Dieſen Vierten Band der von Hallerſchen Phiſiologie eignet Seiner Hochedelgebohrnen HERRN, Herrn Peter Anton Menz beruͤhmten Doktori in der Arzneigelartheit zu Bozen im Tiroliſchen ſeinem werthgeſchaͤzzten Freunde zu. Der Ueberſezzer.
Jch war ganz auſſer mir, da ich ohnlaͤngſt des beruͤmten B. S. Albins Werk der adnota - tionum in die Haͤnde nahm; ich kann den Schmerz nicht beſchreiben, welchen ich bei einer Arbeit litte, die mich ganz allein zum Vorwurfe hatte.
Es ſchmerzte mich nicht, daß ich einen Mann von ſolcher Erfarung, von ſo groſſen Anſehn, zu einem hizzigen Feinde bekommen, der es in der geſammten Zergliederkungskunſt ſo weit gebrachta 3hat,VIVorrede. hat, auch die allerkleinſten Fehler zu entdekken ge - ſchikkt iſt, und vermoͤge ſeiner weitlaͤuftigen Kennt - niſſe, welche er ſich in dieſem Fache erworben hat, ſeinem Gegner in der Verteidigung gewis viel zu thun machen kann, ſonderlich, da ich ſeit einigen Jaren, in meinem Vaterlande zwei Aemter bei der Regierung verwalte, von der Gelegenheit, Koͤrper zu zerlegen, abgeſondert bin, und meine Zeit auf buͤrgerliche Geſchaͤfte, und die Regierung verwenden muß.
Jch fuͤrchte mich nicht, aus dieſer Urſache, vor dem Gezaͤncke, uͤber die Zergliederungen; denn ich irre entweder in den Beſchreibungen der Theile des menſchlichen Coͤrpers, oder es iſt Wahrheit, was ich ſchreibe. Jſt es wahr, was ich geſagt habe, auch wenn man alles dasjenige geleſen, wor - auf dieſer groſſe Mann dagegen dringt, ſo werden ſo viele Zeugen auf meine Seite uͤbertreten, als es Gelerten beliebt, eben dieſe Theile des menſch - lichen Koͤrpers zu zerlegen, woruͤber Albinus Zweifel aufgeworfen. Die Wahrheit behaͤlt alle - mal das Uebergewichte in den Streitigkeiten.
Habe ich uͤberhaupt geirrt, ſo wird mir dieſer vortrefliche Mann keinen geringen Gefallen erwei -ſen,VIIVorrede. ſen, wenn er die Jrrtuͤmer aus meinem groſſen Wercke austilgt, welches ohne ſeine kritiſche Huͤlfe nur davon verunſtaltet werden wuͤrde. Jch ha - be dieſes Werk zu dem Ende unternommen, da - mit die Nachkommen dasjenige in einem Auszuge beiſammen leſen koͤnnen, was uns zuverlaͤßiges bis zur Mitte des achtzehnten Jarhunderts bekannt geworden. Sie koͤnnen es aber mit aller Zuver - laͤßigkeit, auch alsdenn leſen, wenn man gleich Albins Kritiken, welche gegen alle Fehler unerbitt - lich ſind, dabei Statt finden laͤſſet. Dahingegen ſoll es mir gewis nicht nahe gehen, dasjenige, mei - ner Gewohnheit nach, zu verbeſſern, was unſer Lehrer mit Nuzzen daran auszuſezzen gehabt, ſondern es ſoll mir das groͤſte Vergnuͤgen ſein, mei - ne Feler zu zernichten(1)Siehe den T. I. meiner kleinern Werke, die vor dieſer Vorrede herausgekommen.. Jch habe folglich eine andre Urſache, mich zu betruͤben. Es zieht mich naͤmlich Albin vor den Richterſtul, nicht nur der gegenwaͤrtigen Zeit, ſondern auch des noch folgenden Weltalters. Er klagt mich an, daß ich meinen Lehrer, dieſen ſo beruͤmten Zergliederer,a 4mit -VIIIVorrede. mitgenommen(2)L. V. p. 136., ausgefodert, daß ich mich unter - ſtanden, ihm ſeine Erfindungen zu entwenden, daß ich auf eine laͤcherliche Weiſe, ſeinen Tadel zu mei - nem Ruhme zu verdrehen geſucht, und daß ich denſelben bei ber ganzen Streitigkeit auf tauſender - lei Art uͤbervorteilt habe.
Doch ich kann mich noch immer in meinem Poſten behaupten, ob ich gleich kein groſſer Pro - ſector bin; ich waͤre aber verloren, wofern ich un - dankbar, betruͤgeriſch, ein Verlaͤumder, oder hin - terliſtig bin. Und ich wuͤrde meines Lebens uͤber - druͤßig ſein, wofern ich von billigen Richtern vor einen dergleichen gehalten wuͤrde.
Folglich muß ich ſelbſt, nach dem Urteile mei - ner Freunde, meinen ehrlichen Namen retten; ſie wollen nicht, daß ich ſtillſchweige, um nicht das - jenige, welches die Galle dem Albin eingegeben, durch ein ſtummes Geſtaͤndnis, als unverwerflich dahin geſtellt ſein zu laſſen.
Jch muß mich aber ſo verteidigen, daß ich nie vergeſſe, wie ich ſchuldig bin, die Perſon eines Schuͤlers jederzeit vor Augen zu haben, um nie -malsIXVorrede. mals die Ehrfurcht, welche ich, nebſt der ganzen Republik der Gelerten, dieſem groſſen Manne ſchuldig bin, aus dem Geſichte zu verlieren. Es gehoͤrt aber eine groſſe Ueberwindung ſelbſt fuͤr ei - nen Menſchen, der ohne Angriffe, und von kal - tem Blute iſt, heftige Anklagen abzufertigen, und dennoch gegen ſeinen Gegner keine Art von Hizze zu aͤuſſern; dieſes iſt fuͤr mich ſonderlich betruͤbt, da mir die Natur eine empfindliche Seele gegeben, welche eben ſo ſehr von der Liebe dahingeriſſen, als von billigen Schmerzen durchdrungen wird.
Und doch muß ich mich beſtreben, und mit aller Sorgfalt bemuͤhen, den Namen eines ehrli - chen Mannes zu retten, und dem Albin den ſeini - gen, welcher uͤber alle Zergliederer dieſes Jarhun - derts erhaben iſt, unverſehrt zu laſſen. Jch will aber in einer kurzen Schrift, auf ein ſo anſehnli - ches Werk antworten, da ich weder Zeit habe, noch ſehe, was das gemeine Beſte davon vor Nuz - zen haben koͤnne, wenn ich alle Kleinigkeiten und ſtuͤkkweiſe durchgehe. Jch will daher ſo gleich zei - gen, daß mich Albin vorlaͤngſt, und ohne einen vor - angegangnen Schein der Beleidigung, bei aller Gelegenheit zum Gegenſtande ſeines Haſſes ge -a 5machtXVorrede. macht hat. Hierauf werde ich berichten, was ich ihm mit aller moͤglichen Maͤßigung darauf geant - wortet, und hiernaͤchſt, was bei den anatomiſchen Fragen, vor Feler in meine Schriften eingefloſſen ſind.
Der erſte Theil dieſer unangenehmen Arbeit wird mir ſehr leicht werden. Jch kann mit aller Sicherheit leugnen, daß ich vor dem Jahre 1754 nicht das mindeſte Wort vorgebracht, welches Al - bin uͤbel aufnehmen koͤnnen, und es wirft mir ſelbſt dieſer Mann, welcher nach ſeinem eignen Geſtaͤndniſſe, im Argwoͤhnen viel zu hizzig iſt(3)p. 66., nichts dergleichen vor. Dahingegen kann ich mich auf eine zalreiche Menge meiner Schriften berufen, unter denen mir die Auslegung der Boerhaavi - ſchen Vorleſungen uͤber die Arzneigelahrheit(4)p. 198. 546. u. ſ. f. beifaͤllt. Was ich darinnen vom Albin geurteilt, und ob ſich Ausdruͤkke, die mit mehr Erfurcht er - fuͤllt waͤren, erdenken laſſen, uͤberlaſſe ich dem Le - ſer zu beurteilen.
Doch es hat dieſer groſſe Mann vorher ſchon nicht blos ſtillſchweigend, ſondern, wie es meineFreundeXIVorrede. Freunde ſelbſt bezeugen koͤnnen, auf allerlei Art, den jungen Ruhm ſeines Schuͤlers unterdruͤkkt, ſondern es iſt ihm auch nie ein Wort entfallen, daß er irgend eine Arbeit deſſelben gebilligt haͤtte. Hier - auf gab dieſer beruͤmte Arzt, im Jahre 1754 das erſte Buch ſeiner adnotationum(5)p. 8. 9. heraus, wor - innen einige Urteile uͤber fremde Werke enthalten ſind. Hier verwirft derſelbe ſo gleich die Muͤhe, Gefaͤſſe abzuzeichnen(5)p. 8. 9., womit ich mich lange Zeit beſchaͤftigt hatte, indem er die Abſicht hatte, keinem andern, als mir, zu ſchaden. Jch kann mich auch nicht leicht von der damaligen Zeit be - ſinnen, daß jemand anders Kupfertafeln von den Gefaͤſſen herausgegeben haͤtte.
Jn eben dieſem Bande zaͤlet er mich, unter die dem Boerhaaven ſo verhaſte Schuͤler(6)p. 46., welche die Handſchriften von den Vorleſungen die - ſes groſſen Mannes drukken laſſen. Unter dieſe Zal, ſagt Albin(7)L. III. 83., begreift Boerhaave, was ſeine Zuͤhoͤrer ausgehen laſſen, und ſolches erklaͤrt derſelbe in der Vorrede zu ſeiner Chemie. Um dieſes bittre Urteil auszudehnen(7)L. III. 83., ſo fuͤgt er ſel -bigenXIIVorrede. bigen den ganzen Abdrukk desjenigen Geſezzes bei, welches daruͤber auf Boerhaavens Anſuchen aus - gefertigt worden(8)L. III. p. 83.. Nun erkannte Boerhaa - ve fuͤr dasjenige, was man ihm wieder ſeinen Willen zuſchrieb, ſonderlich die unaͤchten Elemen - ta chemiae, und die hoͤchſt erbaͤrmliche Ausgabe ſeiner Botaniſchen Vorleſungen. Und unter dieſe Leute ſezzt mich Albin, als einen, der ihnen Bei - fall gegeben, ob ich gleich, wenn ich nicht von mir zu viel halte, keinen zu finden glaube, welcher be - haupten ſollte, daß dasjenige verfaͤlſcht ſei, was ich ausgehen laſſen; indem ich jederzeit, ſo oft et - was felerhaftes mit eingeſchlichen war, die Schuld auf mich genommen, und von meinem Lehrer ab - gewandt habe. Doch es iſt dieſes in aller Haͤn - den.
Es ſchrieb Albin ferner im Jahre 1754, und er wuſte es ſehr wohl, denn er fuͤhrt dieſe Vorleſun - gen oͤfters an, daß bereits ſeit vielen Jahren ein Band dieſes Werkes im Jahre 1741 dem Grafen Thomſius, dieſem Erben des Boerhaaven, zu - geſchrieben worden; und da dieſer die Ausgabe derVor -XIIIVorrede. Vorleſungen ſeines Schwiegervaters nicht uͤbel aufgenommen, ſo weiß ich nicht, warum ſie an - dern anſtoͤßig ſein ſollten. Jch habe noch die mit dem Thomſius gewechſelte Briefe aufzuzeigen.
Jm folgenden oder 1755ſten Jahre, warf mir Albin, den ich noch durch nichts gegen mich ge - reizzt hatte, wenigſtens hatte er unſre Relationes noch nicht geleſen, vor, daß ich von der faͤchrigen Bekleidung des maͤnnlichen Gliedes(9)L. II. p. 42. unrecht geurteilt haͤtte, ob ich dieſe Ausdruͤkke gleich indeſ - ſen ſeit den Jaren 1747 und 1751 in meinen primis lineis verbeſſert hatte, die dennoch ebenfalls die Kritik des Albins mehr, als einmal ausſtehen muͤſſen. Von da wandte er ſich zu der Urſache des Steifwerdens(10)p. 78.. Jch uͤbergehe die Worte, welche dieſem beruͤmten Manne hie und da ent - fahren, und welche voller veraͤchtlichen Erbitte - rung gegen mich ſind(10*)Solche Phyſiologiſten, als es jezzo giebt. Die Stelle iſt mir entfallen..
Hier ſehen Sie alſo, unparteiiſche Leſer, daß ich vom Albin, bevor ich ihn auch nur mit einem Worte gereizt habe, dennoch veraͤchtlich ge -halten,XIVVorrede. halten, und unter die elendeſte Schriftſteller ge - rechnet worden. Was er nachgehens geſchrieben, und mit welchem Herzen die L. III. IV. und V. ent - worfen worden, mag ich hier nicht wiederholen. Sie koͤnnen es ſelbſt leſen. Es war mir gewis im Jahre 1755 nicht lieb, da Wachendorf, in ei - nem Schreiben an mich, daruͤber klagte, daß Al - binus in L. I. bei der neuen Beſchreibung der Membran des Augenſterns, ſeiner gar nicht er - waͤhnt habe. Es befuͤrchtete dieſer redliche Mann, und ich befuͤrchtete es ebenfalls, es moͤchten partei - iſche Leute dasjenige, was wir durch unſre Arbei - ten gefunden, dem Albin, welcher ſich fuͤr den einzigen Erfinder erklaͤrt hatte, dergeſtalt zueignen, daß uns nach wenig Jahren wisbegierige Perſo - nen, fuͤr Erfindungsraͤuber halten koͤnnten. Jch habe bereits von dieſem Argwohne laͤngſt einige Pro - ben gegeben, da Albin einige Sachen, welche ich vor den Seinigen, mit eignem Fleiſſe bekannt ge - macht, in ſeinem Buche, worinnen er viele an - fuͤhrt, lobt und beurteilt, haͤtte anfuͤhren koͤnnen. Es war auch meine Furcht nicht uͤbereilt(11)Man ſehe aͤhnliche Anmerk. in Goͤtt. Anzeigen 1756. n. 109.; dennAlbinXVVorrede. Albin entziehet mit beredten Worten ſeinen Schuͤ - lern, was er vordem in ſeinen Vorleſungen vor - getragen(11*)p. 10. 11. &c. . Was ſoll ich hierzu ſagen? hat er auch in dem Jare nicht gelehrt, darinnen dieſe Maͤnner ſeine Zuhoͤrer waren? hat er dieſe Erfin - dungen auch damals noch nicht gemacht, da ſie ſich zu Leiden aufhielten? Wie wenn ſie ſolches weiter bereichert, und zu den Worten des Lehrers gute Zuſaͤzze gemacht? wie wenn ſie es nicht in die Schriften eingetragen? wie wenn ſie es in der lan - gen Zeit, und innerhalb dreißig Jaren vergeſſen haben? wie wenn er keinem iemals eine Anzeige davon gethan?
Jch fuͤle keine ſo groſſe und unſinnige Be - gierde zum Lobe, daß ich dem Albin dieſe Her - kulskeule aus der Hand winden wollte; es kam mir aber doch vor, daß es der Charakter eines ar - tigen Mannes ſei, der die Seinigen liebt, was andre vor ihm zuverlaͤßig vorgetragen, mit einem Merkmale des Beifalls zu begleiten, und ſeine Schuͤler vor unguͤnſtigen Urteilen dergeſtalt zu ſchuͤzzen, daß er ſich das Seinige zueignet; dochaberXVIVorrede. aber auch aufrichtig bekennt, wie dieſelben durch eignen Fleis die Warheit haben finden koͤnnen. Dieſer Ruhm war es, welchen ich von der Artig - keit meines Lehrers verlangte; und es hat Albin in dieſem Verſtande, dem Wachendorf ein Gnuͤ - gen gethan(12)L. III. p. 83., ob er ſich gleich die fruͤhzeitigere Epoche von dieſer Entdekkung ſelbſt zueignet. Mir erging es aber ſo gut nicht.
Es waren einige Exempel von mir, oder viel - mehr von dem Verfaſſer der Anzeigen, uͤber die ich nun ſeit neun Jaren nicht mehr die Aufſicht fuͤhre, ſondern der vortrefliche Michaelius, und welche ich nie als meine Arbeiten angefuͤhrt, ob ich gleich die Relationen in der That davor erkenne,(13)ad L. V. p. 122. angezeigt worden, da Albin ſeines aͤlteſten, unter den noch lebenden Schuͤlern(13*)der ich vor 37 Jahren nach Leiden gegangen., und der ſeine Entdekkungen, vor dem Lehrer, herausge -geben,XVIIVorrede. geben, Namen ohne Schande haͤtte erwehnen koͤnnen.
Hier antwortet der beruͤmte Mann auf zwei - erlei Art. Was wahr iſt, weiß jedermann; was darunter Neues vorkoͤmmt, gehoͤrt dem Albin zu; das uͤbrige iſt alles falſch und dem Haller eigen. Hierauf bezieht ſich das geſammte neuere Buch.
Auf ſolche Art waͤre der Goͤttingiſche Zer - gliederungsſaal ein Altar des nichtswuͤrdigen Buſiris, worauf ich als ein Erforſcher der War - heit, dennoch nichts weiter, als Jrrthuͤmer gefun - den. Auf Sie, mein wehrteſter Albin, berufe ich mich. Sie glauben es nicht, und kein andrer glaubts. Jch habe freilich irren, und nichts Wahres entdekken koͤnnen, ob ich mir gleich alle Muͤhe darum gegeben; doch dieſes alles iſt gar nicht zu vermuthen, da ich damals eine ſo gute Be - quemlichkeit hatte, und beſtaͤndig in der Arbeit ge - ſchaͤftig war.
H. Phiſiol. 4. B. bWirXVIIIVorrede.Wir wollen aber die Vorwuͤrfe einzeln zer - gliedern; und zwar erſt dasjenige, was ſich Albin zueignet; und denn dasjenige, woruͤber er mich tadelt.
Es beliebte ihm, die Sache der Nebenhode zu uͤbergehen, bei welcher der Verfaſſer der Anzei - ge(14)Goͤttingiſche Anzeigen 1759. n. 150. die Erinnerung gethan hatte, daß ich ein wenig weiter, als Albin gekommen. Da dieſer beruͤmte Mann(15)L. II. tab. 2. f. 1. dieſes Theilgen im Jare 1755 abzeichnete, ſo gefiel es demſelben nicht anzudeu - ten, ob er gleich dazu die Gelegenheit vor ſich ſahe, daß er die Nebenhode ausgeſprizzt, und ich den Kopf dieſes kleinen Gefaͤſſes in Kegel voller Ge - faͤſſe geteilt, die Gefaͤſſe, welche aus der Hode ausfuͤhren, hinzugefuͤgt, und das Nezze unter der weiſſen Haut, wie auch die geraden Gefaͤſſe, und die geſchlaͤngelten der Hode ausgeſprizzthabeXIXVorrede. habe(16)Progr. 1745. und in den Philoſ. Tranſ. n. 497. mit der Kupfertafel wieder abgedrukkt.. Dieſes iſt die einzige Sache, welche Al - bin an unſren Arbeiten ſo hin gehen laſſen. Die zwote war, die Figur eines Saamenblaͤsgen. Dieſe ſtellte Albin(17)Lib. IV. tab. 3. f. 1. vor, und ich gab in dem jezzt angefuͤhrten Buche eine andre, worinnen ich zeigte, daß ein Saamenblaͤsgen nicht aus einer Verwirrung von Faͤchern, ſondern aus einem ein - zigen kleinen Darme beſtehe, der ſich in Aeſte, welche oft wieder aͤſtig werden, zertheilen laſſe. Dieſes erzaͤlte Lealis, dem Lealis nach(18)p. 99. u. ſ. f.. Es hatte davon dieſer beruͤmte Mann eine dergleichen, ob ſchon grobe Figur, gegeben. Hingegen war Baßius ſchon der Warheit naͤher gekommen. Hin - gegen hatte ich in meiner Figur, die Natur ſelbſt kopirt, und haͤtte er ſolche in einem andern Werke angetroffen, ſo haͤtte er ſie, vielleicht nicht ohneb 2Bei -XXVorrede. Beifall fahren gelaſſen; da er ſie aber nunmehr bei ſeinem Schuͤler, wiewohl nicht naturgemaͤs findet, ſo gibt ſie dennoch zum Tadel mehr Anlas. Es entwikkelt ſich die Natur dieſes kleinen Theil - gen erſt durchs Ausſprizzen und Entfalten; aber leicht iſt es, daſſelbe mit dem Graaf in dem Knaule zu laſſen; ich habe es aber auf der andern Seite gelaſſen.
Jch muß auch, weil es eben dahin gehoͤrt, von dem Baue der Lungenpulsader(18*)L. II. p. vlt. wieder - holen, daß ich denſelben mit den Maaſſen, und Verhaͤltniſſen der Gefaͤſſe, und der innern Beſchaf - fenheit des Schlagaderganges, vorlaͤngſt nach der Natur ſelbſt vorgetragen habe(18**)Vor andern im Progr. de valv. Euſt. im Jahre 1748.. Und hier haͤtte ſich ebenfalls fuͤr meinen Lehrer eine guͤnſtige Gelegenheit gezeigt, an mich zu gedenken, wennesXXIVorrede. es nicht gewis waͤre, daß er mich von allen andern Menſchen zu unterſcheiden gewohnt ſei.
Schon mehr hat der Membranenbau aus dem Zellgewebe zu bedeuten. Daß dieſer Bau ſo wohl von ihm, als dem Kaauw, vorgetragen, hin - gegen die von mir vorgetragene Verſuche, von dem Schuyl(19)pag. 120., dem Aufwaͤrter bei dem Zerglie - derungsſaale(19)pag. 120., ehedem gemacht worden, ſagt nunmehr Albin, und er vergleicht, ſeinen vor - mals geliebten Schuͤler, mit einem Menſchen, den er ſeiner Vertraulichkeit gewuͤrdigt, dabei aber wenigſtens ein Ungelehrter iſt, dergeſtalt, daß er dem Schuyl den Vorzug einraͤumt. Jch erin - nerte zwar, und fuͤhrte die Albinſchen Erinnerun - gen an, welches eben auch die Boerhaaviſchen ſind, daß, wenn man die Gefaͤſſe an der Gehirn - rinde, und ſonſt ausſprizze, dennoch noch wasb 3uͤbrigXXIIVorrede. uͤbrig bleibe, welches ſich niemals ausſprizzen lieſſe. Was aber die Verſuche mit dem Einblaſen und Waſſer betrift, wodurch ſich alle Membranen zu einem Zellgewebe aufloͤſen, und was hingegen die Gewalt der Krankheiten belangt, welche das Zell - gewebe zu federhaften Membranen verdichtet, und daß uͤberhaupt alle Membranen, die kleinen, oben auf liegende Gefaͤſſe ausgenommen, aus faͤchrigem Weſen beſtehen, und(20)L. II. p. 22. ein dichtes Zellgewebe ſind, hat weder Albin vor dem, noch, ſo viel ich ſehe, jezzo gelehrt, noch Jemand anders, als die - jenigen Maͤnner gelehrt, welche ich angezeigt habe, und zu dieſen muß man noch den beruͤmten von Ge - nus(21)De vita p. 7., und Johann Samuel Halle(22)Geſchichte der Thiere. p. 56., zaͤlen. Und doch iſt dieſes eine Sache von nicht geringer Wichtigkeit. Hierbei ſagt der vortrefliche Mann noch, daß ſich bei der Bewunderung ſeines Auf -waͤr -XXIIIVorrede. waͤrters, und dem Gebrauche des Wortes fungo - ſus, welches beſtaͤndig durch ſpongioſus gegeben werden muͤſte(23)L. V. p. 32., was laͤcherlich zeige.
Jch habe mir die Ueberkleidung der Zunge nie als meine Erfindung angemaßt, und ich ſage noch einmal mit Zuverlaͤßigkeit, daß ſie in den primis lineis nach der Warheit und Natur(24)Ebenda p. 17., und nicht nach der Kathedererklaͤrung Albins, ob ich gleich nicht leugnen will, daß dieſe aͤlter ſei, beſchrieben worden. Jch ſuche hier keine Ehre, und ich habe bereits die Urſachen genannt, warum ich verlangte, angefuͤhret zu werden(25)p. IV. . Nun folgt dasjenige, was Albin nicht nur nicht vor neu, ſondern auch vor falſch erklaͤrt. Jch mache den Anfang mit der Grimmdarmsklappe. Jch traue kaum meinen Augen, wenn ich hier dasjenige lefe, welches dieſer groſſe Mann ſo weitlaͤuftig und ſo umſtaͤndlich ſchreibt, daß ich das geſchriebeneb 4vorXXIVVorrede. vor geſchrieben halten muß. Es leugnet naͤmlich Albin(26)p. 53. 54., daß das Zellgewebe den Krummdarm, mit dem Grimmdarm verbinde, daß ſelbiges zer - nichtet werden muͤſſe, wenn der Krummdarm aus dem Grimmdarme, heraustreten ſoll, und daß ſol - chergeſtalt die Klappen erſt zu einem Kreiſe und hierauf zu nichts werden, und daß die nervige Haut des Krummdarms aus dem Grimmdarme trete, und ein ein rechter Winkel entſtehe. Jch glaube aber leicht, und ich habe nichts merken laſ - ſen, daß man auch die Muskelfaſern durchſchneide. Doch es felt darum das Zellgewebe dieſer Falte nicht, oder man muß es nicht zerſchneiden, damit die Gedaͤrme von einander gehen moͤgen. Jch will indeſſen dieſem beruͤmten Manne ſo viel zuge - ben, daß ich verſpreche, eben dieſe Klappe neuen Verſuchen zu unterwerfen, um dieſelbe in dem ſiebenten Bande dieſer Phiſiologie, entweder mitderXXVVorrede. der Albinſchen Beſchreibung zu vergleichen, oder zu verbeſſern; indem ich mehr, als zur Gnuͤge be - merke, daß meine Verſuche an Kindern, die Al - binſchen hingegen an erwachſenen Menſchen ange - ſtellt worden, und daß dieſer Unterſcheid auf die Farbe der Faͤden, welche beide Gedaͤrme an ein - ander heften, einen Einfluß haben koͤnnen.
Was ich an aufgetrokkneten Gedaͤrmen wirk - lich geſehen, und was, wo ich nicht irre, wahr und nicht anders ſein wuͤrde, wenn die Kritik un - terblieben waͤre, ſchlaͤgt Albin mit dem einzigen Worte darnieder, es ſei ohne Nuzzen, das trockne Gedaͤrm zu betrachten(26*)p. 62.. Und dennoch hat - ten ſich vor mir diejenigen damit beſchaͤftigt, wel - che an dieſem Gezaͤnke Theil nahmen, und es ſind noch welche Dinge vorhanden, welche nicht anders, als am troknen Koͤrper gezeigt werden koͤnnen, als die wahre Grenze der Klappen, deren Figur, undb 5wahreXXVIVorrede. wahre Richtung, welches alles an einem friſchen und zerſchnittnen Gedaͤrme noch ungewis und un - beſtimmt iſt. Jch hatte dieſe Maaſſe, Lage und Behaͤltniſſe der Klappen, nach einer Menge, zu Goͤttingen aufbehaltner Gedaͤrme, beſchrieben, und dennoch wendete Albin nicht das geringſte gegen mich ein.
Jch will mich hier in keine Streitigkeit ohne Ende einlaſſen, ſondern ich wiederhole nur mit we - nigem, daß ich nach Ueberleſung meiner Aufſaͤzze, und nachdem das Programma vom Jahre 1742 wieder aufgelegt worden, nichts weiter bedaure, als daß ich nicht von den Muskelfaſern mehr im Gedaͤchtniſſe behalten, indem ich derſelben, da ich mich des Gedaͤrmes von Kindern bediente, wie ich geſagt habe, keine Erwaͤhnung gethan, welche indeſſen Albin nach ſeinen Kenntniſſen weiter ver - folgt hat(27)L. V. an vielen Orten, als p. 57..
JchXXVIIVorrede.Jch habe die Bekleidung des maͤnnlichen Gliedes, nicht nach Vorleſungen, weil ich mit denſelben verſchiedne Gedanken hatte, ſondern nach wiederholten Exempeln, in den primis lineis be - ſchrieben(28)n. 175., und dieſe muͤſſen noch unter den Goͤttingſchen Sammlungen vorhanden ſein. Es liegt naͤmlich ein dichtes Zellgewebe, welches einer Membran aͤhnlicher iſt, zunaͤchſt uͤber den hoͤligen Koͤrpern. Dieſes wird, wie es ſich der Haut naͤhert, loſer, und verwandelt ſich in ein zartes faͤchriges, und ſeidenartiges Gewebe, welches ſich aufblaſen laͤſt.
Nunmehr habe ich, wie es ſcheint, auf das - jenige geantwortet, was die Zergliederungskunſt angeht, und ich uͤbergehe eine Menge Albinſcher Ausdruͤcke, die mit Verachtung und Haß ange - fuͤllt ſind, ſtillſchweigend. Jch achte den Karak - ter eines ehrlichen Mannes hoch, das uͤbrige aberſeheXXVIIIVorrede. ſehe ich mit andern Augen an. Jch fuͤge nur noch das einzige bey, theils um den Albin zu entſchul - digen, theils um mich zu rechtfertigen, daß dieſer groſſe Mann durch einige Auslegungen meiner Aus - druͤkke, in Feuer gebracht worden, welche ihm bil - lig misfallen konnten, wofern ſie mir, oder mei - nen Zuhoͤrern wirklich entfallen waͤren, welches aber in der Warheit nicht geſchehen iſt. So muß er alſo ſeine Mutterſprache voͤllig vergeſſen haben, wenn er das Wort, die Lage(29)L. V. p. 123., welches poſi - tio, oder an dieſem Orte conditio bedeutet, durch infidias, wieder allen Zwang der Sprache gibt, und wenn der Verfaſſer der Anzeigen dieſes Wort gebraucht haͤtte, ſo wuͤrde ich, nebſt dem Albin, denſelben tadeln. War denn zu Leiden niemand, den Albin vorher wegen der Bedeutung eines ſo verhaſten Wortes haͤtte befragen koͤnnen, und es muſte mir alſo dieſer Verſtand aufgebuͤrdet werden,dennXXIXVorrede. denn ihn buͤrdet mir Albin auf, da es doch ſo leicht geweſen waͤre, ihm zu berichten, daß dieſes ein unſchaͤdliches, und gelindes Wort ſei.
So habe ich, minutius geſagt(30)L. V. p. 5. 21., daß Al - bin einige Sachen zu ſehr detaillirt habe, er wuͤrde den Fleiß loben, und es gibt die ganze Stelle dieſe Leſeart an die Hand. Er hingegen lieſet minutias, welches ein Drukkfeler iſt.
Jch habe nicht geſagt, daß die voller Gefaͤſſe befindliche Membran des Nezzhaͤutgen dem Ruy - ſchen(31)L. V. p. 66., vom Albin entwendet worden; ſondern ich habe einzig und allein aus den Worten dieſes ehrlichen Greiſes gezeigt, daß man dieſe Gefaͤs - membran in deſſen Epiſt. XIII. antreffe(32)Albin. ebenda. p. 67..
Die Faͤden(33)L. V. p. 75. 86., woraus die Bekleidung der maͤnnlichen Ruthe beſteht, ſind ein Fadengewebe oder Faͤchergewebe(34)Fadichtes Gewebe..
AlbinXXXVorrede.Albin fuͤhrt die plectas, welche aus dem Milchgange laufen(35)L. 59. p. 5. 96., an. Es hat der Verfaſ - ſer der Anzeigen mit keinem Worte an das ganze Chylſiſtem gedacht. Es ſind Kegel voller Gefaͤſſe, die aus der Hode (teſte) kommen. Folglich hat dieſer Verfaſſer in meinen Kupfern uͤber den Bruſt - kanal nichts gelobt, und dennoch ergreift Albin dieſe Gelegenheit, dieſe Kupfertafeln zu verachten. Und daher uͤbergehe ich die adnotationes, weil ſie durch Zufaͤlle und wieder die Abſicht meines Leh - rers enſtanden ſind.
Vielleicht aber ſtekken noch andre Sachen darhinter, die das Gemuͤth meines Lehrers erbit - tern konnten, denn wer kann wohl bei dergleichen Leſung behutſam genug ſein, wo jede Worte Sta - chelzuͤge ſind. Vielleicht haben auch andre Neider dieſen Mann aufgehezzt, daß er wider mich be - ſtaͤndig, und ohne Ausnahme zu Felde liegt. JchwollteXXXIVorrede. wollte ehe alles glauben, als daß dieſes Verfahren im Schreiben von der Ueberzeugung dieſes Man - nes herruͤhren ſollte.
Jch wende mich von dieſer hoͤchſt unangeneh - men Sache, und bin froh, daß ich Geſchaͤfte habe, die nicht auf meine Vertheidigung, ſondern auf das gemeine Beſte gerichtet ſind. Es ſieht hier noch zur Zeit Albin, ohne ein gegenſeitiges Beiſpiel nennen zu koͤnnen, einen Mann vor ſich, welcher ſich ſeiner aͤlteſten Studien zu Leiden erinnert, und ich habe kein Wort fallen laſſen, welches ſich fuͤr einen Schuͤler nicht ſchikken ſollte. Er wird fer - ner an mir uͤberall eine gleich groſſe Ehrfurcht, und den unveraͤnderten Dank eines Schuͤlers finden; und es ſoll mich keine Kraͤnkung, oder deſſen Kri - tik, wenn ja eine noch beiſſender, als die bisherige ſein kann, von meiner Pflicht abhalten.
Und auch hier glaube ich, da mir die friſche und rohe Wunde Schmerzen macht, kein groͤſſeres undge -XXXIIVorrede. gewiſſeres Zeugnis von meiner Liebe ablegen zu koͤnnen, als dieſes iſt, womit ich aufhoͤre. Jch bitte dieſen groſſen Mann, daß er dieſes ſein gan - zes Buch unterdruͤkken moͤge, und daß er blos das - jenige, welches ihm anatoniſche Jrrtuͤmer zu ſein ſcheinen, eben ſo ſcharf tadeln moͤge, als er andre Schriftſteller tadelt. Und auf ſolche Art wird ſein Gedaͤchtnis mit dem Namen eines groſſen Zerglie - derers, und eines ſanftmuͤtigen Menſchenfreundes, welcher ſich erbitten laͤſt, auf die Nachwelt gebracht werden, und es wird dadurch ſeinem Ruhme nicht das mindeſte abgehen. Die Zaͤrtlichkeit befielt mir dieſes. Und es wird Albin keinen wahren Freund haben, welcher nicht eben dieſes anrathen ſollte. Jm Jahre 1762. d. 12. des Merzmo - nats.
Je wichtiger das Gehirn und die Nerven in dem ganzen thieriſchen Leben ſind, mit deſto groͤſſerm Fleiſſe muß man auch ihre Hiſtorie verfolgen, um weder auf verwegne Hipoteſen zu verfallen, welche von den Erfarungen widerlegt werden koͤnnen, noch bey Dingen ſtehen zu bleiben, die wir mit Gewisheit bereits uͤberſehen, welches demohngeachtet doch immerH. Phiſiol. 4. B. Aein2Vom Gehirne X. Buch. ein Feler bleibt, ob er gleich verdient vergeben zu werden. Was die Ordnung im Vortrage betrift, ſo glaube ich, daß man mir vorwerfen koͤnne, warum ich nicht den Anfang mit der harten Gehirnhaut gemacht. Allein ich entſchuldige mich damit, daß es mir nicht zutraͤglich ſcheine, dieſe Hiſtorie von den Blutadern des Gehirns zu trennen, noch dieſe Blutadern von den Schlagadern abzuſondern.
Wir begreifen hier unter dem Namen des Gehirns das geſamte〈…〉〈…〉, oder die ganze weiche Maſſe von der die empfindenden Faͤden entſpringen, und dieſe Maſſe liegt im Kopfe der Thiere verſchloſſen. Jch ſehe, daß dieſes Gehirn nur einigen wenigen Thierchen, z. E. denjenigen Mikroſkopenwuͤrmern, die gemeiniglich rund ſind, und deren verſchiedne Geſtalten, Joblot, und deren heftige Kriege Johann Hill beſchrieben, wie auch den Polipen des ſuͤſſen Waſſers, imgleichen den gleichartigen Thierchen, ob ſie gleich groͤſſer ſind, den Bandwuͤrmern, den Meerneſſeln und andern Zoophiten, welche Vitalinus Donati mit vieler Geſchicklichkeit unterſucht hat, mangle. Die Groͤſſe der letztern verſtattet ſchwerlich, daß man ein etwa verſtecktes Gehirn vermuten ſollte, wofern ja eins vorhanden waͤre, indem ihre Theile, auch ſchon ohne ein Vergroͤßrungsglas, deutlich genung in das Auge fallen.
Hingegen findet man in denen Thieren, die Kopf und Augen haben, durchgehends auch ein Gehirn, und daneben ein Ruͤkkenmark, und ich zweifle, ob man Au - gen, ohne Gehirn, oder Gehirn, ohne Augen, an irgend einem Thiere wargenommen habe. Demnach haben die Wuͤrmer(a)williſ. anim. brutor. T. IV. f. 1. vandelli diſſert. II. S. 123. tab. 4. f. 4., die Keilmuſcheln(b)ſwammerdam biblia na -turae. tab. 4. f. 6. tab. 6. f. 1. Un - billiger Weiſe laͤugnet ſolches liſter de cochleis. S. 149., Schnekken(c)ſwammerdam ebendaſ., dieEin -3I. Abſchnitt. und den Nerven. Einſiedlerkrebſe (cancelli) (d)ſwammerdam ebendaſ. tab. XI. f. 9. S. 134., die Krebsarten(e)williſ anim. brutor. tab. 3. f. 1. S. 19., die Spinnen(f)Die Tarantel beſitzt ein groſ - ſes Gehirn, ſagt der vortrefliche Serao von dieſem Jnſeckte. S. 50., Milben(g)ſwammerdam tab. 43. f. 7. S. 706., das Einauge(h)Schaͤfer vom Waſſerfloh (monoculus), Einaug, weil er ſtosweiſe im Waſſer fortrudere und einaͤugig iſt) S. 39., die Kefer(i)ſwammerdam angefuͤhrt. Ort tab. 28. f. 1. 3. tab. 29. f. 7. S. 315., Fliegen(k)Muſca aſilo ſwammerd. tab. 41. f. 7. S. 665. 680., Bienen(l)Ebender. S. 429. 497. tab. 20. f. 4. 5. 6. tab. 22. f. 6., die Fliegen von einem Tage(m)Ebender. S. 253. 254. tab. 14. f. 1. tab. 15. f. 1., die Raupen(n)Ebender. tab. 34. f. 7. S. 577. 578. Am Seidenwurme tab. 28. f. 3. an der Weidenraupe, der ber. Lyonnet, in der unvergleichlichen Zerlegung dieſes Jnſeckts, die mir erſt jezzo zu Haͤnden gekommen., Laͤuſe(o)Ebender. tab. 2. f. 6., ihr Gehirn, und folglich haben diejenigen Schriftſteller Unrecht, welche vorgeben, daß Jnſeckten ohne Gehirn waͤren(p)linnaevſ Siſtem. nat. Ed. X. S. 339..
Zur Entſchuldigung dieſes Lehrſazzes, mus man ein - geſtehen, daß das Gehirn in dieſen Thierchen ſehr ein - fach iſt, und daß man unter ihnen nicht wenige antrift, welche nur etwas wenig Mark im Gehirn, auſſer dem Urſprunge der Sehenerven, haben, wie ſolches von der Laus(q)ſwammerd. angefuͤhrten Ort. tab. 2. f. 7., der Milbe(r)Ebender. angefuͤhrten Ort., dem Einauge(s)Schafer angefuͤhrten Ort., der Fliege(t)ſwammerd. angef. Ort., Biene(u)Ebender, ebenda., dem Krebschen(x)Ebender, ebenda., und der Natter ſelbſt bekant iſt. Am allergemeinſten iſt das Gehirn in den kleinen Thieren halbgeſpalten, und ſehr ſelten in zween Lappen unterſchieden. Einfach und halbgeſpalten iſt es in der Biene(y)ſwammerdAm tab. 22. f. 6. tab. 20. f. 4. 5. 6. S. 429. 497., der Raupe(z)tab. 34. f. 7. tab. 28. f. 3. lyonnet. tab. 18. f. 1. 2., dem Wurm von einem Tage(a)ſwammerdam tab. 14. f. 1., dem Kefer(b)tab. 28. f. 1., dem Wurme(c)tab. 40. f. 5. tab. 41. f. 17. S. 680., der Thier -A 2flie -4Vom Gehirne X. Buch. fliege, der Milbe(d)tab. 43. f. 7. S. 706., der Schnekke(e)tab. 4. f. 7., dem Regen - wurme(f)vandelli angef. Ort. williſ. angef. Ort., Krebschen(g)ſwammerd. tab. 9, f. 7., andern Krebſen(h)williſ. angef. Ort., in der Natter(h*)chAraſ de la vipere. , und der Schildkroͤte(i)caldeſi delle Tartarughi tab. 2. f. 5. Es hat das Ge - hirn zween Lappen in der Laus(k)ſwammerd. tab. 2. f. 7. Wo man nicht auch hier das Ge - hirn vielmehr einfach laſſen will., dem Froſche(l)c. partholin epiſt. ad lacobaeum tab. 1. f. 3., dem Blackfiſche(m)ſwammerd. tab. 52. f. 2. 3. 5. Wofern dieſer nicht 3 Er - habenheiten hat. und im Kameleon(n)Memoir. pour l’ hiſtoire des anim. pars I. . Folglich zeigt ſich merenteils bei dem einfachſten Gehirn ein Lappen - paar, bald deutlich, bald weniger deutlich abgeteilt. Der beruͤhmte Schaͤfer(o)Angefuͤhrten Ort. giebt am Waſſerflohe drey Gehirnlappen an.
Dagegen iſt das Gehirn in den Fiſchen von kaltem Blute ſchon nicht ſo einfach, und es zeigen ſich an der Stelle des Gehirns mehrere Huͤbelchen(p)gering vom Lachſe, col - linſ S. 1108. welche ſich indeſſen einander gleich ſind, ſo viel ich entdekken koͤnnen; und die Natur macht hier keine ware Unterſcheidung des kleinen Gehirns(q)lorencini anatom. of. The Crampfiſh S. 63..
Sehr viele Fiſche haben fuͤnf ſolcher Huͤbelchen, naͤm - lich zwei Paare, und ein ungerades fuͤnftes, und damit ſtimmt auch die Einrichtung in den Voͤgeln ziemlicher maaßen uͤberein.
Dieſe Fortſaͤzze ſind in denjenigen Thieren, welche mir zu Geſichte gekommen, die Geruchsnerven, die ſich von ihrem Urſprunge an vorn eher zu einem Kegel ver - duͤnnen, noch zwey andre Huͤbelchen, und endlich ein Queerhuͤbelchen welches von einem Fortſazze, vom Ge -hirne5I. Abſchnitt. und den Nerven. hirne bis zum Ruͤkkenmarke vereinigt gehalten wird. Es kommen aber fuͤnf Gehirnlappen vor, im Kramf - fiſche(r)Ebender tab. 1. f. 1. 3., im Aale(s)collinſ ſuſteni. tab. 63. f. 3., in der Forelle(t)Ebenda f. 5., einer andern Art Umbla(u)und f. 6., Barſche(x)tab. 66. f. 3., Meerhahne(y)tab. 67. f. 1., dem Schleien Rondel. tinca(z)tab. 69. f. 3., dem Hechte(a)tab. 69. f. 1., Heeringe(b)tab. 67. f. 6 mehrere wer - den gezaͤhlt in den Leipziger Ab - handlungen tab. 9. S. 114. und Sehunde(c)So verſtehe ich den redi degli animali negli animali tab. 7:.
Fuͤnf ſind gegenwaͤrtig in der Natter(d)charaſ angefuͤhrten Ort. S. 18. 19. ſeverinvſ ſetzt 2. viper. pythia S. 238., und in der groͤſſern gruͤnen Eidechſe, welche ich eben vor mir liegen habe.
Von dieſen weicht das Gehirn andrer Fiſche nicht ſehr ab, indem der hintere Fortſatz dergeſtalt geteilt iſt, daß man ſechs Lappen bekoͤmmt, dergleichen in dem Hundfiſche(e)collinſ tab. 60. f. 1., im Stockfiſche(f)Ebender angefuͤhrten Ort. tab. 63. f. 1. tab. 66. f. 1., Kukuksfiſche(g)tab. 64. f. 5., Rotbarbe(h)tab. 68. f. 2., Kaulbarſche(i)tab. 66. f. 5., einer Art Lachſen(k)tab 68. f. 3. Er nennt dieſen Fiſch Sal monpeal. , im Welſe(l)Ichthyologie S. 755. und groſſen Buttfiſche(m)collinſ tab. 65. f. 6. zu ſehen iſt.
Jn andern kommen mehr Huͤbelchen vor, als ſieben im Spirlinge(n)Ebender tab. 67. f. 4., und in dem, von den Englaͤndern ſo genannten Pope(o)tab. 67. f. 5..
Acht Huͤbelchen ſind vorhanden, oder man findet vier Paare in der Meernadel(p)tab. 68. f. 1., im Rochen(q)tab. 61. f. 1., und im Stachelrochen(r)tab. 62. f. 1..
Jn groͤſſerer Anzal und Klumpweiſe im Karpen(s)tab. 64. f. 1., in dem bei den Englaͤndern bekannten Fiſche Prill(t)tab. 65. f. 2., in einem der Flachfiſche, pasſer genannt(u)f. 2. ebenda., in dem aſpor(x)Ebenda f. 3. und anderm Flusfiſche(y)f. 4. ebenda., in einer Art Flach -A 3fiſche6Vom Gehirne X. Buch. fiſche buglosſus genannt(z)f. 5. ebenda., im Gurnet(a)tab. 67. f. 3. und einer Art von Barſchen(b)tab. 69. f. 5. Er nennt ihn pearch. .
Wir haben bereits geſagt, daß das Gehirn in vielen Thieren von kaltem Blute in fuͤnf Huͤbelchen abgeteilt ſei, aus eben ſo vielen beſteht es auch in den Voͤgeln(c)Vergl. collinſ tab. 56. 57. 58. u. ſ. w. wenn man nemlich die Grundflaͤchen der Sehenerven oder Kammern mit zaͤhlt. und den vierfuͤßigen Thieren und Fiſchen vom warmen Blute, welche folglich mit den vierfuͤßigen einerlei Bau, gemein haben, da ſo gar ihre Gliedmaaßen einige unvoll - kommne Nachamungen von den Fuͤſſen und Aermen der vierfuͤßigen ſind. Sie unterſcheiden ſich blos dadurch von einander, daß in dieſen Geſchlechtern der Thiere vom warmen Blute, die vier Erhabenheiten des Ge - hirns, in dem hier der Bau offenbar verſchieden iſt, von der fuͤnften Erhabenheit, welche allezeit die hinterſte iſt, das kleine Gehirn genannt wird, und an den Queer - furchen zu erkennen iſt, abgeſondert ſind. Jndeſſen haben doch die Voͤgel forne ſehr groſſe Gehirnlappen(d)collinſ tab. 56. u. ſ. f., und man findet, außer den kuglichen Grundflaͤchen der Sehenerven, hinten keine andere Lappen mehr. Jm Menſchen iſt die Maſſe der Hinterlappen groͤſſer.
Wie aber das Gehirn in den Jnſeckten und Wuͤr - mern an ſich einfach iſt, und in den Jnſeckten der kleine Knote, den man Gehirn nennt, wenig von den uͤbrigen Knoten des Ruͤkkenmarks unterſchieden iſt(e)Jm kleinen Krebſe Swam - merdam tab. 11. f. 9. in der Sei - denraupe tab. 28. f. 3. an einer Raupe tab. 34. f. 7. und beſonders der beruͤmte lyonnet S. 96.: So ſcheint auch in denen Fiſchen, und den Thieren von kaltem Blute, das Gehirn gleichſam ein Anhaͤngſel vondieſem7I. Abſchnitt. und den Nerven. dieſem Ruͤkkenmarke zu ſeyn(f)Von den Froͤſchen, der ber. bartholin angef. Ort: vom Krokodile, veſling epiſt. 5.. Daß das Gehirn uͤberhaupt in Fiſchen klein ſei(g)williſ. de cerebro S. 40. ſtenonivſ myolog. ſpec. S. 83. richter ichthyotheolog. S. 146., iſt bereits laͤngſt bekannt und inſonderheit vom Blackfiſche(h)liſter conchyl. Bivalo angef. Ort. ſwammerd. S. 893., im Stoͤr(i)richter angefuͤhrt. Ort. S. 716., am Merſaufiſche(k)charleton in Mantiſſa S. 86. goyeau Mercure de France. 1757. Dec. , am Welze(l)richter S. 725. Am Hauſenfiſche marſigli Danub. Tom. VI. tab. 19., an der Forelle(m)richter. S. 146. und Schwerdfiſche bemerkt worden(n)ſchellhammer fand in der Zergliederung dieſes Fiſches kaum drey Loͤffel voll.. Es iſt auch ungemein klein im Froſche(o)Man ſehe den engen Raum der Hirnſchale beim cheſelden oſteograph. cap. 8., im Kameleon(p)Es war nur faſt einer Lienie lang bei den Pariſern in der Ana - tomie dieſes Thieres. und in dem großen Waſſerthiere, dem Krokodile(q)Die Pariſer und Siamiſchen Jeſuiten in obſerv. de Phyſ. et Mathemat. S. 44..
Man hat dieſes genauer durchs Abwaͤgen beſtimmt. Es verhielt ſich nemlich das Gehirn in dem Merſau - fiſche gegen die Groͤße des ganzen Koͤrpers, wie eins zu 1344(r)Das Gehirn wog den 4ten Theil einer Unze und das Thier ſelbſt 25 Pfunde, von welchen ich ſezze, daß ſie zwoͤlfunzig geweſen. redi degli animali negli animali S. 114.an der Landſchildkroͤte, wie 1 zu 2240(s)caldeſi S. 75. t. 2. f. 5. nemlich 6 Gran, da das Thier 2 Pfunde und 4 Unzen wog. am großen Sehunde, wie 1 zu 2496(s*)Das Gehirn wog 3 Quent - chen, da der Fiſch 26 Pfunde ſchwer war. n. ſtenonivſ poſt myolog. ſpec. S. 115. An dem Sehunde Requiems genannt, war das Gehirn kaum als ein Ei groß, tachart voyages de Siam Tom. I. S. 34. an der Mer - ſchildkroͤte, wie 1 zu 5688(t)caldeſi S. 74. redi angef. Ort. S. 114. Das ganze Thier wog 79 Pfunde, und das Gehirn den Sechstheil einer Unze. in einem andern Sehunde, den ein großer Zergliederer zerlegt hat, wie 1 zu 12000(u)Das Thier wog 3000 Pfun - de, das Gehirn 3 Unzen. ſteno - nivſ S. 83. am Thunfiſche, wie 1 zu 37440(x)Das Gewicht des Thiers war 390 Pfunde, des Gehirns ein Sechstheil Unze, redi |ange - fuͤhrten Ort..
A 4Da -8Vom Gehirne X. Buch.Dagegen iſt das Gehirn in allen vierfuͤßigen Thieren gegen den uͤbrigen Koͤrper viel groͤßer, doch aber in den wilden fleiſchfraͤßigen Thieren, viel kleiner(y)Die Pariſer in Zergliede - rung des Loͤwen., in dem dieſer ihre Lebensart ſehr große Schlaͤfenmuskel erfordert, wodurch ſie geſchickt gemacht werden, ihre Beute zu bezwingen. Es iſt klein im Loͤwen(z)Die Pariſer 4 Zoll im Durchſchnitt., Baͤren(a)Commerc. litt. nov. 1734. hebd. 38. doch groͤßer als im Loͤwen, die Pariſer. , Wolfe(b)Der Wolf wog 64 Pfunde 16 Unzen, und ſein Gehirn hatte nur 4 Un en drey und ein halb Quentchen. bvffon hiſtoire na - tur. Tom. VII. oder $$\frac{1}{230}$$ ., Fuchſe(c)Nemlich $$\frac{1}{205}$$ . arlet me - moir. de Montp. 1746. im Fuchſe des bvffonſ waͤre das Ver - haͤltniß wie 3 zu 44. Es ſcheint aber die Schwere des ganzen Koͤr - pers von zwoͤlf ¼ Pfund ſehr klein, und es muß entweder ein Druck - fehler ſein, oder auf ein iuͤngeres Thier zielen, Tom. VII. S. 90., Hunde(d)Der Koͤrper wog 62 Pfunde, das ganze Gehirn aber 26 Quent - chen, welches wie 1 zu 305 iſt. bvffon Tom. V. Das Ver - haͤltniß iſt verſchieden und beinahe $$\frac{1}{47}$$ beim beruͤhmten Ioſeph pozzi woͤfern der Koͤrper 83 Loth und das Gehirn bald 7 Quentchen geweſen, Comment. epiſt. S. 86. beim Schneider wog das Gehirn desHundes 18 Quentchen. S. 181. Andre Verhaͤltniſſe, nemlich $$\frac{1}{154}$$ und $$\frac{1}{50}$$ gibt arlet. , der Kazze(e)Der Koͤrper wog 76 Unzen, das Gehirn 7 Quentchen 24 Gran, welches $$\frac{1}{82}$$ waͤre. arlet angef. Ort. Wieder ein ander Verhaͤlt - niß gibt der beruͤmte pozzi, da das Thier 8 Pfunde, das Gehirn 6 Quentchen 32 Gran war. Es iſt faſt $$\frac{1}{156}$$ angef. Ort. Die Kazze des Schneiders hatte 5 Quent - chen 50 Gran, ſie war aber iung, S. 181., Wieſel(f)Der Koͤrper wog 256 Quent - chen. Das Gehirn 2 Quentchen 20 Gran, oder $$\frac{1}{138}$$ . arlet an - fuͤhrten Ort., dem Marder(g)Es war etwas kleiner, oder $$\frac{1}{365}$$ und Luchſen(h)3 Unzen nach dem Schnei - der. Er hat nicht mehr Gehirn als ein Lamm, S. 1180. Die Pa - riſer ſagen, der Tiger habe ein großes Gehirn, doch ſie beſtimmen nichts gewiſſes..
Der Bieber, welcher eben kein raͤuberiſches Thier iſt, ob er gleich ein ſehr ſtarkes Gebis hat, um das Holz, wovon er lebt, zu kaͤuen, hat nur ein ſehr kleines Gehirn(i)Die Pariſer. Es wog 11½ Quentchen: Schneider. S. 181. Der Bieber aber wiegt uͤber 30 Pfunde. Pariſer angef. Ort. S. 137. Dieſes waͤre alſo $$\frac{1}{290}$$ ..
Unter9I. Abſchnitt. und den Nerven.Unter denen Thieren, die vom Graſe leben, haben einige bald ein großes, bald ein kleines Gehirn. Es liegt aber in dieſen Verſuchen viel daran, ob von fetten oder magern Thieren die Rede ſey, ferner, ob man ein erwachſenes, oder iunges Thier vor ſich habe. Es haben nemlich die iungen Thiere nach Verhaͤltniß ein groͤßers Gehirn, und bei den magern Thieren wiegt der uͤbrige Koͤrper ſchwerer, da das Gehirn allein nicht fett wird. Jn einer Frucht war das Gehirn 1152(k)ſauvageſ Embryolog. S. 10., in einem erwachſenen Menſchen 9120. Wenn man die Frucht von 8 Pfunden, und einen erwachſenen Menſchen von 120 Pfund annimmt; ſo wird ienes 15 mal mehr betra - gen, und das Gehirn 4 mal ſo groß ſein; folglich iſt das Gehirn in der Frucht gegen den ganzen Koͤrper 4 mal groͤßer als im erwachſenen Menſchen. Man fand in einem neugebornen Kinde das Gehirn 15½ Unze ſchwer, der Koͤrper wog 5 Pfunde 6 Unzen, ſo daß der ganze Koͤrper kaum 5 mal groͤßer als das Gehirn war(l)arlet. S. 69.: So fand man in einem Kalbe(m)Schneider angefuͤhrt. Ort S. 180. das Gehirn von 7 Unzen, da es im Ochſen 20 Unzen war, und man fand in einem andern Exempel ebenfals das Verhaͤltniß des Gehirns(n)Nemlich im Ochſen $$\frac{1}{860}$$ im Kalbe $$\frac{1}{219}$$ . arlet. gegen den geſamten Koͤrper vierfach. Jch ſammle hier das beſte welches ich finden koͤnnen.
Der Elephant hat ein klein Gehirn(o)blair philoſoph. Transact,n. [3]26. Die Hoͤhlung war klei〈…〉〈…〉 den Pariſern. . Es war 8 Zoll lang(p)Die Pariſer Tom. III. p. 3. S. 195., 6 Zoll breit, 10 Pfunde ſchwer, in dem iungen Elephanten, den das Feuer zu Dublin verzeh - rete(q)Jn der Zergliederung dieſes Thiers, S. 37., in einem andern wog es 7 Pfunde(r)ruyſch beim blanca - ard Jarregiſter c. 6. n. 99.. Dieſes waͤre $$\frac{1}{500}$$ , da der Perreſcianiſch Elephant 5000 Pfunde wog.
A 5Das10Vom Gehirne X. Buch.Das Kamel hat ein kleines Gehirn(s)Die Pariſer. ein Ochſe von 1500 Pfunde, der gewiß ſehr fett war, hatte zwey Pfunde Gehirn(t)redi angef. Ort, S. 114. Er gibt aber das Gewicht von 1500 Pfunden nur oben hin und ohne Erfarung an., in einem andern Ochſen wog das Gehirn 20 Unzen(u)Schneider de Catar. libr. 〈…〉〈…〉S. 179., in einem andern 15 Unzen und 2½ Quentchen(x)buffon Tom. IV. S. 496., in einem andern 16 Unzen 10 Gran(y)arlet S. 67., da das Thier 866 Pfunde wog, in einem andern war es 12 Unzen ſchwer(z)henſing Exam. Chem. 〈…〉〈…〉er. S. 22.. Dieſe Verhaͤltniſſe, ob ſie gleich an ſich verſchieden ſind, machen doch ſein Gehirn kleiner als es im Menſchen iſt, und es iſt bei ihm beinahe $$\frac{1}{750}$$ oder $$\frac{1}{850}$$ von ſeinem Koͤrper.
Bey dem Pferde iſt die Groͤße des Koͤrpers oder des Gehirns gleich, doch hat es ein wenig mehr Ge - hirn(a)Schneider, angeſuͤhrt. Ort.. Jch finde, daß dieſes 28 Unzen gewogen(b)Ebenda., und in einem andern 1 Pfund, welches, wenn man ein Pferd zu 700 Pfund ſchwer rechnet, $$\frac{1}{700}$$ oder $$\frac{1}{400}$$ ſeyn wird(c)buffon Tom. IV. S. 319..
Der Eſel, dieſe Art von Pferden, hat kein ſo klein Gehirn, als man ihm nachzuſagen pflegt. Es wog uͤberhaupt 12 Unzen 2 Quentchen 48 Gran, wobei der ganze Eſel 198 Pfunde an Gewichte hielte, ſo, daß das Gehirn $$\frac{1}{254}$$ von ſeinem Koͤrper ausmachte(d)buffon Tom. IV. S 423..
Der Hirſch hat vielmehr Gehirn(e)Schneider libr. II. S. 283. Das Elendthier hat ein kleines Gehirn, die Pariſer. als der Ochſe, und auf 11 Unzen 5 Quentchen, da der Hirſch 161 Pfunde wog, welches alſo $$\frac{1}{290}$$ iſt(f)buffon Tom. VI. S. 112., in einem andern Hirſche wog das Gehirn gegen 1 Pfund.
Jn eine iungen Ziege war es groͤßer und bis $$\frac{1}{94}$$ vom ganzen K[ö]rper(h)arlet S. 67. nemlich der Koͤrper, wog 19 Pfunde, das Ge - hi[rn]25 Quentchen, 46 Gran., man muß aber auch bedenken,daß(g)(g) Schneider S. 180.11I. Abſchnitt. und den Nerven. daß es ein iunges Thier geweſen(i)Kurz vorher von iungen Thiere.. Das Schaf wuͤrde das kleinſte haben, oder $$\frac{1}{351}$$ wenn man der Rechnung des Buffons folgen will(k)Der Koͤrver wog 57 Pfunde, das Gehirn 21⅓ Quent - chen, libr. V. S. 35.. Jm Hammel fand es Schneider etwas groͤßer(l)22 Quent - chen, 20 Gran, S. 180. und in ei - nem andern 26 Quentchen., noch groͤßer aber im Lamme(m)3 Unz. Schneider angef. Ort., aus welcher Beobachtung alſo ein hoͤchſt - verſchiedenes Verhaͤltniß heraus koͤmmt.
Jm Haſen war das Gehirn $$\frac{1}{228}$$ von ſeinem Koͤrper, im Kaninchen, dieſer Art von Haſen(n)Von 7 Quentchen, gegen 200 Unzen. arlet S. 97. von 3 Quentchen. Schneider, p. 181., $$\frac{1}{140}$$ (o)2½ Quentchen gegen 44 Un -zen. Nach dem arlet angefuͤhr - ten Ort betraͤgts $$\frac{1}{35}$$ ..
Unter den Thieren, die alles ohne Unterſcheid freſſen, hat das Schwein, ob es gleich ein ziemlich großes Thier iſt, dennoch ein ſehr kleines Gehirn(p)Von 4 Unzen Schneider, S. 180.. Es iſt viel groͤßer in den Maͤuſen, wie auch in derienigen. Waſſer - maus, die Linnaͤus zu dem Biebergeſchlechte zaͤlet, nemlich $$\frac{1}{124}$$ (q)32 Gran, bei 55 Quentchen buffon T. VII. S. 356.. Die große Hausmaus hat es bis - weilen groͤßer, es iſt nemlich $$\frac{1}{76}$$ (r)34 Gran bey 36 Quentchen. Ebender, S. 286. 290.in der gemeinen Maus $$\frac{1}{43}$$ (s)7½ Gran, bei 324 Gran. Ebender, S. 360., unter allen hat die Ackermaus das aller - groͤßeſte, indem es $$\frac{1}{31}$$ von ihrem Koͤrper iſt(t)10½ Gran, bei 472 Gran. Daſelbſt S. 336..
Wenn wir dahero das, was bisher geſagt worden, zuſammenziehen, ſo hat unter den vierfuͤßigen der Ochſe oder Elephant das kleinſte Gehirn, hingegen die Maus das groͤßte, und es ſcheint ſich alſo das Gehirn verkehrt gegen die Groͤßen der Koͤrper zu verhalten. Doch darum haben nicht die traͤgen Thiere weniger, und die ſchnellen mehr Gehirn(u)arlet S. 68.. Es iſt nemlich im Eſel groͤßer, als im Pferde.
Nicht12Vom Gehirne X. Buch.Nicht groͤßer iſt das Gehirn in den vierfuͤßigen Waſſerthieren, oder walfiſchartigen, ob gleich einige ein großes Gehirn dem Merkalbe geben(x)Die Pariſer. , und zwar ein groͤßeres als dem gemeinen Kalbe, und ob man gleich vor - gibt, daß es in dem Braunfiſche(y)tyſon in der Zerlegung dieſes Thiers S. 39. groß und im Delphin am groͤßten ſey. Denn ob gleich einige dem Delphin ein ſo großes zuſchreiben, daß es $$\frac{1}{36}$$ (z)caldan epiſt. 2. S. 387.und $$\frac{1}{25}$$ (a)Von 22 Unzen, bei 35 Pfunde. arlet S. 67.von dem ganzen Koͤrper betraͤgt; ſo hat man doch andre geſchickte Schriftſteller nach deren Rechnungen das Ge - hirn des Delphins vom ganzen Koͤrper kaum $$\frac{1}{66}$$ (b)Von 36 Un - zen, bei 200 Pfunden. rediS. 112. 113.und $$\frac{1}{102}$$ (c)Es machte in dem Fiſche von 380 Pfunden nicht viel uͤber 58 Unzen aus: daſelbſtausmacht. Doch es betraͤgt auch im Braunfiſche(d)Von 16½ Unze, da das Thier 96 wog. tyſon S. 39. 15. nicht uͤber $$\frac{1}{93}$$ vom ganzen. Daher kann man das Gehirn der walfiſchartigen Waſſerthiere, in ſo fern, als groͤßer annehmen, weil es in denſelben eine groͤßere Maße als in andern Fiſchen ausmacht.
Man fand in einem Kamele von 1300 Pfunden, das Gehirn 1 Pfund 2 Unzen, das kleine Gehirn 19 Quent - chen, die geſammte Gehirnmaße 163 Quentchen; folglich war das Verhaͤltniß wie 1 zu 1020, nach dem Buffon Tom. II.
Jn einem Dromedar, der 369 Pfunde ſchwer war, wog das Gehirn 12 Unzen und 6 Quentchen, das kleine Gehirn zwo Unzen und eine halbe, die Gehirnmaſſe war 15 Unzen und 2 Quentchen gleich, oder ſie verhielt ſich gegen den ganzen Koͤrper wie 1 zu 354.
Ein Buͤffelochſe wog 1150 Pfunde, da ſein Gehirn 1 Pfund, das kleine 19 Quentchen, die Gehirnmaſſe 147 Quentchen, folglich gegen den Koͤrper wie 1 zu 1001 war.
Unter13I. Abſchnitt. und den Nerven.Unter den Thieren, die keine Koſtveraͤchter ſind, hatte ein Baͤr von 141 Pfunden an Gehirne 57 Quent - chen 15 Gran, am kleinen Gehirn 12½ Quentchen, folg - lich wog die Gehirnmaſſe 69 Quentchen 45 Gran, welches gegen den ganzen Koͤrper, wie 1 zu 258 war. Siehe Buffon. Das Koati von 243 Pfund hatte an Gehirn 13 Quentchen 24 Gran, oder es verhielt ſich dieſes, gegen den Koͤrper, wie 1 zu 145.
Unter dem Geſchlechte der Maͤuſe hatte ein Biber von 17 Pſunden am Gehirne 4½ Quentchen, am kleinen Gehirn 1½ Quentchen, dem zu folge war das Gehirn gegen den Koͤrper, wie 1 zu 362, nach dem Daubent’on Tom. VIII. Ein kleines braſilianiſches Schwein wog 23 Unzen, ſein Gehirn 52 Gran, das kleine Gehirn 18 Gran (Tom. VIII. ) folglich war die Gehirnmaſſe gegen den Koͤrper wie 1 zu 157. Jn einem Murmelthiere von 6 Pfunden wog das Gehirn 140 Gran, das kleine 54 und die Maſſe war alſo gegen den Koͤrper wie 1 zu 252. Jn einer Art der Ratten, die 13 Unzen und 330 Gran wog, hielt das Gehirn 30 Gran, das kleine Gehirn 12 Gran; folglich war die Gehirnmaſſe gegen den ganzen Koͤrper wie 1 zu 156. Jn einem Maulwurfe von 5 Un - zen wog das Gehirn 18 Gran, das kleine vier Gran. Solchergeſtalt verhielt ſich die Maſſe des Gehirns, gegen den uͤbrigen Koͤrper faſt wie 1 zu 108. Jn einer Fledermaus von 504 Gran, war das Gehirn 3½ Gran, das kleine 2¼ Gran, folglich die Gehirnmaſſe gegen den Koͤrper wie 1 zu 87. Man fand in einer Spitzmaus, welche 245 Gran wog, das Gehirn 2½ Gran, das kleine 1 Gran, welches wie 1 zu 75 iſt.
Jn einer Ratte von 23 Quentchen war das Gehirn 21 Gran, das kleine Gehirn 7½ Gran, welches wie 1 zu 48 iſt.
Jn dem Loͤwengeſchlechte hatte ein Loͤwe von 243 Pfunden am kleinen Gehirn 7½ Quentchen, am großen27 Quent -14Vom Gehirne X. Buch. 27 Quentchen(d*)Man ſehe die Hiſtorie der Natur vom bvffon und dav - benton in allen dieſen Maſſen nach.. Dieſes gibt ein Verhaͤltniß wie 1 zu 901. Bei dem Panterthiere iſt dis Verhaͤltniß ſehr verſchieden, denn da das Thier 101 Pfund wog, ſo hatte das Gehirn 43 Quentchen, das kleine 14, woraus ein Verhaͤltniß wie 1 zu 402 erwaͤchſt. Jm Ziabetthiere von 13 Pfunden 2 Unzen, wog das Gehirn 7½ Quentchen, das kleine Gehirn 2 Quentchen 18 Gran, welches wie 1 zu 101 iſt.
Jn dem Geſchlechte der Hunde hatte der Vielfraß von 60 Pfunden an kleinem Gehirne 4 Quentchen, am großen 21, welches wie 1 zu 307 iſt. Ein ſchwarzer Wolf von 43 Pfunden hatte an Gehirn 20 Quentchen 18 Gran, an kleinem Gehirn 4 Quentchen 18 Gran, welches faſt wie 1 zu 134 iſt.
Dieſe Schweren ſtimmen unter einander nicht ſehr uͤberein; ſie treffen aber doch, mit denen bereits oben erwaͤnten, darinnen zuſammen, daß große Thiere kleine Gehirne, hingegen kleine Thiere ein großes Gehirn, und die Maͤuſe das allergroͤßte haben. Es iſt am klein - ſten im Kamele und Ochſen, dagegen im Dromedar, wegen der Magerkeit, wie ich vermuthe, ſchon groͤßer. Jch rechne hiebey viel auf das Fett, welches die großen Muskeln in großen Thieren in Menge haben muͤſſen, da es ſonſt in kleinen Thieren nur ſparſam ausgetheilt iſt.
Die meiſten Voͤgel haben ein großes Gehirn, wiewol dieſes im Straußvogel(e)Angef. valiſneri Notom. d’ un Struzzo S. 250., den Kramsvoͤgeln(f)Ein halb Quentchen, da das Thier 34 Quentchen wog, browneer. popul. libr. IV. S. 239., dem indianiſch〈…〉〈…〉 Hune(g)99 Gran Schneider S. 181., der Gans(g*)3 Quent. Schneider S. 181. Jch fand in einer Gans von 108 Unzen, 144 Gran, welches vom ganzen Koͤrper ein drey hundert ſechzig Theil iſt., und in der Klaſſeder15I. Abſchnitt. und den Nerven. der fleiſchfraͤßigen kleiner iſt, indem das Gehirn des Adlers nicht uͤber $$\frac{1}{150}$$ von ſeinem Koͤrper betraͤgt(h)borich. herm. egypt. ſa - pient. S. 265., doch iſt es groͤßer in den Eulen(i)Es iſt groͤßer in der Eule, als in dem Pfauen, memoir. de l’Academie 1736. S. 127. Und dieſes gehoͤrt fuͤr den Vogel der Minerva.. So war es eben - fals groͤßer in dem Haushane(l)pozzi S. 86., nemlich 1 Unze ſchwer, da der ganze Han 25 Unzen wog, und es iſt auch nicht klein in der Taube, weil es 26 Gran macht(l*)Schneider S. 182.. Daß die Sperlinge ein großes Gehirn haben, welches bei ihnen den ganzen Kopf ausfuͤlle, und daß der Kopf bei - nahe den fuͤnften Theil von der Schwere des ganzen Thieres ausmache, hat ehedem Lunden(m)Phy - ſiol. S. 397. behauptet, welches der beruͤmte Joſeph Pozzi ſo beſtimmt, daß es in dem Rothkaͤlchen(n)11 Gran bei 350 Gr. $$\frac{1}{32}$$ vom ganzen Koͤrper be - trage, er fand es im gemeinen Sperlinge(o)21 Gran bei 520 Gran. Der be - ruͤhmt. mvyſ de fibra muscul. fand einen Sperling 526 Gran ſchwer,das Gehirn von 15 Gran in einem Voͤgelchen von 584 Gran oder ein neun und dreißig Theil der Schwe - re. browne angefuͤhrten Ort. $$\frac{1}{25}$$ , im Kanarienvogel $$\frac{1}{14}$$ (p)13 Gran bei 180 Gran., und folglich wuͤrde dieſer Vogel unter allen Thieren das groͤßte Gehirn haben. Da ich dieſes ſchreibe, ſo oͤfne ich einen Finken, wobei ich mich genauer Probiergewichter bediene. Das ganze Thier wog 71¼ das ganze Gehirn 2⅝, welches beinahe $$\frac{1}{27}$$ iſt, und von denen Verhaͤltniſſen nicht ſehr abweicht, welche wir bei dem beruͤhmten Pozzius leſen.
