Dem Wohlgebohrnen Herrn Herꝛn Alexander Erskein / Jhr Koͤnigl. Mayſt. zu Schweden wohlbeſtaltem Geheimen und Hoffraht / Kriegs - und Pomeriſchem Eſtatspræſidenten / itziger Zeit zu Einrichtung des Eſtats uñ Loͤb - licher Landesregierung derer Hertzogthuͤmer Bremen und Verden gevolmaͤchtigtem Com - miſſarius etc. Erbherrn auff Trebſees und Vohrland. Meinem groſſen und hohen Goͤnner / maͤch - tigem Beforderer und vielguͤti - gem Patrnen. [Gluͤk / Heyl und Wohlfahrt!]
Wann die alten Weiſen / unſere kluge Vorwelt einen kurtzen Begriff aller Laſter beſchreiben wollen / haben ſie es gethan mit dem ſchaͤndlichen Nahmen der Undankbarkeit / und weiß ich nicht mit was Farben ſie ſolchen abſcheulichen Fehler beſ - ſer hetten abmahlen koͤnnen als mit dieſer Benennung / beobachtet erſtlich GOtt und ſein ſeligmachendes Wort / welches uns außdruͤklich / die Wolthaten mit Dank zu erkennen / gebietet / dadurch entehret und hin - dan geſetzet wird; Nachmals wird einẽ gut - thaͤtigen Menſchen / und treumeinendem Gemuͤhte / die Wolthat einzuziehen / man - chem Freunde ſein redlich geſonnenes Hertz zu verſchlieſſen / und guͤnſtige Befoͤrderung zuverſagen / Urſach gegeben; Drittens ma - chet ſich ein Undankbarer / dem man zuvor alle Liebe erwieſen und gutes gethan / nicht allein ſeinem Wolthaͤter verhaͤſſig / ſondern allen Ehr und Tugendliebenden zu einem abſcheulichen Scheuſall. Vierdtenswer -): (iiijdeden die Gutthaten an ſich ſelbſt / welche ei - nem dankbaren und redlichen Menſchen hetten koͤnnen erwieſen werden / gleichſam wie in den Koht geſchmiſſen / und als ein koſtbarer Wein in einen unſaubern und mit Spinnenweben durchſponnenen Holtz - becher gegoſſen. Kurtz / der Undank iſt eine Quelle / aus welcher viel unzaͤhlige Laſter mit vollem Strudeln herflieſſen. Wann ich denn ſchon vor einer geraumen Zeit in der Fremde mit Freuden vernommen / daß meiner hertzgeliebten Eltern Behauſung / Durch Anweſenheit Jhr Excell. und dero hohes Anſehen beſeliget / und mein lie - ber Vater / deſſen Hand ich nun in zehen Jahren nicht gekuͤſſet / mit vielen Gunſtzei - chendero Leutſeligkeit angeſtrahlet worden / ſo eigne ich mir / vermoͤge unſers Rechtens / welches Vater und Sohn fuͤr eine Perſon haͤlt / alle ſolche erwieſene Gunſten zu / und befinde Jhr Excell. mich davor euſſer - ſtes verbunden. Uber dieſes der Him - mel meine Heimreiſe wieder alles Hoffen ſo gluͤklich geordnet / daß ſie dieſer Ohr - ten durchgefallen / und Jhr Excell. per ſoͤhnliche Gegẽwart angetroffen / habe ich esmirmir vor eine ſonderliche Gluͤkſeligkeit ge - ſchaͤtzet / und alſo / des obberuͤhrten Laſters mich nicht etwan theilhafftig zu machen / ſondern meine ſchuͤldige Dankbarkeit an dẽ Tag zu geben / billiger maſſen auff Mittel un̄ Wege geſonnen. Es giebet mir aber hierzu / Jhr Excell. gunſt geneigtes Gemuͤhte ge - gen die freyen Kuͤnſte / abſonderlich zu der