PRIMS Full-text transcription (HTML)
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Beſchreibung des gantzen Fuͤrſtlichen Braunſchweigiſchen GArtens zu Heſſem /
Mit ſeinen Kuͤnſtlichen Abtheilungen /[Quartieren] / Ge - hecken / Gebaͤwden / Lauberhuͤtten / Waſſer-Kuͤnſten / Brun - nen / vnd außgehawenen Bildern. Auch Ordentliche richtige Specification aller derer Sim - plicium vnd Gewaͤchſe / ſo von Anno 1607 biß in das 1647 Jahr darinnen mit groſſer Luſt vnd Verwunderung gezeuget worden.
Jn Zwey Capitul verfaſſet
Halberſtadt /Gedruckt bey Andreas Kolwall /Jm Jahr Chriſti 1648.
Vorꝛede.

Der Durchleuchtigen vnd Hoch - gebornen Fuͤrſtin vnd Frawen / Frawen ANNÆ-SOPHIEN, Gebornen auß Chur-Fuͤrſtlichem Stamm Brandenburg / Hertzogin zu Braunſchweig vnd Luͤneburg / auff dem Fuͤrſtlichen Hauſe Schoͤningen / Wittwen / Meiner gnaͤdigſten Fuͤrſtin vnd Frawen.

DVrchleuchtige Hochgeborne Fuͤrſtin / gnaͤdigſte Fraw / E. Hoch-Fuͤrſtlichen Durchleuch - igkeit wird ſonder zweifel wol wiſſend ſeynd / wie daß dem Hoch-Fuͤrſtl. Hauſe Braunſchweig Jch eine ge - raume Zeit / nun in das viertzigſte Jahr / vnterthaͤnigſt bedienet geweſen / vnd fuͤr einen Gaͤrtner mich gebrauchen laſſen / auch den Fuͤrſtlichen Garten allhier zu Heſſem mit meiner Hand zu bawen angefangen / Jhn fuͤglich abgetheilet / zierlich behecket / vnd / nach Nohtwendiger Zurichtung des Erdreichs / mit aller - hand Außlaͤndiſchen vnd Einheimiſchen Gewaͤchſen / Baͤumen / Stauden / Kraͤutern vnd Blumen wohl außſtaffiret / daß Er / durch angewandten vnverdroſſenen Fleiß / Muͤhe vnd Arbeit / zuforderſt aber durch Gottes Gnad vnd Segen / zu einem recht Fuͤrſtlichen ſchoͤnen Garten worden.

(a) ijWannVorꝛede.

Wann dann Ew. Hoch-Fuͤrſtl. Durchleuchtigkeit ſolchen Garten / als eine ſonderbare Pflegerin / biß ins achtzehende Jahr mit vielen vnd groſſen Koſten gnaͤdigſt erhalten / alſo daß Er nun bey vielen hohen Haͤuptern weit vnd breit in hohen Preiß gerah - ten / auch an vnd zu den Edlen Creatuͤrlein Gottes / den mancher - ley ſchoͤnen Fruͤchten / Bluͤmlein vnd Kraͤuterlein / eine Chriſt - vnd Fuͤrſtliche groſſe Frewde / Luſt vnd Liebe haben vnd tragen; Als habe E. Hoch-Fuͤrſtl. Durchl. zu vnterthaͤnigen Ehren Jch eine einfaͤltige vnd kurtze Beſchreibung dieſes Fuͤrſtlichen Gar - tens vnd aller zubehoͤrigen Stuͤcke / ſo wol auch einen ordentli - chen richtigen Catalogum aller derer Gewaͤchſe / ſo von Anfang biß hieher darinn erzeuget vnd gepflantzet worden / abgefaſſet / ob etwan E. Hoch-Fuͤrſtl. Durchleuchtigkeit hiedurch / ſolchen Loͤb - lichen Baw / zu dero Hoch-Fuͤrſtl. Herrligkeit vnd Ergetzligkeit / bey gutem Stande noch ferner zu erhalten / in etwas bewogen werden moͤchten.

Dieweil aber der gleichen Garten anzubawen / ſein zu pfle - gen vnd warten / ſonderlich in vnſerm kalten Deutſchlande / eine gute Wiſſenſchafft erfodert wird / damit nicht ein zartes Gewaͤch - ſe nach dem andern abgehe / vnd mit groſſem Verdruß Scha - den verderbe / wie vielen wiederfaͤhret; Als habe / was die fleiſſige uͤbung vnd taͤgliche Erfarung hiervon / ſonderlich von gluͤcklicher erziehung / Vermehrung / Außhebung / Verpflantzung / Curirung vnd Wartung allerley Außlaͤndiſchen vnd Einheimiſchen Ge - waͤchſe / Baͤume / Stauden / Blumen vnd Kraͤuter zu Sommer - vnd Winter-Zeiten / mich die vielen Jahr her gelehret / vnd allge - maͤhlich / wenn nur ein wenig von obligender ſchweren Arbeit ab - zubrechen / Capitulsweiſe auffgeſetzet worden / nicht mir / ſondern Ew. Hoch-Fuͤrſtl. Durchleuchtigkeit zu deſto groͤſſerm Ruhm (ſintemal durch deren gnaͤdige Vnterhalt-vnd Beforderung ſol - che Wiſſenſchafft guten theils erlanget) vnd gnaͤdigen Gefallen /ſo wolVorꝛede. ſo wol meinen Succeſſoribus vnd vielen andern zum beſten / Jch vnterthaͤniger vnd guter Wolmeynung hinzu gefuͤget / vnd auß Raht / Anregung vnd Handbietung vornehmer gelehrter Leute vnd Goͤnner (denn mein Vermoͤgen ſonſt viel zu wenig / daß ein ſolches mich zu vnterfangen / zumahlen viel beruͤhmte vnd erfahr - ne Maͤnner vnlaͤngſt hiervon geſchrieben / ich nie gedurfft haͤtte) zum Druck uͤbergeben.

Vnd damit dieſes Wercklein einem vnd anderm deſto ange - nehmer were / ſo hab Jch noch zwo Capitul / als eine Zugabe / an - gehaͤngt / eins von rechter Nuͤtzung vnd Zubereitung allerley ſon - derlichen Garten-Gewaͤchſe vnd Fruͤchte / das andere von denen Kraͤutern vnd Blumen / ſo vnter andern in vnd auff den benach - barten Waͤldern / Bergen / Gruͤnden / Bruͤchen vnd der Gater - ſchlebiſchen Jnſul zu finden / vnd nach belieben außzuheben / zu verpflantzen oder ſonſt zugebrauchen ſind.

Dieſe meine geringe Arbeit / gnaͤdigſte Fuͤrſtin vnd Fraw / wil E. Hoch-Fuͤrſtl. Durchl. Jch hiemit in ſchuͤldiger Vnterthaͤ - nigkeit dediciret, zugeſchrieben vnd uͤbergeben haben / Demuͤtigſt bittend / Sie wolle dieſelbige allergnaͤdigſt auff - vnd annehmen / vnd Mir in meinem Alter / wie auch den armen Meinigen / noch ferner mit allen Gnaden zugethan ſeyn vnd verbleiben / Wir wol - len den Allmaͤchtigen Gott uͤmb E. Hoch-Fuͤrſtl. Durchleuch - tigkeit gluͤckliche Regierung / beſtaͤndige langwirige Geſundheit vnd alles Fuͤrſtliche Wohlergehen fruͤh vnd ſpaͤt embſig anzu - ruffen nimmer vergeſſen. Datum Heſſem / den 26 Julij / wel - cher E. Hoch Fuͤrſtl. Durchl. gewuͤnſchter Namens-Tag / 1648.

E. Doch Fuͤrſtl. Durchl. vnd Gnaden Vnterthaͤnigſter / gehorſamſter Diener vnd beſtallter Gaͤrtner Johann Royer.

(a) 3In
In Deſcriptionem Celeberrimi Heſſenſis Horti, Illuſtrisſimorum Principum ac Deminorum Ducum Brunſvicenſium ac Lunęburgenſium, Adornatam à Viro Præſtantisſimo JOHANNE ROYER, Hortulano Heſſenſi.
PRædicet Alcinöi magni viridaria regis,
Semper gravatas arboresq́; fructibus,
Prædicet Heſperidum vatum grex nobilis hortos,
Auro rubere quæq́; mala dictitant.
Mirentur terras alieno ſole calentes,
Peregrina queîs probantur, at ſordent ſua.
Nos, quibus indulſit Deus & natura benignè,
Cur elevemus noſtra verbis Saxones?
Cur pigeat noſtrûm? vitæ quod poſtulat uſus,
Hilaretq́;, curas eluat quod pectore,
Artubus & morbos, genitalis ſufficit ora
Effœta minimè, ſterilis aut nimis boni.
HESSA ſies teſtis; non jam turrita quod arcis
Minaris alto nubibus cacumine,
Adſita mir amur pulcro viridaria caſtro
Iucunda viſu, fœta bellis floribus,
Se quibus Alcinöi nitidus non comparet hortus,
Nec Heſperi coluère quem viragines.
Herbas haut tantùm noſtræ telluris alumnas
HESSÆVS HORTVS, atq́; flores educat,
Hîc plantas noſtro juſſas adſucſcere cœlo,
Patrijq́; flores cernis oblitos ſoli,
Quorum
Quorum ſi numerum forſan comprëndere tentes,
Fruſtrà labores, atq́; fallaris ſpei.
Nam vix flammiferis tot pingitur jgnibus æther,
Vix tot colores Iris emicans polo,
Aut avis oſtentat varias Iunonia peanas,
Pictis quot hortus ſtellat ille floſculis,
Vere novo redeunt nudis cum gramina campis,
Comæq́; ramis arborum, Favonij
Cum tepor elapſos agris inſtaurat honores.
Sparſim nec iſti ſubſident flores humi,
Diſtinxit ſpacijs varias æqualibus herbas
Induſtrij cultoris artifex manus;
Qualiter in ſuperi laquearis cernimus orbe
Certo locatum quodq́; ſydus ordine,
Diſpoſituq́; ſuo ferratas ire catervas,
Et ſtare campis hoſtibus formidini.
Quid memorem tectis actas ſiphonibus undas
Madidare ſubitâ plurimos adſpergine?
Atq́; domos gracili genialis vimine textas
Arcere Solis fronde multâ ſpicula,
Quid ductos Pario vivos de mar more vultus,
Liquore fontes vitreoq́, lucidos?
Verùm ſi folio ſpectet veſtita virenti
Quis ambulacra, porticusq́;, contuor,
Inquiet, ambages, quales Labyrinthus habebat
Solertis olim ſtructus arte Dædalj.
Heſperidum, tribuenda fides ſi vatibus, hortos
Prohibet rapinis ſemper in ſomnis Draco,
Qui regit Imperio populos Brunonis & urbes,
HESSÆA tempe protegit fortis LEO,
Atq́; tegat, donec ver gramine, mesſibus æſtas,
Autum nus uvis, bruma ſe jactat gelu.
Cuî Pomona ſuas, cuî chloris tradidit artes,
Senio Verendus, ingenijq́; dotibus
Uberiús voluit nobis hæc tradere ROYER
Scrip to, forasq́; publicé dato libro
Quin
Quin docet, Hortorum ſi quem viror adficit, ultrò,
Quis debeatur ritè cultus arbori,
Quâ ratione ſeras herbas cum floribus, ægris
Medela quæ ſit, ſi ſolum fructus neget,
Vt vitium tollas, quæ ſint tentanda labore,
Vtiq; plantis commodè quibus queas,
Si corpus fulcire cibo, ſi poner[e]menſam
Velis, vel hoſpes gratus intret limina,
Addit, quas pariat radic[e]s patria tellus,
Plantasq́; quô juvet domi perquirere,
Olim longinquis nobis advexit ab oris
Non absq́; fraude quæ doloſus inſtitor.
Scilicet Hercyn[i]æ valles, & Bructerus ingens,
Saxumó, labens, ſylva, cui nomen dedit,
Hüſiaci moites, & juncto clarior Elmus
Templo Minervæ pleniore de ſinu
Promun〈…〉〈…〉, Pæoniâ clarus Podalyrius arte
Revocare vires adplicando tabidis,
Queîs queat, & nocuos è corpore pellere morbos,
Vliginoſa nec nihil donant loca,
Aut colles, liquidis ſtagnum quos continet undis,
Aquis quod Aſcaniæ rigat campos ſuis.
Jſta legens meritas autori ſolvito grates,
Labore quippe peperit hæc nobis ſuo,
Annis & feſſo crudam, viridemq́; ſenectam
Vove, movetur voce cœlum ſupplice.
Sed benè terrigenûm te ſic de gente merentem,
ROYERE, tandem quæ manebunt præmia?
Ecce tuum virtus hic famæ figet in Horto,
Oblivione nec ſinet nomen mori,
Ereptus terris habitabis cœlice tempe
Non marcidis vinctus perennè ſloribus.

f. Johannes Knuͤthel / Paſtor in Aſpenſtedt.

Das[1]

Das I. Capitul. Vom Begriff des gantzen Fuͤrſtlichen Bartens zu Heſſen / wie er gelegen / vnd abgeiheilet / auch mit was ſchoͤnen koſtbaren Gebaͤwden / Waſſer Kuͤnſten / Brunnen vnd Bildern er gezieret iſt.

DEr Luſt-Garten faͤnget ſich an nahe anLuſtgarte. dem Graben / der uͤmb das Schloß her - gehet / nach dem Oſten / vnd kehret ſich herumb bey demſelbigen Schloß-graben nach dem Norden hin / daß alſo von bey - den Seiten nach dem Oſten vnd Norden hin / von dem Fuͤrſtlichen Hauſe uͤber den gantzen Luſt-Garten kan geſehen werden. Vnd erſtlich ſo gehet ein halber Wall nach der Seiten des Luſt-Gartens umb das Schloß / der mit Waſſer uͤmbfloſſen iſt / auff wel - chem J. Fuͤrſtl. Gn. auch ein Gartenwerck zurichten laſſen / weil er aber nicht breit gnug war zur Abtheilung / ſo iſt er gantz eben gemacht / vnd zum ſchoͤnen Spatziergange geord - net / hat auff einer Seiten eine Rein Weiden-Hecke gepflan - tzet / welche / nach dem ſie wol erwachſen / mit einem ſchoͤnen zierlichen Bindewerck bearbeitet iſt / Auff der andern Sei - ten ſind von etlichen ſchoͤnen vnd guten Arten Roſen ge - pflantzet / neben den Hecken ſind von vnterſchiedlicher Art Baͤumen ſein ordentlicher weiſe gepflantzet / als Mandeln / Pfirſecken / Marellen / Vngariſche Pflaumen / Miſpeln / Spaniſche Kirſchen / vnd dergleichen eins umbs ander /AAuff2Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:Auff den Enden des Walles ſind ſchoͤne Lauber-huͤtten ge - pflantzet / vnd bebunden / wird alles fein ſauber vnd rein ge - halten: Von dem Schloſſe durch den Aldan gehet eine kleine Zug-Bruͤcke auff den Wall / da man herunter kom - men kan / von dem Walle gehet wiederumb eine Bruͤcke in den Luſt-Garten.

Dieſen nun ferner belangend / begreiffet er in ſich zwoͤlff Quartier / jegliches helt ins Gevierde 80 Fuß / vnd gehet außwendig uͤmb den Garten her nach dem Oſten vnd Nor - den ein ſchoͤner zierlicher uͤbergebogener Gang / auff ſonder - liche Art geſchweiffet vnd wol gebawet / darinnen etliche Er - cker mit Baͤncken verordnet / daß man vnterweilen ſitzen kan / vnd iſt rings uͤmbher mit allerley Heckenwerck vnd Baͤumlein bepflantzet / die daruͤber gantz zugewachſen / daß man Sommerzeiten im Schatten ſpatzieren vnd ruhen kan. Hernach ſind auch nach dem Norden auff jeder Hecken zwey Lauberhuͤtten / die neben einander ſtehen / daß man auß einer Thuͤr in die andere ſehen kan / darinnen Steinerne Tiſche vnd Baͤncke / daß man darinnen Mahlzeit halten kan / vnd haben dieſe Gaͤnge im Garten alle in jhrer Breite 15 Fuß.

1.

Vnter den Quartieren iſt nun das erſte / im groſſen Stern genand / deſſen Comportament mit einem groſſen Stern abgetheilet / vnd alles mit Buxbaum außgepflan - tzet iſt / worinnen gemeine Bulbus-Blumen / auch etliche Baͤtlein / darein von Blumen-Saamen geſeet wird. An der Seiten nach dem Schloſſe iſt eine Rein-Weiden-He - cke mit einem zierlichen Binde-werck außgearbeitet / Die andern Seiten ſeynd mit Roſen vnd Johannis-Beerlein bepflantzet.

Folget3Gartens zu Heſſen.

Folget das Brunnen-Quartier / darinnen ein ſehr2. ſchoͤner vnd kuͤnſtlicher Brunn ſtehet / von eitel guten Me - tallen gemacht / welchen die Kauffleute von Augſpurg vnd Regenſpurg zu Wolffenbuͤttel zu Kauff gebracht / vnd der Durchleuchtige / Hochgeborne Fuͤrſt vnd Herr / Herr Heinrich Julius / Poſtulirter Biſchoff zu Halberſtadt / Hertzog zu Braunſchweig vnd Luͤneburg / Hochloͤblichſter Chriſtmildeſter Gedaͤchtniß / mein geweſener Gnaͤdigſter Fuͤrſt vnd Herr jhnen uͤmb 8000 gute Fl. abgekaufft / Vnd weil ich damals dieſen Luſt-Garten zu bawen anfieng / vnd zu Ende verfertigte / haben Jhre Fuͤrſtl. Gn. denſelben Brunn dero Gemahlin zum newen Jahr geſchencket / vnd in dieſen newen Luſt-Garten verehret / da er noch in Fuͤrſtli - cher Herrligkeit zu ſehen.

Er iſt aber geſetzt auff ein erhabenes Maurwerck / wel - ches mit ſchoͤnen Quater Steinen auffgefuͤhret / vnd iſt dar - unter ein fein Gewoͤlbe / oben ſind zwey uͤmbgaͤnge uͤmb den Brunn / mit eiſernen gar kuͤnſtlich gemachten Gittern / vnd zwey eiſernen Gitter-Thuͤren verſchloſſen / Auff dem vnter - ſten Gange ligen verborgene Bleyerne Roͤhren / vnd viel kleine Meſſings-Pfeiff lein / ſo man nicht ſehen kan / womit man einen / der auff den Gang koͤmpt / gantz naß machen kan / daß der / ſo auff dem oͤberſten Gange / ſicher ſtehen vnd es anſchawen mag.

Es faͤnget ſich aber der Brunn vnten bey dem Fuß alſo an: Es ſtehen drey Vogel Greiff / ziemlich groß / wor - auff das vnterſte Becken ruhet / darzwiſchen ſtehen etliche Loͤwen / auch von den groſſen Seekrabben vnd Krebſen / vn - ten im Becken iſts von Muſcheln / Steinichen / wie es in derA ijSee4Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:See am Grunde zu ſehen / item von Froͤſchen / Plateiſen / Schnacken / vnd was des Dinges ſonſt in der See zu fin - den iſt / alles Natuͤrlich / vnd nach dem Leben gar Kuͤnſtlich gemacht. Hernach gehet denn wie ein Fels oder Steinklip - pe in der mitten des Brunns herumb / worzwiſchen denn von Froͤſchen / Kroͤten / Heidexen / Schlangen / item von Vogelwerck / vnd allerley denen Thieren / ſo ſich in den Fel - ſen zu halten pflegen / ſehr artig vnd fleiſſig gemacht. Auff der Klippen ſtehen ferner ſechs groſſe Aur-Ochſen / worauff denn das andere Becken ruhet / zwiſchen den Ochſen ſitzen Drachen mit drey Koͤpffen / die alle / wie auch die Ochſen / jhr Waſſer auß den Koͤpffen geben Jn dem andern Be - cken iſts auch gleich wie in dem oͤberſten geſtalt / alles an - zuſehen / als wie es lebte im Waſſer. Ferner gehet in dieſem Brunn auch ein Fels herumb in der Hoͤhe / wie eine Stein - klippe / auff welchem die Gemſen-jagt zu ſehen / wie die Gem - ſen an den Felſen ſteigen vnd ſpringen / vnd die Hunde vnd Jaͤger ſie verfolgen / luſtig anzuſehen. Darnach ſind noch von mehr vnd andern Thieren / ſo auff den Felſen vnd Klip - pen ſtehen / denen das Waſſer auß den Maͤulern vnd Fuͤſ - ſen ſpringet / als wol proportionirte Pferde / ſo auff den hin - ter-Fuͤſſen ſtehen / als wolten ſie herunter ſpringen / Pelican / denen das Waſſer auß der Bruſt ſpringer / Affen / die auff der Sackpfeiffe ſpielen / vnd Waſſer auß den Pfeiffen geben / item Elephanten Einhoͤrner / vnd was dergleichen Thier mehr ſind / die alle artiger weiſe Waſſer geben. Zu aller oͤberſt des Brunnen ſtehet ein wol gebildeter Hirſch / dem auch Waſſer auß den foͤrder-Fuͤſſen / auß dem Maul vnd Hoͤrnern / gantz zierlich ſpringet / &c. Jſt ein ſonderlich Kunſt-ſtuͤck / daß ſich an dieſem Ort wol ſehen laͤſt / wie auß beygefuͤgtem Kupfferſtuͤck etwas abzunehmen.

Weiter

Ligendlicher Abriß deß kuͤnſtlichen Bruͤnnens in dem Fuͤrſtlichen. Garten zu Heſsem

Wegen Heines formats, iſt von dießein ein Abſatz mit dem gitter, gleich obigem ausgelaſsen worden.

5Gartens zu Heſſen.

Weiter iſt daſſelbe Quartier in vier Stuͤck abgethei - let / vnd mit Reinweiden-Hecken bepflantzet / ſo allezeit kurtz nur einer Ellen hoch gehalten wird / in jeglichem Theil iſt eins auß J. Fuͤrſtl. Gn. Wapen von Buxbaum gepflan - tzet / als im erſten der Lindwurm / im andern der Loͤwe mit der Hellparten / im dritten der Schwan mit der Kron / im vierdten das Pferd / worauff der Mañ mit einem Schwerd in der Hand / vnd in vollem Kuͤris ſitzet / Vnd iſt außwen - dig nach dem Schloſſe eine Reinweiden-Hecke in ſchoͤn Bindewerck gebunden / auff den andern Seiten ſind Roſen vnd Johannis-Beerlein.

Weiter folget das Quartier / von dem Luſthauſe ge -3. nand / mit ſeinem eigenem Comportament abgetheilet / in demſelbigen ſind die Rariteten vnd vornehmſten Bulbus - blumen-Gewaͤchſe gepflantzet / die Hecke nach dem Schloß iſt mit Cornel-Beerlein / die nach dem Luſthauſe mit Rein - weiden bepflantzet / vnd beyde mit ſchoͤnen Bindewerck ge - zieret / auff den andern Seiten ſind Stickbeer.

Das vierdte iſt das Wapen-Quartier / darinn auff ei -4. ner Seiten das gantze Braunſchweigiſche Wapen / auff der andern das gantze Dennemaͤrckiſche Wapen mit Buxbaum außgepflantzet / vnd ſtehen in dieſem Quartier alle Tuͤbben vnd Garten-Toͤpffe / mit den raren Baͤumlein vnd andern frembden ſchoͤnen Gewaͤchſen / das Heckewerck nach dem Schloſſe iſt abermahl von Cornel-Beeren / gegen uͤber mit Reinweiden außgebunden / auff den andern Seiten iſts mit Johannis Beeren bepflantzet.

Hierauff folget das Rauten-Quartier / welches gantz5. mit Rauten außgepflantzet / vnd mit vielen Ruͤnden abge - theilet iſt / worinn allerley Baͤumlein / als Morellen / Pfir - ſecken / Mandeln / Vngeriſche Pflaumen / der gar groſſen Quitten / ſonderliche Arten Kirſchen vnd Miſpeln ſein or -A iijdentlich6Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:dentlich eins umbs andere gepflantzet / Auff einer Seiten mit einer Cornel-Beeren / auff der andern Seiten mit einer Reinweiden-Hecken artig außgebunden / auff der andern Seiten aber mit Roſen uͤmbgeben.

Jn dem Gange zwiſchen dem Wapen-vnd Rauten - Quartier / ſo bey dem Schloßgraben hergehet / iſt die Hiſto - ria von der Diana mit jhren Jungfrawen / vnd iſt die ſtaͤtte auch fein mit Waſſer-Kuͤnſten verſehen / Erſtlich iſt ein ge - ſchicktes Gewoͤlbe / inwendig glatt mit Quater-Steinen außgemauret / außwendig aber wie ein Fels oder Steinklip - pe / geſchickt vnd wol außgemacht / in dem Gewoͤlbe iſts mit gutem Zin auff dem Boden außgefuͤllet / da ſitzet die Diana in mit jhren Jungfrawen / gantz nacket als in einem Bade / vnd ſind dieſe Bilder auß Steinen in Menſchen groͤſſe gar Kuͤnſtlich gehawen / vnd von Mahlern wol ſtaffiret vnd vermahlet / vnd ſtehet in dem Gewoͤlbe ein verguͤldetes Kna - ben-Bild / mit einem Delphin vnter ſeinem Fuß / welchem das Waſſer auß dem Munde laͤufft in das Bad der Dia - vnd jhrer Jungfrawen / zu denen koͤmmt der Actæon hinter einem Baum herfuͤr getreten / mit ſeinem Jaͤger - Spieß vnd Hunden / iſt auch ein wohl gemachtes Bild / auß einem Steine in Menſchen Groͤſſe gemacht / vnnd mit Lebendigen Farben vermahlet / Traͤgt Hirſchhoͤrner auff dem Kopffe / auß Vermaledeyung der Jungfern / wie die Hiſtoria auß dem Ovidio bekand iſt / Vnd iſt diß alles fein mit einem Gitterwerck uͤmbgeben / vnd mit dreyen Thuͤ - ren verſchloſſen / An den vier Ecken ſtehen feine außgear - beitete Pfoſten / mit Menſchen-Bildern / die haben einen Delphin vnterm Fuß / auß welchem Waſſer laͤufft / vnd bey jeglicher Thuͤr ſtehet auch auff jeder Seiten ein ſchoͤngeſchnitz -7Gartens zu Heſſen. geſchnitzter Pfoſt mit Delphinen / die geben auch Waſſer auß jhrem Munde / alles ſchoͤn nach dem Leben gemahlet / vnd begreiffet der Platz / da dieſe Hiſtoria ſtehet / 24 Fuß ins Gevierdte / Jſt auch eine feine Waſſer-Kunſt darinnen / auff der Erden fein mit kleinen Steinichen außgeſetzet / dar - unter viel Bleyerne Roͤhren vnd kleine Meſſings-Pfeiffen verborgen ligen / zur Kurtzweil / dañ ſo jemand hinein koͤm - met / dieſe ſchoͤne Bilder zu beſehen / vnd man den Han uͤmb - drehet / ſpringet das Waſſer vnten auß der Erden andert - halb Mann hoch / vnd auß allen Winckeln herfuͤr / daß er Pfuͤtze naß wird / Jſt auch ein luſtiges Kunſt-ſtuͤck zu ſehen.

Nun folget das Kuͤchen-Quartier / iſt in lange Baͤt -6. lein abgetheilet / vnd mit Lavendel bepflantzet / worinnen von allerley Kuͤchen-Kraͤutern / zur Speiſe gehoͤrig / die He - cken herumb ſeynd mit Stick-beer vnd Johannis-beer be - bunden.

Das ſiebende Quartier nennet man im Zuge / weils7. mit einem feinen Zuge getheilet iſt / vnd mit Buxbaum be - pflantzet / worinnen etliche Arten gefuͤllete vnd einfache Pæonien-Roſen / vnd ſonderliche Stauden-Gewaͤchſe / Auff der einen Seiten nach dem Schloſſe iſt eine Rein - weiden-Hecke / mit ſchoͤnen Bindewerck geſchmuͤcket / auff der andern Seiten Roſen vnd Johannis-beer.

Hiernach iſt das Quartier / in dem Compaß genand /8. weil darin ein Compaß abgetheilet iſt / mit einer zwiefachen eiſernen Stangen / ſo auff die Zieffern weiſet / iſt mit ſonderli - chem Fleiß vnd gar juſt abgetheilet / vnd mit Buxbaum auß - gepflantzet / Nechſt dem Compaß herumb ſind allerley ſchoͤne Colorirte Tulipen vnnd andere Bulbus-Blumengepflan -8Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:gepflantzet / nach dem Schloß hat diß Quartier ein ſchoͤnes Bindewerck / auff den andern Seiten Roſen vnd Johan - nis-Beer.

9.

Folget das Quartier am Luſthauſe / weil das Luſthaus eben an einem Ende in dieſem Quartir ſtehet / vnd iſt ein zierlich Gebaͤwde / worinnen die Fuͤrſtliche Herrſchafft Sommerzeit jhre Taffel halten kan / iſt hoch erhaben / in - wendig herrlich vnd ſchoͤn vermahlet / vnd mit vielen Fen - ſtern rings herumb gezieret / die man kan auffmachen / vnd an der Taffel uͤber den gantzen Garten ſehen / Jn dieſem Quartier ſind etliche Stuͤck auß dem Brandenburgiſchen Wapen / als der Scepter / Adler vnd der Greiff mit Bux - baumfein auß gepflantzet / Dañ ſtehet recht mitten vor dem Luſthauſe ein fein zierlicher Brunn / mit einem ſchoͤnen wol - gemahlten Bilde / welches die Lucretia iſt / mit jhrem Dolch in der Hand / worauß das Waſſer fein luſtig in die Hoͤhe ſpringet / von dem Brunnen gehet eine bleyerne Roͤhre ins Luſthauß an einer Seulen hinauff zum Handbecken / woruͤ - ber ein Meſſinger Han / weñ man den uͤmbdrehet / vnd nicht die rechte weiſe weiß / wird man auch naß gemacht.

10.

Das 10 Quartier iſt hinter dem Luſthauſe / hat ſein ei - gen Compor tament / mit Timian außgeſetzet / worinnen ge - meiniglich allerley Sommer-Blumen geſeet vnd gepflan - tzet werden / die den gantzen Sommer biß in den Winter hin - ein bluͤhen / die Hecke nach dem Luſthauſe iſt von Wachol - dern gemacht / vnd ſeyn kuͤnſtlich gebunden / auff den andern Seiten ſind Stick - vnd Johannis-Beer gepflantzet.

11.

Das 11 iſt das Trummeln-Quartier / nach ſeinem Comportament alſo genand / hierinn ſind gepflantzet aller - ley ſchoͤne einheimiſche vnd außlaͤndiſche gute Mediciniſche Kraͤuter vnd Gewaͤchſe / diß Quartier iſt auch mit Bux - baum außgeſetzt / die Hecke nach dem Schloſſe mit wol auß -gebun -9Gartens zu Heſſen. gebundenen Wacholdern / auff der andern Seiten aber mit Johannisbeer vnd Roſen gezieret.

Das 12 vnd letzte Quartier heiſt das Neglein-Quar -12. tier / weils mit allerley ſchoͤnen Neglein ſonderlich / vnd denn auch mit andern Arten Blumen vnd Gewaͤchſen gefuͤllet / iſt mit Jſopen außgeſetzt / die Seite nach dem Schloß aber - mal mit Wacholdern vnd feinem Bindewerck / die andern aber mit Roſen vnd Johannisbeer behecket. Vnd diß iſt der gantze Luſt-Garte.

Hiernach iſt der Kuͤchen-Garte / ſo vor ſich allein abge -Kuͤchen - Garte. wirckt / zunechſt am Luſt-Garten / vnd ſonderlich verſchloſ - ſen iſt / hat ziemlichen groſſen Raum / darinnen man zur Hoff haltung von allerley guten Kuͤchen Gewaͤchſen pflan - tzet vnd fortzeucht / Voran in demſelbigen Kuͤchen-Garten lies die alte Hertzogin / Chriſtmilder Gedaͤchtniß / einen ebenmaͤſſigen Pomerantzen-Garten zurichten / worinn al - lerley Außlaͤndiſche Baͤumlein ſtunden / als Pomerantzen / Citronen / Feigen / Granaten / Lorbeern / Oliven / vnd derglei - chen frembde Baͤumlein mehr / die darinn gehoͤren / vnd wur - de Winterszeit ein Dach hieruͤber gebawet / vnd mit Ofen zugerichtet / daß man Fewr einmachen / vnd die Gewaͤchſe vor dem Froſt verwahren kundte / Gegen den Sommer wurde das Dach wieder abgenommen / vnd beyſeit geraͤu - met / war auch ein Stuͤck / zu ſolcher Herꝛn-Luſt gehoͤrig / das ſich wol ſehen lies / iſt aber in dieſem Kriegsweſen gar ver - derbt / doch iſt die ſtaͤtte nicht ledig blieben / ſondern wird an - jetzo mit Roſmarin bepflantzet.

Endlich folget der Baum-Garte / ſo auch in ſchoͤnerBaum-od Dbſtgarte. groſſer Platz iſt / darinn bey ein 500 ſchoͤne junge Baͤume von mir gepflantzet ſind / von vnterſchiedlichen Arten / die nun alle wol auffgewachſen / vnd eins theils MannesdickeBerrei -10Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:erreichet / tragen uͤber die maſſen ſchoͤn Obſt / ſo vol / daß man uͤber 100 Thlr. drauß loͤſen kan / vnd ſind die Baͤume alle or - dentlich gepflantzet / daß man an den Reyen gerade hindurch ſihet / man trete hin / wo man wolle. Jnwendig dem Garten an der Plancken hinab / nach dem Weſten vnd Norden ſind fuͤnff ſchoͤne Teich-Heller / darinnen von vnterſchiedlichen Fiſchen verwahret werden / zur Fuͤrſtlichen Hoff haltung / in dem einen Carpen / in dem andern Carutzen / in dem drit - ten Hechte / vnd ſo fort andere Speiſe-Fiſche / Auff der an - dern Seiten an der Plancken her fleuſt ein klein Waͤſſer - lein / die Awe genand / das auch ſeine Fiſche gibt / als Schmer - linge / Gruͤndlinge / Berſe / Krebſe / vnd dergleichen kleine Fi - ſche / Vnd iſt denn auff beyden Seiten eine wohl-erbawte Muͤhlen / nahe am Garten / von drey Gaͤngen / vnd haben Jahr auß Jahr ein gaugſam zu mahlen. So iſt auch des Gaͤrtners Hauß im Garten erbawet / nahe am Ende / nicht wett von der Ober-Muͤhlen / vnd mit allem zubehoͤrig fein abgewirckt vnd verſchloſſen.

Was nun in dieſem dreyfachen Garten von Anfang biß hieher fuͤr mancherley ſchoͤne Gewaͤchſe mit groſſer Muͤhe vnd Arbeit ſind erzeuget worden / Davon wird in folgenden beyden Capituln Bericht gethan.

Das11Gartens zu Heſſen.

Das II. Capitul. CATALOGUS Oder Ordentliches Oerzeichniſz aller de - rer Simplicium oder Gewaͤchſe / ſo in dem Fuͤrſtl. Braunſchw. Garten zu Heſſen / von Anno 1607 an / bey Zeiten des Durchleucht: Hochgebornen Fuͤrſten vnd Herꝛn / Derꝛn Deinrich Julij / Poſtulirten Biſchoffs des Stiffts Hal - berſtadt / Hertzogen zu Braunſchweig vnd Luͤneburg / Chriſtmilder Ge - daͤchtniß / vnd J. F. Gn. hinterlaſſenen Wittwen / der auch Durchleuch - tigen / Hochgebornen Fuͤrſtinn vnd Frawen / Frawen Eliſabeth / gebornen auß Koͤnigl: Stamm zu Dennemarck / Hertzogin zu Braun - ſchweig vnd Luͤneburg / auch Sel. Andenckens / biß auff das 1630 Jahr / gezeuget worden / in Lateiniſcher Sprache nach dem Alphabet geſetzet.

1. Plantæ annuæ.

A.

  • Abutilon Avicennæ
  • Acarna Theophraſti
  • Acetoſa ſiliquoſa lutea
  • Adonis flore rubro
  • Adonis ſlore luteo
  • Aga Cretenſium, Carduus lacte - us Syria cus
  • Alcea veſicaria vel veneta
  • Alcea Americana rubra
  • Alcea Am: alba, Sabdariffa aljis
  • Ambroſia ſativa
  • Amaranthus purpureus major
  • Amaranthus purpureus minor
  • Amaranthus tricolor
  • Amaranthus Criſtatus major
  • Amaranthus major paniculâ conglomerata
  • Ammi
  • Ammi Fuchſij
  • Anagallis Hiſpan. flor. cæruleo
  • Anagallis flore carneo
B 2Andro -12Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Androſace Matthioli
  • Anguria
  • Antirrhinum majus flore rubro
  • Antirrhinum majus flore albo
  • Antirrhinum medium flore al - bo non deſcriptum
  • Aracus Boeticus
  • Argemone purpureo flore
  • Aſphodelus fiſtuloſus
  • Atractylis
  • Atriplex marina
  • Atriplex baccifera Virginiana.

