Nach - dem den 6 dieſes des Abends um halb 8. Uhr alles zum Sturm parat war / hat die Guarniſon Chama - de geſchlagen / und den Obriſten Schwerin nebſt dem Obriſt Lieutenant Offeln / die Koͤnigl. Gnade vor ſich zu ſuchen heraus geſandt / welche ſie auch auf folgen - de vom General Scholt / und Stackelberg unterſchrie - bene Conditiones erhalten / daß nemlich der Gene - ral Major und Ober-Commendant von Stackelberg 1.) die Feſtung Stade ſamt der Horner Schantze und allen Dependentzien uͤber - und die gantze Gar - niſon nebſt ſich ſelbſt und allen dahin gehoͤrigen zu Kriegs-Gefangenẽ ergeben / 2.) Dem in der von Sta - de gleichfals dependirenden Schwinger-Schantze commandirenden Capitain ſich auf gleiche Weiſe zu ergeben gebuͤhrende Ordre ertheilen / 3.) Die Einraͤumung und Submißion bey Schlieſſung die - ſes gleich werckſtellig machen / 4.) Die noch verhan - dene Magazins / Artiglerie und Am̃unition / wie auch allenfals verborgene Minen / nichts ausgenommen / richtig ſpecificiren / und getreulich anweiſen / 5.) Was von Archiven und andern zur Regierung und Cantzeley gehoͤrigen Sachen daſelbſt annoch befind - lich / ebenfals unverhehlt ausliefern / 6) Alle Offi - cirer endlich mit ihren Creditoribus in Stade vorm Auszuge liquidiren / und dieſelbe entweder mit baa - rem Gelde oder guͤltigen Obligationen contentiren ſolten. Dagegen verſpricht man Daͤniſcher Seits / daß 7.) Den Ober-Officiers / ſo wohl auch allen noch verhandenen Civil - und Militair-Bedienten ih - re Degen ſamt aller Equippage und Bagage gelaſ - ſen / 8.) Die Equipage und Menblen des General Gouverneurs demſelben auch auf Verlangen abge - folget / 9.) Die Guarniſon vom Ober-Commendan - ten biß zum geringſten incluſive als Daͤniſche Ge - fangene biß zur Auswechſelung gehalten / und unter keinem Praͤtext an andere Puiſſaucen uͤberliefert / 10.) Den auf Parole nach Haus zu reiſen verlan - genden Officiers nach Beſinden Reſolutions auf ihre Memorials ertheilet / und endlich 11.) Da die Gar - niſon Quarantaine halten muͤſte / derſelbigen ein gewiſſer Ort / und den Officirers vor ihre Pferde Fou - rage angewieſen werden ſolle. Worauf noch ſelbi - gen Abend 3. Ravelins auf Seiten der Attaque einge -raͤumet[2]geraͤumet worden / biß man nach reparirter Bruͤcken von der Veſtung Poſſeßion nehmen koͤnnen. Die gefangene Officiers waren der General-Major Sta - ckelberg / 2. Obriſten / 2. Obriſt-Lieutenants / 3. Ma - jors / 25. Capitains / 54. ſub alterne Officiers. Ge - ſtern iſt die gantze Garniſon / beſtehend in 785. Ge - meinen mit Unter-Officiers / und 40. Dragounern nebſt einigen Bleßirten / ſo noch in Stade gewe - ſen / zuſammen wohl 1000. Mann / ausmar - ſchiret / und ſollen eine Meile von hier bey einem Dorffe campiren / und die Guarantaine halten. Sie haben alle ihre Equippage behalten / auch iſt ſo wohl den Ober - als Unter-Officirern ihr Seiten-Gewehr gelaſſen. An Artillerie haben wir gefunden 155. Canonen / als 15. Metallene / die uͤbrigen aber Eyſer - ne / 7. Mortiers / nebſt ſehr viel Pulver / Kugeln und anderer Ammunition. Se. Excellentz der General von Scholten iſt Gen. Gouverneur vom Hertzogthum und Stifft geworden / und der General Major von Eyn - ten / Commendant zu Stade; es ſind geſtern 4. Batt. als 1. von Printz Chriſtian / 1. von Eynten / und des Obriſten Frieſen ſeine 2. Battaillons zur Guarni - ſon eingemarſchiret; ſie ſollen aber vorerſt auff der Contrecharpe campiren / biß man ſieht / ob noch Con - tagieuſe Kranckheiten / wie man ſagt / darin graßiren: man glaubet aber / daß ſie / da die Stadt ziemlich aus - geraͤuchert worden / jetzo wohl ceßiren durfften. Die Stadt und Wercker ſind ſehr ruiniret / und kan man nicht anders ſagen / als daß ſich die Guarniſon darinn ſehr wohl defendiret / und alles gethan hat / was ehr - liche Leute thun ſollen und koͤnnen. Des General - Major Souls und Brigadier Douops Regimenter Cavallerie bleiben auch hier im Stifft Bremen / nebſt einigen Battallions zur Beſatzung der kleinen Oerter. Die uͤbrigen Trouppen aber werden nach Holſtein / Mecklenburg und Pommern defiliren.
Jhro Koͤnigl. Ma[-]jeſt. von Daͤnnemarck ſind am Sonntag um 4. Uhr zu Blanckeneſe angekommen / und haben noch ſelbi - gen Abend ihre Reiſe biß Ahlsburg fortgeſetzet.
Aus dem Mecklenburgiſchen / vom 8 Septemb. Man vernimmt allhier / daß die Fahrzeuge von Strahlſund / ſo von denen Daͤnen angehalten gewe - ſen / von 2. Schwediſchen Kriegs-Schiffen / ſo von den Kloͤgerbucht zuruͤck gekommen / wieder hergenom - men worden. Die Daͤnen laͤgen in der Kioͤgerbucht / und die Schweden drauſſen davor / daß ſie alſo nicht auskommen koͤnten. Zwey Schwediſche Kriegs - Schiffe liegen vor Greiffswalde / um die Landung auf Ruͤgen zu obſerviren / und 2. Schwediſche Fre - gatten ſeynd nacher Carlshaven geſegelt / den Tran - ſport zu beſchleunigen. Drey Kauff-Fahrers mitProviant und 1. dito mit Krancken haben die Schwe - den denen Daͤnen abgenommen. Der Herr General Graf Steinbock iſt mit einer Fregatte den 7. dito des Morgens beym Poſt-Hauſe arriviret / und mit einer Schaloupe ans Land gekommen.
Auf Befehl des hieſigen. Koͤnigl. Confeils / wird hiedurch zur Nachricht kund gethan / daß / nach - dem man auff Jhr. Koͤnigl. Majeſt. Flotte / vor An - cker unter Bornholm liegend / am 3ten hujus / die ge - wiſſe Kundſchafft erhalten / daß die Feindliche Schwe - diſche Flotte / in 26. Orlogs-Schiffen beſtehend / am 4ten dito ausgelauffen / und die Koͤnigl. Flotte / ſo nur 16. Schiffe de ligne ſtarck war / attaquiren wuͤr - de; So haben des Hrn. General-Admiral Guͤldenle - wen Hohe Excell. zu Folge habender Koͤnigl. Or - dre / daß er ſich bey zu groſſer Superioritaͤt der Schwe - diſchen Flotte nicht engagireu / ſondern Jhro Koͤnigl. Maj. Lande decken ſolle / gut gefunden / vorgeſten Mor - gen fruͤhe die Ancker zu heben / und dero Cours nach Seeland zu nehmen / geſtalt ſie dann noch ſelbigen Abend zwiſchen Moͤen und Stevens geanckert; Ge - ſtern Morgen fruͤhe aber von dannen wieder ab / und in der Kioͤger-Bucht nach Dragoͤe geſegelt / und da - ſelbſt wieder dieſe Nacht geanckert. Die Schwedi - ſche Flotte iſt der Koͤnigl. mit aller Macht / und allen auffgeſpanneten vollen Seegeln / biß in die Kioͤger - Bucht hinein gefolget / woſelbſt ſie auch dieſe Nacht / ungefehr 2. Meilen von der Koͤnigl. Flotte entfer - net / vor Ancker gelegen / ohne daß die Schwediſche Flotte der Koͤnigl. Flotte / bey ſolcher Retirade / et - was anhaben / oder ein Schiff davon coupiren koͤn - nen. Jhro Hohe Excellentz werden alſo / nachdem ſie dieſen Morgen das auf hieſige Rhede ſegel-fertig gelegene Schiff / die 3. Loͤwen genannt / zu ſich gezo - gen / und man den Schout bey Nacht Troyel / mit der Nordiſchen Esquadre / ſtuͤndlich vermuthet / den Feindlichen Angriff in GOttes Nahmen erwarten / oder auch befindenden Umſtaͤnden nach / die feindli - che Flottte attaquiren. Heute Vormittag hatte es zwar das Anſehen / als wann die Schwediſche Flot - te ſich entfernen / und die Oſt-See ſuchen wolte; Die - ſen Mittag aber hat ſie ſich wieder gewendet / und der Koͤnigl. Flotte genaͤhert / ſo / daß zu vermuthen / daß Morgen fruͤhe wohl eine Action vorfallen duͤrf - te / davon der Ausſchlag in GOttes Haͤnden ſtehet.
Von dem Kayſerl. Geſand - ten an der Pforte hat man / daß der Koͤnig in Schwe - den zu Bender zwar alle Anſtalt / daſelbſt zu verweilen / machen laſſen: der Sultan aber 2. Baſſen mit einemgroſſen[3]groſſen Vorraht und Ordre zur Abreiſe dahin ge - ſandt; anbey dem Koͤnig vorſtellen laſſen / daß nach - dem der im Friedens-Schluß beſtimmte drey monat - liche Termin ſchon verfloſſen / und er ſolchen Frieden feſte zu halten entſchloſſen waͤre / Se. Majeſt. ſich hie - ſelbſt laͤnger nicht aufhalten koͤnte. Da nun der Hol - laͤndiſche Geſandte gleichmaͤßige Zeitung hievon er - halten / ſo kan man deſto ſicherer darauf fuſſen / ob gleich der Schwediſche Reſident Sternhoͤk das Ge - gentheil ausgeſtreuet.
Diejenige Briefe wel - che der hiefige Schwediſche Secretarius von Ben - der erhalten / geben deutlich genug zu verſtehen / daß Jhre Koͤnigl. Majeſt. eher nicht von dort aufbrechen werden / als biß der Tranſport in Pommern ange - langt / eine Schwediſche Armee dero Feinde von dort vertreiben / und ſo dann ihnen entgegen kom - mende / einen ſichern Transitum durch Pohlen bah - nen werde.
Den 12. dieſes hat der Herr Brzuchowsky den Herrn Vlan in Sniatyn uͤ - berfallen / 30. ſeiner Leute niedergemachet / und 40. gefangen genommen / die uͤbrigen haben ſich kaum mit gedachten Vlan nach der Wallachey ſalviret; Es verſammlen ſich aber nun die Coſacken bey Cho - zim / um ſolchen Verluſt zu revangiren.
Aus Wielisky bey Kra - ckau wird gemeldet / daß den 25. Auguſt. eine Par - they Quartianer dahin gekommen / und den Staro - ſten Bobruisky / ſo 800. Mann ſtarck unter Calva - na 5. Meilen von Crackau ſtunde / uͤberfallen / und ihn biß unter Kaliſch verfolget / auch 200. ſeiner Leu - te gefangen genom̃en. Die uͤbrigen ſind zerſtreuet / und der Staroſte hat ſich noch eben ins Gebuͤrge ſalviret.
Das gantze Pro - teſtantiſche Schweitzerland hat am letztverwichenen Donnerſtag mit vieler Devotion den Faſt-Beth - und Danck-Tag / wegen deſſen / was man ſich zu Arau verglichen / gefeyret. Die Troublen im Lucerniſchen ſo wohl als in andern Catholiſchen Cantons / wehren annoch; aber Gott Lob biß dato ohne einige ver - drießliche Suiten. Der nechſtkuͤnfftige Land-Tag wird einer der aller curieuſiſten ſeyn / ſo jemahls in hieſigem Lande gehalten worden / weil ohne die Affai - ren des Abts von St. Gallen / man darauf das Gou - vernement der gemeinen Bailltagen oder Ampts - Voigtheyen / und viele andere Sachen / welches man noch nicht auff den letzten Friedens-Conferentzien decidiret hat / reguliren wird. Wan zweifelt nicht / es werde der Frantzoͤſiſche Ambaſſadeur / wol aber / obder Kayſerl. Miniſter ſich auch dahin begeben werde. Das Lucerniſche Canton hat einige Trouppen in die Stadt kommen laſſen / um ſich fuͤr allen Jn ſulten o - der Anfaͤllen zu garantiren. Die Populairen Can - tons / oder diejenigen / darinn der gemeine Mann et - was zu ſagen hat / haben den 28. Paſſato ihre Gene - ral-Verſammlung wegen des obermeldten nechſt - kuͤnftigen Land-Tages / gehalten.