vergoͤtterten Poeſie / und aͤdelen Muſike / welches mich nicht allein der loͤbliche Nach - klang vornehmer Leute verſichert / ſondern auch die Schreiben meines lieben Vaters / die Jhr Excell. auffzuwarten mich ernſt - lich anmahnen / ſatſam vergewiſſern / Ja welches gewogene Mezenatengemuͤhte / ſag ich / ſich zugleich mit den fuͤrtrefflichen Thaten und Weltbekandten Weißheitsuͤ - bungen allbereits von dieſer Sterbligkeit / hinauff an das Firmament geſchwungen / gewuͤnſchten Anlaß / meinem Vater den kindlichen Gehorſam zu leiſten / abſonder - lich aber / und vornemlich / Jhr Excell. mein williges Gemuͤhte und fertige Dienſte an den Tag zu geben / in dem / daß ich dieſes mein gegenwertiges neugepflantztes Luſt - waͤldchen vor Jhre Excell. bringe / und): (vſol -ſolches in ſchuͤldiger Auff wartung fuͤr dero Fuͤſſe lege / und bitte nichts hertzlichers / als daß es von Jhr Excell. meinem maͤchtigen Befoͤrderern / als ein unfehlbares Zeichen meiner wilfertigen Sinnen / nach angebohr - ner Leutſeligkeit auff genommen / und vor al - len neidſuͤchtigen Theonsbruͤdern / welche / gleich wie der ſchwartze Schatten mit dem goldſtrahlendem Sonnenſcheine gebohren wird / ſich auch bey einem nach Ehr und Tu - gend ſtrebendem Gemuͤhte unauſbleiblich finden laſſen / tapfer geſchuͤtzet werde.
Jn welches Erfolgung ich iederzeit / ſo lange mir der guͤnſtige Himmmel das Leben friſten wird / mit dankbarem Hertzen muͤg - lichſt bezeugen werde / daß ich bin
Geben Hamburg den 14. Winter - monatstag des 1651. Jahrs. Jhr Excell. und dero Wohlgebohrnen Hoheit Auſwaͤrtigſter Diener Georg Neumark.
Michel Weiß / Prediger zu S. Katharin in Dantzig.
Aus Liebe zu ſeinem Herrn Neuͤmark und deſſen fuͤrtrefflicher Wiſſen - ſchafft / in der Singe - und Dichter - kunſt ſetzte dieſes zwar eiltgſt / a - ber hertzwolmeinentlich Der Ruͤſtige.
Feſtin, Calamo deproperabat ANDREAS TSCHERNINGIUS, Profeſſor oſtoch.
M. AD AM OLEARIUS.
Johann Peter Titz.
Gratulationi, Amicitiæ, & benibolo ad plura incitamente dab. hæc exilia C. Thamnitius, Thorunien - ſis, Gymnasl Patrii Pro - feſſor & Viſitator.
Diß weinige nur konte Seinem hochgeehr - ten Herrn Schwager reißfertig abſingen Sigiſmund Schellhammer / Hamb.
Ægidius Gutbirius, SS. Th. & Lingv. Orìent. Cult.
Dieſes wenige ſetzte eiligſt auf / und uͤber - fendete es von Thoren mit abgehen - der Poſt ſeinem andern Hertzen Joh. Sebaſtian Jacobi / beider Rechten Befliſſener.
Aus reinem deutſchen Hertzen geſchrieben von Georg Greflinger-Seladon von Regenſpurg / Cæſ. Not. in Hamburg.
Von treuer / deutſcher / aufrichtiger Hand ſeinem treuen deutſchen aufrichtigen Herrn Neu - mark ſatzte dieſes eiligſt in Hamburg Paul Tſcherning von Buntzlau aus Schleſien der H. Schrifft beflieſſener.
Jan VVagener, amateut de la langue, fran. ſoiſe.
Dieſe in Eyl aufgeſetzte Verſe / uͤber - ſendet von Stolp aus Pom - mern St: Saß.