B.

  • Balſamina fœmina
  • Bamia Ægyptiaca
  • Belle videre Lobelij
    • Linaria ſcoparia
  • Beta ſpinoſa Cretica
  • Blitum album
  • Blitum rubrum majus
  • Blitum rubrum minus
  • Botrys.

C.

  • Calendula flore pleno
  • Calendula prolifera pleno flore
  • Capſicum rotundum majus
    • Piper Indicum
  • Capſicum rotundum minus
  • Capſicum cordatum
  • Capſicum oblongum aureum
  • Capſicum oblongum rubrum
  • Capſicum Braſilianum
  • Carduus ſolſtitialis minor Hiſp.
  • Carduus Marianus flore albo
  • Carduus Benedictus
  • Caucalis vulgaris
  • Caucalis Hiſpanica
  • Cauda vulpina
  • Cerinthe minor flore luteo
  • Cerinthe major flore rubro
  • Cerinthe major flore albo
  • Cerinthe major flore purpureo
  • Centaurium minus albo flore
  • Chamæpitys vulgaris
  • Chondrilla Hiſpanica
  • Chondrilla Cretica
  • Chryſanthemum flore luteo
  • Chryſanthemum flore albo
  • Chryſanthemum latifolium
  • Chryſanthemum Hiſpanicum
  • Chryſanthemum Belgicum
  • Chryſanthemum ſecundú Cluſij
  • Chryſanthemum marinum
  • Ciſtus annus Cluſij
  • Cicer
  • Cichorium verrucarium
    • Matthioli Zacintha
  • Cnicus ſylveſtris
  • Conſolida regalis major flore pleno cæruleo
  • Conſolida regalis major flore pleno albo
  • Conſol. reg. major flor. cæruleo ſimpl.
  • Conſolida reg. peregrina
  • Conſol reg. arvenſis rub. plen. fl.
  • Conſ. reg. hortenſis fl. ſimpl. albo
  • Conſol. reg. hortenſis fl. ſimpl. incarnato
  • Conſol. reg. hortenſis. fl. ſimpl. purpureo
Con -13Gartens zu Heſſen.
  • Conſol. regalis hort. flore ſimpl. violacco
  • Conſol. regal. flore variegato
  • Conſol. regalis fl. pleno cæruleo
  • Conſol. regalis flore pleno albo
  • Conſolida regalis flore pleno incarnato
  • Convolvulus Indicus violaceus
  • Convolvulus cęruleus Indicus
  • Convolvulus cæruleus Hiſpanic.
  • Convolvulus minimus peregri - nus
  • Coriandrum
  • Coronopus hortenſis
  • Coronopus Masſilienſis tenui - folius
  • Cucumis, Citreolus vulgo
  • Cucumis anguinus
  • Cucumis aſininus
  • Cucumis Turcicus
  • Cucumis fructu albo
  • Cucurbita lagenaria major
  • Cucurbita lagenaria minor
  • Cucurbita oblonga
  • Cyanus flore albo
  • Cyanus flore purpureo
  • Cyanus flore incarnato

D.

  • Datura Turcarum flo - re albo. Stramonium
  • Datura Ægyptiaca flore pleno
  • Datura Indorum flore purpu - reo.

E.

  • Endivia criſpa
  • Ervum.

F.

  • Faba Braſiliana
  • Faba non deſcripta
  • Faba Romanorum
  • Flos ſolis major ſemine candid.
  • Flos ſolis major ſemine nigro
  • Flos ſolis major ſemine griſeo
  • Flos ſolis major ſemine ſtriatim variegato
  • Flos Solis minor
  • Flos ſolis prolifer
  • Flos ſolis umbellifer
  • Flos Africanus minor odoratus
  • Flos Africanus major ſimpl.
  • Flos Africanus major multiplex
  • Flos Africanus flore maculoſo
  • Flos Mexicanus flore fiſtuloſo ſimplici
  • Flos Mexic. flore fiſtuloſo pleno
  • Fœnum Græcum
  • Frumentum Indicum punctulis cæruleis
  • Frum: Ind. punctulis violaceis
  • Frumentum Turcicum varium
  • Fumaria tenuifolia flore albo
  • Fumaria tenuifolia flore ru - bro.

G.

  • Geranium majus Cre - ticum
  • Geranium moſchatum
B 3Glaux14Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Glaux ſpinoſa
  • Goſſypium.

H.

  • Halicacabus peregri - nus, Piſum cordatum
  • Halicacabus Indicus
  • Hedyſarum majus
  • Hedyſarum minus
  • Hedyſarum peregrinum Cluſij
  • Helichryſum
  • Hieracium flore incarnato
  • Hieracium falcatum
  • Hieracium peregrinum
  • Hieracium Echioides
  • Hieracium Hiſpan:
  • Hordeum polyſtichum venum
  • Hyoſcyamus higer
  • Hyoscyamus albus.

I.

  • Iberis.

K.

  • Kali anguſtifolium
    • Thuringicum.
  • Kali geniculatum
  • Kali magnum.

L.

  • Lachryma Jobi
  • Lactuca rubra
  • Lactuca alba
  • Lactuca capitata
  • Lactuca criſpa
  • Lactuca Hiſpanica (bro
  • Lagopus Monspelienſis flore ru -
  • Lagopus Monsp: anguſtifolius
  • Lathyris leguminoſa anguſtiſol.
  • Lathyris elegans peregrina
  • Lathyris leguminoſa nodoſa Hi - ſpanica
  • Lavendula folio multifido
  • Lotus Africana
  • Lotus peculiaris ſiliquis Orni - thopodij
  • Lotus hortenſis odora
  • Lupinus flore luteo
  • Lupinus flore albo
  • Lupinus flore cæruleo major
  • Lupinus flore cæruleo minor
  • Lupinus Creticus
  • Lychuis ſylveſtris flore rubro elegans
  • Lychnis ſylveſtris Luſitanica deſcripta (teo.
  • Lyſimachia Virginiana flore lu -

M.

  • Majorana nobilis
  • Malva Poëtica flore amplo
  • Malva criſpa
  • Medica minima
  • Medica cochleata vulgaris
  • Medica ſpinoſa
  • Medica maxima
  • Medica doliata altera
  • Medica lata
  • Medica Cretica
  • Medica Anglica
  • Melanzana fructu albo
  • Melanzana fructu purpureo
  • Melilotus Italica
Meli -15Gartens zu Heſſen.
  • Melilotus Hiſpanica
  • Meliſſa Turcica
  • Meliſla Moluca ſive Conſtanti - nopolitana
  • Meliſla ſylveſtris Hiſpanica
  • Melo ſaccharinus
  • Melo Ind. odoratisſimus
  • Melopepo clypeatus
  • Melopepo Hiſpanicus
  • Melopepo Turcicus
  • Melopepo hyemalis Neapolit:
  • Melopepo maximus hyemalis Luſitanicus
  • Milium citrinum
  • Milium album
  • Milium nigrum
  • Momordica
  • Myagrum hortenſe monoſper - mon.

N.

  • Naſturtium Creticum criſpum
  • Naſturtium Indicum
  • Naſturtium Hiſpanicum
  • Nicotiana Gallorum, Sana San - cta Indorum, Tabacum - mina
  • Nigella Damaſcena flore pleno
  • Nigella flore albo
  • Nigella Hiſpanica amplisſimo
  • Noli me tangere. (flore

O.

  • Ocimum magnum, Baſilicum
  • Ocimum Indicum maculoſum
  • Ocimum medium
  • Ocimum caryophyllatum
  • Onobrychis arvenſis, Speculum
  • Orobus (Veneris
  • Orobus receptus herbariorum
  • Orobus Hiſpanicus purpureus
  • Orobus Hiſpanicus pallidus
  • Orobus Americanus variegatus
  • Oſyris Monspeliēſis umbellifera
  • Oxalis veſicaria peregrina.

P.

  • Panicum
  • Panicum rubrum
  • Panicum cæruleum Indicum
  • Papaver pleno flore rubro
  • Papaver pleno flore incarnato
  • Papaver pleno flore albo
  • Papaver pleno flore griſeo
  • Papaver ſpinoſum
  • Papaver Hiſpanicum
  • Pepo magnus
  • Pepo Braſilianus
  • Pepo latus
  • Pepo ſtellatus
  • Pepo in formâ mali aurantij
  • Pepo in formâ mali granati
  • Pepo in formâ mali Citrij
  • Pepo pyriformis
  • Perfoliata
  • Perfoliata napifolia
  • Phaſeolus Luſitanicus
  • Phaſeolus albus Americanus
  • Phaſeolus Anglicus
  • Piſum præcox
  • Piſum Hollandicum majus
Piſum16Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Piſum Hollandicum minus
  • Piſum ſacharinum ſiliquâ eduli
  • Piſum punctatum Indicum
  • Piſum ſylveſtre Boeticum non deſcriptum
  • Piſum ſylveſtre montanum Ger - manicum
  • Piſum nigrum
  • Piſum proliferum
  • Piſum majus hortenſe
  • Piſum viride majus
NB. Harũ radices re - cte cuſtodi - ſæpè pe - rennant.
  • Planta Indica toto luteo flore
  • Planta Indica toto albo flore
  • Planta Indica toto rubro flore
  • Planta Indica flore variegato Viola peruviana aliis
  • Pomum amoris majus fructu luteo
  • Pomum amoris majus fructu miniato
  • Pomum amoris minus
  • Pomum Æthiopicum
  • Portulaca demeſtica
  • Pſyllium
  • Pſyllium marinum
  • Ptarmica Auſtriaca major
  • Ptarmica Auſtriaca minor
  • Ptarmica Monſpeliaca.

R.

  • Raphanus longus
  • Raphanus rotundus
  • Raphanus niger
  • Ricinus major
  • Ricinus minor
  • Roſa Hierichuntica

S.

  • Sandalida Cretica, Lotus ruber ſiliquâ anguloſa
  • Scabioſa Hiſpanica major
  • Scabioſa Indica
  • Scabioſa Indica odore Zibethi
  • Scabioſa Moſchata atro rubens
  • Scolymus Theophraſti
  • Scorpioides latifolia
  • Scorpioides minor
  • Scorpioides peregrina
  • Scorpioides rotundifolia Mat - thioli
  • Sferro Cavallo
  • Smyrnium Italicum montanum
  • Sorgum
  • Spinachia baccifera.

T.

  • Thlaspi clypeatū maj9
  • Thlaspi clypeatum minus
  • Tordylium Creticum
  • Tragum Matthioli
  • Ttibulus terreſtris.

V.

  • Vaccaria
  • Valeriana Americana
  • Verbena ſupina Cluſij
  • Visnaga
  • Vrtica Roman.

Z.

  • Zeopyrum Hordeum nudum.
2. Plan -17Gartens zu Heſſen.

2. Plant æ bulboſæ & tuberoſæ.

A.

  • Aconitum hyemale
  • Acorus
  • Acorus aquaticus major
  • Allium montanum purpureum
  • Anemone ſimplex rubra
  • Anemone ſimpl. coccinea
  • Anemone ſimplex alba
  • Anemone ſimplex cæruleo vio - lacea
  • Anemone ſimpl. griſea
  • Anemone purpureo pallido flo - re
  • Anemone carneo flore
  • Anemone Pavo flore ſimpl.
  • Anemone Pavo flore multiplici
  • Anemone Pavo flore albo
  • Anemone Orangiaca elegans
  • Anemone tenuifol. fl. purpureo
  • Anemone latifolia fl. purpureo
  • Anemone pleno albo flore
  • Anemone rubra flore multiplici
  • Anemone Chalcedonica flore multipl.
  • Anemone incarnata flore pleno multipl.
  • Anemone incarnata flore pleno
  • Anemone Orangiaca flore plen.
  • Anemone rubro purpurea ple - na
  • Anemone Perſica colore plena
  • Anemone lutea pleno fl. latifolia
  • Anemone Chalcedonica carneo pleno flore
  • Anemone Chalcedonica fl. viri - di pleno variegato
  • Anthora
  • Ariſtolochia rotunda vera
  • Arum majus
  • Aſphodelus albus ramoſus ma - jor
  • Aſphodelus albus ramoſus me - dius
  • Aſphodelus albus non ramoſus
  • Aſphodelus rubeus
  • Aſphodelus luteus
  • Aſphodelus liliaceus ruber
  • Aſphodelus liliaceus luteus.

B.

  • Biſtorta major
  • Biſtorta minor
  • Bulbus Eriophorus

C.

  • Cepa alba Hiſpanica
  • Cepa capitata maxima Luſita - nica
  • Chamæbalanus
  • Colchicum vernum montanum purpureum
  • Colchicum vernum flore pleno
  • Colchicum autumnale fl. albo
  • Colchicum punctatum
  • Colchicum maculoſum
  • Colocaſia
  • Corona Imperialis
  • Corona Imperialis flavo flore
  • Corona Imp. florũ claſſe duplici
CCrocus18Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Crocus vernus flore aureo
  • Crocus vernus flore luteo
  • Crocus vernus flore albo
  • Crocus vernus flore violaceo
  • Crocus vernus aureus varie ga - tus
  • Crocus vernus polyanthos al - bus variegatus
  • Crocus verus autumnalis - ruleus
  • Crocus autumnalis albus
  • Cyclamen vernale
  • Cyclamen folio hæderæ
  • Cyperus rotundus.

D.

  • Dens caninus flor. pur - pureo
  • Dens caninus flore albo
  • Dracunculus minor
  • Dracunculus major.

F.

  • Filipendula
  • Flos ſolis Farneſianus, Erdepffel
  • Fritillaria purpurea
  • Fritillaria polyanthos
  • Fritillaria gemella Italica
  • Fritillaria Italica atro purpureo amplo flore
  • Fritillaria pyrenæa ſubviridis lutea
  • Fritillaria flore luteo
  • Fritillaria flore albo
  • Fritillaria fl. luteo punctato.

G.

  • Gladiolus Italicus
  • Gladiolus albus Hiſpanicus
  • Gladiolus incarnato flore.

H.

  • Hyacinthus cæruleus
  • Hyacinthus albus
  • Hyacinthus incarnatus
  • Hyacinthus botryoides cærul:
  • Hyacinthus botryoides albus
  • Hyacinthus botryoides carne9
  • Hyacinthus comoſus flore albo
  • Hyacinthus comoſus purpure9 Germanicus
  • Hyacinthus comoſus & ramo - ſus non deſcriptus
  • Hyacinthus ſtellatus cæruleus
  • Hyacinth. Germ. ſtellatus albus
  • Hyacinthus Hiſpanicus albus
  • Hyacinthus Hiſp. incarnatus
  • Hyacinthus Hiſp. cæruleus
  • Hyacinthus Hiſp. purpureus
  • Hyacinthus Hiſpanic. minimus
  • Hyacinthus Orientalis violace - us albis lineis
  • Hyacinth. Orientalis cæruleus
  • Hyacinthus Orientalis albus
  • Hyacinth. Peruvianus cæruleus
  • Hyacinth. racemoſus moſcha - tus flore luteo
  • Hyacinthus racemoſ. moſcha - tus flore albo
  • Hyacinthus racemoſ. moſchat9 flore cinereo, Muſcari aliis.
Iris19Gartens zu Heſſen.

I.

  • Iris bulboſa cærulea
  • Iris bulboſa Hiſpanic. major - rulea
  • Iris bulboſa toto flore luteo
  • Iris bulboſa toto flore albo
  • Iris bulboſa variegata
  • Iris bulboſa alba maculis luteis
  • Iris bulboſa Anglica
  • Iris bulboſa Anglica major va - riegata
  • Iris tuberoſa Belgica
  • Iris tuberoſa carneo flore
  • Iris Hiſpanica major
  • Iris Luſitanica prima Cluſij
  • Iris flore luteo minor
  • Iris paluſtris lutea major
  • Iris lutea variegata
  • Iris flore albo minor
  • Iris latifolia alba
  • Iris Florentina alba
  • Iris graminea præſtantior alba
  • Iris alba oris cæruleis
  • Iris violacea
  • Iris flore violaceo minima
  • Iris anguſtifolia flore purp. vio - laceo
  • Iris anguſtifolia cærulea
  • Iris Suſiana major variegata
  • Iris Illyrica flore candidisſimo
  • Iris rara odoratisſima.

L.

  • Leucoium bulboſum vulgare
  • Leucoium bulboſum multiflo - rum Hiſpan:
  • Leucoium bulb. trifolium min9
  • Leucoium bulb trifolium majus
  • Lilium album
  • Lilium Perſicum
  • Lilium rubrum, Hemerocallis aliis
  • Lilium cruentum polyanthos.

M.

  • Martagon montanum punctatum
  • Martagon griſeum
  • Martagon Conſtantinopolitan. ſerotinum
  • Martag Conſtant. polyanthos
  • Martagon Conſtantin. pallidum
  • Mart. ſive lilium rubrum præcox
  • Martagon Pomponeum
  • Martagon flore luteo
  • Moly Indicum majus album
  • Moly Indicum rubrum
  • Moly Indicum minusluteum
  • Moly latifolium luteum
  • Moly atro purpureum.

N.

  • Napellus fl. cæruleo
  • Napellus flore albo
  • Narciſlus Poëticus primus
  • Narciſſus alb9 duplex medio fl.
  • Narciſſus ob longo calice totus albus
  • Narciſſ. ob longo calice fl. luteo
  • Narciſſus albus pleno flore
C 2Narciſ -20Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Narciſſus albus Poëticus pręcox
  • Narciſſus luteus pleno flore
  • Narciſſus major Hiſp. fl luteo
  • Narciſſus minor luteus repens
  • Narciſſus oblongo calice junci - folius flore luteo
  • Narc: juncifolius lutëus minor
  • Narciſſus juncifolius major
  • Narciſſus autumnalis
  • Narciſſus Jacobæus rubro flore
  • Narc. Byzantinus fl. albo major
  • Narciſſus totus albus maximus
  • Narc: polyanthus albo flore
  • Narciſſus juncifolius albus Lu - ſitanicus
  • Narciſſus Pancratium marinum flore albo
  • Narciſſ; Orient: medius poly - anthos albus
  • Narciſſus tertius Matthioli
  • Narc: Chalcedonicus fl. pleno
  • Narciſſus Narbonenſis, Donax
  • Narciſſus albus ob longo calice luteo
  • Narciſſus ſeptentrionalis flore pleno luteo.

O.

  • Orchis ſerapias II. Do - donæi
  • Orchis latifolia major
  • Ornithogalum Arabicum
  • Ornithogalum unifolium
  • Ornithogalum latifolium lute - um
  • Ornithogalum Pannonium
  • Ornithog: ſpicatum lacteum
  • Ornithogalum Neapolitanum
  • Ornithogalum lacteum maxi - mum.

P.

  • Papas Indorum, Tar - tuffoli Italis
  • Pœonia rubro flore majore
  • Pœonia mas fl. incarnato
  • Pœonia mas fl. ſanguineo
  • Pœonia flore purpureo
  • Pœonia pumrla
  • Pœonia rubro flore multiplici
  • Pœonia incarnato pleno flore
  • Polygonatum latifolium, Sigillum Salomonis
  • Polygonatum anguſtifolium
  • Porrum Syriacum
  • Potates. Batatas. Siſarum Peru - vianum.

R.

  • Radixcava major flore albo
  • Radix cava major fl. purpureo
  • Radix roſea vel Rhodia
  • Ranunculus nemoroſus albus pleno flore
  • Ranunculus nemoroſus folio albo
  • Ranunc. Aſiaticus fl. ſubphœni - ceo rubente pleno
  • Ranunculus Aſiaticus fl. ſulphu - reo pleno variegato
  • Ranunculus Aſiaticus flore ru - bro ſimplici
Ranun -21Gartens zu Heſſen.
  • Ranuneulus Aſiaticus flore ple - no ſanguineo
  • Ranunculus bulboſus flore lu - teo pleno (moſa.
  • Ranũculus Creticus radice gru -

S.

  • Satyrium flore rubro
  • Satyrium flore purpureo
  • Satyrium flore luteo
  • Satyrium flore albo
  • Scorodopraſum.

T.

  • Traſi. Cyperus dulcis eſculentus
  • Tulipa alba
  • Tulipa argentea
  • Tulipa lutea
  • Tulipa purpurea
  • Tulipa rubra
  • Tulipa atro rubicunda
  • Tulipa nivea flammulis rubris
  • Tulipa lutea flammulis rubris
  • Tulipa carmeſina fundo albo
  • Tulip. carmeſina fundo cæruleo
  • Tulip. polyanthos roſeo colore
  • Tulipa lutea fundo nigro
  • Tulipa intus carnea & exterius lutea
  • Tul: purpurea lineis violaceis
  • Tul: purpurea lineis violaccis & rubris
  • Tul. lutea rubro colore ſaturato
  • Tulip. alba flammulis coccineis
  • Tulip. purpurea flammulis coc - cineis
  • Tulipa lutea oris rubris
  • Tulipa aurea punctulis & lineis rubris
  • Tul: purpurea oris candidis
  • Tulipa lutea lineis rubris
  • Tulipa lutea lineis ſulphureis
  • Tulipa ſulphurea flammulis ru - bris
  • Tulipa Perſica
  • Tulipa viridis fundo luteo
  • Tulipa alba fundo cæruleo.

V.

  • Victorialis rotunda, Gladiolus Germanicus
  • Victorialis major latifolia.

X.

  • Xyris, Spatula fœtida.

3. Plantæ Fibroſæ.

A.

  • Abrotanum mas
  • Abrotanum mas Hiſpanicũ
  • Abrotanum Creticum
  • Abſinthium Romanum umbel. liferum
  • Abſinthium Romanum odora - tum
  • Abſinthium Ponticum
  • Abſinthium latifolium marinũ
  • Acanthus ſativa
  • Acanthus ſpinoſa
  • Acanthus Germanica
C 3Achil -22Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Achillea nobilis
  • Aconitum luteum tenuifolium
  • Aconitum cæruleum
  • Æthiopis
  • Æthiopis Cretica
  • Ageratum flore luteo, Eupato - rium Mesuæ
  • Ageratum flore albo
  • Agriocinara
  • Aloë Americana
  • Aloë marina Orientalis
  • Althæa cannabina
  • Althæa fruteſcens tertia Cluſij
  • Abiſſon Dioſcoridis, Leucoium montanum lunatum
  • Anemone ſylv: alba tertia Mat -
  • Anchuſa ſupina (thioli
  • Anchuſa anguſtifolia
  • Androſæmon
  • Angelica
  • Anthyllis leguminoſa fl. rubro
  • Anthyllis leguminoſa fl. luteo
  • Aphyllantes Anguillaræ
  • Apium hortenſe maximum
  • Aquilegia omnis coloris
  • Aquilegia tuberoſ. fl. multiplici
  • Aquilegia cærulea inverſo flore
  • Aquilegia variegata fl. pleno
  • Aquilegia ſtellata rubro fl.
  • Ariſtolochia longa vera
  • Ariſtolochia clematitis
  • Artiſchochi majores Anglici
  • Artiſchochi majores Turcici
  • Arundo Italica
  • Aſarum
  • Aſclepias fl. albo
  • Aſclepias fl. nigro
  • Aſcyrum
  • Aſparagus domeſtica maxima
  • Aſplenium
  • Aſter Atticus Hiſpanicus major
  • Aſter purpureo flore
  • Aſter pallido flore
  • Aſter montanus luteus
  • Atractylis perennis
  • Atriplex marina
  • Auricula urſi purpurea
  • Auricula urſi lutea
  • Auricula urſi alba
  • Auricula urſi obſoleto flore
  • Auricula urſi candida & pallida
  • Auricula urſi purpurea & pal - lida.

B.

  • Baccharis Monſpelien - ſium, Conyza major vulgaris
  • Barba capri
  • Bellis pleno fl. rubro
  • Bellis albo fl. pleno
  • Bellis prolifera variegata
  • Betonica flore albo
  • Blattaria fl. luteo
  • Blattaria fl. purpureo
  • Blattaria fl. albo
  • Brasſiea monoſpermos Anglica
  • Brasſica tophoſa
  • Brasſica capitata rubra
  • Brasſica Sabauda
  • Brasſica Sabauda criſpa
  • Brasſica Luſitanica flore albo
Brasſica23Gartens zu Heſſen.
  • Brasſica prolifera florida. Cauli - fiori Italis
  • Brasſica rapocaulis
  • Brasſica criſpa prolifera
  • Brasſica Seliniſia anguſtifolia
  • Brasſica Seliniſia latifolia
  • Bugloſſum latifolium Hiſpanic.
    • Borrago ſemper virens
  • Bugloſſnm anguſtifolium Itali - cum majus
  • Bugloſſum languſtifolium Itali - cum minus
  • Bugula Dodonæi fl. albo. Conſo lida media
  • Bupleurum
  • Buphthalmum.

C.

  • (vera
  • Calamintha montana
  • Calamintha præſtantior Cluſij
  • Calamintha Gallica
  • Calamintha Cretica
  • Calceolus Mariæ
  • Caltha paluſtris fl. pleno
  • Campanula Perſicifolia cærul:
  • Campanula Perſicifolia alba
  • Campan. Pyramidal. fl. cærulea
  • Campanula Pyramidalis fl. albo
  • Campanul. hirſuta. Trachelium Cervicaria fl. cærulæo
  • Camp hirſuta, Cervicaria fl. alb.
  • Camp. hirſ. fol. & fl. oblõgo albo
  • Camp. hirſ. fol. & fl. oblong. pur - pureo, Medium, viola mariana
  • Camp. hirſ. urticifolia fl. pleno
  • Canna Indica fl. variegato
  • Canna Indica minima
  • Carduus Erice phalus
  • Caryophillus fl. pleno albo
  • Caryophyllus fl. pleno rubro
  • Caryophyll. fl. pleno purpureo
  • Caryophyllus fl. pleno aureo
  • Caryoph. maxim. fl. pleno rubr.
  • Caryophyllus Virgineus
  • Caryophill. plumarius albus
  • Caryoph. plum. multiplex flore cæruleo
  • Caryoph. plum. multipl. fl. purp.
  • Caryoph. gramineus minimus
  • Caryoph. montanus albus
  • Caryoph. mont. fl. pleno
  • Caryoph. ſylveſtris minimus
  • Caryoph. marinus minor
  • Caryoph. Carthuſianorum flore ſimpl. rubro
  • Caryoph. Carthuſ. fl. ſimpl. albo
  • Caryoph. Carthuſ. fl. pleno
  • Caryophyllata montana major
  • Caryophyllata alpina
  • Cattaria ſativa
  • Cattaria Cretica Lobelij
  • Cattaria Cretica minima
  • Cattaria radice tuberoſa
  • Cattaria tenuifolia Hiſpanica
  • Chamęciſtus Germanicus albus I. Cluſij
  • Chamæcypariſſus major, Abro - tanum fœmina
  • Chamæcypariſſus minor
  • Chamædrys minor vulgaris
  • Chamædrys major
  • Chamædrys foliis laciniatis
Chamæ. 24Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Chamæiris anguſtifolia minor fl. purpurco
  • Chamæiris anguſtifol. minor fl. violaceo
  • Chamæiris anguſt. min. fl. luteo
  • Chamæiris latifolia alba
  • Chamæleon albus
  • Chamæmelum Roman. fl. ſimpl.
  • Chamæmelum Roman. fl. pleno
  • Chamæmelum luteum elegans
  • Chamænerion Antoniana
  • Cheiri, Leucoium luteum vul - gare
  • Cheiri fl. majore ſimpl.
  • Cheiri fl. pleno majore
  • Cheiri fl. pleno minore
  • Cheiri flos Anglicus flore plen9 variegatus
  • Cheiri lut. mont.
  • Cheiri fl. albo ſimpl. Leucoium album odoratisſimum folio viridi
  • Chelidonium majus laciniatum
  • Chriſtophoriana
  • Cicer ſylveſtre herbariorum
  • Cichorium flore albo
  • Cichorium flore purpureo
  • Cicutaria maxima montana
  • Cirſium ſpinoſum
  • Cirſium laciniatum
  • Cirſium Matthioli
  • Clematis cærulea erecta Panno - nica
  • Clematis purpurea vel cærulea repens
  • Clematis rubro flore
  • Clematis cærulea pleno fl.
  • Clematis altera urens
  • Clinopodium Matthioli
  • Cnicus peregrinus cæruleus, Carthamus
  • Convolvulus folio Althææ Cluſij
  • Cochlearia
  • Cochlearia Britannica
  • Colus Iovis
  • Conyza major
  • Conyza vera Dioſcoridis
  • Conyza Helenitis
  • Conyza odorata
  • Coris Monſpeliaca
  • Coſtus Illyricus. Panax Coſti - num
  • Cotula lutea, Buphthalmum Di - oſcoridis
  • Cotylcidon minus
  • Crithmum marinum
  • Cyanus major montanus
  • Cynogloſſum fl. albo
  • Cynogloſſum Hiſpanicum non deſcriptum
  • Cyperus loogus
  • Cytiſus Tragi, Trifolium mont. ſpicâ longisſimâ rubente.

D.

  • Daucus Creticus
  • Daucus montanus apij folio major
  • Dens leonis Monſpelienſium A - ſphodeli bulbulis
  • Dens leonis Africanus
  • Dentaria baccifera
Digita -25Gartens zu Heſſen.
  • Digitalis fl. luteo
  • Digitalis fl. rubro
  • Digitalis fl. albo
  • Digitalis fl. ferrugineo
  • Digitalis Hiſp. fl. aureo
  • Doronicum
  • Draba
  • Dracunculus eſculentus
  • Dryopteris Matthiol. Filix mas.

E.

  • Echium montanū Da - lec hampii lutum
  • Epimedium
  • Erica baccifera Broccenbergi - ca
  • Eruca latifolia lutea major
  • Eruca lutea latifolia minor Barbarea
  • Eruca peregrina Cluſij
  • Eryngium montanū cæruleum
  • Eryngium planum cæruleum
  • Eryngium paluſtre ſtellatum
  • Eſula Indica, Apocynum Syria - cum.

F.

  • Ferula
  • Ferula galbanifera
  • Filix ramoſa florida, Filix - mina Osmunda
  • Flammula Iovis
  • Flos cuculis fl. albo. Odontidis Plinij
  • Flos cuculi flpleno
  • Fœniculum du[r]e maj9 Hiſpan:
  • Fragaria fructu[m]agno
  • Fragaria fructu albo
  • Fraxinella
  • Fumaria montana lutea.

G.

  • Galega fl candido, Ru - ta capraria
  • Galega fl. cinereo
  • Galeopſis, Vrtica mortua Luſi - tanica
  • Geniſta ſpinoſa
  • Geniſtella
  • Geniſta tinctoria
  • Geniſta pumila, Chamægeniſta
  • Geniſta ſagittalis Pannonica
  • Geniſta ſagittalis minima
  • Gentiana major fl. luteo
  • Gentiana minor fl. cæruleo
  • Gentiana cruciata
  • Gentiana Pratēſis anguſtifolia, Campanula autumnalis Do - donæi
  • Geranium batrachioides cæru - leo fl.
  • Geranium batrachioides varie - gato fl.
  • Geranium ſanguineum
  • Glycyrrhiza ſiliquoſa vel Ger - manica
  • Glycyrth echinata Dioſcoridis vel ſtalica
  • Gnaphalium marinum
  • Gnaphalium Americanum lati - folium
  • Gramen pictum Hiſpanicum
  • Gramen plumoſum Hiſpanic.
DGramen26Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Gramen Parnasfi
  • Gratia Dei ſive Gratiola.

H.

  • Hedyſarum clypeatum majus fl. rubro
  • Hedyſar. clyp. tenuifolium fl. ru - bro & albicante
  • Helianthemon fl. albo
  • Helianthemon fl. luteo
  • Heliotropium majus
  • Helleborus albus fl. ſubviridi
  • Helleborus fl. atro rubente
  • Helleborine latifolia montana, Epipactis
  • Helleborine anguſtifolia
  • Helleborus niger fl. albo & pur - pureo
  • Helleborus niger fl. viridi
  • Helleboraſtrum magnum
  • Hepatica aurea fl. rubro & albo, Trifolium aureum
  • Hepatica aurea flore cæruleo & violaceo
  • Hepat. aurea fl. rub. & incarnat.
  • Hepatic. aurea fl. pleno cæruleo
  • Heptaphyllum
  • Herba Kunigundis, Eupatori - um Avicennæ
  • Herba Paris
  • Herniaria
  • Herniaria marina
  • Heſperis hortenſis, Viola ma - tronalis ſ. Damaſcena
  • Heſperis marina
  • Heſperis Syriaca purpurea
  • Hieracium fruteſcens latifoli - um Polyanthos
  • Hieracium montanum majus
  • Hippogloſſum latifolium
  • Hippogloſſum anguſtifolium
  • Hippomarathrum Creticũ Belli
  • Hippomarathrum alterum
  • Hippoſelinum majus
  • Horminum ſativum. Scarlea vel Sclarea
  • Horminum fl. lavendulæ
  • Horminum Hiſp: fl. Salviæ
  • Horminum Dodonæi ſummita - tibus incarnatis
  • Horminum Dodonæi ſummita - tibus violaceis
  • Horminum ſylveſtre fl. albo & incarnato
  • Horminum Creticum fl. albo
  • Hormin. Creticum fl. purpureo
  • Hypecoon
  • Hypericum ſupinum tomento - ſum majus vel Hiſpanicum
  • Hyperic. ſupinum toment. min9 vel Monspeliacum II. Cluſij
  • Hyſſopus fl. albo
  • Hyſſopus fl. rubro.

I.

  • Iacea Roſmarini folia
  • Iacea Auſtriaca Cluſij
  • Iacea fl. albo
  • Iacobæa marina
  • Imperatoria, Oſt[p]〈…〉〈…〉tium

L.

  • Lagopus naximus
Lamium27Gartens zu Heſſen.
  • Lamium Pannonicum
  • Lapathum ſativum latifolium
  • Lapathum majus Alpinum
  • Laſerpitium
  • Lathyris Narbonenſis
  • Lavendula minor fl. albo
  • Laurus Alexandrina Matthioli
  • Lepidium
  • Leucoium album
  • Leucoium purpureum
  • Leucoium violaceum
  • Leuc. ê rubro & albo variegatũ
  • Leucoium purpureum pleno fl.
  • Leucoium violaceum pleno fl.
  • Leucoium album pleno flore
  • Leuc. marinum luteum majus
  • Leuc. marinum luteum minus
  • Libanotis nigra. Cervaria nigra
  • Libanotis alba major
  • Libanotis prima Matthioli
  • Libanotis ferulacea
  • Liguſticum
  • Lilium Convallium flore albo
  • Lilium convallium flore purpu raſcente
  • Lilium Convallium Alpinum fl majore & odoratiore
  • Limonium marium
  • Limonium peregrinum non de - ſcrip tum
  • Linaria Pannonica purpurea
  • Linaria purpurea Matthioli
  • Linaria aurea
  • Linum perenne
  • Lithoſpermum anguſtifolium umbellatum
  • Lotus Lybica Dalechampij
  • Lunaria Græca flore purpureo, Bulbonac.
  • Lunaria Græca fl. albo
  • Lychnis Chalcedonica fl. albo
  • Lychnis Chalcedon fl. miniato
  • Lychnis Chalced. fl. variegato
  • Lychnis Chalcedon. pleno flore
  • Lychnis coronaria fl. albo
  • Lychnis coronaria fl. rubro
  • Lychnis coronaria fl. variegato
  • Lychnis coron. fl. pleno rnbro
  • Lychnis marina
  • Lychnis fl. muſcoſo. Otites
  • Lychnis Anglica
  • Lycopſis ſylveſtris, Bugloſſum ſylv. fl. albo
  • Lyſimachia fl. albo.

M.

  • Majorana hyemalis
  • Majorana major Anglica, Ori - ganum Onites
  • Malva hortenſis fl. pleno vario - rum colorum
  • Malva roſea peregrina
  • Malva Broccenbergica
  • Mandragora mas
  • Mandragora fœmina
  • Marrubium album
  • Marrubium Creticum
  • Marrubium Hiſpanicum
  • Marum verum
  • Matricaria fl. pleno
  • Medica fruteſcens. Trifolium ſylv. luteum ſiliquâcornutâ.
D 2Medica28Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Medica Alexandrina fl. luteo vi - ridi
  • Medica marina
  • Meliſſa
  • Meliſſa Fuchſij amplisſimo flore
  • Mentha criſpa
  • Mentha verticillata Ocimi odo - re
  • Mentha moſchata
  • Mentha Anglica picta
  • Mentha Saracenica, Coſtus hor - tenſis Geſneri
  • Mercurialis ſylveſtris mas
  • Mercurialis ſylveſtris fœmina
  • Meum
  • Milima ſolis, Lithoſpermum majus erectum
  • Millefolium rubrum vel purpu - reum
  • Millefolium incarnatum
  • Millefolium luteum
  • Morſus Diaboli fl. albo
  • Morſus Diaboli fl. incarnato
  • Muſcus clavatus Broccenber - gicus
  • Myrrhis Italica
  • Myrrhis cicutaria latifol. Broc - cenbergica
  • Myrtillus major Broccenber - genſis

N.

