ES haben die gelehrten Juden ein Sprichwort unter ſich / das heiſt auf Deutſch: Die letzte Ehre eines Verſtorbenen iſt / daß man ihme ein Haͤußlein oder Schwibo - gen uͤber ſein Grab baue. Womit ſie zielen auf die gewoͤhnlichen Cip - pos, Epitaphia, Grab - und Denckmahle / darauff man der Verſtorbenen Thaten und Nahmen leſen koͤnnen. UndA 2eben4Abdanckungs-Rede. eben diß iſt gar nichts Neues. Es hat ſchon der Patriarch Jacob ſolchen Bau ſeiner Hauß-Ehre der Rahel zum Ge - daͤchtnuͤs fuͤrgenommen. Denen Propheten iſt dergleichen Ehre auch begegnet. Von den Perſianern wird geruͤhmet / daß ſie an ihren Grab-Staͤdten die zuruͤſtgehende Son - ne / die nur noch wenig Strahlen von ſich blicken laͤſt / abge - bildet / und diß eintzige Wort hinzu geſetzet: Orietur, ſie wird wider anffgehen. Die ſinnreichen Egyptier ha - ben uͤber den Graͤbern der Jhrigen den Vogel Phœnix vor - geſtellet / mit der Beyſchrifft: Evolabit: Er wird ſich wider in die Hoͤhe ſchwingen. Auf Alexandri M. Leich - Stein ſahe man das gefaͤſſelte Aſia und Africa, mit dieſem Beywort außgeaͤtzt: Victoria Alexandri: Diß iſt der Sieg Alexanders. Des vortrefflichen Griechiſchen Feld - Herrns Leonidis Gebeine wurden in ein koſtbares Mau - ſoleum verſetzet / mit dieſer Schrifft: Speculum benè Me - ritorum de Patria: Ein Contrafeit derer / die ſich um das Vaterland wolverdienet. Vom Kayſer Carolo M. wird erzehlet / daß / als man ihn auff ſeinem Tod-Bette gefraget / was er fuͤr ein Sieges-Zeichen nach ſeinem Tode auf ſein Grab verlangte? Er geantwortet: Kein anders / als des Todes. Deñ der Tod / ſprach er / iſt die Groß - maͤchtige Kayſerin / welche uͤber alle meine Helden - Thaten triumphiret / und ſie zu nichte machet. Johan - nes Ruſſelius, ein Engellaͤnder / lies uͤber dem Grabe ſeiner Tochter eine Saͤule auffrichten / mit ihrem Bildnuͤs und die - ſer Uberſchrifft: Dormit, non mortua: Sie iſt nicht tod / ſondern ſchlaͤfft.
Nun5Abdanckungs-Rede.Nun dieſen Gebrauch laͤſt man billich in ſeinem Werth und tadelt ihn nicht: Aber ſo feſte die Steine / Ertz[t]und Eiſen ſind / ſo viel ſtaͤrcker iſt doch die Zeit / die alles dieſes verzehret und aufffriſt. Denn wo ſind die beruͤhmten Epi - taphia und Grabmahle der Alten? Sie ſind mehrentheils zu Grund eingeaͤſchert und verwuͤſtet. Darum halte ich dieſe die tauerhaffteſten Epitaphia und Grabmahle unter den Chriſten zu ſeyn / die von Werckſtuͤcken eines Heiligen tugendlichem Wandels zuſammen gefuͤget werden:
Denn
Und indem ich unwuͤrdiger / auff Befehl / in dieſem Geiſiſchen Zion aufgetretten / der weyland HochEdel - gebohrnen / und Gottſeligen Frauen / Frau - en Barbara Eliſabeth / von Kreckwitzin / gebohrnen von Tſchammerin / Frauen auf Juppen - und Heintzendorff / Großkloden / Ackreſch-Frontze und Klein-Tſchuderau; Als des Hoch-Edelgebohrnen Ritters undA 3Herꝛns /6Abdanckungs-Rede. Herꝛns / Herꝛns Guſtavi Sigmund / von Kreckwitz / auf Juppen - und Heintzendorff / Großkloden / Ackreſch-Frontze / und Klein - Tſchuderaw / im Leben geweſene Hertz-geliebteſten Frauen Gemahlin / die letzte Rede bey Jhren HochAde - lichen Funeralien zu halten; ſo wird mirs erlaubet ſeyn der Wohlſeeligen zu wohlverdientem Nachruhm Jhres Tu - gendlichen Wandels auch einiges Grab - und Denck - mahl auffzurichten / und der HochAdelichen Trauer-Ver - ſam̃lung zu einer Nachfolge vorzuſtellen. Solches beſte - het aber aus Vier unterſchiedenen Feldern / und Sinn - bildern / deren das Eine den Glauben / das Andere die Liebe / das Dritte die Hoffnung / und das Vierdte die Gedult / præſentiren wird.