Jn der Klaſſe der Thiere, die dem Menſchen am naͤchſten kommen(q)Es iſt in der Merkazze groͤßer als im Fuchſe, williſ de cerebro. S. 188. edit. 8., hat derjenige Pigmaͤe ein großes Gehirn, den Eduard Tyſon beſchreibt(r)Anat. of A Pygmy S. 54. groͤßer als im Men - ſchen, bvffon T. VII. S. 17.. Sein Gehirn wog 11 Unzen 7 Quentchen, folglich war es nichtviel16Vom Gehirne X. Buch. viel kleiner als es im Menſchen iſt, wenn man bedenkt, daß dieſes Thier nicht laͤnger als 26 Zoll geweſen, da der Menſch gegen 6 Fuß groß wird.
Das Gehirn des Menſchen hat bisweilen in einer erwachſenen Perſon nicht uͤber 1½ Pfund(s)Breslauer Sammlung, Ver - ſuch 1722. S. 693.gewogen. Es war ein ander mal 3 Pfund(t)Schnei - der angefuͤhrten Ort. S. 179., 3 Pfunde und 8¾ Unzen(u)pozzi S. 86. und 4 Pfunde(x)Sennert de cereb. n. 22. riolan S. 256. arlet S. 76. Breslauer Samlung angef. Ort. ſchwer. Man weiß auch von einem, das 4 Pfunde und 3 Unzen(y)arlet ebenda., 4 Pfunde und eben ſo viel Unzen(z)Loͤſel de renibus. S. 58., 4 bis 5 Pfunde(a)Bartholin anat. S. 262. Bauhin theat. S. 301., endlich 5 und daruͤber gewogen(b)pic - colomini. .
Jch habe in einem Knaben von 6 Jaren, das Gehirn 2 Pfunde 28½ Quentchen ſchwer gefunden, welches, in - dem dergleichen Knabe ſchwerlich 50 Pfunde wiegen mochte, beinahe $$\frac{1}{22}$$ ſeyn wuͤrde. Das Verhaͤltniß war in dem Exempel des Pozzius faſt voͤllig $$\frac{1}{30}$$ (c)Angef. Ort. Da der Koͤrper 114 Pfunde und 6 Unzen ſchwer war.. An dem Koͤrper des Arlets war es uͤberhaupt bald $$\frac{1}{25}$$ ; bald $$\frac{1}{35}$$ , und wenn man die Schwere des Gehirns mit der runden Zahl von 4 Pfunden ausdruͤkken will, die Schwere eines erwachſenen Menſchen aber durch 140 Pfunde angibt, ſo kann dieſe Rechnung ohngefaͤr bei $$\frac{1}{35}$$ beſtehen.
Man hat von ie her(d)Ariſtoteles hiſt. animal. libr. I. c. 16. part. animal. libr. II. c. 7. rvfvſ, S. 64. plinivſ libr. XI. c. 37. angegeben(e)charleton propriet. cer. hum. S. 67. Birch T. IV. S. 537., daß der Menſch unter den Thieren das groͤßte Gehirn habe, und es iſt nicht noͤthig, dieſe aus der Beobachtung der Natur hergeleitete Angabe zu veraͤndern. Unter den vierfuͤßi - gen hat hierinnen kein einziges vor dem Menſchen einen Vorzug; die meiſten haben es kleiner, und ich habe gefunden, wenn ich die Gehirne verglichen, daß es imMen -17I. Abſchnitt. und den Nerven. Menſchen groͤßer, als im Ochſen oder Pferde ſey. Die kleinen Voͤgel, welche entweder ein gleich großes, oder gar ein groͤßeres haben, ſind dagegen ungemein mager, und der Menſch fett, wiewol man das Fett nicht in Betrachtung ziehen muß, da es nicht unter die eigent - lichen Beſtandtheile eines thieriſchen Koͤrpers gehoͤrt(f)libr. I. S. 28.. Die Voͤgel haben uͤberdem ſehr große Augen. Wenn man uͤbrigens die Hirnſchale eines Menſchen auch nur obenhin betrachtet, und mit den Gehirndekken der Vier - fuͤßigen vergleicht, ſo erhellt leicht, daß ihre langen und an den Seiten zuſammengedruͤckte Hirnſchalen(g)Vergleiche mit dem Baͤren, Commerc. litt. Noric. 1734. hebd. 28. ſich mit ihrem Vordertheile, weit gegen die Naſe hinziehen; und daß der Menſch ſowohl eine hoͤhere, als breitere und laͤngere Hirnſchale habe. Es iſt dieſelbe auch ziem - lich hohl und rund in den Voͤgeln.
Die eigenthuͤmliche Schwehre des Gehirns verhaͤlt ſich nach dem Muſchenbroͤck wie 1030 zu 1000.
Wenn man das Gehirn in ſeinem ganzen Umfange nimmt, ſo hat es keine Figur, welche man mit den ei - gentlichen Figuren der Mathematiker vergleichen koͤnte. Es beſitzt indeſſen doch etwas elliptiſches(h)Unſere Figuren faſcicul. 7. T. I. ridlfy of The Broin T. I. rvyſch epiſt. 11. T. XIII. evſtach. T. XVII. f. 3. 4. 6. T. XVIII. f. 2., weil es von ferne her einen duͤnnern Wirbel(i)faſc. 7. T. I. williſ de cer. f. 1. caſſer libr. X. t. 10.hat, hinten am Kopf aber ſich mit einem runden und dikken Bogen endigt(k)faſc. 7. T. I. ridley T. I. evſtach. tab. 18. f. 2. caſſer libr. 10. T. IV. f. 1. 2. T. 5. 10. u. ſ. w. williſ angef. Ort..
Das obere Gewoͤlbe dieſer Gehirnkammer entſteht von einer tiefen Hoͤlung, welche in den Knochen der Stirn, des Vorderhaupts und Hinterhaupts ausgehauen iſt(l)Vergl. caſſer libr. X. T. I. f. 1. 2..
DieH. Phiſiol. 4. B. B18Vom Gehirne X. Buch.Die Seiten ſind etwas flaͤcher und gerader, wo ſie ſich nach dem Grunde hinabſenken.
Die Hinterflaͤche iſt beinahe eine Halbkugel. Jn dieſer unregelmaͤßigen Figur laͤuft der Durchmeſſer von der oͤberſten Spizze zu dem ſogenannten Grunde der Hirn - ſchale hin. Es iſt nemlich von vorne her die Hirn - ſchale am wenigſten dikke, und es erhebt ſich das Hirn - gewoͤlbe, wo es uͤber der Augenhoͤle liegt(m)Icones anat. faſc. 1. tab. 6. cant. T. II. f. 3 ridley f. 2. B. g. s. u. f. w. bidloo T. IX. f. 1. tarin aduerſ. T. I. f. 3. bonhomme T. II. am meiſten. Von da ſenkt ſich das Gehirn, vornehmlich gegen die eigene Hoͤle der keilfoͤrmigen Beine ein wenig tiefer herab(n)faſc. 1. a. Q bis 21. cant. eben da. ridley eben da. r. i. y. V u. ſ. w. bonhomme T. II. C. bidloo angefuͤhrten Ort., folglich iſt es daſelbſt dikker. Ferner, denn wir begreifen hier unter dem Namen des Gehirns auch das kleine Gehirn mit, ſo iſt das Gehirn ebenfals ganz hinten an ſich dikker, wo es ſich mit demienigen Theile in die tiefen Hoͤlungen des Hinterhauptknochens wirft, den man das kleine Gehirn nennt(o)bonhomme D. u. ſ. w. bidloo angef. Ort..
So verhalten ſich die Seitentheile der Gehirnmaſſe. Der mittelſte Theil, welcher, wie man ſagt, die rechte und linke Halbkugel vereinigt, gruͤndet ſich auf die kleine Keilfluͤgel, ferner auf den Tuͤrkenſattel, und endlich auf die ſchwache Vertiefung, welche ſich in dem vordern Fortſazze des Hinterhauptknochens befindet(p)cant. angef. Ort..
Endlich ſo geht zu beiden Seiten, aus dem her - vorragenden Felſenbeine(q)faſc. 1. angf. Ort. cant. angef. Ort. eine Scheidewand hervor, die in vielen Thieren(r)Der Affehat keine knochige Schweidewand (Die Pariſer) auch nicht das Stachelſchwein, (Die Pariſer,) noch der Hirſch, dioniſ anat. S. 517. carriere anat. de la tétte S. 128., beſonders den fraͤßigen(s)cheſelden S. 218. 219., groͤßtentheils knochicht(t)im Loͤwen, Die Pariſer: Jm Tiger dieſelben: Jm Luchſe dieſelben, in der Kazze, hofmann apolog. p. 219. wil - liſ p. 81. Jm Hunde veſal de rad. chin. p. 143. hofmann, williſ: Jn der Zibethkazze, diePa -, im Menſchen haͤutigiſt19I. Abſchnitt. und den Nerven. iſt(u)Vergleiche die reli -quias faſc. 1., welche das faſt nach der Quere gegen den Kno - chen des Hinterhaupts zu verlaͤngerte Gehirn von dem kleinen Gehirne trennt, und zwar dergeſtalt, daß das Gehirn oberwaͤrts liegt und das kleine Gehirn unter dieſer Scheidewand verſteckt iſt(x)Vergl. faſc. 1. und T. II. f. 1. tarini. . Man nennt ſie die Gezelte.
Man nennt den groͤßten Theil dieſer weichen Maſſe, welche nemlich auf den Augenhoͤlen(y)tarin tab. 2. f. 1. bis 3. aufliegt, ſich gegen die Fluͤgel der Keilbeine herab wendet(z)n. 6. und ſich endlich an die Gezelte anlehnet(a)tarin T. 2. f. 1. bis h. , eigentlich das Gehirn. Dieſer Theil der Gehirnmaſſe ſtellt faſt ein halbes Ei vor, deſſen Durchſchnitt auf der Hirnſchale aufliegt; aber doch dergeſtalt, daß der mitlere und hintere Theil zu beiden Seiten, zu einem Hoͤkker aufſchwillt, der in denienigen Gruben die Gruben die zwiſchen den kleinern Fluͤgeln und dem Joche des Felſenknochens entſtehen, enthalten iſt.
Die woͤlbige Flaͤche dieſes halben Eies(b)winſlow T. IV. Tr. de la téte n. 53. fuͤllt die allerbekanteſte Hoͤlung der Hirnſchale aus: Der mitlere Theil laͤuft, wie geſagt worden, vom rechten zum linken Lappen fort, der vordere und hintere Theil wird durch die Furchen gaͤnzlich von einander geſchieden.
Und auf dieſe Art entſtehen zween Viertheil des Eies(c)winſlow n. 55., die man gemeiniglich Halbkugeln nennet, undB 2welche,(t)Pariſer, blaſ miſc. p. 267. Jm Baͤren dieſelben; Jm Fuchſe hofmann, williſ im Coadi - mondi die Pariſer im Merkalbe, tiſon S. 39. 44. im Pferde Willis. 20Vom Gehirne X. Buch. welche, eben ſo, wie es in dem Durchſchnitte des Eies geſchicht, den vordern Wirbel etwas ſpizzer(d)Es iſt in allen mir bekanten Thieren ſpizzer., den hin - tern ſtumpfer(e)Vorhergeh. §., und den mitlern Theil, der aber zugleich dem hintern Ende etwas naͤher liegt, breiter machen(f)rvyſch angef. Ort. evſt. T. XVIII. f. 2. faſc. 7. bei C. caſ - ſer T. IV. f. 1. 2. T. 10.. Die hintere Gegend verlaͤngert ſich ein wenig uͤber das kleine Gehirn hinaus, gegen den Hintertheil des Kopfs(g)ve - ſal Rad. chin. S. 132. vievſ - ſenſ tab. 4. ridley T. I. rvyſch. angefuͤhrt. Ort. bonhomme T. IX. faſc. 7. T. 1. tarin T. II. f. 1. Man verabſaͤumet dieſes in vielen andern Figuren.. Der aͤußere Theil iſt ſowohl oben als unten woͤlbig; die innre Flaͤche, mit der die Halbkugeln gegen einander gekehrt liegen, wird zu einer Gradlienigenflaͤche(h)evſtach. T. XVII. f. 2. T. 18. f. 3. 4. 6. caſſer T. X. .
Die Scheidewand zwiſchen dieſen Halbkugeln be - ſteht in einer Membran, welche wir an einem andern Orte mit mehrerem Rechte beſchreiben wollen, und welche mitten von der Laͤnge der Gehirnhoͤle aus der Verbindung des rechten und linken Stirnknochens, und des rechten und linken Hinterhauptknochens, nach einer ſenkrechten Linie herablaͤuft; Sie ſcheidet den vordern Theil des Gehirns(i)evſtach. T. XVII. f. 2. T. 18. f. 3. 4. 6. caſſer T. X. rvyſch. angef. Ort. bis zum Fortſazze des Siebbeins, welches Hanenkamm genennet wird, und folglich nicht den gan - zen Theil des Gehirns, welcher auf der Augenhoͤle liegt(k)ridley f. 5. tarin tab. 1. f. 1. caſſer T. VI. f. 2. faſc. 7. T. 1. bis i. Es liegt nemlich ein Thell vom corpore calloſo auf dem Zwi - ſchenraume der Augenhoͤlen., hingegen trennt ſie den Hinterntheil des Gehirns bis zu den Gezelte hin.
Jn der mitlern Gegend, oder der etwas groͤßern Haͤlfte, wird das Gehirn nicht von oben bis unten abge - ſchieden(l)evſtach. T. XVII. f. 2. caſſer T. II. f. 1. vievſſenſ T. III. , und es verbindet ſich die rechte Halbkugel mit der linken durch den breiten Markſtreif(m)mit dem corpore calloſo evſt. ebend. caſſer. ebend., und unterhalb dieſem mit andern Theilen, welche wir nennenwer -21I. Abſchnitt. und den Nerven. werden. Endlich ſo theilt ſich auch der ganze hintere Theil des Gehirns ebenfals in die rechte und linke Haͤlfte(n)evſtah. angefuͤhrten Ort. bonhomme T. III. IV. und f. Icone anat. T. 7. bei z.ein.
Jndeſſen geſchicht es nicht ſelten, daß dieſe entgegen - geſetzte Halbkugeln, nemlich die rechte mit der linken vermittelſt des Zwiſchenraums dieſer Scheidewand, von der ſie geſchieden werden ſollten, zuſammen wachſen(o)gvnz memo des ſavants etrang. S. 288.. Jch habe dieſes oft ſo befunden. Bisweilen wird das Gehirn ſehr ungleich geſchieden, wie man wol glauben kann, wiewol ich dieſes zu glauben eben nicht zu geneigt bin, und welches auch davon gilt, daß es mehrentheils auf der rechten Seite uͤberhaͤngen ſoll (o*).
Der oͤbere, der Seitentheil und der untere Theil des Gehirns, der auf den Keilbeinen und den Gezelten auf - liegt, wird im Menſchen(p)riedley T. I. lievtavd eſſays Tom. I II. collinſ T. XXXXVII. f. 1. tarin T. II. f. 1. bonhomme T. I. IX. evſtach. uͤberall. vi - evſſenſ. T. II. III. V. bidloo T. VIII. IX. caſſer Libr. X. T. 2. f. 1. 2. T. 3. f. 1. T. 7. f. 2. Das menſchliche Gehirn hat mehr Windungen charleton pro - priet. cer. human. S. 76. williſ S. 125 und einigen Thieren(q)Jm Elephanten mov - linſ S. 37. von den Wiederkaͤu - enden, in der Gemſe, Kalbe, Rehe, Schafe, collinſ T. LI. f. 1. Jn dem Fleiſchſraͤßigen, als im Hunde, unter denen die alles ge - nießen, im Schweine. durch tiefe Furchen abgetheilet, welche durch eine Haut zuſammengehaͤnget ſind, und wenn man dieſe wegſchaft, ſo theilen die Furchen die Oberflaͤche des Gehirns, nach Art der Gedaͤrme, in eine geſchlaͤngelte Windung ein, deren Winkel gewechſelt, rund und einwaͤrts gebogen ſind, doch aber dergeſtalt liegen, daß eine Falte auf der andern ruht, und die Furchen gleichſam Linien ohne Breite ſind, welche ſich gegen die Oberflaͤche des Gehirns beſſer er - weitern laſſen: Sie ſind in der Frucht weniger tief, als im erwachſenen Menſchen(r)rvyſch Theſ. I. aſſer 2. n. 13., und ſie verſchwinden bis - weilen in den Waſſerſuͤchtigen voͤllig(s)ſenac du coeur T. II. S. 302. 303.. Jndeſſen ſindB 3dieſe(n)ſpringſ - feld de coalitu morboſo S. 17. gvnz de gland. pin. la pil. 22Vom Gehirne X. Buch. dieſe Furchen in den kleinen Thieren(t)williſ S. 23. 125, in der Maus(u)in der Ratte bvffon T. VII. S. 290. in der Mans williſ S. 23. im Jgel, die Pariſer. , im Haſen(x)charriere anat. de la tête S. 141. williſ eben da. collinſ T. LV. f. 2., Kaninchen(y)wil - liſ eben da, collinſ eben da, f. 1., Beutelthiere(z)Philoſoph. transact. n. 290., Stachel - ſchwein(a)mvralt S. 268., Jgel(b)Die Pariſer. , Bieber(c)Die Pariſer mvralt vade mecum S. 475., weniger deutlich zu ſehen. Es finden ſich wenige in der Zibethkazze(d)blaſ. miſc. S. 267.. Jm Affen ſieht man vorne einige, hinterwaͤrts aber gar keine(e)Die Pariſer, bei dem zugleich ein Kupfer angetroffen wird. coiter S. 130. mvralt eben da, williſ S. 68. collinſ T. LVI. f. 49. S. 1099. Jn der Winterkraͤhe aldrovaandvſ orn. T. I. S. 799.. Die Voͤgel (f) und kaltbluͤtige Fiſche haben gar keine(g)collinſ S. 1109. T. LX. u. f. williſ S. 125..
Unter dieſen Furchen ſind zwo die groͤßten, nemlich die ſich von denen Seiten des Ruͤkkenſattels vorne zu anfangen, und indem ſie allmaͤhlig in die Hoͤhe ſteigen und Aeſte werfen, endlich voͤllig verſchwinden. Da ſie tief ſind(h)Die von den Fran - zoſen ſo genannte foſſa Sylvii wel - che von dem beruͤmten Franc. dele boen beſchrieben worden, diſ - ſert. med. 4. n. 9. ferner vom collinſ T. XLIII. blaſio miſc. S. 138. iohann v. horne microc. S. 89. wepfer de cicut. S. 115. und vom beruͤmten bar - tholin inſtitut. 262. anatom. S. 47. mit Kupfer, ferner vom winſlow T. IV. Tr. de la tête n. 61. faſc. 7. S. 7. C. T. 1., ſo theilen ſie auch eine iede Halbkugel des Gehirns beinahe voͤllig durch, und gleichſam in zween Lappen, darunter der kleinere vorwaͤrts(i)williſ f. 1. A. A. ant. ridley T. I. B. faſc. 7. B. bonhomme T. IX. A. evſt. T. XVII. f. 6. T. 18. alle Figuren vievſſenſ T. IV. V. caſſer T. IX. f. 2. collinſ T. XLVIII. und auf der Augenhoͤle aufliegt, der hintere groͤßere hingegen(k)vievſſenſ S. 57. rid - ley S. 114. T. I. BB. williſ AA. faſc. 7. T. I. A. bonhomme T. IX. E. evſtach. angef. Ort. vievſſenſ T. IV. V. caſſer angef. Ort. B. collinſ T. 48. ſowohl auf der Grube der Keilbeine, als auch auf den Gezelten ruht. Jch habe außer den vordern und hintern Lappen, niemals eine ſolche Theilung gefunden(l)Mit uns iſt gleicher Meynung der beruͤmte gvnz cereb. Prog. 1., wo -durch23I. Abſchnitt. und den Nerven. durch ſich der hintere Lappen noch weiter in einen mit - leren und neuen Hinterlappen getheilt haͤtte; doch es gibt beruͤhmte Maͤnner(m)conſtantivſ varolivſ de nerv. opt. S. 5. u. f. winſlow n. 53. 55. diſdier planchnol. 2. S. 119., und auch unter den neuern einige(n)Der ber. kaltſchmidt vom Waſſerkopfe., welche dergleichen Bau zu finden das Gluͤck gehabt. Daß aber alle dieſe Furchen und beſonders die beruͤmte des Sylvius, zur Aufnahme der Schlage - adern da ſind, wollen wir an einem andern Orte weit - laͤuſtiger zeigen, da es von beruͤmten Maͤnnern ſchon lange her erwieſen iſt(o)vievſſenſ S. 33. vergl. faſc. 7. S. 7. williſ f. 1. bei Q. bonhomme T. IX. .
Es wird das Gehirn auch in den uͤbrigen Thieren in Lappen unterſchieden; allein der Hintern ſind in den Voͤgeln ſehr wenig, und mehrentheils nichts als Fuͤße des verlaͤngerten Marks.
Das empfindende Gehirn hat nur ein einziges wares Haͤutchen um ſich, welches man gemeiniglich die duͤnne Gehirnhaut (pia mater) zu nennen pflegt. Es erhellet nemlich mehr als zu leicht an dem Ruͤkkenmarke, daß das ſpinnenwebige Haͤutchen in einer Entfernung von dem Marke abſtehet, und um einen ganzen Fuß laͤnger als das Mark fortlaͤuft. Da dieſes zarte Haͤutchen aber dennoch im Gehirn wenigſtens an vielen Stellen zu naͤchſt die duͤnne Gehirnhaut (pia) umgibt, ſo kann man es inſofern zu den Bekleidungen der Gehirnmaſſe mitziehen(p)ſantorim obſerv. anat. c. 3. Man kan indeſſen nicht mit Recht ſagen, daß ſie ſo weit als die harte Hirnhaut ausgebreitet ſey., da es ſich vielmehr weiter als die Gehirn - maſſe ſelbſt erſtreckt.
B 4Die(l)n. 4.
24Vom Gehirne X. Buch.Die Oberflaͤche des Gehirns windet ſich geſchlaͤngelt nach einer ziemlichen Laͤnge fort, und uͤber dieienige breitet ſich eine einzige, in eins fortlaufende, durchſich - tige, zarte, doch etwas feſte(q)ridley S. 15.Dekke aus, die doch nirgends Gefaͤße hat, wie ich beſonders an einem aus - geſpritzten Ruͤkkenmarke erſehn, deſſen ſpinnenwebige Haͤutchen beſtaͤndig die Gefaͤße mangeln, wenn die duͤnne Gehirnhaut indeſſen mit einer Menge derſelben unter - laͤuft(r)keine Geſaͤße findet rvyſch theſ. 4. n. 6. wo ia einige waren, eben der epiſt. 9. p. 8. doch winſlow ſcheinet einige zuzugeben n. 52.. Dieſe Bekleidung laͤßt ſich auch nicht in die Furchen mit nieder; ſondern ſie laͤuft von Falte zu Falte gerade fort, und legt ſich nach Art einer Bruͤkken uͤber die Furche, ſo, daß die Gefaͤße der Furchen zwiſchen dieſe Bekleidung und der duͤnnen Gehirnhaut zu liegen kommen.
Eben dieſe Bekleidung bedeckt in einer weiten Strekke die großen Furchen, und ſie verbindet, indem ſie von der rechten Halbkugel zur linken laͤuft, die ſo große Rizzen. Auf eben dieſe Weiſe geht ſie auch am Grunde des Gehirns von den vordern Lappen an durch die Seh - nerven(s)caſſer T. VIII. f 2. H. zerriſſen., indem ſie niedriger als dieſe liegt, und uͤber die Bruͤkke fort(t)caſſer libr. X. T. IX. f. 2., und indem ſie ſich zugleich mit dem Spinnewebehaͤutchen, wo ſelbiges vom kleinen Gehirn herkoͤmt, vereinigt, ſo nimt ſie endlich nach Art eines Trichters von ziemlicher Weite, das Ruͤckenmark in ſich(u)caſſer T. VII. f. 2. G. T. VIII. f. 1. FF. . Und auf dieſe Weiſe vereinigr ſie das Gehirn, das kleine Gehirn, die Bruͤkke und das Ruͤkkenmark mit einander(x)va - rolivſ, ſchrader obſerv. anat. med. 7. decad. 1., und ſie geht von dem kleinen Gehirn vor andern ſo offenbar zum Gehirne uͤber, daß wenn man dieſe Haut zerſchneidet, die da zwiſchen liegende Gefaͤße, zu Geſichte kommen(y)faſc. 7. T. 3. bindet die Kammern zuſam - men ſwammerdam f. 3 T. 28.. Sie iſt in dieſerGe -25I. Abſchnitt. und den Nerven. Gegend vom Gehirne und der duͤnnen Gehirnhaut weiter entfernt, wird durch die voͤlligen Staͤmme der Wirbel - gefaͤße davon unterſchieden, ſie iſt loſer um das Gehirn gelegt, und ſteht davon durch breite Platten ab. Sie iſt es, die die Bruͤkke mit dem großen und kleinen Ge - hirne zuſammenhaͤngt.
Man findet ſie in der Oberflaͤche des kleinen Ge - hirns, um das Wiederholen zu erſparen, von einer aͤhnlichen Beſchaffenheit(z)rvyſch theſ. anat. 3. n. 29. 45. Theſ. 4. n. 6..
Wenn man durch eine kleine Wunde dieſer Mem - brane Wind einblaͤßt(a)rvyſch epiſt 9. T. 10. C. A. a bergen in T. 2. unſerer Diſſert. anat. S. 836., ſo ſteigt ſie von der duͤnnen Gehirnhaut hinauf, und erhebt ſich zu Blaſen, indeſſen hat ſie doch ſehr zarte zellfoͤrmige Faͤden(b)winſlow angef. Ort. n. 51. C. Aug a bergen S. 836. 837. ihrentwegen zaͤlt 3 Plaͤt - chens der beruͤmte gorter, das ſpinnenwebige, faͤchrige und die pia Chirurg repurg. S. 167., durch die ſie an der duͤnnen Hirnhaut angehaͤngt iſt, und es machen eben dieſe Faͤden, daß zuerſt kleine Blaſen auf - fahren(c)So iſt die Zeichnung beim Samuel collinſ T. 47. ob er ſie gleich fuͤr Salzwaſſergefaͤße haͤlt, welche indeſſen doch zu groͤßern Blaſen werden(d)rvyſch ep. 9. T. 10., weil dieſe zellfoͤrmige Faͤden ihre kleine Hoͤ - len nicht allenthalben verſchließen. Eben dergleichen zellfoͤrmiges Gewebe bindet auch, doch etwas tiefer als die ſpinnenwebige Membrane liegt, die einander ent - gegengeſetzte Windungen an den Markkreiſen zuſam - men(e)C. A. a bergen S. 837. 338.. Es geſchicht nicht ſelten, daß ſich Waſſer in dieſe Zellhoͤlen ergießet(f)RIDLEY S. 13. Dieſes ſind die Waſſerblaͤsgen der pia mater beim FANTON ad BAC - CHION S. 75. MISTICHELLI dell apopleſſ. S. 166. an dieſem Orte hat FANTON einen Gallert geſehen, opuſc. S. 21. comment. petropol. nov T. 3. S. 397. 398. Jn dieſe Faͤcherchens hatte ſich Waſ - ſer und Gallert ergoſſen WEPFER de apoplexia S. 344. WISE - MANN oper. Chirurg. S. 134. WILLIS anima brut. S. 217. ein gerinbares Fließwaſſer hatte ſich uͤber der duͤnnen Gehirnhaut er -goſſen, wie ich ſelbſt geſehen, welchesB 5bis -26Vom Gehirne X. Buch. bisweilen auch das Fett, wiewohl ſeltener thut(g)RVYSGH ſchreibt dieſes Fett der pia mater zu, theſ. 5. n. 13. theſ. 9. n. 42. da es a er uͤberhaupt aͤußerlich um die Flaͤche der pia gelagert iſt, ſo gehoͤrt es zu dem Spinnengewebe, wofern es nicht wahre Druͤſen geweſen.. Jnſonderheit ruͤhret es von dem ſich darinn ergießenden Waſſer her, daß man vollſtaͤndige und breite Plaͤtgen davon abſondern kann, wiewohl ich auch dergleichen einige male ohne ſolche Krankheit, blos durch ein Meſſer abgeſondert habe(h)So zeichnet es BIDLOO T. VIII. f. 5 GG. .
Man kann ſie auch nicht vor eine aͤußere Platte der duͤnnen Gehirnhaut(i)Davor haben ſie gehalten die beruͤmte Maͤnner WINSLOW an - gef. Ort. COWPER ad BIDLOO T. VIII. f 5. RIDLEY S. 15. VERDIER abregé T. II. S. 263. LIEVTAVD eſſai S. 389. C. A. a BERGEN S. 839. wiewohl auf eine andre Weiſe: Jndem er außer dem Spinnengewebe unter dem Zell - gewebe keine pia zugibt. Am Ruͤk - kenmarke VIEVSSENS S. 29. halten, indem ſie ſich nicht in die Furchen hineinbegibt, die oft einen Queerſinger hoch ſind und viel tiefer in dem Ruͤkkenmarke hinabſteigt. Man kann auch dieſe Bekleidung nicht von der ſpinnenwebigen Membrane(k)C. A. a BERGEN S. 839. herleiten, als welche die Kammern des Gehirns bekleidet. Es iſt nemlich dieſe Bekleidung nicht nur mit Gefaͤßen verſehen, ſondern ſie haͤngt auch zu allernaͤchſt am Marke an, indem die duͤnne Hirn - haut zwiſchen dieſem, und zwiſchen unſrer Membrane dazwiſchen liegt. Sie wird mit mehrerem Rechte von dem Bidloo(l)T VIII. f. 5. und von Bohn(m)S. 291. als eine beſon - dere Membran vorgeſtellt.
Wir finden Spuren von dieſer Membrane beim Varolius(n)de nervo opt. S. 7. b. . Sie iſt nemlich die helle und ſtarke Membrane, vermittelſt welcher der vordere Theil desMarks(f)goſſen de HAEN T. IV. S. 170. Ein Gallert neben dem Anfange der Nerven FANTON obſerv. 2. ein zaͤhes, traͤges, geronnenes Salz - waſſer koͤmt haͤufig bei dem Grunde des Gehirns vor. LAWRENCE praelect. S. 108. Das Gehirn war mit Gallert uͤberzogen nach einer krampfigen und ſchlaͤfrigen Krankheit HARDER obſerv. 33.27I. Abſchnitt. und den Nerven. Marks ans Gehirn, und der hintere Theil ans kleine Gehirn gehaͤngt wird. Vieleicht hat Andreas Lau - rentius(o)S. 523., wenn er ſchreibt, daß die duͤnne Gehirn - haut doppelt ſey, dieſe unſre Membrane darunter ver - ſtanden, wofern er uͤberhaupt ein Experiment vor ſich gehabt, darauf er ſeine Angabe gruͤnden koͤnnen. Man findet ſie in des Julius Caſſerius Poſthumis tabulis und zwar am Grunde des Gehirns, wo ſie deutlicher in die Augen faͤlt, angefuͤhrt(p)angef. Ort..
Jnsbeſondre aber hat dieienige anatomiſche Geſell - ſchaft, welche Blaſius, Sladus, Swammerdamm, Quina und Gotzke unter ſich in Amſterdam errichtet hatten, dieſe Membrane ums Jahr 1665 und 1666. er - funden und mit dem Namen des Spinnengewebes be - legt(q)RVYSCH epiſt. 9 S. 8. Re - ſponſ. ad Vind. BIDLOO S. 16.. Nachher hat ſie Johann von Horne ſeinen Schuͤlern im Jar 1669 gezeigt(r)Beim FR. SCHRADER obſerv. anat. med. D. I. obſ. 7.. Sie wurde im Jahr 1685 von Samuel Collins in Kupfer gebracht. Sie ward 1689. vom J. M. Hofmann(r*)Idea anat. pathol. S. 229. ferner vom Bohn aufgezeigt und iſt heute zu Tage uͤberall bekannt.
Dieſe zarte Haut iſt einzig und allein die wahre Bekleidung(s)RIDLEY cap. 2. S. 10. des Gehirns(t)〈…〉〈…〉ORIBAS S. 10. 〈…〉〈…〉. HEROPHILI beim RVFVS appel. 1. S. 36. Sie werden auch genannt〈…〉〈…〉 POLLVX libr. II. cap. 10. Ari - ſtoteles hiſt. animal. libr. III. cap. 13. libr. I. cap. 16. er nennts membrana venoſa. , und ſie iſt von den neuern Zergliederern nach der Aehnlichkeit der arabiſchen Sprache, als die vornehmſte unter allen Membranen mater, und nach dem fremden Sinn des Namens, piage -28Vom Gehirne X. Buch. genennet worden. Sie iſt es, welche einzig und allein, aller Orten und beruͤhrend, das Gehirn, das kleine Gehirn und Ruͤkkenmark bekleidet, und ſo oft das Gehirn von Furchen oder Loͤchern ausgehoͤlet wird, ſo geht ſie mit in dieſe Furchen oder Loͤcher hinein, damit nicht etwa einiger Theil des Markes oder des grauenadrigen Weſens ohne dieſe Dekke ſey, worinnen ſie die eigene Haͤute der andern Eingeweide nachahmet. Sie wirft nemlich in die Windungen des Gehirns, und deren tiefe und aͤſtige Gaͤnge, Fortſaͤzze und gleichſam Sicheln von ſich(u)ALBIN adnotat. libr. II. T. 2. f. 1. d. d. f 3. RVYSCH epiſt. 7. T. 8. f. 4. Theſ. 10. S. 28. WINSLOW n. 50., die in der That auch mehr zuſammen geſetzt ſind, als man denken ſollte. Solchergeſtalt hat die geſamte Ober - flaͤche einer ieden Windung ihre duͤnne Gehirnhaut, und es kriechen verſchiedene Gefaͤßſtaͤmme in dem Zwiſchen - raum herum, welcher um die aͤußere Flaͤche dieſer Haut herum laͤuft. Sie tritt auch auf eben dieſe Weiſe in die Querfurchen des kleinen Gehirns(x)RVYSCH theſ. 5. n. 24. epiſt. 8. f. 1. 2. 3., und in beide Spalten des verlaͤngerten Marks(y)Faſc. 7. T. 1. bei a. a. und Ruͤckenmar - kes(z)Seite 9., ſo wie ſie ferner alle und iede Nervenfaͤden, auch die zaͤrteſten, uͤberall bekleidet. Es gibt aber auch an dem Grunde des Gehirns hie und da Loͤcher, und verborgene Schleifwege, durch welche dieſe weiche Haut des Gehirns bis zu den innerſten Stellen dieſes Eingeweides fortlaͤuft. So laͤuft ſie durch das Mark zu den Fuͤſſen des verlaͤngerten Markes hinauf(b)S. 6.. Sie nimmt einen andern Weg nach den Vordertheilen der dritten Kammer, nach dem Hoͤlentheile des Gewoͤl - bes, nach der vordern Zuſammenfuͤgung (commiſſura) und der hellen Scheidewand(c)S. 6. T. I. d. wird hier unrecht die vierte Kam - mer genannt.: Auf einem andern Wege begibt ſie ſich weniger hoch, zur dritten Kammer zu den Schenkeln des verlaͤngerten Markes und zur Zu -ſammen -29I. Abſchnitt. und den Nerven. ſammenfuͤgung hinauf(d)S. 6. T. II. Y. T. 3. P. Q. : Ein anderer Weg geht zwi - ſchen der Bruͤkke und dem verlaͤngerten Marke(e)S. 10., ein anderer zwiſchen der Bruͤkke und den zizzenfoͤrmigen Her - vorragungen tief am Grunde der dritten Kammer zwi - ſchen den Sehenerven, den Schenkeln des Gewoͤlbes der hintern Zuſammenſuͤgung, und dem zwiefachen halb - zirkligen Mittelpunkte mit Gefaͤßen fort(f)S. 11. T. I. oo. . Durch alle dieſe Gaͤnge kriechen ſowohl Gefaͤße als auch zugleich die Zweige der duͤnnen Gehirnhaut, bis in das Jnnere des Gehirnes fort.
Eben dieſe duͤnne Gehirnhaut wirft ſich vom hintern Lappen des Gehirns allenthalben in die vordere Kammer, wie wir ſie hier nennen wollen, ſie dehnt ſich in den 3ekkigen Vorhang aus(g)Faſ. 7. T. II. S. 13. KAMS - PES diſp. S. 12. EVSTACH. T. XVII. f. 4. RIDLEY T V. gg. zu ſchmal. CASSER T. V. f. 1. 2. T. VI. f. 1. im Syllabo anat. zu Pertersburg heraus gegeben wird es, ſtatt des Adergewebes gezeich - net T. XIX. f. 5., und liegt ziemlich breit auf den vierfachen Hervorragungen, den kegelfoͤrmigen, den Schenkeln des verlaͤngerten Marks, und iſt voller Ge - faͤße(h)Faſc. 7. angefuͤhrten Ort..
Es endigt ſich dieſer Vorhang vorne an dem Winkel der hintern Schenkel des Gewoͤlbes(i)Eben da, bei O. . Es laͤuft derſelbe ſeitwaͤrts mit dem Aderge echte(k)Eben da, libr. X. fort, wovon wir her - nach reden wollen, und es iſt folglich die Membrane dieſer Geflechte ſelbſt eine Fortſetzung von der duͤnnen Gehirnhaut.
Es iſt endlich dieſe weiche, weiſſe und von Gefaͤßen durchdrungene Haut, auch die Bekleidung der Hoͤlungen und Erhabenheiten in den Kammern(l)PIGAFETTA beim Schneider de cararrhis libr. 2. cap. 8. SMETIVS libr. X. miſc. WINSLOW n. 67 Jn der Waſſer - leitung ſelbſt. GLASER S. 42., ia ſie begibtſich30Vom Gehirne X. Buch. ſich mit den Schlagadern(m)Daß es mit den Schlag - adern komme BAUHIN. , davon ich einige gemeldet habe(n)vergl. 4ten Abſchnitt., in die Gehirnkammer hinein(o)IOHANN BERENGA - RIVS Carpenſis in Iſag. & in MVN - DIN S 435. COLUMBUS S. 191. BAUHIN. theatr. S. 294. RIDLEY S. 10. 11. 59. obſ. S. 219. Carl Aug. a BERGEN nennt dieſes den Urſprung, wo ſie ſich bey dem An - fange der hellen Scheidewand zu - ruͤckliegt. Mit der duͤnnen Gehirn - haut hat ſie abgehoben VOGLI hiſt. ſpir. S. 32. Sie leugnete VESAL S. 788. und MOLINETTVS diſſert. edit. l. S. 78. und WILLIS S. 8..
Es hat ferner dieſe weiche Gehirnhaut faſt eben die Natur, als die Membranen haben, wovon die Einge - weide bekleidet werden (k), wiewohl ſie noch um etwas zaͤrter und weiß iſt, ſo lange ſie von keinen Gefaͤßen gefaͤrbt wird (l).
Sie empfaͤngt aber eine große Menge von Gefaͤſ - ſen(q)ORIBAS. S. 6.. Man mag ihre Platte entweder doppelt anneh - men(r)WINSLOW n. 52., wie ſolches große Maͤnner vermuthen, oder ſie mag vielmehr nur die Gefaͤßchen mit einem ſehr zarten Gewebe zuſammen haͤngen und daraus verworne Nezze mit allerlei Aeſtlungen hervorbringen(s)RUYSCH epiſt. 8. T. 8. f. 2. 3. 4. epiſt. 9. T. 10. theſ. 1. T. 4. f. 3. ALBIN adnot. libr. 2. T. 2. f. 3.. Es iſt eben dieſes Gewebe an der aͤuſſern Flaͤche der Membrane haͤu - figer und dichter und daher ſtellt fle daſelbſt mehr eine wahre Membrane vor(t)RVYSCH Theſ. 2. Aſſ. 6. n. 7. Theſ. 3. n. 40. Theſ. 5. n. 24. indem aus ihrer innern Flaͤ - che nur ſehr zarte und loſe Gefaͤßchen(u)RUYSCH epiſt. 12. T. 14. f. 1. 2. 3. Theſ. 8. n. 72. ein Kupfer in epiſt. ad BOHL. cur. renov. n. 154. ALBIN. adnot. libr. 2. S. 41. 42. T. II. f. 2. 4. 5. herausgehen. Dieſe Gefaͤße laufen in großer Menge nach dem grauen Markweſen(x)Epiſt. 8. f. 4. epiſt. 12. T. XIV. f. 2. 3. Theſ. 8. n. 18. Theſ. 3. n. 40. ein Kupfer und Briefe an den BOH - LIVS, ALBIN angef. Ort S. 41. 42. T. II. f. 2. 3. 4. 5. LEEUWEN - HOECK epiſt. phyſiolog. 34. S. 330. 335., wie auch eine Menge, und zwar von anſehnlicher Groͤße, in das Mark(y)ALBIN S. 43. 44. hinab, wie ſol -ches(p)(p) RVYSCH hin und wieder.31I. Abſchnitt. und den Nerven. ches an der Bruͤkke und dem Ruͤkkenmarke zuſehen iſt (y).
Dieſer Gefaͤße wegen ſchwillt die duͤnne Gehirnhaut hie und da, beſonders aber am Gehirne und kleinen Ge - hirne, vornemlich alsdenn auf, wenn ſie entweder an Erwuͤrgten(y*)Nach ſtarkem Kopfweh und Wahnwize WILLIS de anima brut. S. 210. 210. in Entzuͤndungs - Krankheiten HELVETIVS oecon. animal. S. 79. 80.mit Blut erfuͤllt oder ſonſt mit Wachs ausgeſpritzt wird, ſo daß man ſie daher fuͤr eine bloße Dekke der Gefaͤße(z)Sie beſteht faſt ganz und gar aus kleinen Schlageaͤderchens RUYSCH Theſ. I. aſſer. 2. n. 13. T. IV. f. 3. Theſ. II. aſſ. 2. n. 8. Theſ. III. n. 68. Theſ. VIII. n. 18. epiſt. ad BOHLIVM S. 10. gehalten hat(a)VIEVSSENS ſuſtem. Vaſ. S. 235. de medulla ſpinali. ; Jndeſſen hat ſie doch in den Kammern, da ſie von wenigern Gefaͤſ - ſen durchlaufen wird, auch weniger Farbe(b)Faſc. 7. T. II. bei G. H. . Dieſer Gefaͤße wegen ſcheinet die inwendige Flaͤche der duͤnnen Gehirnhaut, wenn man dieſe vom Gehirne loßreißet, rauh zu ſeyn, und ſie haͤngt an dem grauen Markweſen ſo feſte an, daß man ſie ohne Zerreißung deßelben nicht davon abziehen kann, woferne ſie nicht bisweilen in Krankheiten dazu geſchickt gemacht iſt, indem ſie von ei - nem haͤufigen Salzwaſſer unterlaufen iſt(c)CAMERARIVS de apoſpaſm. piae matris. Sie laͤßt ſich in der That an faulen Koͤrpern leichter ab - reißen. VOGLI ſpir. animal. S. 21. zwiſchen ihr und dem Gehirn eine Gallert PALFYN chirurg. anat. tal. T. II. S. 198. Sie geht los, wenn man eine Kerze anbringt CAME - RARIVS apoſpaſm. piae matris. S. 203.. Daher ſcheint dieſes die vornemſte Stuͤzze der duͤnnen Gehirn - haut zu ſeyn, daß ſie dieſes hoͤchſtweiche Eingeweide in ſich nimmt(d)ARISTOTELES hiſtoria ani - malium libr. 3. cap. 12., ſolches feſte macht, ihm von allen Sei - ten Gefaͤſſe zufuͤhrt, und dieſe Gefaͤße in ihrer Ordnung und Lage erhaͤlt(e)ORIBASIVS S. 6. RUYSCH Theſ. IX. n. 17.. Veſal hat ſie ehedem mit dem Gekroͤſe verglichen(f)Libr. 7. cap. 3..
Sie begreift ferner wie ein Band die Theile des Ge -hirns32Vom Gehirne X. Buch. hirns in ſich, indem ſie von einem Theil des Gehirns zum andern uͤbergeht, und ſie haͤngt das Gehirn mit dem kleinen Gehirne, die Lappen des Gehirns unter ſich ſelbſt, das Gehirn mit der Bruͤkke, das kleine Gehirn mit der Bruͤkke und dieſe Bruͤkke mit dem Ruͤkkenmarke zuſam - men. So zart ſie nemlich an ſich iſt, indem ſie nicht dikker als $$\frac{1}{1698}$$ von einem Zoll iſt(g)Clifton WINDRINGHAM exper. Inquiry. S. 139., ſo beſitzt ſie doch eine Feſtigkeit(h)RIDLEY obſ. S. 213. Sie iſt im Ochſen ſehr dikke BIRG. T. III. S. 483.. Sie ſtand wenigſtens in einem Hunde den Druck von der Luft aus, der 1. 36. am Ge - wichte gleich war, und dieſer Druck auf die Flaͤche von = 0. 03143 Theilen eines Zolls betraͤgt 9 Unzen 3 Quentchen und anderthalb Gran(i)CLIFTON angef. Ort., ſo daß ſie alſo bei einer gleichen Dikke, die Aorte mehr als um 16mal an Staͤrke uͤbertrift(k)Eben da S. 94.. Man darf hiebei nicht an - merken, daß unſre Membran ihre Dikke vornemlich von ihren kleinen Schlagaͤderchens herhabe(l)RUYSCH Theſ. III. angef. Ort Theſ. 5. n. 24. Theſ. 9. n. 36. Theſ. 10. n. 17.. Denn dieſe ſind beſtaͤndig in dieſer Bekleidung, als weſentliche Thei - le derſelben zugegen.
Es hat das Anſehen nicht, wenigſtens lehren es die Verſucher nicht, daß die duͤnne Gehirnhaut empfinden oder Nerven empfangen ſollte(m)Vom ſiebenden Pare LAN - CIS de Sede cogit. animal. S. 309.. Wenn man nemlich die harte Membrane abzieht, und an die duͤnne Hirn - haut Spießglasbutter oder ein ander Gift bringt, ſo hat ſie keinen Eindruck davon, und das Thier bewegt ſich nicht(m*)Seconde memoire ſur les parties ſenſibles & irritabl, expe - rience 129. 130. 131. 132. 133. CA - STELL Sect. 4. CALDAN epiſt. I. S. 289. ZINN mem. de l’Acade - mie de Berlin T. IX. S. 142.. Jch ſo wol als andre(m†)CHESELDEN S. 211. haben in dieſer Haut Knochenplaͤttchens gefunden.
Es hat das Gehirn in allen Thieren, welche ich geoͤfnet, denn ich habe weder Jnſekte, noch Wuͤrmer in dieſer Abſicht unterſucht(n)An den Bienen liegt die Sub - ſtanz des grauen Gehirnweſens artig zwiſchen dem markigen Weſen ge - ſchichtet. SWAMMERDAM bi - blia S. 498. folglich ſind beiderlei Arten in dem Gehirn vereinigt., eine gedoppelte Na - tur. Dasienige nemlich, welches im kleinen Gehirn, und in dem obern und den Seitentheilen des Gehirns die aͤußere Flaͤche einnimmt, iſt bereits unter dem Na - men Cortex, oder des rindigen Theils, lange vor dem Archangelus Piccolhomini(o)Vom VESALIO, welcher den Theil des Gehirns am Umkreiſe aſch farben, und den inwendigen ſehr weiß nennt libr. 7. cap. 4. S. 783. welches er auch durch Kupfer vor - ſtellt; vor ihm hat es ſchon DRY -ANDER uͤber den MUNDINVS am Gehirne S 54. b. am kleinen Gehirne S. 55. b. wie auch Walter RYFF in icon. S. 27. beſchrieben. Den VESALIVS folgte Iohann VALVERDE libr. 5. cap. 2., ob man dieſem gleich die Ehre zu laſſen pflegt, bekannt geweſen. Es hat daſſelbe in den vierfuͤßigen Thieren, und in den vordern Gehirnlappen der Voͤgel, ſo wie im kleinen Gehirne, ei - nerlei Lage; und da das Gehirn im Menſchen, aller Or - ten an ſeinem Umfange, wellenfoͤrmige Fortſaͤzze von runden Einkerbungen hat(p)Er nante den außern grauen Theil Gehirn, den innern Mark praelect. anat. S. 252., ſo wird dieſes graue Weſen ebenfals aller Orten in der ganzen Peripherie die - ſer Schlaͤngelungen, und ſo gar in den allertiefſten Furchen, dergeſtalt angetroffen, daß ſo gar die letzten Enden dieſer Furchen, nicht ſelten mitten in dem Mar - ke, kleine, aus dieſem grauen Weſen gemachte Jnſeln bilden, davon ich an beiden Seiten eine der Hauptin - ſeln in Kupfer ſtechen laſſen(r)Faſc. 7. T. 3. beim〈…〉〈…〉..
Wie(q)(q) EUSTACH. T. XVII. f. 1. 3. 4. 5. 6.
H. Phiſiol. 4. B. C34Vom Gehirne X. Buch.Wie ſich dieſes graue Weſen mit den mehreſten Thei - len des Gehirns vermiſche, und wie es ſich in dem Ruͤk - kenmarke und dem kleinen Gehirne verhalte, ſoll an ei - nem andern Orte erzaͤhlt werden. Es iſt das Weſen des grauen im Gehirne ungemein zart und weich, ſo daß im Menſchen nichts weicher iſt, und es beinahe ei - nem Breie gleich koͤmt. Seine Farbe iſt aus grau, roth(s)GUNZ de cerebr. program - ma I. S. 6. wenigſtens nicht ſelten. Jn einem vom Schlage geruͤrten Comment. Acad. Petropol. T. III. S. 397. 398. In nigritis magis fuſ - cus MEKEL memoires de Berlin T. XIII. S. 69.und gelb zuſammengeſetzt, und es iſt beinahe durchſichtig(s*)le CAMVS memoir. ſur le cerveau S. 4. 9. u. ſ. f., wenn man ein duͤnnes Plaͤttchen da - von nimmt. Dieſes graue Weſen verlieret unter allen Theilen des menſchlichen Koͤrpers, am meiſten im Aus - duͤnſten, nemlich 8508. 8450. 8100(t)HAMBERG. Phyſiolog. med. an einer Kuh S. 188. Am Schweine 7851. 7825. S. 585. Jn der Frucht einer Kuh 8693. und 8522. S. 183. und 8096. 10000 Theile(u)S. 190. Am Hunde. oder $$\frac{24}{25}$$ von ſeiner Schwere(x)BARRY on the lungs S. 79.. Es iſt in der Frucht(y)HARVEI de gener. S. 169. das ganze Kapittel von einer drey Monatlichen Frucht Coſmopol. S. 94. vom Gehirn MAITREIEAN de la formation de poulet S. 168. und in unſern T. II. S. 193. T. I. obſerv. 139. 144. 220. offenbar fluͤßig, und das Gehirn wie ein Salzwaſſer anzuſehen, da indeſſen die uͤbrigen Eingeweide bereits eine feſte Natur angenommen haben, nachgehends wird es wie eine dikke Milch(z)HARVEI de gen. S. 234. und am Kinde S. 182.. Jn den Seefiſchen und auch in den groͤßern iſt es, wenn ich die Schriftſteller recht verſtehe, wenig von dem Gallert un - terſchieden(a)COLLINS S. 1109. am großen Sechunde. Am Krampffiſche LO - RENZINI S. 63. Am Welſe Rich - ter 725. Am Galeus GOYEAU mer - cure de Fr. 1757. Der. Am Schwerd - fiſche nennt es beinahe fluͤßig P. C. HARTMANN. Ein Schleim, der ſich ums Gehirn ergoß, nach dem COLLINS S. 1117. am Karpen, ein ſchleimig, Waſſer im Rana piſcatrix (große Merfroſch) G. CHARLET. S. 81. und im Galeus S. 86.. Doch ich vermuthe hier einen Jrr - thum. Es iſt nemlich das Gehirn auch im Karpen gleich -ſam35I. Abſchnitt. und den Nerven. ſam mit Oel umgoſſen, und es iſt dem ohngeachtet wirk - lich vorhanden, und wie das beſchaffen, welches die Vier - fuͤßigen haben. Sein Gewicht waͤchſt mit dem Alter des Menſchen, ſo wie auch die uͤbrigen Theile des Koͤrpers, an |eigenthuͤmlicher Schwere zunehmen(b)Um einen 53 Theil HAMBER - GER S. 188.. Doch es wird auch im Menſchen mit den Jahren in etwas hart, welches auch Krankheiten verurſachen koͤnnen. Ferner ſo hat Ruyſch das Gehirn durch Kunſt ſo hart zu ma - chen gewußt, daß es ſich ſchneiden ließ(b*)RUYSCH muſ. rar. S. 138. 139. Theſ. 3. n. 65. 71. Theſ. 6. S. 12. Theſ. 8. n. 35. Zuweilen wird es auch von ſelbſt, wenn es lange ſtille liegt, in einer ungebornen Frucht Theſ. max. n. 40. 158. VATER catal. S. 2. und in toden Koͤrpern HILDAN cent. 5. obſ. 4. in Brunnen BORELL cent. 2. obſ. 36. oder Gruben HEN - KEL flora ſaturn. S. 534..
Was den Bau deſſelben betrift, ſo kan man ſchon mit dem bloßen Auge an dem grauen Weſen viele Ge - faͤße entdekken, welche ſich aus der duͤnnen Gehirnhaut in dieſes graue Weſen hinein werfen. Sie ſind deutli - cher in erwuͤrgten Menſchen, oder an ſolchen, die vom Schlage geruͤret worden(c)Acta Petropolit. 5. 3. S. 398. 399. CHESELDEN S. 224. an einem Gelaͤmten PETZOLD obſ. 60., oder, die an andern Krank - heiten, in denen das Blut im Gehirne geſtockt iſt, ge - ſtorben ſind(d)Jn den Wanwizzigen BOER - HAAVE T. I. S. 314. 315. T. II. S. 154. RHODIUS Cent. I. obſ. 39. FANTON obſ. 25. an einer hiſto - riſchen Frauen WILLIS convuls. S. 175. Jn den Blattern hatte ſich in das graue Weſen Blut ergoßen. SYLVA S. 36., wie man an der Gans warnemen kann(e)Swedborg in oecon. T. II. , an der viele deutliche Schlagaderſtaͤmme durch das graue Gehirn laufen.
Doch man ſieht viel mehrere und deutlichere Gefaͤße an dem grauen Weſen des Gehirns, wie ich vor kurzem ge - meldet habe, ſo bald man Terpentinoͤl, mit Zinnober gefaͤrbt, oder eine andere duͤnne Fluͤßigkeit(f)ALBIN S. 42. 43. das Queck - ſilber dringt in die graue Markrinde des Gehirns durch VIEUSSENS obſ. d’anat. et de pratique. S. 283., mit Ge - ſchikke in die Gefaͤße des Gehirns ſpritzt. Jn dieſemC 2Falle36Vom Gehirne X. Buch. Falle ſcheint es auch nach unſern Verſuchen, daß ſehr zarte und zalreiche Gefaͤßchen, die wie ein zartes Flock - werk ausſehen, faſt den ganzen Kortex ausmachen, in - dem die Staͤmme dieſer Gefaͤße(g)ALBIN. adn. libr. II. cap. 12. S. 41. 42. T. II. f. 1. b. b. RUYSCH in den Kupfern. epiſt. ad BOHLIVM f. B. aus der duͤnnen Ge - hirnhaut heruͤber kommen, und ihre aͤußerſt zarte Aeſte(h)ALBIN. S. 42. RUYSCH epiſt. 11. S. 18. Eben der im Kupfer des BOHLIVS und anderswo., die ungemein weich, und gleichſam breiartig ſind(i)RUYSCH epiſt. 7. T. 8. f. 4. Exp. 11. S. 18. T. 14. f. 1. 2. 3. Theſ. 1. Aſſer. 3. n. 30. Theſ. 3. n 33. Theſ. 6. n. 73. Theſ. 10. n. 12 epiſt. ad BOHLIUM C. D. epiſt. de fabric. gland. S. 66. ALBIN S. 42., haͤngen ſich mit den ſehr zarten Zweigen an das Mark an(k)ALBIN S. 43. 44. f. 4. 5. WEPFER apolex S. 109. 112.. Es iſt hier aber nicht von den großen Staͤm - men die Rede, welche aus dem groben Weſen ihren Ur - ſprung nehmen, meiſt cilindriſch ſind, das Mark durch - boren(l)ALBIN. S. 44. 47. f. 5. bei a., und, wenn man ſie zerſchneidet, entweder ei - nen Blutstropfen von ſich laßen, oder doch ein ſchmieri - ges Puͤnktchen zur Spur haben(m)RUYSCH Theſ. 5. n. 45. add. WILLIS S. 97..
Es enthalten dieſe Gefaͤße(n)Epiſt. 11. S. 18. Theſ. I. aſſer. 3. n. 30. Theſ. 2. aſſer. 6. n. 13. Theſ. 5. n. 44. 45. Theſ. 6. n. 73. Theſ. 7. n. 12. Theſ. 10. n. 33. und 153. Am Ruͤkkenmarke RUYSCH Theſ. 1. aſſ. 3. n. 9. Theſ. 3. n. 60. S. 26., wenigſtens da, wo ſie aus der duͤnnen Gehirnhaut herab kommen, augen - ſcheinlich Blut, da indeſſen ihre Aeſte, wie man es durch Vergroͤßerungsglaͤſer findet, einen hellen Saft in ſich faſſen. Blutgefaͤße nennt ſie Ruyſch, und Anton von Leeuwenhoek(o)Epiſt. phyſiol. 36. S. 330., und es haben andre beruͤmte Maͤnner in allerlei Krankheiten wirkliches Blut in dem grauen Weſen des Gehirns gefunden(p)CHESELDEN, WILLIS S. 97. PETZOLD, BOERHAAVE. angef. Ort. Blut, welches ſich in die Markrinde und uͤber die Gehirn - haͤute in den Blattern ergoßen hatte, SYLVA de la ſeignée S. 36.. Zwiſchen dieſen kleinen Schlageaͤderchen zeigen ſich auch einigeBlut -37I. Abſchnitt. und den Nerven. Blutaͤderchen(q)ALBIN. S. 51. RUYSCH ſagt: er koͤnne ſie nicht finden Theſ. 6. n. 73. und es hat ſchon vor langer Zeit I. Ph. INGRASSIAS de tumor. wi - der den GALENVS behauptet, daß ſich in der ganzen Subſtanz des Ge - hirns Blutadern zeigen S. 310., wiewol dunkel, weil dieſe Blutaͤderchen, wenn die Schlagadern von der Hand des Kuͤnſtlers mit Nachdruck ausgeſprizzet werden, gemeiniglich auch da - von aufſchwellen.
Weil aber, ſo geſchickt man auch mit den Ein - ſprizzungen verfaͤhrt, dennoch ein ziemlicher Theil die - ſer grauen Markrinde des Gehirns (Cortex) ohne alle Gefaͤße(r)RUYSCH Theſ. anat. 6. n. 73. Theſ. 4. n. 78. ALBIN. S. 51. 52. uͤbrig bleibt, und wie ein Schleim auf den Boden des Gefaͤßes niederfaͤllt, ſo ſtellte man die Frage an, was denn das an der Markrinde eigentlich ſei, wel - ches ſich nicht ausſprizzen laͤßt(s)RUYSCH Theſ. 4. n. 78., und folglich, ſelbſt nach dem Augenſchein, aus keinen Gefaͤßen beſteht?
Der durch ſeine Verdienſte beruͤmte Marcell Malpighi(u)De cerebr. cortice. S. 78. war der erſte, welcher theils nach Ver - muthungen, theils nach einigen Verſuchen behauptete, daß die graue Markrinde des Gehirns eben ſo, wie eine andre Druͤſe gebildet ſey. Folglich beſteht nach ſeiner Meinung die Markrinde aus eifoͤrmigen und holen Blaͤs - gen, und es verwikkeln ſich die kleinſten Gefaͤße in der Membrane dieſer Blaͤsgen(x)Eben da S. 81. zu einem Nezze, hin - gegen vertreten die zarten Faͤſerchen des Markes, die Stelle der Auswurfsgaͤnge(y)Eben da S. 78. 81..
C 3Außer(t)Denn wenn der Autor der Schrift〈…〉〈…〉, welche ſichmit unter den hippokratiſchen Schriften befindet, das Gehirn un - ter die Druͤſen mit zaͤlt, ſo hat er nicht ſein Abſehen auf den feinen Bau deſſelben, ſondern auf einige Aehn - lichkeit dieſes obenhin betrachteten Eingeweides mit den Druͤſen, gerich - tet gehabt.
38Vom Gehirne X. Buch.Außer der Aenlichkeit, war auch noch der folgende Verſuch Urſache davon, daß ſich der beruͤmte Mann die Sache ſo einbildete, indem nemlich das Gehirn, wenn man es in Oel kocht(z)S. 78. VIEUSSENS de ce - rebr. & nerv. cap. 10. S. 54. Sy - ſtem. Vaſ. S. 231. la CHARRIERE anat. de la tête S. 143., zu runden Huͤgelchens zuſam - mengerinnt, und wenn man uͤber die graue Markrinde des Gehirns Tinte gießet, ſo begiebt ſich ſolche in einige Rizzen hinein, welche mitten zwiſchen dieſen Huͤgelchen zerſtreut liegen, welches indeſſen doch beſſer mit den Ge - hirn der Voͤgel und Fiſche angeht(a)MALPIGH. angef. Ort; daß das Gehirn druͤſig erſcheine RID - LEY S. 18.. Er zeigt auch einen Stein(b)Eben da. Aus dem KENT - MANN de lapid. cap. 1., wie eine Maulbere geſtaltet, auf, wel - cher aus ſolchen Huͤgelchens zuſammengepackt und im Gehirn gefunden worden war. Man koͤnte noch hinzu - fuͤgen, daß in den Voͤgeln die graue Markrinde aus ei - ner Menge Kuͤgelchen beſtehe(c)COLLINS S. 1100., daß die hirſenfoͤrmige Huͤgelchen in der grauen Markrinde, vermittelſt weißer Faſern, mit dem Marke verbunden ſind, und daß man alſo dieſe Huͤgelchen, welche groͤßer gewachſen waren, fuͤr wahre Druͤſen der Markrinde ſelbſt gehalten ha - be(d)MANGET bibliothec. anat. praelim. S. 67..
Es haben ſich einige Schriftſteller des verfloßnen Jahrhunderts, dieſe Meinung wol gefallen laſſen, und die - ſer beruͤmte Mann gab ſo gar von dieſen Druͤſen, welche er ſich eingebildet hatte, Kupfer heraus(e)BIDLOO T. X. f. 2. BLAN - CARD anat. reform. T. 11. f. 3. Es vertheidigt auch die Gehirndruͤſen LISTER exerc. anat. 2.. Selbſt der große Boerhaave beliebte dieſen Bau anzunemen, wie - wol er ſich in den letzten Jahren ſeines Lebens mehr nach der Ruyſchiſchen Theorie zuneigte(f)Jn den Vorleſungen, die ſonderlich von dem beruͤhmten Feld - mann nachgeſchrieben worden..
Es39I. Abſchnitt. und den Nerven.Es ſcheint auch nicht die Menge dieſer dikken Huͤ - gelchen in der Markrinde mit den ſehr kleinen Gefaͤß - chens des Marks, die auch fuͤr ein ſcharfſichtiges Auge viel zu fein ſind, uͤbereinzuſtimmen, und eben dieſer Schluß bezieht ſich auf den Verſuch des Mangets.
Da ferner der ungemein ſchnelle Wille der Seele, und die auf die Empfindungen der Nerven, welche oft ziem - lich weit vom Gehirne beruͤrt worden, auf das ſchnellſte folgende Gedanken, eine ſolche Fluͤßigkeit in den Nerven zu verlangen ſcheinen, welche gleichſam wie ein Blitz durch die Nerven laufen muß; ſo ſcheint ſich der Druͤſen - bau mit dieſer Theorie nicht zuvertragen. Wir haben nemlich gezeigt(g)Libr. VII. S. 449. und prae - lect. Boerhaav. T. II. S. 498., daß ein Saft ſich in einem jeden Behaͤltniſſe verdikke, und ſich deſto laͤnger darinnen ver - weile, wofern die Muͤndung des Blaͤsgen groͤßer, als die Muͤndung der Gefaͤße iſt, welche einen ſolchen Saft ausſchuͤtten muͤßen.
Wollte man ferner von dergleichen Druͤſen lieber, als von den Schlageaͤderchens der Markrinde des Ge - hirns, dieſe ſchnelle Bewegung erwarten, vermoͤge der ihr Saft durch das Mark getrieben wuͤrde, ſo kann man doch von der aͤußerſten Weiche der grauen Markrinde kein merkliches Zuſammenziehen erwarten, indem ſie auſſerdem auf keinerlei Weife reizbar iſt.
Eben ſo entſtellt das Kochen der Markrinde in Oel, ohne Zweifel dieſen ungemein zarten Brei, und man kann endlich von der ſtarken Hizze, welche zum Aufſieden des Oels erfordert wird, nichts anders, als das Verderben eines ſo weichen Flockwerks, und ein verwornes Gerin - nen deſſelben(h)RUYSCH epiſt. II. S. 15. Theſ. 6 prooem. S. 12. Theſ. 8. n. 35. Theſ. 10. n. 32. Wenn man dasGehirn kocht, ſo wird es wie ein Erdenklos, der allerlei Riſſe hat, SBARAGLI mentis et ocul. vigi - liae S. 34., erwarten. Es iſt nemlich mehr alsC 4zu40Vom Gehirne X. Buch. zu bekant, daß das Oel faſt dreimal mehr Hizze, als das Waſſer verlangt, wenn beide ſieden ſollen(i)Das Oel ſiedet im Grade 609. das Waſſer im Grade 212. BOER - HAAVE element. chym. T. I. S. 747. 748..
Es werfen in der That die Waßerblaͤsgen im Ge - hirne(i*)An der Markrinde eines Eng - bruͤſtigen, daꝛan die Druͤſen der Mark - rinde deutlich in die Augen fielen RIDLEY obſ. pract. S. 159. nachKraͤmpfen und Schlaͤfrigkeit war das Gehirn voller waͤßrigen Blaͤsgen BARTHOLIN hiſt. 80. cent. 3., und beſonders in den Schafen(k)Der Verſaſſer des Buchs〈…〉〈…〉., viele recht große Blaſen auf, welche aber von denenienigen weſentlichen Blaͤsgen gar zu ſehr unterſchieden ſind, durch die ein Saft bereitet wird, deſſen Gefaͤßgen in dem Marke auf keinerlei Weiſe durch ein Vergroͤßerungs - Glas ſichtbar gemacht werden koͤnnen. Es haben ferner dieſe aͤußerlichen Waſſerblaͤsgen des Gehirns offenbar ihr Lager in dem Zellgewebe der ſpinnwebigen Membran, in den Schlaͤngelungen und den Zwiſchenraͤumen der Kreiſe des Marks(l)Wepfer apoplex. S. 275.. Man findet dieſe Waſſerblaͤsgen faſt beſtaͤndig in der zellfoͤrmigen Membran des Bekkens bei den Schafen, indem ich viele Thiere von dieſer Art, in der Abſicht geoͤfnet habe.
Was die runden Kluͤmpe an der Markrinde der Voͤ - gel betrift, ſo habe ich ſolche niemals, ob ich gleich eine Menge Voͤgel unterſucht, finden koͤnnen.
Da der beruͤmte Ruyſch bei ſo vielen Koͤrpern nichts als Gefaͤße an der Markrinde finden konte, ſo lehrte er im Jahr 1698. zuerſt, daß dieſe graue Markrinde des Gehirns von lauter Gefaͤßgen zuſammengeſetzt ſei, ia erwieder -(m)Prooemium ad Theſ. 6. S. 10.41I. Abſchn. und den Nerven. wiederholte dieſe Meinung an unzaͤlichen Stellen, und zwar vom Gehirne(n)Epiſt. 11. S. 18. Theſ. 1. aſſer. 3. n. 19. Theſ. 2. aſſer. 6. n. 13. Theſ. 3. n. 33. Theſ. 4. n. 78. Theſ. 5. n. 44. 45. 84. Theſ. 6. n. 73. Theſ. 10. n. 33. 153. de fabric. glaud. S. 66., vom klelnen Gehirne(o)Theſ. 5. n. 48. Theſ. 6. n. 121., und endlich vom Ruͤkkenmarke(p)Theſ. l. aſſer. 3. n. 9. Theſ. 3. n. 60. und vom verlaͤngerten Mark Theſ. 7. n. 12., bis er endlich in ſeinen letzten Werken, dieſe Meinung dergeſtalt behauptete, daß er geſtand, die kleinen Schlagaͤderchen arteten hier in eine andre Form aus(q)Epiſt. ad BOHLIVM S. 10.. Hiervon uͤberzeugt er den Schelhammer(r)Schelhammer ars med. T. I. S. 282., welcher andrer Meinung, und ein Mann von hizzigem Weſen war, durch eine von ſeiner eignen Hand ausgeſprizte Markrinde. Dieſe Vorſtel - lung, welche faſt uͤberall angenommen wird, bekam auch von dem beruͤmten Anton von Leeuwenhoeck durch andre Verſuche ihre Beſtaͤtigung. Er behauptete in ſei - nen erſten Verſuchen vom Jahr 1684, daß die Markrinde des Gehirns in Voͤgeln(s)Anat. adcontempl. S. 30. 36. 37., außer den Gefaͤßgen, aus einem glashaften und gleichſam fettaͤhnlichen Safte be - ſtehe; doch ſey dieſe durchſichtige Materie nur von den allerkleinſten Gefaͤßgen zuſammengeſetzt(t)S. 37. 38. 39..
Er ſahe in dieſem Safte Kuͤgelchens, welche bald um 6mal(u)S. 30. 34. 35. Man vergleiche von den Gehirndruͤſen philoſoph. transact. n. 136., bald um 36mal groͤßer waren, als die ro - then Blutkuͤgelchens(x)S. 30. u. ſ. w.; Jn den Gefaͤßgen ſelbſt fand er Kuͤgelchen, welche um 512 mal kleiner waren, als ein rothes Kuͤgelchen(y)S. 31., und es ſchienen ihm einige Gefaͤß - chen ſo zart zu ſein, daß ſie 1000mal und druͤber zaͤrter waren, als ein ſolches Kuͤgelchen(z)S. 33.. Andre Gefaͤße waren feiner, als ein Haar(a)S. 37., und noch andre darun - ter von der Dikke eines Haares(b)S. 33.. DemohngeachtetC 5nennt42Vom Gehirne X. Buch. nennt er doch die Gefaͤßgen der Markrinde beſtaͤndig blutfuͤrende(c)S. 31. 32. 34. u. f., und er ſchreib, daß ſie auch einige Roͤ - the an ſich haben, und die Markrinde damit faͤr - ben(d)S. 34..