  • Naſturtium Babyloni - cum Arabis, Draba
  • Nepeta alpina

O.

  • Ocymaſtrum album plenum
  • Ocymaſtrum rubrum plenum
  • Oenanthe apij folio
  • Oenanthe paluſtris Italica
  • Onobrychis. Caput gallinace - um Lobelij
  • Ononis ſine ſpinis lutea
  • Ononis ſine ſpinis purpurea
  • Ophiogloſſum
  • Opuntia vel Ficus Indica minor aliis Lichen marinus
  • Origanum minus
  • Origanum Creticum
  • Orobus Pannonicus
  • Oſtrutium nigtum, Imperato - ria nigra
  • Oxalis major, Acetoſa
  • Oxalis rotundifolia Hiſpanica
  • Oxylapathum.

P.

  • Panax Chironiũ Theo - phraſti
  • Panax Aſclepium
  • Panax Heracleum latifolium
  • Panax minus Alpinum
  • Papaver corniculatum luteum
  • Papaver cornicul. rubrum
  • Papaver cornicul. violaceum
  • Paſſerina
  • Perfoliata montana
  • Petaſites major
  • Petaſires minor (folium
  • Petroſelinum vulgare anguſti -
Petro -29Gartens zu Heſſen.
  • Petroſelinum criſpum velmul - tifolium
  • Petroſel. Macedonicum verum
  • Petroſelinum Alexandrinum
  • Petroſelinum Magellanicum
  • Peucedanum
  • Phalangium ramoſum
  • Phalangium non ramoſum
  • Phalangium Narbonenſe
  • Phalang. Allobrogicum amplo flore
  • Pimpinella major
  • Pimpinella minor
  • Pimpinella Italica. Sanguiſorba
  • Pimpinella ſpinoſa
  • Plantago roſea
  • Plantago marina, Coronopus marinus
  • Polium montanum
  • Polium maritimum
  • Polygala cærulea
  • Polygala alba
  • Polygala incarnata
  • Polygonũ gramineo folio maj9 erectum
  • Portulaca marina
  • Primula veris flore multiplici
  • Primula veris gemino flor. pro lifera
  • Primula veris Anglica fl. pleno
  • Prunella major flore albo. Con ſolida minor
  • Prunella major flore incarnato & rubro
  • Prunella anguſtifolia Calabrica
  • Pſeudodictamnus Cretenſis
  • Pulegium vulgare
  • Pulegium cervinum
  • Pulmonaria albo flore
  • Pulmonaria maculoſa
  • Pulſatilla major purpurea
  • Pulſatilla minor
  • Pulſatilla rubra
  • Pyrethrum verum Matthioli
  • Pyrethrum majus flore Bellidis
  • Pyrola rotundifolia major
  • Pyrola rotundifolia minor

Q.

  • Quinquefolium albo flore majus
  • Quinquefol. albo flore minus.

R.

  • Ranunculus canecola - tus major
  • Ranunculus montanus flore al - bo ſimpl.
  • Ran. hortenſis flore albo pleno
  • Ranunc. minor flor. luteo pleno
  • Raphanus marinus
  • Rapiſtrum monoſpermon
  • Rapunculus eſculentus
  • Rapunculus nemoroſus
  • Reſeda
  • Rhabarbarũ verum vulgo, Rha - ponticum Thracicum Jun - germanni
  • Rhabarbarum Monachorum
  • Rhaponticum verum
  • Rubia ſativa
  • Ruſcus
  • Ruta hortenſis latifolia
D 3Ruta30Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Ruta hortenſis tenuifolia
  • Ruta montana major
  • Ruta montana minor
  • Ruta montana Germanica
  • Ruta canina fœtida
  • Ruta lunaria
  • Ruta muraria.

S.

  • Salvia minor nobilis flore cæruleo
  • Salvia minor flore albo
  • Salvia minor odore abſinthij
  • Salvia major latifolia
  • Salvia latifolia rubra
  • Salvia foliis pictis
  • Salvia baccifera Cretica
  • Sanguis Draconis
  • Sanicula
  • Sanicula Alpina
  • Saponaria flore ſimplici
  • Sapon. flore pleno
  • Satureia Romana
  • Saxifraga alba
  • Saxifraga aurea Anglica
  • Scabioſa montana maxima
  • Scabioſa alpina centaurioides
  • Scabioſa alba odorata
  • Sabioſa prolifera
  • Scabioſa major albo flore
  • Scabioſa arboreſcens
  • Scabioſa peregrina
  • Scabioſa alba Belgica
  • Scabioſa de monte Apennino
  • Scammonea Monspelienſis
  • Scandix
  • Scolopendria
  • Scolymus Theophraſti perennis
  • Scordium
  • Scordium montanum
  • Scorpius minor
  • Scorzonera Pannonica
  • Scorzon. Pannon. anguſtifolia
  • Scorzon. Germanica latifolia
  • Scorzon. German. anguſtifolia
  • Scorzonera Hiſpanica
  • Scrophularia peregrina
  • Scutellaria
  • Sedum majus foliis tenuioribus
  • Sedum minus umbelliferum
  • Sedum minus vermiculatum
  • Sedum ſtellatum
  • Selinum majus hortenſe
  • Serpillum flore albo
  • Serpillum Cretenſe
  • Serratula flore albo
  • Seſamum Hiſpanicum
  • Seſeli Creticum
  • Seſeli Æthiopicum
  • Seſeli Æthiop. Aquilegiæfolio
  • Seſeli Masſilienſe
  • Seſeli Masſilioticum alterum
  • Seſeli Peloponenſe
  • Sideritis
  • Siſarum
  • Smilax aſpera
  • Smyrnium Creticum majus
  • Smyrnium Creticum minus
  • Solanum baccis nigris ceraſi ſi - mrlibus, Belladonna
  • Solanum Halicacabum
  • Soldanella Alpina major
Solda -31Gartens zu Heſſen.
  • Soldanella marina
  • Sonchus cæruleus major Broc - cenbergicus
  • Spica flore albo. Lavendula ma - jor
  • Spinachia nobilis
  • Stachys Germanica
  • Stachys ſpuria Flandrorum
  • Stachys Arabica
  • Stachys Syriaca
  • Stœbe Salmantica major
  • Stœbe minor albo flore
  • Symphytum. Conſolida major.

T.

  • Tabacum mas latifoli - um
  • Tabacum mas anguſtifolium, Sana ſancta minor
  • Tanacetum criſpum Anglicum
  • Tanacetum majus montanum flore albo
  • Tanacetum montanum minus tenuifolium odoratum
  • Telephium trigonũ Luſitanicũ
  • Telephium umbellatum
  • Telephium minus
  • Teucrium fruticans Boeticum
  • Thalictrum latifolium, Ruta pratenſis
  • Thalictrum anguſtifolium
  • Thapſia
  • Thlaſpi Pannonicum
  • Thymus legitimus
  • Thymus Creticus
  • Thymus citratus
  • Tithymalus Amygdaloides lati - folius
  • Tithymalus Characias
  • Tithymalus myrtifolius
  • Tithymalus Cyparisſias
  • Tormentilla major, Heptaphyl. lon Fuchſij
  • Tragoriganum Cluſij
  • Tragopogon luteum majus
  • Tragopogon luteum minus
  • Tragopogon purpureum. Artifi vulgo
  • Tragopogon cinereum
  • Tragopogon album
  • Tragopogon ſerotinum
  • Trifolium bituminoſum
  • Trifolium Americanum.

V.

  • Valeriana major
  • Valeriana minor
  • Valeriana Græca fl. cæruleo
  • Valeriana Græca flore albo
  • Valeriana rubra. Polemonij al - tera ſpecies Dodonæi
  • Verbaſcum flore albo
  • Verbaſcum Luſitanum alterum non defcriptum
  • Verbaſcum intumbaceum
  • Verbaſcum ſalvifolium
  • Veronica recta major
  • Veronica recta minor
  • Veronica recta fl. albo
  • Vinca pervinca major fl. cærul.
  • Vinca pervinca fl. albo
  • Vinca pervinca fl. pleno purp.
Viola32Beſchreibung des Fuͤrſti: Braunſchw:
  • Viola martia flor. rubro purpu - raſcente
  • Viola martia multiplex alba
  • Viola martia multipl. purpurea
  • Viola martia montana lutea
  • Viola erecta flore cæruleo
  • Viola tricolor erecta
  • Viola montana tricolor odora - tisſima
  • Vlmaria
  • Vmbilicus Veneris major
  • Vmbilicus Veneris minor.

4. Arbores, frutices & ſuffrutices.

A.

  • Abſinthium arbore - ſcens
  • Acacia Ægyptia vera
  • Agnus caſtus
  • Alcea Syriaca arboreſcens flore purpureo, Ketmia
  • Alcea Syriaca arboreſcens flore candido
  • Althæa arboreſcens Cluſij
  • Althæa arboreſcens Hiſpanica
  • Althæa arboreſc. Thuringiaca
  • Alyſſon fruticans Cytiſi facie
  • Amygdalus
  • Amygdalus pumila
  • Anagyris cretica
  • Anagyris latifolia
  • Anagyris anguſtifolia, Labur - num Plinij
  • Apocynum latifolium
  • Apocynum anguſtifolium
  • Arbor vitæ
  • Arbor Iudæ flore purpureo
  • Arbor Iudæ flore albo
  • Arboris Iudæ ſpecies Illyrica
  • Arbutus
  • Aria Theophraſti
  • Azedarneth Avicennæ. Pſeudo - ſycomorus.

B.

  • Barba Jovis
  • Berberis
  • Buxus.

C.

  • Capparis vera
  • Caſtanea
  • Ceraſus domeſtica, ejusq; variæ ſpecies
  • Ceraſus Hiſpanica
  • Ceraſus pleno flore
  • Ceraſus folio laurino, Lauro - cerus
  • Ceraſus pumila, Chamæceraſus
  • Ceratonia, Siliqua dulcis
  • Chamelæa tricoccos
  • Chamæmeſpilus
  • Ciſtus mas rubicundus latifoli9
  • Ciſtus anguſtifolius
  • Ciſtus cum hypociſtide
  • Ciſtus Ladanifera
  • Ciſtus Ledon I. Cluſij
  • Colutea veſicaria
Colu -33Gartens zu Heſſen.
  • Colutea ſcorpioides I. Cluſij
  • Colutea ſcorpioides II. Cluſij
  • Coriaria Plinij
  • Cornus mas
  • Cupreſſus
  • Cytiſus corniculatus Creticus
  • Cytiſus Luſitanicus
  • Cytiſus ſpicatus
  • Cytifus mont. Germanus
  • Cytiſus alter rotundifolius
  • Cytiſus Hiſpanicus flore luteo
  • Cytiſus Hiſp. flore purpureo
  • Cytiſus Italicus purpureus
  • Cytiſus Monspelienſis.

D.

  • Dorycnium Monspeli - enſe
  • Dorycnium Hiſpanicum.

E.

  • Ebenus Cretica.

F.

  • Ficus major
  • Ficus fructu albo Masſilienſis.

G.

  • Geniſta Italica flore majore
  • Geniſta nemoroſa
  • Geniſta Hiſpanica
  • Groſſularia major, Uva criſpa
  • Groſſularia minor (tis
  • Groſſularia major baccis hirſu -
  • Groſſularia major baccis viola - ceis
  • Guajacum Patavinum.

H.

  • Halimus Luſitanicus
  • Hedera arborea.

I.

  • Jaſminum album
  • Iaſminum luteum
  • Iunipetus.

L.

  • Laurus
  • Lentiſcus.
  • Liguſtrum
  • Liguſtrum ſemper virens
  • Lilac Matthioli, Syringa cærul:
  • Lotus arbor.

M.

  • Malva arborea Roma - na major
  • Malva arborea flore purpureo
  • Malva arboreſcens Syriaca
  • Malva arboreſcens Thuringiaca
  • Malus Domeſtica, cujus ſpecies variæ, ut:
    • Groſſe Borſtorffer
    • Roſenhaͤger
    • Breſilgen-aͤpffel
    • Rabaucken-aͤpffel
    • Groſſe Brabanter
    • Kleine Brabanter
    • Carpenduͤr
    • Blondureller
    • Weiſſe Palleuner
    • Gruͤne Palleuner
    • 34
    • Groſſe Breitlinge
    • Groſſe gruͤne Streiflinge
    • Groſſe rothe Streiflinge
    • Weiſſe Zucker-aͤpffel
    • Rohte Johannis-aͤpffel
    • Reige-aͤpffel
    • Zwibel-aͤpffel
    • Eiſern aͤpffel
    • Langlebens-aͤpffel / dauren ins andere Jahr
    • Glocken-aͤpffel
    • Wein-aͤpffel
    • Augſt-aͤpffel
    • Goͤdderlinge
    • Schlottige
    • Grawlinge
    • Rohte Sommerſuͤſſe
    • Weiſſe Sommerſuͤſſe
    • Maͤgd-Zitzgen
    • Halb ſaur vnd ſuͤß-aͤpffel
    • aͤpffel ohne Blut
    • Muͤnch-aͤpffel
    • Jacobs-aͤpffel / &c.
  • Malus Arantia major
  • Malus Arantia pumila
  • Malus Aſſyria, Malus Adami
  • Malus Armeniaca major
  • Malus Cytria ſ. Medica
  • Malus medica maxima
  • Malus Cydonia
  • Malus Granata ſ. Punica flore ſimpl.
  • Malus Granata flore pleno, Ba - lauſtia
  • Malus Limonia
  • Malus Perſica
  • Malus Perſica Cydoniaria
  • Meſpilus
  • Mezereon Germanicum
  • Morus fructu nigro
  • Morus fructu albo
  • Myrus latifolia
  • Myrtus altera Boetica Cluſij
  • Myttus anguſtifolia
  • Myrtus Tarentina.

N.

  • Nerium flore rubro
  • Nerium flore albo.

O.

  • Oleaſter
  • Olea ſativa
  • Opuntia ſ. Ficus Indica mas major
  • Opuntia fœmina anguſtifolia fl. purpureo.

P.

  • Paliurus
  • Palma
  • Periclymenum vulgare
  • Periclymenum perfoliatum Ita - licum
  • Periclymen: erectum alterum
  • Pinus Italica
  • Platanus Cret:
  • Polemonium Monspelienſe
  • Prunus Damalcena
Prunus35Gartens zu Heſſen.
  • Prunus cognominata Myroba - lanus
  • Pyrus, Ejus ſpecies potiores ſunt:
    • Muſcateller-Birn
    • Winter-bergemotten
    • Sommer-bergemotten
    • Melonen-Birn
    • Blut-Birn / durch vnnd durch roht
    • Pfaltzgraffen
    • Pfund-Birn
    • Schmaltz-Birn
    • Kreuter-Birn
    • Volckmariſche-Birn
    • Honig-Birn
    • Groſſe Sommer-Birn
    • Gruͤne Sommer-Birn
    • Gruͤnerunde Winterbirn
    • Groſſeweiſſe Winterbirn
    • Groſſe grawe Winterbirn
    • Kluncker-Birn
    • Creutz-Birn
    • Schwartzlinger-Birn
    • Rundel-oder Trundelbiꝛn
    • Ritter-Birn
    • Haber-Birn
    • Jacobs-Birn
    • Lauten-Birn
    • Kaͤyſer-Birn
    • Graͤfflinger-Birn
    • Gaͤnſekopff-Birn
    • Margreten-Birn / ꝛc.

R.

  • Rhamnus alter Cluſij
  • Rhus, Sumach Arabum
  • Ribes domeſtica fructu rubro majore
  • Ribes domeſtica fructu rubro minore
  • Ribes ſylveſtris rubra
  • Ribes fructu albo
  • Ribes fructu nigro
  • Roſa alba flore pleno
  • Roſa rubra flore pleno
  • Roſa Mileſia flore pleno rubro
  • Roſa provincialis fl. incarnato
  • Roſa incarnata centifolia ma - xima
  • Roſa cinnamomea flore pleno
  • Roſa Provincialis fl. variegato
  • Roſa Præneſtina variegata flore pleno
  • Roſa autumnalis alba fl. pleno
  • Roſa lutea pleno flore
  • Roſa lutea ſimplici flore
  • Roſa pimpinella
  • Roſa menſtrua
  • Roſa nigricans pleno flore
  • Roſmarinus coronarius latifol.
  • Roſmarinus coron. anguſtifoli9
  • Ruta arboreſcens baccifera.

S.

  • Sabina
  • Sambucus fructu albo
E 2Sambu -36Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Sambucus montana racemoſa
  • Sambuc. foliis laciniatis Italica
  • Sambucus roſea
  • Solanum arboreſcens
  • Sorbus torminalis
  • Spina crucis Chriſti
  • Spina peregrina, Spec. Rhamni
  • Staphylodendron
  • Styrax
  • Syringa alba Italica.

T.

  • Terebinthus Italica latifolia
  • Terebinthas Auſtriaca
  • Tragacantha
  • Thymelæa vera.

V.

  • Viburnum
  • Vitis vinifera maxima pere - grina
  • Vlmus.

Z.

  • Ziziphus, Jujuba.

CATALOGUS Derer Gewaͤchſe / ſo hieſelbſt zu Heſſem / bey Zeiten der Durchleuchtigen / Hochgebornen Fuͤrſtin vnd Frawen / Frawen ANNA-SOPHIA, Gebornen auß Churfuͤrſtlichem Stamm Brandenburg / Hertzogin zu Braunſchweig vnd Luͤneburg / ꝛc. von Anno 1630 an biß in das 1648 Jahr gezeuget worden.

A.

  • Abelmoſch Ægyptio - , Alcea ſemine moſchato
  • Abſinthium Seriphium
  • Abſinthium Alpinum umbelli - ferum
  • Abſinthium album latifolium
  • Aconitum Boeticum
  • Aconitum Luſitan. flore albo
  • Adonis hortenſis fl. maj. aureo
  • Adonis hortenſis flore majore albo fundo violaceo
  • Alaternus
  • Alcanna Arabum
  • Alcea Veneta flore albo
  • Alopecuros montana
  • Alſine Alpina latifolia
  • Althæa Indica
  • Althæa fruticans purpurea
  • Alyſſum Echioides
  • Amaranthus Turcicus
  • Amaranthus Americanus
  • Amaranthus baccifer
  • Anagallis tenuifolia cærul. flore
Anchu -37Gartens zu Heſſen.
  • Anchuſa flore pallido
  • Anemone ſimpl. latifol. luteo purpurea
  • Anem. Chalced. prolifera varii coloris
  • Anem. columbina fl. pleno
  • Anem. latif. coccinea pleno fl.
  • Anemone tenuifolia Carmeſina purp. flore pleno
  • Anemone Luſitan. fl. incarnato
  • Anemone latif. Iſabella fl. pleno
  • Anemone tenuifolia pl. fl. Ama - rantina dicta
  • Anemone latifolia rubra vire - ſcens pleno
  • Anem. tenuifol. fl. pl. violaceo
  • Anem. tenuifol. fl. pleno albo
  • Anemone tenuifolia columbina fl. pleno
  • Anethum ſylveſtre Luſitanicum
  • Angelica Americana baccifera
  • Angelica lucicaſ. Archangelica
  • Annilſ. indigo (charato
  • Aparine ſemine coriandri ſa -
  • Apocynum Americanum
  • Arachydna Syriac. Theophraſti
  • Aracus Clematidis fl. purpureo
  • Arum maximum Narbonenſe
  • Aſphodelus albus minim. Cluſij
  • Aſphodelus major luteus
  • Aſter Americ. latifolius major
  • Aſtragalus minor
  • Aſtragalus Luſitanicus
  • Aſtragalus Boeticus Cluſij
  • Aſtragalus peregrinus
  • Atriplex Botrytis Luſitanica.

B.

  • Behen album
  • Behen luteum
  • Bellis ramoſa minima Luſitanic.
  • Bellis major fruticoſa Luſitanic.
  • Bellis major Alpina
  • Bengranum. Glans unguentaria
  • Beta major pallide
    • virens
    • rubra
    • lutea
  • Blattaria lutea marina
  • Blattaria odorata mont. major
  • Bombax, Gosſipium (na
  • Botrys ambroſioides mexioca -
  • Brasſica Neapolita ſ. Broccoli
  • Bugloſſum marinum Luſitanic:

C.

  • Calamintha ſpicata Italica
  • Calamogroſtis ſtriata Boetica
  • Calendula prolifera minoribus floribus
  • Capparis leguminoſa
  • Cardamine flore pleno
  • Caryophyllus montan. Luſitan.
  • Caryophyllus globatus Hiſpan.
  • Cataputia major ſ. vulgaris
  • Cataputia minor ſ. Lathyris
  • Caucalis maxima
  • Caucalis latifolia
  • Celaſtrus Luſitanicus
  • Cepæa
  • Ceraſus præcox
  • Chamædrys Boëtica
  • Chamæpitis Auſtriaca fl. cærul:
E 3Chamæ -38Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Chamæpitys Auſtriaca fl. pur - pureo
  • Chondrilla marina
  • Chondrilla rara flore purpureo
  • Chryſanthemum Matthioli bi - col:
  • Chryſanth. Creticum luteum
  • Chryſanth. Cretic. vario colore
  • Chryſanthemum Valentinum
  • Chryſanthemum Luſitanicum
  • Chryſanth. Braſilianum majus
  • Chryſanth. Braſilianum minus
  • Chryſanth. Virginianum
  • Chryſogonum
  • Cicer fragiferum non deſcriptũ Italic.
  • Cicer Africanum
  • Cicutaria Pannonica
  • Cinara ſylv. Boëtica
  • Cirſium majus marinum
  • Ciſtus fœmina
  • Ciſtus foliis Halimi
  • Ciſtus fœmina flore albo
  • Ciſtus humilis
  • Ciſtus mas IV. Cluſij
  • Ciſtus ledon latifolium 2. Cluſij
  • Ciſtus ledon 3. Cluſij
  • Ciſtus ledon 4. Cluſij
  • Clematis geranifolia Alpina
  • Colchicum flore plenisſimo
  • Conſolida Peruviana maxima
  • Conſolida paluſtris anguſtifol.
  • Conſolida aureaſ. virga aurea anguſtifol. Broccenbergenſis
  • Conſol. aurea Virginiana angu - ſtifolia
  • Conſolida aurea Luſitanica
  • Convolvulus Ind. flore diverſo
  • Convolvulus Indic. elegans flo - re erecto
  • Convolvulus Hiſpan. campeſtris fl. cæruleo
  • Convolvulus flore citrino
  • Convolvulus peregrinus
  • Conyza major vera altera
  • Coris Cretica
  • Coronilla ſ. colutea minima Lo - belij
  • Crupina Germanorum
  • Cucurbita verrucaria
  • Cucurbita clypeata
  • Cuminum domeſticum
  • Cuminum ſylveſtre
  • Cyanus Indicus albo flore
  • Cynogloſſum Creticum rubro flore
  • Cynogloſſum Luſitanicum
  • Cymbalaria
  • Cytiſus verus Dioſcoridis
  • Cytiſus verus Maranthæ
  • Cytiſus Pannonicus
  • Cytiſus ſaxatilis
  • Cytiſus Italicus non deſcriptus.

D.

  • Delphinium flore albo
  • Delphinium fl. cæruleo
  • Digitalis exotica arboreſcens
  • Digitalis Virginiana
  • Doronicum Americanum
  • Doronicum Virginianum.
Ebenus39Gartens zu Heſſen.

E.

  • Ebenns Theophraſti
  • Echium rubrum Creticum
  • Echium pyrenæum rubrum Lu - ſitanicum
  • Elatine folio ſubrotundo
  • Erica baccifera Selandica
  • Eruca Hiſpanica alba
  • Eruca piperitis
  • Eryngium perelegans Luſitani - cum
  • Eryngium Pannonicum
  • Eryngium Boëticum.
  • Eupatorium Indicum.

F.

  • Faba Americana aureo flore
  • Faba Græca altera Luſitan.
  • Filipendula Luſitanica
  • Flos Pasſionis Chriſti
  • Flos Cardinalis, Trachelium A - meric.
  • Fritillaria Aquitanica
  • Fritillaria purpurea major Hi - ſpanica
  • Frumentum ſ. milium Indicum majus
  • Fumaria Americana
  • Fumaria tenuifol. monſpeliaca.

G.

  • Geranium fol Altheæ
  • Geranium batrachioides fl. alb.
  • Geranium bulboſum
  • Glaux ſupina Luſitan. Cluſij
  • Globularia Alpina major
  • Gnaphalium Alpinum, Leonto - podium
  • Gnaphalium Broccenbergicum
  • Gramen tremulum majus Luſi - tanicum
  • Gramen phalaroides bulboſum Hiſpanic.
  • Gramen plumeum majus Au - ſtriacum
  • Gramen marinum Boëticum.

H.

  • Halimus
  • Heliotropium minimum
  • Herba Doria
  • Herba Coſta non deſcripta
  • Herba viva ſ. ſentiens
  • Hieracium cichoraceo folio
  • Hieracium latifol. provinciale
  • Hieracium facie dentis Leonis Luſitan.
  • Hierac. fl rubente Fab. Columnæ
  • Hieracium ſtellatum foliis Le - ontopetali
  • Holoſtium Masſilienſe
  • Hyacinthus Indicus
  • Hyacinthus Orientalis fl. pleno
  • Hyacinthus cupresſinus
  • Hyacinthus ſtellatus Byzantin9
  • Hyacinthus ſtellatus æſtivus fl. Borraginis
  • Hyacinthus Orientalis præcox multiflorus
  • Hyacinthus Neapolitanus
  • Hypericum latifol. Luſitanicum
Hyperi -40Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Hypericum arboreſcens
  • Hyſſopus pictus Anglicus
  • Hyſſop. tenuifolius peregrinus.

I.

  • Jacea lutea capite ſpi - noſo
  • Iacea ſupina Luſitanica
  • Iacea maxima
  • Iacea ſecunda maxima
  • Iacea flore albo maxima
  • Iacobæa latifolia Boetica
  • Iaſminum Catalonicum arbo - reum
  • Iaſminum Perſicum
  • Iaſminum luteum flore majore odorato
  • Iaſminum lut. rubris maculis
  • Iberis Americana
  • Ilex coccifera
  • Impatiens herba Alpina
  • Iris Byzant. anguſtif. fl. albo
  • Iris bulboſa Hiſpan. albo flore
  • Iris bulboſa Perſica præcox
  • Iſatis Italica
  • Iva moſchata monſpelienſium
  • Iuca glorioſa indica
  • Iuniperus major Cluſij
  • Juniperus major Dioſcoridis.

L.

  • Lagopus ſanguineus
  • Lagopus ſupinus Hiſpan.
  • Lagopus ſtellaris Bauhini
  • Laſerpitium Herbariorum
  • Laſerpitium Alpinum
  • Lathyrus minor Luſitanicus
  • Lathyrus ſiliquâ hirſuta
  • Lathyrus luteo flore Hiſpanicus
  • Lathyrus fl. albo anguſtifolius Italicus
  • Lathyrus ſegetum flore elegan - tisſimo
  • Lathyrus Americanus fl. cærul.
  • Leblab. Phaſeoli genus
  • Lenticula marina
  • Leontopetalon
  • Leucoium marinum majus flor. purpureo
  • Leucoium marinum fl. albo
  • Leucoium minus Creticum
  • Libanotis peculiaris
  • Libanotis marina
  • Libanotis vera Dioſcoridis
  • Limonium Syriacum
  • Limon. minus anguſtif. Luſitan.
  • Limonium ferulaceo folio
  • Linaria Valentina Cluſij
  • Linum ſylv. umbilicatum fl. albo Luſitan.
  • Lotus tetragonolobus fl. luteo
  • Lotus Masſil. inodor.
  • Lotus peregrina
  • Lot9 maxima. Dorycnij ſpecies
  • Lotus coronata Luſitan.
  • Lotus coronata maxima Hiſp:
  • Lunaria Græca altera ſiliquâ oblonga
  • Lupinus flore obſoleto Luſitan:
  • Lychnis marina Cret. fl. rubro
  • Lychnis perennis Luſit. fl. albo
  • Lychnis minima Cretica
  • Lyſimachia ſpicata rubra.
Majo -39[41]Gartens zu Heſſen.

M.

  • Majorana origanites altera
  • Malva æſtivalis Luſitanica
  • Malva roſea cærulea
  • Malva roſea nigra
  • Malva Indica arboreſcens
  • Martagon montanum albo flor.
  • Medica catalonica
  • Medica ſpinoſa vel echinata al - tera
  • Medica Luſitanica
  • Melilotus inodora Masſilienſis
  • Melilotus Masſiliotica fl. albo
  • Meliſſa moluca altera minus aſpera
  • Melochia Ægyptiaca. Corcho - rus
  • Myrtus Brabandica. Elæagnus Cordi.

N.

  • Narciſſus polyanthos medio albus Narbonenſis
  • Narciſſus poëticus minimus
  • Narciſſ. ſulphureus medio cro - ceus multiflor9 odoratisſim.
  • Narciſſus albus Hiſpan. fl. pleno
  • Narciſſus deSion fl. pleno aureo
  • Nareiſſus pallidus amplo calice flavo
  • Narciſſus ſpurius ſ. pſeudo-nar - ciſſus Hiſpan. albo flore
  • Narciſſus ſpurius ſ. pſeudo-mr - ciſſus albo cal. pleno flore
  • Narciſſus Hiſpanic. totus albus polyanthos
  • Narciſſus luteo calice duplici fl.
  • Naſturtium ſylveſtre Oſyridis folio Bauhini
  • Nigella citrina fl. pleno elegans
  • Nigella Indica
  • Nigella ſemine albo.

O.

  • Oenanthe montana I - talica
  • Oenanthe bulboſa matina
  • Olſenichium
  • Onobrychis peregrina Cluſij
  • Onobrychis ſpinoſa Cluſij
  • Onobrychis Cretica
  • Ononis ſpicata Luſitanica
  • Ononis non ſpinoſa major ru - bro flore
  • Oreoſelium majus Luſitanicum
  • Ornithopodium Creticum
  • Orobus Pannonicus alter
  • Oxalis, Acetoſa montana lapa - thi radice
  • Oxalis major Broccenbergenſis
  • Oxalis radice tuberosâ Luſitau.

P.

  • Panax chironiũ minus
  • Panax chironium majus
  • Papaver criſtatum ſimplex
  • Papaver criſtatum multiplex
  • Paſtinaca marina
  • Peplis (olaceo
  • Phalangium Virginianum fl. vi -
FPhalan -42Beſchreibung des Fuͤrſtl: Braunſchw:
  • Phalangium Virg. albo flore
  • Phaſeolus Indicus fl. phœniceo
  • Phillyrea
  • Piloſella minima polyanthos
  • Pimpinella Agrimonoides Luſi - tanica
  • Pimpinella major altera
  • Piſum Pannonicum rubrum
  • Piſum Pannonicum album
  • Plantago cauleſcens Alopecu - roides Hiſpan.
  • Polygala Valentina Cluſij
  • Polygonatum ramoſum Indic.
  • Primula veris gemino fl. pallido
  • Prunella Luſitaniea
  • Ptarmica flore pleno
  • Pulegium Masſilioticum.

R.

  • Ranunculus arvenſis e - chinatus
  • Ranunculus echinatus Creticus
  • Ranuncul9 Conſtantinopolita - nus flore miniato pleno pro - lifero
  • Reſeda Plinij
  • Rhaponticum Barbareum
  • Rhaponticum foliis Helenij Lu - ſitan:
  • Ricinus Americanus
  • Ricinus medius
  • Roſa Arabica
  • Roſa ſemper virens
  • Roſmarinus coronarius Angli - cus foliis aureis eleganter pi - ctis.

S.

  • Scilla ſ ſquilla rubra
  • Scilla alba
  • Scrophularia folio Sambuci fl. purpur. maj.
  • Scrophularia Pannonica flore luteo
  • Scrophularia Indica
  • Sedum arboreſcens minus
  • Sedum Portlandicum Lobelij
  • Sesban Alpini, Galega Ægy - ptiaca ſiliquis articulatis
  • Sideritis Luſitanica
  • Silybum majus
  • Silybum minus
  • Sinapi Caſtilianum
  • Sinapi Braſilianum
  • Sonchus Africanus
  • Sonchus Hieracites
  • Sonchus levis flore niveo
  • Sophera Ægyptiaca
  • Sophera Alpini
  • Spartium arboreſcens albo flo - re
  • Spiræa Theophraſti
  • Staphis agria
  • Stœbe Auſtriaca minor
  • Stœbe altera
  • Stœchas citrina Hiſpan.
  • Stramonium pomo rotundo
  • Strychn〈…〉〈…〉 dēdron ſ. ſolanum ar - borelcens latifolium
  • Succſſa flore albo
  • Sumach ſ. Rhus Virginia - num.
Tama -43Gartens zu Heſſen.

T.

  • Tamariſcus Italic:
  • Teucrium verum
  • Teucrium Creticum
  • Thapſia latifolia
  • Thapſia media Luſitanica
  • Thapſia carotæ folio Luſitan:
  • Thlaſpi Creticum fl. albo
  • Thlaſpi Creticum fl. purpureo
  • Thlaſpi ſemper virens
  • Thlaſpi ſpicatum fl. luteo
  • Thlaſpi fruticoſum
  • Thlaſpi album ſupinum
  • Thlaſpi ſubcæruleum
  • Thlaſpi umbellatum Narbonēſe
  • Thlaſpi umbellatum album Lu - ſitan:
  • Thlaſpi clypeatum Luſitan:
  • Thlaſpi flore variegato
  • Thlaſpi Alpinum rubrum
  • Thlaſpidium Tragi
  • Thymum Luſitanicum
  • Thymum marinum Luſitanic.
  • Tithymalus latifolius Hiſpanic.
  • Tithymalus major Italicus
  • Tithymalus marinus Venetus
  • Tithymalus arboreſcens
  • Trachelium majus Hiſpanicum albo flore
  • Tragopogon luteum laciniatũ
  • Tragoriganum marinum
  • Tribulus terreſtris Patavienſis
  • Trifolium veſicarium Creticum
  • Trifolium Hiſpan. echinatum
  • Trifolium ſarmentoſum Indic.
  • Trifolium fragiferum Luſitani - cum
  • Turritis nobilis.

V.

  • Vallerianella ſemine umbilicato. Lactuca agnina Tabern.
  • Valerianella ſemine ſtellato
  • Verbaſcum lychnite flore albo parvo. Phlomes lychnitis
  • Verbaſcum Brasſicæ folio
  • Veronica ſemper virens
  • Viciæ ſpecies Onobrychis Ve - neta
  • Viciæſpecies Lutetiana
  • Vicia ſylveſtr. lutea ſiliquâ hir - ſuta
  • Vicia perennis floribus reticu - latis
  • Viola matronalis flore pleno
  • Virga aurea Canadenſis Robini
  • Viſcaria ſativa alba
  • Viſcaria ſativa rubra.
F ijEin[44][45]

Ein Nohtwendiger Vnterricht / Wie ein feiner Luſt-Dbſt-vnd K - chen-Garte anzulegen / zu theilen / zube - hecken / das Erdreich zu verbeſſern / allerley ſchoͤne Gewaͤch - ſe darein zu zeugen / zu verpflantzen / zu warten / vnd / da ſie ſchadhafft / zu curiren ſeyn / vnd was ſonſt darbey in acht zu nehmen.

Jn funffzehen Capitul / derer Jnhalt auff folgendem Blate / zuſammen getragen Durch Johann Royern / Fuͤrſtl: Braunſchw: beſtallten Gaͤrtner zu Heſſen.

[46]

Jnbalt folgender XV. Capitul. I. Von der Abtheilung eines Gartens / vnd was inſonder - heit zu einem herrlichen Luſt-Garten gehoͤrig. II. Von der ſtaͤtte / da ein Luſt-Garte anzulegen. III. Von den Hecken / die auch in einen ſchoͤnen Luſt-Garten gehoͤren. IV. Von dem Erdreich / wie daſſelbe recht zubereitet / vnd / da es boͤſe vnd vngeſchlacht / fein verbeſſert werden ſolle. V. Von Vnterſcheid der Garten-Gewaͤchſe / vnd inſonderheit von denen Kraͤutern / ſo alle Jahr von newen Saamen zu vnterſchiedlicher Zeit erzeuget werden. VI. Wie man allerley frembde vnd Außlaͤndiſche Gewaͤchſe durch den Saamen vnd Koͤrner auffziehen vnd derer pflegen ſoll. VII. Von den Bulben oder Zwibel vnd Knollen-Gewaͤchſen / inſonder - heit wie man dieſelben durch abgeſetzte Junge Bulben / oder auch durch den Saamen / erzeugen vnd vermehren ſoll. VIII. Wenn die Zwibel vnd Knollen-Gewaͤchſe auffzunemen vnd wie - der zu verpflantzen ſeyn / daß ſie ſchoͤne Blumen bringen / auch wie ſie fuͤr den ſchaͤdlichen Maͤuſen zu retten. IX. Wie man die Bulboſiſche / Tuberoſiſche vnd andere zarte Gewaͤchſe vnd Staͤudichen / mit Bedeckung vnd Verbindung / des Winters fuͤr dem Froſt verwahren ſoll. X. Wie man die Jndianiſche vnd andere gar frembde Baͤume vnd Ge - waͤchſe den Winter uͤber / vnd ſonſten / warten ſoll. XI. Wie man die Spaniſche / Jtaliaͤniſche vnd andere frembde Baͤum - lein verpflantzen / warten / Curiren vnd fortzeugen ſoll. XII. Wie vnd wenn man die Gewaͤchſe / ſo in der Kuͤchen zu gebrauchen ſind / erziehen / verpflantzen vnd warten ſoll. XIII. Von Obſt-Baͤumen / wie vnd wenn man dieſelben verſetzen / propf - fen / oculiren / von Kernen fortzeugen / auch vnfruchtbare Baͤu - me / oder die ſonſt nicht fort wollen / wachſend vnd tragend machen / vnd vom kalten Brand erloͤſen ſoll. XIV. Wie man den Leimen oder das Propff-Wachs zu dem Propffen bereiten vnd gebrauchen / auch eine gute Baumſalbe zu den be - ſchaͤdigten Baͤumen zurichten ſoll. XV. Von der Sympathia vnd Antipathia, das iſt / von der natuͤrlichen eingepflantzten Liebe vnd Widerwertigkeit / ſo etzliche Kraͤuter vnd Baͤume vnter vnd gegeneinander tragen / vnd bey der Verpflan - tzung wol in acht zu nehmen.

