlangen koͤnnen. Sei - ne Natur vnd eigenſchafft belangent: Nim - met er allerley Textus, beydes frewdige / traw - rige / vnd mittelmeſſige an. doch iſt er nicht ſo frewdig / als ſein Authentus, der elffte.

Exempla ſein.

  • Der tag der iſt ſo frewdenreich.
  • Nun frewt euch lieben Chriſten mein.
  • Kom heiliger Geiſt.
  • Nun bitten wir den H. Geiſt.
  • O HErre Gott dein Goͤttlich wort.
  • Nun lob mein Seel den HErren / etc.

DECIMUS TERTIUS Modus Hyperphry - gius.

DEr dreitzehende Modus wirdt genennet Hyperphrygius iſt ſonſt von Natur der elffte / aber wegen ſeiner vnbequemligkeit / vnd vnformligkeit / zu ruͤcke geſetzet oder vielmehr gar verworffen / vnnd vor vnaͤcht erkennet. Be -[81]Beſtehet ſonſt regular: im

[figure]

. nimmet ſeine quintam auß dem

[figure]

. ins F. durch Mi, Fa, vnd ſeine quartam auß dem F. ins

[figure]

. durch Fa Mi, ruhet im

[figure]

. Irreg: beſtehet er im E. nimmet die quint auß dem E. ins B. durch Mi, Fa, vnnd die quart auß dem B. ins E. durch Fa, Mi, ruhet im E.

Exempl. Cant. Reg.
Exempl. Cantus irreg.

Clavis ſignata, & Ambitus.

FDie[82]

Die Claves ſignat: quint vnd quart werden in jeglichen Stimmen alſo gezeichnet:

In Cantu reg.

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſſus.

In Cantu Irreg.

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſſus

Exempla werden nicht gefunden.

DE -[83]

DECIMUS QUARTUS Modus Hyper Æolius.

[figure]

DEr viertzehende vnd letzte Modus heiſt Hyperæolius, iſt ſonſt von Natur der zwoͤlffte / aber wegen ſeiner vnfuͤg - ligkeit vnd ſeltzamen vngebreuchlichen inter - vallen zu gleich mit dem dreitzehenden zuruͤck geſetzet / vnd verworffen. Beſtehet regul. im

[figure]

. Irreg. im E. die Stimmen werden alſo gezeichnet:

In Cantu reg.

Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſis.

In Cantu Irreg.

F 2Can -[84]
Cantus.
Altus.
Tenor.
Baſis.

Exempla werden nicht gefunden.

Vnd ſo viel auch von den Modis, was ſonſten mehr den Knaben zu wiſſen ſein moͤch - te / wird ein fleiſſiger Cantor wol wiſſen zu er - inneren.

Folgen (weil ſonſt die Bletter hettẽ muͤſſen ledig bleiben) zwo Fugen darmit ſich die Knaben ſelbſt vntereinander vben koͤnnen.

I. Fuga 2. Vocum, poſt 2. tactus: ex Pſalm. 55. v. 23.
[85]
[figure]
ijFug. [86]
II. Fug. Duum vocũ poſt. 2. tact. Pſ. 43.
[87]
[figure]
[88]

Error.

Litera C. fac. 2. lin. 1. Seint ohn ge - fehr dieſe wort mit eingeſetzet (Sehet doch hier recht zu) Welche ſollen außgeleſchet werden.

ENDE.

[figure]

About this transcription

TextMusica Figuralis, Oder Newe Klärliche Richtige/ vnd vorstentliche vnterweisung/ Der SingeKunst
Author Daniel Friderici
Extent94 images; 6587 tokens; 1703 types; 45629 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationMusica Figuralis, Oder Newe Klärliche Richtige/ vnd vorstentliche vnterweisung/ Der SingeKunst Mit gewissen Regulen, klaren vnd verstendigen Exemplen, neben vollkommener erklärung der Modorum Musicorum Vor die Particular Schul zu Rostock zugerichtet Daniel Friderici. . [44] Bl. HallervordtFueßRostock1619.

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HAB Wolfenbüttel HAB Wolfenbüttel, 22 Musica Helmst. (4)Dig: http://diglib.hab.de/drucke/22-musica-helmst-4s/start.htm

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationFachtext; Musik; Wissenschaft; Musik; core; ready; china

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