Und zwar das Erſte Feld zum Haupteunſres Kreckwitziſchen Grab - und Denckmals / præſentiret den Glauben / haltende mit beyden Haͤnden dẽ Gecreutzigten mit dieſem Beywort: Meinen Jeſum laß ich nicht: Der Glaube das herꝛlichſte Kleinod eines Chriſten / wornach GOtt alles richtet. Durch den Glau - ben werden unſre Hertzen gereiniget / wie man das Ange - ſicht fein rein haͤlt. Durch den Glauben wohnet CHri - ſtus / der Gecreutzigte / in unſrem Hertzen / da leuchtet ſeine Geſtalt und Bild in uns / wie eine Geſtalt im Wachs / wie ein Bild im Spiegel. Der Glaube das Ohr / das GOt - tes innere verborgene Krafft-Predigt hoͤret: Laß mich hoͤren Freud und Wonne. Der Glaube die Naſe / dieda7Abdanckungs-Rede. da empfaͤngt den erqvickenden Lebens-Geruch aus GOtt: Denn das Evangelium iſt ein Geruch des Lebens zum Leben / denen die da ſeelig werden. Der Glau - be die Zunge / die das guͤttige Wort GOTTES und die Kraͤffte der zukuͤnfftigen Welt ſchmecket: Da heiſt es; Schmecket und ſehet / wie freundlich der HErꝛ iſt! Der Glaube die Hand / damit wir den Gecreutzigten hal - ten und in Jhm erhalten das ewige Leben. Der Glaube das Auge / das CHriſtum ſiehet: Seelig ſind / die rei - nes Hertzens ſind / die werden GOTT ſchauen! Der Glaube iſt die feſte Loͤtung / dadurch aus zweyen eins wird / und das kraͤfftige Jawort / welches die bußfertige Seele mit dem Braͤutigam Chriſto auf ſein liebreiches An - erbieten wechſelt / und mit Jhm ſich unauffloͤßlich verbin - det / der Glaube haͤnget ſich an CHriſto / wie eine Klette am Kleide: Er umbfaſſet Jhn / wie Jacob im Ringen den HErrn / den er nicht laſſen wolt: Ja durch den Glauben entſtehet eine ſo genaue Vereinigung zwiſchen CHriſto und der Seelen / wie zwiſchen der Mutter und dem Kin - de / das ſie im Leibe traͤgt: Wie zwiſchen einem Stamm und dem Reiſelein / das darinnen gepfroffet und gepflan - tzet: Wie zwiſchen einem Weinſtock und den Reben / da - von dieſe aus jenem allen Safft ziehen: Wie zwiſchen Haupt und Gliedern / die genau zuſammen halten. Durch den Glauben herꝛſchen wir uͤber Suͤnd / Tod und Teufel. Durch den Glauben iſt alles unſer / was GOTTES und Chriſti iſt. Jener Vater ſagte zu ſeinem Sohn: Alles was mein iſt / das iſt dein. So ſagt auch CHriſtus: Alles was mein iſt / das iſt dein. Diß Wort ergreifftder8Abdanckungs-Rede. der Glaube und ſpricht mit Bernhardo: JEſus iſt gantz mein / und was ſeyn / das iſt auch alles mein; ſei - ne Gerechtigkeit meine Gerechtigkeit / ſein Leben mein Leben / ſeine Seeligkeit meine Seeligkeit. Solch ein koͤſtlich Kleinod iſt der Glaube. Dieſen Glau - ben aber empfangen wir durch die Widergeburth in der Heiligen Tauffe: Denn da ziehen wir CHriſtum an / wie Paulus ſagt: Wir ſind alle Kinder GOttes durch den Glauben: Denn wie viel euer getaufft ſind / die haben CHriſtum angezogen. Wir koͤnnen Jhn aber wider verliehren: Das zeiget CHriſtus an in dem Gleichnuͤß von dem viererley Acker / wann Er ſpricht: Eine Zeitlang glaͤuben ſie / und zur Zeit der An - fechtung fallen ſie ab. Das zeiget auch CHriſtus Pe - tro an / wann er ſpricht: Jch habe fuͤr dich gebeten / daß dein Glaube nicht aufhoͤre: Als wolte Er ſagen: Petre, wañ ich nicht fuͤr dich gebeten haͤtte / ſo haͤtteſtu keinen Glauben mehr. So koͤnnen wir dann den Glauben war - hafftig verliehren. Wie iſt das moͤglich? Sprichſt du. Ja / wol moͤglich / wann GOTT die Hand abzeucht. Von GOttes Seiten zwar kanſtdu gewiß ſeyn / daß / der in dir angefangen hat das gutte Werck der Seeligkeit / der wirds auch vollfuͤhren bis auff den Tag JEſu Chriſti: Du muſt aber auf deiner Seiten gar behutſam fahren und dich fuͤr Tod-Suͤnden huͤtten. Wir tragen unſren Schatz in irꝛdiſchen Gefaͤſſen / gleich denen / die ei - nen koͤſtlichen Balſam in einem irꝛdenen Tigel tragen / und gehen damit auf einem ſteinichten oder ſchlipfferigem We -ge /9Abdanckungs-Rede. ge / ihr Fuß ſtoͤſt an oder gleitet / ſie fallen / zerbrechen den Tiegel / und verſchuͤtten den Balſam. Was huͤlffts dann / daß ſie ſo einen koͤſtlichen Balſam gehabt / und denſelben auch eine zeitlang wohl verwahret haben / ſo ſie doch her - nach drumb kom̃en? O wie leicht kan man fallen! Fleiſch und Blutt haben wir an uns / wo wir gehen und ſtehen. Die Welt weiß uns auch wol zu finden. Der Teuffel iſt auch keine tauſend Meilen von dannen / ja vielleicht naͤher / denn wir meinen. Sehen wir uns nicht wohl fuͤr / ſo kans leichtlich geſchehen / daß wir ſtraucheln / vom Fleiſch und Blutt / vom Teuffel und der Welt zu Fall gebracht wer - den: Wo bleibt dann der Schatz? Waſſer daͤmpffet Feu - er und Tod-Suͤnde leſchet den Glauben aus. Wer ein ſchoͤnes Kleinod im Kaͤſtlein verwahret hat / der ſiehet auch offt zu / obs noch darinnen iſt. So machs auch / blicke ins Hertz / und ſiehe zu / ob du eine Tod-Suͤnde began - gen haſt / dadurch der Glaube verlohren ſey. Merckeſt du das / ſo thue Buſſe. Durch die Buſſe glimmet der verlo - ſchene und verlohrne Glaube wider an. Verſaͤume auch nicht die Mittel / die zur Staͤrckung und Erhaltung des Glaubens gehoͤren. Paulus ſagt: Der Glaube kom̃t aus dem hoͤren des Worts. Das Wort GOttes iſt das Saͤmlein / darauß der Glaube waͤchſt. Das Wort GOttes die Mutter / der Glaube die Tochter. Es heiſt: Wer die Tochter haben will / der haͤlt es mit der Mutter. Das iſt der rechte Glaube / der mit beyden Haͤnden haͤlt den gecreutzigten CHriſtum / und ſpricht: Meinen Je - SUM laß ich nicht: Diß herrliche Kleinod war eben befindlich in dem Gott-geheiligten Hertzen der Wol-See - ligen Frauen von Kreckwitzin. Jhr munteres Glau -Bbens -10Abdanckungs-Rede. bens-Auge war unverwandt auff Jhren gecreutzigten Heyland als auff die ware Sonne der Gerechtigkeit ge - richtet / wie etwa die wolbekante Sonnen-Blume ſich nach den angenehmen Strahlen der Sonnen lencken ſoll. Diß war ihre vornehmſte Sorge / daß / wie ſie zur ewigen Unſterb - ligkeit durch das Waſſerbad im Wort eingeweyhet war / ſie auch GOtt aus ſeinem Wort erkennen / und an Jhn glau - ben / all ihr Vertrauen auf Jhn ſetzen moͤchte. Chriſtum lieb haben / war Jhr beſſer / als alles wiſſen / alles thun / alles haben. Sie achtete alles Zeitliche fuͤr nichts / daß Sie nur Chriſtum den Gecreutzigten erhielte. Der Glaube gab Jhr die Zuverſicht / daß Sie mit Paulo ſagte: Jch weiß / an welchen ich glaube. Sie hielt ſich an den / der da iſt lebendig von Ewigkeit / und hat die Schluͤſ - ſel der Hoͤllen und des Todes. Sie hielt ſich an den / der da iſt das Licht der Welt. Sie hielt ſich an den / der da iſt das Brodt des Lebens / das vom Himmel kommen. Sie hielt ſich an den / der da gibet das leben - dige Waſſer des Lebens. Dich Jeſum laß ich nicht / war Jhre taͤgliche Reſolution, gleich als haͤtte Sie mit dem groſſen Biſchoffe von Hippon ſagen wollen: Jch kan un - gehindert ruhen / wenn ich mein ſchwaches Haupt an CHriſti mit Blut fliſſende Seite lege. Durch den Glauben hat die Seelige erlanget / was ſonſt keine Crea - tur / keine Welt / kein guttes Werck geben kan; nemlich Ver - gebung der Suͤnden / aus lauter Gnade / um des Gecreutzig - ten willen: Alſo / daß ihr ihre Suͤnden und Fehler nicht zu - gerechnet / ſondern vergeben ſind um der einigen Gerechtig -keit11Abdanckungs-Rede. keit willen / die vor GOtt gilt; welche nicht iſt eines Engels Gerechtigkeit / ſondern des Gehorſams und bluttigen Ver - dienſtes Chriſti. Durch dieſen Glauben iſt Jhr Gewiſſen gereiniget von den todten Wercken / und iſt unſtraͤfflich er - halten worden auf den Tag ihres Todes. Deñ GOtt hat Jhr ſagen laſſen durch ſein Wort / und durch ſeinen Kirch - Engel: Jch wil dir gnaͤdig ſeyn / du ſolt erloͤſet wer - den / daß du nicht hinunter fahreſt ins Verderben; denn ich habe eine Verſoͤhnung funden.