Nach dieſem machte er in ſeinen neuern Schriften(e)Epiſt. phyſiol. 34. welche im Jahr 1717. heraus kam., weil indeſſen die Ruyſchiſchen heraus kamen, die Blutgefaͤße der Markrinde in einem Schafe beinahe pa - rallel untereinander(f)S. 330. 331. f. 1. 2., und aus dieſen kamen kleine Fa - ſern, wie er ſie nennt, unter rechten Winkeln, oben pa - rallel untereinander hervor(g)330. 331. 334. 335. 339. f. 1. 2. 7. 10., welche von den Schlag - adern ihre Narung empfingen(h)S. 333., ſich gerne runzeln(i)S. 335. f. 7., und vier mal zaͤrter, als die Fleiſchfaſern eines Rindes,(k)335.und doch gleich groß, auch in der Maus, und im Schweine(l)354., oder nur um etwas kleiner waren. Hier - zu fuͤgt er noch einige kleinere Gefaͤße, welche aber doch Blut fuͤhren, und ſich zu einem Nezze verwikkeln(m)S. 335. 336. f. 3. 9., wiewol dieſe Faſern ebenfals zu den Gefaͤßen zu gehoͤren ſcheinen.
Es hat aber auch Anton Valisnerius(n)T. 3. op. S. 213. die Mark - rinde des Gehirns unter dem Vergroͤßerungsglaſe als ein Nezze von den allerkleinſten Gefaͤßgen beſchrieben, und dieſes beſtaͤtigt auch Jmmanuel Swendenborg(o)angefuͤhrten Ort. an der Gans, und Johann Hill vor kurzem auch an dem Menſchen(p)On nerves S. 4.. Vieuſſens macht in ſeinem neuern Werke die Markrinde ſchwammigt(q)Novum vaſ. ſyſt. S. 234., und beſchreibt an der harten Gehirnhaut graue Gaͤnge, welche aus den Schlagadern entſtuͤnden(q*)S. 228. 229. obſ. d’ amat. S. 284., von denen einige Aeſte nach dem Gehirn herabliefen(r)S. 231. 232., und er glaubt,daß43I. Abſchn. und den Nerven. daß die Anfaͤnge der Nerven von dieſen Aeſten ihren Urſprung bekaͤmen(s)obſ. d’ Anat. S. 284.. Jn den letzten Werken, welche nach ſeinem Tode heraus gekommen ſind, druͤckt er ſich dergeſtalt aus, daß ſein Quekſilber nicht blos in die Schlagadern der Markrinde, ſondern auch in die lympha - tiſchnervige Gaͤnge(s*)S. 282. 283., und ſogar bis ins Mark ſelbſt eingedrungen(t)S. 285., und daß die Markrinde uͤberhaupt eine Zuſammenſezzung aus Gefaͤßen ſey(t*)Eben da, S. 283..
Es bleibt hiebei ein gedoppelter Zweifel uͤbrig, ob nemlich die Gefaͤße der Markrinde im Gehirn roth ſind, denn es pflichten ſowohl Boerhaave(u)Prael. acad. T. 2. S. 374. u. ſ. f., als auch andre beruͤhmte Maͤnner(x)Daß keine Fluͤßigkeit aus den Schlagadern in die Markrinde eindringe, SBARAGLI vigilia nentis et ocul. S. 53. 54; daß ſich durch die ſo genannte Einſprizzun - gen das Gehirn nicht veraͤndernlaſſe, MISTICHELLI de apoplex. S. 18. daß ſich die Markrinde nicht ausſprizzen laſſe, ſondern nur die beiden Gehirnhaͤute. Eben der AGIUNTA, S. 18. 19. dieſer Meinung nicht bei, und wofern in der Markrinde des Gehirns wirklich Ge - faͤße ſind, ob denn darum die ganze Markrinde aus Gefaͤßen beſtehe?
Daß die Gefaͤſſe der Markrinde eine rothe Farbe haben, iſt von uns bereits an einem andern Orte ge - meldet worden(y)Vorhergehende §. 10., welches auch ſogar ein unbewafnetes Auge gewahr werden kann, indem man ſieht, daß die kleinen rothen Schlagaͤderchen aus der dikken Gehirn - haut in die Markrinde uͤbergehen. Man lieſet auch, daß ſich bisweilen an der Markrinde rothes Blut ge - zeigt habe, welches ſich aus den zerriſſenen Gefaͤßen er - goſſen(z)Jn den Blattern SYLVA, am angefuͤhrt. Ort. Jn der Peſt - collecte de la peſte. S. 339.. Ueberhaupt zeigt die Markrinde einige ſchwache oder verduͤnte Roͤthe, das iſt, eine gelbe Farbe, welche allezeit da iſt, wiewohl ſie von einigen Krank - heiten deutlicher gemacht wird(a)VANDERMONDE journale de Medecine 1756. Febr. nach ei -nem.
Daß44Vom Gehirne X. Buch.Daß man in der Markrinde des Gehirns noch andre Gefaͤße finde, welche zaͤrter als die rothen ſind, und welche wenigſtens im geſunden Menſchen ohne alle rothe Farbe ſind, dieſes lehrt nicht nur ihre graue Farbe an ſich, ſondern man ſieht auch, wie ſich die Roͤthe, ſowol durch Entzuͤndungen(b)S. 23., als auch durch das Einſpriz - zen der Wachsmaterie(c)Eben da., vermehren laſſe. Es entſteht nemlich dieſe Roͤthe offenbar von dem rothen Blute, oder von einem andern rothgefaͤrbten Safte, welcher in die Gefaͤße eindringt, die zuvor nicht roth waren. Ja es ſcheint dieſe aͤußerſte Zartheit, welche ſo gar die aller - kleinſten Blut - und Haargefaͤße, die nur ein Kuͤgelchen aufnehmen koͤnnen, uͤbertrift, an den Tag zu legen, daß ſich in der Markrinde des Gehirns Gefaͤße befinden muͤſſen, welche viel zaͤrter, als dieienigen ſind, die die Natur zum Aufnehmen der rothen Kuͤgelchen beſtimt hat, und hiermit ſtimmen die Leeuwenhoͤkſchen Bemer - kungen(d)S. 27. uͤberein.
Daher kann man nicht nur rothe Schlagadergefaͤße, ſondern auch Gefaͤße ohne Farbe, in der Markrinde des Gehirns nicht nur annehmen, ſondern auch offenbar antreffen.
Beſteht aber darum die ganze Markrinde aus nichts als Gefaͤßchen? Da ein großer Theil derſelben unaus - geſpritzt uͤbrig bleibt, und da dieſes ſelbſt der vortrefliche Albin geſteht(e)Angef. Ort. S. 52., deſſen Anſehen billig in der Anatomie groß iſt, ſo kann man darauf nicht anders, als mit ei - nem zweifelhaften Tone antworten. Offenbar iſt es, daß ein großer Theil der Markrinde aus Gefaͤßen beſteht, indem die ganze Markrinde eine einfoͤrmige und graue Glaßfarbe an ſich hat, ehe der Zerleger dieſelbe vor - nimmt. Wenn man ferner mit einem maͤßigen Geſchikkeeinen(a)nem Gallenfieber H. v. HEERS, obſ. oppido rar. S. 45. an Men - ſchen, welche zum zweiten mal Kindiſch geworden waren.45I. Abſchn. und den Nerven. einen Saft einſpritzt, ſo verwandelt dieſer von dem grauen Brei, eine Portion in rothe Gefaͤßchen(f)RVYSCH Theſ. 5. n. 46., und geht das Ausſprizzen nach Wunſch von ſtatten, ſo findet man eine viel groͤßere Portion Gefaͤße, und es nimt die ganze Markrinde eine angenehme Roͤthe an ſich(g)Theſ. 6. n. 73. Theſ. 10. n. 56. u. f.. Was alſo erſt grau war, das beſteht nun groͤßtentheils aus Gefaͤßen, und man kann wahrſcheinlicher Weiſe ver - muthen, daß die graue Markrinde durchgehends aus Ge - faͤßen beſtehe. Man ſezze den Fall, daß ein Theil aus Gefaͤßen, und ein Theil nicht daraus beſtuͤnde. Woher koͤmts nun, daß dieſe roͤhrige und veſte Subſtanz ei - nerlei Anblick, einerlei Farbe und einerlei Zartheit an ſich hat?
Es ſcheint daher der groͤßte Theil der Markrinde des Gehirns aus kleinen Schlagaͤderchens, Blutaͤderchen und einem hoͤchſtzarten Zellgewebe zu beſtehen, ob es gleich ſehr wahrſcheinlich iſt, daß dies Zellgewebe Urfache davon ſey, daß man nicht alles ausſprizzen kann, wie - wohl man deswegen nicht ſo augenſcheinlich und mit einem ſinnlichem Erweiſe behaupten kann, daß die ganze Markrinde, ohne alle Ausnahme, aus Gefaͤßen ge - macht ſey.
Es nimt das entbloͤßte Mark am unterſten Theile des Gehirns am Ruͤkkenmarke, und in dem obern Theil des von der Rinde(h)Vorhergehende 10te §.bedeckten Gehirns, den innerſten Theil der Fortſaͤzze ein. Es iſt weiß, oder es wird von beigemiſchten Blute gelblich(i)Daß es oft gelb ſey, GUNZ de cereb. program. 1. S. 6.. Es iſt roͤther, ie iuͤnger ein Menſch iſt, und in den Mohren ſchwaͤrzlich -gelb46Vom Gehirne X. Buch. gelb(k)MEKEL memoire de l’Aca - demie de Berlin T. 13. S. 69. und T. 9., wiewohl es doch an der Luft ſeine Weiſſe wieder bekoͤmt(l)Eben da.; es iſt weich, aber doch zaͤher, als die Markrinde, es nimmt beſſer allerlei Figuren an, und iſt in geſunden Menſchen, bisweilen auch in Krankheiten des Kopfs, ſelbſt im Waſſerkopfe(m)KALTSCHMIDT hydroce - phal. interni deſcript. , und in einem wiederveriuͤngten Greiſe(n)HEERS angefuͤhrt. Ort. von feſterer Art, ſo wie es dagegen im Knaben weich iſt, und bisweilen in Krank - heiten voͤllig zerfließt(o)Bei der Schlaͤfrigkeit weich, KERKRING. obſ. 35.. Doch ſcheint es mehr feſte Theile, als die Markrinde zu haben(p)Man lieſt bei dem beruͤhmten HAMBERGER S. 190. daß von der Markrinde 8096. vom Marke 6894 Theile geſchieden worden..
Es iſt der Bau dieſes Marks ziemlich dunkel, und wir unterſuchen hier nicht die weſentliche Beſchaffenheit deſſelben, welche billig ihre Stelle daſelbſt bekommen wird, wo wir von den Nerven handeln wollen. Nach den Sinnen, und ohne andere Huͤlfe, davon zu urtheilen, ſo iſt das Mark ein einformiger Brei, der ſich mit keinem andern Theile im menſchlichen Koͤrper vergleichen laͤßt, ſondern hie und da von rothen Schlag - und Blutaͤderchen durchbort iſt(q)Dieſe rothe Punkte deuten an, BERENGARIVS Carp. in MVNDINVM S. 433. VESAL S. 783. und in Exam. obſ. FAL -LOPII S. 96. EVSTACH. de den - tibus. S. 60. b. FALLOPIVS obſ. S. 134. CAESALPINVS quaeſt. perip. libr. V. cap. 3. HOFMANN de thorace libr. II. S. 28. FR. SYL - VIVS diſſertatio 4. n. 18. RIDLEY f. 5. HELVETIVS oecon. animali S. 79. 80. GAVTIER anat. de la tétè hin und wieder WEPFER de cicuta aquatica S. 116. das Mark war von Gefaͤßen ſchwaͤrzlich geworden, BIDLOO beim TEIS - SIER de medulla cereb. c. 1. n 5., die gleichſam Kanaͤle durch das Mark ziehen, und wenn man ſie zerſchneidet, wie ſchon gedacht worden, Blutstropfen von ſich geben. Es gehen aber dieſe gerade und cilindriſche Gefaͤße nach den entfernten Theilen des Marks(r)Dieſes ſcheinen die Pori ei - nes ſteinigen Ochſengehirns, welche BARTHOLIN beſchreibt, zu ſeyn, hiſt. libr. VI. n. 91. hin, und ſie ver - breiten ohne Ordnung ihre Zweige in dieſem Theile des Gehirns.
Es47I. Abſchn. und den Nerven.Es werfen ſich ferner die ſehr zarten Gefaͤße der Markrinde dergeſtalt in das Mark ſelbſt hinein, daß ſie nicht nur ziemlich zahlreich werden, ſondern auch mit dem Marke ſelbſten wirklich in eins fortlaufen(s)Vorhergehender §. 10.: es iſt daher die ganze Markrinde mit dem Marke durch ein ſo unaufloͤsbares Band verbunden, daß ſich die Markrinde an den Stellen, wo ſich das Mark gleichſam flammenweiſe ſamlet, mit wechſelsweiſen Fortſaͤzzen ins Mark, und das Mark in die Markrinde begibt.
Außer dieſem, welches doch was ſehr weniges iſt, laͤßt ſich an einem menſchlichen Koͤrper wenig mehr be - merken. Jndeſſen finden wir doch dieſes uͤberall, daß ſich das Mark gern in gerade Linien und Streifen zu - ſammendruͤkken und bilden laͤßt, wovon wir unter ver - ſchiedenen Namen weiter reden werden, und die be - ſonders an den Schenkeln des Gehirns, an der Bruͤkke des Varolius und an der Hirnſchwuͤle deutlich ſind, und davon entſteht im Marke einige unfoͤrmliche Aen - lichkeit mit den Faſern(t)MALPIGHIVS de cerebro im ganzen Traktaͤtchen und im Kupfer, welches er von einem Fiſche herge - nommen. Die Gehirnfaſern MORG. adverſ. 6. S. 15. VIEVSSENS S. 55. die deutlichſten Faͤden an Thieren ſahe, SENAC du coeur T. 2. S. 689..
Man ſieht ferner im Gehirne der Fiſche, wie dieſe Faſern deutlich gezackt ſind(u)Am Fiſche Holybut COL - LINS S. 994., welches auch von ihren Gehirnkammern geſagt werden kann(x)MALPIGH. angefuͤhrt. Ort. S. 4..
Eben dieſe Faſern laſſen ſich in der Frucht, wenn man ihr Gehirn in Eßig(y)MAITREJEAN S. 168., oder in Weingeiſt(z)PETSCHE n. 86. legt, deutlich machen, ſo wie man es auch durch das Auf - kochen in Oel verrichten kann(a)BAYLE de apoplex. S. 18. 19. VIEVSSENS de cerebr. S. 152. BLANCARD de circ. ſangu. per fibras S. 13.. An den geſtreiftenKoͤr -48Vom Gehirne X. Buch. Koͤrpern, wenn ſolche keine Veraͤnderung erlitten, ſind die Faſern ſo deutlich, daß man ſie bisweilen davon ab - loͤſen kann(b)MORGAGNI adverſ. anat. 6. S. 15..
Jch habe auch an einem gefrornen Gehirne gefun - den, daß ſich das Waſſer durch das Mark hindurch in lange Streifen getheilt hatte, welches folglich den aͤhn - lichen Markſtreifen ihre Bildung gab. Wir wollen hier nichts weiter ſagen, als daß das Mark von Natur geneigt ſey, ſich in lange und unter einander parallele Paͤckchens zu vereinigen, und es iſt hier der Ort nicht von dem Weſen dieſer Streifen zu handeln. Jch ziehe auch nicht des Anton von Leeuwenhoͤks Faſern hieher, von denen es ſehr wahrſcheinlich iſt, daß ſolche entweder Gefaͤße(c)Epiſt. phyſiolog. 34., oder kleine Gebuͤnde von Faſern ſind.
Daß aber das Mark faͤcherig(d)Idèe de l’ homme phyſique S. 326. daß nichts faſerbaftes ſey, la CAMVS S. 9., oder ſchwam - mig(e)ASTRVC de Phantaſia n. 7., oder blaͤſig, und wie ein aufgeblaſenes Zellge - webe beſchaffen(f)BETBEDER de hydroce - phalo S. 22. doch in Krankheiten., oder uͤberhaupt eine verworrne und unorganiſche Naſſe ſeyn ſoll(g)MISTICHELLI de apoplex. , das iſt eine Sache, welche man blos willkuͤrlich beſtimt hat.
Jch meyne aber auch nicht die rothen gegitterten Gefaͤße(h)RAMSPEK ſpecim. inau - gur. 1. S. 17., daß ſie das Mark ausmachen ſollten, und es dringt auch Albin darauf, daß das Mark nicht aus Gefaͤßen gemacht ſey(i)Libr. I. adnot. 12..
Man erlaube mir, daß ich hier eine chimiſche Zerle - gung des Gehirns, welche man durchs Feuer erhaͤlt, beifuͤ - gen darf, ob dieſes gleich keinen ſonderlichen Nuzzen hat. Man hat nemlich in dem Gehirne eines Menſchen, ſeiner Natur nach, gar kein Fett, oder ſolches anderswo, als in dem faͤchrigen Gewebe der duͤnnen Gehirnhaut, ge -funden,49I. Abſchn. und den Nerven. funden(k)VESAL libr. VII. S. 776.. Es giebt auch kein ſolches Oel von ſich, wie das wahre Fett, wenn man es zum Feuer bringt, ſondern nur gegen 12 Unzen klares Waſſer(l)VIEVSSENS tr. des liqueurs S. 209. 210. Gegen drey Viertheile der ganzen Maſſe, BVRRHVS epiſt. de cerebr. S. 15. Daß wenig Waſſer darinn ſey, will NEVMANN oper. T. III. S. 656. HENSING exam. chemic. cerebri S. 9. und haͤuftges Waſſer S. 13. Aus dem Marke BETBEDER hydroce - phalus S. 20., welches ſich gegen das Ende der Deſtillirung durch einiges Urin - ſalz auftruͤbt(m)Daß es nach alter Salzlacke rieche, BVRRI de cerebro S. 15.. Hierauf folgt ein Pflegma, welches ſchon harnhafter iſt, und mit ſauren Dingen aufbrauſet, wenn man aber das Gefaͤße veraͤndert, ſo bekoͤmt man einen andern rothen Spiritus, ein weiſſes fluͤchtiges Salz(n)Dieſes hat nicht der be - ruͤhmte HENSING. und ein Oel, welches erſt gelb und wie But - ter(o)HENSING S. 9. 11. voneinem einzigen Gehirn bekam er 12 Quentchen Oel, S. 15. den 5ten Theil von einer fetten Materie, woraus er ein brennliches Oel ge - macht, BVRRHVS. , nachher brandig, ſchwarz und pechartig iſt(p)VIEVSSENS angefuͤhrt. Ort. NEVMANN. HENSING. S. 10. 24. von einem brandigen Oele aus dem Mark wenig BETBEDER. . Es bleibt endlich von 22 Unzen ein Todtenkopf uͤbrig, worinnen man von weiſſen feuerbeſtaͤndigen und nicht laugenhaften Salze(q)VIEVSSENS, HENS. S. 17. 2Quentchen, nebſt einiger Erde(r)Aus dem Marke BETBE - DER uͤberhaupt wenig; VIEVS - SENS de l’ oreille. S. 99., findet. Aus einem gefaͤulten Gehirne dringt, wenn man es ins Feuer bringt, ein ſehr elaſtiſcher Dampf her - aus(s)HENSING S. 12., welcher die Glaͤſer zerſprengt. Es hat ein beruͤhmter Mann auf eine andre Weiſe, aus dem Ge - hirne ein ſchwarzes Pulver gemacht, welches an der Luft Feuer fieng und funkelte(t)HENSING. S. 22. 23. vergl. acta litt. Suecica 1720. S. 116..
Ob das Gehirn Empfindungen habe, und was es vor Verrichtungen in einem lebendigen Menſchen aus - uͤbe, ſoll an einem andern Orte unterſucht werden.
Wir muͤſſen aber auch die beſondern Stellen des Gehirns in Augenſchein nehmen. Wenn wir alſo die Flaͤchen des Gehirns, wie ſie mit dem Horizonte parallel laufen, betrachten, ſo nimt der Mark allmaͤlig in der Breite zu, bis es endlich in andern Gegenden am aller - breitſten wird, und ſich mit der rechten Halbkugel nach der linken zu begibt. Man pflegt die Stelle, welche die Hirnſchwiele in ſich begreift(u)WINSLOW n. 64. Es hat das nemliche Gehirn von 48 Unzen gegeben an Alkaliſchen Spiritus 6 Quentchen, an brandigen rothen Oele 5 Unzen, welches gewiß ſehr viel iſt, und an fluͤchtigem Salze 2 Quentchen. Aus der Aſche zog man einiges Laugenſalz. SPIEL -MANN inſtit. chimiae S. 179. folglich iſt im Gehirn eine Menge Oel, und gegen ein vier und ſechzig Theil vom Ganzen., mit dem Namen ovale Centrum, welches nicht eben ſehr mathematiſch klingt, zu benennen, und es ſcheint unter dieſen Namen Ray - mund Vieuſſens(x)T. 6. und eben da B B B. den inwendigen weiſſen Kreis, der mit dem aͤußern Kreiſe der Markrinde, ſo wie er ihn ſich ausgedacht hatte, concentriſch laͤuft, verſtanden zu haben. Die phiſiologiſchen Betrachtungen haben ſich uͤber dieſes anſehnliche Mark merkwuͤrdig gemacht.
Wer eine kritiſche Anatomie, nach der Art der Votanik, ſchreibt, der findet vielfache Urſachen, die Namen der Dinge im Gehirne zu aͤndern. Es iſt das kalloſum Corpus(y)〈…〉〈…〉. von ſeiner Weiſſe, welche gleich - ſam wie an den Narben beſchaffen iſt, ein markiger Bogen(z)CASSER. libr. X. T. 3. f. 1. VESAL libr. VII. f. 3., welcher zu allererſt, wenn man nemlich vonden51I. Abſchn. und den Nerven. den obern Theilen zu reden anfaͤngt, die rechte Halb - kugel des Gehirns mit der linken verbindet(a)WILLIS S. 68. MONROO comp. anat. S. 113., und breiterer ſcheint, wenn dieſe Halbkugeln ſich gelinde nach der Seite hinziehen, und er nimt nicht blos den Abſtand der Halbkugeln, welches ſo viel als gar nichts iſt, ein; ſondern er traͤgt vielmehr die auf ihm liegende Halb - kugeln ſelbſt. Er iſt vorne um 1 Zoll, hinterwaͤrts aber um 3 Zoll kuͤrzer als das Gehirn. Er wird von der duͤnnen Gehirnhaut allenthalben bekleidet. Voͤgel und Fiſche haben gar keine Hirnſchwiele(b)Vergleicht GVNZ S. 7. BONHOMME t. 8. trennt die ganze Sichel von der Hirnſchwiele..
Es iſt dieſer weiſſe Bogen in einiger Weite von der ſichelfoͤrmigen Verlaͤngerung der harten Gehirnhaut vor - ne abgelegen, hinterwaͤrts aber beruͤhrt ihn eben dieſe Sichel(c)VIEVSSENS S. 61.: Er wuͤrde beſſer, ein Gewoͤlbe genennt werden muͤſſen, wenn man die gemeine Namen aͤndern wollte(d)TARIN T. 3. f. 1. GAV -TIER de la tête T. 4. convex VFSAL. libr. VII. cap. 5. S. 784., und iſt am vordern und hintern Ende niedriger(e)LANCISIVS cogit. anim. f. 1. BONHOMME T. 3. GVNZ S. 8., zwiſchen dieſen Enden hoͤher, und zugleich breiter(f)WINSLOW n. 62. LIEV - TAVD S. 390., da wo er der hintern Gegend des Gehirns naͤher liegt, hingegen vorwaͤrts ſchmaͤler; das vordere und hintere Ende nimt von der Halbkugel des Gehirns auf beiden Seiten, ein wenig oberhalb dem Ausgange der Sehe - nerven hinter der vordern Zuſammenfuͤgung, bei dem vordern Ende der dritten Kammer, und gegen den mar - kigen Theil der Schenkel des Gehirns zu, der vom vor - dern Lappen herkoͤmt, ſeinen Urſprung her. Es bekoͤmt ſeiner ganzen Laͤnge nach zu beiden Seiten von dem ge - ſtreiften Gehirnmarke, welches der Queer nach liegt, einen Zuwachs.
D 2Hin -52Vom Gehirne X. Buch.Hinterwaͤrts endigt ſich dieſer Bogen in zwei große Hoͤkker, welche mit einem halben Zilinder frei hervor - ragen, und ſich mit dem uͤbrigen in dem Marke des Gehirns verlieren. Es ſind dieſe Hoͤkker bei dem hintern Ende der vordern Kammer geſpalten. Der kuͤrzere Theil derſelben kruͤmt ſich wie die Klaue(g)MORAND memoire de l’ Academie 1744. T. 15. G. eines Raubvogels, ruͤckwaͤrts und ein wenig einwaͤrts, und fuͤllt das beſondere Ende dieſer Kammern aus. Von dieſem Theile entſpringt eine uͤberhaupt aͤhnliche Saͤule, welche nach dem niederſteigenden Horne der Kammer geht, und die hinterſte Gegend derſelben ein - nimt. Der laͤngere Theil dieſer Hoͤkker vereinigt ſich mit dem naͤchſten Gehirnmarke, welches zwiſchen den Schenkeln des Gewoͤlbes gelagert iſt(h)ARANT obſ. 3. S. 45., und wenn man es mit dem Hippokamp vergleicht, ſo kruͤmt es ſich zu einem Bogen(i)Wo ich nicht irre, ſo bin ich der erſte, ſeit 1740. Comment. ad prael. BOERHAAV. T. 2. S. 509. da ich dieſe Hippokampos von der Hirnſchwiele hergeleitet habe. Nach mir der beruͤhmte GVNZ progr. 2. S. 7. und C. AVG. a BERGEN in novi cereb. ventric. f. not. F. Wiewol TARINVS anders denkt: adverſ. T. 2. f. 3. Doch aufunſerer Seite iſt der beruͤhmte MORAND T. 15. f. 1. D. und S. 316. 317.. Es biegt ſich abwaͤrts und vorwaͤrts uͤber, und wird von den aufliegenden Wellen des Marks mit nicht zu tiefen Furchen bezeichnet, deren ich bis 10 zaͤhlen koͤnnen(k)7 oder 8 zaͤhlet TARIN an - thropol. S. 230. Sie beſchreibt auch der beruͤhmte AVBERT. Gewunden nennt ſie DUVERNOI acta Petropolitana T. 4. S. 138. Er zeichnet ſie T. 12. f. 9.. Dieſe enge Saͤule wird wieder breit(l)MORAND. S. 318., endigt ſich ferner mit einem auswaͤrts bauchigen Bogen, der einwaͤrts hol iſt, und bringt zugleich das aͤußere Ende der vordern Kammer zu ſtande. Es en - digt ſich das untere Ende des Hyppokamps mit drei(m)3 oder 4 MORAND S. 319. f. 2. TARIN adverſ. T. 2. f. 3. 4. 5., vier, oder fuͤnf ſtumpfen Theilen, welche einige Aenlichkeit mit den Fuͤßen eines Thieres von geſpaltnen Klauenhaben,53I. Abſchn. und den Nerven. haben, daran aber die Klauen fehlen. Jch habe oben zwei große und unten zween kleine Fuͤße geſehen.
Der Koͤrper wird zwar durch das Mark bedeckt, es erſcheint aber doch gleich darauf das rindige Weſen(n)Es hat Recht MORAND S. 318. LIEVTAVD S. 392., und es iſt der innerſte Zee ganz und gar aſchfarben.
An der Stelle aber, wo die Hirnſchwiele einen Ballen (Streif) vorſtellet, welcher einen Zoll breit iſt, daſelbſt iſt die Flaͤche von oben nicht einfoͤrmig, oder das Mark ſich uͤberall gleich. Es laͤuft dieſe Hirnſchwiele an ihrer Mitte ein wenig niederwaͤrts herab, und verurſacht die - ienige Furche(o)GVNZ S. 8., welche man Raphen nennet.
An beiden Seiten dieſer Furche ragt ein markiger Streif hervor, welcher einem Nerven aͤhnlich iſt, vom Lanciſio der Reif der Laͤnge nach genannt wird(p)Angefuͤhrten Ort, deux pe - tits cordons WINSLOW n 63. Beſiehe HEVERMANNS phyſiol. T. II. T. 3., und dieſer befindet ſich in einer geſchlaͤngelten(q)Daß dieſes nichts ſeltenes ſey, GVNZ S. 8. und wellenfoͤrmigen Geſtalt an der geſamten Laͤnge der Hirn - ſchwiele. Jch habe dieſen Markſtreif bisweilen einfach(r)Daß er in der Gegend der Stirn wenig von einander, ſiehe GVNZ S. 8., ein andermal gedoppelt(s)Nach dem LANCISIVS bei g. gefunden; und es liegt an beiden Seiten eine Schlagader auf ihm.
Das vordere Ende dieſer Marknerven verſchwindet zu beiden Seiten in der Gegend der vordern Zuſammen - fuͤgung (commisſura), und an dem untern Theile des Grundes der Sehenerven(t)LANCISIVS f. 2. dd. . Es iſt ſein hinteres Ende allemal doppelt(u)GVNZ, LANCISIVS bei c. , ſo wie die zwei Schlagadern der Hirnſchwiele an dieſer Stelle auseinander laufen. Es hat Lanciſius dieſe Enden(x)LANCISIVS f. 3. d. d. S. 307. abermals wieder nach dem Grunde, oder ſogenannten Bette (Kammer) D 3der54Vom Gehirne X. Buch. der Sehenerven hingeleitet; ich habe aber hieruͤber keinen beſondern Verſuch fuͤr mir.
Daß ich die beiden andern grauen Streifen, welche ſich nach der Laͤnge der Hirnſchwiele neben deren Seiten hinziehen ſollen, und welche der beruͤhmte Gunz(y)Angefuͤhr. Ort. medullares limbos habet LANCISIVS f f. und er will nicht, daß man ſie Nerven nenne.nicht ſelten geſehen, ſolte wahrgenommen haben, davon kann ich mich nichts erinnern, wo nicht dieſes vielleicht der dikke Rand der Hirnſchwiele geweſen ſeyn mag.
Die ganze uͤbrige Flaͤche der Hirnſchwiele wird durch markige(z)Sie ſind gar zu ſehr von einander abgeſondert, und hingegen wechſelsweiſe zu Streifen verzogen, bei dem LANCISIO e e, hingegen beſſer gezeichnet beim HEVER - MANN e. , und nach der Quere laufende Strei - fen, welche von einer Halbkugel nach der andern uͤber - gehen(a)GVNZ S. 9. PETIT lettres d’ un Medecin 1. S. 12., durchſchnitten, welches gegen das Hinter - haupt noch deutlicher geſchicht, ob dieſe Furchen gleich an den Halbkugeln zaͤrter ſind, als an der Hirnſchwiele ſelbſt(b)Vergleich GVNZ S. 10.. Man hat ſie bisweilen ſo gefunden, daß ſie ſich uͤber das Kreuz durchſchnitten(c)WINSLOW n. 63. ASCHE de primo pari nervorum S. 39. haben.
Es folgen in dem innern Weſen der Hirnſchwiele aſchfarbene und weiſſen Streifen, welche ſich einander, nach außen zu begegnen.
Tiefer, als die Hirnſchwiele(d)TARIN adverſaria T. 2. f. 1. BONHOMME T. 8., liegt ein anderer markiger Bogen, welcher vorne um viel kuͤrzer(e)TARIN eben da, und T. 1. f. 1. GAVTIER de la tétte T. 4. und geſchlanker iſt(f)TARIN f. 3., im uͤbrigen aber durchgaͤngig parallellaͤuft,55I. Abſchn. und den Nerven. laͤuft, und den man insbeſondere das Gewoͤlbe zu nennen pflegt. Deſſen mittlere Grundflaͤche iſt ein - fach(g)Eben der, eben daſelbſt., wie die an der Hirnſchwiele, und ſie ruht(h)CASSER libr. X. T. 4. f. 2. CC. auf der innern erhabnen Falte der Markwindungen, welche man gemeiniglich Schenkel des verlaͤngerten Marks, oder Kammer der Sehenerven zu nennen pflegt (thalami optic. nerv.). Es iſt dieſes Gewoͤlbe von vorne abhaͤngiger als hinten(i)TARIN f. 1.. Man ſagt, daß die Voͤgel keins dergleichen haͤtten; doch es vertreten ſeine Stelle zween parallele Markſtreifen, welche eben ſo auf der dritten Kammer ruhen, und uͤber deren Furchen ein großes rothes Blutgefaͤße laͤuft.
Es wirft ſich mit ſeiner Dikke, welche einiger maßen dreiekkigt iſt(k)LIEVTAVD S. 392. vier - ekkig zur Stuͤzze der daraufliegen - den hellen Scheidewand GVNZ progr. 2. S. 1. Dieſen Strich zeigt VESAL S. 790., zwiſchen dieſe Huͤgel hinein, iſt von oben flaͤcher, und verlaͤngert ſich zwiſchen dem Grunde der Sehenerven gleichſam zu einer Art von Naht(l)VESLING cap. 14. f. 4. PLATER S. 180., an den Seiten hingegen iſt es duͤnner(m)VIEVSSENS S. 61. RIDLEY S. 1〈…〉〈…〉 8..
Dis Gewoͤlbe ſtreckt vorne und hinten zween Schen - kel von ſich. Die vordern darunter liegen naͤher bei - ſammen(n)Daher hat man ſie vor ei - nem Schenkel gezaͤlt, ſintemal ſichder vortrefliche WINSLOW des Wortes voute à trois piliers be - dient, n. 69. Eine einige Wurzel behauptet de MARCHETTE S. 19. Vordere Schenkel nennt ſie HEV - ERMANN T. II. T. 4 c. , ſind kleiner, und faſt gerade(o)TARIN T. 2. f. 1. BON - HOMME T. 7. Sie kruͤmmen ſich ein wenig ruͤckwaͤrts., und laufen hinter der vordern Zuſammenfuͤgung des Ge - hirns(p)Icon. arter. cereb. T. 3. KK. Hinter ihn GVNZ S. 4. WILLIS T. 3. F. F. BONHOMME T. 7. LIEVTAVD T. 1. 2. abwaͤrts und unter dem Grunde der Sehe - nerven, nach dem Marke der Gehirnſchenkel hin(q)VIEVSSENS T. XI. b. E.F. T. 12. D. T. 13. H. . D 4Jch56Vom Gehirne X. Buch. Jch habe auch eben dieſen Schenkel, bis zur zizzenfoͤr - migen Vorragung, und zwar dergeſtalt, gehen geſehen(r)Sie hat auch GVNZ geſehen, programi 2. S. 11. und er nennet dieſe Erhabenheiten die bulbos des Gewoͤlbes: So beſchreibt ſie auch PETIT epiſt. 1. S. 13. Jhre Erfind. eignet ſich SANTORIN zu S. 60., daß er dieſe Vorragung ſchwebend erhielt. Gemeinig - lich aber endigen ſie ſich ſchon eher, als der Queerbalke, und ſie bekommen von dem zwiefachen und halbzirklichen Mittelpunkte(s)So findets der beruͤhmte GVNZ progr. 2. S. 9. RIDLEY S. 117. ihre Faſer, wie ſolches eben auch von dem weiſſen Striche geſchicht, welcher ſich an beiden Seiten der Kammer der Sehenerven erhebt. Andre haben die Schenkel ſich in die vordere Zuſammenfuͤgung (commiſſura) werfen geſehen(t)GVNZ progr. 2. S. 4. TARIN T. 2. f. 1. LIEVTAVD S. 392. VIEVSSENS T. 9. 10..
Es pflegt das Ende dieſes vordern Schenkels brei - ter und einer kleinen Zwiebel aͤhnlich zu ſeyn.
Die hintern Schenkel des Gewoͤlbes werfen ſich mit ihrem aͤußern Theile, welcher aber kleiner und nicht im - mer gegenwaͤrtig(u)Hiemit ſcheint GVNZ uͤber - ein zu[ſt]immen progr. 2. S. 7. zu ſeyn pflegt, in die Hippocam - pos hinein, und es iſt daher gekommen, daß man dieſe Saͤulen bei vielen und großen Maͤnnern dem Gewoͤlbe beigelegt findet(x)WINSLOW n. 90. MAR -CHETTE. a. O. DUVERNOI a. O. LIEVTAVD S. 392. EVSTACH. T. 17. f. 5. RIDLEY S. 119.. Sie arten mit ihrem inwendigen, groͤßern, und immer vorhandenen Theile in einen flachen, geſtreiften, und breiten Saum(y)GVNZ prog. 2. S. 7. MORAND memoire angef. Ort. S. 317. 320. T. 15. f. 1. F. F. SYLVIVS beim BARTHOLIN nennt dieſen Saum limbus S. 491. und MOLINETTVS diſſertat. editio 1. S. 81. diſſertat. edit. 2. S. 186. WINSLOW nennt es die Koͤrper mit einem Saume, WINSLOW n. 70., welcher zugleich mit dem Hippocampo, auf dem er ruht, zu einem Bogen gekruͤmt iſt, mit dem inwendigen an dieſen angraͤnzt(z)TARIN f. 3. 4. VESLING. T. 2. cap. 14., und mit ſeiner Schaͤrfe frey herumſchwebt. Der Saum endigt ſich in den weiſſen Streif, welcher ſich in diein -57I. Abſchn. und den Nerven. innerſte Klaue des Hippocamps hinein wirft, und zwar diſſeits der Zeen(a)MORAND S. 320., und eben da, wo ſich die Klauen zu theilen anfangen.
Jch habe zween andre dergleichen Streifen geſehen, darunter einer von dem aͤußerſten Hippokamp bis zur aͤußern ungenannten Saͤule der abwaͤrtslaufenden Kam - mer, da, wo der Urſprung des hintern Horn iſt, fort - gieng. Der andre Streif war nur duͤnne, gerade und lief nach dem Grunde des Sehenervens hinauf. Jn beiden endigte ſich der Streif.
Jch habe auch den Saum in zween Theile geſpalten geſehen, und es lief der eine Streif gegen den aͤußerſten Theil des Hippocamps, und nach dem Marke des Ge - hirns fort, hingegen endigte ſich der andre und kuͤrzere Streif an dem innerſten Zee deſſelben(b)Zwei kleine Membranchens, welche vom Hippokampsfuße nach dem Gehirne herablaufen, zeichnet MORAND f. 1. E. .
Es befindet ſich zwiſchen denen hintern und ausein - ander laufenden Schenkeln des Gewoͤlbes ein dreiekkiges Mark(c)TARIN T. 1. f. 1. p. RID - LEY f. 5. A. A. , welches hinterwaͤrts breit wird, und von den Gefaͤßen des Mittelgeflechtes viele Striche zum Zier - rathe bekoͤmt, und dieſe Gefaͤße haben bisweilen in ihrer Mitte einen geraden Stamm und Querſtriche, davon der Name des Pſalters entſtanden iſt(d)Oder von dem Namen des alten Gewoͤlbes〈…〉〈…〉 ORI - BASIVS S. 11. GALENVS libr. VIII. cap. 11. Er wurde auch〈…〉〈…〉 genannt, ORIBASIVS. eben daſ.. Jch habe ihren Stamm(e)Dieſes hat bisweilen GVN - ZIVS ſo gefunden. Von dem Grunde gegen die Spizze zu. TA - RIN S. 6. Jn des Kupfers T. 1. f. 1., welcher mitten durchgehet, bei dem Winkel der Theilung des Gewoͤlbes ruͤckwaͤrts laufen geſehen, es giengen von ihm Faſern, die unter einander parallel waren, nach den Schenkeln des Gewoͤlbes, in - dem ſie vorwaͤrts ſpitzge Winkel machten(e*)Deutlicher ſind ſie gezeichnet von dem einen Winkel der Baſis gegen den andern, TARIN S. 7. T. 1. f. 1., ein anderD 5mal58Vom Gehirne X. Buch. mal liefen endlich die Querfaſern in gerader oder krum - mer Geſtalt(e†)Krumme hat GVNZ an - gefuͤhrt. Ort.von dem rechten Schenkel gegen den linken hin, und ſie durchſchnitten den Mittelſtamm unter rechten Winkeln. Bei einer andern Gelegenheit fand ich blos die Querfaſern, wiewol von einer ſchoͤnen Zeich - nung(f)Daß ſich die Sache ſo ver - halte, ſagt GVNZ progr. 1. S. 12.. Ein andermal zeigte ſich an dieſen Streifen uͤberhaupt gar nichts(g)Querlinien zeiget WINSLOW n. 71., indem einige Gefaͤße ungewiſſe Gaͤnge haben.
Wir haben gemeldet, daß die Hirnſchwiele laͤnger ſey, als das Gewoͤlbe(h)Anfang dieſes §.. Sie iſt ferner nicht voͤllig parallel und ſtreckt ſich gerade aus, dahingegen ſich das Gewoͤlbe(i)GVNZ S. 11. vergleiche TARIN adverſ. T. 2. f. 1. vielmehr zu einem Bogen herabkruͤmt. Hievon koͤmt es her, daß die Hirnſchwiele vorne, vom Gewoͤlbe weit abliegt(k)TARIN eben da., hinterwaͤrts aber demſelben naͤher koͤmt, und endlich daſſelbe beruͤhrt(l)GVNZ progr. 2. S. 6. TARIN eben da und vergleiche anthrop S. 232. VIEVSENS S. 60. GAVTIER de la tête T. 4., und zwar da, wo das garnfoͤrmige Adergeflechte zuſammen koͤmt, da ſie endlich mit demſelben zuſammen waͤchſt(m)Sie haͤngt an dem vordern Theile des Gewoͤlbes an, VIEVS - SENS S. 59.. Folglich iſt der Zwiſchenraum zwiſchen dem Gewoͤlbe, und zwiſchen der Hirnſchwiele ein unfoͤrmlicher Triangel, deſſen groͤßter Winkel oben(n)TARIN angef. Ort. und vorwaͤrts, deſſen Spizze hingegen(o)TARIN angef. Ort. bei der Beruͤhrung beider Mark - ſtreife zu liegen koͤmt.
Es59I. Abſchn. und den Nerven.Es trennt ſich von der innern Flaͤche der Hirnſchwie - le(p)VESAL angef. Ort. GVNZ progr. 1. S. 10.zu beiden Seiten das Mark des Gehirnes(q)Vergleicht SYLVIVS beim BARTHOLINVS S. 492., welches von einer weichen Membrane bedeckt, und mit deutlichen Blutadern bemalt(r)BONHOMME T. 8. GAV - TIER de la tête. a. O., und im uͤbrigen ein ſehr zartes Plaͤtchen iſt, welches kaum das Blaſen ver - tragen kann. Es laufen dieſe zwei Plaͤtchen, nemlich das rechte und linke, welche ſich einander gleich und parallel ſind, von der untern Flaͤche der Hirnſchwiele an, bis zu der Oberflaͤche des Gewoͤlbes(s)VIEVSSENS S. 60. VESAL. hinab. Der mittlere Zwiſchenraum, der ſich hier einbilden laͤßt(t)GVNZ S. 10. 11. PETIT lettre 1. S. 13. WINSLOW, LI - EVTAVD S. 391. TARIN S. 232. VIEVSENS S. 59. Es ſchreibt der beruͤhmte DEIDIER anatom. S. 250. daß man dieſes die Hoͤle des DVNCANS nenne; SYLVIVS nennt es hiatus. , wird bisweilen von einer Fluͤßigkeit(u)PETIT angef. Ort. WINS - LOW, RIDLEY, TARIN, CAS - SEBOHM, COWBER Appendix f. 30. DUVERNOI anderthalbPinten, RVYSCH muſaeum rar. S. 150. in ziemlicher Menge angefuͤllt. Jndem hier nemlich alles voll iſt, ſo beruͤhrt das rechte Plaͤtchen, wenn dieſer Dampf nicht da iſt, das linke. Von hinten zu verduͤnnt ſich dieſe Hoͤlung, indem hier die Hirnſchwiele dem Gewoͤlbe naͤher liegt, in einen duͤnnen Schweif(x)Einen neuen Kanal nennt es der beruͤhmte PETIT angef. Ort. Man vergleiche damit den beruͤhm - ten Sohn des PETITS anatom. chirurg. PALFYN T. 2. S. 358. Wird gezeichnet vom CASSERIVS libr. X. T. 4. f. 1. Nach dem DUVERNOIS poſthum. T. 1. iſt die helle Scheidewand von vorne her rund, und ſie laͤuft hinterwaͤrts in eine Spizze aus..
Wenn man dieſe zwei Plaͤtchen(y)WINSLOW n. 68. RID - LEY S. 120. GVNZ S. 11. TA - RIN anthrop. S. 232. CASSE - BOHM ſect. viſc. S. 45. DU - VERNOIS. vor ein einziges haͤlt, ſo machen ſie das ſeptum lucidum aus, ob ſie gleich nicht durchſichtig ſind, und ſie unterſcheiden die vordern Kammern(z)RIDLEY angef. Ort. VE - SALIVS libr. VII. c. 5. S. 785. VIEVSSENS S. 59. in ſo ferne, als ſie zwiſchen denſtrei -60Vom Gehirne X. Buch. ſtreifigen Koͤrpern hinablaufen, und ſolche von einander trennen. Die untere Flaͤche der Hirnſchwiele, aus welcher die helle Scheidewand herabgeht, hat, wenn man dieſe Scheidewand fortraͤumt, gleichſam ebenfals ihre Naht(z*)PLATER anat. S. 180. CASSER. libr. X. T. 4. f. 2. WINSLOW n. 68. WILLIS f. 7. und anim. brutor. T. 5., welche mitten durch die ganze Laͤnge und durch die Querfaſern geht(a)GVNZ progr. 1. S. 9. WILLIS anim. brut. T. 5. Pfell - foͤrmig nennt ſie WILLIS f. 7.. Da die Platte der Scheidewand gedoppelt iſt, ſo wird dieſe Naht gleichſam durch eine Spalte von einander getheilt(b)TARIN T. 1. f. 4. R. f. 5. S. SYLVIVS diſſert. 4. n. 13..
Man hat auch von Punkten geſprochen, da wo ſich die Flaͤche dieſes Koͤrpers gegen das Gewoͤlbe hinkehret, und es ſollen dieſelbe in einer gedoppelten Reihe vertheilt ſeyn(c)PETIT angefuͤhrt. Ort., und gleichſam von einem beſondern kleinen Schließmuskel umgeben werden; ich halte dieſe Punkte aber fuͤr Gefaͤße, welche in das Mark dieſes Gewoͤlbes eindringen.
Vieleicht hat es mit den Waͤrzgen eben die Beſchaf - fenheit, die von beruͤhmten Maͤnnern in den Tafeln der hellen Scheidewand geſehen worden ſind(d)DUVERNOI angef. Ort. S. 133. und in T. .
Es iſt die Maſſe des Gehirns im Menſchen, in den Vierfuͤßigen(e)WILLIS S. 23., und ſelbſt in den Voͤgeln(f)Es leugnet ſolches HARVE - IVS de circulo ſanguinis S. 159. Doch beiaht es PERAVLT eſſays de Phyſiq. T. 33. S. 162. T. 9 f. 1. Die Pariſer am Straußen und ſelbſt an der Gans, der es HARV - VEY abſpricht, habe ich es zuver - laͤßig ſo gefunden. Am Adler be - ſchreibt es BORRICHIVS hermer. ſapient. S. 266. und dieſes nimt auch an WILLIS. in angef Ort. S. 69. und WILLOUGBY orni - tholog. S. 5. und MALPIGHI poſth. S. 82., undFiſchen61I. Abſchn. und den Nerven. Fiſchen(g)PERAVLT angefuͤhrt. Ort. S. 164. T. 9. f. 3., und einigen Jnſekten(h)In aſtaco MVRALT vade mecum S. 585. von keinem feſten Weſen; es geht auch dieſelbe nicht von dem obern Ge - hirngewoͤlbe zum Grunde des Gehirns in einem Stuͤkke fort, wiewol ſich doch die Sache in einigen Thierge - ſchlechtern, und wenigſtens in denen anders verhaͤlt, welche ich geoͤfnet habe, indem in allen, zwiſchen dem obern Marke(i)Wie ſie ſich bei ihrer unge - meinen Zartheit von dem fortgeſetz - ten Ruͤkkenmarke, welches ſich uͤber ſich zuruͤckfaltet, bilden laſſen, be - ſchreibt F. SYLVIVS diſſert. 4. n. 11. beim BARTHOLINVS S. 491. 492. und zwiſchen dem untern Marke des Gehirns, ſich ein Zwiſchenraum gedenken laͤßt, welcher aber eben nicht wirklich hol iſt(k)PEGHLIN de apoplex. n. 5. 6. BOHN progr. n. 20. S. 283. HVNAVLD memoir. de l’ academie 1740. S. 375. BOER - HAAVE prael. T. II. S. 529. 530., ſo lange ein Thier lebt und geſund iſt. Jndeſſen unterſcheidet ſich doch die obere Hirndekke von dem untern Grunde dadurch, daß die freye und zuſammenhaͤngende hole Flaͤche des obern Marks einzig und allein auf der ebenfals freyen und bauchigen Unterflaͤche des Marks dichte aufliegt, eine uͤber der andern beweglich liegt, beide mit einer foͤrm - lichen und ſehr weichen Haut bekleidet ſind, und eine Membrane die andre beruͤhrt.
Wenn dieſe Kammern, und dieſes Uebel iſt nichts ſeltenes, mit Waſſer angefuͤllt ſind, alsdann iſt in der That die obere Wand, von der untern entfernt, und eben dieſe Entfernung geht auch alsdenn vor ſich, wenn man durch die Schlagadern, aufgeloͤſete Hauſenblaſe einſpritzt, indem dieſer zitternde Gallert die Kammer anfuͤllt, und nachdem er in der Kaͤlte geliefert, die Form derſelben genau abdruͤckt.
Es verhaͤlt ſich dieſe Hoͤle, welche ſich in den Voͤ - geln vielmehr hinderwaͤrts zeigt(l)Es erſcheinen die Gehirnkam - mern in den Voͤgeln, (ich beſchreibe hier nicht die Hoͤlung der Nerven - kammern, thalamorum,) wenn man die Halbkugeln von einander zieht,die, ein wenig anders. Sie62Vom Gehirne X. Buch. Sie nehmen in dem Menſchen die Seiten der beyden Halbkugeln, neben dem beiderſeitigen Rande des Ge - woͤlbes ein, wodurch nicht nur vorne, ſondern auch hin - terwaͤrts und an den Seiten viel Gehirnmark mitten einbegriffen wird.
Wir haben eine rechte und linke Kammer, welche einander gleich und aͤhnlich ſind, und den Namen der Seitenkammer(m)STENONIS, WINSLOW n. 65. BARTHOLINVS S. 490., oder der Kammer mit 3 Hoͤrnern(n)Vergleicht lconem novam ventriculi cerebri des beruͤhmten C. A. a BERGEN. verdienen, indem das hintere Horn, welches ſich ganz offenbar hinter der dritten Kammer verlaͤngert, im Wege ſteht, daß man ſie nicht die Vorderkammern nennen kann(o)So nannten ſie die Alten, wie auch ORIBASIVS S. 8. Be - reits ARISTOTELES kannte die Kammern im Gehirne hiſt. animal. und ERASISTRATVS beim GA - LENO de Hyppocr. et Platon. decret. libr. VII. cap. 3..
Es findet die Figur der Kammer im menſchlichen Gehirne zu beſtimmen einige Schwierigkeit, indem ſolche nicht voͤllig in einerley Flaͤche liegt, ſondern der groͤßte Theil derſelben, welcher gemeiniglich bekannt iſt, folgt der Laͤnge des Gehirns nach, und er laͤuft beinahe mit dem Horizonte parallel; ob gleich ſein hinteres Ende etwas niedriger liegt, hingegen laͤuft ein Theil derſelben niederwaͤrts und verliert ſich allmaͤhlich in einer viel tiefern Flaͤche.
Es macht der obere und lange Theil der Kammer(p)EVSTACHIVS T. 17. f. 3. 4. 5. eine Biegung, und ſeine Hoͤrner wenden ſich nach entgegen -ge -(l)die geſtreift, und ſtralenfoͤrmig ſind, und man das Mark aus dem ruͤck - waͤrts aufſteigenden Gewoͤlbe weg - nimt, mit einer einzigen windigen Erhabenheit, die dem geſtreiften Koͤrper aͤhnlich iſt. Wenn man dieſe Membrane wegnimt, ſo folgt ein kleines markiges Huͤgelchen, welches ſich nicht voͤllig bis nach vorne hin verlaͤngert, ſondern die - ſes vielmehr gegen den hintern Theil zu verrichtet, und es liegt der ganz untere Theil der Kammer auf den - ienigen Koͤrpern auf, welche die Voͤ - gel ſtatt der ſtreifigen haben, undſolches iſt der wahre vordere Schen - kel ihres Gehirns.63I. Abſchn. und den Nerven. geſetzten Richtungen. Das Vordere dieſer Hoͤrner ſondert ſich von ſeinem Nebenhorne allmaͤlig und nach außen(q)Allezeit nach dem GVNZ programma 2. S. 5.ab(r)Es gibt ein gerades Ende an EVSTACHIVS T. 17. f. 3. 4. Ge - rade und ſtumpf zeichnet ſie TA - RIN adverſ. T. 1. f. 1. Sehr ſtumpf und gerade CASSERIVS libr. X. T. 4. u. f. VIEVSSENS T. 6. VESALIVS S. 786. libr. VII. f. 4. 5. 6.. Von da wird es hinterwaͤrts breit, und es zer - ſpaltet ſich gemeiniglich an ſeinem breiteſten Ende, und zwar hinter dem hintern Ende des Gewoͤlbgrundes(s)TARIN T. 2. f. 3.. Jndeſſen nimt es doch nicht die halbe Breite des Ge - hirns ein.
Der obere Theil verlaͤngert ſich hinterwaͤrts nach dem hintern Lappen des Gehirns, hinter der Stelle, wo ſich dieſes Eingeweide in die Halbkugeln theilet, ſeine Laͤnge iſt verſchiedentlich, er kruͤmt ſich nach außen zu, endigt ſich in dieſem Lappen, und wendet ſich, nachdem ſein letztes Theilchen zugenommen, nach einwaͤrts zu, wiewol er ſonſt ganz und gar einwaͤrts gekehrt iſt(t)EVSTACHIVS aller Orten, TARIN f. 1. T. 1. und f. 3. T. 2. WINSLOW n. 67. BONHOMME T. 4. HEVERMANN phyſiolog. T. 2. T. 6. CASSER. T. 4. f. 1. VIEVSSENS T. 6. C.A. a BERGEN angef. Ort. c. c. MORAND a. O. G. daß er auch nach auswendig gelaufen, GVNZ S. 5.. Es iſt ſeine Laͤnge verſchiedentlich, und ich habe ihn in einigen Koͤrpern zweimal laͤnger(u)Auf einer Seite zweimal laͤnger, EVSTACH angef. Ort. f. 4. daß er gemangelt BARTHO - LINVS S. 491., und zweizoͤllig gefunden(x)Was aͤhnliches hat GVNZ S. 5. und TARIN adverſ S. 7. kurz beſchreibt ihn VIEVSSENS T. 6. lang und ſehr duͤnne T. 7.. Er iſt bisweilen ein gerades(y)Daß dieſes ſelten geſchehe, GVNZ S. 5., eifoͤrmiges, und oft gekruͤmtes Huͤgelchen(z)EVSTACHIVS angef. Ort. T. f. 3. 4. 5. 6. MORAND lcon. LIEVTAVD f. 1 a.a. mondfoͤrmig, nach dem D. de MARCHETTE S. 119.. Er neigt ſich ein wenig niederwaͤrts herab. Mein beruͤhmter Freund und Amts - gehuͤlfe(a)MORAND angefuͤhrt. Ort. H. Es hat der beruͤhmte LIEV - TAVD keine zwo Hoͤlungen, in - dem eine darunter der Hippokamp iſt. beſchreibt noch eine zwote, aber mit dieſer parallelen und aͤhnlichen Hoͤlung, welcher die hafenfoͤr -mige64Vom Gehirne X. Buch. mige (ancyroidea) Hoͤlung nennt(b)TARIN S. 7. 45. MO - RAND f. 1. a BERGEN nach meiner Ausgabe S. 844., welche ich aber niemals zu Geſichte bekommen habe.
Es wendet ſich der niederſteigende Theil der Kam - mer(c)Ueberhaupt iſt hier VESA - LIVS der erſte, wenn er ſchreibt, daß das Horn von dem hintern Theile, der Kammer gegen dem Anfang der Sehe. und Geruchs - nerven niederſteige, libr. VII. c. 6. Nach ihm zeichnet es EVSTACH. T. 17. f. 5. Wieder auf die Bahn bringt es VAROLIVS angef. Ort. S. 5. b. Hernach I. C. ARANTIVS c. 1. S. 43. Ferner CORTESIVS miscellanea 1. S. 25. f. 6. D. de MARCHETTE angef. O. SALTZ - MANN obſerv. S. 55. GLASER de cerebro S. 33. LIEVTAVD S. 390. 391. SYLVIVS beim BARTHOLINVS. Hievon ſiehe ei - nige Stellen der Alten, welche ausdem GALEN und HIPPOCRATE hieher gezogen werden koͤnnten bei dem C. BAVHIN theatr. ana - tom. S. 3. 7. anfangs nach außen zu, hierauf faltet er ſich, geht nach vorne und einwaͤrts herab(d)GVNZ progr. 2. S. 6. GA - RENGEOT T 2. S. 257. DD. , und erreicht unter ſeinem Vorderende(e)WINSLOW n 66. das Ende iſt gar zu weit nach außen geſtreckt in dem Kupfer des C. a BERGEN l. b. und zu klein bei dem BON - HOMME T. 4. an dem Grunde des Ge - hirns, und bei dem Ausgange der Sehenerven aus dem Gehirne(f)Faſcicul 6. T. 1. TARIN T. 2. f. 3. LIEVTAVD angef. Ort. ſein Ende, wo er blos mit der duͤnnen Gehirnhaut(g)GVNZ S. 6. bedeckt iſt, welche man nur wegnehmen darf, um denſelben liegen zu ſehen(h)Daß er mit einem kleinen Loche gefunden worden, ſagt GVNZ a. O. S. 6. TAIRN fuͤgt noch das Mark hinzu, und macht ſie in ei - nem andern Werke anthrop. S. 229. offen.. Jch mag hier nicht die Spalten, welche die Natur zum Durchlaſſen der Gefaͤßchens beſtimt hat, zaͤhlen(i)TARIN S. 7.. An dieſem Horne befinden ſich die markigen Saͤulen, wenigſtens dem Anfange nach in folgender Ordnung, der geſtreifte Koͤrper, das gedoppelte halbzirklige Centrum, die Kam - mer (thalamus) des Sehenervens, der Streif, der ans Gewoͤlbe graͤnzt, der Hippokampsfuß, und die Saͤule ohne Namen.
Es ſind die Kammern der Sehenerven in den Voͤ - geln hol, und ſie machen eine beſondre Kammer aus,der -65I. Abſchn. und den Nerven. dergleichen etwas muß auch der beruͤhmte Heuermann geſehen haben, indem er beſondre Hoͤlungen aus der Vereinigung der dreien Hoͤrner der Gehirnkammern hervorgehen, und ſich in die Kammern des gedachten Nerven einen Zoll lang und druͤber werfen geſehen(k)T. 2. S. 238..
Es ſoll die linke Kammer daſelbſt eine Oefnung in die rechte machen, wo die beiden Adergewebe zuſammen kommen, nemlich zwiſchen den Kammern der Sehenerven, dem Gewoͤlbe(l)GVNZ progr. 2. S. 6. WINSLOW n. 70 MARCHETT S. 119. und dem Adergewebe(m)TARIN anthrop. S. 235., und man hat bereits |vorlaͤngſt behauptet, daß nur eine einzige Kammer ſtatt finde(n)BARTHOLIN S. 490. RIDLEY S. 117. MVRALT vade mecum S. 224. 505. COW - PER appendix f. 29. de HAEN rat. med. T. IV. S. 197.. Jch habe mehrmalen dieſem Wege vermittelſt des Einbaſſens nachgeſpuͤrt. Jch habe aber, wenn ich die Luft gelinde hineingetrieben, nicht finden koͤnnen, daß die Luft von der Hoͤlung nach der linken uͤbergegangen, oder das Waſſer, welches ich in die Kammer der einen Seite geſpritzt, durchgedrungen waͤre, wie ſchon vorlaͤngſt Stenonius(o)Du cerveau S. 18. Er nennt die Baſis des Gehirns, in -dem kein anderer Verſtand der Worte ſeyn kann. angemerkt hat, daß zwiſchen dem Gewoͤlbe und den Kammern der Sehenerven kein Durchgang ſey, wenn man ſolchen nicht mit Gewalt machte; ia, er ſetzt noch hinzu, daß die Spalte unter dem Gewoͤlbe von einer Membrane ver - ſchloſſen waͤre(p)S. 30., welches auch vor kurzem der vortref - liche Senac(q)Tr. du coeur T. II. S. 689. Daher findet man in einer Kammer Waſſer und in der andern nicht, RIDLEY S. 59. daß eine Kammer waſſerſuͤchtig, hingegen die andre geſund geweſen, de HAEN a. O. S. 198. Es ſagt auch der beruͤhmte MARTINI in ſeinen Streitſchriften S. 40. 41. daß die Kammern des Gehirns keine Communication un - ter einander haben. beſtaͤtigt hat. Jndeſſen bedarf dieſe Frage doch, was den menſchlichen Koͤrper betrift, noch eine weitere Unterſuchung.
Damit aber nicht die Dekke des Gehirns mit ſeinem Pflaſter zuſammen wachſen moͤge, ſo iſt ein Dunſt vor - handen, welcher aller Orten aus der Membrane, die die Kammer bekleidet, wie auch aus den Adergeweben, von denen bald geredet werden ſoll(r)RIDLEY S. 82. von dem plexu chorioideo. , ausſchwitzt, und die innere hole Flaͤche voͤllig anfeuchtet. Jch habe hier - uͤber, außer meinen eigenen Verſuchen, viele Zeugen(s)N. MASSA iſagoge S. 84. b. I. CARPVS uber den MVNDI - NVS S. 438. b. POSTHIVS poſt COLVMBVM S. 512. VALVERD S. 242. VESALIVS von der vierten Kammer S. 788. Denn er ſagte, daß ſich das Waſſer, welches er zu - giebt, in den uͤbrigen Kammern oͤfters zeige S. 786. BRVNNER de glandula pituitar. S. 15. 16. RIDLEY S. 82. STENON de muſcul. et gland. S. 42. GRVND de hydrocephalo SCHNEIDER de catarrhis libr. II. cap. 9. S. 99. MOLINETTI disquiſitio S. 181. An einem ploͤtzlich im Waſſer Er - ſtickten BARTHOLIN centuria 4. n. 6. Man findet in den Kammern der Voͤgel, die gegen das Ruͤkken - mark hingehen, Fließwaſſer, die Pariſer. , und zwar unter den groͤßten Zergliederern fuͤr mich. Da dieſes nur ein ſehr maͤßiger Dampf iſt, ſo kann er ſich nicht allezeit in ein Waſſer verdikken, und er fehlt bisweilen in ganz friſchen und unbeſchaͤdigten Koͤr - pern(t)An einem eben Enthaupteten fand man kein Waſſer in den Kam - mern, VERDVC uſage des parties T. II. S. 65. Einen feuchten Dunſt nennt es BOVILLET Suite des Elemens de Medecine S. 35. poſt RIDLEY S. 82.. Er hat dieſes aber mit dem zarten Waſſer des Herzbeutels(u)Buch 4., des holen Rippenfelles, und dem Dunſte des Unterleibes gemein.
Es duͤnſtet aber in einem lebendigen Thiere ein ſicht - barer Dunſt entweder aus der aͤußern Flaͤche des Ge - hirns, oder der Hoͤle der Kammer aus(x)KAAVW n. 542. k. .
Es iſt offenbar, daß dieſes Waſſer aus den Schlag - adern heraus daͤmpfe, indem ein zarter Saft, den man in die Schlagadern einſpritzt, an der geſamten Oberflaͤchein67I. Abſchn. und den Nerven. der, Gehirnkammern herausſchwitzt(y)KAAVW n. 549., wie ich dieſes oft verſucht habe.
Jch habe auch oft in den gedachten Kammern ge - faͤrbte Zuͤge vom Gallerte gefunden, wenn ich die Schlagadern angefuͤllt hatte.
Eben ſo deutlich wird auch dieſe Feuchtigkeit von den Blutadern aufgefangen. Wenn man naͤmlich ein reines oder gefaͤrbtes Waſſer in große Staͤmme der Blutadern, oder auch Fiſchleim, der im Kornbrandweine aufgeloͤßt worden, in ſie ſpritzt, ſo ſchwizzet eben ſo ſichtbar, aus eben der ganzen Oberflaͤche, ein zarter Dunſt heraus, als aus den Schlagadern hervordringt(z)Nach der Theorie des Kaauw n. 614.. Folglich ſcheint kein Zweifel zu ſeyn, daß nicht beſtaͤndig eine zarte Feuchtigkeit, wie im Herzbeutel, und an der Rib - benhaut, in die uͤbrige Hoͤlen des menſchlichen Koͤr - pers, und die Kammern des Gehirns, aus den Schlag - adern ausduͤnſte(a)Aus den Druͤſen des Ader - gewebes, N. STENONIVS, LIT - TRE mem. de l’Acad. 1707. S. 129. doch man findet an unzaͤlichen Orten ein zarters Waͤſſergen, wo doch nichts von Druͤſen vorkoͤmt., und hier ebenfals gleich wieder von den Schlagadern eingeſogen werde, wie hiemit das Exempel andrer Hoͤlen im Koͤrper uͤbereinſtimt.
So oft aber das Geſchaͤfte der Blutadern ſchlaͤfrig geſchicht, und Blutadern pflegen in langwierigen Krank - heiten ihre Dienſte nicht gehoͤrig zu verrichten, ſo ſam - melt ſich dieſe Naͤſſe in ein Waſſer(b)Daß dieſes oft vorkommeFANTON. ad PACHIONVM anim. 10., und dieſes dehnt die Gehirnkammern bis zu einer anſehnlichen Groͤße aus. Man hat in Perſonen, die vom Schlage geruͤhrt wor - den(c)BONNET ſepulchret. de apoplex. obſ. 40 ſeq. SCHEID de duob. osſib. quaeſt. 5. KLAV - NIG obſ. 13. WEPFER apoplex. S. 378. 379. WILLIS anim. brut. S. 30. HOME med. facts. S. 132. 133., in ſchlaͤfrigen Kranken(d)BARTHOLIN hiſt. 80. cent. III. CHIFLET. , bei entzuͤndetemE 2Ge -68vom Gehirne X. Buch. Gehirne(e)Hiſt. de l’ Acad. des ſcienc. 1735. S. 18. auf 2 Pfunde. Jn ei - nem Wahnwizzigen, BOEHMER praef. ad faſcic. 1. S 17. An ei - nem andern WISEMANN oper. S. 232. Vom Konfwehe und Wahn - wizze WILLIS anim. brutor. S. 240., in krampfigen Zuͤkkungen(f)RHOD obſ. 49. L. I. WIL - LIS de Conoulſion. S. 131. anim. brut. S. 307. HARDER apiar. obſ. 33., in Laͤhmun - gen(g)BETZOLD obſ. 60. WEP - FER apoplex. S. 344. und anſtekkenden Fiebern(h)LANCIS. Epidem. III. , in dieſen Kam - mern haͤufiges Waſſer gefunden, und deſſen noch mehr in dem ſogenannten Waſſerkopfe(i)Memoir. avant. 1699. T. 1. S. 249. SAVIARD obſ. 89. Phil. Tranſ. n. 256. Hamb. Magazin, T. 19. S. 213. HILDANVS, epiſt. ad PALVDANVM, KERKRING obſ. 46. KALTSCHMID de hy - drocephalo. AGRELL Swenſkaacad. Handl. 1748. trim. IV. GILG de ſpina bifida. .
Jch ſehe, daß man in dem Gehirne eines Waſſer - kopfes 113 Unzen(k)BECHLIN angef. Ort., und in den Kammern ein(l)CHIFLET. , zwei(m)TVLP. obſ. 25. L. I. me - moir. de l’ Acad. 1735. a. O., drei(n)DODART beim du HAMEL hiſt. S. 270., vier(o)NIC. STENONIS Fil. , neun(p)L. I. c. 5., und ſo gar drei - zehn Pfunde gefunden habe(q)Ephem. Nat. Curioſ. Dec. 1. ann. 4. 5. obſ. 196..
Es hat das Anſehn, als ob ſich dieſer Dunſt eine Zeit lang nach dem Tode, wie die uͤbrigen Duͤnſte, aus den Schlagadern erzeuge, und man findet daher einige Stunden nach dem Tode in den Kammern viel Waſ - ſer(r)KAAVW n. 543., welches ſich von neuem in einem friſch geoͤfneten Thiere einfindet, wenn man es gleich abwiſcht(s)Eben der n. 542..
Die Alten haben dieſes Waſſer, aus dem Grunde, weil man es haͤufig antrift, fuͤr einen ſchleimigen Aus - wurf des Gehirns gehalten(t)VAROLIVS angefuͤhrt. Ort. S 8 b. und 9. HOFMANN apolog. S. 233. 234. BARTHO - LIN S. 499..
Es hat eine gallertartige Beſchaffenheit an ſich(u)BECHLIN obſ. 61. Cent. 1. La PEYRONIE Extr. des memoir. de l’ Acad. de Montp. 1708., und es gerinnt zu Haͤutchen, wenn man eine Mi -neral -69I. Abſchn. und den Nerven. neralſaͤure, oder Weingeiſt hinzugießt, wie auch vom Feuer(x)BRVNNER de gland. pituit. c. 4. Fuͤr die Gerinnbarkeit, ſiehe FRACASSATVM de cerebro. S. 324. 325. ed. Bonon. und BELLINVM mot. cord. S. 43. ed belg. , und wenn beruͤhmte Maͤnner behaupten(y)MALPIGH poſthum S. 162. BERGER natur. hum. S. 284. de HAEN T IV. S. 174. 197., daß es in ihren Verſuchen voͤllig verraucht ſey: ſo kann vielleicht die Faͤulnis Schuld daran geweſen ſeyn. Sol - chergeſtalt troͤpfelt aus dem Gehirne der Fiſche, wenn man ſolches zerſchneidet, ein eiweisartiger, gerinnbarer Saft(z)COLLINS S. 994., welches auch von den Waſſerblaͤschen des Gehirns(a)FANDON anim. S. 177.und dem Zellgewebe der ſpinnenwebigen Membran gilt(a*)de HAEN T. IV. S. 170.. So oft wenigſtens einige Ver - ſuche daraus einen gerinnbaren, andre hingegen einen verduͤnſtenden Saft machen, ſo kann man den erſtern allezeit mehr Glauben beimeſſen; indem das Verweilen und die Faͤulnis ihn leicht dahin vermoͤgen koͤnnen, daß er verrauche, da ihn hingegen kein Zuſall zum Ge - rinnen bringt(a†)Doch ſagt der vortrefliche de HAEN, daß ſein Saft den Vio - lenſyrup nicht gefaͤrbt habe, angef. Ort. S. 174..
