Nachdem das am nechſtverwichenen Montag bey Jhro Majeſt. der Koͤnigin hohen Gebuhrts-Tage praͤſentirte Feuer-Werck von 10 bis 12 Uhr in der Nacht gebrannt, wurde es mit 27 Canon-Schuͤſſen beſchloſſen. Die gantze Zeit war beede Majeſtaͤt Majeſt. des Koͤnigs und der Koͤnigin Name in blauen Feuer ſehr ſchoͤn zu ſehen, und ſind einige tauſend Luſt - und Feuer-Kugeln geworffen worden. Jhro Majeſt. der Koͤnig werden nun mit dem eheſten nach denen Provincen zur Munſterung gehen, und duͤrf - ten wir wegen der Retour unſers Souverains ſo bal - de keine Hoffnung haben, maſſen man verſichert, daß die Tour bis Gottorff und Altona, und wie ei - nige wollen, wol gar uͤber Juͤtland und Norwegen gehen werde. Vorigen Sonntag wurden beede Bi - ſchoͤfe Herr Profeſſor Trellund, nach Wieborg, und Herr Uldrich Muͤller nach Bergen, in der groſſen Marien-Kirche von unſern Biſchoff Worm eingewei - het und ordiniret. Des Herrn Muͤllers gehabte Hoff-Prediger-Stelle iſt noch vacant. Man ſiehet hieſelbſt eine Specification von denen Penſionen, ſo Jhro Koͤnigl. Majeſt. gegenwaͤrtig zu Friedens-Zei - ten an die enroullirte Matroſen jaͤhrlich zahlen laſ - ſen, die ſich auf eine Summa von 40000 Rthlr. belaͤufft, wobey ſie ihre vollkommene Freyheit ha -ben, in - und auſſerhalb Landes zu fahren, und ſind nur gehalten, auf benoͤhtigten Fall ſich zu des Koͤnigs Dienſte einzufinden.
Geſtern iſt der Palatin von Culm, nebſt andern Tribunals-Gliedern, allhier arriviret, ſo daß ermeld - tes Gerichte uͤblichermaſſen wird reaſſumiret werden. Jn der gantzen Ukraine hat man Befehl, den Ruſ - ſiſch-Kaͤyſerl. Todt, wie ſonſten, alſo auch mit taͤg - licher Laͤutung derer Glocken, 7 Wochen lang zu betrauren. Die vornehmſten Kozakiſchen Befehls - haber werden zu Gluchowo der Rußiſchen Kaͤyſerin den Eyd der Treue leiſten.
Die Tuͤrcken fuͤhren nach dem Tode Jhro Ruſ - ſiſch-Kaͤyſerl. Majeſt. etwas groſſes im Schilde, und ruͤſten ſich itzo weit mehr als vorhin, wobey dieſel - be die gegenwaͤrtige Conjuncturen, ſo wol in Anſe - hung des Koͤnigreichs Perſien, als auch der Nordi - ſchen Reviers, zur reiffen Uberlegung ziehen.
Obwoln der Commiſſariats-Land-Tag der Groß - Pohlniſchen Woywodſchafften heute in Srzeda ſeinen Anfang nehmen ſoll, ſo wollen doch viele ihm keinen[2]gluͤcklichen Ausgang prognoſticiren. Aus Thoren wird geſchrieben, daß der Thorniſche Praͤſident die dahin geſandte Univerſalia des Cron-Groß-Feld - Herrn daſelbſt nicht habe wollen publiciren laſſen, weiln ſolches vorhero nicht braͤuchlich geweſen.