47

Præfatio ſecundæ Partis.

Weil einen feinen Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Garten anzu - richten / vnd alſo damit uͤmbzugehen / daß man Frewde vnd Ergetz - ligkeit / Nutz vnd Frommen davon habe / nicht jederman weiß: Als habe Jch / was die fleiſſige uͤbung vnd langwirige Erfahrung mich hierinn gelehret / dem guͤnſtigen Leſer um beſten / zu Pappier ge - bracht. Von dem Vrſprung vnd vielfaltigem groſſen Nutzen des Gartens bey Geſunden vnd Krancken / Reichen vnd Armen / moͤ - gen andere ſchreiben / denen es beſſer anſtehet / Jch wil hier nur al - lein / wie er zierlich vnd wol anzurichten vnd zu erhalten ſey / einfaͤl - tigen Bericht geben / wie folget:

Das I. Capitul. Von der Abtheilung eines Gartens / vnd was inſonderheit zu einem herrlichen Luſt-Garten gehoͤrig.

WEnn nun ein Garte anzulegen / muß man die Gelegenheit des Orths anſehen / wie groß der Platz / ob auch neben dem Baum - Garten ein Raͤumlein zum Luſt-vnd Kuͤchen - Garten ſey / Sonderlich ſihet man mit Fleiß drauff / daß die beſte ſtaͤte zum Luſt-Garten bleibe / fuͤr ſchoͤne Blumen vnd andere zierliche Gewaͤchſe / auch gute Mediciniſche Kraͤu - ter / (hat man Raum / ſo kan man hierzu ein abſonderliches Gaͤrtlein oder Quartier nehmen) vnd daß denn von einem geſchickten Gaͤrtner eine feine Abtheilung nach der Kunſt darinn gemacht werde / neben einem uͤbergebogenem Gange vnd Lauberhuͤtten / wo ſich dieſelben denn am fuͤglichſtenhin48Nohtwendiger Vnterricht von Anlegunghin ſchicken / damit man im Sommer fein im Schatten ſpa - tzieren / vnd in der Lauber-Huͤtte oder den Erckern / ſo an den Enden der Gehecke geordnet / vnd mit Baͤncken verſehen ſeyn ſollen / ſich niederſetzen vnd ruhen koͤnne. Jſt etwa ein Spring-Brunn in der naͤhe / kan derſelbige durch Roͤhren in den Garten gefuͤhret / zu ſchoͤnen Graben vnd herrlichen Waſſer-Kuͤnſten gebrauchet werden. Dann gehoͤret auch in einen ſchoͤnen Luſt-Gaeten ein ſchoͤn wolgebawtes Luſt - hauß / worinn man v〈…〉〈…〉 erweilens Mahlzeit halten / vnd fuͤr Schlacker vnd Regen ſicher ſeyn koͤnne / wo ſichs am beſten fuͤget. Jtem ein Turnier-Platz / worinn man nach dem Rin - gerennen / nach der Scheiben oder dem Zeichen ſchieſſen / Ballen ſchlagen / Boſſeln / vnd dergleichen Kuͤrtzweil uͤben moͤge.

Ferner gehoͤret dazu ein Pommerantzen-Hauß / woriñ die Außlaͤndiſchen Baum-Gewaͤchſe gepflantzet / vnd Win - ters-Zeit mit einem Dach bedeckt vnd verwahret werden / als Pommerantzen / Citronen / Granaten / Oliven / Adams - aͤpffel / Lorbeern / vnd was dergleichen frembde Gewaͤchſe mehr.

Vber das ſtehet auch ein Labyrinth oder Jrre-Garten fein darbey; Auch von Drat ein fein gemachtes Vogel - hauß / darinn von allerley ſonderlichen vnd frembden Arten Vogel / jeglicher nach ſeiner Art / ſchoͤn vnd lieblich ſingen.

Man pfleget auch einen Ort zum Phaſanen-Garten außzuſehen / denſelben uͤmbher mit Hecken zu bepflantzen / vnd von allerley gruͤnen Kohlkraͤutern / ſo die Phaſanen gern eſſen / als Kreſſe / Kerfel / Spinat / Beſſe / Melde / La - ctuca / &c. darinn zu zeugen / auch kleine Huͤtten vnd Haͤuſer zu machen / worunter ſie bey einfallenden Regen vnd boͤſen Wetter ſich verbeugen koͤnnen.

So49eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.

So hat man auch gerne auff einem Teiche oder Hel - ler / da er verhanden / ein Reigerhauß gebawet / worinnen die jungen Reiger erzogen vnd gezaͤhmet werden moͤgen / wel - ches auch zu der Heren-Luſt gehoͤret / vnd dergleichen Din - ge mehr.

Zum andern muß man den Kuͤchen-Garten nicht ver - geſſen / als welcher ſeine ſtaͤtte auch wol verſchuldet / darin - nen man allerley gute Kraͤuter / Wurtzeln vnd Fruͤchte zur Speiſe dienlich / erziehen / vnd zum taͤglichen Gebrauch ha - ben kan / als mancher Arten Kohl / roth vnd weiß / gruͤn vnd braun / glatt vnd krauß / ſonderlich den lieblichen Blumen - Kohl / Saphoyer-Kohl / Ruͤben-Kohl / gelbe / weiſſe vnd rohte Moͤr-Ruͤblein / Zucker-Ruͤben / Artifien oder Bocks - bart / Tartuffeln / Artiſchocken / Spargen / Spaniſche vnd Roͤmiſche Lactuc / Phaſeln oder Feigbonē / Melonen / Gur - cken / Zwibeln / Petroſilien / Lauch / ꝛc. Jnſonderheit von de - nen wolriechenden / kraͤfftigen vnd Gewuͤrtzhafften Kraͤu - tern / wormit man die Eſſen zubereiten vnd wohlſchmeckend machen kan / (wie viel vornehmer Leute den Sommer uͤber kein Gewuͤrtz / ſondern an deſſen ſtat ſolche gute Kraͤuter an die Eſſen thun laſſen) als Roſmarin / Majoran / Baſilien / Timian / Salbey / Doſten / Saturey / vnd dergleichen mehr. Dieſer Kuͤchen-Garte ſol in ſeine lange Baͤtlein / uͤmb beſſerer Bequemligkeit willen / abgetheilet / vnd mit Stick - Beeren / Johannis-Beerlein / Saurach-Beerlein / ꝛc. behe - cket werden.

Zum dritten iſt auch ein feiner Baum-Garte noͤhtig / worinn allerley gutes vnd wohlſchmeckendes Obſt / Epffel vnd Birn / Sommer vnd Winter-Fruͤchte / moͤgen auffge - bracht werden.

Die Baͤume muͤſſen fein gleich nach der Schnur / baldGEpffel /50Nohtwendiger Vnterricht von AnrichtungEpffel / bald Birn / wechſelsweiſe geſetzet / vnd an ſtat der He - cken allerley ſchoͤne Arten von Stein-Obſt / als Kirſchen / Pflaumen / Miſpeln / Quitten vnd dergleichen fein zierlich vnd fleiſſig gepflantzet werden.

Hat man noch etwas Platz uͤbrig / ſonderlich in der Hoͤhe / vnd gegen der Sonnen / ſo ſtehet daſelbſt ein feiner Weingarte nicht uͤbel / verſchuldet ſeine Stelle auch wol / wenn er mit guter Art Fexern belegt / vnd deren mit Duͤn - gung / Beſchneidung / Hefftung / vnd dergleichen Arbeit wol gewartet wird. Hierinn koͤnnen / an ſtat der Hecken / feine Mandeln-Pfirsken-Marellen-Maulbeer-vnd Kirſchen - Baͤume an den Seiten herumb gepflantzet werden: Jn Mangelung aber ſolches Raums kan man etwa im Luſt - oder Kuͤchen-Garten an der Seiten im Wiederſchein etli - che feine gute Fexer zur Luſt legen vnd fleiſſig warten.

Das II. Capitul. Von der ſtaͤte / da ein Luſt-Garte anzulegen iſt.

WO ſo viel Platzes nicht iſt / daß Luſt - Kuͤchen-vnd Baum-Garten beyſam̃en ſeyn koͤn - nen / vnd mann gleichwol gerne ein Luſt-Gaͤrtlein zur Ergetzligkeit haben moͤchte / ſo ſehe man / da es nur immer muͤglich / daß es nahe an dem Wohnhauſe / Schloſſe oder Pallaſt angerichtet werde / wenn aber auch ſolche bequeme Gelegenheit nicht verhanden / ſo ſind doch fuͤr Vornehmer Herren Gemaͤchern feine Gaͤnge / Altanen oder andere Be - quemligkeit / daß man in Scherben / Toͤpffen vnd Kaſtenaller -

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51eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.allerhand gute wolriechende Gewaͤchſe verpflantzen vnd ſe - tzen kan / als allerley ſchoͤne Neglin / Violen / Majoran / Cre - tiſchen Timian / Roſmarin / Stœchas, Marum, Myrten - Baͤumlein / Zwergk Pommerantzen-Baͤumlein / Biſem - Roſen / Mon[a][t]- Roſen / Jaſmin / vnd dergleichen / ſo nicht allein eine ſchoͤne anſehnliche Zierde dem Hauſe geben / ſon - dern auch mit jhrem lieblichen Geruch / der durch die Lufft in die nechſten Gemaͤcher gehet / des Menſchen Geſundheit di[e]nlich ſind.

Das III. Capitul. Von den Hecken / die auch in einen ſchoͤnen Luſt-Garten gehoͤren.

ALlhier muß man wiſſen / was vor Ge - waͤchſe vnd Materien zu jealicher Art der Hecken ge - hoͤren / Als erſtlich zu dem zierlichen Bindewerck vnd den Portaln / ſo in einem Garten einen herrlichen proſpect, Schein vnd Anſehen geben / als aus beygefuͤgten Kupf - ferſtuͤcken ſub numero 1. 2. 3. 4. 5. zu erſehen / wornach etli - che Hecken hieſigen Fuͤrſtlichen Luſt Gartens fleiſſig gebun - den / vnd auß gearbeitet ſind / vnd in folcher Form biß auff dieſen Tag mit Gottes Huͤlffe erhalten werden.

Wenn man nun ein ſolches Bindewerck an Hecken vnd Portallen anfangen wil / muͤſſen darzu feine gerade Stangen vnd Stoͤcke von Haſeln / nicht dicker als Fingers dick / angeſchaffet werden / damit man erſt den Grund befe - ſtigen koͤnne / Denn muß man die Form vnd Geſtalt deſ - ſen / ſo man binden wil / mit feinen ſchwancken HaſelnſtoͤckenG ijzurich -52Nohtwendiger Vnterricht von Anlegungzurichten / als denn die lebendigen Zweiglein vnd Reiſer fein fleiſſig uͤmb die Form des Bindewercks leiten / wol inein - ander lencken / vnd ſubtil anbinden / das folgende Jahr alſo immer fort fahren mit Anhefftung der lebendigen Zweige / biß daß die Form des Bindewercks mit dem lebendigen Holtze volkoͤmmlich zugewachſen iſt / vnd war〈…〉〈…〉[n]s denn mit Beſchneiden fleiſſig / damit es in ſeinem Geſch〈…〉〈…〉 ke fein er - halten werde.

Wer aber dieſe Manier anfangen wil / muß die Ab - riſſe von jeglicher Art zweymahl auff eines Quartiers Laͤn - ge binden / alſo daß ſolches / was auff der einen Ecken ge - bunden iſt / auch an der andern Ecke eben alſo angefangen vnd außgebunden werde / damit eins dem andern fein re - ſpondire / ꝛc.

Die Gewaͤchſe betreffend / ſo zu dem Bindewerck / Por - talen / vnd andern Gehecken dienlich / der Gaͤnge vnd Lau - berhuͤtten / iſt zum ſchoͤnen Bindewerck das allergeſchickteſte das Liguſtrum oder Reinweiden / welches allhier in den Waͤldern gnugſam zu finden / denn es laͤſt ſich gar wol len - cken vnd beugen / hat auch einſchoͤn klein Laub / vnd bleibet lange gruͤn vnd beſtaͤndig.

Nach dem folgen die Cornelbeeren / Lateiniſch Cornus mas, wird allhie in der naͤhe nicht gefunden / ohn bey Hildes - heim im Walde / ſo der Heigenberg genand / vnd uͤmb das Ampt Wolenberg / Dieſe Cornelbeer-Baͤumlein geben auch ein ſchoͤn zierlich Gehecke vnd Bindewerck / dennerſt - lich haben ſie ſchoͤne gelbichte Bluͤmlein / ſo gar fruͤhe herfuͤr kommen / hernach folget das Laub / welches auch ſchoͤn gruͤn vnd zierlich iſt / endlich die Beeren / die ſchoͤn roth vnd laͤng - licht formiret ſeyn.

Es53eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.

Es waͤchſet auch allhier bey vns ein Holtz im Walde / welches die Bawren Weißneebern nennen / iſt ein Acer, vnd ſchicket ſich auch fein zum Gehecke vnd Bindewerck / wie ichs denn ſelber allhier in dem Luſt-Garten gepflantzet / vnd in einem Bindewerck verbunden / weils ein fein anſehnlich vnd zierlich Laub hat.

Wacholderbaͤume vnd Straͤuche ſind auch nicht vn - eben zum Heckewerck / denn wenn ſie jung auff Geheck ge - pflantzet / in die Hoͤhe wachſen / koͤnnen ſie gar wol in ein Bin - dewerck gefaſſet werden / wie denn allhier zu Heſſen ein gantz Gehecke vnd ſchoͤnes Bindewerck davon zu ſehen iſt.

Nach dem folget der Buxbaum / der ſich auch wol in ein Bindewerck ſchicket / allerley Bilder vnd Figuren artig damit außzubinden / Er iſt aber / der hierzu gebraucht wird / viel groͤber vnd groͤſſer er Art / waͤchſt hoch hinan / vnd iſt hieꝛ im Lande nicht zu finden / in Welſch Braband aber waͤchſet er an vnterſchiedlichen Orten / als ſonderlich zwiſchen Luck vnd Namur an den Bergen / laͤngſt der Maſer her / haͤuffig gnug.

Woſelbſt denn noch viel mehr Gewaͤchſe zu finden / zu den Hecken vnd Bindewerck dienlich / als Cypreſſen-baͤum - lein / Myrten / Roſmarin / Gemiſta Hiſpanica, etliche Arten des Cytiſi, Lorbeern vnd dergleichen / Aber dieſe Art der Hecken gehoͤret in die warmen Laͤnder / als in Hiſpanien / Weſchland / ꝛc.

Zu den Portalen kan man auch wol die Reinweiden nehmen / vnd dranpflantzen / man muß aber auch ande - re ſtaͤrckere Baͤumlein mit drunter ſetzen / weil die Rein - weiden zu ſchwach in der Hoͤhe / Darzu aber dienen nun die Hanbuchen / denn die halten das Bindewerck fein zu - ſammen / wie auch imgleichen die Cornelbeer-Baͤumlein /G iijdie54Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungdie Wacholdern / ꝛc. Kan man von dem obgedachten Bux - Baum auch was haben / das iſt das allerzierlichſte vnd ſchoͤnſte zu einem Portalen Bindewerck / denn man kans artig im Bog vnd mit den Poſtamenten verbinden / vnd denn mit beſchneiden wol in achtnehmen / ſo iſts ja ſo ſchoͤn anzuſehen / als wenns ein Bildhawer gemacht haͤtte.

Zu den Bogen Gaͤngen vnd Lauber-Huͤtten kan man von dem blawen vnd weiſſen Syring / von Vlmenbaͤumi - chen vnd Lindenbaͤumen / wie auch von den Buchen vnd Hanbuchen nehmen / denn dieſe geben feinen Schatten / ſind von Natur kuͤhlend / vnd riechen ſchoͤn / wenn ſie bluͤhen / Wil man zu den Bogen-Gaͤngen was von Frucht-tragenden Baͤumen pflantzen / kan man Kirſchen / Pflaumen / Lam - berts-Nuͤſſe / Maulbeer vnd dergleichen nehmen / die wach - ſen auch fein heruͤber / wenn ſie nur fleiſſig angebunden werden.

Jn den andern außwendigen Gaͤngen uͤmb den Gar - ten her / da keine Bogen ſind / kan man an die Heeken pflan - tzen von guten Quitten / Miſpeln / Sanct Johannis aͤpf - feln / weiſſen vnd braunen Spaniſchen vnd Vngeriſchen groſſen Kirſchen / Lamberts-Nuͤſſen / Vngeriſchen vnd an - dern gutẽ Arten Pflaumen; Auch / ſo man wil / kan man wol von and’n vnterſchiedlichen Baͤumen im Vmbgange an die Hecken zeugen / als Epffel vnd Birnbaͤume / Maulbeer baͤu - me / ꝛc. weil die außwendigen Hecken gemeiniglich hoͤher ſeyn muͤſſen / als in 9 vnd 10 Schuh / ſo die rechte Hoͤheiſt. Wenn man aber folche Baͤume zum Geheck ordnen wil / muß man ſie in der Verpflantzung mit jhren aͤſten fein ordentlich in die Erde beugen / vnd feſte anbinden / daß ſie bewurtzeln koͤnnen / vnd denn mit beſchneiden oben vnd an den Seiten fleiſſig in acht nehmen / Wil man auch etwas von Marellen / Man -deln /55eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.deln / Pfirsken / &c. darunter haben / kan man ſie eben ſo wol ſolcher Geſtalt verpflantzen / vnd alſo an den Hecken her al - lerley Fruͤchte pfluͤcken vnd genieſſen / daß man nicht darff darnach auff die Baͤume ſteigen / Man kan auch oben auff den Hecken / etwa zehen Fuß voneinander / immer einen fei - nen Quaſt in die Hoͤhe wachſen laſſen / ſtehet auch fein zier - lich / wenns mit beſchneiden darzwiſchen wol gewartet wird.

Das IV. Capitul. Von dem Erdreich / wie daſſelbe recht zu - bereitet / vnd da es boͤſe vnd vngeſchlacht / fein verbeſſert werden ſolle.

ES be giebet ſich zu Zeiten / daß in ei - nem Garten etliche Plaͤtze ſind / da boͤſe vntuͤchtige Er - de / wie mirs denn ſelber in meinem Garten-baw bege - gnet iſt / da war ein Theil Erde roht vnd gar Kleyicht / vnd ſo es trucken wurde / dermaſſen hart vnd feſt / daß es nicht zu zwingen war / Dieſem zu begegnen / habe ich vors erſt geſe - hen / daß ich eine gute Nohtturfft Aſchen zuſammen ge - bracht / auch die / ſo von der Waͤſche oder Buͤche kommen / dazu genommen / vnd dieſelbige eben dicke uͤber das Kley - ichte Land geſtrewet / vnd ein Wochen zwey oder drey ligen laſſen / damit es die Lufft vnd Sonne durch-temperiret / vnd den Salpeter vorerſt herauß gezogen / Alsdenn habe ichs fein uͤmbgegraben / vnd ziemlichen Sand / er war gelb oder weiß / wie ich jhn haben kundte / druͤber geſtrewet / vnd denn wieder ein paar mahl es uͤmbgegraben / vnd guten kurtzen Miſt druͤber gethan / vnd wieder uͤmbgegraben / ein mahloder56Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungoder zwey / daß alles fein vntereinander kommen / vnd dann drein geſeet vnd gepflantzet / was ich gewolt / iſt wol gerahten / vnd die Erde gut vnd muͤrbe worden. Jm fall / da noch man - gel were / ſol man noch mehr der Aſchen vnd etwas von Kalck drauff bringen / vnd fleiſſig vntermengen / ſo wird man verhoffentlich ſehr milde vnd muͤrbe Erde haben / worinn alles gern waͤchſet / ja das Erdreich gewinnet auch hiedurch eine ſonderliche Waͤrme / wie ich Anno 1621 erfahren / da ein grimmiger harter Winter war mit offenbarem Froſt vnd ohne Schnee / daß mir viel guter Kraͤuter vnd ſchoͤne Ge - waͤchſe verfroren / was aber in dem Laͤnde / alſo mit Aſchen zubereitet / geſtanden / iſt mehrentheils gut vnd vom Froſt vnverſehret blieben. Hat man ſolcher Plaͤtze mehr als ei - nen / kan man alle Jahr einen / oder wie viel man kan / vorneh - men / das andere Jahr vnd ſo fort wieder einen / biß daß man zum Ende koͤmmt.

Jſt der Boden Sandicht / darff man nicht viel Wun - ders damit / ſondern kan jhn bald zu rechte bringen / wenn man nur feinen alten kurtzẽ Miſt / oder auch Mergel / drauff bringet / vnd denn was man auff den Gaſſen zuſammen keh - ret / oder auch was man im Garten außwietet / vnd bey der Reinigung zuſammen ſchuͤppet / da es im Winckel erſt ver - rottet / diß alles fein miteinander vntergegraben / wird das Erdreich fein zurechte bringen.

Jſt das Land Steinicht / ſo ſol man ein 2 oder 3 Ellen in die Erden graben / findet man die Erde beſſer / als ſie oben / ſol man eine lange Gruben machen von 20 Fuß lang vnd 10 Fuß breit / vnd die boͤſe Erde herauß graben / ſo tieff ſie gehet / vnd auff eine Seiten des Lochs werffen / die gute Erden aber auff die andere Seiten / vnd wenn man deren gnug herauß hat / die boͤſe Erde zuerſt wieder hinunter auff den Grundſtoſſen /57eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.ſtoſſen / vnd dann die gute Erde oben drauff / vnd alſo im - mer fortfahren. Findet ſich aber kein gut Erdreich / ſo iſt der beſte Raht / daß man die Steine gantz abeleſe vnd beyſeit bringe.

Einem ſchweren feuchten Erdreich kan man nicht beſ - ſer fuͤrkommen oder helffen / als daß man rings uͤmbher tieffe Graben mache / oder wo ſichs ſonſten am beſten ſchi - cket / damit die uͤbrige Feuchtigkeit ſich dahinein ziehen moͤge / Auch kan man daſſelbige Land eines Fuſſes hoch mit anderer Erden verhoͤhen / vnd von Ehlern-Baͤumen an den Seiten herumb pflantzen / welche auch viel Feuchtig - keit an ſich ziehen.

Auch muß man eine ſonderliche Erde zu den Scher - ben / Garten-Toͤpffen vnd Kaſten bereiten / da nimmt man nun der beſten Erde / die etwas Sandicht mit iſt / wo nicht / muß man ein wenig feines Sandes mit vntermengen / J - tem / der faulen Baum-Erde auß den alten vermolſterten vnd holen Weiden-Baͤumen / dieſelbige ſein klein vnd rein machen / vnd mit der andern Erde vermiſchen / auch einen alten kurtzen Miſt fein klein gerieben dazu thun / vnd denn in die Gefaͤſſe thun / darein pflantzen / was man wil / mit be - gieſſen warten / ſo waͤchſet es luſtig vnd frewdig.

Zu dem muß man auch die Erde abſonderlich zurich - ten / worein die Zwibel-vnd Knollen-Gewaͤchſe gepflan - tzet werden / vnd demnach denſelbigen Platz / welchen man hier zu erwehlet hat / vor dem Winter uͤmbgraben / vnd das Vnkraut vnnd alle ſchaͤdliche Wurtzeln fein fleiſſig herauß leſen / dann / ſo ein Zimmer-Hoff verhanden / ein gut Theil der verrotteten Spuͤn Erden zuſammen brin - gen / das groͤbſte herauß harcken / vnd denn das kurtze uͤberHdas58Nothwendiger Vnterricht von Anrichtungdas gegrabene Land ſchuͤtten / oder da eine Saͤge-Muͤhle verhanden / kan man der alten verrotteten Saͤge-Spuͤhn Erden auch mit vnter nehmen / vnd das Land als denn fein wieder umbgraben / auch einen alten / kurtzen / wol verrotte - ten Miſt darzu thun / vnd damit wol uͤbertuͤngen. So iſt auch diß ein gut Mittel / wo mans haben kan / zu den Zwi - bel-Gewaͤchſen / man nimmt / was die Schuſter abſchnitzen vnd kratzen von dem Leder / dann auch / was die Loh-Gaͤrber in jhrer Werckſtat von ſolchem Vnflat zuſammen bringen / laͤſt es ein paar Jahr miteinander verrotten / vnd zu zeiten uͤmbgraben / biß es fein kurtz worden / nimmt ſelbige Erde / vnd bereitet etliche Behtlein damit zu / ſo erfaͤhret man / wie lieblich vnd ſchoͤn die Blumen fortkommen vnd wachſen / ſich vermehren / vnd fein geſund darinnen bleiben / nur muß man die Erde / ehe die Gewaͤchſe hinein gepflantzet werden / zuvor fleiſſig zum wenigſten drey mahl uͤmbgraben / damit der Miſt fein vnter gebracht vnd vermenget werde.

Das V. Capitul. Vom Vnterſcheid der Garten-Gewaͤch - ſe / vnd inſonderheit von denen Kraͤutern / ſo alle Jahr von newen Saamen zu vnterſchiedlicher Zeit erzeuget werden.

ES gehoͤren aber in einẽ Garten nicht nur mancherley Baͤume vnd Stauden / groß vnd klein / davon man entweder Edle Fruͤchte / als Epffel / Birn / Maulbeer / Pfirsken / Pflaumen / Kirſchen / Nuͤſſe / Johannisbeer / Stickbeer / &c. Oder liebliche wolgeſtalte Blumen / als Roſen / Syring-Blumen / blaw vnd weiß / ꝛc. oder59eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.Oder wolriechendes Laub vnd Zweige / als von Lorbeern / Roſmarin / ꝛc. zugewarten hat / ſondern auch allerley ſchoͤne Blumen vnd Kraͤuter / die entweder alle Jahr verderben / vnd von newen Saamen wieder gezeuget werden / daher Plantæ annuæ genand / als Amaranthus oder Blume der Liebe / Borragen / Baſilien / Orant / Goldblumen / Ringel - blumen / Ritterſporen / Sonnenblumen / Venediſche Wet - terroͤßlein / Majoran / Kornblumen vieler Farben / Taback / Portulack / Jndianiſche Kreſſe / geſcheckte Jndianiſche Vio - len / Jndianiſche Naͤglein / Roͤmiſche Neſſel / Lupinen oder Feigbonen / Erbſen / Lactuc / Ammi / Dill / Anis / Kerfel / Co - riander / Fenchel / ꝛc. Oder dauren etzliche Jahr / vnd ſchla - gen immer wieder auß / daher ſie Plantæ perennes heiſſen. Dieſe werden / wegen der Geſtalt jrer Wurtzeln / wiederumb in 3 Hauffen vnterſchiedẽ. 1. Etliche haben runde Zwiblichte Wurtzeln / vnd heiſſen bulboſæ, als der Saffran / Fritillaria oder Bretſpiel-Blume / Hyacinthen / Tuͤrckiſch bund / Nar - tiſſen / Tulipan / weiſſe vnd gelbe Lilien / ꝛc. 2. Etzliche haben knollichte Wurtzeln / heiſſen tuberoſæ, als Anemone, Aron / Affodil / Erdepffel / Tartuffeln / Schwertel / Pœonien / Ro - ſenwurtz / viel ſchoͤne Arten Hanefuß / ꝛc. 3. Etliche haben Faſelichte Wurtzeln / vnd heiſſen fibroſæ, als Stabwurtz / Saurampff / Ackeley / Baͤhrenohr / Maßliebichen / Roͤmi - ſche Camillen / gelbe / rothe / weiſſe vnd Purpurfarbe / auch eingeſprengte Violen / Neglein / Spica vnd Lavendel / Chriſt - wurtzel / Mutterkraut / Meliſſe / vielerley Muͤntze / Poley / Raute / Salbey / Timian / Geißraute / Mertzviolen / Ange - lick / ꝛc. Dieſer Vnterſcheid der perennium iſt wol zu mer - cken / wegen jhrer vnterſchiedlichen Verpflantz-vnd War - tung / denn die bulboſæ vnd tuberoſæ muͤſſen theils alle 2 / theils alle 3 Jahr / mit ſondern Fleiß außgehoben / mit groſ -H ijſer60Nohtwendiger Vnterricht von Anlegungſer Vorſichtigkeit wieder verpflantzet / gewartet / vnd von den Jungen abgeſetzet / ſehr langſam aber von deren Saamen vermehret werden / davon an ſeinem Ort. Die fibroſæ duͤrf - fen gar keiner Außhebung oder ſonderlichen Pflegung / werden im Fruͤhling etwa vom Saamen / oder durch Ab - reiſſen / fortgezeuget / oder mehren ſich ſelbſt vom außgefal - lenem Saamen / als Ackeley / gelbe Violen / Mutterkraut / Raute / Angelick / &c. Was aber inſonderheit die annu - as belanget / dieſelbe werden bloß vom Saamen / entweder im Fruͤhling / als die Blume der Liebe / Baſilien / Son - nen-Blumen / Majoran / Jndianiſche Kreſſe / mancher - ley Lupinen vnd Erbſen / Lactuck / Aniß / &c. Oder im Herbſt / als Orand / mancherley Geſchlecht / Venediſche Wetter Roͤslein / mancher Farben Kornblumen / Roͤmi - ſche Neſſel / &c. Oder zu beyden Zeiten / als Borragen / et - liche Gold-Blumen / Ringel-Blumen / Ritterſporn / Por - tulack / Saturey / Ammi / Dill / Kerfel / Coriander / Fen - chel / &c. erzeuget vnd auffgebracht / Vnd nach dem die - ſelbe zart vnd frembde ſind / als Baſilien / Majoran / Jn - dianiſche Kreſſe / vnd dergleichen / muͤſſen ſie auch deſto mehr vnd fleiſſiger in acht genommen werden / eben dermaſ - fen wie die Außlaͤndiſchen Baͤumlein vnd Geſtaͤude / fuͤr den Einheimiſchen / trewlicher gewartet / vnd ſonderlich fuͤr dem Froſt vnd der Kaͤlte entweder in jhren Quartieren vnd Behtlein gelaſſen vnd wohl gedecket oder verbunden / oder in jhren Scherben / Toͤpffen / Tuͤbben vnd Kaſten an warme oͤrter / als in einem temperirten Keller vnd Gewel - be / oder in ein Cavetlein bewohnter Stuben / oder welches bey groſſen Herren das beſte iſt / in ein gewaͤrmtes Pom - merantzen-Hauß gebracht vnd erhalten werden / wie dasalles61eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.alles ein fleiſſiger Gaͤrtner wol wiſſen / oder auß folgendem kurtzen Vnterricht vnd taͤglicher Erfahrung weiter erler - nen wird.

Das VI. Capitul. Wie man allerley frembde vnd Außlaͤn - diſche Gewaͤchſe durch den Saamen vnd Koͤrner auffziehen vnd derer pflegen ſoll.

WAs nun anfaͤnglich die frembden Saamen anlanget / ſo man eins theils auß Jtali - en / Spanien / Creta vnd Franckreich / auch wol gar auß Jndia vnd Arabia hat / mit denen muß man in vnſern kalten Laͤndern vorſichtig uͤmbgehen / vnd dieſelbigen auff - zubringen ſonderlichen Fleiß anwenden. Erſtlich muß man dazu ein fein gut Miſtbehr bereiten / dar nach von allerhand Loͤcherichten Toͤpffen groß vnd klein zur Hand nehmen / dieſelben mit guter bereiteter Erden ſuͤllen / vnd die fuͤrnehm - ſten zarteſten Saͤaͤmlein drein ſeen / ſonderlich was arbo - reſciret vnd hoch waͤchſet / man muß aber wiſſen / was jegli - chen Art vnd Natur ſey / denn etliches wil keine feiſte Erde haben / ſondern man muß ſie mit Sand vnd kleinen Stein - lein vermengen / Etliches kan ſie wol leiden; Auch muß man auff das Wetter ſehen / wenn man ſeen wil / wie ſich der Wind regieret / denn ſo ein kalter Norden-oder Oſten - Wind wehet / oder iſt ſonſten kein gutes Zeichen / ſol man ſo lange inne halten / biß ſichs aͤndert / vnd etwan derH iijWeſten -62Nohtwendiger Vnterricht von AnrichtungWeſten-vnd Suͤdenwind auffſteiget / denn darinn iſt gut ſeen vnd pflantzen / wie auch im zunemenden Mondenſchein. Wann nun die Toͤpffe alſo beſaamet ſind / nimmt vnd ſetzet man ſie in die laͤnge mitten in das Miſt-Beht / ſo tieff daß ſie der Erden gleich ſtehen / vnd machet es fein gerade zu. Was man deñ mehr von frembden Saamen hat / ſeet man fein ordentlich auff das Miſt-Beht / biß an die Toͤpffe / vnd pfleget jhrer mit reinigen vnd begieſſen / biß daß ſie herfuͤr wachſen / als denn / da ſie ſtarck gnug / hebet mans vom Miſt - Beht auß / bey gutem Wetter / vnd verpflantzet ſie in die Luſt - Quartier vnd wol zugerichtete Behtlein / ſonderlich was annuæ plantæ ſind / die perennes, deren Natur man nicht ei - gentlich weiß / theilet man gerne / ſetzt etliche in die Quartier / etliche in Toͤpffe / wartet jhrer fleiſſig / vnd ſihet / wie ſie ſich den Winter uͤber halten / Was aber in den andern im Miſtbeht verſcharreten Toͤpffen iſt / wird ſonderlich in acht genom̃en / vnd erſt im andern oder dritten Jahre herauß gehoben / vnd in groͤſſere Toͤpffe oder Kaſten verpflantzet / vnd dann fcr - ner mit begieſſen vnd ſonſten trewlich gewartet. Es traͤgt ſich auch wol zu / daß ſolche frembde Saͤmlein nicht alle zu - gleich miteinander auffgehen / etliche haben auch die Art / daß ſie zehen / zwoͤlff vnd mehr Wochen / ja wol ein gantzes Jahr in der Erden bleiben / ehe ſie auffgehen / haben etwa eine har - te Schelfen / Haut oder Kern / oder ſind alt vnd verlegen / daß ſie daher langſam / doch aber endlich (ſie weren denn gar zu alt / wie vnterweilens die Landlaͤuffer mit ſolchem vntuͤchti - gem verlegenem / oder wol mit falſch getaufften gemeinen Saamen vnd Bulben jhrer viele ſchaͤndlicher weiſe betrie - gen) auffgehen vnd in die Hoͤhe kommen / druͤmb muß man der Zeit erwarten / vnd nicht alſobald die Erde herumb ruͤh - ren / vnd was anders drein ſeen. So muß auch ein fleiſſigerGaͤrtner63eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.Gaͤrtner offt vnd viel Winter vnd Sommer zu den fremb - den Gewaͤchſen ſehen / ob etwa eins oder das andere Anſtoß bekoͤmmt / wie offt geſchicht in dieſen kalten Laͤndern / vnd ſie fleiſſig curiren / denn nicht nur das boͤſe Wetter ſolchen zar - ten Gewaͤchſen leicht ſchaden kan / ſondern auch das Vnge - zieffer / Meldaw vnd dergleichen / daher ſie etwa zu faulen oder ſonſt zu trawren anfahen / ſo das geſchicht / muß man zur Wurtzel ſehen / ob irgend Ameiſen oder andere ſchaͤdli - che Wuͤrme darbey ſich finden / dieſelbigen wegthun / vnd wi - der die Ameiſen ſonderlich eine Handvoll oder zwey Ruß auß der Fewermaͤur dazu ſtrewen / auch wider andere Ge - braͤchen vnd Maͤngel jhnen beyzeit zuhuͤlffe kommen / Wo - von am andern Ort / nemlich im II Capitul / mit mehren ſol berichtet werden.