Die obere Dekke der Seitenkammer beſteht groͤßten - theils aus der Hirnſchwile(b)Man vergleiche damit den TARIN t. 1. f. 1. den obern Theil h. i. h. i. f. mit dem untern Q. R. S. u. ſ. f. und dem Gehirnſinus, welcher mit dem erhabenen geſtreiften Koͤrper, und der Kammer des Sehenerven zuſammentrift. Die Zerglie - derer pflegen auf dieſe Dekke wenig Acht zu geben. Mit dem untern Pflaſter ruhet hingegen der vordere und vor - nehmſte Theil der Kammer auf dem geſtreiften Koͤrper. E 3Jn70Vom Gehirne X. Buch. Jn den hintern Winkel begiebt ſich anfaͤnglich die Klaue(c)Die kleinere Vorragung des GVNZ progr. 2. tab. 8. der Sporn des MORAND angef. Ort. S. 321. und tab. 15. G. Es hat eine aͤhn - liche Figur der beruͤhmte TARIN tab. 1. f. 1. d. e. und etwas kuͤrzer, tab. 2. f. 3. anthrop. S. 234., welche bisweilen krum, bisweilen gerade iſt, und vom Hippokamp(d)Sie ſcheint TARIN mit der Hirnſchwiele zu vereinigen anthrop. S. 234. mit dem Gewoͤlbe LIEV - TAVD tab. 1. f. 2. dergeſtalt herruͤhrt, daß ſie mit nicht geringem Eindrukke, dadurch gleichſam als ein klei - nes Thal abgeſondert, doch nicht voͤllig getrennet wird. Bisweilen iſt dieſe Vorragung ſtumpf und gerade ge - weſen. Der beruͤhmte Tarin(e)anthrop. angef. Ort. hat ſie von zwei und drei Spalten gefunden.
Die beruͤhmten Maͤnner, naͤmlich der beruͤhmte Morand(f)Angef. Ort., und bisweilen, aber nicht immer, Joh. Gottfried Gunz(g)Angef. Ort., haben allein zwo von dergleichen Vorragungen, naͤmlich die innere, von der bisher die Rede geweſen, und eine aͤußere, geſehen, welche von der folgenden Verragung ruͤckwaͤrts lief.
An dem hintern Horne der Kammer befindet ſich ganz inwendig die Kammer der Sehnerven, auf dieſe folgt der Hippokamp, und auf beiden liegt der Saum(h)MORAND f. 2. L. , und die inwendige Saͤule, welche erhaben, einfach(i)TARIN tab. 2. f. 4. 5. 6. f. f. GVNZ giebt dieſes doch nicht fuͤr beſtaͤndig an., und von wenigen Anatomiſten beruͤhrt iſt. Jch habe gefunden, daß die Saͤule auch von ihrem Marke etwas dem Horne bei dem Winkel der hintern Kammer mit - getheilet habe, welches auch der beruͤhmte Gunz ſo gefunden hat(k)Angef. Ort..
Da ich von der zarten Gehirnhaut handelte, be - ruͤhrte ich auch das dreiſeitige, ſchoͤne, und von vielenSchlag -71I. Abſchn. und den Nerven. Schlagaͤderchens gefaͤrbte Adergewebe. Es iſt dieſes flach, und wie ein Segel ausgeſpannt(m)HOFFMANN erinnnert, daß man den Namen ſo ſchreiben muͤſſe, apol. S. 225.. Es ver - einigen ſich aber damit noch einige kuͤnſtliche, zum Theil zuſammengerollte und rundliche Adergeflechte, naͤmlich ein rechtes und linkes(n)Es ſcheint ſich RIDLEY zuzuſchreiben, daß ihrer zwo ſind, S. 57. doch ſpricht von zweien VIEVSSENS S. 61. und vorlaͤngſt VESALIVS L. VII. f. 6. von zweien redet unter dem Namen der Wuͤr - mer CARPVS in MVNDINVM S. 437. Iſag. 57. b. und ACHIL - LINVS S. 12..
Es rollt ſich naͤmlich die duͤnne Hirnhaut in ein Knaul zuſammen(o)Wie bereits CARPVS erin - nert, uͤber den MVNDINVS. Mit dem Gekroͤſe vergleicht es VARO - LIVS S. 8., und ſie begiebt ſich auf dieſe Weiſe in das untere Horn einer ieden Seitenkammer. Jn dieſer Gegend wirft ſich ein Adergeflechte an der Hirn - ſchale in den Grund des Gehirns(p)Bei ☉. fafc. 7. tab. 1., es liegt ſrei auf dem Urſprung des Sehnerven gelagert, und wird blos von der zarten Hirnhaut bekleidet(q)WEPFER de apoplex. S. 46..
Hierauf ſteigt das Adergewebe mit der Kammer des Sehnerven(r)C. A. a BERGEN ic. am untern Horne der Kammer ARAN - TIVS c. 3. und VAROLIVS f. 2. i. k. nach außen, ruͤckwaͤrts, und einwaͤrts in die Hoͤhe, und indem es ſich ganz oben an dem nieder - ſteigenden Horne der Kammer(s)TARIN tab. 2. f. 3. verglei - chet damit MORAND S. 318. erweitert, ſo bedekket es den ganzen Hippokamp. Hier zieht es ſich von neuem wieder zuſammen, es bedekket blos den Streif, welcher vom Gewoͤlbe entſpringet, und den naͤchſten Theil der Kammer der Sehnerven, und ſo laͤuft es ferner durch das obere Horn der Kammer, einwaͤrts und vor - waͤrts fort, es legt ſich uͤber die Kammer der Sehner - ven(t)Faſc. 7. S. 13. von den Ge - faͤßen des Aderg webes im Gehirne giebt du VERNEY poſth. tab. 3. f. 2. 3. 4. ein Kupfer., es laͤuft mit dem mittlern Adergewebe, welches wir beſchrieben haben, ſo lang es iſt, in eins fort(u)Faſc. 7. tab. 2. H. H. TARIN adverſaria anatomic. tab. 1. f. 1. VIEVSSENS tab. 6. RIDLEY f. 5. BONHOMME tab. 4. 5.,E 4und72Vom Gehirne X. Buch. und zwar bis zu dem vordern Ende der Sehnerven - kammern(x)TARIN tab. 1. f. 1. VESAL. libr. VII. f. 6. BONHOMME tab. 4. 5., hingegen zum hintern Ende der hellen Scheidewand fort.
Jn dieſer Gegend liegt das rechte Adergewebe, ent - weder dem linken ganz nahe(y)EVSTACH. tab. 17. f. 3. 4. CASSER. libr. X. tab. 4. f. 1. 3. RIDLEY f. 5. BONHOMME tab. 4. 5., oder es verbindet ſich gar damit(z)TARIN tab. 1. f. 1. BER - GEN n. dd. a. O. So zeiget es ſich auch in allen Figuren der er - ſten Kupfertafel, c. 14. des VES - LINGS. n. b. RIDLEY S. 58. und f. 3. VESAL. f. 6. lib. VII. , oder es grenzt doch an daſſelbe, hierauf entfernt es ſich nach außen davon(a)So zeigt es VESLINGIVS in allen Figuren tab. 1. cap. 14., es verſchwindet, vermiſcht ſich mit dem mittleren Adergewebe(b)RIDLEY S. 58. und fig. 5. VESAL f. 6. Lib. VII. , und von dieſem bekoͤmt es in ſeiner Spizze große Blutadern(c)EVSTACHIVS angef. Ort., indeſſen daß es andere wieder in die helle Scheidewand(d)Es ſcheinen die Loͤcher, in welche CASSERIVS das Aderge - webe ſich werfen laͤßt, die Eingaͤnge dieſer Gefaͤße zu ſeyn. und zum Gewoͤlbe abgiebt.
Dieſes Adergewebe hat in der Frucht, den Kindern, und einem recht geſunden Menſchen, außer einer flokkigen Membran, den großen Blutadern(e)Daß es ganz und gar aus Blutadern beſtehe SWAMMERD. de reſpir. S. 5. doch finden ſich mehr Blutadern im mittlern Ader - geflechte., deren nur wenige da ſind, und außer den Schlagadern, die in dieſem Ge - flechte ſehr haͤufig ſind(f)RVYSCH ep. 12. t. 15. f. 3. Theſ. 2. aſſ. 5. num. 7. Theſ. 3. n. 45. Theſ. 5. n. 68. T. 8. n. 100., weiter nichts an ſich. Von dieſen Adern bleiben einige in der Geſtalt von Nezzen in dieſem Gewebe zuruͤkke(g)EVSTACH. t. 17. f. 3., zum Theil wenden ſie ſich nach der hellen Scheidewand, den geſtreiften Koͤrper, den Kammern der Sehnerven und nach dem Gewoͤlbe, wie wir bald zeigen wollen.
Es miſchen |ſich aber ſehr haͤufig einige eifoͤrmige Blaͤsgen(h)WINSLOW n. 89. in eben dieſes Adergewebe mit ein(i)VAROLIVS angefuͤhrt. Ort. S. 8. reſol. anatomica S. 9. F. ,welche73I. Abſchn. von den Nerven. welche blind, von einer zarten Membran gemacht, mit einem roͤthlichen Waſſer angefuͤllt, den Waſſerblaͤschen gleich ſind, und von denen man glauben kann, daß ſie aus einen Fehler entſtuͤnden. Es behauptet ein großer Schriftſteller, daß dieſe Blaͤschen im natuͤrlichen Zu - ſtande gar nicht, ſondern blos durch das Vergroͤßerungs - glas(k)WINSLOW. MORGAGN. , und in Krankheiten ſichtbar und groͤßer wer - den(l)Fuͤr Waſſerblaͤsgen haͤlt ſie RVYSCH epiſt. 12. S. 21. fuͤr zu - ſammengedrehete Gefaͤße Theſ. 10. n. 24. 25. ep. cit. ad fig. 3. t. 15.. Der Verdacht, daß ſie von einer faͤchrigen Art ſind, vermehrt ſich in der That, wofern ſich das Waſſer wirklich von einem Blaͤsgen in alle uͤbrige druͤkken laͤßt(m)VIEVSSENS S. 35.. Sie wachſen oft ſo groß, daß ſie den Namen der Waſſerblaͤsgen verdienen(n)FANTONVS ad PACCHI -ONVM S. 177. FLAMERDINGH de apopl. PEYER obſ. 6. MOR - GAGNVS angef. Ort. FABRI - CIVS anat. pract. S. 124. RIDLEY obſ. 160. TEICHMEYER anthrop. S. 192. GILG ſpina bifida. Jn einer anſteckenden Krankheit FLAS - CVS beim LANCISIO opiſt. 3. in dem mit Schwindel behafteten Viehe. WEPFER angefuͤhrt. Ort. S. 370.. Jch habe auch ge - funden, daß ſie in weiſſe Geſchwuͤlſte ausarteten, die mit einer von Gefaͤßen erfuͤllten Membran lagen, wie Spekbeulen ausſahen, oder eine haͤrtere Materie ent - hielten, im Durchmeſſer zwo oder drei Linien hielten, und die Figur von Perlen hatten(o)Ein aͤhnliches Uebel in hiſt. de l’ Academie 1700. obſ. 5. und harte Druͤſen bei dem beruͤhmten la PEYRONIE memoire de l’Aca - demie 1741. S. 208. und vorlaͤngſt von PANAROL pent. 2. obſ. 9. und nach langſamen Krankheiten und Kraͤmpfen vom HARDERO obſ. 33. eine ſehr deutliche Druͤſe hat DIEMERBROECK S. 350. einen Stein comment. acad. Petro - polit. T. III. S. 397. 398..
Man hat vorlaͤngſt vermuthet, daß dieſe BlaͤsgenE 5in(i)SYLVIVS diſſer. 4. n. 12. C. HOF - MANN de cerebro n. 31. SPIE - GEL S. 298. WHARTON S. 163. welcher ſagt, daß ſie zuſammen - gedruͤckt ſind, I. a HORNE micro - cosmus S. 82. N. STENONIS F. angef. Ort. S. 42. GLASER S. 16. DIEMERBROECK S. 350. WILLIS S. 38. BARTHOLIN hiſtoria 32. centuria 1. anat. S. 496. MOLI - NETT S. 180. PECHLIN apo - plex. n. 11. VIEVSSENS tab. 6. 7. n. 61. 35. RIDLEY S. 62. SAN - TORIN c. 3. n. 5. LIEVTAVD S. 393. memoir. de l’Academie de chir. tab. 1. S. 377.74Vom Gehirne X. Buch. in den Gehirnkammern eine Feuchtigkeit abſonderten(o*)STENONIVS de muſc. et gland. S. 42. TAUVRY anat. raiſon. S. 262.. Da ſie aber durch Krankheiten entſtehen, ſo ſcheinen ſie kaum geſchickt zu ſeyn, iederzeit einen Dunſt zu erzeugen.
Wir wollen an einem andern Orte die Flieswaſſer - gefaͤße dieſes Adergeflechtes unterſuchen.
Es breiten ſich an den Voͤgeln laͤngſt den Seiten - kammern uͤberhaupt, und inſonderheit hinterwaͤrts, ſehr artige Adergewebe aus, welche zwiſchen den Huͤgeln den geſtreiften Koͤrpern aͤhulich ſind, und zwiſchen dieſen und den holen Kammern der Sehnerven hervorragen.
Es befinden ſich in dem untern Pflaſter einer ieden Seitenkammer des Gehirns, vor andern zwei Paare kleinere Huͤgelchen. Man nennet das vordere darunter, welches groͤßer, anfangs allein iſt, und ſich hierauf nach außen zu dem innern entgegenkehrt, nicht unbillig den geſtreiften Koͤrper(p)Vom VILLIS. ob die Sache gleich ſchon aͤlter iſt.. Sein Vorderende iſt gemeinig - lich ſtumpf(q)VESAL libr. VII. fig. 4. 5. L. M. fig. 6. D.E. CASSER lib. X. T. VIII. EE. tab. 4. fig. 1. 2. t. 5. fig. 1. 2. t. 6. VIEVSSENS t. 6. E.E. t. 7. D. D. faſc. 7. t. 2. 3. TARIN t. 1. f. 1. GARENGEOT ſplanchn. tom. II. S. 257. EVSTACHIVSzeigt allein einen vordern Anſatz, der nach vorne zulaͤuft t. 17. fig. 3. 4. wie auch ohnlaͤngſt HEVERMANN Tom. IV. . Es wird allmaͤlig hinterwaͤrts und einwaͤrts duͤnner(r)TARIN, WINSLOW. n. 73. VIEVSSENS tab. 6. T.G. t. 7. D.D. t. 8. E. E t. 9. E.E. t. 11. D.D. t. 12. C.C. und endlich zeichnet es RIDLEY f. 5. ∆. ∆.. Es begiebt ſich(s)TARIN angef. Ort. VIEVS - SENS tab. 9. E.E. tab. 10. C.C. tab. 11. 12. 13. in den Anfang des niederſteigenden Horns der Kammer, und verwandelt ſich allmaͤlig in den Schenkel des verlaͤngerten Markes. Es liegen die geſtreiften Koͤrper in einer ſchiefen Lage gegen einander, und ſie werden vorne, wo ſie an ein -ander75I. Abſchn. und den Nerven. ander grenzen, von der hellen Scheidewand(t)HEVERMANN tab. 4., hinter - waͤrts aber von den dazwiſchenliegenden Kammern der Sehnerven(u)EVSTACH. tab. 17. fig. 4. VIEVSSENS tab. 6. 7. 8. TARIN angef. Ort. WINSLOW n. 74. von einander geſchieden. Sie werden von der genannten Membran bedeckt, welche viele Ge - faͤße von beiden Geſchlechtern(x)VIEVSSENS tab. 6. HEV - ERMANN angef. Ort. TARIN eben da. CASSER libr. X. tab. 6. enthaͤlt, die ſich von dem obgedachten Adergewebe nach außen in ſie hinein - werfen.
Dieſer Huͤgel iſt nicht uͤberall, ſondern blos am Grunde der Kammer figurirt, und er erhebt ſich von dem Marke des Gehirnes, nach der Art einer Wand - ſaͤule. Es vermiſcht ſich ſeine obere, hintere und ganze untere breite Flaͤche, wie auch die an den Seiten, mit dem uͤbrigen benachbarten Marke, und laͤuft endlich nach den Schenkeln des Gehirns, von welchen wir bald reden wollen. Aus der Urſache ſind die innern und vordern geſtreiften Koͤrper des Vieuſſens(y)tab. 14. B.B. , wie auch die mittlern(z)tab. 15. D.D. tab. 16. D.D. dieſe Fortſaͤzze wiederholt F. PETIT angef. Ort. S. 14. dieſes beruͤhmten Mannes von den ieder - mann bekannten Huͤgelchens nicht unterſchieden.
Von außen haben die geſtreiften Koͤrper die Natur und graue Farbe mit der Markrinde gemein(a)VIEVSSENS S. 66. GVNZ progr. 2. S. 8. Es hat der be - ruͤhmte MEKEL die geſtreiften Koͤrper in einem Moren ſchwaͤrz - lich beſunden, memoires de Berlin T. XIII. S. 69.; wenn man ſie aber nach einem ſenkrechten Schnitte(b)WINSLOW n. 73., oder nach einer Linie, die mit dem Horizonte parallel iſt(c)RIDLEY S. 120. GVNZ S. 9., durchſchneidet, ſo ſiehet man in der That, und faſt mitten im geſtreiften Koͤrper, eine ziemliche Menge Marks. Es liegt dieſes Mark im Menſchen, und zwar ein wenig anders, als in den unvernuͤnftigen Thieren in einem Linienſtriche, welcher naͤher gegen dem Hinterhaupte vondem76Vom Gehirne X. Buch. dem feſten Marke, hierauf von Jnſelchens, die elliptiſch,(d)Es nennet ſie ungemein dick GVNZ angef. Ort. dikker, und in ſo fern beſſer zeichnet ſie COWPER append. fig. 30.von kleiner Breite, markig, und ſich einander pa - rallel und gleich ſind, zuſammengeſetzt iſt, zwiſchen dieſe Jnſelchens miſchen ſich ſehr zarte und rindige Streifen, und es ſind dieſe Linien und Jnſeln von der Flaͤche in einer kleinen Entfernung abgeſondert. Dieienigen Jn - ſeln, welche hinterwaͤrts liegen(e)Vergleiche von dieſen Strei - fen den. NICOL. STENONIVS du Cerveau S. 11. 12. 25. ob er glelch dunkel iſt., ſind an ſich laͤnger, hingegen werden ſie vorne kuͤrzer und kleiner(f)Daß ſie verſchwinden IO - SEPHVS la CHARRIERE S. 153.. Jch kann ihre Kupfer bei den beruͤhmten Maͤnnern nieman - den empfehlen(g)VIEVSSENS tab. 9 E. E. tab. 10. C C. tab. 12. C. C. tab. 13. 14. 15. 16. und dieſer zeichnet Strei - ſen, die zu ſehr in einem Stuͤkke fortgehen und die ganze Dikke durchlaufen. Jch habe eben ſowenig die Streifen ſich von der vordern commiſſura in zwo Reihen zertheilen geſehen, wie ſie VIEVS - SENS malt tab. 14. B.B. C.C. Jch finde faſt eben das beim BON - HOMME tab. 7. WILLIS. erin - nert, daß er ſeine Figur VIII. und in der anima brut. die tab. V. von einem Schafe hergenommen habe..
Jch habe niemals die markigen, oder grauen, und ſich durchkreuzende Faſern, ſo wenig, als ein anderer Zergliedererer, finden koͤnnen, deren ein beruͤhmt. Mann Erwehnung thut(h)GVNZ S. 9., und folglich muͤſſen ſie ſehr ſelten zu Geſichte kommen. Eben ſo wenig kann ich mich in die Faſern finden, welche ſich in dem Pflaſter der Kammer, und folglich am geſtreiften Koͤrper zeigen ſollen(i)COLLINS tab. 49..
Außer dieſen Jnſeln, liegen noch hin und wieder einige kleine Koͤrperchen von allerley Figur, kleine Linien, und markige Kerne, wiewohl ohne Ordnung, durch das aſch - farbne Weſen der geſtreiften Koͤrper zerſtreut(k)Vieleicht ſind dieſes die weiſ - ſen Punkte des GVNZEN a. O. Es ſcheint aber dieſer beruͤhmte Mann haben zu wollen, daß ſich Linien nach dem Zuge des Meſſers in Punkte verwandeln ſollen..
Es77I. Abſchn. und den Nerven.Es haben alle vierfuͤßige Thiere, ſo viel ich Nach - richt finde(l)Hin und wieder aus einem Schafe WILLIS. tab. 7. de an. brut. et de cerebro tab. 5. an einer Kazze, COLLINS tab. 53. fig. 2. an der Bergmaus, die Pariſer, an dem Elephanten G. STVKELEY tab. 1., dergleichen Koͤrper, nur die Voͤgel aus - genommen. Denn obgleich in beiden Seitenkammern derſelben eine aͤhnliche Saͤule hervorragt, ſo iſt dieſe dennoch ganz und gar aſchfarben, wovon ich mich durch eine genaue Unterſuchung uͤberzeugt habe. Mitten an der Kammer grenzen zween kleine Huͤgel, die den geſtreif - ten Koͤrpern aͤhnlich ſind, welche aber gar nicht von einer gedoppelten Farbe bemalt ſind, und in dieſe endiget ſich das geſamte Gehirnmark.
Es wird der hintere Rand des geſtreiften Koͤr - pers(m)Anima brut. S. 47. tab. 8. H. tab. 7. E. nicht unrecht ſo vom Willis(n)Er hat es genannt proceſ - ſum medullarem transverſum de serebr. tab. 7. G.G. und S. 29. genannt, und es nennt Vieuſſen den nackten Theil deſſelben ebenfalls Limbus(o)tab. 11. a. c. , den tiefen aber mit einer veraͤnderten Be - deutung des Wortes Mittelpunkts, halbzirklig(p)S. 67. tab. 13. G. G. Hieher gehoͤret auch der tractus medullaris transverſus et non nihil obliquus tab. 14. D. D. . Peter Tarin(q)Adverſ. 1. S. 2. tab. 1. fig. 1. 2. 3. v. v. anthrop. lib. 1. S. 230. giebt ihm den Namen Frenula nova. Es iſt dieſes eigentlich ein weiſſer, und nebſt dem ge - ſtreiften Koͤrper, zu einem Bogen gekruͤmter Streif, welcher die Blutader(r)Nach dem GVNZ S. 9. er hat ſie aber darauf liegen ge - ſehen. dieſes Koͤrpers gegen eben dieſen Koͤrper andruͤckt, indem ſie unter ihm liegt; Er folgt der gemeinen Grenze des geſtreiften Koͤrpers(s)VIEVSSENS tab. 10. 11. 12. faſc. anat. 7. tab. 2. I. tab. 3. E. RIDLEY fig. 5. m.m. S. 102.und78Vom Gehirne X. Buch. und der Kammer der Sehnerven, und er wird von dem aſchfarbenen etwas deutlicher, hingegen von dem geſtreif - ten Koͤrper nur durch eine etwas dunkle Linie abgeſondert.
Der Streif endiget ſich hinterwaͤrts bei dem nieder - ſteigenden Horne der Kammer, in welches er ſich einen Zoll lang hineinwirft, und er endiget ſich mit vielen Faſern daſelbſt hinter der Kammer der Sehnerven, und noch tiefer(t)VIEVSSENS tab. 10. TA - RIN anthrop. angef. Ort. GVNZ S. 9. alle machen es etwas kuͤrzer.in der Subſtanz des Gehirns. Sein vorderes Ende iſt nicht immer einerlei. Er begiebt ſich mit einer dikken Faſer zu dem vordern Horne des Ge - woͤlbes(u)VIEVSSENS tab. 10. und TARIN fig. 3. GVNZ angef. Ort.. Eine andere Faſer verſchwindet vor dieſem Koͤrper in dem Marke des vordern Gehirnlappen, wo dies Mark unter der Hirnſchwiele liegt(x)Faſc. 7. tab. 3. L. TARIN S. 2. fig. I. V. Es ſcheinet dieſes die Einlenkung der Faſern zu ſeyn, welche von den zizzenfoͤrmigen Vor - ragungen nach dem gedoppelten Mit -telpunkte uͤbergehen, wie es der beruͤhmte PETIT nennt, epiſt. 1. S. 13.. Eine an - dere endiget ſich wie eine Art von dikken Nerven(y)VIEVSSENS tab. 10. WIL - LIS anima brutorum tab. 7. cap. 8. und S. 47. de cerebro fig. 7., bei der Zuſammenfuͤgung des Gehirns, und ſcheint dieſe zu vergroͤßern. Es iſt dieſes der groͤßere Theil von dem gedoppelten Mittelpunkte.
Es ſoll an einem andern Orte gemeldet werden, was die Kammern der Sehnerven von dem weiſſen Striche vor einen markigen Streif empfangen(z)Der beruͤhmte TARIN lei - tet den Urſprung von der Vorra - gung der Sehnerven her fig. 1. 2. 3.. Weder der vortrefliche Jacob Benignus Winslow, noch ein anderer unter denen alten beruͤhren vor dem Willis hievon etwas.
Es ragen an dem hintern Theile(a)WILLIS de cerebro S. 30. Schenkel des verlaͤngerten Marks VIEVSSENS S. 67. und die ge - ſtreiften hintern und obern Koͤrper VIEVSSENS tab. 10. die hintern unteren Koͤrper eben deſſelb. tab. 4. VAROLIVS nennt ſie den Anfang des Ruͤkkenmarks S. 2. IACOB. CARPENSIS anchae S. 4376. pcaita medullae oblongatae RID - LEY S. 121.der Seiten - kammern noch andere kleinere Huͤgel hervor(b)WINSLOW n. 75. VIEVS - SENS tab. 6. 7. EVSTACH. tab. 17. fig. 4. TARIN tab 1. fig. 1. 2. 3. CASSER. tab. 5. fig. 2. tab. 6. fig. 2. GARENGEOT angef. Ort., welche gemeiniglich eifoͤrmig(c)LIEVTAVD tab. 1. fig. 1. tab. 2. u. f. f., auswendig in der ganzen Kammer vorkommen, und groͤßtentheils auf ihrer obern Flaͤche aſchfarben ſind(d)Faſc. 7. tab. 3. die mehreſten nennen ſie markig, wie der beruͤhmteRIDLEY. Kann wohl der tractus medullaris, der auf der dritten Kam - mer liegt, bei dem VIEVSSENS S. 64. tab. 7. G.G. was anders ſeyn?. Es beruͤhrt die rechte Kam - mer der Sehnerven in einem todten Koͤrper, welcher von der Kunſt keine Veraͤnderung erlitten, die linke(e)TARIN S. 7. WINSLOW n. 76. u. ſ. f. mit einer Geradlinenflaͤche, und mit keinem runden Huͤgel, und ſie |waͤchſt gemeiniglich am obern Theile mit einem verworrenen Stuͤkke der Markrinde zuſammen(f)SYLVIVS bei dem BARTHO - LIN S. 493. RIDLEY S. 122. VIEVSSENS S. 67. WINSLOW n. 76. LIEVTAVD S. 391. GVN - ZIVS S. 10. 11. TARIN, S 7. BONHOMME tab. 4. KALT - SCHMID Hydroceph. faſc. 7. fig. 3..
Von da weicht die rechte Kammer der Sehnerven(g)LIEVTAVD angefuͤhrt. Ort. BONHOMME tab. 6. H. RIDLEY fig. 5. VIEVSSENS tab. 6. 7. 8. EVSTACH. tab. 17. fig. 4. von der linken ab, und begiebt ſich hinterwaͤrts, und zu - gleicher Zeit nach auswaͤrts(h)BONHOMME tab. 6. VA - ROLIVS fig. 1. tab. 1..
Da, wo die Seitenkammer des Gehirns gegen den Grund des Gehirns hinablaͤuft, daſelbſt begiebt ſich un - ſere Kammer in eben das Horn hinein, und indem ſieſich80Vom Gehirne X. Buch. ſich um die Schenkel des Gehirns(i)WINSLOW n. 78. TARIN tab. 1. fig. 4., der Gegend ge - rade uͤber, wo ſie ihren Urſprung nimt, herumbiegt, ſo geht ſie erſt nach auswendig, denn einwaͤrts verloͤſcht die Gehirnkammer(k)COLLINS tab. 49., begiebt ſich nach dem Grunde des Gehirns, und erzeugt daſelbſt den Sehnerven(l)EVSTACH. tab. 17. fig. 6. SPIEGEL S. 188. und zu allererſt VAROLIVS S. 2., welchen wir vor der Hand aus der Acht laſſen.
Das uͤbrige Mark macht den obern Theil der Schen - kel des verlaͤngerten Marks aus.
Jch finde indeſſen außerdem gemeiniglich(m)Als beſtaͤndig GVNZ pro - gram. 2. S. 9. 10. noch am vordern und obern Theile dieſes kleinen Huͤgels, gleichſam noch einen Zuſatz von einem andern Huͤgel(n)Nach dem VIEVSSENS tab. 6. 7. 8. 9. Dieſes ſcheint bei X.V. aber viel tiefer als ich iemals gefunden, vom beruͤhmten TARINtab. 1. fig. 2. nebſt einer zum dop - pelten Mittelpunkte gehenden Faſer bemerkt zu ſeyn. Doch erinnert dieſer deruͤhmte Mann, daß ſie nicht allzeit vorkommen. BONHOMME erwaͤhnt es ebenfalls tab. 6. und tab. 7. 0., welcher uͤber dem bauchigen Theile der Kammer der Sehnerven vorragt, und ſeitwaͤrts bei dem gedoppelten Mittelpunkte, und vorne ſtumpf, hinterwaͤrts aber flach und verlaͤngert iſt(o)Etwas weitlaͤuftiger beſchreibt es GVNZ angef. Ort.. Es ſcheinet, daß das Gewoͤlbe, welches zwiſchen den Kammern der Sehnerven liegt, in - dem es den allernaͤchſten Theil dieſer Kammern nieder - druͤckt, dieſe Vorragung hervorbringe.
Ein beruͤhmter Mann erwaͤhnet(p)GVNZ S. 10. BONHOM - ME meldet noch eine andere Vor - ragung, angef. Ort. noch eine Vor - ragung, die niedriger liegt, und ſich daſelbſt befinden ſoll, wo ſich die Kammern der Sehnerven herabkruͤmmen, wiewol mir dieſe Vorragung unbekannt iſt.
Endlich ſo wird an der hintern Flaͤche, oberhalb der Zuſammenfuͤgung des Gehirns, die rechte Kammer der Sehnerven mit der linken, vermittelſt eines markigenSeiles81I. Abſchn. und den Nerven. Seiles quer uͤber verbunden(q)Dieſes ſind die ſo genannten Fortſaͤzze des WILLIS S. 31. und vielleicht das weiſſe Seil de PA - NAROLI pente oſt. 5 obſerv. 38. DROUIN fig. 1. I. GVNZ S. 11. TARIN tab. 1. fig. 3. KK. LI - EVTAVD tab. 2. ad c. faſc. 7. tab. 3. I. Dieſe Vereinigung wird in der Erklaͤrung der Kupfer un - billig commiſſura poſterior genannt., und zwar hinter der hintern Zuſammenfuͤgung, und mehr nach vorne zu, als die Zirkeldruͤſe liegt. Von dieſem gleichſam verei - nigenden Nerven entſteht eine weiſſe gerade Linie(r)Faſc. 7. tab. 3. TARIN an - gefuͤhrt. Ort. LIEVTAVD a. O. BONHOMME tab. 7. GVNZ nennt es Platte S. 11. und Dekkeder dritten Kammer. Vielleicht zielt er auf VIEVSSENS tab. 8., welche zu beiden Seiten vorwaͤrts und oberwaͤrts durch den Rand der Kammer laͤuft, von da faſt horizontal geht, endlich niederſteigt, und, indem ſie ihre Faſern zertheilet, ſich ſo wol in den gedoppelten Mittelpunkt(s)Faſc. 7 angef. Ort., wie kurz vorher erwaͤhnet worden, als auch in die vor - dere Zuſammenfuͤgung, vor dem Ende des Gewoͤlbes, und bisweilen in den Schenkel des Gewoͤlbes ſelbſt hin - einwirft(t)Faſc. 7 eben da S. 19. TA - RIN fig 3 a. Jch finde nicht den Urſprung von den Schenkeln des Gewelbe〈…〉〈…〉 wie der beruhmte PETIT vorgtebe, uͤber dem PALFYN tom. II. S. 369..
Es wirft ſich auf beiden Seiten in dieſen weiſſen Streif, zwar nicht allemal, doch aber, wenn die Men - ſchenkoͤrper von der beſten Art ſind, ein ſehr feiner Mark - faden von beiden Seiten hinein(u)〈…〉〈…〉emtich dikke nach dem TA - RIN tab. 1. fig. 2. 3. dergleichen hat der beruͤhmte GVNZ nicht, wenigſtens nicht an dieſer Stelle., welcher von der Zirbeldruͤſe ſeinen Urſprung nimt, und ſich nach vorne zu verlaͤngert. Es ſcheinen einige die Zuſammenfuͤgung ſelbſt der Zirbeldruͤſe zuzuſchreiben(x)LIEVTAVD tab. 2., obgleich Villis vorlaͤngſt erinnert hat(y)S. 31., daß ſolches gar nicht die Zirbeldruͤſe angehe. Ja es iſt dieſer Streif viel zu dick, als daß er von einem ſo kleinen Theilchen ent - ſpringen koͤnnte.
WennH. Phiſiol. 4. B. F82Vom Gehirne X. Buch.Wenn man die Kammer des Sehnerven durchſchnei - det, ſo finden ſich keine ſolche Streifen darinnen(z)Daß dieſe Streifen undeut - lich ſind, RIDLEY S. 123. durch das Vergroͤßerungsglaß aber ſicht - bar VIEVSSENS S. 67. 68. nicht recht deutlich, LIEVTAVD S. 394 unordentlich GVNZ S. 11. HEVERMANN zeichnet tab. 6. e. f. kleine Tuͤpſelchen und Streifen., wie im vordern Huͤgel ſind, welches meine Verſuche be - ſtaͤtigen, ob ich gleich das Gegentheil bei andern beruͤhm - ten Maͤnnern finde(a)Daß ſie Streifen haben, wie die geſtreiften Koͤrper WINSLOW a. O. WILLIS malt auch welche ani - ma brutorum tab. 8. K. und VIEVS - SENS, und zwar deutliche, ſchiefe, lange und Querſtreifen von drei Schichten tab. 10. 14. PETIT ep. 1..
Es ſind dieſe Kammern der Sehnerven in den Voͤ - geln offenbar hole Saͤkke(b)WILLIS S. 71. WILLOV - GHBY S. 5. COLLINS S. 1101. tab. 57. fig. 6. tab. 58. fig. 1. u. ſ. f., und ich leſe daß die Fiſche eben dergleichen haben ſollen(c)WILLIS S. 75.. Es eroͤfnet ſich dieſe Hoͤle in den Voͤgeln bei dem Ende der Waſſerleitungen, in die vierte Kammer hinein, und es laufen die Faſern der Oberflaͤche in den Sehnerven.
Es wachſen die untern und auswendigen geſtreiften Koͤrper(e)WINSLOW n. 106. RID - LEY S. 140. VIEVSSENS tab. 15. D. , wie auch die Kammern der Sehnerven oben und unten(f)RIDLEY S. 121. 139. VI - EVSSENS tab. 14., mit dem uͤbrigen Marke, welches von allen Seiten aus dem vordern und hintern Gehirnlappen zuſammenkoͤmt, von beiden Seiten in eine einzige große Saͤule zuſammen, welche ſich oberwaͤrts in die oben gedachten Huͤgel verlaͤngert, hingegen unterwaͤrts am Grunde des Gehirns entbloͤßet erſcheinet, rundlich, aber zuſammengedruͤckt iſt(g)WINSLOW n. 106., und von außen Furch -linien83I. Abſchn. und den Nerven. linien hat(h)COLLINS tab. 48. TARIN tab. 1. fig. 4. VAROLIVS nennt es gerade Faſern S. 12. WILLIS hin gegen markige Seiden S. 40. Siehe auch WINSLOW n. 106., welche nach ihrer Laͤnge fortgehen. Es neigt ſich die rechte Saͤule gegen die linke(i)WINSLOW angef. Ort., bis ſich beide am vordern Ende der Bruͤkke, von der wir reden wollen, einander beruͤhren(k)CASSER libr. X. tab. 8. fig. 9. RIDLEY fig. 6. l.. Es ſind dieſe Saͤulen vorne dikker, hinterwaͤrts aber duͤnner(l)WINSLOW eben da..
Wenn dieſe Saͤulen zuſammenſtoßen, ſo nehmen ſie das Gehirnmark, welches unter ihnen liegt, dergeſtalt in ſich auf, daß ſich die Markfaſern der Schenkel des Gehirns vielmehr unter einander verwickeln, als ver - miſchen. Dieſe Saͤulen behalten ihre angefangene Rich - tung, ſie bleiben gerade, um das verlaͤngerte Mark mit zweien Flaͤchen von Faſern, wie man ſieht, wenn man gluͤcklich genug iſt, das Gehirnmark abzuſchaben, her - vorzubringen und anzufangen. Eine von dieſen Faſer - ſchichten, welche niedriger liegt, und der Oberflaͤche ihrer Saͤule naͤher koͤmt, laͤßt ſich in den piramidenfoͤrmigen Koͤrper(m)VIEVSSENS tab. 16. D.D. PETIT ep. 1. S. 1. 14. des verlaͤngerten Marks nieder, die andere Faſerſchichte, welche hoͤher und verſteckter liegt, und von der vorhergehenden durch Querfaſern des kleinen Ge - hirns abgeſondert iſt, macht den obern und hintern Theil des verlaͤngerten Marks aus(n)VIEVSSENS tab. 16. C.C. . Dergleichen Faſern, welche er aſchfarben nennt, leitet der beruͤhmte Petit(o)Angef. Ort. S. 14 zu den Olivenkoͤrpern hin, welches ich aber weder geſehen noch zu widerlegen Luſt habe.
Villis will, daß ſie im Menſchen groͤßer, als in den unvernuͤnftigen Thieren ſind(p)De cerebro S. 40. CHAR - LETON cerebrum humanum S. 38..
Es haben dieſe Gehirnſchenkel da, wo ſie ſich ganz nahe einander beruͤhren, und eben zu einem Ganzen werden wollen, an ihren unterm Rande ein angeſetztes Halbkuͤgelchen, welches mit einer Weiberbruſt viel Aehn - lichkeit hat, deſſen Oberflaͤche markig, das innwendige aſchfarben iſt(r)WINSLOW n. 113. SAN - TORIN S. 60., ſich an den Seiten verlaͤngert, und am Grunde des Gehirns, unter den Vorderſchenkeln des Gewoͤlbes, und hinter dem Zuſammenfluſſe der Sehner - ven hervorraget. Hiezu hat auch der beruͤhmte Petit(s)S. 13. SANTORIN S. 60. einige Faſern von den Kammern der Sehnerven herbei - gezogen, welches auch zu dem gedoppelten Mittelpunkt(t)Eben da., wie auch zu der vordern Zuſammenfuͤgung von dem Vieuſſens geſchehen iſt(u)S. 82. tab. 14. G.G. . Wir haben bereits eben von dem Gewoͤlbe gehandelt(x)Vorhergehende §. 16.. Man findet derglei - chen Zizzen auch in vielen Thieren(y)Jm Kalbe tab. 51. fig. 1. Rehe tab. 52. fig. 1. Kaninchen und Haſen tab. 55. fig. 1. 2. Schweine tab. 54. f. f. Hunde tab. 53. fig. 1. der Kazze tab. 53. fig. 2. COLLINS. , wie auch bei den Voͤgeln. Es laͤuft von dieſen Vorragungen die rindige Subſtanz des Gehirns bis zur Vereinigung der Seh - nerven, zu dem vordern Lappen des Gehirns unterhalb der vordern Zuſammenfuͤgung(z)TARIN S. 7. fort. Wir wollen von dem Trichter, der ſich in gedachter Subſtanz be - findet, kuͤnftig reden.
Es behalten die Wurzeln des Gehirns, welche ſich, wie geſagt worden, an dem Grunde der Hirnſchale ver - einigen, an ihrer obern Flaͤche, nachdem ſie ſich verei - niget haben, dennoch eine Spur von ihrem Unterſchiede uͤbrig, welches eine Spalte iſt(a)Die Spalte des TARINS tab. 1. fig. 2. 3. 4. tab. 2. fig. 3. VESLING tab 14. fig. 1. Q. EVSTACH. tab. 17. fig. 6. und F. F. CASSER. tab 5. fig. 2. Man fuͤge dieſem noch bei die Beſchreibung des VAROLIVS S. 6. b. Es iſt ein ſehr zarter Kanal, der zum Trichter fuͤhrt, nach dem VESA - LIVS c. 6. S. 787. c. 11. S. 794. I. G. BAVHIN S. 310., von der ſie mitten durchgetheilt werden. Es laͤuft ferner von dieſer Spalte zwiſchen denen zu beiden Seiten hinaufſteigenden Kam - mern(b)EVSTACH. tab. 17. fig. 4. LIEVTAVD tab. 2. HEVERMANN tab. 7. 9. und tab. 6. e. ob er ſie gleich aus einigen Verſehen die vierte nennt. So gut hat es nicht getroffen BONHOMME tab. 6.der Sehnerven eine Hoͤle fort, welche man ſich einbilden muß(c)TARIN adv. 1. S. 7. BON - HOMME tab. 7. P. L. das Thal zwiſchen zweien Bergen VESAL. S. 786., die von oben durch das von uns be - ſchriebene mittlere Adergewebe, welches unter dem Ge - woͤlbe liegt, geendigt wird. Man nennt dieſe Hoͤle gemeiniglich die dritte Kammer, welche ebenfalls, in - dem im Gehirne alles voll iſt, nichts weiter als eine Beruͤhrung der Kammern der Sehnerven iſt. Sie wird von den zuſammengewachſenen Kammern der Sehner - ven, wiewol auf eine unvollkommene Weiſe in die obere Hoͤle, welche in das Gewoͤlbe graͤnzt, und in die untere Hoͤle, welche in die Schenkel des Gehirns eingedruͤckt iſt, abgetheilt. Sie hat mit denen vordern Kammern, wenn ſich alles in natuͤrlichen Zuſtande befindet, gar keine Gemeinſchaft, indem die erſtern voller Waſſer, dieſe hingegen leer befunden worden, und ſich mit dem ge - dachten Adergewebe, welches auf ihr liegt, endigt(d)Phil. tranſ. n. 256.. F 3Jn -86Vom Gehirne. X. Buch. Jndeſſen laſſen verſchiedene beruͤhmte Maͤnner eine der - gleichen Gemeinſchaft zu(e)WINSLNW n. 86. VIEVS - SENS S. 64. MARCHETT anat. S. 119. LIEVTAVD S. 39. VA - ROLIVS u. ſ. f.. Nicolaus Stenonius(f)Du cerveau S. 30. iſt mit uns einerlei Meinung.
Es befindet ſich der Obertheil dieſer Gehirnkammer zwiſchen ihren beiden Enden, und ſie neigt ſich von da, nach vorne und hinten herab, und zwar mehr nach vorne, indem auch das Waſſer, womit man die dritte Kammer anfuͤllt, dahin fließt(g)Es iſt in den Figuren nicht ausgedruͤckt..
Jch leſe, daß ſich einige weiſſe Faſern, an der Rizze, welche in das verlaͤngerte Mark eingedruͤckt iſt, einander durchkreuzen ſollen(h)GVNZ S. 10. man verglei - che HEVERMANNS Kupfer., wiewol ich ſolches nicht geſehen.
Es hat die Natur vor das vordere Ende der Kam - mer eine markige und ſtarke(h*)Groscordon. WINSLOW n. 70. 74. der Querfortſatz, welcher die geſtreiften Koͤrper zuſammen - haͤngt, BARTHOLIN S. 479. DROUIN macht fig. 1. F. deren zwei. Schnur vorgezogen, welche das rechte Gehirnmark mit dem linken, vor den Kammern der Sehnerven(i)LIEVTAVD tab. 2. BON - HOMME tab. 7., und vor den vordern Schenkeln des Gewoͤlbes(i*)Es iſt falſch, wenn TARIN dieſes Seil hinter dieſe Schenkel ſetzt, fig. 3. tab. 1. RIDLEY S. 128. vereinigt.
Wir haben bereits die Erinnerung gethan, daß ſich die weiſſe Faſer, welche uͤber die Kammern der Seh - nerven, den gedoppelten Mittelpunkt(k)VIEVSSENS tab. 10. 11. 12. 13. 14., und nach an - dern beruͤhmten Maͤnnern(l)VIEVSSENS tab. 9. b. LI - EVTAVD S. 194. ober gleich ſagt, daß es blos ſo auszuſehen ſcheine., uͤber die Schenkel des Gewoͤlbes herablaͤuft, mit einigen weiſſen Faͤden in dieſeZu -87I. Abſchn. und den Nerven. Zuſammenfuͤgung des Gehirns werfe. Sie entſteht nicht blos vom gedoppelten Mittelpunkte, indem ſie dikker, als dieſer ganze Mittelpunkt iſt.
Selbſt die Voͤgel haben einen dergleichen ſehr deut - lichen Balken.
Was verſchiedene beruͤmte und vortrefliche Schrift - ſteller mit dem Anus und Vulva haben ſagen wollen, kan ich nicht begreifen(l*)Die Vulva des COLVMBI konnte C. HOFMANN nicht ver - ſtehen, apol. S. 235., und ich kan dieſes nicht mit meinen Warnemungen vergleichen. Sie druͤcken ſich aber ſo aus, als ob eine Decke auf den Kammern der Sehnerven laͤge, man mag nun das Gewoͤlbe oder ein anders unbekantes Mark darunter verſtehen wollen. Sie erklaͤren ſich ferner ſo, als ob dieſe Dekke unvollkom - men bliebe, und an ihren vordern Enden(m)VIEVSSENS S. 64. tab. 7. d. hinter dem Anfange der hellen Scheidewand eine Spalte in die dritte Kammer fuͤre, welche ſie Vulva(n)LIEVTAVD S. 394. 412. vergleicht WINSLOW n. 86. TA -RIN S. 7. in der Beſchreibung BACOAVT S. 290. genant haben, und ſie haben einer andern Oefnung, welche hinterwaͤrts liegt(o)VIEVSSENS S. 64. tab. 7. e. , und ſich naͤher nach dem Hintern in eben dieſer Kammer eroͤfnen ſoll, den Namen Anus(p)LIEVTAVD S. 394. 412. TARIN S. 7. gegeben. Daß es einen dergleichen hintern Eingang in die Kam - mer gebe, dawider ſtreitet die Zergliederungskunſt au - genſcheinlich, indem in dieſer Gegend unter dem Gewoͤl - be der Vorhang in eins fort und ohne irgendwo unvoll - kommen zu ſeyn, erſt auf dem Hintern (nates,) und hier - naͤchſt auf den Kammern der Sehnerven liegt(q)Faſc. 7. tab. 2. und p. .
F 4Doch88Vom Gehirne. X. Buch.Doch ich erinnere mich auch eben ſo wenig jemals einen vordern Eingang zwiſchen den vordern Schenkeln des Gewoͤlbes, der hellen Scheidewand, und zwiſchen dieſem Adergewebe gefunden zu haben, und es haben vor mir beruͤmte Maͤnner dergleichen eben ſo wenig ſehen koͤnnen(r)S. 55..
Jch vermute alſo, daß dieſe Gaͤnge der Alten von den Seitenkammern in die dritte, blos eine zu beiden Seiten uͤbrig gebliebene Ritze, ſowol vor der grauen Decke der Kammern der Sehnerven(s)S. 51. Siehe auch die fig. 3. faſc. 7., als hinter die - ſer uͤbrigen Decke ſeyn ſollen. Jch vermute dieſes aus den Worten des Villis(t)S. 30., welcher in der That an bei - den Enden, wo ſie in der Mitten zuſammen gewachſen ſind, einen Eingang hinſetzt, welcher zur dritten Ge - hinkamer fuͤrt. Doch es fuͤrt dieſe nur unvollkommene Rinne gar nicht von den Seitenkammern, zur dritten, ſondern vielmehr von der obern Hoͤle der dritten zur un - tern Hoͤle hin(u)S. 55.. Doch es fuͤrt in der That an der un - terſten und vordern Stelle der Kammer, indem ſie ſich nach vorne und ruͤckwaͤrts aus einander biegt, ein deut - licher Eingang(x)CASSERIVS libr. X. tab. 5. fig. 1. 2. tab. 6. fig. 2. tab. 7. fig. 1. m. VESLING c. 4. tab. 2. fig. 1. T. TARIN adv. 1. tab. 1. fig. 2. X. fig. 3. b. tab. 2. fig. 3. R. Foſſe profonde. LIEVTAVD S. 395. Jndeſſen haben viele eine ſolcheZeichnung, wie oben der Vulve gegeben, und ſelbſt CASSERIVS und VESLING. Auch hat I. A. KVLMVS de monſtris in dieſer Spalte das Jungferhaͤurchen geſc - hen, S. 42. Bresl. Samml. 1722. Dec. und Seitenvorragungen MO - LINETVS S. 186. nach dem Grunde des Gehirns, und zwar vor den zizzenfoͤrmigen Vorragungen hinter der vor - dern Zuſammenfuͤgung, und hinter den Schenkeln des Ge - woͤlbes. Es leitet dieſer Gang in eine Hoͤle, unter der Hirnſchwiele, uͤber der aſchfarbenen Rinde(y)Vergleicht TARIN tab. 1. fig. X. DROUIN tab. 2., welche zwiſchen den warzenfoͤrmigen Vorragungen und dem Seh - nerven lieget, wozu von unten die duͤnne Gehirnhaut(z)Faſc. 7. tab. 1.und89I. Abſchn. und den Nerven. und die ſpinnwebenfoͤrmige Bekleidung das ihrige her - giebt. Laͤngſt dieſer Gußrinne des Gehirns, daß ich ſo rede, und der zarten Gehirnhaut(a)VIEVSSENS tab. 11. 12. 13. RIDLEY S. 71.der Spinneweben - foͤrmigen(b)CASSER tab. 8. fig. 2. J. tab. 9. fig. 2. p. , wie auch laͤngſt dem Loche der dicken Hirn - haut, wo ſich ſolche(c)CARP. S. 440. 438. LIEV - TAVD. S. 394. 396. RIDLEY S. 71. u. f. inwendig uͤber die Schleimdruͤſe ſpannt, laͤuft nach vorne zu der Trichter(d)X〈…〉〈…〉 ORIBASIVS S. 20. CASSER lib. X. tab. 10. N. ver - kehrt, und nach oben zu breit, BONHOMME tab. 9. hernieder(e)VIEVSSFNS tab. 17., welcher von dem aſchfarbenen Weſen(f)LIEVTAVD S. 395. VI - EVSSENS novum ſyſtema S. 242., von auſſen aber mit der duͤnnen Hirnhaut(g)RIDLEY S. 71. VIEVSSENS S. 48. WILLIS de cerebro. S. 39. ORIBASIVS S. 20. bekleidet iſt, und es laͤuft dieſer Trichter, der ſeinen Namen nicht unbillig fuͤrt, in den hintern Theil des vordern Druͤſenlappen, von wel - chem wir ſo gleich reden wollen, oder auch in den hintern Lappen ſelbſt(h)VIEVSSENS tab. 17. fig. 2. dergeſtalt(i)SANTORINVS S. 70. 71. BRVNNER de gland. pituit. S. 9. LITTRE angefuͤhrt. Ort. S. 129. fort(k)VIEVSSENS tab. 17. fig. 2., daß ein Gehirn mit dem andern zuſammenhaͤngt, und ſich die duͤnne Ge - hirnhaut des Trichters uͤber der Schleimdruͤſe verbreitet.
Es laͤßt ſich noch zweifeln, ob der Trichter hohl ſey(l)Die Amſterdammer haben zuerſt gelaͤugnet, daß erwas durch den Trichter in die Druͤſen uͤbergehe. Coll. priv. obſ. Ferner, ſo hat der beruͤhmte RIDLEY S. 77. den Trichter nicht hol gefunden, ſondern mit Mark ausgeſtopft. Es macht ihn der beruͤhmte LIEVTAVD S. 395. in der That feſte, und nennt ihn den Schleimſtamm. Feſte macht ihn auch der beruͤhmte PE - TIT uͤber den PALFYN tom. 2. S. 361. Es erhellt außer dem, daß er ſchon dem VIEVSSENS feſte vorgekommen S. 49. u. ſyſt. S. 242.. Wenigſtens habe ich an einem zu Eiſe gefrornen Gehirne, als ich ſolches zerſchnitten, keine ſolche Hoͤle finden koͤnnen, welche doch von einem gefrornen Eiskor - ne(m)Eben dieſen Verſuch nennt auch SCHNEIDER de Catarrhis libr. II. S. 166. haͤtte entſtehen muͤſſen, und es hat der TrichterF 5in90Vom Gehirne. X. Buch. in einer andern Leiche kein Waſſer in ſich gehabt, da doch ſolches in der Kammer ſehr haͤufig vorhanden war(n)Eben der S. 160..
Jch will indeſſen nicht leugnen, daß ſich nicht bey erweitertem Marke, in kranken Koͤrpern einiges Waſſer den Weg dahin oͤfnen koͤnte(o)Am Waſſerkopfe KALT - SCHMIDT in progr. von dieſer Krankheit, und ACRELL a. O.. Jch leſe, daß der Gang in den unvernuͤnftigen Thieren dahin offen(p)RIDLEY S. 77. am Pferde BRVNNER S. 11. an den Hirſchen laſſen ſich durch den Trichter die Vorderkammern aufblaſen. MAN - GET biblioth tom. 2. S. 11. und in der Maus. MVRALTVS vade mecum S. 546. voll Waſſer ſahe den Trichter WILLIS S. 39. daßer ein limphatiſches Gefaͤßgen ſey, CHESELDEN S. 213. RIDLEY. und der Kanal voll Waſſer ſey. Es verſichert von Menſchen ein neuerer Arzt, daß bisweilen dennoch die eingeblaſene Luft durch den Trichter in die Kammern dringe(q)De BORDEV recherches ſur les gland. S. 137.. Es ſcheint aber nicht, daß diefer Mann bey der Zerlegung der Koͤrper gehoͤrige Sorgfalt angewandt habe. Es fin - det der beruͤmte Tarin den Trichter bald feſte, bald hohl(r)Antrop. S. 267., wiewol ich nicht glaube, daß ſich die Natur hier ſo unbeſtaͤndig beweiſen ſolte.
Es befindet ſich mitten an dem Keilknochen, zwi - ſchen den kleinen Fluͤgeln, und der hintern hervorragen - den Wand, die die Zergliederer wegen der dicken Winkel unter dem doppelten Namen der ſattelfoͤrmigen Fortſaͤtze beſchreiben, eine glatte Grube, die der Tuͤrkenſattel genant wird(s)ALBIN tab. osſium 3. fig. 2., und es iſt noch eine andere kleinere Grube in der fordern Flaͤche der Vorragung(t)ALBIN eben da J. faſc anat. 1. ic. bas. cran. g g. g. Petite foſſe LITTRE angef. Ort. Genau zeichnet es MORGAGN aaverſ. 6. fig. 4. a. und S. 33. befind - lich, von der wir geſagt haben, daß ſie unter dem Na -men91I. Abſchn. und den Nerven. men der hintern ſattelfoͤrmigen Fortſaͤtze bekant iſt. Die - ſer Tuͤrkenſattel iſt von außen mit der Platte der harten Gehirnhaut(u)Vergleicht LITTRE me - moire de l’Academie 1707. S. 126., hierauf an ſeiner obern Stelle, wie wir genauer beſchreiben werden, mit der innern Platte der harten Gehirnhaut, welche dennoch ein wenig davon ab - ſtehet, uͤberzogen, und dieſe laͤuft von dem rechten Be - haͤltniſſe bis zum linken fort. Da, wo ſich dieſer Zwi - ſchenraum der zwo Platten der harten Gehirnhaut zeigt, liegt auſſer andern Koͤrpern auch eine Druͤſe(x)TARIN tab. 3. fig. 1. RID - LEY fig. 2., welche weder kernig, noch von einer andern Art Druͤſen iſt(y)WINSLOW n. 91. VIEVS - SENS S. 245, ſondern vielmehr ein Anhaͤngſel des Gehirns vorſtellt. Die Alten haben dieſe Druͤſe wegen des vermutlichen Nutzens die Schleimdruͤſe genant. Dieſe wird von der innern Platte der harten Gehirnhaut, das Loch ausge - nommen, bekleidet, vermittelſt deſſen ſie den Trichter em - pfaͤngt(z)LITTRE angef. Ort. RID - LEY S. 71. LIEVTAVD S. 396. CARP. S. 440.. Jch weiß nicht, ob zur Zeit Verſuche vor - handen ſind, daß dieſe Druͤſe im Blute ſchwimme(a)LITTRF S. 127., ob dieſe Verſuche gleich dem quer - und cirkelrunden Si - nus ihre Membranen zugeſtehen(b)RIDLEY fig. 2..
Es hat dieſe Druͤſe gleichſam zween Lappen(c)WINSLOW n. 91. VIEVS - SENS tab. 17. fig. 2. zwo Druͤſen ſind in der Kazze und im HundeWILLIS S. 54. und im Loͤwen, die Pariſer. Zwar haben ſonſt ge - ſehen verſchiedene bei dem Schnei - der S. 172. welcher es doch laͤugnet. Zwo hat RIOLANVS anthrop. S. 261. Zwo DRELINCOVRT praeludium S. 184.; der vordere iſt darunter groͤſſer(d)MORGAGNI angef. Ort. b. , rundlich, hinterwaͤrts mit einer Fuge ausgehoͤlt, von oben her zuſammenge - druͤckt, und er nimt die Gegend des Tuͤrkenſattels ein. Es iſt dieſes ein rother(e)BRVNNER de gland. pituit. cap. 1. S. 8. KOENIG regnum animale S. 143., oder weißroͤtlicher(f)MORGAGN adv. 6. S. 32. Partie rougeatre LITTRE S. 127. Brei.
Der92Vom Gehirne. X. Buch.Der hintere Lappen iſt hingegen kleiner(g)VIEVSSENS. MORGAGN. angef. Ort., aſch - farbig(h)LITTRE S. 127. ang. Ort. S. 32. weißlich BRVNNER a. O. weißlich KOENIG eben da., rindenartig, welcher(i)BRVNNER angefuͤhrt. Ort. KOENIG angef. Ort., quer uͤber breit, von der Figur eines Eyes, und er begiebt ſich in den kno - chigen Winkel der hintern Erhabenheit des Sattels. Er ſchließt mit dem groͤſten Theil mitten an die hintere Linie an, von der er neben den Seiten durch eine leichte Grube unterſchieden wird, und mit der Mitte mehr zu - ſammenhaͤngt.
Beide Lappen bekommen ihre Membranen von der duͤnnen Gehirnhaut her, welche der Trichter mit ſich bringt(k)VIEVSSENS ſyſt Vaſorum S. 242. 244. LIEVTAVD S. 396..
Beide Lappen bekommen von der Nachbarſchaft der beiden Carotidum viele Gefaͤße(l)Von dieſen ſoll anderswo im vierten Abſchnitte geredet werden., und auch einige von der duͤnnen Gehirnhaut her, welche der Trichter herbey fuͤhrt. Es mangelt ihnen auch an Blutadern nicht. Hingegen ſcheinen die Fließwaſſergefaͤſſe, welche der be - ruͤmte Vieuſſens(m)Syſt. S. 245. 246. beſchreibt, nichts als ein zellfoͤr - miges Gewebe zu ſeyn, und es hat auch noch kelner we - der die Blaͤsgen des beruͤmten Littre(n)S. 127., noch die Faſern geſehen, welche der beruͤmte Vieuſſens bey einer ge - kochten Druͤſe bemerken wollen(o)Eben der S. 245. 456., und von denen Littre ſo viel macht, daß er ſie vor faͤhig haͤlt, die Druͤſe aus - zudruͤcken(p)S. 135..
Peter Bayle iſt der einzige, welcher dieſe Druͤſe fuͤr geſalzen angiebt(q)De apoplex. S. 21..
Daß dieſes Stuͤck keine ſchlechte Verrichtung auf ſich habe, iſt daraus zu vermuten, daß es von der Na - tur in allen Thieren(r)BRVNNER S. 10. WILLIS S. 54., in den vierfuͤßigen, Voͤgeln,Fiſchen93I. Abſchn. von den Nerven. Fiſchen angebracht iſt. Doch iſt dieſer Theil in den widerkaͤuenden(s)Schneider angefuͤhrt. Ort. S. 182. libr. II. cap. 16. im Lamme WILLIS S. 55. im Ochſen eben da.groͤßer.
Man hat ehedem die gemeine Meinung gehabt(t)ORIBASIVS S. 18. 20. CARPVS S. 441. WHARTON S. 171. BRVNNER. LITTRE. VIEVSSENS, LOWER, WILLIS u. ſ. f., daß das Waſſer der Gehirnkammern durch den Trichter, oder eine offene Muͤndung, oder durch kleine Schweiß - loͤcher(u)WHARTON angef. Ort. unſichtbar VIEVSSENS neurogr. S. 49. in dieſe Druͤſe abfließe, von da entweder durch einige Oefnungen des Gehirns, von denen anderswo ge - redet werden ſoll, nach der Naſe herunter gehe(x)ORIBASIVS S. 16. 19. CARPENSIS angef. Ort., wel - ches die Meinung der alten Schulen war, oder daß es in die Blutadern(y)S. 80. VIEVSSENS ſyſt. S. 260., welche ebenfalls den Keilknochen durchbohren(z)LOBER S. 247. 248. WILLIS S. 56., oder in die benachbarte Sinus ablau - fe(a)LITTRE S. 134. VIEVS - SENS S. 51. ſyſtem. S. 243. 260. TARIN S. 267., nebſt dem Blute vom Gehirne zuruͤckgeleitet werde, und dem Herzen wieder zufließe, oder, daß es endlich von den Flieswaſſergefaͤßen wieder aufgenommen werde(b)BRVNNER letztes Cap., oder unter der Geſtalt eines Dampfes, ſeine Wege verfolge(c)RIDLEY S. 81.. Man fuͤhrt auch einige Verſuche an, da dieſe Druͤſe gemeiniglich verhaͤrtet befunden worden, ſo bald das Gehirn am Waſſerkopfe gelitten(d)PETIT mem. de l’ Academie 1718. S. 99., daß die Druͤſe verſtopfet, oder geſchwollen, und der Trichter blind geweſen, wenn man die Kammern voll Waſſer gefunden(e)LITTRE S. 137. LOWER S. 255. voll Gallert, verſtopft. VI - EVSSENS. S. 251. geſchwollen Hamb. Magaz. Tom. XIX. S. 213., daß die Druͤſe, wenn man ſie druͤkke, an ihrem Umkreiſe durch zarte Schweisloͤcher einen Saft ausſchwizze(f)MANGET theatrum. Siehe MORGAGNI angef. Ort., oder, daß ſich wenigſtens aus dem grauen Theile, mitten in die Hoͤle, welche zwiſchen denenzween94Vom Gehirne. X. Buch. zween Lappen iſt, eine Feuchtigkeit ausdruͤkken laſſe(g)LITTRE S. 133., daß ſich, wenn man den Trichter aufblaͤſt, der hintere rindenartige Theil der Druͤſe mit aufblaſe(i)LITTRE S. 132., daß das Quekſilber aus dem Trichter in die holen Sinus uͤber - gegangen ſey(k)Anthrop. S. 167., daß dieſe Druͤſe ſehr feucht ſey(l)RIDLEY S. 80. u. f., und daß man in einer ſolchen geſchwollenen Druͤſe Gallert gefunden habe(m)WEPFER apoplex. S. 388..
Schneider iſt der erſte, welcher den Widerſpruch gewagt hat(n)De catarrhis libr. II. faſt ganz und gar libr. I. S. 242.. Es zeigte dieſer Schriftſteller, daß die alten Wege durch das Gehirn insgeſamt verſchloſſen ſind, und daß ſich ein Knorpel und die dikke Gehirnhaut zwiſchen die Zwiſchenraͤume, nemlich zwiſchen dem Keil - knochen und dem felſigen vorlegen, von denen doch die Alten glaubten, daß ſie in der Beſichtung eines Geribbes von einander ſtuͤnden. Er zeigte ferner, daß die Loͤcher, welche unter der Schleimdruͤſe, gegen den Sinus des Keilknochens fuͤhren, und die Puls - und Blutadern in das ſchwammige Weſen des Knochens gehen, und daß das ganze knochige Roͤrchen von dem Gefaͤße ausgefuͤllt werde(o)SCHNEIDER libr. I. S. 242..
Er innert aber auch zugleich, daß die Schleimdruͤſe im Menſchen gar zu klein ſey(p)Sie wog im Menſchen zehn Gran libr. II. nenn Gran libr. III. S. 346. libr. II S. 179., indem ſie gemeiniglich nur neun Gran ſchwer wiegt. Sie hat ferner kein ge - wiſſes und beſtaͤndiges Verhaͤltniß zum Gehirne, welches doch bei einem Auswurfsgange ſtatt finden muͤßte(q)Bei einem Menſchen, der ein großes Gehirn hat, iſt die Druͤſe neun bis zehn Gran ſchwer; bei einem Pferde, welches viel weniger Gehirn hatte, war die Druͤſe nur ein halb Quentchen ſchwer. Die Druͤſe eines Ochſen, der noch viel weniger Gehirn, nemlich zwanzig Unzen hatte, wog ſie drei und ſech - zig Gran. Bei einem Hammel, der uͤberhaupt kleiner, als der Menſch iſt, und ein Gehirn von ſechs und zwanzig Quentchen hat, war die Druͤſe ſechzehn und vierzehn Gran ſchwer..
ErEr fuͤgt hinzu, daß ſie keine Hoͤlung habe, welche einen Saft aufzunehmen faͤhig ſey(r)de catarrh. l. II. ſect. 2. c. 16.. Man habe kein Waſſer in der Druͤſe gefunden, da das Gehirn gefroren geweſen(s)Eben da, S. 196.. Noch zur andern Zeit, da man Waſſer in den Kammern gefunden, habe man keines in dieſer Druͤſe gefunden(t)Lib. II. S. 160., es ſtehe auch kein Weg fuͤr die eingeſpritz - ten Saͤfte offen, um aus den Trichter in dieſe Druͤſe zu kommen(u)SANTORIN S. 71. VI - EVSSENS S. 49. RIDLEY S. 76. wie mir deucht..
Da nun außerdem der Trichter feſte iſt(x)S. 58., und da uͤberall im menſchlichen Koͤrper Daͤmpfe von ihren Blutadern wieder aufgeſchluckt werden(y)Lib. II. S. 152., ſo hat man keine Ausgußrinne noͤthig anzunehmen, durch welche dieſes Waſſer abliefe, und man braucht ſich nicht bei dieſen Hipoteſen laͤnger aufzuhalten.
Was den Verſuch des beruͤhmten Tarins betrift, ſo erklaͤre ich ihn durch die aufgeblaſene Blutadern, welche in der That unter der Schleimdruͤſe ſo groß ſind, und zu holen Behaͤltniſſen hinfuͤhren. Die Blutadern, welche Lower durch den Knochen gehen geſehen, habe ich eben - fals gefunden, ſie oͤfnen ſich aber darum nicht, in einige, in der Druͤſe befindliche Hoͤle(z)Siehe BRVNNER S. 12. 27.. Daß dieſe Druͤſe, wenn man ſie druͤckt, eine Feuchtigkeit, oder eine ihr eigene Materie ausſchwizze, verwirft Morgagni(a)angef. Ort. S. 31., und er haͤlt die vom Santorin ausgedruͤckte Ma - terie(b)S. 71. und LITTRE S. 132. fuͤr den eigenen Beſtandtheil der Druͤſe.
Es laͤßt ſich nicht leicht ſagen, was man von dieſer Druͤſe und ihrem Nuzzen |zu halten habe. Wenn es wahr waͤre, daß ſie kleine Nerven zum fuͤnften(b*)De BORDEV ſagt, daß ſie einen vom 5ten Paar zuruͤcklaufen - den merkwuͤrdigen Nerven habe. S. 129.,oder96Vom Gehirne. X. Buch. oder ſechſten Paare(b†)Daß ſie Nerven vom 5ten und 6ten Paar habe, ſagt Alexius LITTRE mem. 1707. S. 127., oder zu allen beiden, mit Zu - verlaͤßigkeit ausſtreckte(c)LIEVTAVD. angef. Ort., ſo wuͤrde ich kein Bedenken tragen, ſie vor ein Anhaͤngſel des Gehirns zu halten, welches aus Markrinde und Mark beſtuͤnde, und ſeine gewiſſe Nerven hervorbraͤchte. Es haben aber dieſe Nerven von keinem wißbegierigen unter den neuern Schriſtſtellern gefunden, oder durch unſere Sorgfalt beſtaͤtiget werden koͤnnen.
Wir haben den vordern Ausgang der dritten Ge - hirnkammer beſchrieben; es folget nunmehr der andere Ausgang, welcher gegen das Hinterhaupt zugekehrt iſt. Damit nun unſer Vortrag in dieſem Stuͤkke deutlicher werde, ſo muͤſſen wir etwas von dem Gehirnmarke vor - angehen laſſen. Wir haben von dieſem Marke unter - waͤrts bis zur Bruͤkke des Varolius gehandelt. Ober - waͤrts ſteigt dieſes Mark, hinter den Kammern der Seh - nerven ſogleich hernieder(d)TARIN tab. 2. f. 2. faſc. 7. tab. 3., und es verwandelt fich zu einer ſehr abhaͤngigen Saͤule, der man vorne betrachtet, den Namen der Bruͤkke ebenfals giebt. Es liegt dieſe markige Saͤule zwiſchen dem großen und kleinen Gehirne, und koͤmt bei einigen beruͤhmten Maͤnnern hinterwaͤrts unter dem Namen des Jſthmus(e)RIDLEY S. 126. Siehe WILLIS f. 3. DRELINCOVRT Vorr. S. 18. WILLIS nennt es regionem peculiorem. vor.
Hierauf zeigt ſich an der rechten Seite dieſes Jſthmus, bis zur linken uͤber eine(f)RIDLEY f. 7. cc. dd. WINS - LOW n. 79. VESAL. libr. VII. S. 791. querliegende Vor - ragung, welche beinahe ſenkrecht liegt. Es iſt die hintere Flaͤche dieſer Vorragung figurirt, und ſie erhebtſich97I. Abſchn. und den Nerven. ſich zu zweien Hoͤkkern, welche quer uͤbergemeſſen breiter ſind, mit ihrem mitleren Theil aber einen rundern Kugel - abſchnitt vorſtellen, welcher kleiner, als eine Kalbkugel iſt. An den Seiten verwandeln ſie ſich in einen flaͤchern Huͤgel(g)ORIBASIVS S. 12. faſc. 3. tab. 3. COLLINS tab. 48. VIEVS - SENS tab. 8. 9. 10., bis ſie ſich endlich mit den aͤußerſten Enden der Huͤgel in Markfaͤſerchen verwandeln(h)TARIN S. 238. VIEVSSENS angef. Ort..