Am erſten Oſter-Tage hielte der Papſt zu St. Pe - ter, unter Beywohnung von 30 Cardinaͤlen, die Meſ - ſe, worin er denen Card. Diaconis, dem Conteſtabile, denen Conſervatoren und dem Prior die Communion reichte, und darauf dem Volck von der groſſen Loge den Seegen gab, hiernechſt auch denen Functionen derer andern beyden Feſt-Tage mit beywohnete. Am Mittwochen Morgen begunte die ſo genannte Ba - dung des Agnus Dei, welche der Papſt ſelbigen und folgende beyde Tage, mit Zuziehung eines dritten Theils der Cardinaͤle und anderer Praͤlaten, an je - dem Tage verrichtete, alſo daß die Cardinaͤle das Agnus Dei im Heil. Oel eintauchen, die Praͤlaten aber zu und abtragen hulffen. Uberdem iſt die erſte beyde Tage eine Quantitaͤt von gedachten Agnus Dei, weil ein jeder ſo viel er nur konte davon ha - ben wolte, aus Devotion wegtragen, ſo daß man einen Mangel und Theurung hierinnen vermuhtet, maſſen in dieſem Jahr nicht nur viel weniger als ſonſten gemacht, ſondern auch von denen der vori - gen Paͤpſte wenige uͤbrig geblieben. Am Oſter-Ta - ge hatte der Papſt dem Cardinal Ottoboni eine Di - ſpenſation und die Jndulgentz fuͤr einen jeden, der ſeiner in der Kirche St. Maria Majora geſungenen Meſſe beywohnete, eben ſo wol als wenn ein ſolcher bey obgedachter Paͤpſtlichen Benediction zu St. Pe - ter gegenwaͤrtig geweſen waͤre, ertheilet, und wurde Se. Eminentz ſelbigen Nachmittag in der Veſper durch die Anweſenheit von 7 Cardinaͤlen favoriſiret. Die Leiche des verſtorbenen Barons Aleſſandro Bo - di von Wien, des Kaͤyſerl. Hoff-Rahts, Marcheſe Bodi, Sohns, iſt mit Pomp zu St. Maria dell’A - nima begraben worden, nachdem er vor ſeinem En - de die Roͤmiſch-Catholiſche Religion angenommen. Am Donnerſtage verfuͤgte ſich der Herr Merlini, als extraordinair Nuntius bey dem Praͤtendenten, mit einem Train von Caroſſen, und von denen Nie - dern Bedienten des Cardinals Paulucci aufgewar - tet, zu dieſem vermeynten Koͤnig, um demſelben, Namens des Papſtes, die koſtbahren und auff 8000. Scudi wehrt geſchaͤtzten Windeln, fuͤr deſſen juͤngſt-gebohrnen Sohn, den praͤtendir - ten Hertzog von Yorck, zu uͤberreichen. Auf Befehl Jhrer Paͤpſtlichen Heiligkeit wird der Her -tzog von Gravina mit nechſten jemand abſchicken, um ſeinen einigen Sohn, welcher ſich zu Neapolis aufhaͤlt, abholen zu laſſen; woraus die Staats-Klu - ge ſchlieſſen wollen, daß der Vergleich zwiſchen be - meldtem Hertzogen und ſeiner Gemahlin nicht mehr ferne ſey. Jn voriger Woche wurde des Groß - Meiſters von Maltha Miniſtre vom Papſt zur Au - dientz gelaſſen, darin er ſich ſehr beym Papſt bekla - get haben ſoll, daß eine gewiſſe dem Maltheſiſchen Ritter-Orden favorable Bulle in denen hieſigen Ar - chiven nicht mehr vorhanden waͤre.