Hter wirſtu guͤnſtiger Leſer / daß in meiner verhochteutſch - ten Kleopatren verſprochene Luſtwaͤldchen / in welches ich eine ziem liche Zahl meiner poetiſchen Gedankẽ / vnd Ubungen theils geiſt-theils weltlich einverleibet / zu empfangen haben. Sofern ich nun ſehen werde / daß dir ſolches belieben wird / und du, bey abgemuͤſſigter Zeit mit deinem guͤnſtigen Gemuͤhte / darinnen heruͤm zu ſpatzieren / es wuͤrdigen wirſt / wirſtu mich ein mehrers / und zwar Sa - chen die etwas wichtiger und mit ſteiſſiger Muͤhe ausgear - beitet / heraus zugeben / heimlich veranlaſſen. Dieſes ab habe ich dich / teutſcher Poeterey Liebenden / nohtwendig zu erinnern / daß / wo du etwan meine Proſodie oder Poe - tiſche Tafeln geſehen / und in gegenwertigem Luſt - waͤldchen etwa eine Anaſtrofe oder Redeverſe - tzung / welcher doch ſehr wenig / und muͤgligſt vermieden / ſinden wirſt / du mich nicht beſchuͤldigen wolleſt / als Einen der andern Geſetze vorſchreibet / und doch ſelbſt nicht be - obachtet / ſondern wiſſen / daß ich etliche Gedichte vor zwey /drey /drey / vier auch wol mehr Jahren aufgeſetzet / da ich mit viel andern / derer eine groſſe Zahl heutiges Tages / der Edelen / und Kunſtreinen Poeſie zum ſchimpflichen Nachtheil / heruͤm ſchwermen (wie man denn bißweilen auf Hochzeiten und Be - graͤbnuͤßen ſatſam ſiehet) in den Tag hinein geſchrieben / und wenig Kunſtregeln oder Grammatikaliſche Lehrſaͤtze in acht genommen / (wie ich Sie dann auch zum theile nicht gewuſt.) Weßwegen ich dich bitte / du wolleſt dich daran nicht ſtoſ - ſen oder Mich zur Entſchuͤldigung anziehen / ſondern / im - fall dir meine poetiſche Tafeln / in welchen die gantze Wiſſen - ſchafft kurtz begriffen / noch zur Zeit unbekandt / oder dieſel - be gering ſchaͤtzeſt / dich |an anderer ſinnreichen Leute Proſo - dien halten. Zum zweiten / wenn du ſindeſt ein einſylbich - tes Gebietswort (imperativ. ) als zum Exempel Trag dein[L]eiden / etc. ſo denke nicht daß ich die Apoſtrofe vergeſſen /[u]nd alſo bas Wort zerſtuͤmpelt / ſondern ſey berichtet daß al -[l]e Gebietswoͤrter (imperat:) von Natur ohne / angehaͤngtes / e muͤſſen geſetzt werden / und ſo das e dabey ſtehet / als: tra - ge geſchicht ſolches Krafft der Paragoge oder En - dungs zuſatzes / da es wegen deß Verſes / bißweilen zierlich angefuͤget wird Hiervon beſiehe HErr Schottels Sprachuͤbung. Drittens / wenn du ſieheft das Woͤrtchen Mang ſo miß mir nicht bey / wie es von etlichen geſchehen / als wenn ichs verſehen / und ein Niederteutſches Wort unter das Hochteutſch gemenget. Jch habe es mit Fleiß gethan. Es iſt dieſes woͤrtchen Mang das rechte Stamm - und Wurtzeiwort von wel - chem hergewachſen: vermengen einmengen ge - menget / gemangkorn / etc. Haͤlt man nun die ab - geſtammeten Woͤrter vor gut Hochteutſch / waruͤm ſoll deñ das Wurtzetwort ſein Buͤrgerrecht / wie einsmals ein ſtat - licher und in teutſcher Sprache kunſt erfahrner Mann ſaget / bey uns Hochteutſchen ſo gahr verlohren