Das II. Feld und Sinnbild an unſrem Kreckwi - tziſchen Grab - und Denckmahl / zur rechten Seiten præ - ſentiret die Liebe / unter einer helleuchtenden Lampe mit der Uberſchrifft: Laſſet euer Licht leuchten. Die Liebe eine hoͤchſtnoͤthige Tugend. Wo ſich dieſe nicht zeiget / da iſts mit dem Glauben ein lauterer Betrug. Denn wo kein Glantz / da keine Sonne: Wo keine Hitze / da kein Feuer: Wo keine Bewegung / da kein Leben: Alſo hat man auch den Glauben fuͤr kein rechtſchaffen Weſen zu achten / ſo er nicht durch die angenehmen Strahlen der Liebe denen Leuten in die Augen faͤllt. Die Liebe muß bey dem Glauben ſeyn. Der Glaube muß durch die Liebe thaͤtig ſeyn. Und zwar ſoll unſre Liebes-Lampe helle brennen zufoͤderſt gegen GOtt. Wir muͤſſen GOtt lieben. Das will GOtt ſelbſt / wenn Er ſpricht: Du ſolt den Herꝛn deinen GOtt lie - ben von gantzem Hertzen / von gantzeꝛ Seele / und von gantzem Gemuͤthe. Und warumb wolten wir GOtt nicht lieben? Wir muͤſſen ja lieben? Wollen wir unſre Liebe verſchencken? Wer iſt ſie wuͤrdiger zu nehmen als der / der die Liebe und Liebligkeit ſelbſt iſt. Wollen wir die Liebe ver -B 2kauf -12Abdanckungs-Rede. kauffen? Wer hat ſie thenrer bezahlet / als Gott mit ſeinem theuren Blutte? Wollen wir die Liebe uns abbitten laſſen? Wer bittet beweglicher als Gott / da Er durch Salomon ruf - fet: Gib mir dein Hertz? Wollen wir uns die Liebe ab - zwingen laſſen? Wer dringet und zwinget kraͤfftiger / denn der uns durch Paulum ſagen laͤſt: So jemand den Her - ren JEſum nicht lieb hat / der iſt verbañt. GOtt iſt ja die Liebe ſelbſt. Wer wolte die Liebe nicht lieben? Gott hat uns zu erſt geliebet: Darum billich / daß wir ihn wider lieben / wie Johannes in der verwichenen Soñtags - Epiſtel erinnert. Ein Licht zuͤndet das ander an: Eine Liebe gebuͤhret die ander. GOtt iſt unſer Wolthaͤter: Wie viel Guttes hat Er uns gethan / thuts noch / und wirds thun in dieſem und jenem Leben. Wer wolte ſeinen Wolthaͤter nicht lieben? Anbey aber muͤſſen wir unſre Liebes-Lampe brennen laſſen gegen dem Nechſten. Denn dazu verbindet uns das Gebot GOttes: Du ſolt deinen Nechſten lie - ben / als dich ſelbſt. Dazu verbindet uns das Geſetz der Natur; denn was wir wollen / das uns der Nechſte thun ſoll / das ſollen wir ihme auch thun. Dazu ver - bindet uns die Beſchaffenheit des Nechſten; deñ er iſt uns in Adam ſo nahe / als unſer eigen Fleiſch: Niemand aber hat jemals ſein eigen Fleiſch gehaſſet. Und dieſe Liebe iſt uͤberall behuͤlfflich. Sie iſt gegen jedermañ zuͤchtig / in der Zuneigung freundlich; in der Wolmeinung beſtaͤndig / in allerley Bedienung ſiñreich; gegen die Hoͤhern ehrerbie - tig / gegen die Gleichſtaͤndigen vertraͤglich / gegen die Niedri - gen demuͤttig; in