Derjenige Brief, ſo die Printzeßin von Orleans, Abtißin von Chelles, wegen der Conſtitution an ei - ner ihrer Freundinnen geſchrieben, machet allhier viel Geruͤchts; und lautet wie folget:
Es iſt Zeit, das Geruͤchte aufzuhal - ten, welches ſint einigen Monahten ausge - ſprenget iſt, als ob ich die Conſtitution angenommen haͤtte. Jch weiß daß mein Geſchlecht und Zuſtand mich zum Stillſchweigen verpflichten. Allein ich meyne, es ſey hier eine von denen Gelegenheiten, worinn St. Hieronymus nicht will, daß wir dulden, daß man uns verdaͤchtig halte, aus Furcht, es moͤch - te unſere Unachtſamkeit bey denen, ſo uns nicht ken - nen, angeſehen werden, vor einen Beweis von Uber - zeugung. Die Annehmung, ſo man mir zuſchreibt, ſolte keine andere, dann eine von dieſen 3 Urſachen, gehabt haben. Entweder daß Staatskuͤndige Ab - ſichten mich beweget, die Meynungen zu verlaſſen, welche ich ſo ſehr bezeiget habe; Oder, daß ich, da ich ſie ohne Unterſuch angenommen haͤtte, mich auf gleiche Weiſe wieder davon entſchlagen; Oder endlich, daß da ich die Wahrheit erkannt, mich an dieſelbe uͤber - geben haͤtte. Sehet, was ich hier auf dieſes alles antworte: 1) Worzu ſolte mir die Staats-Kunde dienen? Jch habe ſie nicht noͤhtig gehabt, ſo lange der Hertzog von Orleans gelebt, um zu erlangen, was ich begehrte; Sie iſt mir aber nichts weniger undienſt - lich, nun ich mich mit nichts bemuͤhe. 2) Wofern man ſich einbildet, daß ich mich erklaͤhret habe ohne vorgehende Kenntniß von der Sache, betriegt man ſich, und diejenigen, ſo mich vor unbeſtaͤndig halten, kennen mich wenig. Als die Bulle kam, war ich noch ſehr jung, (NB. 15 Jahren) das Geſchrey, ſo ſelbe im gantzen Koͤnigreich erweckte, machte mich neu - gierig, um recht zu wiſſen, was deren Jnnhalt, und bekenne ich einfaͤltig, daß ſie mir ſchiene umzuſtoſſen, all dasjenige, was man mir von meiner Religion ge - lehret hatte. Die Verfolgung, welche die Anhaͤn -[3]gers der Conſtitution gegen ſo viele heilige Praͤlaten und Prieſters uͤbeten, misfiele mir; Dann ich war von da an uͤberzeugt, daß die Gewalt und die Wahr - heit mit einander nicht beſtuͤnden. Einige von den Durchlauchtigen Verfolgten wendeten ſich zu mir; Das Mitleiden und die Rechtfertigkeit ihrer Sache, lieſſen mich ihre Parthey erkieſen. Von der Zeit ab ward ich vor eine Janſeniſtin erklaͤhret, und was ich bey Gelegenheit von letzten General-Capitul der Ver - ſammlung von St. Maur gethan, beveſtigte des - halben mir die Beſchaffenheit, woruͤber ich mich ſicherlich nicht ſchaͤme. Man weiß wol, wie der Verweis von Janſeniſten nie etwas ausgedruckt hat, woruͤber man ſich ſchaͤmen duͤrfte. Jch ſoll euch al - lein zu meiner Vertheidigung ſagen, daß ich den Na - men beſſer verdient, als man wol dencket. Das Gewicht der ſtrittigen Materien, davon ich glaub - te, daß der Grundſchlag von der gantzen Chriſtli - chen Gottſeeligkeit abhange, hat mich die 6 erſten Jahre meiner Abſonderung aufgemuntert zur genau - en Unterſuchung derſelben, und dieſe Arbeit hat mich in Stand geſtellt, um mich durch mich ſelbſt zu uͤber - zeugen, daß das Evangelium, St. Paulus, St. Auguſtinus, St. Proſper, St. Fulgentius und St. Thomas, offt in ihren eigenen Ausdruͤckungen durch die Bulle verurtheilet ſeyn. Jch ziehe davon keine Exempel an; dieſelbe ſind bekannt allen unterwieſe - nen Perſohnen, die von guter Treue ſeyn wollen. 3) Nach dieſem habe ich nichts mehr zu antworten denenjenigen, die ſich moͤgen eingebildet haben, daß ich endlich die Wahrheit in der Bulle erkannt haͤtte. Jch erklaͤhre dann allein an dieſelben, daß ich ſie nicht angenommen habe, noch annehmen werde; Gleichwol ihnen nicht den geringſten Zweiffel wegen Reinigkeit meines Glaubens uͤbrig zu laſſen, ſo will ich euch hier davon eine kurtze und einfaͤltige Be - kaͤnntniß thun; Dieſelbe ſoll nichts verfaſſen, als was enthalten iſt in dem Glaubens-Begrif der Apoſteln, nemlich: „ Jch glaube ꝛc.