Das VII. Capitnl. Von den Bulben-oder Zwibel-vnd Knol - len-Gewaͤchſen inſonderheit / wie man dieſelben durch abge - ſetzte junge Bulben / oder auch durch den Saamen / erzeu - gen vnd vermehren ſol.

ERſtlich wenn man die Zwibeln auß der Erden gehoben / voneinander nimmt vnd ſaͤubert / findet man darbey junge Zwibeln / ſo die Alten abge - ſetzt / die muß man in acht nemen / hinſchuͤtten vnd ruhen laſ - ſen wie die alten / wovon im folgen den Capitul mit mehrem / Darnach ein ſonderlich Beht fleiſſig zubereiten / vnd ſolche junge Bulben im zunehmenden Mond durcheinander her einpflantzen / ein Jahr 3 oder 4 ſtehen laſſen / alsdenn wiederauß -64Nothwendiger Vnterricht von Anrichtungaußheben / vnd die groͤſſeſten zu den Blumen-tragenden Bulben ſetzen / die kleinſtẽ aber wieder in jhr Behtlein pflan - tzen / vnd ferner groß wachſen laſſen.

Darnach kan man auch vom Saamen gar herrliche vnd ſchoͤne Zwibel Gewaͤchs erzeugen / als Koͤnigskronen / Tuͤrckiſch bund / Hyacinthen / ꝛc. ſonderlich auch allerley Tu - lipanen / Fritillarien / Anemonen / vnd dergleichen: Man laͤſt die Saamen fein zeitig vnd reiff werden / hebet ſie / jeder Art beſonders / fleiſſig auff / vnd macht ſie rein / dann bereitet man die Behtlein entweder im Quartier oder an den Sei - ten / vnd duͤnget ſie / doch nicht zu fett / ſonſt kommen ſie nicht wol fort / Jm September ſeet man die Saͤmlein im zuneh - menden Mondenſchein / entweder jede Art beſonders / oder (wie meine Manier iſt) allerley Arten vntereinander ge - menget / laͤſt ſie auch drey Jahr auff derſelben ſtaͤtte wach - ſen / dann klaubet man die jungen Zwibeln fein rein herauß / leget jedere Art allein / vnd wenns Zeit iſt / die Behtlein auch vorher mit altem kurtzen Miſt zubereitet / pflantzet mans wiederumb ein / vnd laͤſts noch drey Jahr auff der ſtaͤtte ſte - hen / ſo wird man ohne zweiſel im ſechſten Jahr etliche Ar - ten davon bluͤhen ſehen. Wahr iſt es / daß dieſes langſam zugehet vnd lange weret / ehe man ſolcher geſtalt zu Blumen koͤmmt / denn die Koͤnigskronen vnd Tuͤrckiſch-bund / vom Saamen gezeuget / bluͤhen kaum im zwoͤlfften Jahr / vnd wol ſpaͤter / die Tulipan im ſechſten oder achten Jahr / wenn ſie aber anfahen zu bluͤhen / ſo hat man die allerſchoͤnſten lieblichſten Blumen / denn durch den Saamen veraͤndern ſich die Farben vnterſchiedlich / ſonderlich / wie man erfahren von dem Schneeweiſſen Tulipan / ſo zum erſten mal gebluͤ - het haben / denn davon habe ich gantz wunderliche vnter - ſchiedliche ſchoͤne Farben Blumen erlanget.

Andere65eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.

Andere Arten Zwibeln thun zwar nicht ſo ſehr / doch in etwas die Farben veraͤndern durch den Saamen / wie dann das Martagon Pomponeum mir / von einerley Saa - men gezeuget / vnterſchiedlicher Farben Blumen gebracht / als gelbe / Ziegelfaꝛbe / Zinnober-roht. Alſo Iris bulboſa hat mir vom Saamen Schneeweiſſe / gantz gelbe / blaw vnd gelbe / weiſſe vnd blawe / blawgelbe vnd weiſſe / vnd andere mit Purpurbraun vermengete Blumen gebracht. Der J - taliaͤniſche Gladiolus hat mir vom Saamen Leibfarb vnd weiß gebluͤhet. Die Hyacinthen thun das jhrige auch / vnd veraͤndern jhre Blumen durch Saamen nicht nur an groͤſ - ſe vnd menge / vnd an Farben / ſondern bluͤhen auch etliche gar fruͤh / etliche ſpaͤter. Der Biſem-Hyacinth bringt auch von einerley Saamen weiſſe / gelbe / Purpur - vnd Silber - farbene Blumen. Vnter den Narciſſen geſchicht nicht ſo groſſe Veraͤnderung / aber doch ſind mir von jrem Saamen etliche Blumen viel groͤſſer als die andern / etliche kleiner ſubtiler / etliche von Farben halb weiß vnd Goldgelbe / etli - che auch halbgefuͤllet gewachſen. Der Crocus vernalis ver - aͤndert auch durch den Saamen ſeine Farben / alſo daß von den gelben ſchoͤne Goldgelbe / gelbe mit braunen Striemen / weiſſe mit braunen Striemen / von den Schneeweiſſen aber Violbraune / auch blawe vnd geſtriemete Blumen gewach - ſen ſeyn. Die Fritillarien veraͤndern ſich nicht ſo viel an Farben / doch ſind mir von dem Saamen etliche dunckel - Purpur / andere liecht-Purpurfarbe Blumen / etliche auff hohen Stielen gar lieblich in die hoͤhe gewachſen / deren etli - che 5 vnd 6 Blumen auff einem Stiel gehabt / was aber von der weiſſen jhrem Saamen auffwaͤchſt / bringet gelbe / roht Purpurbraune mit weiſſen Puͤnctlein beſprenget / auch rauchfarbe / vnd die meiſten weiſſe Blumen.

JVon66Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtung

Von dem Anemonen-Saamen / da er fein reiff wor - den / im Januario bey vollem Mondenſchein geſeet wird / wachſen auch mancherley Farben Blumen / ob zwar der Saame allezeit bey zwoͤlff Wochen vnd druͤber in der Er - den bleibet / bringet er doch im andern vnd dritten Jahr lieb - liche Blumen mancherley Farben herfuͤr / die mir auch viel ſchoͤner vnd groͤſſer / ja von einfaͤltigen zweymal ſchoͤn dop - pelt vnd gefuͤllet gewachſen / als eine mit gruͤnen / weiſſen vnd rohten Striemen / eine braun vnd roth / wie auch eine gantz hoch Zinnoberfarbe / die ſehr ſchoͤn vnd gefuͤllet war.

Das VIII. Capitul. Wenn die Zwibel-vnd Knollen-Gewaͤch - ſe auffzunehmen vnd wieder zu verpflantzen ſeyn / daß ſie ſchoͤne Blumen bringen / auch wie ſie fuͤr den ſchaͤd - lichen Maͤuſen zu retten.

WEnn man die Zwibel - vnd Knollen - Gewaͤchſe außheben wil / ſoll es nach Jacobi / da jh - re Blumenzeit vorbey iſt / geſchehen / vnd zwar nicht eher / biß daß jhr Same recht reiff worden / da muß man denn die außgehobenen Bulben fein ſaubern / die verſchim - lete Schalen / vnd was ſonſt angelauffen / wegthun / darnach die Zwibeln auff den Boden / er ſey von Brettern / Gypps oder Leimen / wenn er nur trucken iſt / gar duͤnne voneinander legen / vnd ein Wochen 6 oder 8 da ligen laſſen / biß gegen den 10 oder 12 Septembris, alsdenn ſie wiederumb in eine feine zubereitete Erden verpflantzẽ / doch im zunehmenden Mon - denſchein / vnd bey gutem Winde / nicht wann der Oſt - vndNor -67eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.Norden-Wind blaͤſet. Hat man ja nicht Zeit vnd Gele - genheit / im Septembri ſolche Pflantzung zu verrichten / iſt daran nicht gelegen / denn mans woluͤmb Martini, auch noch ſpaͤter / wann nur ein offen Wetter iſt / verrichten kan / weil dieſe Zwibeln gar wol ſo lange Zeit gut bleiben koͤnnen / vnd nicht leicht verderben / Doch ſind vnter den Zwibel-vnd Knollen-Gewaͤchſen etliche Arten / die man anders verwa - ren muß / wenn ſie außgehoben / als das Martagon allerley Art / daß thut man in einen Winckel / vnd bedeckts mit Erde / ſo lange biß mans wieder verpflantzen wil / die Fritillarien / den Aſiatiſchen Hanefuß vnd dentem Caninum thut man in einen Topff mit friſchem Sande / vnd befeuchtets vnter - weilen / biß ſie mit andern bulbis wiederumb verpflantzet werden ſollen. Die Irides, welche knollechte Wurtzeln ha - ben / muß man gleich alſo / wie das Martagon, biß zur Pflan - tzung verwahren / Vnd ſol dieſe auffnehmung der Bulben - vnd Knollen-Gewaͤchſe zum wenigſten alle drey Jahr ge - ſchehen / mit gebuͤrlicher Saͤuberung vnd Verwahrung ein Wochen oder achte. Mit den Anemonen hat es eine ſon - derliche Beſchaffenheit / denn die koͤnnen nicht wol ſo lange an jhrer ſtelle geſund bleiben / ſondern die Wurtzeln werden leicht anbruͤchig / vnd beginnen an den Enden zu faulen / ſon - derlich wenn ſie in ein feiſtes Land gepflantzet werden / dar - uͤmb / wenn ſie ein Jahr oder zwey geſtanden / hebt man ſie auß der Erden / finden ſich denn etliche darunter angefaulet / muß man ſie reinigen / vnd ſo weit ſie anbruͤchig / beſchneiden / biß ſie fein weiß vnd friſch erſcheinen / darnach ſie auff einem Tiſch oder Boden fein voneinander ſchuͤtten / biß man ſie wieder verpflantzen wil / vnd diß muß man zu Zeiten wol im erſten Jahr thun / nach dem ſie uͤmbgepflantzet ſind / wenn man nemlich ſihet / daß ſie nicht frewdig herauß wachſen /J ijoder68Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungoder jhr Kraut welck vnd gelbe wird / denn da muß man nicht lange ſaͤumen mit Außhebung vnd Sauberung der Wurtzel / vnd nach dem ſie einpaar Monat auff einem bret - tern Boden gelegen vnd geruhet / wieder in ein fein gelindes Erdreich / ſo nicht zu feiſt / ſondern mit einem wenig kleinem Sande vermenget iſt / verpflantzen.

Wil man das gantze Jahr friſche Blumen von den Anemonen haben / ſo macht mans alſo: Wenn die Wur - tzeln gebuͤhrlicher maſſen geſaͤubert ſind / vnd ein Monat oder zwey auff einem Bodem gelegen / daß die Feuchtig - keit davon abgedreuget / ſo thut man dieſelbe in einen rei - nen Topff mit feinem truckenem Sande / ſetzet ſie in eine Kammer / die nicht zu feucht iſt / biß man davon pflantzen wil / denn erwehlet man einen Ort im Garten / richtet da ein fein Behtlein artig zu / wie gelehret / vnd pflantzet alle Mo - nat / ein Tag oder drey vor dem vollem Monde / ſo viel man wil der Wurtzeln / die man aber gegen dem Winter pflantzen wil / muß man in Scherben oder Toͤpffe ſetzen / ſo kan man das gantze Jahr / auch im Winter / allerley ſchoͤne Roͤſelein gefuͤllet vnd einfach haben / nach dem jhre Art iſt.

Mit andern Bulben vnd Knollen wil diß nicht wol angehen / bluͤhen ja wol zu zeiten / da ſie ſpaͤte verſetzet wer - den / etwas ſpaͤter / bleiben aber auch wol gar auſſen / vnd bringen keine Blu - men.

Das69eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.

Das IX. Capitul. Wie man die Bulboſiſche / Tuberoſiſche vnd andere zarte Gewaͤchſe vnd Staͤudichen / mit Bede - ckung vnd Verbindung / des Winters fuͤr dem Froſt verwahren ſoll.

SO bald es beginnet kalt zu werden / vnd zu frieren / muß man ein gut theil Schefe oder Werck / aber nur wie es von der Brache Schwin - ge koͤmmt / anſchaffen / fein rein außſchuͤtten / vnd das groͤb - ſte zuſammen raffen / vnd was von zarten Zwibeln-Knollen vnd andern Wurtzeln vnd Gewaͤchſen iſt / fleiſſig damit be - decken / Als: Iris Chalcedonica, Spatula fœtida, Iris Flo - rentina & Turcica, item Mandragora, Acanthus ſativa & ſpinoſa, Ferula Galbanifera, Laurus Alexandrina, Hippo - gloſſum, Ruſcus, Dorycnium Hiſpanicum & Monſpelien - ſe, Jaſminum album & luteum, Ruta baccifera, Abſinthium latifolium marinum, vnd was dergleichen zarte Gewaͤchſe mehr ſind.

Die Roſa Damaſcena vel autumnalis, wie auch die Roſa menſtrualis, muͤſſen auff etwas Miſt niedergelegt / vnd dann ferner mit langem Pferde-Miſt fleiſſig zugede - cket werden.

Etliche Baͤumlein vnd Stauden werden nur verbun - den / als Gemiſta Hiſpanica, Agnus caſtus, Arbor Judæ eine Art Cytiſi, &c. Da ſetzt man gute ſtarcke Pfaͤle dabey / vnd bindet ſie fein mit Stroh rings uͤmher feſt zu / ſo koͤnnen ſie den Winter uͤber wol gut vnd ohne Schaden bleiben.

J iijSon -70Nothwendiger Vnterricht von Anrichtung

Sonderlich ſind etliche Außlaͤndiſche zarte Bulben / die des Winters nicht bleiben koͤnnen / wo ſie nicht bedecket werden / bevorauß wenn offenbare Froͤſte einfallen ohne Schnee / vnd darzu braucht man auch nur grobe Schwin - gel-Hede oder Werck / im fall man aber deren nicht gnug ha - ben koͤndte / nimmt man das Farenkraut auß dem Walde / ſo viel mans haben kan / iſt auch gut zur Bedeckung dieſer Gewaͤchſe / der Miſt aber dienet hier nicht / auß Vrſach / deñ die ſubtilen Gewaͤchs faulen darunter / ſo wohnen auch die Maͤuſe gern drinnen / vnd ſuchen da jhre Nahrung. Die Bulben aber ſo man decken muß / ſind die auß Jndien / Spanien / Jtalien / Franckreich vnd andern warmen Laͤn - dern kommen / als: Narciſſus Africanus, Perſicus, Chalce - donicus, Pancratium, Narciſſus Orientalis, Narciſſus ter - tius Matthioli, Narciſſus Natbonenſis, Narciſſus Jacobæus ruber, Narciſſus Byzantinus, Narciſſus Juncifolius Luſita - nicus, vnd dergleichen. Item: Hyacinthus Peruvianus, Li - lium Perſicum, Dracunculus major, Bulbus Eriophorus, Jris Perſica, Luſitanica, Hiſpanica, Anemone-Roͤslein / Ra - nunculus Aſiaticus rubicundus, vnd dergleichen / die alle vergehen / wann ein ſtarcker flach-Froſt koͤmmt / vnd kein Schneeliget / darumb verware vnd decke man / was fremb - de vnd lieb iſt / wo man nicht eigendlich weiß / daß es den Froſt vertragen koͤnne / ſo weiß man / daß es friſch vnd gut verbleibe / vnd hat dañ zu ſeiner Zeit Luſt vnd Frewde dran. Den Ranunculum Aſiaticum kan man / weil er leicht fau - let / lieber im Scherben oder Topffe beyſetzen vnd verwah - ren / auch zu rechter Zeit begieſſen / iſt deſto beſſer vnd gewiſſer.

Das71eines Luſt-Obſt - vnd Kuͤchen-Gartens.

Das X. Capitul. Wie man die Jndianiſchen vnd andere gar frembde Baͤume vnd Gewaͤchſe den Winter uͤber vnd ſonſten warten ſoll.

DJe Jndianiſchen Gewaͤchſe / ſon - derlich die Feigen / Opuntia genand / wollen dieſer oͤrter des Winters uͤber gute Wartung haben / hal - ten ſich nicht in den Kellern oder Gewoͤlben / oder in kalten Kammern / ſondern wollen einen warmen Ort haben nahe bey der Stuben / daß die Waͤrme dazu kommen koͤnne / oder man kan ſie in ein Cavetlein bringen in der Stuben / ſo blei - ben ſie gut. Die groſſe Opuntiam pflantzet man in vorneh - men Fuͤrſtlichen Luſt-Garten etwa in das Pommerantzen - Hauß / oder nahe dabey / bawet gegen dem Winter ein Dach daruͤber / vnd heitzet vorſichtiglich ein / wenns kalt iſt / Gegen dem Fruͤhling nimmt man das Dach wieder herunter / vnd verwahrets an ſeinem Orte. Man machet aber nur des Morgens vnd Abens ein gelindes Fewr in den Ofen / daß die Lufft im Haͤußlein ebenmaͤſſig temperirt wird / doch muß man nach dem Wetter ſich richten / iſt es grimmig kalt / muß man ſtaͤrcker einheitzen / iſt es aber gelinde / laͤſt man auch am einwaͤrmen abe / man faͤngt aber an zu heitzen vmb S. Marti - ni, vnd hoͤret auff vmb S. Gertrud.

Das Erdreich hierzu bereitet man alſo: Man nimmt der verrotteten Weiden Erde auß den holen Weiden Baͤu - men / alte verſtockte Saͤgeſpuͤhn / etwas von kleinem Sande vnd alten kurtzen verweſeten Miſte / dieſes alles miſcht man mit ander leichter Erde fein durcheinander / vnd pflantzet dieFeigen72Nothwendiger Vnterricht von AnrichtungFeigen drein / vnd verwahrets / wie jetzo gedacht / ſo werden ſie ſchoͤn wachſen / vnd da ſie jhre Staͤrcke vnd Alter erreicht haben / bluͤen vnd Frucht tragen. Es koͤmmt aber auch wol / daß dieſe Gewaͤchſe beginnen anbruͤchig zu werden / vnd zu faulen / da muß man jhnen alſo zu huͤlffe kommen: Man ſi - het / welch Glied angefaulet / das ſchneidet man alſobald mit einem ſcharffen Meſſer / ſo weit es faul iſt / hinweg / ſo waͤch - ſets den Sommer fein wieder zu / vnd ſchadet den andern Gliedern nichts. Solt auch gleich der vnterſte Stamm die - ſes Gewaͤchſes gantz gar mit der Wurtzel verfaulet ſeyn / ſo ſchneidet man denſelbigen ab / biß man an ein friſch vnd geſundes Glied koͤmmt / laͤſt ein Tag oder etliche die Lufft druͤber gehen / vnd verpflantzet es im vollem Mond / vnd da ſonſt ein gutes Zeichen iſt / in gute / wol zugerichtete vnd ver - newrete Erde / vnd zwar ſo tieff als ſichs gehoͤret / vnd pfleget ſeiner / ſo wird ſichs ſchon wieder friſch bewurtzeln vnd fort wachſen. Will man ſonſt von dieſem Gewaͤchs was fort zeugen / ſo nimmt man ein Blat / vnd ſetzet es halb in die Er - de / doch aber das ſpitze Ende / das wurtzelt leicht / vnd ſchieſ - ſet denn andere Blaͤtter oder Glieder auß. Man muß ſich aber huͤten / daß man diß Gewaͤchſe des Winters nicht be - geuſt / denn je trockener die Erde den Winter uͤber gehalten wird / je geſunder iſt das Gewaͤchſe.

Was nun von dieſen Feigen geredt / ſol auch von an - dern nachfolgenden Gewaͤchſen verſtanden werden / denn die wollen auch den Winter uͤber mit der Waͤrme vnd ſon - ſten jhre fleiſſige Wartung haben / als das Aloë, Coloca - ſium, Canna Indica, Planta Indica, Lachryma Jobi, vnd dergleichen mehr.

Das73eines Luſt-Obſt - vnd Kuͤchen-Gartens.

Das XI. Capitul. Wie man die Spaniſche / Jtaliaͤniſche / vnd andere frembde Baͤumlein / verpflantzen / warten / Curiren vnd fortzeugen ſoll.

WEr von ſolchẽ Außlaͤndiſchẽ Baͤum - lein gern etwas zur Zierde in ſeinem Garten haben wil / als von Pomerantzen / Citronen / Limonien / Granaten / Oliven / Lorbeern / Feigen / Myrten / Cypreſſen / vnd dergleichen / der muß erſtlich feine Scherben vnd Gar - ten-Toͤpffe / Tuͤbben vnd Kaſten dazu bereiten laſſen / die - ſelben mit zugerichteter Erde fuͤllen / vnd die jungen Baͤum - lein darein pflantzen / ſo ſie denn etwas erwuchſen / muß man groͤſſere Geſaͤß erwehlen / ſie darein ſetzen / vnd mit begieſſen den gantzen Sommer uͤber fleiſſig warten / es ſey dann / daß es regnet / ſo darff mans nicht / ſonſt muͤſſen ſie gewiß uͤber den andern Tag / wenns nicht taͤglich geſchehen kan / begoſ - ſen werden / worbey aber dieſe Vorſichtigkeit noͤhtig / daß man ja den Stamm vnten am Baͤumlein mit dem Waſ - ſer nicht beruͤhre oder netze / denn ſolchs iſt nicht dienlich / ſon - derlich den Pommerantzen / Citronen / vnd denen angehoͤri - gen Baͤumlein.

Jhre Wartung ſtehet hierinn / daß man ſie gegen Mi - chaelis in die Gebaͤwde bringe / weil in dieſen kalten Laͤndern es uͤmb die Zeit nicht nur reiffet / ſondern auch zu frieren be - ginnet / druͤmb thut man ſie alsdenn in feine liechte warme Gewelbe / oder in groſſe Stuben / da man des Winters ein - heitzen kan / welches doch mit Vnterſcheid vnd groſſer Vor -Kſich -74Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungſichtiglich / wie im vorhergehenden Capitul ſchon gelehret worden / geſchehen muß / Denn wenn es nicht kalt iſt / ſo darff mans gar nicht / ſondern bey warmen gelinden Wet - ter macht man die Fenſter auff / daß die Gewaͤchſe friſche Lufft bekommen / Sie muͤſſen auch etliche mahl begoſſen werden / wenns noͤthig iſt / welches man daran mercken kan / wenn nemlich die Erde ſehr trocken iſt / vnd das Laub an den Pomerantzen vnd Citronen ſich kruͤmmet / ſo iſts Zeit zu gieſſen / man muß aber kein Eiskalt Waſſer dazu nehmen / ſondern man vermiſcht es mit etwas warmen Waſſer / daß es fein gelinde wird / wie ein Sommer-waſſer / vnd begieſ - ſet denn darmit / doch / wie ſchon erinnert / alſo / daß der Stam̃ nicht befeuchtet werde.

Wenn der Winter vorbey / daß man keine Kaͤlte mehr befuͤrchtet / vnd demnach dieſe Gewaͤchſe wieder in den Garten bringet / muß man ſehen / daß ſie mit jhren Gefaͤſ - ſen eben ſo wieder zu ſtehen kommen / wie ſie das vorige Jahr geſtanden / vnd alſo / welche Seite gegen Mittag ge - ſehen / wiederumb dahin gewendet werde. Auch ſol man dieſelbigẽ Gewaͤchſe alſo ſetzen / daß der Norden - vnd O - ſten-Wind ſie nicht ſehr treffen koͤnne / Sondern ſie fuͤr dieſen ſchaͤdiichen Winden etwas Schutz vnd Schirm ha - ben moͤgen.

Bey groſſer Herrn Hoͤfen / da wohl-beſtallte ſchoͤne Luſt-Garten ſind / pfleget man auch gemeiniglich einen fei - nen Pomerantzen-Garten zu haben / wie hiervon ſchon ge - dacht / darinnen ſolche ſchoͤne Gewaͤchſe erhalten vnd fort - gezeuget werden / die pflantzt man denn fein ordentlich ins Erdreich / eine Art uͤmb die andere / als erſt ein Pomerantzen - baͤumlein / darnach Citronen / denn Lorbeern / ferner einGra -75eines Luſt-Obſt - vnd Kuͤchen-Gartens.Granaten-Baͤumlein / weiter Adams-aͤpffel / Oliven / vnd was man mehr laſſen kan von Myrten / Cypreſſen vnd dergleichen. Welches denn kein gering Stuͤck iſt von einem ſchoͤnen Luſt-Garten / Denn wenn ſonſten des Winters hauſſen alles todt iſt / vnd nichts als Schnee vnd Froſt zu ſehen / vnd man koͤmmt denn in dieſen Garten / ſo iſts / als kaͤ - me man in ein ſchoͤnes Paradies / es gruͤnet vnd bluͤhet alles auffs ſchoͤnſte / man ſihet ſchoͤne Fruͤchte / vnd empfindet ei - nen lieblichen Geruch. Jſt demnach eine recht Fuͤrſtliche Herrligkeit / Es muß aber auch ein fleiſſiger erfahrner Gaͤr - tener dabey ſeyn / der da wol in acht nehme / daß das Dach uͤber dieſen Pomerantzen Garten zu rechter Zeit gebawet / vnd wieder abgenommen werde / jenes geſchicht etwa acht Tage vor Michaelis, dieſes aber uͤmb Georgij oder den 23 Aprilis ohngefehr. Jn ſolchem Pomerantzen-Hauſe kan man zugleich von allerley andern zarten Gewaͤchſen den Winter uͤber verwahren / außgenommen die Opuntia, oder Ficus Indica, mit jhren angehoͤrigen Gewaͤchſen / die wollen jhre ſonderliche Pflegunge haben / wie im vorhergehenden Capitul berichtet worden. Jm Fruͤling pfleget man derer ferner alſo: Man nimmt guten kurtzen Miſt / traͤgt den - ber das Land her / da die Baͤumlein ſtehen / vnd graͤbt jhn fein vnter / begieſſet ſie wenns noͤhtig. Beginnet etwa einer zu trawren / graͤbt man ein wenig zur Wurtzel / vnd ſihet / was derſelben mangelt / ob ſie anbruͤchig / oder etwas vom Vngeziffer / als Ameiſen vnd ſchaͤdlichen Wuͤrmen da woh - nend / denen zerſtoͤret man jhr Neſt / iſt die Wurtzel angefau - let / beſchneidet mans mit einem ſcharffen Meſſer / ſo weit ſie geſund iſt / vnd beſchuͤttets wieder mit anderer guten friſchen Erde.

Es begiebt ſich auch wol / daß ein Baum trawret vndK ijnicht76Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungnicht fort wil / ob ſchon an der Wurtzel nichts geſpuͤret wird / da koͤmmt man jhm alſo zu huͤlff: Man nimmt eine todte Kraͤhe / oder ein todtes Huhn / oder todten Hund / oder ab - gezognen Fuchs / oder was man von dergleichen Aaß haben kan / vnd legets uͤmb die Stamm-Wurtzel her / vnd ſcharret die Erde wieder zu / daß es verfaulet vnd verrottet / ſo wird der Baum dadurch erfriſchet / vnd bringet ſchoͤne Blumen vnd Fruͤchte. Man kan auch dem Baum Lufft geben / daß man jhn mit einem ſcharffen Meſſer ſaͤuberlich auffritze / nemlich im Junio, oder vorher im Majo, uͤmb S. Servatij, wenn ein gut himliſch Zeichen / vnd nicht der Mond eben in dem Krebs oder Scorpion iſt.

Vber das hat man fuͤr die zarte Baͤumlein fremb - de Gewaͤchſe / da ſie nicht frewdig fortwachſen wollen / dieſes Mittel / man dreuget etliche Kraͤuter auff / als Kuͤrbis-Me - lonen-Gurckenbletter vnd Reben / allerley Pappeln vnd Bonenſtroh / vnd brennets zu Aſchen / mengets alles durch - einander / ſtrewet es vmb die Wurtzeln herumb / vnd ſchar - ret denn die Erde wieder druͤber her / vnd begeuſt ſie zu zeiten mit Zapffenwein / auch wol mit Kaͤlberblut / ſo kan man / mit Gottes Huͤlffe / manch zartes Gewaͤchs erhalten.

Die Fortzeugung dieſer Auslaͤndiſchen Baͤume iſt in vnſern kalten Laͤndern ſehr ſchwer langweilig / doch kan ein fleiſſiger Gaͤrtner oder Liebhaber des Dinges etliche derſelben wol fortbringen / wenn er vorerſt von allerley Ker - nen / als Pomerantzen / Citronen / Granaten / Adamsoͤpf - feln / ꝛc. ſammlet / ſie in die Garten-Kaſten / mit guter Erden gefuͤllet / pflantzet / ein Jahr oder 3 darinnen ſtehen laͤſſet / vnd mit begieſſen fleiſſig wartet / hernach pflantzet er die groͤſſe - ſten in andere Kaſten allein / vnd wartet jhrer ferner trew - lich / biß ſie ein Fuß oder 3 erwachſen ſeyn / darnach ſchneideter etzli -77eines Luſt-Obſt - vnd Kuͤchen-Gartens.er etzliche glatte gerade aͤſtlein / ſo ein Jahr oder zwey alt / von tragenden Pomerantzen / Citronen / Adamsaͤpffeln / vnd an - dern dergleichen Baͤumen / loͤſet die geſunden vnd tuͤchtigen Augen mit einem ſcharffen Pfropff-meſſer fein ſauber abe / vnd ſetzet denn ein Pomerantzen-Auge auff ein junges Ci - tronen-Baͤumlein / vnd hinwiederumb ein Citronen-Auge auff ein Pomerantzen-Baͤumlein vnd verbindets / man kan auch wol zwey / drey oder mehrerley Arten auff ein Baͤum - lein ſetzen / vnd diß heiſt man oculiren / welches ein fleiſſiger Gaͤrtner wol wird zu thun wiſſen / es muß aber geſchehen im Junio uͤmb S. Johannis, vnd auch im folgenden Monat Julio, in dem zunehmenden Mond. Man kan auch ſolcher Geſtalt von dieſen Baͤumen fortziehen: Man laͤſt ſonder - liche Garten-Toͤpffe machen mit Loͤchern / die henget man an fein erwachſene Eſte / wenn ſie vorher mit einem Meſſer etwas behacket / fuͤllet ſie mit guter feiſter Erde / laͤſt ſie ein paar Jahr dran hengen / vnd begieſts fleiſſig / ſo gewinnen ſie Wurtzeln / vnd kan mans denn vnter dem Topffe abſegen vnd verpflantzen / ſo hat man gute Baͤume. Anderer Arten mehr zugeſchweigen.

Das XII. Capitul. Wie vnd wenn man die fuͤrnehmen Ge - waͤchſe / ſo in der Kuͤchen zu gebrauchen ſind / erzie - hen / verpflantzen vnd warten ſoll.

WEil ich bißher von dem Luſt Garten vnd deſſen zierlichen Gewaͤchſen geſchrieben / ſo ha - be ich / auß guter Wolmeynung / auch ein CapitulK iijvon78Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungvon ſonderlichen Kuͤchen-Gewaͤchſen hinzu ſetzen wollen / als Anfangs von den Artiſchocken zu reden / ſo koͤnnen die - ſelben gar wol von jhren Saamen oder Kernen gezeuget werden / alſo vnd dergeſtalt: Man weicht die Kern eine Nacht im ſuͤſſen Waſſer ein / vnd pflantzet ſie denn zu Ende des Mertzen / oder im angehenden Aprill / doch im vollen Mond / in eine gute fette Erde / wenn ſie nun wol erwuchſen / daß ſie / wie offt geſchicht / wol im erſten Jahr Frucht tragen / ſchneidet man den Stengel / ſo bald die Frucht verbrauchet worden / an der Erden weg. Den Winter iſt faſt nicht zu rahten / daß man ſolche junge Pflantzen im Garten ſtehen laſſe / denn ſie ſeyn noch zu ſchwach / vnd koͤnnen leicht verfau - len / oder von den Maͤuſen beſchaͤdigt werden / druͤmb thut man beſſer / daß man ſie gegen den Winter außhebt / Erde in den Keller ſchuͤttet / vnd ſie drein pflantzet. Gegen den Fruͤ - ling ſetzet man ſie wiederumb in den Garten / vnd laͤſſet ſie wachſen / da werden ſie ſo ſtaꝛck / daß man ſie folgenden Win - ter nicht außheben darff / ſondern laͤſt ſie ſtehen / nimmt fei - nen Miſt / der nicht zu lang / vnd bedecket jegliche Pflantze mit Fleiß / biß der Winter vorbey / denn nimmt man den laͤngſten Miſt weg / vnd graͤbet den kurtzen zwiſchen den Pflantzen fleiſſig vnter. Wenn ſie nun ein Jahr oder drey alt ſind / vnd ziemlich breit gewachſen / ſol man zu Ende des Maͤy-Monats bey den ſtaͤrckeſten Pflantzen uͤmbher die Erde loß machen / vnd die ſchwaͤchſten Abſetze oder Schoſ - ſen wegreiſſen / vnd deren nur ein achte oder zehen ſtehen laſſen (vnd diß uͤmb den vollen Mondenſchein) denn laͤſt man ſie alle zugleich fortwachſen / geben ſie zwar viel Kraut aber wenig Fruͤchte / die beſten ſol man an einem beſondern Orth wieder pflantzen / vnd mit begieſſen warten / darnachgegen79eines Luſt-Obſt - vnd Kuͤchen-Gartens.gegen den Winter außheben / vnd / wie ſchon von den jungen Pflantzen gelehret / im Keller verwahren / vnd Außgangs des Winters darmit machen / wie mit den andern / ſo kan man Artiſchocken gnug fortziehen ohne Saamen.

Die Spargen kan man auch durch den Saamen zeu -Spargẽ. gen / man ſteckt die Koͤrner im Martio, bey zunehmendem Mond / vnd wann ſie ein Jahr drey oder vier geſtanden / er - wehlet man ein fein Beth / da ſie ſtaͤts bleiben koͤnnen / denn ſie leiden kein uͤmbpflantzen / ſolch Beth bereitet man mit gu - tem kurtzem Miſt / vnd ſetzet die jungen Pflantzen drein / ei - nen halben Fuß voneinander / auch im zunemenden Mond / vnd wartet jhrer mit wieten wol. Vmb das andere Jahr gegen den Winter / wenn die Stengel abgeſchnitten / kan man guten kurtzen Miſt uͤber das Beth tragen / vnd von - einander ſtrewen / damit die Feiſtigkeit vom Schnee Re - gen fein einziehe vnd ſie betuͤnge / Jn der Faſten reiniget mans denn / vnd reibet den Miſt vollend gar klein daruͤber / ſo kan man hernacher gar ſchoͤne groſſe vnd dicke Spargen haben.

Die Tartuffeln werden in der Faſten mit dem vollenTartuf - feln. Monden-Schein in ein feiſtes / muͤrbes vnd Sandigtes Erdreich gepflantzet / Gegen den Winter aber / wenns an - fangen wil zu frieren / werden ſie außgegraben vnd im Kel - ler mit Sande verwahret / daß man ſie zur Speiſe brauchen koͤnne.

Die andern Erd-Epffel / ſo man Erd Artiſchocken oderGemeine Erd Epf - fel. Knollen nennet / die duͤrffen keine ſonderliche Wartung / wachſen wol in einem Winckel / vnd koͤnnen den Froſt wol leiden / Gegen den Winter graͤbt man etliche auß / vnd legt ſie in den Sand / daß man ſie zur Speiſe habe.

Die80Nothwendiger Vnterricht von Anrichtung
Blumen - Kohl. Ruͤben - Kohl. Saphoy - er Kohl.

Die Koͤhle betreffend / als der Blumen-Kohl / Ruͤ - ben-Kohl vnd Saphoyer-Kohl / die muͤſſen ſonderlich wohl in acht genommen werden / denn der Saame koͤmmt auß frembden Landen / fuͤrnehmlich des Blumen-Kohls / vnd kan hier zu Lande nicht gezeuget werden / druͤmb muß man ein Miſt-Beth machen / vnd jhn drauff ſeen / uͤmb die Zeit / wenn der weiſſe Kopffkohl-Saamen außgeſeet wird / Wenn die Pflantzen nun erwachſen ſind / ſetzt man ſie uͤmb / wie andern Kohl / in ein gut vnd wohlgetuͤngtes Erdreich / vnd wartet ſie mit Behackung vnd Reinigung / biß gegen den Winter / denn dieſe Kohl-Kraͤuter koͤnnen die Winter - Kaͤlte nicht leiden / druͤmb ſo bald es anfaͤhet zu frieren / he - bet man / was noch gut darunter / vnd vnverbrauchet iſt / mit der Wurtzel auß / vnd ſetzet es in den Keller in Sand oder Erden / ſo bleibet er friſch vnd gut / biß man jhn nach gerade zur Speiſe nuͤtzen wil.

Rettich.

Die Rettich-Koͤrner ſeet man uͤmb Urbani, im abne - menden Mond / denn ſchieſſen ſie nicht mehr auff.

Rodieß.

Die Rodieſer-Koͤrner ſeet man zu vnterſchiedlichen mahlen / denn die hat man gerne fruͤhe / doch allezeit nach dem vollen Monden-Schein / Vmb S. Johannis Bapti - ſtæ iſt die beſte Zeit / denn ſo ſchieſſen ſie nicht mehr in den Stengel.