Es iſt das obere Paar dieſer Huͤgelchen, oder das der Zirbeldruͤſe naͤher liegende Paar(i)TARIN tab. 2. f. 2. faſc. 7. tab. 3. M. M. im Menſchen groͤßer, und zwar bald um ein anſehnliches(k)WILLIS macht ſie groͤßer, f. 3. und anim. brut. tab. 9. Aber VIEVSSENS erinnert, daß ſie nach dem Gehirn eines Kalbes gemalt ſeyn, S. 72. VESAL malt ſie auch groͤßer, f. 10. lib. VII. und COL - LINS tab. 48. und CORTESIVS f. 4. und BONHOMME tab. 6. 7. und IOS. la CHERRIERE ſagt, daß ſie noch groͤßer ſeyn, S. 155. und III. MORGAGN. exp. XVI. n. 44. und ich habe ſie bisweilen noch groͤßer geſehen. Groͤßer hatſie gemeiniglich GVNZ gefunden, und ſelten gleich, de gland. pineal. , bald um ein geringes(l)WINSLOW ſagt, ſie ſeyn etwas breiter, n. 79., ia es giebt ſo gar beruͤhmte Maͤn - ner, welche ſie beide gleich groß machen(m)Beinahe gleich macht ſie F. SYLOLVS S. 493. WILLIS de cerebro S. 35. Jm Menſchen TA - RIN tab. 2. f. 2. RIDLEY S. 125. f. 7. cc. dd. VIEVSSENS tab. 9. 10. LIEVTAVD tab. 1. f. 1. tab. 2. und ehedem EVSTACH. tab. 7. f. 3. 4., und ich habe ſie ſelbſt gleich groß gefunden. Sie ſind von den Alten der Hintere genannt worden(n)ORIBAS. S. 12. GALEN. de uſu part. lib. 8., als ob ein Zu - ſchauer, welcher hinterwaͤrts ſteht, den unterſten Theil vom Ruͤkken eines ſtehenden Menſchen betrachtete. Es fehlt indeſſen nicht an Schriftſtellern, welche die Bedeu - tung des Worts umgekehrt, und dieſe Vorragungen Hoden genannt haben(o)VESAL lib. 7. S. 10. et S. 791. c. 9. VAROLIVS S. 7. b. Da er die Hoden aus dem großen, den Hintern aus dem kleinen Ge - hirn herleitet, BVCRETIVS ad CASSER. lib. X. tab. 7. fig. 1. etc. und ſchon laͤngſt beim ORIBASIVS. angef..
EsH. Phiſiol. 4. B. G98Vom Gehirne. X. Buch.Es iſt das untere Paar dieſer Huͤgelchen im Men - ſchen um etwas kleiner und flaͤcher, und es wird von den meiſten Schriftſtellern Hoden genannt. Es iſt ihre aͤußere Flaͤche weiß(p)VIEVSSENS. S. 72., und es zeigen ſich die klei - nen Kuͤgelchen etwas mehr getheilt(q)EVSTACH. ſiehe VIEVS - SENS tab. 8. HEVERMANN t. 7.. Unterwaͤrts werden alle beide Vorragungen von undeutlichen Strei - fen durchlaufen(r)RIDLEY S. 127. WILLIS anim. brut. tab. 8. VIEVSSENS ſagt, daß ſie ſich in dem Vergroͤße - rungsglaſe zeigen, S. 72., oder es miſcht ſich wenigſtens doch daſelbſt etwas graue Markrinde unter das Mark(s)WINSLOW n. 79. la CHAR - RIERE, angef. Ort. VIEVSSENS S. 12. PETIT epiſt. 2. S. 18. TARIN ſagt, daß ſie auch da, wo ſich die Hoden gegen einander keh - ren, grau ſind, S 238. Nicht allzu ſchicklich macht ſie WILLIS bei dem Menſchen, dem Hunde und Fuchſe ganz markig anim. brut. S. 45.: Jch habe auch von außen an dem Hintern eine roͤtliche Farbe und ein markrindiges Wefen bemerkt. Es miſcht ſich auch in die markige Vorragung, welche unterhalb dieſem Hintern und den Hoden liegt, etwas von grauen Weſen mit ein(t)PETIT epiſt. 2. S. 18..
Es finden ſich dergleichen Vorragungen in allen vierfuͤßigen Thieren(u)MONROO compar. anat. S. 113., in den Fiſchen von warmen Blute(x)TYSON in anat. turſionis. , hingegen nichts dergleichen in den Fiſchen, welche ein kaltes Blut haben(z)WILLIS de cerebro S. 32.. Es ſind aber auch in den vierfuͤßigen oͤfters die obern Huͤgel, und die der Zirbeldruͤſe naͤher liegen, viel groͤßer(a)WILLIS S. 181. 34. Siehe bei einem Lamm COLLINS tab. 50. f. 3. beim Kalbe tab. 51. bei einem kleinen Bokke tab. 52. f. 3. beim Hunde tab 53. f. 1. bei Kazzen tab 53. f. 2. bei Pferden BOVR - GELAT T. II. P. II. S. 49. MV - RALT vademec. S. 225. auch beim Schafe WILLIS anim. trut. f. 7. Mit dem Schwein hat es eine an - dere Bewandniß, welches noch groͤßere Hoden hat, nach COLLINS tab. 54. Jch wenigſtens habe bei einem Hunde anſtatt des Hintern einen einzigen Hoͤkker gefunden., und uͤberhaupt zeigen ſich alle vier Huͤgel nach Proportion des Gehirns groͤßer(b)WILLIS S. 174. 32. 34. 35. BOVRGELAT. Jm Elephanten ſind ſie dennoch klein, die Pariſer, auch in den Fleiſchfraͤßigen, WILLIS. .
Es(o)angef. Ort. und bei dem GALEN. util. part. lib. VIII. c. 14.
99I. Abſchn. und den Nerven.Es liegt in den Voͤgeln eine aͤhnliche Erhabenheit auf der Waſſerleitung auf, es mangeln aber dabei die runden Huͤgelchen(b*)Siehe den Jndianiſchen Han COLLINS tab. 57. f. 3.. Von oben ruht auf dieſen Huͤgeln ein Vorhang (velum,) von dem wir anderswo reden wollen(c)Siehe tab. 2. faſcic. 7. cum tab. 3..
Es hat dieſes kleine Theilchen vor hundert Jahren auf die Ehre Anſpruch gemacht, der vornehmſte Theil des menſchlichen Koͤrpers zu ſeyn, indem Karteſius und ſeine Schule den Sitz der Seele in dieſe Druͤſe verlegte, wiewol man dieſe Hipoteſe langſam und zwar ungerne(d)GAVKES med. mathem. S. 208. Die Zirbeldruͤſe iſt ein kleines Gehirn, welches ſein Mark dem Hintern hingiebt, ZAMBEC - CARVS. bei CORTE. S. 223. verlaſſen hat. Sie beſtehet aus dem mark - rindigen Weſen(e)Ss auch VIEVSSENS, LIEVTAVD S. 394. SANTORIN S. 57. WINSLOW n. 82. LAN - CISIVS. GVNZ de lapill. glan - dul. pineal. CASP. BAVHIN beſchreibt ſie etwas gelblicht, S. 312. DROUIN ganz gelb, S. 25. MOR - GAGN. gleich der Markrinde adv. 6. S. 10., und ſie iſt, die weiſſe Grundflaͤche ausgenommen(f)LANCIS. f. 5. SANTORIN WINSLOW n. 81., kegelfoͤrmig(g)LANCIS. f. 4. 5. CASSE - RIVS hin und her, WILLIS tab. 7. aus einem Schafe LIEVTAVD S. 394. tab. 1. HEVERMANN angef. Ort. SYLVIVS diſſert. 4. n. 22., der Quere nach breit, und ſie hat eine ruͤckwaͤrts gebogene Spizze(h)So auch CL. GVNZ und STENONIVS S. 20. und im Ge - maͤlde CASSER tab. 6. f. 2. T. 5. f. 2. LANCISIVS f. 4. TARIN tab. 3. fig. 2. EVSTACHIVS malt ſie erhaben, T. 17. f. 2. HEVER - MANN. VESALIVS malt ſie in die Hoͤhe gekehrt, angef. Ort.. Sie befindet ſich unterhalb dem Vorhange(i)S. Syllab. part. corp. hum. tab. 19. fig. 5. n. 77. daß ſie zum Tragen beſtimt ſey, ORIBASIVS S. 12. AVICENNA lib. III. fig. f. Tr. 1. cap. 2., der ſo oft ange - fuͤhrt iſt. Sie liegt zwiſchen den obern Vorragungen der vierfachen mitten ein, und wird durch zween großeG 2Aeſte100Vom Gehirne. X. Buch. Aeſte der anſehnlichſten Blutader des Mittelgeflechtes beſtrichen.
Es zeigt ſich dieſe Druͤſe von einer veraͤnderlichen Groͤße, und bisweilen in einem kranken Zuſtande. Sie ſchwillt oͤfters, indem ſie mit Waſſer unterlaufen iſt, auf, wie ich ſelbſt gefunden habe(k)MORGAGN * angef. Ort. S. 11. RIDLEY S. 83. von der Groͤße eines Eies in einer wahn - wizzigen Frau, MANGET Theatr. S. 309. Hol in einem Hitſche, MANGET bibl. anat. T. 2. S. 10., ſie ſieht wie ein Waſſerblaͤschen aus(l)Gleich einer mit Waſſer er - fuͤllten Blaſe KALTSCHMIDT hy - droceph. intern. in eine Blaſe ver - wandelt, WISEMANN S. 132. in ein Waſſerblaͤsgen, SCHMIDT de perioſt oſſ. audit. S. 16. daher iſt ſie vielleicht zu den Fließwaſſerge - faͤßen gerechnet vom CHESELDE - NIVS S. 213. RIDLEY S. 84. I. B. FANTONVS manuduct. und zu den Druͤſen des Adergewebes gezaͤlt von VAROLIVS und MOR - GAGNVS adverſ. 6. S. 10., iſt oft voller kleinen Steine, wie ſolches nicht ſo wol meine eigene, als vielmehr die Erfahrungen heruͤhmter Maͤnner beſtaͤtigen(m)Voll kleiner Steine beim IVSTVS VESTVS dec. 1. zwei Steinchen bemerkt PETERMANN in der Zirbeldruͤſe, Dec. 1. obſ. 1. 10. IOH. a MEEKERN obſ. 55. app. obſ. 3. bei einem vom Stein ge - plagten war ein Steinchen in der Zirbeldruͤſe Phil Tranſ. n. 185. 2, 3, 4 Steine ſetzt CASE in der - ſelden comp. anat S. 163. 3. RVYSCH Theſ. 5. tab. 3. f. 3. ſandigt beſchreibt ſie MAVCHART in der Zirbeldruͤſe einer W〈…〉〈…〉 wiz - zigen, de lumbrie. in duct. pan -creat. Sezze hinzu VIRIDET du bon chyle S 198. PECHLIN obſ. 7. Cent. 1. BRVNNER de gland. pituit. cap. 3 KING phil. tranſ. n. 189. CONTVLI, WEP - FER de cicut. S. 116. RITTER Eph. Nat. Cur vol. 6 SCHVYL. praef. ad vet med. KRVGER anatom. 〈…〉〈…〉. S. 38. FABRIC. progr. ann 1759. knochicht iſt die Zirbeldruͤſe nach LOESEKE obſ. S. 30. oft ſteinigt SANTORIN S. 57. WINSLOW n. 83. BAR - THOLIN S. 494. LIEVTAVD eſſays. S. 394. NVCK nov invent. S. 150. Graaf de pancreat S 113. FABRIC. anat. pract. S. 125. und in den Programma des Jahrs 1759. Oft findet ſich in derſelben ein harter, gelblichter und rauher Koͤr - per S. 71. et MORGAGN S. 10. Zehn mal hat MEIBOM Steinchen darinnen geſunden bei SCHVRIG Litholog. S. 235. daß es ſelten ſey, ſie ohne Steinchen zu finden, ſagt ILL. LIEVTAVD precis de la me - dic. prar. S 175., indem ſich bei dergleichen Menſchen nicht ſelten ein Fehler im Gehirn, ein ſchwacher Kopf, Kopfwehe(n)AREND de cephalalg. ſie war tropfſieinartig in der Groͤße ei - nes Gaͤnſeeies., ein verlornes Gedaͤchtniß(o)Phil. trans. n. 185. CON - TVLI de calcul et podagr. S. 42., oder ein voͤlliger Wanwitz geaͤußert hat(p)MECKEL mem. de l’ Acad. .
Daß101I. Abſchn. und den Nerven.Daß dergleichen Zirbeldruͤſe ſich in allen vierfuͤßi - gen Thieren befinde, zeigen die Schriftſteller an(q)Groß im Lamme, VESAL S. 190. Es hat COLLINS tab 50. fig. 3. in einem Elende, Pariſer, in einem Elephanten, auch die Pariſer in einem Baͤr, Comm. litt. nov. 1734. hebd. 38. Es hat ſie auch der Kameel Pariſer obſ. 20. das Ziegenboͤck - chen COLLINS tab. 52. fig. 2. es deucht mir zu viel, wenn die Pa - riſer, bei dem Sttaus, HARDER. bei dem Adler, apiar. S. 63. BORRICH. hermet. aegypt. ſapient. S. 266. I. SALZMANN in den Fiſchen, de gland. pineal. S. 6. dieſer Zirbeldruͤſe gedenken. Jn den Fiſchen habe ich zwar den Ort aber nicht die Druͤſe gefunden., welches aber nicht von den Voͤgeln, oder kalten Fiſchen beſtaͤtigt wird. Jch leſe, daß man keine dergleichen im Menſchen gefunden habe, befuͤrchte aber, daß man ſie zugleich mit dem Vorhange losgeriſſen, und zerſtoͤrt habe(r)KVLMVS monſtr. S. 42. WEISS ſpecim. 4. Comm. litt. 1740. hebd. 35.. Sie ſteht mit der uͤbrigen Gehirnmaſſe theils vermittelſt gewiſſer Gefaͤße, theils vermittelſt kleiner Wuͤrzelchens(s)Mit Recht nennt ſie SALZ - MANN klein, de gland. pineal. S. 10., die ſich nicht eben gar zu leicht er - halten laſſen(t)Daher laͤugnet RIDLEY, daß ſie mit dem gekruͤmten Strei - fen verbunden ſey, S. 84 85. daher erinnert VESAL. daß ſie kaum an dem Gehirn haͤnge, außer in den Thieren, S. 790., und gemeiniglich nach der Art der zaͤrtſten Faͤden ſehr duͤnne ſind, in Verbindung. Es werfen ſich dieſe markige Stenchelchen zu beiden Seiten in denienigen weiſſen Streif hinein, welcher die Kam - mern der Sehnerven(u)Jn die Kammern der Seh - nerven, VESAL libr. VII. f. 17. WILLIS S. 36. T. 7. aus einen Schafe, SYLVIVS diſſ. 4 n. 22. TARIN tab. 1. f. 2 KK. BON - HOMME tab 6. MEKEL a. O. S. 93. Syllab. part. corp. T. 19. n. 82. ihrer Laͤnge nach durchlaͤuft(x)Jn dem Streif, welcher durch den Rand der Kammern der Seh - nerven geht, WILLIS anat. brut. tab. 8. S. VIEVSSENS S. 71. LIEVTAVD malt ſie auch dick, tab. 2. c. und gar zu dick zeichnet ſie LANCIS. fig. 5. Siehe weiter TARIN tab. 1. f. 3. HEVERMANN T. 7. WINSLOW n. 82. la CHAR - RIERE S. 151. doch beinahe auf eine Art als in unſern Anmerkun - gen, und es vereinigen beruͤhmteMaͤn -. Es wachſen dieſe Faͤden in den Thieren bisweilen ziem - lich groß, und ſie ſchwellen auch bisweilen im MenſchenG 3zu(p)de Berlin Tom. X. S. 93. MAV - CHART angef. Ort. in 5 Unſin - nigen, GVNZ de lapill. gland. pineal. 102Vom Gehirne. X. Buch. zu Blaſen an. Jch habe ſie zu den Kammern der Sehnerven, den weiſſen Streif ausgenommen, laufen geſehen, welcher ſich nach vorne zu wandte(y)Beide Einrenkungen verei - nigt SANTORIN c. 58. WINS - LOW hat auch doppelte Wurzeln geſehen n. 83..
Was die fasrigen Wurzeln betrift, womit die Zir - beldruͤſe an dem Hintern angehaͤngt ſeyn ſoll(z)RIDLEY S. 83., ſo moͤchte ich dieſe wol fuͤr Gefaͤße halten.
Es zeigt ſich dicht vor dem gedachten fasrigen, nach der Quere liegenden, und markigem Balken(a)S. 52., der die Kammern der Sehnerven mit einander vereinigt, wie auch unterwaͤrts von der unterſten rechten Kammer der Sehnerven an bis zur linken, uͤber der Furche, welche aus der dritten Gehirnkammer heraustritt, in einer Querlage ein markiges, rundliches(b)TARIN antropot. S. 235., und ſtarkes Seil(c)RIDLEY S. 126., welches gleichſam eine Art von Bruͤkke vor - ſtellet(d)TARIN tab. 1. fig. 2. 3. jj. T. 2. f. 2. g. LIEVTAVD S. 394. WINSLOW n. 83.. Wiewol ich dieſes oͤfters, und zwar ganz genau von der hintern Vereinigung der weiſſen Streifen der Sehnervenkammern unterſchieden, und zwar ſo gar zwo Linien weit davon abſtehen geſehen, ſo muß dieſer Unterſchied doch der Natur nicht leicht werden, indem die mehreſten Schriftſteller die hintere Zuſammenfuͤgung des Gehirns mit demjenigen Streifen, welcher beide weiſſe Linien verbindet, zu vereinigen pflegen(e)GVNZ S. 11. VIEVSSENS und alle Alten.. Jn - deſſen theilen einige beruͤhmte Maͤnner unter den neu - ern(f)BONHOMME ſcheint ſie zu dieſe Stelle. Die Voͤgel haben ebenfals der - gleichen Zuſammenfuͤgung des Gehirns.
Unter(x)Maͤnner die Zirbeldruͤſe entweder ganz kurz, entweder mit dieſem Streifen, oder mit einem dikken Strale.
103I. Abſchn. und den Nerven.Unter dieſer Zuſammenfuͤgung laͤuft eine abhaͤn - gige Rinne vor der in dem Hintern und den Hoden eingefuͤgten Erhabenheit niederwaͤrts(g)Der ànus der Alten Syllab. Ruſſ. angef. Ort. n. 82. VESLING tab. 2. c. 14. f. 1. Ouverture com - mune poſterieure LIEVTAVD. S. 394., welche ſich(h)TARIN. tab. 2. fig. 2. h. unter dieſer Erhabenheit, in die vierte Kammer eroͤfnet, indem es nicht angehet, daß ſie durch eine Klappe ver - ſchloſſen werden kann, ob ein beruͤhmter Mann gleich(i)VIEVSSENS neurograph. S. 110. du HAMEL corp. animat. L. III. c. 5. S. 649. ſolches durch einen Verſuch zu beſtaͤtigen bemuͤht geweſen, indem dieſe Klappe nirgendswo an dem verlaͤngerten Marke anhaͤngt. Jn der That findet man hier, wenn man einblaͤſet, leicht Platz fuͤr ſich(k)HEVERMANN T. II. S. 242.. Dieſe Rinne befindet ſich in dem Marke des Gehirnes, wo dieſes Mark gegen die Bruͤkke zu niederſteigt, eingedruͤckt(l)TARIR tab. 2. fig. 1.. Die Zergliederer haben ſie, und das nicht ohne Grund, die Waſſerleitung genannt. Sie iſt aber lange vor dem Sylvius ſchon(m)Von dem ſie den Namen zugeben pflegen, diſſert. 4. n. 21. BARTHOL. S. 484. bekannt geweſen(n)Dem VESAL. L. VII. S. 787. et f. 8. und in exam. obſ. fallop. S. 101. und vor ihm dem GA - ZEN. und ORIBAS. S. 10. und J - BERENGARIO CARPENSI S. 442. et in Iſag. S. 55 Daher iſt er dem ARANT. c. 7. nicht unbekannt. Jn CASSERS tab. 7. f. 1. iſt er zwar nicht gut, doch offen gezeichnet..
Die Voͤgel haben beinahe eben ſolchen Kanal, als die vierfuͤßigen Thiere, und dieſer laͤuft von der dritten Kammer nach der vierten heruͤber.
Was den Kanal des Sylvius(o)SYLV. diſſ. 4. n. 23. BAR - THOLIN anat. S. 484. betrift, welcher von den zuſammengewachſenen Wurzeln des Ruͤkken - marks entſteht, und durch eine zarte Membrane verſchloſ - ſen iſt, ſo laͤßt ſich davon uͤberhaupt gar keine Vorſtel - lung machen, wenn dieſer nicht etwa ein Loch iſt, durch welches einige Pulsadern uͤber der piramidalen Zuſam - mengrenzung der Koͤrper, nach dem Marke zu gehen.
G 4Zweiter(f)trennen, tab. 7. und LIEVTAVD, TARIN trennt ſie tab. 2. fig. 3.
〈…〉〈…〉wird bei dem Ariſtoteles(p)Hiſt. anim. libr. I. cap. 16. RVFO lib. I. appell. p. 36. ORI - BAS. S. 8. u. ſ. f. POLLVCI S. 175.eben das genannt, was bei den Lateinern cerebellum heißt. Es koͤmt dieſer zweite Theil des Gehirns im Menſchen, in den vierfuͤßigen Thieren und Voͤgeln(q)Groß genug bey den Voͤgeln COITER S. 130. beſtaͤndig vor. Man findet es ſogar, oder doch etwas ſehr aͤhnliches davon, auch in den Fiſchen(r)Jn dem Schwerdfiſche COL - LINS tab. 50. fig. 1. mit ſchregen Linien bemerkt, cent. 2. Hiſt. 1.. Hingegen mangelt das kleine Gehirn den Jnſekten(s)Jn dem Krebs malt es WILLIS anim. brut. tab. 1. fig. 3. aber unter den beſten Kupfern LYONETTI und SCHWAMMER - DAMI iſt kein Gehirnlein.. Es liegt das kleine Gehirn naͤher an dem Ruͤkkenmarke, und ge - meiniglich hinterwaͤrts, und außerdem im Menſchen, unter den Gezelten des kleinen Gehirns, in beſondern Gruben, welche in dem Knochen des Hinterhaupts vor - handen ſind, tief gelagert(t)POLLVX. VIEVSSENS tab. 3. 4. BONHOMME tab. 8. TARIN tab. 2. f. 1. tab. 3. f. 2. GAVTIER tab. 4.. Seine groͤßere Woͤlbung paßt mit dieſen Gruben zuſammen, dagegen wird es von oben her vom Gehirne gedruͤckt(u)WINSLOW n. 92.. Es unter - ſcheidet ſich, was den Bau betrift, weder durch die Weiche, noch Haͤrte vom Gehirn, ob die Alten es gleich oͤfters vor haͤrter ausgegeben haben(x)S. C. BAVHIN. , da es hingegen viel mehr von dem markrindigen Weſen beſitzt(x*)Daß es gelber ſey, ſagt POLLVX angefuͤhrt. Ort., und dieſes an ſich weicher, als das Mark iſt. Ueber - haupt iſt das ſaͤmtliche kleine Gehirn viel weicher, alsdas105I. Abſchn. und den Nerven. das große(y)So hat ſchon SCHMETIVS erinnert, daß es eben ſo weich, oder noch weicher ſey, miscell. l. 10. nicht haͤrter beſchreibt es SAN - CTORIVS method. vitand. error. S. 187. etwas weicher LAMVRE bei dem von BORDEV recherches ſur les gland. S. 484., und es druͤckt ein kleines Gewicht ſo gleich Gruben hinein(z)ARLET angef. Ort. S. 73. LAMVRE eben da.. Ob im Austrocknen vom kleinen Gehirne mehr verfliege, als vom großen, daruͤber ſind die Verſuche nicht einſtimmig. Es verlor das markrindige Weſen des kleinen Gehirnes, an der Frucht einer Kuh(a)Jn dem Verhaͤltniß von 8522. und 8693., und an einer Kuh(b)S. 185. etwas mehr, hin - gegen am Schweine(c)So wie 8450. zu 8508. S. 188. etwas weniger von ſeinen Be - ſtandtheilen.
Es iſt im Menſchen, in verſchiedener Betrachtung, kleiner, als das große Gehirn, und gemeiniglich um neun mal kleiner(d)Da das große Gehirn in ei - nem neugebohrnen Knaben vierzehn Unzen wog, ſo war das kleine Ge - hirn 1 Loth und 10 oder 11 mal kleiner VESAL S. 780.. Hiervon weicht nicht ſehr das Verhaͤltniß im Ochſen(e)Sein Gehirn iſt 114 Quent - chen, das kleine Gehirn zwoͤlf und ein halb Quentchen ſchwer, de BVFFON T. IV. S. 496., Hunde(f)Das große Gehirn 23, das kleine 3 Quentchen, de BVFFON T. V. und Fuchſe(g)Das große Gehirn ein und dreißig und ein halb Quentchen, das kleine vier Quentchen, eben der, T. VII. S. 90. ab. Jm Pferde hingegen iſt es nach Proportion fuͤnf mal kleiner(h)Das große Gehirn vierzehn, das kleine drey Unzen, eben der, T. IV. S. 319., welches ſich auch in dem Schafe ſo befindet(i)Das große Gehirn ſiebzehn und ein halb Quentchen, das kleine beinahe vier Quentchen, T. V. S. 35.. Es iſt groͤßer in dem Geſchlechte der Maͤuſe, und ge - meiniglich drei mal ſo klein, als das große Gehirn in der Hausrazze(k)Das große Gehirn ſechs und zwanzig, das kleine vier Gran eben der, T. VII. S. 356.; groͤßer in der Feldmaus(l)So wie zwei zu fuͤnfen, naͤmlich, das große Gehirn wiegt ſieben und ein halb, das kleine drey Gran, eben der, T. VII. S. 316., und am allergroͤßten in der Hausmaus, naͤmlich nur umG 5zwei106Vom Gehirne X. Buch. zwei mal kleiner(m)Das große Gehirn von fuͤnf, das kleine von zwei und einen halben Gran am Gewichte, eben der, T. VII. S. 316.. Folglich hat der Menſch nach Proportion des Gehirns unter allen Thieren das kleinſte Cerebellum.
Es pflegt ſich aber, außer dem Orte, den es ein - nimt, auswendig vornaͤmlich durch Furchen zu unter - ſcheiden, welche eben nicht nach der Art der Gedaͤrme gelegt ſind, ſondern vielmehr den Bogen eines Zirkels, oder eine Ellipſis vorſtellen(m*)CASSER tab. 7. fig. 2. tab. 8. f. 1. 3. 4. 5. 6. 7. 11. tab. 9. 10. 11. Faſc. icon. anat. 7. tab. 3. EVSTACH. tab. 17. f. 2. tab. 18. f. 2. MORGAGN. adv. 6. tab. 1. f. 3. WILLIS de cerebr. f. 3. et S. 41. 42. WINSLOW n 93. RVYSCH epiſt. 12. tab. 15. f. 4. tab. 13., und die Oberflaͤche des kleinen Gehirnes gleichſam im Ringe, bei allen mir bekannten Thieren eintheilen(m†)Jn einem Kalbe COL - LINS tab. 50. f. 2. im Lamm f. 3. im Hunde f. 5. et T. 53. f. 1. auch im Bock tab. 50. f. 6. an der Kazze, tab. 53. f. 12. im Haſen von beiden Geſchlecht, tab. 55. f. 2. eben ſo in den Voͤgeln, eben der, tab. 56. 57. 58. 59. und im Fiſch, tab. 60..
Es dringen dieſe Furchen tiefer ein(n)MORGAGN. S. 13. LIEV - TAVD S. 396., als es einem dem erſten Augenſchein nach vorkommen ſollte, und man ſieht, wie das kleine Gehirn von großen und kleinen Abſchnitten wechſelsweiſe und dergeſtalt abgetheilt wird, daß es gleichſam rundliche Lappenabſchnitte vor - ſtellt(o)GVNZ progr. 1. S. 6. Siehe das Kupfer des HEISTER in comp. anat. . Jm uͤbrigen laͤuft uͤberhaupt die ſpinnweben - foͤrmige Membran, wie am großen Gehirne, ſo auch uͤber dieſe Furchen fort(p)WINSLOW n. 101., indeſſen daß ſich die duͤnne Gehirnhaut in die groͤßte Tiefen derſelben hinablaͤßt, damit die Markrinde niemals ohne dieſe Begleitung ſeyn moͤge.
Wenn man ferner das kleine Gehirn durchſchneidet, ſo theilet ſich das Mark darinnen eben ſo, wie in allen mir bekannten Thieren durch die Markrinde, auf eine andere Weiſe aus, als es im Gehirn geſchicht. Es iſtnaͤm -107I. Abſchn. und den Nerven. naͤmlich hier, wie im großen Gehirne, ein gemeinſchaft - licher Markſtamm zugegen. Dieſer aber theilt ſich in Aeſte ein(q)RYFF. icron. S. 31. EV - STACH. tab. 17. f. 2. CORTES miſcell. 1. f. 9. CASSER tab. 8. f. 8. WILLIS f. 7. HEISTER comp. anat. f. 16., welche von einigen gezaͤhlt worden, und deren man uͤberhaupt eilfe gefunden(r)Ianus PLANCVS ſtoria d’ un cerebello etc. auch BON - HOMME hat ſehr viele., ob ſie gleich nach andern weniger ſind(s)Vier oder ſuͤnf EVSTACH. TARIN tab. 2. HEISTER. . Die Schriftſteller gehen auch darinne von einander ab, daß einige alle Markſtaͤmme, gleichſam als ſo viel Radios nach einem einzigen Mittelpunkte fortziehen(t)EVSTACH. BONHOMME tab. 7. 8. HEISTER angef. Ort. LIEVTAVD tab. 2. TARIN tab. 2. fig. 1. und etwas anders, da in einerandern Zerlegung das Markgelenke laͤnger iſt. tab. 3. fig. 2., andere hingegen hin - ter einander ſezzen(u)VIEVSSENS tab. 12. MOR - GAGN. angefuͤhrt. Ort. WILLIS anim. brut. tab. 8. RIDLEY fig. 7. GAVTIER de la téte T. 4.. Es vertheilen ſich von neuem dieſe kleinen Aeſte bis aufs kleinſte Theilchen in der roͤth - lichen Markrinde, und zwar dergeſtalt, daß ſie ein Baͤumchen(x)Das Lebensbaͤumchen nennt es gemeiniglich WINSLOW n. 108. Mit den Fingern der Hand hatte es BARTHOLIN verglichen, Cent. 1. hiſt. 92. vorſtellen, welches ſowohl von Menſchen, als vom Elephanten ſelbſt(y)STVKELEY tab. 1., und ſo gar von den Voͤ - geln gilt, und welches ich eben an einer Gans vor mir wahrnehme, und in dem indianiſchen Hune von Samuel Collins(z)Tab. 57. f. 5. im Kupfer vorgeſtellet finde.
Wenn man das kleine Gehirn, mit dem Meſſer nicht nach einem ſenkrechten Schnitte, ſondern vielmehr mit dem Horizonte parallel zerlegt, ſo zeigen ſich gleich - ſam weiſſe concentriſche, und mit Grauem vermiſchte Kreiſe. Dieſes ſind indeſſen immer noch dieſelbigen Baͤumchen, deren Aeſte nunmehr parallel laufen, laͤnger werden, und unter ſehr ſpizzen Winkeln entſpringen. Jn dieſem Stuͤkke iſt vielleicht das kleine Gehirn der Menſchen eben dieſem Theile in den Thieren aͤhnlicher,als108Vom Gehirne X. Buch. als ein großes Gehirn dem andern(a)DVNCAN explic. des fonct. 〈…〉〈…〉nim. S. 53., indem es außer - dem bald dieſe, bald eine neue Eintheilung des kleinen Gehirns in den Thieren giebt, die viel zahlreicher, als im Menſchen iſt, um die kleinern Unterſchiede aus der Acht zu laſſen(b)S. die Kupfer des COLLINS im Schaf, Kalb, Rehboͤckchen, tab. 50. und S. 1037..
Es hat das kleine Gehirn uͤberhaupt zween aͤhnliche und gleich große Lappen, welche von der Sichel, die aus der harten Gehirnhaut ihren Urſprung hernimt, nicht eben tief in zwo Haͤlften getheilt werden. Eben dieſe Lappen werden ferner von etwas tiefern Furchen auf eine undeutliche Art bisweilen in drei kleinere Laͤppchens(c)WINSLOW n. 95. COLLIN hat 6. tab. 50. f. 1. eingetheilt, darunter die hintern Furchen nicht ſo ſehr geſenkt, ſondern dem Horizonte paralleler ſind. Andere Gelehrte haben noch mehr ſolcher Fortſaͤzze angegeben(d)Vier oberwaͤrts, fuͤnf von beiden Seiten unterwaͤrts und ei - nen ungleich., PETIT epiſt. 1. S. 13..
Es fuͤhrt aber außerdem im Menſchen das Ende derienigen Furche, welche die Halbkugeln des kleinen Gehirns abtheilt, zu einem Fortſazze, der beinahe eben ſo, wie die Hirnſchwiele den rechten Lappen des kleinen Gehirns, mit dem linken verbindet, und das kleine Thal ausfuͤllt, welches zwiſchen den Lappen des kleinen Gehirns liegt(e)VESAL. S. 782. f. 8. P. f. 9. C. CASSER. lib. 10. tab. 8. f. 4. denn die uͤbrigen ſind zu ſehr ge - zwungen., indem er ſich von dem vordern Ende uͤber das hintere, und bis zum obern heruͤberzieht. Jn - deſſen iſt dieſer doch nicht eben ſo markigt, es miſcht ſich aber viel markrindiges in ihn, er wird ebenfalsdurch109I. Abſchn. von den Nerven. durch die duͤnne Gehirnhaut in Furchen abgetheilt, die gemeiniglich nach der Quere laufen, und unter einander parallel liegen, indeſſen daß ſich ſeine Mitte zu einer flachen Ekke erhebt, welche einem Geſichte aͤhnlich iſt. Dieſes haben die Alten bereits den Wurm oder den wurmfoͤrmigen Fortſatz(f)〈…〉〈…〉ORI - BASIVS. S. 12genannt, weil er mit den Raupenringen eine Aehnlichkeit hat. Die Neuern pflegen vornaͤmlich die zween Enden(g)Nur einen einzigen Wurm behaupten die Alten, ORIBASIVS VESAL. PLATER S. 181. und neulich TARIN etc. dieſes Fort - ſazzes(h)Daher zaͤhlen zwei ſolche Fortſaͤzze WINSLOW, ALBIN. VIEVSSENS S. 74., die doch nirgends durch einen Zwiſchenraum von einander abgeſondert ſind, demohngeachtet doch von einander zu trennen.
Das obere Ende(k)Bei dem TARIN; zum obern Ende machen es vielmehr die Kupfer des EVSTACHIVS tab. 17. E. ALBIN et VESAL c. 10. S. 792. f. 11. D. beruͤhrt die ganze Klappe des kleinen Gehirns, ſchließt ſich an die Zirbeldruͤſe an, und macht mit dieſer Druͤſe die obere Grenze der vier - ten Gehirnkammer unter dem Hintern aus(l)TARIN tab. 3. f. 2. J. zu Y. .
Das untere Ende(n)TARIN; unterwaͤrts iſt ſie auf den Kupfern des EVSTACH. angefuͤhrt. Ort. G. ALBIN. et VESAL. f. 11. d. verſchließt das untere brei - tere Ende der vierten Kammer(o)TARIN tab. cit. K. und verglichen mit f. d. a. b. a. d. f. und S. tab. 2. f. 2. q. q. . Zwiſchen dieſem und dem entſtehenden Ruͤkkenmarke keimt das Ader - gewebe der vierten Kammer in die Hoͤlung der Hirn - ſchaale hinein.
An der Seite dieſer wurmfoͤrmigen Erhabenheit zeigt ſich zu beiden Seiten ein kleiner Huͤgel(p)RVYSCH theſ. 5. n. 52. WINSLOW eben da, VIEVSSENS. S. 74. mit dem ſchlechten Kupfer, T. V. COLLINS tab. 48. hat zwei Theile des kleinen Gehirns, welche an dem wurmfoͤrmigen Fortſazze anliegen. TARIN tab. 2. f. 8. r. r. , der ſich aber viel weniger, als das uͤbrige kleine Gehirn, nach der Quere hinzieht.
Die110Vom Gehirne X. Buch.Die vierfuͤßigen Thiere(q)COLLINS T. 50. f. 4. im Hund, f. 5. im Rehe, f. 6. im Lamm, f. 1. im Kalbe, f. 3. im Haſen, T. 55. wenn dieſes der wirkliche Wurm iſt.und Voͤgel(r)COITER S. 130. im Strauß, Die Pariſer. haben ſo wol dieſe Querfurchen, als den wurmfoͤrmigen Fort - ſazz, da indeſſen ihr kleines Gehirn, die Kammern der Sehnerven ausgenommen, ungetheilt iſt.
Es verwandelt ſich dasienige Mark, welches ſich aus dem voͤlligen Umfange des kleinen Gehirns, nach Art der Wurzeln, in ein Ganzes zuſammen begiebt(s)S. 70., endlich gleichſam in einen weiſſen Stamm, in deſſen innerer Dikke ſich einige zakkige, veraͤnderliche, und verwikkelte roͤtliche, markrindige Streife befunden, welche von den neuern der rautenfoͤrmige Koͤrper(t)VIEVSSENS. S 78. tab. 13. d. d. PETIT haͤlt es fuͤr Gefaͤße, epiſt. 1. S. 14. VIEVSSENS tab. 5. 14. 15. 16. ge - heißen worden, als ob dieſer Theil aus ſchieſen Vierekken zuſammengeſetzt waͤre, (corpus rhomboideum.)
Es hat dieſes zuſammengepackte Mark ein drei - faches Ende. Sein vornehmſter mittlerer, und vordere Theil biegt ſich an beiden Seiten einwaͤrts, und nach vorne uͤber, und es naͤhert ſich die rechte Seite der linken (u): endlich beruͤhren ſich beide, indem ſie blos von einer ſchwachen Furche(x)VIEVSSENS S. 79. 81. PETIT epiſt. 1. S. 15. TARIN angef. Ort. RVYSCH ep. 12. tab. 15. f. 2. 6., welche eine Schlagader in ſie druͤckt, von einander abgeſondert werden, und durch Faſern verbunden ſind, welche von außen augenſcheinlich, und durchgaͤngig nach der Quere laufen(y)Faſc. 7. tab. 1. PETIT epiſt. 1. S. 15. VIEVSSENS tab. 5. 14. 15. 16. RIDLEY S. 136. RVYSCH epiſt. 12. tab. 14. f. 4. tab. 15 f. 2. 6. Theſ. 5. n. 66. WINSLOW n. 107. inwendig uͤber - kreuzen ſie ſich, SANTORIN S. 61., und die durch aͤhnlich laufende Schlagadern und Blutadern un -ter -111I. Abſchn. und den Nerven. terſchieden werden. Man nennt dieſes Schenkel des kleinen Gehirns(z)VIEVSSENS S. 81. tab. 5. 14. 15. 16. Siehe auch das Kupfer des RVYSCH epiſt. 12. tab. 15. f. 6., kleinere Schenkel des verlaͤnger - ten Markes(a)WINSLOW n. 108., oder auch mit andern Namen.
Da dieſe markige Schenkel, ſich vorwaͤrts unter die Schenkel des großen Gehirns begeben(b)CASSER tab. 8. f. 9. TA - RIN angef. Ort. VIEVSSENS tab. 5. 14. 15. 16. RIDLEY f. 6., ſo erwaͤchſt dar - aus gleichſam ein Bogen, welcher ſich uͤber zween zuſam - mentretende Fluͤſſe wirft, und den man aus dieſer Urſache bald die Bruͤkke des Varolius(c)Dieſen Namen hat er S. 4. b. Daher SPIGEL. S. 295. AberEVSTACH. hat ihn tab. 18. in allen Figuren., bald eine ringfoͤr - mige Aufſchwellung nennt, (protuberantia annularis.)(d)WILLIS S. 204. 221. u. ſ. f..
Es iſt indeſſen der Bau dieſes Bogens, von dem einer Bruͤkke unterſchieden, indem nicht das geſamte Mark des kleinen Gehirns auf den geſamten Schenkeln des großen Gehirns liegt, ſondern daraus eine Verwik - kelung erwaͤchſt(e)Vergleiche auch WINSLOW n. 108., welche ſich ſchwer aufloͤſen, aber dennoch in ſo fern deutlich machen laͤßt, daß das Mark des kleinen Gehirns, wo es am meiſten vorwaͤrts liegt, niedriger iſt, deutliche Querfaſern hat, und auf dieſes Mark folgen die Faſern des großen Gehirnes, welche nach der Laͤnge des Kopſes hinlaufen(f)VIEVSSENS tab. 16. S. 81. RIDLEY obſ. S. 160. Fibrae lon - gitudinales RVYSCH Theſ. 5. n. 66.. Unter dieſe miſchen ſich andere Querfaſern aus dem kleinen Gehir - ne(g)VIEVSSENS S. 81. RID - LEY angef. Ort., welche viel von dem markrindigen Weſen an ſich haben. Auf dieſe folgt eine neue Schicht Faſern, welche hinterwaͤrts und oben liegen, vom großen Gehirne herabkommen, und nach der Laͤnge des Markes hin - laufen.
Jn -112Vom Gehirne X. Buch.Jndeſſen beſizzen die Faſern, welche von dem klei - nen Gehirn ihren Urſprung bekommen, einigermaßen eine ſchiefe Richtung. Dieienigen unter ihnen, welche an der Bruͤkke hinterwaͤrts vorkommen, dieſe entſpringen von den vordern Faſern des kleinen Gehirnes, und dieſe legen ſich mehr nach der Quere hin. Die, welche nach vorne zu, und der Oberflaͤche naͤher liegen, dieſe entſprin - gen von den tiefſten hintern Faſern des Schenkels des kleinen Gehirns, und ſie ſteigen um ein weniges in die Hoͤhe.
Es hat die Bruͤkke uͤberhaupt die Figur eines klei - nen eifoͤrmigen Huͤgels(h)Faſcic. 7. tab. 1. RVYSCH epiſt. 12. tab. 13. Le CAT des ſens fig. 2. ad S. 299., deſſen beide Spizzen ſtumpf ſind, und ſie beſchreibt einen mittelmaͤßigen Geſchwulſt, welche ſich nach den Knochen der Hirnſchaale, und der harten Hirnhaut richtet, und zwar an dem Orte, wo ſich der keilfoͤrmige Fortſatz des Hinterhaupts vorlegt. Dieſe Bruͤkke wird von demienigen Marke, davon ich ſo gleich reden werde, durch ein laͤngliches Thal abgeſondert(i)RVYSCH ang. Ort., deſſen Mitte eine groͤßere Vertiefung hat, und nach der dikke des Markes, Gefaͤße hinuͤber leitet.
Es iſt dieſes im Menſchen(k)WILLIS S. 35. 44. 223. 226. und großen Thie - ren(l)Jm Hunde, Fuchs, Kazze, WILLIS S. 224.ein großer, in mittelmaͤßigen Thieren hinge - gen(m)Jm Schafe, in der Ziege, im Haſen, WILLIS S. 224. im Kaninchen, in der Maus S. 44. nur ein kleiner Theil, welcher denen Voͤgeln mangelt(n)WILLIS S. 45..
Es iſt indeſſen dieſes noch nicht die Straße ganz, auf welcher ſich das Mark des kleinen Gehirns mit demMarke113II. Abſchn. und den Nerven. Marke des großen vereinigt. Es ſteigt naͤmlich ein großer Theil davon zu beiden Seiten von dem großen Schenkel des kleinen Gehirns, einwaͤrts(p)Faſcic. 7. tab. 3. X. X. TA - RIN tab. 2. f. 1. GAVTIER de la tete tab. 4. in die Hoͤhe, und dieſer macht mit dem weiſſen Weſen des großen Ge - hirns den oft beruͤhrten Jſthmus aus(p*)EVSTACH. tab. 17. f. 2. faſc. 7. tab. 3. b. b. TARIN tab. 2. f. 2. 1. tab. 3. f. 2. VIEVSSENS tab. 12. e. e. tab. 11. i. tab. 13. c. c. , und er endigt ſich unter den Hoden.
Wir haben bereits gemeldet, daß ſich dieſe Fort - ſaͤzze nach oben zu gegen einander neigen. Die Ver - einigung geſchicht indeſſen nicht auf einerlei Weiſe, indem ſich der weiſſe Querſtreif(q)Praef. 9. f. 9. LIEVTAVD f. 2. zu kurz iſt WILLIS tab. 3. be - ſonders aus einem Schaf, tab. 8.ſo gleich unterhalb den Hoden von dem rechten Fortſazze gegen den linken zu ausdehnet. Aus dieſem Streife entſpringt bisweilen, doch nicht oft, der vierte Nerve(r)Dieſes glauben die meiſten. RIDLEY tab. 7. WILLIS ad tab. 3. obgleich dieſe Figur anders iſt, TARIN tab. 3. f. 2., wiewol derſelbe in meinen ſorgfaͤltig angeſtellten Zerlegungen, mehr nach außen zu(t)VIEVSSENS tab. 12. 13. 9. 10. WILLIS angef. Ort., als dieſer Querſtreif zum Vorſchein kam, und auch viel kleiner, als derſelbe war(u)Vergleich angefuͤhrt. Ort. f. mit b. b. doch allzudick malt ihn RIDLEY fig. 7. e. und WILLIS anim. brut. tab. 8. und COLLINS tab. 49..
Jch habe einen der markigen Zuͤge(x)VIEVSSENS tab. 9. f. t. 10., der von dieſer Erhabenheit ſenkrecht in die Hoͤhe gieng, deutlich neben dem Zwiſchenraume der Hoden, ob ſchon nicht immer, von einerlei Schoͤnheit gefunden.
Fer -H. Phiſiol. 4. B. H114Vom Gehirne X. Buch.Ferner, ſo wird, unterhalb dieſem Markszuge (tractus) (y)VIEVSSENS tab. 11. TA - RIN tab. 3. fig. 2., welcher die Zuſammenfuͤgungen des Gehirns vorſtellet, die ganze uͤbrige Laͤnge dieſes Fortſazzes bis zum kleinen Gehirne hin(z)TARIN angef. Ort. BON - HOMME tab. 7., mit dem Nebenfortſazze, vermittelſt einer zarten Markplatte(a)WINSLOW n. 97. eine duͤnne Ausdehnung nennt ſie STE - NON. S. 24., die indeſſen, wenn die Arbeit gut von ſtatten geht, roth iſt, an der Oberflaͤche Gefaͤße hat(b)Sie iſt grau, gemeiniglich mit Mark - und rindenfoͤrmigen Streifen beſetzt. GVNZ de gland pineal. , von der zarten Hirnhaut bekleidet iſt(c)LIEVTAVD. angef. Ort. BONHOMME eben da., nach oben zu ſchmaͤler wird(d)Viereckigt macht ſie TARIN tab. 2. f. 2 l. t. tab. 3. f. 2. ver - kehrt paraboliſch ‒ ‒ und abwaͤrts ſchmaͤler bei dem VIEVSSENS tab. 12. Oval LIEVTAVD S. 397., und ſich hinabwaͤrts gleichſam zu einer Parabel erweitert, uͤbrigens aber ſenkrecht ſteht(e)Das Kupfer des TARIN tab. 3. f. 2.., vereinigt. Hinten be - ruͤhrt dieſelbe und unterſtuͤtzt ſie der obere wurmfoͤrmige Fortſatz, und es befindet ſich vor ihr die vierte Kam - mer(f)V. TARIN f. 2. tab. 2. das nennt er vermis dorſo glutio - rum adhaerens ORIBAS. S. 14., man nennt dieſe Platte die große Gehirn - klappe(g)VIEVSSENS S. 76. LIEV - TAVD einen Vorhang vor den wurmfoͤrmigen Anſatz DRELIN - COVRT. prael. S. 185. ihm, oderdem STENON. ſcheint das Lob der Erfindung zu gehoͤren; Cl. DRELINCOVRT eignet es ſich zu, aber die praeludia kamen an. 1670. das Buch des STENONIS an. 1669. ans Licht. Wo es nicht eine duͤnne, noch ſchwache Membrane iſt, welche den obern Theil der vierten Gehirn - kammer bedeckt, und mit ihm oben hin das glutium vereinigt, und das Ende des GALENS de util. vermis articulati part. L. VIII. c. 14. iſt ORIBAS. S. 12. Auch im Hunde habe ich dieſe Klappe gefunden. von einiger Aehnlichkeit mit den Klappen. Sie bildet uͤbrigens von hinten zu die vierte Gehirnkam - mer, traͤgt aber nichts dazu bei(h)Daß ſie etwas dazu beitrage, ſagt VIEVSSENS S. 76 du HA - MEL corp. anim. L. III. c. 5. S. 649. welcher ſagt, daß ſie ihm von einem Schuͤler des SYLVIVS ſey erklaͤrt, und noch eine andere gleiche vom DUVERNEY gezeigt worden, welche mit dem Querſtrikke oder Strick, welches die Hoden verbindet, ver - einigt iſt. Die verſchloſſene Waſſer - leitung GVNZ lapill. gland. pineal. RIDLEY ſagt, daß ſie nichts dazu beitrage, S. 131., ſolche vermittelſtder115II. Abſchn. und den Nerven. der Waſſerleitung zuſammen zu haͤngen, indem ſie hinter dieſem Gange liegt, indeſſen daß ſich die ſo genannte Schreibfeder vorwaͤrts, und hinter dem Hintern und den Hoden in die dritte Gehirnkammer erſtreckt. Es hat Ridley recht(i)VIEVSSENS und DVNCAN S. 45., wenn er ſagt, daß dieſe Klappe nicht an die Bruͤkke(k)S. 129. gewachſen iſt, in der That iſt ſie aber an dem Urſprung der großen Schenkel, welche aus dem kleinen Gehirn herauskommen, feſte.
Es laufen aus dieſer Klappe, und deren aͤußerem Rande, Faſern hervor(l)TARIN malt in dieſer Klappe Streifen, aber in groͤßererAnzahl, f. 2. l. l. l. auch GVNZ hat, wie wir geſagt haben, Streifen geſehen., welche ſich uͤber den Fortſatz zu den Hoden hinwenden. Die obere und große Quer - faſer darunter begiebt ſich in die Schenkel des kleinen Gehirns, dahingegen ſteigen die zwo kleine Faſern hin - auf, und ſie ſchließen ſich an eben dieſen Schenkel, der ſich zur Bruͤkke hinaufwendet, an.
Es entſpringen ferner von den aufſteigenden Schen - keln des kleinen Gehirns, unterhalb den Hoden, und mehr nach außen zu, als der vierte Nerve liegt, einige andere Markfaſern. Darunter vereinigen ſich einige mit einander, und indem ſie ſich bei dem Grunde des großen Gehirns um einander wikkeln, ſo verwandeln ſie ſich zwiſchen dieſem und dem kleinen Gehirne, endlich in den Nerven des vierten Paars. Andere Faſern von dieſer Art, deren es drey giebt, werfen ſich wieder in den Schenkel des kleinen Gehirns, woraus die Bruͤkke entſteht, und ſie laufen nach den Querfaſern dieſer Bruͤkke uͤber(m)Faſcic. 7. S. 10. not. r. .
Jch wiederhole hier noch die zwo zarte und et - was breite Faſern, welche man von dem untern Theile des großen Schenkels des kleinen Gehirns zur Bruͤkke laufen geſehen, und welches ebenfals Querfafern ſind(n)Eben da..
H 2Was116Vom Gehirne X. Buch.Was hingegen die neuen halbzirkligen, untere und hintere Klappen des beruͤhmten Tarins betrift(o)Tab. 2. fig. 2. und S. 8. anthrop. und S. 240., „ welche zwiſchen dem untern Theile der wurmfoͤrmigen „ Erhabenheit und dem Winkel vorne und unten an dem „ kleinen Gehirn, und zwiſchen dem verlaͤngerten Marke „ liegen, und welche ſich von dieſem Winkel zu einem „ Bogen kruͤmmen, und ſich neben den den Seiten der „ untern wurmfoͤrmigen Erhabenheit, indem ſie ſich hin - „ aufwaͤrts oͤfnen, anſchließen, ‟ ſo kann ich mich nicht leicht beſinnen, mit welchen Theilen, die ich ſonſt geſehen habe, ich dieſe vergleichen koͤnnte.
Es laufen von den Schenkeln des kleinen Gehirnes Markſaͤulen, nach dem Anfange des Ruͤkkenmarkes(p)TARIN tab. 2. f. 1. VIEVS - SENS tab. 12. in einer ungeſchick - ten Lage, tab. 13. Q. S. BONHOM - ME tab. 7. WILLIS tab. 8., dieſe ſind ſich uͤberhaupt einander gleich, neigen ſich eben - fals gegen einander, und beruͤhren ſich mit ihren letzten Enden. Dieſe Saͤulen ragen auswendig uͤber dem Marke ein wenig hervor(q)RIDLEY vergleicht ſie mit einer Saite, S. 136., und zwar blos mit ihrem Ende, welches ſich nach der Art einer Keule(r)Vergleicht VIEVSSENS tab. 13. in der Mitte.verdickt, und gleichſam einige Olivenkoͤrper vorſtellt(r*)TARIN tab. 3. f. 2. Faſc. 7. tab. 3. HVBER med. ſpinal. f. 2.. Es ragen naͤmlich an den inwendigen Seiten dieſer Fortſaͤzze noch andere, aber bisweilen ſehr undeutliche Schwuͤlſte her - vor(s)HVBER angef. Ort. RVYSCH epiſt. 12. ad tab. 14. f. 5. theſ. 10. n. 30. theſ. 5. n. 65., welche(t)Eine halbrautenfoͤrmige Kam - mer naͤmlich mitten durchgetheilt, TARIN. tab. 2. f. 1. Rautenfoͤrmig beim EVSTACH. tab. 17. f. 2. LIEVTAVD tab. 2.roͤthlich, und vom markrindigen Weſen ſind. Es kann in der That das mittlere, hintere, und gemeiniglich groͤßte Huͤgelchen, welches ebenfals mitzween117II. Abſchn. und den Nerven. zween Fortſaͤzzen mit dem Gehirn verbunden iſt, und dem Ruͤkkenmarke zwei andre Huͤgelchens mittheilt, fuͤr das kleine Gehirn gehalten werden.
Es endigen ſich an dieſen vier Markſaͤulen, die vom kleinen Gehirn hinauf, und hinablaufen, die vier hintern Seiten der rautenfoͤrmigen Hoͤlung(u)SANTORIN findet ſie nicht, S. 69., welche die Alten die Kammer des kleinen Gehirns(x)ORIBASIVS S. 10.(y)Da es dem HEROPHILVS bekannt geweſen iſt, GALENVS uſ. part. L. VIII. c. 11. ſo kann es nicht eine Erfindung des GALENS ſeyn,wie der beruͤhmte SCHNEIDER catarrh. L. II. c. 14. behauptet., die Neuern hingegen die vierte Gehirnkammer genannt haben(z)Auch eininige Alten beim GALEN. angefuͤhrt. Ort.. Es iſt ihr oberes Ende ſtumpf, und ihr mitt - lerer Durchmeſſer breiter, und da ich in die Gefaͤße des Gehirns Fiſchleim, vom Fiſche Beluga gemacht, ein - ſpritzte, ſo fand ich in dieſer Kammer eine nußaͤhnliche Maſſe(a)TARIN tab. 2. f. 2. WINS - LOW n. 108. u. ſ. f..
Es endigt ſich dieſe Hoͤlung, welche ſich hier, wie im großen Gehirne, einbilden laͤßt, vorne her bei der Varoliſchen Bruͤkke(b)ARANTIVS S. 49. hat der - gleichen., und an deren hinterer und mittlern Gegend zeiget ſich eine eben ſolche Spalte, wie in der vierten Kammer(c)TARIN tab. 3. f. 2. faſc. 〈…〉〈…〉tab. 3. LIEVTAVD angef. Ort. S. 397., die mit der Waſſerleitung in eins fortgeht, die man mit einer Schreibfeder ver - gleicht(d)VESAL. S. 787. und ehe - dem HEROPHILVS. , und welche ein rothes Gefaͤßchen anfuͤllt. H 3Es118Vom Gehirne X. Buch. Es laͤuft dieſe Hoͤlung endlich von hinten, und einiger - maßen in der Mitten, durch das Ruͤkkenmark fort(e)TARIN tab. 2. f. 1. faſc. 7. angef. Ort. C. HOFFMANN de cerebro n. 62. BONHOMME tab. 7. ARANTIVS S. 49.. Jn ſie begiebt ſich die duͤnne Gehirnhaut nebſt einigen Gefaͤßchen hinein. Wenn man ſie von einander zieht, ſo ſcheint ſie in dem Marke einige Querfaſern zu offen - baren, von denen ich niemals ſehen koͤnnen, daß ſie ſich uͤber das Kreuz durchſchnitten haͤtten. Zu beiden Seiten der Spalte liegt gleichſam ein geſchwollner Huͤgel(f)WILLIS tab. 8. faſcic. 7. angefuͤhrt. Ort.. Die Kammer ſelbſt hat uͤber dem Ausgange des einen Nakkenpaars in meinen Beobachtungen allezeit ihr Ende erreicht gehabt. Andre beruͤhmte Maͤnner haben ſie laͤnger gefunden(g)Wie EVSTACH. ſo auch, wiewol in ſeltenen Faͤllen HVBER. de nerv. med. ſpin. S. 6. mit unſern Anmerkungen und mit dem ARANTIVS S. 48. das Kupfer des TARIN tab. 3. f. 2. und des HVBER iſt beſſer.. Neben den Seiten der Kammer zeigen ſich einige Wuͤrzelchen des kleinen Gehirns(h)LIEVTAVD S. 397..
Hinterwaͤrts vertreten ſo wol dieſe Fortſaͤzze, als auch uͤberdem die große Klappe des Gehirns(i)Tab. 3. f. 2. TARINI. , nebſt dem gegengewandten kleinen Gehirn, die Stelle einer Wand(k)VAROL. S. 7. VESAL. angef. Ort. CARPVS S. 443. VAROLIVS hat alſo mit Recht ge - laͤugnet, daß ſie im kleinen Gehirn ſey, und wiederholt es..
Es begiebt ſich in dieſe Hoͤle, eben ſo, wie in die Seitenkammern des großen Gehirns ein aͤhnliches, in einem Gebinde zuſammengerolltes Adergeflechte(l)WILLIS, VIEVSSENS t. 12. ſaſcic. 7. tab. 3. TARIN tab. 2. fig. 2. VESAL. hat keines, und ARANT. S. 49. (plexus chorioideus) bei denen Seiten, der Endigung des untern wurmfoͤrmigen Fortſazzes, und es ragt an dem Grunde des großen Gehirns, ebenfals entbloͤßther -119II. Abſchn. und den Nerven. hervor(m)RIDLEY S. 133. RVYSCH der es an dieſem Ort entſtehen laͤßt, theſ. 3. n. 45.., naͤmlich zwiſchen denen Nerven des ſiebenten und achten Paares, und hinter dem ſiebenten. Es laͤuft das rechte mit dem linken durch einen Querweg ober - waͤrts zuſammen(n)RIDLEY S. 174.. Es iſt in der That kleiner, und oft ſchwerlich zu ſehen(o)VESAL. hat es nicht, L. VII. cap. 6. S. 788., indeſſen hat es doch auch ſeine Blaͤsgen(p)VIEVSSENS tab. 12. RIDLEY S. 133. groͤßer, als die uͤbrigen 300 des COLLIN. WILLIS S. 107.. Wo es aus der Gehirnkammer hervorkoͤmt, da macht ſich das Waſſer in dem Raum, welcher das Ruͤkkenmark umgiebt, ſehr leicht Platz: Es wuͤrde naͤmlich dieſes Waſſer mit großer Schwierigkeit in die dritte Kammer und in den Trichter dringen, indem es alsdenn in ſenkrechter Linie hinaufſteigen muß(q)LITTRE gloubt, daß es, wenn der Kopf vorwaͤrts geneigt iſt, ausgeleert werde, a. O. S. 132..
Es wird die ganze Kammer von der duͤnnen Ge - hirnhaut(r)WINSLOW n. 98.bekleidet, und es hat ſo gar die Flaͤche des verlaͤngerten Marks, welche ſich in der Kammer befindet, von außen eine rothe Farbe.
Es kommen mitten aus der Schreibfeder Mark - faſern von ungleicher Anzahl, in den verſchiedenen Koͤr - pern hervor. Es ſteiget eine von dieſen Faſern gegen die Querfaſer hinauf, welche am oberſten Theil der Klappe, bei dem Fortſazze vom kleinen Gehirn zu den Hoden liegt(s)RIDLEY hat dieſes. S. 137..
Es kommen zwo, oder mehr(t)Faſcic. 7. tab. 3. zwo fibrae gnomonicae, welches doch unrecht iſt, des COLLIN tab. 49. zuſam - menwachſend beim TARIN tab. 3. f. 2. zuſammenwachſend und wie - derum getheilt, RIDLEY f. 7. i. i. eine einzige beim HVBER. eine oder zwei beim TARIN anthrop. S. 242., von außen in etwas hinaufwaͤrts ſteigende Faſern hervor, welche ſich inH 4den120Vom Gehirne X. Buch. den weichen Nerven verlaͤngern(u)RIDLEY S. 137. 138. 150. VIEVSSENS S. 78. MORGAGN. adv. 6. S. 34. SANTORIN. S. 19. S. 67. 68. ſind die zwei markrin - digen Linien des LIEVTAVD angef. Ort., und unter dem großen Schenkel des kleinen Gehirns herauskommen.
Ein anderer aͤhnlicher Streif, oder zween Streife, kommen an der untern Gegend hervor, ſie geſellen ſich zum Nerven des achten Paares(x)VIEVSSENS S. 78. SAN -TORIN n. 20. S. 68. RIDLEY laͤugnet es angef. Ort., und ſind nicht eben ſo leicht zu zeigen. Daß ſich Faſern zum ſechſten Nerven begeben haͤtten, habe ich noch nicht finden koͤnnen(y)VIEVSSENS S. 78..
Jch verſichere in einem Koͤrper bis ſieben weiſſe Linien gezaͤlt zu haben, die aus der Schreibfeder heraus - kommen, und ſich zum niederſteigenden Fortſazze, oder zum ſiebenten Nerven wandten, oder endlich unter dieſem Nerven zum Vorſchein kamen. Dieſe Anzahl aber findet ſich nur ſelten.
Jch halte die vier Gruͤbchens des beruͤhmten Tarins fuͤr Zugaͤnge der Gefaͤße, welche ſich in das Mark werfen(z)S. 8. tab. 3. f. 2..
Jn den Vierfuͤßigen, und ſelbſt in den Voͤgeln, findet ſich(a)PERRAVLT Eſſays de Phyſiq. tab. 3. S. 162. tab. 9. f. 1. F. eine ziemlich aͤhnliche Kammer, welche zugleich mit der dritten Kammer in einem Stuͤkke fortgeht, und auch eben ſo zwiſchen dem kleinen Gehirne, und dem Anfange des verlaͤngerten Marks liegt.
Wir nennen inſonderheit das verlaͤngerte Mark dasienige(b)WINSLOW nennt es ei - nen Schwanz, n. 109. LIEVTAVD S. 399., welches unterhalb der varoliſchen Bruͤkke folget, und das Mark des großen und kleinen Gehirns vereinigt, beſizzet. Jch glaube nicht, daß man es von dem Ruͤkkenmarke abſondern duͤrfe, indem es davon durch keine deutliche Grenzen unterſchieden wird, und da man den Uebergang deſſelben durch den Atlas an einem vollſtaͤndigen Menſchengehirne nicht einmal deutlich erkennen kann.
Wir haben gemeldet, daß ſich das verlaͤngerte Mark vorne von der Bruͤkke des Varolius durch eine Furche(c)Epiſt. 12. tab. 13. tab. 15. f. 2. 6. PETIT in ſeinen Kupfern. abſondere, an deren Mitte ſich ein tiefer Kanal befindet. Es iſt in dieſer Gegend breiter, es wird unterhalb den Erhabenheiten, von denen wir reden wollen, ſchmaͤler(d)TARIN tab. 1. f. 4. t. 2. f. 1., und es legt den alten Namen ab, ſo bald es den Kopf voͤllig verlaͤßt.
Es zeigt ſich anfaͤnglich mit vier hervorragenden Saͤu - len, darunter die aͤußerlichen um etwas kuͤrzer(e)VIEVSSENS in allen Fi - guren., mar - kig(f)PETIT S. 14. hat inwendig in ihnen dunkle Linien geſehen., ſtumpf ſind, und die Olivenkoͤrper genanntH 5werden,122Vom Gehirn und Nerven. X. Buch. werden, die vom Euſtachius erfunden worden(g)EVSTACHIVS tab. 18. in allen Figuren., und vom Vieuſſens den Namen bekommen haben(h)VIEVSSENS S. 82. tab. 4. s. s. tab. 14. O. O. tab. 5. O. O. RIDLEY S. 41. f. 1. PETIT f. 1. B. B. RVYSCH epiſt. 12. tab. 14. f. 4. A. f. 6. tab. 15. f. 2. B. LIEVTAVD S. 399. WINSLOW nennt ſie piramidenformig, n. 112. vordere Piramidenkoͤrper nennt ſie TARIN tab. 1. f. 4. T. anthrop. .
Die einwaͤrtsliegenden und dikkern Huͤgelchens ver - duͤnnen |ſich abwaͤrts zu einer Spizze(i)WILLIS S. 46. der keine Oli - venkoͤrper hat, hernach EVSTACH. tab. 18. in allen fig. VIEVSSENS tab. 14. N. N. ein wenig laͤnger tab. 4. R. R. tab. 5. N. N. t. 6. JJ. RVYSCH tab. 4. B. tab. 15. f. 2. G. PETIT fig. 1. C. C. außerordent - lich malt ſie le CAT angef. Ort. p. p. die Olivenkoͤrper TARIN angef. Ort. V. V. anthrop. S. 246. Auch WINSLOW nennt ſie Oliven - koͤrper, n. 111., und fuͤhren den Namen der Piramidenkoͤrper(k)VIEVSSENS tab. 5. u. ſ. f. EVSTACH. tab. 18. f. 2. WILLIS S. 46. RVYSCH tab. 14. f. 4..
Von dieſen laufen die obengedachten Faſern von den Schenkeln des großen Gehirns|gerade herab(l)PETIT S. 19. SANTO - RIN S. 66.. Beide Huͤgelchens verwandeln ſich ehe noch in eine Flaͤche, als ſich das Mark aus dem Kopfe verliert.
Die mittlern Huͤgel werden durch eben ſolche Furche von einander abgeſondert(m)EVSTACH. angefuͤhrt. Ort. VIEVSSENS in allen fig. TARIN angef. Ort. RVYSCH tab. 13. und tab. 14. C. tab. 15. f. 2. C. WINS - LOW n. 109., als wir von der hintern Gegend dieſes verlaͤngerten Markes berichtet haben, und es begiebt ſich die weiche Gehirnmembrane mit vielen Ge - faͤßen in dieſe Furche hinein. Es laͤuft ferner eben dieſe Rizze uͤber die ganze Vorderflaͤche des Ruͤckenmarkes fort(n)PETIT f. 2. A. mit B. am Ruͤkkenmarke zu vergleichen.. An der Seite dieſer Rizze wird das verlaͤn - gerte Mark ein wenig dikker(o)Der beruͤhmte TARIN nennt ſie angef. Ort. hintere Pira - midenkoͤrper, tab. cit. S. S. da es noch hintere Koͤrper giebt..
Wenn man dieſe Spalte auseinanderzieht, ſo wird man gleichſam Markfaſern gewahr, welche von der rech -ten123III. Abſchn. Vom Nuͤkkenmark. ten Saͤule des verlaͤngerten Markes zur linken uͤberge - hen, nach der Quere liegen, und welche ich niemals(p)MORGAGN. hat nicht drei geſehen, epiſt. anat. T. 1. S. 496., ob ich gleich oft darnach geſucht habe, ſich einander durchkreuzen geſehen, ſo wenig, als ich ſie unter ſchiefen Winkeln uͤbereinander laufend gefunden, ob dieſes gleich von beruͤhmten Maͤnnern berichtet worden(q)PETIT angef. Ort. S. 14. f. 1. D. unter dem neunten Paar f. 7. LIEVTAVD S. 400. WINS - LOW n. 110. mem. de l’ Acad. 1739. S. 22. SANTORIN n. 12. S. 61..
Es hat der hintere Theil vom verlaͤngerten Marke, gemeiniglich den vordern Pyramidalkoͤrper, und Oliven - koͤrpern gegen uͤber, die oben gedachte hintere Huͤgel - chens(q*)S. 76. an ſich. Unterhalb dieſen Huͤgelchen geht das Mark, indem es der vordern Flaͤche gleich koͤmt, und durch eine aͤhnliche Spalte unterſchieden wird, zu - gleich aus dem Hinterhaupte weiter fort.
Es bekleidet die zarte Gehirnhaut zu allernaͤchſt das verlaͤngerte Mark ſo wol an deſſen aͤußern Umfange, als auch uͤber beide Rizzen, und ſie theilt daſſelbe beinahe in zween Theile.
Jnwendig beſitzt das verlaͤngerte Mark vom rin - digen Weſen etwas, welches ſich ſtreifweiſe mit dem Marke vermiſcht(r)La CHARRIERE S. 160..
Die Jnſekten(s)Jm Seidenwurm MALPIGH tab. 6. S. 20. 21. SCHWAMMER - DAM tab. 28. f. 3. S. 453. in der Raupe eben der, S. 577. 578. t. 34. Vergl. de GEER mem. pour ſervirà l’ hiſtoire des inſectes tab. 1. f. 10. und die bewundernswuͤrdigen Plat - ten des LYONETTI. Jn der Biene SCHWAMMERDAM tab. 22. f. 6. in dem einen Tag lebenden Wurme, tab. 14. f. 1. tab. 15. f. 1. S. 253. 254. im Naſenhornkaͤfer, S. 315. tab. 28. f. 1. im Waſſerſkorpione S. 231. in der Milbe S. 706. in muſca aſili ‒ ‒ S. 66; 680. t. 41. f. 7. im Krebs tab. 11. f. 9. in der Spinne S. 51. in der Leus, t. 2. f. 7. und Wuͤrmer(t)Jn dem Egel, REDI anim. vivent. t. 14. POVPART journ. des ſavans. 1697. n. 28. beſizzen dieſenHaupt -124Vom Gehirne und Nerven. X. Buch. Haupttheil des Nervenſyſtems, und die Fiſche ebenfals(u)STENON. myolog. ſpec. S. 108. daß es gleich breit ſey, und mehr Nerven als das Gehirn habe.. Jn dieſen Geſchoͤpfen von langem Leibe und kleinem Kopfe, iſt das Gehirn kaum um einige Knoten groͤßer, als das Ruͤkkenmark, und es laͤßt ſich in dieſem Falle die Meinung des Praxagoras(x)Beim GALEN. util. part. L. VIII. cap. 12. und des Pliſtoni - kus entſchuldigen, wenn ihnen das Gehirn nur als ein Anhaͤngſel des Ruͤkkenmarks vorgekommen iſt. Doch es iſt auch das Gehirn in dem Schlangengeſchlechte an ſich nur klein(y)Jn der Schildkroͤte, CAL - DES. S. 75..
