Euer Hochgraͤfl. Gnaden geruhen hoͤchſt - geneigt zu vergeben, daß ich mich unterfange, gegenwaͤrtigem Ritter-Exercitien-Lexico Dero hohen Nah -menmen vorzuſetzen, und dadurch meinem geringen Marcke das groͤſte Anſehen zu geben.
Jch bemuͤhe mich durch die unterthaͤnigſte Uiberreichung deſſelben, meine unendliche Danckbarkeit, mit welcher ich Dero Hoch - Graͤfl. Hauſe von langen Zeiten her ver - pflichtet bin, einigermaſſen, an den Tag zu le - gen. Jch erinnere mich noch mit tiefſter Ehr - furcht der vielen Gnadens-Bezeugungen, de - ren weiland Se. Hochgraͤfl. Excellentz, Euer Hochgraͤfl. Gnaden hochſeliger Herr Groß-Vater, damals en Chef commandi - render General-Feld-Marſchall der Chur - Saͤchſiſchen Huͤlfs-Voͤlcker am Rhein-Strom, mich gewuͤrdiget, da ich als Volontair unter ſeinem Commando zu ſtehen das Gluͤck hatte: und das ungemeine Wohlwollen, ſo Euer Hochgraͤfl. Gnaden ſelbſt mir angedeihen laſſen, iſt bey mir iederzeit in unvergeſſenem Andencken. Alles dieſes hat mir wichtig ge - nung geſchienen, den Entſchluß zu faſſen, mei - nen ehrerbietigſten Trieben der verpflichteſten Erkenntlichkeit in etwas Genuͤge zu leiſten, ohn - geachtet Dieſelben niemals bis an die Groͤſſe von Euer Hochgraͤfl. Gnaden hohen Wohl - gewogenheit reichen kan.
DochDoch vielleicht wuͤrde meine gegenwaͤrtige Arbeit auch daher von Euer Hochgraͤfl. Gnaden eines guͤnſtigen Anblickes gewaͤrtig ſeyn koͤnnen, da ich von einer Sache handele, bey welcher Dieſelben Dero preiswuͤrdigſten Geſchicklichkeiten mit reizender Lebhaftigkeit und dem angenehmſten Weſen zu Dero Ver - gnuͤgen anzuwenden geruhen. Euer Hoch - graͤfl. Gnaden prangen bey dem Beſitz ho - her Tugenden und Vollkommenheiten auch zu - gleich mit dem herrlichen Ruhme einer ausneh - menden Fertigkeit in den Ritterlichen Uibungen, und die Reitkunſt hat iederzeit Dero Hochach - tung wuͤrdig geſchienen. Jch hoffe alſo nicht vergebens, mein Ritter-Exercitien-Lexicon, welches ich auf Verlangen groſſer Goͤnner und Liebhaber dieſer Kunſt (weil dergleichen noch nicht vorhanden) aus den beſten Frantzoͤſiſchen, Jtalieniſchen und Deutſchen Scribenten zu - ſammen getragen, wird ſich Dero gnaͤdigen Auf - nahme gleichergeſtalt zu verſprechen haben.
Euer Hochgraͤfl. Gnaden beurtheilen demnach mein ſchuldiges Beginnen nach Dero angeerbten, ungemeinen Huld und Liebe, und ge - ruhen dieſes Buch als ein Zeichen meiner ehrer - bietigſten Unterthaͤnigkeit aufzunehmen.
DerDer Allerhoͤchſte ſegne Dieſelben, und er - halte Sie in allem Hochgraͤfl. Wohlergehen. Er laſſe es Jhnen nach dem Wunſch der Ho - hen in der Welt gelingen, und mache Dero angehende Regierung vollkommen gluͤcklich, und laſſe Dieſelben unendlich geſegnet ſeyn. Er erfuͤlle an Denenſelben die unſchaͤtzbare Hofnung des Hochgraͤfl. hohen Hauſes, wie das Gebet Dero getreueſten Unterthanen. Jch werde in tiefſter Ehrerbietigkeit Zeitlebens beharren
Hochgebohrner Reichs-Graf, Gnaͤdiger Graf und Herr, Euer Hochgraͤfl. Gnaden
DJe Gewohnheit, ein und andere Wiſſenſchaft in alphabetiſcher Ordnung abzuhandeln, iſt zwar nicht erſt geſtern oder heute aufgekommen; ſon - dern ſchon bey den alten Griechen, ſonderlich mit der Weltweisheit, im Brauche geweſen: Jedoch unſer itzt - lauffendes Jahrhundert iſt in dieſem Stuͤcke dergeſtalt fruchtbar, daß man es bey nahe fuͤr eine Mode halten ſolte, wodurch nicht nur alle und iede Wiſſenſchaften, ſon - dern ſo gar alles, was in der Welt zu wiſſen dienlich iſt, in Form eines Lexici muͤſte vorgetragen werden. Aus dieſem groſſen Anwachſe der Lexicorum haben nun ei - nige die Abnahme und den Verfall der Gelehrſamkeit beſorgen wollen; und daher gewuͤnſchet, daß man ent - weder gantz und gar keine ſogenannte Real-Lexica, oder doch derſelbigen ſehr wenige haben moͤchte. Andere hin - gegen urtheilen gantz anders, und vertheidigen die Nutz - barkeit und Nothwendigkeit der Real-Lexicorum. Denn, ſagen ſie, bey den itzigen Zeiten, da faſt alle Wiſſenſchaften ihren hoͤchſten Gipfel erreichet haben, und deren Feld ſo gar weitlauftig iſt, daß eine iede derſelben ihren eigenen Mann erfodert; gleichwol aber die heutige Welt von ei - nem Gelehrten begehren darf, daß er nicht nur die Wiſ - ſenſchaft, welche er hauptſaͤchlich treibet, gruͤndlich ver - ſtehe, ſondern auch von allen andern Dingen, ſie moͤ -) (5genVorrede. gen in ſein Hauptwerck einſchlagen oder nicht, nicht nur nicht unerfahren ſeyn, ſondern wenigſtens ſo viel wiſſen ſoll, daß er von allem, was im Umgange mit andern vorkoͤmmet, deutliche Begriffe geben und richtig urthei - len koͤnne: So ſey man allerdings denjenigen verbunden, welche der viel zu wiſſen begierigen Welt mit gruͤndlichen Lexicis an die Hand gegangen, damit man durch dieſes Mittel ſich entweder einigen Vorſchmack von den Wiſ - ſenſchaften, welche man ſonſt fuͤr ſich nicht erlernet, faſt zufaͤllig machen, oder doch ohne viele Muͤhe dasjenige, was man aus einer Wiſſenſchaft zu wiſſen verlanget, ſo - gleich finden, oder was einem ſonſt nicht ſchlechterdings unbekannt, dem Gedaͤchtniß aber wieder entfallen, durch Huͤlfe der alphabetiſchen Ordnung ohnſchwer wiederho - len koͤnne. Es wuͤrde nicht leicht iemand gefunden wer - den, welcher ſich einbilden ſolte, er koͤnne eine ihm un - bekannte Wiſſenſchaft aus einem Lexico erlernen; viel - mehr wuͤrde ein ieder Vernuͤnftiger zu dieſem Zwecke ſich lieber eines beliebten Compendii von derſelben bedie - nen wollen, weil er auſſerdem einen ſchlechten Helden in dergleichen Wiſſenſchaft vorſtellen doͤrffte. Und alſo fal - le die Beſorgniß weg, daß die Lexica faule Leute mach - ten, und muͤſſe man wegen des Misbrauchs nicht ſogleich den rechten Gebrauch verwerfen. Dieneten ſie nicht zum Seyn, ſo haͤtten ſie doch ihren Nutz nicht nur im Schein, ſondern auch in dem Wohlſeyn. So koͤnne man auch nicht abſehen, warum durch Verwerfung dieſer nuͤtzli - chen Buͤcher ſo viele Lehrbegierige, welcher Werck nichts weniger als die gelehrten Wiſſenſchaften ſind, und die ſich unter die Gelehrten zu rechnen nicht begehren, den - noch aber dabey begierig ſind, von ein und andern Stuͤ - cken derſelben ſich einige Erkenntniß zu wege zu bringen, oder die Kunſtwoͤrter und das Verfahren von andern nuͤtzlichen Kuͤnſten ſich bekannt zu machen, ihres unta - delhaften Vergnuͤgens berauben wolle. Dieſe koͤnten ih - ren Zweck nicht fuͤglicher, als durch den Gebrauch derLexi -Vorrede. Lexicorum erreichen, weil ihnen dadurch von den zu wiſ - ſen verlangten Dingen deutliche Begriffe beygebracht wuͤrden. Daß ſolche Begriffe nicht allemal hinlaͤnglich und an einander hangend waͤren, ſchade nicht: denn die - ſes ſey wider die Abſicht ſolcher Leute, welche es zu einer Gruͤndlichkeit in ihrem Wiſſen zu bringen nicht begehr - ten. Der groͤſte Theil der vernuͤnfftigen Welt halte die Real-Lexica fuͤr nuͤtzliche, noͤthige und unentbehrliche Wercke, weil man ſehe, daß ſie in den Buchlaͤden vor andern ſehr fleißig aufgeſucht wuͤrden. Allen und ieden derſelben koͤnne man zwar das Wort nicht reden, maſſen freylich verſchiedene ſo beſchaffen ſeyn, daß man deren Verluſt zu beklagen eben nicht Urſache faͤnde.
So groß nun die Anzahl der Real-Lexicorum an - gewachſen, ſo haben dennoch viele bey dieſer groſſen Men - ge ſich gewundert, warum bisher niemand die Ritterli - chen Exercitia in einem Lexico beſchrieben; da man doch nicht nur faſt allen gelehrten Wiſſenſchaften und Kuͤnſten, ſondern auch den Handwerckern und andern die Ehre an - gethan, ihre Kunſtwoͤrter und die bey derſelben vorkom - mende Sachen in alphabetiſcher Ordnung zu beſchreiben und zu erklaͤren. Man fand zwar hier und da in eini - gen Lexicis verſchiedenes von den Ritterlichen Uibungen zerſtreuet; es war aber ſo ſparſam, daß es den Kennern und Liebhabern ſolcher Uibungen nicht hinlaͤnglich ſchiene. Dannenhero ſehneten ſie ſich nach einem Buche, welches nur allein von Ritterlichen Exercitiis handelte, und die dabey vorkommende Kunſt-Woͤrter und Sachen deut - lich in alphabetiſcher Ordnung vortruͤge. Der Verfaſ - ſer dieſes Buches war eine Zeither von nicht wenigen dißfalls inſtaͤndigſt angegangen worden, da er ſich end - lich entſchloß, eine ſo loͤbliche Arbeit zu unternehmen, wel - che er hiermit liefert, unter der Hoffnung, ſie werde eben der guͤtigen und willigen Aufnahme gewuͤrdiget werden, welche andere nuͤtzliche und beliebte Real-Lexica gefunden. Was er nun in dieſem Wercke geleiſtet hat, davon thut er hier folgende kuͤrtzliche Anzeige.
DerVorrede.Der Vorwurf ſeiner Arbeit betrift nicht ſolche Sa - chen, welche eigentlich zur Gelehrſamkeit gehoͤren; Denn dieſe hat vornemlich mit der Ausbeſſerung der Seele, des Verſtandes, des Willens ꝛc. zu thun. Dahingegen er hier vielmehr auf die Ausbeſſerung des Leibes ſeine Ab - ſicht gerichtet. Es wird wol niemand zweifeln, ob dieſe Beſchaͤftigung nuͤtzlich und noͤthig ſeyn, und ob unſer Leib einer Pflege, ihn geſchickter zu machen, beduͤrfe. Die alltaͤgliche Erfahrung zeiget uns ja, wie wenig Men - ſchen gefunden werden, die, ob ſie zwar geſunde und wohlgebildete Gliedmaſſen haben, eine zierliche und zu dieſer und jener Verrichtung geſchickte Leibes-Stellung von ſich blicken laſſen, wofern ſie nicht durch Kunſt und Unterweiſung gehoͤrig darzu vorbereitet worden. We - gen dieſer natuͤrlichen allgemeinen Plumpheit und Un - geſchicklichkeit des menſchlichen Leibes haben ſchon in den alleralteſten Zeiten faſt alle Voͤlcker, wie die Geſchichte bezeugen, mit ihrer Jugend gewiſſe beſondere Leibes-Ui - bungen vorgenommen. Der alten Griechen ihre 5 Ar - ten ſolcher Uibungen ſind bekannt genug, nemlich das Lauffen, Springen, Tellerwerfen, Spießwerfen und Rin - gen. Von den alten Deutſchen ſagt Tacitus de M. G. c. XXIV: “Sie haben unter ihnen bey allen Verſammlun - „ gen nur einerley Art der Schauſpiele. Junge Leute, „ die das Spiel treiben, ſpringen nacket herum, zwiſchen „ ausgereckten Spieſſen und Schwerdtern. Die Uibung „ hat ihnen eine Geſchicklichkeit, und dieſe einen Wohlſtand „ erworben; wiewol ſie es nicht um Gewinns oder Lohns „ willen gebrauchen, wo ſie nicht dieſes fuͤr eine Beloh - „ nung ihres verwegenen Kitzels achten, daß ſie die Zu - „ ſchauer beluſtiget. „ Aus eben der Urſache ſind die bey uns gewoͤhnlichen Leibes-Uibungen eingefuͤhret worden, daß ſie den Menſchen nicht allein anſehnlich, und ſeine von Natur plumpe und gleichſam hoͤltzerne Gliedmaſſen fertig, belebt und geſchicklich machen, ſondern auch die Geſundheit befoͤrdern und erhalten, und die Kraͤfte ver -meh -Vorrede. mehren ſollen. Daher hat jener kluge Jtaliener, wie Chytræus in Deliciis Europæ p. 65 meldet, in einer Gar - ten-Mauer zu Neapolis nicht unbillig einhauen laſſen: Die Uibung des Leibes iſt des menſchlichen Lebens Er - „ haltung: eine Vermehrung der natuͤrlichen Waͤrme: „ eine Aufmunterung des faulen und ſchlaͤfrigen Gemuͤths: „ der natuͤrlichen Kraͤfte Verſtaͤrckung: aller uͤberfluͤßi - „ gen boͤſen Feuchtigkeiten Verzehrung: ein Feind des „ Muͤßigganges: ein Gewinn der Zeit: der Jugend „ Gebuͤhr, und des Alters Freude. Derowegen nur „ allein derjenige die Exercitia verachtet, der ſowol der Ge - „ ſundheit des Leibes, als des Gemuͤths, ermangeln will. „ Verdienen die Exercitia ein ſo herrliches Lob, ſo hat der Verfaſſer ſeine Zeit nicht uͤbel angewendet in Verferti - gung eines Exercitien-Lexici. Und da er ſeine Abſicht auf die Ritter, das iſt, diejenigen gerichtet, welchen die Ge - burt vor dem buͤrgerlichen Stande einen Vorzug verlie - hen hat, zu hohen und wichtigen Aemtern und Bedie - nungen ſowol im Kriege als bey Hofe zu gelangen; ſo nennet er ſein Buch ein Ritter-Exercitien-Lexicon.