Lactuc.

Schließ-Lactuc vnd Spaniſch Lactuc-Saamen ſeet man im vollem Mond in gute feiſte Erde / ſo ſchlieſſet ſie gar wol / wil man die Koͤpffe noch groͤſſer haben / ſo bereitet man ein ſein feiſtes Beth / vnd verpflantzet ſie einen halben Fuß voneinander / ſo werden ſie ſchoͤn / vnd hat man auch ſpaͤter davon zu gebrauchen.

Endiviẽ.

Die Endivien ſeet man uͤmb S. Johannis Baptiſtæ, vnd pflantzt ſie hernach auch uͤmb / vnd wenn ſie ſtarck erwuchſen /bindet81eines Luſt-Obſt - vnd Kuͤchen-Gartens.bindet man ſie oben fein zuſammen / die man zur Speiſe brauchen wil / die andern hebt man gegen den Winter auß / vnd verpflantzet ſie im Keller in friſchen Sand oder Erde / biß man ſie nach gerade nuͤtzen kan.

Die Hintleufften werden alſo bald in der Faſten geſeetHintleuf - ten. im abnemen des Monds / vnd werden in zubereiteten Gru - ben fein weiß vnd ſchoͤn gewartet.

Die Gurcken pflantzet man zu 2 oder 3 mahlen / vndGurcken. weichet den Saamen vorher eine Nacht in ſuͤſſem Waſſer ein / die beſte Zeit ſie zu pflantzen iſt uͤmb Georgij, auch im vollen Mondſchein.

Die Melonen muͤſſen eine beſſere vnd auch fleiſſige -Melonen. re Wartung haben / Man macht ein gut Miſt-Beth / wei - chet die Koͤrner vorher ein Tag vnd Nacht in gutem ſuͤſſen Wein oder Roſen-Waſſer / mit Zucker fein durchſuͤſſet / zu Ende des Martij, oder im Anfang des Aprilis, uͤmb den vollen Mond pflantzet man ſie auff das Miſt-Beth / vnd wenn ſie beginnen auffzugehen / deckt man ſie des Nachts fleiſſig vor dem Froſt vnd Reiffen / die zu der Zeit noch offt zu fallen pflegen / biß ſo lange man ſich keiner Reiffen mehr mehr befuͤrchtet / wenn ſie nun biß ins vierdte vnd fuͤnffte Blat erwachſen / vnd zu dicke ſtehen / verpflantzet man ſie auff ein ander muͤrbes vnd feiſtes Land / vnd wartet jhrer aller mit begieſſen vnd Reinigung fleiſſig / wie ſichs gehoͤ - ret / vnd bedecket alsdann die ſo abgepflantzet ſind / des Tages fuͤr der Sonnen Hitze / biß ſie erſtlich wol bewurtzelt ſind. Wenn ſich nun die Fruͤchte beginnen ſehen zn laſſen / ſchnei - det man an den Rancken vnd jhren Eſten die Hertz-Kol oben hinweg / vnd die andern uͤbrigen Eſte / ſo keine Frucht haben / damit die Fruͤchte deſto groͤſſer wachſen koͤnnen /Lwenn82Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungwenn ſie aber etwas beginnen zuzunehmen / muß man ſie auff Schifferſteine oder etwas anders legen / denn wenn ſie auff der Erden ligend bleiben / haben ſie keinen guten Ge - ſchmack / koͤnnen auch nicht ſo wol reiffen / wenn ſie denn fein beginnen zu riechen / iſt es rechte Zeit / ſie abzunehmen vnd zu eſſen.

Bocks - bart oder Artifi.

Des Bocksbarts Wurtzeln / ſo auch in der Kuͤchen ſehr nuͤtzlich / werden alſo gezeuget: Man ſeet den Saamen in der Faſten / wenn der Moͤren-Saame geſeet wird / vnd reinigets fein zu ſeiner Zeit / ſo werdens / wo das Land nur gut iſt / feine ſtarcke Wurtzeln.

Zucker - Ruͤben.

Die Geyer lein oder Zucker-Ruͤblein koͤnnen auch wol vom Saamen gezeuget werden / iſt aber beſſer durch die Buͤſche vnd alte Pflantzen / denn man graͤbt ſie gegen die Faſten auff / bricht die groͤſſeſten Wurtzeln vnten auß / vnd verbraucht ſie in der Kuͤche / die Buͤſche aber reiſt man in 3 oder vier Theil voneinander / vnd verpflantzet ſie in ein gut muͤrbe / feiſt vnd Sandiges Land / da werden ſie ſehr ſchoͤn vnd groß.

Zwibeln. Moͤren. Paſtina - chen.

Zwibeln / Moͤren / vnd Paſtinach oder Baltzernack werden alſobald in der Faſten nach dem vollen Mond ge - ſeet / vnd vom Vnkraut fleiſſig gereiniget / ꝛc. Wie diß guten Hauß-Wirten wol be - kand iſt.

Das83eines Luſt-Obſt - vnd Kuͤchen-Gartens.

Das XIII. Capitul. Von Obſt-Baͤumen / wie vnd weñ man dieſelben verſetzen / pfropffen / oculiren / vnd von Kernen fort zeugen / auch vnfruchtbare Baͤume / oder die ſonſt nicht fort wollen / wachſend vnd tragend machen / vnd vom kal - ten Brand erloͤſen ſol.

WAs nun anlanget allerley Art Obſt - Baͤume / wie nemlich vnd wenn dieſelben zu verſe - tzen / zu erziehen / vnd von jhren Maͤngeln zu erloͤſen ſeyn / ſo haͤtte ich ſchier vnnoͤhtig erachtet / hier von ichtwas zu melden / weil ſchon vor vielen Jahren viel andere hiervon geſchrieben / Jedoch weil jhrer aller nicht einerley Meynung iſt / als hab ich meine Art vnd Weiſe / die ich hierinnen gehal - ten / auch probat vnd gut befunden / wie der Augenſchein in hieſigem Fuͤrſtl. Obſt-Garten giebet / dem Liebhaber dieſes Wercks zu gefallen / entdecken wollen.

Epffel - vnd Birn-Baͤume anfaͤnglich zu verſetzen / iſt die beſte Zeit mitten im October vnd im November, da der Mond voll / 2 oder 3 Tage vorher / vnd 3 oder 4 Tage her - nach / ſonderlich da es etwas hoch iſt / ſonſt kan man auch im Fruͤhling / als im Martio vnd Aprili, mit dem vollen Mond ſie verpflantzen / nemlich an feuchten vnd niedrigen Orten / bekommen auch gar wol / wenn ſie nur fein feſt eingetreten / vnd die Wurtzeln nicht zu ſehr beſchaͤdiget werden.

Hat man nun einen ebenen Platz / da ein guter Bodem vnd tuͤchtiges Erdreich iſt / ſetzet man ſie in der weite 30 Fuß / auff ſchraden Steinichten vnd Leimichten Bodem aber nurL ij25 Fuß84Nothwendiger Vnterricht von Anrichtung25 Fuß voneinander / vnd machet vorher die Loͤcher nach - einander / etwa zwey oder drittehalb Fuß tieff / vnd 2 oder 3 Fuß breit / nach dem die Wurtzeln groß ſind / man muß ſie nicht tieffer ſetzen / als einen halben Fuß tieff von dem ſtamm biß an die Wurtzel / ſonderlich an feuchten Orten / ja da iſts gnug / wann nur die Wurtzeln ein wenig mit der Erden bedecket worden. So muß man auch dem Baume / welchen man verpflantzen wil / ein Zeichen geben an der Seiten gegen Mittag / vnd dieſelbe Seite dann im uͤmbſetzen eben wieder gegen Mittag kehren / daß der Baum wieder zu ſtehen koͤmt / wie er vorher geſtanden / der Sonnen nach.

Andere Arten Baͤume / ſo Steinobſt tragen / als Man - deln / Pfirſken / Marellen / Kirſchen Pflaumen / mancher - ley Sorten / werden beſſer in der Faſten / ſo bald der haͤrte Winter vorbey iſt / uͤmbgeſetzet / deñ da iſt nicht ſo groſſe Ge - fahr dabey. Die Quitten / Nuͤſſe / Miſpeln vnd dergleichen koͤnnen wol im Herbſte mit verpflantzet werden.

Von allerley Arten Heckenwerck kan ſo wol im Herbſt als in der Faſten gepflantzet werden.

Nun vom pfropffen oder impffen / ſol das recht geſche - hen / muß man die Pfropffreiſer an einem hellen vnd klaren Tage / in einem guten Zeichen / vnd dann zuletzt des Mondẽ / weñ er nur noch 3 oder 4 Tage hat / brechen von allerley Art was man wil / aber / ſo es muͤglich / von den Baͤumen / die das Jahr vol getragen haben / auff der Seiten gegen Auffgang / vnd nach dem Mittag der Sonnen / vnd ſie im Keller in friſcher Erde verwahren biß man ſie pfropffe. Wil man ſie einen fernen Weg uͤber Land ſchicken / richtet man einen Teig zu von Honig vnd Baumoͤl / ſteckt die Reiſer drein / wickelt ſie in friſchen Moos / vnd vermacht ſie in ein Schaͤchtlein / ſo koͤnnen ſie etzliche Wochen friſch vnd gut bleiben. Vomwenig -85eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.wenig - oder newtragenden Baͤumen nimmt man nicht ger - ne Reiſer / denn ſie thun ſelten gut / wie auch die / ſo ohne vnter - ſcheid der Gegend ſo wol von dieſer als von jeneꝛ Seiten des Baums gebrochen werden.

Dann muß man einen guten Vorrath von allerley Art wilden vnd andern Staͤmmen an einem guten Orte ge - pflantzet haben / darauff man pfropffe / die ein Jahr oder drey geſtanden / Denn ob man zwart / ſo bald die Staͤmme geſe - tzet / ja wenn ſie noch auß der Erden ſind / darauff pfropffen kan / ſo hat es doch keinen Nutzen / bekommen ſchon die Rei - ſer / koͤnnen ſie doch nicht recht wachſen / biß ſo lang deꝛ Stam̃ fein eingewurtzelt / vnd zum wachſen koͤmmt / dann treibet er in einem Jahr ſo viel / als ſonſten in 2 oder 3 Jahren.

Begibt ſichs / daß einem von guter Art Pfropff-Reiſer auß der Frembde zugeſchickt werden / vnd man hat keine Staͤmme darzu / wil ſie gleichwol nicht gern uͤmbkommen laſſen / ſo ſehe man ſich umb nach einem friſchen geſunden Apffel-oder Birnbaum / welcher Geſchlecht die Reiſer ſind / ſteige hinauff vnd ſaͤge feine reine glatte Eſte ab / ſo viel derer vonnoͤhten / die nicht dicker als ein Pfropff-ſtamm ſonſten ſeyn muß / vnd pfropffe die Reiſer drauff / ſo kan man ſie ha - ben / wenn man wil / feine bewurtzelte Staͤmme damit zu pfropffen.

Die Zeit anlangend / die Pfropfarbeit zu verrichten / ſo kan man bald im Februario den Anfang machen / weñs nur ein wenig gelind iſt / ſonderlich mit allerley Stein-Obſte / als Spaniſchen andern Arten Kirſchen / Marellẽ / Pfir - ſchen / Mandeln / Zwetſchen / Vngariſchen andeꝛn Pflau - men / ꝛc. Dieſe koͤnnen / da der Winter nicht zu ſehr anhelt / wol alle im Febr. oder im Anfang des Martij gepfropffetL iijwer -86Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungwerden / weil ſie am erſten außſchlagen vnd bluͤhen / Epffel / Birn / Miſpeln vnd Quitten aber / wenn die Reiſer zu rech - ter Zeit gebrochen / vnd ſo lang im Keller / wie gedacht / ver - wahret ſind / kan man denn im Martio, Aprili, Majo, biß in den Junium hinein / da es nicht zu aͤndern ſtehet / noch wol pfropffen / wie ichs ſelber gethan / als J. Fuͤrſtl. Gn. Hoch - Chriſtmilder Gedaͤchtniß / einsmals gar ſonderliche Arten Reiſer auß frembden Landen zugeſchicket wurden / die ſehr lang vnterwegen verblieben / aber / weil ſie wol verwaret vnd mit Moos verbunden / noch friſch vnd gut waren / die hab ich in der Woche vor S. Johannis Bapt. gepfropffet / vnd ſind wol bekommen / worunter eine Art Birn ſehr ſchoͤn vnd gut / auch lieblich vom Geſchmack / vnd haben hernach alle Jahr ſchoͤne / reine vnd geſunde Fruͤchte getragen. Diß habe ich auch mit mehr Reiſern / weil ſie mir ſpaͤte zu handen kom̃en / als im Aprili vnd Majo, verſuchet / ſind gleichfals wol gerah - ten / vnd haben ſchoͤne liebliche Fruͤchte gebracht.

Jſt derowegen falſch / daß etliche vorgeben vnd mey - nen / wann die Pfropffung nicht im Mertz geſchehe / ſo ſey ſie vergebens vnd vndienlich / ꝛc. Wie auch das andere keinen Grund hat / daß etliche halten / die Epffel vnd Birn / ſo im Februario gepfropffet / ſollen nicht Wurmſtichig werden / ſintemahl diß andere Vrſachen hat / daß ein vnd der ander Baum ein vngeſundes / Wurmſtichichtes / bald faulendes oder uͤbelſchmeckendes Obſt bringet. Vnter andern koͤm̃ts auch daher / daß er vom Menſchen / der voller Schweren / grindichte Haͤnde hat / oder ſonſten vngeſund iſt / oder / da er gleich geſund / mit vngewaſchenen Haͤnden / da er was vnrei - nes angeruͤhret / oder ſalvo hon. ſeine Nohtturfft verrichtet / urinam reddiret, &c. gepfropffet iſt / welches wol in acht zu nehmen.

Man87eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.

Man muß auch wiſſen / was fuͤr Reiſer vnd Staͤmme zuſammen gehoͤren / als Epffel vnd Birn gehoͤren auff Epf - fel - vnd Birnſtaͤmme / Quitten kan man wieder auff Quit - ten pfropffen / oder auff Hagedorn / Miſpeln auch auff wilde Hagedorn oder Quittenſtaͤmme / Auff Kriechen vnd an - dere gemeine Pflaumen-ſtaͤmme kan man Pfirsken / Ama - rellen / Mandeln / wie auch von andern Arten groſſen Pflau - men pfropffen / Spaniſche / Vngariſche vnd andere frembde Arten Kirſchen ſetzet man auff andere Kirſchſtaͤmme / vnd ſonderlich die von Kernen auffgewachſen ſind / davon wer - den die beſten / taurhafftigen wol Fruchttragenden Baͤu - me / Auff einen Cornelſtamm gepfropffte Kirſchreiſer tra - gen vnd behalten Kirſchen biß Michaelis, auff Quitten noch laͤnger / wol biß zu Aller Heiligen Tage / ſo ſie nur vor den Vogeln moͤgen vertheidiget werden.

Quittenreiſer auff ſuͤſſen Apffelbaum gepfropffet / tra - gen ſchoͤne groſſe Frucht / ſo muͤrbe vnd ſuͤſſe / Epffel-vnd Birnreiſer aber auff Quittenſtaͤmme geſetzet / bringen lange wehr ende Fruͤchte / ſo uͤber ein gantzes Jahr gut bleiben.

Die Mondszeit betreffend / wenn es gut zu Pfropffen / ſind etzliche der Meynung / daß man im angehenden Newen Mond des Februarij, wenn er drey / vier oder fuͤnff Tage alt worden / ſolche Arbeit verrichten ſolle / eben wie im alten Mond die Pfropffreiſer gebrochen werden / als im Anfang dieſes Capittels gelehret worden / Diß iſt wol gut / ſonderlich fuͤr frembde vnd fruͤh außſchlagende Baͤume / als Marel - len / Pfirſchen / Mandeln / Außlaͤndiſche Kirſchen Pflau - men / dergleichen / Aber mit Epffeln / Birn / Quitten / Mi - ſpeln / vnd was der Winter-Fruͤchte mehr ſind / darff man ſo nicht eilen / koͤnnen im folgenden Mond wol erſt gepfropffet werden / wie es einem beliebet.

Aber88Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtung

Aber die Conſtellation vnd Himliſche Zeichen muͤſ - ſen auch hiebey in acht genommen werden / Jtem wie ſich das Gewitter vnd der Wind regiere / denn die vnvernuͤnffti - gen Creaturen ſind zu Zeiten eben ſo wol einander zuwider / gleich wie die Menſchen einander haſſen vnd neiden / wie auch vnter etlichen Gewaͤchſen vnd Kraͤutern eine Natuͤr - liche angeſchaffene Widerwertigkeit vnd Feindſchafft ſich findet / alſo daß ſie beyeinander nicht ſtehen oder wachſen wollen / wie man deren vnterſchiedliche obſerviret hat / wor - von in dem 15 Capittel mit mehren ſol gehandelt werden.

Wann derowegen in den erſten drey oder vier Tagen des Newen Monden widerwertige Zeichen im Calender verhanden ſind / als ſonderlich der Krebs vnd Scorpion / ſo iſt man an die Tage nicht gebunden / vnd alſo wenn der kalte Norden-vnd Oſtenwind wehet / ſol man auch mit ſolcher Arbeit inne halten / biß ſich wiederumb ein gut Zeichen vnnd ſanffter Wind ereuget / ſolte es gleich biß zum vollen Mond wehren / denn ich habe viel ſchoͤner Staͤmme kurtz vor vnd nach dem vollen Mond bepfropffet / vnd ſind doch ſchoͤne wolerwachſene Baͤume worden / ſo alle Jahr viel ſchoͤn vnd geſund Obſt tragen.

Das Oculiren halt ich auch vor eine feine Wiſſen - ſchafft / denn dadurch kan man auch mannich ſchoͤn vnd gu - tes Baͤumlein auff bringen / darvon man nicht nur Luſt vnd Frewde / ſondern auch Nutz vnd Fruͤchte haben mag / Ja durch dieſe weiſe kan man mancher Art Fruͤchte fortzeugen / ſo durch das pfropffen nicht ſo wol geſchehen kan / als Man - deln / Marelln / Pfirsken / Spaniſche Vngariſche Pflau - men / ſonderlich ſo man vnterſchiedliche Arten Fruͤchte bey - ſammen auff einem Stamme haben wil / ſo kan man auch / uͤber Frucht-tragende Baͤume / auff Roſen oculiren / wie ichdenn89eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.denn einen wilden Roſen-Buſch von vnterſchiedlichen Far - ben Roſen / als roht / weiß / Leibfarb / braun vnd gelbe oculi - ret gehabt / ſo ſehr wol beklieben / ſchoͤn fortgewachſen / vnd fein bund durcheinander gebluͤet haben / auff einen wilden Eglenteri Roſen Stamm / deſſen Laub ſo wol riechet als die Blumen / geoculirte Roſen riechen noch ein mal ſo lieblich als ſie ſonſten thun / dem ein fleiſſiger Gaͤrtner vnd Liebha - ber des Wercks wol weiter nachdencken wird. Die Art vnd Weiſe / wie man mit dem oculiren uͤmbgehen / vnd zu was Zeiten des Jahrs vnd Mondenſcheins mans verrichten ſolle / iſt ſchon im vorhergehenden 11 Capitel gelehret wor - den.

Durch Kerne werden auch ſchoͤne Baͤume fortgezo - gen / als ſonderlich die Nuͤſſe / groß vnd klein / Haſelnuͤſſe roth vnd weiß / vnterſchiedliche Arten / Caſtanien / Man - deln / Pfirſchen / Marelln / Zwetzſchen / vnd andere groſſe Ar - ten Pflaumen / ſo wol auch allerley frembde Kirſchen / dieſe alle koͤnnen gar wohl vnd gluͤcklich von den Kern gezeuget werden / daß ſie gute ſchoͤne Fruͤchte bringen.

Alſo auch von Epffel-vnd Birnkern / vnd von den Maulbeern kan man gleichfals viel liebliche Baͤume erzie - hen / wie ich deren ſelber eine gute Nohtturfft erzogen habe / ſo das Pfropffen nicht vonnoͤhten gehabt / vnd ſolches auff folgende weiſe: Jch habe einen Ort an der Seiten im Gar - ten erwehlet / denſelben fleiſſig uͤmbgegraben vnd gereiniget / dann ein Theil der Kernen im Herbſt uͤmb Martini, die an - dern in der Faſten drauff geſeet / ſind alleſampt fein auffge - gangen / darnach habe ich ſie allezeit fein rein gehalten vom Vnkraut / biß ſie ein Jahr fuͤnff oder ſechs erwachſen / dann habe ich die groͤſſeſten / ſo uͤber Mannes Laͤnge gehabt / auß - geleſen / vnd mit in die Reihe in den Baum Garten gepflan -Mtzet /90Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungtzet / vnd zween oder drey Jahr ſtehen laſſen / biß ich vermer - cket / wie ſie ſich arten wuͤrden / da denn etzliche bald angefan - gen zu bluͤhen / vnd ſchoͤne Fruͤchte zu tragen / bin alſo immer fortgefahren mit Verpflantzung der andern Baͤumelein / ſo ſie jhre rechte Groͤſſe gehabt / Vnd habe mich ſelbſten ver - wundern muͤſſen uͤber die ſchoͤnen Fruͤchte / ſo ſolche Baͤu - melein getragen haben / gantz anderer vnd frembder Art / der - gleichen ich vor nicht gehabt / alſo haben ſie ſich veraͤndert durch die Kern. Jch wil hier nur zweyer Arten Epffel ge - dencken / ſo ich von Kernen erzeuget / Der eine Baum traͤgt Epffel / welche auff einer Seiten ſchoͤn rohtfarbig / auff der andern aber recht gelbe / vnd inwendig ſchneeweiß / ſehr lieb - lich wolſchmeckend / der ander traͤgt nicht allein ſehr ſchoͤ - ne anſehnliche Epffel / ſondern bringet auch zweymahl ſeine Frucht im Jahre / Zum erſten mal bluͤhet er mit den andern Baͤumen / vnd hat darauff ſeine zeitige Epffel / Zum andern mal bluͤhet er umb S. Johann. B. wieder / aber die Epffel blei - ben klein / vnd werden nicht reiffe / iſt gleichwol etwas fremb - des vnd ſeltzames. Man muß aber bey den gezeugeten Kern-Baͤumlein dieſes in acht nehmen / wenn ſie nun fein erwachſen ſind / vnd zur Verpflantzung tuͤchtig / daß man die jenigen / ſo ſpitzige vnd ſtachlichte Zweige haben / wie Dorn / zuvor mit guter Art bepfropffe / weil dieſelben wilde ſind / vnd hernach / wenns Zeit iſt / an jhren Ort verſetze / Die an - dern / ſo feine / reine glatte Eſte haben / vnd dicke runde Kno - ſpen / darff man nicht pfropffen / denn diß iſt ein gut Zeichen guter Fruchtbaren Baͤume. Es ſind auch andere Arten mehr / Obſt-Baͤume zu zeugen / davon ich aber nicht viel halte / mag alſo auch nichts davon ſchreiben.

Nur wil ich noch vermelden / wie man den vnfrucht -baren91eines Luſt-Obſt - vnd Kuͤchen-Gartens.baren vnd mangelhafften Baͤumen mit Gottes Huͤlffe ra - then koͤnne. Offt findet ſichs / daß ein Obſtbaum rechte gut vnd geſund anzuſehen / vnd bringet doch keine Frucht / wie nun deme zu helffen ſey / davon hat zwar einer vnd der ander geſchrieben / ich habe aber in der Proba darunter nichts ge - wiſſes gefunden / dieſes allein hab ich obſerviret das beſte zu ſeyn / da man einen ſolchen Baum hat / der entweder nur ein - tzelne oder gar keine Fruͤchte traͤgt / ſo hawe man die groſſen vngeſchickten Zweige oben herauß / vnd laſſe die beſten / ſo fein friſch / glatt vnd rein / ſtehen / vnd bepfropffe dieſelben zu guter Zeit wiederumb mit guten Obſt-Reiſern / ſo darauff gehoͤren / ſo kan man / durch Gottes Segen / im andern oder dritten Jahr davon viel ſchoͤne Fruͤchte haben / diß iſt am allergewiſſeſten. Alſo wenn man groſſe vnd alte Baͤume hat / die ein ſawꝛes / uͤbelſchmeckendes / Wurmſtichichtes / vn - dawrhafftiges Obſt bringen / wie offte geſchicht / kan man denen auch nicht beſſer fuͤrkommen / als daß man oben die Eſte vnd Zweige fein reine weghawet / vnd die ſtaͤtte mit fri - ſcher Erde vnd Kuͤhmiſt vntereinander gemenget / beſchmie - ret / darauff vnten uͤmb den Baum die Erde auffgraͤbet / al - ten Schweinemiſt in die Grube ſchuͤttet / vnd die Erde wie - der daruͤber ſcharret / vnd ein paar Jahr es anſihet / wann ſie denn oben feine junge Eſte bekommen / die tuͤchtig zu pfropf - fen / mag man darauff[ſ][e]tzen / was man wil / jhrer auch ferner fleiſſig warten mit reinigen von Moos vnd Raupen-Ne - ſtern / mit abhawung der Waſſerreiſer / Jaͤhrlicher uͤmb - hackung bey der Wurtzel vnd Stamme / ſo koͤnnen ſie ſich fein erjuͤngern / vnd hernacher viel gute Fruͤchte tragen. Wil aber ein junger Baum / an ſeinen Ort verpflantzet / nicht fein wachſen / ſondern bleibet ſtecken ein Jahr nach dem andern / ſo muß man jhn wieder außgraben / zu der Wurtzel ſehen /M ijwas92Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungwas jhnen mangelt / finden ſich etwa ſchaͤdliche Wuͤrme da - bey / dieſelben toͤdten vnd weg thun / oder da etzliche Wurtzeln todt / wie offte geſchicht / dieſelbigen nahe an dem Stamm ab - ſchneiden / die noch friſch ſind / an den Enden beſchnitzen / vnd den Baum alſofort wieder an ſeine ſtelle / wie er vorhin ge - ſtanden / ſetzen / umb die Wurtzeln aber etwas Haberſchrot ſtrewen / die Erde mit kurtzem Miſte vermengen / wieder zu - ſcharren / vnd wol eintreten / ſo wird der Baum verhoffent - lich erfriſchet / vnd kan wieder zu ſeinem wachſen kommen.

Die Baͤume / ſo den kalten Brand haben / vnd von o - ben herab gleich duͤrre werden / muß man mit einem Meſſer ſo weit er duͤrre iſt / herunter ritzen / vnd denn vnten bey der Wurtzel etliche mal mit Menſchenharn begieſſen / ſo werden ſie bald wieder friſch vnd geſund.

Das XIV. Capitul. Wie man den Leimen oder das Pfropff - Wachs zu dem Pfropffen bereiten vnd gebrauchen / auch eine gute Baum-Salbe zu den beſchaͤdigten Baͤu - men zurichten ſoll.

WAs die Materien anlanget / ſo bey dem Pfropffen noͤthig / iſt dis das bereiteſte / ſo man ohne Koſten haben kan; Man nimmt Leimen / fri - ſche Erde vnd weichen Kuͤhkoht / vnd ruͤhrets wol durchein - ander / knetet auch wol ein wenig kurtz Hew drunter / vnd da man die Reiſer in den Stamm geſetzet hat / ſchmieret man von ſolchem zubereiteten Leimen mit einem Spun ein we - nig druͤber her / vnd laͤſt es ſo bleiben / biß man den Tag allesgepfropf -93eines Luſt-Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.gepfropffet hat / den andern Tag nimmt man denn wieder von dem Leimen / vnd ſchmierets vollend fein rund heruͤm - mer zu / vnd beſtreichets fein glatt mit Waſſer / ſo iſt es gnug.

Wil man ſichs etwas koſten laſſen / kan man wol rein - licher vnd beſſer zu dieſer Arbeit kom̃en / vnd ein gut Pfropf - wachs bereiten / wie folget: Nemet gelb Wachs ein Pfund / vnd darzu feinen reinen Hartz vnd Terpentin / auch Huff - lattich-Blaͤtter / Pappeln vnd Wallwurtz-Blaͤtter / jedes ei - ne gute Handvoll / ſtoſſet ſie klein vnd preſſet den Safft her - auß / zerlaſſet dann das Wachs vnd Hartz mit dem Saffte ſittiglich uͤber einem Kolfewr / thut den Terpentin allgemaͤ - lich darunter / vnd ruͤhrets wol durcheinander / laſſets erkal - ten / vnd knetets fein durch mit fetten vnd von Baumoͤl be - ſchmierten Haͤnden / wickelt es dann in eine Schweineblaſe / vnd verwahrets biß jhrs brauchet.

Man hat auch gern eine gute Baumſalbe in Vorrath / wenn entweder ein Baum geſtoſſen / oder ſonſt vnverſehens beſchaͤdiget worden / jhn damit zu beſtreichen vnd zu heilen / die richtet man alſo zu: Man nehme Wachs / wie viel man gerne wil / gleich ſo viel friſche vngeſaltzene Butter / friſchen Schafuͤntzel oder Talg / Hartz / jedes gleich viel / etzliche Lef - fel vol Honig / ſo viel Saffts von Beinwell oder Wallwur - tzel vnd Jbiſchwurtzeln zerſtoſſen / vnd durch ein haͤren Tuch geſtrichen / auch etwas von Terpentin / vnd laſſe es alles ge - machſam ſieden / ruͤre es wol durcheinander / laſſe es er - kalten / vnd verwahre es zum Gebrauch.

M iijDas94Nothwendiger Vnterricht von Anrichtung

Das XV. Capitul. Von der Sympathia vnd Antipathia, das iſt / von der Natuͤrlichen eingepflantzten Liebe vnd Wider - wertigkeit / ſo etzliche Kraͤuter vnd Baͤume vnter vnd gegen einander tragen / vnd bey der Verpflantzung wol in acht zu nehmen.

ZVm Beſchluß dieſes meines weni - gen Vnterrichts muß ich auß der Erfarung noch ge - dencken / wie etzliche Gewaͤchſe vnd Kraͤuter gerne beyſammen ſtehen / vnd alsdeñ frewdig wachſen vnd zuneh - men / daß man ſich zu verwundern hat / etzliche aber einander gleichſam haſſen vnd neiden / daß / da ſie zuſammen gepflan - tzet werden / ſie vntereinander ſich gleichſam verzehren vnd verderben. Eine Natuͤrliche Liebe anfaͤnglich findet ſich nicht nur bey ſolchen Gewaͤchſen / die zwart einer Art / aber vnterſchiedliches Geſchlechtes / als Maͤnnlein vnd Weib - lein ſind / vnd gehalten werden / wie die Pœonia mas vnd - mina, wenn die beyeinander gepflantzet werden / ſo frewen ſie ſich / wachſen vnd bluͤen ſchoͤn vnd lieblich miteinander auff / Gentiana major vnd minor wachſen auch gerne beyſam̃en / vnd bluͤhen ſchoͤn / wenn ſie nur an einer ſtaͤtte gelaſſen wer - den / denn dieſe Natur hat die Gentiana, ſonderlich die groſſe mit den gelben Blumen / daß ſie ſich nicht uͤmbpflantzen laͤſ - ſet / wenn ſie auch in die beſte Erde geſetzet wuͤrde / bekoͤmmt ſie doch nicht / ſtehet wol ein gantzes Jahr ſo hin / vnd vergehet doch endlich / druͤmb wo ſie vom Saamen auffgewachſen / da muß ſie bleiben; Sondern auch bey andern / ſo vngleicheꝛ Art ſind / als bey Roſmarin vnd Salbey / die ſtehen auch ger - ne beyſammen / wil man aber keine Salbey dabey haben / ſolman95eines Luſt - Obſt-vnd Kuͤchen-Gartens.man vor der Pflantzung der Zweige vnnd Verſetzung der Stoͤcke bey einen Salbeyen-Buſch gehen / die Haͤnde da - durch etliche mahl ziehen / oder dieſelbigen fein damit beſtrei - chen / vnd dann an die Arbeit gehen / ſo wachſen ſie gar wol vnd luſtig / Auch iſt dieſem zarten Gewaͤchſe / der Roſ - marin / dieſes abgemercket / daß ſie viel beſſer gedeye vnnd wachſe / weñ ſie von jungen Knaben vnd Maͤgdlein gepflan - tzet wird / als von alten Leuten / ꝛc. Alſo wil der Spargen gerne Rohr bey ſich haben / ſo waͤchſet er auch darneben viel beſſer vnd ſchoͤner als ſonſten. Mit etlichen Baͤumen hat es eben die Art / wie ſonderlich vondem Palma oder Datteln - baum das Maͤnnlein vnd Weiblein gern beyſammen ſind / wo nicht / ſo wachſen ſie nicht wol tragen auch nicht ſo wol Fruͤchte / druͤmb erfaͤhret man / daß / wenn eins von beyden verdirbet / das andere auch als bald anfaͤhet zu trawren vnd zu ſtecken / biß ſo lang ein anders / feiner Art / jhm wieder an die ſeite gepflantzt geſetzt werde / ſo wachſen ſie wieder freu - dig miteinander fort / vnd bringen jhre Frucht / doch dieſer Lande nicht. Die Oliven-baͤume koͤnnen nicht vertragen / daß viel andere Arten Baͤume bey vnd vnter jhnen ſtehen / denn ſie belieben ſich nur jhres eigenen Geſchlechts / wenn jh - rer viele beyſammen gepflantzt / ſo erfrewen ſie ſich / ſind friſch vnd Fruchtbar / Diß aber iſt auch zu mercken / daß der Oli - venbaum ein ſehr eckeler vnd keuſcher Baum iſt / vnzuͤch - tige Leute / ſo der Vnkeuſchheit ergeben ſind / nicht leiden koͤn - ne / vielweniger von denen verpflantzet vnd bearbeitet ſeyn wolle / ſondern geſchicht es / ſo verdeꝛben ſie vnd gedeyen nim - mermehr. Feigen-Baͤume haben gerne Raute bey ſich / daruͤmb / weñ ſelbige uͤmb vnd zwiſchen den Feigenbaͤumen her gepflantzet iſt / ſo wachſen ſie gluͤcklich / vnd bringen viel Fruͤchte. Die Pomerantzen - vnd Citronen-baͤume habenjhre96Nohtwendiger Vnterricht von Anrichtungjhre Beliebung zu mehr dann einer Art Baͤumichen / als zu Myrten / Cypreſſen vnd Lorbeern / wenn die mit vnd bey jh - nen gepflantzet werden / ſo wachſen ſie frewdig nebeneinander fort / vnd komen einander in der Fruchtbarkeit zu huͤlffe / dar - uͤmb / wenn die Pomerantzen-vnd Citronenbaͤume etwa be - ginnen zu trauren / oder ſchadhafft zu werden / ſo iſt dieſes gut mit zu / daß man der gedachten Myrtenbuͤſche vnd Baͤum - lein darbey herumb pflantze / vnd friſche Erde mit altem ver - rotteten Taubenmiſt umb die Wurtzeln thue. Die Grana - ten beluͤſtigen ſich auch an den Myrtenbaͤumlein / wie auch an den Zwibeln / moͤgen ſie gern bey ſich leiden / ſonderlich die groſſen Meer-zwibeln / Scilla oder Squilla genand. Der Wein kan wol Mandeln Maulbeern vnd Oliven Baͤume bey ſich dulden / wie auch die Kirſchen.

Eine natuͤrliche Feindſchafft ereuget ſich darnach an vielen Ge - waͤchſen / daß ſie einander nicht leiden koͤñen / Als der jetzt gedachte Wein kan vnd wil von der Brasſica oder Kohl nichts bey jhm dulden / oder er traͤgt keine Trauben / vnd waͤchſet auch ſonſten nicht wol. Der gifftige Napellus, oder Eiſenhuͤtlein / vnd das zarte Gewaͤchslein Antithora, ſo eine Artzeney wider den Napellum vnd allen Gifft / dienen nicht bey - einander / ſonſt trawren ſie / vnd wachſen gantz nichtes / biß eins vom an - dern geſondert wird / oder gar vergehet / Drumb / wil man ſie beyde haben / muß man ſie weit genug voneinander pflantzen / damit auch der Wind den Geruch von einem zum andern nicht wehen oder bringen koͤnne / ſonſt wollen ſie gleichwol nicht fort. Die Cicutaria oder der gifftige Schir - ling / vnd die edele Angelica, koͤnnen auch zuſammen ſich nicht vertragen noch einander leiden / &c. Solcher wunderlichen Exempel wird ein fleiſſiger Gaͤrtner mehr finden / die er denn in Außſeeung der Saͤaͤmlein / vnd Verpflantzung der Gewaͤchſe / wol in acht nehmen muß / damit er jhm nicht felber Schaden thue.