Worten heylſam / in Wercken fruchtbar: Sie iſt gegen die Unwiſſenden lehrhafftig / gegen die Jrren -den13Abdanckungs-Rede. den mitleydig / gegen dieSchwachen geduldig / gegen die Be - leidiger verſoͤhnlich / gegen die Armen barmhertzig / gegen die Nothleidenden willfaͤhrig / und gegen die Bitten[d]en / nach Vermoͤgen milde und freygebig. Um ihren Glauben zu zei - gen / und deſſen einen klaren Beweiß an den Tag zu legen / lies unſre Wolſeelige Frau von Kreckwitz ihre Liebes - Lampe recht helle leuchten. Helle vor allen Dingen gegen GOTT. Sie liebte GOtt hertzlich / ſagende mit David: Hertzlich lieb hab ich dich HErr! Da andere ihre Luſt hatten an deꝛ Eitelkeit / da erluſtigte ſie ſich allein im HErꝛn. Da andere nach ihrem eignen Gefallen lebten / da war Sie geflieſſen allein nach dem Wort und Willen GOttes zu le - ben. Nicht nur ihre euſſerliche Gliedmaſſen ordneten ſich nach dem Willen GOttes / ſondern Sie hegte auch im Her - tzen die reinen auſſteigenden Flammen nach der Ewigkeit. Jhre geheiligte Seele gleichte nicht unbillich dem Schiffe / das ihme jener Hertzog zu ſeinem Symbolo erwehlet / das auf dem Meer ſchwebend ſich nach dem Nord-Pol, der wie ein Creutz formiret / richtete mit dieſen beygefuͤgten Worten:
Wie die Magnet-Nadel ſich lencket nach dem Geſtirn / mit dem ſie eine Verwandſchafft zu haben / vorgegeben wird: Al - ſo / nachdem die Seel. Frau von Kreckwitz Jhre Seele aus der Hand des HErꝛn empfangen / und deren Urſprung Him̃liſch war / achtete Sie auch fuͤr unbillich / wenn ſie durch eine muthwillige Boßheit ſich der Ehre des Him̃els berau - ben / und den Geiſt / der ſeinen Schoͤpffer ſuchet / durch dieB 3ſchwe -14Abdanckungs-Rede. ſchwere Laſt vorſetzlicher Suͤnden herunter ziehen ſolte. Hell lies Sie darneben ihre Liebes-Lampe leuchten gegen Jh - rem Hochtheuerſten und nun in tieffes Leid geſetzten Herꝛn Gemahl und Ehe-Schatz; demſelben begegnete ſie ſtets mit hoͤchſter Freundligkeit und Leutſeligkeit / und erqvickte Jhn bey ſeinen leiblichen Zufaͤllen / mit treueſter Wartung biß ans Ende: So liebreich war Sie gegen Jhm / daß / wañ Sie ihn haͤtte auf den Haͤnden tragen koͤnnen / Sie haͤtte es nicht unterlaſſen. Helle leuchtete Jhre Liebes-Lampe ge - gen Jhre HochAdeliche Kinder und Kindes-Kinder / denen Sie als eine treu-geſiñte Mutter Muͤtterlich beyge - ſtanden / und vor Jhr erwuͤntſchtes Aufnehmen Tag und Nacht geſorget. Helle leuchtete Jhre Liebes-Lampe auch gegen Jhre Unterthanen und Nothleidende; denen wolzu - thun / und mitzutheilen vergaß ſie nicht; Jhre Liebe war an den Haͤnden nicht lahm / ſondern war geſchaͤfftig den guͤldnen Saamen deꝛ Wolthaͤtigkeit ohne unter - laß in den Acker der Armuth außzuſtreuen: Sie half ihnen mit Rath und That.