Vergangenen Freytag Abends kamen Jh. Koͤnigl. Majeſt. aus dem Schloſſe Moritzburg wieder her - ein in dieſe Reſidentz. Tages darauf war zu Hofe von denen Jn - und Auslaͤndiſchen Miniſtris eine an - ſehnliche Frequentz, um bey Jhro Majeſt. die Auf - wartung zu machen, auch wurde die Chevallier-Guar - de bey Neuſtadt Oſtra von Jhro Koͤnigl. Majeſt. beſehen und exerciret. Zur Abreiſe auf die Leipzi -ger Meſſe werden bey Hofe alle Praͤparatoria ge - machet, wie denn auch heute die Kellerey dahin vor - aus gehet. Jn Neuſtadt Oſtra werden itzo, nebſt 16 andern Hirſchen, auch 12 weiſſe Hirſche aufge - zogen, die in Waͤgen zu ziehen angewoͤhnet werden ſollen. Am 14. dieſes iſt die Pfarr-Wohnung in Langenbruͤck durch Verwahrloſung abgebrannt. Her - ein ſind paßiret der Herr Cron-Ober-Schencke Graf Towiansky, der Herr Cron-Marſchall Graf Mui - ſchezky und Herr Graf Dembinsky aus Warſchau, Herr Graf Scherakowsky aus Rußland, die Her - ren Grafen von Scharffenberg und Solms aus Wien, und der Herr geheimte Raht Borck aus Halberſtadt.
Vorgeſtern Abend ſeynd des Kaͤyſerl. hoͤchſt-an - ſehlichen Herrn Cammer-Richters, Grafen von Hohenlohe-Bartenſtein Hochgraͤft. Excell. unter Loͤ - ſung der Canonen, von Wetzlar allhier angelanget, und haben Dero Einkehr in dem Gaſt-Hofe zum guͤl - denen Engel genommen. Da dann Se. Hochgraͤfl. Excell. folgenden Tags von E. Hoch-Edlen und Hoch - weiſen Rahts Hochverordneten Herrn Deputirten complimentiret wurden. Dem Vernehmen nach, werden hoͤchſt Dieſelbe nur wenig Tage allhier ver - bleiben, und ſich ſo dann wieder nach beſagtem Wetz - lar zuruͤck begeben.
Nicht ohne Vergnuͤgung vernimmt man aus An - clam, Demmin und Paſewalck, mit was vor un - gemeinen Eifer der Bau vieler wuͤſten Stellen und ſonſt caducen Haͤuſer, unter Direction des Herrn Cantzlers von Grumkow Excell. ꝛc. ruͤhmlich poußi - ret wird; Nicht weniger verſpuͤhret man zu Alten - Stettin, wie ſo wol die Neu-anbauende in Fortſe - tzung ihres Bauens avanciren, als auch in Renovi - rung aller alten Haͤuſer eine rechte Luſt bezeugen; jedoch behaͤlt der ſo genannte Roß-Marckt bis dato den Vorzug, und ob man gleich hin und wieder ſchoͤ - ne Haͤuſer wahr nimmt, muß man doch die auf be - ſagten Roß-Marckt befindliche mehrenteils zur Perfe - ction gediehene beyde koſtbahre groſſe Pallais, nebſt dabey wohl aptirten Gaͤrten, des Herrn Cantzlers von Grumbkow Excellence und Herrn Ober-Forſt - Meiſter von Bocks, admiriren; Dahero wann Jhro Koͤnigl. Majeſt. hiernechſt mit Dero Koͤnigl. Anhe - rokunfft uns erfreuen, man ſo viel mehr glaubet, daß Sie daran ein Allergnaͤdigſtes Wohlgefallen fin - den werden.