[97]

Eine gute Anleitung / Wie man allerley ſon - derliche Garten-Gewaͤchſe / derer etzli - cher Erziehung / Verpflantz-vnd Wartung vnter andern auch im zwoͤlfften Capitel vorhergeſetzten Garten-Buͤch - leins gelehret worden / in der Kuͤchen vielfaͤl - tig nuͤtzen ſolle. Vnd Was fuͤr feine Simplicia in den Benach - barten Waͤldern / Bergen / Gruͤnden / Bruͤchen / vnd auff dem Huͤgel in der Gaterſchlebiſchen See zu finden vnd auffzuheben ſeyn. An den Tag gegeben Durch Johann Royern / Fuͤrſtlichen Braun - ſchweigiſchen beſtallten Gaͤrtner zu Heſſem. Gedruckt im Jahr Chriſti M DC XLVIII.

98

Demnach einen Luſt-Garten zierlich zu bepflantzen nicht nur viel Muͤhe vnd Arbeit / ſondern auch groſſe Koſten erfordert / als habe Jch / dieſel - ben in etwas zu erleichtern / den Liebhabern dieſes Wercks einen wenigen Bericht zugeben wollen / von denen ſchoͤnen Kraͤutern / Blumen vnd Ge - waͤchſen / ſo in den benachbarten Waͤldern / Ber - gen / Gruͤnden / Bruͤchen / vnd auff dem Huͤgel oder Jnſel der Gaterſchlebiſchen See von ſich ſelber her - fuͤr kommen / vnd von dannen auffzuheben ſeyn / Deren dann ein fleiſſiger Menſch / der es abwarten kan / gewißlich viel mehre finden antreffen wird. Vnd alſo / weil im zwoͤlfften Capitul voriges Gar - ten Buͤchleins gelehret worden / wie vnd wenn man die vornehmſten Gewaͤchſe / ſo in die Kuͤche gehoͤ - ren / erziehen / verpflantzen vnd warten ſolle / vnd a - ber der zehende Haußvater oder Haußmutter nicht weiß / wie man dieſelben recht nuͤtzen vnd zubereiten koͤnne / ſonderlich was etwas frembde iſt / Als hab ich auch denen zu gute / vnd zwar zuerſt / ein ſonder - lich Capitul auffſetzen wollen / wie folget:

Das99

Das I. Capitul. Wie man vnterſchiedliche Vornehme Garten-Gewaͤchſe in der Kuͤchen vielfaͤltig nuͤtzen vnd zubereiten ſolle.

OB zwar dieſes den vornemen Koͤ - chen nunmehr nicht vnbekand / ſo hab ich doch gu - ten Hauß-Wirthen hiervon / guter wolmeynung / auch etwas offenbaren wollen / vnd den Anfang von den Artiſchocken machen / dieſelben koͤnnen nun wolArtiſcho - cken. auff drey-vier-vnd mehrerley Art vnd Weiſe gekochet vnd zubereitet werden / Die gemeine Art iſt dieſe: Man ſchnei - det jhr einer 3 / 4 / oder mehr / darnach ſie groß ſind / von den Stielen abe / thut ſie in einen Topff oder kleinen Keſſel mit Waſſer / vnd laͤſſets fein ſittig ſieden / wenn ſie eben wol ge - ſotten / langet man eine mit dem Loͤffel herauß / vnd verſucht / nach abgezogener Schelffe / ob ſie muͤrbe gnug / thun ſie es / gieſt man das Waſſer herunter / vnd thut eine gute Rind - oder Hamelfleiſch-oder Huͤner Bruͤh dran / mit etwas Ge - wuͤrtz / Pfeffer vnd Jngwer / vnd laͤſt ſie ſein durchkochen / richtets denn an / vnd gibts hin / Jm fall man aber keine der obgedachten Bruͤen hat / gieſſet man das Waſſer / worinn die Artiſchocken gekochet ſind / uͤber die helffte abe / thut But - ter dran / ſo viel ſichs gehoͤret / reibt ein wenig Brod daran / ſaltzet vnd g wuͤrtzet ſie ebenmaͤſſig / vnd laͤſt ſie fein mit jhrer kurtzen Bruͤe kochen / ſo ſind ſie gut / Wil man / ſo kan man ſie auch wol mit einer dicken Erbesbruͤe zurichten / Butter vndN jiGewuͤrtz100Anleitung wie allerhand Garten-GewaͤchſeGewuͤrtz gleich dran thun / wie oben gedacht / ſchmecken auch nicht uͤbel. Wil man der Artiſchocken etliche braten / nimmt mans vnd ſchneidet die Schelffe uͤmbher abe / theilet ſie von - einander / vnd ſondert das rauhe Schwammenwerck davon abe biß auff den reinen Kern / als dann nim̃t man jhn / ſchnei - det jhn in 3 oder 4 Stuͤck / nach dem die Frucht groß / thut ſie in eine Pfanne mit Butter / vnd laͤſſets fein uͤber dem Fewr braten / wendets zu Zeiten mit einem Loͤffel uͤmb / ſo lang biß ſie muͤrbe gnug ſind / dann richtet mans an / vnd beſtrewets mit Jngwer vnd Saltz. Man kan ſie auch in Paſteten ba - cken / nemlich alſo: Man nimmt der groſſen Artiſchocken / ſo viel man wil / thut ſie in einen Keſſel oder groſſen Topff / laͤſt ſie erſtlich halb muͤꝛbe ſieden / ſo viel man vermeynet / daß es gnug / ziehet ſie herauß / vnd laͤſſet ſie ein wenig erkalten / macht die Schelffen voneinander / vnd nimmt das rauche Schwammenwerck gantz herauß biß auff den Kern / als - dann nimmt man die groͤſſeſte / thut die uͤbrigen Schelffen davon / ſetzet ſie in die Paſteten / ſchuͤttet den Kern der andern gekochten Artiſchocken ohn Schelffe hinein / gewuͤrtzets wie ſichs gebuͤhret / vnd fettets mit Butter / gieſſet dann eine gute bereitete Bruͤe darauff / vnd laͤſſets gar backen. Man kan ſie auch rohe vnd vngekocht wol eſſen / weñ man die juͤngſten oder mittelmaͤſſigen voneinander ſchneidet / das Schwam - menwerck wegthut / das Fleiſch an den Spalten ſitzen laͤſſet / vnd in friſch Waſſer legt / biß man anrichten wil / ſo legt man ſie fein ordentlich in eine Schuͤſſel / macht auff dem Rande etzliche Haͤuff lein von Saltz in Pfeffer gemenget / vnd gibt es hin. Von der Artiſchocken-Stengel kan man auch ein gut Eſſen zubereiten im Herbſt den gantzen Winter hin - durch / nemlich folgender Geſtalt: Man erwehlet die ſtaͤr - ckeſten Stauden / doch ohn Frucht vnd Stengel / bindet ſieeben101in der Kuͤchen nuͤtzlich zu gebrauchen.eben fein zuſammen / bedecket ſie wol mit langem Pferde - Miſt ein 2 oder 3 Wochen / biß der Hertzkol fein weiß vnd muͤrbe worden / alsdann ſchneidet man jhn abe / heiſſets deñ Cardi, vnd verbrauchet es in der Kuͤchen / wie folget: Man nimmt die beſten Stengel uͤmb den Hertzkol abe / ſchneidets ohngefehr einen Fingers lang voneinander / ziehet die auß - wendige Haut mit einem Meſſer rein abe / thuts in einen Topff / vnd laͤſt ſie fein muͤrbe kochen / vnd gehet denn weiter damit uͤmb / wie von den Fruͤchten vorher gedacht / iſt auch kein vneben Eſſen / den Hertzkol oder Boͤttich ſchelet man fein ſauber / thut jhn in rein Waſſer / biß ſo lang man anrich - ten wil / dann legt man jhn ſo roh in eine Schuͤſſel / thut Jngwer oder Pfeffer mit Saltz dabey / vnd gibts zum Ge - bratens.

Folget ein ander Gewaͤchs / welches vns in Teutſch -Groſſe Engliſche Peterſili - en. land zum Nutzen noch nicht viel bekand / iſt erſt auß Jtalien kommen / darinn es ziemlich gemein / vnd bey vornehmen Herren ſehr gemein auff jhren Taffeln / vnd ſonderlich bey dem Gebratens / heiſſens Seleri, iſt ein Selinum oder Apium maximum Anglicum, Diß zeuget vnd gebraucht man zur Speiſe alſo: Erſtlich ſeet mans gar fruͤh im Februario, ſo bald die Erde offen / hernach wieder im Aprill vnd Majo / damit mans das gantze Jahr durch zu gebrauchen habe / Man erwehlet aber darzu ein fein wohlbereitet / geduͤngetes vnd fettes Land / machet lange Beetlein von 30 oder 40 Schuen / 5 oder 6 Schu breit / vnd in der mitten eine kleine Furchen oder Gruͤblein / vnd ſeet die Saͤaͤmelein mit Fleiß hinein / wenns denn wol auffgegangen / vnd die Pflantzen ei - nes Fingers lang herfuͤr gewachſen / verziehet mans / da ſie zu dick ſtehen / vnd verpflantzet ſie an ein ander Ort / Wenn ſie nun beginnen ſtarck zu werden / etwa eines guten FuſſesN iijhoch /102Anleitung wie allerhand Garten-Gewaͤchſehoch / haͤuffet man die Erde auff beyden Seiten auff / biß an den Hertzkol / vnd laͤſſets fortan wachſen / uͤber ein Wochen 3 oder 4 haͤuffet man die Erde auff beyden Seiten immer hoͤher / vnd laͤſſets fortwachſen / biß man davon gebrauchen wil / alßdenn wenn es weiß gnug / nimmt man herauß / ſo viel man zu Tiſch geben wil / ſchneidet vnten die Fuͤſſelein vnd vntuͤchtigen Stengel hinweg / waͤſchets rein / vnd gibts hin mit dem Hertzkol roh zu eſſen / aber in ein Comentgen mit Baumoͤl / Saltz vnd Pfeffer gefuͤllet / eingetuncket. Wil man was gekochtes davon haben / kan man deren alſo gantz mit den Hertzkollen ſo viel nehmen als man wil / ſie in einen Keſſel thun / vnd mit reinem Waſſer gar ſieden / wie die A - ſpargen / vnd wenn ſie weich gnug ſind / fein ordentlich in eine Schuͤſſel legen / Baumoͤl vnd Eſſig daruͤber geben / vnd mit Saltz vnd Pfeffer beſtrewen / iſt ein herrliches Caudiment, vnd liebliches geſundes Eſſen.

Sonnen - blumen.

Die Flos Solis oder Sonnen-Blumen geben auch ein fein Eſſen / muͤſſen aber an einem geilen Ort ſtehen / da nim̃t man die Stengel an den Seiten abe / weil ſie noch jung vnd muͤrbe ſind / ſchneidet am Ende die Blaͤtter weg / vnd die Stengel Fingerslang voneinander / nimmt auch die Koͤpf - fe oben / ehe ſie auffgebluͤhet / ſchelet ſie außwendig fein reine / eben wie man von den Stengeln die außwendige Haut ab - ziehet / vnd laͤſſets denn fein muͤrbe ſieden / gieſſet denn das Waſſer abe / vnd gibt Wein wieder daruͤber / thut Butter dran / ſaltzets vnd wuͤrtzets mit Muſcatenblumen vnd an - derm gutem Gewuͤrtz / laͤſſets mit kurtzer Bruͤhe ſein wieder uͤberſieden / oder macht auch wol eine ſolche Bruͤhe druͤber / wie uͤber die Artiſchocken / vnd gibts uͤber Tiſche.

Erdepfel / Tartuf - feln.

Von den Erdaͤpffeln oder Erd Artiſchockẽ oder Knol - len / vnd von den Tartuffeln kan man auch gute Eſſen zube -reiten /103in der Kuͤchen nuͤtzlich zu gebrauchen.reiten / dieſe waͤſchet man fein rein abe / thut ſie in einen Keſſel oder Topff vol Waſſer / vnd laͤſſet ſie fein muͤrbe kochen / deñ geuſt man das Waſſer abe / vnd ſo ſie ein wenig erkaltet / zie - het man die außwendige Haut rein davon / ſchneidet die groſ - ſen einmal oder zwey voneinander / die kleinen laͤſſet man gantz / thut ſie wiederumb in einen Topff / gieſſet Wein daruͤ - ber / thut Butter / Muſcatenblumen / vnd von andern guten Gewuͤrtz vnd Saltz daran / vnd laͤſſets fortan fein uͤber ſie - den / biß es gnug hat / richtets an vnd beſtrewets mit Jng - wer. Man kans auch mit Rind-Hamelfleiſch-oder guter Huͤnerbruͤhe kochen / vnd wuͤrtzen wie ſichs gehoͤꝛet / auch wol uͤber das Rind - vnd Hamelfleiſch ſie thun. Ja man kan ſie auch wol in der Pfannen braten / wenn ſie vorher fein gar ge - kochet / abgeſchelet / vnd in runde Scheiben geſchnitten ſind. Wil man ſie gerne faur haben / ſo thue man ein wenig Eſſig darauff / ſchneidet Zwibeln dran / laͤſſets wol durchbraten / man richtets an / vnd beſtrewets mit Jngwer. Die Erd - Artiſchocken oder Knollen / weil die nun ſo gemein worden / daß ſie faſt ein jeder Bawr im Garten hat / vnd wol zu ko - chen weiß / ſo achte ich vnnoͤthig / hievon zu ſchreiben.

Die Geyerlein oder Zuckermoͤhren ſind auch eine ſehrZuckerꝛuͤ - belein. liebliche vnd geſunde Speiſe / werden in der Kuͤchen auff mancherley weiſe zugerichtet / Wann dieſe Wurtzeln vorher fein geſaubert ſind / kan man ſie an die Eſſen thun / vnd mit kochen / als an Huͤner-Rind-vnd Hamelfleiſch / geben nicht nur der Speiſe einen guten Geſchmack / ſondern ſind auch ſehr geſund vnd nuͤtzlich / geben gute Kraͤffte / bevorab in ei - ner Capaunenbruͤhe gekocht. Man richtet ſie auch alſo zu / wenn ſie fein geſaubert vnd die Haut abgezogen / vnd halb muͤrbe gekocht / dann gieſſet man das Waſſer abe / kehret ſie in Weitzen-Meel ſein uͤmb / vnd thut ſie in eine Pfanne mitButter /104Anleitung wie allerhand Garten-GewaͤchſeButter / laͤſt ſie fein braun braten / richtet ſie an / vnd beſtre - wet ſie mit Jngwer vnd Zimmet. Einen guten Salat kan man auch drauß machen / wenn man die Wurtzeln fein ge - kochet / die Bruͤe abe gieſſet / vnd wenn ſie erkaltet / vonein - ander ſchneidet / den Marck herauß nimmt / vnd ſie fein or - dentlich in die Schuͤſſel legt / Baumoͤl Eſſig druͤber gibt / mit Saltz vnd Gewuͤrtz beſtrewet.

Artifien od Boks - bart.

Die Artifien oder Bocksbart / Tragopogon in Latei - niſcher Sprach / gibt auch kein geringes Eſſen in der Kuͤchen / die Wurtzel werden auch an die Eſſen gethan / als an Huͤner vnd Lamfleiſch / item an Hechte vnd andere Fiſche / geben der Speiſe einen ſonderlichen guten Schmack. Werden auch in jhrer eigenen Bruͤhe wol gekochet / nach dem ſie fein rein geſaubert / Fingerslang von einander geſchnitten / vnd denn Saltz / Butter vnd Gewuͤrtz dran gethan werden / ſind auß der maſſen geſund zu eſſen.

Wieſen - kuͤmmel.

Ob wol der Kerwel oder der Wieſenkuͤmmel den Koͤ - chen vnd Haußmuͤttern gnugſam bekand iſt / daß er daher nicht allein in der Koſt gebrauchet / beſondern auch im Brod verbacken / vnd in die Kaͤſe vnd Wuͤrſte gethan wird / weil er dem allen einen herrlichen Schmack gibt / vnd dem Men - ſchen ſehr geſund iſt / ſo weiß doch deſſen Wurtzel nicht jeder - man zu gebrauchen in der Kuͤchen / vnd geben doch dieſelben ein ſehr lieblich vnd anmutig Eſſen / man kan ſie an andere Speiſen thun / als an die Huͤner / an Rind-vnd Hamelfleiſch / kan ſie vor ſich alleine kochen mit Butter / Jngwer Muſ - catenblumen / ebenmaͤſſig ſaltzen vnd anrichten. Auch wenn dieſe Wurtzeln vorher ein wenig abgekochet / gieſſet man die Bruͤhe davon / laͤſt es erkalten / kehret ſie in Weitzen-Meel uͤmb / braͤt ſie in Butter / richtets an vnd beſtrewets mit Jng - wer. Es koͤnnen auch dieſe Wurtzeln zum Salat gebrauchtwerden105in der Kuͤchen nuͤtzlich zu gebrauchen. werden eben wie die Zucker-Moͤrlein / worvon allererſt ge - dacht / geben ein herrlich nutriment vnd groſſen Nutzen.

Die Ruͤben / gelbe vnd weiſſe Moren oder Paſtina -Rothe Moren. chen / ſind allen Hauß-Wirten wolbekand / deſſen ſie auch in der Kuͤchen wol zu genieſſen / aber zu denen gehoͤren auch die rothen Moͤren oder Carotten / ſind in vnſerm Lande faſt vn - bekand / in Welſch Braband aber vnd in Holland wiſſen ſie davon einen guten Salat zu machen / auff dieſe weiſe: Sie ſaubern dieſe Wurtzeln / vnd waſchen ſie rein / thun ſie gantz in einen Keſſel vol Waſſers / laſſens wol ſieden biß ſie fein muͤrbe worden / alsdann gieſſen ſie das Waſſer abe / laſſens erkalten / ſchelen die außwendige Haut abe / ſchneiden duͤnne runde Scheibelein / thun ſie in eine Schuͤſſel / geben Eſſig Bauml druͤber / ſaltzens / wuͤrtzens vnd gebens zu Tiſch / iſt den Winter uͤber ein guter vnd geſunder Salat / wenn man keinen andern haben kan. Man bereitet ſie auch wol al - ſo / daß man ſie wol gekochet zu runden Scheiben ſchneidet / Butter dran in eine Pfanne thut / vnd etzliche Zwibeln weich gebraten / vnd damit allgemaͤhlich ſie durchbraͤt / anrichtet / vnd mit Jngwer vnd Saltz beſtrewet. Man kan ſie auch / wenn ſie gar gekochet / in lange Schnitte / ohngefehr Fingers lang / theilen / in Weitzen-Meel uͤmbkehren / in Butter bra - ten / vnd mit Gewuͤrtz beſtrewen / ſind in der Faſten eine gute Speiſe / wil man / ſo kan man uͤber die gebackene Wurtzel ein Pfefferbruͤhlein machen / wie uͤber die gebackene Fiſche / die - net die Eſſen zu verlaͤngern. So mag man dieſe Moͤren auch einmachen zum Gebratens / gleich wie die rothen Ruͤ - ben / mit Wieſenkuͤmmel vnd Merrettich / man muß aber Wein daruͤber geben / denn der Eſſig beiſt ſie gar zu muͤrbe.

Die Aſpargen / wenn ſie gegen den Fruͤhling beginnenAſpargẽ. herfuͤr zukom̃en / ohngefehr eines Fingers lang oder etwasOlaͤnger106Anleitung wie allerhand Garten-Gewaͤchſelaͤnger herauß ſind / ſchneidet man ſie an der Erden weg / waͤ - ſchet ſie fein rein / bindets mit einem Faden in Buͤndlein / kochets im Keſſel Waſſers geſchwinde / vnd da ſie muͤrbe gnug / gieſſet man das Waſſer davon / leget ſie in eine Schuͤſ - ſel fein ordentlich / nach dem der Faden weggethan / gibt Baumol vnd Eſſig druͤber / vnd wuͤrtzets / Man kan ſie auch wol mit Butter zurichten / wie andern Salat. Man thut ſie auch an etliche Speiſe wie die Wurtzeln / als an Huͤner / Lam - fleiſch / ꝛc. an Hecht vnd Karpen / ſind auch alſo nicht vnge - ſund.

Lactuken - ſtengel.

Die Lactukenſtengel / ſonderlich aber von der Spani - ſchen Lactuc / geben auch ein fuͤrnehm Eſſen / wenn ſie geil in fettem Acker ſtehen / dann wann ſie ein anderthalb Fuß hoch / ſchneidet man bey der Erden weg / ſchelet ſie rein / ſchnei - det ſie in duͤnne runde Scheiben / thut ſie in eine Schuͤſſel / gieſſet Baumoͤl vnd Eſſig druͤber / beſtrewets mit Saltz vnd Pfeffer / vnd gibts zu Tiſche. Man kan auch dieſe Stengel fein kochen / vnd wenn ſie geſchelet ſind / Fingers lang ſchnei - den / Butter / Gewuͤrtz vnd Saltz dran thun / vnd ſo mit jhrer eigenen kurtzen Bruͤhe wieder auffſieden laſſen / vnd hinge - ben. An Huͤner - oder Lamfleiſch gekochet / ſchmecken ſie auch nicht uͤbel.

Weiſſe Beiſſen - ſtengel.

Von den groſſen weiſſen Beiſſenſtengeln wird auch ein guter Salat gemacht / ſie muͤſſen aber in ein gut feiſt Land fein duͤnne geſeet ſein / ſo haben ſie groſſe dicke Stengel / weñ die nun etwas auffgeſchoſſen / ſucht man die groͤſſeſten her - auß / ſchneidet die Blaͤtter ab / ſchelet ſie Fingers lang / kochet ſie wol muͤrbe in Waſſer / legt ſie darnach / wenn das Waſſer abgegoſſen / fein zierlich in eine Schuͤſſel / gieſſet Eſſig vnd Baumoͤl druͤber / vnd wuͤrtzets wie ſichs gebuͤret / Wem der Bauml zuwider / kan Eſſig vnd Butter in einer Pfanne waͤrmen / vnd druͤber gieſſen.

Den107in der Kuͤchen nuͤtzlich zu gebrauchen.

Den Portulac braucht man auch zum Salat / vnd diePortu - lac. Stengel zum kochen / man muß jhn aber gar auff ein geil Land bringen / ſo bekoͤmmt er feine dicke feiſte Stengel / wenn er nun volkoͤmlich erwachſen / ſchneidet man jhn bey der Er - den weg / ſo viel man haben wil / pfluͤcket die Koͤllichen vnd Blaͤtter von den Stengeln abe / waͤſchet ſie rein / thuts in eine Schuͤſſel / gibt Bauml vnd Eſſig druͤber / vnd beſtrewets mit Saltz vnd Pfeffer wie ſonſt. Man kan auch die abge - brochenen Koͤllichen ein wenig uͤberſieden laſſen / vnd wenn das Waſſer fein abgelauffen / ſie in ein Comentgen thun / Eſ - ſen vnd Baumoͤl druͤber gieſſen / vnd bey das Gebratens an ſtat der Cappern ſetzen. Die Stengel aber nimmt man vnd ſchneidet ſie Fingers lang / thut ſie in einen Topff mit Waſ - ſer / vnd laͤſſets wol ſieden / biß ſie faſt muͤrbe ſind / alsdann gieſſet man das Waſſer rein abe / thut Wein / Butter / Jng - wer vnd Muſcatenblumen dran / ſaltzets ebenmaͤſſig / vnd laͤſſets fein mit kurtzer Bruͤhe vollend gar ſieden.

Jch muß hier eins mit einſchieben von den wilden Laͤt -Groſſe Kletten - ſtengel. tichen / oder Klettenſtengel / die werden auch in den Herren - kuͤchen zum Eſſen bereitet folgender geſtalt: Man nimmt den mittelſtengel / oder rechten Boͤttich / wenn er noch jung / vnd nur ein anderthalb Fuß auffgewachſen iſt / ſchelet jhn rein abe / ſchneidet jhn in runde duͤnne Scheibelein / gibt Eſ - ſig vnd Baumoͤl druͤber / vnd wuͤrtzets wie ſichs gebuͤhret. Man ſchneidet auch dieſe Stengel / nach dem ſie fein geſche - let ſind / in Stuͤcken Fingers lang / kochet ſie muͤrbe mit einer kurtzen Bruͤhe / thut Butter / Saltz vnd Gewuͤrtz dran / vnd gibts zu Tiſch. Man kan ſie auch eben alſo bereiten / wie die Artiſchocken vnd Cardien / ſchmecken jhnen auch nicht vn - gleich / vnd ſind recht geſund.

O ijDie108Anleitung wie allerhand Garten-Gewaͤchſe
Phaſeln oder Steich - bonen.

Die Phaſeln oder Roͤmiſche Bonen (doch nur allein die weiſſen / als welche geſuͤnder dann die gefaͤrbten oder ge - ſcheckten) werden auch auff mancherley weiſe in der Kuͤchen gebrauchet: Wenn die Schoten herfuͤr kommen / vnd noch fein jung vnd muͤrbe ſind / nim̃t man jhr / ſo viel noͤtig / ſchnei - det die Spitzen abe / vnd ziehet die Feſen auff beyden Seiten herunter / zerſtuͤcket ſie dann klein / vnd kochet ſie in einem Topff oder Keſſel vol Waſſers wol abe / gieſſet hernach das Waſſer herunter / thut ſie in eine Pfañe mit Butter / gewuͤr - tzet vnd bratet ſie wol / vnd beſtrewets mit Saltz vnd Jng - wer. Wil man ſie in jhrer eigenen Bruͤhe kochen / ſchneidet man Zwibeln / Peterſilien vnd Timian oder Majoran dar - an / gibt jhnen Butter vnd Saltz / vnd beſtrewets mit Jng - wer. Man kan auch ſolche gekochte Schoten wie einen Sa - lat zubereiten / ſo nicht uͤbel ſchmecket. Wenn dieſe Bonen gantz reiff worden vnd außgemachet ſind / weꝛden ſie wie Erb - ſen gekochet / quillen ſehr wol / vnd werden bald gar / wenn ſie denn zu ſteiff worden / gibt man ſuͤſſe Milch dazu / thut But - ter / auch Wieſen-vnd Kramkuͤmmel darunter / ſaltzets eben - maͤſſig / vnd ruͤhrets fein durch / ſo wird ein wohlſchmeckend Gemuͤſe drauß / ſo mit geſchmeltzter Butter begoſſen wird. So man diß Gemuͤſe in Schuͤſſeln gibt / daß es erkaltet / kan man feine vierkandte Stuͤck darauß ſchneiden / ſie mit Weitzen-Meel beſtrewen / vnd in einer Butter-Pfannen braten / vnd mit Jngwer vnd Zucker beſtrewen vnd auff ſe - tzen / Wil man ſie kalt außgeſetzt zu Tiſch geben / geuſt man Senff dran / gleich wie an die Erbſen.

Kuͤrbiß.

Die Kuͤrbiß werden auch etlicher maſſen zur Speiſe bereitet / vnd derer vnterſchiedliche Arten / als groſſe run - de / lange vnd dicke / glatte vnd kleine Stern-Kuͤrbſe / Dieſe erſtlich anlangend / wenn ſie ziemlich erwuchſen / vnd nochjung109in der Kuͤchen nuͤtzlich zu gebrauchen. juͤng vnd friſch ſind / werden ſie 2 oder 3 mal ſpaltweiſe von - einander geſchnitten / die außwendige Schelffe / wie auch die inwendige. Kernhuͤlſe hinweg gethan / das uͤbrige in einem Topff Waſſers fein ſittiglich geſotten / biß es muͤrbe / als dañ wenn man das Waſſer abgegoſſen / in eine gute Fleiſch-oder Huͤnerbruͤh gethan / vnd wol abgewuͤrtzt / oder hat man nicht fort derſelben Fleiſchbruͤh / gibt man ein wenig ander Waſ - ſer dran mit Butter vnd Saltz / vnd laͤſt es mit kurtzer Bruͤh wol uͤberſieden / beſtrewets / vnd richtets mit den gantzen Spalten fein zierlich an. Man kan auch dieſe Sternkuͤrbſe in Paſteten ſetzen / wenn ſie recht geſchelet / gereiniget vnd zer - ſtuͤcket ſind / dann verſihet mans mit Butter vnd Gewuͤrtz / machts in dem Paſteten-Ofen fein gar / vnd beſtrewets mit Zucker vnd Zimmet.

Von den groſſen Kuͤrbſen macht man gute Gemuͤſer alſo: Man ſchneidet ſie ſtriemenweiſe voneinander / wirf - fet die euſſerſte Schale hinweg / vnd das inwendige Kern - hauß / das ander zerſtuͤckt man noch mehr / thuts in einen Topff Waſſer / laͤſt es muͤrbe kochen / gieſſet dann das uͤbri - ge Waſſer davon abe / reibets mit einem groſſen Loͤffel klein / thut etwas / ſo viel vonnoͤhten / ſuͤſſe Milch dran / auch wol ein paar Loͤffel Weitzenmeel / vnd ein par ſawre klein geſchnit - tene Epffel / klopffet ein paar Eyer drunter / wuͤrtzet es abe wie oben gedacht / vnd vergiſſet der Butter vnd Saltzes nicht / richtets an vnd beſtrewets mit Gewuͤrtz.

Von dem Kohlkraut iſt endlich auch ein gut Eſſen /Blumen Kohl. vnd ſind deſſen vnterſchiedliche ſchoͤne Arten / ſo man abſon - derlich zubereiten kan in Herren Kuͤchen / Als erſtlich der Blumen-Kohl / wenn der volkoͤmlich erwachſen iſt / ſchnei - det man den Kern auß / loͤſet die neben-Zweige ab / ſchelet die euſſerſte Haut herunter / thut die Koͤllichen gantz vnd vnzer -O iijſchnitten110Anleitung wie allerhand Garten-Gewaͤchſeſchnitten in einen Topff / Rindfleiſch - oder Huͤnerbruͤh / ge - wuͤrtzets ſaltzets ebenmaͤſſig / laͤſts mit einer kurtzen Bruͤe wol kochen / richtets an / vnd beſtrewet es mit Jngwer / ſo iſt es gut / hat man dergleichen Fleiſchbruͤhe nicht im Vorrath / ſo kocht man jhn in Waſſer / thut Butter vnd Gewuͤrtz dran wie vor gedacht / vnd gibt es hin.

Ruͤben - kohl.

Hiernechſt iſt der Ruͤben Kohl / wenn der ſeinen volkom - menen wachs erlanget / ſchneidet man jhn an der Erden weg / bladet jhn ab / vnd ſchneidet jhn in runde mittelmaͤſſige ſchei - ben / ſo weit er nicht ſtockhafftig iſt / ſchaͤlet jhn / thuts in einen Topff mit guter Fleiſchbruͤhe / oder in Waſſer vnd Butter / wuͤrtzet vnd ſaltzet jhn ebenmaͤſſig / laͤſt jhn in einer kurtzen Bruͤe gar ſieden / vnd da er angerichtet / beſtrewet man jhn mit Jngwer. Oder wil man jhn auff ein ander weiſe haben / kocht man jhn vorher ein wenig in Waſſer abe / biß er begin - net muͤrbe zu werden / dann / ſo das Waſſer herunter / gieſſet man Wein druͤber / reibet Weißbrod / vnd thuts mit kleinen Roſinen / Zucker / Zimmet vnd Jngwer dran / kocht jhn mit Butter vnd in einer kurtzen Bruͤe ab / beſtrewet jhn mit Zu - cker vnd Jngwer / vnd gibt jhn hin. Wil man / ſo kan man jhn auch mit Eſſig vnd Zwibeln zurichten / auch wol in But - ter braten vnd backen / iſt ein anmutig Eſſen.

Saphoi - er-Kohl.

Folget der Saphoierkohl / wenn der volkom̃en worden / vnd etzlicher maſſen geſchloſſen iſt / ſchneidet man jhn in vier Theil / kocht jhn in Waſſer faſt gar / gieſſet das uͤbrige ab / thut von guter Fleiſchbruͤe vnd Butter oder Bratenfett da - ran / ſaltzet jhn ebenmaͤſſig / beſtrewet jhn mit Gewuͤrtz / vnd gibts zu Tiſche. Man thut jhn auch an Hamel-vñ Schoͤp - ſenfleiſch / wie den andern Kopffkol / oder macht ein Gefuͤlltes drauß auff dieſe weiſe: Nim die groͤſſeſten Koͤpffe / ſo viel du wilt / die nicht zu dicht ſind / welle ſie in heiſſem Waſſer ein wenig uͤber / zeuch ſie herauß / daß ſie nicht zu weich weꝛden / laß111in der Kuͤchen nuͤtzlich zu gebrauchen. laß ſie wieder erkalten / hoͤle ſie auß biß auff den Boͤtig / dann nim etwas von gutem muͤꝛben Fleiſche / Sem̃elkrumen / Pe - terſilien / Majoran / Timian / vnd ein par Eyer / hacke es zu - ſammen fein klein / thue auch kleine Roſinlein vnd Zimmet dran / miſche es fein durcheinander / thue es in die außgehoͤle - ten Koͤpffe / binde ſie mit etlichẽ Blaͤttern zu / ſo gut du kanſt / thue ſie wieder in einen Keſſel oder Topff mit Fleiſchbruͤhe / Butter oder Bratenfett / ſaltze jhn / vnd laſſe jhn fortan gar kochen in kuͤrtzer Bruͤh / hebe jhn vorſichtig herauß / loͤſe die Faͤden ab / beſtrewe jhn mit Jngwer vnd gib jhn hin. Man macht auch von den haͤrteſten Koͤpffen / fein ſubtil geſchnittẽ / mit Eſſig / Baumoͤl vnd Gewuͤrtze zugerichtet / einen guten Salat / wie von dem andern Kopffkohl. Oder wil man die - ſen Salat anders haben / ſchneidet man die Koͤpffgen in 4 oder mehr Theil voneinander / ſiedet ſie in Waſſer ziemlich muͤrbe ab / nim̃t ſie herauß vnd laͤſſet ſie erkalten / legt ſie fein ordentlich in eine Schuͤſſel / vnd richtet ſie mit Eſſig / Baum - oͤl / Saltz vnd Pfeffer zu wie ſonſt / Wem der Baumoͤl zuwi - der / kans mit warmen Eſſig vnd Butter außrichten.

Zum beſchluß muß ich auch vnſers einheimiſchen Brau -Braun Kohl. nenkohls mit wenigen gedencken / als welcher dem weiſſen Haupikohl / was Geſundheit anlanget / es weit zuvor thut / Wie aber derſelbige wol zu kochen / iſt guten Haußmuͤttern ſchon bekand / Nur wil ich diß melden / wie man einen guten Salat drauß machen koͤnne / folgender geſtalt: Nehmet die jungen Sproſſen / ſo erſt im Fruͤhling außgeſchlagen / ſo viel jhr wolt / ſonderlich die Hertzkoͤllichẽ / waͤſchet ſie rein in Waſ - ſer / thut ſie in einen Topff oder Keſſel / laſt ſie ſittiglich uͤber - ſieden / gieſſet das Waſſer abe / vnd wenn ſie erkaltet / ſo legt ſie ordentlich in eine Schuͤſſel / richtets mit Eſſig / Baumoͤl / Saltz vnd Gewuͤrtz zu / wie andern Salat / iſt anmu - tig vnd ſehr geſund.