ha - ben? Solches Woͤrtchen weitleufftiger zu ſchuͤtzen / iſt mein Abſehn nicht doͤrfte aber anderwerts / von derglei - chen ſtreiligen Woͤrtern mehr / welgeſchehen. Zum vierd - ten ſey der Muſikliebende berichtet / daß faſt die meiſten Lie - der / auf eine Violdegam̃ / und zwar / in umerſchiedlichen ver - ſtimmungen / wie deñ ein Probſtuͤkchen / in meiner Fryne Bozene zufinden / geſetzet ſind / hette auch gerne geſehen / uͤm die vollkommene Ahnmuht zuvernehmen / daß alle Ta - bulaturen hetten koͤnnen beygedrukkt werden / in Man - gelung aber der Zeit / ſonderlich eines Form - oder Holtzſchnei - ders / hat es verbleiben muͤſſen. Kan aber wol geſchehen / daß ich dir / Violdegammen Liebhaber / mit ehiſtem / in einem abſonderlichem Buͤchelchen alle zugehoͤrige / und andere meh: Tabulaturen / entwe der in kupfer oder Holtzſchnitt vor Au - gen ſtelle. Sofern aber die bloßen Melodeyen ſollen von Liebhabern gehoͤret werden / muß ein gut Fundament / bey der Grundſtimme ſein / ein guter Singer den. Text fein deut - lich unterlegen / und die Violin / wo ſie dabey ſtehet / ohne Ko - loraturen darzu geſtrichen werden. Zum fuͤnften ſey freund - lich gebeten / wenn dir etliche drukfehler vor kommen / ſolche nach deinem reiffen Verſtande ſelbſt zu corrigiren / und mir die Schuld nicht beyzumeſſen / beobachtet mich eine noht - wendige Reiſe von der helffte der Correctur abgezogen / uñ mein guter Freund / dem ich Sie in deſſen bittlich anbefohlẽ / auch mit viel Geſchaͤfften belegt geweſen / daß alſo leichtlich etliche Fehler ſtehen blieben. Was aber vor andern noht - wendig muß corrigirt ſein / iſt dieſes: an der 47 Blatſeite im 6 Vers ſtehet geſchehen ſoll heiſſen ergangen. an 165. bl. im 28. v. Alzeſien fuͤr Alzeſten. am 186 bl. im 16 v. Sextin fuͤr Sertin. am 199 bl. im 10 v: Trojan fuͤr Trajan. am 209 bl. im 3v: kom̃ / ach komm fuͤr komm / ach komm auch. am 217 bl. im 3 Sinnſpruch: ſchweig nur albꝛeꝛ Menſch fuͤr ſchweig nur du albrer Menſch am 226 ſollen die zwen erſte Verſe im andern Sinnſpruch: Neulich etc. weiblich ſein. Dieſes iſt es / was ich kuͤrtzlich erinnern wollen. Bitte dieſes mein Luſtwaͤldchen ſo anzunehmẽ / wie ich dir es uͤberreiche / verſpreche dir ins Kuͤnfftige / alle meine poetiſch-verhoch - teutſchte Geſchichte in einem Buche mit Kupfern ausge - ziehret / heraus zugeben / Jmfall ſich ein guter Verleger ſindẽ moͤchte / und andere ergetz - und nuͤtzliche Sachen mehr. Gehab dich wohl.
Grundſtimme
Auf Begehren Der Hochedlen / Viel Ehr und Tugend - ſahmen Frauen Anna Barbara von Schlieben gebohrnen Kreytzien / auffgeſetzet.
G. N.
Grundſtimme.
Grundſtimme.
Grundſtimme.
Grundſtimme.
B. E.
Grundſtimme.
Nach dem Spruche: Gott iſt getreu der euch nicht leſt verſuchen. u. ſ. f.
G. N.
Grundſtimme.
G. N.
Grundſtimme.
G. N.
Geigenſtimme
Grundſtimme.
Grundſtimme.
B. E. Erſte Geigenſtimme.
Andere Geigenſtimme.
GeneralBaß.
Grundſtimme.
G. N.
Grundſtimme.
G. N.
Grundſtimme.
Nach dem Sprichwoꝛt: