Nach vollzogenen Leich-Begaͤngniß Sr. Kaͤyſerl. Majeſt. hoͤchſtſeel. und glorwuͤrdigſten Andenckens, iſt voritzo von hieraus nichts Remarquables zu berich - ten, auſſer, daß Jhro Majeſt. unſere allergnaͤdigſte regierende Kaͤyſerin, zuſammt dem gantzen Durchl. Kaͤyſerl. Hauſe, durch die Gnade GOttes, noch einer beſtaͤndig vollkommenen Geſundheit genieſſen, und unter Deroſelben hoͤchſtloͤblichen Regierung in hieſigem Reiche ſich alles in hoͤchſterwuͤnſchter Tran - quillitaͤt und Ruhe befinde.
Verordnung zu St. Petersburg, wegen der Trauer,ſo bis auf weitern Befehl gehalten werden ſoll:
„ 1) Die von der erſten, andern und dritten Claſſe, „ ſollen zum wenigſten zwey ſchwartz-uͤberzogene Zim - „ mer haben. Denen von den uͤbrigen Claſſen ſoll „ frey ſtehen, es zu thun oder zu unterlaſſen. 2) „ Die von dieſen 3 Claſſen ſollen ſchwartze Geſchirr „ und Decken auf ihren Pferden haben. 3) Die „ Kutſchen, Schlitten und andere Fahr-Zeuge, ſol - „ len ſchwartz gefuͤttert ſeyn, wie auch das Pferd - „ Geſchirr: Die Haus-Bedienten ſollen auch ſchwartz „ gehen, und auf der rechten Achſel Schleiffen von „ Bande von verſchiedenen Farben, um ihre Libe - „ rey zu unterſcheiden, tragen. Dieſes betrifft alle dieje - „ nigen von der 1. bis auf die 4. Claſſe, welche ihre Wap -„ pen an ihren Kutſchen oder andern Fahr-Zeug ha - „ ben koͤnnen; und diejenigen, ſo keine haben, ſol - „ len die Freyheit haben, ihre Namen in Zuͤgen zu „ gebrauchen. 4) Die von der erſten Claſſe bis auf „ die ſechſte, ſollen Kleider aus ſchwartzen Boy tra - „ gen, mit anderthalb Sechzentheil einer Ellen brei - „ ten Aufſchlaͤgen an denen Ermeln, und ihre De - „ gen ſollen ſchwartz uͤberzogen ſeyn. Alle Hoff-Leu - „ te ſollen auch dergleichen Aufſchlaͤge haben. Wel - „ che unter der ſechſten Claſſe ſeynd, bis auf die letz - „ te, ſollen Kleider aus ſchwartzen Tuch tragen, und „ ſollen nicht mehr als eine ſchwartze Schleiffe an dem „ Degen haben, welcher nicht eben darf ſchwartz uͤber - „ zogen ſeyn. 5) Die Weibs-Bilder ſollen Kleider „ von eben dem Zeuge, wie ihre Maͤnner, tragen, „ und in Ermangelung dieſes Zeuges, koͤnnen ſie „ Tuch nehmen. Dieſes gehet auch die Wittwen „ an. 6) Alle Damen, ſo in der Klage gehen ſol - „ len, ſollen Hauben von ſchwartzen Crepon, ſo ih - „ nen uͤber das Geſichte haͤnget, tragen.
Gegeben zu St. Petersburg, den 21. Febr. 1725.