Exercitia equeſtria ſind diejenigen Uibungen, welche auf Ritter-Academien gelehrt und getrieben werden. Mit dem Tantzen wird der Anfang billig gemacht, weil es nicht ſo ſchwer und arbeitſam, als die andern, und ſolches auch bey zarter Jugend kan geuͤbet werden; ferner weil es die Gliedmaſſen zu allen andern ſchweren Uibungen, als Fechten, Reiten, zubereitet, und fertig und geſchickt macht; und endlich weil ſie eine aͤuſſerliche Sitten-Lehre iſt, und nebſt der zierlichen Leibes-Stellung zu einer ge - faͤlligmachenden Auffuͤhrung anweiſet. Weil nun die Muſic die Seele des Tantzens iſt, ſo findet ſelbige auch hier ihren Platz. Die Fecht-Kunſt machet die Bosheit der Menſchen nothwendig. Denn ſie weiſet an, wie man den Degen geſchickt fuͤhren, und die ſich an uns noͤthigenden Feinde abtreiben ſolle, daß ſie uns nicht ſcha - den. Die Reit-Kunſt, welche lehret, wie man zierlichundVorrede. und geſchickt zu Pferde ſitzen, und ein wohlabgerichtet Pferd kluͤglich regieren ſolle, iſt einem von Adel hoͤchſt - unentbehrlich. Sie hat ihren Nutzen nicht nur im Krie - ge, ſondern auch an Hoͤfen, da bey verſchiedenen Gele - genheiten eine Parade zu Pferde, bey Aufzuͤgen, Ein - zuͤgen, Carrouſelen ꝛc. gemacht wird. Das Jagen iſt eine Ritterliche Uibung, und koͤmmet faſt in allen Stuͤ - cken mit den Kriegs-Verrichtungen uͤberein. Der Ab - ſicht des Verfaſſers zu Folge, da er die adeliche Jugend anweiſen will, wie ſie durch eine gefaͤllig-machende Auf - fuͤhrung ſich in Stand ſetzen koͤnne, dereinſt vollkomme - ne Hof-Leute, gute Soldaten und geſchickte Hauswir - the abzugeben, muſte nicht nur die Jagd-Wiſſenſchaft, ſondern auch das Forſt-Weſen hier ausfuͤhrlich beſchrieben werden. Daher iſt denn nun der Titel erwachſen, daß dis Buch ein Reit-Jagd-Fecht-Tantz - oder Ritter-Exercitien - Lexicon betitelt worden. Endlich hat der Verfaſſer, gleichſam als einen Anhang zu den Ritterlichen Uibun - gen, noch hinzugefuͤget die Wappen-Kunſt, als eine dem Adel eigenthuͤmliche und unentbehrliche Wiſſenſchafft. Wie er nun alles, was er auf dem Titel verſprochen, mit moͤglichſter Gruͤndlichkeit und Deutlichkeit ausgefuͤhret, und verſichert iſt, es ſey weder was uͤberfluͤßiges noch unnoͤthiges eingeſchlichen, noch auch was noͤthiges und nuͤtzliches ausgelaſſen: Alſo verſpricht er ſich von dem Ge - neigten Leſer ein guͤtiges Urtheil, welchem er ſich und ſein Buch empfielet.
Geſchrieben in der Franckfur - ter Oſter-Meſſe 1742.
A iſt der erſte Buchſtabe und Vocal im Alphabet, und wird in Bezeichnung der Dinge unterſchiedlich gebraucht, z. E. in Zahlen bedeutet A eine Eins; in der Algebra werden die gegebene oder angenommene Groͤſ - ſen iederzeit mit A, B, C &c. benen - net, gleichwie die unbekannten oder zu ſuchenden mit x, y, z. Jn der Muſic dienet A mit den uͤbri - gen Buchſtaben bis H zu Bezeich - nung der muſicaliſchen Noten. Die Aertzte laſſen ein doppeltes a̅a̅ ſo viel als ana (ſo ein Griechiſches Wort iſt) gelten, welches andeu - tet, daß von denen Speciebns in dem Recepte von einem ſo viel, als von dem andern ſolle genom - men werden. Ein dreyfaches a̅a̅a̅ iſt in der Chymie ſo viel als Amal - gama; A. B. aber Arenoſum Bal - neum. Jn der heiligen Schrifft nennet ſich unſer Heiland ſelbſt das A und das O, das iſt, den An - fang und das Ende, als welche beyde Buchſtaben das Griechiſche Alphabet anfangen und beſchlieſ - ſen. Jn den Roͤmiſchen Nahmen zeiget A. ſo viel an, als Aulus. Wenn die alten Roͤmer zur Zeit
der Buͤrgermeiſter bey Gebung ih - rer Geſetze ſich des Buchſtabens A. bedieneten, ſolte ſolches Anti - quo heiſſen, das iſt, ich verwer - fe das Geſetz, oder laſſe es bey dem Alten bewenden. Jn den Gerich - ten der Roͤmer zeigete das A, wel - ches auf kleine hoͤltzerne und mit Wachs uͤberzogene Taͤfelgen ge - ſchrieben, und in die aufgeſtellete Urnas geworfen wurde, Abſolvo an, daß der Verklagte ſolte los - geſprochen werden. Die Frantzoͤ - ſiſchen Muͤntzen, welche mit dem A bezeichnet ſind, werden zu Pa - ris gepraͤget, und fuͤr die beſten ge - halten.
Dieſes iſt die Laͤnge der Zeit, ſo verfloſſen ſeit der Geburts-Zeit, welches merckwuͤrdig, daß das Pferd den Vortheil hat, daß es die unterſchiedliche Veraͤnderun - gen ſeiner erſten Jahre anzeigen kan, es ſeye nun gleich durch die An - zahl ſeiner Zaͤhne, daß es ſolche einen nach den andern bringt, und neue hervor ſchiebt, oder durch ſchwartze Kennzeichen, oder aber durch einige andere Muthmaſſun -Ritter-Lexic. Agen,Aahgen, als die Knoͤpffe an der Rie - be, des Schweiffs, Falten des Gaumens, Runtzeln der Backen und dergleichen. Wie denn die Roßtaͤuſcher und andere an dem Schieben und Abgeben der 12 vor - dern Zaͤhne oben und unten der Pferde Alter bis ins fuͤnffte Jahr; an dem Kerne oder den ſchwartzen Zeichen in den Flaͤchen der Zaͤhne bis ins zehende Jahr; und an den Wartzen vornen inwendig an den Kothen bis ins dreyzehende Jahr mit ziemlicher Gewißheit abnehmen und erkennen koͤnnen. Wenn aber andere noch weiter gehen, und ſol - ches Alter bis ins 30 Jahr, an den weiſſen Haaren uͤber den Au - gen und Runtzeln an den Leffzen zu kennen vermeinen; ſo halten ih - re Regeln und Merckzeichen nicht allemahl Stich.
Jſt ein Ermunterungs-Wort auf der Reitbahn, um ein Pferd in denen Courbetten anzufriſchen, daß es nach erhabener Stimme auf die Tempi Achtung giebt, und nicht einen Satz langſam, den an - dern geſchwinde vollfuͤhrt, in wel - chen weder Kunſt, Wohlſtand, Nu - tzen noch Geſchicklichkeit iſt.
Jſt ein Jaͤger-Wort, und be - deutet bey ihnen ſo viel als eſſen; ſie brauchen es aber von dem ro - then Wildpret oder Hirſchen, wenn ſolches friſſet, ſo ſprechen ſie der Hirſch aaſſet.
Wird nach den Roͤmiſchen Rech - ten mit der Landes-Verweiſung, oder auch andern Straffen bele - get, nach den Saͤchſiſchen Rech - ten ſoll er am Leben geſtrafft wer - den, bey den Frießlaͤndern iſt beyAbbdieſem Verbrechen die Landes-Ver - weiſung mit und ohne Staupen - Schlag, Brandmarckung ꝛc. ge - braͤuchlich.
Heiſt angautzen oder anſchnar - chen, da ein beißiger Hengſt den andern anſchnautzet und erſchre - cket: ſolche Schnarcher ſind ge - meiniglich nicht viel werth, ſon - dern ſie ſind boshafftig und zornig, mit ſolchen Pferden iſt im Krieg und auf den Exercir-Plaͤtzen uͤbel fort zu kommen, will man anders nicht Schimpff und Schaden ha - ben. V. Haine.
Anlegen oder anſchlagen, ge - ſchicht auf der Bahn auf mancher - ley Weiſe, als nemlich: man legt einem jungen Pferde in der Ab - richtung oͤffters die Schenckel, Waden oder Ferſen an den Leib, damit es anfaͤnglich deren nur ge - wohne, und nachhero die Schen - ckel-Huͤlffen und die Sporen lerne annehmen, um ſolchen zu folgen.
Heiſt abkaͤmmen, nemlich die Maͤhn, Schopff und Schweiff, die ſind an einem Pferd trucken wohl zu kaͤmmen, und auf beyde Seiten unter und uͤber ſich, her - nach erſt glatt abwerts gerichtet, und daſſelbe ſubtil und ſauber, daß man nicht die langen ſchoͤnſten Haa - re (welche eine Zierde des Pfer - des) muthwillig ausreiſſe und ab - kuͤrtze.
Wird auch von den Jaͤgern ge - ſagt, wenn ſie bey Endigung einer Jagd eine Muſic mit ihren Hoͤr - nern machen.
Abend -Wird entweder durch eine oder durch ein Paar ſingende Stimmen, mit Jnſtrumenten begleitet, des Abends gebracht, und laͤſſet ſich nirgends beſſer, als auf dem Waſ - ſer, bey ſtillem Wetter hoͤren. Da ihre Haupt-Eigenſchafft Tendreſ - ſe oder zaͤrtliche und ſtarcke Liebe ohne Verſtellung ſeyn ſoll; ſo ſchei - net es, daß die Serenaden bey Gluͤckwuͤnſchungen, oͤffentlichen Gepraͤngen, Befoͤrderungen auf hohen Schulen und dergleichen, auſſer ihrem Element und wider ihre Natur gebraucht werden, als zu welchen ſich die Oratorien und Aubaden wegen ihrer hochtraben - den Eigenſchafft beſſer ſchicken.
Heißt im Fechten, wenn man einen halben Circkel unter der Klin - ge durch machet, ſowol von der auswendigen als inwendigen Seite.
Jſt, ſo man ſich ſolcher Gelegen - heit bedienet, und bey des Con - treparts Losgehen ſtoͤſſet.
Wird derjenige genannt, wel - cher zum Abrichten eingefangen worden, da er ſchon ſeine Federn und vollkommene Kraͤffte bekom - men hat, auf den Raub auszuge - hen.
Jſt bey dem Forſtweſen das auf einem Gehauich befindliche Holtz abhauen. Man pfleget das Tan - gel-Holtz voͤllig abzuhauen und abzutreiben, theils um dem in derAboErde liegenden Saamen zum Wachsthum Lufft zu machen, theils weil der Wind die ſtehend geblie - bene Laas-Baͤume, welche keine tieffe Wurtzel ſchlagen, dennoch uͤbern Hauffen werfen wuͤrde. Da - hingegen wird das Laub-Holtz nicht voͤllig abgeholtzet, wie das Nadel - und Tangel-Holtz, ſondern man laͤßt die darinnen befindlichen Laas-Reiſſer, Vorſtaͤnder, ange - hende Baͤume und Haupt-Baͤume in gewiſſer Anzahl ſtehen.
Geſchiehet, wenn bey dem Be - ſtaͤtigungs-Jagen das mit dem Zeuge eingeſtellete Wildpret ſoll gefangen oder gefaͤllet werden. Was dabey insgemein pflege vor - genommen werden, kan man im Oeconomiſchen Lexico leſen.
Wird bey den Jaͤgern ein durch ein Gehoͤltze gehauener Weg ge - nennet, welcher nach dem Lauff zugehet, und der alſo nach der manierlichen Proportion gehauen iſt, wie das Jagen formiret ſeyn muß.
Jſt eine Art zu pariren, beſonders gegen den Stoß Tertie, deßgleichen auch gegen die Quarte inwendig.
Sagt man, wenn einem Thiere etwas abgeſchnitten wird.
Ein ungeſtaltes, heßlich und ab - ſcheuliches Pferd, ſo vom Kopf groß, lang, breit, dick, fett, uͤbel gezeichnet iſt, groſſe, lange, weite abhangende Ohren hat, ſchmahl von Bruſt und Creutz abgeſchlif -A 2fenAbofen iſt, daneben der Bauch zu groß oder zu klein, darbey eingezogen, in beyden Seiten leer wie ein Wind - hund, von Schenckeln geſchwol - len, voller Oberbeine und Floß - Gallen, allzulang und bockbeinigt, grobhaͤrig, ratzenſchweiffig, darbey untreu, boshafftig, beiſſend, fchla - gend, tuͤckiſch im Stall und im Ge - brauch gegen Menſchen und Pfer - de iſt, oder andere Gebrechen hat.
Das Verwerffen geſchicht, wenn eine traͤchtige Stute vor der Zeit dero Leibes-Frucht von ſich laͤſt, welches gemeiniglich von harter Arbeit herkommt, oder wann ſie die bittere Wurtzel Gentiana friſſet, oder aber, wenn Lichter von Talch bey ihr erloͤſchen, und ihr ſolcher Geſtanck zu viel in die Naſenloͤcher eindringet; welches ebenmaͤßig der Schweffel-Geſtanck verurſa - chen ſoll.
Jſt ein Cabaliſtiſches und Ma - giſches Wort, welches einige ge - gen das Fieber anhaͤngen. Einige ſchreiben das Wort auf einen Zet - tel, und ſtecken ihn einem wilden Pferd ins Ohr, wenn es ſich nicht will beſchlagen laſſen. Allein Ver - nuͤnfftige verabſcheuen dergleichen nichtsnuͤtzigen Aberglauben.
Jſt eine muſicaliſche Figur, da die Harmonie, wenn es nemlich der Text, oder in Jnſtrumental - Sachen andere Umſtaͤnde erfode - ren, ploͤtzlich, und zwar mehren - theils am Ende eines Periodi, ab - bricht oder abſchnappet.
Jſt hitzig und trocken, auch ei - nes bittern zuſammenziehenden, und ſcharffen Geſchmacks, wird auswerts der Garten-Beete ge - ſetzt, hat ſchoͤne zerkerbte, weiß - lichte aſchen-faͤrbige Blaͤtter; im Herbſt bekommt er an den Gipf - feln viel runde kleine Knoͤpfflein, daraus werden bleich-gelbe Bluͤm - lein; hat in der Artzeney groſſen Nutzen, abſonderlich iſt der Wer - mut-Wein trefflich gut wider alle gifftige und boͤſe Lufft, ja er hat auch innerlich ſolche herrliche Wirckung die Natur zu ſtaͤrcken, daß, wann er maͤßig gebraucht wird, er die Krafft hat, den Menſchen laͤnger beym Leben zu erhalten, wie der uralte Jſraelitiſche Artzt Hazary bezeugt: Correct. Herb. pag. 41.
Sagt man vom Hirſchen oder Rehbock, wenn ſie die rauhe Haut von ihren Gehoͤrnen, wenn dieſel - be wieder vereckt ſind, an den Baͤu - men abſchlagen und reinigen.
Heißt das Wildpret des Nachts von den Feldern ins Gehoͤltze ja - gen, damit es nicht aus dem Ge - haͤge und in fremde Refiere gehe.
Nennen die Jaͤger, wenn ſie durch Schritte nach der Laͤnge der Tuͤcher die Entlegenheit der Orte und Stallungen abmeſſen.
Jſt ein Jaͤger-Wort, wenn die Haaſen auf ihrer ordentlichen Faͤhr - te ein Stuͤck Weges zuruͤck gegan - gen, (welches bey den Jaͤgern ein Wiedergang genennet wird,) undals -Abſalsdenn auf die Seite davon abge - ſprungen, und dadurch einen An - fang zu einer neuen Faͤhrte ge - macht. Dergleichen Abſpruͤnge pflegen die Haaſen, wenn ſie vom Felde wieder nach dem Holtze zu gehen, zwey und mehrere zu thun, damit ſie den Hunden den Geruch verlegen und die Spur benehmen moͤgen, um nicht ſo leicht von ih - nen gefunden und aufgejagt zu werden, und alſo deſto ſicherer in ihrem Lager zu ſeyn.
Brauchen die Jaͤger von For - mirung des Lauffes bey einem Ja - gen, wie weit derſelbe gehen ſoll; da ſie denn etliche Hefftel einſchla - gen, nach welchen die Tuͤcher auf - geſtellet werden.
Heiſſet einem Thiere die Haut oder den Balg abziehen, und wird von Woͤlfen, Fuͤchſen, Luchſen, wilden Katzen, Jltiſſen, Mardern, Fiſch-Ottern, Dachſen, Haaſen, Aalen ꝛc. geſagt. Der Baͤr aber wird nicht geſtreifft, hat auch kei - nen Balg, ſondern eine Haut, und wird ſeines Felles halber gantz zerlegt und zerwircket.
Jſt in Deutſchland eine geiſtli - che Perſon, welche ein Kloſter zu regieren hat. Man findet derglei - chen unter den Catholiſchen und Proteſtanten. Bey den letztern ſind es Landes-Staͤnde, welche ei - ne gewiſſe Anzahl Studenten, ſo Conventualen genennet werden, unter ſich haben. Unter den Ca - tholiſchen aber giebt es, welche ti - tulum ſine vitulo, das iſt, die zwar den Titel, aber nicht die Einkuͤnfte haben; dagegen andereAcabeydes beſitzen. Einige derſelben ſind gefuͤrſtete Aebte, z. E. Fulda, Kempten, Corvey ꝛc. weil ſie nem - lich Fuͤrſtliche Rechte und Rega - lien genieſſen, und alle Handlun - gen verrichten koͤnnen, welche von der Landes-Hoheit herruͤhren. Theils derſelben werden infulirte Aebte genennet, weil ſie die Infulam oder Biſchoffs-Muͤtze uͤber ihren Wap - pen und ſonſten gebrauchen duͤr - fen, auch den Biſchoͤffen ſehr na - he kommen.
Jſt das dritte Stuͤck eines Bal - lets, womit ſelbiges geendiget und beſchloſſen wird.
Der Misbrauch derer Pferde iſt ſehr unterſchieden, und iſt der ſchaͤdlichſte, was wider die Natur, Vernunfft und Moͤglichkeit, mit den Pferden vorgenommen wird. Ferner was man aus Vorwitz ohne gnugſame Wiſſenſchafft verſu - chet, aus deren Ermangelung die Pferde nicht Gehorſam leiſten koͤn - nen, wenn ſie gleich gerne wol - ten.
Ein groſſer Strich Landes in dem dritten Welt-Theile Africa, welches von einem Kayſer, der groſſe Neguz genannt, beherrſchet wird, fuͤhret in ſeinem Wappen einen Loͤwen mit der Beyſchrifft: Es hat uͤberwunden der Loͤwe vom Stamme Juda.
Jſt eine Societaͤt, da die Stu -A 3diren -Acadirenden von gewiſſen dazu ver - ordneten Doctoribus und Profef - ſoribus, ſo wohl in der Philoſo - phie, als auch in den andern Fa - cultaͤten unterrichtet, von dem Rectore und Senatu Academico regieret, auch zum Theil promo - viret, und mit Academiſchen Eh - ren-Titeln verſehen, auch den Fra - genden aus den Facultaͤten Reſpon - ſa ertheilet werden.
Jſt eine muſicaliſche Academie oder Opera in der Haupt-Stadt Bruͤſſel in Brabant in den Oeſter - reichiſchen Niederlanden. Anno 1720 ward, an ſtat des verſtorbe - nen Printzens von Berghes, der Fuͤrſt von Thurn und Taßis der - ſelben Protector.
Jſt eine Ritter-Societaͤt, bey welcher nicht allein galante Ritter - liche Exercitia anzutreffen, als Reuten, Fechten, Tantzen, Volti - giren, auf allerhand Inſtrumen - ten ſpielen, ſondern auch die Hi - ſtorie und Geographie, ja die Phi - loſophie ſelbſt, und alle Tugenden gelehret werden, wie auch fremde und auslaͤndiſche Sprachen, in - gleichen in der Matheſi und allen derſelben Theilen, als Arithmetica, Geometria, Mechanica, Optica, Gnomonica, Fortification, Archi - tectur nebſt andern Collegia gele - ſen werden.
Wird die Opera zu Paris ge - nennet, ſo beynahe aus 200 Per - ſonen beſtehet. Sie ward nach der zu Venedig errichtet, und 1669 erhielt der Abt Perrin das Privile -Accgium daruͤber; die erſte Opera, Pomone genannt, ward im fol - genden Jahre im Martio aufgefuͤh - ret. Monſieur Lully, ein Floren - tiner, brachte es noch 1670 dahin, daß ihm das Privilegium gegen ei - ne Summe Geldes ausgehaͤndi - get wurde, und ward ihm von dem Koͤnige das Theatrum in dem Pa - lais Royal, woſelbſt bis dahin die Comoͤdianten agirt hatten, dazu geſchenckt; an welchem Orte denn die Opera beſtaͤndig geblieben. Sie wird woͤchentlich dreymahl aufge - fuͤhrt, und ſoll jaͤhrlich auf 300000 Livres eintragen. Es koͤnnen ade - liche Perſonen Mitglieder derſel - ben ohne Nachtheil ihres Standes abgeben.
Nennet man, wenn ſich Vocal - und Inſtrumental-Stimmen zu - gleich mit einander hoͤren laſſen, und zwar dergeſtalt, daß die Jn - ſtrumente eben das, was die Saͤn - ger, ausfuͤhren.
War eine zu Bologna Anno 1622 von D. Girolamo Giacobbi aufgerichtete muſicaliſche Geſell - ſchafft, deren Wahlſpruch ein mit Pfeiffen oder Rohr bewachſener Huͤgel mit der Beyſchrifft war: Vocis dulcedine captant. Ob die - ſelbe noch beſtehe, iſt unbekannt.
Eine zu Bologna im Kirchen - Staate 1633 von Domenico Bur - netti und Franceſco Bertacchi er - richtete muſicaliſche Geſellſchafft, die zum Wahlſpruche eine Davids - Paucke mit der Beyſchrifft fuͤhrte: Orbem demulcet attactu: Sie mag aber ſchon laͤngſt eingegangen ſeyn.
Acca -So nennet ſich ein iedes Mit - glied, der zu Verona noch bluͤhen - den muſicaliſchen Geſellſchafft. Die Zeit ihrer Stifftung und der - ſelben Urheber iſt nicht bekandt; doch ſo viel gewiß, daß ſie anfangs zu Vicenza errichtet, und ſchon ums Jahr 1565 ſich mit der Acca - demia dell’ Incatenati vereiniget habe.
Jſt eine Manier, da die Stim - me, ehe die folgende vorgeſchrie - bene Note ausgedruckt wird, den naͤchſt daruͤber oder darunter lie - genden Klang gantz ſanfft und gleichſam zweymahl ſehr hurtig be - ruͤhrt. Einige nennen ihn Vor - ſchlag, die Frantzoſen le Port de voix, und iſt er entweder Accen - tus deſcendens oder remittens, der abſteigende Accent, oder Accentus aſcendens oder intendens, der auf - ſteigende Accent. Beyde werden wieder in majorem, da ein gantzer Ton, und minorem eingetheilet, da nur ein Semitonium im Gange gebraucht wird. Alle dieſe Arten ſind Accentus ſimplices. Accen - tus duplex, Accento doppio, Ac - cent double, aber iſt eine muſica - liſche Zierath, da man von zwe - en Gangs - oder Sprungs-Weiſe auf einander folgenden Noten die zweyte ſo geſchwinde anſchlaͤgt, daß die erſte an ihrer Geltung die Helffte verlieret, und man die zweyte um ſo viel eher anſchlaͤget und hoͤren laͤßt.
Eine muſicaliſche Zierath, wenn auf den Clavicymbeln die bey ei -Accner Cadenz vorkommende $$\frac {6}{4}$$ ſo wol in der rechten als lincken Hand, und alſo doppelt oder uͤberfluͤßig ge - griffen, der darauf folgende Satz aber, oder die durch die ſcharfe Terz zu bewerckſtelligende Reſolu - tion, in der rechten Hand allein tractiret, und in der lincken ausge - laſſen wird. Es giebt auch noch andre Arten. Es ſcheinet aber die - ſe Manier nichts anders zu ſeyn, als ein Mordant in vollem Grade.
Bedeutet in der Muſic, wenn Singe-Stimmen von allerhand Jnſtrumenten, in allerhand Arien und Melodien, auf gebrochene und ununterbrochene, abwechſelnde Art begleitet werden. Jnſonderheit wird es von dem General-Baß gebraucht, welcher ſowohl Singe-Stimmen, als Jnſtrumente, begleitet. Noch beſonderer wird es von einem Re - citativ geſagt, welchen lauter Gei - gen mit lang-aushaltenden oder gezogenen Noten und Accorden, ohne Unterbrechung, gantz ſanfte und gleichſam nur ſaͤuſelnd, be - gleiten. Einer, der ſolches Ac - compagniren verrichtet, wird Ac - compagnateur genennet.
Jn der Muſic beſtehet aus drey unterſchiedenen, und doch zuſam - men klingenden Sonis, nemlich dem Fundamental-Ton, deſſen Terz und Quint. Es bedeutet auch ein gantzes Stimmwerck von allerhand Pfeiffen, da von der un - terſten oder groͤſten Baß-Pfeiffe an immer eine nach der andern bis zur kleinſten Diſcant-Pfeiffe fol - get. Ein freyer Accord, der bloſſenA 4Stim -AccStimmung nach iſt, welcher die rechte Hand ohne Zuthun der lin - cken auf einigen beſaiteten Jnſtru - menten macht. Gebrochene Ac - corde ſind, wenn die Klaͤnge einer Zuſammenſtimmung nicht auf ein - mal, ſondern nach einander ver - nommen werden; dieſe dienen zu einer groſſen Zierath in den beglei - tenden Jnſtrumenten, und zu einer unendlichen Veraͤnderung.
Die Jnſtrumenten oder Orgel - Pfeiffen zu rechter und gehoͤriger Uibereinſtimmung bringen, und ſo nennet man es auch ſtimmen. Sonſt heiſſet es auch, wenn Saͤn - ger und Jnſtrumentaliſten in gu - ter und rechter Zuſammenſtim - mung ſich hoͤren laſſen.
Jſt ein mit 12 bis 15 Saiten bezo - genes groſſes Jtalieniſches Baß - Jnſtrument, worauf man mit ei - nem Bogen ſpielet, und zwar alſo, daß 2 bis 3 Saiten zugleich beruͤhret werden.
Heiſt die Pferde anjochen oder ankoppeln, das geſchiehet, wenn die Roßhaͤndler eine Quantitaͤt Re - monte-Pferde aufkauffen, ſo bin - den ſie ſolche eines an des andern Schweiff, und laſſen ſolche hin - ter einander marſchieren, bis ſie ſelbige an Ort und Stelle bringen, alsdenn pflegen ſie dieſelben zu mu - ſtern; ſind aber Hengſte und Be - ſcheller darunter, ſo ſchnallen ſie einen ſtarcken Stock darzwiſchen, daß keines den andern beſchaͤdigen kan. Sie pflegen auch gemeinig - lich dem letzten Pferd ein Gloͤck - gen anzuhencken, damit der Kup - pel-Knecht ſolches vorne hoͤrenAchkan, daß die Reihe noch complet iſt, und ſich keines losgeriſſen hat, wie oͤffters geſchiehet.
Die Gewohnheit der Pferde, wie ſie geartet den Hals zu tragen. Die meiſten Pferde halten von Na - tur den Kopff und Hals auf die lin - cke Seite, daß ſie ſich offt mit der groͤſten Gewalt nicht wollen rechts biegen oder wenden laſſen, das kommt theils von natuͤrlicher Be - ſchaffenheit, wenn es als ein Foh - len im Mutter-Leibe mit dem Kopff auf die lincke Seite liegt, theils auch von ſteter Gewohnheit her, da man mit ihm auf der lincken Sei - ten meiſtens umgehet, es aufzaͤu - met, ſattelt, aufſitzet und abſtei - get ꝛc.
Ein Pferd, ſo niederkauert, das geſchiehet, wenn ein Pferd die hin - tern Fuͤſſe zu viel vorwerts unter den Leib ſetzet, ſo kauert es hinten nieder, und hat keine Staͤrcke auf der Erden, ziehet auch das Vordertheil zu viel an ſich und zu - ruͤck, daß es hinten mehr als vorn an der Erde ſtecket, davon die hin - tern Schenckel faſt das gantze Pferd tragen ſollen; iſt alſo alle Sicher - heit und Entledigung an dem rech - ten gleichen Stand gelegen.
Jſt ein halb durchſichtiger Edel - geſtein, wegen ſeiner mancherley Farben ſehr angenehm, ſonder - lich wenn die Natur in Vorſtel - lung unterſchiedlicher Figuren, als Thiere, Baͤume, Fruͤchte, Wol - cken ꝛc. in demſelben ſpielet; wie denn Koͤnig Pyrrhus einen ſolchenAchatAchAchat gehabt, in welchem die 9 Muſen oder Kunſt-Goͤttinnen, ſammt dem Apolline zu ſehen ge - weſen ſeyn. Der ſchoͤnſte Achat kommt aus Jndien, ſonderlich aus der Provintz Camboja und aus Si - cilien; man findet ihn auch hin und wieder in Deutſchland. Sei - ne Tugend iſt, daß er dem Gifft und gifftiger Thiere Biß wider - ſtehet; daher auch der Adler die - ſen Stein in ſein Neſt traͤgt, um ſeine Jungen vor gifftiger Thiere Biß dadurch zu verwahren. Jn der Kayſerlichen Schatz - und Kunſt - Kammer zu Wien iſt eine aus ei - nem Achat gemachte Schale oder Schuͤſſel zu ſehen, welche eine El - le weniger zwey Finger im Durch - ſchnitte haͤlt, und darum ſo viel hoͤher zu æſtimiren iſt, weil in ih - rer Hoͤle gar deutlich B. XRISTO R. S. XXX von Natur eingewach - ſen, als wenn gleichſam die Na - tur dieſen ungemeinen Edelgeſtein ihrem Schoͤpffer vor andern haͤtte dediciren und aufopffern wollen. v. Lambecii Bibl. Cæſar. L. I Fol. 24. Der Achat war auch der achte Edelgeſtein in dem Amt-Schild - lein Aaronis. Exod. 28 v. 19.
Ein ſchon etwas gewandtes Pferd, welches (degourdi) von der Plumpheit der Glieder befreyet und gleichſam gebrochen und ge - bogen iſt, welches auch ſeine Ge - ſchicklichkeit zur Abrichtung ſehen laͤſt, indem es der Fauſt und dem Schenckel gehorſamet, und von de - nen Schulen einen feinen Anfang hat.
Ein voͤllig zugerittenes Manege - Pferd, das in allen Arien und Schul-Lectionen beſtaͤtiget undAcqabgerichtet iſt; denn es iſt (Ache - vé) und vollkommen, leiſtet in al - len Gehorſam, laͤſt willig auf - und abſitzen, gehet Schritt, Trott, Galop, courbettiret, radoppiret, aggroppiret, iſt dabey leicht in der Fauſt, wohlgeſetzt auf die Hancken, und vortrefflich gewandtſam, ſo wohl terre à terre, als en haut &c.
So die Lateiner Adepti nennen, ſind ſolche Leute, welche ohne or - dentliche Mittel zu beſondern Wiſ - ſenſchafften kommen, und allein durch uͤbernatuͤrliche Erleuchtung von Gott damit begabet werden, wie vom Koͤnig Salomon geſagt wird, auch hat Paracelſus von ſol - chen Leuten geſchrieben, und ſich ſelbſt davor ausgegeben. Hel - montius, als deſſen Scholar, giebt ſich auch fuͤr einen ſolchen Erwer - ber aus, und gratuliret ihm ſelbſt wegen ſolcher Gabe im Anfang ſei - nes Buchs der Phyſicæ inauditæ Col. 3 §. 8: Er ſey mit Anruf - fung des Vaters der Lichter und fleißiger Arbeit zu hoͤherer Erkennt - niß kommen, als ſein Maitre ſelbſt; welches ſich der bekannte Iſaac Hol - landi auch ruͤhmet ꝛc. Nun ſind zwar Arbeit und Gebet keine ver - werffliche Mittel, ja die noͤthig - ſten und vornehmſten, woruͤber Helmontius und Hollandi zu lo - ben; aber hierinnen gehet man zu weit, daß man darneben von ſonſt gewoͤhnlichen Mitteln der Inſtru - mental-Wiſſenſchafften nichts hoͤ - ren will, ſondern ſolche gantz bey - ſeiten ſetzet, auf unmittelbare Er - leuchtung faͤllt, welches ſonderlich die Alchimiſten oder Goldmacher zu thun pflegen; allein es ſind vie - le ſolcher beruͤhmten Acquereurs, mit welchen es zuletzt gemeinig -A 5lichActlich auf einen Betrug hinaus laufft; wie denn einige, ob ſie gleich vor groſſe Herren tingiret, und Gold gemacht haben ſollen, letzt - lich in groſſer Armut geſtorben, oder gar am Galgen in Flitter - Gold aufgehenckt worden.
Eine in einem Schau-Spiele agirende Manns-Perſon.
Eine Bewegung des Mauls, Spielung der Zunge und Kinn - backens des Pferds, welches in - dem es das Gebiß kauet, ſich das Maul erfriſchet, und ein Kenn - zeichen des Vermoͤgens, des Feuers und der Geſundheit iſt; dergleichen Pferde ſind gemeiniglich gelind und weichmaͤulicht, wenn ſie an - ders nicht mit harten Faͤuſten und ſcharffen Gebiſſen verdorben und harte gemacht werden.
Sind die Bezeigungen und Ge - berden eines Reuters zu Pferde, ſo - wol mit dem Leib, Geſicht, als Haͤn - den und Fuͤſſen; welche entwe - der wohl anſtaͤndig, oder ungeber - dig ſeyn. voyez Geſtes.
Eine agirende Weibs-Perſon in einem Schau-Spiele.
Sind in einem Schau-Spiele die Handlungen oder Haupt-Thei - le, deren insgemein 5 ſind: Pro - logus, Protaſis oder Eingang; Epi - taſis, Fortgang; Cataſtaſis, Ver - wirrung; Cataſtrophe, Vorberei - tung zur Auswickelung und Epilo - gus, Schluß. Sie werden wieder in ihre Scenen oder Auftritte einge - theilet.
Wirfft ſich im Anhalten oder Zu - ruͤckziehen mit der Groppa ein oder aus, und begiebt ſich aus der Ordnung. Nechſt dieſen, wenn es arbeitet in den Volten, avanciret es nicht genug bey iedem Tempo, auch ergreiffen ſeine Schultern nicht gnug Terrain, wenn die Groppa zu viel dem Centro der Volta ſich naͤhert: wovon die Ur - ſache iſt, weil der Reuter die Fauſt nicht verwendet, und es mit dem inwendigen Schenckel auswerts getrieben hat; ſo iſt es in ſolche Unordnung gerathen, ſo aber noch zu corrigiren iſt.
Ein in der Muſic gebraͤuchliches Jtalieniſches Wort, ſo gemaͤchlich oder langſam bedeutet.
Jſt derjenige Stand, welcher uͤber die Buͤrger erhoben iſt. Ob - gleich bey allen wohlgeſitteten Voͤl - ckern der Adel beſondere Vorzuͤge, Rechte und Freyheiten zu ieder Zeit genoſſen; ſo hat dennoch Deutſchland oder das H. Roͤmi - ſche Reich ſeinen Adel mit beſon - dern Vorzuͤgen verſehen. Man pfleget denſelben einzutheilen in den hohen und niedern Adel. Zu dem hohen Adel zehlet man Kayſer, Koͤnige, Hertzoge, Fuͤrſten, Gra - fen und Freyherren; den niedern Adel aber machen eigentlich die ſogenannten Edelleute aus. Der gantze Grund des hohen und nie - dern Adels beruhet auf der freyen Geburt und der im Kriege bezeig - ten Tapfferkeit. Der niedere Adel, welcher ſeinen Urſprung den Inge - nuis zu dancken hat, ward ehemahls milites, militares, homines de mi - litari genere, Ritter, Rittermaͤſ -ſigeAdeſige, Ritterbuͤrtige genennet, und war verbunden, beſonders zu Pfer - de Kriegs-Dienſte zu verrichten, wozu denn in damaligen Zeiten auch niemand als Ingenui oder Freye Leute gelangen konten. Er iſt entweder unmittelbar, oder mit - telbar; jener iſt der eigentlich ſo - genannte Reichs-Adel, durch die - ſen aber verſtehet man den Land - ſaͤßigen Adel. Unter dieſen bey - den iſt iedoch kein Unterſcheid, was die Rechte und Vorzuͤge des al - ten Adels betrifft, wenn er Geſetz - und Statuten-maͤßig bewieſen worden. Ferner wird der Adel eingetheilet in den alten und neu - en. Den neuen Adel nennet man, wenn einer durch ſein Wohlverhal - ten die Befreyung von den buͤr - gerlichen Beſchwerden genieſſet, und den Adelſtand auf ſich und ſeine Familie bringet. Hingegen iſt der alte Adel, welcher den von Vater und Mutter, und derſel - ben Groß - und Elter-Vater, auch Groß - und Elter-Mutter vor al - ters her ererbten Schild und Helm auflegen, und ſein adeliches Ge - ſchlecht und Herkommen mit vier, acht, ſechszehen oder mehr Ahnen zu beweiſen im Stande iſt. Und dieſe nennet man daher vier-acht - oder ſechszehen-ſchildige Edelleu - te, Rittermaͤßige, Lehnbare, Schil - des - und Wapens-Genoſſen, rech - te Edelgebohrne, rechtgebohrne Le - hens-Turniers-Genoſſen und rechtmaͤßige ritterliche Adels-Ge - noſſen, zu Schild und Helm, Rit - ter - und Stiffts-maͤßig Gebohr - ne, Ritterbuͤrtige und Stiffts - maͤßige Adels-Perſonen, Ritter - und Landtags-faͤhige Adeliche, vollbuͤrtige Ritters-Leute, die ih - re Ahnen mit Schild und Helm be - weiſen koͤnnen, die Ritter - undAdeStiffts-maͤßigen Herkommens ſind ꝛc. Deren Vorzuͤge waren ehe - deſſen das Recht, zu Rittern ge - ſchlagen zu werden, bey Turnie - ren und Ritter-Spielen zu er - ſcheinen und ſelbigen beyzuwoh - nen, Wapen mit Schild und Helm zu fuͤhren, ſich mit keinem, der nicht ſeine vier Ahnen erwei - ſen kan, wider ihren Willen in Kampf einzulaſſen, allein Ritter - Guͤter zu erlangen, allein zu de - nen Lehn-Land - und Malefitz-Ge - richten gezogen zu werden. Sie koͤnnen nicht nur zu den hoͤchſten Ehren und Wuͤrden gelangen, ſon - dern die meiſten geiſt - und weltli - che Ritter-Orden und hohen Stiffter in Deutſchland nehmen keinen Fuͤrſten, Grafen, Frey - herrn und Edelmann unter ihre Mitglieder auf, welche nicht de - nen Statuten wegen vollfuͤhrter Ahnen-Probe vorher Gnuͤge ge - leiſtet haben. Zur Sitz und Stim - me auf den Land-Taͤgen wird auch niemand zugelaſſen, als welcher ſeine erforderliche Ahnen vorgelegt und erwieſen. Man findet auch noch eine andere Eintheilung in den Hof - und gelehrten Adel: Zu jenem gehoͤren die Hof - und Kriegs - Chargen, unter dieſen aber zehlet man die Doctores gewiſſer Facul - taͤten. Sonſt kan man von dem Adel in Pohlen unten nachſehen, unter dem Titel Polniſcher Adel; von dem alten Roͤmiſchen Adel un - ter Nobilis, und von dem Venetiani - ſchen unter Nobili di Venezia.
Jſt ein Diploma, darinnen der Kayſer, oder ein anderer Fuͤrſt, der ſolches Recht hat, einen Buͤr - ger fuͤr einen Edelmann erklaͤret und mit einem gewiſſen Wapen be -ſtaͤti -Adeſtaͤtiget. Am Kayſerlichen Hofe iſt die Taxe eingefuͤhret, daß fuͤr einen Fuͤrſten-Brief 12000, fuͤr einen Grafen-Brief 4000, fuͤr ei - nen Freyherren-Brief 2000, und fuͤr einen Ritter - oder Adel - Brief 200 Thaler, ohne die Acci - dentien, ſo dem Cantzler, Secre - tario und der Cantzeley gehoͤren, bezahlt werden ſollen. Dieſe Di - plomata muͤſſen bey Verluſt des neu-erlangten Adels innerhalb 3 Monaten, aus der Reichs-Can - tzeley abgeloͤſet werden.
Jſt ein gewoͤhnliches Vorſorge - Mittel bey den Pferden, welches im Fruͤhling und Herbſte pflegt vorgenommen zu werden, und auch bey vielen Kranckheiten derſelben gebraucht wird. Denen Pferden aber, ſo unter vier Jahre ſind, in - gleichen den Wallachen und denen alten wird keine Ader geſchlagen. Was dabey zu beobachten ſey, ſol - ches kan man im Oeconomiſchen Lexico nachleſen, woſelbſt auch die Mittel an die Hand gegeben wer - den, wenn ein Pferd die Adern verruͤcket oder verſtoſſen, daß es davon hincket.
Wird fuͤr den Koͤnig aller Voͤ - gel gehalten, und iſt der groͤſſeſte, ſtaͤrckeſte und geſchwindeſte unter allen Raub-Voͤgeln, er iſt ſo groß, daß auch der groͤſte Mann ſeine Fit - tige nicht ausklaftern kan, ſchwaͤrtz - licher und dunckel-brauner Farbe, hat einen aſchefarbenen am Ende etwas gekruͤmmten mehr groſſen und breiten als langen und ſpitzigen Schnabel, gelbe Fuͤſſe, lange ſtar - cke und gekruͤmmte Klauen oder Faͤnge; die Augen liegen ihm hohl und tieff im Kopffe, und ſe -Adlhen faſt feurig oder ſaffran-gelb aus, der Schwantz aber iſt ziem - lich kurtz. Er hat einen ſcharfen Wind, und vermercket ſeine Nah - rung unglaublich weit von fern. Er horſtet in hohen unwegſamen und unerſteiglichen Stein-Klippen, oder in groſſen Waͤldern an einſamen und duͤſtern Orten auf hohen Tan - nen, und weiß ſich ſo wohl in acht zu nehmen, daß, wenn der Weide - mann ihn zu ſchieſſen ſich verborgen dabey anſtellet, er es alsbald ver - mercket, und ſeinen Jungen den Raub im Vorbeyfliegen und ohne zu fuſſen vorwirfft. Er bleibet gerne in ſeinem einmal erwehlten Horſte, welchen er nicht leicht ver - aͤndert. Seine Nahrung ſind meiſtentheils Haaſen, und ſoll er Steine in ſeine Faͤnge nehmen, ſel - bige uͤber denen Hecken und Dorn - Buͤſchen fallen laſſen und damit die Haaſen ſprengen: auch greifft er Rehe und Hirſche an, und un - terſtehet ſich, wo er nur etwas Bloͤſſe findet, ſolche zu wuͤrgen und zu ſchanden zu ſchlagen. Ob er gleich drey Eyer leget und be - bruͤtet, ſoll er doch nicht uͤber zwey Junge ausbringen. Nach Ge - wohnheit anderer Raub-Voͤgel wirfft er alle Morgen ſein Gewoͤl - le, das iſt, er ſpeyet die Haare und Federn aus, welche ſich in ſeinem Kropfe von dem von ihm den vor - hergehenden Tag gefreſſenen Raub oder Aetzung geſammlet. Er hat eine harte und dauerhaffte Natur, und erreichet deswegen ein hohes Alter: ie aͤlter er wird, ie aͤrger und wilder bezeiget er ſich. Wie er denn auch nicht anders als vor Hun - ger ſterben ſoll. Seine Zufaͤlle im hoͤchſten Alter ſind bloͤde Augen, welche er durch ſtetes Einſehen in das Sonnen-Licht, dadurch dieDun -AdmDunckelheit ſich verzehret, wieder ſtaͤrcket; das Ausfallen der Federn, welche iedoch wieder wachſen, da er indeſſen von ſeinen hierzu abge - richteten Jungen ernaͤhret wird, und daß ihm der obere Theil des Schnabels, ſo noch immerzu waͤch - ſet, allzuweit und krumm uͤber den untern hervorraget, und die Spei - ſen zu faſſen und zu genieſſen ver - hindert, welchen er iedoch an ei - nem ſcharfen Felſen abwetzet und kuͤrtzer macht, und ſich auf ſolche Art beſtaͤndig verjuͤngert. Man findet derſelben verſchiedene Arten, an Farben ſo wol ſchwaͤrtzlichte als braͤunlichte, groſſe und kleine, von welchen die edelſten ſich nur allein vom friſchen und gefange - nen Wildpret und lebendigen Thie - ren, nebſt ihren Jungen, naͤhren, die andern aber, wie die Geyer, ſich mit dem Aaſe oder Luder her - um ſchleppen. Jn der Heraldic deutet der zweykoͤpfigte oder dop - pelte ſchwartze Adler den Roͤmi - ſchen Kayſer oder das Roͤmiſche Reich an; der weiſſe im rothen Felde Pohlen, der ſchwartze Preuſ - ſen, der rothe im weiſſen Felde die Marck Brandenburg ꝛc.
Jſt ein fingirter Nahme eines Pferds, welches in eines groſ - ſen Herrn Marſtall auf ein Taͤf - lein geſchrieben, und uͤber des vor - nehmſten Leib-Pferdes Stand aufgehaͤnget iſt, damit man die Pferde, wo ihrer viel ſtehen, von einander unterſcheiden kan; man pflegt gemeiniglich auch noch die Nahmen der Eltern darunter zu ſetzen, damit man gleich weiß, von was Art und Nation ſie gefal - len ſind.
Jſt bey einem Orgelwerck, wenn diejenige Art Pfeiffen, ſo unten weit und oben zugeſpitzet, und al - ſo mehr als halb gedackt ſind, 8 Fuß Ton halten; die Niederlaͤn - der nennen ſie Koppel-Floͤten, und klingen ſie faſt wie eine Viol di Gamba.
Jſt bey einem Orgelwerck das Principal, deſſen unterer Clavis nicht uͤber das Chormaaß C gehet, ſon - dern 8 Fuß Ton hat, wie der Baß in einer Menſchen-Stimme.
Heißt in der Algebra, wenn man durch Gegeneinander-Haltung und Verſetzung der verſchiedenen Theile und Umſtaͤnde, ſo ſich bey einer vor - gelegten algebraiſchen Frage befin - den, 2 gleiche Groͤſſen heraus bringet.
Die Sache iſt noch in æquili - brio, das iſt, auf beyden Seiten gleich, welches auch in der Reit - Kunſt ſo wol bey dem Pferde als bey dem Reuter zu beobachten; welches beederſeits eine Feſtigkeit bringt.
Ein gleich-lautender Ton, ent - ſtehet, wenn in zwo oder mehr Stimmen einerley oder gleiche Klaͤnge mit einander zugleich ge - hoͤret werden.
Jſt in der Muſic eine mit an - dern zugleich und auf gleiche Art fortgehende Stimme.
Jſt ein junger Habicht, welcher,daAetda er ſchon auf den Aeſten der Baͤume etwas herum huͤpfen koͤn - nen, zum Abrichten eingefangen worden.
Wird von jungen Voͤgeln ge - ſagt, die erſt ausgekrochen ſind, wenn man ſolche ſpeiſet. Solcher Geſtalt wird auch der Habicht ge - aͤtzet, und wenn er ſatt und ge - nug hat, ſagt man: Er hat einen guten Kropff.
Jſt eine gewiſſe Bewegung des Gemuͤths und der Sinnen, dem guten nachzuſtreben, und das boͤ - ſe zu vermeiden, auch ein iedes natuͤrliches Leiden oder Kranckheit, mit welcher der menſchliche Coͤr - per behafftet iſt. ſ. Lex. Phil.
Die Zuneigung der Pferde iſt ein ſehr noͤthiges Stuͤck, die Pfer - de von Anfang damit zu uͤberwin - den, daß ſie um ſelbiger willen alles gerne leiden, was ihre Unter - weiſung erfodert; denn ſo fern es der Reuter bey dem Pferd dahin brin - gen kan, daß es ihme geneigt iſt, und ein Vertrauen zu ihm hat, wird ihm daſſelbe in allen Faͤllen vielmehr um der Liebe, als we - gen anderer, ſonderlich der Straff - Mittel, in aller Unterweiſung wil - lig gehorſamen. Voyez Careſſe.
Ein in der Muſic gewoͤhnliches Jtalieniſches Wort, ſo ſehnlich, nachdruͤcklich, hertzbeweglich bedeu - tet, und den Affect der Liebe aus - druͤcken oder ruͤhren ſoll.
Heiſt ein Pferd abmatten, ſchwaͤ - chen, qvaͤlen und plagen, das ge -Ageſchiehet offt von unverſtaͤndigen Reutern, ſo wohl auf der Reit - Bahn (welche nicht koͤnnen auf - hoͤren, ob ein Pferd gleich ſein De - voir willig thut) als auch uͤber Land, auf der Jagd, im Krieg ꝛc. da man einem Pferde uͤbernatuͤrliche Din - ge zumuthet, es aus dem Athem ja - get, und nicht einmahl verſchnauf - fen oder verblaſen laͤſt; anderer Ausmergelungen zu geſchweigen.
Nennet man ein Barbariſches Pferd, weil ſie in der Arabiſchen Wuͤſten und derſelben Gegend fal - len und erzogen werden, worin - nen es auch viel Loͤwen giebt, wel - che entſetzlich nach dem Raub bruͤl - len; welches dieſe Pferde gewoh - nen, und ſolches ohne Entſetzen anhoͤren koͤnnen, welches kein an - ders Pferd vermag; ſind ſonſten ſehr zart und gelernig.
Heißt bey den Foͤrſtern das windfaͤllige, wipffelduͤrre, ſchnee - bruͤchige Holtz.
Nennen die Jaͤger die 2 kleine Klauen, ſo den Hirſchen, Wild - pret, Sauen und andern Thie - ren, hinten an den Laͤufften uͤber den Ballen heraus gewachſen ſind. Aus dieſen Affter-Klauen iſt der Hirſch in der Faͤhrte, als einem der kenntbareſten Zeichen, vor ei - nem Thiere zu erkennen.
Sind in der Foͤrſterey die abge - hauenen Stuͤcke von den Baum - Staͤmmen in den Waͤldern, Aeſte und Reiſig.
Heiſt niederknien, und dieſes ge -ſchiehetAgiſchiehet, wenn ſich ein Pferd ge - nugſam auf die Vorderknie nieder - laͤſt, daß ein groſſer Herr, oder unbehuͤlfflicher Reuter commode auf - und abſitzen kan; ſolches muß ihm, im Stand auf der Streue anfaͤnglich mit Hefft-Zuͤgeln geler - net werden, daß es hernach auch auf den Knien etliche Schritte fort kriechet, auch im Nothfall unter einem Schlag-Baume durch, wo - durch mancher Soldat im Nach - ſetzen ſein Leben ſalviret hat, da des Feindes Pferd nicht ſo kuͤnſt - lich geweſen, ihm nachzukriechen, und uͤberzuſetzen, iſt ihm der Schlagbaum auch zu hoch vor - kommen.
Ein gewandtſames hurtiges Pferd, welches in allen Actionen zu gebrauchen, abſonderlich vor ei - nen Soldaten beqvem, wenn es gelenck, und ſich mit der Fauſt laͤſt rechts und lincks umwerffen, daß er ſeinem Feinde kan begegnen, wo er ihn attaquiret.
Etwas handeln, verrichten, kla - gen wider einen, einen vexiren, auch wider den Feind agiren, z. E. Pferde treiben, ſie ſcheu machen.
Jſt ein thaͤtig, arbeitſames, mun - teres Pferd, welches nicht allein auf der Reit-Bahn wohl zu gebrau - chen, ſondern auch zu allen an - dern Geſchaͤften dienlich, welches 1) die hierzu gehoͤrige Leibes-Diſ - poſition 2) die voͤllige Geſundheit beſitzet, 3) und wenig Kranckhei - ten ausgeſtanden, noch 4) bereits verderbet worden, 5) die beſte Ver - pflegung genieſſet, und 6) in ſteti - ger Uibung verbleibet.
Jſt dasjenige Stuͤck einer mu - ſicaliſchen Miſſæ, welches in der Roͤmiſch-Catholiſchen Kirche bey Adminiſtrirung der Hoſtie abge - ſungen wird: Es iſt aus dem er - ſten Capitel des Evangelii Johan - nis genommen, und von dem Pabſte Sergio I ums Jahr 688 an - geordnet worden.
Deutet uͤberhaupt eine Manier in der Muſic an; bey einigen Frantzoͤſiſchen Organiſten aber iſt es inſonderheit ein Trillo oder Tremblement, und bey noch an - dern ein Pincement.
Heiſt ein erfahrner geſchickter ſchoͤner und fermer Reuter; wie er dann dieſe Eigenſchafften ſoll an ſich erſcheinen laſſen, und in allen Reuter-Lectionen die Voll - kommenheit erweiſen, deßgleichen in andern Adelichen galanten Exer - citien zu Roß die behoͤrige Ge - ſchicklichkeit leiſten.
Alſo nennet man die Vorfahren oder Aſcendenten der Edelleute, wie ſolche bey groſſen Herren oder dem hohen Adel Anherren, und bey buͤrgerlichen insgemein Groß-El - tern oder Vorfahren genennet wer - den.
Jſt eine gewiſſe Handlung, nach welcher diejenige Edelleute, ſo ſich der Rechte und Vorzuͤge des alten Adels erfreuen wollen, nicht al - lein ihre Ahnen-Tafel und An - zahl derſelben vorlegen, ſondern auch ihren unbefleckten und unver - letzten Adelſtand alſo erweiſenmuͤſ -Ahnmuͤſſen, wie es die Deutſchen Ge - wohnheiten, Geſetze und Statuta uͤberhaupt, oder eines ieden Lan - des oder hohen Stifftes erfodern.
Jſt ein ſonderbares, durch die Sitten und Gewohnheit der Deut - ſchen eingefuͤhrtes, und durch Ge - ſetze, Statuten und Privilegien beſtaͤtigtes Recht, krafft deſſen alle diejenige von Adel, welche das Alter ihres unbefleckten und unta - delhafften Adels aus einer gewiſ - ſen, in ununterbrochener Reihe fort - gehenden Anzahl ihrer adelichen Vorfahren oder Ahnen gebuͤhrend zu erweiſen vermoͤgend ſind, allen andern, deren Adel entweder neu, oder mit einem Flecken behafftet iſt, vorgezogen, und mit Aus - ſchlieſſung derſelben alleine zu Tur - nieren, ritterlichen Spielen, Car - rouſelen, zu denen vornehmſten adelichen Collegiis, zu Ganerb - ſchafften, zu den wichtigſten Wuͤr - den, geiſt - und weltlichen Ehren - Stellen und Praͤbenden zugelaſ - ſen werden. So kan in Polen kein Edelmann zu einer Geſandtſchafft, Senatur, oder andern oͤffentlichen Ehren-Stelle gelangen, bis er ſechs-ſchildig ſtehet, und 3 adelich gebohrne Ahnen von vaͤterlicher und eben ſo viel von muͤtterlicher Sei - te zehlen kan.
Einem Pferd helffen, die Huͤl - fe geben, heiſt eigentlich ſeine Ar - beit nach rechter und Lections-Ge - buͤhr machen, und alle Tempi ob - ſerviren, das Pferd in rechter Ju - ſteſſe zu erhalten. Daher Aides die Huͤlffe iſt, ſo ein Reuter durch einen moderaten Gebrauch des Zaums und Zuͤgels, der Sporn,AirSpießruthe, und die Bewegung der Schenckel und der Stimme zu geben weiß, entweder leiſe, mit - telmaͤßig oder ſtarck, nachdem es vonnoͤthen iſt, welches auf des Reuters Judicium ankommt.
Ein Pferd erbittern oder erzuͤr - nen, das geſchiehet offt durch rude Reuter, welche nicht aufhoͤren koͤnnen, ein Pferd um einen gerin - gen Fehler zu ſporen, zu peit - ſchen, und ſolchergeſtalt zu allar - miren, daß es gantz deſperat wird und anfaͤngt ſich zu widerſetzen, dem Reuter nach dem Schenckel zu beiſ - ſen, ihn an die Wand zu druͤcken, und auf allerhand Weiſe ſich dar - gegen zu wehren ſucht.
Ein Pferd einneſteln oder ein - ſchnuͤren, das geſchiehet meiſtens an denen Springern, denen man ſowol die Maͤhne als die Schweiff-Schei - de mit Schnuͤren und Qvaſten ein - ſchnuͤret, ſo zur Zierde iſt, und einem Pferde ein weit beſſers Anſehen macht.
Die Schenckel anfuͤgen, oder an - legen, welches geſchiehet, wenn der Reuter dem Pferde die Schenckel - huͤlffen im Tummeln giebt, daß es deſto beſſer gehorchet, und ſeine Schulen vollfuͤhret. v. Joindre.
Hat ſehr vielerley Bedeutun - gen: auf der Reit-Bahn heiſſet es die Bewegungen und gehoͤrige Maaſſe ſeiner Lectionen, ſo mit deſſen natuͤrlichen Ordnung wohl uͤbereinſtimmt. Aires werden auch die Lectiones genennet, abſonder - lich die Schulen en haut uͤber der Erden, und luͤfftigen Spruͤnge.
AirAuf dem Tantz-Boden heiſt, die aͤuſſerliche Zierlichkeit des Lei - bes und der Geberden durch alle Glieder deſſelben, wann einer ſei - ne Schritte Regelrecht formiret, daß ſich dieſelben mit Haͤnden, Kopffe und gantzem Leibe wohl zu - ſammen ſchicken, die Cadence Re - gelrecht in acht nimmt, wie auch die Figuren wohl machet, und alsdenn von innen heraus mit ſei - ner Gemuͤths-Bewegung, ſo von ſeinem Naturell, Neigung, Stand, Charge, Profeſſion &c. herſtam - met, in alle vorangezogene Dinge gehet, und ſie entweder natuͤrlich, oder durch fleißige Uibung ange - nommener Weiſe gleichſam abwuͤr - tzet, tingiret, und ihnen ihr Bril - lant mit einer Anmuth und gehoͤ - riger Decence giebt, ſo heiſt ſol - ches mit einer wohlanſtaͤndigen Air gemacht. Dieſes Air iſt nun dasjenige, was den Ausſchlag bey einem Taͤntzer giebet, und das Ge - muͤth, wie es an ſich ſelbſten iſt, aͤuſſerlich entweder als wohl geſit - tet, oder als diſſolut vorſtellet und ins Geſicht bringet, und aller Au - gen und Gemuͤther an ſich ziehet.
Jn der Muſic bedeutet ein Lied, eine Melodie. Die Frantzoͤſiſchen Airs beſtehen aus einer kurtzgefaß - ten, an einander hangenden und mit wenig Paſſagen verſehenen Me - lodie; weßwegen ſie auch ohne Ac - compagnement und cavalliere - ment koͤnnen geſungen werden.
Jſt die Bewegung der Pferde, ſo ſie hoͤher als bey der Erde, Ter - re à terre machen, welches en hautAligeſchicht, wann ſie Falcaden, Cour - betten, Croupaden, Ballotaden machen und Capriolen ſchneiden ꝛc.
Ein Pferd abrichten, zureiten.
Jſt das moͤrderliche Geſchrey derer Tuͤrckiſchen Spahi, womit ſie ihre Feinde in voͤlligem Lauff der Pferde zu erſchrecken gedencken, um ſie dadurch in Confuſion zu bringen, und ſie deſto ehender zu uͤberwinden, welches ihnen zuwei - len gegluͤcket, wenn ſie dadurch ih - re Feinde zertrennt haben.
Ein Orientaliſcher Raub-Vo - gel, der ſich zum Rebhuͤnner-Fan - ge abrichten laͤſſet.
Ein ſtichelhaͤriges Pferd roͤthli - cher Farbe, deſſen Maͤhne und Schweiff entweder roth oder weiß. Es giebt eine Art, Alezan brulé ge - nannt, ein Schweiß - oder Brand - Fuchs; dieſes iſt insgemein ein Zeichen guter Art und eines treff - lichen Pferdes, von welchem man zu ſagen pflegt: Dieſer Fuchs ver - leugnet ſeine Haare nicht, und trifft das Sprichwort mehrentheils ein: Alezan brulé plûtôt mort, que laſſé, der Brand-Fuchs laͤufft ſich eher zu Tode, als daß er laſch oder faul wird. Die andre Gattung, Alezan clair, Licht - oder Hell - Fuchs, mit weiſſen Extremitaͤten, hingegen iſt von geringem Ver - moͤgen und ſchlechter Dauer; da - hero auch ihr Preis ſich verringert. Voyez Bay.
Die Verpflegung der Pferde,Ritter-Lexic. BwirdAliwird ſchier bey ieder Nation ver - aͤndert. z. E. Jn Deutſchland fuͤt - tert man gemeiniglich nebſt dem Heu, auch Haber, Gerſten oder Rocken. Jn Jtalien eſſen die Pferde Speltz. Jn Spanien, (ſonderlich in Valentia) Johan - nis-Brot. Jn Engelland grob gebacken Brot; in den aͤuſſerſten Mitternachts-Laͤndern, muͤſſen die Pferde gedoͤrrete Fiſche mit den Menſchen eſſen. Jn Tuͤrckey wer - den die vornehmſten Pferde mit Zirbel-Nuͤſſen, Mandeln, Wein - beeren, Feigen und Datteln geſpei - ſet, und zum Uiberfluß mit Saf - fran, Balſam, Zimmet und andern koͤſtlichen Materien gewuͤrtzet, ſo aber den Pfer[de]n mehr ſchaͤdlich als nuͤtzlich iſt, und nur um Prachts willen, oder aus Creatur-Liebe geſchicht.
Jſt die Lebhafftigkeit eines geſun - den Leibes, in welchen vermittelſt des taͤglich neuen Nahrungs-Saff - tes, wenn ſolcher zubereitet, oder gaͤhrend in die zu ernehrende Thei - le gehet, das Gebluͤt und die geiſt - reichende Subſtantz ſtets zu ihrem Lauff und Bewegung erneuert wird.
Heiſt ein Pferd erleichtern, oder freyer und leichter machen, ſo wohl von vorn an der Bruſt, als hinten an der Groppa: z. E. Das Pferd iſt zu ſchwer von Schultern, und gleichſam an die Erde geheff - tet, daß man Muͤhe haben wird, es zu erleichtern, ſo bediene man ſich eines Naſebandes, und bringe es (ſous[l]ui) unter ſich mit den hintern Schenckeln, und ſetze es auf die Demihanche. v. Enſemble.
Wird nicht allein in der Muſic gebraucht, ſondern auch auf der Manege, wann ein Pferd tantzet, und im Redop ſich geſchwind her - um tummelt, zuweilen drein ſtreicht, und in Courbetten hurtig und muthig avancirt, und die Croupaden freudig beſchlieſt ꝛc.
Freudigkeit eines Pferds iſt, welches ſich aus Luſt luͤfftig im Springen erzeiget. Dieſes Pferd ſoll nicht darum geſtrafft werden, ob gleich ſolche Allegreſſe in der Abrichtung nicht à propos kommt, es waͤre dann, daß es ſich aus Bos - heit damit defendiren wolte, und auch alsdenn ſoll die Beſtraffung doch mit Beſcheidenheit geſchehen, damit man ihm dadurch ſolche Diſpoſition nicht benehme, und in der Erforderung nicht mehr erhal - ten moͤge.
Siehet, wenn ſie ein Tantz ſeyn ſoll, einem Rigaudon viel aͤhnli - cher, als einer Allemande. Jn der Muſic aber iſt Allemanda eine aufrichtige deutſche Erfindung, und gehet vor der Courante, wie dieſe vor der Sarabanda und Gique her; welche Melodien-Folge eine Svite genannt wird. Sie iſt ei - ne gebrochene ernſthaffte und wohl - ausgearbeitete Harmonie, welche das Bild eines zufriedenen und vergnuͤgten Gemuͤths traͤget, ſo in guter Ordnung und Ruhe ſcher - tzet. Sie wird nicht geſungen, und kommen die Jtalieniſchen Vio - liniſten der deutſchen Art viel naͤ - her, als die Frantzoſen.
Allen -Bedeutet in der Muſic einen Gang aus der Hoͤhe in die Tieffe.
Reuten oder zu Pferd ſteigen, iſt eine Wiſſenſchafft, welche zu - gleich den Reuter und das Pferd unterweiſet, daß er eine gute Ge - ſtalt und wohlanſtaͤndige Poſitur erlanget, darneben ein Pferd in Stand ſetzet, ſich wohl zu præſen - tiren, die Huͤlffen wohl anzuneh - men, die Straffen zu fuͤrchten, damit es koͤnne auf der Reitbahn, im Kriege, auch zuweilen zur Pracht, und oͤffentlichen Schau - ſpielen, bey angeſtellten Feſtivitaͤ - ten ꝛc. dienen.
Hinterwerts reuten, oder hinter einem zu Pferde ſitzen, das geſchicht oͤffters im Kriege, da ieder Reuter einen Muſquetier muß hinter ſich auf ſein Pferd nehmen, um eine gewiſſe Unternehmung gegen den Feind in aller Eil auszufuͤhren. Etliche Bereuter pflegen ſich auch zuweilen hinter einen Scholaren aufs Pferd zu ſetzen, ihnen da - durch eine gute Fauſt zu fuͤhren, und ein Pferd auszuarbeiten ler - nen; es muß aber auf einem ſchon thaͤtigen Pferde geſchehen, immaſ - ſen ſie ſonſt beyde zugleich herunter geworffen werden koͤnnen.
Gang oder Schritt eines Pferds, ſo ſich nicht hoch aus dem Boden hebt. z. E. Dieſer Barbar hat treff - lich-ſchoͤne Ringfertigkeit, wider die gemeine Art der Barbarn, wel - che faſt uͤber ein Kegelſpiel ſtol - pern, nichts deſto weniger ſind ſie doch lebhafft, angenehm, geler - nig, und ſehr zart von Leib undAltGliedmaſſen. Jtem, dieſes Fuͤllen hat einen kaltſinnigen langſamen Gang, das iſt, weiln es nicht gnugſam ſeine Knie bieget, und die Schenckel ſo wenig erhebt, als wann es einen Teppich wolte[r]a - ſiren.
Alſo genannt, weil ſie vielfaͤltig vor die Pferde gebraucht wird, iſt gantz trocken, ſandig, unrein, ſchwer und ſchwartz, und hat we - nig Safft.
Jſt eine Gattung der Falcken aus dem Geſchlechte der Lanier, koͤmmt aus Tunis in der Barba - rey in Africa.
Jſt in der Singe-Kunſt die hoͤ - here unter den Mittel-Stimmen, welche ihren Nahmen ab altitudine hat, dem Diſcant nahe koͤmmt, und mehr Claves aus dieſes als aus des Tenors ſeinem Syſtemate annimmt.
Einer, der den Alt ſinget: Er muß das g mit einem Striche im Cammer-Ton mit voͤlliger Stim - me erreichen koͤnnen. Alto con - certante, der concertirende Alt, iſt die Alt-Stimme des erſten oder kleinen Chores, welcher aus den beſten und fertigſten Saͤngern be - ſtehet. Alto ripieno hingegen iſt der Alt des groſſen Chores, wel - cher nur zur Ausfuͤllung und Ver - ſtaͤrckung bisweilen in einem mu - ſicaliſchen Stuͤcke mit gebrauchet wird. Alto rivoltato, der umge - kehrte Alt iſt, wenn dieſe Stimme in den alſo genannten Contra - puncten zu einer andern StimmeB 2gemachtAmbgemacht und dahero verkehrt wird. Alto viola iſt die Alt-Partie in Jn - ſtrumental-Sachen.
Das iſt: Wann ein Wort zwey - erley Verſtand hat. z. E. Wann der Verkaͤuffer ſagt: Er ſtehe gut vor das Pferd, verſtehet aber dadurch ſeine Perſon, und nicht das Pferd, oder aber, er wuͤſte keinen Man - gel am Pferd, als daß es auf kei - nen Baum ſteige, und verſtehet dadurch eine Bruͤcke mit Baͤumen belegt woruͤber das Pferd Scheuig - keit wegen keinen Fuß auf dem er - ſten Baum oder Bruͤckholtz ſetzet; ſo aber ein Betrug iſt.
Jſt ein ehrgeitziges Pferd, wel - ches mit hoffaͤrtigen Geberden pranget, und einen rechten Stoltz von ſich ſehen laͤſt, abſonderlich wann es dreßirt, und mit koſtba - rem Sattel und Zeug beleget iſt, welches ſeinen Ehrgeitz und Stoltz mercklich vermehret.
Der Umfang, wird die moͤgli - che Hoͤhe und Tieffe einer ſingen - den Stimme oder Jnſtrumentes genennet. Es bedeutet auch die Grentzen, in welchen die nach ih - ren Modis eingerichtete Choral - Lieder eingeſchloſſen ſind.
Jſt ein Gang oder Antritt, deſ - ſen Bewegung geſchicht, wenn ein Pferd die beyden Schenckel einer Seiten zugleich hebet, und wann es ſelbige wieder nieder ſetzet, ſol - ches auch mit den andern beyden thut, und alſo ſtets eins ums an -Amedere continuiret. Dieſen Gang haben die Fohlen von Natur, ſo lange bis ſie die Staͤrcke bekom - men, daß ſie traben koͤnnen. Franc d’ amble wird geſagt von einem Pferde, das an der Corda oder Leine den Amble-Gang wohl ge - het; weiln er der commodeſte Gang uͤber Land iſt.
Ein muſicaliſches Kunſt-Wort, bedeutet das kleine Hoͤltzgen, ſo an den Violinen in wendig unter dem Stege aufgerichtet iſt.
Die Seele des Pferdes iſt zwar nicht vernuͤnfftig, doch iſt dieſem Thier eine ſolche Seele gegeben, die die Creatur regieret, und ſind ſie mit unterſchiedlichen Seelen begabet, auch iſt eine immermehr den Menſchen zu verſtehen, oder etwas zu faſſen, faͤhiger als die an - dere, ie nach der Gabe, die der Schoͤpffer in ſie geleget hat. Was aber eigentlich dieſe Seele ſey, oder wo ſie ihren Sitz habe, hat noch kein Anatomicus recht er - gruͤndet; nur ſo viel kan man be - greiffen, und iſt gantz gewiß, daß es nicht bloß in dem Blut, ſon - dern etwas beſonders ſey, daß das gantze Corpus regieret, und nach dem Tode gleich verſchwindet.
Ein Edelgeſtein, welcher an Schoͤnheit nechſt dem Schmaragd geſchaͤtzet wird, wann er in Rau - ten geſchliffen iſt, ſpielt er helle, wenn er aber nur platt polieret, ſcheint er etwas dunckel. Die haͤrteſten und theureſten kommen aus Orient, Jndien, Arabien, Ar - menien, und ſind meiſt Viol - braun: Die beſten haben eine Ro -ſen -Amoſenrothe Farbe, die ſich auf Pur - pur ziehet. Die Deutſchen, in - gleichen die von Carthagena ſind geringer und Viol-blau: Da - hero ſie auch Violfarbene Rubine heiſſen. Einige gebrauchen dieſel - be aus Aberglauben gegen die Trunckenheit und Melancholey. Man findet auch viel falſche und nachgemachte. Dieſer Edelgeſtein iſt der 9 im Amt-Schildlein Aa - ronis geweſen.
Jſt ein Terme auf der Reit - bahn, nemlich das Pferd iſt wohl beyſammen und unter ſich gebracht, mit den hintern Schenckeln unter dem Leib, daß es wohl gehet auf den Hancken, ohne zu traverſiren. V. l’ Enſemble; Sous lui.
Aus welcher auch Vertrauen, Zuverſicht und Zuflucht folget. Denn die Pferde haben dieſe Ei - genſchafft mit ſo kraͤfftiger Wir - ckung an ſich, als ein Thier haben kan, und zwar die Stuten gegen die Fohlen, daß auch die gelten Stuten ſehr befliſſen ſeynd, andern Muͤttern ihre Fuͤllen abwendig zu machen, als wenn ſie ihre leib - liche Muͤtter waͤren, wie vielmehr gegen ihre eigene Jungen. Jtem gegen den Menſchen, zu welchen ſie iederzeit eine Liebe und groſſes Vertrauen haben, abſonderlich aber gegen ihre Herren und nebſt denſelben zu ihren Waͤrtern ꝛc.
Es lieben aber die Pferde abſon - derlich die ſie wieder lieben, wel - ches ſie aus vielerley Liebes-Be - zeigungen nicht allein abmercken,Amuſondern auch aus einer Sympathie, noch eine viel ſubtilere Erkentniß der natuͤrlichen Gegen-Liebe (wel - che auch den Hunden angebohren) zu haben bekandt iſt; daß auch viel Pferde darum einem eher Ge - horſam leiſten, der weder Huͤlffe noch Straffe zu appliciren weiß, als einem andern, ſo daſſelbe auf das beſte verſtehet, und es barba - riſch tractiret.
Eine zweiffelhaffte Rede, ſo in dem Pferde-Kauff oͤffters vor - kommt, wenn der Verkaͤuffer mit Betrug umgehet.
Sind diejenigen Artzney-Mit - tel, welche um den Hals oder um den Leib gehangen werden, und von welchen die Aberglaͤubi - ſchen ſich einbilden, daß ſie groſſe Wirckung thun, wider die Zaube - rey helffen, und ein Gegengifft wi - der der gifftigen Schlangen Biſſe ſeyn ſollen. Es giebt auch Amu - letes von Chymiſchem Gold, wor - auf man unterſchiedliche Chara - cteres bibliſcher Spruͤche und Ge - beter findet, daß Gott den Na - tur-Forſchern doch die Arcana und Kraͤffte derſelben zu erkennen geben wolle. Bey einigen Kranck - heiten der Pferde pfleget man ſich auch der Amuletorum zu bedienen.
Jſt einer, der nichts von der Ge - lehrſamkeit verſtehet, und dabey meinet, es ſey unnoͤthig, daß ein Edelmann viel Zeit auf Buͤcher - leſen und Studiren verwende, ein guter natuͤrlicher Verſtand ſey hin - laͤnglich, dem Staate nuͤtzliche Dienſte zu leiſten, und wenn der - ſelbe mit einer guten ErfahrungB 3ver -Amuverſehen ſey, ſo koͤnne ein Staats - und Kriegs-Mann der Gelehr - ſamkeit gar wohl entbehren; zu - mahl da man Exempel habe von groſſen und um den Staat beſt - verdienten Maͤnnern, welche nicht das geringſte von der Gelehrſam - keit verſtanden. Ja mancher ſte - het wohl gar in den Gedancken, die Gelehrſamkeit trage nichts zu einem vernuͤnfftigen und gluͤckſeli - gen Leben bey, welches man an vielen unter den Gelehrten groſſen und beruͤhmten Leuten ſehe, die bey aller ihrer eingebildeten Weis - heit leutſcheu, ſaͤuiſch, muͤrriſch, zanckſuͤchtig ꝛc waͤren, und ſich faſt von iedem Affect hinreiſſen lieſſen. Nun iſt zwar ein guter natuͤrlicher Verſtand eine herrliche Gabe Got - tes, und wem es daran fehlet, der kan nichts tuͤchtiges ausrichten: Aber, ob er gleich durch eine gute Erfahrung unterſtuͤtzet wird, iſt er dennoch alleine nicht zureichend, groſſe und wichtige Sachen aus - zufuͤhren; ſondern alsdenn erwei - ſet er erſt ſeinen wahren Nutzen, wenn er durch fleißige Cultur zu ſeiner Reiffe gediehen. Die Exem - pel uͤbel und ſchlecht conduiſirter Gelehrten ruͤhren nicht von der Gelehrſamkeit ſelber her, ſondern ſind der verkehrten Unart und ver - derbten Natur der Menſchen zuzu - ſchreiben, daß, da ſie den Specu - lationen allzuſehr obliegen, ſie die Praxin dabey hindanſetzen. Wie viele groſſe Staats-Maͤnner ha - ben nicht bittere Klagen daruͤber gefuͤhret, daß ſie die Studia in ih - rer Jugend verabſaͤumet, deren Beyhuͤlffe ſie entbehren, und mit fremden Augen ſehen muͤſten, was ſie mit eigenen zu groͤſſerm Vortheil haͤtten erkennen koͤnnen.
Jſt derjenige, welcher in der Wuͤſten Maul-Pferde erfunden, da er am erſten ein Mutter-Pferd und Eſel zuſammen gelaſſen, wor - aus eine dritte Gattung der Thie - re, halb Eſel und halb Pferd, nemlich Maul-Thiere entſtanden ſeyn. Gen. 36, 24.
Jſt in der Muſic ein ſolcher Satz, wodurch etwas in die Hoͤhe ſteigendes ausgedruckt wird.
Jſt eine muſicaliſche Figur, da eine aus lauter Concordantzen be - ſtehende kurtze Clauſel oder Formel ſogleich angebracht und noch ein - mal wiederholet wird.
Dieſe muſicaliſche Figur entſte - het, wenn ein Satz oder Wort, wegen ſeines beſondern Nach - drucks, oͤffters wiederholet wird; deßgleichen wenn man die Funda - mental-Noten etliche mahl uͤber - ein anbringet, wie in den Chacon - nen geſchiehet.
Geſchiehet, wenn das Jagen an - gehet.
Sind die Ahnen, welche bey Turniren, Ritterſpielen und an - dern Gelegenheiten muͤſſen darge - than werden, wenn man zu denſel - ben oder zu geiſtlichen Pfruͤnden oder Landtaͤgen zugelaſſen werden will. Siehe Ahnen.
Wird das Mundſtuͤck vor die Hantbois und andere blaſende Jn - ſtrumente genennet, welches aus zwey Stuͤckgen Rohr zuſammengeſetztAndgeſetzt iſt, und durch deſſen kleine Spalte man den Wind hinein laͤſſet.
Heißt mit gleichen Schritten, und wird ſo wohl bey andern Stimmen, als auch bey ſolchen General-Baͤſſen, ſo in einer ziem - lichen Bewegung ſind, oder den andern Stimmen das Thema vor - machen, angetroffen, und muͤſſen alle Noten fein gleich, ebentraͤch - tig und uͤberein ausgedruͤckt, eine von der andern wohl unterſchie - den, auch etwas geſchwinder als ein Adagio tractiret werden. Der Affect, welcher dadurch geregt werden ſoll, iſt die Hoffnung.
Remiſſio, iſt, wenn man von einer Note Stuffenweis herunter - werts gehet, die Jtaliener nennen es Allentamento, Rallamento und Rilaſciamento.
Nennet man das junge Holtz, ſo nach geſchehener Abraͤumung eines Gehauichs von dem hin und her geflogenen Baum-Saamen wie - der hervor waͤchſet.
Bey der Foͤrſterey nennet man in dem Laubholtz einen Baum al - ſo, welcher von dreyen Gehauen her ſtehen geblieben, und dreyßig oder auch mehr Jahr alt iſt, auch bey dem naͤchſten Gehau die Stel - le eines gefaͤlleten Hauptbaumes erſetzen muß.
Nennen die Jaͤger einen drey - jaͤhrigen Eber, oder ein wildes Schwein maͤnnlichen Geſchlechts von drey Jahren.
Ein Engellaͤndiſches Jnſtru - ment, ſo der Laute in etwas glei - chet, mit einfachen Darmſaiten bezogen, und wie ein Clavier Ton - weiſe geſtimmet wird; und ſoll es leichter zu ſpielen ſeyn als eine Laute.
Ein Engellaͤndiſcher Tantz und Klinge-Stuͤck, ſo was vortreffli - ches und ſeltſames an ſich hat, nicht eben aus ruͤckenden Noten beſtehet, ſondern viel weiter um ſich greiffet, und ſchoͤne flieſſende Melodien fuͤhret, die Klang-Fuͤſſe ungemein beobachtet, voller ſtar - cker Bewegungen ſtecket, und in der Ton-Kunſt ein recht artiger Sonderling iſt. Es gehoͤren da - hin Ballads, Country-Dances, Hornpipes und andere. Die Haupt-Eigenſchafft der Angloi - ſen iſt der Eigenſinn, doch mit ei - ner ungebundenen Großmuth und Guthertzigkeit begleitet.