Jn dem III. Feld unſers Kreckwitziſchen Grab - uñ Denckmahls / der Liebe gegen uͤber / und alſo zur Lin - cken / præſentiret ſich die Hoffnung / auff einem guͤldenen Ancker ſich lehnende / mit dem Lemmate: Die Hoffnung wartet der rechten Zeit: Die Hoffnung laͤſt nicht zu ſchanden werden: Die Hoffnung erhaͤlt alles. Dieſer herꝛlichen Tugend Natur und Eigenſchafft unter dem Bild eines ſichren und feſten Anckers fuͤrzuſtellen / hat dem Geiſt Gottes ſelbſt gefallen. Der Ancker iſt des Schif -fes15Abdanckungs-Rede. fes Haͤltnuͤß. Wo kein Ancker / da bebet und wancket das Schiff im̃erfort / gehet auch wol gar zu Grunde. Die Hoff - nung erhaͤlt uns im Creutz / daß wir nicht ſincken. Nim̃ die Hoffnung weg / ſo iſt alles todt. Mit einem eiſernen Ancker vertheidigte ſich der Athenienſiſche Held bey Plateas, an ſtatt des Schildes und Helms wieder die Schwerdter und Ge - ſchoß der Feinde. Mit dem Helm der Hoffnung zuꝛSeelig - keit wehret ſich auch ein Ritter Chriſti wider alle liſtige An - laͤuffe und feurige Pfeile des Satans. Der Ancker / der un - terwerts geſencket wird / faͤlt gar leicht auf einen Truͤbſand / da er ſchlecht hafftet: Wird er aber aufwerts in das liebrei - che Vater-Hertz GOttes geworffen / ſo iſt er gnugſam befe - ſtiget: Jch wil ſagen / die Hoffnung / die ſich auf Gott gruͤn - det / iſt mit Platone zu reden / kein Traum eines Wachen - den; oder nach den Worten der H. Schrifft / kein zerbro - chener Rohrſtab / wie die Hoffnung der Gottloſen: Son - dern das ſicherſte und bewertheſte Mittel deꝛ verlangten Er - loͤſung. Wer ſeine Hoffnung auf GOtt ſetzet / der bauet ſein Hauß auf einen Felſen: Er iſt gluͤcklich in Ungluͤck: Reich in Armuth: Froͤlich in Truͤbſal: Starck in der Schwach - heit: Getroſt und lebendig mitten im Tod. Deñ er hat das hoͤchſte Gutt / und iſt ſchon ſeelig / wiewohl in Hoffnung. Darum kan die Hoffnung nicht laſſen zu Schanden werden. Muß Joſeph ins Gefaͤngnuͤs wandern / ſiehe! die Hoffnung fuͤhret ihn wider herauß. Wird David verfolget / und wie ein Rebhun auf den Bergen herum gejaget? Die Hoffnung ſchaffet ihme zur rechten Zeit Ruhe / und ſetzet ih - me die Jſtaelitiſche Reichs-Crone auf. Hat Hiob Rinder und Kinder / Geſundheit / und faſt das Leben ſelbſt verlohren? Die Hoffnung erſtattet ihm alles / auch das meiſte doppeltwider.16Abdanckungs-Rede. wider. Unſre Wohlſeelige Frau von Kreckwitz hat Jhr Leben in Chriſto recht gefuͤhret / in hoffen und harꝛen. Ward das Schifflein Jhres Lebens und Chriſtenthums auf dem ſchwartzen Meer dieſer Welt / die mehr Thraͤnen / als das Meer Saltzwaſſer in ſich begreifft / von den erboſten Creutz - und Truͤbſals-Wellen feindſeelig beſtuͤrmet / ſo lies ſie ihren Hoffnungs-Ancker in das huͤlffreiche Hertz GOttes fallen: Sie hielt beſtaͤndig auß / und erwartete in Chriſtlicher Ge - laſſenheit deꝛBeſſerung / und ergab ſich dem gnaͤdigſten Wil - len ihres Schoͤpffers. Hoffnung / laͤſt nicht zu Schan - den werden / dachte Sie. Sie hat ſtets ein heiliges Ver - langen nach GOtt getragen; weil Sie der Welt Eitelkeit erkañt; der Welt Bitterkeit geſchmecket; GOttes Gnade und Suͤßigkeit empfunden / und ein liebes Kind Gottes ge - weſen. Sie ſeuffzete oft mit David: Nach dir / Herꝛ / ver - langet mich / mein Gott / ich hoffe auf dich. Ach HErꝛ / in dieſem meinem Jammer verlanget mich eintzig nach dir! Numehr iſt ihr Verlangen erfuͤllet! Da ihr ſchwaches Lei - bes-Schiff zwar an denen unvermeidlichen Todes Klippen / den verſtrichenen 27. Febr. dieſes Jahres / des Morgends ge - gen 3. Uhr / untergangen iſt / ſo iſt doch die edle Seele vermit - telſt der Hoffnung / die nicht zu Schanden werden laͤſt / aus aller Gefahr der ſtuͤrmenden Winde / und ſchlagenden Wel - len / an das hoͤchſt-verlangte Ufer des Him̃liſchen Vater - lands getragen und außgeſetzt. Es iſt noch uͤbrig