Wir haben mit einem Expreſſen Nachricht erhal - ten, daß die Printzeßin de Beaujolois, ihre Schwe - ſter, die verwittwete Koͤnigin, am 24. zu Aranda aufm Wege eingeholet, und nachdem Sie den Palm-Sonn -[2]tag zu Burgos mit einander gefeyert, die Rei - ſe folgenden Tages nach Franckreich fortgefetzet. Es iſt gewiß daß der Koͤnig und die Koͤnigin von demjenigen, was wegen Zuruͤckſchickung der Jnfan - te in Franckreich vorgegangen, noch nicht die ge - ringſte Wiſſenſchafft hatten, da Jhre Catholiſche Majeſtaͤten dem Marſchall de Theſſe und dem Rit - ter von Conflans Abſchieds-Audientz ertheileten. Der dem Marſchall de Theſſe gegebene Ritter-Or - den des guͤldenen Vlieſſes war derjenige, den wey - land Koͤnig Ludwig der Erſte getragen, welcher ſo reich mit Diamanten beſetzet, daß er wol 50000 Stuͤck von Achten wehrt iſt. Die Koͤnigin hieng ihm denſelben um den Hals, als er bey ſeiner Ab - ſchieds-Audientz ſich niederbuͤckte Jhro Majeſt. ſeine Reverentz zu machen, nachdem der Koͤnig eben zu - vor demſelben den Degen des obermeldten verſtor - benen Koͤnigs, gleichfals mit koſtbahren Diamanten geſchmuͤcket, und auf 20000 Stuͤck von Achten ge - ſchaͤtzet, gegeben hatte, wobey der Koͤnig zu ihm ge - ſaget: Jch hoffe, Mein Herr, daß ihr denſelben niemahls wider mich fuͤhren werdet. Der Hoff wird die Trauer vor Jhro Rußiſch-Kaͤyſerl. Majeſt. nicht eher annehmen, bevor die Notification des Abſter - bens gewoͤhnlicher maſſen ſchrifftlich geſchehen. Es ſollen noch 4 Regimenter zu Fuß, zu Verſtaͤrckung der Guarniſon in Ceuta, welche durch die Kranck - heiten, ſo die ſchlechten Lebens-Mittel vor die Sol - daten verurſachet, geſchwaͤchet worden, dahin ab - gehen; die Krancken aber ſollen mit denſelben Schiffen, auf welchen dieſer Renfort, nebſt 200 Tonnen Pulver, embarquiret worden, wieder zuruͤck gebracht werden. Die Veſtung, welche wenig nuͤtzet, hat der Cron bereits uͤber 6 Millionen Stuͤck von Achten gekoſtet.
Am Mittwoch erſchien der Koͤnig in hoͤchſter Per - ſohn im Ober-Hauſe, und als das Unter-Haus ſich daſelbſt eingefunden hatte, gab Se. Majeſtaͤt Dero Koͤniglichen Conſens zu verſchiedenen Acten. Seitdem unſer Koͤnig einen Brief von Sr. Kaͤy - ſerl. Majeſt. bekommen, will man von der Thorni - ſchen Affaire beſſer als vorher ſprechen. Die wider den Grafen von Macclesfield eingebrachte 21 Be - ſchuldigungs-Puncte ſind nunmehro publiq worden, und lautet die Vorrede vor denſelben in Subſtan - tia folgender maſſen: Demnach Thomas Graf von Macclesfield, wie er zum Groß-Cantzler angeſtellet worden, 14000 Pfund Sterling vom Koͤnige em - pfangen, und auſſer ſeinen gewoͤhnlichen Einkuͤnff - ten als Cantzler, eine jaͤhrliche Penſion von 1400Pfund Sterling vom Jahr 1716 an, ſo lange Se. Majeſt. lebet, genoſſen, anbey ein jaͤhrliches Sala - rium a 4000 Pf. Sterl. von der Zeit an da er Groß - Cantzler wurde, und der Lord Parcker, ſein Sohn, auch eine jaͤhrliche Penſion von 1200 Pf. Sterl. bis eine Einnehmer-Stelle in denen Exchequer vacant wuͤrde, gezogen, welches bald hernach geſchahe, und er zufolge habender Anwartſchafft mit dieſer Bedie - nung begabet wurde; jedoch er damit nicht vergnuͤgt geweſen, ſondern ſchnoͤde Practiquen veruͤbet, und auf eine unbillige und ſchinderhaffte Manier zu ſei - nem eignen beſondern Gebrauch genommen und em - pfangen hat folgende Summen, als: 1. von Mr. Godfrey, einem der Cantzeley-Meiſter, 1500 Pf. Sterl. vor dieſe Charge, nachdem der Ritter Tho - mas Gery dieſelbe reſigniret, und gleichfals 5000 Pfund Sterl. dafuͤr gezogen hatte. 2. Jmgleichen von Mr. Lighborn 6000 Pfund Sterl. vor dieſen Dienſt nach Herrn Brownings Tode. 3. Ferner 1575 Pf. von Mr. Borret vor die Cantzley-Mei - ſterſchafft, nach dem Abtritt des Herrn Mellet, der auch zur Erkaͤnntlichkeit 6000 Pf. bekommen. 4. Von Mr. Conway 1500 Pfund vor eben die Be - dienung, nach dem Abtritt des Herrn Orlebat, der auch 6000 Pfund gezogen. 5. Von Mr. Kigna - ſton 1575 Pfund nach Herrn Royers Abtritt, ſo 6000 Pfund genoſſen. 6. Von Herrn Bennet 1575 Pfund, nach dem Abtritt des Herrn Higcocks, der 6500 Pf. empfangen. 7. Von Mr. Elde, 5250 Pfund nach dem Tode des Herrn Borret; 8. Von Mr. Thurſton 5250 Pf. nach Herrn Borrets Ab - leiben ꝛc. ꝛc. Der Ertz-Biſchoff von Canterbury iſt uͤbel zu frieden, daß das Parlement zu Metz ſeinen Catechiſmum, die Bibel, das Neue Teſtament und andere Buͤcher, durch den Scharffrichter oͤffentlich verbrennen laſſen, weil ſolche bey einem Neu-Be - kehrten, Nahmens Nic. Harcellin, gefunden worden.