Die Alliirte Armee kam ehegeſtern hier / und wird uͤbermorgen oder Donnerſtags bey Dornick uͤber die Schelde gehen / um gegen Mons zu avanciren / und ſolche Feſtung zu decken / auch wie man ſagt / Proviſion in Bouchain und Quesnoy zu bringen / und die ſchwere Artillerie aus letzterm Ort heraus zu ziehen. Geſtern arrivirte das groſſe Schiff - Convoy mit Canonen / Bomben und allerhand Kriegs - und Mund-Proviſion uͤber Cortryck zu Dor - nick; auch ſind 2. Regimenter von Keppel und Beeck nach Bethune uud St. Venant / und heute un - term Gen. Maj. Huffel 11. Battaillons nach Ryſſel detachiret. Der General Graf von Hompeſch nebſt ſeiner kleinen Guarniſon faͤhret noch immer fort Do - vay mit ungemeiner Tapferkeit zu defendiren; er hat die uͤber den Graben der Contreſcharpe gelegte Bruͤ - cken oder Gallerien der Feinde zweymahl verbrannt / und zum dritten mahl durch den eine Zeitlang aufge - haltenen Strohm wegſpuͤhlen laſſen / daher ſie der Marſchall de Villars itzunder mit Kupfer uͤberdecken laͤſt. Die Frantzoſen ſtuͤrmeten den 2. des Abends auf ein Ravelin vorm groſſen Bollwerck oder der Pforte unſer lieben Frauen dreymahl / wurden aber allemahl ab / und noch geſtern / da ſie mit 30. Com - pagnien Granadiers geſtuͤrmet / mit groſſem Verluſt wieder heraus geſchlagen; und glaubt man / daß ſich die Stadt noch 8. a 10. Tage wird halten koͤnnen / ob gleich der Marſchall das Feuer der Artillerie und Mortiers zu verdoppeln befohlen / und ſonſt groſſe Force braucht; auch / daß das feindliche Lager / wor - in die Kranckheit immer zunimmt / und die Reuterey ruiniret wird / dadurch auſſer Stande werde geſetzt werden / waͤhrender dieſer Campagne noch etwas hauptſaͤchliches vorzunehmen. Die 33. Battaillons unterm Grafen de Coigny paßirten Freytags zu De - nain die Schelde / und campiren 2. Meilen von Va - leneyn / um zwiſchen Mons und Quesnoy die Com - munication abzuſchneiden / und werden zu Valencyn groſſe Praͤparatorien gemacht / Quesnoy / ſobald Do - vay uͤber / zu belagern. Die Haupt-Breſche ſol ziem - lich groß / aber auch Abſchnitte dahinter ſchon ge - macht ſeyn.
Zu Ryſſel ſind die der Ge - gend zum Camp Volant deſtinirte Trouppen ange - kommen / und iſt die Guarniſon daſelbſt nunmehro 9. a 10000. Mann ſtarck; auch hat man viel Ammuni - tion ein - und die Canonen anfgefuͤhret / ſowol auch die Gegend unter Waſſer zu ſetzen / und eine lange Bela - gerung auszuhalten / alles veranſtaltet.
Mit einem aus dem Alliirten Lager zu Tourpe den 7. dieſes des Abends ausgerit - tenen / und heut Mittag um 12. Uhr hier angekomme - nen Expreſſen vernimmt man / daß ſich Dovay noch tapfer defendire.
Folgends der Liſte die man hier ſiehet von denen Eſquadronen und Battaillonen des Lagers unter des Printzen Eugenii Durchl / ſol ſelbiges wol 30000. Mann ſchwaͤcher ſeyn / als es zu Chateau Cambreſis geweſen.
Nachdem der Mylord Bullingbroock am verwichenen Freytag Nachmit - tag um 1. Uhr allhier aus Franckreich wieder ange - kommen / beſuchte er gleich den Groß-Schatzmeiſter / und war uͤber 2. Stunden mit ihm in Conferentz / worauff er nach Windſor fuhre / um der Koͤnigin / wegen ſeiner Friedens-Handlung mit Franckreich / welche er bereits / wie man ſagt / ſo gut als geendiget haben ſoll / Rechen ſchafft zu thun; und hat er den Mr. Prior zu Paris gelaſſen / um dasjenige / ſo noch uͤbrig geblieben / zu endigen.