[4]Es iſt erſt kuͤrtzlich in dieſem Jahre folgendes heraus kommen: Q Horatii Flacci Eclo - gæ, una cum Scholiis perpetuis, tam veteribus quam novis, præcipue vero Antiquorum Grammaticorum, Hellenii Acronis, Pomponiique Porphyrionis, quo - rum quæ exſtant reliquiæ, fœdis interpolationibus purgatæ, nunc primum fere inregræ reponuntur: adjecit etiam, ubi viſum eſt, & ſua, textumque ipſum plurimis locis vel corruptum vel turbatum reſtituit Willelmus Baxter. Accedunt ejusdem ennarratoris notæ novæ, animadverſiones quam - plurimæ, in Bentlejum & Cuningamum, Lat. libr. 1. & 3. in priſtinum ordinem ab H. Aldrichio re - ſtituta, & Chr. Waſe Metra Horatiana. 8.
Am 11. April hielt die Koͤnigl. Acade - mie der Wiſſenſchafften eine oͤffentliche Verſamm - lung, in welcher der Herr de Fontenelles, der ſei - ne Bedienung als Secretarius bey ſelbiger hat, zu vernehmen gab, daß der Herr Bernouilly den Preiß, welchen weyl. der Herr Rouille fundiret, gewon - nen habe. Selben Tages hielte der Herr de Liſſe in dieſer Verſammlung eine Diſſertation von der Groͤſſe und Circumferentz der Stadt Paris, in welcher er behaupten wolte, daß ihr Umkraͤyß den Umkraͤyß der Stadt Londen zum 20ſten Theile an Groͤſſe uͤbertreffe.
Man hat allhier eine Schrifft ge - druckt, unter den Titel: Avantures ſingulieres de M. C. contenant le recit abbrege des desordres qui ſe commenttent dans les Convents, & de ce qu’il a eprouve de la Cruante de l’inquiſition. Enfin comment par la particuliere Bonte de Dieu, il s’eſt retire dans un Paix de liberte ou il a embraſſe la Religion Reformee. I. & II. parties. traduit de l’Ita - lien. 8. Ob zwar die Schreib-Art eben nicht die beſte iſt, ſo ſind dennoch die Nachrichten von dem, was der Autor in Kloͤſtern und bey der Inquiſition erfah - ren, ſo nachdruͤcklich, daß ſie einen, der ſie lieſet, den groͤſten Abſcheu vor dem Aberglauben und der Tyranney des Papſtthumes verurſachen koͤnnen.
Es wird hieſelbſt an der Uberſetzung des Herrn Roques Paſteur Evan - gelique ins Teutſche gearbeitet, die unter folgen - den Titel erſcheinen ſoll: Der Evangeliſche Pre - diger, oder Verſuch von der Vortreflichkeit und eigentlichen Beſchaffenheit des heiligen Predigt - Amts, den Pflichten der Prediger, und den Haupt - Urſachen, warum die Predigt des Evangelii heut zu Tage ſo wenig Frucht ſchaffet. Nebſt einer vor - laͤufigen Nachricht, darinnen aus der Kirchen - Hiſtorie gewieſen wird, wie ſo wol in der Juͤdiſchenals Chriſtlichen Kirche GOttes Wort geprediget worden; durch Pierre Roques, Frantzoͤſiſchen Pre - diger zu Baſel; um ſeiner Nutzbarkeit willen, aus den Frantzoͤſiſchen ins Teutſche getreulich uͤberſe - tzet, und mit einigen Anmerckungen erlaͤutert.