Aus der Geographie iſt bekandt, daß das alte eine Stunde von Hartzgerode gelegene Schloß, am Fluſſe Selcke, dem Fuͤrſtenthume dieſes Nahmens in dem Ober - Saͤchſiſchen Kreiſe ſeinen Nah - men gegeben habe. Aus der Ge - nealogie aber weiß man, daß die heutigen Fuͤrſten ſich in 4 Linien, als Deſſau, Bernburg, Coͤthen und Zerbſt abgetheilet. Jn der Wappen-Kunſt wird gezeiget, daß das Fuͤrſtliche Anhaltiſche Wappen, vierfach in die Laͤnge und qveer getheilet ſey, mit einem in der Laͤnge herab getheilten Mit - tel-Schild, in welchem zur rech - ten ein halber rother Adler im ſil - bernen Felde, und zur lincken vonB 4ſchwartzAnhſchwartz und Gold zehnfach ge - ſtreifft, ein ſchraͤgrechts gelegter gruͤner Rautenkrantz iſt, wegen des Fuͤrſtenthums Anhalt. Das 1) Feld iſt eben, wie die lincke Helffte des Mittel-Schilds, we - gen des Hertzogthums Sachſen. Jm 2) blauen iſt ein goldener Adler mit einer Crone, wegen des Her - tzogthums Weſtphalen. Jm 3) ſilbernen drey rothe Schroͤter - Hoͤrner wegen des Hertzogthums Engern. Das 4) iſt von ſchwartz und Gold zehenmahl qveer ge - ſtreifft, wegen der Graffſchafft Ballenſtaͤdt. Jm 5) ſilbernen ein auf einer rothen ſchraͤgſtehenden Zinnen-Mauer, mit einer golde - nen Porten, in die Hoͤhe ſteigender ſchwartzer Gold-gekroͤnter Baͤr, mit einem guͤldenen Halsband, wegen der Abkunfft von den alten Beringern. Jm 6) blauen ein guͤldener gekroͤnter Loͤw, wegen der Herrſchafft Jevern. Jm 7) ein zwoͤlfffaches ſchwartz und ſilber - nes Schach von vier Reihen, we - gen der Grafſchafft Aſcanien. Das 8) iſt von Gold und roth qvadrirt, wegen der Herrſchafft Walderſee. Jm 9) blauen zwey guͤldene Schraͤg-Balcken wegen der Graf - ſchafft Warmsdorff. Jm 10) goͤl - denen ein ſchwartz gekroͤnter Loͤw, wegen der Herrſchafft Kniphauſen. Jn 11) blauen ein ſilberner Adler, wegen der Herrſchafft Muͤhlin - gen. Das 12) iſt das rothe Re - galien-Feld. Das 13) iſt faſt wie das fuͤnffte; der Baͤr hat aber ein ſilbern Halsband, und die Porten in der Mauren iſt ſilbern, wegen der Herrſchafft Bernburg. Jm 14) blauen zwey Creutzweis uͤber ein - ander gelegte ſilberne Palmzwei - ge, zwiſchen welchen oben ein her - aus ſtehender ſilberner Bracken - kopff mit einem guͤldenen Hals -Ankband, wegen der Herrſchafft Wal - ther-Nienburg. Auf dem 1 Helm ſind zwey aufgerichtete und uͤber einander geſchrenckte, von ſchwartz und Gold qvadrirt bekleidete Ar - me, ſo zwey Pfauen-Schwaͤntze halten, wegen Anhalt. Auf dem 2 Helm iſt ein hoher mit dem Wappen des erſten Feldes, und oben mit einer Crone und Pfau - en-Schwantz gezierter Hut, we - gen Sachſen. Auf dem 3 Helm ein aufſteigender gekroͤnter guͤlde - ner Adler, wegen Weſtphalen. Auf dem 4 Helm ein wachſender Baͤr, mit einer guͤldenen Krone und Halsband wegen der Berin - giſchen Familie. Auf dem 5 Helm zwoͤlff von ſchwartz und Silber geſchachte Faͤhnlein mit guͤldenen Lantzen, wegen Aſcanien. Auf dem 6 zwey ſilberne hohe gekroͤn - te und mit Pfauen-Schwaͤntzen gezierte Schaͤffte, wegen Engern. Auf dem 7 drey Strauſſen-Fe - dern, als eine guͤldene zu beyden Seiten mit zwey ſilbernen, wegen Jevern.
Nennet man die Vorfahren des hohen Adels, als Kayſer, Koͤnige, Fuͤrſten und Grafen.
Bedeutet in der Muſic ſo viel als allegro.
Heißt beſeelt, belebt, friſch.
Das Anjouiſtiſche Wappen iſt ein blauer Schild mit einer rothen Einfaſſung, in welchem drey guͤl - dene Lilien.
Ein Weide-Wort oder Jaͤger -Ter -AnlTerminus, bedeutet ſo viel, als die Hunde zuſammen binden, um ſie zum Jagen zu fuͤhren.
Ein Forſt-Terminus und be - deutet, wenn der Foͤrſter an den Wald-Baͤumen, ſo zu Bau-Bret - Schindel - oder Schleuſen-Staͤm - men, oder anderm Gebrauche in einem Forſte angewieſen oder weg - gegeben werden, mit einem Beil oder Axt ein Stuͤck Rinde bis auf das innere weiſſe Holtz weg - und aushauet, damit der Stamm mit dem Wald-Eiſen oder Wald - Hammer gehoͤrig bezeichnet wer - den koͤnne.
Wird in der Jaͤgerey gebraucht, wenn man einer Sauden Schwein - Spieß oder das Fang-Eiſen vor - haͤlt, daß ſie ſelbſt darein lauffe. Ein Jaͤger, der ein wild Schwein mit den Worten: Hui Sau! an - ſchreyet, hat ſich, weil das Schwein hierauf gleich auf ihn zulaͤufft, wohl vorzuſehen, daß er feſte ſte - he, und dem Schwein den rech - ten Fang gebe; oder, wenn er ja fehlet, und es ein Eber iſt, gleich mit dem Angeſichte auf die Erde falle. Denn dieſer kan mit ſeinem Gewerf oder Gewehr allein uͤber ſich hauen; dahingegen eine Sau mehr unter ſich zu kommen und Schaden zuzufuͤgen vermag.
Braucht man von der Einrich - tung des Mundes auf blaſenden Jnſtrumenten.
Bedeutet bey den Jaͤgern ein Wild mit einem Schuſſe derge - ſtalt verwunden, daß es entwederAnſgar nicht, oder doch nicht ſogleich faͤllet.
Nennen die Jaͤger, wenn ein Hund auf der Jagd ein Wild ver - mercket, und davor ſtehet, und ſol - ches durch Bellen anzeiget.
Jn der Muſic wird dem Liegen, und inſonderheit auf dem Claviere dem Durchgehen entgegen geſetzt, und heiſſet, den vorhergehenden Griff noch einmahl, oder einen neu - en hoͤren laſſen.
Nennen die Feder-Schuͤtzen ei - nen Vogel an einem Baͤndlein anfeſſeln, wie ſie dabey verfahren, zeiget das Oeconomiſche Lexicon.
Die Haupt - und Reſidentz - Stadt des Marckgrafthums die - ſes Nahmens, von welchen das Zeitungs-Lexicon nachzuſchla - gen. Hier iſt im Jahre 1485 der 33ſte Tournier, an der Mittwo - che nach dem Himmelfahrts-Tage, von der Ritterſchafft aus Fran - cken, dem Durchlauchtigſten Fuͤr - ſten und Herrn, Albrecht, Marck - grafen zu Brandenburg, Chur - Fuͤrſten, zu Ehren gehalten wor - den; da denn vorhero die Ritter - ſchafft von den 4 Landen zu Rathe gegangen und eins worden, am Dienſtage fruͤhe aufgetragen, ge - theilt und beritten, als von alter Gewohnheit herkommen iſt, und an der Mittwoche geturnieret.
Die Marckgrafen von Bran - denburg-Anſpach fuͤhren 1) im ſil - bernen Felde den rothen Adler, wo - gen der Marck Brandenburg, 2) B 5einAnſein halb roth und halb ſilbern Feld wegen Magdeburg, 3) den Preuſ - ſiſchen ſchwartzen Adler im ſilber - nen Felde; 4) den Stetiniſchen rothen Greiff im blauen; 5) den rothen Pommeriſchen Greiff im ſilbernen; 6) den ſchwartzen Caſ - ſubiſchen Greiff im guͤldenen, und 7) den Wendiſchen roth und braun geſtreifften Greiff im ſilbernen Fel - de; 8) einen ſchwartzen Adler mit einem ſilbernen halben Mond und Creutzlein auf der Bruſt im ſil - bernen Felde wegen Croſſen; 9) einen ſchwartzen Adler im ſilbernen wegen Schwiebuſen; 10) ein roth und ſilber getheiltes Schild wegen Halberſtadt; 11) zwey Creutzweis gelegte Schluͤſſel im rothen Felde wegen Minden; 12) einen ſchwar - tzen Loͤwen in Gold, mit einem Rande eingefaßt wegen des Burg - grafthums Nuͤrnberg; 13) ein ſil - bern Creutz in einem rothen Felde wegen Camin; 14) ein ſchwartz und weiß qvadrirtes Feld wegen Zollern; und 15) ein rothes Rega - lien-Feld. Die gecroͤnte Helme ſind ein geharniſchter Arm mit drey Palmenzweigen in der Hand wegen Halberſtadt. Auf dieſem Wappen-Schilde ſtehen 7 Hel - men. Der Brandenburgiſche iſt gecroͤnt, und zeiget 2 Fluͤgel mit einem halben Circkel; der Magde - burgiſche iſt gecroͤnet, und ein Pe - lican mit ſeinen Jungen; der Preußiſche iſt ein ſchwartzer Adler mit einer Crone am Halſe; der Pommeriſche iſt mit einem Fuͤr - ſten-Hute bedecket, und ein Pfau - en-Schweiff; Der Nuͤrnbergiſche iſt ein ſchwartzroth gecroͤnter Loͤwe, und mit einem Fuͤrſten-Hut gezie - ret; der Halberſtaͤdtiſche zeiget ei - nen geharniſchten Arm mit drey Palmenzweigen; und der Mindi -Antſche einen rothen Loͤwen mit 2 ſilber - nen Schluͤſſeln. Eben dergleichen Wappen fuͤhret auch das Haus Bayreuth.
Gebrauchen die Jaͤger, wenn ſie ſagen: Jch habe den Hirſch vor 10, 12 Enden zu haben angeſpro - chen, das iſt, ich habe einen Hirſch geſehen, der hatte 10, 12 Enden. Sie brauchen es auch von der Spur, indem ſie ſagen: Jch habe die Spur fuͤr dieſe oder jene Faͤhrte angeſprochen.
Heißt, ſich an einen ſolchen Ort ſtellen, dahin das Wild von den Jaͤgern und Hunden getrieben wird, um ſolches, wenn es koͤmmt, zu ſchieſſen. Es wird auch ge - braucht, wenn ſich einer mit ſei - ner Flinte oder Buͤchſe an einen Ort ſtellet, wo er ein Wild ver - muthet oder geſpuͤret, um ſolches zu erlangen. Bey Verpachtung des kleinen Weidewercks pfleget man das Hetzen der Haſen, nicht aber das Anſtellen auf dieſelben er - lauben.
Jſt der Nahme eines jaͤhrigen Falcken, welcher das erſte mal zu niſten vermeinet, ob er ſchon nicht vermauſet hat.
War ein alter griechiſcher Tantz, worzu die Taͤntzer ſelber ſun - gen.
Menſchen-Stimme, vox huma - na, ein in einigen Orgeln befindli - ches Regiſter.
Eine Pferde-Kranckheit, wennſieAntſie eine Geſchwulſt an der Bruſt dem Hertzen gegen uͤber haben.
Spies-Glas, wird aus dem Spies-Glas-Ertzte, minera an - timonii, als einem mineraliſchen Coͤrper, welcher der metalliſchen Natur ſehr verwandt iſt, geſchmol - tzen. Es beſtehet aus zweyerley Art Schwefel, der ſehr verraucht wird, und dieſer Rauch gilt mehr, als die andere zuruͤckbleibende Materie. Die Minera muß reich, ſchwer und lauter von Kieſeln ſeyn. Das Antimonium crudum wird, nebſt anderm Gebrauch, den Pferden unter das Futter gemen - get, und ſoll ihnen den Schweiß treiben und ſie vortrefflich curiren; in rechter Doſi gebraucht, præſer - viret es die Pferde wider die Tru - ſe und Kehlſucht, und iſt eine rech - te Pferde-Panacée, nur muß man ſich huͤten, daß man die Doſin nicht uͤberſchreite.
War bey den Heyden ein Lieder - Tantz, welcher von der lincken zur rechten Hand des Altars verrichtet wurde.
Heiſſet in der Muſic, wenn aus einer Clauſula formali gehling in eine fremde gegangen wird.
Jſt ein muſicaliſcher Satz, wo - durch einander entgegen ſtehende Sachen ausgedruͤckt werden.
Ward das Lied genennet, ſo bey der Antiſtrophe geſungen wur - de. ſ. Antiſtrophe.
Jſt im Fechten der EintrittApooder Anfang, wobey wohl in acht zu nehmen, wenn man ſeinen Gegner ſtringiret, es ſey inn - oder auſſerhalb, auf der rechten oder lincken Seite zu, daß man ihm gleich die Schwaͤche benehme, da - mit der Leib ſicher ſey, und ihm keine Bloͤſſe zu ſtoſſen gegeben werde.
Bey einer Orgel wird alſo ge - nannt, weil es wie ein Apfel auf dem Stiele ſtehet; das groͤſte Corpus dieſer Pfeiffen iſt etwan einen Zoll hoch, hat eine kleine Roͤhre, wie ſein Mundſtuͤck, auf derſelben einen runden holen Knopf, voller Loͤcher wie ein Bie - ſam-Knopf; es hat 8 Fuß Ton.
Ein Abſchieds-Lied oder Ab - ſchieds-Carmen.
Eine muſicaliſche Figur, wenn bey der letzten Note eines Periodi harmonicæ nicht ausgehalten, ſondern behende abgeſchnappet wird.
Geſaͤnge nach dem Abend-Eſſen.
Ein von einem Frantzoſen, Prompt genannt, erfundenes mu - ſicaliſches Jnſtrument, welches mit der Theorbe viel gemeinſchaft - liches und 20 einfache Saiten hat; aber unvergleichlich beſſer afficiren, und auch beqvemer zu ſtimmen ſeyn ſoll.
Jſt in der Muſic ein durchgaͤn - giges Stillſchweigen in allenStim -AppStimmen und Partien, welches entweder vermittelſt einer vorher - gehenden Final-Cadenz, und drauf folgenden Pauſe, oder ohne einen formalen Schluß vermit - telſt einer Pauſe angebracht wird.
Benennet man in der Fecht - Kunſt den Tritt, welchen man bey einer Finte macht. Die Frantzo - ſen bedienen ſich deſſen ſehr offt: Er iſt aber theils falſch, theils ge - faͤhrlich und unnoͤthig.
Ein Flecken und der Haupt-Ort des Cantons dieſes Nahmens in der Schweitz, an dem Fluſſe Sit - ter. Dieſer Canton fuͤhret einen ſchwartzen zum Raube geſchickten Baͤr, mit einem rothen Halsban - de in weiſſem Felde zum Wappen.
Heißt in der Muſic, wenn bey Tractirung eines Jnſtruments bald dieſer, bald ein anderer Fin - ger den Umſtaͤnden nach noͤthig iſt, oder fuͤglich gebraucht werden muß.
Heiſt eine Unterſtuͤtzung eines Dings; daher man ſaget: dieſer oder jener hat das Werck appuiret, er iſt ſein Patron, und unterſtuͤ - tzet ihn in allen Dingen.
Jſt beyderſeits die Empfindung an dem Maul des Pferdes und die Empfindung der Action des Zuͤgels in der Hand des Reuters. Alſo iſt das gute und wahrhafftige Appui de la main eine gelinde Stuͤ - tzung oder Anlehnen des Zaums dergeſtalt,