Dieienigen Thiere hingegen, welche einen groͤßern Kopf haben, bei dieſen uͤbertrift in der That das Gehirn, die Groͤße des Ruͤkkenmarkes, nach eben ſolchen Ver - haͤltniſſe, welches beſonders von den Voͤgeln(z)Das Ruͤkkenmark der Voͤgel iſt kleiner, ARLET a. O. S. 71. beſonders bei den Fiſchen von war - men Blut, die keine wuͤrkliche Glie - der haben. Eben der, an eben dem Ort., und den Vierfuͤßigen vom warmen Blute gilt. Bei dieſen, ſonderlich aber bei den Voͤgeln, und am meiſten im Menſchen, iſt das Nuͤkkenmark nur ein kleiner Anhang zum Gehirne(a)Beim RVFO heißt es eine Ergießung des Gehirns, appell. T. 2. S. 54., indem dieſes Ruͤkkenmark außerdem nicht die ganze Laͤnge des Ruͤkkens hinablaͤuft(b)Jch glaube, daß das Mark laͤngſt dem ganzen Ruͤkken laufe, bei den Vierfuͤßigen, nach des BLASII vom Hunde, Schwein und Schaf hergenommenen Kupfern. Daher ſind erſtlich kommen die fehlerhafte Kupfer des WILLIS, wenn man ſie auf den Menſchen vergleichen will; noch fehlerhaſter ſind des PETRVS BERRETINI, welcher dem Ruͤkken eines Men - ſchen ſo lang als er iſt, ein Ruͤkken - mark zuſchreibt, tab. 14., ſon - dern ſich bei dem erſten(c)Nicht allzuwol von dem ſech - ſten Bruſtwirbel, VESAL. S. 526. 534. BARTHOLIN S. 479. oder von dem ſiebenten DIEMERBROEK anat. S. 358., oder zweeten(d)WINSLOW n. 124. HVBER in faſcic. 1. n. 14. Eph. Nat. Cur. Dec. 2. ann. 2. S. 158. EVSTACH. a. O. VIEVSSENS tab. 20. f. 2. 3. LAVRENT. a. O. HENNING ARNISAEVS de partu. S. 256. P. BERRETIN tab. 25. CARPVS S. 496. a. b. da er ſagt, daß esnicht Lenden -wirbel125III. Abſchn. Vom Ruͤkkenmark. wirbel endigt, und die uͤbrige Laͤnge der Lendenwirbel und des heiligen Beins einer andern Art von empfinden - den Theilen einraͤumt(e)§. 6. dieſes Abſchnitts..
Ueberhaupt iſt das Ruͤkkenmark ein langer Cilinder, obgleich vieles dabei iſt, welches ihm dieſe Figur nicht genau zukommen laͤßt. Es iſt naͤmlich nicht uͤberall gleich dikke. Es iſt, wo es aus dem Kopfe hervorkoͤmt, am breiteſten(f)V. die Kupfer, vas. med. ſpin. ant. et poſt. in faſcic. 7. HVBER med. ſpin. S. 18. 19. LI - EVTAVD tab. 3. f. 1. COITER S. 108. LIEVTAVD S. 420. EV - STACH. tab. 17. f. 2., es wird ſchmaͤler an den erſten Hals - wirbeln(g)V. HVBER S. 19. FALLOP. obſ. S. 106. kaum zu merken in der Figur des EVSTACH. auch im Pferde, BOVRGELAT P. II. S. 64., bisweilen auch ſogleich unterhalb dem Kopfe, und es wird an den unterſten Wirbeln etwas groͤßer(h)WLLIS S. 411. BONHOM - ME S. 96. CASP. BAVHIN t. 15. L. III. Conſiderablement LIEV - TAVD S. 422. ſo auch VIEVS -SENS tab. 20. a. O. LAVRENT. vergroͤßert es gar zu ſehr am Halſe und VIDVS T. 20. f. 1. et C. BAV - HIN tab. 15. f. 1. es ſchwille auch da in der Schildkroͤte auf, wo es die Arm und Fußnerven von ſich giebt, CALDESI S. 75., wenn es die Armnerven hervorbringt.
Hierauf nimt es, laͤngſt den Nuͤkkenwirbeln, wie - derum ordentlich und allmaͤlig ab(i)V. HVBER S. 19. WINS - LOW n. 124. Faſcic. 7. angef. tab. .
Ganz unten am Ruͤkken faͤngt es von neuen an, wieder dick zu werden(k)Faſcic. 7. a. O. macht es LIEVTAVD S. 422. EVSTACH. angefuͤhrt. Ort. VIEVSSENS a. O. und HVBER S. 19. Gar zu dick macht es LAVRENT. angef. Ort. C. BAVHIN angef. Ort..
Zuletzt ſo endigt es ſich bei zweien Huͤgelchens, darunter das erſte einigermaßen eifoͤrmig(l)HVBER f. 2. d. S. 19., das an - dere hingegen rundlich, kegelfoͤrmig iſt(m)HVBER f. 2. d. inf. ein einziges Huͤgelchen machen VIEVS - SENS tab. 20. f. 2. 3. TARIN S. 248. WINSLOW n. 124. und andere V. COITER S. 108..
Ferner,(d)nicht unter dem dritten Lendenwir - del herum komme, und ſich meiſten - theils bei dem zwoͤlf en endige; unter dem zweiten MORGAGN adv. 2. S. 73. 74.
126Vom Gehirn und Nerven. X. Buch.Ferner, ſo hat es nicht uͤberall eine rundliche Figur an ſich. Es iſt vorne und hinten am Kopfe und Halſe(n)V. fig. med. ſpin. ant. et poſt faſc. 7. TARIN anthrop. S. 248. LIEVTAVD S. 422. WINSLOW n. 124.breiter und flaͤcher.
Dieſe Figur veraͤndert ſich am Ruͤkken dergeſtalt, daß daſelbſt die vordere und hintere Flaͤchen kleiner ſind, hingegen die Seitenflaͤchen wachſen, und ſich die geſamte Figur des Markes hier faſt in ein ſtuͤmpfes Viereck(o)V. HVBER f. 3. et faſc. 7 angef. Kupfer. verwandelt.
Die Lage des Ruͤkkenmarkes richtet ſich nach der Kruͤmme der Wirbeln, es liegt daher unten am Halſe hinterwaͤrts, oben am Ruͤkken vorwaͤrts, von da zieht es ſich an den oͤberſten Lenden wieder zuruͤck, und es zieht ſich wiederum etwas nach vorne zu(p)Faſcic. 7. S. 21. V. L. VIII. S. 1. 2..
Schon der Name zeigt die Natur des Ruͤkken - markes an. Es iſt naͤmlich durchgaͤngig markig, we - nigſtens groͤßtentheils, und an ſeiner ganzen aͤußern Flaͤche.
Jndem ſich aus der hintern Schreibfeder, und aus der vordern Rizze, welche die Piramidenkoͤrper von einander abſondert, eine Spalte bei dem Anfange des Ruͤkkenmarkes hinab begiebt, ſo wird daſſelbe ſo wol vorne(q)HVBER, PETIT, TARIN, LIEVTAVD, WINSLOW, BLAS. S. 28. 48. u. ſ. f., als auch hinten(r)COITER S. 108. BLAS. S. 28. 48. f. 11. 12. 13. 14. 15. 18. PETIT S. 15. f. 3. TARIN S. 249. LIEVTAVD S. 422. WINSLOW n. 125. auch MOR - GAGN. hat es geſchen, adverſ. 6. anim. 14. S. 17. 18. eben dieſer be - ruͤhmte Mann ſag, daß ſelbſt die Hoͤle, die einen Zoil groß iſt, laͤngſt durch das Mark gegangen ſey, S. 18. eine, doch viel deutlichervorne,127III. Abſchn. Vom Ruͤkkenmark. vorne(s)Daſſelbe iſt vorne weniger tief, PETIT S. 15. f. 2. BLAS. S. 48. aber nicht recht., dagegen hinten gar nicht, oder doch undeut - licher, in zwo gleiche Saͤulen(t)So ſagt es das ganze Alter - thum, ACHILLIN. S. 15. VESAL. S. 293. PLEMPIVS S. 106. C. BAVHIN. S. 328. BARTHOL. S 682. COLLINS S. 1030. MO - LINETT. S 210. WINSTON. Lect 1. S. 253. u. ſ. f., naͤmlich in die rechte und linke abgetheilt. Doch ſcheint dieſer Bau nicht bei den mehreſten Vierfuͤßigen ſtatt zu finden(u)Jm Elephanten iſt das Mark geſpalten, STVKELEY L. III. f. 3. im Schaf, BLAS. im Froſch, C. BARTHOLIN. in den Fiſchen, COLLINS tab. 63., und ich habe an einem Menſchen offenbar die eingeblaſene Luft von der Schreibfeder, laͤngſt dem Ruͤkkenmarke hinabgehen geſehen, indem ſie an ihrem Striche, naͤmlich an der Rizze, fortgieng. Wie aber mitten im Marke, ſo zeigt ſich auch keine Schlagader hinten am Ruͤkken - marke, und es iſt alſo dieſe Spalte gemeiniglich gar nicht vorhanden(x)Jn andern Koͤrpern hat es undeutlicher geſehen, MORGAGN. angef. Ort. HVBER laͤugnet, daß nicht alles uͤberhaupt getheilt ſey, de nerv. med. S. 6..
An dem Orte, wo dieſe Spalte inwendig liegt, da zeigt ſich etwas markrindiges, oder graues in dem Ruͤkkenmarke(y)BLASIVS S. 20. 54. VER - HEYEN S. 234. VIEVSSENS S. 152. MORGAGN. a. O. S. 18. LIEVTAVD S. 422. RVYSCH Theſ. 1. S. 26. 27. Theſ. 3. n. 60. MISTICHELL. S. 12. RAV S. 112. WINSLOW, HVBER de med. ſpin. S. 22. daß es gar nicht weiß werde, hat COITER geſehen, S. 108. er nennt es Gefaͤße, laͤugnet, daß es eine Markrinde ſey, PETIT S. 15., welches uͤberhaupt eine vierſchenklige Figur hat(z)BLAS. f. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. aus verſchiedenen Thieren HVBER S. 23. und fig. 3. daß er einen Mond mit zuruͤkgewen - deten Hoͤrnern vorſtelle, ſagt LI - EVTAVD S. 422. WINSLOW n. 123..
Von(r)eine wahrhafte Hoͤlung hat BLAS. in dem Ruͤkkenmark hinten am Ende der Rizze gefunden, die mit roͤthlicher Materie angefuͤllt iſt. S. 54. aber es ſcheint die Markrinde zu ſeyn. Jn den Voͤgeln hat das Ruͤkkenmark eine eigne Rizze, die wieder zuſam - mengeht, und gleichſam eine Kam - mer macht, die Pariſer, wie beim Adler PERRAVLT angefaͤhrt. tab. zwo Hoͤlungen des Ruͤkkenmarkes durch die ganze Laͤnge behauptet NYMMANN de apoplex. S. 114. 2 und 4 Saͤulen BLASIVS S. 54.
128Vom Gehirn und Nerven. X. Buch.Von den Gefaͤßen, welche ſich zu dieſem grauen Marke hinbegeben, gehet ein Theil durch die Spalte mit der zarten Gehirnhaut zuſammen, ein Theil durch - bohrt das Mark an andern Stellen, und es erſcheinen folglich, wenn man dieſes durchſchneidet, rothe Punkte(a)BARTHOLIN S. 682. hiſt. 9. Cent. 3., und ſehr zarte Gefaͤße(b)LEEVWENHOECK Phil. tranſ. n. 136. farbenlos VIEVS - SENS Syſtem. vaſ. S. 235. 236. Gehoͤren hieher nicht die weißen Koͤrperchen BLAS. f. 14?. Jnwendig habe ich keine Querfaſern(c)PETIT S. 15. f. 2. 3. WINS - LOW mem. de l’ Acad. 1739. und lange Faſern(d)PETIT eben da, WINSLOW eben da. geſehen, wofern dieſe nicht von der zarten Gehirnhaut zuſammengedruͤckt worden. Das ganze Mark iſt ungemein weich, es zer - fließt an der Luſt(e)Daß das Mark beim Ver - rauchen beinahe gar keine Schwere zuruͤck laͤßt, KEIL. , und iſt weicher, als das Gehirn ſelbſt(f)Wenn es an die Luft geſetzt wird VIEVSSENS S. 152. MOR - GAGN. adverſ. 6. S. 16. drei Vtertel hat KEIL verloren de velocit. S. 30., obgleich das Mark hier ebenfals feſter, als das Markrindige iſt(g)BLASIVS S. 54. daß es um die Rizzen haͤrter ſey, ſagt eben der.. Aus dem Grunde befiehlt Petit(h)Epitre 1. S. 17. das Ruͤkkenmark ganz friſch zu betrachten.
Bei den Jnſekten iſt es ein Faden, der durch viele Knoten abgeſetzt iſt(i)Von GEER tab. 1. f. 10. SCHWAMMERDAM angef. Ort. im Seidenwurm tab. 28. f. 3. S. 453. im Wurme der einen Tag lebt t. 14. f. 1. tab. 15. f. 1. LYONNET al - lenthalben..
Es iſt die zarte Gehirnhaut, wo ſie von dem ver - laͤngerten Marke eine Fortſezzung iſt, der zarten Hirn - haut im Gehirne ganz gleich, zart, voller Gefaͤße, und ſie haͤngt in ſofern mit dem Marke zuſammen, daß ſie ſich dennoch davon abloͤſen laͤßt, und alsdenn die Ge - faͤßchens, die das Mark bewohnen, mit ſich los macht. Sie129III. Abſchn. Vom Rukkenmark. Sie traͤgt auf ihrer vordern Flaͤche die mittlere Ruͤkken - ſchlagader, und bildet in dieſer Gegend einen hellen Strich(k)Einen Faden nennt es CAR - PVS S. 496. b. aber er laͤugnet, daß ſie weit ſortgehe; auch mit ei - nem Faden vergleicht den Anfang dieſes Stuͤkkes HVBER med. ſpin. S. 16. de Nervis med. ſpin. S. 5 et f. 3. Einen Faden malt BLASIVS f. 11. allzubreit malt ſie MISTICHELLI dell’apopleſſia tab. 1 f. 2., von dem ſie ſich, mit ihrem, aus Gefaͤßen entſtandenen Fortſazze, in die Spalte des Markes hin - einwirft(l)Bloß in die Vordern VI - EVSSENS S. 144. HVBER S. 5 Faſc. 1. Not. 28 auch hintetwaͤrts COITER S. 108 auf beiden Seicen COLLINS, DIEMERBROEK S. 358. RAV obſ. 11. MOLINET - TI, PETIT, S. 15. BLASIVSS. 20. 28 Jch erinnere mich nicht, daß ſie ſich hinterwaͤrts hineinge - worfen haͤtte, und es muſte dieſes Stuͤk kleiner ſeyn, wofern gar eins da iſt., und ihre Gefaͤße der verborgenen Mark - rinde uͤbertraͤgt. Hierauf erſcheint ſie ſich, und beſon - ders am Ruͤkken mit Querfaſern(m)Vom neunten bis zum ſech - zehnten Nerven HVBER eben da und f. 3. und aͤhnlichen Fur - chen geziert. Sie endigt ſich zugleich mit dem Ruͤkken - marke ſelbſten, bei dem erſten Lendenwirbel(n)MERY Progrès de la medec. 1697 S. 26., und ſie begiebt ſich aus dem kegelfoͤrmigen Ende des Ruͤkken - markes, mit der kleinen Schlagader hervor, welcher ſie ſtatt einer Scheide dienet, und von der wir an ihrem Orte reden wollen(o)Faſcic. 7. tab. 5. β.. Die glaͤnzende Linie aber endigt ſich, oberhalb dem Ende des Markes, in Faͤden.
Es iſt dieſe Membran hier viel deutlicher als im Gehirne ſelbſt, und ſie wird hier von der zarten Gehirn -hautH. Phiſiol. 4. B. J130Vom Gehirn und Nerven. X. Buch. haut auf das deutlichſte unterſchieden(p)Mit uns CARL. AVG. a BERGEN. , ſie iſt, wie ein Waſſer durchſichtig, trokken, bei ihrer groſſen Zartheit etwas feſte, lagert ſich aber viel loſer um die zarte Hirn - haut, ſie haͤngt an ihr nicht an, und ſie laͤuft auch viel weiter, als dieſe fort, indem ſie bis zum unterſten heili - gen Beine reicht(q)VIEVSSENS S. 143. Thue hinza MORGAGN. epiſt 16 S. 167, und zu gleicher Zeit den Pferde - ſchweif mit begreift. Wenn man ſie aufblaͤſt, ſo ſchwillt ſie wie eine Wurſt auf(r)Vergleicht WINSLOW n. 128 von HORNE. , iſt eben ſo lang als die harte Hirnhaut, und giebt auch iedem einzelnen Nerven ſeine Scheide(s)HVBER med. ſpin. S. 11.. Sie hat keine Gefaͤße, die fuͤr ſich deut - lich waͤren(t)Nach den Einſprizzungen hat es bieweilen geſehen, RVYSCH epiſt 9. S. 8. Daß es viele gebe, ſagt COLLIN 1073. einige BLASIVS S. 21., ſie hat in allen ihren Theilen nichts fremdartiges, ſondern ſie iſt durchgaͤngig einfoͤrmig. Sie iſt vom groſſen Gehirne, eine Fortſezzung und von der Spinnewebe, welches die Bruͤkke und hierauf auch das verlaͤngerte Mark bekleidete(u)CASSER L. X. tab. 7. f. 2. tab. 8. f. 1. tab. 9. f. 2. Daher zeigt ſie J. von HORNE bei dem SCHRADER Dec. 1. n. 7. und in der Amſterdammiſchen Geſellſchaft RVYSCH Vindic. S. 16 ob er gleich den Ruͤkgrad nicht meldet, auch RAV hat es S. 112.. Jch habe ſie am Hal - ſe, mit Huͤlfe des Zellgewebes, an der zarten Hirnhaut haͤngen geſehen, wiewol ſie an denen Lenden freier iſt. Jch kann nicht ſehen, warum dieſes Mery(x)angef. Ort. nicht auch finden koͤnnen.
Es zeigt ſich ferner an dem ganzen Ruͤkkenmark eine ſehr ſchoͤne Art von Bande, wodurch die zarte Hirnhaut an der harten befeſtigt wird.
Es iſt ſein Weſen ſtark(y)WINSLOW n. 127 VIEVS - SENS S. 142. HVBER, ROEDE - RER thes. n. 18., glaͤnzend, ſehnartig, und viel feſter, als das Spinnenwebe, doch ebenfals,ſo131III. Abſchn. Vom Ruͤkkenmark. ſo viel ich mich erinnere, ſich gleichfoͤrmig, und ohne alle Gefaͤße.
Es koͤmt anfaͤnglich unter dem Durchgange des neunten Nerven(z)HVBER f. 2. de nerv med. ſpin. S 5. B im Ueberang der Wirbelſchlagader VIEVSSENS S. 42. V. LIEVTAVD S. 421 MORGAGN. epiſt. 16. n. 3. Bei dem erſten〈…〉〈…〉 b HVBER S. 14. V. III. ROEDERERmit einem zarten Faden hervor, welcher zwiſchen dieſem, und der Wirbelſchlagader an der harten Gehirnhaut angewachſen iſt.
Von da laͤuft dieſes Band weiter fort. Es iſt oberwaͤrts duͤnne(a)HVBER ſagt, daß es zwo Linien breit ſey, S. 13., unten breiter, und haͤngt ſich an die ganze Seitenlaͤnge der duͤnnen Hirnhaut(b)HVBER S. 14. ROEDE - RER. thes. decad. dupl. n. 18. wel che ſpinnenwebig iſt VIEVSSENS S. 143. LIEVTAVD angef. Ort. WINSLOW n. 129. und des Spinnewebes, zwiſchen den vordern und hintern Nerven an(c)MORGAGN. angef. Ort. n. 4. WINSLOW n. 127. VIEVS - SENS. .
Hierauf verwandelt es ſich in dreiekkige Schwei - fe(d)MORGAGN. epiſt. 16. S 167. n. 3. BIDLOO tab 12. f. 1. HVBER fig. 2. Faſcic. 7. tab. 4. 5. LIEVTAVD tab. 3. fig. 1. 2. Le CAT angefuͤhrte Ort. aus einem Schweine BLASIVS fig. 8 aus dem Schaf fig. 9., die aber nicht beſtaͤndig einerlei Laͤnge, oder Breite haben, und welche ſich endlich mit einem duͤnnen Faden(e)HVBER med. fpin. S. 15. Faſcic. 7. angef. Ort. hie und da. der harten Gehirnhaut an die Ruͤkkenſaͤule anhaͤngen. Es geſchicht nicht ſelten, daß ſich oben die - ſes Dreiek in zween Faͤden zerſpaltet(f)Faſcic. 7. tab. 4. 5., welche an die harte Hirnhaut angewachſen ſind.
Der lezte Schwanz iſt lang, und endigt ſich ein wenig oberhalb dem Ende des Ruͤkkenmarkes bei dem zwoͤlften Ruͤkkenwirbel(g)HVBER fig. 2. Faſcic. cit. tab. 4. 5. unterhalb dem v〈…〉〈…〉 letz - ten derer Ruͤkkennerven ROEDE - RER. .
J 2Wir132Vom Gehirn und Nerven. X. Buch.Wir finden von dieſem Bande Spuren, vielleicht bei dem Caſſerius(h)Angef. Ort. tab. 7. f. 2. ob BVCRET. gleich ſagt, daß es Ner - ven ſind, nemlich der erſte Faden, denn er malt kein Loch an der har - ten Membrane, und macht es ſpitz, doch aber hinablaufend., bei dem C. Bauhin(i)Lib. III. tab. 15. f. 1. und ich kann auch nicht glauben, daß es die vordern Nerven ſind, da ſie kurz und oberwaͤrts gemalt werden. und beim Bartholin(k)Hiſt. 9. Cent. III. Anat. S. 682 mit dem Namen eines zu den Seiten des Marks hinlaufen - den Blutader-Zweias. Mit einem leeren Gefaͤße vergleicht es VIEVS - SENS. .
Wiewol es noch nicht Zeit iſt, die Nerven vorzu - nehmen, ſo ſcheinet es doch, daß man dieſe Sammlung von Nerven, welche gemeiniglich, und von ſo vielen vor einen wuͤrklichen Theil des Ruͤkkenmarkes gehalten wird, von dem Ruͤkkenmarke trennen koͤnne.
Es wird demnach die Hoͤle der ſpinnwebigen Mem - bran, welche ſich zwiſchen dem erſten, oder zweeten Len - denwirbel, und dem unterſten Theile des heiligen Beins befindet, gaͤnzlich von Nerven ausgefuͤllt(k*)EVSTACH. tab. 17. f. 2. C. BARTHOLIN Vindic. S. 23. ARNISEVS de partu S. 256. C. BAVHIN angef. Ort. f. 1. VIEVS - SENS tab. 20. f. 2. 3. tab. 21. JnFaden wird ſie aufgeloͤſet COITER S. 108 ſehr viele Faden findet am Ende des Ruͤkkenmarkes RAV obſ. 11. BLAS. S. 62. Daß ſie lau - ter Nerven ſeyn, erinnert COI - TER S. 108 und vor ihm der CAR - PVS S. 496 und ACHILLIN S. 15, beſonders PICCOLHOMI - NEVS S. 260. C. BAVHINVS angef. Ort. und das Kupfer des EVSTACHIVS druͤckt ſie aus und BLATER hat ſie S. 18. COLVM - BVS S. 26. HENNING ARNI - SEVS de partu S. 256. dieſes ſind die Fibern, welche BOHNIVS un - terhalb dem zweiten und dritten Lendenwirbel bewundert, Circul. Anat. S. 293., welche von dem unterſten Theile des Ruͤkkens(l)Sehr ſchoͤn zeichnet es HV - BER fig. 2. und S. 56. Siehe Faſcic. 7. tab. 4. 5. und den ober - ſten Lenden herabkommen, und gleichſam gefaltetete, ſchwimmende und weiche Seile, nebſt der beiliegendenPuls -133III. Abſchn. Vom Ruͤkkenmark. Pulsader, Blutadern vorſtellen(m)Faſcic. 7. angef. Ort.. Sie werden von einigen auf eine gar zu genaue Weiſe mit einem Pferde - ſchweife(n)LAVRENT. S. 239. f. 3. verglichen, hingegen von andern beruͤhmten Maͤnnern fuͤr Faſern gehalten. An den meiſten Jnſek - ten zertheilt ſich das unterſte Ende des Ruͤkkenmarkes, beinahe auf eben dieſe Weiſe in Nerven(o)Jn einer Laus SCHWAM - MERDAM, tab. 2. f. 7. Jn der M[i]lbe S. 706. Vom Holzwurme eines Kaͤfers tab. 28. f. 1. S. 315. u. ſ. f..
Es zeigt ſich in dieſer Gegend, und beſonders im unterſten Sakke, der das Ruͤkkenmark enthaͤlt nicht ſel - ten, wiewol oͤfters in der Frucht, ein roͤthliches(p)COITER S. 108. mit dem Salzwaſſer des Bluts in dem Ruͤk - kenmark vergleicht es STÆHE - LIN in ſpecim. An. 1731. edit. am verletzten Ruͤkkenmark fand G. BIDLOO eine austraͤufelnde Feuch -tigkeit exerc. 7. dec. 2. S. 122 et exerc. 1. S. 4. und in dem geſpal - tenen Ruͤkkenmark le CAT Mem. S. 29. Klares Salzwaſſer nennt es BOEHMER praef. ad. Faſcic. 2. obſ. 8. das helle Waſſer iſt es in eph. nat. cur. dec. 2. ann. 2. S. 158. und zartes Waſſer, welches mit dem ausduͤnſtenden Hauche, der alle Hoͤlen im menſchlichen Koͤrper erfuͤllt, von ei - nerlei Art iſt.
Ob dieſes Waſſer von der Klaſſe der gerinnbaren Saͤfte ſey, kann ich vermoͤge meiner Verſuche noch nicht beſtimmen. Wir lernen indeſſen vom Malpighi(q)Denn hieher rechne ich den zaͤhen von ſelbſt zuſammenwachſen - den Saft, welchen MALPIGH. aus den Nerven erhielt poſthum. S. 39 und BELLIN. citirt ihn Lemm. ad. Nerv. 1., daß ſich in den Nerven, der unvernuͤnftigen Thiere ei - ne Art von Saͤften befinde, welche ſo zaͤhe, wie ein Leim iſt.
Man kann glauben, daß die kleinen Schlagadern der harten Membrane des Ruͤkkenmarks, die QuellenJ 3davon134Vom Gehirne u. Nerven ꝛc. X. Buch. davon ſind, ob uns gleich auch hier die Verſuche verlaſ - ſen, und ich zweifle nicht, daß nicht das aus den Gehirn - kammern geſamlete Waſſer(r)ACREL. Swenska Academ. Handling. 1748 Trim. 4.hieher abfließen koͤnne.
Wenn dieſes Waſſer zu viel wird, ſo entſteht da - von ſehr oft(s)Schon hat dieſes M. A. SEVERINVS noviſſ. absceſſ. c. 19. in der Frucht eine Krankheit, welche man den geſpaltenen Ruͤkgrad (ſpina bifida) nennt. Es wird in dieſem Uebel die harte Membrane, welche den Pferdeſchweif enthaͤlt(t)Die durch dieſer Schwuiſt zerſtreute Nerven TVLP. Lib. III. c. 29. 30., von der Feuchtigkeit ausge - daͤnt, und dieſe laͤßt entweder die weichen Graͤten der Lenden und des heiligen Beins nicht zuſammen wachſen, oder ſie trennt und bekleiſtert doch dieſelben, wenn ſie ſchlecht zuſammen haͤngen(u)TREW angef. Ort. BOEH - MER obſ. 8. praef. ad Faſcic. 2. GILG. ſpin. bifid. TVLP. c. 29. HENKEL angef. Ort. BIDLOO dec. 2. exerc. 7 C. BAVHIN. de Hermaphrodit S. 130. TITSING ſpina bifida. , ja es ſcheint ſich dieſe Feuchtigkeit ſo gar unter der Haut ſelbſt(x)HENKEL Samlung 4. S. 51. C. BAVHIN. TVLP. L. II. c. 29. zu erheben. Folglich hat der vortrefliche Trewe recht, wenn er dar - aus eine Art von Waſſerkopfe macht(y)Comm. lit. Nor. 1741. hebd 20. 31. Thue hinzu le CAT Memoir. ſur le mouv. des mu - ſcles. S. 29. ein mit dem Waſſer - kopfe verbundenes Uebel Eph. Nat. Cur. dec. 2. ann. 2. obſ. 158. RI - CHA conſt. Taurin. 3. S. 114 GILG. angefuͤbrt. Ort. ACRELL. angef. Ort. V. le CAT Memoir. S. 29.. Es koͤmt dieſe Krankheit bei erwachſenen Menſchen ſelten hervor, doch hat man das Ruͤkkenmark auch alsdenn voll Waſſer gefunden(z)COLLINS S. 1195. und ein Juͤngling FONTAN. reſponl. S. 13..
Wir haben dieſe Bekleidung an ihrem Orte beſon - ders vorgetragen, und davon gemeldet, daß ſie eine vom Gehirn verſchiedene Figur habe, daß ſie viel genauer an der Hirnſchaale, als am Gehirne ſelbſt an - haͤnge, und daß ſie den Blutadern, die vom Gehirn zu - ruͤkkommen, beſondere Scheiden gebe. Man muß hie - bei den Anfang von demienigen Theile der harten Mem - brane machen, der das Ruͤkkenmark in ſich begreift. Es laͤuft demnach dieſelbe aus dem Gehirne hervor unter der Geſtalt eines kegelfoͤrmigen Trichters(a)HVBER f. 2., ſie haͤngt ſich an die Baͤnder der oberſten Wirbel(b)WINSLOW n. 418. LIEV -TAVD S. 420. V. HVBER med. ſpin. S. 6 feſte an, ſie be - greift das ganze Mark und den ganzen Pferdeſchweif in ſich, und ſie endigt ſich ganz unten am heiligen Beine, indem ſie an das inwendige Knochenhaͤutchen dieſes Beins vermittelſt gewiſſer zellfoͤrmiger Faͤden angehaͤngt iſt.
Es iſt der Durchmeſſer dieſer Membran verſchie - den, doch nicht von der Art, wie im Ruͤkkenmarke. Sie koͤmt mit einer großen Breite vom Gehirn herab, ſie iſt oben am Halſe breit und flach, an deſſen Mitte ſchmaͤ - ler, ſie wird unten am Halſe(c)VIEVSSENS tab. 20. f. 1. neben dem fuͤnften, ſechſten, ſiebenten, oder achten Wirbel breit, hieraufJ 4ver -136Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. verengert ſie ſich bei dem neunten Wirbel, ſie wird viel ſchmaͤler am Ruͤkken(d)VIEVSSENS eben da., doch unten am Ruͤkken wie - der weiter, am weiteſten aber bei dem erſten Lendenwir - bel(e)V. HVBER S. 8. VIEVS - SENS eben da., und hierauf erhebt ſie ſich almaͤlig zu einem blinden kegelfoͤrmigen Ende(f)VIEVSSENS eben da. HVBER. f. 1.. Jch habe ſie auch, wiewol ſelten, noch einfacher gefunden(g)Solches beſchreibt HVBER und malt ihn f. 1., und ſie wur - de, nachdem ſie aus der Hirnſchaale kam, bei dem vier - ten Ruͤkkenwirbel ſchmaͤler, und hierauf nach unten zu wieder breiter.
Sie hat, wie in der Hirnſchaale, eben die Beſchaf - fenheit, ſie iſt vielmehr noch feſter(h)VB ER S. 7., und ſie wird von Faſern, welche ihrer Laͤnge nach laufen(i)Auch hat es HVBER S. 7., bezeichnet: Jch habe ſie aber niemals fleißig gefunden(k)VIEVSSENS S. 140. 142., wofern nicht ein beruͤhmter Mann durch die rothe Farbe derſel - ben hintergangen worden(l)HVBER S. 6..
Sie giebt unten am heiligen Beine, kurz zuvor, ehe ſie ihr Ende erreicht, eine Menge Faͤden von ſich(m)VIEVSSENS S. 140., welche ſich bis zum Knochenhaͤutchen dieſes Beins ver - laͤngern. Jch habe dieſe aber nicht bloß am heiligen Beine, und den Lenden(n)HVBER S. 6. 8. f. 1., ſondern auch am Ruͤkken, und ſogar am Halſe gefunden, da ſie gleichſam gedoppel - te Nerven ausmachten.
Von außen, und hinterwaͤrts leget ſich um dieſelbe, wo ſie ſich nach dem Ruͤkkenwirbel hinkert, ein ſchmiri - ges und oͤliges Fett(o)VIEVSSENS S. 139. 140. BLAS. S. 22. 23. RAV S. 111. HVBER S. 23. WINSLOW, n. 122. BIDLOO tab. 10. f. 7. COWPER append. f. 28. CAR - PVS nannte es eine phlegmatiſche Feuchtigkeit S. 496. b. herum, welches von feuchter Art iſt, und ſich zu kleinen Kluͤmpen anhaͤngt. Auch indie -137IV. Abſchn. Die harte Membran. dieſen Gegenden ſamlet ſich ein Waſſer(p)HVBER S. 9. und in dem geſpaltenen Ruͤkgrade des GILG angef. Ort.. Vorne befindet ſich an ihr ein mageres, aber wuͤrkliches Zell - gewebe(q)HVBER med. ſpin. S. 7..
Man muß in der That geſtehen, ehe es einem wun - derbar vorkommen koͤnnte, daß die harte Membran vom Ruͤkkenmarke durchweg ganz lokker angefuͤllt werde(r)Von dem unterſten Theile des Halſes HVBER S. 6. auch LAWRENCE hat dieſes Praelect. S. 47., und daß zwiſchen der aͤußern Flaͤche dieſer Bekleidung(s)PAW. obſ. 9. vom oberſten Theile des Halſes, unb ſo gar in der ganzen Saͤule der Wirbel. WINSLOW n. 122. LIEVTAVD, S. 420., und zwiſchen denen Baͤndern(t)Jch will mich hier nicht in den Streit einlaſſen, den der ehe - dem beruͤhmte IOSIAS WEIT - BRECHT den WINSLOW verur -ſacht. Es verwirft WEITBRECHT den bandfoͤrmigen Trichter des be - ruͤhmten Mannes tr. des oſ. fraiſ. n. 317. 318. de la tete n. 120. den auch MORGAGN. adv. 6. S. 16. und ORIBAS. S. 28. nennt. Der beruͤhmte WEITBREHT verwirſt ihn, und er laͤßt nur die vordere und hintere Binde zu., von der die Saͤule der Wirbeln inwendig bekleidet wird, ein anſehnlicher Zwi - ſchenraum Platz finde. Man koͤnnte fragen, auf wel - che Weiſe dieſer Raum in einem lebendigen Thiere aus - gefuͤllt werde. Jſt vielleicht das Mark, ſo lange der Menſch lebt(u)STÆHELIN muthmaßete, daß ſie in einem lebendigen Men - ſchen tiefer in die Wirbel herab - kaͤme, beim HVBER S. 7. 8. daß das Gehirnbein in einem Mann mehr aufſchwelle, ſagt PACCHION. S. 35., lokkerer, und zieht es ſich nach deſſen Tode in einen engern Raum zuſammen, und wird dieſer Zwiſchenraum bloß durch den Dampf eingenommen?
Es ſcheint dieſe harte Membrane zu einer Bewe - gung und zum Pulſiren, wie es ein beruͤhmter Mann behauptet(x)VIEVSSENS S. 141., viel geſchickter, als die harte Gehirnhaut zu ſeyn, ob man gleich dieſes Klopfen, durch keinen ein - zigen mir bekannten Verſuch beweiſen kann.
Es iſt dieſe Membran uͤberhaupt im Menſchen hart, oder von einem feſten Gewebe, und ich kenne keine ein - zige, welche feſter waͤre: Sie iſt hingegen in einigen Fiſchen durchgehens knorplich(y)Ein Krampffiſch, anat. of a Cramp Fiſh. S. 63., hingegen in den klei - nen vierfuͤßigen, und in den Voͤgeln zaͤrter und weicher.
Sie beſtehet offenbar aus einem in einander ge - ſchlungenen Zellgewebe(z)Auch in Elephanten A. KAAV nov. act. Petrop. Tom. I. S. 354., welches auch das Meſſer beſtaͤtigt. Trocknet man ſie auf, ſo loͤſet ſie ſich in der - gleichen Plaͤttchens auf, und wenn man ſie im Waſſer liegen laͤßt(a)DAVID CHRIST. SCHO. BINGER in diſſ. de textu cellul. , ſo zerfaſert ſie ſich zu Flokken, Blaͤtt - chens und Faͤden, und ſie zertheilt ſich endlich von ſelb - ſten zu einem zellfoͤrmigen Gewebe, alsdenn, wenn ſie die Nerven begleitet(b)ZINN Mem de l’Acad. de Berlin. Tom. 9. S. 331..
Es geſchicht auch oft, daß ſich dieſes Zellgewebe auseinander begiebt, und zwiſchen den zuſammenhaͤngen - den Faſern loſe Raͤume entſtehen laͤßt, oder es verwan - delt ſich auch die harte Haut in ein Netz(c)Daß dieſes im Fiſch, dener nicht nennt, natuͤrlich ſey. COL - LINS S. 980., welches ihr zuweilen dergeſtalt begegnet, daß ſich die Lappen des Ge - hirns vermittelſt der Zwiſchenraͤume zwiſchen der Sichel unter einander verbinden.
Sie hat außer dem Zellgewebe eine Menge von Blut und Pulsadern, aber keine Nerven; dieienigen, welche der beruͤhmte Antonius Maria Valſalva(d)Epiſt. 12. n. 35. diſſ. 1. n. 3. beſonders SIMONCELL. bei dem PACCHIONI epiſt. ad FAN - TON. S. 164 und noch ver kurzen BERTIN. oſteolog. T. II. S. 65. 832.,aus139IV. Abſchn. Die harte Membran. aus dem ſiebenten Paare hergeleitet, das ſind uͤberhaupt dieienigen merkwuͤrdigen Nervchen, welche von den zwei - ten Paare zum harten Nerven des fuͤnften gehen, und welche vom beruͤhmten Mekel(e)Vom Nerven des fuͤnften Paars, S. 52. 53. deutlich gemacht, und auch vom beruͤhmten Morgagni(f)Adverſ. 6. S. 34. dem fuͤnften Ner - ven zugeſchrieben worden. Dieienigen, welche La - ghius(g)Jn beiden Briefen, die ge - gen mich gerichtet ſind, wie der zweite, S. 5., wie auch andere(g*)VIEVSSENS S. 3. LIEV - TAVD S. 388. RIDLEY S. 6. WINSLOW expoſ. tr. de la tete n. 47. des Nerfs. n. 29. vom fuͤnften Paare herleiten, ſind nach Beſchaffenheit der Lage Schlagaͤder - chen des Behaͤltnißes. Es zertheilt ſich nemlich der Nerve des fuͤnften Paares aufs zuverlaͤßigſte, und nach ſehr genauen Verſuchen, und ohne einen einzigen Zweig von ſich zu werfen, in drei große Staͤmme(h)MEKEL S. 21. Memoir. de Berlin Tom VII. S. 71. Thue hinzu CALDAN. epiſt. 1. S. 297 298. 299. Aber MORGAGN. ſelbſt hat es nicht geſehen, S. 12. n. 35.: Dieie - nigen kleinen Nerven, welche J. Benignus Wins - low(i)De la tete n. 47. und LIEV - TAVD S. 388. aus dem achten Paare herleitet, und nach der Zeit wieder fahren laſſen(k)Denn man findet ſie nicht in der Beſchreibung dieſes Paares des Nerfs a. n. 104. ad. 142., dieſes ſind Faſern, wel - che ſich von dem umherſchweifenden Nervenpaare verir - ren, nach einem beſonderm Loche uͤbergehen und nach dem Zungenſchlundnerven uͤbergehen, welches beruͤhmte Maͤnner(l)C. AVG. a BERGEN ſahe ſie in propr. progr. et MORGAGN. epiſt. 12. n. 35. gewieſen haben. Da ferner Pacchienus einige Nerven neben dem Anfange des Ruͤkkenmarkes und am Hinterhaupte angiebt, ſo nennt er dieſe mit kei - ner Zuverlaͤßigkeit weder Staͤmme noch Aeſte, und man kann alſo leicht einſehen, was dieſer beruͤhmte Mann gefunden habe(m)Epiſt. ad FANT. S. 162. 163., beſonders, da er ſeine Zweifel ſelbſtgeſte -(d)832. CAR. AVG. a BERGEN ſagt, daß der dem achten Paar benachbarte Nerve, zu der harten Membrane gehe. Comm. litt. Nor. 1738. S. 347.140Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. geſtehet(n)S. 164.. Dieienigen Nerven, welche der beruͤhm - te Lieutaud(o)S. 388. von dem zehenten Paare herleitet, ver - lieren nach der genauen Erfahrung des Aſchius alle Glaubwuͤrdigkeit, und dieſes gilt auch von denienigen Nerven, die vom Anfange des Markes entſpringen ſollen((p)CAR. STEPH. S. 270. CASSER L. X. tab. 8. f. 1.. Hingegen haben andere beruͤhmte Maͤnner(q)Kein Merkmal eines Nervens hat R. P. VRBANVS TOSETTI gefunden, da die harte Membran durch Huͤlfe der Wolfianiſchen Sprizze in Plaͤttchens abgeſondert wurde, Lettr. 4. S. 23. 24. keines fand der beruͤhmte VERNA auf ſein ſorgſaͤltiges Nachſuchen in epiſt. keines CALDAN. S. 297. 298. 299. keine Nerven fand PAC -CHION. in dem erſtern Werke S. 87. ſo wenig, als ich, irgend einen Nervenfaden finden koͤn - nen, und es wuͤrde ſich fuͤr eine ſo ſtarke Membrane nicht ſchikken, wenn auch ein dergleichen Faden da ſeyn ſolte, welcher uns verborgen geblieben waͤre, indem er doch kein dergleichen Verhaͤltnis zur harten Membrane haben wuͤrde, welches Nerven zu denienigen Theilen zu haben pflegen, fuͤr die ſie beſtimt ſind.
Jch wuͤrde dieſe Membrane nicht in zwo Plaͤttchen unterſcheiden, ob ich ſie gleich mit dem Meſſer hie und da ziemlich von einander abſondern kann, indem nicht nur haͤufige Zellfaſern von einem Plaͤttchen zum andern uͤber - gehen, ſondern auch die Wolfiſche Sprizze(r)J. GVILIELMVS PAVLI progr. 1721. edit. hat ſie in fuͤnf Plaͤttchens abgeſondert, daß ſie in der Frucht in drei, oder vier Plaͤtt - chens ſich abſondere, ſagt VER - HEYEN Lib. II. S. 381. ANT. PACCHION. laͤugnet. Daß aus dieſem Verſuch etwas zuverlaͤßiges folge. epiſt. ad FANTON. S. 149. eine unſichere, aber auch groͤßere Anzahl von Plaͤttchens her - vorbringet. Daß wir aber zwo Plaͤttchens(s)MASSA introd. S. 83. CO - LVMBVS S 189. FALLOP. obſ. S. 216. 217. PAREVS. L. IV. c. 5. HIL - zaͤhlen,macht,141IV. Abſchn. Die harte Membran. macht, daß dieſe hie und da, ſelbſt nach der Abſicht der Natur, durch einen merkwuͤrdigen Zwiſchenraum von einander getrennt ſind.
Es iſt demnach das aͤußere Plaͤttchen ein wuͤrkliches Knochenhaͤutchen der Hirnſchaale(t)FALLOP. S. 217. NES - BIT oſteogeny S. 42. 43. WALS - DORF S. 11. WINSLOW n. 6. LIEVTAVD S. 383. LAWREN - CE praelect. S. 19. POTT of the wounds of the head. S. 26. 28. Daher komt es, daß es keinem Thiere fehlt, in der Natter findet es VESLING. Die Knochen der Hirnſchaale werden von der harten Membrane ernaͤhrt BELL. S. 66., indem die Hirn - ſchaale kein ander Knochenhaͤutchen hat, und ſich dieſes Plaͤttchen der harten Membrane zu der Hirnſchaale uͤber - haupt eben ſo verhaͤlt, wie ſich das Knochenhaͤutchen(u)Die Gefaͤße, die aus dem Knochenhaͤutchen in die Vertiefun - gen laufen CLOPTON HAVERS oſteolog. deſc. S. 14. MONROO of the bones S. 16. etc. aller Orten gegen ſeinen Knochen betraͤgt. Es iſt naͤm - lich dieſes Plaͤttchen uͤberall, und ohne eine Scheidewand zu geſtatten, an der Hirnſchaale feſte, indem es ſich be - ſtaͤndig nach der Figur dieſer Beine richtet. Es wirft auch eine unzaͤhlige Menge Schlagaderaͤſtchen gegen die Hirnſchaale(x)LIEVTAVD angefuͤhrt. Ort. DOVVERNEY Mem. de l’Acad. 1700. S. 204. LAWRENCE, POTT S. 26. von ſich, darunter einige nicht klein ſind, und die ferner durch die Zwiſchenraͤume der Faſern an der Gehirnſchaale herablaufen, und ſich nach dem ſchwam - migen Weſen zwiſchen den zwo Knochenplatten der Ge - hirnſchaale begeben. Es laſſen ſich dieſe Schlagadern ſehr leicht mit Wachs ausſprizzen, und wenn man ſolche aus den Furchen der Gehirnſchaale herauszieht, ſo zei - gen ſie ſich als ſteife Aeſte an der Oberflaͤche der harten Membrane(y)Daher koͤmt die rauhe aͤuße - re Oberflaͤche PACCHIONI de dur. meningis fabr. S. 19. GLA - SER de cerebro S. 5. dieſe Gefaͤße hat CORTES. verworfen vuln. cap. 217. 218. aber vor der Zeit der Koͤrperausſprizzungen.. Doch es troͤpflelt auch ohne alle Kunſt,wenn(s)HILDAN. obſ. 7. Cent. I. WINS - LOW n. 5. LIEVTAVD S. 382. Jn der Frucht geht ſie leicht ab SLEVOGT de dura matre n. 5. im Pferde ſcheidet ſie ſich augenſchein - lich BOVRGELAT T. II. P. II. S. 6.142Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. wenn man nur die harte Membrane von der Hirnſchaale losreißt, eine große Menge Blut aus den losgezerrten Gefaͤßen(z)VES. S. 756. POTT S. 26., und dieſes fließt in Tropfen zuſammen, die ſo wol die Hirnſchaale(a)TVLP. L. I. obſ. 2. IDO WOLF obſ. S. 39., als die harte Membra - ne(b)WEPFER de cicut. aquat. S. 114. LIEVTAVD. S. 383. I. v. HORNE microcoſm S. 89. BIDLOO tab. 6. f. 1. POTT. faͤrben. Eben ſo begeben ſich auch einige kleine Blutadern aus den Knochen der Hirnſchaale, zum Theil aus der ganzen Laͤnge der Hirnſchaale, nach dem Sichel - ſinus hin(c)CARPVS S. 410. VESAL. L. VII. c. 2. CARPENSIS S. 425., zum Theil werfen ſich einige groͤßere aus den Grubentiefen der Hirnſchaale in die Blutadern der harten Membrane, und es zeigen ſich dieienigen am deut - lichſten, welche die Hirnſchaale durchboren, und ſich in den Sinus begeben, der in der Sichel angetroffen wird. Es dringen einige von dieſen Gefaͤßen ſo wol durch die Nahten(d)CARPVS S. 425. VESAL. L. VII. c. 2. FALLOP. obſ. S. 126. PARE adminiſtr. S. 396. WINS -LOW n. 9. COLVMBVS angef. Ort. u. ſ. f. la CHARRIER. S. 130. als auch durch andere kleine und unzaͤhlbare Loͤcher der Hirnſchaale, bis zum aͤußern Knochenhaͤut - chen der Hirnſchaale durch, ſo wie dagegen andere vom Knochenhaͤutchen der Hirnſchaale herkommen, und ſich in die harte Membrane hineinwerfen(e)CARPENSIS angef. Ort. VESAL eben da. ROVHAVLT des playes de la tete S. 66. LIEV - TAVD S. 333. ACRELL in dem ſchonen Werk om chirurgiska hä - nuelſer S. 17.. Unter die - ſen Gefaͤßen iſt beſonders auf beiden Seiten eine Bluta - der(f)Sect. V. n. 34., und ein Schlagaͤderchen(g)VIEVSSENS S. 4. beruͤhmt.
Wir muͤßen bei dieſen Plaͤttchen den Urſprung des Namens melden. Die Alten nannten dieſe MembraneMater,143IV. Abſchn. Die harte Membran. Mater, entweder darum, weil in der arabiſchen Spra - che eine Bekleidung, wodurch andere Koͤrper bedeckt werden, Mater heißt(i)SCHNEIDER de catarrh. L. II. S. 13., oder, weil man geglaubt hat, daß von dieſer harten Hirnhaut, ſo wie von der duͤnnen, alle uͤbrige Membranen des menſchliſchen Koͤrpers her - kaͤmen(k)Le CAT ſagt, daß auch die Knochen und Muskeln daher kaͤmen, des ſens. S. 402. Andere wollen lieber, daß die harte Membrane von dem Knochenhaͤutchen entſtehe. RIOLAN S. 678. 707., und dies iſt in ſo fern wahr, weil die harte Gehirnhaut durch alle Loͤcher der Hirnſchaale(l)WINSLOW n. 23. durch - geht, und die Nerven aller Orten(m)Von der productione orbit. et ſpheno maxillari, FLEISCH - MANN n. 17. Ueberhaupt der be - ruͤhmte ZINN angef. Ort. WINS - LOW n. 23., wie auch das Knochenhaͤutchen des Kopfes und der Wirbel begleitet; hingegen laͤuft das Knochenhaͤutchen nicht von einem ie - den Knochen, zu demienigen Knochen, mit dem der erſtere vergliedert iſt, und folglich auch nicht die harte Gehirnhaut, zu allen Knochenhaͤutchen im Menſchen in einem ununterbrochenen Fortſazze fort. Sie haͤngt ferner in der Frucht mit dem Knochenhaͤutchen zuſam - men(n)STENON. Myolog. ſpec. S. 100. V. RIOLAN S. 678., von dem ſie ſich ſchwerlich eher abſondern laͤßt, als, bis ſich die Knochenplatte dazwiſchen gelegt hat, und es laufen auch alsdenn durch die Spalten Fa - ſern, und die Nahten Gefaͤße, wodurch dieſe Membra - nen vereinigt werden(o)Vergleicht VESAL S. 287. RIOLAN. S. 678. WINSL. n. 9. daß ſie das Knochenhaͤutchen der Hirnſchaale ausmache, ſagt D. de MARCHETTIS S. 116. DROVIN du cerveau S. 2. BARTHOLIN S. 458. FLEISCHMANN n. 8. Von dem Zelt ſchreibt PACCHION. an den FANTON. S. 151. wir ha - ben bemerkt, daß die Schwaͤmme und weit ausgebreitete Geſchwuͤlſte der Hirnſchaale in ſolchen Gefaͤß - chen, welche durch die Seitenkno - chen dringen, Wurzel faſſen.. Es bleibt die Vereinigung beider Membranen am laͤngſten an dem offenen Kopfe der Kinder uͤbrig. Man koͤnnte endlich noch der Mei - nung der Alten zum Beſten ſagen, daß ſich unter denmeh -144Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. mehreſten Theilen des menſchlichen Koͤrpers zuerſt der Kopf und die harte Gehirnhaut an der Frucht zeigen, und daß hingegen die Glieder gleichſam zu allerletzt aus dem Koͤrper der Frucht hervor zu keimen ſcheinen. Wir wollen aber an einem andern Orte unterſuchen, ob es ſich von einigen Theilen eines belebten Koͤrpers ſagen laße, daß ſie fruͤher, oder ſpaͤter erſcheinen.
Man hat eine ſehr beruͤhmte Frage, die zugleich von großer Wichtigkeit iſt, ob naͤmlich die harte Hirn - haut an der Hirnſchaale frei und beweglich ſey, oder ob ſie ohne alle Bewegung an den Knochen dieſes Haupt - theils feſt anhaͤnge. Es hat nicht an Leuten gefehlt, nicht zwar unter den Zergliederern, dennoch aber unter den Phiſiologiſten, oder unter ſolchen, deren Vortheil es war, daß ſich die harte Gehirnhaut beſtaͤndig bewege, und dieſe machten die gedachte Membrane voͤllig(p)ORIBAS. S. 8. Jn einem geſunden Menſchen PETRIOLI S. 266. daß ſie ſchwebe, ſagt CAR. DIONIS. in theſ. ann. 1737. IN - GRAM caſes S. 101. im Wahn - wizzigen.und in allen Menſchen von der Hirnſchaale los. Es fehlt auch nicht an ſolchen, welche einen weiten Raum zwi - ſchen der harten Gehirnhaut, und der Hirnſchaale an - nahmen(q)Daß ſie von vorne von der Hirnſchale abgeſondert ſey, ſagt GLASER S. 7. daß ſie weit abſtehePACCHION. S. 141. Daß ein weiter Raum ſey, BARTHOLIN. Inſtit. S. 247. vindic. anat. S. 17., welche ſie endlich mit Luft erfuͤllten(r)MOSCA dell aere e de’ mor - bi dell aria dipend. T. I. S. 230 et T. II. S. 65. Daß dieſes das Gleichgewicht mit der Erweiterung des Gehirns verurſache, ſagt eben der an eben dem Ort., und da dieſe die Membranen durchgaͤngig an der Hirn - ſchaale anhaͤngen ſahen, ſo vermutheten ſie, daß dieſesvon145IV. Abſchn. Die harte Membran. von einem Fehler herruͤhre(s)SLEVOGT n. 18. PAC - CHION. S. 20. 35. DEIDIER anat. S. 17. Von der allzudichten Anhaͤngung, und dem zuſammen - gedruͤckten Gehirn der Kinder, ent - ſteht ein haͤufiger Schlaf HART - LEY S. 47.und daß davon der Schlag erfolge(t)BAGLIV. S. 287.. Sie fuͤhren auch Exempel an, da ſie au - genſcheinlich loſe geweſen(u)PACCHION. an den BAS - SAN. S. 41. DOEBELN Eph. Nat. Cur. B. 1. obſ. 153. IN - GRAM Caſes. S. 101..
Hierauf behaupteten ſie, daß ſie wenigſtens in eini - gen Gegenden, naͤmlich bei der Sichel(x)RIDLEY S. 2. PACCH. dur. mening. S. 32. Jn einem Exempel zeigt es auch FANTON. , an der Si - chel ſelbſt(y)PACCHION. dur. mening. S. 32., in den Gruben des Vorderhauptes(z)Eben der, an eben dem Ort. und durchgaͤngig von oben her(a)GOHL vom an Vorurthei - len kranken Verſtande S. 159., frei ſey, endlich daß nur die Zwiſchenwaͤnde beweglich waͤren(b)PACCHION. S. 36.. Eben die - ſe gaben zu, daß die harte Membrane am Grunde der Hirnſchaale(c)PACCHION. eben da S. 30. diſſ. ad FANTON. S. 141., in der Gegend der Gehirnnahten(d)COLVMBVS, DIONIS Cours d’ Anat. FLEISCHMANN n. 23. und der Sinuum(d*)De HÆN IV. S. 120., wie auch in einigen Koͤrpern(e)DIONIS Cours d’ Anat. S. 513. PETRIOL. in des FA - BERS Racolta, Tom. II. S. 266. la CHARRIERE S. 126. DROVIN du cerveau S. 2. Daß ſie beinahe mit der Hirnſchaale eins ſey, ſagt TVRNER caſe of furgery. S. 5. in der That zuſammenhaͤnge.
Jch habe aber lange ſchon von den Zergliederern angemerkt, daß, ie mehr iemand mit Koͤrpern zu thun gehabt hatte, dieſer auch deſto zuverlaͤßiger behaupte, daß die harte Membrane allerdings, und uͤberall an der Hirnſchaale feſt ſey, welches von der Frucht(f)Jn der Frucht BERTIN oſteolog. T. II. S. 35. FANTON anim 27., und den iungen Perſonen(g)BARTHOLIN Hiſtor. 25. Cent. 3. in einem eben gebornen Kinde, SCHWENKE Waterſcher - ling. S 22. Jn einem Knaben LANGGVTH de polyp. in -fant, ganz beſonders wahr iſt, aberauchH. Phiſiol. 4. B. K146Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. auch von erwachſenen, und durchgaͤngig von allen Men - ſchen(h)ARISTOT. hiſt. 3. c. 13. et〈…〉〈…〉 c. 49. CARPVS Iſag. S. 79. b. in MVND. S. 422. et de fract. cran. c. 10. MASSA epiſt. T. I. S. 15. CARCAN de vulner cap. S. 84. VESALIVS S. 75. VIDVS, SCHNEIDER de catarrh. L. II. c. 2. et de off. ſincip. PLATER S. 137. C. HOF - MANN inſtit. S. 142. CÆSAR MAGATVS, vulner. cap. c. 44. Dom. de MARCHETT. c. 14. CORTES. S. 197. DEVENTER beenziekten S. 101. DISDIER ſplanchnolog. Tom. II. S. 85. STAMPIN. de monſtr. S. 7. SCHOVTEN verwondt hoofd S. 184. PLEMP. fondam. S. 101. J. v. HORNE Eph. Dec. I. ann. 4. 5. obſ. 197. ROONHVYSEN obſſ. S. 2. Fuſe R. la CLOY theſ. in dieſe Worte E. die harte Gehirn - haut hat ihre Bewegung nicht von ſich SANTORIN. obſ. S. 48. 49. MERY. hiſt. de l’ Acad. 1705. n. 5. WINSLOW n. 9. LIEVTAVD S. 382. POTT angefuͤhrt. Ort. S. 25. 27. 28. LAWRENCE prael. S. 19. geſteht er, daß ſie oft ganz anhaͤnge PACCHION. ad FAN - TON. S. 178. in geſunden Men - ſchen, und daß die Hirnſchaale al - lenthalben voll ſey, epiſt. S. 35 39. oper. omn. Daß ſie die Hirnſchaale allenthalben beruͤhre, ſagt ROV - HAVLT Play. de la tete c. 4. BOHN de trepan. S. 497. GOR - TER mot. vit. n. 32. Daß ſie un - beweglich ſey, ſagt WILLIS de convulſ. S. 27. wahr iſt, und auch durch viele zerlegte Thier - koͤrper beſtaͤtigt wird(i)CARCAN S. 92. Eph. Nat. Cur. Dec. I. an. 4 5. obſ. 196. ROONHVYSE a. O. RVYSCH beim SCHRADER Decur. I. obſ. 9 FANTON. anim. n. 27. S. 104. ROVHAVLT beim SPRINGS - FELD coaleſc. morbor. n. 9. Comm. acad. Petr. T. III. S. 397 398 Nov. Comm. Tom. I. S. 355. TABARRAN obſ. anat. S. 33. LANCIS. ſubit. mort. angef. Ort. Phil. tranſ. n. 335. Breslauiſche Sammlung. 1725. Dec. MERY angefuͤhrt. Ort. DEIDIER. V. L. III. S. 138..
Jch habe dieſes haͤufig in ungebornen, neugebor - nen und iungen Kindern, in Erwachſenen, und Alten ſo gefunden, folglich bin ich gewiß, daß ich das Gegen - theil davon in einigen hundert Koͤrpern niemals ange - troffen, und wenn alſo irgend ein gegenſeitiges Beiſpiel vorhanden ſeyn ſollte, ſo muͤßte man dieſes entweder der Ergießung einer Feuchtigkeit, welche die harte Mem - brane abgeſchaͤlt, oder einer Krankheit(k)Wenn das Gehirn aufge - rieben iſt INCRAM. , einer Wun -de(g)fant. rhachit. ROONHVYSE S. 167 FANTON. HARTLEY on man. S. 47. FLEISCHMANN n. 27. HILDAN Cent. 1. obſ. 7. WINS - LOW, WALSDORF S. 11. 13. daß ſie alſo in der Frucht bewegli - cher ſey, behauptet ſehr ſchlecht PACCHION. epiſt. ad TESTIVM S. 202.147IV. Abſchn. Die harte Membran. de(l)DOEBELN Eph. Nat. Cur. L. V. obſ. 153., oder der Faͤulnis, wodurch die Baͤnder zernagt worden(m)FANTON anim. S. 110., oder einem fehlerhaften Handgriffe(n)PACCHION. unterſachte es endlich in dem herausgenomme - nen Gehirn de dura mening. S. 29., oder auch vielleicht einer Folge vom Alter zuſchreiben, da ſich die glashafte Platte der Hauptknochen an das veren - gerte loſe Hirnſchaalengewebe (diploë) dicht angelegt hat(o)FANTON. S. 111 WINS - LOW n. 10. la CHARRIERE S. 176.. Man muͤßte es denn einem beſondern und unbekannten Baue, oder auch den beruͤhmten Maͤnnern ſelbſt Schuld geben, welche ſich zu behaupten vorgenom - men, daß der Zuſammenhang an einigen Stellen feſter, an andern loſer ſey. Es waͤre auch, wofern der Kopf nicht dichte ausgefuͤllt waͤre, nicht moͤglich, daß die Schlagadern der harten Membrane die ſo bekannte Fur - chen iemals in die Hirnſchaale eindruͤkken, oder die aͤuße - ren Druͤſen der harten Membrane, in der Hirnſchaale tiefe Vertiefungen machen koͤnnten, die von mir ſo oſt in Augenſchein genommen worden.
Es liegt die Urſache von dieſem Anhaͤngen an den Schlagadern(q)SPRINGSFELD angef. Ort. WEPFER cicut. S. 114. LAW - RENCE, daher gebe ich leicht zu,daß ſie nicht anhaͤnge, außer, wo ſie die Gefaͤßchen aufnimt, Fraͤnkiſche Anmerkungen, Theil 3. S. 67. aber ſie nimt ſie allenthalben auf. und den Blutadern, welche von der harten Hirnhaut und von dem zellfoͤrmigen Gewebe(r)Faͤden WEPFER, LIEV - TAVD, WINSLOW. SPRINGS - FELD, kleine Faſern PACCHION. dur. mening. S. 30. 31. 34. kleine Fortſaͤzze von der Membrane in den Grund des Hirnſchedels HEBEN - STREIT de baſi calvar. zum Knochen fortgehen, indem dieſes Gewebe ſonſt auch zwiſchen dem Knochenhaͤutchen und Knochen, und zwi - ſchen der harten Hirnhaut und der Hirnſchaale ſtatt fin - det, ſo, daß ich dieſes nicht blos vertrockneten Gefaͤßen zuſchreiben kann, da ſo wol das Knochenhaͤutchen, als auch die harte Membrane in der Frucht alsdenn ſehr ſtark anhaͤngt, wenn ſehr wenig Gefaͤße vertrocknet ſind.
K 2Jn -148Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Jndeſſen iſt es doch uͤberhaupt wahr, daß die harte Membrane an den Stellen etwas ſchwaͤcher anſchließt, wo der Knochen duͤnne iſt, vornemlich, in den Woͤlbun - gen der Augenhoͤlen(s)HEBENSTREIT angef. Ort., bei dem auſſteigenden Fort - ſazze, welcher die Schlaͤfengrube macht(t)VIEVSSENS S. 3. PAC - CHION. de dur. mening. S. 33., und ſie ſchließt ſich ſchon genauer an die dikken Knochen, und bei den Nahten an(u)MASSA angef Ort. HE - BENSTREIT, PLATER, SPIGE - LIVS, D. de MARCHETTIS, VAROL. FANTON. anim. 28. WINSLOW, daß ſie nicht einmal anhaͤnge, ſagt DEIDIER anat. S. 17. nicht mit Recht., allwo viele Gefaͤße entweder ins Gehirn hinein, oder aus demſelben herauslaufen. Eben ſo feſte iſt ſie an einigen Erhabenheiten, von denen ſie ihre Staͤrke bekoͤmt, naͤmlich bei den vordern Sattelfort - ſaͤzzen(x)VESAL. S. 775. PLATER. , an dem Rande des Felſenbeins, und der oberſten Erhabenheit des Hinterhaupts(y)Die Gezelte des kleinen Ge -hirns HEBENSTREIT ange - fuͤhrt. Ort.(z)PACCH. angef. Ort. S. 32.. Jch habe ſie aber nirgends frei gefunden, und es laͤßt ſich das Gehirn ohne Gewalt nicht von der harten Hirnhaut losreißen.
Jch leſe, daß ſie auch in einigen Thieren an der Hirnſchaale feſt anhaͤngen ſoll(a)Jm Pferde Amſtelod. col - leg. priv. S. 12. im Strauß VA - LISNER. notomia d’ un ſtruzzo, S. 250., da ſie hingegen in andern uͤberhaupt weicher iſt, folglich ſchwaͤcher anhaͤn - get(b)WALSDORF S. 45. DION. angef. Ort. So habe ich es in den meiſten kleinern Voͤgeln und vierfuͤßigen geſehen., und ſo gar die Furchen der Gefaͤße in einigen Thieren ſelten geſehen werden(c)DIONIS. .
Die harte Membrane, von der die Rede iſt, zeigt ſich an demienigen Theile, welchen ſie dem aͤußern Plaͤtt -chen149IV. Abſchn. Die harte Membran. chen zukehrt, in der That voller Zellfaͤden, durch welche ſie entweder mit demſelben vereinigt wird, oder doch wenigſtens einige Behaͤltniſſe, die mit einem aͤhnlichen Gewebe ausgefuͤllt ſind, an demſelben macht, dergleichen in dem keilfoͤrmigen Fortſazze des Hinterhauptes, am Pferdeſatiel, an deſſen Seiten in den Gruben der großen Keilfluͤgel, und in dem Umfange des Hinterhauptkno - chens geſchicht. Es iſt hingegen an der Seite, mit wel - cher es gegen die duͤnne Hirnhaut zu liegt, glatt(d)WINSLOW n. 11.und zaͤrter, als an dem aͤußern Plaͤttchen. Es iſt durch - gaͤngig gleich, ob es ſich gleich an verſchiedenen Orten vom Knochenhaͤutchen der Hirnſchaale wegbegiebt, und an dieſem dieienigen Raͤume hervorbringt, welche wir kurz vorher beruͤhrt haben.
Es hat aber außerdem dieſes Plaͤttchen noch ver - ſchiedene merkwuͤrdige Fortſaͤzze, wodurch es die Lappen und Theile der Gehirnmaſſe von einander abſondert. Von dergleichen iſt der, welcher(e)WINSLOW n. 13. mitten laͤngſt der ganzen Hirnſchaale fortlaͤuft, und ſeinen Anfang von dem vielfachen Knochen(f)Nicht von dem blinden Lo - che, wie PACCHION. ſagt de dura mening. S. 18, noch ruͤhrt es von einem von den beiden Naſenknochendurch das blinde Loch her, wie PETIT behauptet, epiſt. 1. S. 12. ſondern vielmehr entſpringt es nach hinten zu., hinter dem Hahnenkamme hernimt, und von dieſem Hahnenkamm(g)BIDLOO tab. 8. f. 2., ferner von der pfeilfoͤrmigen Verbindung der zween Stirnknochen, und von der aͤhnlichen Verbindung der Vorderhaupts - knochen, endlich mitten an der hintern Gegend des Hin - terhauptsknochens, aller Orten vom Knochenhaͤutchen der Hirnſchaale abweicht, und zwar dergeſtalt, daß die rechte Flaͤche dieſes innern Plaͤttchens zwiſchen die Lap - pen des Gehirns eindringt, ſich gegen die linke naͤhert, und ſolche, nach einigem Zwiſchenraume beruͤhrt, mit dieſer parallel zwiſchen den Halbkugeln des Gehirns fort -K 3laͤuft,150Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. laͤuft, und ſich folglich in eine Scheidewand verwandelt, welche durchgaͤngig ſenkrecht ſteht(h)BONHOMME angef. Ort. EVSTACH. tab. 17. f. 1. daß es ſich gemeiniglich rechter Hand nei - ge, ſagt GVNZ mem. des ſav. etrang. I. S. 288., vorne ſchmal iſt, hinterwaͤrts aber beſtaͤndig(i)WINSLOW, n. 14. RID - LEY f. 4. BONHOMME tab. 8. CASSER Lib. X. tab. 2. fig. 2. tab. 3. f. 1. GAVTIER tr. de la tete tab. 3. f. 3. und ſo gar noch einmal ſo breit iſt und auf der Hirnſchwiele ruht, deren hinterer Theil ſich in die Gezelte(k)Daſelbſt iſt es haͤrter VE - SAL. S. 776., wovon ſo gleich die Rede ſeyn wird, zertheilend verliert(l)WINSLOW n. 13. RID - LEY zwiſchen A. und K. GAV - TIER angef. Ort.. Man hat dieſen Fortſatz von der Aehnlichkeit der Figur Sichel genannt. Wir haben bereits gemaldet, daß ſie vorne von der Hirnſchwiele in etwas abſtehe(m)LIEVTAVD S. 383., hingegen nach hin - ten zu an dieſelbe angraͤnze. Jch habe auch gefunden, daß ſie die Hirnſchwiele beruͤhrt hat. Sie iſt in dieſer Gegend und an ihrer untern Schaͤrfe nicht ſo dikke, als anderswo. Es ergießt ſich zwiſchen den beiden Flaͤchen der Sichel, wie auch anderswo(n)PACCHION. an den FAN - TON. S. 137. WINSLOW n. 14. zwiſchen den Platten der harten Hirnhaut(o)Zu fuͤnf Pfund BONNET. anat. pract. c. 35. bisweilen Waſſer, bisweilen zeigen ſich Verhaͤrtungen(p)Eine harte, trokkene und weiſſe Kruſte, die zwiſchen der har - ten Gehirnhaut und dem Grunde der Hirnſchaale angewachſen, und bei der Venusſeuche ſehr gewoͤhn - lich iſt FALKENBVRG beim SCHNEIDER angef. Ort. S. 23. harte und ſteinige Gewaͤchſe bei al - ten VESLING. Syntagm. anat. c. 14., und am gewoͤhnlichſten ein knochiges Weſen. Jch habe daſelbſt einen rautenfoͤrmi - gen Knochen zween Zoll lang gefunden, und dergleichen haben auch andere beruͤhmte Maͤnner(q)Ein kleines Knoͤchelchen in der Sichel Eph. Nat. Cur. Vol. IX. obſ. 57. ein großer Knochen in der Sichel Act. Edimb. T. II. n. 21. ein halbzoͤlliges Knoͤchelchen CRELL. progr. ann. 1742. Jn der Sichel war ein knochiges Weſen CHESEL - DEN Phil. tranſ. n. 337. ein etwas großer Knochen an der Sichel BARTHOLIN. anat. S. 466. die vier Sehnen waren an den Tie - fen der hatten Membrane knochigLAN - ſo wol an derSichel,151IV. Abſchn. Die harte Membran. Sichel, wovon ich einige Exempel gebe, und auch an - derswo an der harten Membrane(r)Die hartknochige Schuppen, die an dem Gehirn anhaͤngen BAR - RERE obſ. anat. ed. 2. S. 48. die harte Hirnhaut war zum Theil knochig III. BÆCK. tal om Lazare - thens u. ſ. f. S. 11. Sechs Knoͤ - chelchen zwiſchen der duͤnnen und harten BARTHOLIN Hiſt. 85. Cent. 2. ein großer Theil der har - ten Membrane knochig CHESEL -DEN anat. S. 221. CHARRIERE S. 45. Knoͤchelchen in der harten Membrane SCHNEIDER de ca - tarrh. L. II. S. 23. WEISS ſpec. 3. Sechs Knoͤchelchen an den Seiten der Sichel BLAS. an VESLING. angeſuͤhrt. Ort. FVIREN an WORM epiſt. S. 544. gefunden, daran ich ſelbſt einige breite Knochenplaͤttchen auf den Faſern der harten Membrane, wie auch zwiſchen den Schichten der Druͤſen geſehen habe.