Weil von Herrn D. Speners opere Heraldico, welches bisher vor 9 bis 10 Gulden bezahlet wor - den, und nicht mehr zu haben geweſen, dieſe Franckfurter Meſſe 300 Stuͤck vollſtaͤndig mit al - len Kupfern, jedes vor 2½ Rthlr. ſoll verlaſſen werden, hat man hiermit bekannt machen ſollen, daß deswegen ein Zettul herum gehet, darauf ein jeder nebſt ſeinen Nahmen melden kan, wie viel er Exemplare verlange, welche, ſo bald die Zahl voll iſt, gegen bahre Bezahlung ſollen abgefolget werden.
Endlich kan man zuverlaͤßig melden, daß der erſte Faſciculus der 8ten Claſſe von der bekannten Bibliotheca Bremenſi ſo wol zu Bremen bey dem bisherigen und noch itzigen Ver - leger Grimm, als in Amſterdam bey Sam. Schon - wald zu haben ſey.
Wer ins kuͤnfftige einige Nachricht von Gelehrten Sachen hierunter einruͤcken zu laſ - ſen verlanget, der uͤberſchicke ſolche an den Ver - leger dieſer Zeitungen, weil der vorige Herr Autor von der Verfertigung dieſes Articuls abgetreten, und dieſelbe jemand anders uͤbernommen hat.
Der Herr Doct. Wichers in Hamburg hat dieſer Tagen da - ſelbſt einen Bogen drucken und umſonſt ausgeben laſſen / darin er nicht nur verſchiedene heilſahme Medicamenten bekannt macht / welche / der Armuht zum Beſten / um wolfeilen Preiß in der Hirſch Apotheck auf dem Buhrſtah zu bekommen ſeyn; ſondern ſich auch erbeut / alle Tage eine Stunde dahin anzuwenden / daß diejenigen / ſo einen Medicum zu brauchen nicht vermoͤgend ſind / ſich feines Rahts ohn Entgelt bedienen koͤnnen.
Bey ſeel. Thomas von Wierings Erben / im guͤldenen A B C / in Hamburg / iſt zu haben / die beruͤhmte und auftichtige Hol - laͤndiſche Stein - und Gicht-Tinctur / welche bishero an vielen Perſohnen maͤnnlichen und weiblichen Geſchlechts / Wunder verrichtet / und ſelbige von ihre beſchwerliche Kranckheiten / wel - che zwantzig und mehr Jahre gewaͤhret / durch der Huͤlffe GOt - tes und dieſer herrlichen Medicin / aus dem Grunde ſind be - freyet und curiret worden / welches denn veranlaſſet / die Tu - gend und Krafft dieſer vortreflichen Tinctur einen jeden bekannt zu machen; es iſt ſelbe eine angenehme und gantz ſichere Medi - cin zu gebrauchen / und fuͤhret den Gries und den Sand aus denen Nieren und Blaſe / ohne der geringſten Empfindung / temperiret das Fieber / und ſtillet das Brechen / welches gemei - niglich bey ſtarcken Stein-Schmertzen ſich zu finden pfleget / es ſaͤubert auch das verſchleimte und corrumpirte Gebluͤt von allen Cruditaͤten durch eine inſenſible Tranſpiration; ſo daß man von den Gebrauch dieſer herrlichen Tinctur / in gar kurtzer Zeit / nichts dann eine voͤllige Cur zu gewarten; Es ko - ſtet das Loht 2 Marckl.
Bey Peter Heuß in Hamburg iſt in Commißion zu haben: Ein beſonder praͤſervir - und abfuͤhrendes Kinder-Pulver / wel - ches fuͤr neugebohrne / ſaͤugende und entwehnte Kinder ein un - gemeines Praͤſervativ wider das Reiſſen oder Grimmen im Leibe / und das davon entſtehende ſo genannte Ungluͤck; bey einzelen Doſes / wie auch bey Quentin / nebſt dem Bericht / wie und wofuͤr es zu gebrauchen / das Quentin vor 1 Marckl. 8. ßt.
Britt-Marie SchusterNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Manuel WilleNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z Arnika LutzNote: Bereitstellung der Texttranskription.Note: Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.2014-07-01T14:43:40Z CLARIN-DNote: Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
Fraktur
Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).
Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial 3.0 Unported (German) License.