Am 4ten dieſes ſind Jhr. Koͤnigl. Majeſt. von Marly nach Rambouillet gegangen, und meynet man, daß Selbe weiter nach Verſailles kehren werden. Man debitiret, daß in kurtzem wol von einiger Wei - terung zwiſchen unſerm und dem Madritiſchen Ho - fe moͤchte gehoͤret werden; wiewol andere zu wiſſen vermeynen, daß der Jnſantin Ruͤck-Reiſe mit voll - kommener Genehmhaltung des Koͤnigs von Spanien geſchehe. Wie die Rede gehet, ſo hat unſer Ertz - Biſchoff der Cardinal von Noailles, endlich ein Er - klaͤhrungs-Project, beſtehend in 12 Artickeln, erhal - ten, welche Artickel zu verſchiedenen mahlen in dem[3]Gewiſſens-Raht examiniret worden; es ſollen auch 2 Mitglieder von beſagten Gewiſſens-Raht uͤberlaut geſchryen haben: daß die Janſeniſten nunmehro die Ober-Hand behalten wuͤrden! Worauf ſogleich ein Expreſſer mit Depechen an den Cardinal von Poli - gnac abgefertiget worden, welche Depechen man aber noch gantz geheim haͤlt. Jndeſſen ſchlieſſet man doch aus der Freude, ſo einige von ſich ſpuͤh - ren laſſen, daß dieſe Erklaͤhrungen denjenigen, ſo der Cardinal von Noailles nach Rom geſandt, ſehr nahe kommen muͤſſen. Die Jeſuitiſch-geſinneten Cardinaͤle bemuͤhen ſich ſehr, dieſe Erklaͤhrungen zu hintertreiben; es haben ſich auch bey 20 wider be - ſagten Cardinal zuſammen geſchlagen, und ſcheinen auf den Pater Graveſon ſehr erbittert zu ſeyn, als welchem ſie alles dasjenige, was bey dieſer Sache vom Paͤpſtlichen Stuhl ausgeſprochen worden, zu - ſchreiben. Vor einigen Tagen wurde eine Prote - ſtantiſche Jungfrau auf Ordre des Ober-Policey - Meiſters arreſtiret, und in das Haus der Neu-Be - kehrten gebracht; allein ſie hat ſich durch Huͤlffe der Vorhaͤnge des Bettes, welche ſie als Stricke zu - ſammen geflochten und zwey Stock-Werck hoch ſich damit herunter gelaſſen, gluͤcklich ſalviret. Die Hertzogin von Orleans wird zu Verſailles nieder - kommen. Der Graf von Rochebrune, Commen - dant der Citadelle von Lion, iſt geſtorben, imglei - chen auch die Graͤfin von Trevoux, eine Schweſter des Jeſuiten dieſes Namens.