Es haben die Voͤgel keine Sichel(s)WILLIS S. 67. FANTON. anim. 29. SLEVOGT n. 20., und ſie iſt in vielen vierfuͤßigen Thieren nur klein(t)SLEVOGT, CHRESELDEN S. 218. Keine iſt in der Zibet - kazze BLAS. Miſcell S. 267. in der Gemſe die Pariſer; in dem Kaſtor iſt ſie glatt SARAZIN Hiſt. 1704. S. 60., daß ſie aber im Menſchen gefehlt haͤtte, wuͤrde eine große Seltenheit ſeyn(u)GARENGEOT ſplanchnol. T. II. S. 211..
Es laͤuft auf eben die Art, wie an der Sichel, die obere Seite des inwendigen Plaͤttchens von dem Querfort - ſazze des Hinterhauptsknochens weiter, und dieſes thut ebenfals auch die untere Seite. Beide beruͤhren ſich einander, und laufen in Geſtalt einer ſtarken Scheide - wand, zwiſchen dem kleinen Gehirn(x)CANT. f. 1. VESAL. I. 7. fig. 7. GAVTIER angefuͤhrt. Ort. und tab. 6. und dem großen, nach vorne hin, und ein wenig in die Hoͤhe. Es erhebt ſich der mittlere Theil dieſer Seiten, an beiden Seiten, und dieſer verlaͤngert ſich zu der rechten und linken Seite der Sichel hin. Der uͤbrige, und Seitentheil ſchließtK 4ſich(q)LANCIS. de ſubit. mort L. I. c. 20 kleine Knochen in der Sichel Hiſt. de l’ Acad. 1713. S. 21. le CAT mem. S. 113. zwei Knoͤcheſchen der Sichel SCHEID duob. oſſic. vier BOTALL. obſ. anat. 2. die halbe Sichel knochig, eph. 1. ann. 6. 7. obſ. 71. die ganze Sichel knochig, SCHEID. de oſſ. dur. matr. Quaeſt. 2 an ſtart der Sichel eine knochige Wand SCHNEIDER de cap. S. 27.152Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. ſich zu beiden Seiten an das vorragende Joch des Fel - ſenbeins(y)Faſcic. icon. anat. 7. Ic. baſ. cran. faſc. 1. BIDLOO tab. 7. f. 1. daß daſelbſt die untere Seite bleibe, ſagt PACCHION. an FAN - TON S. 142.feſte an, hierauf wendet es ſich nach den beiden Seiten des großen Loches im Hinterhaupte, bis gegen die vordern Sattelfortſaͤzze(z)Faſcic. 7. BIDLOO tab. 9. f. 3. GAVTIER angefuͤhrt. Ort. LIEVTAVD S 383. bis zur Stirn PACCH. an FANT. S. 43. zu dem hintern Fortſazze ſetzt nicht alzuwol WINSLOW n. 16., an welche es ſich ferner auf beiden Seiten mit einem ſtarken Ende an - ſchmiegt. Und auf ſolche Art bleibt die Oefnung, zum Durchlaſſen des Ruͤkkenmarks frei(a)PACCH. an FANT. S. 52. WINSLOW n. 15. V. GAVT. tab. 3. f. 3., indem das hin - tere Ende derſelben, welches gegen die Gezelte gekehrt iſt, die Figur von einem halben Ei macht, indeſſen daß die Seiten gerade und unter einander parallel ſind.
Die Natur hat, denn es iſt die Verrichtung an dieſen Scheidewaͤnden des Gehirns viel zu einfach, als daß man dabei Vermuthungen anbringen darf, bei die - fen ſtarken Waͤnden die Abſicht, daß das große Gehirn auf dem darunter liegenden kleinen Gehirn, und dem Jſthmus des verlaͤngerten Markes(b)RIDLEY S. 9., nicht ſchwer auf - liegen moͤge, daß, wenn der Kopf auf eine Seite nie - derhaͤngt, die rechte Halbkugel des Gehirns nicht auf die linke(c)Es fuͤhrt SLEVOGT Exem - pel an, wo die Gehirnſichel nicht allzu gut gehindert hat, daß ſie nicht von der rechten Seite auf die linke geſchoſſen ſind, n. 24. zu liegen komme, und, daß ſich bei ſehr hefti - gen Leibesbewegungen die verſchiedenen Theile des er - ſchuͤtterten Gehirns nicht einander druͤkken moͤgen. Die Sichel wird von den Gezelten in einem feſten Stande er - halten(d)WINSLOW n. 17., und dieſe bekommen hingegen von der Sichel ihre Feſtigkeit, ſo, daß eine von beiden ſogleich nachlaſ - ſen wuͤrde, ſo bald man den einen Fortſatz verſtuͤm - melte(e)WINSLOW n. 18. DIS - DIER ſplanchnol. T. II. S. 89..
Es153IV. Abſchn. Die harte Membran.Es entſteht endlich noch eine andere, obwol klei - nere, aber ſehr harte(f)V. PACCH. de dura me - ninge S. 4. der den untern Theil haͤrter nennt.Sichel(g)Den Schwanz nennt ſie PACCH. de dura mening. S. 9. an FANT. S. 141. 155., welche ſich gegen die erſtere und beruͤhmte Sichel hinwendet, von der rech - ten und linken Seite eben dieſes inwendigen Plaͤttchens der harten Hirnhaut, und, indem ſie mitten aus dem Fortſazze des Hinterhauptknochens in die Hoͤhe ſteigt, ſo macht ſie zwiſchen den Lappen des kleinen Gehirns(h)WINSLOW n. 19., welche fuͤr ſich ſchon ein wenig von einander ſtehen, ei - nen, ob gleich kuͤrzern Unterſcheid, ſie wird allmaͤhlig gegen die Mitte des großen Loches am Hinterhaupte flaͤcher, und verliert ſich endlich als eine kleine Gabel. Winslow(i)Eben da. ſagt, daß ſie bisweilen gedoppelt ſey, und es behauptet ein anderer beruͤhmter Mann, daß ſie ſich auf die rechte Hand zu neige, und, daß die linke et - was groͤßer ſey(k)DISDIER ſplanchnol. T. II. S. 91..
Sie begiebt ſich zu den Gezelten hin, oder ſie be - feſtigt dieſe wenigſtens(k*)LAWRENCE praelect. S. 11..
Zu dieſen Fortſaͤzzen traͤgt das aͤußere Plaͤttchen nicht das mindeſte mit bei(l)LIEVTAVD S. 383..
Jch erinnere mich nicht, in Thieren, in denen uͤberhaupt dieſe harte Hirnhaut an ſich weicher iſt, als im Menſchen, ſehnige Faͤſern gefunden zu haben, wie - wol ich zu dieſer Abſicht nicht eben viele Arten geoͤfnet habe. Hingegen erſcheinen in der dikken Bekleidung der menſchlichen Gehirnmaſſe hin und wieder Faſern,K 5welche154Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. welche den ſehnigen Faſern gleich ſind, weißglaͤnzen, rundlich ſind, und welche ſich uͤber die gemeinſchaftliche Flaͤche dieſer einfachen Membrane erheben. Man muß von dieſen Faſern eine Beſchreibung geben, da ſie der Grund zu einer beruͤhmten Hipoteſe ſind, ob die Arbeit gleich an ſich ſchwer genung iſt, und ſich ein Schrift - ſteller daruͤber allezeit ſehr dunkel erklaͤrt.
Jch finde alſo, daß man bereits vorlaͤngſt an dem aͤußern Plaͤttchen, oder Blatte dieſer Membrane(m)RIDLEY S. 2., Faſern bemerkt hat, welche von dem hintern Theile der Hirnſchaale gegen den vordern zu laufen(n)Eben der S. 4.. Dieſem fuͤgt ein anderer beruͤhmter Mann noch bei, daß dieſes Membranenblatt hinterwaͤrts gerade Faſern habe, von denen die vorwaͤrts gelagerten Faſern ſchief durchſchnit - ten wuͤrden(o)FLEISCHMANN. n. 10.. Es hat aber der Schriftſteller uͤber dieſe Schoͤnheiten, Anton Pacchionus uͤberhaupt die harte Hirnhaut, einen dreibaͤuchigen(p)An FANT. S. 140. und vierſehni - gen Muskel(q)Eben da. genannt.
Er zeigt an dieſem Muskel zween Baͤuche, welche das große Gehirn in ſich faſſen(r)Eben da., und einen dritten, der das kleine Gehirn in ſich begreift(s)Eben da..
Er laͤßt an den Halbkugeln die erſte Schicht von verſchiedenen Reihen durchwebt werden(t)S. 147. wo ich denn lieber ſehe, daß die ſchwerſten Ausdruͤkke des Autors von den Freunden die - ſer Dinge geleſen, als von mir aus - geſchrieben wuͤrden. Jm vorigenWerke hat er ein Kupfer, welches aus der harten Haut des kleinen Gehirns genommen iſt, tab. 5. f. 1. und aus dem großen Gehirn, f. 2. dieſes iſt die inwendige Faſernſchicht, welche von den Querfaſern, die nach vorne hin laufen, und den geraden Faſern, die von der Sichel herkommen, durch einander gefloch - ten wird, n. 10..
Die eine von dieſen Schichten durchſchneidet die vorhergehende nach einer gegenſeitigen Richtung(u)S. 148., in -deſſen155IV. Abſchn. Die harte Membran. deſſen ſind doch nur die Faſern daſelbſt, woraus ſie naͤm - lich beſteht, nur klein und zuſammengezogen.
Die aͤußere netzfoͤrmige Schicht(x)S. 150.bringt Waͤrz - chen hervor, welche ſich in die Hirnſchaale hineinwerfen.
Die Sehnen der Faſern in einer ieden Halbkugel, erwachſen unterhalb den Seitenfortſaͤzzen des Keil - beins(y)S. 146..
Beſonders aber entſteht an der Sichel die Reihe der aͤußern Sehnfaſern(z)An den FANT. S. 142. de dura meninge tab. 1. Es ſind naͤmlich die von den Gezelten und der Sichelſchaͤrfe gegen den, der Laͤnge nach laufenden Sinus, in die Hoͤhe ſteigende und auf beide Seiten zertheilte Faſern, tab. 4. aus piramidenfoͤrmigen Mus - kelſtreifen(a)S. 143., davon vier bis ſechs, welche ſich unter - waͤrts verſtrikken, nach oben zu in die Hoͤhe gehen, und ſo gar uͤber die Grenzen der Sichel hinaus, zu beiden Seiten gegen die Halbkugeln fortlaufen(b)De dura meninge S. 4., und an dem hintern Theile der Sichel dikker, laͤnger, und hoͤchſt verwikkelt in die Augen fallen; die vordern ſtrekken ſich zum Siebknochen hin. Die Sehne dieſer Faſern befin - det ſich, wie am mittlern Theile der Scheidewaͤnde, mit - ten inne gelagert(c)S. 143. aber lies weiter..
Es laͤuft die Schichte der inwendigen Flaͤche(d)De dura meninge tab. 1. C. tab. 4. b. von dem oberſten Ruͤkken der Sichel an, bis zu deren aͤußerſtem Rande parallel und bis zur hintern Seite des Gezelts fort, und ſie dringt in die eine faſerhafte Schichte derſelben ein(e)S. 145. Dieſe Schichte iſt in tab. 4. gezeichnet., und wird durch verſchiedene Querfaſern befeſtigt(f)S. 146..
Es156Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Es entſpringt die Flaͤche der Gezelten oder der Scheidewand(g)S. 153. in tab. 2, des erſten Werks malt er ſie von dem mittel - ſten Theile des Gezeltes und von der gemeinſchaf lichen Sehne gegen den Urſprung aus dem Hinterhaupts - knochen, wie Haͤnde ausgebreitete Faſern. Aber dieſe Kupfer ſind vo einer kranken Frau, nach dem ei - genen Geſtaͤndnis des Autors de dura mening. S. 4.von dem Rande des Loches, durch welches das verlaͤngerte Mark hindurchlaͤuft, und es be - finden ſich an einer ieden Faſer einige Knoten, die den Ueberbeinen gleich ſind, und aus kleinen Faſerſtreifen zu - ſammengedreht ſind. Eben dieſe Faſern laufen bis zu den Halbkugeln fort.
Es ſind die ſtarken Sehnen des Schlafes(h)Jn dem vorigen Werke machter ein netzfoͤrmiges Gewebe an dem obern Theil dieſer Wand, hernach einen von ſeinem Ende an ovalen doppelten Bogen, einen, der nach dem Loch des Hinterhaupts geht, und einen andern, der mitten durch den Fortſatz des Hinterhaupts nicht gar zu eben nach dem Loche herabſteigt, tab. 3., wel - che mit ihrer breiten Grundflaͤche von dem hintern Ran - de des großen Loches an der Hirnſchaale entſpringen, in zwo halbzirklige Ausdehnungen zertheilt, die den groͤßten Theil der Gezelte einnehmen, und ſich bis zum Rande des Loches am verlaͤngerten Marke ausſtrekken.
Dieſe Beſchreibung macht der beruͤhmte Mann in ſeinem letzten Werke, in welchen er hin und wieder ſeine vorige Ausſpruͤche verbeſſert(i)S. 148. 154..
Es hat auch Ridley, wiewol undeutlich, dieſe Faſern beſchrieben(k)S. 3. 4., welche er an den Halbkugeln, wofern ich dieſen Schriftſteller recht verſtehe, von der oberſten Sichel mit drei Anfaͤngen herleitet, und ſie als - denn verſchiedene Bogen beſchreiben laͤßt(l)S. 3..
Er hat an der Sichel ſelbſt noch andere Faſern, welche laͤngſt der halben Sichel, und zwar an deren ober - ſten Theile liegen(m)S. 4. und von vorne nach hinten zu hin - ablauſen, dahingegen ſind andere Querfaſern, oder viel -mehr157IV. Abſchn. Die harte Membran. mehr ſenkrechte da, welche von dem fuͤnften Sinus zum dritten hinaufſteigen, und an dem vordern Theile der Sichel deutlicher ſind.
Es vergleicht ſie der beruͤhmte Abraham Sle - vogt(n)De dura matre n. 6.mit den Faſern der Harnblaſe, weil dieſelbe verſchiedene Richtungen haben. Jndeſſen nennt er doch die meiſten gerade und ſchiefe Faſern, welche ſich aber neben dem Seitenſinus in einen Bogen kruͤmmen, und in den Gezelten ſehr dichte zuſammengehaͤuft ſind.
Jch werde nunmehr erzaͤhlen, was ich an haͤufigen Koͤrpern bemerkt habe, ob ich wol die Beſchaffenheit die - ſer Faſerſtreifen veraͤnderlich gefunden habe. Jch habe demnach an der harten Membrane, welche die hole Hirn - ſchaale begleitet, die aͤußern Faͤden uͤberhaupt der Laͤnge nach, hingegen die inwendigen, der Quere nach laufen geſehen(o)Etwas aͤhnliches hat COLL. S. 980, ob er es aber aus der beobachteten Natur habe, weiß ichnicht. Auf eine etwas andere Art beſchreibt es VIEVSSENS S. 3 daß ſich naͤmlich die inwendigen von den aͤußern ſchief durchkreuzen laſſen.. Sie ſind an dem Grunde des Gehirns neben dem blinden Loche nach der Quere gelagert.
Es iſt bekannt, daß die mehreſten Faſern an der Sichel mehrentheils neben dem obern Sinus, und nicht ſelten auch neben dem untern, von hinten nach vorne zu laufen und dieſe hat Ridley gemeynet, hingegen be - ſchreibt ſie Pacchionus nicht, oder er nennt ſie wenig - ſtens doch nur mit dunklen Worten.
Es ſteigen ferner an dem hintern Theile der Si - chel, und da, wo ſie an die Gezelte grenzt, einige Fa - ſern gegen den Sinus hinauf, welcher der Laͤnge nach liegt, und dieſe breiten ſich durch die Sichel, wie breite Haͤnde aus. Von dieſen habe ich vorne keine gefunden. Die hinterſten derſelben laufen, von der Vereinigung mitden158Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. den Gezelte an, gemeiniglich gerade, und dieſe machen mit den Faſern des Gezeltes ein Ganzes aus: unter dieſen laufen einige nach vorne zu, bis gegen die Mitte der Sichel, andere hingegen kruͤmmen ſich ruͤckwaͤrts und miſchen ſich unter die Querfaſern. Sie verwandeln ſich unter dem großen Sinus in Nezze.
Die vornehmſten Faſern der Gezelte des kleinen Gehirns laufen von ihren knochigen Anfaͤngen, und von allen Seiten, gegen die Verbindung mit der Sichel fort, und es ſteigen dieienigen, welche von dem hinterſten Ruͤkken des Felſenbeins entſpringen, in die Sichel ſelbſt hinauf, und ſie verlaͤngern ſich bis zum oberſten Ende derſelben. Es pflegt in dieſer Gegend etwas gemeines zu ſeyn, daß, wenn ſich die uͤbrige Natur der Sichel verloren hat, wuͤrkliche Loͤcher entſtehen, vermittelſt wel - cher die Sichel die rechte Halbkugel des großen Gehirns mit der linken zuſammen haͤlt(p)S. 13..
Man muß ſich aber hier vornemlich erinnern, daß alle dieſe Faſern nichts rothes, noch fleiſchiges an ſich haben(q)Daß ſie nicht muskelhaft ſind, ſagt FANTON an den PAC - CHION. S. 204. LAWRENCE praelect. I. S. 6. 7., ſondern ſie enthalten nur durchgaͤngig ſolche Streifen, dergleichen man an den Knochen und Gelenk - baͤndern hie und da ſehr haͤufig antrift. Es haben dieſe Faſern auch in denen ſtaͤrkſten Thieren ein zellfoͤrmiges Weſen an ſich(r)KAAVW nov. comm. Acad. Petrop. Tom. I. S. 354. aus dem Elephanten..
Es ſteht die inwendige Flaͤche der harten Membra - ne von dem Spinnengewebe ab, und ſie haͤngt mit der -ſelben,159IV. Abſchn. Die harte Membran. ſelben, ſo oft der Koͤrper unverſehrt iſt, blos durch Blut - gefaͤße(s)ORIBAS. S. 6. PACCH. an SCHROECK S. 113. Nicht mit Grunde fuͤgt einige Faſer hinzu., oder vermittelſt der Druͤſen zuſammen, von denen ſogleich geredet werden ſoll(t)n. 7., wie auch vermit - telſt desienigen zarten Zellgewebes, welches dieſen Druͤ - ſen ihre Feſtigkeit giebt.
Es duͤnſtet aber zwiſchen der harten und der ſpinne - webigen Membran eine haͤufige Feuchtigkeit aus, von der nicht nur die aͤußere Flaͤche, ſondern auch die innere der zarten Hirnhaut(u)VESAL. L. VII. c. 3. GLA - SER S. 5. PACCHION. an FAN - TON. S. 86. an BAZZAN. S. 12. LINDEN phyſiolog. S. 388. KAAVW n. 539. 541. LITTRE mem. de 1707. S. 129. WINS - LOW n. 47. beſtaͤndig feucht erhalten wird. Es ſcheint die ganze harte Membrane dieſen Dampf zu verurſachen, welches auch von der zarten Gehirnhaut gilt, indem von der Oberflaͤche beider Bekleidungen eine waͤſ - ſerige Feuchtigkeit ausſchwitzt(x)Von der duͤnnen Gehirnhaut KAAVW n. 546., wenn ſolche durch die Schlagadern des Kopfes eingeſpritzt wird. Es wird das ganze Weſen der duͤnnen(y)PACCHION. an FANT. S. 87. und harten Gehirnhaut von dieſer Fluͤßigkeit dergeſtalt angefeuchtet, daß man ſolche ſo gar ausdruͤkken kann(z)LANCIS. obſ. 2. poſt tr. demort ſubit. FANT. an PACCH. S. 67. 69.. Sie ſtellt ſich auch nach dem Tode wieder her, wenn man ſie gleich aus - gedruͤckt hat(a)PACCHION. S. 86. Thue hinzu KAAVW n. 548., und ſie nimmt in Krankheiten oͤfters zu(b)Sehr vieles Waſſer findet ſich zwiſchen der harten und duͤn - nen Gehirnhaut BLANCAARD Jaarreg Anat. Cent. I. n. 73. KALT - SCHMIDT de hydroceph. ZWIN - GER act. helv. Tom. I. vom An - fange.. Sie ſammlet ſich auch zu Waſſerblaͤschen(c)BARTHOLIN. hiſt. 49. Cent. 2., und gerinnt zu einem Leime(d)DRELINCOVRT de con - ceptu perioche 34. Eine Art des Naſenſchleims hiſt. de l’Acad. 1705 S. 49.. Man hat in der Frucht das Fließwaſſer zwiſchen den Gehirnhaͤuten, fin -gerdick160Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. gerdick geronnen gefunden(e)DRELINCOVRT a. O.. Es verwandelt ſich end - lich dieſe Feuchtigkeit in ein widernatuͤrliches Zellgewebe, ſie haͤngt bisweilen die harte Membrane mit der duͤnnen zuſammen(f)BOEHMER in der Vorrede zum erſten Band, obſ. 16. Die verhaͤrtet duͤnne Gehirnhaut A. de HÆN T. 4. S. 170. KAAVW nov. comm. acad. Petrop. Tom. I. S. 356. und, daß hieraus eine Art von einem fehlerhaften Plaͤttchen unter der harten Gehirnhaut er - wachſen koͤnne, laͤßt ſich durch die Aehnlichkeit mit dem Herzbeutel, mit der Lunge und mit andern Beiſpielen erlaͤutern(g)Roͤthlich und laͤßt ſich ab - ſondern KAAVW S. 353.. Man hat ſo gar kleine Steingewaͤchſe in dieſer Gegend angetroffen(h)RVSSEL oecon. natur. S. 95. 96..
Es giebt Druͤſen von verſchiedener Art, welche beide Gehirnhaͤute bewohnen.
Jch finde dergleichen harte, runde, warzenaͤhnliche Druͤſen hie und da in Haufen beiſammen an der Ober - flaͤche des großen Gehirns, an der Seite bei dem Ur - ſprunge der Sichel, welche in den Zwiſchenraͤumen der Netzfaſern dieſer Haut liegen und gleichſam von den ho - len Gruben der Hirnſchaale aufgenommen werden. Es ſteckt die Grundflaͤche dieſes Haufens in dem Spinnen - gewebe, es lagert ſich der vornehmſte Haufen derſelben zwiſchen den Netzſtreifen der harten Membrane, indeſ - ſen, daß ihre Spizze von der aͤußern Oberflaͤche der har - ten Membrane herausgeht. Es ſind dieſes die zwo Erha - benheiten an der harten Membrane, welche in einige Gruben an der Hirnſchaale, nach dem Veſal paſſen(i)Lib. VII. c. 2. f. 1. K. GLA - SER S. 5.. Es iſt dieſes das knorplige Gewaͤchſe, welches groͤßer,als161IV. Abſchn. Die harte Membran. als eine Erbſe war, und bei dem Bartholin(k)Hiſt. 53. Cent. I. , mit einer Grube in der Hirnſchaale zuſammenpaßte. Pac - chionus nennt ſie Koͤrper an der aͤußern Oberflaͤche der harten Hirnhaut, welche neben der Scheitel hervorrag - ten(l)An FANTON. S. 151.. Harder nennt ſie vorragende Druͤſen an der Seite der Sichel(m)Apiar. obſ. n. 30.. Die Pariſer beſchreiben hir - ſenfoͤrmige Koͤrperchens unter der Hirnſchaale, welche angefreſſen war(n)Anc. Mem. T. II. S. 25.. Fanton erklaͤrt drei Druͤſenhau - fen, welche an beiden Flaͤchen der Hirnhaut deutlich find(o)An PACCHION. S. 66. 67.. Gunz(p)De lapill. gland. pinealis. nennt ſie feſte, ſchwammartige und durch die Locher der harten Membrane, in die Gru - ben der Hirnſchaale eindringende Koͤrperchen. Sie ſind eine Schichte Druͤſen, unterhalb dem Stirnknochen auf der S. 32 im Santoriniſchen Werke(q)Obſ. anat. S. 32., und die Druͤſenhaufen in den Gruben des Vorderhaupts, nicht weit von dem Sinus der Sichel, nach der Heiſter - ſchen Beſchreibung(r)Compend. anat. T. II. S. 21..
Es befinden ſich andere aͤhnliche, haͤufige und ziem - lich oft vorkommende Druͤſen der ganzen Menge des ſichelfoͤrmigen Sinus, an den Zwiſchenraͤumen zwiſchen den Faſern des inwendigen Plaͤttchens, welches den Si - nus ausmacht(s)In areolis chordarum PAC - CHION. S. 110 f. 1. LIEVTAVDS. 385. Thue hinzu PETIT epiſt. I. S. 12., und dieſe ſind mit ihrem innern En - de gegen die duͤnne Gehirnhaut hin gekehrt. Jch habe dieſe Druͤſe ſonſt weich, von weißer Farbe(t)Grau hat ſie VIEVSSENS geſehen ſyſtem. vaſor. S. 229., wie ein Fett, gemeiniglich aber hart, geſehen, ſie waren mit den Druͤſen der vorigen Klaſſe verwandt, einzeln, in Haufen zertheilt(u)Die gemeiniglich ſo genannt werden, und vom PACCHION. gezeichnet ſind. V. LANCIS. obſ. 4. nach L. de mort. ſubit. , aus großen und kleinen gemiſcht, und mit ei - nem Zellgewebe umgeben(x)Fleiſchige Faſern nennt ſie PACCHION. S. 110. 111. hernachFaſern.
JchH. Phiſiol. 4. B. L162Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Jch habe auch einige gleichſam limphatiſch und durchſichtig gefunden.
Sie pflegen da, wo die großen Blutadern an die - ſem Sinus hervorkommen, zu liegen(y)Hiſt. de l’Acad. 1701. S. 50., und es ſollen einige darunter an die Hoͤle des Sinus graͤnzen(z)SANTORIN. angef. Ort., da hingegen andere durch eine Zwiſchenhaut von dieſem Si - nus abgeſondert werden(a)Eben da. PACCHION. S. 258.. Vielleicht ſind dieſes die kleinen, zahlreichen und zu beiden Seiten in fuͤnf, oder ſechs Haufen verpackte, und an die innere Flaͤche der harten Membrane, neben der Sichel und an dem an - graͤnzendem Obertheile des Sinus(b)S. 982. anhaͤngende Druͤ - ſen bei dem Samuel Collins, oder vielleicht ſind das die, an den Gefaͤßen, bei dem ſichelfoͤrmigen Fortſazze anhaͤngende Druͤſen des Harders(c)Angef. Ort. S. 159., oder die Druͤ - ſen, welche ſich nach dem Raymund, Vieuſſens in den am ſchweren Gebrechen darniederliegenden oͤfters fin - den laſſen(d)Syſtem. vaſ. S. 229. undG. de la PEYRONIR. Mem. de l’Acad. 1741. S 206., oder die fleiſchigen Anhaͤnge, vermittelſt deren die harte Gehirnhaut, wo ſie zwiſchen den Halb - kugeln niederſteigt, nach dem Aumphret, Ridley(e)Of the brain S. 8. an dem großen Gehirne anhaͤngt.
Es ſind zuverlaͤßig dieienigen Druͤſen, welche Fanton im Jahr 1697 zu Paris geſehen, wie er ſol - ches dem Pacchion in einem Schreiben berichtet(f)An PACCHION. S. 222. 223.. Dieſes ſind die Koͤrnerchen, welche Johann Mery be - ſchreibet(g)Hiſt. de l’Acad. 1701. S. 50.. Man pfleget ſie gemeiniglich dem Anton Pacchion zu zueignen(h)Weitlaͤuftig hat es PACCH. beſchrieben in epiſt. ad SCHROECK auch PETIT hat es epiſt. 1. S. 12., und es ſteht Mery(i)Ep. ad PACCH. S. 264. und Fanton(k)S. 222, an PACCHION. dieſem in der Ehre nach.
Man(x)Faſern durch welche ſie von der har - ten an die duͤnne Gehirnhaut ge - haͤnget werden, eben da. S. 114.
163IV. Abſchn. Die harte Membran.Man findet aber auch andre Druͤſen weich und von weißer Farbe, und es ſind dieſe hie und da einem Fette aͤhnlicher, und an der Oberflaͤche der duͤnnen Gehirnhaut anzutreffen(l)Zahlreiche Druͤſen an dem Geflechte der duͤnnen Hirnhaut. WILLIS c. 7. S. 96. eben dieſe meynet auch PACCHION. an SCHROECK S. 115, wie ich ein - ſehe, und MORGAGN. principl. S. 200 und LIEVTAVD, S. 388 und POZZIVS comm. epiſt. S. 87 und vielleicht DROVIN. S. 8. hieher gehoͤren auch die Druͤſen an der innern Flaͤche der harten Mem - brane LITTRE hiſt. de l’Academ. 1704. n. 19. nemlich die, welche nicht zunaͤchſt dem Sinus ſind.. Ruyſch haͤlt ſie vor Fett(m)Theſ. 4. n. 1.. Doch auch dieſe nehmen bisweilen dieienige calloͤſe Geſtalt an, welche die auf dem Sinus ſizzende Druͤſen haben. Jch habe aber dem ohngeachtet doch Koͤrper geoͤfnet, in denen ich keinerlei Art von Druͤſen finden koͤnnen, und man kann ſie alſo deſto eher fuͤr fehlerhafte Gewaͤchſe halten(n)PONSTIERE an FANTON. S. 29, da ſie außerdem an den Alten, und ſolchen Perſonen, wel - che lange krank gelegen, viel deutlicher in die Augen fal - len(o)PACCH. an SCHROECK S. 111., und andere Zerleger uͤberhaupt dergleichen gefun - den zu haben(p)Es ſind keine Druͤſen an der duͤnnen Gehirnhaut. VIEVSSENS S. 29. CHARRIERE S. 139. RIDLEY S. 18 laͤugnen. Es haͤlt der beruͤhmte Joh. Nicolaus Weiß, dieienigen, welche am Sichelſinus ſizzen, fuͤr Klappen der Blutadern(q)Specim. II. et Comm. Litt. Nor. 1736 hebd. 8. Doch es wider - ſpricht die Aehnlichkeit ſo vieler andern, welche vom Si - nus weit abliegen, dergleichen zu behaupten.
Jch habe endlich einige Reihen Druͤſen an dem vor - dern Ende des Gezelts im kleinen Gehirn(r)In ic. anat. Faſc. VII. tab. 2. wahrgenom - men. Vielleicht ſind dieſe ſo zahlreiche Druͤſen neben dem kleinen Gehirne von einigen Schriftſtellern des letztern Jahrhunderts beruͤhrt worden(s)GLASER S. 74. COLLINS S. 1032 t. 50. f. 1. doch dieſen Bau habe ich niemals geſehen.. Pacchionus will, daß keine bei dem Seitenſinus gefunden werde(t)An SCHROEK S. 112., und ich erinnere mich nicht, die geſehen zu haben, welche derL 2beruͤhm -164Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. beruͤhmte Vieuſſens auf dem Stamme des fuͤnften Ner - ven liegen laͤßt(u)De l’oreille S. 40..
Es will der Erfinder dieſer Druͤſen, daß ſie von dem Geſchlechte der einfachen ſeyn(x)PACCH. an SCHROECK u. ſ. f., und Gefaͤße von ſich werfen, durch welche ſie ein Flieswaſſer abſondern(y)PACCHION. S. 113.. Man muß aber aus der Beſchreibung ſelbſt Verdacht ſchoͤpfen, daß dieſe Gefaͤße von dem Zellgewebe nicht ver - ſchieden ſind(z)S. 114.. Jch gebe es auch zu, daß man aus dieſen Druͤſen einen Saft druͤkken koͤnne(a)FANTON. an PACCHION. S. 67., indem ſie eben von der Feuchtigkeit, welche die harte Gehirnhaut benetzt, angefeuchtet werden koͤnnen. So oft ſie indeſſen weiß und weich ſind, ſo haben ſie durchaus nichts aͤhn - liches mit einfachen Druͤſen. Daß ſich aber derienige Dampf, von dem wir Erwehnungen gethan, in dieſen Druͤſen abſondern ſoll(b)LITTRE hiſt. 1704. n. 19. FANTON an PACCHION. S. 68. 224., wird eben ſo unwahrſcheinlich, indem derſelbe uͤberall den ganzen Umfang der Gehirn - haͤute uͤberzieht, und die Druͤſe nur eine kleine Stelle an dieſer Bekleidung einnehmen. Da die Natur ferner dieſe Ausduͤnſtungen der Gehirnhaͤute zeiget, und die Kunſt die Natur nachahmt, ſo braucht man keine andere Quellen zu dieſem ohnehin zarten, und nicht druͤſigen Safte aufzuſu - chen. Es hat der beruͤhmte Fanton noch eine andere Vermuthung(c)FANT. an PACCH. S. 65., naͤmlich, daß ſie ihren Saft in den ſichelfoͤrmigen Sinus ergießen ſollen. Da aber ſo viele andere Blutadern(d)Vieles hat wider ihn PAC - CHION an den FANTON geſchrie - ben. S. 258. von dergleichen Druͤſen entbloͤßt ſind, und dieſe haͤufig in Gegenden vorkommen, welche von dieſem Sinus weit abliegen, ſo glaube ich, daß man ſich uͤber das Geſchaͤfte dieſer kleinen Theile noch weiter ausdehnen muͤſſe(e)WINSLOW redt weitlaͤufti - ger davon. n. 47..
Wir muͤſſen die Gefaͤße, welche nach dem Gehirn, und dem Ruͤkkenmarke gehen, mit etwas groͤſ - ſerm Fleiße verfolgen, da ſie nicht nur ſehr groß ſind, ſondern auch in dieſer vielfoͤrmigen Maſſe eine Menge Aeſte, von beſtimmter Bauart, von ſich geben, welche einander ungleich ſind, und eine von dem uͤbrigen Koͤr - perbau ganz verſchiedene, und ihre beſondere Beſchaffen - heit haben.
Wir haben bereits den Bogen der Aorte(f*)Lib. VI. S. 161. 163. nebſt den Aeſten beſchrieben, welche dieſe Schlagader von ſich wirft. Es neigt ſich darunter der erſte an der rechten Seite mit ſeinem unterm Ausſchuſſe nach auswaͤrts zu, und er macht ſich beſonders dadurch merkwuͤrdig, daß erL 3alle166Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. alle uͤbrige Schlagadern des Hauptes, nur die Carotis nicht, hervorbringt. Er geht nach oben zu gerade in die Hoͤhe(g)T. ant. corp. N. u. ſ. f., und macht die Carotis ſeiner Seite aus. Die zwote linke koͤmt aus dem Aortenbogen auf die Art hervor, wie wir bereits ehedem gemeldet haben(h)Lib. VI. S. 163., und er laͤuft ſchiefer nach feiner Kopfſeite hin(i)T. ant. corp. angef. Ort. COWPER Phil. trans. n. 280..
Es iſt die linke mit der rechten entweder gleich groß, oder vielmehr etwas kleiner. J. C. Adrian Helvetius(k)HELVETIVS Lettres au ſuget de la critique de M. BESSE S. 181.fand, da der Aortendurchmeſſer wie — 16, oder wie $$\frac{64}{4}$$ war, die rechte Carotis 4¾ oder $$\frac{19}{64}$$ , die linke Carotis 4¼, oder $$\frac{71}{64}$$ von der Aorte. Jndeſſen fuͤhrt doch der beruͤhmte Sylva den Helvetius derge - ſtalt an, daß er der rechten Carotis zum Durchmeſſer 3½, der linken 3⅓ giebt(l)De la ſaignée S. 189.. Hingegen macht der vor - trefliche Senac(m)Du cœur T. l. S. 246. die linke um etwas groͤßer, indem er ihr 23216 ſolcher Theile giebt, dergleichen er an der rechten 23104, und an der Aorte 90,000 fand. Hin - gegen habe ich, da der Durchmeſſer der Aorte 70 Theile enthielt, an der rechten Carotis ſolcher Theile 25, an der linken 24 gefunden. Jn einem andern Koͤrper hatte die rechte Carotis 24, die linke 21, die Aorte 45 Theil - chens. Ein andermal, da der Aortenſtamm 16 betrug, war die linke Carotis 18, die rechte 19 groß, allezeit zu hundert Theilchen eines Zolls gerechnet. Folglich ſind die beiden Schlagadern des Hauptes (carotides) entwe - der einander gleich, oder es iſt doch die rechte um etwas groͤßer.
Wenn die Carotis auf ſolche Weiſe entſtanden iſt, ſo wird ſolche vermittelſt des Zellgewebes, mit der groſ - ſen Blutader, und vornemlich mit dem Nerven des ach -ten167V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. ten Paares, in ein Gebinde gewikkelt(n)Die erſte Scheide. ER - NEST. HEBENSTREIT in progr. de vaginis vaſor. I. IAC. HVBER epiſt. de Nerv. inter - coſtal. S. 23., ſie laͤuft uͤber die Vorderflaͤche des rechten Hauptes, ziemlich gerade weg, und, indem ſie mit der Luftroͤhre parallel geht, ſo ſteigt ſie bis zum obern Rande des Schildknorpels hin - auf(o)Tab. ant. corp. tab. thy - reoid. poſt tab. art. maxillar. . Sie pflegt in dieſer Gegend nur einfach, und ohne Aeſte(p)Jn allen Kupfern des EVSTACHIVS, COWPER, LEONCENa, oder in unſern. zu ſeyn, welche ſie wenigſtens ſehr ſelten, und noch dazu kleine der ſchildfoͤrmigen Druͤſe(q)So meynt auch H. A. NI - COLAVS de direct. vaſ. S. 28., der Bruſtdruͤſe, und den benachbarten Muskeln zuſendet.
Daher verliert ſie hier auch wenig von ihrem Durch - meſſer. Jch habe ſie bei ihrem Urſprunge von 23, hin - gegen unter dem Anfange der Schildpulsader von zwan - zig Theilen, bisweilen hingegen an beiden Seiten durch - gaͤngig gleich gefunden(r)Lib. II. S. 57.. Sie iſt an ſich gerade, wenn man ſie aber mit Talg ausſpritzt, macht ſie doch gelinde Schlaͤngelungen.
So bald die Carotis bei dem obern Rande des Schildknorpels anlangt(s)WINSLOW tab. 3. t〈…〉〈…〉. des artères n. 48., ſo faͤngt ſie ſich zu theilen an. Sie theilt ſich gewoͤhnlich in die Schirn - und in die aͤußere Hauptſchlagader ein, und man kann den Namen in ſo ferne beibehalten, daß wir uns dabei erin - nern, wie die vordere(t)LIEVTAVD S. 477. WINSLOW n. 49. 72., und die inwendige(u)WINSLOW eben da. VINK blœdvaten tab. 2. f. 1. 2. der Achſe naͤher liege, welche den Koͤrper in zween gleicheL 4Thei -168Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. Theile(x)Faſcic. anat. 3. tab. art - pharyng. S. 2. Faſcic. 7. S. 3. WINSLOW n. 71.theilt, und wie ſie beſſer in der geraden Linie zu liegen komme, welche mit der Achſe des Carotisſtam - mes in eines fortgeht(y)Tab. art. lab. und tab. tot. corp. ant. CANT. tab. 1. f. 1.. Es iſt die außere bisweilen kleiner(z)WINSLOW wacht ſie kleiner n. 50. nach der Verbeſſe - rung. GAVTIER macht ſie kleiner, tab. 2. f. 2., wenn vorher die Schildader(a)Faſcic. 7. angef. Ort. tab. art. maxill. intern. tab. art. thy - reoid. inf. tab. art. facial. GAV - TIER angef. Ort. die gemein - ſchaftliche Carotis verlaſſen, da iene von der aͤußern her - vorgebracht worden: ſie iſt ein andermal gleich groß(c)LIEVTAVD angef. Ort., wenn nemlich dieſe Schildader aus einer Zeraͤſtelung des gemeinſchaftlichen Stammes hervorkoͤmt(d)Faſcic. 7. icon. art. ſpin. poſt. Faſcic. 2. tab. thyr. ſup. EVSTACHIVS tab. 25. und MEKEL Tabelle des 5ten Ner - ven. P. HVBER de Nervo intercoſt. S. 7. LANCISIVS hat ſie groͤßer de vena ſine pari T. 2. f. 1. und HVBER S. 6.: ſie iſt endlich groͤßer, wenn ſich die Schildader von der aͤuſ - ſern Carotis bereits losgemacht hat, und hierauf erſt ei - nige Linien weit davon herauskoͤmt(e)Faſcic. 8. tab. ant. corp. Faſcic. 3. tab. art. pharyng. im Kupfer und S. 2. ich habe gefun - den, daß ſie ſich verhalte, wie 15 zu 13.. Und auf dieſe dreifache Weiſe pflegt ſich die Carotis zu zeraͤſteln.
Wir muͤſſen von den Aeſten dieſer aͤußern Carotis an dieſem Orte eine kleine Geſchichte liefern, indem oͤfters aus derſelben, merkwuͤrdige Aeſte zu der harten Gehirnhaut hinlaufen. Hier uͤbergehen wir die obern Schildpulsader, von der bereits gedacht worden, wir verſchieben die Zungenpulsader bis zur Beſchreibung dieſes Werkzeuges. Wir wollen an einem andern Orte die Lippen - und Schlaͤfenader vornehmen: hingegen be - ruͤhren wir hier die Schlagader des Schlundkopfes,wel -169V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. welches eine neue Pulsader iſt(f)Man erkennt es weder bei WINSLOW, deſſen art. ſub - maxillaris, andere Merkmale hat n. 54, noch bei I. LIEVTAVD, noch bei BARBAVLT S. 389. 390. Jch glaube, daß es die ſey, welche von der Ader unter der Zun - ge zu der harten Hirnhaut gehen ſoll. ESCHENBACH anatom. S. 811., oder welche man un - ter andern Namen dergeſtalt verſteckt hat(g)Faſcic. 2. hiſt. art. maxill. intern. n. 200 und Faſcic. 3. S. 4 und vorher in comment. BOERH. Tom. II. S. 842. Es iſt eben die, welche man bei dem GAVTIER ungenannt, aber doch beſchrieben findet; tab. 2. f 2. die entſpringende in der Theilung der Carotis BER - TIN. oſteolog. tab. 2. S. 341. gehoͤrt hieher. GVNZ hat auchetwas bieher gehoͤriges de maxill. intern. Es iſt die untere Kinn - bakkenader DISDIER ſarcolog. Tom. 3. S. 23., daß man ſie nicht unterſcheiden koͤnnen. Sie iſt gemeiniglich ein - fach(h)Tab. art. maxill. int. t. na - he beim Anfange des dritten Ban - des, S. 4. Ic. art. lab. ic. art. max. q. GAVTIER angef. Ort. b. aus dem Bogen der Aorte, wie es ſcheint. Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. n. 107., entſpringt ſelten mit zween Anfaͤngen, noch ſeltener mit dreien, und es geſchicht ſehr ſelten, daß ſie von einem andern Aſte der Carotis, naͤmlich von dem Hinterhauptsaſt herkoͤmt. Sie entſteht gemeiniglich aus dem Anfange der aͤußern Carotis, wiewol an derie - nigen Seite(i)Faſcic. 2. und n. c. c. , welche den Ruͤkkenwirbeln zugekehrt iſt. Es laͤuft dieſer kleinſte, unter allen Aeſten der Carotis(k)Wo man nicht die hintere Ohrenader unter dieſe Aeſte rech - net. faſcic. 3. S. 4., mit feinen vornehmen Zweigen nach hinten zu, und dieſe Ader wendet ſich nach der vordern Seite des Halſes, nach den geraden Muskeln, nach dem groſ - ſen, und kleinen Muskel des Kopfes, und nach dem großen Nervenknoten(l)Faſcic. 3. angef. Ort. fig. t. faſcic. 2. angef. Ort.. Einer von dieſen Aeſten dringt mit der Droſſelblutader(m)Fig. art. phar. VINK. S. 63. durch die Hirnſchaa - le, er laͤuft zum Querſinus, zu den Haͤuten der einge - ſchloſſenen Blutader, zur harten Gehirnhaut, und er theilt ſich bei dem großen Loche, bei dem Felſenbeine(n)GAVTIER t. 3. f. 2. X. und hinter dem Loche bei der Hoͤlung, welche zur Auf -L 5nah -170Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. nahme des kleinen Gehirns beſtimmt iſt(o)VINK tab. 2. f. 4. GAV - TIER. . Von die - ſem kleinen Zweige gedenken ſo wol die alten(p)V. den PARÆVS L. III. c. 15. den PLATER. S. 23. 297. Aber dieſe Maͤnner ſcheinen dem VESAL. zu folgen, der den Ge - hirnſtamm der Carotis durch dieſen Weg fuͤhrte, faſc. 3. S. 4., als neuen Zergliederer(q)SCHNEIDER de occi - pite, GLASER S. 15. COW - PER append. f. 26. k. RID - LEY obſ. pract. S. 165. MON - ROO of the bones. S. 164. GAVTIER angefuͤhrt. Ort. undtab. 3. f. 2. X. BOEHMER oſteolog. S. 70. hin und wieder.
Von dieſer Schlagader des Schlundkopfs laͤuft noch ein kleinerer Aſt mit dem neunten Nervenpaare(r)BERTIN. angef. Ort. S. 48. er behauptet zwei, S. 52. HVBER epiſt. S. 8. zur Hirnſchaale, und nach der harten Gehirnhaut, oder er dringt durch das beſondere knopffoͤrmige Loch des Hinter - haupts, welches eine beſondere Blutader durchlaͤßt, die von der Wirbelader ihren Urſprung genommen(s)Faſcic. 3. angefuͤhrt. Ort.. Es bleiben dieſe kleinen Aeſte daſelbſt in der harten Gehirn - haut, wo dieſe dem großen Loche des Hinterhaupts na - he liegt.
Sie giebt endlich vom oͤberſten Wirbelaſte, und durch den Knorpel, welcher ſich zwiſchen dem Felſenbeine und dem Beine des Hinterhaupts lagert(t)Faſcic. 2. angef. Ort. iener ſtammt aus dem Zw ige her, der den obern Schlund macht., noch einige kleine Aeſte zur harten Gehirnhaut ab.
Jch will ihre vordern Aeſte nur mit kurzem beruͤh - ren; ſie gehen nach dem Schlundkopfe, biegen ſich zu - ruͤkke(u)Fig. cit. S. U. X. beſchrie - ben in den Noten c. c. art. maxill. intern. , und laufen uͤber die hintere und Seitenflaͤche deſſelben herab: ſie gehen auch nach der Ohrentrompete, und zu den Muskeln, welche an dieſer Trompete liegen, und verſehen auch das obere Gewoͤlbe(x)Angefuͤhrt. Ort. W. des Luftroͤh - renkopfes, welches ſich unterhalb dem keilfoͤrmigen Kno -chen171V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. chen des Hinterhaupts befindet, wie auch das Knochen - haͤutchen und den Anfang der Naſe(y)V. faſc. 3. S. 4.. Es giebt die beſchriebene Ader auch einen kleinen Zweig her, welcher durch den fluͤgelfoͤrmigen Kanal nach vorne zu laͤuft, und mit dem ruͤckwaͤrts gekehrten Aſte der Naſenpulsader in Verbindung ſteht. Sie verſorgt auch die Zunge, den beweglichen Gaumen(z)Faſc. 2. angef. Ort., und den Luftroͤhrenkopf(a)faſcic. 3. S. 10., und wirft auch aus dem Aſte, welcher die Carotis zu begleiten ſcheint(b)Le CAT ic. ad S. 299., in der That aber, den Schlund - kopf beſtreicht, einen ſehr kleinen Zweig, der den Rib - bennerven durch ſein Loch begleiten hilft(c)BERTIN. T. II. S. 427..
Es tritt nicht weit von dieſer Gegend, aus der Carotis(d)MEKEL f. 1. faſc. 2. tab. art. thyr. inf. tab. art. maxill. in - intern. Endlich oberwaͤrts in der tab. von der Pulsader des Schlund - kopſes und GAVTIER tab. 2. f. 2. beſonders ASCHE tab. 1. f. 4. die Schlagader des Hinterhaupts, welche um etwas groͤßer iſt, und ſich ruͤckwaͤrts nach auſſen zu und in die Hoͤhe wendet. Sie war bei den Alten bekannter(e)V. faſcic. 2. ic. art. thyr. inf. not. b. auch FALLOP. hat ſie, bei dem ſie die fuͤnfte iſt obſ. anat. S. 132 und COLVMBVS, bei dem ſie der zweite Aſt iſt S. 131, beſonders unter den Neuern I. B. WINSLOW n. 66. LIEV - TAVD S. 478., da ſie mit ihrem Stamme uͤber den Querfortſatz des Atlas, unterhalb dem zizzenfoͤrmigen Fortſazze der Schlaͤfe, ſich um den Knochen des Hinter - haupts herum ſchmiegt(f)Tab. art. labial. tab. corp. poſt. vergl. ASCHE tab. 1. f. 4. t. 2. WINSLOW n. 66., und theils blos laͤuft, theils mit den gefalteten und den Milzmuskeln bedeckt iſt(g)Faſc. 2. angef. Ort. Tab. tot. corp. poſt. , und mit ihren vornehmſten Aeſten, die theils der Haut naͤher(h)GAVTIER tab. 1., theils tiefer liegen(i)Faſcic. 2. tab. cit. Faſcic. 8. tab. corp. poſt. GAVTIER tab. 2. f. 2., ſich weit nach demVorder -172Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. Vorderhaupte hin zerſtreut, und mit den Schlaͤfen. (k)Faſcic. 3. tab. art. labial. u. ſ. f. GAVTIEB t. 1. f. 1. 2.und Stirngeſaͤßen, Nezze macht. Sie pflegt ſich recht artig zu Schlangenwindungen zu verdrehen(l)Jn den Kupfern des ME - KEL, ASCHE, und in unſern, u. ſ. f. beſonders bei dem beruͤhm - ten PETSCHE diſſ. ſaepe citat. .
Sie giebt aber auch andere Aeſte fuͤr die Muskeln hin, welche unten vom Kopfe, von dem zizzenfoͤrmigen Fortſazze, von dem Atlas und dem zweeten Wirbel her - kommen, darunter einige der Haut naͤher, andere tiefer liegen(m)V. Faſcic. 2. angef. Ort. faſcic. 8. S. 57. ſeqq. tab. corp. poſt. ASCHE tab. 3. & 03C9 ';. β. i. h. , und ſich mit der Wirbelſchlagader(n)Faſc. 2. angef. Ort. Faſc. 2. angef. Ort. Faſcic. 3. S. 57. 58. SYLVA de la ſaignée S. 211. WINSLOW n. 67. ASCHE tab. 3. f. 5. S. und mit den Nakkenadern(o)WINSLOW angef. Ort. n. 67. Faſcic. 8. S. 59. u. ſ. f. ASCHE W. Q. auf verſchiedene Weiſe verei - nigen. Es vereinigt ſich auch der rechte Stamm mit dem linken vermittelſt des letzten Queraſtes(p)Tab. corp. poſt. S. 59. ASCHE tab. 2. VINK. tab. 2. f. 1..
Sie ſendet auch faſt beſtaͤndig einen nicht geringen Aſt(q)Ob gleich MONROO ſchreibt, daß er oͤfter fehle, als gefunden werde, of the bon. nov. edit. S. 97, ſo hat er bei mir doch nie gefehlt. zur harten Gehirnhaut hin(r)Faſcic. 2. tab. cit. faſcic. 3. tab. art. pharyng. 2. tab. corp. poſt. dieſer iſt kleiner, S. 58. auch MEKEL hat ihn n. 24. BERT. Tom. 2. S. 383., durch das ziz - zenfoͤrmige Loch(s)Faſcic. 2. angef. Ort., und zwar etwas mehr nach auſſen zu, als die Blutader, die ſolchen Namen fuͤhrt, her - vorkoͤmmt, oder ſie ſchießt auch zween Zweige von ſich, welche neben der Verbindung des aͤußerſten Felſen - beins, des zizzenfoͤrmigen Knochens, und des Hinter - hauptknochens(t)S. 58., und endlich ſelbſt an dem Kreuze des Hinterhaupts(u)Eben da. die Hirnſchaale durchboren, und da - ſelbſt zur harten Gehirnhaut gehen, wo dieſe den hinternLap -173V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. Lappen des großen Gehirnes bekleidet(r)VINK tab. 2. f. 1. auf der rechten Seite, wie es ſcheint, GAVTIER tab. 3. f. 1. zu A. , und wo ſie das kleine Gehirn traͤgt(y)S. 58.. Sie giebt aber auch uͤber dem Atlas, und durch das große Loch einen Zweig zur harten Gehirnhaut, und zwar in der Gegend, wo das große Loch des Hinterhaupts iſt(z)Faſc. 2. S. 57. 58..
Endlich gehoͤren auch zu den Schlagadern des Hin - terhaupts billig dieienigen zwo kleine Schlagaͤderchen, welche nicht weit vom ſichelfoͤrmigen Sinus, und der Verbindung der Pfeilnaht mit der Lamdanaht, durch eben ſo viel Loͤcher in die hole Hirnſchaale, und in die harte Gehirnhaut dringen(a)AL. MONROO laͤßt ſie zur Sichel und zur harten Mem - brane gehen of the bones ed. nov. S. 88. verbindet ſie mit der Schlaͤ - fen - und Hinterhauptsader, auch BERTIN. hat ſie T. II. S. 385. COWPER f. 2. append. und GAVTIER tab. 2. f. 1. F. F. , dieſe kommen bisweilen von den Schlaͤfenadern(b)Faſc. 8. S. 14. HEBEN - STREIT de baſ. calvar. S. 6. hieher gehoͤren die Zweige auf dem Kupfer des LADMIRAL. icon. dur. matr. und dem Vorderhauptsaſte her. Sie machen auch mit dem Fortſazze der Augen - adern, mit dem Aſte der Wirbeladern, und mit der wuͤrklichen Hirnhautsader ein Netz aus(c)BERTIN eben da, MON - ROO eben da..
Es iſt endlich gar nichts ſeltenes, daß die ſaͤmtli - chen Schlagaderaͤſte, welche das neunte und achte Paar begleiten, ingleichen die Aeſte der großen Blutader(d)S. 110 und Faſcic. 3. S. 9. art. lebial. von dem Hinterhauptsſtamme herruͤhren, oder daß ſie ſich doch in dieſe Ader theilen, und daß die Schlagader des Schlundkopfes, mit dem achten Paare(e)Faſcic. 2. angef. Ort., den kleinern Zweig, und dagegen die Ader des Hinterhaupts mit der Droſſelblutader dem groͤßern Zweig der harten Gehirnhaut giebt.
Man174Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Man hat auch aus dieſer Schlagader die hintere Ohrenader(f)Faſc. 2. angef. Ort. Faſc. 8. S. 57. er rechnet die Ohrenader zu den Zweigen der Hinterhauptsader WINSLOW n. 68. befonders LIEVTAVD S. 478., oder die Griffelzizzenader, oder endlich die Schlagader des Schlundkopfes(g)Faſcic. 2. angefuͤhrt. Ort. ich habe ſie zweimal geſehen. herauskommen geſehen.
Auch dieſe war den Alten nicht unbekannt, und ſie heißt beim Veſal(h)Lib. III. S 489 t. arter O. , hintere Schlaͤfenader, ſie wird vom Fallop, die ſechſte genannt(i)Obſerv. S. 132 b. VIDO tab. 27. f. 1. q. q. COLVMBVS hat einen Zweig hinter den Ohren S. 181., und vom Euſtach angedeutet(k)Tab. 22., indeſſen, daß ſie auch von den Neuern nicht aus der Acht gelaſſen iſt(l)WINSLOW n. 58. ſe - conde branche eſt O. Tom. 2. f. 1. GAVTIER. ob er ſie gleich die Schlaͤfenader nennt, und dieſe wird gemalt. f. 4. t. 3.. Sie entſteht entwe - der aus der aͤußern Carotis, wo dieſe bereits von der Ohrendruͤſe bedeckt iſt(m)Faſcic. 3. S. 8. V. tab. corp. tot. MEKEL n. 28., oder aus der Hinterhaupts - ader, hingegen ſelten aus der innern Kinnbakkenader(n)Faſcic. 2. tab. maxill. int. not. 1.: ſie ſteiget durch die Ohrendruͤſe, unter dem griffelfoͤrmi - gen Anhange, und hierauf durch die Falte, welche ſich zwiſchen dem Ohre und der Hirnſchaale befindet(o)Faſcic. 3. S. 8. 9. und tab. ∆ tab. art. pharyng. v. , in die Hoͤhe. Es nehmen ihre meiſten Aeſte die auswen - digen Theile des Kopfs ein, und ſie gehen nach dem knor - pligen Weſen des Ohrs(p)Faſcic. 8. tab. tot. corp. c. GAVTIER tab. 3. f. 4. nach dem Gehoͤrgange(q)Faſcic. 3. angef. Ort., dem Trummelfell, nach den Muskeln(r)Faſcic. 8 angef. Ort., welche neben dem zizzenfoͤrmigen Fortſazze liegen(s)Eben da, S. 9. GAV - TIER angef. Ort., nach dem breitſehnigen Helme der Hirnſchaale, und deren Kno -chen -175V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. chenhaͤutchen ſich auf mancherlei Weiſe mit denen Aeſten der Schlaͤfen und Hinterhauptspulsadern(t)S. 9. GAVTIER an - gefuͤhrt. Ort..
Es iſt indeſſen ein Zweig von ihr die Griffelziz - zenader (ſtylomaſtoidea), welches eine kleine Ader iſt, die kaum einen beſondern Namen verdienen wuͤrde(u)Doch iſt ſie von dem be - ruͤhmten LIEVTAVD genannt unter den Aeſten der Carotis S. 479 und ſchon laͤngſt vom COLVM - BVS S. 41. VIDVS VIDIVS S. 28. C BA VHIN theatr. anat. S. 283. PLATER S. 23. NI -COLAVS HABICOT die V. S. 177. V. den Urſprung in faſc. 3 tab. art. labial. ∆ 3. MEKEL n. 29., und welche gemeiniglich aus der hintern Ader des Ohres, ſonſt auch aus der Schlagader des Hinterhaupts(x)Faſc 8. eben da. I. ADAM KVLMVS und LIEVTAVD. neben dem Gehoͤrgange entſpringet, und dem Gehoͤr - gange und der Trummelhaut Aeſte giebt, nebſt einer andern von der Schlaͤfenader einen zierlichen Kranz, den dieſe Membrane macht(y)Faſcic. 8. S. 8., worauf ſie von dieſem Kranze in eben dieſe Membrane niederſteigt, und ſich, wie ein kleiner Baum darſtellet. Hierauf begiebt ſie ſich nach dem knochigen Gange, begleitet hier den harten Nerven, verſieht die zizzenfoͤrmige Faͤcherchen(z)Eben da., be - dient den Muskel des Steigbuͤgels, und den aͤußern halbkreiſigen Kanal, und vermuͤndet ſich endlich mit ei - nem Aeſtgen der vornehmſten Gehirnhautader, welche ſich durch die Spalte des Fallopii drengt(a)Eben da., und mit dieſen begiebr ſie ſich zur Trummelhoͤle, zum eirunden Fenſter, und in die Gegend des Amboſſes. Sie gehoͤrt indeſſen, wofern ſie nur groͤßer waͤre, zu unſerer Abſicht mit, weil man von ihr ſagen kann, daß ſie ſich durch die Spalte der Waſſerleitung zur harten Gehirnhaut hinwendet.
Ob ſich gleich dieſer Stamm an dem obern und un - tern Kinnbakken, an der Naſe, und der Augenhoͤle, vor - nemlich ausbreitet, ſo kann man ſolchen dennoch kaum an dieſem Orte vermiſſen, indem er mehr, als an einer Stelle, der harten Gehirnhaut, eine Menge Zweige uͤbergiebt.
Man mag daraus, entweder den Stamm der Ca - rotis(b)V. Faſcic. 2. tab. art. max. intern. β. β. Faſcic. 3. tab. art. pharyng. Tom. V. W. und S. 9. VERDIER t. 2. S. 340. GVNZ de art. tempor. S. 16. 17. ME - KEL f. 1. zu 28. ASCHE tab. 3. i. i. K. VINK T. 2. f. 2., oder den vornehmſten Aſt dieſer Ader(c)Sie war $$\frac{9}{100}$$ eines Zolls, da der gemeinſchaftliche Stamm der Carotis 20, die inwendige Carotis 13, die aͤußere 15, unb die Zungen - ader allein 9, groß war. Es war nemlich die Schildader 8, die Schlaͤ - fenader 7, die Lippenader 7, die Oh - renader 6, die Schlaͤfenader 7, und etwas druͤber, dle Hinterhaupts - ader 5, die Schlundkopfsader 5, dieGaumenader 4, welche hier einzeln zum Vorſchein kam. machen, ſo begiebt ſie ſich wenigſtens doch von der Schlaͤ - fenader, oberhalb dem Bande(d)WEITBREHT Syndes - molog. S. 82. tab. 8. f. 32. i. des untern Kinnbak - kens, welches von dem Knopfe dieſes Knochens bis zum Winkel deſſelben herablaͤuft, bis gegen die Mitte der Hoͤhe des Kinnbakkens(e)VINK tab. 2. f. 1. hin, ſie iſt an ſich groß, und man hat von ihr bisher ſelten Erwehnung gethan(f)Doch hat ſie WINSLOW und GVNZ in einem eigenen Buche de arter. maxill. intern. Jch habe ſie beſchrieben im achten Bande der Kupfer, hierzu thue noch Faſc. 8 und ehedem im BOERH. Comment. Tom. II. S. 342..
Sie begiebt ſich mit wechſelweiſen Schlangenkruͤm - mungen in die Hoͤhe(g)Faſcic. 2. angefuͤhrt. Ort. Faſcic. 3. angefuͤhrt. Ort. faſc. 8. S. 15. MEKEL angefuͤhrt. Ort. VINK tab. 2. f. 2., und laͤuft nach vorne und ein - waͤrts bis zur Kieferſpalte(h)Faſcic. 3. angefuͤhrt. Ort. faſc. 8. S. 15. VINK angef. Ort., geht durch dieſe Spaltehindurch,177V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. hindurch, und verwandelt ſich an deren obern Theile in einige große Aeſte, welche nach der Naſe, dem Gau - men, und unter der Augenhoͤle fortlaufen.
Jch uͤbergehe einige anſehnliche Fortſaͤzze derſelben, als den untern Kieferaſt, die Ohrenaͤſte, den obern Zahn - aſt, die verſchiednen Muskelaͤſte, die Schlaͤfenaͤſte, den unter der Augenhoͤle, die Naſenzweige, den oͤberſten Zweig am Schlundkopfe, und die Gaumenzweige, wel - che ich an einem andern Orte beſchreiben werde(i)V. Faſc. 2. not. 1. Faſc. 8. S. 15. und folgend..
Jhr erſter Zweig geht zur harten Gehirnhaut, in - dem er kurz vor der Hirnhautader ſeinen Urſprung nimt, und dieſer wirft ſich in die Muskeln, welche neben der Trompete liegen, in den aͤußern fluͤgelfoͤrmigen Muskel; endlich begiebt er ſich mit dem dritten Aſte(k)Faſcic. 2. not. 1. Faſcic. 8. S. 16. GVNZ S. 23. BER - TIN tab. 2. S. 108 375. des fuͤnf - ten Paares in das Behaͤltnis des Reuterſattels, in ge - dachte Nerven, und in die harte Gehirnhaut. Er ent - ſpringt auch haͤufig von der Hirnhaut ſelbſt(l)Faſcic. 8. S. 16. n. 1..
Es iſt die naͤchſte und vornehmſte Schlagader der harten Hirnhaut den Alten(m)FALLOP. S. 113. SYLV. Iſag. S. 38. DRYANER fig. 3. a. G. RYFF ic. S. 23. u. ſ. f. nicht unbekannt gewe - ſen. Sie entſteht aus den erſten(n)Faſcic. 3. angef. Ort. N. Faſcic. 2. n. m. WINSLOW n. 63. Aeſten der inwen - digen Kinnbakkenader, wie auch bisweilen aus dem Stamme der Carotis(o)Faſcic. 2. n. m. , und ſie giebt, den gedachten Zweig ausgenommen, auch noch andere, wiewol gerin - gere von ſich, welche durch die kleine Loͤcher der Gehirn - ſchaale, zur harten Gehirnhaut, wo dieſe die großen Fluͤgeltheile bekleidet, fortgehen(p)WINSLOW n. 64..
Hier -H. Phiſiol. 4. B. M178Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Hierauf wird ſie(q)Faſcic. 2. angef. Ort. ME - KEL angefuͤhrt. Ort. n. 116.von zween Aeſten des dritten Nerven, aus dem fuͤnften Paare, wie von einem Strikke umſchlungen, worauf ſie mit einem oder zween Staͤm - men(r)Dieſes iſt ſeltener Faſcic. 2. angefuͤhrt. Ort. Faſcic. 1. tab. art. cran n. 22. D. de MARCHET - TIS hat ſie S. 107. ESCHEN - BACH anatom. S. 84. durch ein oder zwei Loͤcher des großen Fluͤgel - theils, in die Gehirnſchaale eindringt.
Sie begiebt ſich in die harte Gehirnhaut, laͤuft mitten uͤber die Grube der Hirnſchaale(s)GAVTIER tab. 3. f. 2. q. o. r. f. 3. h. VIEVSSENS tab. 17. T. , und ſteigt mit ihrem vornehmſten Stamme, an den Seiten des Vorderhaupts, und nach den Obertheilen der Hirn - ſchaale(u)EVSTACHIVS tab. 9. SPIGEL. Lib. X. tab. 1. f. 2. GAVTIER tab. 3. f. 1. E. LADMIRAL icon. dur. matr. hinauf, ſie laͤuft in der Gegend des ſichel - foͤrmigen Sinus fort(x)GAVTIER angef. Ort., und erſtreckt ſich weit und breit in demienigen Theile der harten Gehirnhaut, der den vordern und hintern Lappen des großen Gehirns begreift. Sie iſt es, welche haͤufige Aeſte zur Hirnſchaale abſen - det(y)S. 92., und ſich uͤber dem Sichelſinus(z)WINSLOW n. 63. LI - EVTAVD S. 384. mit ihrer Nebenader verſtrickt, allwo ſie mit einer andern Hirn - hautader, mit einem Sproͤßlinge der Augenader(a)S. 123., und mit derienigen, welche von der Hinterhaupsader ab - ſtammt(b)S. 112., und die durch das zizzenfoͤrmige Loch her - bei koͤmt, haͤufige Nezze macht.
Eben dieſe iſt es ferner, deren Aeſte zwar nicht in der Frucht(c)ALBIN. fig. oſſ. ſet 2. 4., ſondern vielmehr im erwachſenen Men - ſchen(d)BOERHAAVE praelect. tab. 2. S. 670. Daher meſſen ſie die Schlagader in einen erwachſe - nen Menſchen aus. in die Hirnſchaale Furchen eindruͤkken(e)VESAL. Lib. VII. f. 1.; wel - che allezeit groͤßer ſind, ie aͤlter der Menſch wird, undman179V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. man kann an dieſen Knochen den Lauf der Schlagader verfolgen, ſo, wie ſie bisweilen, beſonders da, wo ſie aus dem großen Fluͤgel in den Knochen des Vorder - haupts uͤbergeht, eine voͤllig knochige Bruͤkke zu machen pflegt(f)PETIT uͤber PALFYN Tom. II. S. 353. SCHMIDT epiſt. de perioſt. oſſ. aud. S. 16.. Daß dieſe Furchen nachwachſen ſollen, daran zweifeln auch beruͤhmte Maͤnner(g)ALBIN adnor. L. IV. c. 1., indem es gewis iſt, daß auch die Blutaderſinus in der harten Ge - hirnhaut, die Druͤſe, die Nerven, und ſo gar die aͤuſ - ſerſt weiche Kruͤmmungen des Gehirnmarkes in die Kno - chen ſo wol an der Hirnſchaale, als an den Gliedern, und ſelbſt an dem untern Kinnbakken, Eindruͤkke hinter - laſſen. Es ſcheinen die Knochen von einer langſamen und ſchwachen Bewegung zu wachſen, da doch das Schla - gen der Pulsadern, der in den Blutadern ruͤckſtaͤndige Seitenſtoß und die Bewegung des naͤhrenden Saftes durch die Nerven geſchwinder und ſtaͤrker geſchicht. Es geben daher die Knochen einer ſtaͤrkern Bewegung nach, ſie verſtatten, daß derienige Theil, durch welchen der Seitenſtoß des Gebluͤtes nachdruͤcklicher zuſchießt, wach - ſen kann, und ſie nehmen daher Eindruͤkke an.
Es kommen von eben dieſer Gehirnhautsader eini - ge nicht geringe Zweige her, unter denen derienige mit begriffen iſt, welcher durch die Spalte der Fallopiſchen Waſſerleitung(h)Faſcic. 8. S. 16. BER - TIN tab. 2. S. 346. VALVERD hat eine Blutader Lib. VI. c. 7.zu dem inwendigen Werkzeuge des Gehoͤrs fortgeht(i)Wird im 15. Buch geſagt werden., und ſich mit dem griffelzizzenfoͤr - migen Schlagaͤderchen vereint(k)S. 114., und eben dieſer giebt zuvor dem Kanal eine Schlagader ab, durch den ein Zweig des zweeten Aſtes von dem dritten Paare, wel - cher den Ribbenaſt zu machen beſtimmt iſt, zuruͤkkeM 2laͤuft180Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. laͤuft(l)Davon habe ich gehandelt Faſcic. 2. n. z. V. BERTIN. Tom. II. S. 425. MONROO S. 121, der nicht allzurecht ge - muthmaßt hat, daß er nach der Naſe fuͤhre.. Es hat dieſe kleine Schlagader, uͤber deren Kenntnis, da ſie ſo klein iſt, man ſich wundern muß(m)V. Faſcic. 2. not. z. , mit einem Aſte der oͤberſten Schlundkopfsader, oder der innern Carotis Gemeinſchaft, und ſie verſieht den Knor - pel, welcher zwiſchen dem Felſenbeine und Keilknochen, mitten uͤber der Trompete liegt(n)Faſcic. 8. S. 18. Faſcic. 2. not. m. und 2.. Es laufen andere mehrere Aeſtchen, welche aus denen Hirnhautsadern ih - ren Urſprung nehmen, durch den Zwiſchenraum, zwiſchen dem ſchwammigen(o)Faſcic. 2. m. DVVER - NEY S. 13.und felſigen Theile des Schlaͤfen - knochens, nach der Trommel hernieder. Endlich ſo begiebt ſich einer der vornehmſten, oder doch der naͤchſten Zwei - ge(p)Faſcic. 8. S. 16. Faſcic. 2. not. m. , von der Gehirnhautsader nach der Thraͤnendruͤ - ſe, und es wandert dieſer Zweig dicht am aͤußeren Ran - de des kleinen Fluͤgels, durch ein, oder zwei Loͤcher aus der Gehirnſchaale fort. Doch es kommen auch einige Zweige aus den Schlagadern der harten Gehirnhaut nicht ſelten durch zwei Loͤcher an den Waͤnden, aus dem Hau - pte hervor, und dieſe vermiſchen ſich mit denen Schlag - adern des Pericranium(q)COWPER uͤber BID - LO tab. 5. VIEVSSENS S. 4〈…〉〈…〉..