Weilen die Fran - tzoͤſiſche Miniſtri declariret / daß ſie ſich bey keiner Zu - ſammenkunfft wuͤrden finden laſſen / bevorn die Dif - ferentz vom Herrn Menager mit dem Grafen von Rechtern beygeleget ſey / ſo erwartet man / ehe eine general-Conferentz wird gehalten werden / das Ende dieſer Sache / worinn die Engliſche Mini - ſtri zu Mediatens benennet / und die Heern Buys und von der Duͤſſen handeln mit denenſelbẽ daruͤber.
Barcelloner Briefe vom 12. Aug. melden / daß der Geu. Stahrenberg mit 24000. Mann bey Belaguer / und noch ein Gene - ral mit 9000. wider die Spanier zu Felde waͤren.
Der Graf von Peterboroug / der ſchon einige Tage hier geweſen / und heut Abend ſich wieder nach Meyland begeben / hat bey ſeiner er - ſten Audience den Hertzog wol 3. Stunden lang un - terhalten / auch nach Mazino / um der Hertzogin und den Printzen das Compliment zu machen / ſich erho -ben. Seine Negotiation wird ſehr ſecretiret / und glaubet man / daß ehiſtens ein General-Friede erfol - gen werde. Tags nach ſeiner Ankunfft wurde der von Utrecht gekommene Graf di Groſſo mit wichtigen Depeches vom Hertzog an den Herrn Mellerade wie - der dahin geſandt. Weil nun das Sterben unter den Pferden ſowol der Kayſerlichen Reuterey / als auch des Alliirten Campements bey Suſa / ſehr zunimmt / und uͤberdem die Jnwohner des Canaveeſiſchen Ge - biets bey Hofe ſich beſchweret / daß ſie durch Lieferung des Pferde-Futters ſehr mitgenommen wuͤrden; ſo wil man / daß 4000. Reuter nach den Maylaͤndiſchen Graͤntzen zuruͤck gehen ſollen. Sonſt iſt noch Ordre gegeben / um Alexandria / Caſal und Valenza / ſo an unſern Hertzog abgetreten worden / mit Artillerie / Am̃unition / und anderm Zubehoͤr wohl zu verſehen.
Haag / den 9. Sept. Briefe von Utrecht verſichern / daß die von der Koͤnigin von Engelland dem Hertzog von Savoyen getahne Anerbietungen Jh. Koͤnigl. Hoheit ſo ferne contentiret / daß ſie alle dero Praͤten - fiones in Jh. Majeſt. Haͤnden zu ſtellen reſolviret.
Von der hieſigen Flotte ſeynd 20. biß 23. Schiffe im Sunde arriviret / das Groß aber meynte man noch auſſerm Kattegatt zu ſeyn / und daß ſie durch den Oſt-Nord-Oſt-Wind uͤber Schagen zu kommen verhindert wuͤrden. Zwey Schiffe davon ſollen auf Anont geſirandet / und 2. an - dere / deren eines geſuncken / im ſegeln an einander gerahten ſeyn.
Am verwichenen Don - nerſtage / des Abends um halb 11. Uhr / entſtunde all - hier eine entſetzliche Feuers-Brunſt / ſo durch ein Brau-Haus in der Cloſter-Straſſen / in Zeit von einer Stunde die zwey Korn-Haͤuſer / die Cloſter-Kir - che / den Thurm / die Schul-Haͤuſer ſamt dem Stall der Koͤnigl Ritter-Academie in eine ſolche Flamme ſetzte / daß man auch nicht das geringſte loͤſchen noch retten kunte / ſondern nur die Academie / ſo in der groͤ - ſten Gefahr / ſamt einem Pulver-Thurn und denen nebenſtehenden Haͤuſern zu conſerviren ſuchen muſte / ſonſten dieſe und andere Straſſen mehr dadurch in die Aſche geleget werden koͤnnen. Das groͤſte Gluͤck / ſo uns bey dieſem Malheur noch zu ſtatten kam / war das ſtille Wetter. Se. Koͤnigl. Majeſt. ſo ſich annoch in Charlottenburg befunden / haben geſtern dieſen groſſen Schaden zweymal hoͤchſt-mitleydig in Augen - ſchein genom̃en. Bis dato wird noch im̃er geloͤſchet / indem die groſſe Gebaͤude viele Boden uͤber einander gehabt / ſo mit dem Feuer ſehr verfallen ſind.
Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIſchen privilegirten Buch - druckerey / wie auch auff der Boͤrſe in Hamburg. Die Woche 2. Stuͤck.
Britt-Marie SchusterNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Manuel WilleNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Arnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Fraktur
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