Vorgeſtern kam der Koͤnig von Rambouillet zu Verſailles an, woſelbſt Se. Majeſt. bis gegen Pfing - ſten bleiben, und ſodann nach Marly zuruͤck kehren wird. Die Jnfantin, welche juͤngſterwehnter maſſen am Donnerſtag von Verſailles abgereiſet, und ſehr vergnuͤgt war, weil ſie in den Gedanken ſtehet, daß ſie nur eine Luſt-Reiſe nach den Graͤntzen tuhn, ihren Herren Vater und Frau Mutter ſprechen, und ſodann zuruͤck kommen ſolle, ſchlief ſelbige Nacht zu Chartres, die folgende Nacht zu Eſtampes, vor - geſtern zu Tours und geſtern zu Orleans. Der Spaniſche Ambaſſadeur Don Patritio Lawles, iſt im Gefolge der Jnfantin gereiſet, und man ſagt, daß der Marquis de Monteleone ihm in kurtzen folgen werde. Folgends denen letzten Briefen von Cammerich, ſchiene es, als ob einige Plenipoten - tiarien Zuruͤſtung machten, von dannen abzugehen.
Von Cuhr wird berichtet, daß der dortige Con - greß den 21ſten paſſato geendiget, und der Kaͤyſerl. Miniſter, Baron von Gruth, wegen einiger Unpaͤß - lichkeit von dannen abgereiſet waͤre. Auf dieſem Congreß haͤtten ſich viel und mehrere Schwuͤrig - keiten, als in vielen Jahren nicht geſchehen, her - vor gethan; erwehnter Miniſter haͤtte in ſeinem Me - morial nicht allein das Laghetto, als jederzeit zum Maͤylaͤndiſchen Staat gehoͤrig, praͤtendiret, ſondern a[ u] ch verlanget, daß ſeine beym Congreß eingege - bene Schrifft denen Gemeinden ehiſtens durch expreſ - ſe Bohten, auf ſeine Unkoſten, zugeſandt, und ihm innerhalb 2 Monaten eine Antwort von ihren Mey - nungen, wegen des Capitulats, ertheilet werden moͤchte. Ferner verlangte derſelbe auf ſpecialen Befehl, daß da das Veltelin denen 3 Buͤndten ver - moͤge der Capitulation zugeſtanden worden, auch abſeiten der Graubuͤndter der 27ſte Articul der Ca - pitulation ohnverzuͤglich ins Werck gerichtet werden ſolle; Worauf man ihm zur Antwort gegeben, man wuͤrde denen Gemeinden von allem Bericht abſtat - ten, und ihre Meynung dem Herrn Baron com - municiren. Sonſt will man hier auch Nachricht haben, daß es zwiſchen Spanien und Franckreich unfehlbahr zur Ruptur kommen werde. Der Fran - tzoͤſiſche Hoff hat dem Loͤbl. Standt Genff zu wiſſen gemacht, daß weil die Alliantz nunmehro mit der Schweitz ein Ende habe, alſo auch folglich die Pri - vilegia, ſo Krafft dieſer Alliantz Franckreich denen Schweitzern accordiret, anitzo auch aufhoͤreten, ſo daß die Kauffmanns-Guͤter, ſo aus der Schweitz nach Genff, und von Genff in die Schweitz uͤber Verſoy, ſo Franckreich gehoͤrig, fuͤrohin paßirten, den Frantzoͤſiſchen Zoll, als wann dieſelbe in Franck - reich gingen, bezahlen muͤſten, welchen ſie vor dieſem nicht bezahlet haben; im Weigerungs-Fall wuͤrden die Kauffmanns-Waaren und Geld-Sorten arreſtirt werden; Daß alſo die Genffer obligirt ſind, was vor Guͤter und Waaren ſie in die Schweitz ſchicken, uͤber den See nach Coppet ins Pais de Veaux zu ſenden, und ſo auch hinwiederum, was fuͤr Waa - ren aus der Schweitz nach Genff geſchicket werden.
Von Luͤneburg vernimmt man, daß am 15. hujus die daſelbſt vacant geweſene Buͤrgermeiſter-Stelle mit den ſich um das Stadt-Weſen ſehr wohl meri - tirt gemachten und bey die 16. Jahre geweſenen Rahts-Verwandten, Herrn Johann Dieterich Mey - ern, zur ungemein groſſen Freude der ſaͤmmtlichen Stadt und Buͤrgerſchafft ſey beſetzet worden.