Jndem endlich der Stamm der innern Schlagader des Kinnbakkens, durch die Kieferſpalte in die Hoͤhe geht, ſo giebt er auch der harten Gehirnhaut, welche dieſe Spalte ausfuͤllt, einige Zweige ab. Er giebt auch nicht ſelten einen andern Aſt(r)Faſcic. 8. S. 17., nebſt dem dritten Ner - ven des fuͤnften Paars zur harten Gehirnhaut und ſelbſt zum Marke der Gehirnmaſſe, wie auch einen andern be - ſtaͤndigen Zweig, nebſt dem zweiten Aſte eben dieſes fuͤnf -ten181V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. ten Paares(s)Faſcic. 8. S. 17. und wie - derum, S. 18. Faſcic. 2. not. u. BERTIN. T. II. S. 374. Dieſen Zweig erzeugt ſonſt die Schlagader unter der Augenhoͤle., in dieſes Behaͤltnis und in den Nerven - ſtamm ab, indeſſen daß ſich ſeine Zweige mit der Schlag - ader des Behaͤltniſſes, welche von der innern Carotis abſtammt, auf verſchiedene Weiſe mit einander vereini - gen. Jch habe aber niemals, wie einige beruͤhmte Maͤnner behauptet(t)Auch nicht GVNZ S. 31 33. BERTIN. behauptet, daß er ſie ein oder zweimal geſchen habe Tom. II. S. 417. und haͤlt es vor eine Mannigſaltigkeit., eine anſehnliche Schlagader von dem Stamme unter der Augenhoͤle zur harten Gehirn - haut laufen geſehen(u)WINSLOW T. 3. n. 60 und T. IV. n. 26. LIEV - TAVD S. 480. SYLVA S. 211. 343. PALFYN anat. Chir. Edit. 2. S. 57. GAREN - GEOT ſplanchnolog. Tom. II. S. 216. VINK S. 61. tab. 2. f. 1. v. .
Nachdem ſich die aͤußere Carotis von dem gemein - ſchaftlichen Carotisſtamm wegbegeben, ſo ſteigt der uͤbri - ge Stamm, ohne ſich zu zeraͤſtlen(x)Daß die Carotis keinen Aſt, von Griffelfortſazze an, bis dahin, wo ſie die harte Gehirnhaut durch - bort, von ſich gebe, WEPFER de apoplex, und in dieſer Gegend iſt einmal aus der Gehirnſchlagader die Hinterhauptsader, und einmal die Ader des Schlundkopfes ent - ſproſſen, Faſc. 7. S. 1. VESAL. fuͤhrte den Aſt von dem großen Stamm der Carotis zu der harten Gehirnhaut, VESAL. Exam. obſ. FALLOP. S. 95. 96. G. CV - NEVS apolog. Comm. S. 123. Welches WEPFER verwirft S. 102 Vielleicht hat VESAL. dieſes aus den Thieren genommen, denn im Pferde wird es gefunden BOVR - GELAT T. II. S. 2. S. 15. 16., zu demienigen Loche in die Hoͤhe, welches die Natur in das Felſenbein eingegraben hat, und welches die Gehirnſchlagader in die hole Hirnſchaale durchlaͤßt. Er wird auf dieſem Wege uͤberall von einem zellfoͤrmigen Gewebe mit den weichen Nerven, die vom Ribbenſtamme entſpringen, mit dem Knoten dieſes Nerven, und mit dem Gehirn -M 3ſtam -182Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. ſtamme genau verbunden(y)Sect. VI. . Doch, ehe er ſich in dieſes Loch begiebt, ſo nimt er, in erwachſenen Men - ſchen nicht allemal(z)EVSTACH. hat keine Er - innerung, auch CASSER. VER - HEYEN, ASCHE, tab. 1. f. 4. und ich, in icon. art. pharing., auch nicht der beruͤhmte VINK. , hingegen in iungen Perſonen faſt beſtaͤndig, eine Kruͤmmung an, welche von verſchie - dener Beſchaffenheit iſt, doch aber die Weiſe beobachtet, daß ſie von der Nachbarſchaft des großen Loches durch - gaͤngig gegen ſich ſelbſt niederſinkt, und hierauf mit einer zweiten und gewis anſehnlichen Biegung(a)COWPER beim DRAKE tab. 20. n. 13. Etwas weicher in append. tab. 3. und Phil. Tranſ. n. 280. ſehr gebogen beim VELSE obſ. 8 ad diſſert. de ingreſſ. in - telt. Flaͤcher le CAT angef. Ort. GAVTIER tab. 2. f. 2. und ich, ic. art. maxill. kurz LANCIS. ven. ſin. par. tab. 2 und ich, icon. art. thyreoid. int. inf. dergeſtalt in die Hoͤhe ſteigt, daß dieſe Ader ihre Richtung durch ſpizze Winkel zweimal veraͤndert, und es trift ſich auch, daß ſie ſich, wie eine Schlauge, oder Stahlfeder win - det(b)MEKEL angefuͤhrt. Ort.. So, wie ſich alle Viegungen der Schlagadern, wenn man in ſie Talg ſpritzt, vergroͤßern, ſo waͤchſt auch dieſe davon, und es werden ihre Winkel ſpizzer. Hingegen verſchwindet dieſe Schlaͤngelung, ſo bald man das Zellgewebe mit Fleiß wegraͤumt, indem von dieſem Gewebe eigentlich die Kruͤmmung herruͤhrt, da ſolches den zweeten Theil der Carotis an den erſten, und den dritten an den zweeten anhaͤngt. Man glaubt, daß hier die Aderkruͤmmung, wie alle andere dergleichen Windun - gen(c)Auch WINSLOW hat dieſen Kreis n. 71. HVBER S. 8. HEBENSTREIT de flexur. arteriar. , das ihrige mit beitragen, um den Zufluß des Blutes zum Gehirne(d)COWPER an BIDLOO tab. 6. f. 6. zu ſchwaͤchen, und, daß es von dieſem Stoße des Blutes, welches hier auffaͤllt, herkomme, daß ſich die Carotis in dieſer Gegend er - weitert(e)COWPER Phil. Tranſ. n. 280..
Es183V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.Es iſt auch das Loch dazu an ſich ausgebogen, und es laͤuft der untere Anfang des Kanals in die Hoͤhe, und ein wenig nach vorne hin(f)WINSLOW n. 72.. Der andere Theil deſſel - ben bewegt ſich faſt mit einem rechten Winkel, uͤberhaupt nach vorne, und nach der Quere, worauf er, ſo bald er die Vordergrenze ſeines Kanals erreicht hat, ein wenig uͤber ſich in die Hoͤhe ſteigt(g)WINSLOW eben da.. Der dritte Theil des Kanals laͤuft, nachdem er mit dem vorigen einen ſtum - pſen Winkel gemacht, in die Hoͤhe, und nach vorne zu(h)WINSLOW n. 73..
Wenn das Blut aus dem Herzen in gerader Linie nach dem Kopf in die Hoͤhe ſteiget, ſo trift es oft den erſten Winkel dieſer Windung(i)Jch habe die Beugung aus - gedruͤckt in art. maxill. intern. tab. et Illuſtr. MEKEL. , und es verliert an der Gehirnſchaale, welche das ganze Gewoͤlbe des Hau - ptes erſchuͤttert, einen Theil von ſeiner Geſchwindigkeit. Jch erinnere mich, da ich an einem heftigen Fieber dar - nieder lag, dieſe Stoͤße mit ſolcher Heftigkeit empfunden zu haben, daß ſich der Kopf bei iedem Pulsſchlage, wie - der meinem Willen auf die Seite bewegte.
Es trift die Carotis in dieſem Loche die harte Ge - hirnhaut an(k)WILLIS. nennt ſie eineScheide, S. 54. VIEVSSENS S. 31. COWPER uͤber den BIDLOO tab. 6. f. 6. HE - BENSTREIT vagin. vaſ. le CAT S. 299., deren aͤußeres Blatt aus der Hirn - ſchaale hervorkoͤmt, die ganze knochige Kruͤmmung be - kleidet, ſich hierauf umlegt, und zum Knochenhaͤutchen der Hirnſchaale fortgeht(l)Dieſe zufaͤllige Haut hat WILLIS gefunden zu f. 1. S. 106. 107.. Es enthaͤlt gleichſam die - ſe Scheide, welche um etwas loſer, als die Carotis iſt, auch den Ribbennerven, eine Blutader, wie auch etwas Blut. Jch glaube, daß dieſe Scheide, indem die Ca -M 4rotis184Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. rotis aus ihr hervorgeht(m)Daß die Schlagader inner - halb der Hirnſchaale nur eine ein - zige Haut habe, ſagt BARTHO - LIN S. 475. daß ſie vieles von der muskelfoͤrmigen Membran ver - liere, ſagt VINK. , Urſache ſey, warum man hie und da geſchrieben findet, daß die Carotis die Mus - kelmembran ablege, ſo bald ſie ins Gehirn tritt, wel - chen Jrrthum indeſſen der beruͤhmte Chriſtian Gott - lieb Ludwig(n)De arteriar. tunic. S. 18. widerleget hat.
Jndem die Carotis durch den Kanal durchgeht, ſo pflegt ſie eine Schlagader hervorzubringen, welche nebſt dem Zweige des zweiten Aſtes des fuͤnften Paares vor - ne in den fluͤgelfoͤrmigen Kanal laͤuft, und ſich mit einem Aſte der innern Kinnbakkenader(o)S. 116. vereinigt. Sie wirft auch einen Zweig in die Trommel, und in das Vorgebirge(p)VALSALVA tab. 7. f. 5 Faſcic. 7. S. 2., welcher ſich mit einem Zweige der Schlagader der Gehirnhaut, der ſich in die Spalte der Waſſerleitung begiebt, vereinigt(q)Vielleicht gehen dieſe Aeder - chen von der innern Carotis in ih - re knochigen Kanaͤle bei bem BER - TIN Tom. II. S. 346.. Es oͤfnet ſich endlich das vordere Ende des knochigen Carotiskanals dergeſtalt, daß der untere Theil deſſelben knochig bleibt und mit der Furche, welche ſich neben der Seite des Pferdeſattels befindet, die zur Einnehmung der Carotis beſtimmt iſt, in eins fortlaͤuft; das obere Ende des Ka - nals hat einige Oefnung, und iſt in dieſer Gegend allein von der harten Gehirnhaut angefuͤllt. Man hat Exempel, daß ein knochiges Plaͤttchen auswendig an der Seite des Kanals gefunden worden, welches gleichſam, wie eine Bruͤkke, einen Theil des Carotisganges be - deckte, und einen beſondern Kanal machte(r)CRELL in progr. 1742. Eph. Nat. Cur. Vol. IX. obſ. 56. in welchem Exempel die Wand aus den vordern Sattelfortſaͤzzen ent - ſtand.. End - lich hat der haͤufige Rand des Behaͤltniſſes, das dem Tuͤr - kenſattel zur Seite liegt, indem er uͤber dem fechſtenNerven185V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. Nerven von der harten Gehirnhaut verlaͤngert wird, oͤf - ters ein Knoͤchgen zu ſeiner Befeſtigung, welches ich bisweilen groß, und einen Zoll lang, hingegen ein an - dermal kleiner gefunden, und welches den Alten nicht unbekannt geweſen iſt(s)Oſſa ſeſamoidea nennt ſie RIOLAN. enchir. pathol. S. 253 und er thut hinzu, daß er ſie in andern Blutadern geſehen: aber er hatte Knochen geſehen, die wider - natuͤrlich waren. Auch ROL - FINK hat ſie S. 1232. COR - TES. ſagt, daß es kleine Kno - chen in der Carotis gebe. Dec. 1. cap. 7..
Jndem endlich die Carotis die Hirnſchaale verlaͤßt, ſo begiebt ſie ſich ſchon von der Windung der zwoten Li - nie des Knochenkanals zur dritten, nach dem Zwiſchen - raume hin, welcher ſich zwiſchen dem innern Blatte der harten Gehirnhaut befindet, vom Felſenbein uͤber die großen Fluͤgel, an der Seite des Tuͤrkenſattels, und et - was hoͤher bis zur geſchlitzten Spalte fortlaͤuft, und uͤber die Schleimdruͤſe und das aͤußere Blatt, welches voͤllig an den Knochen anhaͤngt, geht. Es hat dieſer Zwi - ſchenraum eine weiche und ſchwammige Natur an ſich(t)BERTIN 2. S. 250., und es ergießt beſtaͤndig in denſelben dasienige Blut, welches die Carotis in Menge umgiebt, ſo, wie uns Vieuſſens, ſolches zu allererſt und mit Recht gewieſen hat(u)S. 7. Daß ſich nemlich die Sinus in ſie eroͤfnen, CASSE - BOHM beſtaͤtigt es de aure S. 40. WINSLOW expoſ. Tom. IV. de la téte n. 46. 165, RIDLEY hat unrecht, wenn er leugnet, daß ſie das Blut aufnehme c. 5. daß ſie gefehlt habe, ſagt SANTORIN, welches gewiß eine große Selten - heit iſt., von dem auch dieſer Zwiſchenraum den Na - men des Behaͤltniſſes neben dem Tuͤrkenſattel be - kommen hat. Jch habe nemlich in dieſen Schleifwegen der harten Gehirnhaut nicht nur oͤfters Blut geſehen, ſondern auch in ſie durch die Kopfblutadern(x)ORTLOB œcon. anim. diſſert. 20. Wachs geſpritzt.
M 5Es186Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Es befindet ſich an dem vordern Ende dieſes Be - haͤlters noch eine andere und anſehnliche Kruͤmmung der Carotis(y)WINSLOW T. 3. tr. des artères n. 73. GAVTIER tab. 3. f. 2. WEPFER de apo - plex. S. 38. und Faſcic. 1. icon. baſ. cran. des Hirnſchedels, welches von dem Augennerven bis zum Ende zerſchnitten iſt.. Sie laͤuft durch das Behaͤltnis in die Hoͤ - he, und nach vorne zu, und ſteiget gerade und nach der ſenkrechten Linie in die Hoͤhe, ſie ſtreckt ſich hierauf, mit dem Horizonte parallel und nach vorne hin, und zwar nicht ohne eine gewechſelte Erhebung, und wellenfoͤr - mige Niederlaſſung bis zu dem vordern Sattelfortſazze hin. Sie wird von dieſem Fortſazze bedeckt, ſteigt wie - derum gerade in die Hoͤhe, biegt ſich hierauf ruͤkwaͤrts, und uͤber ſich, in die Hoͤhe, durchbort iezo auch das in - wendige Blatt der harten Gehirnhaut, und befindet ſich nunmehro in derienigen Hoͤlung, welche ſich zwiſchen dem Spinnewebe und der harten Gehirnhaut gedenken laͤßt.
Es haben die Alten(z)GALEN. de uſu part. Lib. IX. c. 4, de HIPP. et PLAT. dècret. Lib. VII. c. 3,ORIBAS. S. 20. 21. Ein ander Netz hat COLVMBVS S. 183, naͤmlich dasienige Geflechte der Ge - faͤße, welches auf der Zirbeldruͤſe liegt. in dieſe Gegend das Wun - dernetz hin verlegt, welches ſie von den Thieren auf den Menſchen anwandten, und welches ſich um die Schleimdruͤſe befindet, in der That aber ein Geflechte von Schlagaderaͤſten iſt, in welches ſich die Carotis ver - wandelt, und aus denen ſich dieſe Schlagader gleichſam wieder ergaͤnzt, und nach vorne hin zuſammenwaͤchſt(a)WILLIS S. 58. 59. 103, im Kalbe, in der Ziege, Schaf, Schwein, Hirſch, Hund, Wolf, Kazze. Dieſes hat auch HO - VIVS Tom. I. f. i. . Doch187V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. Doch es findet ſich weder in allen Thieren(b)Es iſt nicht im Tiger, Bi - ber, Elephanten, die Pariſer: im Pferde WILLIS S. 103. BOVR - GELAT, Tom. II. P. 2. S. 54. Doch der Tieger iſt eine Kazze. Es iſt gar nicht in den Voͤgeln WILLIS S. 72., noch im Menſchen(c)I. BERENG. Carpenſis, hat zuerſt daran gezweifelt, da er laͤu - gnete, daß ſich die Carotis in ein Netz verwandele, und wieder zuge - than werde Comm. in MVNDIN. S. 459, oder, daß im Keilkno - chen ein wunderbares Netz gefun - den werde, S. 431. b. Iſagog. S. 57. hernach hat es VESAL. aus dem Menſchen verworfen Lib. VII. c. 12. Beſonders I. IAC. WEPFER de apoplex. S 34. 383. de cicut. aquat. S. 115. und SCHNEIDER de catarrh. Lib. II. c. 18. und vom Menſchen geſteht es T. WILLIS. dergleichen Knaul von Gefaͤßen. Jm Menſchen entſpringen in dieſer Gegend uͤberhaupt zwo, oder auch bisweilen drei kleine Schlagadern, und wenn man dieſe mit dem fuͤnften Nerven fuͤr ein Nezze hal - ten, oder auch die andern kleinen Schlagaͤderchen, wo - von ſogleich geſagt werden ſoll, mit, dieſem Namen bele - gen will(d)Sie geben entweder die Schlagadern des Behaͤltniſſes, oder andre kleine Fertſaͤzze | der Carotisfuͤr das Wundernetz aus, wie man es von dem Fallop beweiſen kann S. 133, wo es nicht noch andre Aeſtchen der Carotis giebt, die er verſteht, noch offenbarer, vom COLVMBVS S. 184, beſonders vom VIEVSSENS S. 44 vom RIDLEY S. 64. vom COW - PER beim DRAKE E. E. und zu tab. 89. vom BIDLOO, vom VINK, S. 68., ſo iſt ſolches einerlei, indem man hier kei - nen beſondern Nuzzen, oder, was andern Schlagadern nicht gemein waͤre, zu behaupten ſucht. Es ſind dieſes gemeiniglich(e)Eine einzige iſt in dem Kupf. baſ. calvar. Auch nur einer einzigen gedenkt MEKEL n. 35. zwo kleine Schlagadern, die hintere von dieſen(f)Faſc. 7. S. 4 und ſub n. 24. Faſc. 1. tab. art. cran. MEKEL n. 35. BERTIN hat 2. T. II. S. 350., geht nach denienigen Theil der harten Ge - hirnhaut hin, welcher mit den hintern Sattelfortſaͤzzen benachbart iſt(g)GAVTIER tab. 3. f. 2. der ſie ſehr weit gemalt hat., wie auch nach denienigen, welcher den keilfoͤrmigen Knochen des Hinterhaupts bekleidet(h)Jch glaube, daß es die kleine Schlagader iſt, die er zum innern Rande des Gezeltes des kleinen Gehirns von der Carotis herleitet, I. EX. BERTIN. T. II. S. 347., allwo ſie mit den Fortſaͤzzen der Wirbelſchlagader, dieaußer188Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. außer dem Kopfe entſpringen, und ſich wieder in den Knochen des Hinterhaupts werfen, Gemeinſchaft hat. Sie verſieht auch den fuͤnſten, ſechſten und vierten Ner - ven, wie auch die Schleimdruͤſe mit Aeſten, und gebiert auch dieienigen Aeſte, welche unterhalb dieſer Druͤſe in den Keilknochen eindringen(i)VIEVSSENS S. 44., und die im erwachſenen Menſchen auch den Schleimſinus erreichen(k)Le CLERC. chir. compl. S. 115. Dieſes ſind die Wurzeln, welche aus der harten Gehirnhaut in den Keilſinus laufen, HEBEN - STREIT, de baſ. calvar. , der in dieſer Gegend verſteckt liegt.
Die vordere Schlagader des Behaͤltniſſes(l)MEKEL n. 35. Es hat auch VIEVSSENS S. 44. denZweig zum fuͤnften Nerven und I. E. WREIDE tab. angiolog. 8., welche uͤber der Wurzel des Ribbennerven aus der Carotis erwaͤchſt, hat verſchiedenen beruͤhmten Maͤn - nern(m)De vera origin. nervi in - tercoſt. n. 12. Comm. BOERH. n. 241. n. p. Anlaß gegeben, die Wurzel zum Ribbenner - ven von dem Augenaſte des fuͤnſten Paares abſtammen zu laſſen. Es laͤuft naͤmlich das fuͤnſte Paar, dem Mitleidenden zunaͤchſt, und wirft mit den einzelnen Staͤm - men des fuͤnften Paares ein ſolches Aeſtchen von ſich, dergleichen mit dem zweiten und dem dritten ebenfals aus der Hirnſchaale gehen, indem ſie ſich in dieienigen Aeſte oͤfnen, welche von der innern Schlagader des Kinn - bakkens herkommen. Es begiebt ſich auch die vordere Schlagader mit einigen Zweigen zum ſechſten, dritten und vierten Nerven. Sie verſorgt die harte Gehirn - haut des Behaͤltniſſes, und der Keilſpalte, wie auch die Schleimdruͤſe(n)Etwas aͤhnliches hat VI - EVSSENS S. 44. tab. 17. f. 1. WILLIS S. 58., wofern dieſer Zweig nicht ſein beſon - ders Staͤmmchen hat.
Der erſte Aſt, den die Carotis von ſich ſtreckt, nachdem ſie das innere Blatt der harten Gehirnhaut durchbort hat, iſt ſelbſt bei den vordern Sattelfortſaͤz - zen, die Augenſchlagader(o)Tab. baſ. cran. f. f. DRA - KE tab. 20. D. D. GAVTIER tab. 3. f. 2., deren vornehmſte Aeſte Jakob Benignus Winslow(p)Tom. IV. n. 297. Tom. III. n. 60., ein Mann, der in der Zergliederungskunſt große Verdienſte hat, ohne Grund einem Fortſazze der innern Schlagader des Kinn - bakkens zuſchreibt; und wir erinnern dieſes daher, weil wir ſehen, daß man auf das Anſehen dieſes großen Man - nes, ſelbſt in dieſen Tagen ſeinen Fehler wiederholt(p*)HEBENSTREIT vaſ. ſanguif. ocul. LIEVTAVD, S. 480. BOENNEKEN Fraͤnkiſche Anmerkungen, Tom. III. , den ich doch bereits vor zwanzig Jahren(q)Comm. BOERHAAV. Tom. IV. S. 95. Tom. II. S. 343 Faſcic. 2. not. u. , und nach mir J. G. Gunz(r)S. 33. I. PH. INGRAS - SIAS hat zuerſt den Urſprungdieſer Arterie entdeckt Comment, de oſſib. S. 90. V. Faſcic. 7. S. 37. 38., widerlegt habe.
Jch erzaͤhle aber hier blos dieienigen Aeſte, welche nach der harten Gehirnhaut hingehen.
Der erſte, oder der Thraͤnenaſt, iſt ein Abkoͤm - ling von der Augenader(s)Faſcic. 7. S. 39. BER - TIN Tom. II. S. 95. 96. 373., und bisweilen ſtammt der - ſelbe auch von der Gehirnhautsader her, die von der in - nern Kinnbakkenader entſpringt(t)Von der innern Kinnbakken - ader SYLVA S. 343. Er nennt die vordern Arterien der harten Gehirnhaut, aber er meint, daß ſie auf eine andere Art entſtehen und zwar auf eben die Weiſe, wie WINSLOW Tom. III. n. 60. Und er leitet ſie nicht von der Hirnhauptsader her. Aus der Ca - rotis leitet ſie nicht mit Recht VINK f. 4. A. A. . Dieſe Ader wan - dert durch das aͤußerſte Ende des geſchlitzten Loches derkleinen190Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. kleinen Keilfluͤgel nach der Augenhoͤle hin, und wendet ſich hierauf nach der Thraͤnendruͤſe. Sie ſendet aber in ge - dachtem Loche, und zwar durch ein eigenes Loch(u)Jch habe zwey kleine ge - zeichnet tab. baſ. cran. 23.dieſer Fluͤgel, einen Aſt zu der harten Gehirnhaut zu - ruͤkke, den bisweilen der Stamm der Augenſchlagader von ſich giebt. Sie geht beſtaͤndig nach dem Behaͤlt - niſſe, und zum fuͤnften Nerven uͤber, und erſtreckt ſich bis dahin, wo das Gezelt am kleinen Gehirn anhaͤngt. Es pflegt aber auch ſonſt(x)VIEVSSENS tab. 17. X. X. GAVTIER tab. 3. f. 2. q. q. tab. 8. f. 1. VINK f. 4. a. a. PETIT anat. chiruzg. Tom. II. S. 57. eine groͤßere Ader die Dekke der Augenhoͤle zu beſtreichen, und zwar etwas mehr nach außen zu, als die von den Siebaͤderchen herruͤhrende kleine Schlagadern, und es iſt dieſe bereits lange her bekannt.
Es entſteht eine andere(y)Die hintere Naſenader, Faſcic. 7. S. 41. Faſcic. 3. S. 16. von der Augenſchlag - ader(z)Von der Ader unter der Augenhoͤle leitet es ſehr ſchlecht WINSLOW n. 297, von dem Stamm der Carotis MONROO S. 80. Es iſt die kleine Schlag - ader des RIDLEY f. 2. h. h. und BERTIN hat auch zwei T. II. S. 371. 372. 411. GAVTIER hat 3 ethmoideas e. e. e. f. 2. t. 3., und bisweilen auch von der Thraͤnenader, wel - ches denn die hintere Siebader iſt(a)ZINN hat es mit eben dem Namen b. tab. 3. f. 1. u. . Es laͤuft dieſe unter den geraden Augenmuskeln in das hintere Loch beider Augenhoͤlen, des Stirnknochens, der Flaͤche, oder zu beiden, und verzehrt ſich bei den Siebfaͤcherchen und der Naſe, zu der ſie durch die Siebloͤcher geht. Sie ſendet aber auch der harten Gehirnhaut wieder ei - nen Aſt zuruͤkke, welcher den mittleren Theil zwiſchen den Augenhoͤlen, zwiſchen dem Hahnenkamme, und den Sattelfortſaͤzzen durchirrt(b)GAVTIRE eben da., und ſich in die folgende Ader wirft.
Um191V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.Um etwas groͤßer iſt dagegen die vordere Sieb - ſchlagader (ethmoidea anterior) (c)Faſcic. 7. S. 50. f. 2. F. fig. 3. å. ZINN angef. Ort. 2., welche Fallo - pius(d)S. 142. vorlaͤngſt erwehnt hat, und die von vielen Neuern beruͤhrt worden iſt. Sie durchkriecht ein eige - nes Loch an dem flachen Knochen(e)RIDLEY f. 2. 4. 4. MONROO S. 80. SCHMIE - DEL de variet. vaſor. S. 11. u. ſ. f. BERTIN T. II. S. 410., und wenn man dieienigen Zweige außer Acht laͤßt, welche nach den Siebfaͤchern, und der Naſe gehen, ſo kehrt ſolche mit ihren Staͤmmchen in die hole Hirnſchaale wieder zuruͤck, und indem ein Theil von ihr durch die harte Gehirnhaut ſtreicht, welche zwiſchen den Augenhoͤlen(f)GAVTIER tab. 3. f. 3. Auch n. n. f. 2. e. e. die vordern RVYSCH theſ. 5. tab. 1. 2., und dar - uͤber liegt, und ſich mit der vorhergehenden Ader ver - bindet(g)Faſcic. 7. S. 50. RVYSCH eben da., ſo wendet ſich ein anderer Theil von ihr ge - gen die beiden Seiten des Hahnenkammes, bis zur Si - chel hin, und indem ſie ſolche laͤngſt dem Sichelſinus, oberwaͤrts, und hierauf ruͤkwaͤrts durchlaͤuft, ſo machet ſie ſich zur Hauptader der Sichel(h)BERTIN T. II. S. 371. GAVTIER tab. 3. f. 1. G. G. f. 3. n. f. 2. f. .
Sie hat bisweilen ein gedoppeltes Loch(i)BERTIN T. II. S. 411., und es rechnet Bertin zwo Schlagadern(k)BERTIN T. II. S. 311. GAVTIER f. 2..
Es nimt die Carotis, von dem Sehloche an bis zu demienigen Winkel, bei welchem ſich der vordere Lappen des großen Gehirns vom hintern trennt, keinen langen Weg. Sie wirft indeſſen auf dieſem kurzen Wege dem Sehnerven, dem Trichter, der Schleimdruͤſe, und bis -wei -192Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. weilen auch einen etwas großen Aſt dem untern Ende des Adergewebes zu(m)Faſcic. 7. S. 4. RVYSCH hat dergleichen Aeſtchen an ſtatt des Wundernezzes angeſehen epiſt. 12. tab. 13. T. , dergleichen auch aus der Zer - aͤſtelung der großen Carotisſtaͤmme ſelbſt, oder aus dem Mittheilungsſtamme hervorkam.
Jndeſſen iſt die Mittheilungsader, welche nebſt dem Gehirnaſte der Wirbelſchlagader den Williſiſchen Kreis ausmacht, die vornehmſte darunter, ob ſie gleich bereits vor den Zeiten des Willis, von Caſſe - rius, und Vesling abgezeichnet worden. Sie pfle - get ſonſten aus dem vordern Aſte der Carotis zu ent - ſpringen(n)WINSLOW n. 76. TYSON beim COLLINS tab. 48. und VESLING tab. 3. f. 3, der ſelbſt die Gehirnaͤſte der Wirbeladern in die Carotides fuͤhrt., kruͤmmt ſich(o)GAVTIER tab. 8. f. 1. RVYSCH angefuͤhrt. Ort., und verwandelt ſich, wenn man die ſpinnenwebige Membran in Ordnung bringen will, und die kleinen Aeſtchen zerſchneidet, wie - der in eine gerade Linie(p)Wie auf den meiſten Kupf.. Es iſt ihr Durchmeſſer nicht allezeit einerlei, ich glaube aber doch, daß man ſie ſelten ſo klein finden werde, als man ſie bei dem Vieuſſens, und andern beruͤhmten Maͤnnern(q)Sehr klein machen ſie VI - EVSSENS tab. 4. b. b. RID - LEY f. 1. d. d. DRAKE tab. 20 RVYSCH opiſt. 12. tab. 13. I. BONHOMME tab. 12. p. le CAT angefuͤhrt. Ort. COW - PER phil. tranſ. n. 280. MOR - GAGN. adverſ. 6. S. 6., ge - zeichnet findet. Hingegen haben ſie andere groß(r)CASSER Lib. VIII. tab. 9. f. 2. b. b. denn in tab. 10 f. f. macht er ſie kleiner, wenn man ſie mit den Wirbelaͤſten vergleichen will. VERHEYEN tab. 17. f. 4. BIDLOO tab. 19 f. 1. BOVRDON tab. 8. f. 1. COWPER append. tab. 3. HEVERMANN tab. 8., oder vielmehr zu groß, und wir nur mittelmaͤßig ſtechen laſſen(s)Faſc. 7. tab. 1. GAREN - GEOT ſplanchnolog. Tom. II. S. 261. GAVTIER tab. 8. f. 1.. Sie laͤuft außer denienigen weiſſen zizzen - foͤrmigen Erhabenheiten, welche ſich neben dem Trichter befinden, ruͤkwaͤrts und einwaͤrts fort. Auch ſie ver - ſorgt dieſe Erhabenheiten, wie auch das markrindigeWeſen193V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. Weſen zwiſchen den Sehnerven(t)Tab. 1. Faſcic. 7., den Trichter, die Sehnerven, die Schenkel des verlaͤngerten Markes, das Adergewebe(u)Eben da. S. 5. und das Gehirn ſelbſt.
Sie verdient in ſo fern den Namen eines Kreiſes, weil ihre Figur von allen Seiten geſchloſſen iſt, ob ſie wol mit einem Zirkel weniger Aehnlichkeit hat, indem der Zuſammenhang mit den Schlagadern(x)Faſcic. 7. tab. 1. der Hirn - ſchwiele, ferner die Schlagadern der Hirnſchwiele ſelbſt, die mittheilenden Schlagadern und die Gehirnaͤſte der Wirbelſchlagader einigermaßen ein Trapezium aus - machen.
Es giebt zwar unter den Schlagadern der Carotis und den Wirbelſchlagadern noch einige andere Zuſam - menhaͤnge, doch iſt dieſes im Menſchen der vornehmſte davon. Durch ihn erhaͤlt die Natur, daß das Blut einen ganz freien Weg zum Gehirn findet, indem nur eine einzige von den vier großen Schlagadern des Ge - hirns offen iſt(y)ALBIN. adnot. Lib. II. c. 10. WILLIS S. 60., naͤmlich eine von den Wirbelſchlag - adern, oder eine von denen Carotisadern, und daher bringt die nicht ungewoͤhnliche Ausartung der Carotis - adern zu einem knochigen Weſen(z)Steinige nennt er ſie Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. I. obſ. 127., oder eine Ver - ſtopfung derſelben(a)S. 95. Eben das iſt die Erzaͤhlung S. COLLINS S. 989., uͤberhaupt dem Menſchen oder Thieren wenig Schaden. Es hat naͤmlich Willis die eine Carotis blind, ſteinigt und knochig gefunden, hin - gegen die Wirbelader an eben derſelben Seite, um drei - mal kleiner angetroffen, welches ich ebenfals von beiden bezeugen kann, ob gleich kein Werkmal von einem ver - dorbenen Gehirne vorhanden war(b)Opuſcul. patholog. obſ. 19..
Hieraus erſieht man auch, warum eine Schnur,wo -H. Phiſiol. 4. B. N194Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. womit man die eine Carotis, oder beide unterbindet, uͤberhaupt an den Thieren keinen Schlaf hervorbringt, ob die alten Aerzte(c)GALEN. HIPP. et PLAT. Decret. Lib. I. Lib. II. c. 6. ſchreibt, daß der Name von dem Verſuche der Eraſiſtrati - ſchen Aerzte entſtanden ſey, weil ein Thier, dem dieſe Schlagadern gebunden, einſchlaͤft, ferner ARI - STOTELES hiſt. anim. L. III. c. 3, ob er ſie gleich Droſſelader nennt, auch RVFVS hat ſie appell. I. S. 42. 43. aber er thut hinzu, daß der Schlaf von den mit einbegriffenen Nerven entſte - he, ferner SANCTORIVS in I. fen. S. 629.gleich ſolches behaupten, und warum ein Thier noch leben koͤnne, wenn die Carotis - adern gleich zerſchnitten ſind(c*)VESAL Lib. VII. S. 820, der die Urſache des ruͤkſtaͤndigen Lebens nicht gewuſt hat, und ich glaude auch nicht, daß die Augenvon dieſem Bande welk werden, wie der CHROVET ſagt de trib. hum. ocul S 17.. Es iſt naͤmlich aus Verſuchen(d)EMETT tentam. medic. II. S. 27. G. v. SCHWIETEN Comm. T. I. S. 266. das Thier holt ganz frei Athem, wenn die Carotides gebunden ſind GALEN. de util. reſpir. und koͤmt auch nicht um, SCHWENKE S. 18., dergleichen auch wir angeſtellet haben(e)Mem. ſur le mouv. du ſang. Exp. 51., bekannt, daß ſolches ein Thier weder einſchlaͤfere, noch toͤdte. Jndem naͤmlich alsdenn noch die Wirbelſchlag - ader frei iſt, ſo fließt aus dieſer das Blut durch die Mittheilungsſtaͤmme, nach beiden großen Gehirnaͤſten der Carotis und nach dem ganzen Gehirne, faſt eben ſo frei und haͤufig hin, als bei einem unbeſchaͤdigten Ge - hirne. Es hat ſich auch die Natur in den unvernuͤnfti - gen Thieren noch andere dergleichen Zuſammenhaͤnge der Adern vorbehalten(g)Jm Pferde vereinigen ſie ſich nahe am Pferdeſattel, durch den Queraſt, BOVRGELAT T. II. S. 17. WILLIS S. 58. ich ha - be dieſe Vereinigung auch in an - dern Thieren geſehen..
Es zertheilt ſich die Schlagader der Gehirncaro - tis(h)Faſcic. 7. S. 5. entweder dicht am Urſprunge des Mittheilungs - aſtes, oder doch uͤberhaupt eben daſelbſt, in zween dervor -195V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. vornehmſten Aeſte. Der kleine darunter, oder die vor - dere Schlagader des Gehirns, oder der Hirn - ſchwiele(i)Die innere FALLOP. S. 133. b. die vordere des WEPFERS de loco in apoplex. adfect. S. 106 und WINSLOW T. III. n. 76. Tom. IV. S. 161. CASSER hat ſie Lib. X. tab. 10 b. b. und ich faſcic. 7. S. 5. tab. 1. ω. ω., begiebt ſich einwaͤrts, und nach vorne hin, ſie verſieht das nahe Gehirn, den vordern Lappen, den Seh - und Geruchsnerven(k)RVYSCH tab. 13. ſonſt entſteht ſie erſtlich hinter dem Ur - ſprung der Anaſtomeſirung Faſc. 7 Tom. I. zu[Ξ]VIEVSSENS tab. 17. f. 1. e. e. GAVTIER tab. 8. f. 1. mit Zweigen, und hat mit ihrer Nebenader, der ſie nahe liegt, mittelſt ei - nes anſehnlichen Stamms Gemeinſchaft(l)FALLOP. S. 133. b. CASSER Lib. X. tab. 10. C. WILLIS tab. 1. R. VIEVS -SENS tab. 5. S. 32. CHESEL - DEN Ed. IV. tab. 16. WINS - LOW n 76. GAVTIER tab. 8 f. 1 BONHOMME tab. 9 ad L. Faſcic. 7. Tab. 1. Λ., von dem ich ſagen muß, daß ihn andere beruͤhmte Maͤnner ge - doppelt gefunden haben wollen(m)DRAKE tab. 20. HEV - ERMANN tab. 8..
Es laͤuft von eben dieſem Aſte, ob er gleich kurz iſt, ein Zweig nach der vordern Gegend der dritten Ge - hirnkammer, nach dem holen Theile des Gewoͤlbes, vor der Zuſammenfuͤgung, ſelbſt zur Zuſammenfuͤgung hin, und zum vordern Theile der hellen Scheidewand uͤber(n)Faſc. 7. tab. 1. ad Λ. tab. 3 S. 9..
Es begiebt ſich ferner der Stamm zur Hirnſchwie - le(o)Faſcic. 7. tab. 1., und bereichert von neuem den vordern Lappen mit großen Aeſten, die nach vorne hin gehen(p)Faſcic. 7. tab. 1. [Ξ. Ξ.]. BONHOMME tab. 9. ad L. RVYSCH tab. 13 WINSLOW n. 77. GAVTIER tab. 4. n. 17 18. tab. 8. f. 1., und mit den Zweigen des Hinteraſtes Gemeinſchaft unterhal - ten, da er hingegen nur kleine Aeſte den Gewoͤlbſchen - keln, und der Zuſammenfuͤgung zuwirft(q)Faſc. 7. tab. 2. Y. tab. 3. S. 9.. Von da naͤhert ſie ſich ihrer Nebenader, beugt ſich um die Hirn -N 2ſchwie -196Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. ſchwiele zuruͤck, und kriecht die Laͤnge derſelben ruͤkwaͤrts durch(r)GASSER Lib. X. tab. 3. f. 1. VESLING cap. 14. tab. 1. f. 2. GAVTIER tab. 4. VI - EVSSENS tab. 3. TARIN. adverſ. T. II. f. 1., worauf ſie auf ihrem Wege eine Menge großer Aeſte in die benachbarte Halbkugeln des großen Gehirns wirft(s)WEPFER S. 109. 110. GAVTIER tab. 6. f. 2., welche nicht nur mit denienigen Ae - ſten, welche die Grube des Sylvius durchlaufen, ſon - dern auch mit den vordern Zweigen der Wirbelſchlagader auf allerlei Weiſe Verbindungen machen. Und auf dieſe Art verzehrt ſie ſich in der Hirnſchwiele, und in dem auf beiden Seiten angrenzenden großen Gehirne, indem ſie kuͤrzer, als die Hirnſchwiele iſt(t)Faſcic. 7. S. 6.; ſie iſt ein ander mal laͤnger, laͤuft uͤber das hintere Ende derſelben hin - aus(u)VIEVSSENS tab. 3., und geht nach dem Hinterlappen des großen Gehirns, wie auch nach der benachbarten Sichel und das mit der Sichel zuſammenſtoßende Gezelt(x)WEPPER. S. 110. VI -EVSSENS S. 32. GAVTIER tab. 3. f. 3. WINSLOW T. III n. 77. des kleinen Gehirns, indem ſie keine der geringſten Schlag - adern der harten Gehirnhaut vorſtellt.
Es kann dieſer Aſt, welcher groͤßer, als der vor - hergehende iſt, fuͤr den letzten Stamm der Carotis an - geſehen werden; er war den Alten nicht unbekannt, und wird von den mehreſten der hintere Carotisaſt ge - nannt(y)Der aͤußere des FALLOP. S. 134. der hintere des WINS - LOW Tom. III. n. 78. T. IV. n. 169. auch RIDLEY hat ihn Tab. 1. COWPER beim DRA - KE tab. 20. n. 18. app. tab. 3. n. 18. philoſ. transact. n. 280. 18.. So bald er den vorhergehenden verlaͤßt, ſo begiebt er ſich nach außen, und nach hinten zu, er theiltdem197V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. dem Adergewebe einen Aſt(z)FALLOP. angef. Ort. WEPFER S. 111. WILLIS S. 37. faſc. 7. tab. 1. ∆., und hingegen kleine und zahlreiche Zweige der duͤnnen Gehirnhaut mit, welche die Schenkel des großen Gehirns bekleidet(a)Das Wundernetz nannte es WEPFER S. 111. 112..
Hingegen geht er mit ſeinem Stamme zur Syl - viſchen Grube hin(b)GAVTIER tab. 7. f. 4. CASSER Lib. X. tab. 10. K. BONHOMME tab. 9. G. G. WILLIS tab. 1. R. HEVER - MANN tab. 8. H. H. TYSONbeim COLLINS tab. 48. faſc. 7 tab. 1. T. T. , und zwar zwiſchen dem vordern und hintern Lappen des großen Gehirns; er wirft eine Menge Zweige in beide Lappen, und, indem dieſe Zweige zu beiden Seiten des großen Gehirns uͤber ſich in die Hoͤhe ſtei - gen, ſo haͤngen ſie einerſeits mit den Aeſten des vorhergehen - den Stammes, andererſeits mit denen Fortſaͤzzen der Wir - belſchlagader zuſammen. Es iſt hier nicht noͤthig, zu wiederholen, daß die kleinen Schlagadern in dieſer Ge - gend entſpringen, welche das Mark des großen Gehirns hie und da durchboren.
Es haben aber alle Schlagadern des Gehirns die - ſes mit einander gemein, daß ſie mit ihren großen, und der Grundflaͤche des Gehirns naͤher liegenden Staͤmmen, ganz unten durch die Markwindungen laufen, und daß ſie ihre kleine, und weiter gehende Aeſte uͤber die Ober - flaͤche dieſer Windungen ausſtreut(c)Daß die groͤßern Blutadern durch die Furchen des Gehirns von außen zu herablaufen, ſagt AL - BIN. adnot. Lib. I. S. 40. tab. 2. f. 1.. Sie biegen ſich alle nach Art der Schlangen(d)Jn allen Kupfern RVYSCH T. 13. u. ſ. f., uͤberflechten die Windungen mit einem Nezze(e)RVYSCH eben da. AL - BIN. T. II. f. 2., und bieten ihres gleichen und ziemlich großen Aderaͤſten, hie und da die Haͤnde. Sie ſind ingleichen nicht nur zart, ſondern auch von dem durchſcheinenden Blute roth gefaͤrbt, und ſo weich, daß ſie im Zerſchneiden ihren DurchmeſſerN 3nicht198Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. nicht behalten, ſondern die ganze Schlagader zuſammen faͤllt; ia ich befinde ſie ſo beſonders zerbrechlich, daß ſie ungemein leicht zerreiſſet, wenn man ſie mit Wachs ausſpritzt; und es iſt dieſes eine neue Urſache mit, war - um man denienigen Schlagadern, welche in das große Gehirn laufen, die Muskelmembrane abgeſprochen hat(f)An den kleinern Aeſten kon - te LVDWIG die Muskelfaſern nicht deutlich machen. S. 18.. Ob dieſe Zerbrechlichkeit gleich ohne Zweifel von der Natur aus wichtigen Urſachen verhaͤngt worden, ſo iſt ſolche doch Schuld, daß die Schlagadern des groſ - ſen Gehirnes, und zwar viel oͤfterer, als alle andere Schlagadern von einerlei Durchmeſſer, ſelbſt von dem Stoße des Blutes zerreiſſen, welches die gewoͤhnlichſte Urſache des Schlagfluſſes zu ſeyn pflegt. Man hat fer - ner angemerkt, daß hier die Schlagadern viele und große Aeſte haben, und daß dieſe Aeſte in einem groͤßern Ver - haͤltniſſe gegen ihre Staͤmme ſtehn(g)RIDLEY S. 18. V. SAUVAGES phyſiolog. S. 172welcher das Verhaͤltnis macht, wie 175 zu 1..
Wenn man alles zuſammen nimmt, ſo erhellet daraus, daß die Carotis uͤberhaupt dem vordern Theile des großen Gehirns, dem unterſten Theile des Aderge - webes, endlich dem vordern Ende der dritten Gehirn - kammer, und der Hirnſchwiele Aeſte zuwirft.
Es ſtellen die Wirbelſchlagadern Staͤmme des zweeten Ranges vor, und dieſe uͤberliefern der Gehirn - maſſe, zwar etwas weniger, doch aber noch genung Blut. Jch finde naͤmlich, daß ihr Durchmeſſer um $$\frac{11}{100}$$ Zoll groß iſt(h)Da die Carotis 23. Zoll hatte.. Sie haben nach dem vortrefli - chen Senac(i)Lib. I. S. 247., wofern man unſere Schlagader unterdem199V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. dem Namen der Nakkenader verſteht, ſo, wie er es uͤberhaupt darunter zu verſtehen ſcheint, zum Quadrate des Durchmeſſers 8281 ſolcher Theile, dergleichen an der Aorte 90,000, an der Carotis uͤber 23,000 da ſind, ſo daß er die Wirbelſchlagader, um etwas kleiner angiebt, als wir. Es gelangt der groͤßte Theil ihres Blutes zum großen Gehirn, indem die Aeſte nur klein ſind, welche die Wirbelſchlagader dem Ruͤkkenmarke, und den Muskeln zufuͤhrt. Man hat auch bisweilen die linke, welche vorzuͤglich aus dem Aortenbogen zu kommen pflegt, groͤſ - ſer, als die rechte gefunden(k)P. C. FABRICIVS in programm. S. 15, auch doppelt ſo groß..
Sie nimmt gewoͤhnlicher Weiſe, und zwar auf ſol - che Art aus der Schluͤſſelader ihren Urſprung, daß ſie der erſte Aſt von ihrem Stamme wird, und etwas eher, und mehr nach hinten zu entſpringt, als die Schild - ader(l)Tab. art. thyr. inf. prior. L. L. poſterior. S. tab. tot. corp. anter. β. β. tab. art. brach. 1. und die mit der Schildpulsader verbundene uͤbrigen Schlagadern. Jndeſſen koͤmt es doch nicht ſel - ten vor, daß die linke Wirbelſchlagader aus dem Aor - tenbogen(m)V. Lib. VI. S. 161. und BOEHMER pracf. ad Faſc. 1. S. 11., um etwas eher entſpringt, als die Schluͤſſelader derſelben Seite.
Sie wird nahe bei ihrem Urſprunge von dem Zwei - ge des Ribbennerven, welcher ſich in den unterſten Nak - kenknoten begiebt, wie von einem Strikke umfaßt(n)Faſc. 2. tab. art. thyreoid. poſt. not. c. de nervor. imperio, S. 14..
Es iſt der Lauf dieſer Schlagader an beiden Sei - ten verſteckt. Sie begiebt ſich naͤmlich oftmals in das Loch des Querfortſazzes des ſechſten Halswirbels(o)Faſcic. 2. angefuͤhrt. Ort. et in fig. poſt. V. t. art. brach. 1. EVSTACHIVS de oſſ. exam. S. 213., bisweilen aber auch ſo gar des vierten(p)Jch habe es geſehen, und EVSTACH. hat es tab. 26 und vergl. tab. art. brach. 1. lat. dextr. , des ſieben -N 4ten200Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. ten(q)Welche nicht ſelten durch - bort iſt, mit 1 und 2 Loͤchern wie WINSLOW ſagt T. I. n. 587. MONROO T. II. S. 199 ſonſt traͤgt ſie einen eingedruͤkten Sinus ALBIN. de oſſibus, S. 189. denn dieſes alles findet man auf meinen Skeletten. HVNAVLD laͤugnet es zwar, Mem. de l’Acad. 1740. S. 380. aber ich ſehe es vor mir, und ehedem VESAL. de rad. chin. S. 66. ſie laͤßt ſonſt einen Aſt der oberſten Ribbenader, oder die unterſte Nakkenader durch ſich gehen, Faſcic. 8. S. 62. WINS - LOW T. III. n. 93., dritten(r)Wie ich ſelbſt geſehen habe. und zweeten(s)BOEHMER angef. Ort.. Sie ſteigt ge - bogen(t)Faſc. 2. tab. art. thyreoid. poſter. durch die uͤbrigen Halsfortſaͤzze dergeſtalt in die Hoͤhe, daß ſie das Loch eines ieden, wie der Faden das Nadeloͤhr durchkriecht.
Sie laͤßt in den Zwiſchenraͤumen der Wirbelfort - ſaͤzze einige kleine Aeſte von ſich, welche zu den Nakken - muskeln gehen(u)Faſcic. 2. tab. art. thyr. prior. not. f poſter. not. c. , und ſich mit der Schild, und Nak - kenader auf allerlei Weiſe vereinigen. Jch halte es ei - ne Seltenheit zu ſeyn, daß ſie die unterſte tiefe Nak - kenader hervorgebracht habe, wiewol dieſes nicht von mir(x)Faſcic. 8. S. 61., ſondern von andern beruͤhmten Maͤnnern ſo geſehen worden(y)GALEN. de arter. venar. diſſect. c. 9. WINSLOW T. III. n. 93..
Es laufen andere kleine Aeſte zu der Bekleidung der harten Gehirnhaut, wo dieſe das Ruͤkkenmark um - giebt, hin, und ſie geben an dem Knochenhaͤutchen, der Wirbelkoͤrper und Wirbelgruben Aeſte von ſich, welche ſich in Nezze verwandeln(a)Faſcic. 7. S. 13. Faſcic. 2. angef. Ort. WINSLOW T. III. S. 219.. Es kommen dieſe ge - meiniglich von der Wirbelſchlagader einzeln hervor(b)Faſcic. 7. angef. Ort. tab. 4 b. y. X. V. tab. V. ξ., bisweilen aber auch aus den Nakkenadern(c)n. q. .
Es begeben ſich andere Zweige zum Knoten eines ieden Nerven(d)Faſcic. 7. S. 13. tab. art. thyr. inf. a. b. c. d. e. f. , zur harten Gehirnhaut des Ruͤkken -markes,(z)WILLIS S. 415. tab. art. thyr. inf. poſt. i. i. i. faſc. 7. S. 13201V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. markes, und zum neben liegenden Fette hin. Es pfle - gen dieſe kleinſten unter den dreien(e)Faſcic. 7. S. 13. Faſcic. 2. tab. art. thyr. poſt. n. c. am Halſe beſon - ders zu entſpringen. Es kommen die obern aus der Wirbelſchlagader her(f)Faſcic. 7. angefuͤhrt. Ort. tab. 4. 6. Z. Faſcic. 2. tab. art. thyr. poſt. g. d. b. tab. art. thyr. prior. not. b. , hingegen die untern von dem aufſteigenden Aſte der untern Schildader(g)Faſcic. 7. angefuͤhrt. Ort. tab. 4. a. N. tab. art. thyr. not. f. tab. poſt. c. c. tab. poſt. a. , und von einer eigenen Nakkenſchlagader, welche aus der Schluͤſ - ſelader entſpringt(h)Faſcic. 7. angef. Ort. tab. ant. r. S. R. tab. art. thyr. poſt. ad. 8..
Die oͤberſten unter dieſen begleiten die harte Ge - hirnhaut zur Hirnſchaale, und haͤngen mit den Schlag - adern des Behaͤltniſſes, und mit andern von der Carotis herruͤhrenden, zuſammen(i)TARIN. beim GAV - TIER tab. 3. f. 2. i. i. M. .
Es laufen andere Aeſtchens hinterwaͤrts mit dem Nerven, der aus dem Marke(k)Faſcic. 7. S. 13. WILLIS S. 415. tab. 13. f. 1.entſpringt, ins Ruͤk - kenmark, und ſie vereinigen ſich mit den Schlagadern dieſes Markes, nicht eben bei iedem Wirbelbeine, ſon - dern nur hie und da(l)Faſcic. 7. S. 15. nicht mit Recht rechnet ſie VIEVSSENS zum Wirbelbein, tab. 18. f. 3.. Sie werden von der Wirbel - ſchlagader am Halſe gezeugt(m)Faſcic. 7. S. 14. 15. WIL - LIS, S. 414. 415., dieienigen Aeſte aus - genommen, welche auch die untere Schildader(n)Eben da. L. N. , oder auch eine beſondere Nakkenſchlagader(o)Eben da. Die ſechſte S. 15. und in T. IV. P. O. S. tab. thyr. prior. b. hervorbringt. Sie pflegen ſich auch um das Ruͤkkenmark zu flechten, und ſich in das vordere Staͤmmchen deſſelben zu wer - fen(p)Eben da. S. 15. und O. P. .
N 5Hin -202Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Hingegen pflegen andere, doch nicht ſo zahlreiche, und weniger Aeſte, als es Wirbelbeine giebt(q)Faſcic. 7. S. 15. nicht mit Recht behauptet VIEVSSENS eben ſo viel, T. 19. f. 4., ob ſie gleich ziemlich groß ſind, ins Ruͤkkenmark zu gehen, und ſie machen mit der vordern Schlagader deſſelben deutliche Verbindungen(r)Tab. 5. Faſcic. 7.. Es ſtammen die meiſten unter ihnen von der Wirbelſchlagader(s)Eben da, tab. 5. δ. η., einige hin - gegen von beſondern Schild.(t)ξ. π. oder Nakkenaderaͤſten(u)τ. 03C6;., unten am Halſe her.
Es biegt ſich dieſe Schlagader anfaͤnglich bei dem zweeten Halswirbel, und das dergeſtalt, daß ſie ſich vom dritten Wirbel einwaͤrts ſtreckt; durch den Kanal des Querfortſazzes des zweeten Wirbels, wiederum hin - auf und auswaͤrts geht(x)WINSLOW T. I. tr. des os n. 579. V. VESAL. Lib. I. S. 8., und hierauf zwiſchen bei - den Wirbeln, naͤmlich dem erſten und zweeten vorwaͤrts und auswaͤrts, unter dem ſehr langen Querfortſazze des Atlas laͤuft(y)Nach dem Kupfer des ASCHIVS f. 4. u und f. 5. n. DRAKE zu 15. denn des COW - PER Kupfer iſt viel weniger gebo - gen in append. ad BIDLOOtab. 3. GAVTIER hat es gar wenig gebogen tab. 3. f. 2. beſſer tab. 7. f. 2. fuͤge hinzu tab. art. thyr. poſt. zu[ψ].. Sie wandert durch das Loch dieſes Fortſazzes in die Hoͤhe(z)ASCHE f. 4. l. u. u. f. 5 n. 6. DRAKE angefuͤhrt. Ort. Faſcic. 2. angefuͤhrt. Ort. zu T. GAVTIER tab. 7. f. 2., ferner durch den Kanal(a)Jch habe bisweilen den Ka - nal geſehen, beſonders WINS - LOW T. I. tr. des. oſſ. n. 574. I. ZACH. PETSCHE obſ. 1. MOREL Iourn. de Med. 1757., oder Furche deſſelben(b)EVSTACHIVS S. 214 und bei den meiſten Schriftſtellern. mit dem zehenten Nerven uͤberdem203V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. dem Atlas einwaͤrts fort(c)Tab. art. thyr. poſt. prope 1. tab. art ſpin. poſt. 1. GAVTIER tab. 7. angefuͤhrt. Ort. RIDLEY tab. 1. ASCHE f. 4. u. u. k. f. 5. n. n p. DRAKE zu 15. der beruͤhmte NIC. le CAT zeichnet es, als den ſchaͤrfſten Strik S. 299. I. E. HEBENSTREIT hat es de art. flexib. und BON - HOMME tab. 9., und zugleich ein wenig nie - derwaͤrts(d)ASCHE angefuͤhrt. Ort. COWPER Phil tranſ. n. 280., und, indem ſie nunmehr, nebſt dem An - fange des zehenten Nerven, die harte Gehirnhaut durch - bort(e)RIDLEY tab. 1. faſc. 7. tab. art. ſpin. poſt. , ſo befindet ſie ſich innerhalb der Hirnſchaale, in die ſie beſtaͤndig durch das große Loch(f)Nach der Erinnerung des FALLOP. S. 132. COLVM - BVS S. 182. D. v. MARCHET - TIS S. 78. RIDLEY S. 35,, und nicht durch einen Kanal eines Beinenknopfes, oder durch ein beſonderes Loch dringt(g)Nicht allzu gut in dem großen Werke, S. 466. Hernachſchreibt auch VESAL. in exam. obſ. FALLOP. S. 95 welchem wider die Ermnerung des FAL - LOP. viele gefolget ſind..
Man will, daß die Schlagader in dieſer Bie - gung(h)Phil. tranſ. n. 280. V. RIDLEY tab. 1. E. mit H. , wie von der Carotis geſagt worden, wei - ter ſeyn und ihrem Blute einen Theil ſeiner Geſchwin - digkeit rauben ſoll(i)COWPER und gegen BIDLOO zu T. VI. f. 6. und uͤbermaͤßig in ic. phil. tranſ. n. 280.. Jch leſe auch, daß dieſe Bie - gung in den Thieren, ſpizzere Winkel, als im Menſchen mache(k)Ad. app. tab. 3..
Sie giebt große Muskelnaͤſte, ſo wol unter(l)ASCHE f. 5. o. tab. art. thyr. poſt. g. h. f. und not. d. GAVTIER angefuͤhrt. Ort., als uͤber dem erſten Wirbel(m)ASCHE f. 4. p. zu dem Bein des Hinterkopfes., von ſich, welche ſich mit denen Schlagadern des Hinterhaupts(n)ASCHE angef. Ort., mit den Nakkenadern(o)Faſcic. 2. angef. Ort., oder mit den Schildadern(p)Faſcic. 2. angef. Ort. f. verei - nigen. Sie ſtreckt auch in eben dieſer Gegend einen, oder zween Zweige(q)Faſcic. 7. S. 7. durch das große Loch(r)Durch das Loch der Droſ -ſelader undzur204Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. zur harten Gehirnhaut(s)Faſcic. 2. angef. Ort. nahe an g. und not. d. und Faſc. 7 ange - fuͤhrt. Ort. VIEVSSENS S. 33 S. 18. f. 3. c. c. SYLVA S. 343 GAVTIER malt ihn ſehr klein tab. 3. f. 2. nicht ſehr kenntlich VAVGVYON tr. des. oper. de Chirurg. S. 317., des Keilfortſazzes(t)BERTIN T. II. S. 377., des Hinterhauptbeins, ferner zu dem Theile der Hoͤlung(u)VIEVSSENS angef. Ort. des kleinen Gehirns, welcher ſich dem Loche des Hinter - haupts zunaͤchſt befindet, wie auch zur Sichel des klei - nen Gehirns fort, und dieſe Zweige vereinigen ſich mit andern Aeſten der Carotis(x)SYLVA angef. Ort. mit den Hinterhauptsadern., die nach dem Behaͤltniſſe zu gehen, oder durch die Zizzen - und Droſſelloͤcher in die Hirnſchaale eindringen.
Daß ein Aſt von den Wirbeladern unterhalb der Hirnſchaale zur harten Gehirnhaut gegangen waͤre, ha - be ich nie gefunden(y)Man ſollte glauben, daß WINSLOW von der Blutaderſpraͤche, die innerhalb der Hirn - ſchaale entſteht. Tom III. n. 103. und VIEVSSENS ſchreibt ſehr undeutlich von ſeinen, daß ſie bis - weilen fehlen, ſagt BERTIN. Tom. II. S. 352.. Wenn ſich beide Wirbel - ſtaͤmme an der Gehirnſchaale, in dieſer Gegend kruͤm - men(z)RIDLEY h. h. GAV - TIER tab. 8. f. 1. faſc. 7. S. 8., ſo naͤhern ſie ſich ferner ihrer Nebenader, bis endlich beide Staͤmme an dem untern Theile der Bruͤk - ke, und bei der Spalte, welche zwiſchen den Piramiden - koͤrpern liegt(a)Faſc. 7. S. 9. RVYSCH etwas, weiter vorwaͤrts tab. 13. epiſt. 12., in einen einzigen zuſammenſtoßen(b)FALLOP. obſ. S. 132. VIDVS, COLVMBVS S. 182. RIDLEY tab. 1. GAVTIER tab. 7. f. 1. Faſc. 7. t. 1. HEV - ERMANN tab. 8. G. , der von vielen arteria baſilaris genennt wird. Jndeſſen berichtet ein beruͤhmter Mann, daß ſich auch die rechte Wirbelader noch eher mit der linken, vermittelſt eines deutlichen Queraſtes, verbinde(c)HEVERMANN tab. 8..
Dieſe(r)ſelader RIDLEY S. 22. wo er nicht von der oben genannten klei - nen Schlagader redt S. 110. 112.
205V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns.Dieſe Ader giebt entweder, bevor ſie(d)Faſcic. 7. tab. 1, auf der rechten Seite, und S. 8. VI - EVSSSENS S. 33. RVYSCH angefuͤhrt. Ort. BONHOMME tab. 9.mit ih - rer Nebenader zuſammenwaͤchſt, oder doch gleich nach dieſer Vereinigung(e)GAVTIER tab. 8. f. 1. Faſcic. 7. tab. 1. linke Seite. Sie - he die Verſchiedenheiten in Faſc. 7 S. 8., die untere Schlagader des kleinen Gehirns von ſich, die ſich zwiſchen den Faſern des achten und beitretenden Nerven, und zwiſchen dem klei - nen Gehirne und dem verlaͤngerten Marke verbirgt, nach - dem ſie dieſem Marke, wie auch dem neunten und achten Nerven, und dem Adergewebe der vierten Gehirnkam - mer(f)Tab. 3. O. O. VIEVS - SENS tab. 9. 10 ohne Buchſtaben., einige Zweige abgegeben, worauf ſie das kleine Gehirn, etwas mehr nach außen zu, als der Wurm liegt, dieſen Wurm, welcher ſie umgiebt, mit zween an - ſehnlichen Aeſten zu beiden Seiten begleitet, und mit ih - ren Zweigen den oͤbern Staͤmmen entgegen geht.
Es giebt auch die Wirbelſchlagader, wenn ſie ſich eben vereinigen will, derienigen Furche einige Aeſte, von der die Bruͤkke, von den Piramidenkoͤrpern abgeſondert wird.
Es nimt auch in dieſer Gegend die hintere Ruͤk - kenader (ſpinalis poſterior), von der wir an einem andern Orte zu reden haben, entweder von der tiefen Schlagader des kleinen Gehirns(f*)Faſcic. 7. tab. art. ſpin. poſt. h. GAVTIER tab. 7. f. 2. VIEVSSENS S. 33. t. 18. f. 3., oder von einer der Wirbeladern an beiderlei Staͤmmen(g)BONHOMME tab. 11. WINSLOW Lib. III. n. 101. ihren Urſprung.
Es206Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Es entſteht auch nicht weit von dieſer Gegend, und gemeiniglich, wenn ſich die Wirbeladern ſchon getrennet haben(h)Faſcic. 7. tab. 1. S. 9. RVSCH tab. 13. ep. 12. WINS - LOW n. 101. BONHOMME tab. 9. 11. RIDLEY hat aus der rechten Wirbelader eine einzige tab. 1 aus der linken GAVTIER tab. 8. f. 1. eine einzige, die aus der Verbindung der Wirbeladern entſteht, zeichnet WILLIS tab. 1. hernach auch VIEVSSENS tab. 4. m. m. Drei Aeſte, der Williſche und zwei, welche mit dem vorigen aus den zwei Staͤmmen der Wirbelader verwachſen, tab. 8. f. 3. tab. 19. f. 3. Zwei, eine aus der Zertheilung, wovon die linke von der Wirbelader adgeſondert, HEVERMANN tab. 8., die vordere und groͤßere Ruͤkkenſchlagader, welche vom Willis entdeckt worden(i)Getheilt, und gleichſam halbdoppelt COWPER Phil. Tranſ. n. 280. append. tab. 3., ruͤkgaͤngig laͤuft, aber ſich dennoch biegt, und zu ihrem beſtimmten Ruͤk - kenmarke hinabſteigt. Wenn ſich die beiden Wirbel - ſchlagadern in einen Stamm vereinigen, welcher groͤßer, als die beiden einzelnen Adern iſt(k)Confer. S. 414., ſo laͤuft dieſer durch die Furche der Varoliſchen Bruͤkke(l)S. 80. bis zu deren oberm Ende hin(m)RVYSCH angef. Ort. GAVTIER tab. 8. Lib. I. Faſcic. 7. tab. 1. u. ſ. f., und zwar zwiſchen dem Spinnengewebe(n)CASSER Lib. X. tab. 9. und zwiſchen der harten Ge - hirnhaut.
Er theilt auf dieſem Wege den Oliven - und Pira - midenkoͤrpern(o)Faſcic. 7. S. 10. Aeſtchen mit, wie auch einige andere der untern Gegend des kleinen Gehirns(p)Faſc. 7. tab. 1. K. HEV - ERMANN angefuͤhrt. Ort. RVYSCH angefuͤhrt. Ort., und dem Schenkel dieſes Eingeweides, und von da geht ein Schlagaͤderchen, welches ſouſt aus dem vereinigten Stamme der Wirbeladern, oder aus den zween, noch unvereinigten Staͤmmen dieſer Adern erwaͤchſt, zu dem harten und weichen Nerven uͤber(q)Faſcic. 7. tab. 1. m. Von den Beinen der Wirbelader, wodurch ſie verbunden werden, VIEVS - SENS tab. 17. f. 1. T. T. H. A. trunco baſilari, WINSLOW angefuͤhrt. Ort. n. 102.. Jch habe ange -mer -207V. Abſchn. Die Pulsadern des Gehirns. merket, daß ein nicht geringer Zweig von der Neben - ſchlagader des Gehoͤrnerven nach der harten Gehirnhaut, durch das Hinterhaupt und gegen den Sinus deſſelben, gelaufen iſt.
Sie theilt außerdem dem Zwiſchenraume an den Querfaſern der Bruͤkke(r)Faſcic. 7. tab. 1. i. i. i. RIDLEY tab. 1. r. r. verſchiedene Zweige mit, in - gleichen einige kleine Schlagadern, die den fuͤnften und ſechſten Nerven begleiten(s)Faſcic. 7. tab. 1. VIEVS - SENS tab. 17. f. 1. p. p. , und zeraͤſtelt ſich endlich an dem obern Ende der Varoliſchen Bruͤkke, nicht ſo wol in zween(t)CASSER Lib. X. tab. 9. f. 2. WILLIS t. 1. w. w. VIEVS - SENS tab. 4. COWPER append. tab. 3. WINSLOW T. III. n. 100. T. IV. n. 175. le CAT angef. Ort. BONHOMME tab. 11., als vielmehr in vier Aeſte(u)Faſcic. 7. tab. 1. V. V. b. b. CASSER tab. 10. Lib. X. RID - LEY tab. 1. RVYSCH angef. Ort. BONHOMME tab. 9. GAVTIER tab. 8. f. 1., oder Gebinde von kleinen Aeſten, naͤmlich in zween rechte und eben ſo viel linke.
Die erſten von dieſen Aeſten, welche folglich niedri - ger liegen, ſind die rechte und linke obere Schlagader des kleinen Gehirns(x)Faſcic. 7. S. 10., und man findet bisweilen an der Stelle dieſes Stammes zween, oder drei abgeſon - derte Aeſte.
Es gehen die kleinern Zweige von dieſen Aeſten nach der untern und vordern Oberflaͤche des kleinen Ge - hirns und zur Bruͤkke hin(y)Eben da..
Hierauf beugen ſich die Staͤmme mit den Schen - keln des kleinen Gehirns, zwiſchen dieſen und dem groſ - ſen Gehirn, in der Gegend des Hintern und der Hoden um. Es ſind aber drei Staͤmme, oder Aeſte dieſer Schlagader vorhanden.
Der208Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.Der vordere iſt kuͤrzer(z)Eben da., laͤuft nach dem Schen - kel des kleinen Gehirns, und verzehrt ſich in dem kleinen Gehirne, in dem vordern Theile des Wurms, und in dem Geflechte, welches uͤber den Kammern der Seh - nerven liegt.
Der mitlere und groͤßere herſcht in der obern Ge - gend des kleinen Gehirns(a)GAVTIER tab. 6. f. 3. Faſcic. 7. tab. 2. S. S. tab. 3. 8. g. g. , weit und breit, und ver - einigt ſich auf verſchiedene Weiſe mit den untern Schlag - adern des kleinen Gehirns(b)VESAL. Lib. VII. f. 18.. Seine Zweige laufen nach den Furchen des kleinen Gehirns, welche ſich tief um den Baum des Lebens, und um den Wurm lagern. Andere Zweige laufen nach der Kammer der Sehner - ven, zu dem Hintern, den Hoden(c)S. 11. f. 3. m. l. i. und zur Zir - beldruͤſe.
Andere wenden ſich nach der vierten Kammer(d)Faſcic. 7. S. 11. tab. 3. l. k. i. k. , nach der großen Klappe, und nach den Schenkeln, wel - che vom kleinen Gehirn zu den Hoden fortgehen(e)K. K. Eben da..
Die dritte tiefe Schlagader des kleinen Gehirns, die einen aͤhnlichen Lauf beobachtet, verſieht die Schen - kel des kleinen Gehirns, die Kammern der Sehner - ven(f)Faſcic. 7. tab. 3. a. b. β. n. , den Hintern(g)Eben da. n. β., die Hoden(h)Zu N. und d. und prope N. , die Zirbel. druͤſe(i)Zu i. , das auf den Kammern der Sehnerven lie - gende Adergeflechte, die von dem kleinen Gehirn zu den Hoden aufſteigende Fortſaͤzze, die große Klappe, das verlaͤngerte Mark, die Schenkel des kleinen Gehirns, und den rautenfoͤrmigen Koͤrper, mit Zweigen(k)Die dahin gebende Zweige beruͤhrt VIEVSSENS S. 34..
Es giebt der groͤßere, vordere, und obere Aſt der zertheilten Baſilaris, die tiefe Schlagader des groſ - ſen Gehirns ab(l)FALLOP. hat es S. 132. und COLVMBVS S. 183. CASSER. Lib. X. tab. 10. g. g. tab. 9. o. o. o. Der Aſt iſt zu den hintern Kruͤmmungen WEPFER S. 214. zu den obern und groͤßern VIEVSSENS S. 34. 35. und tab. 4., welche von der vorhergehenden, durch die Zwiſchenkunft eines Nerven vom dritten Paa - re(m)RVYSCH angef. Ort. Faſcic. 7. tab. 1. GAVTIER tab. 8. f. 1. geſchieden wird. Sie giebt ſo gleich einen Aſt in den unterſten Grund(n)Faſcic. 7. T. I. tab. 1. v. v. VIEVSSENS hat es S. 34. tab. 4. f. f. der dritten Gehirnkammer, in die Sehnerven, bis zu dem gedoppelten Mittelpunkte ab, und dieſes Schlagaͤderchen theilet dem Trichter, den Sehnerven, denen zizzenfoͤrmigen Vorragungen, und den Schenkeln des Gewoͤlbes, wie auch der vierfachen Erhabenheit, Zweige mit.
Sie giebt ferner die mittheilende Schlagadern von ſich(o)Faſcic. 7. tab. 1. [& 03Cg;. φ]., welche den Williſiſchen