Das112Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſen /

Das II. Capitul. Von denen Kraͤutern / Blumen vnd Ge - waͤchſen / ſo die benachbarte Waͤlder / Berge / Gruͤnde / Bruͤ - che / vnd der Gaterſchlebiſche See-Berg vns von ſich ſelber geben. Als:

I. Der Fallſtein.

D iſt ein Wald nahe bey dem Fuͤrſtl: Hauſe Heſſem gelegen / ziemlich breit vnd lang / reich von Wildwerck / Holtz vnd Kraͤutern / Kurtz vor dem - ſelben / gegen dem Fuͤrſtl. Hauſe warts / entſprin - get ein ſchoͤner klarer geſunder Brunn auß dem Berge / der Heilgenbrunn genand / welcher durch Roͤhren theils in den Platz / in die Kuͤche vnd Brauhauß / ſo wol in die Meyerey vnd Schaͤfferey des Fuͤrſtl. Schloſſes allhier / theils in den Fuͤrſtl. Luſt-Garten zu den vnterſchiedlichen Waſſer-Kuͤn - ſten gefuͤhret wird. Die Kraͤuter belangend / ſo ich allhier gefunden / deren aber ein ander / ſo es abwarten kan / vielmehr obſerviren wird / ſind dieſe: Vmb vnd bey gedachtem Spring-Brunn waͤchſet der Ebulus oder Attich in groſſer Menge / wird von den Kraͤuter-Weibern daſelbſt geholet / auch die Beere von den Nachbarn / als ein ſonderlich Artz - ney-Mittel / fleiſſig abgeſucht / vnd wie die Holderbeer ge - brauchet / Jn dem Walde wird das Leucoium bulboſum heuffig gefunden / zu Teutſch weiſſe Zeitloſen genand / vndzwar

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113ſo in den benachbarten Waͤldern zu finden. zwar vnterſchiedlicher Art / denn etzliche gar klein vnd ſubtil von Blumen / etliche ſchoͤn groß / item Pſeudonareiſſus lu - teus oder gelb Jacobsſtab / Fumaria bulboſa major & mi - nor, mit branrothen vnd weiſſen Blumen / Moſchatella, Allium Urſinum, Ornithogalum luteum, Arum maculatum majus & minus, Lilium Convallium, Unifolium, Bifolium, ſonſten Ophris genand / Helleborine latifolia & anguſtifo - lia flore albo, Polygonatum oder Sigillum Salomonis lati - folium majus & minus, wie auch das anguſtifolium vnter - ſchiedlicher Art / Herba paris, Orchis, Tragorchis, Orchis Serapias, Teſticulus vulpinus, Satyrium vnterſchiedlicher Art / hoch vnd niedrig / mit breiten vnd ſchmalen Blaͤttern / mit roth braunen / Leibfarb geſprengeten / auch gantz Schnee - weiſſen Blumen / Martagon oder Lilium montanum vnter - ſchiedlicher Farben / Pyrola viererley Art / Vinca per vinca, Hepatica nobilis, von vnterſchiedlichen Farben / als Violen - blaw / Purpur-Fleiſchfarbe / roth / weiß vnd Silberfarbe / iſt auch zweymahl mit blawen ſchoͤnen gefuͤllten Blumen da - ſelbſten gefunden worden / Primula veris luteo-pallida, mit ſchoͤnen groſſen Blumen / Pulmonaria maculoſa & non ma - culoſa, deren einmal eine Pflantze mit gantz ſchoͤnẽ hellweiſ - ſen Blumen allhier geſunden / Muſcus pulmonarius, Con - ſolida media mit blawen / rothen vnd weiſſen Blumen / Con - ſolida aurea vel Sarracenica, Virga aurea, Alchimilla, Sani - cula, Agrimonia, Sphondilium, Angelica ſylveſtris, Myr - rhis, Herba Kunigundis, Tormentilla, Dentaria, Auricula muris major, ſonſt Piloſella, mit ſchoͤnen Blumen / Auricu - la muris cærulea, ſonſt Echium ſcorpioides, latifolium & anguſtifolium, Veronica mit groſſen vnd kleinen Blaͤttern / Nummularia major & minor, Saxifraga aurea, Origanum purpureo & albo flore, Clinopodium, Centaurium minusPflore114Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſenflore rubro & albo, Betonica flore purpureo & albo, Morſus Diaboli flore cæruleo, rubicundo & albo, Polygala flor. - ruleo albo rubro & purpureo, Turritis, Hypericon majus & minus, Aſcyron, Conyza major latifolia, Conyza minor - rulea, ein fein Anchuſa, Stachys, valeriana zweyerley / das ge - meine / vnd dann ein kleines mit zarten breiten Blaͤttern / Li - thoſpermum anguſtifolium umbellatum, iſt eine Art des Steinſamen oder Meerhirſen / Jacea capitulo villoſo, gleich der Auſtriacæ, Cotula lutea, ſonſt Buphtalmum etlicher Ar - ten / Cervicaria major & minor flore cæruleo & albo, auch auff einem Stiel zugleich weiß mit blaw vermenget / Cervi - caria foliis Urticæ ich habe auch einmal eine Ceryicariam gefunden mit gantz gefuͤllten Blumen / die ich in den Fuͤrſtl: Luſt Garten verpflantzt / da ſie hernach noch ſchoͤner groͤſ - ſer gebluͤhet / Rapunculus nemoroſus, vnterſchiedlicher Art / Campanula perſicifolia weiß blaw / etzliche auch mit weiß vnd blaw gemenget / Ranunculus nemoroſus flore luteo, al - bo & purpureo, Ranunculus flore prolifero, item Ranun - culus latifolius & maculoſus flore luteo, darunter welche mit weiſſen Blumen gefunden / So hat man auch einsmals einen Ranunculum mit einer ſchoͤnen gefuͤllten gelben Blu - men angetroffen / Pneumonanthe flore cæruleo & purpu - reo, Glyzyrrhiza ſylveſtris zweyerley / eines ſchoͤne groß mit Stengeln vnd ſtarcken Blaͤttern / das ander mit zarten ſub - tilen vnd kleinen Blaͤttern / Lathyrus dreyerley Art / eins mit ſchoͤnen roht-braunen / das andere kleiner mit gantz rohten / das dritte mit blawlechtigen Blumen / Ein Orobus wird auch da gefunden / gleich wie der Orobus pannonicus anzu - ſehen / mit ſchoͤnen brauarohten auch mit gantz weiſſen Blu - men / ein Pilum ſylveſtre & perenne waͤchſet daſelbſt hochauff

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115ſo in den benachbarten Waͤldern zu finden. auff mit braunrothen Blumen / Aconitum luteum zweyer - ley / eins mit gar groſſen breiten vnd doch zerſpaltenen Blaͤt - tern / das andere mit vielen kleinen vnd ſehr zerſchnittenen Blaͤttern / die Pimpinella waͤchſet daſelbſt zweyerley Art / eine mit groſſen vnd breiten Blaͤttern / vnd denn eine mit krauſen zerkerbeten Blaͤttern / Polypodium, Aſplenium, Von der Ptarmica findet man auch daſelbſt ein Geſchlecht mit etwas groͤſſern Wurtzeln als die ander auff den Wieſen hat / ſehr hitzig vnd zanger / Geniſta Myrtifolia, Geniſtella tin - ctoria, Mezereon Germanorum, item ein ſchoͤn Cirſium, bey acht oder neun Fuß hoch / mit einer ſchoͤnen braun roth - farben Blume / Chondrilla lutea mit ſchoͤn gefuͤllten Blu - men / &c.

II. Der groſſe vnd kleine Heytes - Berg.

ISt ein Huͤgel vnd Berglein auff dieſer Heſſem - ſchen Feldmarck zwiſchen den Korn-Feldern ligend / worauff vnd an auch gar feine Kraͤuter vnd Bluͤm - lein zu finden / Als Caryophyllus montanus major & mi - nor flore purpureo & albo, Caryophyllus plumarius albo & purpureo flore, Caryophyllus barbatus, ſo faſt wie die Cartheuſer Neglein anzuſehen / aber nicht ſo dicke inein - ander gedrungen / ſchoͤn bund mit roht beſprengt / Scabioſa minor flore purpureo, pallido, cæruleo, rubente & albo,P 2Scabio -116Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſen /Scabioſa major flore purpureo & albo, Hieracium monta - num latifolium majus & anguſtifolium, item folijs macu - loſis, theils mit feinen gelben vnd Goldgelben Blumen / Or - chis montana, Triorchis mit vnterſchiedlichen Farben Blu - men / als Violenbraun / rothbraun / gelblechtig / gantz weiß vnd Silberfarb / Pulſatilla flore cæruleo & purpureo, Heli - anthemum Germanicum flore aureo & albo, Veronica re - cta mit ſchonen Himmelblawen / Silberfarben / auch zu zei - ten mit Schneeweiſſen Blumen / Prunella major flore pur - pureo, violaceo, argenteo & albo, habe ſie auch mit ſchoͤnen Leibfarben vnd gantz roten Blumen gefunden / Onobrychis, wie ein ſubtiles Hedyſarum clypeatum anzuſehen / mit ſchoͤn braunrohten / zu zeiten mit Fleiſchfarben vnd weißlechten Blumen / Linaria aurea, Rapunculus campanulatus flori - bus cæruleis & candidis, Lychnis ſylveſtris flore purpureo, ein fein Phalangium mit ſchoͤnen weiſſen geſternten Blu - men / Euphraſia, ein ſonderlich Tanacetum montanum in - odorum, mit gar ſchoͤnen kleinen Blumen / Geranium flore purpureo. Es waͤchſet auch oben am Berge Libanotis ni - gra, ſonſt Cervaria nigra genand / Betonica purpurea, Pim - pinella Italica minor, auch die ander Pimpinella minima, mit einer ſcharffen hitzigen Wurtzel / eine Medica fruteſcens, oder Trifolium ſylveſtre floribus aureis, Trifolium ſiliquo - ſum flore luteo, Anthyllis leguminoſa flore albo & luteo, iſt auch eine darunter funden mit ſchoͤnen Leibfarben Blu - men / Primula veris flore aureo, Bellis cærulea montana, Conyza cærulea minima, Centaurium minus, Saxifraga al - ba, Tragopogon luteum. Lunaria bottyitis, ein ſchoͤn Cer - vicaria mit blawen vnd Purpurbraunen / auch zu zeiten mit weiſſen vnd Silberfarben Blumen / Serpillum flore purpu - reo & albo, Erica mit ſchoͤnen weiſſen Blumen / Geniſtella,item

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117ſo in den benachbarten Waͤldern zu finden. item Geniſta ſpinoſa, Gnaphalium mit ſchoͤnen weiſſen vnd Leibfarben Blumen / Filipendula, &c. Vnten am Berge herumb findet man das Martagon, Hypericon, Bugloſſum ſylveſtre, ſonſt Lycopſis oder Echium genand / mit blawen vnd weiſſen Blumen / Horminum ſylveſtre, mit vnterſchied - lichen Farben Blumen / als blaw / braun / Leibfarb / roth vnd weiß / auch halb blaw vnd weiß / Verbena vnd Jacobea, der habe ich eine Pflantze dran gefunden / deren Blumen in der mitten gelbe / vnd rings herumb mit weiſſen Blaͤttern gezie - ret waren.

III. Der Moraß oder Bruch.

DEr ziehet an der Heſſemiſchen Feldmarck herum̃ / erſtrecket ſich ziemlich weit vnd lang / traͤgt zwar mei - ſtentheils Schilff vnd Rohr / jedoch kommen auff denen dran ligenden Wieſen ſeine Simplicia herfuͤr / ſo auch die Apothecker nicht entrahten koͤnnen / als ſonderlich das Scordium, ſo da heuffig hin vnd wieder zu finden / die Petaſi - tes waͤchſet auch an dem Graben viel / ſo wol die Althæa oder Ibiſcus, item eine ſchoͤne groſſe Eſula oder Tithymalus ma - jor, etzliche Species Iridis, als gelbe mit Violbraun geſpren - get / Iris anguſtifolia pratenſis flore cæruleo & albo, Orchis vnd Cynoſorchis, Satyrium von ſchoͤnen groſſen Blumen vnd vnterſchiedlichen Farben / Helleborine, Morſus Diaboli vnd Jacea pratenſis, ſo ich dar mit ſchoͤnen braun vnd weiß geſprengeten / auch mit gantz weiſſen Blumen gefunden ha - be / ſo einen Luſt-Garten nicht wenig zieren. Die Cardamine waͤchſet auch viel dariñen / worunter ich einmal eine PflantzeP iijmit118Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſen /mit gefuͤllten Blumen gefunden / ein Aſter Atticus mit ſchoͤ - nen blawen / vnd dann ein ander mit gelben Blumen / Flos cuculi mit roth vnd weiſſen Blumen / Serratula tinctoria, mit braunen vnd auch weiſſen Blumen / Millefolium mit ſchoͤnen Purpurblumen / Betonica aquatica, Conyza major paluſtris, Symphytum majus mit braunen vnd weiſſen Blu - men / Lapathum paluſtre, Pedicularis vel Fiſtularia, Lyſima - chia mit rothen / Leibfarben vnd auch gelben Blumen / Ul - maria oder Barba capræ, Herba Kunigundis, Ruta pratenſis major, Cirſium, dreyerley Geſchlecht / Mentaſtrum, Gramen Parnaſſi, oder Hepatica paluſtris, item Caltha paluſtris, mit groſſen vnd auch ſubtilern kleinen Blumen. Der Ranun - culus glomeratus, ſonſt Flos Trollius genand / waͤchſt auff einer Wieſen zwiſchen Dedeleben vnd Pabſtorff haͤuffig / da ich die groͤſſeſten außgehobtn / vnd in den Fuͤrſtl. Luſt - Garten verpflantzt / ſind je laͤnger je ſchoͤner gewachſen / item Lotus tetragonolobus flore luteo. So findet ſich auch an dem Graben der Ranunculus lanceolatus major, Trifoli - um fragiferum, Juncus Bombycinus, oder Gramen Erio - phorum pratenſe, Conſolida paluſtris anguſtifolia, Sium primum & ſecundum, Plantago maxima vnd Plantago pa - luſtris. Es iſt auch zwiſchen Dedeleben vnd Pabſtorff ein groſſer Graſebrinck / nach dem Bruche warts / worauff ein ſtuͤcke vom alten Thurn ſtehet / hat zwar nicht ſonderliche Gewaͤchſe / doch koͤmmt die Gentiana minor oder Gentia - nella gar ſchoͤn daſelbſt herfuͤr / item die Achyllæa mon - tana, vnd ein ſonderlich groſſes Eryngium.

Der
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119ſo in den benach barten Waͤldern zu finden.

IV. Der Klotzberg.

DJeſer ligt nahe bey Heuber / eine gute Meilweges von Heſſem / vnd fuͤr dem Bruche her / bringt auch viel ſchoͤner Kraͤuterlein vnd Bluͤmlein herfuͤr / ſon - derlich nach dem Suͤden oder Mittag / vnd auff den Sei - ten. Die Pulſatilla waͤchſet fuͤrnemlich ſehr haͤuffig allda / allermeiſt zwar mit blawen Blumen / doch habe ich auch ei - ne drunter mit einer weißlechten vnd rothen Blume gefun - den / item das Gnaphalium montanum flore purpureo, ru - bro & albo, Stœchas Citrina, Caryophyllus montanus, ſo wol Caryophyllus plumarius, Bellis montana cœrulea, Buphtalmum verum, eines mit kleinen / das ander mit groͤſ - ſern Blumen / Geranium mancherley Arten / Blattaria flore violacco, vielerley Scabioſen, darunter ich einmal eine ge - ſunden in der mitten roth / vnd zu euſſerſt mit weiſſen Blaͤt - tern beſetzet / item Veronica recta, ſchoͤn vnd groß / Aſter At - ticus flore luteo, Filipendula montana major, Ruta praten - ſis. dreyerley Art / Abrotanum campeſtre, Aſclepias oder Vincetoxicum, Libanotis alba, Libanotis nigra, Peuce - danum Germanicum, zweyerley Art / eines iſt gar zart von Kraut vnd Blaͤttern / das andere aber viel ſtaͤrcker vnd groͤſſer / Sideritis, Iſatis ſylveſtris, Turritis, Lithoſpermum arvenſe, Anchuſa arvenſis foliis Echij, Cenraurium mi - nus, Tertianaria, Horminum ſylveſtre, Stachys, ein ſeinChamæ -120Von denen Kraͤutern vnd GewaͤchſenChamedris, Perfoliata, Lactuca ſylveſtris, Hieracium Chon - drilloides, Hieracium ramoſum magno flore, Myrrhis - tana, Pimpinella Italica, vnd die andere Pimpinella vera, Lagopus maximus, ein anderthalb Ellen hoch mit einer ſchoͤ - nen braunrothen Blumen / Geniſtella, &c. Gar vnten am Berge herumb ſtehet eine ſchoͤne Nigella, ſo den gantzen Sommer hindurch bluͤhet / Flos Adonis mit ſchoͤnen groſ - ſen Blumen hoch Pomerantzenfarbe / wie auch mit weiſſen Blumen / ſo in der mitten Violenbraun / ein ſchoͤn Phalan - gium, &c. Auff der andern Seiten von dem Dorff Heuber ligen noch etliche Bergelein zwiſchen den Kornfeldern / wor - an auch feine Kraͤuter wachſen / ſonderlich aber ſtehet in der mitten die Scorzonera Germanica zimlich haͤuffig / auch vn - terſchiedlicher Art / etliche mit feinen groſſen breiten Blaͤt - tern / andere mit mittelmaͤſſigen / wieder andere mit zarten ſchmalen Blaͤtteꝛn / haben ſchoͤne groſſe dicke Wurtzeln / auch wackere gefuͤllte Blumen.

V. Die alte Aſſeburg.

DJe Aſſe iſt ein luſtiger Wald / eine halbe Meilwe - ges von Wolffenbuͤttel / nach dem Oſten hin gele - gen / worinnen auff der Hoͤhe noch ein altes Mawr - werck vnd ein Stuͤck vom Thurn ſtehet / die alte Aſſeburg genand / iſt alles mit Baͤumen vnd Buſchwerck bewachſen / aber auch mit ſchoͤnen Kraͤuterlein vnd Bluͤmlein gezieret / wenn man von Groſſen Dencke in den Wald / vnd nach der alten Burg hinauff gehen wil / ligt oben am Berge ein bloſ - ſer Graſebrinck / woran das Origanum flore albo, vnd dasOriga -

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121ſo in den benachbarten Waͤldern zu finden. Origanum minus waͤchſet / item Bupleurum latifolium & anguſtifolium, Perfoliata montana, Ophiogloſſum, Scor - dium montanum, Sideritis montana, Betonica, Horminum ſylveſtre, Stachys, &c. Ferner im Holtz herumb waͤchſet haͤuffig die Hopatica ſtellata, oder Waldmeiſter / Anthyllis leguminoſa, Pulmonaria, Hepatica nobilis, auch etliche ſchoͤne Primulæ veris, Campanula perſicifolia, Meliſſa Fuch - ſij ampliſſimo flore, ſo ich da nicht vermuten geweſt / habe ſie auch in den Luſt-Garten verpflaͤntzet / Herba Paris, Hellebo - rine anguſtifolia & larifolia, Arum polygonatum, Lilium convallium, Unifolium, Bifolium, Orchis, Tragorchis, Tormentilla, Virgaaurea, Conſolida Sarracenica, Veroni - ca, Alchimilla, Sanicula, Tormentilla candida, Hypericon vnd Aſcyron, Myrrhis montana, Tanacetum inodorum flore majore & minore, Aquilegia flore cæruleo & albo, Martagon, &c. Ferner in den Bergen hin waͤchſet auch Leu - coium bulboſum Germanicum, Cenraurium minus, eine ſchoͤne Glyzyrrhiza mit einer guten ſuͤſſen Wurtzel / Sambu - cus montana mit feinen rothen Beerlein / Geniſta tinctoria, Geniſtella, Paronychia, Mollugo, &c. Darnach uͤber den Berg nach Remling hinauß ſtehet das Quinquefolium flo - re albo, zweyerley Art / groß vnd klein / Quinquefolium fra - giferum, Argentina minima, Caryophyllata, etzliche ſpecies Lychnidis ſylveſtris, Been albũ oder Papaver ſpumeum, ein ſchoͤner groſſer Lagopus, Mercurialis ſylveſtris, &c. Auch habe ich da eine ſchoͤne bundte Diſtel gefunden mit geſcheck - ten Blaͤttern / halb gruͤn / halb weiß / durcheinander her / gar luſtig anzuſehen. Es ligt auch eine Wieſe zwiſchen Sem - menſtedt vnd Remlingen / wodurch ein Fußſteig leufft / weñ man nach Wolffenbuͤttel reiſen wil / darinnen habe ich dieſe Kraͤuterlein geſundẽ: Pimpinella major oder Sanguiſorba,Qiſt122Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſeniſt trefflich viel beyeinander / darnach Pimpinella vera, Se - ſeli pratenſe Germanicum, Biſtorta major & minor, darun - ter welche mit ſchoͤnen groſſen weiſſen Blumen / Betonica flore purpureo, eine Ruta pratenſis, etliche Species Cervi - cariæ, Serratula tinctoria, worunter etzliche mit viel groͤſſern Blumen als die Gemeine traͤgt / item Cirſium, Jacea pra - tenſis vnterſchiedlicher Art / Lyſimachia mit rohten / Leibfar - ben vnd gelben Blumen / Ulmaria oder Barba capræ, &c.

VI. Der Huͤe.

D iſt auch ein ſchoͤner Wald / in dem Stifft Hal - berſtadt / ein anderthalb Meilweges von Heſſem ge - legen / reich von allerley gutem Gehoͤltz vnd Kraͤu - tern / ſo da hin vnd wieder haͤuffig herfuͤr kommen / als: Das Aſarum oder Haſelwurtzel / ſo ich zweyerley drinnen gefun - den / eines mit feinen groſſen / das ander mit gantz kleinen ſubtilen runden Blaͤttern / Ein ſchoͤn Iris flore cæruleo, mancherley Arten Scabioſen, derer etliche gantz ſchoͤn weiß / vnd Purpurfarb / Auch habe ich eine funden mit gar viel Blumen auff einem Stiele / ſonſt prolifera, Aſter Atticus flore luteo, Hepatica nobilis mit vnterſchiedlichen Farben Blumen / die meiſten zwar blaw / aber etliche Blutroth / Leibfarb / Purpur - vnd Silberfarb / ein ſchoͤn Lychnis mit rohten vnd weiſſen Blumen / das Martagon mit vielen ſchoͤ - nen Arten Blumen / Orchis etlicher Arten / Teſticulus vul - pis, Satyrium mancherley / Orobanche, Arum maculatum & non maculatum, Unifolium, Bifolium, Helleborine lati -folia,

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123ſo in den benachbarten Waͤldern zu finden. folia & anguſtifolia, Sigillum Salomonis majus & minus, item auff einem ſonder baren Platz nach Mittagwerts Scor - zonera Germanica haͤuffig / mit groſſen dicken Wurtzeln / deren etzliche ſchoͤn gefuͤllte / etliche einfache Blumen tragen / ein ſchoͤn Sideritis Herbariorum, das Phu vulgare, Betoni - ca, Motſus Diaboli, Clinopodium Origano ſimile, Alchi - milla, Sanicula, Pulmonaria, Turritis, Tormentilla, Primu - la veris mit ſchoͤnen Blumẽ / Ranunculus nemoroſus, Cam - panula, Conſolida media, Conſolida aurea, vnd Virga au - rea, Veronica, Agrimonia, Nummularia, Centaurium, Aſ - cyrum, Hypericum, Lithoſpermum, Fraxinella mit Pfir - ſichfarben / auch zu zeiten Schneeweiſſen Blumen / ein ſchoͤn Chondrilla aurea, bey anderthalb Ellen hoch / ein ſein Ra - nunculus mit ſchoͤnen groſſen gelben Blumen / Digitalis flo - reluteo, noch ein Aſter Atticus mit gar groſſen gelben Blu - men / Victorialis, Vincetoxicum, Symphytum majus, Salvia ſylveſtris, Anthyllis leguminoſa, Anchuſa, Gramen plume - um, Aconitum lycoctonum, &c.

VII. Der Blockesberg.

DJeſer Berg / drey Meilweges von Heſſem / vorn in dem Hartze gelegen / iſt wegen ſeiner grawſamen Hoͤhe vnd Groͤſſe weit beſchryen / kan uͤber etliche Meilen geſehen / aber nicht eher als uͤmb S. Johannis Bapti - ſtæ erſtiegen vnd beſichtiget werden / der Kaͤlte vnd Schnees halber / ſo ſich daſelbſten nach Pfingſten allererſt verleuret / ſonderlich iſt dieſer Berg / vieler vornehmer Kraͤuter wegen /Q. ijſo da124Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſenſo da von ſich ſelbſt herfuͤr kommen / ſehr beruͤhmt / Als vn - ten herumb Libanotis alba major, wie auch die andern ſpe - cies, Angelica ſylveſtris, Myrrhis montana, Betonica, Ulma - ria, Lyſimachia flore purpureo, auch eine mit ſchoͤnen ſchneeweiſſen Blumen / Campanula perſicifolia flore cæru - leo & albo, Lychnis ſylveſtris roth vnd weiß / etzliche ſpecies Geranij, eine ſonderliche ſchoͤne Althæa, wie auch me ſon - derliche Malva, beſſer hinan am Berge ſtehet ein ſ[c][h]oͤn Ono - nis ſine ſpinis, an die anderthalb Ellen hoch / mit ſchoͤnen Purpurbraunen Blumen / Oſteritum monta[n]um oder Im - peratoria nigra, das Martagon habe ich daſelbſt gar ſchoͤn mit Leibfarben / weiſſen / auch wunderlich genaculirten Blu - men viel auff einem Stiel gefunden / ſo ich mit Fleiß auffge - haben / vnd in den Fuͤrſtl. Luſt-Garten geplantzet / die Hepa - tica nobilis iſt gleichfals da zu finden mit vnterſchiedlichen Farben Blumen / ſo wol die Helleborine latifolia & angu - ſtifolia, darunter ich eine angetroffen mit bundten Blaͤt - tern / halb weiß vnd halb gruͤn / ſehr lieblich anzuſehen / Ein ſein Digitalis mit gar groſſen Farben Blumen / ein fremb - der Sonchus, uͤber 2 Ellen hoch / mit ſchoͤnen groſſen Him - melblawen Blumen vnd ſtarcken Wurtzeln / ſo ich auch auß - gehoben / Daucus montanus, Dryopteris, Orchis Teſticulus vulpis vnd Satyrium mancherley Arten / ein ſchoͤn Lathyrus mit rothen Blaͤttern / Centaurium minus mit rothen vnd weiſſen Blumen / Prunella major flore albo, Conſolida me - dia, Conſolida Sarracenica, Virga aurea, Scordium monta - num, ein ſchoͤn Scrophularia major, Parietaria, Seſeli mon - tanum, Symphytum majus, Pulmonaria vnterſchiedlich / Baccharis, Victorialis, Herba paris, Polygonatum latifoli - um & anguſtifolium, Noli me tangere, Filix mas vnd fœmi - na, worunter jenes offt eines groſſen Mannes Hoͤhe errei -chet /

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125ſo in den benachbarten Waͤldern zu finden. chet / vnd hat eine Wurtzel wie ein Kinderkopff in die ruͤnde / Aſplenium zweyerley / ein fein kleines vnd ſubtiles / vnd ein gar groſſes / Biſtorta major & minor, Acetoſa montana ma - xima, wird von den Einwohnern des Orts Blockenbergi - ſche Rhebarbar genennet / Dentaria Matthioli vnd Dentaria minor, vnd Baceifera, Chriſtophoriana, Ciſtus ledon foliis Roſmarini, oder wilde Roſmarin / Myrtillus oder Heydel - beer / derer habe ich ſechſerley Art da gefunden / eine mit gar groſſem Laub vnd Beeren ſchwaͤrtzlich / die andere mit viel kleinerm Laub vnd ſchwartzen Beerlein / ſo am gemeineſten / die dritte Art iſt wieder umb groß von Laub vnd ſchwartzen Fruͤchten / ſo aber zu eſſen nicht ſo dienlich / weil ſie gleich ei - nen Schwindel im Haupt verurſachen / Dann ſind die roh - then Heydelbeeren / ſonſten Kronsbeer genand / deren etli - che viel kleiner von Holtz vnd Laub / die andern aber viel groͤſſer / auch ſchoͤner an Fruͤchten / Die letzte iſt mit ſchoͤnen weiſſen Beeren / ſo lieblicher zu eſſen denn die rothen. Rubus Idæus oder Himbeer ſind auch haͤuffig da / wie auch beſſer hinan das Aliſma mit ſehr groſſen gelben Blumen / noch ein ſonderlich Sonchus mit gelben Blumen / ein hoher Ranun - lus mit weiſſen Blumen / Ranunculus nemoroſus foliis pi - ctis, item radice Afphodeli. gleich dem Illyrico, Rapuncu - lus mit weiſſen vnd blawen Blumen / Noch ein ſonderlich Rapunculus nemoroſus mit ſchoͤnen weiſſen Blumen / vnd ziemlich groſſen Wurtzeln. Oben auff dem Berg iſt die Pul - ſatilla in groſſer menge / were zu wuͤnſchen / daß man zu der Zeit hinauff kommen koͤndte / da ſie bluͤhet / weil ſie vielleicht vnterſchiedlicher Farben Blumen traͤgt / iſt aber wegen vie - les Schnees nicht faſt muͤglich / Mit ſchoͤnen Violbraunen vnd gelben Blumen iſt ſie daſelbſt außgehaben / ſo waͤchſet auch droben ein feines Kraͤutlein / wie das Coris Monſpe -liaca126Von denen Kraͤutern vnd Gewaͤchſen /liaca anzuſehen / ſo wol ein Leontopodion, etzliche Species Gnaphalij, worunter eines mit ſehr ſchoͤnen groſſen weiſſen Blumen / Stœchas Citrina mit ſchoͤnen groſſen Blaͤttern vnd goldgelben Blumen / Erica baccifera, item Erica maxi - ma purpuraſcens foliis longioribus, Von dem Moos ſind auch vnterſchiedliche Arten auff dieſem Berge zu finden / als Muſcus terreſtris clavatus, Muſcus clavatus foliis Cu - preſſi, Muſcus terreſtris ramoſus floridus, Muſcus Coralloi - des ſive cornutus montanus, Muſcus coralloides ſaxatilis, Cervi cornua referens, Muſcus terreſtris coralloides ere - ctis cornibus ruffeſcentibus, &c. Vnd ſind diß gewiß die allerwenigſten Gewaͤchſe ſelbiges Orts / Dann wie viel ſind deren wol / die mir nicht in die Augen kommen / dieweil ich nur ein paar mahl dieſen Ort beſuchet? Wie viel ſind auch derſelbigen Kraͤuter / darzu man / wegen Vnbequem - ligkeit deſſelben Orts / nicht kommen kan? Wie viel ſind der gemeinen Kraͤuter / die ich zwar da angetroffen / aber / weil ich nicht gewuſt / ob ſie mit jhrer Blume von andern vnter - ſchieden / nicht melden wollen.

VIII. Der Gaterſchlebiſche See-Berg.

JN dem herrlichen Fiſchreichen Waſſer / zwiſchen dem Biſchoͤfflichen Hauſe Gaterſchleben vnd der Stadt Aſcherſchleben / ſonſt die Gaterſchlebiſche See genand / iſt ein Berglein oder Jnſelchen / rings uͤmbherbefloſ -

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127ſo in den benachbarten Waͤldern zu finden. befloſſen / auff welchem ich auch feine Gewaͤchſe gefunden / die ich noch zum Beſchluß vermelden wil / Als erſtlich ſind da vnterſchiedliche Arten Graſes bey einander / nemlich ein ſchoͤn Gramen plumeum, ſo dem Spaniſchen gantz gleich / das Gramen marinum minus, Gramen Parnaſſi, Gramen miliaccum, Gramen pratenſe tomentoſum paniculâ ſpar - ſà, Gramen floridum majus & minus, ſonſt Gramen Caryo - phyllæum genand / item Phalangium minus, Lotus flore al - bo & luteo, Melilotus vielerley Art / Lotus tetragonolobus luteus mit ſchoͤnen groſſen Blumen / Trifolium mancher - ley / inſonderheit auch das Trifolium fragiferum, Mollugo, Piloſella, vnterſchiedliche Arten Hieracij, imgleichen viele Arten Scabioſen, ein Althæa arboreſcens mit zierlichen groſſen Blumen / eine ſchoͤne Malva vnd Alcea, mancherley Geranium, &c. Vnvermuhtlich fand ich auch einen ſchoͤ - nen Hyacinthum Comoſum purpureum, Hyacinthum ſtel - larem album, vnd Hyacinthum racemoſum cæruleum, da - vonich etliche bulbos außgehoben / So ſtehen auch oben vnd vnten an dieſem Berge herumb viel Anemonen mit ſchoͤnen groſſen weiſſen Blumen / wie die Anemone tertia Matthioli, item Iris lutea vnterſchiedlicher Art / Iris anguſti - folia major & minor, Cyperus longus, Aſclepias nicht allein mit weiſſen / ſondern auch mit ſchoͤnen braunen Blumen / das Verbaſcum zweyeꝛley mit ſchoͤnẽ Blumen / Jacobæa mit ſonderlichen groſſen Blumẽ / Millefolium nobile, od Achil - læa, Primula veris mit feinen Blumen / Rapunculus mit fei - nen Wurtzeln / Tragopogon mit groſſen Wurtzeln vnd Blu - men / ein ſonderlich ſchoͤn Horminū, Aſparagus, Bellis major mit faſt gefuͤllten Blumen / Buphtalmum mit ſchoͤnen groſ - ſen gelben Blumen / Blattaria flore purpureo, Digitalisvnter -128vnterſchiedlicher Art / Hieracium mancherley / Hypericon, Sideritis, Lychnis vnterſchiedlicher Art / eine ſchoͤne Ononis ohne Stacheln / &c.

Vnd hiemit ſey auch dieſes Capitul / vnd alſo das gantze Tractaͤtlein / im Na - men Gottes beſchloſſen / Der Chriſtliche Natur - vnnd Kunſtliebende Leſer aber dienſtlich gebeten / da etwa in einem vnd dem andern etwas verſehen / ſolches Menſchlicher Schwachheit zuzuſchrei - ben / vnd mir guͤnſtig gewo - gen zu ſeyn.

ENDE.

[129]

ERRATA.

PAg. 8. lin. 26 liß fein. pag. 10. lin. 22. Catalogus. pag. 12. l. 19 der andern column. annuus. pag. 14. lin. 16 der erſten col. liß vernum. pag. 16. l. 2. der andern column. liß ſaccharinum. item lin. 13 liß domeſtica. pag. 17. l. 28. der erſten col. leſche gantz weg. item lin. 32 liß Perſico. pag. 18. lin. 13 der erſten column. liß Hederæ. pag. 20. l. 13 der erſten col. liß polyanthos. pag. 22. l. 14 der erſten col. liß Alyſſon. item lin. 5 der 2 col. liß minor. item lin. 10 leſche gantz weg. pag. 23 nach der letzten lin. ſetze Canna In - dica fl. rubro. item lin. 2 der 2 col. liß Eriocephalus. pag. 24. l. 17 der erſten col. del. flore. item lineam 6 der 2 col. ſetze nach der 9 lin. it. lin. 19 liß Cotyledon. pag. 25. l 31 der erſten col. liß Flos cuculi fl. alboodontitis. pag. 26. l. 12 der 2 col. liß fol. Sal - viæ. p. 28. l. 16 der erſten col. liß milium. pag. 29. lin. 17 der 2 col. liß lanceolatus. p. 31. l. 28 der 2 col. liß intubaceum. pag. 32. l. 9. der 2 col. liß Azedaraeth. it. lin. 23 liß ceraſus. p. 37. l. 15 der erſt. col. adde flore. it. l. 22. liß lucida. it. lin. 24 liß ſaccharato. it: lin. 15 der 2 col. liß Neapolitana. lin. 34 liß Bœtica. it: lin. ult. liß Chamæpitys. p. 42. l. 10 der 2 col. liß lævis. pag 43. l. 11 der 2 col. liß Valeriana. it: lin. 16 liß Phlomos. p. 48. l. 6. liß Grotten. p. 53. l. 28 liß auß. it: lin. 22 liß Geniſta. p. 60. l. 2 liß abſetzen. pag. 72. lin. 28 liß Colocaſia. p. 78 gegen die 2 lin. ſetze auff den Rand Artiſchocken. p. 81. l. 21 del. mehr. pag. 102 l. 15 liß Condiment. pag. 121. lin. 12 liß Virga.

Vnterricht / wohin die Kupffer gehoͤren.

DEr Brunn / pag. 4. Die fuͤnff Kupffer vom Binde - werck / pag. 51. Der Fallſtein / p. 112. Der groß-vnd klei - ne Heitesberg / pag. 115. Der Moraß oder Bruch / pag. 117. Der Klotzberg / pag. 119. Die alte Aſſeburg / pag. 120. Der Huͤe / pag. 122. Der Blocksberg / pag. 123. Der Gater - ſchlebiſche Seeberg / pag. 126.

[130][131][132][133]

About this transcription

TextBeschreibung des gantzen Fürstlichen Braunschweigischen Gartens zu Hessem/ Mit seinen Künstlichen Abtheilungen/ [Q]uartieren/ Gehecken/ Gebäwden/ Lauberhütten/ Wasser-Künsten/ Brunnen/ vnd außgehawenen Bildern
Author Johann Royer
Extent176 images; 29473 tokens; 6802 types; 217734 characters
Responsibility Alexander Geyken, ed.; Susanne Haaf, ed.; Bryan Jurish, ed.; Matthias Boenig, ed.; Christian Thomas, ed.; Frank Wiegand, ed.

CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe

EditionVollständige digitalisierte Ausgabe.

About the source text

Bibliographic informationBeschreibung des gantzen Fürstlichen Braunschweigischen Gartens zu Hessem/ Mit seinen Künstlichen Abtheilungen/ [Q]uartieren/ Gehecken/ Gebäwden/ Lauberhütten/ Wasser-Künsten/ Brunnen/ vnd außgehawenen Bildern Auch Ordentliche richtige Specification aller derer Simplicium vnd Gewächse/ so von Anno 1607 biß in das 1647 Jahr darinnen mit grosser Lust vnd Verwunderung gezeuget worden Jn Zwey Capitul verfasset Johann Royer. . [5] Bl., 128 S., [1], [14] Bl. : Kupfert., 14 Ill. (Kupferst.) KolwaldHalberstadt1648.

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HAB Wolfenbüttel HAB Wolfenbüttel, M: Gn 10332Dig: http://diglib.hab.de/drucke/gn-10332/start.htm

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Fraktur

LanguageGerman
ClassificationFachtext; Gartenbau; Wissenschaft; Gartenbau; core; ready; china

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  • Deutsches Textarchiv
  • Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities (BBAW)
  • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW)
  • Jägerstr. 22/23, 10117 BerlinGermany
ImprintBerlin 2019-12-09T17:34:15Z
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ShelfmarkHAB Wolfenbüttel, M: Gn 10332
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