Das IV. Feld und Sinn-Bild unten zu den Fuͤſ - ſen unſers Kreckwitziſchen Denck - und Grabmahls zu beſchauen / und das præſentiret uns die Gedult auf einem Felſen / mit dieſem Beywort: Gedult uͤberwindet alles. Die17Abdanckungs-Rede. Die Gedult iſt eine demuͤthige Unterwerffung unter den Wil - len Gottes / wodurch wiꝛ alles gutwillig ertragen / was ihme be - liebt uns aufzulegen. Die Gedult macht einen Chriſten unuͤ - berwindlich / wie ein Amboß / der alle Schlaͤge außſtehen kan. Die Gedult ſiehet auf das Ende des Leydens / und iſt diß ihr Denck-Spruch: Dabit Deus his qvoq́; finem: GOtt wird deſ - ſen zu rechter Zeit ein gewuͤnſchtesEnde gebẽ! Wie deꝛWaͤch - ter den anbrechenden Tag erwartet / ſo leidet und wartet ein ge - duldiger Chriſt / bis der Tag der Herꝛligkeit beginnet uͤber ihn anzubrechen. Es muß ſich ein Chriſt leiden als ein gutter Streiter JEſu Chriſti. GOtt hat einem jeden Chriſten den Kampff verordnet. Und es iſt zumahl ein wunderlicheꝛ. Krieg und ſeltzame Art ſich zu wehren: Da der meiſte Sieg und Uber - windung durch Gedult geſchehen muß. Jm weltlichen Treffen befihlet der Feld-Herꝛ: Gib Feuer! ſtoß! wirff! hau! mache nider! Jn der geiſtlichen Seelen-Schlacht und Wahlſtatt lau - tets gantz anders: Leide dich! Sey gedultig! Raͤchet euch nicht ſelbſt! Uberwindet das Boͤſe mit Guttem! Das Creutz Chriſti iſt das Panier! Das Creutz Chriſti iſt das Sieges-Zei - chen! Das Creutz Chriſti iſt das Leit-Exempel! Das Creutz Chriſti iſt der Port / wornach ſich das Seelen-Schiff richten kan. Wie in Fiñ - und Lapland / und der Orten / auf den hohen Vorgebuͤrgen / groſſe Creutze auffgerichtet werden / dabey die Schiffer wiſſen / wo man ſicher anlenden moͤge: Alſo richtet ſich ein Chriſt nach dem Felß Chriſto / auf welchem Er das Creutz erblicket / auf ſeine Gedult ſiehet / und ſeinen Fußſtapffen nach - zufolgen ſich bemuͤhet. Deñ wie man durch den Glauben ſeelig wird; alſo muß man durch Gedult uͤberwinden. Unſre Wol - ſeelige Frau von Kreckwitzin / war eine Nachfolgerin Chriſti in der Gedult. Sie hatte gewiß das Creutz zur Gnuͤge die 65. Jahr ihres Lebens empfunden: Jn vielerley Leibes-Beſchwe -Crungen;18Abdanckungs-Rede. rungen; in Anfechtungen inwendig und auswendig; in Sorg - falt der muͤhſamen Kinder-Zucht; in groſſem Kinder-Hertze - leid / in Kuͤmmernuͤſſen wegen Geſichtes-Bloͤdigkeit / Jhrem Gemahl von GOtt zugeſchickt; in ihren eignen Kranckheiten / davon die Perſonalien einen mehreren Bericht ertheilet: Sie war wie eine Roſe mit ſo vielen Creutz-Dornen umbzingelt / daß ſie zum oͤfftern mit Hiob ihren erklaͤrten Leich-Text zuwi - derholen Urſach hatte: Weñ man meinen Jam̃er waͤge / und all mein Leyden in eine Wag-Schale legte / ſo wuͤrde es ſchwe - rer ſeyn / denn Sand am Meer. Doch trug ſie alles gantz ge - dultig. Durch die Gedult uͤberwand Sie viel tauſend Ver - druͤßligkeiten / die Jhr die gantze Lebens-Zeit zuhanden geſtoſ - ſen. Durch die Gedult uͤberwand Sie alles Ungemach / allen Kummer / alles Hertzleid / ſo in ihrem Eheſtand Jhr begegnet; ja durch Gedult uͤberwand Sie ihre eigene Unpaͤßligkeit / und endlich ſelbſt den unuͤberwindlichen Tod. Jn einer Muͤntze des Kayſers Claudii ſitzet die Conſtantia, oder Beſtaͤndigkeit / als eine herꝛliche Matron auf einem Felſen; in der einen Hand haͤlt Sie eine brennende Fackel / in der andern etliche Korn-aͤh - ren / und wird damit gedeutet auf die beſtaͤndige Sorgfalt ei - nes Fuͤrſtens / daß in ſeinem Lande gutte Zeit / Wohlfarth und Nahrung ſein moͤge. Jch wolte es dißmal außlegen von der Beſtaͤndigkeit und Gedult einer from̃en Chriſtin: Durch die Fackel verſtehe ich Jhren unaußloͤſchlichen Ruhm; durch die Korn-aͤhren den herꝛlichen Nutzen / ſo Sie von der Gedult hat. Deñ wer mit duldet / der wird auch mit herrſchen. So iſt nun die Seel. Frau von Kreckwitzin / als eine Heldenmuͤttige Uber - winderin in den ſeeligen Freuden-Himmel eingegangen: Jhr bitter-voller Creutz-Kelch iſt in den allerſuͤſſeſten Malvaſier; das finſtre Welt-Egypten in das lieblichſte Canaan / das dro - ben iſt / ja die ſchwartze Bahre ſelbſt in einen Gold-geſtuͤcktenEhren -19Abdanckungs-Rede. Ehren-Thron verwandelt worden. Sie geneuſt vor dem Stuhl des Lam̃s der holdſeeligſten Geſellſchafft aller Heiligen Engel / nachdem das ruhmwuͤrdigſte Chor der ſchoͤnſten vier Haupt-Tugenden / von welchen Sie auf der Welt umbgeben war / Jhren Abtritt genommen. Denn / nachdem Sie durch den zeitlichen Tod alle Truͤbſeeligkeit mit der ſeeligſten Ewig - keit verwechſelt / ſo hat Sie der præſentz der in unſrem Grab - und Denckmahl aufgefuͤhrten Tugenden nicht mehr vonnoͤ - then / auſſer der Liebe. Nicht vonnoͤthen hat Sie der Gedult: Denn was ſolte im Himmel fuͤr Truͤbſal ſeyn? Nicht vonnoͤ - then hat Sie der Hoffnung / als welche Jhr Abſehen auf ein zukuͤnfftiges Gutt hat: Jm Himmel aber iſt kein Guttes zu - kuͤnfftig / ſondern alles gegenwaͤrtig. Nicht vonnoͤthen hat Sie des Glaubens: Deñ jetzt wandelt Sie im Schauen und ſiehet den DreyEinigen GOtt von Angeſicht zu Angeſicht. Der Glaube iſt der Jacobs-Stab / deſſen wir auf der Pilgrim - ſchafft dieſes Lebens nicht entbehren koͤnnen; ſobald wir aber an die Thuͤr des Himmels kommen / ſo ſetzen wir den Wan - derſtab nieder. Nur die eintzige Liebe iſt es / welche mit der Wolſeeligen Frauen von Kreckwitz in das Him̃liſche Je - ruſalem eingegangen / und Sie zur Hochzeit des Lam̃s beglei - tet / auch ewiglich unter den Chriſtlichen Tugenden bleibet. O ſeelige Seele! Jn dieſem Jam̃erthal weinete Sie offt / weil Sie GOtt und den Nechſten nicht noch lieber haben konte; jetzo aber iſt der Rauch ihrer Seuffzer und Begierden in vollkom - mene Liebes-Flammen außgeſchlagen / damit Sie zufoͤderſt GOtt das hoͤchſte Gutt / und denn auch Jhre Him̃liſche Mit - Buͤrger ohn aufhoͤren umbfaͤnget. Erwegen Sie nun diß / HochAdelicher Herꝛ Wittwer recht Chriſtlich / ſo werden Sie damit allen Jhren Schmertzen mercklich daͤmpffen / undver -20Abdanckungs-Rede. verſichert leben koͤnnen / der treue GOtt werde Jhres Hohen und ſchwachen Alters Stecken und Stab / Leiter und Fuͤhrer ſeyn; Er werde Sie heben / tragen / und auch zu rechter Zeit erretten; Er werde Sie in allen Jhren Bekuͤmmernuͤſſen troͤ - ſten / wie einen ſeine Mutter troͤſtet / in Jhrem Seelen-An - liegen erwuͤntſchte Huͤlffe vom Heiligthum ſenden / und ſich immerfort als ein treuer GOtt erweiſen / der nicht laͤſt ver - ſuchet werden uͤber Vermoͤgen; Er werde es mit Jhnen und den Jhrigen wunderlich / doch ſeeliglich machen.
Es iſt nunmehr Zeit / daß ich zu dem ſchreite / warumb ich ſonderlich aufftretten ſollen / nemlich der Hoch-Adeli - chen Trauer-Verſam̃lung ſchuldigſten Danck abzuſtat - ten / daß Sie die angeſtelten Funeralien, der Seel. Frau Kreckwitz durch Jhre mitleidende Gegenwart liebreich zieh - ren / und die ſchmertzlich Betruͤbteſten nicht ohne Troſt laſ - ſen wollen. Sie verſprechen durch meine Wenigkeit / daß Sie wollen in allen Begebenheiten hertzlich geneigt und be - reit ſeyn / mit allen moͤgligſten Dienſten zuerzeigen / wie an - genehm Jhnen dieſe Volckreiche Gegenwart geweſen. Sie wuͤntſchen dabey / daß GOtt / der Herꝛſcher uͤber alles Fleiſch / Sie und Jhre Angehoͤrige unter dem Schutz und gnaͤdigen Regierung Unſers unuͤberwindlichen Kayſers und Lan - des-Vaters LEOPOLDI M. deme der HErꝛ Zeba - oth durch ſeine hohe Alliirten bey dieſem ſchweren Feld - zug wider ſeine trotzige Feinde / Gluͤck / Sieg und U - berwindung aus Gnaden goͤnnen und geben wolle / noch lange / lange in Geſundheit und Leben / im Frie - den und allem Seegen erhalten wolle.
CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
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