„ Solches nun zu effectuiren, haͤtte derſelbe vor -[4]„ geſtellet, daß er wegen der Religion leiden thaͤte, „ und der Urſachen dimittiret worden, weilen er „ Sr. Hoch-Fuͤrſtl. Durchl. die Declarationem „ nullitatis ob tertium conſanguinitatis gradum „ der vermeyntlichen Ehe zwiſchen Deroſelben und „ weyland der Frau Pfaltz-Graͤfin Dorotheaͤ von „ Veldentz Durchl. ſo dann Dero anderweite Ver - „ maͤhlung mißrahten. Secundo: daß die Refor - „ mirte Religion ſeither dem ſehr gedruckt, und fals „ er nicht unverzuͤglich reſtituiret werden ſolte, der „ voͤllige Ruin des Reformirten Kirchen-Weſens im „ Hertzogthum Zweybruͤcken zu befoͤrchten waͤre. „ Wie nun aus obigen zur Gnuͤge erhellete, daß die „ von ihm allegirte cauſa Dimißionis allerdings un - „ wahr, und allein zu Beſchoͤnung ſeiner boͤſen Con - „ duite angefuͤhret ſeye; alſo waͤre auch eine faͤlſch - „ liche Auflage, daß er vorgeben duͤrffte, daß das „ Zweybruͤckiſche Reformirte Kirchen-Weſen ſich in „ einem ſehr gefaͤhrlichen Stand befinde. Der vom „ Hoch-Fuͤrſtl. Reformirten Ober-Conſiſtorio un - „ term 20. Octobr. vorigen Jahres anher erſtattete „ wahrhafftige Bericht zeigete das Gegentheil, und „ ſeye zu bewundern, daß die Herren Evangeliſche „ Geſandte dem von Schorrenburg mehr, als dem „ Ober-Conſiſtorio, Glauben beymeſſen wolten, zu - „ mahlen denenſelben nicht unbewuſt, die beſondere „ Vortheile, welche Se. Hoch-Fuͤrſtl. Durchl. de - „ nen Reformirten zugeſtanden, da ſie ihnen dieje - „ nigen Cloͤſter, welche nach dem Muͤnſterſchen Frie - „ dens-Schluß Art. 4. §. 21. ſeculariſiret, dem Lan - „ des-Herrn zugeſprochen, und von Sr. Hoch-Fuͤrſtl. „ Durchl. Herren Vorfahren jedesmahl zu Domai - „ nen gezogen worden, zu Unterhaltung ihrer Geiſt - „ lichen uͤberlaſſen, und eine Verwaltung aufgerich - „ tet. Dieſe Convention haͤtten Se. Hoch-Fuͤrſtl. „ Durchl. nicht umgeſtoſſen, waͤren auch der beſtaͤn - „ digen Jntention, falls einige Gravamina vorhan - „ den, ſolche nach der Juſtitz ohngeſaͤumt eroͤrtern „ zu laſſen; wie ſie dann auch zu dem Ende den wie - „ derholten Befehl gantz kuͤrtzlich ertheilet haͤtten. „ Daß dieſelbe aber den von Schorrenburg als Ver - „ waltungs-Praͤſidenten einſetzen ſolten, waͤre Jhro „ um ſo weniger zuzumuhten, als Deroſelben ohne „ ohne Contradiction die Beſtellung der Membro - „ rum der Verwaltung gebuͤhrete; im Gegentheil „ wuͤrden ſie ſich zu reprochiren haben, einen Mann, „ deſſen Untreu ſie convinciret waͤren, und welcher „ nach denen von der Fuͤrſtl. Verwaltung erſtatteten „ und bey dem Kayſerl. Reichs-Hof-Raht producirten „ Berichten und Atteſtaten, vielfaͤltig die Verwaltung„ defraudiret haͤtte, die Adminiſtration der Geiſtlichen „ Gefaͤllen zu vertrauen. Ubrigens waͤre aus Sr. Hoch - „ fuͤrſtl. Dl. Requiſitions-Schreiben an Se. Churfuͤrſtl. „ Dl. zu Pfaltz um Uberlaſſung eines Bataillons mit „ mehrern zu erſehen, wie es nur zu viel wahr ſeye, daß „ der v. Schorꝛenburg eine Rebellion unter denen Zwey - „ bruͤckiſ. Unterthanen zu erwecken geſuchet, geſtalten „ unlaͤugbahr, und durch die beſchehene Depoſitiones „ vieler Unterthanen (wovon die Protocoll bey dem Kaͤy - „ ſerl. Reichs-Hoff-Raht produciret worden) darge - „ gethan, daß derſelbe nicht allein an ſaͤmmtliche „ Jnſpectores und Pfarrer, ſondern auch an viele „ Unterthanen, nebſt verſchiedenen Landſchaffts-Ver - „ traͤgen, mit dem Anhang, daß ſolche zu hoch co - „ tiſiret worden, und dahero ſich beſchwehren, ihm „ aber Commißion auftragen ſolten, die erdichtete „ Religions-Gravamina theils geſchickt, theils ſelb - „ ſten zugeſtellet, ja ſo gar mit Begehung der groͤ - „ ſten Praͤvarication der Stadt Anweiler (welcher „ derſelbe vormahls den Unſug der von ihr praͤten - „ dirten Schatzungs-Freyheit remonſtriret, auch „ mittelſt einer in Druck gebrachten Deduction dar - „ geleget) antragen laſſen, und offeriret den Proceß „ fuͤr ſie zu fuͤhren. Se. Hoch-Fuͤrſtliche Durchl. „ verſeheten ſich ſolchemnach reſpective freund - und „ gnaͤdiglich zu denen Herren Geſandten, dieſelbe „ wuͤrden Dero hoͤchſt-gemuͤßigtes Reſſentiment aller - „ dings billigen, mithin ſich von dem von Schor - „ renburg um ſo weniger fernere ſiniſtre Opiniones „ beyhringen laſſen, als deſſen Dimißion fuͤr kein „ Religions-Gravamen anzuſehen. Widrigenfalls „ Se. Hoch-Fuͤrſtl. Durchl. ſich nicht wuͤrden ent - „ ſchlagen koͤnnen, bey Jhro Kaͤyſerl. Majeſt. nicht „ allein, ſondern auch bey ſaͤmmtlichen, ſo wol Ca - „ tholiſchen als Proteſtirenden Herren Chur-Fuͤrſten „ und Staͤnden, ſich hieruͤber nachdruͤckl. zu beſchweh - „ ren, deſſen ſie ſich doch gerne enthoben ſehen moͤchten.
Der gantz beſondere Kraͤuter-Weins-Tranck / weclher von dermaſſen theils fremden / theils neu-erfundenen Kraͤutern praͤ - pariret / daß er die allerſchwereſten und empfindlichſten Kranck - heiten gruͤndlich hebet / als vielen elendig geweſenen Perſohnen bekandt / iſt ſeiner ungezweiffelten Wirckung und mit der menſchlichen Natur verwandten Eigenſchafft / itzo im Fruͤh - Jahr ſehr nuͤtzlich zu gebrauchen / maſſen er uͤberhaupt einen geſunden Magen / geſunde Saͤffte / und geſundes Blut machet / dann ohne dieſes kan kein Coͤrper beſtaͤndig geſund ſeyn; cu - riret die Waſſer - und Gelbe-Sucht / Schlag - und Haupt-Fluͤſ - ſe / Verlaͤhmung / Schlaff-Sucht / Ohnmachten / Schwindel / Gicht / Stein - und Glieder-Schmertzen / Hypochendr. / Me - lanchol. / Frieſel / Scharbock / geheime maͤnnliche Accidencen / Fiebers / Zehrung / innerliche Hitze / unfruchtbahre / unreine Mutter / gibt neue Kraͤffte / verſpricht den Podagriſten wenig - ſtens einige Jahre Dilation / und die es alle Jahr einmahl praͤ - ſervative gebrauchen / ſind gaͤntzlich davon / als auch von allen andern Kranckheiten frey; die Cur waͤhret 14 Tage mit Com - moditaͤt / und weiſet die Gebrauchs Beſchreibung die erfordern - de Diaͤt / bey ſel. Thomas von Wierings Erben in Hamburg aufrichtig vor 3 Rthlr.
Britt-Marie SchusterNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Manuel WilleNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Arnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Fraktur
Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).
Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported (German) License.